1.2 Anhang 1 zum Erläuterungsbericht

600-kV-Leitung DolWin gamma – Dörpen/West 

des Netzanbindungsprojektes DolWin3 

für den Bereich der 12-sm-Grenze bis Umspannwerk Dörpen/West 

- Seetrasse mit Deichkreuzung Hamswehrum - 

Anhang 1 zu Anlage 1 (Erläuterungsbericht): 

Allgemeinverständliche Zusammenfassung 

der UVS nach § 6 UVPG und anderer Fachgutachten– 

Auftraggeber: 

TenneT Offshore GmbH 

Bernecker Str. 70 

95448 Bayreuth 

IBL Umweltplanung GmbH 

Bahnhofstraße 14a 

26122 Oldenburg 

Tel.: 0441 505017-10 

www.ibl-umweltplanung.de 

Zust. Geschäftsführer: 

Projektleitung: 

Bearbeitung: 

Projekt-Nr.: 

Datum: 27.11.2012 

D. Todeskino 

D. Wolters 

M. Schilz, S. Liedtke, D. Wolters, 

D. Pätzold 

919 Rev. 3-0

TenneT Offshore GmbH Rev.-Nr. Allgemein verständliche Zusammenfassung 

DolWin3 Seetrasse/ 600-kV-Leitung DolWin gamma - 3-0 IBL Umweltplanung GmbH 

Dörpen/West - Seetrasse - 

Inhaltsverzeichnis 

1 Einleitung ...................................................................................................................... I 

1.1 Kurzbeschreibung des Vorhabens ............................................................................ II 

1.2 Naturraum und Schutzstatus (Übersicht) ................................................................ V 

2 Zusammenfassung der Umweltverträglichkeitsstudie ........................................ VIII 

2.1 Landesraumordnung, Alternativen und Trassenvarianten.................................. VIII 

2.2 Einführung in die UVS .............................................................................................. IX 

2.2.1 Einführung ................................................................................................................. IX 

2.2.2 Maßnahmen, um erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen des 

Vorhabens zu vermieden ........................................................................................... X 

2.3 Schutzgut Mensch einschließlich menschliche Gesundheit................................. XI 

2.4 Schutzgüter Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt ............................................ XI 

2.4.1 Meeressäuger ........................................................................................................... XII 

2.4.1.1 Seehund und Kegelrobbe .......................................................................................... XII 

2.4.1.2 Schweinswal ............................................................................................................. XIII 

2.4.1.3 Wechselwirkungen .................................................................................................... XIII 

2.4.2 Fische und Neunaugen ........................................................................................... XIV 

2.4.3 Brutvögel .................................................................................................................. XV 

2.4.3.1 Gastvögel .................................................................................................................. XVI 

2.4.3.2 Benthos (Wirbellose Tiere im und auf dem Gewässergrund und im Watt) ............... XVII 

2.4.3.3 Biotoptypen/Gefäßpflanzen ..................................................................................... XVIII 

2.5 Biologische Vielfalt ................................................................................................. XIX 

2.6 Schutzgut Boden ...................................................................................................... XX 

2.7 Schutzgut Wasser und Sedimente ........................................................................ XXI 

2.8 Schutzgut Klima und Luft ..................................................................................... XXIII 

2.9 Schutzgut Landschaft ........................................................................................... XXIII 

2.10 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter ......................................................... XXV 

2.11 Literatur und Quellen ............................................................................................. XXV 

3 Belange der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) .................................................... XXVI 

4 Zusammenfassung Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) und 

artenschutzrechtliche Konfliktanalyse ............................................................... XXVII 

5 Zusammenfassung der Natura2000-Verträglichkeitsuntersuchung ............... XXXIII 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite I von II

TenneT Offshore GmbH Rev.-Nr. Allgemein verständliche Zusammenfassung 


Dörpen/West - Seetrasse - 

Tabellenverzeichnis 

Tabelle 1: Übersicht der naturschutz- und umweltfachlichen Unterlagen ............................... II 

Tabelle 2: Kenndaten des Vorhabens DolWin3 – Abschnitt Seetrasse ................................. III 

Tabelle 3: Untergliederung des Vorhabens DolWin3 in die geplanten vier 

Bauabschnitte der Seetrasse ................................................................................ V 

Tabelle 4: Durch DolWin3 gequerte Schutzgebiete (informell) ............................................. VI 

Tabelle 6 Bewertungsklassen Biotoptypen ........................................................................... X 

Tabelle 7: Bewertung Schutzgut Fische und Rundmäuler (Neunaugen) ............................ XIV 

Tabelle 5 Schutzgutspezifische Untersuchungsgebiete ................................................. XXVIII 

Abbildungsverzeichnis 

Abbildung 1: 

Übersicht zur geplanten Seetrasse DolWin3 ........................................................ IV 

Anlage 

keine 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite II von II

TenneT Offshore GmbH Rev.-Nr. Anhang 1 zum Erläuterungsbericht: Zusammenfassung 


Dörpen/West - Abschnitt Seetrasse - 

1 Einleitung 

Eine Zusammenfassung soll folgende drei Aufgaben erfüllen: 

 

 

 

Überblick geben mit Wiedergabe der wesentlichen Aussagen und Ergebnisse der Untersuchungen 

Anstoßwirkung entfalten, sich mit den eigentlichen Aussagen in den Unterlagen auseinander zu 

setzen und 

Betroffenheiten erkennbar machen, also Dritten die Möglichkeit bieten zu erkennen, ob sie in ihren 

Interessen und Belangen wesentlich berührt sind. 

Eine Zusammenfassung ersetzt nicht die Inhalte, Aussagen und Ergebnisse der Untersuchungen. 

Übersicht der Unterlagen 

Die naturschutzrelevanten Antragsunterlagen sind nachfolgend aufgelistet (Tabelle 1). 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite I von 36




Tabelle 1: 

Übersicht der naturschutz- und umweltfachlichen Unterlagen 

Bezeichnung der Unterlage 

Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) 

mit Anhang 1 

5 Anhangstabellen 

6 Anhangsabbildungen 

Integriert: Fachbeitrag zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) 

Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) mit artenschutzrechtlicher 

Konfliktanalyse mit 

Anhang 1 

(1.1) Anhangsabbildung 1 (Längsschnitt) 

(1.2) Anhangstabelle 1 (Bilanzierung der Eingriffe in den Bauabschnitten 

1.1, 1.2 und 2) 

(1.3) Anhangstabelle 2 (Bilanzierung der Eingriffe in den Bauabschnitten 

3 und 4) 

(1.4) Anhangstabelle 3 (Bilanzierung der Eingriffe in den Bauabschnitten 

1.2 bis 4 für Ankerpositionierungen, Muffeninstallation und Kreuzungsbauwerk) 

Fundstelle (Anlagen-Nr.) 

Unterlagen 10.1.1, 10.3.1 

Kapitel 9.2.6 – Belange der 

Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) 

– im Kap. 9 (Schutzgut Wasser 

und Sedimente) der UVS (Unterlagen 

10.1.1, 10.3.1) 

Unterlagen 8.1.1, 8.3.1 

Landschaftspflegerische Maßnahmen (Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen) 

mit 

Maßnahmenübersichtspläne 

Maßnahmenverzeichnis 

Maßnahmenblätter Schutzmaßnahmen S1 bis S4 mit Anlagen Lageabbildungen 

Maßnahmenblätter Vermeidungsmaßnahmen V1 bis V6 mit Anlagen 

Lageabbildungen 

Maßnahmenblatt Ersatzzahlung (EZ) 

Integriert: Artenschutzfachbeitrag (ASB) 

Unterlagen 8.1.2, 8.3.2 

Kapitel 5.3 – Artenschutzrechtliche 

Konflikte – im Kap. 5 (Konfliktanalyse) 

des LBP (Unterlagen 

8.1.1, 8.3.1) 

Natura2000-Verträglichkeitsuntersuchung (FFH-VU) Unterlagen 10.1.2, 10.3.2 

Die Anlagennummern 8.1 und 10.1 behandeln die eigentliche Seekabelverlegung der Seetrasse, die 

Anlagennummern 8.3 und 10.3 die Deichkreuzung Hamswehrum (Horizontalbohrung bis Einzug der 

Schutzrohre). 

1.1 Kurzbeschreibung des Vorhabens 

Das Vorhaben 

„600-kV-Gleichstrom-Leitung „DolWin gamma - Dörpen West“ des Netzanbindungsprojektes DolWin3 

für den Bereich 12-sm-Grenze bis Umspannwerk Dörpen West, Abschnitt Seetrasse“, 

in dieser Zusammenfassung mit Vorhaben DolWin3 abgekürzt, 

umfasst die planfeststellungspflichtige Seetrasse von der 12 sm-Grenze bis zur landseitigen Muffe, die 

die Seekabel mit den Landkabeln verbindet (Abbildung 1). 

Die Kenndaten sind Tabelle 2 zu entnehmen. 

Das Vorhaben DolWin3 ist in vier Bau- bzw. Verlegeabschnitten (Abkürzung: BA) geplant (siehe 

Übersicht: Tabelle 3). 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite II von 36




Tabelle 2: 

Kenndaten des Vorhabens DolWin3 – Abschnitt Seetrasse 

Projekt / Vorhaben: 

Träger des Vorhabens (Antragstellerin): 

Länge der Seetrasse: 

Beabsichtigte Umsetzung: 

Bauzeit HDD-Baustelle binnendeichs: 

Bauzeit HDD-Baustelle außendeichs: 

Bauzeit Kabeleinzug und Kabelverlegung 

im Watt 

Bauzeit Kabelverlegung im Sublitoral 

inkl. Muffeninstallation und 1 Kreuzungsbauwerk: 

600-kV-Gleichstrom-Leitung „DolWin gamma – Dörpen/West 

TenneT Offshore GmbH, Bernecker Str. 70, 95448 Bayreuth 

59,3 1 km (12 sm-Grenze bis Anschluss Landtrasse) 

2013 HD-Bohrung und Einzug der Schutzrohre 

2014 Kabelverlegung und Kabeleinzug 

bis zu 11 Kalenderwochen (Bau der Baustelleneinrichtung bis zu 

4 KW, Baustellenbetrieb und Demobilisierung bis zu 6 KW, Abnahmeprüfung 

der HD-Bohrung 1 KW) 

bis zu 11 KW inkl. Rückbau 

bis zu 6 KW 

abhängig von ausführender Firma, 

geschätzt 20 KW einschließl. 4 KW witterungsbedingte Verlegepausen 

1 

Summe der im ArcView (GIS) ermittelten Teilstrecken der eingelesenen Trassenpositionsliste. Es kann geringe Abweichungen 

zu den Angaben des Erläuterungsberichts und der Baubeschreibungen geben, da dort die Strecken mittels CAD ermittelt 

wurden. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite III von 36




Abbildung 1: 

Übersicht zur geplanten Seetrasse DolWin3 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite IV von 36




Tabelle 3: 

Untergliederung des Vorhabens DolWin3 in die geplanten vier Bauabschnitte 

der Seetrasse 

Bauabschnitt 

(BA) 

Bezeichnung Anmerkungen Strecke und Verlegetiefe 

2 

BA 1 HDD Baustelle HDD = horizontal directional 

drilling / Horizontalbohrung. Das 

Horizontalspülbohrverfahren ist 

eine gerichtete (gesteuerte) 

Bohrtechnik (Start und Ziel), um 

Rohrleitungen unterirdisch ohne 

Grabenaushub und umfänglichen 

Erdbau zu verlegen. 

BA 1.1 Bohreintritt binnendeichs Lage deichnah auf einem Acker 

bei Hamswehrum 

BA 1.2 

Bohraustritt außendeichs Wattbaustelle (rd. 5.000 m²) 

(Watt) 

BA 2 

BA 3 

BA 4 

Kabelverlegung im Watt 

und im Flachwasser bis zur 

1 – 2 m Tiefenlinie 

Kabelverlegung im Flachwasser 

() bis zur 10 -14 m 

Tiefenlinie 

Kabelverlegung im Flachund 

im Tiefwasser (Sublitoral 

ab der 10 -14 m Tiefenlinie 

bis 12 sm Grenze 

geplante Verlegung bei Hochwasser, 

ggf. Seitenanker, Verlegetechnik: 

Vibrationsverfahren 

geplante Verlegetechnik: Stehendes 

Spülschwert auf Barge/Ponton 

geplante Verlegetechnik: Spülschlitten 

oder TROV. 

Im BA 4 sind zwei Leitungen zu 

kreuzen. 

rd. 600 m lange, bis zu 

rd. 25 m tiefe Horizontalbohrung 

bis zum 

Bohraustritt im Watt 

Zusammenführen der 

drei Kabel auf rund 40 m 

(3x) zu einem Kabelbündelung, 

Verlegetiefe 

1,5 m unter Wattoberfläche 

rd. 4.140 m, Verlegetiefe 

1,5 m 


mind. 3 m 


1,5 m, innerhalb des 

Verkehrstrennungsgebiets 

3,0 m 

1.2 Naturraum und Schutzstatus (Übersicht) 

Das Vorhaben DolWin3 liegt in der Region „Niedersächsische Nordseeküste und Marschen“ und den 

Unterregionen 1.1 Deutsche Bucht und 1.2 Watten und Marschen. 

Die Seetrasse DolWin3 verläuft durch oder entlang der in Tabelle 4 genannten Schutzgebiete und 

durch gesetzlich geschützte Biotope. 

2 

Die Verlegetiefe bezeichnet den Abstand von der Geländeoberfläche bis zur Oberkante des Kabels bzw. Kabelbündels. Mit 

Eingrabetiefe ist somit die Tiefe gemeint, die zum Erreichen der geforderten bzw. der erforderlichen Überdeckung (ab Oberseite 

Kabel/Kabelbündel) benötigt wird. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite V von 36




Tabelle 4: 

Durch DolWin3 gequerte Schutzgebiete (informell) 

Schutzgebiet (in Klammern Zuständigkeitsbereich) 

Streckenlängen 

ohne HDD 3 (600 m) 

Bauabschnitt 

(BA) 

Nationalpark (NP) Niedersächsisches Wattenmeer (Zwischenzone) 18.260 m BA 1.2, BA 2, BA 3 

FFH-Gebiet "Nationalpark (NP) Niedersächsisches Wattenmeer" 

18.260 m 

(DE 2306-301): 

davon Betrachtungsraum Außenems (NLPV) 4.610 m BA 1.2, BA 2, BA 3 

davon Betrachtungsraum Randzel (NLPV) 13.650 m BA 3 

EU-VS-Gebiet "Niedersächsisches Wattenmeer und angrenzendes 

25.640 m 

Küstenmeer" (DE 2210-401) (NLWKN und NLPV) 

davon Lage außerhalb NP (NLWKN) 7.380 m BA 3, BA 4 

davon Lage im NP (NLPV) 18.260 m BA 1.2, BA 2, BA 3 

FFH-Gebiet Unterems und Außenems (DE 2507-331) (NLWKN) 850 m BA 3 

NSG „Borkum Riff“ (WE 276) (NLWKN) 7.720 m BA 3, BA 4 

Niederländische (NL) Natura-2000 Schutzgebiete Exkurs 

4.130 m 

EU-VS-Gebiet "Waddenzee" (NL9801001) 4.130 m BA 3 

davon zugleich FFH-Gebiet Eems-Dollard (NL2007 001) 1.570 m BA 3 

Erläuterung: 

Die genannten Strecken sind im ArcView 3.2 ermittelt worden und sind gerundet. 

