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RAL 1015 taxi news Heft 4-2013

Freie und unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe

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®<br />

Nr. 4<br />

Mai <strong>2013</strong><br />

20. Jahrgang · € 2,70<br />

Die unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe in Berlin und Brandenburg<br />

Mercedes Taxistützpunkt<br />

präsentierte<br />

das neue E-Klasse Taxi<br />

Taxikunden müssen<br />

Taxikunden bleiben<br />

Praxisbericht<br />

„Überfallschutzkamera“<br />

BTV Generalversammlung<br />

Mehr Gesundheit<br />

hinterm Steuer<br />

Unverschuldeter Unfall:<br />

Zehn wichtige Hinweise<br />

Taxi-Tarif: Senatsverwaltung lehnt<br />

Gewerbevorschläge ab!


www.volkswagen-<strong>taxi</strong>.de<br />

WUNDERN SIE SICH<br />

NICHT, WENN GÄSTE EINEN<br />

UMWEG FORDERN.<br />

Besonders für Sie. Der Passat Variant 1 als Taxi. Seine Fahrgäste überzeugt<br />

der Passat Variant mit seinem großen Platzangebot, komfortablen Fahrwerk und<br />

bequemen Sitzen. Aber erst als Fahrer werden Sie alle Vorteile entdecken. Denn<br />

geringe Anschaffungskosten, sparsame Motoren und niedriger Unterhalt sorgen<br />

dafür, dass nicht nur Ihr Arbeitsalltag, sondern auch der Blick auf Kosten zur angenehmen<br />

Erfahrung wird. Übrigens: Die gesamte Taxiausstattung ist bereits ab<br />

Werk bestellbar. Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrem Volkswagen Partner.<br />

1<br />

Kraftstoffverbrauch des Passat Variant in l/100 km: kombiniert 9,3 – 4,3, CO 2-Emissionen<br />

in g/km: kombiniert 215 –113. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.


INTRO W<br />

Einigkeit macht stark<br />

Diesen Leitspruch würde man spontan den<br />

Gründervätern der deutschen Arbeiterbewegung<br />

zuordnen, Wilhelm Liebknecht,<br />

Ferdinand Lassalle, August Bebel, oder so.<br />

Die haben den sicher auch im Munde geführt.<br />

Er ist aber viel älter. Schon die alten<br />

Römer haben gewusst, dass die Gemeinschaft<br />

stärker ist als die Einzelnen, aus<br />

denen sie sich zusammensetzt.<br />

Keiner der zahlreichen Taxigewerbevertreter<br />

wird in seinen öffentlichen Äußerungen<br />

müde, ein einiges Taxigewerbe zu<br />

beschwören – und bedauert dann sogleich,<br />

dass „die Anderen“ das verhindern. Was<br />

heißt denn einiges Gewerbe? Alle Taxiunternehmer<br />

kommen in einen Verein? Das hätten<br />

die Vorstände jedes einzelnen Vereins<br />

gerne. Nun gibt es aber fünf Vereine in Berlin<br />

und in fast jedem Verein noch widerstreitende<br />

Fraktionen.<br />

Warum gibt es so viele Vereine, die sich alle<br />

Gewerbevertretungen nennen, wo doch<br />

einst fast alle Unternehmer in der „Innung“<br />

waren, schon wegen der Innungskrankenkasse?<br />

Damals war das Gewerbe einig, jedenfalls<br />

nach außen für die breite Öffentlichkeit.<br />

Damals war das Taxigewerbe in Berlin<br />

stark und einflussreich, bis die „Innung“ ihre<br />

Macht und ihren Einfluss gegen einen Teil<br />

des Taxigewerbes in Stellung gebracht hat, so<br />

wie es später andere Vereine gegen andere<br />

Teile des Gewerbes getan haben. Jedes Mal<br />

hat der ausgegrenzte Teil des Gewerbes seinen<br />

eigenen Verein gegründet und gemeint,<br />

damit seine vermeintlichen Sonderinteressen<br />

gegen den Rest des Gewerbes politisch<br />

durchdrücken zu können.<br />

Die „Innung“ mochte die „Studentenbetriebe“<br />

nicht. Im Verein der Studentenbetriebe,<br />

der BTV, dem späteren TVB, konnten<br />

sich die großen Ausbildungsbetriebe nicht<br />

durchsetzen. In beiden Vereinen hatten<br />

die „Ausländer“ nichts zu melden, und alle<br />

zusammen wettern gegen die „Betrüger“.<br />

Grob vereinfacht lässt sich die Geschichte<br />

der Berliner Taxivereine so darstellen.<br />

Macht und Einfluss des Taxigewerbes gegenüber<br />

der „großen Politik“ und gegenüber<br />

der Wirtschaft sind jedes Mal ein Stück<br />

kleiner geworden.<br />

Natürlich spielen wirtschaftliche Interessen<br />

eine Rolle. Nur solange jeder mit dem Kopf<br />

durch die Wand versucht, seine eigenen<br />

Gewinnerzielungsabsichten zum Schaden<br />

aller anderen durch zu setzen, bekommt<br />

am Schluss keiner etwas.<br />

Alle Taxiunternehmer sind sich einig in der<br />

Feststellung, es gibt zu viele Taxen. Keiner<br />

von ihnen kommt auf den Gedanken, dass<br />

es genau eine von seinen Taxen sein könnte,<br />

die da zu viel ist. Argumente für eine<br />

Tariferhöhung sind kaum stichhaltig. Das<br />

Taxiunternehmergejammer, wir stünden alle<br />

vor dem Ruin, wirkt wenig überzeugend,<br />

wenn von denselben Taxiunternehmern<br />

trotzdem jeden Monat noch ein paar Taxen<br />

mehr beantragt werden.<br />

Für die Verbreitung der Überfallschutzkamera<br />

über Bremen hinaus sehe ich schwarz.<br />

Und zwar nicht wegen der Einwände der<br />

Datenschützer. Die ließen sich sicher zerstreuen.<br />

Sondern, weil sich das Taxigewerbe<br />

wieder einmal nicht auf einen Standard,<br />

geschweige denn ein System einigen kann.<br />

Das Bremer Modell arbeitet mit GefoS<br />

Software und Digitax Geräten, wir in Berlin<br />

mit Austrosoft und fms, bzw. Heedfeld,<br />

Andere mit ganz anderen Kombinationen.<br />

Die an sich gute Sache ist nicht so einfach<br />

übertragbar. Teure Neuentwicklungen für<br />

Regional lösungen stehen ins Haus. Auf das<br />

Ausmaß des Engagements des BZP in dieser<br />

Angelegenheit weist ein kleines Detail hin.<br />

Der Abschlussbericht des Bremer Projekts<br />

„Überfallschutz kameras im Taxi“ trägt das<br />

Datum vom 30.7.2012. Öffentlich vorgestellt<br />

durch den BZP wurde er am 18.3.<strong>2013</strong>.<br />

Schon auf einen bundesweit einheitlichen<br />

Taxi-Notruf hat sich der BZP nie einigen<br />

können. In den Zeiten, als noch überall mit<br />

Betriebsfunk vermittelt wurde, wollten allzu<br />

viele Interessenten ihr eigenes System als<br />

Standard durchdrücken. Der bundesweite<br />

Notruf ist erst mit der Einführung der GPSgestützten<br />

Datenfunkvermittlung per Telefonfunk<br />

quasi von selbst gekommen.<br />

Alles Nebenkriegsschauplätze oder Schnee<br />

von gestern? Könnte man meinen. Der<br />

Frontalangriff der gewerbefremden App-<br />

Taxi-Vermittler und der Angriff von hinten<br />

durch neuerdings ebenfalls App-vermittelte<br />

Mietwagen auf das gesamte Taxi gewerbe<br />

sind brandaktuell und machen ein Zusammenrücken<br />

nicht nur der Taxivereine untereinander,<br />

sondern auch der Taxiunternehmer<br />

mit ihren Funkzentralen bitter nötig.<br />

Wenn die Funkzentralen des Taxigewerbes<br />

erst weg geputzt sind, was das erklärte<br />

Ziel von myTaxi ist, geht es den Taxiunternehmern<br />

an den Kragen. Wer will<br />

myTaxi daran hindern, über dasselbe System<br />

auch schwarze Limousinen, car2gosmarts<br />

oder sonstwas zu vermitteln, wenn<br />

es unsere Fahrgäste erstmal vereinnahmt<br />

hat?<br />

Was heißt denn nun „einiges Gewerbe“?<br />

Vielleicht ein bisschen mehr Überblick. Der<br />

ist Vielen, die im Gewerbe etwas zu sagen<br />

haben, ziemlich verstellt durch übergroße<br />

persönliche Eigeninteressen. Von dem Geld,<br />

das fünf Vereine mit fünf Geschäftsstellen,<br />

fünf Verwaltungsapparaten und fünf Vorständen<br />

allein für ihr Dasein verschlingen,<br />

könnte man Überfallschutzkameras für sehr<br />

viele Berliner Taxen finanzieren oder andere<br />

nützliche Projekte anleiern.<br />

Gute Argumente sind gefragt und nicht ein<br />

Haufen Amtsinhaber, die nur ins Stottern<br />

kommen können, wenn sie gefragt werden,<br />

wen sie eigentlich vertreten. Ein Verein,<br />

oder wie immer die Form heißen soll,<br />

in der sich das Gewerbe vertreten will, mit<br />

einem Sprecher, Vorsitzenden, Präsidenten,<br />

oder wie immer sich der Typ betiteln soll,<br />

mit dem das Gewerbe auftreten will, müsste<br />

eigentlich reichen, um dem Gewerbe<br />

wieder Macht und Einfluss zu verschaffen in<br />

einem zunehmend unkooperativen Umfeld<br />

von Verwaltung, Politik und Wirtschaft.<br />

Dieser Mensch könnte überall hingehen,<br />

wo es etwas für das Taxigewerbe zu kamellen<br />

gibt und mit Fug und Recht sagen: „Ich<br />

vertrete das Taxigewerbe“. Das Berliner<br />

Taxi gewerbe, so wie es ist, ist alles andere<br />

als stark.<br />

Wilfried Hochfeld<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 3


W INHALT<br />

INHALT<br />

W INTRO<br />

Einigkeit macht stark ............................ 3-4<br />

Inhaltsverzeichnis .................................... 4<br />

W RECHT & STEUERN<br />

Das Böse ist immer und überall ............ 5-8<br />

Impressum ............................................... 6<br />

Taxikunden müssen<br />

Taxikunden bleiben Seite 9-11<br />

W INFORMATION<br />

Taxikunden ........................................ 9-11<br />

Gesundheit hinterm Steuer ..................... 11<br />

Neue E-Klasse ....................................12-13<br />

10 wichtige Punkte nach einem Unfall .... 14<br />

Was soll das denn? ................................. 14<br />

Ortskundefragen, Folge 12 ...................... 16<br />

Überfallschutzkamera .............................. 17<br />

W GEWERBEVERTRETUNGEN<br />

TaxiDeutschland, LV Berlin e.V.<br />

Neues von der Tarif-Front ................. 18-21<br />

Ergebnis der Mitgliederbefragung ...........22<br />

Was dauert länger? .................................22<br />

Berliner Taxivereinigung e.V.<br />

BTV-Generalversammlung ................ 23-25<br />

Wie funktioniert Google-Werbung? ........25<br />

Blacklane ............................................... 26<br />

Taxistützpunkt präsentiert<br />

neue E-Klasse Seite 12-13<br />

W TERMINE · KLEINANZEIGEN<br />

Leserbrief .............................................. 27<br />

Hinweise, Termine und Messen ............. 27<br />

Kleinanzeigen ....................................... 27<br />

®<br />

Anzeigen- und<br />

Redaktionsschluss<br />

Fotos Titelseite: Hochfeld (2)· Inhaltseite: Hochfeld (2); BTV<br />

BTV Generalversammlung<br />

Seite 23-25<br />

Artikel, die mit vollem Namen un ter zeich net sind oder aus anderen Publikationen<br />

übernommen wurden, geben nicht un be dingt die Mei nung der Redaktion wieder.<br />

Die Seiten unter den Ru b ri ken „Gewerbevertretungen“ und „Funkzen tralen“<br />

erscheinen in der allei nigen Ver ant wor tung der jeweiligen Ge wer be ver tre tung oder<br />

Funk zen tra le.<br />

W Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser wieder, nicht die der Redaktion.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

Für die JUNI-Ausgabe, <strong>Heft</strong> 5-<strong>2013</strong>:<br />

Redaktionelle Texte bis 27. Mai <strong>2013</strong><br />

Anzeigen-Buchung bis 27. Mai <strong>2013</strong><br />

<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />

Abo- und Postbezieher<br />

Bitte Änderung der Anschrift im Verlag melden.<br />

V& V Verkehrsverlag GmbH<br />

10587 Berlin, Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F<br />

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So erreichen Sie uns<br />

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4 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


RECHT & STEUERN<br />

RECHT & STEUERN W<br />

Das Böse ist immer und überall –<br />

eine erste Allgemeine Verunsicherung<br />

Eigentlich bin ich ja unverdächtig, wegen<br />

irgendwelcher Missetaten einzelner Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger ganze Berufsgruppen<br />

mit dem Ruch des Unehrenhaften zu überziehen.<br />

Erst recht liegt es mir fern, an bestimmte<br />

Institutionen heran zu treten und zu<br />

behaupten, dass bestimmte Berufsgruppen<br />

sich dem Hang zum Bösen ergeben haben<br />

und Recht und Gesetz – in welcher Weise<br />

auch immer – mit Füßen treten. Es liegt mir<br />

auch fern, die Mitgliedschaft einzelner Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger in bestimmten<br />

Vereinen und Verbänden zum Maßstab deren<br />

Gesetzestreue zu machen, ebenso, wie ich<br />

mich davor hüten werde, jemandem nur deshalb<br />

das Mäntelchen moralischer Integrität<br />

umzuhängen, weil er Mitglied einer von mir<br />

geschätzten Organisation ist.<br />

Natürlich weiß auch ich, dass es auf Erden<br />

nicht nur Gutes und nicht nur gute Menschen<br />

gibt. Das Böse ist schließlich „immer und<br />

überall“. Es begegnet mir sozusagen berufsbedingt<br />

jeden Tag und ich kann mich nicht<br />

einmal dagegen wehren. Für den Rechtsanwalt<br />

gehört es zum berufl ichen Alltag, sich<br />

mit Sachverhalten auseinander zu setzen,<br />

die davon geprägt sind, dass Menschen in<br />

den Verdacht geraten, sich gegen irgendwelche<br />

Regeln der Gemeinschaft versündigt<br />

zu haben. Ob es sich um das Verlangen nach<br />

Schadenersatz, einen strafrechtlich relevanten<br />

Vorwurf, eine Auseinandersetzung mit einer<br />

Behörde oder eine streitige Auseinandersetzung<br />

anderer Art handelt, immer wird der<br />

Rechtsanwalt gefragt werden, ob er sich des<br />

dann zum „Fall“ gewordenen Sachverhaltes<br />

annimmt.<br />

Und dies wird er in aller Regel auch tun, hat<br />

doch in unserem Rechtssystem jeder, gleichgültig,<br />

welchem Ansinnen er sich ausgesetzt<br />

sieht, Anspruch auf anwaltlichen Beistand.<br />

Leistet der Anwalt dann diesen Beistand, ist<br />

es seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit,<br />

dies auch nach bestem Wissen und Gewissen<br />

– natürlich immer im Rahmen der geltenden<br />

Rechtsordnung – zu tun. Tut er dies<br />

nicht, macht er sich schadenersatzpfl ichtig<br />

gegenüber dem Mandanten und gegebenenfalls<br />

sogar wegen Parteiverrates strafbar. Der<br />

Rechtsanwalt ist eben nicht für das Gute im<br />

Menschen und die Lauterkeit der Menschheit<br />

zuständig, seine Aufgabe ist es vielmehr, im<br />

Rahmen der Gesetzordnung die Interessen<br />

seines Mandanten – und zwar ausschließlich<br />

dessen Interessen – wahrzunehmen.<br />

Dies unterscheidet ihn grundsätzlich von<br />

jenen aus der Armada der Scheinheiligkeit,<br />

die den Bayern-Häuptling Uli H. noch nie<br />

leiden konnten, seinen im doppelten Sinne<br />

„Fall“ nun aber begeistert zum Anlass nehmen,<br />

wortgewaltig für Sitte und Ordnung zu<br />

streiten und die angeblich fehlende Moral der<br />

„Reichen“ zu brandmarken, wobei oft genug<br />

nur der Boden für weitere Steuererhöhungen<br />

bereitet werden soll.<br />

Niemand, der noch seine fünf Sinne beieinander<br />

hat, wird einen Rechtsanwalt, der einen<br />

wegen Mordes angeklagten Menschen<br />

verteidigt, bezichtigen, dass er Mord und Tot-<br />

.<br />

Warum Sie auf ein Erdgas-Taxi umsteigen sollten:<br />

Aktuell ist der Preisabstand zwischen<br />

Erdgas und herkömmlichen Kraftstoffen<br />

so groß wie nie: Erdgas kostet nur<br />

zwischen 77 bis 87 Cent umgerechnet<br />

auf den Energiegehalt von einem Liter<br />

Superbenzin bzw. Diesel. Gegenüber<br />

Superbenzin sparen Erdgas-Fahrer damit<br />

rund 50 Prozent an Treibstoffkosten.<br />

Erdgas-Fahrzeuge stehen nicht nur für<br />

niedrige Betriebskosten, sondern auch<br />

für umweltbewusste Mobilität. Und das<br />

beste daran: Die Gasag fördert die Anschaffung<br />

eines Erdgas-Taxi mit bis zu<br />

1.500 Euro.<br />

Die Vorteile im Überblick:<br />

1. Mit Erdgas sind Sie clever. Die Gasag<br />

fördert die Anschaffung eines neuen<br />

Erdgas-Taxis* mit 1.000 Euro Tankzuschuss<br />

und 500 Euro für die Seitenwerbung.<br />

2. Die Vorteile für die Umwelt sind beachtlich.<br />

Erdgas-Fahrzeuge emittieren<br />

bis zu 95 % weniger NO X im Vergleich<br />

zu Dieselfahrzeugen und bis zu 25 %<br />

weniger CO 2<br />

als Benzinfahrzeuge. Mit<br />

unserem Bio-Erdgas (Beimischungsquote<br />

20 %) können Sie sogar noch<br />

mehr CO 2<br />

-Emissionen einsparen. Denn<br />

der Einsatz von Bio-Erdgas ist nahezu<br />

CO 2<br />

-neutral. Außerdem emittieren<br />

Erdgas-Fahrzeuge nahezu keine Rußpartikel<br />

und brauchen deshalb überhaupt<br />

keinen Partikelfilter.<br />

3. Mit Erdgas kommen Sie weiter. Mit<br />

einer 20 €-Tankfüllung fahren Sie nicht<br />

nur sauberer, sondern mit 369 km deutlich<br />

weiter als mit herkömmlichen Antriebsstoffen.<br />

Erdgas<br />

Autogas (LPG)<br />

Diesel<br />

242 km<br />

301 km<br />

369 km<br />

Benzin 175 km<br />

Reichweiten mit einer 20 €-Tankfüllung**<br />

4. Mit Erdgas sind Sie mobil. Eine der 22<br />

Berliner Erdgas-Tankstellen ist immer<br />

in Ihrer Nähe. Damit ist Berlin die Stadt<br />

mit dem dichtesten Erdgas-Tankstellennetz<br />

in Europa.<br />

Mehr Infos zu den Förderbedingungen<br />

unter: gasag.de/erdgasfahrzeuge<br />

(Rubrik „Geld sparen/Förderungen“)<br />

Kontakt zu Ihrem Taxiberater:<br />

Gerhard Rapsch, Telefon: 030 7872-3848,<br />

E-Mail: grapsch@gasag.de,<br />

GASAG Berliner Gaswerke AG,<br />

Henriette-Herz-Platz 4, 10178 Berlin<br />

Sie geben Gas. Wir die Kohle.<br />

Bis zu 1.500 Euro Förderung und weitere Vorteile für Erdgas-Taxis.<br />

* Diese Förderung gilt bis 31.12.<strong>2013</strong> und ist auf 75 Fahrzeuge begrenzt.<br />

