Bundesfinanzen in Kürze R2011 - Eidg. Finanzverwaltung - admin.ch
Bundesfinanzen in Kürze R2011 - Eidg. Finanzverwaltung - admin.ch
Bundesfinanzen in Kürze R2011 - Eidg. Finanzverwaltung - admin.ch
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e <strong>Eidg</strong>enossens<strong>ch</strong>aft<br />
Confédération suisse<br />
Confederazione Svizzera<br />
Confederaziun svizra<br />
<strong>Eidg</strong>enössis<strong>ch</strong>es F<strong>in</strong>anzdepartement EFD<br />
<strong>Eidg</strong>enössis<strong>ch</strong>e F<strong>in</strong>anzverwaltung EFV<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong><br />
Re<strong>ch</strong>nung 2011
Webseite<br />
Die vorliegende Bros<strong>ch</strong>üre kann auf dem Internet unter<br />
www.efv.adm<strong>in</strong>.<strong>ch</strong> abgerufen werden.<br />
Auf der Webseite des <strong>Eidg</strong>enössis<strong>ch</strong>en F<strong>in</strong>anzdepartements<br />
(www.efd.adm<strong>in</strong>.<strong>ch</strong>) und der <strong>Eidg</strong>enössis<strong>ch</strong>en F<strong>in</strong>anzverwaltung<br />
(www.efv.adm<strong>in</strong>.<strong>ch</strong>) f<strong>in</strong>den si<strong>ch</strong> im Übrigen au<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
von Informationen und Zahlen zu den <strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> im<br />
Allgeme<strong>in</strong>en oder au<strong>ch</strong> zu speziellen Fragestellungen.<br />
Impressum<br />
Redaktion: <strong>Eidg</strong>. F<strong>in</strong>anzverwaltung<br />
Internet: www.efv.adm<strong>in</strong>.<strong>ch</strong><br />
Fotos: Marco Zanoni, Bern<br />
Druck: Druckerei Cavelti, Druck und Media<br />
Vertrieb<br />
BBL, Verkauf Bundespublikationen, CH-3003 Bern<br />
Art.-Nr. 601.301.11d<br />
www.bbl.adm<strong>in</strong>.<strong>ch</strong>/bundespublikationen<br />
Bern, Mai 2012<br />
Zu den Bildern dieser Bros<strong>ch</strong>üre<br />
Die berufli<strong>ch</strong>e Grundbildung ist e<strong>in</strong> wi<strong>ch</strong>tiger Bestandteil des<br />
s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Bildungswesens. Das <strong>Eidg</strong>enössis<strong>ch</strong>e Personalamt<br />
EPA sorgt dafür, dass der gesetzli<strong>ch</strong>e Auftrag zur S<strong>ch</strong>affung von<br />
Lehrstellen und Ausbildungsplätzen <strong>in</strong> die Praxis umgesetzt wird.<br />
Das Lehrstellenangebot umfasst Ausbildungsmögli<strong>ch</strong>keiten <strong>in</strong><br />
nahezu 40 anerkannten Berufen. In der gesamten Bundesverwaltung<br />
werden 999 Ausbildungsplätze angeboten.<br />
Seite 3: Luca Bos<strong>ch</strong>ung, Carole Kaiser,<br />
Sandro Bürki (v.l.n.r.), Informatiker<br />
Seite 5: Gilles Mosimann, Logistiker<br />
Seite 8: Samantha Sutter, Sattler<strong>in</strong><br />
Seite 11: Monique Bumann, Autome<strong>ch</strong>atroniker<strong>in</strong><br />
Setie 13: Mathias Müller, Laborant<br />
Seite 15: Samantha Sutter, Lisa Bossi (v.l.n.r.), Sattler<strong>in</strong>nen<br />
Seite 16: Carole Kaiser, Informatiker<strong>in</strong><br />
Seite 18: Yannic Blo<strong>ch</strong>, Gärtner<br />
Seite 20: Philipp Amrhe<strong>in</strong>, Simon Vogler (v.l.n.r.), Polyme<strong>ch</strong>aniker<br />
Seite 23: Mona Sankhla, Kauffrau
Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />
1 Die Ergebnisse im Überblick 4<br />
2 Wie si<strong>ch</strong> der Bund f<strong>in</strong>anziert 7<br />
3 Wofür die Bundesmittel e<strong>in</strong>gesetzt werden 10<br />
4 Erfolgsre<strong>ch</strong>nung und Bilanz 13<br />
5 Die Entwicklung der Bundess<strong>ch</strong>ulden 16<br />
6 Ausblick 19<br />
7 Glossar 21<br />
3
01<br />
F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung 2011:<br />
Ordentli<strong>ch</strong>er Übers<strong>ch</strong>uss<br />
von 1,9 Milliarden Franken<br />
Besseres Ergebnis dank<br />
Mehre<strong>in</strong>nahmen und<br />
bedeutender Kreditreste<br />
4<br />
Die Ergebnisse im Überblick<br />
Mio. CHF<br />
F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung<br />
Re<strong>ch</strong>nung<br />
2010<br />
Vorans<strong>ch</strong>lag<br />
2011<br />
Re<strong>ch</strong>nung<br />
2011<br />
Ordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen 62 833 62 423 64 245<br />
Ordentli<strong>ch</strong>e Ausgaben 59 266 63 069 62 333<br />
Ordentli<strong>ch</strong>es F<strong>in</strong>anzierungsergebnis 3 568 -646 1 912<br />
Ausserordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen – – 290<br />
Ausserordentli<strong>ch</strong>e Ausgaben 427 1 998 1 998<br />
F<strong>in</strong>anzierungsergebnis 3 140 –2 644 205<br />
Kennzahlen<br />
Ausgabenquote <strong>in</strong> % 10,8 11,1 11,0<br />
Steuerquote <strong>in</strong> % 10,6 10,1 10,4<br />
S<strong>ch</strong>uldenquote <strong>in</strong> % 20,1 20,4 19,6<br />
Volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Referenzgrössen<br />
Wa<strong>ch</strong>stum reales BIP <strong>in</strong> % 2,7 1,6 1,9<br />
Wa<strong>ch</strong>stum nom<strong>in</strong>elles BIP <strong>in</strong> % 2,8 2,7 2,6<br />
Die Re<strong>ch</strong>nung 2011 zei<strong>ch</strong>net e<strong>in</strong> positives und gesundes Bild des Bundeshaushaltes. Der<br />
Haushalt weist e<strong>in</strong>en ordentli<strong>ch</strong>en F<strong>in</strong>anzierungsübers<strong>ch</strong>uss von 1,9 Milliarden auf. Im<br />
Verglei<strong>ch</strong> zum Vorjahr s<strong>in</strong>d jedo<strong>ch</strong> Spuren e<strong>in</strong>es verlangsamten Wa<strong>ch</strong>stums der Wirts<strong>ch</strong>aft<br />
ni<strong>ch</strong>t zu übersehen. Budgetiert war e<strong>in</strong> Defizit von 600 Millionen. Die Verbesserung<br />
ist e<strong>in</strong>erseits auf Mehre<strong>in</strong>nahmen von 1,8 Milliarden zurückzuführen, anderseits<br />
bewirken bedeutende Kreditreste – trotz umfangrei<strong>ch</strong>em Massnahmenpaket Frankenstärke<br />
– M<strong>in</strong>derausgaben von <strong>in</strong>sgesamt gut 700 Millionen.
