Wanderzeit, Ausgabe März 2017
DWV-Wanderführer - Ausbildung mit Anspruch Tag des Wanderns - Buntes Programm am 14. Mai Norwegen- Sommerparadies für Aktive
DWV-Wanderführer - Ausbildung mit Anspruch
Tag des Wanderns - Buntes Programm am 14. Mai
Norwegen- Sommerparadies für Aktive
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<strong>Wanderzeit</strong><br />
Kopfzeile Text 1<br />
<strong>Ausgabe</strong> 1 | <strong>März</strong> <strong>2017</strong> | Jahrgang 16 Magazin des Deutschen Wanderverbandes www.wanderverband.de<br />
DWV-Wanderführer<br />
Ausbildung mit Anspruch<br />
Tag des Wanderns<br />
Buntes Programm am 14. Mai<br />
Norwegen<br />
Sommerparadies für Aktive<br />
Schutzgebühr 2 €<br />
1|<strong>2017</strong> <strong>Wanderzeit</strong><br />
Wandern Wege Naturschutz Kultur Medien Familie Jugend
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2 Kopfzeile Text<br />
EIN KLASSIKER LÄUFT KEINEM TREND HINTERHER.<br />
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<strong>Wanderzeit</strong> 1|<strong>2017</strong>
Editorial | Inhalt<br />
3<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
die Geschäftsstelle<br />
des Deutschen Wanderverbandes<br />
ist umgezogen<br />
und mit ihr<br />
exakt 595 Umzugskartons.<br />
Zuvor waren<br />
noch genau 6,6 Tonnen<br />
Papier auszusortieren und zu entsorgen<br />
– eine Herkulesaufgabe. Umso<br />
mehr freut es mich, dass alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter inzwischen gut in<br />
den neuen Räumen in der Kleinen Rosenstraße<br />
1-3 in 34117 Kassel angekommen<br />
sind und sich dort wohl fühlen.<br />
J. Kuhr /DWV<br />
Viel Zeit, sich einzuleben, bleibt nicht. Die<br />
Vorbereitungen für den Tag des Wanderns<br />
am 14. Mai laufen auf Hochtouren: Ich<br />
lade Sie herzlich ein, sich mit Aktionen<br />
rund um das Wandern zu beteiligen.<br />
Mehr erfahren Sie ab Seite 8.<br />
Inhalt<br />
4 Ausbildung zum DWV-Wanderführer:<br />
Was hinter dem Zertifikat des Deutschen Wanderverbandes steckt,<br />
beleuchtet eine Reportage von Ulrich Pramann<br />
6 Deutsches Wanderabzeichen:<br />
In nur drei Monaten erwandern Kinder die begehrte Auszeichnung<br />
6 Komfortwandern: DWV-Schulung zeigt, worauf es ankommt<br />
7 Schulwandern: Wettbewerb geht in vierte Runde<br />
7 Deutsche Wanderjugend: Homepage für Vereine<br />
8 Tag des Wanderns: Mehr Programm als zur Premiere<br />
10 Norwegen im Sommer:<br />
Im Land der Fjorde kommt jeder auf seine Kosten<br />
13 Wanderforum beleuchtet Trends:<br />
Beliebteste Aktivität von Deutschlandurlaubern ist Wandern<br />
14 Neues aus Europa: EWV zieht Bilanz<br />
Ihr Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß<br />
Präsident des Deutschen<br />
Wanderverbandes<br />
Titelbild: A. Hub/DWV<br />
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4 DWV-Ausbildung<br />
„Mein Weg zum Wanderführer“<br />
Wie wird man eigentlich<br />
Wanderführer? Was müssen<br />
sie können? Wie bekommt<br />
man das Zertifikat des Deutschen<br />
Wanderverbandes<br />
(DWV) – und was haben Interessierte<br />
selbst davon?<br />
Ulrich Pramann, Herausgeber<br />
des Jahresmagazins<br />
„Wanderbares Deutschland“,<br />
machte eine Ausbildung<br />
mit – als Teilnehmer<br />
eines 8-tägigen Kompaktkurses<br />
in Balingen-Dürrwangen<br />
(Schwäbische Alb) und<br />
schrieb über seine Erfahrungen<br />
eine 7-Seiten-Reportage.<br />
Sonntagabend, Tatortzeit. Eigentlich.<br />
Doch wir sprechen über Wetterkapriolen,<br />
Zecken und andere Risiken<br />
unterwegs und was zu tun ist,<br />
wenn Streithanseln oder Besserwisser<br />
& Co. eine Wandergruppe stören. Tagsüber<br />
hatten wir den Umgang mit einem<br />
Kompass gelernt und unter Zuhilfenahme<br />
von Lineal und Zirkel versucht,<br />
Gehzeiten zu berechnen. „Puh“,<br />
stöhnte Kerstin, „ich frag mich echt:<br />
Welche Sau hat mich gebissen, dass<br />
ich mich hier angemeldet hab“.<br />
U. Pramann<br />
Manche Ausbildungsinhalte wie etwa<br />
zum Thema Recht sind am besten drinnen<br />
zu vermitteln.<br />
War wohl nur ein Zwischentief. Denn am<br />
Ende dieser Woche sind sich alle einig,<br />
auch Kerstin schwärmt: „Boah, waren<br />
das heftige, intensive, anstrengende<br />
Tage – aber es war eine schöne Zeit.“ So<br />
viel Stoff. So viele neue Erfahrungen, da<br />
draußen im Wald, hier im Seminarraum.<br />
Die munteren Gespräche bei Tisch. So<br />
viel neue Wörter. UTM-Gitter, Terminaltrieb,<br />
Schummerung, After Action Review.<br />
So viele interessante Leute. „Wirklich<br />
kompetente Referenten“, sagt<br />
Barbara. „So eine tolle, lustige Gruppe“,<br />
bilanziert Birgit.<br />
Wir sind 17. Manche sind zwei, drei<br />
Stunden angereist und jetzt sind wir ge-<br />
U. Pramann<br />
Der Weg zum zertifizierten DWV-Wanderführer ist anspruchsvoll. Am Ende können alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine<br />
Wanderkarte problemlos lesen.<br />
<strong>Wanderzeit</strong> 1|<strong>2017</strong>
DWV-Ausbildung<br />
5<br />
spannt, was uns hier in den nächsten<br />
acht Tagen erwartet. Hier im historischen<br />
Haus der Volkskunst in Balingen-Dürrwangen<br />
auf der Schwäbischen Alb, hier<br />
bei der Ausbildung zum Wanderführer.<br />
Ich habe mich bei diesem Kompaktkurs<br />
angemeldet, weil mich Jürgen Wachowski<br />
heiß gemacht hatte. Zufällig saßen wir<br />
in Berlin zusammen, morgens beim<br />