** Berechnungsgrundlagen: 1 l Super 1,629 € (Verbr.: 7,0 l/100 km); 1 l Diesel 1,449 € (Verbr.: 5,7 l/100 km);<br />

1 kg Erdgas 1,129 € (Verbr.: 4,8 kg/100 km). 1 l Flüssiggas 0,739 € (Verbr.: 9,0 l/100 km) Stichtag 29.04.<strong>2013</strong>, an<br />

der Total-Tankstelle, Heerstraße 324, Berlin. Quelle: eigene Recherche.


W RECHT & STEUERN<br />

Impressum<br />

<strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong><br />

Die unabhängige Zeitschrift für das Taxi -<br />

ge werbe in Berlin und Brandenburg.<br />

Verlag · Redaktion<br />

V&V Verkehrsverlag GmbH<br />

Geschäftsführerin: Helga Jäger<br />

helga.jaeger@jmzb.de<br />

V.i.S.d.P.: Helga Jäger<br />

Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F, 10587 Berlin<br />

Tel. (030) 26 93 97-0<br />

Fax (030) 26 93 97-19<br />

<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />

www.<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>.de<br />

AG Charlottenburg 49 HRB 40617<br />

USt-IdNr.: DE 167448535<br />

Titelfoto: Wilfried Hochfeld<br />

Anzeigen und Anzeigenpreisliste<br />

V&V Verkehrsverlag GmbH,<br />

Helga Jäger, helga.jaeger@jmzb.de<br />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom<br />

1. Januar <strong>2013</strong>.<br />

Erscheinen, Bezugsmöglichkeiten<br />

und Preise<br />

<strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> erscheint zehnmal jährlich,<br />

der Direktvertrieb erfolgt durch die V&V Verkehrsverlag<br />

GmbH. <strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> ist an<br />

den Brennpunkten des Berliner Taxigewerbes<br />

erhältlich. Ein Abonnement kostet € 27,– inkl.<br />

MwSt., ist beim Verlag zu bestellen und gilt für<br />

zehn Ausgaben. Es verlängert sich jeweils um<br />

ein Jahr, wenn nicht einen Monat vor Ablauf<br />

schriftlich gekündigt wird. Einzelheft € 2,70<br />

plus Versandkosten.<br />

Gestaltung und Gesamtherstellung<br />

Jäger Fotosatz GmbH<br />

Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F, 10587 Berlin<br />

Tel. (030) 26 93 97-0<br />

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Druck<br />

Jäger Medienzentrum<br />

Mario & Helga Jäger GbR<br />

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Nachdruck und Vervielfältigung<br />

Artikel, die mit vollem Namen un ter zeich net<br />

sind, bzw. aus anderen Publikationen übernommen<br />

wurden, geben nicht un be dingt die<br />

Mei nung der Redaktion wieder. Die Seiten<br />

unter den Ru b ri ken „Gewerbevertretungen“<br />

und „Funkzen tralen“ erscheinen in der alleinigen<br />

Ver ant wor tung der jeweiligen Ge wer bever<br />

tre tung oder Funk zen tra le. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr<br />

übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise<br />

– oder Fotokopien dürfen nur mit Quellenangaben<br />

und ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

der V&V Verkehrsverlag GmbH<br />

oder deren Autoren erfolgen.<br />

Gerichtsstand und Erfüllungsort ist Berlin.<br />

schlag fördert oder gar gutheißt. Kein Steuerberater<br />

wird dadurch zum Steuerhinterzieher,<br />

wenn er seinen Mandanten im Rahmen einer<br />

Betriebsprüfung vor der Argumentation des<br />

Finanzamtes in Schutz nimmt oder im Rahmen<br />

einer sog. Selbstanzeige begleitet. Erst<br />

recht wird kein Rechtsanwalt zum Steuerhinterzieher<br />

oder zum Mittäter bzw. Beihelfer<br />

zur Steuerhinterziehung, wenn er seinen<br />

Mandaten über seine Rechte gegenüber der<br />

Polizei, der Strafverfolgungsbehörde oder –<br />

horribile dictu – der Steuerfahndung aufklärt<br />

und ihn berät, wie er sich erfolgreich gegen<br />

rechtswidrige Maßnahmen der Staatsgewalt<br />

zur Wehr setzt. Wer anderes behauptet, hat<br />

das Wesen unseres Rechtsstaates nicht verstanden.<br />

Aber dennoch, zum Wesen einer ordentlichen<br />

Beratung durch den Anwalt oder auch<br />

in geeigneten Fällen durch den Steuerberater<br />

gehört es, den jeweiligen Schutzbefohlenen<br />

auch klar zu machen, dass Verstöße gegen<br />

die Rechtsordnung sanktioniert sind und der<br />

Schützling, so ihm denn Verfehlungen nachgewiesen<br />

werden können, auch mit deftigen<br />

Sanktionen rechnen muss.<br />

Nun gibt es sicherlich auch außerhalb des<br />

Verkehrsrechts mannigfache Verfehlungen,<br />

die man im Taxigewerbe begehen kann und<br />

die dann auch angemessen sanktioniert sein<br />

müssen. Über Verkehrssünden aller Art ist<br />

hier an dieser Stelle schon so oft referiert<br />

worden, dass diese heute ausnahmsweise<br />

einmal nicht Gegenstand der hiesigen Erörterung<br />

sein sollen.<br />

Da gibt es Menschen, die sich als Vertreter<br />

des Taxigewerbes bezeichnen und nicht<br />

müde werden, jedem und zu jeder Zeit, bei<br />

jeder sich bietenden Gelegenheit zu verkünden,<br />

dass nicht nur einzelne sondern das ganze<br />

Gewerbe (mit Ausnahme natürlich eben<br />

dieser Vertreter und der von ihnen angeführten<br />

Vereinsmitglieder) von Grund auf schlecht<br />

seien und deshalb Steuern und Abgaben in<br />

großem Stil hinterzögen, und das in einer<br />

Größenordnung, die das Berliner Haushaltsdefi<br />

zit als winzige Peanut erscheinen ließe.<br />

Es liegt auf der Hand, dass diese „Werbung“<br />

dem Taxigewerbe nicht gerade genutzt haben<br />

dürfte. Wenn Gewerbevertreter über ein Jahrzehnt<br />

und länger verbreiten, dass das eigene<br />

Gewerbe besser in Sodom und Gomorrha<br />

als in Berlin seinen Sitz haben sollte, braucht<br />

das Gewerbe sich nicht zu wundern, wenn<br />

sich die Kundschaft von diesem schwarz-gelb<br />

lackierten Sündenbabel abwendet und sich<br />

„seriösen“ Personenbefördern zuwendet.<br />

Die nennen sich dann „Mietwagen“ haben<br />

weder ein Taxameter noch müssen sie ihre<br />

Kilometer aufschreiben. Sie werden so gut<br />

wie gar nicht vom zuständigen LABO kontrolliert,<br />

erdreisten sich aber, zu behaupten,<br />

dass sie „zu Taxipreisen“ befördern, obwohl<br />

sie bei genauerer Betrachtungsweise Preise<br />

aufrufen, von denen Taxiunternehmer nur<br />

träumen können.<br />

Dass diese Personenbeförderer ihre Ruhe vor<br />

dem LABO haben, ist offensichtlich systembedingt.<br />

Schon zu Zeiten eines Herrn Hoffmann<br />

agierte ein Herr Markovic, seines Zeichens<br />

Betreiber eines „Airport-Limousinen-Service“<br />

mit eigenem Schalter am Flughafen, jenseits<br />

aller gesetzlichen Vorschriften und völlig<br />

unbehelligt von der „Aufsichts“-Behörde. Es<br />

gab zwar jede Menge Hinweise an Herrn<br />

Hoffmann und eben jenes damals noch LEA<br />

genannte LABO. Geschehen ist nichts. Gescheitert<br />

ist der Herr dann auch nicht an der<br />

Aufsicht der zuständigen Behörde; diese ließ<br />

ihn nämlich unbeanstandet gewähren. Gescheitert<br />

ist er ausschließlich an seiner eigenen<br />

kriminellen Unternehmensstruktur und<br />

seiner Abneigung, irgendwelche Rechnungen<br />

zu bezahlen. Und heute – das LABO zählt<br />

lieber Kilometer, als sich „auf der Straße“ um<br />

gesetzeswidrige Umtriebe zu kümmern. Ist ja<br />

auch einfacher, zumal der Mietwagenfahrer<br />

noch nicht einmal Kilometer aufschreibt.<br />

Von einzelnen Gewerbevertretungen haben<br />

„mydriver“ & Co. auch nicht viel zu befürchten.<br />

Schließlich ist es ein offenes Geheimnis,<br />

dass die Firma Sixt, die unter dem Motto<br />

„Limousine statt Taxi“ als „besonderen“ Service<br />

„Premium-Limousine zum Taxipreis“ anbietet,<br />

seit Jahren als Mitglied im Taxiverband<br />

Berlin, Brandenburg (TVB) e.V. ihren Obolus<br />

für eine unbekannte Anzahl von Fahrzeugen<br />

als Mitgliedsbeitrag entrichtet und in<br />

der Mitgliederversammlung 5 Stimmen auf<br />

sich vereinigt. Diese 5 Stimmen nutzt der<br />

Vorsitzende dieses „Fachverband für den<br />

Personalverkehr in Berlin und Brandenburg“<br />

regelmäßig zur Sicherung seiner Wiederwahl,<br />

in dem er, mit einer Vollmacht dieses Mitgliedes<br />

versehen, nicht nur in eigenem Namen<br />

abstimmt sondern auch im Namen des Mietwagenbetriebes<br />

Sixt weitere 5 Stimmen in die<br />

Waagschale werfen kann. Dieser Vorsitzende<br />

betreibt seit Jahren und derzeit wohl auch als<br />

einziger eine nennenswerte Ausbildung für<br />

Mietwagenfahrer zum Erwerb des P-Scheins<br />

für Mietwagenfahrer. Nachvollziehbar, dass<br />

das Interesse dieses „Fachverband für den<br />

Personalverkehr in Berlin und Brandenburg“,<br />

gegen „mydriver“ und ähnliche Organisationen<br />

vorzugehen, eher bescheiden ausfällt.<br />

Es ist sicherlich nicht ganz von der Hand zu<br />

weisen, wenn kolportiert wird, dass es der<br />

Eine oder die Andere im Taxigewerbe mit der<br />

Steuerehrlichkeit und der Verpfl ichtung zur<br />

Zahlung von allerlei Abgaben nicht so genau<br />

nimmt. Derartige Verhaltensweisen gibt es<br />

im Taxigewerbe wie auch in vielen anderen<br />

Gewerbezweigen ebenso, wie in breiten<br />

gesellschaftlichen Schichten; je drückender<br />

die Abgabenlast desto eher die Neigung des<br />

Menschen, diese Abgaben zu vermeiden, ein<br />

Phänomen im Übrigen, welches nicht erst seit<br />

Dienstantritt des jetzigen Vorstandes im TVB<br />

zu beobachten ist. Schon ein gewisser Robin<br />

Hood bezog ein Gutteil seiner Popularität aus<br />

der Tatsache, dass er den Menschen half, den<br />

Steuereintreibern des Sheriffs von Nottingham<br />

ein Schnippchen zu schlagen.<br />

Aber anders, als zu Zeiten des Robin Hood<br />

leben wir heute in einem demokratisch legitimierten<br />

Rechtsstaat, der davon geprägt<br />

ist, dass demokratisch legitimierte Führungskräfte<br />

schonend und sparsam mit den ihnen<br />

anvertrauten Steuergeldern der Bürger umgehen,<br />

so dass es nur recht und billig ist, wenn<br />

6 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


der Staat seinem demokratisch legitimierten<br />

Anspruch auf das Geld seiner Bürger mit kräftigen<br />

Strafandrohungen Nachdruck verleiht.<br />

Und diese können recht happig ausfallen<br />

und treffen, um gleich ein altes Vorurteil<br />

abzu bauen, jeden, der sich an einer Hinterziehung<br />

von Steuern und Abgaben beteiligt,<br />

gleichermaßen. Sie treffen nicht nur<br />

die „reichen“ Arbeitgeber, auch die „armen“<br />

Arbeitnehmer, die sich wissentlich beteiligen,<br />

sind dran. Das Gesetz macht insoweit keinen<br />

Unterschied zwischen Arbeitgebern und<br />

Arbeitnehmern.<br />

Das Gesetz macht auch keinen Unterschied,<br />

wenn es um die Nachforderung hinterzogener<br />

Steuern und Abgaben geht. Zwar ist<br />

der Arbeitgeber grundsätzlich zur ordnungsgemäßen<br />

Abführung von Lohnsteuern und<br />

Sozialabgaben verpflichtet, verletzt er diese<br />

Pflicht unter Mitwirkung des Arbeitnehmers,<br />

haftet der Arbeitnehmer genauso wie der<br />

Arbeitgeber. Es ist schon ein wenig her, dass<br />

ein Brandenburgischer Taxiunternehmer aufflog,<br />

der in großem Stil unter aktiver Mithilfe<br />

seiner Fahrer vornehmlich Lohnsteuern<br />

hinterzog. Als man ihm dann endlich nach<br />

einigen Jahren auf die Schliche gekommen<br />

war, hatte sich ein erkleckliches Sümmchen<br />

angesammelt, was den Unternehmer auf der<br />

Stelle in die Insolvenz getrieben hatte. Darauf<br />

hin wurden die entsprechenden Fahrer, die<br />

zum Teil ihren Wohnsitz in Berlin hatten, von<br />

RECHT & STEUERN<br />

den Finanzbehörden auf Heller und Pfennig<br />

zur Nachzahlung in Anspruch genommen,<br />

von den ebenfalls geforderten Zinsen ganz<br />

zu schweigen. Einer Bestrafung entgingen<br />

die betreffenden Fahrer nur deshalb, weil die<br />

Sache strafrechtlich zwischenzeitlich verjährt<br />

war.<br />

Es sei einzelnen vielleicht nicht ganz so charakterfesten<br />

Mitgliedern des Gewerbes vor<br />

Augen geführt, welche strafrechtlichen Risiken<br />

sie bei verschiedenen ins Auge gefassten<br />

Spielarten der Steuer- und Abgabenhinterziehung<br />

auf sich nehmen würden, wobei<br />

darüber hinausgehende Sanktionen steuerrechtlicher<br />

und konzessionsrechtlicher Art<br />

(besonders Steuernachforderung und Widerruf<br />

der Taxenkonzession) außen vor bleiben<br />

sollen.<br />

Also, fangen wir mal an mit der gewöhnlichen<br />

Steuerhinterziehung.<br />

In § 370 Abgabenordnung (AO) heißt es:<br />

Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder<br />

mit Geldstrafe wird bestraft, wer Finanzbehörden<br />

oder anderen Behörden über<br />

steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige<br />

oder unvollständige Angaben macht,<br />

die Finanzbehörden pflichtwidrig über<br />

steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis<br />

lässt oder<br />

RECHT & STEUERN W<br />

pflichtwidrig die Verwendung von Steuerzeichen<br />

oder Steuerstemplern unterlässt<br />

und dadurch Steuern verkürzt oder für sich<br />

oder einen anderen nicht gerechtfertigte<br />

Steuervorteile erlangt.<br />

Als ob dies schon nicht genug ist, gibt es dann<br />

noch als Steigerung den Tatbestand<br />

Gewerbliche Steuerhinterziehung!<br />

(§ 370a AO)<br />

Dieser Tatbestand behandelt die gewerbliche<br />

oder bandenmäßige Steuerhinterziehung von<br />

großem Ausmaß nach § 370a AO und droht<br />

mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu<br />

zehn (!) Jahren.<br />

Was verbirgt sich dahinter? Eine „gewerbsmäßige<br />

Tat“ im strafrechtlichen Sinne liegt<br />

dann vor, wenn die Tat wiederholt begangen<br />

wird und sich der Täter dadurch eine nicht<br />

nur vorübergehende Einnahmequelle von geringem<br />

Umfang verschafft. Die Bestimmung<br />

sollte (eigentlich) die internationalen Waffenund<br />

Drogenhändler treffen, sie kann aber<br />

durchaus fast allen Steuerbürgern das Leben<br />

schwer machen. Wann der Tatbestand einer<br />

gewerblichen Steuerhinterziehung erfüllt ist,<br />

kann derzeit nur geschätzt werden, da die<br />

Rechtsprechung zu dem Thema noch nicht<br />

sehr umfangreich ist. Auch der Begriff des<br />

„großen Ausmaßes“ ist für den Bereich der<br />

Steuerhinterziehung nicht hinreichend defi -<br />

Wir haben unser Team verstärkt!<br />

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass es uns gelungen ist,<br />