01<br />
E<strong>in</strong>nahmenwa<strong>ch</strong>stum geprägt<br />
dur<strong>ch</strong> die IV-Zusatzf<strong>in</strong>anzierung<br />
Starkes Ausgabenwa<strong>ch</strong>stum<br />
aufgrund von Sondereffekten<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
Die ordentli<strong>ch</strong>en E<strong>in</strong>nahmen verzei<strong>ch</strong>nen gegenüber dem Vorjahr e<strong>in</strong>e Zunahme von<br />
1,4 Milliarden oder 2,2 Prozent. Bemerkenswert ist dabei die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass der letztjährige<br />
Wert bei der Verre<strong>ch</strong>nungssteuer sogar lei<strong>ch</strong>t übertroffen werden konnte, obwohl<br />
das Kapitale<strong>in</strong>lagepr<strong>in</strong>zip (KEP) mutmassli<strong>ch</strong> zu namhaften M<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>nahmen geführt<br />
hat. Über zwei Drittel des E<strong>in</strong>nahmenwa<strong>ch</strong>stums s<strong>in</strong>d auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer<br />
zugunsten der Invalidenversi<strong>ch</strong>erung zurückzuführen. E<strong>in</strong>e Bere<strong>in</strong>igung um alle<br />
Sonderfaktoren ergibt e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>nahmenwa<strong>ch</strong>stum, wel<strong>ch</strong>es deutli<strong>ch</strong> h<strong>in</strong>ter das nom<strong>in</strong>ale<br />
Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum von 2,6 Prozent zurückfällt.<br />
Die ordentli<strong>ch</strong>en Ausgaben wa<strong>ch</strong>sen mit 5,2 Prozent kräftig. Vers<strong>ch</strong>iedene Effekte spielen<br />
dabei e<strong>in</strong>e wi<strong>ch</strong>tige Rolle und relativieren das starke Ausgabenwa<strong>ch</strong>stum. Nebst dem<br />
Inkrafttreten der IV-Zusatzf<strong>in</strong>anzierung tragen die e<strong>in</strong>maligen Ausgaben für die Ausf<strong>in</strong>anzierung<br />
der Entwicklungsf<strong>in</strong>anzierungsgesells<strong>ch</strong>aft SIFEM AG (0,4 Mrd.) und das<br />
Massnahmenpaket Frankenstärke (0,8 Mrd.) zum Wa<strong>ch</strong>stum bei. Ohne diese Effekte beträgt<br />
das Ausgabenwa<strong>ch</strong>stum ledigli<strong>ch</strong> 1,3 Prozent.<br />
5
01<br />
Hohe ausserordentli<strong>ch</strong>e<br />
Ausgaben<br />
Unveränderter S<strong>ch</strong>uldenstand,<br />
do<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>uldenquote nimmt<br />
weiter ab<br />
Die Verbesserung gegenüber<br />
dem Budget ist zur Hauptsa<strong>ch</strong>e<br />
auf die Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />
zurückzuführen.<br />
6<br />
Im ausserordentli<strong>ch</strong>en Haushalt s<strong>in</strong>d Ausgaben von 2 Milliarden enthalten. Es handelt<br />
si<strong>ch</strong> um den Sanierungsbeitrag an die Pensionskasse der SBB und e<strong>in</strong>e erneute E<strong>in</strong>lage <strong>in</strong><br />
den Infrastrukturfonds. Ausserordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen entstehen aus dem Verkauf der<br />
Sapomp Wohnbau AG (Auffanggesells<strong>ch</strong>aft für Liegens<strong>ch</strong>aften mit Wohnbauförderung)<br />
und von Swisscom-Aktien. Gemäss der Ergänzungsregel zur S<strong>ch</strong>uldenbremse muss das<br />
Defizit im ausserordentli<strong>ch</strong>en Haushalt <strong>in</strong>nert se<strong>ch</strong>s Jahren mit ausserordentli<strong>ch</strong>en E<strong>in</strong>nahmen<br />
oder strukturellen Übers<strong>ch</strong>üssen im ordentli<strong>ch</strong>en Haushalt kompensiert werden.<br />
Unter E<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>luss des ausserordentli<strong>ch</strong>en Haushalts ergibt si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzierungsergebnis<br />
von 200 Millionen. Im E<strong>in</strong>klang mit diesem Ergebnis bleiben die Bruttos<strong>ch</strong>ulden per<br />
Ende 2011 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert und betragen 110,5 Milliarden.<br />
Die S<strong>ch</strong>uldenquote s<strong>in</strong>kt <strong>in</strong>folge des BIP-Wa<strong>ch</strong>stums auf 19,6 Prozent.<br />
Verglei<strong>ch</strong> Budget – Re<strong>ch</strong>nung<br />
Mrd.<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0,0<br />
-0,5<br />
-1,0<br />
Defizit<br />
Vorans<strong>ch</strong>lag<br />
0,6 Mrd.<br />
Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />
+1,8 Mrd.<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
M<strong>in</strong>derausgaben<br />
+0,7 Mrd.<br />
Übers<strong>ch</strong>uss<br />
Re<strong>ch</strong>nung<br />
1,9 Mrd.
02 Wie si<strong>ch</strong> der Bund f<strong>in</strong>anziert<br />
Mehrwertsteuer und direkte<br />
Bundessteuern ma<strong>ch</strong>en<br />
60 Prozent der Bundese<strong>in</strong>nahmen<br />
aus<br />
Struktur der E<strong>in</strong>nahmen<br />
verhält si<strong>ch</strong> relativ stabil<br />
Mehre<strong>in</strong>nahmen von<br />
Sonderfaktoren bee<strong>in</strong>flusst<br />
E<strong>in</strong>nahmen 2011 wurden<br />
unters<strong>ch</strong>ätzt<br />
f:\bot\v\aktuell\bgraf\BUFI 2.1 Struktur der E<strong>in</strong>nahmen graf dfi.xlsx<br />
Struktur der E<strong>in</strong>nahmen<br />
Ordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen Re<strong>ch</strong>nung 2011: 64 245 Mio.<br />
Direkte Bundessteuer<br />
27,8%<br />
Verre<strong>ch</strong>nungssteuer<br />
7,6%<br />
Ni<strong>ch</strong>tfiskalis<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen<br />
8,2%<br />
Übrige Fiskale<strong>in</strong>nahmen<br />
7,0%<br />
Tabaksteuer<br />
3,4%<br />
Mehrwertsteuer<br />
33,7%<br />
M<strong>in</strong>eralölsteuer<br />
7,8%<br />
Stempelabgaben 4,4%<br />
Die Struktur der vers<strong>ch</strong>iedenen E<strong>in</strong>nahmekategorien blieb seit etwa 10 Jahren nahezu<br />
unverändert. Die Fiskale<strong>in</strong>nahmen s<strong>in</strong>d die grösste Kategorie; sie belaufen si<strong>ch</strong> auf nahezu<br />
59 Milliarden (91,8 %). Rund zwei Fünftel stammen aus direkten Steuern (Direkte<br />
Bundessteuer, Verre<strong>ch</strong>nungssteuer) und drei Fünftel aus <strong>in</strong>direkten Steuern (MWST,<br />
Stempelabgaben). Die ni<strong>ch</strong>tfiskalis<strong>ch</strong>en E<strong>in</strong>nahmen im Umfang von 5,2 Milliarden<br />
umfassen namentli<strong>ch</strong> Gew<strong>in</strong>nablieferungen von Unternehmen mit Bundesbeteiligung<br />
(<strong>in</strong>sbesondere Swisscom, Die Post) sowie Gebühren und Darlehensrückzahlungen.<br />
Die E<strong>in</strong>nahmen s<strong>in</strong>d gegenüber der Re<strong>ch</strong>nung 2010 um 2,2 Prozent auf 64,2 Milliarden<br />
gestiegen. Diese Dynamik ist grösstenteils auf Sonderfaktoren zurückzuführen. Zu erwähnen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes zugunsten der IV<br />
mit Mehre<strong>in</strong>nahmen von 860 Millionen 11.04.2012 sowie die e<strong>in</strong>maligen E<strong>in</strong>nahmen aus dem<br />
Portfoliotransfer des Bundes an die Entwicklungsf<strong>in</strong>anzierungsgesells<strong>ch</strong>aft SIFEM AG.<br />
Die Unters<strong>ch</strong>ätzung im Vorans<strong>ch</strong>lag 2011 beträgt rund 1,8 Milliarden, was e<strong>in</strong>er Abwei<strong>ch</strong>ung<br />
von 2,9 Prozent entspri<strong>ch</strong>t. Damit liegt dieser Prognosefehler lei<strong>ch</strong>t über dem<br />
Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt der letzten 10 Jahre (2,0 %). Die Differenz ist hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf die wiederholt<br />
auftretenden S<strong>ch</strong>wierigkeiten bei der S<strong>ch</strong>ätzung der Verre<strong>ch</strong>nungssteuer zurückzuführen,<br />
deren Ertrag 2011 rund 1,2 Milliarden höher ausfiel als budgetiert.<br />
7
02<br />
E<strong>in</strong>nahmenwa<strong>ch</strong>stum von<br />
Verre<strong>ch</strong>nungssteuer und<br />
Mehrwertsteuer geprägt<br />
Gedämpfte Entwicklung<br />
bei den Verbrau<strong>ch</strong>ssteuern<br />
E<strong>in</strong>nahmen etwas weniger<br />
stark gewa<strong>ch</strong>sen als Wirts<strong>ch</strong>aft<br />
8<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
Die E<strong>in</strong>nahmen der e<strong>in</strong>zelnen Steuerkategorien haben si<strong>ch</strong> 2011 unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> entwickelt.<br />
Während sie bei der Verre<strong>ch</strong>nungssteuer und der MWST um 2,9 respektive 4,7 Prozent<br />
stiegen, stagnierten sie bei der direkten Bundessteuer und den Stempelabgaben. Der<br />
stärkste Impuls geht von der MWST aus, deren Anteil am Ertrag 36,7 Prozent ausma<strong>ch</strong>t.<br />
Das Wa<strong>ch</strong>stum bei der MWST ist hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e Folge der Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes<br />
zugunsten der IV. Das E<strong>in</strong>nahmenwa<strong>ch</strong>stum bei der Verre<strong>ch</strong>nungssteuer ist<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf die rückläufigen Rückerstattungsgesu<strong>ch</strong>e aufgrund der ger<strong>in</strong>geren E<strong>in</strong>gänge<br />
aus Dividenden 2010 zurückzuführen.<br />
Die übrigen Verbrau<strong>ch</strong>ssteuern verzei<strong>ch</strong>nen e<strong>in</strong>en Rückgang von 3,4 Prozent. Der<br />
Hauptgrund für diese Entwicklung s<strong>in</strong>d die M<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>nahmen bei der M<strong>in</strong>eralölsteuer<br />
(-2,2 %) und bei der Tabaksteuer (-6,3 %), die auf weniger Benz<strong>in</strong>tourismus aufgrund des<br />
hohen Frankenkurses respektive die Erhöhung der Zigarettenpreise zurückzuführen ist.<br />
Die BIP-Elastizität der E<strong>in</strong>nahmen beträgt 0,8. Dieses Resultat, das auf e<strong>in</strong> praktis<strong>ch</strong><br />
proportionales Wa<strong>ch</strong>stum der E<strong>in</strong>nahmen zum Wa<strong>ch</strong>stum des BIP h<strong>in</strong>weist, muss relativiert<br />
werden; es liegt um Sonderfaktoren bere<strong>in</strong>igt no<strong>ch</strong> bei 0,2. Dies lässt si<strong>ch</strong> namentli<strong>ch</strong><br />
dadur<strong>ch</strong> erklären, dass die Wa<strong>ch</strong>stumsrate der MWST bere<strong>in</strong>igt nur 1,2 Prozent<br />
beträgt und ihre Entwicklung an die Inlandna<strong>ch</strong>frage gebunden ist, deren Wa<strong>ch</strong>stum<br />
unter dem BIP-Wa<strong>ch</strong>stum liegt.