Frühstück, vor der Auftaktveranstaltung<br />
zum „Tag des Wanderns“, die der Deutsche<br />
Wanderverband organisiert hatte.<br />
Beim Kaffee erzählte Jürgen, der Verbandsfachwart<br />
Wandern, dass mittlerweile<br />
6.500 Wanderbegeisterte eine<br />
Ausbildung zum zertifizierten Wanderführer<br />
des DWV absolviert haben.<br />
Der vierte Tag. Boah, langsam wird klar,<br />
wie viel Detailwissen von einem Wanderführer<br />
erwartet wird. Unser Kompaktlehrgang<br />
dauert acht Tage, von morgens um<br />
acht Uhr (Frühstück) bis weit nach dem<br />
Abendessen (noch ein Vortrag und Absacker).<br />
In 80 Unterrichtsstunden sollen wir<br />
fit gemacht werden.<br />
tröstlich, wie Bettina ihren Vortrag<br />
schließt: „Seid achtsam, habt Spaß und<br />
fürchtet euch nicht.“<br />
Der achte und neunte Tag. Welches Marketing<br />
ist für Wanderführer geeignet? Mit<br />
wem könnte ich kooperieren? Wie<br />
schreibe ich eine Pressemeldung? Wolf-<br />
Was? Schon so viele? Wusste ich nicht.<br />
Kartenkunde, Rhetorik, Berechnung von<br />
Gehzeiten, Grundzüge der Naturpädagogik,<br />
erlebnisorientierte Landschaftsvermittlung,<br />
Wetterkunde, Reiserecht und<br />
Haftungsfragen, Geologie und Ökologie,<br />
Marketing und Pressearbeit – „all das ist<br />
für eine professionell geführte Wanderung<br />
unverzichtbar“, sagte Jürgen und erklärte<br />
mir, warum ein Wanderführer nicht<br />
nur Weg-Weiser ist, sondern auch ein Ratgeber,<br />
ein Multiplikator, der auf Qualität<br />
setzt, der den Wandergedanken und<br />
sanften Tourismus fördert, der für Natur,<br />
Kultur und Umwelt wirbt und das Ehrenamt<br />
stärkt. Donnerwetter, dachte ich, und<br />
so ein Pensum haben sich schon 6.500<br />
Teilnehmer zugemutet? Warum machen<br />
die das? Was haben die davon? Macht so<br />
ein Lehrgang denn auch Spaß? Um mir<br />
selbst ein Bild zu machen, meldete ich<br />
mich bei der Heimat- und Wanderakademie<br />
des Schwäbischen Albvereins an.<br />
Die Ausbildung zum zertifizierten DWV-<br />
Wanderführer wurde auch für mich eine<br />
beeindruckende Erfahrung. Wir haben<br />
viel gearbeitet und auch viel gelacht. Zum<br />
Beispiel mit Heike Krieg, einer temperamentvollen<br />
Referentin. Sie ist Schwäbin<br />
durch und durch. Sie macht uns vertraut<br />
mit Geländeformen wie Kuppe, Kegel<br />
oder Kessel, sie erklärt das geografische<br />
Koordinatensystem, Meridianzonen und<br />
die zunächst verwirrend vielen Symbole<br />
auf einer Wanderkarte, die alle bei der<br />
Orientierung helfen – wenn man sie denn<br />
kennt. Heike fasst das so zusammen:<br />
„Das A und O isch, wisset wo mir sind,<br />
sonscht häm ma verschisse.“<br />
U. Pramann<br />
Selbst wie die Höhe eines Baumes traditionell zu peilen und zu messen ist, wird<br />
während der DWV-Ausbildung vermittelt.<br />
Wie interessiere ich potenzielle Kunden<br />
(Marketing)? Wie plane ich eine Wanderung?<br />
Was macht eine erlebnisreiche<br />
Wanderung aus (Konzeption)? Was sagt<br />
der Himmel (Wetterkunde)? Was, wie<br />
viel und wie erzähle ich unterwegs (Kommunikation)?<br />
Welches Detailwissen<br />
kann zusätzlich bereichern (Geologie,<br />
erlebnisorientierte Landschaftsvermittlung)?<br />
Was ist, wenn zum Beispiel unterwegs<br />
einer stolpert (Haftungsrecht)?<br />
„Jede Tätigkeit für andere ist mit einer<br />
rechtlichen Verantwortung verbunden“,<br />
doziert Bettina Hungerbühler, die juristisch<br />
bewandert ist. Das klingt zunächst<br />
harmlos. Aber dann steigt sie tiefer in die<br />
Tücken von „Recht und Versicherung“<br />
ein, die das Tun als Wanderführer tangieren.<br />
„Sorgfaltspflicht“, „Fürsorgepflicht“,<br />
„Aufsichtspflicht“, „Verkehrsrecht“, „Betretungsrecht<br />
von Wald und Flur“, „Reiserecht“<br />
oder „Strafrechtliche Haftung des<br />
Wanderführers“ – Donnerwetter, was da<br />
alles auf uns zukommen kann. Immerhin<br />
gang Pösselt, selbst erfahrener Wanderführer,<br />
der die Ausbildung moderiert<br />
und leitet, kitzelt immer wieder unsere<br />
Kreativität und lässt uns machen – an<br />
Hand von konkreten Beispielen. Was<br />
macht eine Kulturlandschaft aus? Mit<br />
welchen Strategien können sie erhalten<br />
werden? Wodurch zeichnen sich Lebensräume<br />
in der Region aus? Auf einer Lehrwanderung,<br />
der vierten in dieser Woche,<br />
lernen wir auch dies.<br />
In den letzten zwei Tagen beschäftigt<br />
uns aber vor allem eins: Was kommt in<br />
der Prüfung auf uns zu?<br />
Ulrich Pramann<br />
Die komplette Reportage „Mein Weg<br />
zum Wanderführer“ von Ulrich Pramann<br />
(Umfang: 7 Seiten) und Statements von<br />
Teilnehmern finden Sie in der neuen<br />
<strong>Ausgabe</strong> „Wanderbares Deutschland<br />
<strong>2017</strong>“ (siehe Seite 6).<br />
1|<strong>2017</strong> <strong>Wanderzeit</strong>
HiKing speCiaL <strong>2017</strong><br />
Leading QuaLity traiLs:<br />
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www.leading-quality-trail.eu<br />
0 1<br />
6 Fachbereiche: Familien, Wege und Medien<br />
Familien<br />
Mit Familien raus<br />
Den beginnenden Frühling hat der Kölner<br />
Eifelverein (KEV) zum Anlass genommen,<br />
speziell Familien mit Kindern zum Wandern<br />
einzuladen – unabhängig davon,<br />
ob sie KEV-Mitglieder sind oder nicht. Elisabeth<br />
Heidan aus der Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Vereins: „Wir betrachten diese<br />