Binnendeichs wird kein Schutzgebiet gequert. 

Nachfolgend werden die in Tabelle 1 genannten naturschutzfachlichen Unterlagen (Fachgutachten) in 

der dort genannten Reihenfolge zusammengefasst. 

Exkurs: Das Vorhaben verläuft auf kurzer Strecke durch das so genannte Grenzstreitigkeitsgebiet Ems-Dollart 

zwischen den Niederlanden und Deutschland. In den Antragsunterlagen DolWin3 muss es offen bleiben, ob durch 

das Vorhaben niederländisches Hoheitsgebiet während der Bauzeit vorübergehend auf rd. 4 km Strecke beansprucht 

wird. 

Die jeweils zur Verfügung gestellten Daten zur Abgrenzung der niederländischen und deutschen Schutzgebiete, 

die sich zum Teil erheblich überlagern, werden nicht hinterfragt, weil es darauf aus umweltvorsorglicher Sicht 

nicht ankommt. Vielmehr werden die Belange von Natura 2000 einerseits und die Belange der deutschen Eingriffsregelung 

und des besonderen Artenschutzes andererseits wie folgt behandelt: 

1.) Die Untersuchung der Betroffenheit niederländischer und deutscher Schutzgebiete bzw. ihrer Erhaltungsziele 

und maßgeblichen Bestandteile erfolgt in der Natura 2000-Verträglichkeitsuntersuchung (s. Anlagen 10.1.2, 

10.3.2 der Antragsunterlagen) auf der Grundlage der aktuellen Gebietsdaten und der jeweils übermittelten Abgrenzungen 

für jedes Schutzgebiet im Einzelnen. 

2.) Die Werte und Funktionen von Natur und Landschaft und der Artenschutz werden unbeachtlicher der Fragen 

nach Grenzverläufen auf der Grundlage der im deutschen Naturschutzrecht verankerten strengen Eingriffsregelung 

und des besonderen Artenschutzes im landschaftspflegerischen Begleitplan (Anlagen 8.1.1, 8.3.1) behandelt 

und unterliegen dem deutschen Planfeststellungsrecht. Alle mit den deutschen Naturschutzfachbehörden frühzeitig 

abgestimmten Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen sind demnach grenzüberschreitend wirksam. Die verbleibenden 

erheblichen aber reversiblen Beeinträchtigungen werden kompensiert. Mangels entsprechender Regelungen 

in den Niederlanden, die anders als in Deutschland nicht zwischen Ausgleich, Ersatzmaßnahmen, Ersatzzahlung 

unterscheiden, sondern nur dahingehend, ob Auswirkungen akzeptabel sind oder nicht, wird bei der 

Bemessung der Höhe von Kompensation bzw. Ersatzzahlung auf die Regelung nach deutschem Naturschutzrecht 

und in Abstimmung mit NLWKN und NLPV verfahren. Hinsichtlich der Eingriffsbilanzierung erfolgt eine 

räumliche Aufteilung zwischen den beiden deutschen Fachbehörden nach dem Anteil ihrer Betroffenheiten. Für 

ggf. vorübergehend betroffenes niederländisches Hoheitsgebiet (baubedingte kurzfristige Auswirkungen am Gewässergrund) 

kann aus gutachterlicher Sicht unterstellt werden, dass es sich um akzeptable Auswirkungen handelt. 

3 

weil unterirdisch durch Bohrung. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite VI von 36




Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite VII von 36




2 Zusammenfassung der Umweltverträglichkeitsstudie 

Hinweis 

Nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) bzw. nach Anlage 1 zum Niedersächsischen 

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (NUVPG) ergibt sich keine Pflicht zur Durchführung 

einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das Vorhaben DolWin3. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) 

und damit auch die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) werden vorsorglich und freiwillig auf Empfehlung der 

NLStBV durchgeführt. Begründet ist dies durch die Größe des Verfahrens und der Analogie zu anderen Verfahren. 

Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass das UVPG dahingehend geändert wird, dass die UVP für 

derartige Vorhaben verpflichtend eingeführt wird; in diesem Falle wäre eine UVP ohnehin im laufenden Verfahren 

nachzuholen. 

2.1 Landesraumordnung, Alternativen und Trassenvarianten 

Sachverhalt und Alternativlosigkeit 

Nach den Regelungen des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) haben Übertragungsnetzbetreiber, in 

deren Regelzone die Netzanbindung von Offshore-Anlagen erfolgen soll, die Leitungen von dem Umspannwerk 

der Offshore-Anlagen bis zu dem technisch und wirtschaftlich günstigsten Verknüpfungspunkt 

des nächsten Übertragungs- oder Verteilnetzes zu errichten und zu betreiben; die Netzanbindungen 

müssen zu dem Zeitpunkt der technischen Betriebsbereitschaft der Offshore-Anlagen errichtet 

sein (§ 17 Abs, 2a EnWG). 

TenneT Offshore beantragt die Kabelleitung des Netzanbindungssystems DolWin3, zur Netzanbindung 

von Offshore-Windparks auf der Ostseite des Emsfahrwassers. Die geplante Leitung verläuft 

innerhalb des 2. raumordnerisch festgelegten Bündelungskorridors entsprechend der Vorgaben des 

aktuellen LROP und entspricht grundsätzlich dem Ziel zur „Förderung der Windenergienutzung auf 

See zur weiteren Entwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung“ (LROP Kapitel 4.2 Ziffer 05 Satz 

1). 

Die Netzanbindung erfolgt über im Boden bzw. im Gewässergrund verlegte Seekabel. Die Übertragung 

der erzeugten Energie vom Offshorewindpark (OWP) bis zum Netzanknüpfungspunkt an Land 

wie auch die Versorgung der OWP mit Strom über Erdkabel ist alternativlos. Für eine unterbrechungsfreie 

Energieversorgung stehen keine anderen technischen Möglichkeiten zur Verfügung. 

Auswahl des Trassenkorridors: 

Die Realisierung des Vorhabens DolWin3 Seetrasse entlang der Westeremstrasse folgt der landesplanerischen 

Feststellung gemäß der „Verordnung über das Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen 

(LROP)“ in der Fassung vom 08. Mai 2008, zuletzt geändert durch Verordnung vom 

24.09.2012 (Nds. GVBl. S. 350). Damit wird der Vorgabe zu Ziff 08, Satz 1 des LROP entsprochen: 

„Der zu erwartende Transport der in der ausschließlichen Wirtschaftszone vor der niedersächsischen 

Küste durch Anlagen zur Windenergienutzung auf See erzeugten Energie durch die 12-Seemeilen- 

Zone hat nach Ausschöpfung der Kapazitäten der unter Ziffer 05 Satz 12 festgelegten Trasse 

[Norderneytrasse] über die in der Anlage 2 am Rande des Emsfahrwassers festgelegte Trasse zu 

erfolgen.“ 

Trassenvarianten und anderweitige Lösungsmöglichkeiten 

Innerhalb des festgelegten Trassenkorridors sollen die Leitungen so verlegt werden, dass der verfügbare 

Raum bestmöglich für viele Kabelsysteme genutzt werden kann (Ziff 05, Satz 4, LROP, Kap. 

4.2). Die Systeme werden in einem Abstand von 100 m zueinander verlegt. Aufgrund der räumlichen 

Enge der Westerems mit den Restriktionszonen Nationalpark und Naturschutz, Emsfahrwasser und 

Schifffahrt sowie Abstand zu Küstenschutzbauwerken (Buhnen südwestlich an Borkum) können nach 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite VIII von 36




dem gegenwärtigen Stand unter Berücksichtigung der landesraumordnerischen Maßgaben drei Systeme 

in der Westeremstrasse realisiert werden. Der Trassenkorridor ist demnach streckenweise sehr 

eng, so dass sich bei drei zu realisierenden Vorhaben keine Trassenvarianten im eigentlichen Sinne 

ergeben. 

Neben dem Vorhaben DolWin3, welches das erste zu verlegende Kabelsystem sein wird, sind 

BorWin3 und BorWin4 vorgesehen. 

Anderweitige Lösungsmöglichkeiten ergeben sich nur durch technische Varianten und 

Verlegealternativen, die unter dem Gesichtspunkt der Minderung und Vermeidung erheblicher Beeinträchtigungen 

im Sinne der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung Eingang in die technische Planung 

gefunden haben und die als Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen in den Anlagen 8.1.2 und 

8.3.2 festgesetzt sind. 

So wird der landesplanerischen Vorgabe, dass „Verlegearbeiten im Bereich von Vogelrast- und Nahrungsgebieten 

sowie Seehundsbänken nur im Zeitraum vom 15. Juli bis 30. November eines jeden 

Jahres erfolgen und dabei zu Seehundsliegeplätzen ein möglichst großer Abstand eingehalten wird“ 

durch die Vermeidungsmaßnahmen V1 bis V3 sowie V5 und V 6 (Anlagen 8.1.2, 8.3.2) entsprochen. 

Die Maßnahmen sind mit den zuständigen Fachbehörden für Naturschutz abgestimmt. 

Der weiteren Vorgabe, dass „Beeinträchtigungen von für den Naturschutz besonders wertvollen Bereichen 

durch die Nutzung von störungsarmen Verlegeverfahren minimiert werden“, wird mit der Vermeidungsmaßnahme 

V4 entsprochen, die für den Verlegeabschnitt im Wattenmeer den Einsatz eines 

Vibroschwerts vorsieht. 

2.2 Einführung in die UVS 

2.2.1 Einführung 

Art und Umfang des Vorhabens sind in der Anlage 1 im Erläuterungsbericht zusammenfassend beschrieben 

und im Einleitungskapitel dieser Zusammenfassung als Übersicht dargestellt. 

„Die Umweltverträglichkeitsprüfung umfasst die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der unmittelbaren 

und mittelbaren Auswirkungen eines Vorhabens auf 

1. Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, 

2. Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft, 

3. Kulturgüter und sonstige Sachgüter sowie 

4. die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgütern.“ (§ 2 Abs. 1 UVPG) 

Aus der Aufzählung der Schutzgüter wird deutlich, dass die meisten von ihnen bereits im Landschaftspflegerischen 

Begleitplan (LBP) im Rahmen der Eingriffsregelung behandelt werden (s.o.). Bis 

auf die drei Schutzgüter Menschen, biologische Vielfalt und Kultur- und Sachgüter sind alle anderen 

als Bestandteil des Naturhaushalts im LBP behandelt. Um Wiederholungen und Doppelungen, so 

genannte Redundanzen zwischen den Unterlagen zu vermeiden, wurden für die Erstellung der Unterlagen 

zur Seetrasse DolWin3 folgende Festlegungen getroffen: 

1. Die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) beschreibt und bewertet den Bestand der einzelnen 

Schutzgüter auf der Grundlage des im Scopingtermin am 20.11.2011 vorgestellten Vorschlags 

zum Untersuchungsrahmen für die Untersuchungsgebiete. Art und Umfang der Untersuchungen 

sind abgestimmt und überdies im Verhältnis zu vergleichbaren Projekten im Küstenmeer gängige 

Praxis. Die Bewertung erfolgt 5-stufig. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite IX von 36




Tabelle 5 

Bewertungsklassen Biotoptypen 

Bewertungsklasse Bedeutung Abkürzung 

Wertstufe 5 von besonderer (sehr hohe) Bedeutung WS 5 

Wertstufe 4 von allgemeiner bis besonderer (hohe) Bedeutung WS 4 

Wertstufe 3 von allgemeiner (mittlere) Bedeutung WS 3 

Wertstufe 2 von allgemeiner bis geringer (geringe) Bedeutung WS 2 

Wertstufe 1 von sehr geringer (sehr geringe) Bedeutung WS 1 

Wertstufe 0* 

ohne Bedeutung (nur für vollversiegelte oder überbaute 

Grundflächen) 

Quelle: Drachenfels 2012, ergänzt durch IBL Umweltplanung 2012 

WS 0 

2. Die UVS liefert die nötigen Informationen für die Eingriffsregelung und die Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen 

im LBP, die artenschutzrechtliche Konfliktanalyse, die Natura 2000- 

Verträglichkeitsuntersuchung und für die Untersuchung der Belange der Wasserrahmenrichtlinie 

(in der UVS integriert). 

3. Es werden die Auswirkungen des Vorhabens DolWin3 auf der Ebene von Empfindlichkeiten 

(hoch, mittel, gering) der Schutzgüter gegenüber den überwiegend baubedingten Wirkungen beschrieben 

und Empfehlungen für Vermeidungsmaßnahmen gegeben. 

4. Eine Prognose dahingehend, wie intensiv die Auswirkungen auf den fünfstufig bewerteten Bestand 

sind – ausgedrückt durch Vergleich der Wertstufe vorher und nachher – erfolgt in der UVS 

nicht. Durch den genannten Orientierungsrahmen Naturschutz obliegt die Feststellung, welche 

Auswirkungen erheblich negativ und von welcher Dauer und Intensität diese sind, ausschließlich 

dem LBP. Die UVS schätzt für die in beiden Unterlagen gleichermaßen behandelten Schutzgüter 

lediglich ab, ob die Auswirkungen vorübergehend oder dauerhaft und ob diese reversibel sind. 

Für die UVS wurden je nach voraussichtlicher Empfindlichkeit der Schutzgüter umfangreiche aktuelle 

Daten ausgewertet und eigene Erfassungen berücksichtigt. 