Herrn Rechtsanwalt Daniel Herbst als weitere Verstärkung in unserem Team<br />

willkommen heißen zu dürfen.<br />

Vielen Leserinnen und Lesern wird Herr Rechtsanwalt Herbst als dynamischer<br />

und besonders in Verkehrsdingen erfahrener Kollegen ein Begriff sein, der<br />

während seiner Beratertätigkeit in den Räumen des TVB den Kollegen mit<br />

Rat und Tat zur Seite stand oder durch seine in der Presse erschienenen Beiträge<br />

die dem Laien nicht immer verständliche Welt der Juristerei nahezubringen<br />

vermochte. Herrn Rechtsanwalt Herbst und seiner Tätigkeit als Versammlungsleiter<br />

war es auch zu verdanken, dass der TVB seine in den letzten<br />

Jahren abgehaltenen Mitglieder versammlungen mit Anstand über die Bühne<br />

bringen konnte.<br />

Rechtsanwalt Daniel Herbst<br />

ist seit April <strong>2013</strong> Teil unseres bewährten Teams aus Rechtsanwältinnen und<br />

Rechtsanwälten und wird Sie gern in allen Rechtsfragen rund um die Taxe und<br />

rund um das Verkehrsrecht kompetent und fachgerecht betreuen.<br />

Beratung im Taxizentrum<br />

Persiusstraße 7, 10245 Berlin, Telefon (030) 20 20 21 312<br />

Donnerstag von 15.00 - 16.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung<br />

RECHTSANWÄLTE<br />

& NOTARIN<br />

Andreas Just<br />

Fachanwältin für Arbeitsrecht,<br />

Runa Stopp<br />

Fachanwältin für Verkehrsrecht<br />

Daniel Herbst<br />

Martina Schweickhardt Notarin<br />

Nachodstraße 19, 10779 Berlin<br />

Telefon (030) 217 78 68<br />

Fax (030) 218 52 70<br />

Sprechzeiten nach Vereinbarung<br />

Bürozeiten:<br />

Mo, Do 9 - 18 Uhr<br />

Di 9 - 19 Uhr<br />

Mi, Fr 9 - 15 Uhr<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 7


W RECHT & STEUERN<br />

niert. Der Gesetzgeber lässt hier die Steuerbürger<br />

im Dunkeln. Und, was auch noch<br />

niemand verbindlich beantworten kann:<br />

Erfüllen beispielsweise schon drei falsch abgegebene<br />

Umsatzsteuervoranmeldungen in<br />

Folge den Tatbestand der gewerbsmäßigen<br />

Steuerhinterziehung? Sind schon hinterzogene<br />

Einkommensteuern von 10.000,– Euro<br />

zwei Jahre hintereinander „von großem Ausmaß“<br />

und „gewerblich“? Niemand weiß es<br />

(bisher). Wenn es aber einen tatsächlichen<br />

oder vermeintlichen Steuersünder trifft, sollte<br />

er (sie) gut bedenken: Dieser Tatbestand<br />

des § 370 a AO beinhaltet ein Verbrechen,<br />

d.h. wer hier dabei ist, muss mit saftigen Freiheitsstrafen<br />

rechnen. Schlimmer noch, es ist<br />

keine Selbstanzeige, keine Einstellung gegen<br />

Geldbuße nach § 153 a StPO und kein Strafbefehlsverfahren<br />

(vereinfachtes Strafverfahren<br />

ohne Hauptverhandlung) möglich. Eine langjährige<br />

Freiheitsstrafe erscheint fast sicher.<br />

Na liebe Leserinnen und Leser, noch weitere<br />

Kostproben? Wir hätten da noch einiges im<br />

Angebot, ein paar Beispiele gefällig:<br />

Nichtabführen von Arbeitnehmeranteilen,<br />

§ 266 a StB: Gefängnis bis 5 Jahre oder Geldstrafe.<br />

Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen,<br />

gern auch als Sozialversicherungsbetrug<br />

bezeichnet: siehe oben (§ 266 a StGB) allerdings<br />

noch mit einem kleinen Schmankerl:<br />

Vorsätzlich vorenthaltene Sozialbeiträge verjähren<br />

nach 30 (dreißig!) Jahren!<br />

Urkundenfälschung, § 267 StGB: Gefängnis<br />

bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe, (in besonders<br />

schweren oder gewerblichen Fällen: Knast<br />

von einem bis zu 10 Jahren).<br />

Erschleichen von Sozialleistungen, § 9<br />

SchwarzArbG: Gefängnis bis zu 3 Jahren<br />

oder Geldstrafe<br />

Betrug, § 263 StGB: Gefängnis bis zu 5<br />

Jahren oder Geldstrafe, in schweren Fällen<br />

Gefängnis bis zu 10 Jahren.<br />

Wem das immer noch nicht reicht, sei auf<br />

folgendes hingewiesen.<br />

Es ist durchaus beliebt, unter Hinweis auf<br />

angeblich geringes Einkommen sich allerlei<br />

sonstige Segnungen unseres Sozialstaates zu<br />

„sichern“. Besonders beliebt, der Kindesunterhalt,<br />

den man dann „dem Amt“ überlässt,<br />

Prozeßkostenhilfe oder beispielsweise<br />

auch die eidesstattliche Angabe niedrigen<br />

Einkommens im Falle einer Pfändung. Alles<br />

Straftatbestände, die – jeder für sich – gesondert<br />

verfolgt und geahndet werden. Und,<br />

wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer gut<br />

zusammenarbeiten, sind in aller Regel auch<br />

alle beide „dran“. Ein Beispiel gefällig? Der<br />

Arbeitgeber erstellt dem Arbeitnehmer eine<br />

falsche Lohnbescheinigung zum Zwecke der<br />

Vereitelung von Pfändungsmaßnahmen oder<br />

Unterhaltszahlungen)<br />

– Mittelbare Falschbeurkundung, § 271 Abs.<br />

1 und 3 StGB: Strafrahmen (für beide) bis<br />

5 Jahre Knast. Übrigens, eine Lohnbescheinigung<br />

ist auch dann „falsch“ im Sinne<br />

des Gesetzes, wenn sie zwar „richtig“<br />

den „gezeigten“ Lohn, nicht jedoch den<br />

tatsächlich gezahlten Lohn wiederspiegelt.<br />

– In der Regel Betrug beim Arbeitnehmer (§<br />

263 StGB, hatten wir schon); Beihilfe hierzu<br />

beim Arbeitgeber (§ 27 Abs. 2 StGB:<br />

Die Strafe für den Gehilfen richtet sich<br />

nach der Strafdrohung für den Täter.<br />

– Beim Arbeitnehmer: Falsche Eidesstattliche<br />

Versicherung (§ 156 StGB, Strafrahmen<br />

bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe).<br />

– Beim Arbeitnehmer: Gegebenenfalls Verletzung<br />

der Unterhaltspflicht (§ 170 StGB<br />

Strafrahmen bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe).<br />

Spätestens hier sollte der Eine oder Andere<br />

einfach mal nachdenken und überlegen, ob<br />

der ganze Aufwand sich wirklich lohnt. Dass<br />

das Gewerbe im Übrigen zukünftig nicht nur<br />

Nabelschau betreibt sondern sich offensiv mit<br />

den Bedrohungen „von außen“ auseinandersetzt,<br />

wünscht sich jedenfalls von Herzen<br />

Ihr Rechtsanwalt Andreas Just<br />

®<br />

Die unabhängige Zeitschrift<br />

für das Taxigewerbe in Berlin und Brandenburg<br />

W V&V Verkehrsverlag GmbH<br />

10587 Berlin<br />

Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F, 1. OG<br />

Telefon: 030/26 93 97-0<br />

Fax: 030/26 93 97-19<br />

helga.jaeger@jmzb.de<br />

W Anzeigen · Redaktion · Abo<br />

Telefon: 030/26 93 97-0<br />

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<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />

8 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


RECHT & STEUERN<br />

INFORMATION W<br />

Lieferungen und Leistungen andrehen können,<br />

um auf einen grünen Zweig zu kommen?<br />

Der Taxiunternehmer lebt natürlich wie<br />

alle anderen Unternehmer ausschließlich von<br />

den Zahlungen der Fahrgäste. Es sieht für ihn<br />

nur so aus, als würden ihm seine Fahrer das<br />

Geld ins Haus tragen. Der Taxiunternehmer<br />

hat seine „Kundenkartei“ outgesourced, wie<br />

man heute neudeutsch sagt. Er pfl egt und<br />

erweitert sie nicht selbst, sondern lässt sie<br />

pfl egen und erweitern – durch die Funkgesellschaft<br />

seines Vertrauens. Dafür zahlt er<br />

eine Gebühr, die Funkgebühr.<br />

Taxikunden müssen<br />

Taxikunden bleiben<br />

Was ist das höchste Gut eines Unternehmens?<br />

Seine Mitarbeiter, seine Maschinen,<br />

sein Knowhow? Die sind zweifellos wichtig,<br />

nützen aber gar nichts, wenn das Unternehmen<br />

keine Kunden hat. Jeder Unternehmer<br />

muss also darauf bedacht sein, seine Kundenkartei<br />

zu pfl egen und zu hüten. Mit einem<br />

guten Kundenkreis steht und fällt sein<br />

Unternehmen. Die Kunden sind die einzigen,<br />

die ihm Geld ins Unternehmen tragen. Ohne<br />

Kunden geht nichts.<br />

Wie bitte, Taxiunternehmer haben gar keine<br />

Kundenkartei? Ihnen ist viel eher die Liste<br />

ihrer Fahrer lieb und teuer, weil die es sind,<br />

die ihre Taxen auslasten. Auf den ersten<br />

Blick mag das so sein. Der Ortho-Normal-<br />

Taxiunternehmer umhegt seine Fahrer, stellt<br />

ihnen große Mengen feinster Kekse und<br />

wohlriechenden Kaffees hin, damit sie froh<br />

gestimmt weiter seine Taxen in Bewegung<br />

halten. Wen die eigentlich fahren, interessiert<br />

den Ortho-Normal-Taxiunternehmer herzlich<br />

wenig. Höchstens der alleinfahrende Taxiunternehmer<br />

hat ein paar Stammkunden aus<br />

der Nachbarschaft, die ihm von selbst zugelaufen<br />

sind. Ich kenne nur ganz wenige Taxiunternehmer,<br />

die sich aktiv darum kümmern,<br />

weitere Fahrgäste in ihr Taxi zu bekommen.<br />

Warum unterscheidet sich der gemeine Taxiunternehmer<br />

derartig von den anderen Unternehmern,<br />

die sich stets und ständig einen<br />

Kopf darüber machen müssen, wem sie ihre<br />

Gern zahlt er die nicht, weil er vergessen<br />

hat, dass diese Funkgesellschaften einst von<br />

Seinesgleichen gegründet worden sind, damit<br />

sich seine Vorfahren nicht mehr ins Blaue<br />

hinein irgendwo bereit halten mussten und<br />

weil er keine Ahnung mehr davon hat, dass<br />

diese Funkgesellschaften die vornehmste Aufgabe<br />

seines Unternehmens wahrnehmen –<br />

Kunden herbei schaffen. Funkgesellschaften<br />

betreiben, wenn sie das Vertrauen ihrer angeschlossenen<br />

Taxiunternehmer verdienen,<br />

einen Vertrieb, der unentwegt unterwegs ist,<br />

neue Fahrgäste zu werben und alte Fahrgäste<br />

zu erhalten für die Taxen der Unternehmer,<br />

die ihnen vertrauen.<br />

Die Kundenkartei, das A und O eines jeden<br />

florierenden Taxibetriebs, befindet sich also<br />

nicht bei den Taxiunternehmern, sondern<br />

bei den Funkgesellschaften. Die Funkgesellschaften<br />

sind immerhin Bestandteil des Taxigewerbes,<br />

werden vom fahrenden Teil des<br />

Gewerbes allerdings eher als lästige Kostgänger<br />

gesehen und weniger als Hüter der<br />

Geschäftsgrundlage.<br />

Andere haben den Wert der <strong>taxi</strong>gewerbeeigenen<br />

Kundenkartei viel klarer erkannt<br />

und unternehmen große Anstrengungen, da<br />

heranzukommen. Natürlich ist die Kundenkartei<br />

heute kein Zettelkasten mehr, den man<br />

einfach klauen könnte. Die Kundendaten<br />

stecken in Form von bits and bytes im Vermittlungsprogramm<br />

der Zentralencomputer. Die<br />

Vermittlung von Fahrgästen, den Kunden an<br />

die Taxen, ist technisch nichts mehr, was die<br />

Vermittlungszentralen exklusiv hätten. Seit<br />

die fortschrittlichen Zentralen nicht mehr mit<br />

Betriebsfunk, sondern mit Telefonfunk vermit- .<br />

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Brandenburg und Berlin<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 9


W INFORMATION<br />

Fotos: Hochfeld<br />

teln, kann das praktisch jeder, der ein wenig<br />

von Computern versteht. Der Zugang zum<br />

Medium Mobilfunk steht jedermann offen.<br />

Um zwei Mobiltelefone, eins beim Fahrgast<br />

und eins beim Taxifahrer, miteinander zu verbinden,<br />

braucht es nur ein kleines Computerprogramm<br />

– eine App und einen Server, der<br />

das abwickelt. Kostenträchtiges Personal ist<br />

nicht erforderlich.<br />

Ohne eigene Funkanlage mit teuren Antennenstandorten,<br />

Sendern und Datenleitungen<br />

ist die reine Datenübermittlung recht billig<br />

geworden. Die technischen Anlagen stellen<br />

die Telefonanbieter zur Verfügung. Bezahlt<br />

werden muss nur noch die Weiterleitung von<br />

Datenpaketen. Das sind pro vermittelten Auftrag<br />

schlimmstenfalls Cent-Beträge.<br />

Die daraus geborene Geschäftsidee kennen<br />

wir inzwischen. MyTaxi u.a. sind angetreten,<br />

die alteingesessenen Funkzentralen aus dem<br />

Markt zu drängen. Was brauchten sie dazu?<br />

Ein kleines Computerprogramm, Datenkapazität<br />

bei den Telefonfirmen, willige Taxifahrer<br />

und Fahrgäste.<br />

Ein Computerprogramm ist schnell geschrieben.<br />

Datenkapazität ist leicht und billig zu<br />

haben. Taxifahrer wurden anfangs mit „geschenkten“<br />

Smartphones geködert. Inzwischen<br />

sind es die niedrigen Gebühren: 0,79<br />

€ pro Fahrauftrag, keine festen Kosten, bis auf<br />

den Handy-Vertrag, den sowieso jeder hat.<br />

Über Rechtsnormen und Rechtsverhältnisse<br />

wird dabei oft großzügig hinweg gesehen.<br />

Mit den Kunden, die an die Taxen vermittelt<br />

werden sollen, wird es schon schwieriger. Um<br />

sich bei denen bekannt zu machen, braucht<br />

es eine Werbekampagne. So etwas kostet.<br />

Die Intelligent Apps GmbH, die myTaxi betreibt,<br />

lässt breitwürfi g 5-€-Gutscheine verteilen<br />

an Fahrgäste, die sich für das eigene<br />

bargeldlose Bezahlsystem Payment registrieren<br />

lassen. Man stattet Hotels und andere<br />

Vielbesteller mit kostenlosen Tablett-PCs aus<br />

und zahlt an diese Kunden, wie man hört,<br />

einen Geldbetrag pro vermittelten Fahrgast.<br />

MyTaxi gibt eine Menge Geld aus, um an<br />

Kunden daten zu kommen. Anders ausgedrückt:<br />

myTaxi kauft Kunden. Taxifahrer unterstützen<br />

dies bereitwillig. Sie verteilen die<br />

5-€-Gutscheine für die vage Chance, von<br />

dem beschenkten Fahrgast als „Stammfahrer“<br />

registriert zu werden. Dem Taxifahrer ist egal,<br />

woher er seine Fahrgäste bekommt.<br />

Kann ihm auch egal sein, was myTaxi sonst<br />

noch mit den einmal erlangten Kundendaten<br />

macht? Um diese Frage zu beantworten,<br />

muss man wissen, wer oder was myTaxi ist.<br />

Die Intelligent Apps GmbH, die myTaxi betreibt,<br />

ist ein Startup, gegründet von zwei<br />

jungen Männern, die rein gar nichts mit dem<br />

Taxigewerbe zu tun hatten.<br />

Typische Startups treiben eine Geschäftsidee<br />

möglichst schnell zu möglichst großem<br />

Umsatz und verkaufen sie dann möglichst<br />

teuer an kapitalkräftige Abnehmer, die sich<br />

noch mehr Gewinn davon versprechen.<br />

Meistens geht es den Startup-Gründern um<br />

das schnelle, große Geld. Der Gegenstand<br />

ihrer Neugründung ist dabei nur Mittel zum<br />

Zweck. Es gibt inzwischen regelrechte Startup-Fabriken,<br />

die nichts anderes machen, als<br />

die Wirtschaftswelt zu durchforsten nach<br />

Möglichkeiten, die Geschäfte anderer Leute<br />

durch Computerisierung zu kapern und zu<br />

optimieren mit fremdem Geld zum eigenen<br />

Gewinn. Wachsende Teile des Einzelhandels<br />

werden in Online-Shops verlagert. Bücher,<br />

Schuhe, Autoteile, alles bekommt man dort,<br />

ohne ein Ladengeschäft zu betreten. Sprachtelefonie<br />

in Telefonnetzen wird zu Voice over<br />

IP in Computernetzen, usw.<br />

Vor diesem Hintergrund wird man Niclaus<br />

Mewes und Sven Külper, den beiden jungen<br />

Männern mit der myTaxi-Startup-Idee, unterstellen<br />

dürfen, dass ihr Interesse weder den<br />

Taxen, noch ihren Fahrgästen gilt, sondern<br />

ausschließlich der Kohle. Als potente Geldgeber<br />

haben sie jetzt schon im Boot: T-Venture,<br />

eine Firma der Deutschen Telekom, die Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW), eine Anstalt<br />