02<br />
Qualität der<br />
E<strong>in</strong>nahmen s<strong>ch</strong>ätzung<br />
Die S<strong>ch</strong>ätzungen der Fiskale<strong>in</strong>nahmen des Bundes s<strong>in</strong>d mit zahlrei<strong>ch</strong>en Unsi<strong>ch</strong>erheiten<br />
verbunden. Neben der Konjunkturprognose und deren E<strong>in</strong>fluss auf das Steueraufkommen<br />
des Bundes gilt es, Sonderfaktoren aufgrund von Änderungen der gesetzli<strong>ch</strong>en<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu berücksi<strong>ch</strong>tigen. Der Prozess der E<strong>in</strong>nahmens<strong>ch</strong>ätzung<br />
wird aufgrund des relativ langen Prognosehorizonts zusätzli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>wert. So<br />
werden die E<strong>in</strong>nahmens<strong>ch</strong>ätzungen <strong>in</strong> der Regel bis zu 20 Monate vor dem Abs<strong>ch</strong>luss<br />
des entspre<strong>ch</strong>enden Re<strong>ch</strong>nungsjahres erstellt.<br />
Als e<strong>in</strong>fa<strong>ch</strong>es Mass für die S<strong>ch</strong>ätzgenauigkeit dient der dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e absolute Prognosefehler.<br />
Für den Zeitraum 2002–2011 beträgt er 4,8 Prozent der E<strong>in</strong>nahmen. Mit<br />
anderen Worten werden die E<strong>in</strong>nahmen jedes Jahr dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> um 4,8 Prozent<br />
des Vorans<strong>ch</strong>lagswertes über- oder unters<strong>ch</strong>ätzt. Die S<strong>ch</strong>ätzgenauigkeit fällt je na<strong>ch</strong><br />
E<strong>in</strong>nahmekategorie sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> aus. Von allen grossen Fiskale<strong>in</strong>nahmen<br />
gelten die E<strong>in</strong>nahmens<strong>ch</strong>ätzungen bei der Mehrwertsteuer als die genausten (2,0 %).<br />
Am ungenausten (44,1 %) s<strong>in</strong>d die S<strong>ch</strong>ätzungen der Verre<strong>ch</strong>nungssteuere<strong>in</strong>nahmen.<br />
Diese Steuer ist sehr volatil, was die S<strong>ch</strong>ätzung ers<strong>ch</strong>wert. Die Bundese<strong>in</strong>nahmen werden<br />
während e<strong>in</strong>es wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>wungs tendenziell übers<strong>ch</strong>ätzt und <strong>in</strong> der<br />
na<strong>ch</strong>folgenden Aufs<strong>ch</strong>wungphase eher unters<strong>ch</strong>ätzt. Der Grund liegt dar<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong><br />
Konjunkturums<strong>ch</strong>wung (We<strong>ch</strong>sel von e<strong>in</strong>er Wa<strong>ch</strong>stums- zu e<strong>in</strong>er Rezessionsphase<br />
oder umgekehrt) häufig s<strong>ch</strong>wer voraussehbar ist. Über den ganzen Konjunkturzyklus<br />
gesehen glei<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> die Fehlprognosen demna<strong>ch</strong> aus. Im Zeitraum 2002–2011 wurden<br />
die E<strong>in</strong>nahmen im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt um 2,0 Prozent zu tief ges<strong>ch</strong>ätzt. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />
dieser Mittelwert statistis<strong>ch</strong> gesehen ni<strong>ch</strong>t signifikant von Null vers<strong>ch</strong>ieden, d.h. die<br />
E<strong>in</strong>nahmen wurden weder systematis<strong>ch</strong> über- no<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>ätzt.<br />
f:\bot\v\aktuell\bgraf\Grafik deuts<strong>ch</strong><br />
Entwicklung der E<strong>in</strong>nahmen<br />
Veränderung <strong>in</strong> % gegenüber Vorjahr<br />
Ordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen: 64,2 Mrd.<br />
Mehrwertsteuer: 21,6 Mrd.<br />
Verre<strong>ch</strong>nungssteuer: 4,9 Mrd.<br />
Stempelabgaben: 2,9 Mrd.<br />
Direkte Bundessteuer: 17,9 Mrd.<br />
M<strong>in</strong>eralölsteuer: 5,0 Mrd.<br />
Tabaksteuer: 2,2 Mrd.<br />
-6,3<br />
-2,2<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
0,1<br />
0<br />
2,2<br />
2,9<br />
4,7<br />
-8 -6 -4 -2 0 2 4 6<br />
Wa<strong>ch</strong>stum des nom<strong>in</strong>ellen BIP: 2,6%<br />
9
03<br />
Die Aufgabengebiete «Soziale<br />
Wohlfahrt» und «F<strong>in</strong>anzen und<br />
Steuern» ma<strong>ch</strong>en fast die Hälfte<br />
der Ausgaben aus.<br />
Die Ausgabendynamik wird<br />
von Sonderfaktoren und den<br />
Massnahmen gegen die Frankenstärke<br />
bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Soziale Wohlfahrt<br />
Ausgaben 2011: 20,6 Mrd.<br />
Differenz zu 2010: +2,1 Mrd.<br />
10<br />
Wofür die Bundesmittel e<strong>in</strong>gesetzt<br />
werden<br />
f:\bot\v\aktuell\bgraf\BUFI 3.1 Struktur der Ausgaben graf dfi.xlsx<br />
Struktur der Ausgaben na<strong>ch</strong> Aufgabengebieten<br />
Ordentli<strong>ch</strong>e Ausgaben Re<strong>ch</strong>nung 2011: 62 333 Mio.<br />
Übrige Aufgaben 9,4%<br />
Beziehungen zum Ausland 5,2%<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aft und Ernährung<br />
5,9%<br />
Landesverteidigung<br />
7,3%<br />
Bildung und Fors<strong>ch</strong>ung<br />
10,4%<br />
Verkehr<br />
12,9%<br />
Soziale Wohlfahrt<br />
33,0%<br />
F<strong>in</strong>anzen und Steuern<br />
16,0%<br />
Die Ausgaben des Bundes s<strong>in</strong>d 2011 gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent (+3067 Mio.)<br />
gewa<strong>ch</strong>sen. Diese Dynamik wird stark von der Erhöhung der Mehrwertsteuer zugunsten<br />
der IV, dem Sonderbeitrag an die IV-Z<strong>in</strong>sen, der Auslagerung der Aufgaben der Entwicklungsf<strong>in</strong>anzierungsgesells<strong>ch</strong>aft<br />
SIFEM AG sowie den Massnahmen zur Abfederung der<br />
Frankenstärke bee<strong>in</strong>flusst. Diese Faktoren ma<strong>ch</strong>en 3,9 Prozentpunkte des gesamten Ausgabenwa<strong>ch</strong>stums<br />
aus.<br />
Das stärkste Wa<strong>ch</strong>stum gegenüber dem Vorjahr verzei<strong>ch</strong>net 2011 mit 11,4 Prozent<br />
bzw. 2103 Millionen das Aufgabengebiet «Soziale Wohlfahrt (umfasst <strong>in</strong>sbesondere<br />
die Beiträge an AHV und IV sowie die Prämienverbilligung der Krankenversi<strong>ch</strong>erung).<br />
Verantwortli<strong>ch</strong> für diese Entwicklung s<strong>in</strong>d 11.04.2012 <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie das Inkrafttreten der IV-Zusatzf<strong>in</strong>anzierung<br />
(+1 Mrd.) und die e<strong>in</strong>malige E<strong>in</strong>lage <strong>in</strong> die Arbeitslosenversi<strong>ch</strong>erung<br />
(+500 Mio.) aufgrund der Massnahmen zur Abfederung der Frankenstärke. Dazu kommen<br />
Mehrausgaben für die AHV (+249 Mio.; Anpassung der Renten und Zunahme des<br />
Rentenbestands) sowie die <strong>in</strong>dividuellen Prämienverbilligungen wegen der gestiegenen<br />
Gesundheitskosten <strong>in</strong> der obligatoris<strong>ch</strong>en Krankenversi<strong>ch</strong>erung (+ 142 Mio.).