In diesem Zusammenhang bedankt sich die TenneT Offshore GmbH beim Wasser- und 

Schiffartsamt Emden (WSA), bei der WinGas GmbH und bei der EWE AG dafür, dass in ihrem 

Auftrag durch IBL Umweltplanung erhobene Daten auch für die UVS zur Seetrasse DolWin3 

verwendet werden konnten. 

2.2.2 Maßnahmen, um erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen des Vorhabens 

zu vermeiden 

Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen wurden mit den zuständigen Naturschutzbehörden abgestimmt. 

Sie sind in den Unterlagen 8.1.2 und 8.3.2 dargestellt und in Kap. 4 zusammengefasst. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite X von 36




Aussagen der Umweltverträglichkeitsuntersuchung im Abschnitt 

der Seetrasse 

Der Bestand der Schutzgüter wird in den folgenden Unterkapiteln auf das Wesentliche reduziert beschrieben. 

Betriebsbedingte Auswirkungen treten nicht ein - die Kabelbündel sind von Sedimenten überdeckt und 

haben keine Bedeutung für Strukturen und Funktionen der Schutzgüter. Die rückbaubedingten Auswirkungen 

entsprechen teilweise den baubedingten Auswirkungen. Diese Aussagen zu betriebs- und 

rückbaubedingten Auswirkungen gelten für alle Schutzgüter und werden daher im Weiteren weitgehend 

nicht wiederholend erwähnt. 

2.3 Schutzgut Mensch einschließlich menschliche Gesundheit 

Bestand und Bewertung 

Das Schutzgut umfasst den Menschen in seinem Wohnumfeld und seine Gesundheit. 

Seeseitig (jenseits des Deiches) ist kein Wohnumfeld vorhanden. Wirkungen des Vorhabens vom 

seeseitigen auf den landseitigen Bereich sind aufgrund der Barrierewirkung des Deichs ausgeschlossen. 

Daher wird im Weiteren nur der landseitige Bereich betrachtet. 

Im Bereich der binnenseitigen Baustelle liegt ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Wohneinheit (Wohnen 

im Außenbereich). 

Auswirkungen 

Die Baustelle wird auf den Flächen eines landwirtschaftlichen Betriebs errichtet (Ackerfläche) und für 

etwa drei Monate betrieben. Aufgrund der Verlegeweise (Erdkabel) und bei Beachtung der einschlägigen 

Sicherheitsvorschriften sind anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen sicher auszuschließen. 

Die Erwärmung des Kabels und die entstehenden elektrischen bzw. magnetischen Felder haben keine 

Auswirkungen auf Wohnumfeld und Gesundheit des Menschen, da sich Menschen nicht dauerhaft in 

einem Abstand von weniger als 1 m von den Kabeln aufhalten. Während des rund dreimonatigen 

Bauablaufs sind Belastungen (durch Staub und Baulärm) zu erwarten. Diese können auch nicht in der 

Form vermieden werden, eine „stille Baustelle“ zu betreiben, weil dies der allgemeinen Lebenserfahrung 

widerspricht. Die TenneT Offshore wird die Belastungen gleichwohl auf das unbedingt erforderliche 

Maß beschränken und die Ruhezeiten einhalten. 

Die schalltechnische Untersuchung der Planung durch das Gutachterbüro Bonk-Maire-Hoppmann hat 

ergeben, dass die Immissionsrichtwerte tagsüber und vor allem nachts eingehalten werden. 

2.4 Schutzgüter Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt 

Grundsätzlicher Hinweis: 

Pflanzen, Tiere und ihre Lebensräume spielen im europäischen Netz Natura 2000 eine zentrale Rolle. 

Die Bestandsdaten der UVS und die Festlegung von Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen im LBP 

(Anlagen 8.1.1, 8.3.1 bzw. hinsichtlich der konkreten Maßnahmen in den Anlagen 8.1.2, 8.3.2) sind 

Beurteilungsmaßstab für die Untersuchung der Natura 2000 Verträglichkeit in den Anlagen 10.1.2, 

10.3.2 (Zusammenfassung in Kap. 5 ab Seite XXXIII dieses Anhangs). 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XI von 36




2.4.1 Meeressäuger 

Die drei im Untersuchungsgebiet regelmäßig vorkommenden Arten sind Seehund (Phoca vitulina), 

Kegelrobbe (Halichoerus grypus) und Schweinswal (Phocoena phocoena). Mit diesen drei Tierarten 

wurde sich in den Untersuchungen umfänglich befasst. Mögliche Störungen während des Baubetriebs 

wurden frühzeitig mit den Fachbehörden für Naturschutz diskutiert und unter Vorsorgegesichtspunkten 

entsprechende Vermeidungsmaßnahmen festgelegt. 

2.4.1.1 Seehund und Kegelrobbe 


Die Bestandsbewertung beruht auf dem Vorkommen von Seehunden und Kegelrobben im Bereich 

des Hohen Riffs (nordwestlich von Borkum) als wichtigstem Vorkommen im Plangebiet und ist nicht 

auf den gesamten Trassenverlauf insgesamt übertragbar. 

Im Umfeld des Vorhabens sind die Seehundvorkommen für die Bestandsbewertung der Robben maßgeblich, 

da die Kegelrobbe hier keine bedeutsamen Liege- bzw. Wurfplätze hat. Das Auftreten von 

> 100 Alttieren des Seehundes führt zu einer Bewertung des Bestandes im Untersuchungsgebiet als 

„Vorkommen von besonderer bis allgemeiner Bedeutung“ (Wertstufe 4). Das Auftreten von Alttieren 

der Kegelrobbe in geringerer Anzahl führt zu einer Bewertung des Bestandes im Untersuchungsgebiet 

als „Vorkommen von allgemeiner Bedeutung“ (Wertstufe 3). 

Auswirkungen 

Als baubedingte Auswirkungen sind das Einrichten der Wattbaustelle, Schiffsbewegungen sowie längere 

Aufenthalte von Verlegeeinheiten und/oder Arbeitsschiffen und Ankerpositionierungen im Bereich 

der Seetrasse relevant. Auswirkungen auf Seehunde und Kegelrobben ergeben sich durch visuelle 

und akustische Störungen (Luft- und Unterwasserschall). Seehunde und Kegelrobben weisen eine 

mittlere Empfindlichkeit demgegenüber auf. Um Beeinträchtigungen zu vermeiden, sollte die Kabelverlegung 

im Bereich der Liegeplätze möglichst kontinuierlich ohne längeren, ggf. lärmintensiveren Aufenthalt 

stattfindet. Das Verlegeschiff bzw. die Verlegeeinheit (Barge mit Arbeitsschiff) darf sich dort 

nur in sehr langsamer Fahrt (bis zu 800 m/h) parallel (in seitlicher Vorbeifahrt) zu den Liegeplätzen 

nähern und soll diese in ausreichenden Abständen passieren. Ankerungen innerhalb der Störzone 

sind zu unterlassen. Bei Rammarbeiten im Bereich der Wattbaustelle (Einbau der Spundwände) ist ein 

langsames Anvibrieren zu gewährleisten oder vor Beginn sind ggf. Vergrämer anzuwenden, so dass 

Tiere den Nahbereich vor Erreichen der maximalen Emissionswerte verlassen können. Unter Einhaltung 

der Vermeidungsmaßnahmen wird die Empfindlichkeit der Bestände gegenüber diesen Störungen 

als eher gering eingeschätzt. 

Die Empfindlichkeit der Seehund- und Kegelrobbenbestände auf den derzeit als Liegeplätze genutzten 

Sandbänken ist ggf. zum Zeitpunkt der Kabelverlegung anders zu beurteilen, wenn im Jahr der 

Verlegung (Mitte Mai bis Ende Juli bezogen auf Seehunde 4 ) Jungtiere in höherer Anzahl vorkommen 

oder die Funktion als Wurfplatz an Bedeutung gewonnen hat (was derzeit nicht der Fall ist). Es wird 

empfohlen, in Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (NLPV) 

4 

Die empfindlichen Monate für Seehunde sind bezogen auf die Wurf- und Aufzuchtfunktionen eines Habitats Mitte Mai bis 

Ende Juli. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XII von 36




eine entsprechende vorsorgliche Vermeidungsmaßnahme zu formulieren, die ausreichenden Schutz 

unter Berücksichtigung der Dynamik des Schutzguts Seehunde und Kegelrobben gewährleistet. 

Die beschriebenen vorhabensbedingten Auswirkungen sind vorübergehend und reversibel. Unter Einhaltung 

der Vermeidungsmaßnahmen ergeben sich keine erheblich negativen nachhaltigen Umweltauswirkungen. 

2.4.1.2 Schweinswal 


Der Schweinswal tritt insgesamt in mittlerer Dichte im Untersuchungsgebiet auf. V.a. im Frühjahr sind 

im Gebiet höhere Dichten zu erwarten. Das Untersuchungsgebiet wird zeitweise als Nahrungshabitat 

genutzt (Streifgebiet). Es hat keine Bedeutung für die Fortpflanzung der Art. Dies führt zu einer Gesamtbewertung 

des Schweinswalbestandes als Vorkommen von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe 

3). 

Auswirkungen 

Visuelle Störungen auf Schweinswale sind während der Bauphase nicht zu erwarten. Es ist von einem 

jeweils örtlich begrenzten Bereich auszugehen, der von den Tieren kurzfristig aufgrund akustischer 

Störungen gemieden wird, da es sich bei der Kabelverlegung vor allem um eine „Wanderbaustelle“ 

handelt. Die Empfindlichkeit von Schweinswalen gegenüber den Wirkungen wird im Rahmen des allgemeinen 

Baubetriebs als gering eingestuft. Wie bei den Robben (s.o.) wird bei Rammarbeiten ein 

langsames Anvibrieren, ggf. mit Einsatz von Vergrämern vor Beginn der Arbeiten empfohlen, so dass 

Tiere den Nahbereich vor Erreichen der maximalen Emissionswerte verlassen können. Fortpflanzungsstätten 

sind nicht betroffen. Schweinswale werden weder als Individuum getötet noch wird der 

lokale im Gebiete vorkommende Bestand erheblich gestört. Unter Einhaltung von Vermeidungsmaßnahmen 

besteht eine geringe Empfindlichkeit. 

Die beschriebenen vorhabensbedingten Auswirkungen sind vorübergehend und reversibel. Unter Einhaltung 

der Vermeidungsmaßnahmen ergeben sich keine erheblich negativen Umweltauswirkungen. 

2.4.1.3 Wechselwirkungen 

Wechselwirkungen mit anderen Schutzgütern treten nicht auf, da die Auswirkungen auf Nahrungsorganismen 

(v.a. Fische) zu geringfügig sind. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XIII von 36




2.4.2 Fische und Neunaugen 


Das Untersuchungsgebiet weist für Fische und Neunaugen folgende Funktionen auf: 

 

 

 

Laichgebiet: z.B. für Hornhecht, Großer Scheibenbauch, Seeskorpion, Butterfisch, Sandgrundel, 

Aalmutter, 

Aufwuchsgebiet und Nahrungsgebiet: z.B. für Scholle, Kleine Seenadel, Stint, Sprotte, 

Tobiasfisch, Hornhecht, Großer Scheibenbauch, Flunder, Seehase, Kliesche, Aalmutter, Grauer 

Knurrhahn, 

Wanderungsgebiet: Meer- und Flussneunauge, Finte. 

Der Bestand ist in Tabelle 6 bewertet. 

Tabelle 6: 

Bewertung Schutzgut Fische und Rundmäuler (Neunaugen) 

Wertstufe Definition der Wertstufe Lage und Bauabschnitt 

5 Vorkommen von besonderer Bedeutung Nicht vorhanden 

4 Vorkommen von besonderer bis allgemeiner 

Bedeutung 

Nationalpark: Bauabschnitte 1.2, 2 und 3 

Nördlich Borkum: Bauabschnitt 4 

3 Vorkommen von allgemeiner Bedeutung Westeremstrasse außerhalb des Nationalparks: 

Bauabschnitt 3 

2 Vorkommen von allgemeiner bis geringer Nicht vorhanden 

Bedeutung 

1 Vorkommen von geringer Bedeutung Nicht vorhanden 

Auswirkungen 

Reaktionen bei Fischen werden durch die baubedingten Faktoren Spülbetrieb (Fluidisierung), Bildung 

von Trübungsfahnen, Sedimentumlagerungen und Unterwassergeräusche ausgelöst. Durch den Einsatz 

von Verlegegeräten ist es möglich, Fische durch Geräusche und Scheucheffekte kurzfristig zu 

vertreiben, bodenlebende Arten und ihre Entwicklungsstadien versehentlich zu verletzen oder zu töten. 

In Bauabschnitt 4 kommt es im Bereich der Leitungskreuzung zwischen Telekomleitung und DolWin3- 

Seekabel durch das Einbringen von Hartsubstrat (Beton, Steinschüttungen) zu einer strukturellen Veränderung 

des Gewässergrunds (900 m²). Für an sandigen Gewässergrund angepasste Arten verändert 

sich der Lebensraum auf kleiner Fläche. Die Steinschüttungen werden durch andere Arten der 

Wirbellosenfauna besiedelt und stellen für Fische eine andere Nahrungsgrundlage dar. Das Lückensystem 

in der Steinschüttung bietet für Kleinfische und Jungfische Rückzugsraum und Schutz vor 

Fressfeinden. Großräumige Auswirkungen über das unmittelbare Umfeld des Bauwerks hinaus sind 

nicht wahrscheinlich. 

Für den Bereich der Wattbaustelle wird beim Einbau der Spundwände ebenfalls wie für Robben und 

Schweinswale geltend ein langsames Anvibrieren empfohlen, so dass Tiere den Nahbereich vor Erreichen 

der maximalen Emissionswerte verlassen können. Die Empfindlichkeit gegenüber den Wirkungen 

ist zusammenfassend sowohl mit als auch ohne Vermeidungsmaßnahmen gering. 

Es werden keine erheblich negativen Auswirkungen für Fische und Neunaugen erwartet. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XIV von 36




Wechselwirkungen 

Mittelbare Folgen resultieren aus den Auswirkungen auf das Benthos im und am Gewässergrund als 

Nahrungsgrundlage vieler Fischarten (es handelt sich dann um Wechselwirkungen). Allerdings wird 

das Bodenleben im Verhältnis zur Größe der von den Fischen genutzten Habitate auf lediglich sehr 

kleiner Fläche vorübergehend verändert und die Beeinträchtigungen sind reversibel. 