Veranstaltungen als Teil unseres gemeinnützigen<br />
Engagements und wollen Kölner<br />
Familien die Freizeit-Orte im Raum<br />
Köln zeigen.“ Nebenbei lernen die Familien<br />
einiges über Huflattich, Scharbockskraut<br />
und Buschwindröschen.<br />
Deutsches Wanderabzeichen für Kindergartenkinder<br />
Zusammen mit ihren Erzieherinnen Christina Wolf und Marisa Herbert sowie Alexandra<br />
Klemm von der Familienwandergruppe Unterelsbach haben rund 20 Kindergartenkinder<br />
aus Oberelsbach in nur drei Monaten das Deutsche Wanderabzeichen<br />
in Bronze erwandert. Die 100 Kilometer Strecke teilten sie in zehn Wanderungen<br />
mit der Familienwandergruppe des Rhönklub-Zweigvereins Unterelsbach und der<br />
Kita, die die wöchentlichen Wanderausflüge fest in ihr pädagogisches Angebot integriert<br />
hat. Die Kita Oberelsbach bildet mit dem Rhönklub-Zweigverein Unterelsbach<br />
eines von bundesweit vier Modell-Tandems im Rahmen des Projekts „Let’s go<br />
– Familien, Kids und Kitas“ des Deutschen Wanderverbandes (DWV). Ziel des vom<br />
Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts ist, spielerisch die Bewegung<br />
von Kindern zwischen drei und sechs Jahren zu fördern, um so durch Bewegungsmangel<br />
bedingten Störungen und Erkrankungen wie der Adipositas vorzubeugen.<br />
Dabei steht der Spaß an Bewegung im Mittelpunkt. Wandern tut Klein und<br />
Groß gut: Alle kommen in Bewegung, erleben Gemeinschaft und genießen das<br />
Draußen-Sein. Gerade für Kinder bietet das freie Spielen im Wald und Feld eine fast<br />
unendliche Vielzahl an Möglichkeiten. Das Deutsche Wanderabzeichen vergibt der<br />
DWV als Fachverband für das Wandern in Deutschland.<br />
Wege<br />
Qualitätswege ausgezeichnet<br />
Mitte Januar sind die frisch zertifizierten<br />
Qualitätswege Wanderbares Deutschland<br />
in Stuttgart ausgezeichnet worden.<br />
Zehn Wege bekamen das Zertifikat<br />
während der Messe „Fahrrad- &<br />
Erlebnis-Reisen mit Wandern“ im Rahmen<br />
der Urlaubsmesse CMT zum ersten<br />
Mal, sieben Wege zum zweiten,<br />
sechs zum dritten und acht Wege sogar<br />
zum vierten Mal. Zwei Wege – der Ursa<br />
Trail in Griechenland und der Mullerthal<br />
Trail in Luxemburg – erhielten in Stuttgart<br />
die begehrte europäische Auszeichnung<br />
als „Leading Quality Trails –<br />
Best of Europe“ der Europäischen<br />
Wandervereinigung.<br />
Zum ersten Mal überhaupt bekam ein<br />
kurzer Qualitätsweg Wanderbares<br />
Deutschland „komfortwandern“ die<br />
begehrte Auszeichnung. Der gut zwei<br />
Kilometer lange Literaturweg Wolframs-Eschenbach<br />
in der Fränkischen<br />
Alb macht allen Menschen die historischen<br />
Befestigungsanlagen von Wolframs-Eschenbach<br />
zugänglich. Als erster<br />
Qualitätsweg „kulturerlebnis“<br />
wurde in Stuttgart der zwölf Kilometer<br />
lange Historische Rundweg Achenbach<br />
in Siegerland-Wittgenstein ausgezeichnet.<br />
Kurs Komfortwandern<br />
Wie schwierig es sein kann, als Rollstuhlfahrer<br />
zu wandern, erfuhren Mitte<br />
Februar die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
der zweitägigen DWV-Schulung<br />
„Qualitätsweg Wanderbares Deutschland<br />
– komfortwandern“. Am ersten Tag<br />
bekamen die unter anderem aus der<br />
Pfalz, dem Erzgebirge, Thüringen und<br />
dem Spessart nach Kassel gereisten<br />
Kursteilnehmer eine Einführung in das<br />
Wandern mit möglichst wenig Barrieren.<br />
Am zweiten Tag folgte die Begehung<br />
eines kurzen Weges, inklusive Datenaufnahme<br />
und -auswertung, sowie<br />
einem Rollenspiel als Rollstuhlfahrer.<br />
Komfortwanderer benötigen gut befestigte<br />
Wege bis sieben Kilometer Länge<br />
mit ausreichend Ausruhmöglichkeiten<br />
in attraktiver Landschaft. Wegen der<br />
großen Nachfrage für den 199 Euro teuren<br />
(für Vereins-/Fördermitglieder) Kurs<br />
plant der DWV weitere Angebote.<br />
L. Jordan/DWV<br />
Wie es ist, als Rollstuhlfahrer zu wandern,<br />
erfuhren die Kursteilnehmer in Kassel.<br />
Medien<br />
Neu im Handel<br />
MagiSchE naTur<br />
• Der Zauber<br />
unserer Wälder<br />
• Thüringen: auf<br />
Luthers Spuren<br />
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Mein Weg zum<br />
Wanderführer<br />
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Das Jahresmagazin<br />
Wanderbares Deutschland<br />
<strong>2017</strong> ist erschienen.<br />
Es bietet spannende<br />
Themen und<br />
besondere Bildstrecken<br />
wie „Der Zauber<br />
unserer Wälder“<br />
mit Fotos von National-Geographic-Fo-<br />
tograf Kilian Schönberger. Ein Höhepunkt<br />
im Heft ist das Dossier „Die<br />
Landschaft als Erlebnis“ – wie gelungene<br />
Inszenierungen den Reichtum einer<br />
Wanderregion sichtbar und erlebbar<br />
machen. Dazu stellt das Magazin<br />
die schönsten Qualitätsregionen und<br />
-wege Deutschlands vor. Wie gewohnt,<br />
erzählen die Autoren spannende Reportagen:<br />
Wie begeistert man Kinder<br />
für’s Wandern, wie geht und bewegt<br />
man sich richtig im anspruchsvollen<br />
Gelände, wie wird man Wanderführer?<br />
Außerdem: Der „Tag des Wanderns“<br />
am 14. Mai. Zu bekommen ist Wanderbares<br />
Deutschland <strong>2017</strong> für 5,90 Euro<br />
unter www.wanderbares-deutschland.<br />
de, beim Deutschen Wanderverband,<br />
am Kiosk, im Buchhandel und unter<br />
