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Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 373 – Drucksache 18/10940<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat im Jahr 2008 das Projekt „Barrierefreier<br />

Tourismus für Alle in Deutschland - Erfolgsfaktoren und Maßnahmen zur Qualitätssteigerung“<br />

gefördert. Im Ergebnis dieses Projekts bildete sich die „Arbeitsgemeinschaft Barrierefreie<br />

Reiseziele in Deutschland“. Dies ist ein Verbund aus Städten und Tourismusregionen,<br />

die sich der Entwicklung des barrierefreien Tourismus in Deutschland in besonderem<br />

Maße verschrieben haben.<br />

Eine der großen Hürde für die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen am Tourismus<br />

ist der Mangel an belastbaren, umfassenden und bundesweiten Informationen über barrierefreie<br />

Angebote entlang der touristischen Servicekette. Zur Beseitigung dieses Informationsdefizites<br />

fördert das BMWi die Einführung eines einheitlichen Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem,<br />

dessen Inhalte Menschen mit Behinderungen über eine digitale Plattform zugänglich<br />

gemacht werden können. Das Projekt „Einführung des Kennzeichnungssystems Reisen<br />

für Alle“ ist Grundlage für die Prüfung der Eignung touristischer Angebote für Menschen<br />

mit Behinderungen und das Kommunizieren der Ergebnisse.<br />

Das Projekt, das auch zum Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung in Umsetzung der<br />

UN-BRK beiträgt, baut auf einem Förderprojekt des BMWi (2011 bis 2014) auf, mit dem in<br />

enger Abstimmung mit Behindertenverbänden, der Tourismuswirtschaft und den Bundesländern<br />

die Standards für das einheitliche Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem für barrierefreie<br />

Reiseangebote entwickelt wurden. Zu dem laufenden Projekt gehören auch die Entwicklung<br />

und Durchführung von Schulungsmaßnahmen zur Barrierefreiheit und zur Qualitätssicherung<br />

barrierefreier Angebote.Der spätere Betrieb des Systems soll sich über Lizenzgebühren<br />

und Gebühren für die Zertifizierung ohne weitere öffentliche Mittel selbst finanzieren.<br />

Die Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. (DZT), die im Auftrag des BMWi für das Reiseland<br />

Deutschland im Ausland wird, richtet seit 2012 jährlich den Tag des barrierefreien Tourismus<br />

im Rahmen der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) gemeinsam mit der NatKo: Tourismus<br />

für Alle e.V. aus. Die Veranstaltung, die auch 2017 wieder stattfinden wird, bringt Entscheidungsträger<br />

aus Politik, Wirtschaft und Behindertenorganisationen aus dem In- und Ausland<br />

zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch zusammen.<br />

6.9 Kommentar des wissenschaftlichen Beirats zum Kapitel Freizeit, Kultur<br />

und Sport<br />

Die Bereiche Freizeit, Kultur und Sport sind im Hinblick auf Verhalten und Verhältnisse sowie<br />

Ausschluss und Einbindung bei Beeinträchtigungen mit großen gesellschaftlichen und individuellen<br />

Erwartungen belegt. Dort hofft man besonders darauf, dass Grenzen zwischen gesellschaftlichen<br />

Gruppen keine Wirkmacht haben, dass eine Begegnung im kulturellen Zusammenklang<br />

Verschiedenheit aufhebt und Menschen zusammenführt. Kurz: Diese Felder werden<br />

für Gestalter von sozialem Miteinander als Problemlöser eingestuft oder von Individuen sogar<br />

als Heimat erlebt (Meier et al. 2016). Für soziale Vernetzung, Gesundheitsförderung und Prävention,<br />

aber auch für das eigene Selbstwertgefühl verbunden mit kultureller Prägung und<br />

Selbstverwirklichung sollen sie wesentlichen Raum bieten. Diese Erwartungen erfüllen sich –<br />

<strong>Vorab</strong>-<strong>Fassung</strong> - wird durch lektorierte Verison ersetzt.

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