2.4.3 Brutvögel 


Im Untersuchungsgebiet der UVS brüteten im Juni und Juli 2011 binnendeichs im Umfeld der landseitigen 

Baustelle die Arten Blaukehlchen, Bluthänfling, Kiebitz, Schafstelze, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger 

und Wachtel. Im Nahbereich der Baumaßnahmen brüteten 2011 die Arten Blaukehlchen, 

Schilfrohrsänger und Teichrohrsänger. 

Im außendeichs liegenden Vorland, mindestens 180 m von der Wattbaustelle entfernt, sind folgende 

für das Vogelschutzgebiet V01 „Niedersächsisches Wattenmeer und angrenzendes Küstenmeer“ 

wertbestimmende Arten in 2011 beobachtet worden: Rohrweihe, Kornweihe, Säbelschnäbler, Blaukehlchen, 

Feldlerche, Rotschenkel und Schafstelze. Als Arten der Roten Liste Deutschlands kommen 

Wiesenweihe, Sandregenpfeifer, Schilfrohrsänger und Wiesenpieper hinzu. Brutgeschehen wurde bei 

Blaukehlchen, Feldlerche, Rotschenkel, Schafstelze, Schilfrohrsänger und Wiesenpieper festgestellt. 

Die im Vorland brütenden Limikolen nutzen die Wattflächen zur Nahrungssuche. 

Auf Borkum werden Brutvögel u.a. aufgrund der Vorbelastungen (Naherholung, Tourismus, Ausflugsund 

Fährschiffsverkehr) und der Entfernung der Brutreviere zu den Verlegeschiffen nicht erheblich 

gestört und der Bestand deswegen nicht weiter ausgeführt. 

Das außendeichs im Vorland bei Hamswehrum gelegene Gebiet sowie Gebiete auf Borkum werden 

aufgrund der nationalen bzw. landesweiten Bedeutung mit der höchsten Wertstufe (besondere Bedeutung, 

Wertstufe 5) bewertet. Das binnendeichs liegende Gebiet am Manslagter Nacken wird mit Wertstufe 

4 (besondere bis allgemeine Bedeutung) bewertet. 

Auswirkungen 

Anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen werden nicht eintreten. Für Brutvögel sind vorübergehende 

Lebens-/Nahrungsraumverluste bzw. Einschränkungen der Lebensraumnutzung (wegen Verscheuchens) 

zu erwarten durch: 

 

 

 

visuelle Effekte durch Anwesenheit von Menschen und Baumaschinen im Brutgebietsumfeld, 

Schallimmissionen in der Bauphase durch Baumaschinen und Fahrzeuge im Brutgebietsumfeld, 

Flächeninanspruchnahme im Bereich der landseitigen Baustelle (derzeit Acker) zwischen 

Campingplatz und landwirtschaftlicher Betriebsstelle. 

Vorrangig ist der vorübergehende Lebensraumverlust bzw. die Einschränkung der Lebensraumnutzung 

aufgrund akustischer und visueller Wirkungen im Umkreis der Bauarbeiten zu berücksichtigen. 

Hier sind je nach Zeitpunkt der Arbeiten Meidungsreaktionen bei der Wahl des Reviers bzw. Brutplatzes, 

Aufgabe von Gelegen und Wegführen schon geschlüpfter Jungvögel (Watvögel, Enten) als Reaktion 

auf die Bauarbeiten möglich. Die Empfindlichkeit gegenüber den Wirkungen ist hoch. Zur Vermei- 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XV von 36




dung von Störungen sollten Bauarbeiten außerhalb der Hauptbrutzeit durchgeführt werden. Die Empfindlichkeit 

der Brutvögel gegenüber den Wirkungen des vorübergehenden allgemeinen Baubetriebes 

wird unter Beachtung der Vermeidungsempfehlung als gering eingestuft. 

Aufgrund einer Bauzeitenregelung ergeben sich keine negativen Umweltauswirkungen. 


Auswirkungen der Wattkabelverlegung auf das Benthos können zu einer vorübergehenden, lokalen 

Verringerung des Nahrungsangebots für im Watt nach Nahrung suchende Brutvögel führen. Es ist 

jedoch aufgrund der Kleinräumigkeit des vorübergehend verringerten Nahrungsangebots (unter 

2.000 m²) und der vorhandenen Ausweichmöglichkeit auf andere Flächen durch diese Wechselwirkung 

nicht mit zusätzlichen Auswirkungen auf die Brutvögel zu rechnen. Auswirkungen, die über die 

zuvor genannten hinausgehen und zu einer anderen Bewertung der Empfindlichkeit führen würden, 

sind nicht zu erwarten. 

2.4.3.1 Gastvögel 


Das binnendeichs liegend Umfeld der landseitigen HDD-Baustelle (abgeernteter Acker oder noch 

junge Feldfrüchte) wird von Kiebitz, Goldregenpfeifer und Möwen, seltener Gr. Brachvogel zur Rast 

genutzt. Der Baustellenbereich (Acker) wird bei Hochwasser gelegentlich zu Rast genutzt. 

Die Wattflächen werden vor allem zur Nahrungssuche genutzt. Bei Niedrigwasser sind die Vögel weitläufig 

im Watt verteilt. Möwen und einige Limikolen nutzen bei der Nahrungssuche die Wattflächen 

meist vereinzelt, z. B. Großer Brachvogel, oder in kleineren Trupps, z. B. Sandregenpfeifer oder 

Pfuhlschnepfe. Austernfischer treten auch in größeren Trupps auf. 

Bei auflaufendem Wasser wird zur Rast auf Flächen ausgewichen, die nicht überflutet werden. Möwen 

und Enten nutzen vor allem den befestigen Weg am Vorland zur Rast. 

Zur Hauptmauserzeit der Eiderenten im Spätsommer (Juli und August) werden vor allem die Watten 

und Priele am Emshörngat und Blinden Randzelgat genutzt. Vorkommen und Verteilung der Bestände 

werden in der UVS dargestellt. 

Nordwestlich von Borkum beginnt das Durchzugs-, Rast- und Überwinterungsgebiet von Seevögeln 

wie z.B. Seetaucher (Stern- und Prachttaucher). 

Die Landflächen (Vorland außendeichs und auf Borkum) und die vorgelagerten Wattflächen sind von 

besonderer Bedeutung (Bauabschnitt 1.2, 2). Die Bereiche entlang des Fahrwassers und die Meeresflächen 

(Bauabschnitt 3 und 4) sind nur noch im Hinblick auf Rast- und Zugvögel (inkl. Mauser) von 

Bedeutung: Die Fahrwasserränder werden mit allgemeiner Bedeutung, in Bereichen mit mausernden 

Eiderenten oder bedeutenden Anzahlen anderer Arten (z.B. Rotschenkel, Steinwälzer) mit besonderer 

Bedeutung bewertet. Nördlich von Borkum (Bauabschnitt 4) sind nur noch Gastvögel zu berücksichtigen, 

die hier nur in mittleren Anzahlen auftreten und somit ist der Abschnitt von allgemeiner Bedeutung. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XVI von 36




Auswirkungen 

Von den Bauarbeiten verursachte visuelle und akustische Störungen können insbesondere bei empfindlichen 

Arten Flucht- und Meidungsreaktionen auslösen, die zu einem temporären Verlust oder der 

Einschränkung der Nutzbarkeit von Rast-, Nahrungs- und Mausergebieten führen können. Anlagebedingte 

Auswirkungen treten nicht auf. Als betriebsbedingte Auswirkungen sind kurzfristige und örtlich 

begrenzte Störungen (Scheucheffekte) durch jährlich einmalig durchzuführende Leitungskontrollgänge 

im Watt zu nennen. Dies entspricht einer Störung durch Wanderer und führt zu keinen wesentlichen 

Auswirkungen. 

Aufgrund der Vorbelastungen durch Berufsschifffahrt, Freizeitschifffahrt, Fährverkehr, Ausflugsschiffe, 

Berufsfischerei, Naherholung und Tourismus hätten Vermeidungsmaßnahmen keinen kausalen 

vorhabensbezogenen Effekt und sind daher nicht vorgesehen. Die Empfindlichkeit der Gastvögel gegenüber 

den Wirkungen wird insgesamt als mittel eingeschätzt. 

Die Auswirkungen sind nicht erheblich negativ. 


Durch die kleinräumige Beeinträchtigung des Benthos im Bereich des Watts (unter 2000 m²) ist ein 

temporärer Entzug potenzieller Nahrungsquellen von Gastvögeln gegeben. Da im Umfeld der Trasse 

allerdings genügend Nahrungsressourcen zur Verfügung stehen, die auch genutzt werden, und eine 

zeitnahe Wiederbesiedlung der betroffenen Bereiche gegeben sein wird, werden allenfalls geringe 

Auswirkungen auf die Gastvögel durch die Auswirkungen auf das Benthos vorübergehend bestehen. 

Insgesamt sind Auswirkungen, die über die zuvor genannten hinausgehen und zu einer anderen Bewertung 

der Empfindlichkeit führen würden, nicht zu erwarten. 

2.4.3.2 Benthos (Wirbellose Tiere im und auf dem Gewässergrund und im Watt) 


Der Bestand entlang der Seetrasse wurde in Abstimmung mit dem behördlichen Naturschutz untersucht. 

Insgesamt wurden in den Proben 25 Arten (Weichtiere, Vielborster, Wenigborster, Krebstiere, 

Nesseltiere) nachgewiesen, darunter die gefährdete Muschelart Scrobicularia plana und als Muschel 

der Vorwarnliste gefährdeter Arten Cerastoderma edule. Im Tiefwasser im Bereich kiesiger Gründe 

wurden artenreiche Bestände festgestellt (sog. Artenreiche Kiesgründe). 

Der Bestand des Benthos hat im Trassenbereich im Watt eine allgemeine, im Sublitoral eine besondere 

bis allgemeine und im Tiefwasser in kiesigen Gründen eine besondere Bedeutung. 

Auswirkungen 

Baubedingte Wirkungen bei der Verlegung des Kabels erzeugen tiefgründige oder oberflächliche Änderungen 

der Gefüge- und der Oberflächenstruktur unterschiedlicher Intensität. Z.T. führen sie zu 

mechanischen Schäden der Bodentiere mit Tötung oder Verletzung als Folge oder zur Verdrängung 

oder Verwurf aus der besiedelten Fläche oder spezifisch besiedelten Schicht. Die Auswirkungen sind 

allerdings vorübergehend und reversibel. 

Alle Baumaßnahmen und Tätigkeiten im Watt (auch bei einem Rückbau) sollten grundsätzlich naturschutzfachlich 

begleitet werden, um frühzeitig Schäden zu erkennen und abwenden zu können. Die 

Flächenbeanspruchung vor allem der empfindlicheren Mischwatten ist auf das bautechnisch erforder- 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XVII von 36




liche Mindestmaß zu beschränken, Springtiden sind weitgehend auszunutzen und alle am Bau beteiligten 

Personen sollten für die Empfindlichkeit des Wattenmeeres sensibilisiert sein. Das betrifft den 

Umgang mit Gefahrstoffen und Abfällen gleichermaßen wie die Flächennutzung der Mischwatten außerhalb 

der auszuweisenden Baustellenfläche. Hinsichtlich der Verlegetechnik der Kabelbündel im 

Bauabschnitt 2 ist die Verwendung eines Vibrationsschwerts oder einer vergleichbaren Verlegetechnik 

im Vibrationsverfahren bei einem Einsatz während der Hochwasserphase vorrangig zu empfehlen, 

weil nach Stand des Wissens und der Technik mit dieser Art des Kabeleinbaus die geringsten Veränderungen 

der Strukturen und Funktionen des Benthos verbunden sind. Die Regenerationszeiten sind 

deutlich günstiger und kürzer als bei anderen Verlegetechniken mit intensiveren und breiteren Einwirkzonen. 

Anlagebedingte Wirkungen treten in Bauabschnitt 4 auf, wo eine vorhandene Leitung zu kreuzen ist. 

Das Kreuzungsbauwerk am Gewässergrund besteht aus heruntergelassenen Betonmatten und zur 

Beschwerung und Sicherung aus einer nachträglichen Steinschüttung. Die vorhandene Weichbodenfauna 

wird vollständig durch den Einbau der Hartsubstrate überdeckt. Die Steine werden von festsitzenden 

Arten und Vertretern der Hartbodenlebensgemeinschaft wiederbesiedelt. Bezogen auf die 

typischerweise vorkommenden Benthosgemeinschaften des sandigen Sublitorals bewirkt der Einbau 

der Hartsubstrate einen dauerhaften Struktur- und Funktionsverlust. Die Änderungen sind nur durch 

Rückbau reversibel. Die Empfindlichkeit des Makrozoobenthosbestands der Weichböden gegenüber 

den Wirkungen wird als hoch eingestuft. 

Erheblich negative Umweltauswirkungen ergeben sich aus dem dauerhaften Kreuzungsbauwerk, vorübergehend 

erheblich sind die Auswirkungen durch den Einbau der Kabel durch verschiedene Verlegetechniken 

und durch die vorübergehende Nutzung des Watts. 


Wechselwirkungen bestehen überwiegend über die Funktion des Benthos als Nahrungsgrundlage für 

Fische, im Watt Nahrung suchende Brutvögel und für Gastvögel. Bei der Verlegung steht freigespültes 

Benthos kurzfristig als erhöhte Nahrungsquelle zur Verfügung. In der Zeit der Regeneration der Bereiche 

ist die Funktion als Nahrungshabitat gemindert. Es handelt sich aber jeweils pro Raumeinheit um 

kleine Flächen gegenüber einer großflächigen Umgebung ohne Funktionsminderung. Negative Wechselwirkungen 

für andere Schutzgüter durch Auswirkungen auf das Benthos sind gering. 

Insgesamt sind Auswirkungen, die über die zuvor genannten hinausgehen und zu einer anderen Bewertung 

der Empfindlichkeit führen würden, nicht zu erwarten. 

2.4.3.3 Biotoptypen/Gefäßpflanzen 


Im Umfeld der landseitigen Baustelle (Deichkreuzung Hamswehrum) besteht ein ackerbaulich geprägter 

Nutzungskomplex (Raps, Mais, Getreide) mit randlich vorhandenen strukturarmen Gräben. Im 

Süden liegt ein Campingplatz. Im Norden an der Leeshauser Straße liegt ein landwirtschaftlicher Betrieb 

mit Wohn- und Betriebsgebäuden. Westlich liegt der Landesschutzdeich (artenarme Intensivgrünlandvegetation). 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XVIII von 36




Im Vorland kommen Salz- und Brackmarschbiotope vor, so u.a. Salzwiesen, Röhrichte der Brackmarsch. 

