Die neuen Viertel von Belval Das Projekt von Jo Coenen sieht ein städtisches Ensemble mit vier verschiedenen Stadtvierteln vor: Hochofenterrasse, Square Mile, Park Belval und Quartier Belval. Jedes dieser Viertel hat bestimmte funktionale Schwerpunkte. Insgesamt ist Wohnraum für 7.000 Menschen bei einer aktiven Bevölkerung von 25.000 Menschen vorgesehen. Die Hochofenterrasse befindet sich an der ehemaligen Roheisen- Produktionsstätte. Sie ist durch die Silhouette der beiden Hochöfen und deren Nebenanlagen gekennzeichnet. Ein Großteil des Programms der „Cité des Sciences“ wird auf der Hochofenterrasse umgesetzt. Es handelt sich hierbei in erster Linie um Bildungs- und Forschungseinrichtungen aber auch um Kultur- und Freizeitaktivitäten. Beim Square Mile handelt es sich um ein Stadtviertel mit einer Vielzahl unterschiedlicher Funktionen, wie Wohnen, Dienstleistungen, Handel, Kultur, Gastronomie und Hotelwesen. Die Aufbauplanung dieses Zentrums möchte man bis spätestens 2010 fertiggestellt wissen. Der Park Belval stellt die Verbindung zwischen den verschiedenen Vierteln von Belval her und bietet Freizeit- und Erholungsstätten in der Nähe sowohl der Wohngebiete als auch des Square Mile und der Cité des Sciences. Das Quartier Belval ist ein Wohngebiet, das sich über eine Fläche von 25 ha erstreckt und für die Errichtung unterschiedlicher Typen von Wohnungen und staatlichen Institutionen auf Belval-Nord und Belval-Süd vorgesehen ist. Als erste stand die „Rockhal“ Die Konzerthalle „Rockhal“ ist das erste Projekt, das vom Fonds Belval auf der Industriebrache Belval umgesetzt wurde. Offiziell eröffnet wurde sie am 23. September 2005. Sie dient vorwiegend der Veranstaltung von Konzerten und Events sowie der Betreuung und Ausbildung von Musikern. Das staatliche Forschungszentrum Gabriel Lippmann wurde 1987 gegründet und ist in den Bereichen angewandte Forschung, Technologieentwicklung und -transfer tätig. Seit März 2005 ist das CRP-Gabriel Lippmann in einem behelfsmäßigen Gebäude am Standort Belval untergebracht. Ein Umzug in die „Maison de la Biologie Verte“ und die „Maison des Matériaux“ auf der Hochofenterrasse ist in den nächsten Jahren vorgesehen. Die Besonderheit des Projektes von Belval besteht darin, dass es die Industriedenkmäler in den Kontext eines neuen Stadtviertels einschreibt. Die umgebaute Hochofenanlage wird das künftige nationale Zentrum für Industriekultur aufnehmen und ein kulturelles Zentrum der „Cité des Sciences“ werden. Hierbei handelt es sich um ein groß angelegtes Bauprojekt, das in einem Zeitraum von 15-20 Jahren die Umsetzung von 25 Gebäuden auf einer Gesamtfläche von 27,34 Hektar vorsieht. Die „Stadt der Wissenschaften“ wird 7.000 Studenten sowie 3.000 Lehrbeauftragte und Forscher beherbergen, u.a. den Großteil von „Uni Lëtzebuerg“. Die Errichtung des Verwaltungsgebäudes in Belval erfolgt im Rahmen der Dezentralisierungspolitik der Regierung und beruht auf dem Konzept des IVL. Hier werden Umweltverwaltung, Wasserwirtschaftsamt, nationale Datenschutzkommission sowie „Fonds Belval“, der sich zurzeit in einem provisorischen Gebäude in Belval befindet, eine neue Bleibe finden. Abb. 38 Abb. 39 Wirtschaft und Handel Das 17 Stockwerke hohe Dexia-Gebäude wurde im Dezember 2006 fertiggestellt. Seitdem arbeiten hier 1.400 Personen in dem von den Architekten Claude Vasconi und Jean Petit entworfenen Turm. In einer zweiten Phase entstehen zwei zusätzliche Gebäude von jeweils 30,60 Metern Höhe, 28 Metern Breite und 55,85 Metern Länge. Die verschiedenen Gefüge wird man in den kommenden Wochen mittels dreier Fußgängerbrücken mit dem bereits vorhandenen Turm verbinden. 