öffentlichen Rechts unter der Aufsicht des<br />

Bundesministeriums für Finanzen, car2go,<br />

eine Firma des Automobilherstellers Daimler<br />

und des Mietwagenunternehmens Europcar.<br />

Was bedeutet das für das Taxigewerbe? Für<br />

die Funkgesellschaften ist das klar. Sie sollen<br />

vom Markt verdrängt werden. In myTaxinahen<br />

Publikationen ist ausdrücklich von<br />

„Disruption“ die Rede. Auch die Telekom<br />

dürfte es auf die Funkgesellschaften abgesehen<br />

haben. Mit myTaxi will sie einen ihrer<br />

besten Kunden ausbooten und dessen<br />

Geschäft selbst in die Hand bekommen,<br />

zusätzlich zu den Telefonkarten, die ihr das<br />

Taxigewerbe jetzt noch durch die Funkgesellschaften<br />

in Hunderterpacken abnimmt.<br />

Was die KfW umtreibt, eins der ältesten Gewerbe<br />

kaputt zu machen, ist nicht nach zu vollziehen.<br />

Die KfW ist die drittgrößte Bank Deutschlands.<br />

Man könnte sie auch „Staatsbank der<br />

Bundesrepublik Deutschland“ nennen, denn<br />

sie handelt in öffentlichem Auftrag, genau wie<br />

das Taxigewerbe als Bestandteil des ÖPNV.<br />

Soweit ging es vornehmlich um das Schicksal<br />

der Funkgesellschaften, denen ein Teil<br />

des fahrenden Taxigewerbes vielleicht keine<br />

Träne nachweint. Die Teilnahme von Daimler<br />

und Europcar lassen das Unternehmen<br />

zum Angriff auf das Taxigewerbe insgesamt<br />

werden. Daimler ist immerhin der deutsche<br />

Marktführer in Sachen Taxiverkauf, Europcar<br />

das größte europäische Mietwagenunternehmen.<br />

Es gehört zum Volkswagenkonzern,<br />

dem zweitgrößten Taxianbieter in Deutschland.<br />

Beide zusammen betreiben das Carsharing-Unternehmen<br />

car2go.<br />

Daimler und Volkswagen verkaufen gern<br />

viele Taxen. Vordergründig erscheint es für<br />

sie sogar doppelt sinnvoll, sich am Angriff<br />

auf die Vermittlungszentralen zu beteiligen.<br />

Sie senken zunächst den Taxiunternehmern<br />

die Vermittlungskosten und übernehmen das<br />

10 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


RECHT & STEUERN<br />

INFORMATION W<br />

Vermittlungsgeschäft gleich selbst. Den Taxiherstellern<br />

wie auch den Taxiunternehmern<br />

entsteht erst mal ein Nutzen.<br />

Langfristig jedoch wollen Autohersteller Autos<br />

verkaufen, wobei der Taxianteil eine untergeordnete<br />

Rolle spielt. Autos verkaufen wird immer<br />

schwieriger. Die großen Städte er sticken<br />

im Individualverkehr. Der europäische Markt<br />

ist von Krisen geschüttelt. Die Wachstumsraten<br />

außereuropäischer Märkte flachen ab.<br />

Eine neue Mobilität ohne eigenes Auto ist<br />

im Kommen. Da macht es sich gut für Autohersteller,<br />

wenn sie sich rechtzeitig Einfl uss<br />

verschaffen auf mögliche Formen neuerer<br />

Mobilität. Am besten ist es, wenn man dem<br />

ersten und am besten etablierten Anbieter<br />

von individueller Mobilität, dem Traditionsgewerbe<br />

Taxi, an die Geschäftsgrundlage geht<br />

– an die Kundenkartei.<br />

Über myTaxi und car2go verschaffen sich die<br />

Autohersteller direkten Zugriff auf die Kunden<br />

des Taxigewerbes. Wenn sie die erst einmal<br />

haben, können sie sie vermitteln, an wen<br />

sie wollen. Schon jetzt ist die Selbstfahrvermietung<br />

car2go nur einen Klick entfernt von<br />

der Taxivermittlung myTaxi. Tendenziell wird<br />

damit der Vermittlung unserer Kunden an eigene<br />

Mobilitätsdienste der Autohersteller Tür<br />

und Tor geöffnet. Wenn die Autofirmen durch<br />

branchenfremde Dienste irgendwann, wie<br />

geplant, die Taxivermittlung komplett übernommen<br />

haben, können sie mit uns machen,<br />

was sie wollen.<br />

Angeschmiert ist dann nicht nur der Taxiunternehmer<br />

mit seinen Fahrern, sondern auch der<br />

Fahrgast. Der bekommt dann unter Umständen<br />

nicht mehr ein Taxi mit einem umfassend<br />

ausgebildeten Fahrer, sondern einen Mietwagen,<br />

dessen Fahrer zwar einen Anzug trägt,<br />

aber nur eingeschränkt ortskundig ist, weil für<br />

die Personenbeförderung mit Mietwagen nur<br />

der „kleine P-Schein“ notwendig ist.<br />

Bevor Taxiunternehmer und Taxifahrer ihre<br />

Kundschaft für einen kurzfristigen geringen<br />

finanziellen Vorteil, der für die Zukunft nicht<br />

einmal gesichert ist, zur freien Verfügung an<br />

die Konkurrenz hergeben, sollten sie lieber<br />

mit ihren gewerbeeigenen Vermittlungszentralen<br />

zusammen rücken und zusehen, wie<br />

das Taxigewerbe insgesamt den Angriffen von<br />

außen begegnet. Die weitgehend automatische<br />

Taxivermittlung per App wird sich auf<br />

lange Sicht durchsetzen. Die gewerbeeigene<br />

Vermittlungs-App <strong>taxi</strong>.eu ist allemal besser als<br />

jedes branchenfremde Produkt, weil hinter<br />

<strong>taxi</strong>.eu die geballte Servicekraft hunderter<br />

Taxizentralen steckt und nicht nur die Geldgier<br />

von ein paar jungen Männern und der<br />

Machthunger einiger Großkonzerne.<br />

Die Kronjuwelen des Taxigewerbes, seine<br />

Kundenkartei, ist bei den eigenen Vermittlungszentralen<br />

sicher besser aufgehoben<br />

als bei anonymen Mobilitätsvermittlern. Wir<br />

beherrschen Mobilität seit Generationen, die<br />

müssen das erst lernen. Die Idee, das Geschäft<br />

mit der Mobilität in Zukunft am Taxigewerbe<br />

vorbei machen zu wollen, zeugt von<br />

wenig Sachkenntnis.<br />

Wilfried Hochfeld<br />

Die IKK informiert zum IKK-Unternehmenspaket:<br />

Nase vorn am Markt durch mehr<br />

Gesundheit hinterm Steuer<br />

Der Wettbewerb gerade in kleinen und mittleren Taxiunternehmen ist hart: Wer<br />

bestehen will, muss regelmäßig Leistung auf die Straße bringen. Kurz: Gebraucht<br />

werden gesunde und moti-vierte Mitarbeiter! „Gesundheit am Arbeitsplatz“ hilft<br />

dabei, denn: Je länger Mitarbeiter im Be-trieb sind, je reibungsloser das Verhältnis<br />

im Team funktioniert, je gesünder und leistungsfähi-ger, desto besser!<br />

Passgenaues betriebliches Gesundheitsmanagement der IKK Brandenburg<br />

und Berlin hilft dabei – und belohnt in barer Münze:<br />

Gestatten: IKK Brandenburg<br />

und Berlin – Ihr Partner für<br />

Gesundheit am Arbeitsplatz<br />

Als regionale IKK Brandenburg und Berlin<br />

sind wir Ihr passender Gesundheitspartner,<br />

speziell, wenn es um mehr Gesundheit und<br />

Motivation am Arbeitsplatz geht! Wir wollen,<br />

dass Sie als Taxiunternehmer mit gesunden,<br />

produktiven Fahrern noch mehr Erfolg auf<br />

Berlins Straßen haben!<br />

Sie profitieren vom<br />

IKK-Unterenehmenspaket<br />

Das „IKK-Unternehmenspaket“ beinhaltet<br />

spezielle Angebote für Betriebe und Arbeitgeber<br />

und hilft oft überraschend unaufwendig,<br />

mehr Gesundheit am Arbeitsplatz zu<br />

fördern! Hier zwei Beispiele, was drin drin<br />

ist im IKK-Unternehmenspaket:<br />

Foto: IKK<br />

Betriebliche<br />

IKK-Gesundheitsförderung nach Maß<br />

Die betriebliche Gesundheitsförderung der<br />

IKK bietet gezielt und nach einem individuellen<br />

Baukastenprinzip Maßnahmen zur praktischen<br />

Gesundheitsarbeit vor Ort. Empfohlen<br />

und begleitet von IKK-Fachleuten, wirken<br />

sie speziell arbeitsbedingten Erkrankungen<br />

entgegen, sorgen für sinkende, niedrigere<br />

Krankenstände und wachsendes Gesundheitsbewusstsein<br />

– am Arbeitsplatz und in<br />

der Freizeit! Wir garantieren: Arbeitgeber, die<br />

hier engagiert mitmachen, profitieren auf der<br />

ganzen Linie – sie steigern die Produktivität<br />

der Arbeit und das Betriebsergebnis messbar!<br />

IKK-Bonus Betriebe – Geldprämien<br />

für Arbeitgeber und Beschäftigte<br />

Profitieren Sie doppelt von den betrieblichen<br />

Bonusangeboten der IKK, wenn Ihre Beschäftigten<br />

teilweise, mehrheitlich oder komplett<br />

bei der Innungskrankenkasse Brandenburg<br />

und Berlin versichert sind: Der betriebliche<br />

IKK Bonus bietet attraktive Geldprämien für<br />

Betriebe, die bereits erste Schritte in Richtung<br />

„Gesundheit am Arbeitsplatz“ gegangen sind<br />

oder ab sofort gehen wollen! Der Bonus, den<br />

die IKK ausschüttet, beträgt zwischen 33 und<br />

100 Euro pro IKK versichertem Beschäftigten,<br />

maximal pro Unternehmen und Jahr 2.500<br />

Euro.<br />

Interessiert? Wenn Sie genauer wissen wollen,<br />

wie betriebliche Gesundheitsförderung<br />

der IKK und der lukrative IKK-Bonus für<br />

Betriebe funktionbieren, dann sprechen Sie<br />

mich einfach an!<br />

Anruf genügt. Ich berate Sie gern!<br />

Michael Kleine<br />

IKK-Vertrieb<br />

Telefon: (030) 219 91 206<br />

Mobil: (0171) 22 83 205<br />

E-Mail: michael.kleine@ikkbb.de<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 11


W INFORMATION<br />

RECHT & STEUERN<br />

Mercedes Taxistützpunkt<br />

präsentiert das neue E-Klasse Taxi<br />

Am 12. April <strong>2013</strong> wurde im Mercedes Taxistützpunkt<br />

in der Prinzessinnenstraße das<br />

neue Mercedes E-Klasse Taxi vorgestellt. Das<br />

Team um Annette Mücke hatte je einen neuen<br />

Mercedes E 200 D „Das Taxi“ als Limousine<br />

und als Kombi ins rechte Licht gerückt.<br />

Dazu gab es ein Büfett mit schön zurechtgemachten<br />

Häppchen und allen möglichen<br />

Getränken. Wer sein kindliches Gemüt noch<br />

nicht verloren hatte, konnte seine Fähigkeiten<br />

auf einer professionellen Carrera-Bahn<br />

beweisen.<br />

Im Laufe des Nachmittags haben alle Taxiunternehmer<br />

und auch ein paar Fahrer einmal<br />

vorbei geschaut, wie immer, wenn Mercedes<br />

das Taxigewerbe einlädt. Die Kollegen hatten<br />

wieder viel zu palavern, untereinander<br />

und mit den stets gut gelaunten Mercedes-<br />

Mitarbeitern. Im Mittelpunkt stand natürlich<br />

das neue Auto.<br />

Die Mercedes E-Klasse, wie sie seit 2009 gebaut<br />

wurde, ist komplett überarbeitet worden<br />

und wieder ein Stück näher an die S-Klasse<br />

heran gerückt. Optisch am auffälligsten ist<br />

dies an der Frontpartie. Das Vier-Augen-<br />

Gesicht ist passé. Alle Lampen stecken auf<br />

jeder Seite wieder unter einem einzigen<br />

Glas wie zuletzt bei der Baureihe W124 und<br />

aktuell bei der S-Klasse. Die Frontschürze<br />

ziert ein Flügelsystem, ähnlich den Rennwagen<br />

der DTM. Der Taxiunternehmer sieht<br />

das mit gemischten Gefühlen. An den Seiten<br />

ist die nostalgische Sicke über den hinteren<br />

Radkästen verschwunden. Stattdessen gibt es<br />

einen dynamisch aufsteigenden Falz über die<br />

ganze Seite.<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong><br />

Fotos: Hochfeld


INFORMATION W<br />

Très chic. Wie sich das alles in der Praxis<br />

anfühlt, wird eine ausgiebige Probefahrt zeigen.<br />

Anmeldungen dafür wurden direkt am<br />

Präsentationstag entgegen genommen. Mitte<br />

Mai bin ich dabei. Ich bin gespannt. Ein<br />

E-Klasse Limousine – Sondermodell „Das<br />

Taxi“ kostet laut Preisliste vom Februar <strong>2013</strong><br />

29.400,– € plus MwSt., das entsprechende<br />

T-Modell 2.000,– € mehr. Finanzierbar sind<br />

beide laut derselben Preisliste zu 2,99 % eff.<br />

Jahreszins bei Anzahlung in Höhe der MwSt..<br />

Das ist ein bisschen mehr als für die E-Klasse<br />

alter Bauart aufgerufen wurde, aber immer<br />

noch der mercedestypische Freundschaftspreis<br />

für Taxiunternehmer. Dafür gibt es wieder<br />

mehr Auto und normale Sterbliche müssen<br />

für vergleichbare Autos in bunt erheblich<br />

mehr hinlegen.<br />

Die Einstimmung auf das neue Mercedes<br />

Taxi- Modell ist schon einmal gut gelungen.<br />

Nähere Einzelheiten gibt’s nach der Probefahrt.<br />

Wilfried Hochfeld<br />

FRÜHLINGSERWACHEN<br />

MIT DEM<br />

OFFIZIELLEN REIFENPARTNER<br />

DES TAXIGEWERBES.<br />

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<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 13