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<strong>Wanderzeit</strong> 1|<strong>2017</strong>
Fachbereiche: Medien, Wandern und Jugend<br />
7<br />
Film „Draußenschule – lernen im Leben“ online<br />
Den Film „Draußenschule – lernen im Leben“<br />
hat der Deutsche Wanderverband<br />
(DWV) jetzt unter www.schulwandern.de<br />
online gestellt. Die Produktion der Extra-<br />
Vista Film & TV behandelt das Projekt<br />
„Schulwandern – Draußen erleben. Vielfalt<br />
entdecken. Menschen bewegen“,<br />
das Ende vergangenen Jahres ausgelaufen<br />
ist. Im Rahmen des Projektes wurden<br />
zwei Jahre drei Modellschulen, in denen<br />
der Unterricht einmal in der Woche außerhalb<br />
des Klassenzimmers stattfindet,<br />
vom DWV und der Johannes-Gutenberg-<br />
Universität Mainz betreut beziehungsweise<br />
wissenschaftlich begleitet. Der<br />
Film von Regisseur Rolf Sakulowski erzählt<br />
einfühlsam und nah am Leben aus<br />
der Sicht von Schülern, Eltern und Lehrern,<br />
welches Potential im Konzept<br />
„Draußenschule“ steckt.<br />
Jugend<br />
Wandern<br />
Kita-Projekt mit neuem Namen und neuem Logo<br />
Das DWV- Projekt „Gesundheitswandern<br />
für Familien, Kids und Kitas“ hat einen<br />
neuen Namen:„Let’s go – Familien, Kids<br />
und Kitas“. Der ursprüngliche Arbeitstitel<br />
leitete sich ab vom Gesundheitswandern, das sich an Erwachsene richtet. Bei den<br />
Kindern hingegen soll der Spaß am gemeinsamen Draußensein betont werden. Auch<br />
das neue Logo orientiert sich stärker an der Lebenswelt der Kinder. Es zeigt Silhouetten<br />
von Kindern in Bewegung und erscheint in freundlichem Sonnengelb. Den Abschluss<br />
der Modellphase des Projekts bildet am 19. September ein Symposium in<br />
Kassel. Dort werden renommierte Wissenschaftler und Praktiker die gesundheitspräventiven<br />
Aspekte des Wanderns für und mit Kindergartenkindern beleuchten.<br />
Schulwander-Wettbewerb geht in vierte Runde<br />
Unter dem Motto „Draußen mehr erleben!“<br />
läutet der Deutsche Wanderverband<br />
(DWV) die vierte Runde des<br />
Schulwander-Wettbewerbs ein. Die<br />
ersten hundert Grundschulklassen<br />
und Kindergruppen, die sich anmelden,<br />
bekommen das Buch „Naturlust<br />
– Draußen mehr erleben“ aus dem<br />
KOSMOS-Verlag geschenkt. Die ersten<br />
hundert Klassen in weiterführenden<br />
Schulen und Jugendgruppen bekommen<br />
das Buch „Junges Wandern“ der<br />
Deutschen Wanderjugend. Teilnehmen können Gruppen aller Altersstufen und<br />
Schularten. Es winken attraktive Preise, wie Zuschüsse für Klassenfahrten und<br />
Sachpreise vom KOSMOS-Verlag. Dazu gibt es einen Sonderpreis für außerschulische<br />
Kinder- und Jugendgruppen. Die Wettbewerbs-Wanderungen müssen<br />
zwischen dem 1. Mai und dem 31. Juli <strong>2017</strong> stattfinden. Einsendeschluss<br />
für die Dokumentationen auf www.schulwandern.de ist der 31. Juli <strong>2017</strong>. Auf<br />
der Seite geben die Beiträge aus den Vorjahren gute Anregungen für altersgemäße<br />
Wanderungen. Partner des Wettbewerbes sind das Deutsche Jugendherbergswerk<br />
und KOSMOS.<br />
J. Kuhr /DWV<br />
Effektiv: Lernen in der Natur.<br />
Homepage für Vereine<br />
Seit Januar ist die neugestaltete Internetseite<br />
der Deutschen Wanderjugend (DWJ)<br />
unter www.wanderjugend.de online. Die<br />
Seite hat der DWJ Bundesverband gemeinsam<br />
mit den Landesverbänden Bayern<br />
und Hessen neu gestaltet. Viele aktuelle<br />
Inhalte informieren über die Arbeit<br />
und Angebote der DWJ.<br />
Internetseiten sind für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
einer der Grundpfeiler.<br />
Deswegen ermöglicht die DWJ ihren<br />
Mitgliedsvereinen einen einfachen<br />
und kostengünstigen Zugang zu ansprechenden<br />
und einfach zu bedienenden<br />
Internetpräsenzen: Der DWJ<br />
Bundesverband bietet allen Mitgliedsvereinen<br />
an, sich an seinem Internetseitenprojekt<br />
zu beteiligen. Die technische<br />
Vorlage wird dafür kostenlos<br />
Interessenten zur Verfügung gestellt,<br />
die dann direkt ihre Inhalte einpflegen<br />
können.<br />
Der DWJ Landesverband Bayern und der<br />
Landesverband Hessen sind unter<br />
www.wanderjugend-bayern.de bzw.<br />
www.wanderjugend-hessen.de bereits<br />
dabei. Die Landesverbände Rheinland-<br />
Pfalz und Thüringen werden demnächst<br />
im neuen Gewand erscheinen.<br />
Das DWJ-System beinhaltet mehrere<br />
Vorteile. Durch die Einheitlichkeit wird<br />
vereinsübergreifende Zusammengehörigkeit<br />
dargestellt. Dazu sind die<br />
Seiten miteinander vernetzt. So gibt es<br />
eine für alle zu nutzende Fotodatenbank<br />
und Berichte können mit einem<br />
Klick untereinander getauscht werden.<br />
Infos: Geschäftsführer des DWJ Bundesverbandes,<br />
Torsten Flader, E-Mail:<br />
flader@wanderjugend.de.<br />
1|<strong>2017</strong> <strong>Wanderzeit</strong>
8 14. Mai – Tag des Wanderns<br />
Tag des<br />
Wanderns<br />
Fotowanderung, Gesundheitswanderung, Marathonwanderung,<br />
Familienwanderung, Brauchtumsveranstaltung, Markierungskurs,<br />
Naturschutzaktion. Die Liste der Veranstaltungen<br />
zum Tag des Wanderns am 14. Mai ließe sich beliebig fortführen.<br />
Bundesweit laden an diesem Tag Vereine, Umwelt-, Tourismus-<br />
und andere Organisationen aber auch Natur- und Nationalparke<br />
sowie einzelne Wanderführer und sogar ganze<br />