03<br />
F<strong>in</strong>anzen und Steuern<br />
Ausgaben 2011: 9,95 Mrd.<br />
Differenz zu 2010: -156 Mio.<br />
Verkehr<br />
Ausgaben 2011: 8,1 Mrd.<br />
Differenz zu 2010: -163 Mio.<br />
Bildung und Fors<strong>ch</strong>ung<br />
Ausgaben 2011: 6,5 Mrd.<br />
Differenz zu 2010: +442 Mio.<br />
Landesverteidigung<br />
Ausgaben 2011: 4,5 Mrd.<br />
Differenz zu 2010: +139 Mio.<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
Die M<strong>in</strong>derausgaben <strong>in</strong> den F<strong>in</strong>anzen und Steuern (-1,5 %), wel<strong>ch</strong>e die Anteile Dritter<br />
an den Bundese<strong>in</strong>nahmen, die Passivz<strong>in</strong>sen und den F<strong>in</strong>anzausglei<strong>ch</strong> umfassen, s<strong>in</strong>d<br />
hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> auf die rückläufigen Ausgaben für die Geldbes<strong>ch</strong>affung sowie für die Vermögens-<br />
und S<strong>ch</strong>uldenverwaltung zurückzuführen (-367 Mio.; aufgrund e<strong>in</strong>es niedrigen<br />
Z<strong>in</strong>ssatzes (Agio auf den Emissionen) und e<strong>in</strong>es S<strong>ch</strong>uldenabbaus). Die Ausgaben für den<br />
F<strong>in</strong>anzausglei<strong>ch</strong> (+148 Mio.; Übertragungen von Wertpapieren) sowie die Anteile Dritter<br />
an den Bundese<strong>in</strong>nahmen (+62 Mio.) s<strong>in</strong>d jedo<strong>ch</strong> gestiegen, was auf die Verbesserung<br />
der Konjunkturlage zurückzuführen ist.<br />
Die Ausgaben im Verkehr verzei<strong>ch</strong>nen 2011 e<strong>in</strong>en Rückgang um 2,0 Prozent. Dies ist vor<br />
allem e<strong>in</strong>e Folge der M<strong>in</strong>derausgaben für den Strassenverkehr (-325 Mio.; <strong>in</strong>sbesondere<br />
Bu<strong>ch</strong>effekte und Umsetzung e<strong>in</strong>es Teils des Konsolidierungsprogramms 2012–2013). Die<br />
ausserordentli<strong>ch</strong>e Infrastrukturfonds-E<strong>in</strong>lage (+850 Mio.) wird <strong>in</strong> dieser Ausgabenkategorie<br />
ni<strong>ch</strong>t berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />
Die Bildung und Fors<strong>ch</strong>ung weist 2011 e<strong>in</strong> Wa<strong>ch</strong>stum von 7,3 Prozent auf. Der Anstieg<br />
von 4,1 Prozent na<strong>ch</strong> Bere<strong>in</strong>igung um die Massnahmen zur Abfederung der Frankenstärke<br />
ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie den höheren Beiträgen an die Berufsbildung sowie den Ausgaben für<br />
die Grundlagen- und die angewandte Fors<strong>ch</strong>ung zus<strong>ch</strong>reiben.<br />
Die Ausgaben für die Landesverteidigung verzei<strong>ch</strong>nen 2011 e<strong>in</strong> Wa<strong>ch</strong>stum von 3,2 Prozent,<br />
das grösstenteils auf den Rüstungsaufwand (+186 Mio.) und die Mittel für die materielle<br />
Si<strong>ch</strong>erstellung der Armee (+49 Mio.) zurückzuführen ist.<br />
11
03<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aft und Ernährung<br />
Ausgaben 2011: 3,7 Mrd.<br />
Differenz zu 2010: -3 Mio.<br />
Beziehungen zum Ausland –<br />
<strong>in</strong>ternationale Zusammenarbeit<br />
Ausgaben 2011: 2,8 Mrd.<br />
Differenz zu 2010: +192 Mio.<br />
Massnahmen zur Abfederung<br />
der Frankenstärke<br />
12<br />
Entwicklung der Ausgaben na<strong>ch</strong> Aufgabengebieten<br />
Veränderung <strong>in</strong> % gegenüber dem Vorjahr<br />
Ordentli<strong>ch</strong>e Ausgaben 32,3 Mrd.<br />
Soziale Wohlfahrt: 20,6 Mrd.<br />
Beziehungen zum Ausland: 2,8 Mrd.<br />
Bildung und Fors<strong>ch</strong>ung: 6,5 Mrd.<br />
Landesverteidigung: 4,5 Mrd.<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aft und Ernährung: 3,7 Mrd.<br />
F<strong>in</strong>anzen und Steuern: 10,0 Mrd.<br />
-1,5<br />
Verkehr: 8,1 Mrd. -2,0<br />
-0,1<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
Die Ausgaben für die Landwirts<strong>ch</strong>aft und Ernährung s<strong>in</strong>d praktis<strong>ch</strong> unverändert geblieben<br />
(-0,1 %). Die Zunahme bei den allgeme<strong>in</strong>en und den ökologis<strong>ch</strong>en Direktzahlungen<br />
sowie im Berei<strong>ch</strong> Produktion und Absatz ist dur<strong>ch</strong> den Rückgang im Berei<strong>ch</strong> Grundlagenverbesserung<br />
und Sozialmassnahmen sowie den übrigen Ausgaben (namentli<strong>ch</strong> Familienzulagen<br />
<strong>in</strong> der Landwirts<strong>ch</strong>aft und Ausfuhrbeitrag) kompensiert worden.<br />
In den Beziehungen zum Ausland und der <strong>in</strong>ternationalen Zusammenarbeit beträgt<br />
das Ausgabenwa<strong>ch</strong>stum 2011 um den Sonderfaktor SIFEM AG bere<strong>in</strong>igt 7,4 Prozent. Die<br />
Mehrausgaben entfallen grösstenteils auf die Entwicklungshilfe, da das Parlament bes<strong>ch</strong>lossen<br />
hat, die ODA-Quote bis 2015 auf 0,5 Prozent des BNE zu erhöhen.<br />
Die Verunsi<strong>ch</strong>erung der <strong>in</strong>ternationalen F<strong>in</strong>anzmärkte über die Staatsvers<strong>ch</strong>uldung<br />
<strong>in</strong> diversen Euroländern hat den Franken massiv erstarken lassen, was si<strong>ch</strong> negativ auf<br />
die S<strong>ch</strong>weizer Wirts<strong>ch</strong>aft auswirkt. Deshalb beantragte der Bundesrat am 31. August<br />
2011 Massnahmen zur Abfederung der Frankenstärke zur Unterstützung der Wirts<strong>ch</strong>aft<br />
(Bots<strong>ch</strong>aft zum Bundesgesetz über Massnahmen zur Abfederung der Frankenstärke<br />
und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sowie zum Bundesbes<strong>ch</strong>luss<br />
über den Na<strong>ch</strong>trag IIa zum Vorans<strong>ch</strong>lag 2011; BBl 2011 6749). Die Massnahmen betreffen<br />
vers<strong>ch</strong>iedene Sektoren wie die Arbeitslosenversi<strong>ch</strong>erung, die Exportförderung,<br />
den Tourismus, die Te<strong>ch</strong>nologie und Innovation sowie den Verkehr. Trotz der<br />
Mehrausgaben konnten die Vorgaben der S<strong>ch</strong>uldenbremse e<strong>in</strong>gehalten werden, weil<br />
die Situation des Haushalts besser war als erwartet.<br />
3,2<br />
5,2<br />
7,4<br />
7,3<br />
11,4<br />
-3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Wa<strong>ch</strong>stum des nom<strong>in</strong>ellen BIP: 2,6%
04<br />
Die Erfolgsre<strong>ch</strong>nung weist<br />
im ordentli<strong>ch</strong>en Ergebnis e<strong>in</strong>en<br />
