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Weitere Sicherheitsfragen neben den Fragestellungen zur Robustheit gegen<br />
extreme äußere Einwirkungen und bei schweren Störfällen ergeben sich aus<br />
dem laufenden Betrieb und der Nachbetriebsphase der deutschen<br />
Atomkraftwerke. Abweichungen vorhandener Auslegungsmerkmale zum<br />
Beispiel im Bereich äußerer Einwirkungen wie auch bei Werkstoffen müssen<br />
auf der Grundlage des aktuellen Regelwerks untersucht und bewertet<br />
werden. Mögliche Risiken sind frühzeitig zu erkennen.<br />
(2) Gewährleistung der Betriebssicherheit<br />
Die laufende Erfassung und Auswertung von meldepflichtigen Ereignissen<br />
und Betriebserfahrungen in kerntechnischen Anlagen im In- und Ausland<br />
sowie gegebenenfalls deren Umsetzung in konkrete<br />
Verbesserungsvorschläge sind wesentlicher Teil der Sicherheitsvorsorge.<br />
Für den sicheren Anlagenbetrieb werden Methoden zur Analyse und<br />
Bewertung sicherheitsrelevanter Personalhandlungen sowie die Bedeutung<br />
des Managements und die mögliche Rolle von Sicherheitskultur und<br />
Sicherheitsindikatoren hinsichtlich Eignung und Umsetzung in<br />
Anforderungen an den Betreiber untersucht. Soweit in den deutschen<br />
Atomkraftwerken werkstofftechnische Herstellungsfehler erkannt werden<br />
und Betriebsschäden auftreten, sind diese weiterhin regelmäßig zu<br />
erfassen, bei Bedarf vertieft zu untersuchen und hinsichtlich ihrer<br />
sicherheitstechnischen Bedeutung für eine anlagenübergreifende<br />
Betrachtung zu bewerten.<br />
(3) Sicherheit von Atomkraftwerken außerhalb Deutschlands<br />
insbesondere im grenznahen Bereich und in Osteuropa<br />
Die Gewährleistung von nuklearer Sicherheit und Strahlenschutz liegt in der<br />
jeweiligen nationalen Verantwortung. Stör- und Unfälle können jedoch<br />
regionale oder auch weltweite Auswirkungen haben. Die<br />
sicherheitstechnische Bedeutung von möglichen Stör- und Unfällen ist<br />
unabhängig von der nationalen Zugehörigkeit des Atomkraftwerkes. Für<br />
eine zuverlässige eigene Bewertung des Risikos, das von diesen Anlagen<br />
ausgeht, sind zusätzliche Untersuchungen und Bewertungen erforderlich.<br />
Im Fokus stehen dabei insbesondere grenznahe und osteuropäische<br />
Atomkraftwerke sowie neue Atomkraftwerke, die in Europa, aber auch<br />
darüber hinaus im Bau oder in Planung sind. Dies betrifft Projekte in Staaten<br />
ohne bisherige Kernenergienutzung (z. B. Belarus, Polen, Türkei), aber auch<br />
solche in z. B. Finnland, Frankreich, Großbritannien, Russland, Tschechien<br />
oder Rumänien. Von Bedeutung sind auch Staaten, sofern sie erkennbar für<br />
den europäischen Markt Reaktoren entwickeln, wie z. B. Russland und<br />
China.