Regionen zu Aktionen rund um das Thema Wandern ein.<br />
Der Themen-Tag ist eine Initiative des Deutschen Wanderverbandes.<br />
Dessen Präsident, Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, ist sich<br />
sicher, dass in diesem Jahr bundesweit noch mehr Veranstaltungen<br />
über die Vielfalt des Wanderns informieren werden<br />
als am Tag des Wanderns im vergangenen Jahr mit 250 Aktionen<br />
in allen 16 Bundesländern. „Für <strong>2017</strong> rechnen wir mit<br />
über 400 Veranstaltungen, da nicht nur unsere Mitgliedsvereine<br />
aufgerufen sind, sich zu beteiligen, sondern wirklich<br />
alle“, so Rauchfuß, der auch Präsident des Schwäbischen<br />
Albvereins ist, welcher in diesem Jahr die Zentralveranstaltung<br />
bei Stuttgart ausrichtet. Schirmherr des diesjährigen Tag<br />
des Wanderns ist Baden-Württembergs Ministerpräsident<br />
Winfried Kretschmann, der selbst zusammen mit seiner Frau<br />
zweimal im Jahr geführte Wanderungen beim Schwäbischen<br />
Albverein anbietet. Wie beim Tag des Wanderns allgemein ist<br />
auch für Kretschmann das Gruppenerlebnis ein wichtiger Aspekt<br />
beim Wandern. Der Stuttgarter Zeitung sagte er einmal:<br />
„Ich wandere gern in der Gruppe, denn auch in der Gruppe<br />
kann man sich zurückfallen lassen, dann geht man ein Stück<br />
weit allein. Will man sich unterhalten, dann schließt man wieder<br />
auf. Ich erinnere daran, dass die alten Griechen ja im Gehen<br />
philosophiert haben.“<br />
Über alles Wichtige zum Tag des Wanderns informiert die<br />
Homepage www.tag-des-wanderns.de. Wer an einer der zahlreichen<br />
Veranstaltungen teilnehmen will, findet dort eine Karte<br />
mit allen Informationen zu Aktionen in seiner Nähe. So gibt<br />
J. Kuhr /DWV<br />
J. Kuhr /DWV<br />
Heike Brehmer, MdB (l.), Vorsitzende des Ausschusses für Tourismus im Bundestag, unterstützt den Tag des Wanderns ebenso wie<br />
<strong>Wanderzeit</strong> 1|<strong>2017</strong>
DWV<br />
14. Mai – Tag des Wanderns<br />
9<br />
Staatsministerium Baden-Württemberg<br />
J. Kuhr /DWV<br />
Wollen das Wandern in seiner Vielfalt zeigen: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (l.) und DWV-Präsident Dr.<br />
Hans-Ulrich Rauchfuß.<br />
es genaue Angaben zu Treffpunkten ebenso wie Hinweise zur<br />
richtigen Kleidung oder zur Dauer der jeweiligen Aktion.<br />
Bis zum 18. April können über diese Internetseite auch noch<br />
weitere Veranstaltungen zum Thementag gemeldet werden,<br />
die der Deutsche Wanderverband dann bewirbt. Wie wäre es<br />
zum Beispiel – in diesem Jahr besonders passend – mit einer<br />
Muttertagswanderung? Rauchfuß: „Ob Vereine, Schulen, Gemeinden,<br />
Gastgeber oder Wanderführer – bringen Sie sich<br />
und Ihre Organisation mit einem oder mehreren Angeboten<br />
in den Tag des Wanderns ein und nutzen Sie damit die Chance,<br />
sich vielen Menschen in ihrer Region vorzustellen.“<br />
Unsere Partner<br />
Hauptsponsor<br />
Weitere Partner<br />
Möglich wurde der Tag des Wanderns nur, weil verschiedene<br />
Organisationen den Deutschen Wanderverband bei diesem<br />
Thementag unterstützen. Besonders dankt der Verband dem<br />
Hauptsponsor, der Sparkassen-Finanzgruppe, aber auch weiteren<br />
Partnern für Ihre Unterstützung.<br />
Westerwald-Verein / Zweigverein Eitelborn<br />
viele Organisationen, die etwa eine Familienwanderung, Markierungskurse oder ein schönes Gruppenerlebnis bieten.<br />
1|<strong>2017</strong> <strong>Wanderzeit</strong>
10 Advertorial Norwegen<br />
Terje Rakke/Nordic Life<br />
Bei diesem Anblick von Telemarks Bergwelt atmet man unwillkürlich tief ein und aus.<br />
Sommerwandern<br />
in Norwegen<br />
Wenn im Sommer die Temperaturen steigen, erblüht in<br />
Norwegens herrlicher Natur ein echtes Wanderparadies.<br />
Dank des vielfältigen Wegenetzes kommt hier jeder auf<br />
seine Kosten: Einsteiger, Durchtrainierte, Kulturliebhaber<br />
– sogar nachts.<br />
Für kulturell Bewanderte<br />
Anspruchsvoller und zugleich geschichtsträchtig<br />
ist die Wanderung<br />
über den Saboteurspfad. Diesen<br />
nutzten Mitglieder des norwegischen<br />
Fotograf Jacobsen<br />
In der Provinz Telemark ist für Wanderer<br />
aller Anfang leicht. Einsteiger<br />
entdecken hier ganz entspannt auf<br />
sanften, gut gekennzeichneten Wegen<br />
die unberührte Natur – gern auch<br />
mit der ganzen Familie. Falkeriset in<br />
Rauland zum Beispiel ist ein Bergrücken,<br />
wo früher Falkner die großen<br />
Gyrfalken jagten, die hier nisten. Von<br />
der höchsten Stelle des Grates aus<br />
schweift der Blick über ein großartiges<br />
Landschafts panorama: über die<br />
riesige Hardangervidda, Europas<br />
größte Hochebene, über den mächtigsten<br />
Berg der Provinz, den 1.883<br />
Metern hohen Gaustatoppen und<br />
über den malerischen See Møsvatn,<br />
dessen Ufer steinzeitliche Fundstätten<br />
säumen. Der seichte Anstieg vom<br />
Parkplatz zu diesem fantastischen<br />
Aussichtspunkt erstreckt sich über<br />
drei wundervolle Kilometer.<br />
Vemork in Rjukan:<br />
<strong>Wanderzeit</strong> 1|<strong>2017</strong>
Advertorial Norwegen<br />
11<br />
Widerstands im zweiten Weltkrieg,<br />
um das Wasserkraftwerk Vemork in<br />
Rjukan zu sabotieren. Die Männer<br />
wurden Helden, denn sie hinderten<br />
die Nationalsozialisten daran, Material<br />
für den Bau einer Atombombe<br />
herzustellen. Heute stehen am Rande<br />