Übers<strong>ch</strong>uss von 3 Milliarden<br />
Franken auf<br />
Gesamtsi<strong>ch</strong>t der Wertflüsse<br />
als Ziel der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung<br />
Erfolgsre<strong>ch</strong>nung und Bilanz<br />
Mio. CHF<br />
Re<strong>ch</strong>nung<br />
2010<br />
Vorans<strong>ch</strong>lag<br />
2011<br />
Re<strong>ch</strong>nung<br />
2011<br />
Ordentli<strong>ch</strong>er Ertrag 63 523 62 019 65 693<br />
Ordentli<strong>ch</strong>er Aufwand 59 385 62 116 62 680<br />
Ordentli<strong>ch</strong>es Ergebnis<br />
(<strong>in</strong>kl. F<strong>in</strong>anzergebnis) 4 139 -96 3 013<br />
Ausserordentli<strong>ch</strong>er Ertrag 427 – 229<br />
Ausserordentli<strong>ch</strong>er Aufwand 427 1 148 1 148<br />
Jahresergebnis 4 139 -1 244 2 094<br />
Ziel der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung ist, die Wertzu- und -abflüsse im Re<strong>ch</strong>nungsjahr umfassend<br />
aufzuzeigen und damit e<strong>in</strong> für die Verwaltungs- und Betriebsführung des Bundes wi<strong>ch</strong>tiges<br />
Instrument zur Verfügung zu stellen, wie es au<strong>ch</strong> <strong>in</strong> der Privatwirts<strong>ch</strong>aft verfügbar<br />
ist. E<strong>in</strong>en anderen Blickw<strong>in</strong>kel weist demgegenüber die F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung auf, die<br />
der f<strong>in</strong>anzpolitis<strong>ch</strong>en Gesamtsteuerung gemäss S<strong>ch</strong>uldenbremse dient und ledigli<strong>ch</strong> die<br />
Geldflüsse, also die f<strong>in</strong>anzierungswirksamen Aufwände und Erträge sowie die Investitionen,<br />
erfasst.<br />
13
04<br />
Die periodengere<strong>ch</strong>te Zuordnung<br />
als zentraler Grundsatz <strong>in</strong><br />
der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung<br />
Hoher Ertragsübers<strong>ch</strong>uss<br />
<strong>in</strong> der Erfolgssi<strong>ch</strong>t<br />
Ergebnis der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung<br />
übertrifft jenes der F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung<br />
Die Bilanz...<br />
...zeigt die Vermögens- und<br />
Kapitalstruktur des Bundes<br />
Reduktion des<br />
negativen Eigenkapitals<br />
14<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
In der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung werden die F<strong>in</strong>anzströme periodengere<strong>ch</strong>t dargestellt: Sie wer-<br />
den dem Jahr zugeordnet, <strong>in</strong> wel<strong>ch</strong>em der Wertverzehr beziehungsweise der Wertzuwa<strong>ch</strong>s<br />
effektiv erfolgt. Massgebend ist somit der Zeitpunkt, <strong>in</strong> wel<strong>ch</strong>em der Wertverzehr<br />
stattf<strong>in</strong>det, und ni<strong>ch</strong>t der Zahlungszeitpunkt. In der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung werden also au<strong>ch</strong><br />
jene Werteflüsse erfasst, die ke<strong>in</strong>en unmittelbaren Geldfluss auslösen und somit re<strong>in</strong><br />
bu<strong>ch</strong>mässig anfallen (<strong>in</strong>sbesondere Abs<strong>ch</strong>reibungen, Wertberi<strong>ch</strong>tigungen und Rückstellungen).<br />
Die Erfolgsre<strong>ch</strong>nung weist e<strong>in</strong>en Ertragsübers<strong>ch</strong>uss von 2,1 Milliarden (Jahresergebnis)<br />
aus. Dieses Resultat ergibt si<strong>ch</strong> aus dem ordentli<strong>ch</strong>en Ergebnis von 3,0 Milliarden (Ergebnis<br />
aus operativen Tätigkeiten e<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> der Berücksi<strong>ch</strong>tigung des F<strong>in</strong>anzergebnisses)<br />
abzügli<strong>ch</strong> des Aufwandübers<strong>ch</strong>usses aus den ausserordentli<strong>ch</strong>en Transaktionen.<br />
Im Verglei<strong>ch</strong> zur F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung s<strong>ch</strong>liesst die Erfolgsre<strong>ch</strong>nung um 1,9 Milliar-<br />
den besser ab. Die Differenz ergibt si<strong>ch</strong> auf der Aufwandseite aus der Berücksi<strong>ch</strong>tigung<br />
der (ni<strong>ch</strong>t f<strong>in</strong>anzierungswirksamen) Abgrenzungen, Wertberi<strong>ch</strong>tigungen und Abs<strong>ch</strong>reibungen.<br />
Die F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung weist dagegen die Investitionsausgaben aus. Die<br />
Abs<strong>ch</strong>reibungen auf dem Verwaltungsvermögen belaufen si<strong>ch</strong> auf total 2,1 Milliarden<br />
(Nationalstrassen und Gebäude). Auf der Ertragseite wurde beim Fiskalertrag die Rückstellung<br />
für die Rückerstattung von Verre<strong>ch</strong>nungssteuern den tieferen Bruttoerträgen<br />
angepasst, was si<strong>ch</strong> <strong>in</strong> der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Mehrertrag von 1,1 Milliarden nieders<strong>ch</strong>lägt.<br />
Differenz zu 2010<br />
Mio. CHF 2010<br />
2011 absolut %<br />
Aktiven 104 222 104 526 304 0,3<br />
F<strong>in</strong>anzvermögen 30 193 29 526 -666 -2,2<br />
Verwaltungsvermögen 74 029 75 000 971 1,3<br />
Passiven 104 222 104 526 304 0,3<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 33 787 33 988 201 0,6<br />
Langfristiges Fremdkapital 99 938 97 939 -1 999 -2,0<br />
Eigenkapital -29 502 -27 400 2 102 7,1<br />
Übriges Eigenkapital 5 449 5 281 -168 -3,1<br />
Bilanzfehlbetrag -34 951 -32 681 2 270 6,5<br />
Die Bilanz vermittelt e<strong>in</strong>en Überblick über die Vermögens- und Kapitalstruktur des Bundes.<br />
Wie <strong>in</strong> öffentli<strong>ch</strong>en Haushalten übli<strong>ch</strong>, unterteilen si<strong>ch</strong> die Aktiven <strong>in</strong> F<strong>in</strong>anz- und<br />
Verwaltungsvermögen. Das F<strong>in</strong>anzvermögen umfasst alle Vermögenswerte, die ni<strong>ch</strong>t<br />
unmittelbar zur Erfüllung öffentli<strong>ch</strong>er Aufgaben dienen. Damit könnten diese Vermögenswerte<br />
zur S<strong>ch</strong>uldentilgung verwendet werden. In den Passiven erfolgt die Gliederung<br />
na<strong>ch</strong> Fremd- und Eigenkapital. Der kumulierte Bilanzfehlbetrag wird als negatives<br />
Eigenkapital bilanziert.<br />
Das negative Eigenkapital des Bundes verr<strong>in</strong>gerte si<strong>ch</strong> aufgrund des Jahresergebnisses<br />
der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung um 2,1 Milliarden.