W INFORMATION<br />

RECHT & STEUERN<br />

Information für Auto- und Motorradfahrer<br />

10 wichtige Punkte nach dem Unfall<br />

Sofern Sie unverschuldet mit Ihrem Fahrzeug<br />

in einen Verkehrsunfall verwickelt werden<br />

oder wurden, ist es für Sie wichtig, in Ihrem<br />

Interesse folgende Punkte zu beachten.<br />

1. Jedem Geschädigten steht es frei, einen<br />

Sachverständigen seiner Wahl zur Beweissicherung<br />

und Feststellung von Schadenumfang<br />

und Schadenhöhe zu beauftragen. Das<br />

gilt auch dann, wenn die haftende Versicherung<br />

mit oder ohne Ihre Zustimmung bereits<br />

einen Sachverständigen bestellt hat oder<br />

schickt. Für den Fall, dass bereits ein von der<br />

haftenden Versicherung beauftragter Sachverständiger<br />

den Schaden begutachtet hat ist es<br />

ratsam, dass Sie sich zusätzlich durch einen<br />

von Ihnen beauftragten neutralen und unabhängigen<br />

Sachverständigen ein Gutachten<br />

erstellen lassen. Sie wahren damit Ihre Inte -<br />

ressen. Andernfalls legt die Partei, die die von<br />

Ihnen beanspruchte Entschädigungsleistung<br />

erbringen muss, deren Höhe selbst fest! Die<br />

Kosten für das Sachverständigengutachten<br />

sind genau wie der Schaden vom Schädiger<br />

erstattungspflichtig und müssen letztlich nicht<br />

durch Sie getragen werden.<br />

2. Nur die vollständige Beweissicherung über<br />

Schadenumfang und Schadenhöhe gewährleistet,<br />

dass die Ihnen zustehenden Schadenersatzansprüche<br />

in vollem Umfang erstattet<br />

werden.<br />

3. Die Beweissicherung gewährleistet auch,<br />

dass der Unfallschaden vollständig erkannt<br />

und gegebenenfalls beseitigt werden kann.<br />

Motorräder zum Beispiel müssen nach einem<br />

Unfall fast immer vermessen werden. Es gibt<br />

Motorradtypen, bei denen bereits das Umfallen<br />

dazu führen kann, dass der Rahmen nicht<br />

mehr maßhaltig ist.<br />

4. Die Höhe eines eventuellen Wertminderungsanspruches<br />

kann in der Regel erst durch<br />

ein Gutachten belegt werden. Ohne die Einschaltung<br />

eines unabhängigen Kfz- Sachverständigen<br />

verzichten Autofahrer in der Regel<br />

auf eine Entschädigung für einen merkantilen<br />

Minderwert. Die Höhe dieser Entschädigung<br />

beträgt u. U. bis zu mehreren tausend Euro.<br />

5. Die Beweissicherung über Schadenart<br />

und Umfang wird in vielen Fällen auch dann<br />

benötigt, wenn es Streit um den Schadenhergang<br />

oder Ärger über die Reparaturdurchführung<br />

gibt.<br />

6. Es steht dem Geschädigten frei, sich die<br />

Reparaturkosten von der Versicherung auf<br />

Basis des von ihm vorgelegten Sachverständigengutachtens<br />

erstatten zu lassen (fiktive Abrechnung).<br />

Selbst wenn der Geschädigte eine<br />

Reparatur in einer Fachwerkstatt ausführen<br />

lässt, ist er nicht verpflichtet, zur Abrechnung<br />

des Unfallschadens die Reparaturkostenrechnung<br />

vorzulegen (s. Urteil BGH v. 06.04.1993,<br />

Az: VI ZR 181/92). Bei Abrechnung über Gutachten<br />

(fi ktive Abrechnung) wird der vom<br />

Gutachter festgestellte Schaden rein netto,<br />

ohne Mehrwertsteuer, ausgezahlt.<br />

7. Das Gutachten legt die unfallbedingte Ausfallzeit<br />

des Fahrzeuges fest. Ersatzansprüche<br />

bezüglich Mietwagen oder Nutzungsausfallentschädigung<br />

können hiermit belegt<br />

werden.<br />

8. Einwände des Unfallverursachers z. B. über<br />

nur geringe Schadenhöhe, oder Vor- bzw.<br />

Altschäden können durch ein Gutachten zurückgewiesen<br />

werden.<br />

9. Beim Verkauf eines instand gesetzten Fahrzeuges<br />

ist die Tatsache eines Unfallschadens<br />

Was soll das denn?<br />

Heute mal eine kurze Beobachtung:<br />

Das blaue Zeichen 245 Bussonderfahrstreifen zeigt ja wenigs tens<br />

an, worum es geht.<br />

Auf dem "hellen Verkehrszeichen" sind die Zahl 18 und ein Fahrrad<br />

zu erkennen. Daraus ließe sich schließen, dass man 18 Jahre alt sein<br />

müsse, um den Sonderfahrstreifen mit einem Fahrrad befahren zu<br />

dürfen.<br />

Man muss schon sehr lange Taxi fah ren, um dieses Verkehrszeichen<br />

mit lesbarer Schrift erlebt zu haben. Es befindet sich, vom Jakob-<br />

Kaiser-Platz kommend vor der Mörschbrücke im Tegeler Weg.<br />

Konstruktiver Vorschlag für das Tiefbauamt Charlottenburg-Wilmersdorf:<br />

Man muss ein neues, lesbares Schild anbringen, wenn bei<br />

Nichtbefolgung kassiert werden soll.<br />

Text & Fotos: Jörg Sans<br />

im Regelfall offenbarungspflichtig. Durch das<br />

Schadengutachten nebst Lichtbildern kann<br />

einem eventuellen Kaufinteressenten der genaue<br />

Schadenumfang belegt werden.<br />

10. Nutzen Sie die Ihnen zustehenden Rechte<br />

in Ihrem eigenen Interesse und im Interesse<br />

Ihres Geldbeutels und achten Sie nicht nur<br />

auf eine schnelle, sondern vor allen Dingen<br />

auf eine vollständige Schadenregulierung.<br />

Voraussetzung hierfür ist ein Sachverständigengutachten,<br />

gefertigt durch einen qualifizierten<br />

und unabhängigen Kfz-Sachverständigen.<br />

Schalten Sie zur Regulierung eines<br />

Unfallschadens auch immer einen Rechtsanwalt<br />

Ihres Vertrauens ein. Die Kosten für<br />

diesen sind ebenfalls erstattungspflichtig.<br />

A&M KFZ-Sachverständigenbüro,<br />

Jürgen Boenigk<br />

14 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


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?<br />

Viel<br />

Folge 12<br />

RECHT & STEUERN<br />

Wie gut kennen Sie sich in Berlin aus?<br />

Spaß bei der heutigen Folge. Die Lösungen finden Sie auf dieser Seite unten. Axel Rühle<br />

1 Welche 2006 eingeweihte Straße im Norden Berlins ist nach einem<br />

Widerstandskämpfer benannt, der unter anderem in Sachsenhausen,<br />

Auschwitz, Buchenwald, Hohenschönhausen und Bautzen inhaftiert<br />

war?<br />

2 Warum ist die Bäke (alias Bäkefließ alias Telte), die am Fichtenberg in<br />

Steglitz entspringt und an der Grenze Teltow – Kleinmachnow mündet,<br />

heute nur noch in zwei kleinen Teilstücken vorhanden?<br />

3 Welches ist das älteste nicht-kirchliche Gebäude Berlins?<br />

4 Von welchem Berliner Künstler stammt der Ausspruch „Ich kann gar<br />

nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte“ und worüber äußerte er<br />

sich so unerfreut?<br />

5 In welchem Ortsteil befindet sich das Klinikum Benjamin Franklin der<br />

Charité?<br />

6 Welche Autobahn-Anschlussstelle liegt im äußersten Osten des Ortsteils<br />

Charlottenburg-Nord?<br />

7 In welchem Städtchen nördlich von Berlin wohnte die DDR-Politprominenz<br />

ab 1960?<br />

8 Wie kam der letzte Mauertote ums Leben, nachdem Chris Gueffroy als<br />

letzter Mensch von DDR-Grenzern ermordet worden war?<br />

9 Wo kann man auf einen „Kristallturm“ klettern und sich in 13 Metern<br />

Höhe in einen VW-Käfer, einen Trabant oder einen Strandkorb setzen?<br />

10 In welchem Ortsteil befindet sich der S-Bahnhof Friedrichsfelde-<br />

Ost?<br />

11 Welche Straße in Kreuzberg ist nach einem Friedensnobelpreisträger<br />

benannt, der in der Weimarer Republik in mehreren Kabinetten<br />

Außenminister und für einige Monate Reichskanzler war?<br />

12 Welche Straße in Niederschönhausen ist nach einem Mitverfasser des<br />

Kommunistischen Manifests benannt?<br />

13 Welche berühmte Lüge wurde 1961 im Gebäude des Reichsluftfahrtministerium<br />

ausgesprochen, in dem heute Finanzminister Wolfgang<br />

Schäuble arbeitet?<br />

14 Welche Straßen in Mahlsdorf und Staaken sind nach Angela Merkels<br />

Geburtsstadt benannt?<br />

15 Welche Straße in Schöneberg ist nach dem holländischen Maler R. van<br />

Rijn benannt?<br />

16 Welches Bundesministerium hat seinen Berliner Dienstsitz im Gebäude<br />

der früheren Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland<br />

bei der DDR?<br />

17 Welcher Ortsteil liegt zwischen Wedding und Prenzlauer Berg?<br />

18 Welche Straße in Steglitz und Tempelhof ist nach einem Mann aus dem<br />

5. Jahrhundert benannt, der auch Etzel genannt wurde und König der<br />

Hunnen war?<br />

19 Welche Straße im Ortsteil Mitte, die seit 1951 nach einem Widerstandskämpfer<br />

benannt ist, hieß bis 1817 „Verlorene Straße“?<br />

20 Welche Straße im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen ist nach dem Bruder<br />

des DDR-Spionagechefs benannt?<br />

21 Welche Straße im Ortsteil Mitte ist nach Musikern aus Mauretanien<br />

benannt?<br />

22 In welchem Ortsteil befindet sich die Julius-Leber-Kaserne?<br />

23 In welchem Ortsteil befindet sich der Botanische Garten?<br />

24 Welche Straße im Ortsteil Charlottenburg ist nach dem Vorgänger Willy<br />

Brandts als Regierender Bürgermeister benannt?<br />

25 Welche Straße im Bezirk Lichtenberg ist nach einer deutschen Landeshauptstadt<br />

benannt?<br />

26 Welche beiden Straße in Charlottenburg-Wilmersdorf sind nach dem<br />

zweit-einwohnerreichsten deutschen Bundesland benannt?<br />

27 Welche Straße im Bezirk Reinickendorf ist nach einer deutschen Landeshauptstadt<br />

benannt? (Berlin soll hier nicht als Landeshauptstadt<br />

gelten.)<br />

28 An welcher Stelle in Lichtenrade treffen Prinzessinnenstraße und<br />

Bahnhofstraße zusammen?<br />

29 An welcher Stelle treffen Gorkistraße und Alt-Wittenau zusammen?<br />

30 An welcher Stelle treffen Oraniendamm und Berliner Straße zusammen?<br />

31 An welcher Stelle treffen Friedrich-Engels-Straße und Wilhelmsruher<br />

Damm zusammen?<br />

32 Welcher Ortsteil liegt zwischen Falkenhagener Feld und Konradshöhe?<br />

33 Die Siedlung Wilhelmshagen liegt im östlichsten Ortsteil von Berlin. Wie<br />

heißt er?<br />

Foto: Peter Münzel<br />

Lösung Folge 12: 1 Heinz-Brandt-Straße; 2 Der Großteil ist im Teltowkanal<br />

aufgegangen; 3 Der Juliusturm auf der Zitadelle in Haselhorst (erbaut ca. um<br />

1200); 4 Max Liebermann anlässlich der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler;<br />

5 Lichterfelde; 6 Beusselstraße (A 100); 7 In Bernau (in der „Waldsiedlung<br />

Wandlitz“); 8 Er stürzte mit einem Ballon über Zehlendorf ab; 9 Am Mount-<br />

Mitte an der Caroline-Michaelis-Straße; 10 Marzahn; 11 Stresemannstraße;<br />

12 Friedrich-Engels-Straße; 13 „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“<br />

(Walter Ulbricht, zwei Monate vor dem Mauerbau); 14 Hamburger<br />

Straße; 15 Rembrandtstraße; 16 BM für Bildung und Forschung, Hannoversche<br />

Str. 28-30; 17 Gesundbrunnen; 18 Attilastraße; 19 Almstadtstraße; 20<br />

Konrad-Wolf-Straße; 21 Mohrenstraße; 22 Wedding; 23 Lichterfelde; 24 Otto-<br />

Suhr-Allee; 25 Schweriner Ring; 26 Bayerische Straße und Bayernallee; 27<br />

Münchener Straße (Frohnau); 28 Bahnübergang am S-Bahnhof Lichtenrade;<br />

29 Rosentreterpromenade; 30 Oraniendammbrücke über das Tegeler Fließ;<br />

31 Hauptstraße (Rosenthal); 32 Hakenfelde; 33 Rahnsdorf. Die Bildlösung:<br />

Am Hausvogteiplatz 12. Im Haus sitzt die Zentrale der TLG Immobilien GmbH.<br />

Wo befindet sich das Haus mit der Turmuhr im Erker?<br />

16 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


Was schreibt die „Aufsichtsbehörde für den<br />

Datenschutz im nicht-öffentlichen Bereich“<br />

gleich als erste zwei Sätze in ihrem Beschluss<br />

vom 26./27.Februar <strong>2013</strong>?<br />

„Leben, Gesundheit und Freiheit der Taxifahrer<br />

sind hohe Rechtsgüter, die es nachhaltig<br />

zu schützen gilt. Zu diesem Zweck kann der<br />

Einsatz von Videokameras in Betracht kommen.“<br />

....<br />

Und dann werden welt- und praxisfremde<br />

Möglichkeiten der Nutzung des „stillen<br />

Alarms“ und des GPS-gestützten Notrufs,<br />

die per Verordnung sowieso in jedem Taxi<br />

vorhanden sein müssen / sind, vorrangig als<br />

„weniger einschneidende Schutzmaßnahmen“<br />

vorgegeben. Ja, „weniger einschneidend<br />

in der Wirkung“ ist ja unser Problem<br />

im Konfl iktfall im Taxi! Leider ist deren abschreckende<br />

Wirkung ungenügend, wie die<br />

steigenden Überfallzahlen eindeutig beweisen.<br />

Die helfen nicht Taten gegen Taxifahrer<br />

zu verhindern!<br />

RECHT & STEUERN<br />

Überfallschutzkameras =<br />

Schutz für Taxifahrer --- „Datenschutz“?<br />

passt, PRIVATE WIRTSCHAFTSUNTERNEH-<br />

MEN. Und was sind Banken (videoüberwachte<br />

Geldautomaten, Bankschalter, ganze<br />

Schalterräume)? Und was sind Kaufhäuser?<br />

PRIVATE WIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN!<br />

Sicher gilt die Videoaufzeichnung in diesen<br />

Institutionen auch zum Schutz ihres Personals,<br />

aber eindeutig der Verhinderung von<br />

Betrug wegen Geldes oder Raub und Diebstahl<br />

von WAREN. Und wir? Wir wollen zu<br />

Schichtende gesund und möglichst mit unseren<br />

paar Piepen, die wir in langer Arbeitszeit<br />

umgesetzt haben, nach Hause zur Familie<br />

zurückkehren.<br />

Und wie? Laut einem Polizeigutachten aus<br />

den neunziger Jahren zum Einsatz einer<br />

Videokamera im Taxi, damals noch mit Ton<br />

freigegeben, „ist die Präventivwirkung zur<br />

Vermeidung von Fahrpreisprellerei, Belästigung<br />

und Überfall bei diesem System<br />

am höchsten.“ Das unterschreiben wir aus<br />

unserer jahrzehntelangen Praxis auch heute<br />

noch. Verhinderung durch Prävention ist besser<br />

als Aufklärung. Aber dazu lässt sie sich im<br />

Bedarfsfall auch noch nutzen.<br />

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DIE<br />

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FÜR DAS TAXIGEWERBE<br />

Wir haben die maßgeschneiderte EDV-Lösung<br />

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• Umsatz- und Arbeitszeitermittlung,<br />

Taxameter-Datentransfer, Lohnabrechnung<br />

mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten,<br />

Kfz-Kostenrechnung,<br />

Schichtplanung, Faktura,<br />

Finanzbuchhaltung ...<br />

• A uch für kleinere<br />

Betriebe: Unser neues, modulares<br />

Konzept ermöglicht den<br />

kostengünstigen EDV-Einstieg!<br />

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Unsere Taxipraxis sieht da seit 19 Jahren mit<br />

nur zwei Überfallverhinderungsvideokameras<br />

(so haltbar sind die) anders und mit besserer<br />

Wirkung aus.<br />

Zur Wirkung: Die äußerst positiven Forschungsergebnisse<br />

der Bremer Taxifahrer in<br />

Zusammenarbeit mit der BG Verkehr können<br />

wir über unseren langen Zeitraum absolut bestätigen.<br />

Fahrgeldbetrug, Pöbeleien, Drohungen,<br />

Sachbeschädigungen oder gar Angriffe<br />

gegen den Taxifahrer gingen nach dem Einbau<br />

schlagartig gegen Null (2 Be droh ungen<br />

in 19 Jahren!).<br />

Zum Datenschutz: In den Anfangsjahren gab<br />

es noch Fragen zu und Vorbehalte gegen die<br />

Aufnahmen in unserem Taxi. Durch erklärende<br />

Worte, Beispiele und, RTL sei Dank, mit<br />

Sendung dieser „Containerdramen“ stieg die<br />

Akzeptanz unserer Kamera bei den Fahrgästen<br />

ständig. Heute redet man mit uns kaum<br />

noch darüber und wenn, dann unsere Notwendigkeit<br />

anerkennend, uns vor eventuellen<br />

Tätern präventiv zu schützen.<br />

Für die „Oberdatenschützer“ sind wir Taxifahrer<br />

/ Taxiunternehmer hier, weil es besser<br />

Welche Daten wollen die „Oberdatenschützer“<br />

eigentlich schützen? Daten unserer<br />

normalen, friedlichen Kunden werden per<br />

Aufnahme zwar aufgezeichnet, bleiben bei<br />

üblicherweise artigem Benehmen und erfolgter<br />

Zahlung auch artig „in der Kiste /<br />

auf dem Chip“. Sie werden automatisch mit<br />

neuen Daten überschrieben. Die sieht keiner!<br />

Die senden wir nicht irgendwohin! Die lesen<br />

wir nicht aus. Die gibt's eigentlich gar nicht.<br />

Wir sind doch keine Fernsehsender, sondern<br />

hart arbeitende Taxifahrer zum Wohle unserer<br />

Kunden, zum Wohle der Allgemeinheit.<br />

Bei der Übernahme von Pfl ichten sind wir<br />

selbstverständich ÖFFENTLICHE PERSONEN-<br />

NAHVERKEHRSUNTERNEHMEN. Wie BVG<br />

und S-Bahn, die ja vier Kameras in einem U-<br />

Bahnwagen installieren und betreiben dürfen.<br />

– Und die „unartigen Fahrgäste“, die uns im<br />

schlimmsten Fall massakrieren, mögen doch<br />

bitteschön von der Justiz in ihre Schranken<br />

verwiesen werden. Leider bleiben diese<br />

„Helden“ ja nie vor Ort, bis unsere uniformierten<br />

Helfer sie etwas fragen können.<br />

Wir wollen den BZP und unsere (Berliner)<br />

Gewerbevertretungen, die ja schon viel Einsatz<br />

auf diesem Gebiet gezeigt haben, ermutigen<br />

Sturm zu laufen gegen diese Menschenverachtung!<br />

Wir sind, jeder einzelne<br />

Taxifahrer, mehr wert als geklauter Schmuck,<br />

Schließfachinhalte und Bares.<br />

Foto: Jörg Sans<br />

Brigitte und Jörg Sans<br />

Arbeitskreis Taxisicherheit<br />

Arbeitskreis Taxisicherheit<br />

www.<strong>taxi</strong>innung.org/<strong>taxi</strong>sicherheit<br />

Andreas Just<br />

Rechtsanwälte und Notarin<br />

Berlin<br />

Beratung<br />

in der Persiusstraße 7:<br />

Donnerstag<br />

von 15.00 - 16.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung<br />

Tel. 217 78 68 oder 20 20 21 312<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 17