des Weges Tafeln mit aufschlussreichen<br />
Erläuterungen zu den damaligen<br />
Geschehnissen. Das ehemalige<br />
Kraftwerk beherbergt heute das Norwegische<br />
Industriearbeitermuseum<br />
und gehört zum Weltkulturerbe der<br />
UNESCO. Wer den Anstieg von etwa<br />
600 Höhenmetern über eine Strecke<br />
von acht Kilometern bewältigt, erlebt<br />
auf dieser spannenden Tour, wie Geschichte<br />
lebendig wird.<br />
rnulf Berthinussen_www.visitvesteralen.com<br />
Langøya – eine der sechs traumhaften Inseln der Vesterålen.<br />
Frank Andreassen_www.nordnorge.com<br />
Faszinierend: Sonnenuntergang und<br />
-aufgang bei Harstad.<br />
UNESCO-Welterbe inmitten der Natur.<br />
Kurs: Norden –<br />
immer der Sonne nach<br />
Das Sahnehäubchen auf einem Wanderurlaub<br />
in Norwegen mit all den unvergesslichen<br />
Wandererlebnissen und<br />
kulturellen Highlights ist die Mitternachtssonne.<br />
Von Mai bis Juli lässt sie<br />
den Urlaubstag nicht enden, taucht<br />
die Landschaft in ein magisches Licht<br />
und schafft eine Atmosphäre, die kein<br />
Foto und keine Erzählung wiedergeben<br />
kann. Besonders ausgeprägt ist dieses<br />
spektakuläre Naturphänomen in Nordnorwegen.<br />
Nördlich des Polarkreises geht die<br />
Sonne im Sommer gar nicht mehr unter.<br />
Sie scheint auf weiße Sandstrände<br />
und Inselparadiese, auf schroffe Gipfel<br />
und sanfte grüne Hügel und Täler,<br />
durch die sich gut markierte Wanderwege<br />
ziehen. Hier genießt man den<br />
Sommer in vollen Zügen, denn trotz<br />
der Lage am Polarkreis herrschen dank<br />
des Golfstroms angenehme Temperaturen<br />
über 20 Grad, perfekte Wanderbedingungen<br />
also.<br />
Auf den Spuren der Königin<br />
Eine der schönsten Wanderungen<br />
Nordnorwegens trägt den Namen Königinnenroute.<br />
1994 wanderte hier die<br />
sportliche Königin Sonja und zeigte<br />
sich anschließend absolut begeistert.<br />
Die Route führt durch das Norangsdalen<br />
auf Langøya, der drittgrößten Insel<br />
der Vesterålen, wo sie zwei verwunschene<br />
Fischerdörfer miteinander verbindet.<br />
Wanderer können zwischen<br />
zwei Varianten wählen: Die eine ist<br />
durchaus anspruchsvoll – ein etwa<br />
zehn Kilometer langer Höhenweg, auf<br />
dem es teilweise steil auf und ab geht.<br />
Die andere ist ein angenehm leichter<br />
Küstenpfad von nur fünf Kilometer Länge.<br />
Zusammen ergeben beide Wege<br />
eine abwechslungsreiche Rundtour mit<br />
grandiosen Ausblicken auf die herrliche<br />
Landschaft der Insel, eine wunderschöne<br />
Küstenlinie mit verträumten Stränden<br />
und die Weite des Meeres.<br />
Auf Experten Wanderer warten Herausforderungen<br />
zum Beispiel in den<br />
Lyngenalpen, deren schneebedeckte<br />
Gipfel sich majestätisch über das tiefblaue<br />
Wasser des Lyngenfjordes erheben.<br />
Eine Tagestour auf den Steindalsgletscher<br />
etwa garantiert ein<br />
unvergessliches Naturerlebnis und<br />
das Gefühl von echtem Abenteuer.<br />
Damit es nicht wirklich gefährlich<br />
wird, empfiehlt sich hierfür dringend<br />
ein erfahrener Bergführer, den Sie unter<br />
anderem über den norwegischen<br />
Wanderverband DNT finden.<br />
Einzelheiten über die erwähnten Wanderungen<br />
und viele weitere Informationen<br />
finden Sie online unter<br />
www.visitnorway.de/wandern.<br />
1|<strong>2017</strong> <strong>Wanderzeit</strong>
12 Fachbereiche: Kultur und Naturschutz<br />
Kultur<br />
Gedenkstätte für Arthur Lops eingeweiht<br />
Auf dem Hauptfriedhof der Stadt Iserlohn<br />
in Nordrhein-Westfalen haben Vertreter<br />
des Deutschen Wanderverbandes<br />
(DWV), des Sauerländischen Gebirgsvereines<br />
(SGV) und der Stadt im Februar<br />
eine Gedenkstätte für den Komponisten<br />
der Deutschen Wanderhymne eingeweiht.<br />
Arthur Lops komponierte „Ein<br />
Wandervolk, ein einig Volk“ zum Deutschen<br />
Wandertag 1951 in Iserlohn, den<br />
Text schrieb Ernst Schebstedt aus Bochum.<br />
Das Lied wird während der jährlichen<br />
Deutschen Wandertage gesungen,<br />
zuletzt gemeinsam mit dem damaligen<br />
Bundespräsidenten Joachim Gauck in<br />
Sebnitz in der Sächsischen Schweiz.<br />
DWV-Kulturwart Dr. Peter Kracht und SGV-<br />
Vizepräsident Harald Kahlert erinnerten<br />
in Iserlohn an den 1895 in Straßburg geborenen<br />
Komponisten, Klavierspieler,<br />
Volkstanzleiter und Schuldirektor. Kahlert<br />
regte an, dass die Stadt Iserlohn dem<br />
1975 verstorbenen Lops, der sich stark in<br />
der Jugendarbeit des SGV engagierte,<br />
eine Straße widmen solle.<br />
Nach seiner Lehrer-Ausbildung im Elsass<br />
und dem Ersten Weltkrieg siedelte<br />
Naturschutz<br />
Frankenwald <strong>2017</strong> „Waldgebiet des Jahres“<br />
Naturpark Frankenwald & Marco Felgenhauer<br />
Der Frankenwald wird naturnah<br />
bewirtschaftet.<br />
DWV-Kulturwart Dr. Peter Kracht (r.)<br />
und SGV-Vizepräsident Harald Kahlert<br />
gedenken Arthur Lops.<br />
Arthur Lops nach Ostpreußen um, wo er<br />
als Lehrer arbeitete bis er nach Dahlhausen<br />
an der Ruhr versetzt wurde. Dort<br />
schloss sich Lops der Wanderbewegung<br />
der Wandervögel an. Nach einer weiteren<br />
Station als Rektor in Straßburg-Kronenburg<br />
floh er 1945 vor den Amerikanern<br />
nach Iserlohn. Dort konnte er den<br />
Lehrerberuf erst nach seiner Entnazifizierung<br />
1948 wieder aufnehmen. Bis zur<br />
