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Klimapolitik. Immer mehr Länder und Regionen nutzen marktbasierte<br />
Instrumente oder beabsichtigen, diese einzuführen.<br />
Kohlenstoffmarktinstrumente reichen von den Projektmechanismen des<br />
Kyoto-Protokolls bis hin zu sektoralen Marktmechanismen und<br />
umfassenden Emissionshandelssystemen sowie in bilateralen Verträgen<br />
Deutschlands oder der EU ausgehandelten Mechanismen.<br />
Der europäische Emissionshandel (ETS) ist das weltweit größte und am<br />
weitesten entwickelte System dieser Art. Es ist seit dem Jahr 2013 auf<br />
weitere Treibhausgase und Sektoren ausgeweitet worden. In diesem<br />
Zusammenhang sind die bereits laufende Diskussion zur Ausgestaltung der<br />
vierten Handelsperiode (nach 2020) und die Festlegung des europäischen<br />
Klima- und Energierahmens 2030 von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus<br />
stellt sich zunehmend die Frage der möglichen Verknüpfung (linking) von<br />
Systemen. Außerdem ist zu klären, wie insbesondere Entwicklungsländer in<br />
die Kohlenstoffmarktentwicklung eingebunden werden und an ihr<br />
partizipieren können. Konzeptionelle, technische, politische Fragen wie auch<br />
institutionelle Aspekte sind dabei von Bedeutung. Deutschland arbeitet<br />
hierzu unter anderem im Rahmen der ICAP-Initiative (International Carbon<br />
Action Partnership), der Weltbank-Initiative „Partnership for Market<br />
Readiness“ (PMR) sowie der Carbon Market Platform mit internationalen<br />
Partnern.<br />
Im Bereich der flexiblen Mechanismen steht die Weiterentwicklung eines<br />
zukünftigen internationalen Klimaregimes ab 2020 hoch oben auf der<br />
Agenda. Dabei geht es insbesondere um die Entwicklung neuer, sektoral<br />
gestalteter Marktmechanismen, die eine Nettoklimaschutzwirkung<br />
erreichen können. Konzeptionelle Entwicklung und Pilotierungsvorbereitung<br />
dieser neuen Instrumente stehen derzeit im Vordergrund. Gleichzeitig stellt<br />
sich die Frage, in welchem Zusammenhang diese neuen Instrumente zu den<br />
existierenden und im Entstehen begriffenen Emissionshandelssystemen<br />
weltweit stehen und welche Schritte für die Schaffung eines globalen<br />
Kohlenstoffmarktes notwendig sind. Darüber hinaus sind Ansätze zu<br />
erarbeiten, wie neue Mechanismen auf bisherigen Lehren aufbauen können;<br />
der Reform von Methoden und Regularien der bestehenden Mechanismen<br />
CDM und JI kommt eine hohe Bedeutung zu. Ziel ist die Verbesserung ihrer<br />
ökologischen Integrität und Klimawirkung. Zudem muss die bisher<br />
unausgewogene regionale Verteilung und geringe Einbeziehung der weniger<br />
entwickelten Länder im Clean Development Mechanism durch passgenaue<br />
Ansätze und Konzepte überwunden werden. Die Reform der bestehenden<br />
Instrumente stellt einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zu post-<br />
2020-Kohlenstoffmarktinstrumenten dar.