04<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
15
05<br />
Bruttos<strong>ch</strong>ulden auf<br />
dem Niveau des Vorjahres<br />
Mittelzufluss und -bedarf<br />
16<br />
Die Entwicklung<br />
der Bundess<strong>ch</strong>ulden<br />
Der Stand der Bruttos<strong>ch</strong>ulden ist gegenüber dem Vorjahr praktis<strong>ch</strong> unverändert. Die<br />
dem Bundeshaushalt aus dem ordentli<strong>ch</strong>en F<strong>in</strong>anzierungsübers<strong>ch</strong>uss zugeflossenen<br />
flüssigen Mittel wurden grösstenteils dur<strong>ch</strong> den ausserordentli<strong>ch</strong>en Haushalt absorbiert.<br />
E<strong>in</strong>em zusätzli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>uldenabbau waren dadur<strong>ch</strong> enge Grenzen gesetzt.<br />
Aus dem ordentli<strong>ch</strong>en Haushalt ergibt si<strong>ch</strong> e<strong>in</strong> Mittelzufluss von 1,1 Milliarden. Der Zufluss<br />
entsteht aus dem Übers<strong>ch</strong>uss der ordentli<strong>ch</strong>en F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung von 1,9 Milliarden,<br />
korrigiert um ni<strong>ch</strong>t geldwirksame Ausgaben und E<strong>in</strong>nahmen (<strong>in</strong>sbesondere die<br />
Abgrenzung bei der Verre<strong>ch</strong>nungssteuer). Weitere Mittel flossen dur<strong>ch</strong> die Rückzahlung<br />
von Tresoreriedarlehen (namentli<strong>ch</strong> Arbeitslosenversi<strong>ch</strong>erung). E<strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzierungsbedarf<br />
entstand dur<strong>ch</strong> die ausserordentli<strong>ch</strong>en Transaktionen (Defizit des ausserordentli<strong>ch</strong>en<br />
Haushalts abzügli<strong>ch</strong> des no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ausbezahlten Teils der E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>lage <strong>in</strong> den<br />
Infrastrukturfonds) sowie dur<strong>ch</strong> die Zunahme der Tresoreriemittel.
05<br />
Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum senkt<br />
S<strong>ch</strong>uldenquote<br />
Verm<strong>in</strong>derte Z<strong>in</strong>sausgaben als<br />
Folge des tiefen Z<strong>in</strong>sniveaus<br />
Seit dem Hö<strong>ch</strong>ststand von<br />
2005 s<strong>in</strong>d Bruttos<strong>ch</strong>ulden und<br />
S<strong>ch</strong>uldenquote rück läufig<br />
Aufgrund des BIP-Wa<strong>ch</strong>stums s<strong>in</strong>kt die S<strong>ch</strong>uldenquote (Bruttos<strong>ch</strong>ulden <strong>in</strong> Prozent des<br />
BIP) im se<strong>ch</strong>sten Jahr <strong>in</strong> Folge auf neu 19,6 Prozent.<br />
Die verz<strong>in</strong>sli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ulden belaufen si<strong>ch</strong> auf 99 Milliarden. Gegenüber dem Vorjahr ist<br />
nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Rückgang von rund 0,1 Milliarden zu verzei<strong>ch</strong>nen. Bemerkenswert ist,<br />
dass der Aufwand für Passivz<strong>in</strong>sen trotzdem markant gesenkt werden konnte (-0,4 Mrd.).<br />
Dazu beigetragen haben die aufgrund des tiefen Z<strong>in</strong>sniveaus namhaften Agios (Emissionskurs<br />
> 100 %), wel<strong>ch</strong>e ausgabenm<strong>in</strong>dernd verbu<strong>ch</strong>t werden, sowie e<strong>in</strong>e Reduktion<br />
des ausstehenden Anleihenvolumens.<br />
f:\bot\v\aktuell\bgraf\BUFI 5 Entwicklung Bruttos<strong>ch</strong>ulden graf dfi.xlsx<br />
S<strong>ch</strong>ulden und S<strong>ch</strong>uldenquote des Bundes<br />
Mrd. CHF<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11<br />
Bruttos<strong>ch</strong>ulden S<strong>ch</strong>uldenquote<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011<br />
<strong>in</strong> % BIP<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
17
05<br />
18<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011
06 Ausblick<br />
Bundeshaushalt im Zei<strong>ch</strong>en<br />
der Erholung<br />
S<strong>ch</strong>uldenkrise bee<strong>in</strong>trä<strong>ch</strong>tigt<br />
Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum im<br />
Euroraum...<br />
...und <strong>in</strong> der S<strong>ch</strong>weiz<br />
Abwärtskorrektur für Folgejahre<br />
s<strong>ch</strong>ränkt f<strong>in</strong>anzpolitis<strong>ch</strong>en<br />
Handlungsspielraum e<strong>in</strong><br />
Der E<strong>in</strong>bru<strong>ch</strong> der Volkswirts<strong>ch</strong>aften, wie er <strong>in</strong> den Jahren 2008 und 2009 <strong>in</strong> den meisten<br />
Industrieländern zu beoba<strong>ch</strong>ten war, ist weitgehend überwunden. Die Wirts<strong>ch</strong>aftsleistung<br />
im Euroraum lag 2011 no<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t unter dem Vorkrisenniveau, jene der USA bereits<br />
darüber. In der S<strong>ch</strong>weiz wurde des Niveau von vor der Krise bereits Mitte 2010 errei<strong>ch</strong>t.<br />
Die forts<strong>ch</strong>reitende Erholung zeigt si<strong>ch</strong> damit au<strong>ch</strong> <strong>in</strong> der S<strong>ch</strong>weiz, und sie zeigt si<strong>ch</strong><br />
<strong>in</strong>sbesondere im soliden Ergebnis des Re<strong>ch</strong>nungsjahres 2011.<br />
Die F<strong>in</strong>anz- und Wirts<strong>ch</strong>aftskrise hat si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> – als Folge des krisenbed<strong>in</strong>gten E<strong>in</strong>nahmene<strong>in</strong>bru<strong>ch</strong>s<br />
und kostspieliger Stimulierungsmassnahmen − längst zu e<strong>in</strong>er S<strong>ch</strong>uldenkrise<br />
gewandelt. Die Krise ist aber au<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e Folge vers<strong>ch</strong>iedener struktureller Probleme<br />
zahlrei<strong>ch</strong>er Volkswirts<strong>ch</strong>aften <strong>in</strong> Europa, die si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr kas<strong>ch</strong>ieren lassen.<br />
Das Ergebnis: Das Vertrauen <strong>in</strong> den Euro ist ers<strong>ch</strong>üttert, vers<strong>ch</strong>iedene Staaten haben auf<br />
ihren S<strong>ch</strong>uldpapieren hohe Risikoaufs<strong>ch</strong>läge zu akzeptieren, und die e<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>neidenden<br />
Korrekturmassnahmen bee<strong>in</strong>trä<strong>ch</strong>tigen das Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum im Euroraum.<br />
Die S<strong>ch</strong>weiz kann si<strong>ch</strong> der Krise im Euroraum ni<strong>ch</strong>t entziehen. Der Aufwertungsdruck<br />
auf den S<strong>ch</strong>weizer Franken bleibt trotz wirksamer Untergrenze der SNB ho<strong>ch</strong>. Die Krise<br />
s<strong>ch</strong>lägt si<strong>ch</strong> zudem dar<strong>in</strong> nieder, dass für das laufende Jahr anstelle e<strong>in</strong>es Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stums<br />
von 1,5 Prozent, wie no<strong>ch</strong> bei der Budgeterstellung erwartet, mittlerweile<br />
nurmehr mit e<strong>in</strong>er s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>en Zunahme von 0,8 Prozent gere<strong>ch</strong>net werden kann, so<br />
die E<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>ätzung der Expertengruppe für Konjunkturprognosen des Bundes vom März<br />
2012. Zudem s<strong>in</strong>d die konjunkturellen Risiken na<strong>ch</strong> wie vor gross.<br />
Die Abwärtskorrektur für 2012 führt zu e<strong>in</strong>em tieferen E<strong>in</strong>nahmenniveau <strong>in</strong> den Folgejahren.<br />
Das gute Re<strong>ch</strong>nungsergebnis 2011 ändert daran ni<strong>ch</strong>ts, weil es – gestützt auf<br />
die Ho<strong>ch</strong>re<strong>ch</strong>nungen – bereits <strong>in</strong> die im vergangenen Jahr erfolgte F<strong>in</strong>anzplanung e<strong>in</strong>geflossen<br />
war. H<strong>in</strong>zu kommen strukturelle M<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>nahmen aus Steuerreformen und<br />