Das Vorland ist durch geklammerte Steine (verbaute Ufer) und Buhnen gesichert und wird 

von einem befestigten Weg umgrenzt. 

Die Wattbaustelle liegt im Mischwatt. Die Seetrasse des Kabels liegt im Brackwasserwatt ohne Vegetation 

höherer Pflanzen, in der Flachwasserzone des Küstenmeeres und ab der 20 m Tiefenlinie in der 

Tiefwasserzone des Küstenmeeres. 

Die seeseitigen Biotoptypen sind überwiegend von besonderer Bedeutung, die Biotoptypen binnendeichs 

von allgemeiner bis geringer Bedeutung. Im landseitigen und seeseitigen Untersuchungsgebiet 

wurden keine gefährdeten und geschützten Pflanzenarten nachgewiesen. Im Untersuchungsgebiet 

der Seetrasse wurden keine Seegrasvorkommen festgestellt. Eine Beschreibung und Bewertung des 

Bestandes gefährdeter und geschützter Pflanzen erübrigt sich daher. 

Auswirkungen 

Im seeseitigen Untersuchungsgebiet (unterhalb des mittleren Tidehochwassers) werden die Biotope 

maßgeblich von den Strukturen und Funktionen der Sedimente/Substrate und der benthischen Besiedlung 

sowie der Lage im Küstenmeer hinsichtlich Salzgehalt und Tiefenzone (Eulitoral, Flach- und 

Tiefwassersublitoral) charakterisiert. Die Auswirkungen auf die seeseitigen Lebensräume korrelieren 

unmittelbar mit denen bei Benthos und Sedimente, auf die daher verwiesen wird. 

Im binnendeichs liegenden Untersuchungsgebiet resultieren Auswirkungen vor allem aus baubedingten 

und bauzeitlichen sowie anlagebedingten Flächeninanspruchnahmen des Ackers. Eine Empfindlichkeit 

gegenüber Vorhabenswirkungen für bauzeitlich beanspruchte Flächen, die rekultiviert werden, 

besteht dort nicht. Dauerhaft überbaute Flächen im Bereich der Übergabestation erzeugen erhebliche 

Beeinträchtigungen auf kleiner Fläche (100 m²). 


Landseitig kommt es weder zu Auswirkungen auf das Grundwasser noch zu nennenswerten langfristigen 

oder dauerhaften stofflichen Immissionen (z.B. Stickstoffoxid-Emissionen), somit können indirekte 

Auswirkungen sicher ausgeschlossen werden. 

Seeseitig sind die Wechselwirkungen, die durch die Auswirkungen auf Benthos und Sediment entstehen, 

zu berücksichtigen. Zusätzliche Wechselwirkungen mit anderen Biotoptypen sind nicht zu erwarten. 

2.5 Biologische Vielfalt 

Die biologische Vielfalt (kurz: Biodiversität) ist die Variabilität lebender Organismen und der ökologischen 

5 Komplexe, zu denen sie gehören. „Sie umfasst die folgenden drei Ebenen: 

 

 

 

die Vielfalt an Ökosystemen 6 bzw. Lebensgemeinschaften, Lebensräumen und Landschaften 

die Artenvielfalt 

die genetische Vielfalt innerhalb der verschiedenen Arten“ 

(BfN, http://www.bfn.de/0304_biodiv.html 7 ) 

5 Ökologie ist die „Wissenschaft von den Beziehungen der Organismen untereinander und mit ihrer Umwelt“ (Schafer 2003) 

6 

Das Ökosystem ist das „Beziehungsgefüge der Lebewesen untereinander […] und mit ihrem Lebensraum“ (Schafer 2003) 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XIX von 36





In den vorigen Kapiteln zum Schutzgut Tiere und Schutzgut Pflanzen werden entsprechend Wirbeltiere 

und das Makrozoobenthos sowie Pflanzen und Biotoptypen behandelt. Sie sind wesentlicher Teil 

des Schutzgutes biologische Vielfalt, sodass die dort getroffenen Aussagen entsprechend übertragbar 

sind. 

Auswirkungen 

Das Vorhaben ist wie mehrfach dargelegt fast ausschließlich nur mit baubedingten und vorübergehenden 

wie auch reversiblen Auswirkungen verbunden. Lediglich das Kreuzungsbauwerk (Steinschüttungen 

am Gewässergrund) seeseitig und die Übergabestation binnendeichs stellen dauerhafte lokale 

Änderungen dar (zusammen rd. 1.000 m²). 

Ein Projekt zur Netzanbindung von Offshore-Windparks ist faktisch nicht geeignet, zu nachhaltigen 

Schäden für die Biodiversität zum Beispiel des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer oder 

des Küstenmeeres an sich beizutragen. 

Vorhabensbedingt treten keine Änderungen der Vielfalt an Ökosystemen bzw. Lebensgemeinschaften, 

Lebensräumen und Landschaften ein. Einzelne Arten werden durch das Vorhaben nicht nachhaltig 

aus ihrem angestammten Lebensraum verdrängt, oder auf nur sehr kleiner Fläche durch Kreuzungsbauwerke, 

und gebietsfremde Arten werden durch betriebsbedingte Sediment- oder Bodenerwärmung 

nicht gefördert, mithin ist das Projekt DolWin3 nicht in der Lage, auf die Artenvielfalt negativ 

einzuwirken. 

Selbst wenn es zu dauerhaften strukturellen Änderungen des Gewässergrunds z.B. durch großflächigere 

Steinschüttungen (Rockdumping) käme, was nicht der Fall ist, erfolgt die Besiedelung dieser 

künstlichen Habitate ausschließlich aus dem genetischen Bestand des Untersuchungsgebiets. Durch 

das Kreuzungsbauwerk entstehen ebenfalls künstliche Hartsubstrate, die entsprechend besiedelt 

werden. Es mag in diesen Bereich zu einer lokalen Verschiebung der Biodiversität kommen, die strukturell-funktionaler 

aber nicht fremdgenetischer Natur ist. Bezogen auf die Änderungen pro Flächeneinheit 

bewegen sich die Ergebnisse im Promillebereich und sind weder positiv noch negativ für dieses 

Schutzgut. 

2.6 Schutzgut Boden 


Eulitoral und Sublitoral gehören zum Meeresgrund und werden daher nicht an dieser Stelle, sondern 

bei dem Schutzgut Wasser, Teil Sedimente (Gewässersohle/-grund) behandelt. Der außendeichs 

vorhandene Boden im Vorland ist von den Baumaßnahmen nicht betroffen, da diese Flächen unterbohrt 

werden. Binnenseitig des Deichs liegende Böden sind durch den Bauabschnitt 1.1 (binnenseitig 

des Deichs liegend HDD-Baustelle mit landseitiger BE-Fläche und Zufahrt) betroffen. 

Bauabschnitt 1.1 zählt zu den Küstenmarschen und betrifft den Bodentyp der Kalkmarsch. Kalkmarschen 

sind Böden mit hohem bis sehr hohem ackerbaulichem Ertragspotenzial. Die Flächen im Bereich 

des Vorhabens sind durch die landwirtschaftliche Nutzung mit den einhergehenden intensiven 

Bewirtschaftungs- und Entwässerungsmaßnahmen hinsichtlich des natürlichen Bodengefüges bis in 

den Untergrund verändert. Sie sind daher von allgemeiner (nicht besonderer) Bedeutung. 

7 

Abruf am 08.05.2012 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XX von 36




Auswirkungen 

Die landseitige Baustelle umfasst die folgenden Flächen: 

 

 

 

Geschotterte Baustelleneinrichtungsfläche (BE-Fläche) und Zufahrt (bauzeitlich), 

Oberbodenmiete (bauzeitlich), 

Übergabestation (LWL-Container) inkl. PKW-Stellfläche (für die dauerhafte Betriebsphase) inkl. 

Kabelgraben und Arbeitsstreifen dorthin (bauzeitlich). 

Für die BE-Fläche und die Zufahrt werden die oberen Dezimeter Oberboden abgeschoben (Lagerung 

in der Oberbodenmiete). Nach Einbau von Trennvliesen und Geogittern werden die Flächen geschottert 

und somit teilversiegelt. Der spätere Baubetrieb erfordert Baucontainer, Lagerflächen, gedichtete 

Spülflüssigkeitslagunen etc., so dass die Grundflächenbeanspruchung in mindestens diesen Bereichen 

als Vollversiegelung anzusehen ist. Die beanspruchten Bodenflächen werden mit Ausnahme der 

LWL-Containerfläche mit seinen rd. 100 m² zurückgebaut und landschafts- bzw. nutzungsgerecht als 

landwirtschaftliche Nutzfläche rekultiviert (Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands). Grundsätzlich 

sollen bei der Ausführung der Baumaßnahmen den Boden und die Vegetation schonende 

Arbeits- und Bauweisen unter Beachtung einschlägiger DIN-Normen angewendet werden. 

Die Auswirkungen sind vorübergehend und reversibel, für die Übergabestation dauerhaft (durch 

Rückbau ebenfalls reversibel). Da keine seltenen oder Böden besonderer Bedeutung beansprucht 

werden, ist von einer geringen Empfindlichkeit des Schutzguts gegenüber den Wirkungen des Vorhabens 

auszugehen. Insgesamt ergeben sich keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Qualität und die 

Strukturen und Funktionen des Bodens. 


Die bauzeitlichen Störungen des Bodens bis zur Rekultivierung der Flächen sind aufgrund der Dauer 

und der Kleinflächigkeit nicht geeignet, erheblich negative Wechselwirkungen mit anderen biotischen 

und abiotischen Schutzgütern zu verursachen. 

2.7 Schutzgut Wasser und Sedimente 


Bestand 

Grundwasser 

Das Schutzgut Grundwasser ist nur binnendeichs zu berücksichtigen. Aussagen zum Grundwasser 

sind dem Baugrundgutachten (Materialband, Anlage 11.1) zu entnehmen. Da weder die Nutzbarkeit 

noch die Qualität des Grundwassers vorhabensbedingt verändert wird, kann eine weitere Betrachtung 

entfallen. 

Oberflächenwasser 

Das Untersuchungsgebiet liegt teilweise innerhalb des Ästuars (= Flussmündung) der Ems. Bis zur 

Höhe Eemshaven handelt es sich um den Gewässertyp „Übergangsgewässer“, ab Eemshaven bis zur 

12 sm-Zone um ein Küstengewässer (Deutsch-Niederländische Ständige Grenzgewässerkommission 

2005). 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXI von 36




Bewertung 

Hydrologie 8 /Gewässermorphologie 

Das Eulitoral ist in Hydrologie und Gewässermorphologie gering durch den Menschen beeinträchtigt. 

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Seltenheit von Wattlebensräumen wird die Wertstufe 5 (Bereich 

mit besonderer Bedeutung) vergeben. 

Die Hydrologie und Gewässermorphologie des Sublitorals ist durch den Menschen z.B. aufgrund 

Unterhaltungsbaggerungen und Baggergutumlagerungen entlang der Fahrrinne oder auch wegen der 

teilweise intensiven fischereilichen Nutzung gestört. Dies wirkt sich weniger auf das Tideverhalten und 

die Strömung als mehr auf die Wassertiefe und Trübung aus. Vor dem Hintergrund der menschlichen 

Einflüsse wird die Wertstufe 3 (Bereich mit allgemeiner Bedeutung) angesetzt. 

Wasserbeschaffenheit 

Salz- und Sauerstoffgehalt entsprechen im Eulitoral weitgehend den natürlichen Verhältnissen. Aufgrund 

der Stofffrachten aus der Ems und der geringen Durchmischungsrate ist das Watt jedoch hinsichtlich 

der Wasserbeschaffenheit vorbelastet. Es wird gleichwohl die Wertstufe 4 (von besonderer 

bis allgemeiner Bedeutung) zugewiesen. 

Die Wasserbeschaffenheit des Sublitorals ist menschlich gering beeinflusst. Sauerstoff- und Salzgehalte 

entsprechen weitgehend den natürlichen Gegebenheiten. Salzhaltige Einleitungen in die Außenems 

beeinflussen die Salzgehalte im Ems-Ästuar nur leicht. Der Stoffhaushalt im Ems-Ästuar ist 

aufgrund von Stofffrachten über Zuflüsse durch den Menschen beeinflusst. Auswirkungen auf das 

Küstenmeer sind aufgrund der höheren Vermischungsrate gering. Es liegen also weitgehend gering 

menschlich beeinflusste Verhältnisse vor, was zu einer Bewertung mit der Wertstufe 4 (von besonderer 

bis allgemeiner Bedeutung) führt. 

Insgesamt ergibt sich daraus die Wertstufe 4 (allgemeine bis besondere Bedeutung) für das gesamte 

Untersuchungsgebiet. 

Auswirkungen 

Aus der Anlage von Kabeln und Schutzrohren resultieren keine beurteilungsrelevanten Auswirkungen 

auf das Schutzgut. Auswirkungen entstehen baubedingt durch Aufwirbelungen von Sedimenten bei 

der Kabelverlegung im Spülverfahren und aus Trübungen sowie aus der Sedimentverlagerung auf die 

Gestalt und Beschaffenheit des Wassers. Die Auswirkungen können nur das seeseitige Untersuchungsgebiet 

betreffen, da sich an der landseitigen Baustelle keine Oberflächengewässer befinden, 

die durch die Baumaßnahme beansprucht werden. Die baubedingten Auswirkungen sind vorübergehend 

und reversibel. 

Empfindlichkeiten des Schutzguts gegenüber dieser Wirkung sind im Eulitoral hoch und im Sublitoral 

mittel. Es werden die gleichen Vermeidungsmaßnahmen wie bei dem Benthos empfohlen. Zusätzlich 

sollten allgemeine Vorkehrungen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen des Watten- und des Küstenmeeres 

bzw. der Meeresumwelt getroffen werden. 

Insgesamt ergeben sich keine nachhaltig negativen Auswirkungen auf die Qualität und die Strukturen 

und Funktionen des Wassers als Lebensraum. 

8 

Die Hydrologie ist die „Lehre vom Wasser, seinen Arten, Eigenschaften und seinen Erscheinungsformen über, unter und auf 

der Erdoberfläche und ihren natürlichen Zusammenhängen.“ (Duden 2012. Online unter http://www.duden.de/rechtschreibung/Hydrologie. 

