Das Magazin der Stadt Emden - Jahresbericht 2010
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geSundHeit und SozialeS<br />
Lebensqualität<br />
im alter so lange wie möglich auf<br />
eigenen Füßen stehen<br />
Verschnaufpause in gesun<strong>der</strong> Umgebung.<br />
<strong>Emden</strong> legt Wert auf qualifizierte Beratung und<br />
Hilfe / Breites Angebot<br />
Im Alter nicht allein gelassen.<br />
28 <strong>Das</strong> Ziel ist klar: Alte Menschen Doris Tempel<br />
für beratende Tätigkeit angesiedelt.<br />
was <strong>der</strong> alte Mensch noch selbst lei- Mehrere Generationen in einem<br />
29<br />
sollen so lange wie möglich<br />
selbstständig leben. Wenn sie<br />
es möchten, in den eigenen<br />
vier Wänden. Weil immer mehr<br />
Menschen immer älter werden,<br />
gehören Pflege und Wohnen im<br />
Alter zu den großen Aufgaben<br />
<strong>der</strong> kommenden Jahrzehnte.<br />
braucht einige<br />
Minuten, bis<br />
sie die vielen<br />
Angebote <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong> für ältere<br />
Em<strong>der</strong> aufgezählt hat. Es ist kein beliebiges<br />
Sammelsurium, son<strong>der</strong>n vergleichbar<br />
einem Netz, das von vielen<br />
engen Maschen gesichert wird. „Professionell<br />
und ehrenamtlich - <strong>Emden</strong><br />
hat ein breit gestreutes soziales Angebot“,<br />
sagt die Chefin des Fachbereichs<br />
Gesundheit und Soziales.<br />
Damit die Angebote überschaubar<br />
bleiben und keine Stelle an <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
vorbei arbeitet, finden die Em<strong>der</strong><br />
seit Mitte November <strong>2010</strong> „Beratung<br />
unter einem Dach“ - im neuen Verwaltungsgebäude<br />
an <strong>der</strong> Ysaak-Brons<br />
Straße. Darin sind das Gesundheitsamt,<br />
die Betreuungsstelle einschließlich<br />
Ärztlichem Dienst, Sozial-psychiatrsichem<br />
Dienst und Clearing-Stelle<br />
Bereits beim Fachbereich eingerichtet<br />
hat sich <strong>der</strong> Pflegestützpunkt, für<br />
den die <strong>Stadt</strong> <strong>Emden</strong> und die Pflegekasse<br />
einen Kooperationsvertrag<br />
geschlossen haben. Dieser sieht vor,<br />
Pflegebedürftige und <strong>der</strong>en Angehörige<br />
neutral zu beraten. <strong>Das</strong> ist nötig,<br />
weil die rechtlichen Grundlagen <strong>der</strong><br />
Pflege für Laien ein Buch mit sieben<br />
Siegeln sind.<br />
Im Alter lange auf eigenen Füßen<br />
stehen – eine Aufgabe, mit <strong>der</strong> man<br />
nicht früh genug beginnen kann. Der<br />
Fachdienst versteht sich keineswegs<br />
als „Reparaturbetrieb“, son<strong>der</strong>n setzt<br />
auf zeitige Beratung und Hilfe. Er<br />
stellt sich darauf ein, dass es mehr<br />
Alte gibt, auch die Zahl alleinstehen<strong>der</strong><br />
alter Menschen steigt, weil die<br />
Kin<strong>der</strong> auswärts leben. Außerdem<br />
sorgt die hohe Scheidungsrate<br />
dafür, dass mehr Alte als früher ohne<br />
Angehörige leben und nicht in einem<br />
Familienkreis aufgefangen werden.<br />
Es kommt auch vor, dass die pflegende<br />
Tochter schon 70 ist, nicht<br />
mehr die Kraft zur Pflege <strong>der</strong> uralten<br />
Mutter besitzt o<strong>der</strong> gar selbst Hilfe<br />
benötigt.<br />
Die <strong>Stadt</strong> setzt auf ein Beratungs-<br />
netzwerk. Im ersten Schritt kommt<br />
eine qualifizierte Pflegerin zum alten<br />
Menschen nach Hause, hört zu, fragt<br />
und berät. Sie macht sich ein Bild,<br />
sten kann, wie sein Umfeld ist, ob er<br />
Verwandte, Nachbarn o<strong>der</strong> Bekannte<br />
hat, die ihm unter die Arme greifen<br />
könnten. Hat die Wohnung Stolperfallen,<br />
ist sie sonst altengerecht? Ist<br />
das geklärt, geht es, wenn nötig, um<br />
Kontakt zu Pflegediensten, Pflegekassen<br />
o<strong>der</strong> Krankenkassen.<br />
Für leichtere Fälle reichen so ge-<br />
nannte nie<strong>der</strong>schwellige Angebote.<br />
Mehrere Hilfe-Vereine bieten sie an.<br />
Dazu gehört die Alltagsbegleitung,<br />
namentlich Spaziergänge, Vorlesen<br />
o<strong>der</strong> Einkaufen. Manchmal reicht<br />
schon eine Putzhilfe, um alten Menschen<br />
das Leben in <strong>der</strong> eigenen<br />
Wohnung weiter möglich zu machen.<br />
In an<strong>der</strong>en Fällen ist Tagespflege angesagt.<br />
Für Leicht-Demenzkranke<br />
empfiehlt sich, rechtzeitig über Vollmachten<br />
nachzudenken.<br />
Doris Tempel lobt das Engagement<br />
<strong>der</strong> ehrenamtlichen Helfer und <strong>der</strong><br />
Selbsthilfegruppen. Sie strebt eine<br />
engere Vernetzung <strong>der</strong> Dienste an<br />
und schreibt Öffentlichkeitsarbeit in<br />
Vereinen und Gruppen groß. Dazu<br />
gehören auch die etablierten Gesundheitstage<br />
und die Alzheimertage.<br />
alt und Jung unter<br />
einem dach<br />
Haus – oft Utopie, in <strong>Emden</strong> bald<br />
Wirklichkeit. Der Plan ist fertig und<br />
Interessenten haben sich zu einem<br />
Verein zusammengeschlossen. Die<br />
Hälfte <strong>der</strong> zwölf Wohnungen sollen<br />
als Altenwohnungen konzipiert werden.<br />
Der Bremer Alt-Bürgermeister<br />
Henning Scherf, <strong>der</strong> selbst in einer<br />
ähnlichen Wohnform lebt, hat in <strong>Emden</strong><br />
einen Vortrag über gemeinsame<br />
Wohnformen für Jung und Alt gehalten.<br />
Künftige Bewohner verpflichten<br />
sich zur Solidarität untereinan<strong>der</strong>.<br />
Fachbereichsleiterin Doris Tempel:<br />
„Wer einzieht, muss etwas für die<br />
Gemeinschaft tun.“<br />
kein mangel an<br />
angeboten für alte<br />
Alte Em<strong>der</strong> können beruhigt sein,<br />
wenn sie im Alter auf Hilfe angewiesen<br />
sind. Neben Informationen und<br />
Beratungen gibt es viele konkrete<br />
Angebote. Pflegebetten, Tagespflege,<br />
Altenwohnungen, betreutes Wohnen<br />
o<strong>der</strong> ambulante Dienste – daran<br />
mangelt es in <strong>Emden</strong> nicht.<br />
geSundHeit und SozialeS