tieferer Gew<strong>in</strong>nauss<strong>ch</strong>üttung der SNB. Gemäss den Anforderung der S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />
muss nun mit e<strong>in</strong>em entspre<strong>ch</strong>end tieferen Plafond für die Gesamtausgaben gere<strong>ch</strong>net<br />
werden, und <strong>in</strong> den kommenden Jahren besteht sehr wenig bis gar ke<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzpolitis<strong>ch</strong>er<br />
Handlungsspielraum. Kommen weitere Ausgabenwüns<strong>ch</strong>e h<strong>in</strong>zu, so müssen diese<br />
mit Massnahmen auf der E<strong>in</strong>nahmen- oder Ausgabenseite kompensiert werden.<br />
19
06<br />
Na<strong>ch</strong>haltige F<strong>in</strong>anzpolitik Es zeigt si<strong>ch</strong>, dass die bisherige f<strong>in</strong>anzpolitis<strong>ch</strong>e Strategie – e<strong>in</strong>e weitgehende Erfüllung<br />
der Vorgaben der S<strong>ch</strong>uldenbremse bereits <strong>in</strong> der F<strong>in</strong>anzplanung und die Bes<strong>ch</strong>ränkung<br />
des Ausgabenwa<strong>ch</strong>stums auf das Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum – die beste Vorsorge ist für Zeiten,<br />
<strong>in</strong> denen die weitere konjunkturelle Entwicklung s<strong>ch</strong>wierig vorherzusehen ist. Na<strong>ch</strong> wie<br />
vor gilt: E<strong>in</strong> strukturell ausgegli<strong>ch</strong>ener Haushalt ist f<strong>in</strong>anzpolitis<strong>ch</strong> die beste Vorsorge.<br />
20<br />
<strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> <strong>in</strong> <strong>Kürze</strong> | 2011
Glossar<br />
Abs<strong>ch</strong>reibungen Wertm<strong>in</strong>derung von Sa<strong>ch</strong>gütern und von<br />
Positionen des immateriellen Vermögens. Unters<strong>ch</strong>eidung<br />
<strong>in</strong> planmässige und ausserplanmässige Abs<strong>ch</strong>reibungen.<br />
Planmässige Abs<strong>ch</strong>reibungen werden auf Grund der Entwertung<br />
dur<strong>ch</strong> Alterung und Nutzung auf die Abs<strong>ch</strong>reibungsdauer<br />
verteilt. Ausserplanmässige Abs<strong>ch</strong>reibungen s<strong>in</strong>d<br />
dauernde Wertm<strong>in</strong>derungen, die ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> ordentli<strong>ch</strong>e<br />
Nutzung begründet s<strong>in</strong>d.<br />
Aufwand In der Bu<strong>ch</strong>haltung erfasster Wertverzehr (Ausgaben<br />
und bu<strong>ch</strong>mässige Aufwendungen wie –>Abs<strong>ch</strong>reibungen<br />
und zeitli<strong>ch</strong>e Abgrenzungen). Begriff der –>Erfolgsre<strong>ch</strong>nung.<br />
Ausgaben Zahlungen an Dritte e<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> kreditoris<strong>ch</strong>e<br />
Belastungen. Begriff der –>F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung.<br />
Ausgabenregel der S<strong>ch</strong>uldenbremse Die S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />
begrenzt die Ausgaben des ordentli<strong>ch</strong>en Haushalts über e<strong>in</strong>en<br />
Konjunkturzyklus auf das Niveau der –>ordentli<strong>ch</strong>en<br />
E<strong>in</strong>nahmen. Der Konjunkturverlauf wird dabei mit Hilfe<br />
des «Konjunkturfaktors» berücksi<strong>ch</strong>tigt, wel<strong>ch</strong>er das aktuelle<br />
–>BIP zum Trend-BIP <strong>in</strong> Beziehung setzt. Die Regel führt<br />
dazu, dass die Ausgaben im Wirts<strong>ch</strong>aftsaufs<strong>ch</strong>wung tiefer als<br />
die E<strong>in</strong>nahmen se<strong>in</strong> müssen, während sie im Wirts<strong>ch</strong>aftsabs<strong>ch</strong>wung<br />
höher se<strong>in</strong> dürfen. Formal ausgedrückt: Ordentli<strong>ch</strong>e<br />
Ausgaben = Konjunkturfaktor x ordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen.<br />
Ausglei<strong>ch</strong>skonto Auf dem «Ausglei<strong>ch</strong>skonto» werden die<br />
jährli<strong>ch</strong>en Differenzen zwis<strong>ch</strong>en den gemäss –>S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />
zulässigen und den effektiven Ausgaben aufgere<strong>ch</strong>net:<br />
S<strong>in</strong>d die effektiven Ausgaben im Re<strong>ch</strong>nungsjahr höher<br />
(tiefer) als die aufgrund der tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> erwirts<strong>ch</strong>afteten E<strong>in</strong>nahmen<br />
und dem Konjunkturverlauf ermittelten zulässigen<br />
Ausgaben, wird die Differenz dem Ausglei<strong>ch</strong>skonto belastet<br />
(gutges<strong>ch</strong>rieben). Fehlbeträge auf dem Ausglei<strong>ch</strong>skonto s<strong>in</strong>d<br />
<strong>in</strong> den Folgejahren dur<strong>ch</strong> Ausgabenkürzungen abzubauen.<br />
Bei Übers<strong>ch</strong>üssen besteht dagegen ke<strong>in</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keit, diese<br />
über e<strong>in</strong>e Erhöhung der Ausgaben abzutragen.<br />
Ausserordentli<strong>ch</strong>e Transaktionen Ausserordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen<br />
und Ausgaben s<strong>in</strong>d im S<strong>in</strong>ne der –>S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />
zu verstehen. Ausserordentli<strong>ch</strong>e Transaktionen s<strong>in</strong>d von der<br />
–>Ausgabenregel der S<strong>ch</strong>uldenbremse ausgenommen. Ausserordentli<strong>ch</strong>e<br />
Ausgaben betreffen aussergewöhnli<strong>ch</strong>e und<br />
ni<strong>ch</strong>t steuerbare Ereignisse sowie eher te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> bed<strong>in</strong>gte<br />
Anpassungen. E<strong>in</strong> ausserordentli<strong>ch</strong>er Zahlungsbedarf muss<br />
zudem m<strong>in</strong>destens 0,5 Prozent der hö<strong>ch</strong>stzulässigen Ausgaben<br />
betragen. Die Ausserordentli<strong>ch</strong>keit na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>uldenbremse<br />
wird <strong>in</strong> der Bundesverfassung und dem F<strong>in</strong>anzhaushaltsgesetz<br />
geregelt und muss vom Parlament mit qualifiziertem<br />
Mehr bes<strong>ch</strong>lossen werden.<br />
Bruttodarstellung/Bruttopr<strong>in</strong>zip Aktiven und Passiven so-<br />
wie Aufwand und Ertrag bzw. Ausgaben und E<strong>in</strong>nahmen s<strong>in</strong>d<br />
getrennt vone<strong>in</strong>ander auszuweisen (Verre<strong>ch</strong>nungsverbot).<br />
Brutto<strong>in</strong>landprodukt (BIP) Das Brutto<strong>in</strong>landprodukt (BIP)<br />
erfasst den Wert der im Inland hergestellten Waren und<br />
Dienstleistungen zu aktuellen Preisen, soweit diese ni<strong>ch</strong>t<br />
als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und<br />
Dienstleistungen verwendet werden – also die so genannte<br />
Werts<strong>ch</strong>öpfung. Die <strong>Bundesf<strong>in</strong>anzen</strong> s<strong>in</strong>d eng mit der Wirts<strong>ch</strong>aftsleistung<br />
verknüpft. E<strong>in</strong> höheres BIP-Wa<strong>ch</strong>stum führt<br />
im langfristigen Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt zu e<strong>in</strong>em proportionalen Anstieg<br />
der Bundese<strong>in</strong>nahmen.<br />
E<strong>in</strong>nahmen Zahlungen von Dritten e<strong>in</strong>s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> debitoris<strong>ch</strong>e<br />
Guthaben. Begriff der F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung.<br />
Erfolgsre<strong>ch</strong>nung Teil der Jahresre<strong>ch</strong>nung: Zeigt den periodi-<br />
sierten Wertverzehr und den Wertzuwa<strong>ch</strong>s sowie den Erfolg<br />
(Zeitraumre<strong>ch</strong>nung). 1. Stufe: Operatives Ergebnis exklusive<br />
F<strong>in</strong>anzertrag/-aufwand. 2. Stufe: Gegenüberstellung der ordentli<strong>ch</strong>en<br />
Aufwendungen und Erträge mit Ausweis ordentli<strong>ch</strong>es<br />