W GEWERBEVERTRETUNGEN RECHT & STEUERN<br />

Vorstand:<br />

Vorsitzender: Stephan Berndt<br />

Stellvertr. Vorsitzender: Ertan Ucar<br />

Schatzmeister: Ahmad Vahdati<br />

Schriftführerin: Irene Jaxtheimer<br />

Beisitzer: Hamid-Reza Ali-Panahi<br />

Ehrenvorstandsmitglied:<br />

Rainer Stäck<br />

Geschäftsstelle:<br />

Persiusstraße 7<br />

10245 Berlin<br />

fon: 0 30 / 20 20 21 31 0<br />

fax: 0 30 / 20 20 21 31 1<br />

www.<strong>taxi</strong>deutschland.eu<br />

berlin@<strong>taxi</strong>deutschland.eu<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo bis Mi<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

10:00 bis 16:00 Uhr<br />

10:00 bis 17:00 Uhr<br />

geschlossen<br />

Beratung durch den Vorstand:<br />

Donnerstags von 13:00 bis 15:00 Uhr<br />

oder nach telefonischer Absprache<br />

Rechtsberatung:<br />

Donnerstags von 15:00 bis 16:00 Uhr<br />

Verbandsarzt:<br />

Terminvereinbarung:<br />

Tel. 030/786 64 00<br />

Bankverbindung:<br />

Berliner Volksbank<br />

BLZ 100 900 00,<br />

Konto-Nr. 7347788001<br />

Presserechtlich verantwortlich:<br />

Stephan Berndt<br />

Amtsgericht Charlottenburg (Berlin)<br />

Vereinsregister Nr.: 246002Nz<br />

Berlin Finanzamt für Körperschaften I<br />

Steuernummer: 27/620/57670<br />

NEUES VON DER TARIF-FRONT:<br />

GEWERBE-VORSCHLÄGE ABGELEHNT<br />

Endlich, am 08. April, präsentierte die Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung, Verkehr und<br />

Umwelt (SenStadtUm) dem Taxigewerbe ihre<br />

Vorstellungen zur Veränderung der Beförderungsentgelte<br />

im Berliner Taxiverkehr. Die<br />

von SenStadtUm in Auftrag gegebene und<br />

von „Center Nahverkehr Berlin (CNB) GbR“<br />

erarbeitete Auswertung wurde von deren Verfasser,<br />

Heiko Krause, vorgestellt. Bei diesem<br />

Termin erhielt das Taxigewerbe die Möglichkeit,<br />

die Schlüsse, die Herr Krause gezogen<br />

hatte, geradezurücken. Nachdem noch im<br />

Gutachten „in Abwägung der Interessen<br />

der Angebots- und der Nachfrageseite (…)<br />

eine Tarifanpassung von in der Summe aller<br />

Umsätze von 3 % bis 4 % für angemessen<br />

erachtet (wird)“, bewegte diese Erörterung<br />

SenStadtUm ein wenig in Richtung unserer<br />

Vorstellungen. Im Ergebnis ist der Vorschlag<br />

aber noch immer nicht befriedigend, auch<br />

weil er auf der Grundlage von im Gutachten<br />

falsch gezogener Schlüsse formuliert wurde.<br />

Nach Vorlage dieses Vorschlages der Verwaltung<br />

haben sich die „Innung des Berliner<br />

Taxi gewerbes e.V. (Innung)“, der „Taxiverband<br />

Berlin, Brandenburg e.V. (TVB)“ und<br />

„TaxiDeutschland, Landesverband Berlin e.V.<br />

(TD)“ noch einmal beraten, die Fehler des<br />

Gutachtens heraus gestellt und einen Kompromissvorschlag<br />

unterbreitet.<br />

Der uns vorgelegte Vorschlag wird von Sen-<br />

StadtUm wie folgt anmoderiert:<br />

Der überarbeitete Tarifentwurf folgt dem<br />

Antrag vom 11.09.2012 in nahezu allen<br />

Punkten. Für die geforderte Erhöhung<br />

der Kurzstrecke und die Einführung eines<br />

Bestellzuschlags soll eine Erhöhung der<br />

Grundgebühr als Mischkalkulation erfolgen,<br />

die in der Wirkung sogar über den<br />

vorgenannten Forderungen des Antrages<br />

liegt. Gefolgt wird insbesondere den Vorschlägen<br />

nach der Verlagerung der Preisgrenze<br />

auf 10 km sowie der Erhöhung<br />

der Wartezeit. Nur in Teilen gefolgt wird<br />

der Erhöhung des km-Preises, denn eine<br />

Erhöhung von 19 Cent je km bei bereits<br />

vorliegender Erhöhung durch die Verlagerung<br />

der Preisgrenze auf 10 km wäre unverhältnismäßig.<br />

In der Summe stellt der<br />

Entwurf nunmehr eine Tarifer höhung von<br />

5,81% dar.<br />

Vorschlag SenStadtUm<br />

(+5,81 %):<br />

Erhöhung der Grundgebühr um 0,20 € auf<br />

3,40 € (Anteil Tariferhöhung: 1,6 %)<br />

Mit der Erhöhung der Grundgebühr als Mischkalkulation<br />

wird dem im Rahmen des Tarifantrages<br />

geforderten Zuschlags für Bestellfahrten<br />

(Anteil: 30 % an den gesamten Fahrten)<br />

Rechnung getragen sowie der geforderten<br />

Erhöhung des Kurzstreckentarifs. In Summe<br />

sind die Auswirkungen auf den Umsatz der<br />

Unternehmen damit um 0,5 %-Punkte höher<br />

als nach Antrag.<br />

Verlagerung des km-Preis-Wechsels von 7 km<br />

auf 10 km (Anteil Tariferhöhung: 2,1 %)<br />

Dem Antrag wird entsprochen. Zudem bedeutet<br />

dies die Annahme des Vorschlags des<br />

Landkreises Dahme-Spreewald zur Kompromissfindung<br />

eines Flughafentarifs.<br />

Erhöhung des km-Preises bis 10 km um 0,04<br />

€: 1,69 €/km (Anteil Tariferhöhung: 1,7 %)<br />

Erhöhung des km-Preises ab 10 km um 0,02<br />

€: 1,30 €/km (Anteil Tariferhöhung: 0,1 %)<br />

Dem Antrag zur Erhöhung der km-Preise wird<br />

grundsätzlich entsprochen. Beantragt waren<br />

jedoch Erhöhungen der km-Preise um 0,19<br />

bzw. 0,15 €. Aufgrund der übrigen deutlichen<br />

Tariferhöhungen werden die km-Preise<br />

mode rat erhöht.<br />

Erhöhung des Wartezeit-Zuschlages um 5<br />

€/h auf 30 €/h (Anteil Tariferhöhung: 0,3 %)<br />

Dem Antrag wird entsprochen, ineffi ziente<br />

Wartezeit insbesondere bei bestellten Fahrten<br />

wird höher gewichtet.<br />

Eine höhere Anpassung ist auch auf Basis der<br />

durch die Verbände mit dem Antrag vorgebrachten<br />

Argumente nicht zu begründen.<br />

Kommentar des Gutachters:<br />

„Die von den Verbänden beigelegten<br />

Argumente zur Begründung des Antrags<br />

und der damit verbunden Erhöhung um<br />

über 12 % sind im Gutachten überprüft<br />

und ebenfalls bei der Bemessung der Tarifhöhe<br />

berücksichtigt worden. In 4 von 5<br />

Fällen konnten die Argumente hinsichtlich<br />

der Höhe nicht bestätigt werden.“<br />

Natürlich konnten wir das so nicht akzeptieren,<br />

auch wenn wir davon ausgehen müssen,<br />

dass dies weitere Verzögerungen mit sich<br />

bringt. Eine Mitgliederbefragung bei Innung<br />

und TD hat dies auch eindeutig gefordert<br />

(Ergebnisse unserer Umfrage im Anhang).<br />

Deshalb haben wir einen Kompromissvorschlag<br />

formuliert und begründet.<br />

Kompromissvorschlag<br />

der Verbände:<br />

1. Annahme der Erhöhung der Grundgebühr<br />

um 0,20 € auf 3,40 €<br />

Damit verzichten wir auf den im Rahmen des<br />

Tarifantrages geforderten Zuschlag für Bestellfahrten<br />

(Grundgebühr 4,00 €) sowie auf die<br />

geforderte Erhöhung des Kurzstreckentarifs<br />

(von 4,00 € auf 5,00 €).<br />

2. Keine Verlagerung des km-Preis-Wechsels<br />

von 7 km auf 10 km<br />

Diese Verlagerung alleine hätte an der Tariferhöhung<br />

einen Anteil von 2,1 %. Darauf wird<br />

verzichtet, weil dies negative Auswirkungen<br />

auf das Preisgefüge hätte. Vorschläge aus dem<br />

Landkreis LDS sind derzeit nicht relevant. Mit<br />

dem Wegfall dieser Verlagerung, die alleine<br />

schon einen Anteil von 2,1 % an der von<br />

SenStadtUm vorgeschlagenen Tariferhöhung<br />

18 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />

bedeutet hätte, gewinnen wir im Rahmen des<br />

uns vorliegenden Angebots Luft zum Zwecke<br />

sinnvollerer Anpassungen.<br />

3. Keine Erhöhung des Wartezeit-Zuschlages<br />

um 5 €/h auf 30 €/h<br />

Der Antrag wird zurück genommen. Hätte<br />

wenig Effekt und vermindert den Spielraum<br />

für sinnvollere Erhöhungen (Anteil Tariferhöhung:<br />

0,3 % entfällt).<br />

4. Erhöhung des km-Preises bis 7 km um 0,14<br />

€ auf 1,79 €/km<br />

5. Erhöhung des km-Preises ab 7 km um 0,07<br />

€ auf 1,35 €/km<br />

Aufgrund des Verzichts auf die übrigen deutlichen<br />

Tariferhöhungen können die km-Preise<br />

etwas stärker erhöht werden, als im Angebot<br />

von SenStadtUm, fallen aber deutlich niedriger<br />

aus, als ursprünglich beantragt (0,19 bzw.<br />

0,15 €).<br />

Gemeinsame Stellungnahme<br />

der Unternehmervertretungen im<br />

Berliner Taxigewerbe, „Innung“, TVB<br />

und TD:<br />

Nach dem Erörterungstermin zur Novellierung<br />

der Beförderungsentgelte im Berliner<br />

Taxenverkehr am 08.04.<strong>2013</strong> bei der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