Pensionierung 1960 leitete er die Gemeinschaftsschule<br />
Bömberg.<br />
Der Frankenwald in Nordbayern und Thüringen darf sich <strong>2017</strong> „Waldgebiet des Jahres“<br />
nennen. Das hat der Bund Deutscher Forstleute (BDF) Ende vergangenen Jahres<br />
entschieden. Der Bund begründete seine Entscheidung damit, dass es im Frankenwald<br />
besonders gut gelinge, die Waldbewirtschaftung mit Naturschutz und<br />
Tourismus in Einklang zu bringen. BDF-<br />
Bundeschef Ulrich Dohle: „Die Forstleute<br />
des Frankenwaldes bewirtschaften<br />
das bekannte Waldgebiet im Norden<br />
Bayerns naturnah und verantwortungsvoll.“<br />
Den Titel „Waldgebiet des Jahres“<br />
vergibt der BDF seit sechs Jahren für<br />
vorbildlich und in allen Bereichen nachhaltig<br />
bewirtschaftete Ökosysteme.<br />
2016 wurde der Küstenwald auf Usedom<br />
ausgezeichnet. Der Frankenwald<br />
ist der erste bayerische Preisträger.<br />
A. Rösch<br />
Wanderungen durch die Zeit<br />
Eine schöne Idee hat Manuel Andrack<br />
jetzt in seinem neuen Buch „Schritt für<br />
Schritt“ umgesetzt: Andrack durcheilt in<br />
Riesenschritten die Weltgeschichte.<br />
Vom Neandertal und unserem „Vetter“,<br />
der hier vor 40.000 Jahren durch die<br />
Wälder strich, bis zum Flüchtlingstreck<br />
am Grenzübergang Hanging im Jahr<br />
2015 reicht die Geschichtswanderung,<br />
die sich leicht liest, manchmal aber zu<br />
Recht auch nachdenklich stimmt, etwa<br />
auf den Schlachtfeldern von Verdun. Luther<br />
und die wieder angesagten Pilgerwege<br />
dürfen nicht fehlen – und als frisch<br />
gebackener römischer Legionär auf dem<br />
Ausoniusweg hat Manuel Andrack plötzlich<br />
36 Kilometer „Mehr-Gewicht“. Ganz<br />
anders in Luxor: Im Tal der Könige macht<br />
er sich tiefschürfende Gedanken darüber,<br />
ob das hier schon früh „erfundene“<br />
Bier für die Sesshaftwerdung der Menschen<br />
sorgte. Das<br />
mag gut sein. Kurzum:<br />
Ein lohnender<br />
Band – nicht nur für<br />
„Kultur-Wanderer“!<br />
(Malik/Piper-Verlag,<br />
317 Seiten,<br />
19,99 Euro)<br />
In eigener Sache<br />
Dr. Peter Kracht<br />
Mit dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
sieht die <strong>Wanderzeit</strong> etwas<br />
anders aus als gewohnt.<br />
Das Layout ist klarer,<br />
lesbarer und aufgeräumter als<br />
bisher: Die Schrift ist ein wenig<br />
größer geworden, die Überschriften<br />
etwas deutlicher und<br />
die Fachbereiche sind farbig<br />
voneinander abgegrenzt. So haben<br />
wir das Heft an sich veränderte<br />
Sehgewohnheiten angepasst<br />
und hoffen, dass auch<br />
Ihnen das gefällt. Den Charakter<br />
der <strong>Wanderzeit</strong> haben wir natürlich<br />
erhalten. Kritik und Anregungen<br />
sind willkommen an E-Mail:<br />
j.kuhr@wanderverband.de<br />
<strong>Wanderzeit</strong> 1|<strong>2017</strong>
Wegweiser<br />
13<br />
Wegweiser<br />
Trauer um Frank Schlinzig<br />
privat<br />
„Wege verändern den Menschen“, sagte<br />
Frank Schlinzig einmal, Wandern bedeute<br />
Auseinandersetzung mit Natur<br />
und Kultur. Um diese Auseinandersetzung<br />
vielen Menschen zu ermöglichen,<br />
engagierte sich der 1936 in Dresden<br />
geborene Schlinzig große Teile seines<br />
Lebens für das Wandern. Sowohl im<br />
Heimat- und Bürgerverein seiner Heimatstadt<br />
Glinde bei Hamburg, als auch<br />
im Wanderverband Norddeutschland,<br />
im Deutschen Wanderverband (DWV)<br />
und nicht zuletzt in der Europäischen<br />
Wandervereinigung (EWV).<br />
Ob Glinde oder Europa: Ehrenamtliches<br />
Engagement ging für Schlinzig weit über<br />
das Wandern hinaus. „Wir pflegen persönliche<br />
Beziehungen, gehen aufeinander<br />
zu“, sagte er. Zugleich wusste er früh,<br />
wie wichtig hochwertige Angebote im<br />
Wandertourismus werden würden.<br />
Schlinzig bewies Weitsicht, als er sich vor<br />
über 15 Jahren für die DWV-Qualitätsinitiative<br />
„Wanderbares Deutschland“ stark<br />
machte. Von der ersten Stunde an räumte<br />
er Widerstände, auch innerhalb des Wanderverbandes,<br />
aus dem Weg und half auf<br />
der Grundlage der Bedürfnisse von Wanderern<br />
Qualitätskriterien für „Wanderbares<br />
Deutschland“ zu entwickeln. Für die<br />
EWV war er u.a. Mitautor der „Allgemeinen<br />
Grundsätze für die Wegemarkierung<br />
in Europa“ und schrieb zahlreiche andere<br />
Publikationen. Am 29. Dezember ist<br />
Frank Schlinzig gestorben.<br />
Wandern beliebteste sportliche Aktivität<br />
Wandern ist die beliebteste sportliche Aktivität von Deutschlandurlaubern aus dem<br />
Ausland. Das hat Christiane Wahl von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) während<br />
des Fachforums Wandern berichtet. Dieses Forum veranstaltet der DWV traditionell<br />
mit der DZT im Rahmen der ITB. Die gestiegene Bedeutung des Wanderns spiegelt<br />
sich laut Wahl im DZT-Auslandsmarketing wider. Statt in vier Sprachen stellt die DZT<br />
das Wandern in Deutschland auf der zentralen Internetplattform nun in acht Sprachen<br />
dar. Allein auf www.germany.travel/wandern würden 50 Wanderwege präsentiert.<br />
Über das Trendthema „Wandern und Kulinarik“ sprach DWV-Geschäftsführerin Ute<br />
Dicks in Berlin. Es werde beim DWV in diesem wie im kommenden Jahr einen Schwerpunkt<br />
bilden, so die Geschäftsführerin. Damit stärke der Verband nicht nur die DZT-<br />