Ergebnis (<strong>in</strong>kl. F<strong>in</strong>anzaufwand/-ertrag). 3. Stufe: Gegenüberstellung<br />
der ordentli<strong>ch</strong>en und ausserordentli<strong>ch</strong>en Aufwendungen<br />
und Erträgen (gemäss Def<strong>in</strong>ition S<strong>ch</strong>uldenbremse).<br />
Ertrag In der Bu<strong>ch</strong>haltung erfasster Wertzuwa<strong>ch</strong>s (E<strong>in</strong>nahmen<br />
und bu<strong>ch</strong>mässige Erträge wie Re<strong>ch</strong>nungsabgrenzungen<br />
für no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t fakturierte Leistungen). Begriff der –>Erfolgsre<strong>ch</strong>nung.<br />
Ergänzungsregel Die Ergänzungsregel zur –>S<strong>ch</strong>uldenbrem-<br />
se verlangt, dass Defizite des ausserordentli<strong>ch</strong>en Haushalts<br />
mittelfristig über den –>ordentli<strong>ch</strong>en Haushalt kompensiert<br />
werden. Als Steuerungsgrösse dient der Stand des Amortisationskontos.<br />
Dar<strong>in</strong> werden auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> die –>ausserordentli<strong>ch</strong>en<br />
Transaktionen erfasst. Übers<strong>ch</strong>reiten die Ausgaben<br />
die E<strong>in</strong>nahmen, so ist dieser Fehlbetrag spätestens<br />
während der se<strong>ch</strong>s folgenden Re<strong>ch</strong>nungsjahre dur<strong>ch</strong> strukturelle<br />
Übers<strong>ch</strong>üsse im ordentli<strong>ch</strong>en Haushalt abzutragen.<br />
Die Ergänzungsregel ist seit 1.1.2010 <strong>in</strong> Kraft.<br />
21
Glossar<br />
F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung Teil der Jahresre<strong>ch</strong>nung. 1. Stufe:<br />
F<strong>in</strong>anzierungsergebnis aus ordentli<strong>ch</strong>en Transaktionen, mit<br />
e<strong>in</strong>er Gegenüberstellung der ordentli<strong>ch</strong>en laufenden E<strong>in</strong>nahmen<br />
und Ausgaben sowie der ordentli<strong>ch</strong>en Investitionsausgaben<br />
und Investitionse<strong>in</strong>nahmen. 2. Stufe: Gegenüberstellung<br />
der ausserordentli<strong>ch</strong>en Transaktionen (na<strong>ch</strong> Def<strong>in</strong>ition<br />
der –>S<strong>ch</strong>uldenbremse).<br />
F<strong>in</strong>anzvermögen Das F<strong>in</strong>anzvermögen be<strong>in</strong>haltet alle ni<strong>ch</strong>t<br />
für die Aufgabenerfüllung gebundenen Vermögenswerte,<br />
wie flüssige Mittel, die laufenden Guthaben sowie die Tresorerieanlagen.<br />
(Legislatur-)F<strong>in</strong>anzplan Der F<strong>in</strong>anzplan legt den Bedarf an<br />
f<strong>in</strong>anziellen Mitteln sowie dessen Deckung für die dem Vorans<strong>ch</strong>lagsjahr<br />
folgenden drei Jahre fest. Alle vier Jahre wird<br />
im E<strong>in</strong>klang mit der politis<strong>ch</strong>en Planung der kommenden<br />
Legislatur der Legislaturf<strong>in</strong>anzplan entworfen.<br />
Kennzahlen F<strong>in</strong>anzkennzahlen des Bundes werden im Rah-<br />
men der Beri<strong>ch</strong>terstattung zur Bundesre<strong>ch</strong>nung <strong>in</strong> Band 1<br />
veröffentli<strong>ch</strong>t. Wi<strong>ch</strong>tige Kennzahlen s<strong>in</strong>d z.B. die Ausgabenquote<br />
(Ausgaben im Verhältnis zu –>BIP), die Steuerquote<br />
(ordentli<strong>ch</strong>e Steuere<strong>in</strong>nahmen zu BIP), die Defizitquote (Saldo<br />
F<strong>in</strong>anzierungsre<strong>ch</strong>nung zu BIP) sowie die S<strong>ch</strong>uldenquote<br />
(Bruttos<strong>ch</strong>uld zu BIP) des Bundes.<br />
Ni<strong>ch</strong>t f<strong>in</strong>anzierungswirksamer Aufwand oder Ertrag Re<strong>in</strong><br />
bu<strong>ch</strong>mässige Vorgänge (z.B. –>Abs<strong>ch</strong>reibungen oder E<strong>in</strong>la-<br />
gen <strong>in</strong> –>Rückstellungen), bei denen ke<strong>in</strong>e Geldmittel flie-<br />
ssen und die daher ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die F<strong>in</strong>anzierungsund<br />
Mittelflussre<strong>ch</strong>nung haben.<br />
Ordentli<strong>ch</strong>e E<strong>in</strong>nahmen/Ausgaben (ordentli<strong>ch</strong>er Haushalt)<br />
E<strong>in</strong>nahmen und Ausgaben, wel<strong>ch</strong>e im Rahmen der –>Ausgabenregel<br />
der S<strong>ch</strong>uldenbremse erfasst werden (–>ausserordentli<strong>ch</strong>e<br />
Transaktionen).<br />
Rückstellungen Verpfli<strong>ch</strong>tungen aus e<strong>in</strong>em Ereignis <strong>in</strong> der<br />
Vergangenheit, deren Höhe und/oder Fälligkeit ungewiss<br />
s<strong>in</strong>d. Glei<strong>ch</strong>zeitig können Unsi<strong>ch</strong>erheiten bezügli<strong>ch</strong> des Tatbestandes<br />
des Güter- oder Leistungsabganges sowie bezügli<strong>ch</strong><br />
Empfänger bestehen.<br />
22<br />
S<strong>ch</strong>ulden Die S<strong>ch</strong>ulden gemäss den Maastri<strong>ch</strong>t-Kriterien<br />
entspre<strong>ch</strong>en grob der Summe der Verb<strong>in</strong>dli<strong>ch</strong>keiten des<br />
Bundes abzügli<strong>ch</strong> der –>Rückstellungen und Transitoris<strong>ch</strong>en<br />
Passiven.<br />
S<strong>ch</strong>uldenbremse Die S<strong>ch</strong>uldenbremse legt die hö<strong>ch</strong>stzulässigen<br />
Ausgaben aufgrund der E<strong>in</strong>nahmen und der konjunkturellen<br />
Entwicklung fest. Die S<strong>ch</strong>uldenbremse ist <strong>in</strong> der<br />
Bundesverfassung verankert (Art. 126 Abs. 1 BV). Sie besteht<br />
aus drei Elementen: E<strong>in</strong>er –>Ausgabenregel, wel<strong>ch</strong>e die Höhe<br />
der ordentli<strong>ch</strong>en Ausgaben an die Höhe der E<strong>in</strong>nahmen im<br />
ordentli<strong>ch</strong>en Haushalt knüpft, e<strong>in</strong>em –>Ausglei<strong>ch</strong>skonto,<br />
wo sämtli<strong>ch</strong>e Abwei<strong>ch</strong>ungen von der Ausgabenregel gutges<strong>ch</strong>rieben<br />
oder belastet werden, und e<strong>in</strong>er Sonderregelung,<br />
wel<strong>ch</strong>e –>ausserordentli<strong>ch</strong>e Transaktionen von der Ausgabenregel<br />
ausnimmt.<br />
Strukturelles Defizit Derjenige Teil des Staatsdefizits, der<br />
ni<strong>ch</strong>t auf konjunkturelle S<strong>ch</strong>wankungen zurückzuführen<br />
ist. Die –>S<strong>ch</strong>uldenbremse verh<strong>in</strong>dert e<strong>in</strong> strukturelles Defizit.<br />
Ledigli<strong>ch</strong> bei –>ausserordentli<strong>ch</strong>em Zahlungsbedarf ist<br />
unter gewissen Voraussetzungen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Abwei<strong>ch</strong>ungen<br />
vom Grundsatz zulässig.<br />
Tresoreriemittel F<strong>in</strong>anzanlagen der Bundestresorerie. Die Tre-<br />
sorerie stellt die ständige Zahlungsbereits<strong>ch</strong>aft des Bundes so-<br />
wie se<strong>in</strong>er Betriebe und Anstalten si<strong>ch</strong>er, sorgt für die Mittel-<br />
bes<strong>ch</strong>affung des Bundes am Geld- und Kapitalmarkt und ver-<br />
waltet die Bundess<strong>ch</strong>uld. Übers<strong>ch</strong>üssige Gelder legt sie bei der<br />
S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Nationalbank und im Markt an (entspri<strong>ch</strong>t<br />
den Tresoreriemitteln).<br />
Verwaltungsvermögen Das Verwaltungsvermögen umfasst<br />
die Vermögenswerte, die unmittelbar der Erfüllung öffentli<strong>ch</strong>er<br />
Aufgaben dienen: Sa<strong>ch</strong>anlagen (Mobilien, Fahrzeuge,<br />
Liegens<strong>ch</strong>aften etc.), Vorräte, immaterielle Anlagen sowie<br />
Darlehen und Beteiligungen, wel<strong>ch</strong>e zur Aufgabenerfüllung<br />
gehalten werden. Alle übrigen Vermögenswerte des Bundes<br />
gehören zum –>F<strong>in</strong>anzvermögen (Tresoreriemittel und F<strong>in</strong>anzanlagen).<br />
Wertberi<strong>ch</strong>tigung Bewertungskorrektur auf Forderungen,<br />
Darlehen und Beteiligungen für e<strong>in</strong>getretene Entwertungen.