Letzter Zugriff am 16.10.2012) 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXII von 36





Oberflächenwasser 

Die baubedingten vorübergehenden Auswirkungen sind insgesamt gering, mithin werden auch nur 

geringe Wechselwirkungen mit anderen Schutzgütern im Sub- und Eulitoral erwartet. Indirekte Auswirkungen 

auf die untersuchten Schutzgüter sind, sofern sie nicht schon dort beschrieben wurden, 

ebenfalls nicht zu erwarten. Zusätzliche Wechselwirkungen bestehen somit nicht. 

Die Anlage des Kreuzungsbauwerks ist mit Folgewirkungen bezogen auf Benthos und Fische verbunden. 

Wechselwirkungen mit dem Schutzgut Wasser resultieren daraus nicht. 

Sedimente und Wattmorphologie 

Veränderungen der Sedimentmorphologie und Störungen der Gefügestruktur können besonders in 

Bereichen hoher Besiedlungsdichte mit Störungen des Makrozoobenthos einhergehen. Störungen 

sind besonders durch Sedimentumlagerungen an Baugruben und entlang des Kabelgrabens sowie 

aufgrund von Verdichtungen durch aufliegende Schwimmeinheiten (z.B. Pontons) zu erwarten. Von 

einer Wiederbesiedelung der betroffenen Flächen ist auszugehen. 

Durch aufgewirbeltes Sediment entstehen Trübungsfahnen, die kurzzeitig zu erhöhten Trübungen des 

Wassers führen. 

Indirekte Auswirkungen auf andere Schutzgüter sind, sofern sie nicht schon dort beschrieben wurden, 

nicht zu erwarten. Zusätzliche Wechselwirkungen bestehen somit nicht. 

Insgesamt sind Auswirkungen durch Wechselwirkungen, die über die zuvor genannten hinausgehen 

und zu einer anderen Bewertung der Empfindlichkeit führen würden, nicht zu erwarten. 

2.8 Schutzgut Klima und Luft 

Bauzeitlich treten während der laufenden Bautätigkeiten Luftverunreinigungen durch den Einsatz von 

motorisierten Fahrzeugen und technischem Gerät ein. Diese Auswirkungen auf das Schutzgut Klima 

und Luft sind räumlich und zeitlich sehr begrenzt. Der kurzfristige Verbleib der Verlegeschiffe bzw. 

Baufahrzeuge im see- und landseitigen Untersuchungsgebiet ist vor dem Hintergrund der vorhandenen 

Verkehre als vernachlässigbar anzusehen. 

Es kann von vornherein ausgeschlossen werden, dass die vorhabensbedingten Wirkfaktoren zu 

mess- und beobachtbaren Veränderungen führen. Auswirkungen auf das Klima im Untersuchungsgebiet 

werden durch das Vorhaben nicht erwartet. Aus diesem Grund ist eine weitere Bearbeitung des 

Schutzgutes Klima/Luft in der UVS nicht weiter erforderlich (so auch im Ergebnis des Scopings am 

20.10.2011 festgelegt). 

2.9 Schutzgut Landschaft 


Im Bereich der landseitigen HDD-Baustelle ist die landwirtschaftliche Nutzung in Form der Acker- und 

Grünlandnutzung auf den fruchtbaren Marschböden landschaftsbildprägend. Ein typisches kulturhistorisches 

Landschaftselement ist der Seedeich. Die Krummhörn ist eine offene, weitgehend gehölzfreie 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXIII von 36




Landschaft. Nahe der HDD-Baustelle vorhandene Windkraftanlagen sind weithin sichtbar. Vereinzelt 

kommen Gehöfte vor, wie der ca. 100 m nördlich der Baustelle liegende Landwirtschaftsbetrieb. 

Die Uferlinie nahe der HDD Wattbaustelle ist von Küstenschutzbauwerken (Deichanlagen, vergossenem 

Uferverbau und Buhnen) gekennzeichnet. Bei guter Sicht wirken die industriellen Strukturen und 

Windkraftanlagen der ca. 9 km westlich liegenden Niederländischen Küste (Eemshafen) deutlich in die 

Landschaftsbildeinheit hinein. Nahe der Baustelle binnendeichs vorhandene Windkraftanlagen wirken 

auch hier hinein. Zu bestimmten Monaten prägt der Tourismus das Landschaftsbild. So liegt beispielsweise 

ca. 500 m südlich der Baustelle ein Campingplatz und Fahrradtouristen nutzen die Straßen 

entlang der Deichlinie. 

Die Außendeichsflächen nahe der HDD-Wattbaustelle bestehen aus mit Entwässerungsgräben durchzogenen 

Salzwiesen, die ca. 200 m breit sind. Der Übergang vom Watt zu den Salzwiesen ist durch 

den Uferbau unnatürlich. Die Wasserflächen werden durch die Berufs- und Freizeitschifffahrt genutzt. 

Dies wird dem Betrachter durch einen regelmäßigen Verkehr mit z.B. Fahrgastschiffen (Fähren und 

Katamaran), Binnenschiffen oder Segelbooten deutlich. Von der Nutzung dieses Bereichs durch die 

Berufs- und Freizeitfischerei ist ebenfalls auszugehen. Es finden außerdem Baggerungen im Bereich 

der Fahrrinne statt, die optisch und akustisch auf den Betrachter wirken. Der zwischen Festland und 

Borkum verkehrende Katamaran (70 km/h) ist deutlich außendeichs zu hören und zu sehen. Das Watt 

wird bei Niedrigwasser für Wattwanderungen genutzt. 

Im Bereich des Sublitorals verläuft das Vorhaben im offenen Küstengewässer mit typischen Nutzungen 

(Berufsschifffahrt, Berufsfischerei u.a.), Sandbänken und Insel. Weiträumige Sichtbeziehungen 

einer Landschaft mit naturraumtypischer Eigenart. Die Insel Borkum ist ein Schwerpunkt der Erholung. 

Die Krummhörner Marsch im Bereich der HDD-Baustelle ist aufgrund der bestehenden Nutzungen 

ohne besondere Funktionen für Naturerleben und stille Erholung. Das Landschaftsbild ist von allgemeiner 

Bedeutung. 

Der Bereich der HDD-Wattbaustelle bis Borkum und vom Küstenmeer bis zur 12 sm-Grenze ist ein 

Bereich von besonderer Bedeutung. 

Auswirkungen 

Nach Beendigung der Baumaßnahmen und der Räumung der Baustellen ist das Vorhaben DolWin3 

nicht mehr wahrnehmbar, da Kabelbündel und Schutzrohre in Boden und Sedimenten verlegt sind und 

die Kreuzungsbauwerke sich unter Wasser befinden. Die Übergabestation (LWL-Container) direkt am 

Landwirtschaftsbetrieb ist klein und, gemessen an den vorhandenen Gebäuden, nicht landschaftswirksam. 

Es treten ausschließlich Wirkungen während der Bauzeit auf. Vor dem Hintergrund lediglich 

vorübergehender kurzfristiger Wirkungen hat das Schutzgut Landschaft eine geringe Empfindlichkeit 

gegenüber den Auswirkungen. Erheblich negative Umweltwirkungen bestehen nicht. 


Indirekte Auswirkungen auf untersuchte Schutzgüter sind, sofern sie nicht schon dort beschrieben 

wurden, nicht zu erwarten. Zusätzliche Wechselwirkungen bestehen somit nicht. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXIV von 36




2.10 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter 


Kulturgüter 

Im frühzeitigen Beteiligungsverfahren zur Festlegung des Untersuchungsrahmens wird durch Schreiben 

des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege – Referat Archäologie – vom 10.02.2012 

(Az 12/45, Frau Gerdau) folgendes mitgeteilt: 

„Im Niedersächsischen Wattenmeer sind aufgrund von Meeresspiegelschwankungen Siedlungen der 

Völkerwanderungszeit und des Mittelalters untergegangen. Im Bereich der Seetrasse sind uns keine 

Bodendenkmäler bzw. Schiffswracks bekannt.“ 

Sonstige Sachgüter 

Als sonstiges Sachgut sind die dem Deichvorland vorgelagerten Küstenschutzbauwerke von Bedeutung. 

Da im Anlandungsbereich die Kabel unterirdisch in Horizontalbohrungen durch Schutzrohre gezogen 

werden, sind Auswirkungen auf die Küstenschutzbauwerke ausgeschlossen. 

Auswirkungen 

Im Bereich der Seetrasse: 

 

 

 

sind keine Schutzgüter dieser Art bekannt, 

falls welche festgestellt werden sind entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung negativer Auswirkungen 

vorzusehen, oder 

Auswirkungen auf das Schutzgut sind ausgeschlossen. 

Falls es während der Bauarbeiten zu ungewöhnlichen Konzentrationen von Steinen, Scherben, Holzkohlekonzentrationen 

oder Holzgegenständen kommt, sind diese Funde nach dem Denkmalschutzgesetz 

unbedingt meldepflichtig (§ 13 NDSchG), da es sich aufgrund der geologischen Rahmenbedingungen 

nur um denkmalgeschützte Hinterlassenschaften aus frühgeschichtlicher Zeit handeln kann. 

Im Planfeststellungsbeschluss wird es dazu entsprechende Auflagen und Festsetzungen geben, die 

ebenfalls die umgehend zu benachrichtigenden Stellen benennen. Durch die naturschutzfachliche 

Baubegleitung kann überdies ein Einhalten dieser Auflagen unterstützt werden. 

2.11 Literatur und Quellen 

Siehe UVS, Anlagen 10.1.1 und 10.3.1 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXV von 36




3 Belange der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) 

Die Belange der WRRL werden in der UVS im Kapitel 9.2.6 als Teil des Schutzguts Wasser behandelt. 

Das Vorhaben ist ungeeignet, den chemischen Zustand der betroffenen Oberflächenwasserkörper 

negativ zu verändern. Es tritt keine Verschlechterung des ökologischen Zustands/Potenzials nach 

§§ 27 und 28 WHG ein. Das Vorhaben DolWin3 Seetrasse ist ungeeignet, eine Verschlechterung des 

ökologischen Potenzials der Oberflächenwasserkörper hervorzurufen. 

Hinsichtlich des Verbesserungsgebots wird durch das Vorhaben keine Gefährdung der Zielerreichung 

ausgelöst. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXVI von 36




4 Zusammenfassung Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) und artenschutzrechtliche 

Konfliktanalyse 

Bezug: Anlagen 8.1.1, 8.3.1 und 8.1.2, 8.3.2 

Einführung 

Im Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) wird die im Naturschutzrecht verankerte so genannte 

Eingriffsregelung angewendet. Als Eingriff definiert sind Veränderungen der Gestalt oder der Nutzung 

von Grundflächen, die mit erheblichen Beeinträchtigungen der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des 

Naturhaushalts und/oder das Landschaftsbild verbunden sein können (Legaldefinition nach § 14 Abs. 

1 BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz)). 

Die wichtigste Vorgabe der Eingriffsregelung ist das Vermeidungsgebot. Demnach dürfen von einem 

Vorhaben nicht mehr Beeinträchtigungen verursacht werden als notwendig, um das Vorhaben nach 

dem Stand der Technik und Praxis zu verwirklichen. 

Allerdings sollen die Vermeidungsmaßnahmen nicht so weit gehen, dass die Verwirklichung des Vorhabens 

in der insgesamt geplanten Weise unmöglich wird. Auch müssen Vermeidungsmaßnahmen im 

Einzelnen durchführbar und realitätsbezogen sein, sie müssen sich an der so genannten Lebenswirklichkeit 

messen. Im Weiteren sollen Vermeidungsmaßnahmen angemessen sein und im richtigen Verhältnis 

zum Nutzen stehen. Eine nur mit großem Aufwand umsetzbare Vermeidungsmaßnahme, die 

an sich jedoch keine besonderen Werte und Funktionen des Naturhaushalts dauerhaft vor Veränderungen 

bewahrt, ist nicht im Sinne der Eingriffsregelung. 

Alle in diesem Sinne nicht vermeidbaren erheblichen Beeinträchtigungen müssen durch reale Maßnahmen 

gleichartig ausgeglichen, oder wenn dieses aus verschiedenen Gründen nicht in angemessener 

Zeit machbar ist, durch gleichwertige sonstige Maßnahmen ersetzt werden. Solche Kompensationsmaßnahmen 

sollen den Zielen und Grundsätzen des Naturschutzes dienen und bestehende Beeinträchtigungen, 

die nicht aus dem Vorhaben resultieren, beseitigen. Kompensationsmaßnahmen 

sollen demnach zu dauerhaften Aufwertungen von Natur und Landschaft führen ohne ihrerseits selbst 

erhebliche Beeinträchtigungen zu verursachen. Erst wenn verursachte Beeinträchtigungen gar nicht 

oder nicht vollständig durch reale Maßnahmen ausgeglichen oder ersetzt werden können kann der 

Eingriffsverursacher Ersatz in Geld leisten. Das setzt voraus, dass die Belange des Naturschutzes 

und der Landschaftspflege nicht allen anderen Belangen und Interessen in ihrer Bedeutung und ihrem 

Range vorgehen. In der Praxis der Eingriffsregelung tritt dieser Fall selten ein, weil bereits bei der 

Planung eines Vorhabens in aller Regel die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege 

frühzeitig berücksichtigt werden, um derartige Konflikte erst gar nicht auszulösen. Für Vorhaben wie 

DolWin3 trifft dieses umso mehr zu, weil die weit überwiegenden und nicht vermeidbaren Eingriffe 

nicht dauerhaft sind. Die Veränderungen sind bis auf kleinflächige anlagebedingte Maßnahmen 9 vorübergehend 

und insgesamt reversibel. Nach der Verlegung der Kabel werden die baubedingt beanspruchten 

Flächen entweder rekultiviert und je nach Vornutzung landschaftsgerecht wiederhergestellt 

(gilt für Flächen an Land) oder die betroffenen Grundflächen und ihre Werte und Funktionen regenerieren 

sich selbst in überschaubarer Zeit, erfahrungsgemäß kurzfristig, mittelfristig und vollständig 

jedoch sicher. Langfristige Beeinträchtigungen können sicher ausgeschlossen werden. Auch aus dem 

Betrieb der Kabel (Strom fließt) resultieren keine erheblichen Beeinträchtigungen. So werden so genannte 

thermische Emissionen (Wärmeaustrag / Wärmeabgabe an die Umwelt) im Seekabelbereich 

9 

Z.B. Steinschüttung (Kreuzungsbauwerk) unter Wasser (< 1.000 m²) zur Sicherung vorhandener und der neuen Kabel gegen 

Beschädigungen. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXVII von 36




unterhalb des geforderten 2 K-Kriteriums (K = Kelvin) liegen. Das sogenannte 2 K-Kriterium stellt einen 

Vorsorgewert da, der auf Basis des derzeitigen Wissenstandes mit hinreichender Wahrscheinlichkeit 

sicherstellt, dass durch die Kabelerwärmung im Betrieb und bei Volllast erhebliche negative Auswirkungen 

auf sensible Bodentiere im seeseitigen Bereich, also auf die im und auf dem Gewässerboden 

(Sediment) vorkommende sogenannte benthische Lebensgemeinschaft, vermieden werden. 