Themenkampagne „Kulinarik“ sondern auch wichtige regionale Wertschöpfungsketten.<br />
Mitstreiter seien die bundesweit<br />
rund 1.600 Qualitätsgastgeber Wanderbares<br />
Deutschland. Schon am kommenden<br />
Tag des Wanderns am 14. Mai, den<br />
der Wanderverband dank seines<br />
Hauptsponsors, der Sparkassen-Finanzgruppe,<br />
sowie weiterer Partner bundesweit<br />
veranstaltet, werde „regionaler Genuss“<br />
fest verankert sein.<br />
Alle Präsentationsfolien aus dem Forum<br />
unter www.wanderbares-deutschland.de<br />
DTV: Bundesregierung soll Tourismus besser koordinieren<br />
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) mahnt die Bundesregierung, eine konkrete<br />
Strategie für den inländischen Tourismus zu formulieren. Dafür brauche<br />
es eine zielgerichtete Koordinierung aller tourismusrelevanten Themen. Dies<br />
gelte besonders für die Verbesserung der touristischen Infrastruktur. DTV-Präsident<br />
Reinhard Meyer: „Die Tourismuspolitik muss mehr in den Fokus der politischen<br />
Entscheidungen rücken. Wir können es uns nicht leisten, dass eine milliardenschwere<br />
Branche in der politischen Agenda auf Bundesebene nur unter<br />
‚Sonstiges‘ behandelt wird.“<br />
Termine<br />
2.5. DWV-Aufsichtsratssitzung<br />
(Kassel)<br />
3./4.5. DTV-Fachbeirat Qualität<br />
(Berlin)<br />
10./11.5. DTV-Fachbeirat<br />
Nachhaltiger Tourismus und<br />
Naturschutz (Bad Saarow)<br />
14.5. Tag des Wanderns<br />
(bundesweit)<br />
15./16.5. Visite 117. DWT (Eisenach)<br />
18.5. Fachbeirat Projekt „Let‘s go –<br />
Familien, Kids und Kitas“<br />
(Kassel)<br />
18.-21.6. Messe Outdoor<br />
(Friedrichshafen)<br />
29.6. AK Zukunftsdialog (Kassel)<br />
M. Acar /DWV<br />
Viel Interesse beim Fachforum Wandern.<br />
Impressum<br />
<strong>Wanderzeit</strong> ist<br />
das Magazin<br />
des Deutschen<br />
Wanderverbandes<br />
Erscheinungsweise vierteljährlich (<strong>März</strong>, Juni,<br />
September, Dezember). Redaktionsschluss ist jeweils<br />
der 10. des Vormonats<br />
<strong>Wanderzeit</strong> kann für 2,00 € pro <strong>Ausgabe</strong> abonniert<br />
werden<br />
Herausgeber: Verband Deutscher Gebirgs- und<br />
Wandervereine e.V. (kurz: Deutscher Wanderverband)<br />
Präsident: Dr. Hans-Ulrich<br />
Rauchfuß; Kleine Rosenstraße 1-3, 34117 Kassel<br />
Tel. 0561 / 9 38 73 -0, Fax 0561 / 9 38 73 -10;<br />
info@wanderverband.de, www.wanderverband.de<br />
Chefredakteur: Jörg Haase, Medienreferent des<br />
Verbandes; Redaktionsteam: Jens Kuhr (Leitung<br />
Redaktionsbüro), Ute Dicks, Wilfried Schmidt; Anzeigen:<br />
Sandra Hieber, Tel. 05 61 / 9 38 73 -25;<br />
Druck und Versand: Boxan, Repro + Druck, Kassel;<br />
Auflage: 9.000<br />
Gestaltung: Maria Rufle, www.maria-rufle.de<br />
1|<strong>2017</strong> <strong>Wanderzeit</strong>
14 Wegweiser<br />
117. Deutscher Wandertag<br />
„Eintrittskarte“ für<br />
viele Wander- und<br />
Radtouren während<br />
des 117. Deutschen<br />
Wandertages vom<br />
26. bis 31. Juli in Eisenach<br />
und der Wartburgregion ist die<br />
Wandertagsplakette. Sie gibt es für<br />
fünf Euro bei der Tourist-Information<br />
Eisenach. Weitere Vorteile der Plakette<br />
sind u.a. die kostenfreie Nutzung städtischer<br />
und regionaler Buslinien sowie<br />
viele Rabatte, etwa auf Eintrittspreise<br />
(u.a. Eintritt Wartburg für die Hälfte<br />
des Normalpreises). Eine Übersicht aller<br />
Vorteile gibt’s unter www.wandertag-<strong>2017</strong>.de<br />
oder in der Geschäftsstelle<br />
Deutscher Wandertag <strong>2017</strong> (c/o<br />
Eisenach Wartburgregion-Touristik GmbH,<br />
Markt 24, Tel: 0 36 91 / 79 23 25, info@<br />
wandertag-<strong>2017</strong>.de). Dort können außerdem<br />
für die Eröffnungsveranstaltung<br />
am 27. und die Feierstunde am 30. Juli<br />
noch bis zum 31. Mai Karten bestellt<br />
werden.<br />
Neues aus Europa<br />
Eurorando: EWV zieht positive Bilanz<br />
Eine positive Bilanz der Eurorando 2016 hat das Präsidium<br />
der Europäischen Wandervereinigung (EWV)<br />
während seiner Sitzung in Prag im Januar gezogen.<br />
Während 910 Wanderungen hätten sich 61.000 Wanderer aus 24 EWV- Mitgliedsorganisationen<br />
und 17 Ländern an der Großveranstaltung beteiligt.<br />
Die Eurorando sei eine gute Gelegenheit gewesen, Wanderer kennenzulernen<br />
und Europa zu entdecken. Für die Eurorando im Jahr 2021 unter dem<br />
Motto „Freundschaft“ sei geplant, die Kommunikation noch zu verbessern.<br />
Hubert Yseboodt ist tot<br />
Hubert Yseboodt war Ehrenpräsident der Europäischen Wandervereinigung<br />
(EWV) und ein überzeugter Europäer. Um den Europäischen Gedanken zu<br />
stärken, engagierte sich der Repräsentant der belgischen „Grote Routepaden“<br />
36 Jahre in der EWV, davon 23 Jahre im Präsidium. Zwischen 1994 und 1997<br />
war Yseboodt Präsident der Europäischen Wandervereinigung. Am 10. Januar<br />
ist Hubert Yseboodt gestorben.<br />
EWV-Konferenz <strong>2017</strong> in Rumänien<br />
Die 48. EWV-Konferenz findet vom 28. September bis zum 1. November in der<br />
rumänischen Stadt Brasov statt. Veranstalter ist die Asociatia Carpatina Ardeleana<br />
a Turistilor, der Siebenbürgische Karpatenverein. Informationen zu Programm,<br />
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24. bis 25. Mai 17. Kennedymars<br />
24. bis 28. Mai 6. Kennedymars-Plus<br />
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