(SenStadtUm), legte uns die Senatsverwaltung<br />

einen eigenen Tarifvorschlag vor, der als Ergebnis<br />

dieser Erörterung u. a. die geringe<br />

Rentabilität, die geringen absoluten Gewinne<br />

und die geringen Löhne im Taxengewerbe<br />

mehr als vorher berücksichtigen sollte.<br />

Leider ist dies nicht gelungen, denn die vorgeschlagene<br />

Erhöhung ist mit durchschnittlich<br />

5,81 Prozent nicht nur insgesamt zu niedrig,<br />

sie berücksichtigt vor allem nicht in ausreichender<br />

Weise, mit welchen Fahrten wir<br />

überwiegend unser Geld verdienen: in dem<br />

Bereich, in dem wir knapp die Hälfte unseres<br />

Gesamtumsatzes erzielen (Fahrstrecken von 2<br />

km bis 7 km), gewährt dieser Vorschlag dem<br />

Taxigewerbe eine Erhöhung von gerade einmal<br />

3,7 Prozent. Das ist absolut inakzeptabel.<br />

Unserem Vorschlag, die Grenze des km-<br />

Preis-Wechsels von 7 km auf 10 km zu verlagern,<br />

wird dagegen gefolgt, obgleich schon<br />

beim Erörterungstermin deutlich wurde, dass<br />

dadurch schwer erklärbare „Preisdellen“ geschaffen<br />

würden. Was nur im Hinblick auf<br />

eine Vereinheitlichung des Berliner und des<br />

LDS-Taxitarifs gedacht war und in der gegenwärtigen<br />

Situation gar keinen Sinn macht,<br />

schafft ausschließlich negative Effekte: Touren<br />

mit Entfernungen im Bereich von 10 km verteuern<br />

sich dadurch unverhältnismäßig stark.<br />

Gerade auch angesichts der Angriffe von neuen<br />

Netzwerken von Chauffeurdiensten wie<br />

„mydriver“, „blacklane“ und „Uber“ aufs<br />

Taxi gewerbe, müssen wir bei Preiserhöhungen<br />

speziell in dem Preissegment, wo wir<br />

besonders stark angegangen werden, äußerst<br />

vorsichtig sein. Preiserhöhungen für Fuhren<br />

ab 20 Euro sind daher besonders unter diesem<br />

Aspekt festzulegen.<br />

Da diese insgesamt schädliche Verlagerung<br />

des km-Preis-Wechsels zusätzlich auch noch<br />

mit 2,1 Prozent zu der von SenStadtUm vorgeschlagenen<br />

Tarifanpassung in Höhe von<br />

plus 5,81 Prozent beiträgt, muss darauf verzichtet<br />

werden. Stattdessen müssen wir die<br />

Preise für die Entfernungen, für die wir am<br />

stärksten nachgefragt werden, deutlicher anheben.<br />

Auch auf die Erhöhung des Preises für die<br />

Wartezeit von derzeit 25 Euro pro Stunde<br />

auf 30 Euro können wir verzichten, da dies<br />

nur geringe positive Effekte haben wird und<br />

der Verzicht ein wenig mehr Raum da gibt,<br />

wo wir eine deutlichere Preissteigerung brauchen.<br />

Gerade unter dem Aspekt, dass ein expliziter<br />

Bestelltarif abgelehnt wurde, begrüßen wir<br />

es, den Grundpreis auf 3,40 Euro anzuheben.<br />

Das wirkt sich gerade bei kurzen Fahrten<br />

positiv aus, ohne den km-Preis über die<br />

Maßen erhöhen zu müssen. Im Gegenzug<br />

verzichten wir auf den im Rahmen unseres<br />

Tarifantrages geforderten Zuschlag für Bestellfahrten<br />

(Grundgebühr 4,00 €) sowie auf die<br />

geforderte Erhöhung des Kurzstreckentarifs<br />

(von 4,00 € auf 5,00 €).<br />

Insgesamt war die Auswertung von Sen-<br />

StadtUm, die darauf folgende gemeinsame<br />

Erörterung und auch die Formulierung eines<br />

Vorschlages von Heiko Krause, „Center Nahverkehr<br />

Berlin“, im Auftrag von SenStadtUm,<br />

sehr hilfreich. Es ist grundsätzlich erfreulich,<br />

dass die Senatsverwaltung, ihrem gesetzlichen<br />

Auftrag folgend, endlich die wirtschaftliche<br />

Lage des Gewerbes bei ihren Entscheidungen<br />

berücksichtigen will.<br />

Allerdings lässt das zugrundeliegende Gutachten<br />

viel zu wünschen übrig. So wurden,<br />

wie schon in einer entsprechenden Untersuchung<br />

in den neunziger Jahren, auch hier<br />

wieder nicht die Arbeits- und Einsatzzeiten<br />

erfasst, die hinter den erzielten Umsätzen stehen.<br />

Statistiken sind aber nur dann wirklich<br />

aussagekräftig, wenn alle wesentlichen Faktoren<br />

berücksichtigt werden. Lässt man bei<br />

der Betrachtung von Umsätzen, Gewinnen<br />

und Löhnen aber die dafür aufgewendete<br />

Arbeitszeit außer Acht, wird ein wesentlicher<br />

Umstand ausgeblendet und die Auswertung<br />

verliert an Aussagekraft.<br />

Des Weiteren sind Statistiken, wie wir alle<br />

wissen, mannigfach deutbar. Daher kommen<br />

wir auch an einigen entscheidenden Stellen<br />

zu gänzlich anderen Bewertungen. Und<br />

wenn die Basis der ermittelten Umsatz- und<br />

Ertragssteigerungen das Jahr 2009 ist, dann<br />

sind sich doch alle Beteiligten wohl auch darüber<br />

im Klaren, dass es unserem Gewerbe<br />

damals richtig dreckig ging und von welch<br />

niedrigem Ausgangspunkt her diese Steigerungen<br />

somit erfolgten.<br />

Trotzdem hat diese gemeinsame Beschäftigung<br />

mit möglichst vielen einer Fahrpreisanpassung<br />

zu Grunde liegender Aspekte die<br />

Gewerbevertretungen von „Innung“, TVB<br />

und TaxiDeutschland veranlasst, den eigenen<br />

Antrag, wie weiter oben schon ausgeführt,<br />

noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Wir<br />

sind sicher, dass SenStadtUm im Ergebnis dieser<br />

gemeinsamen Erörterung die Schwächen<br />

des eigenen Vorschlags erkennt und unserem<br />

darauf basierenden Kompromissvorschlag zustimmen<br />

wird.<br />

Vergleich mit Verkehrsverbund<br />

Berlin-Brandenburg (VBB)<br />

hinkt doppelt<br />

1. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind<br />

der mit Abstand größte Zuschussempfänger<br />

des Landes Berlin. Der neue Verkehrsvertrag,<br />

der bis 2020 gilt, garantiert dem öffentlichen<br />

Unternehmen nicht nur eine jährliche Ausgleichszahlung<br />

von 250 Millionen Euro aus<br />

dem Landeshaushalt. Zusätzlich erhält die<br />

BVG staatliche Gelder für die Grundsanierung<br />

des Schienennetzes, für die Altersversorgung<br />

der Mitarbeiter und Subventionen<br />

für Schülerkarten, Behinderten- und Sozialtickets.<br />

Insgesamt erhält die BVG vom Land<br />

nach dem geltenden Verkehrsvertrag jährlich<br />

mehr als 350 Millionen Euro.<br />

2. Das Taxigewerbe ist an die vom Senat vorgegebenen<br />

Fahrpreise gebunden. Unsere Tarifpflicht<br />

verbietet es uns, Rabatte zu geben,<br />

auch solche für Im-Voraus-Zahlende und für<br />

Vielfahrer. Aber genau das bedeuten Monatskarten:<br />

kalkulierbare Einnahmen im Voraus<br />

und damit eine deutlich gesteigerte Liquidität<br />

zu haben. Da uns dies nicht möglich ist und<br />

in unserem Preissystem nicht vorgesehen,<br />

sind VBB-Dauerkarten aus dem Preisvergleich<br />

rauszunehmen.<br />

Bei der geplanten Fahrpreiserhöhung des<br />

VBB dürfen wir also nicht von dem Durchschnittswert<br />

der „Tarifanpassungsrate“ in<br />

Höhe von 2,8 Prozent ausgehen, sondern<br />

müssen uns die Erhöhung der Einzelfahrscheine<br />

anschauen:<br />

Einzelfahrschein AB 2,40 € 2,60 € 8,3 %<br />

Tarif ABC 3,00 € 3,1 0 € 3,2 %<br />

Vier-Fahrten-Karte 8,40 € 8,80 € 4,8 %<br />

Tageskarte 6,50 € 6,70 € 3,1 %<br />

Kurzstrecke 1 ,40 € 1 ,50 € 7,1 %<br />

Betrachten wir dies über den gesamten Zeitraum<br />

seit der letzten Preisanpassung im Taxigewerbe,<br />

ergibt sich beim Einzelfahrschein<br />

AB eine Erhöhung von 22,2 Prozent:<br />

2009 2011 2012 <strong>2013</strong> gesamt<br />

Preis<br />

Einzel AB 2,10 2,30 2,40 2,60<br />

Erhöhung<br />

Einzel AB 9,5% 4,4% 8,3% 22,2%<br />

Durchschnittliche<br />

Erhöhung 2,8% 2,8% 2,8% 8,4%<br />

Aber selbst, wenn wir dies völlig außer Acht<br />

ließen, was wir nicht tun dürfen, ergeben die<br />

Erhöhungen des VBB, unter Einbeziehung<br />

der anstehenden Erhöhung, seit der letzten<br />

Preisanpassung im Taxigewerbe 2009, eine<br />

Preissteigerung von 8,4 Prozent. Über einen<br />

Wert darunter dürfen wir in dieser Anpassungsrunde<br />

gar nicht reden.<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 19


W GEWERBEVERTRETUNGEN RECHT & STEUERN<br />

Am Ende bleibt festzuhalten, dass VBB und<br />

Taxigewerbe nicht in dieser Form, wie von<br />

der Senatsverwaltung getan, verglichen werden<br />

können. Und während eine Preisanpassung<br />

für das Taxigewerbe bereits seit Januar<br />

2012 in die Länge gezogen wird, holen sich<br />

die Unternehmen des VBB zusätzliches Geld<br />

in ihre Kassen, weil die Preise schon zum<br />

1. Juli und nicht wie zuletzt am 1. August erhöht<br />

werden sollen.<br />

Bekräftigung der Begründungen<br />

unseres Tarifantrages, entgegen der<br />

Ergebnisse des Gutachters<br />

In den letzten Jahren hängten die Preise für<br />

Dienste und Waren rund ums Auto die Entwicklung<br />

der allgemeinen Lebenshaltungskosten<br />

meilenweit ab. Der Autoclub Europa<br />

(ACE) errechnete einen um 41 Prozent stärkeren<br />

Anstieg der Autokosten gegenüber dem<br />

Preisanstieg anderer alltäglicher Verbrauchswaren<br />

in der Zeit von 2005 bis 2010. Kfz-<br />

Versicherungen verteuerten sich in diesem<br />

Zeitraum um 18,6%, Kraftstoffe um 16,1%,<br />

Reparaturen und Inspektionen um 13,1% und<br />

Ersatzteile und Pflegemittel um 11,2%. Dies<br />

waren die größten Preistreiber, aber auch der<br />

Führerschein wurde in dieser Zeit 10,2% teurer,<br />

Neuwagen 6,7%, die Kfz-Steuer 4,5%,<br />

Gebrauchtwagen 3,8% und für die Garagenmiete<br />

mussten 2,8% mehr bezahlt werden.<br />

Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen in<br />

dieser Zeit nur um 8,2% (Quelle: Destatis).<br />

Und schauen wir uns den Autokosten-Index<br />

an, den der ADAC nach jedem Quartal gemeinsam<br />

mit dem Statistischen Bundesamt<br />

veröffentlicht, wird deutlich, dass die Preise<br />

für die Anschaffung und den Unterhalt von<br />

Kraftfahrzeugen im Jahr 2012 gegenüber dem<br />

Vorjahr um 2,3 Prozent gestiegen sind (2011:<br />

4,9%). Hauptursache dafür ist die kräftige<br />

Verteuerung von Kraftstoffen, die im Jahresdurchschnitt<br />

um 5,7 Prozent zugelegt haben<br />

(in 2011: 13,9%). Sämtliche Indizes wurden<br />

letztmals für das Jahr 2005 auf den Basiswert<br />

100 gesetzt. Seitdem kletterten die Autokosten<br />

insgesamt um 19%, die Kraftstoffpreise<br />

sogar um 36,2%. Vergleichsweise harmlos<br />

mutet da der Anstieg der Lebenshaltungskosten<br />

um 12,9% an.<br />

1. Steigerung der Kraftstoffkosten<br />

Von Juli 1997 bis Juli 2007 verteuerte sich<br />

der Kraftstoffpreis um 70,4 %. Während<br />

Normal- und Superbenzin um gut zwei<br />

Drittel (+ 68,6 % bzw. + 67,0 %) teurer<br />

wurde, zogen die Dieselpreise in diesem<br />

Zeitraum um 91,6 % an. Das teuerste<br />

Tank-Jahr aller Zeiten war 2011.<br />

2. Erhöhung der Wagenpflegekosten<br />

Hier müssen Sie sehen, dass viele Tankstellen<br />

Extrapreise für „Taxi-Wäschen“<br />

anbieten. Der Preis dafür lag viele Jahre<br />

bei durchschnittlich 4,– €. Der ist auf jetzt<br />

durchschnittlich 5,– € gestiegen. Das ist,<br />

anders als Sie es darstellen, eine deutliche<br />

Preissteigerung.<br />

3. Wartung- und Instandsetzungskosten<br />

Sie werten aus, dass „die Reparaturkos-<br />

ten je Taxi um 1,8 % gesunken sind“. Das<br />

kann nur ein Auswertungsfehler sein oder<br />

aber an dem nicht Aussage kräftigen Datenmaterial<br />

liegen, das Ihrer Auswertung<br />

zu Grunde lag. Richtig ist, dass bei jedem<br />

neuen Fahrzeugmodell eines Herstellers<br />

die Preise für Ersatzteile und Reparaturen<br />

deutlich steigen. Das ist insbesondere<br />

bei den wichtigsten Fahrzeugherstellern<br />

für das Taxigewerbe, Daimler-Benz und<br />

Volkswagen bei allen Modellwechseln der<br />

jüngeren Vergangenheit nachweisbar.<br />

4. Anschaffungskosten für Taxen<br />

Wir weisen noch einmal darauf hin, dass<br />

neben den, auch von Ihnen unbestrittenen<br />

Kostensteigerungen bei den Neufahrzeugen<br />

im Allgemeinen, im Zuge des<br />

unerbittlichen Konkurrenzkampfes um<br />

Fahrpersonal zusätzliche Mehrkosten bei<br />

der besonderen Ausstattung der Fahrzeuge<br />

unvermeidlich sind und die Anschaffungskosten<br />

weiter in die Höhe treiben<br />

(Beispiel „Doppelfunk“, Beispiel “Parkassistent“,<br />

Beispiel „Navigationssystem“).<br />

5. Erhöhung der Versicherungsbeiträge<br />

Sie behaupten, „die Versicherungsbeiträge<br />

je Taxi seien um 0,8 % gesunken“.<br />

Tatsächlich wurden Kfz-Versicherungs-<br />

Tarife drastisch teurer: Eine Phase, in der<br />

es eine regelrechte Rabattschlacht unter<br />

Kfz-Versicherungen gab, ging zu Ende.<br />

Anstatt den Preiskrieg fortzusetzen, versuchen<br />

die Versicherer nun, ihr Geschäft<br />

wieder in Ordnung zu bekommen und<br />

Gewinne zu erwirtschaften. Sie werden<br />

einer Untersuchung zufolge teils drastisch<br />

teurer, eine Stichprobe unter günstigen<br />

Versicherern habe ergeben, dass sich die<br />

Kosten für Haftpflicht-Policen bei gängigen<br />

Modellen teilweise mehr als verdoppelt<br />

hätten, berichtete die Zeitschrift „Auto<br />

Motor und Sport“. Bei keinem Anbieter<br />

seien die Kosten für die Autoversicherung<br />

hingegen günstiger geworden. Eine Auswertung<br />

des Verbraucherportals transparo<br />

ergab, dass die Kfz-Versicherer ihre Preise<br />

kurz vor dem Stichtag zum Wechsel der<br />

Kfz-Versicherung (30.11.) teilweise deutlich<br />

erhöht haben. Zwischen 2005 und 2009<br />

hatten sich Kfz-Haftpfl icht-Policen noch<br />

um knapp ein Viertel verbilligt.<br />

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nach Angaben des unabhängigen<br />

Vergleichsportals Check24 im ungünstigsten<br />

Fall mehr bezahlen, wenn ihr Fahrzeug<br />

von der Neuordnung der Regional- und<br />

Typklassen betroffen ist. Die Klassen<br />

spiegeln die Schadenentwicklung einer<br />

Region und eines Fahrzeugtyps wieder<br />

und berücksichtigen dabei u.a. die Unfallhäufi<br />

gkeit und die Höhe der entstandenen<br />

Schäden. Die Einstufung beeinfl usst<br />

die Höhe der Versicherungsprämie und<br />

wird jedes Jahr für die rund 22.000 Pkw-<br />

Modelle überprüft. In der Kfz-Haftpflichtversicherung<br />

erhalten nach Angaben des<br />

Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

32 Prozent aller Fahrzeuge<br />

2012 eine neue Typklasse, in der Vollkaskoversicherung<br />

38 Prozent. In der Teilkaskoversicherung<br />

werden 34 Prozent aller<br />

Fahrzeuge umgestuft. Im ungünstigsten<br />

Fall muss mit einer Verschlechterung um<br />

fünf Stufen gerechnet werden.<br />

Ein besonders beliebtes Taxi-Modell, der<br />

Mercedes-Benz, Typ 212, ist davon außerordentlich<br />

stark betroffen, so dass die Versicherungsprämie<br />

eines solchen Taxis im<br />

Jahr 2012 gegenüber dem Jahr 2011 monatlich<br />

um durchschnittlich 50 Euro gestiegen<br />

sind. Seit 2009 sind etwa zweitausend<br />

dieser Wagen zugelassen worden.<br />

Einer der größten Taxiversicherer in<br />

Deutschland, die Vdk-Signal-Iduna, hat in<br />

diesem Jahr den Basispreis einer Taxiversicherung<br />

um ca. 45 Prozent erhöht.<br />

Die Argumente des Gutachtens, den Fahrpreis<br />

nur äußerst moderat zu erhöhen, konnten<br />

im Wesentlichen widerlegt werden. Die<br />

Ablehnung Ihres Vorschlages darf jetzt aber<br />

nicht zu einer generellen Blockade und weiteren<br />

Verzögerungen führen. Wir sind davon<br />

überzeugt, dass unser neues Angebot, als<br />

gerechtfertigte Annäherung zwischen unserem<br />

ursprünglichen Antrag und Ihrem Vorschlag,<br />

in Ihrem Hause schnell auf Zustimmung<br />

treffen wird.<br />

FOTO-Shooting<br />

Taxi-Spotlights Berlin<br />

Stand: Febr. <strong>2013</strong> · Änderung vorbehalten!<br />

Der Taxitarif steht zum Einen für die Rechtssicherheit<br />

des Fahrgastes über das zu entrichtende<br />

Entgelt und damit im öffentlichen<br />

Verkehrsinteresse. Zum Anderen soll er aber<br />

auch zur wirtschaftlichen Sicherheit des Taxigewerbes<br />

beitragen. Nach § 39 Abs. 2 PBefG<br />

ist der Taxitarif regelmäßig an die wirtschaftliche<br />

Lage des Taxigewerbes anzupassen, um<br />

auch eine ausreichende Verzinsung des Anlagekapitals<br />

zu berücksichtigen. Im Weiteren<br />

soll der Taxitarif zum wirtschaftlichen Überleben<br />

des örtlichen Taxigewerbes beitragen<br />

und damit auch ein funktionierendes Beförderungsmittel<br />

im Nahbereich sicherstellen.<br />

In diesem Sinne sind weitere Verzögerungen<br />

nicht länger zu verantworten. Auch wenn<br />

der Vorschlag der Verwaltung für uns nicht<br />

annehmbar ist, muss SenStadtUm nun schleunigst<br />

unseren erneuten Vorschlag zu prüfen.<br />

Stephan Berndt<br />

20 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


Tarife und Vorschläge im Vergleich<br />

RECHT & STEUERN GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />

Tarif km km km km km km km km km km km<br />

GG 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Berlin aktuell (2009)<br />

3,20 / 7=1,28 3,20 4,85 6,50 8,15 9,80 11,45 13,10 14,75 16,03 17,31 18,59 19,87<br />

LDS-Tarif (ohne WZ)<br />

Tag 3,0 / 1,50 3,00 4,50 6,00 7,50 9,00 10,50 12,00 13,50 15,00 16,50 18,00 19,50<br />

Nacht 3,0 / 1,60 3,00 4,60 6,20 7,80 9,40 11,00 12,60 14,20 15,80 17,40 19,00 20,60<br />

zzgl. WZ 5% auf km-Preis am Tag* 3,00 4,58 6,15 7,73 9,30 10,88 12,45 14,03 15,60 17,18 18,75 20,33<br />

zzgl. WZ 2% auf km-Preis in der Nacht* 3,00 4,63 6,26 7,90 9,53 11,16 12,79 14,42 16,06 17,69 19,32 20,95<br />

Bln-Tarif NEU<br />

Verbände: 3,40 / 7=1,35 3,40 5,19 6,98 8,77 10,56 12,35 14,14 15,93 17,28 18,63 19,98 21,33<br />

SenStadt: 3,40/ 10=1,30 3,40 5,09 6,78 8,47 10,16 11,85 13,54 15,23 16,92 18,61 20,30 21,60<br />

%-Veränderung Vorschlag Verbände 6,25 7,01 7,38 7,61 7,76 7,86 7,94 8,00 7,80 7,63 7,48 7,35<br />

%-Veränderung Vorschlag SenStadtUm 6,25 4,95 4,31 3,93 3,67 3,49 3,36 3,25 5,55 7,51 9,20 8,71<br />

Tarif km km km km km km km km km km<br />

GG 12 13 14 15 16 17 18 19 20 30<br />

Berlin aktuell (2009)<br />

3,20 / 7=1,28 21,15 22,43 23,71 24,99 26,27 27,55 28,83 30,11 31,39 44,19<br />

LDS-Tarif (ohne WZ)<br />

Tag 3,0 / 1,50 21,00 22,50 24,00 25,50 27,00 28,50 30,00 31,50 33,00 48,00<br />

Nacht 3,0 / 1,60 22,20 23,80 25,40 27,00 28,60 30,20 31,80 33,40 35,00 51,00<br />

zzgl. WZ 5% auf km-Preis am Tag* 21,90 23,48 25,05 26,63 28,20 29,78 31,35 32,93 34,50 50,25<br />

zzgl. WZ 2% auf km-Preis in der Nacht* 22,58 24,22 25,85 27,48 29,11 30,74 32,38 34,01 35,64 51,96<br />

Bln-Tarif NEU<br />

Verbände: 3,40 / 7=1,35 22,68 24,03 25,38 26,73 28,08 29,43 30,78 32,13 33,48 46,98<br />

SenStadt: 3,40/ 10=1,30 22,90 24,20 25,50 26,80 28,10 29,40 30,70 32,00 33,30 46,30<br />

%-Veränderung Vorschlag Verbände 7,23 7,13 7,04 6,96 6,89 6,82 6,76 6,71 6,66 6,31<br />

%-Veränderung Vorschlag SenStadtUm 8,27 7,89 7,55 7,24 6,97 6,72 6,49 6,28 6,08 4,77<br />

Kurzstrecke: bleibt 4,00 €; Degression: bleibt ab 7 km; Wartezeit: bleibt 25,00 €.<br />

*Bei der Ermittlung der WZ wurden im Durchschnitt am Tag 5% auf den bes-km gemessen. Die WZ 2% im Nachttarif wurden geschätzt.<br />