400 neue Arbeitsplätze werden hier geschaffen. Belval-Plaza 1 umfasst auf 71.400 qm 91 Appartements, der angegliederte zwölfstöckige Tower verfügt über weitere 8.800 qm Bürofläche. Eingegliedert ist die neue Art des Wohnens gemäß dem Urban-Living-Konzept in einen harmonischen Mix aus Einkaufszentrum, Büroinfrastruktur und Freizeitangebot. Unter anderem hat ein Multiplex-Kino mit 1.500 Sitzplätzen hier seine Pforten eröffnet. Weitere Einkaufsmöglichkeiten machen das Zentrum zur Shopping-Zone par excellence. Belval-Plaza 1 wurde am 23. Oktober 2008 eröffnet. Die Bauarbeiten an Belval Plaza II, dem zweiten Bauprojekt mit Geschäften und Wohnungen, sind nach einem längeren, finanztechnisch bedingten Baustopp wieder aufgenommen worden. Das Projekt soll nun mit einem Jahr Verzögerung im Juni 2010 fertiggestellt sein. Es vereint auf 61.150 qm Geschäfte sowie 248 Appartements. Wohnraum, Schulen und CIPA Im südlichen Teil des Park-Belval baut der Fonds Belval ein technisches Lyzeum sowie ein regionales Sportzentrum. Mit dem Bau der Schule wurde am 30. Januar 2008 begonnen. Vorgesehen sind auf einer Gesamtfläche von 40.000 qm 81 Klassen für insgesamt 1.500 Schüler. Bis Ende 2010 wird übrigens mit einem Zuwachs von ca. 3.260 Schülern im Ballungsgebiet Esch/Alzette gerechnet. Insgesamt 250 Wohnungen sollen in einer ersten Phase auf Belval-Nord entstehen, zusätzlicher Wohnraum demnach für 500 bis 550 Menschen. Mit der Realisierung wurde bereits begonnen, sodass Ende dieses Jahres die ersten Appartments, Einfamilienhäuser usw. bezogen werden können. Zudem sollen demnächst die Ausschreibungen zum Bau des CIPA auf Beleser Seite veröffentlicht werden. Das Altenheim wird insgesamt 120 Zimmer fassen. Die Beleser Primärschule wird inmitten der Wohnviertel ihre definitive Bleibe finden. Die Realisierung erfolgt in mehreren Phasen und schlägt mit 15 Millionen Euro zu Buche. In etwa 648 Schüler auf 27 Klassen verteilt, können nach der Fertigstellung hier unterrichtet werden. Achtzehn Klassen sollen bereits im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Gare Belval-Université Der Bahnhof „Belval-Université“ wird sich im Laufe der kommenden Jahre zum zweitgrößten des Landes mit rund 32.000 Passagieren täglich in und aus Richtung Luxemburg/Stadt entwickeln. Dies entspricht dann dem dreifachen des Reisenden Transportvolumens am jetzigen Escher Bahnhof. In etwa 40 Millionen Euro wurden in das Projekt investiert. Die Arbeiten begannen im Februar 2008 und werden sich voraussichtlich bis zum September 2010 hinziehen. In Planung ist gegenüber dem Bahnhof ein Parkhaus, wo in einer ersten Phase die Schaffung von 1.620 Stellplätzen vorgesehen ist. Ein Ausbau auf 2.500 Einheiten wird dann später erfolgen. Neben den neuen TICE-Buslinien entsteht eine Grenzübergreifende, welche ab dem 9. Dezember Thionville mit Belval verbinden wird. Auch auf dem Gebiet der Telekommunikation bewegt sich was. Vorgesehen ist die vollständige Vernetzung von Belval mittels Glasfasertechnik.
Die neuen Viertel von Belval Abb. 40 QUARTIER <strong>BELVAL</strong> 39ha/ 200.000qm BGF PARC <strong>BELVAL</strong> 33ha/ 70.000qm BGF SAUARE MILE 20ha/ 485.000qm BGF HOCHOFENTRASSE 26,6ha/ 530.000qm BGF Abb. 41 Abb. 42 Masterplan Axonometrie - Belval Süd Masterplan Axonometrie - Belval Nord