Der gesetzliche Grenzwert für magnetische Emissionen von 100 μT (die Maßeinheit für die Intensität 

magnetischer Felder ist die magnetische Flussdichte in µT, Mikrotesla) wird um ein Vielfaches unterschritten. 

Elektrische Felder werden auf Grund der Schirmung der Kabel nicht erzeugt. 

Im LBP macht TenneT als Verursacher der vorwiegend baubedingt festgestellten Eingriffe die erforderlichen 

Angaben zu 

Ort, Art, Umfang und zeitlichen Ablauf der Eingriffe sowie 

den vorgesehenen Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen. 

Die Eingriffsregelung erfolgt im LBP auf der Grundlage des mit den Fachbehörden für Naturschutz 

NLWKN und NLPV abgestimmten Orientierungsrahmens Naturschutz vom Mai 2012 10 . 

Untersuchungsgebiete 

Der Untersuchungsraum des LBP umfasst 

1. einen definierten Korridor beiderseits der Trassenachse des Vorhabens sowie 

2. einen definierten Bereich um Transport-, Baustelleneinrichtungs- und Lagerflächen. 

Die Untersuchungsgebiete sind abhängig von der Empfindlichkeit bestimmter Schutzgüter 11 gegenüber 

den Auswirkungen des Vorhabens definiert. Im konkreten Einzelfall und im Ergebnis des Scopingtermins 

am 20.10.2011 in Leer wurden folgende schutzgutspezifischen Untersuchungsgebiete 

festgelegt (Tabelle 7), die auch für die Untersuchungen der Schutzgüter in der UVS gelten. 

Tabelle 7 Schutzgutspezifische Untersuchungsgebiete 12 

Schutzgut 

Biotoptypen inkl. Wasser und Sedimente 

Seegras 

Marine Säuger 

Brutvögel 

Gastvögel 

Benthos* 

Erläuterung: 

Untersuchungsgebiete in Metern beiderseits der Seetrasse 

DolWin3 bzw. um Transport, Lager- und Baustelleneinrichtungsflächen 

500 m (Biotoptypen) 

250 m 

1.000 m 

500 m (bis 600 m bei Vorkommen empfindlicher Arten) 

500 m, Eiderenten während der Mauser: 1.000 m 

250 m (im Einzelfall mehr) 

* Die Angrenzung des UG für das Makrozoobenthos richtet sich nach den Anforderungen des Einzelfalls 

und ist abhängig von den Ergebnissen der Seitensonaruntersuchung (Sidescan) der Sedimente. 

Das Untersuchungsdesign wurden zwischen dem NLWLN, der NLPV und TenneT respektive IBL 

Umweltplanung abgestimmt 

10 

11 

12 

IBL Umweltplanung. 2012. Netzanbindung von Offshore-Windparks - Orientierungsrahmen Naturschutz für Anschlussleitungen 

im Abschnitt Seetrasse. Teil I - Festlegungen für die naturschutzfachlichen Unterlagen. Teil II - Begründungen und Erläuterungen. 

Erläuterungsbericht im Auftrag der TenneT Offshore GmbH. 

Der Begriff Schutzgut stammt aus dem UVPG, z.B. Schutzgut Boden, Schutzgut Tiere. In der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung 

wird hingegen zwischen Werten und Funktionen des Naturhaushalts und das Landschaftsbild unterschieden. 

Grundsätzlich ist die Abgrenzung der Untersuchungsgebiete nicht abschließend. Sie sind für den Fall in den Umweltgutachten 

anzupassen, wenn während der Bearbeitung von Bestand und Auswirkungen und im Ergebnis der Konfliktanalyse eine 

Erweiterung fachlich geboten ist, um alle Auswirkungen zu erfassen. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXVIII von 36




Ergebnisse 

Nach IBL Umweltplanung (2012) 13 wird der Bestand im LBP je Bezugsraum zusammenfassend in 

Steckbriefen beschrieben. Unter Lebensraumfunktion werden diejenigen Biotope/Pflanzen und Tiere 

genannt, die im Ergebnis der UVS empfindlich auf die Wirkungen des Vorhabens DolWin3 in den jeweiligen 

Verlege- bzw. Bauabschnitten reagieren können und die somit eingriffsrelevant sind. Unter 

arten-schutzrechtlichen Gesichtspunkten werden alle Arten oder Gruppen genannt, die im Wirkraum 

vorkommen (können). Für die Teilräume bzw. die Biotopkomplexe, ggf. für die einzelnen Biotoptypen, 

werden im Besonderen die Tierlebensräume und Habitate, die wertgebenden Funktionen für Tiere und 

wichtige Funktionsbeziehungen haben, beschrieben. 

Im LBP werden folgende fünf Bezugsräume beschrieben: 

Bezugsraum 1.1: 

Bezugsraum 1.2: 

Bezugsraum 2: 

„Südlich Hamswehrumer Leeshaus“. Binnendeichs liegender Bereich der 

landseitigen HDD-Baustelle mit Baustelleneinrichtung und Zufahrt (Bezug 

Bauabschnitt 1.1). 

„Manslagter Nacken und Vorland“. Außendeichs liegender Bereich der wattseitigen 

HDD-Baustelle (Bezug Bauabschnitt 1.2). 

„Manslagter Nacken“. Kabelverlegung im Watt und Flachwasser (Bezug Bauabschnitt 

2). 

Bezugsraum 3: „Westerems“. Kabelverlegung im Sublitoral (Bezug Baustellenabschnitt 3). 

Bezugsraum 4: 

„Küstenmeer nördlich Borkum“. Kabelverlegung im Sublitoral (Bezug Bauabschnitt 

4). 

Der Bezugsraum 1.1 ist durch landwirtschaftliche Intensivnutzung geprägt. Eine ca. 1 ha große Fläche 

wird für die Baustelle hergerichtet (Einbau von Schotter) und eingerichtet. Zudem wird eine Zufahrt 

ausgehend von der Leeshauser Straße gebaut und für die Dauer der Bauzeit vorgehalten. Der Oberboden 

wird Richtung Campingplatz als Sicht- und Lärmschutzwall zwischengelagert. Beim landwirtschaftlichen 

Betrieb nördlich der Baustelle wird die Übergabestation der Steuerkabel gebaut (100 m²). 

Im Bezugsraum beginnen die Bohrungen unter der Straße und unter dem Deich und führen zur wasserseitigen 

Baustelle im Bezugsraum 1.2 mit der Baustelle im Watt. 

Die Auswirkungen auf den Biotoptyp Acker und seine Lebensraumfunktionen sind gering und auf die 

Bauzeit beschränkt. Nur die Übergabestation bleibt dauerhaft bestehen. Die weit überwiegend anderen 

beanspruchten Flächen werden vollständig nach Bauende zurückgebaut und rekultiviert. Aufgrund 

der Lage in der Nähe zu einem Vogelschutzgebiet und wegen der in 2011 festgestellten Brutrevieren 

von Blaukehlchen, Kiebitz, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger und Wachtel im Bereich der geplanten 

Baustelle und im Untersuchungsgebiet wird im LBP und in den Unterlagen 8.1.2 und 8.3.2 (Landschaftspflegerische 

Maßnahmen) eine Bauzeitenregelung festgelegt, die vorsieht, dass die Bautätigkeiten 

außerhalb der Hauptbrut- und Aufzuchtzeit stattfinden. 

Im Weiteren wird eine naturschutzfachliche Baubegleitung als Schutzmaßnahme und eine Brutvogelerfassung 

im Jahr der geplanten Bauausführung als Vermeidungsmaßnahme festgelegt, um den Zeitpunkt 

des Baubeginns so bestimmen zu können, dass erhebliche Störungen brütender Vogelarten 

vermieden werden. 

13 

IBL Umweltplanung. 2012. Netzanbindung von Offshore-Windparks - Orientierungsrahmen Naturschutz für Anschlussleitungen 

im Abschnitt Seetrasse. Teil I - Festlegungen für die naturschutzfachlichen Unterlagen. Teil II - Begründungen und Erläuterungen. 

Erläuterungsbericht im Auftrag der TenneT Offshore GmbH. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXIX von 36




Die Bezugsräume 1.2 und 2 liegen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (Zwischenzone) 

und sind durch die gesetzlich geschützten Biotope Sandwatt und Mischwatt geprägt. Seltene oder 

streng geschützte Pflanzen kommen in den Eingriffsflächen nicht vor. Die Lebensraumfunktionen für 

Vögel sind von besonderer Bedeutung und sehr hohem Wert. 

Das Vorland ist nicht betroffen, allerdings liegt die so genannte Wattbaustelle nur rund 180 m vom 

Ufer entfernt. 

Im Bezugsraum 1.2 tritt die Bohrung, die landseitig beginnt, im Bereich von Spundwandkästen aus. 

Diese werden vibrierend und damit lärmmindernd eingerammt. In diese Bohrungen werden die Kabelschutzrohre 

eingezogen und zunächst verschlossen. Im Folgejahr werden die Rohrenden wieder freigelegt 

und die drei Kabel (Hinleiter, Rückleiter, Steuerkabel) eingezogen und an Land mit dem Landkabel 

verbunden. Die drei Kabel werden im Watt in offenen Gräben zusammengeführt und so genannt 

gebündelt. Diese Arbeiten finden innerhalb der ca. 0,5 ha großen Wattbaustelle statt. Sodann werden 

die Kabel in das Verlegegerät eingeführt und auf 1,50 m Tiefe im Watt verlegt. Nach Abschluss aller 

Arbeiten werden alle baubedingt benötigten Flächen zurückgebaut (im Wesentlichen werden die 

Spundwandkästen und ein zur Wattbaustelle führender Steg vollständig entfernt, so dass die Baustelle 

nicht mehr zu erkennen ist). 

Empfindlich sind die Mischwattflächen gegenüber Veränderungen des Gefüges und der Wattmorphologie 

und die Brutvögel, die ggf. noch bis in den August hinein im Vorland brüten oder ihre Jungen zur 

Nahrungssuche ins Watt führen. Entsprechend werden neben der naturschutzfachliche Baubegleitung 

und der Brutvogelerfassung (siehe Bezugsraum 1.1) die folgenden Vermeidungsmaßnahmen festgelegt: 

 

 

 

 

Begrenzung der Flächen auf das mindestens technisch erforderliche Maß, 

Einbau von Dalben und Spundwänden durch Vibrationstechnik, ggf. Maßnahmen zur Vergrämung 

von Tieren, die durch kurzzeitigen Unterwasserschall geschädigt werden könnten, 

keine Seitenanker und keine Zuganker im Mischwatt, 

Kabelverlegung mit der verträglichsten Verlegetechnik und Art der Verlegung bei Hochwasser 

durch Vibrationsschwert als Verlegegerät. 

Die Bezugsräume 3 und 4 liegen im ständig wasserbedeckten Bereich des Untersuchungsraum, im so 

genannten Sublitoral. Wurden die Kabel im vorigen Bezugsraum 2 noch mit dem Vibrationsschwert 

verlegt erfolgt die Kabelverlegung in diesen beiden Abschnitten durch Einspülen auf die nötige Verlegetiefe. 

Vorher wird der Trassenkorridor durch einen Suchanker und Fangketten von Hindernissen 

geräumt. Ggf. erfolgt vor dem eigentlichen Verlegen der Kabel ein Pre-Trench (ggf. in der Westeremstrasse, 

ggf. im Verkehrstrennungsgebiet). Dabei wird der Kabelgraben sozusagen vorgelockert, 

indem die zur Ausführung kommende Verlegetechnik ohne Kabel eingesetzt wird. Im nächsten Arbeitsgang 

wird das Kabelbündel entsprechend mit verlegt. 

Der Gewässergrund ist vorwiegend fein- bis mittelsandig, stellenweise kiesig. Bis auf so genannten 

wenigen artenreiche Kiesgründe (hinsichtlich der im und auf dem Gewässergrund lebenden wirbellosen 

Tiere) sind keine gesetzlich geschützten Biotope im Flach- und Tiefwasser des Küstenmeeres 

betroffen. Die artenreichen Kiesgründe sind von besonderer Bedeutung und sehr hohem Wert. Wie 

die übrigen Strecken der Seetrasse, in denen das Kabelbündel verlegt wird, und die von Seitenankern 

betroffenen Flächen im Seitenraum der Trasse, regenerieren sich die Flächen jedoch wieder zeitnah, 

so dass keine Beeinträchtigungen zurückbleiben werden. 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXX von 36




Die einzige dauerhafte Veränderung erfolgt im Bereich einer bestehenden Leitung zu Beginn des vierten 

Bauabschnitts. Dort befindet sich eine Telekom-Leitung. Im Kreuzungsbereich wird ein Kreuzungsbauwerk 

gebaut, ca. 900 m² (s. Erläuterungsbericht). Das DolWin3-Kabelbündel wird hier nicht 

eingespült, sondern auf dem Gewässergrund gelegt und durch eine Steinschüttung (Natursteine) geschützt. 

Aus dem Weichboden am Gewässergrund wird ein künstlicher Hartboden mit Riffcharakter. 

Der Lebensraum ändert sich vollständig zulasten der Weichbodenfauna und zugunsten von Arten und 

Gemeinschaften, die auf Steinen und anderen festen Substraten oder Gegenständen siedeln. Eine 

solche Steinschüttung ist demnach nicht mit einer Teilversiegelung wie an Land zu vergleichen. 

