EWa 17-12
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22. März 20<strong>17</strong> Sonderthema<br />
15<br />
Kfz-Profis<br />
Vom Service bis zur Wartung<br />
Foto: Tim Reckmann / pixelio.de<br />
Beim Reifenwechsel gibt es einiges zu beachten Foto: GTÜ/dpp-AutoReporter<br />
Der Frühling nimmt bald ordentlich Anlauf<br />
Jetzt von Winter- auf Sommerreifen wechseln / Eigenschaften beachten<br />
dpp-AutoReporter/hhg<br />
· Wenn die Temperaturen<br />
steigen, ist es an der Zeit, die<br />
Winterpneus gegen Sommerreifen<br />
zu tauschen. Die GTÜ<br />
Gesellschaft für Technische<br />
Überwachung gibt wichtige<br />
Tipps für den Reifenwechsel.<br />
Beim Kauf unbedingt auf<br />
gute Qualität achten, raten<br />
die Experten der GTÜ. Darauf<br />
kommt es an: optimales<br />
Handling, Bremsweg, Aquaplaning,<br />
Seitenführung,<br />
Rollwiderstand, Komfort,<br />
Geräusch und Verschleiß.<br />
Wenn es um die Sicherheit<br />
geht, spielen die Eigenschaften<br />
der Reifen eine entscheidende<br />
Rolle. Beim Kauf<br />
vermeintlich günstiger Reifen<br />
ist deshalb höchste Vorsicht<br />
geboten, so die GTÜ-Experten.<br />
Besonders „Billigreifen“<br />
aus asiatischer Produktion<br />
drängen verstärkt auf den<br />
deutschen Markt. Die GTÜ<br />
hat einige dieser Reifen getestet<br />
- mit erschreckendem<br />
Ergebnis. Während der Referenzreifen<br />
aus deutscher<br />
Produktion beim Bremsen<br />
aus 100 km/h nach 49,9 Metern<br />
zum Stehen kam, hatte<br />
der schlechteste Reifen bei<br />
knapp 50 Metern noch eine<br />
Restgeschwindigkeit von 44<br />
km/h und einen über zehn<br />
Meter längeren Bremsweg<br />
(61,9 Meter).<br />
Lassen Sie sich beim Neukauf<br />
Ihrer Sommerreifen<br />
keine Ladenhüter andrehen.<br />
Ein als neu angebotener<br />
Reifen sollte keinesfalls<br />
älter als drei Jahre sein. Da<br />
Reifen aufgrund chemischer<br />
und physikalischer Prozesse<br />
auch durch die bloße Lagerung<br />
altern, gilt die Regel: je<br />
jünger desto besser. Auch der<br />
Laie erkennt das an der sogenannten<br />
DOT-Nummer, die<br />
jeder Reifen an seiner Flanke<br />
trägt und dessen vier letzte<br />
Ziffern das Produktionsdatum<br />
verraten. Steht hier zum<br />
Beispiel „5014“, dann bedeutet<br />
dies, dass der Reifen in<br />
der 50. Kalenderwoche des<br />
Jahres 2014 gefertigt wurde.<br />
Sollen die Reifen vom letzten<br />
Sommer montiert werden,<br />
muss das Profil ausreichen.<br />
Gesetzlich vorgeschrieben<br />
ist eine Profiltiefe von mindestens<br />
1,6 Millimeter. Die<br />
GTÜ-Experten empfehlen<br />
jedoch aus Gründen der<br />
Verkehrssicherheit für Sommerreifen<br />
wenigstens drei<br />
Millimeter. Bei der Montage<br />
darauf achten, dass die Reifen<br />
mit dem besseren Profil<br />
aus Sicherheitsgründen stets<br />
auf der Hinterachse montiert<br />
werden. Beim Tausch<br />
von hinten nach vorne die<br />
Reifen niemals von links<br />
nach rechts montieren. So<br />
ist gewährleistet, dass so genannte<br />
laufrichtungsgebundene<br />
Reifen immer auf der<br />
richtigen Seite aufgezogen<br />
bleibt.<br />
Neue Reifen werden in der<br />
Fachwerkstatt niemals ohne<br />
Auswuchten montiert. Die<br />
GTÜ empfiehlt diese Maßnahme<br />
in regelmäßigen<br />
Abständen auch bei gebrauchten<br />
Pneus. Denn im<br />
Laufe der Zeit können Unwuchten<br />
entstehen, etwa<br />
beim Überfahren von Bordsteinkanten.<br />
Das macht sich<br />
schlimmstenfalls durch ein<br />
„flatterndes“ Lenkrad oder<br />
ungewohnte Fahrzeugvibrationen<br />
insbesondere zwischen<br />
Tempo 80 und <strong>12</strong>0<br />
bemerkbar. Es führt aber in<br />
der Regel auch zu ungleichmäßigem<br />
Reifenabrieb und<br />
damit einhergehend höherem<br />
Verschleiß an Reifen<br />
und Fahrwerk. Vergewissern<br />
Sie sich, dass bei der Rädermontage<br />
die Radschrauben<br />
mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen<br />
Drehmoment<br />
angezogen werden (steht<br />
in der Betriebsanleitung).<br />
Dazu benötigt man neben<br />
dem normalen Radkreuz einen<br />
Drehmomentschlüssel,<br />
der die Kontrolle des Anzugsdrehmoments<br />
ermöglicht.<br />
Zu wenig ist da genauso<br />
schädlich wie zu viel. In<br />
beiden Fällen können sich<br />
nämlich die Radschrauben<br />
lösen. Bei zu stark angezogenen<br />
Radschrauben werden<br />
unter Umständen die<br />
selbstsichernden Materialeigenschaften<br />
aus der Verbindung<br />
Felge/Radschraube in<br />
Mitleidenschaft gezogen.<br />
Sorgen Sie unmittelbar nach<br />
der Montage für den richtigen<br />
Reifenfülldruck (steht<br />
in der Betriebsanleitung oder<br />
im Tankdeckel respektive im<br />
Einstieg der Fahrertür). Prüfen<br />
Sie auch den korrekten<br />
Luftdruck des Reserverads<br />
(sofern vorhanden), damit es<br />
im Ernstfall tatsächlich einsatzbereit<br />
ist.<br />
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