Neben den vorübergehenden Störungen unter Wasser gehen von der „Wanderbaustelle“ bzw. den 

Verlegeeinheiten und Arbeitsschiffen optische und akustische Störungen aus. Zwar sind die meisten 

Tiere wie Vögel und Robben durch die Lage der Seetrasse DolWin3 in der Westeremstrasse durch 

fahrende Schiffe, Ausflugsschiffe, Sportboote und durch Kutter an Störungen gewöhnt, dennoch wird 

vorsorglich vermieden, dass die Liegeplätze von Seehunden und Kegelrobben im Nahbereich der 

Verlegung erheblich gestört werden. Eine entsprechende Vermeidungsmaßnahme sieht vor, dass die 

im Abschnitt Randzel und Hohes Riff bei Borkum vorhanden Sandbänke als Liegeplätze nicht durch 

längeren Schiffsaufenthalt oder Ankerverlegungen gestört werden. 

Alle in den Unterlagen 8.1.2 und 8.3.2 und im LBP (Unterlagen 8.1.1 und 8.3.1) aufgeführten 

Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen sind frühzeitig während der Erstellung der Fachgutachten 

mit den zuständigen Fachbehörden für Naturschutz abgestimmt worden. Sie sind somit 

Antragsgegenstand und begründen, dass weder aus Sicht der Eingriffsregelung erhebliche 

Beeinträchtigungen über die festgestellten hinausgehend zurückbleiben noch aus Sicht des 

strengen Artenschutzes Konflikte eintreten werden. 

Die Konfliktanalyse wie überhaupt die Erstellung des gesamten LBP erfolgt auf der Grundlage des mit 

der Naturschutzverwaltung NLWKN und NLPV abgestimmten Leitfadens „Orientierungsrahmen Naturschutz 

für Netzanbindungen von Offshore-Windparks“ (IBL Umweltplanung 2012, siehe Fußnote 

oben). Darüber hinaus fand neben der genannten Antragskonferenz (Scopingtermin am 20.10.11), bei 

dem der Untersuchungsrahmen für die UVS (s.u.) vorgestellt wurde, vor Einreichung der Unterlagen 

ein Informationstermin für NLWKN und NLPV am 22.06.2012 statt. Bei diesem Termin wurde das 

Vorhaben DolWin3 – Seetrasse - aus naturschutzfachlicher Sicht vorgestellt. Es wurden die wesentlichen 

Wirkungen und die Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen vorgestellt. Das Informationsmaterial 

wurde zur Verfügung gestellt. 

Im Nachgang fand auf Grundlage des Informationsmaterials ein weiterer Informationsaustausch statt 

(telefonisch und per email), so dass die landschaftspflegerischen Maßnahmen und die Konfliktanalyse 

als abgestimmt angesehen werden können. 

Die Konfliktanalyse und die Bilanzierung der Eingriffe auf Grundlage des genannten Orientierungsrahmens 

haben zum Ergebnis, dass das Vorhaben DolWin3 - Seetrasse - zu einer Kompensationsverpflichtung 

von rund 171.500 m² als Kompensationsflächenwert führt (17,2 ha). Diese sind weit 

überwiegend mit vorübergehenden erheblichen Beeinträchtigungen von aquatischen Arten und Lebensgemeinschaften 

im und auf dem Sediment im Watt und im Flach- und Tiefwasser des Küstenmeeres 

begründet. Bis auf die dauerhaften Veränderungen durch das Kreuzungsbauwerk sind alle 

übrigen Veränderungen der betroffenen Werte und Funktionen längstens mittelfristig (bis zu 5 Jahre 

maximal), überwiegend jedoch kurzfristig (maximal bis zu 3 Jahre unter vorsorglicher Bewertung). 

Mit Datum der Antragsstellung sind keine Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen, da im 

Nahbereich des Eingriffs und im Naturraum keine Flächen mit entsprechendem Aufwertungspotenzial 

zu Verfügung stehen. Dieses kann sich im Verfahren nach Auskunft der NLPV noch ändern, die der- 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXXI von 36




zeit eine Realkompensationsmaßnahme in Abstimmung mit dem NLWKN auf Machbarkeit und Verfügbarkeit 

prüft. 

Derzeit wird von einer Ersatzzahlung ausgegangen. Bei dem ermittelten Kompensationsflächenwert 

beläuft sich die Höhe der Ersatzzahlung auf gerundet 588*000 €, wenn der Höhe der Ersatzzahlung 

wie in den vergleichbaren Verfahren DolWin2 und Nordergründe 3,50€/m² Kompensationsflächenwert 

zu Grunde gelegt werden. Diese Ersatzzahlung wird auf die drei zuständigen Naturschutzfachbörden 

aufgeteilt und zweckgebunden für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege eingesetzt. 

Fachbehörde 

Landkreis Aurich, Amt für 

Bauordnung, Planung und 

Naturschutz 

Naturschutzamt (untere 

Naturschutzbehörde) 

Fischteichweg 7-13, 26603 

Aurich 

Tel. 04941 16-6040 

Nationalparkverwaltung 

Niedersächsisches Wattenmeer 

Dezernat Naturschutz 

Virchowstr. 1 

26382 Wilhelmshaven 

Tel. 04421-911-0 

Niedersächsischer Landesbetrieb 

für Wasserwirtschaft, 

Küsten- und Naturschutz 

Betriebsstelle Brake - Oldenburg 

Ratsherr-Schulze-Straße 

10, 26122 Oldenburg 

Tel.: 0441-799-0 

Geschäftsbereiche 

IV – Naturschutz 

III – Gewässerkundlicher 

Landesdienst 

Kompensationsflächenwert: 

Seekabelverlegung 

Deichkreuzung 

620 m² 

1.453 m² 

136.229 m² 

- m² 

30.571 m² 

2.698 m² 

Höhe Ersatzgeld 7.255,50 EUR 476.801,50 EUR 116.441,50 EUR 

Die Gesamthöhe der Ersatzzahlung beläuft sich auf somit rund 600.500,-- EUR (rund 10.100 EUR/km 

Seetrasse). Die spezifische Aufteilung ergibt sich aus der Festsetzung im Maßnahmenblatt EZ1 der 

Anlagen 8.1.2 (Seetrasse/Seekabelverlegung) und 8.3.2 (Deichkreuzung Hamswehrum). 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXXII von 36




5 Zusammenfassung der Natura 2000-Verträglichkeitsuntersuchung 

Bezug: Anlagen 10.1.2, 10.3.2 

In der FFH 14 -Verträglichkeitsuntersuchung gemäß Art. 6 Abs. 3 FFH-RL bzw. § 34 BNatSchG werden 

die Auswirkungen des Vorhabens hinsichtlich seiner Verträglichkeit mit den o.g. Rechtsvorgaben untersucht. 

Relevante Wirkungen 

Es werden die Wirkungen des Vorhabens DolWin3 identifiziert, die aufgrund ihrer Intensität und 

Reichweite zu negativen Auswirkungen auf die so genannten maßgeblichen Bestandteile von Natura 

2000-Gebieten führen können. Diese Auswirkungen resultieren ausschließlich aus baubedingten 

 

 

 

Flächeninanspruchnahmen, 

visuellen Effekten durch Bautätigkeiten und 

Geräuschen (Schallemissionen) über und unter Wasser während der Bautätigkeiten. 

Alle Auswirkungen sind vorübergehend und führen zu keinen funktionalen irreversiblen Veränderungen 

bei Pflanzen (Flora), Tieren (Fauna) und ihren Lebensräumen (Habitate). 

Anlagebedingte (Kabel und Kabelschutzrohre liegen im Sediment des Küstenmeeres bzw. im Boden 

an Land) sowie betriebsbedingte negative Auswirkungen (Strom fließt, dadurch entstehen Wärme und 

magnetische Felder) treten nicht ein. 

Summation 

Es sind derzeit keine hinreichend planerisch verfestigten Pläne und Projekte bekannt, die bei ihrer 

Ausführung im Zusammenwirken mit den baubedingten Auswirkungen dieses Vorhabens DolWin3 

(Seetrasse) verstärkende negative Effekte verursachen. 

FFH-Voruntersuchung – Screening 

Für die im Wirkungsbereich des Vorhabens DolWin3 befindlichen neun Natura 2000-Gebiete wird im 

Rahmen der Voruntersuchung (Screening) geprüft, ob eine Untersuchung zur FFH-Verträglichkeit 

erforderlich ist. Für die zwei FFH-Gebiete „Hund und Paapsand“ und „Waddenzee“ sowie für das Vogelschutz-Gebiet 

(VS-Gebiet) „Hund und Paapsand“ können negative Auswirkungen sicher ausgeschlossen 

werden. Diese Schutzgebiete und ihre maßgeblichen Bestandteile liegen in einer ausreichenden 

Entfernung zu den baubedingten Wirkungen des Vorhabens DolWin3, dessen Intensität der 

Auswirkungen und ihre Reichweite ungeeignet sind, diese Schutzgebiete zu beeinträchtigen. 

Für nachfolgende sechs Natura 2000-Gebiete erfolgt hingegen eine Verträglichkeitsuntersuchung: 

FFH-Gebiet „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ (DE 2306-401) 

FFH-Gebiet „Unterems und Außenems“ (DE 2507-331) 

FFH-Gebiet „Eems-Dollard“ (DE NL 2007-001) 

VS-Gebiet „Krummhörn“ (DE 2508-401) 

VS-Gebiet „Niedersächsisches Wattenmeer und angrenzendes Küstenmeer“ (DE 2210-401) 

VS-Gebiet „Waddenzee“ (NL 9801-001) 

14 

FFH = Flora, Fauna und Habitat 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXXIII von 36




Ergebnis der Verträglichkeitsuntersuchungen für die FFH-Gebiete 

Die Ergebnisse werden kurz schematisch für die maßgeblichen Bestandteile der Natura 2000-Gebiete 

(Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-RL und Arten des Anhangs II der FFH-RL) dargestellt. Die 

Ermittlung und Bewertung der Auswirkungen auf die Natura 2000-Gebiete und deren Erhaltungsziele 

wird jeweils kurz zusammengefasst. 

FFH-Gebiet „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ (DE 2306-401) 

LRT 1130 

LRT 1140 

LRT 1160 

Meerneunauge 

Seehund 

Schweinswal 

unerheblich negative Auswirkungen durch Flächeninanspruchnahme 



unerheblich negative Auswirkungen durch Unterwasserschallimmissionen 

unerheblich negative Auswirkungen durch visuelle Effekte und Luftschallimmissionen 


Unerheblich negative Auswirkungen auf wertgebende Arten und Lebensraumtypen des FFH-Gebiets 

sind nicht auszuschließen. Der Erhaltungszustand der Lebensräume und Arten ist jedoch weiterhin 

günstig bzw. die Möglichkeit der Wiederherstellung ihres günstigen Erhaltungszustands wird nicht 

(weiter) eingeschränkt. 

Die Verwirklichung der Erhaltungsziele des FFH-Gebiets wird nicht verzögert oder behindert. Die 

Funktionen des FFH-Gebiets innerhalb des Netzes Natura 2000 bleiben gewährleistet und das Gebiet 

als solches wird nicht beeinträchtigt. 

FFH-Gebiet „Unterems und Außenems“ (DE 2507-331) 

LRT 1130 

Finte 

Flussneunauge 

Meerneunauge 

Seehund 





keine Auswirkungen 

Auswirkungen auf den Seehund im FFH-Gebiet sind auszuschließen. Unerheblich negative Auswirkungen 

auf Fische/Neunaugen und den LRT 1130 des FFH-Gebiets sind nicht auszuschließen. Der 

Erhaltungszustand der Arten ist jedoch weiterhin günstig bzw. die Möglichkeit der Wiederherstellung 

ihres günstigen Erhaltungszustands wird nicht (weiter) eingeschränkt. 




FFH-Gebiet „Eems-Dollard“ (NL 2007-001) 

LRT 

Finte 

Flussneunauge 

Meerneunauge 

Seehund 






Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXXIV von 36




Auswirkungen auf den Seehund im FFH-Gebiet sind auszuschließen. Unerheblich negative Auswirkungen 

auf Fische/Neunaugen und den LRT 1130 des FFH-Gebiets sind nicht auszuschließen. Der 

Erhaltungszustand der Arten ist jedoch weiterhin günstig bzw. die Möglichkeit der Wiederherstellung 

ihres günstigen Erhaltungszustands wird nicht (weiter) eingeschränkt. 




Ergebnis der Verträglichkeitsuntersuchungen für die VS-Gebiete 

VS-Gebiet „Krummhörn“ (DE 2508-401) 

Brutvögel 

Rastvögel 

unerheblich negative Auswirkungen durch Luftschallimmissionen und visuelle Effekte 


Unerheblich negative Auswirkungen auf wertbestimmende Vogelarten des VS-Gebiets sind nicht auszuschließen. 

Der Erhaltungszustand der Arten ist jedoch weiterhin günstig bzw. die Möglichkeit der 

Wiederherstellung ihres günstigen Erhaltungszustands wird nicht (weiter) eingeschränkt. 

Die Verwirklichung der Erhaltungsziele des VS-Gebiets wird nicht verzögert oder behindert. Die Funktionen 

des VS-Gebiets innerhalb des Netzes Natura 2000 bleiben gewährleistet und das Gebiet als 

solches wird nicht beeinträchtigt. 

VS-Gebiet „Niedersächsisches Wattenmeer und angrenzendes Küstenmeer“ (DE 2210-401) 

Brutvögel 

Rastvögel 









VS-Gebiet „Waddenzee“ (NL 9801-001) 

Brutvögel 

Rastvögel 






Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXXV von 36







Fazit 

Für drei der im Screening untersuchten Natura 2000-Gebiete können negative Auswirkungen bereits 

auf der Ebene der Voruntersuchung sicher ausgeschlossen werden. Für die sechs in der Verträglichkeitsuntersuchung 

betrachteten Gebiete lässt sich zusammenfassend feststellen, dass erhebliche 

Beeinträchtigungen der Gebiete in ihren Erhaltungszielen und für die Erhaltungsziele maßgeblichen 

Bestandteilen ebenfalls sicher auszuschließen sind. Auch funktionale Beziehungen zwischen Natura 

2000-Gebieten werden nicht beeinträchtigt. 

Projekt- 

Nr.: 919 

Kurztitel: 

Zusammenfassung 

DolWin3 Seetrasse/ 600-kV- 

Leitung DolWin gamma - Dörpen/West 

- Seetrasse gesamt 

Bearbeitet: 

S. Liedtke, 

M. Schilz, 

D. Wolters 

Datum: 

27.11.2012 

Rev.-Nr.: 3-0 

Geprüft: 

D. Todeskino 

Stand: 27.11.2012 Anhang 1 zu Unterlage 1 (Erläuterungsbericht) Seite XXXVI von 36

1.2 Anhang 1 zum Erläuterungsbericht

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