ZURICH Filialdirektion<br />

Frank Patzer & Petra von Chamier GbR<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Sie erreichen uns auch in unseren<br />

nachstehend genannten Büros:<br />

Persiusstraße 7, 10245 Berlin<br />

Telefon 030 65494910<br />

Fax 030 65494911<br />

Filialleiter Lino Janke<br />

Telefon 030 200050770<br />

Fax 030 200050777<br />

Berliner Straße 18, 15569 Woltersdorf<br />

Telefon 03362 880788<br />

Fax 03362 880789<br />

In der<br />

Innung des Berliner Taxigewerbes e. V.<br />

Martin-Luther-Straße 3-7, 10777 Berlin<br />

Telefon 030 23627205<br />

Fax 030 3446069<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 21


W GEWERBEVERTRETUNGEN<br />

GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />

Ergebnis unserer<br />

Mitgliederbefragung<br />

„Sollen wir den Vorschlag der Senatsverwaltung<br />

annehmen?“<br />

Beteiligung 91<br />

(von 302, 30, 13 %)<br />

Nein-Stimmen 84<br />

Ja-Stimmen 7<br />

92,31 % unserer an der Befragung teilgenommenen<br />

Mitgliedsbetriebe lehnen Senatsvorschlag<br />

ab.<br />

Stimmen unserer Mitglieder<br />

Jörg Martin:<br />

Dieser Vorschlag ist abzulehnen. Noch ist<br />

kein erstzunehmendes Gutachten über die<br />

wirtschaftliche Lage des Taxigewerbes fertig.<br />

Insofern ist das Vorgehen der Senatsverwaltung<br />

nicht akzeptabel.<br />

Engür Sastimdur:<br />

Wir halten eine Preiserhöhung für ein falsches<br />

Signal. Die Preisspanne zu den Mitbewerbern<br />

wie Car-sharing, schwarze Limousinen etc.<br />

muss für den Kunden spürbar sein.<br />

Vielmehr müssen wir erreichen die Standzeiten<br />

an den Taxihalten zu kürzen. Dies<br />

erreichen wir nur über ein attraktives Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis. Hier ist eine Qualitätsoffensive<br />

und öffentliche Werbung über stabile<br />

Preise ein adäquates Mittel.<br />

Wenn wir es schaffen, die Taxe bei einer<br />

10-Stundenschicht eine Stunde weniger an<br />

Taxihalten auf Kundschaft warten zu lassen<br />

und diese mit Nachfrage zu füllen, dann ist<br />

das eine Umsatzsteigerung bzw. „Preiserhöhung“<br />

um 10 %.<br />

Christoph Knaack:<br />

Akzeptiert den jetzt vorliegenden Tarifvorschlag<br />

der Senatsverwaltung nicht! Das<br />

zugrundeliegende Gutachten lässt viel zu<br />

wünschen übrig. So wurden, wie schon in<br />

einer entsprechenden Untersuchung in den<br />

neunziger Jahren, auch hier wieder nicht die<br />

Arbeits- und Einsatzzeiten erfasst, die hinter<br />

den erzielten Umsätzen stehen.<br />

Und wenn die Basis der ermittelten Umsatzund<br />

Ertragssteigerungen das Jahr 2009 ist,<br />

dann muss man sich doch darüber im Klaren<br />

sein, von welch niedrigem Ausgangspunkt<br />

her diese Steigerungen erfolgten! Grundsätzlich<br />

ist es erfreulich, dass die Senatsverwaltung<br />

endlich die wirtschaftliche Lage des<br />

Gewerbes bei ihren Entscheidungen berücksichtigen<br />

will, so wie es ja auch gesetzlicher<br />

Auftrag ist! Auch wenn es für den einzelnen<br />

Unternehmer sehr aufwändig und lästig sein<br />

mag, die erforderlichen Daten vorzulegen.<br />

(Ich bin) …für eine Novellierung des PBefG<br />

dahingehend, die Untersuchung der wirtschaftlichen<br />

Lage des Gewerbes (für die Genehmigungsbehörden)<br />

einfacher zu gestalten<br />

und näher an die tatsächlich relevanten<br />

Was dauert länger: Fahrpreiserhöhung im<br />

Berliner Taxigewerbe oder BER-Eröffnung?<br />

Wer sich fragt, wie handlungsfähig unser<br />

Gewerbe ist, wird bald feststellen, dass uns<br />

der Berliner Taxi Bund wohl direkt vom<br />

Himmel geschickt wurde. Leider ist das<br />

für unser Gewerbe kein Segen, denn seit<br />

deren wundersamen Erscheinen im Anhörverfahren<br />

geht gar nichts mehr voran. Sie<br />

sind also - um im Bild zu bleiben – eher<br />

ein Himmelfahrtskommando, dem es offenbar<br />

mehr auf „Wirkung“ als auf sinnvolles<br />

„Wirken“ ankommt. So gesehen also<br />

doch eher ein Fluch für uns alle? Bei ihrer<br />

Aufnahme ins Anhörverfahren wunderten<br />

sich die restlichen Gewerbevertreter darüber,<br />

wie denn ein Verein gehört werden<br />

könne, deren Mitgliedschaft überwiegend<br />

aus Fahrern besteht. Und wir rätselten, wer<br />

daran denn vielleicht ein Interesse haben<br />

könnte. Eine eindeutige Antwort darauf<br />

fanden wir bis heute nicht. Doch vielleicht<br />

erklärt uns dieses erste Anhörverfahren<br />

mit dem BTB im Zuge der geplanten Fahrpreiserhöhung<br />

ein wenig mehr, warum<br />

die da sitzen: könnte es nicht sein, dass<br />

Verwaltung und Politik, die sich in den vergangenen<br />

Monaten immer geschlossener<br />

agierenden Gewerbevertretungen gegen-<br />

Fakten zu führen, mit entsprechenden Konsequenzen<br />

für die Genehmigungspraxis. So<br />

eine Initiative für eine Gesetzesnovellierung<br />

ist natürlich ein langwieriger Prozess, aber<br />

hier ist für eine erfolgreiche Gewerbepolitik<br />

eine Richtung vorgegeben! Hier fänden sich<br />

auch Unterstützer in den anderen Gewerbevertretungen!<br />

Trotzdem brauchen wir in Berlin jetzt kurzfristig<br />

eine Tarifanpassung, um über die nächste<br />

Zeit zu kommen, auch wenn das nur eine<br />

sehr kurzatmige Lösung sein kann, die unsere<br />

prekäre wirtschaftliche Lage überhaupt nicht<br />

dauerhaft verbessert und von der zunächst<br />

hauptsächlich die Taxameter-Betriebe profi -<br />

tieren werden.<br />

Der ursprüngliche Tarifantrag von TD, „Innung“<br />

und TVB war schon Ergebnis eines<br />

schwer herbeizuführenden Kompromisses<br />

Abonnenten verpassen keine Ausgabe!<br />

Nutzen auch Sie unser Abo.<br />

*Beziehen Sie die <strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> im Jahresabo (10 Ausgaben)<br />

für 27,00 € inkl. MwSt. Das Abo verlängert sich jeweils um ein Jahr,<br />

wenn es nicht einen Monat vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />

V&V Verkehrsverlag GmbH<br />

10587 Berlin · Helmholtzstr. 2-9, Aufgang F<br />

<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />

helga.jaeger@jmzb.de<br />

über sahen, uns mit der Aufnahme des BTB<br />

ins Anhörverfahren einen Floh in den Pelz<br />

setzen wollten? Um unser Handlungsvermögen<br />

wieder einzuschränken und nicht<br />

selbst von einem einig handelnden Taxigewerbe<br />

zum Handeln gezwungen zu werden?<br />

Wer weiß.<br />

Nachdem jedenfalls der BTB auf den gemeinsamen<br />

Tarifantrag von Innung, TVB<br />

und TD einen Eigenen eingereicht hatte,<br />

war es aus rechtlichen Gründen für die Senatsverwaltung<br />

unumgänglich, die Begründungen,<br />

insbesondere die wirtschaftliche<br />

Situation des Berliner Taxigewerbes, gutachterlich<br />

prüfen zu lassen. Grundsätzlich<br />

ist es erfreulich, dass die Senatsverwaltung<br />

endlich, ihrem gesetzlichen Auftrag folgend,<br />

die wirtschaftliche Lage des Gewerbes<br />

bei ihren Entscheidungen berücksichtigen<br />

will. Doch nach nun bald vier Jahren<br />

Fahrpreisstabilität erforderte die Preisentwicklung,<br />

insbesondere bei Kraftstoff, Reifen,<br />

Reparaturen und Kfz-Versicherungen,<br />

jetzt eine schnelle Lösung und wir hätten<br />

dieses eine Mal nun auch noch darauf verzichten<br />

können.<br />

und im Ergebnis wohl niemandes Wunschkind.<br />

Aber wir sollten nicht noch weniger akzeptieren,<br />

als das, was dieser Tarifvorschlag<br />

zumindest im Sinne einer Umsatzstabilisierung<br />

zu versprechen mag.<br />

Dann sollten wir aber daran arbeiten, dass<br />

das in unserem Gewerbe angestellte Fahrpersonal,<br />

die selbst fahrenden Unternehmer und<br />

die Mehrwagenunternehmer (die bei großem<br />

wirtschaftlichem Risiko letztlich oft nicht mehr<br />

verdienen als eine bescheidene Vergütung<br />

ihrer Verwaltungstätigkeit) endlich wieder<br />

vom Ertrag ihrer Arbeit vernünftig leben und<br />

unseren Fahrgästen eine gute Leistung anbieten<br />

können. Dazu bedarf es aber einer anderen<br />

Ausrichtung der Gewerbepolitik als nur<br />

der Bemühung um gelegentliche prozentuale<br />

Anpassungen im Rahmen der bestehenden<br />

Tarifstruktur.<br />

27,00 €*<br />

für 10 Ausgaben<br />

®<br />

Nr. 1<br />

Februar <strong>2013</strong><br />

20. Jahrgang · € 2,70<br />

Die unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe in Berlin und Brandenburg<br />

Neujahrsempfang<br />

bei Mercedes-Benz<br />

Chinesische Delegation<br />

besucht Taxizentrum Berlin<br />

GASAG-Talk über<br />

alternative Verkehrskonzepte<br />

Taxitage im<br />

Waldorf Astoria und Ramada<br />

Fotowettbewerb –<br />

Gewinnerbilder ausgestellt<br />

TXL mehr als nur ein<br />

Auslaufmodell<br />

Herbstumfrage<br />

des BTV ausgewertet<br />

KW verweigert Berliner Taxen<br />

bei der „Panorama“ die Abholung!<br />

22 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />

Berliner Taxivereinigung e.V.<br />

Eisenacher Straße 38/39<br />

10781 Berlin<br />

Tel. 030 / 21 45 888-1<br />

Fax 030 / 21 45 888-2<br />

Vorstand:<br />

Richard Leipold<br />

(1. Vorsitzender und Schatzmeister)<br />

Bernd Stumpf<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Norbert Geduhn<br />

(stellvertretender Vorsitzender)<br />

Ulrich Skerhut (Schriftführer)<br />

Kontakt:<br />

info@berliner-<strong>taxi</strong>-vereinigung.de<br />

Informationen, Satzung und<br />

Aufnahmeantrag finden Sie unter:<br />

www.berliner-<strong>taxi</strong>-vereinigung.de<br />

Verbandsbeiträge:<br />

Beitrag pro Taxe und Jahr: € 12,00<br />

Aufnahmegebühr: € 25,00<br />

Beratung:<br />

BTV Generalversammlung<br />

Am 17. April hielt die Berliner Taxivereinigung<br />

(BTV) ihre Generalversammlung ab. Im<br />

Versammlungsraum neben der Kantine des<br />

TÜV in der Alboinstraße hatten sich genau<br />

52 der 82 Mitglieder und zahlreiche Gäste<br />

aus der Wirtschaft und dem Taxigewerbe<br />

eingefunden. Richard Leipold, der Vorsitzende<br />

der BTV, und Jens-Peter Schultze vom<br />

TÜV Rheinland begrüßten die Anwesenden<br />

und hießen sie herzlich willkommen in der<br />

11. Etage des Verwaltungsgebäudes. Unten,<br />

vor dem Eingang hatten Frank Kröcher vom<br />

Autohaus am Nordring und Tobias Liebetanz<br />

von Volkswagen Automobile Berlin ein Opel<br />

Zafi ra Taxi und ein Volkswagen Caddy Taxi<br />

aufgestellt, damit ihn keiner verfehlt.<br />

Richard Leipold begann seinen Vorstandsbericht<br />

mit der Feststellung, dass jedes BTV-<br />

Mitglied im Lauf eines Jahres das Zehnfache<br />

seines Mitgliedsbeitrags (12,– €) an wirtschaftlichen<br />

Vorteilen genießt. Die BTV existiert<br />

jetzt zehn Jahre. Sie hat sich von Anfang<br />

an gegen Schwarzarbeit gewandt. Inzwischen<br />

tun dies alle Berliner Gewerbeverbände. In<br />

einem gemeinsamen Brief aller Verbände an<br />

Verkehrssenator Müller ist dieser daran erinnert<br />

worden, seinen Pfl ichten gegenüber<br />

dem Gewerbe nachzukommen (Gewerbeerfolg<br />

des Jahres 2012 = Einigung auf gemeinsame<br />

Ziele).<br />

Die BTV nimmt im Rahmen des Schaufensters<br />

Elektromobilität am „Innovationszentrum<br />

für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel“<br />

(InnoZ) teil. In der Diskussion um neue Mobilitätskonzepte<br />

kommt Taxi bislang nicht vor.<br />

Das ist das Problem. Mietwagen drängen mit<br />

neuen Vermittlungsagenturen in unser Hauptgeschäft.<br />

Das Verhalten der Krankenkassen,<br />

die Umsätze in Billigmietwagenfirmen pumpen<br />

und das Taxi aus der Patientenbeförderung<br />

hinausdrücken, bewirkt einen größeren<br />

Fahrgastschwund als der Verlust von BER.<br />

Carsharing erscheint als Hoffnungsträger neuer<br />

Mobilität. Es muss geprüft werden, ob uns<br />

das Synergien bringt oder neuen Auftragsverlust.<br />

Taxi muss bei der Elektromobilität dabei<br />

sein. Die BTV bemüht sich um ein Elektro-<br />

Test-Taxi.<br />

Der „Versicherungspool“ mit der Zurich Versicherung<br />

bewegt sich mit einer 80-%igen<br />

Schadensquote im Jahr 2012 unterhalb des<br />

von der BTV gewohnten Bereichs, ist aber<br />

immer noch weit besser als der Berliner .<br />

Richard Leipold 030/8518734<br />

(telefonische Terminvereinbarung, bitte<br />

Terminwunsch auf Anrufbeantworter)<br />

Mo, Di, Do, Fr:<br />

10:00-12:00 Uhr und 16:00-18:00 Uhr<br />

W Versicherungsberatung:<br />

Matthias Albinger, FinanceCollect<br />

Mittwoch: 14:00-16:00 Uhr<br />

Agentur Petra von Chamier<br />

Dienstag: 14:00-18:00 Uhr<br />

Presserechtlich verantwortlich:<br />

Richard Leipold<br />

Amtsgericht Charlottenburg (Berlin)<br />

Vereinsregister Nr.: VR 22433 B<br />

Berlin Finanzamt für Körperschaften I<br />

Steuernummer: 27/620/56674<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 19


W GEWERBEVERTRETUNGEN<br />

Durchschnitt. Allerdings hatten 70 %<br />

der teilnehmenden Firmen eine Quote<br />

besser als 50 %. Durch Schulungskonzepte<br />

mit TÜV, Rosenberg, u.a. wird<br />

an der Senkung der Schadensquote<br />

gearbeitet, d.h. es wird an den drei<br />

Betrieben gearbeitet, die die Suppe<br />

eingebrockt haben.<br />

40<br />

Der stellvertretende Vorsitzende Bernd<br />

Stumpf berichtete von der Arbeit des<br />

Fachausschuss Elektro-Mobilität. Er<br />

20<br />

musste kritisch vermerken, dass das<br />

Berliner Taxigewerbe am angekündigten<br />

Schaufenster Elektro-Mobilität<br />

bisher keinen Anteil hat. Das Taxigewerbe<br />

steht bestenfalls davor. In anderen<br />

Städten fahren schon Elektro-Taxis. In Berlin<br />

besteht daran offenbar kein Interesse. Die<br />

BTV bemüht sich, dies zu ändern. Mit Renault<br />

könnte es ein Modellprojekt geben. Bestrebungen<br />

mit Mitsubishi hatten keinen Erfolg.<br />

Ein vielversprechendes Elektro-Fahrzeug der<br />

chinesischen Marke BYD (Build Your Dreams)<br />

ist in Deutschland nicht zu haben. Emissionsfreier<br />

ÖPNV mit Taxen wäre ein schönes Ziel.<br />

Jens Daum von Volkswagen kündigte für den<br />

Herbst den Verkaufsstart des Up-E an (ein<br />

Kleinwagen) und für das nächste Jahr weitere<br />

Elektrofahrzeuge. Die BTV sucht unter ihren<br />

Mitgliedern nach einem Vorstandsbeauftragten<br />

für Elektromobilität.<br />

Wolfgang Jäschke berichtete von seiner<br />

Tätigkeit als Vorstandsbeauftragter. Die BTV<br />

100<br />

80<br />

60<br />

Mitgliederentwicklung der BTV<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

fungiert erfolgreich als Einkaufsgemeinschaft<br />

für Fahrzeuge. Sie ist der „grünste“ Verband.<br />

Über 80 % der Flotte ihrer Mitglieder besteht<br />

aus Erdgasfahrzeugen. Allein vom Opel Zafira<br />

(CNG) wurden über 280 abgenommen.<br />

Spezielle Wartungsverträge für Taxen gib es<br />

nicht mehr. Vereinzelte Angebote sind teuer.<br />

CNG-Taxen mit Automatik waren immer rar.<br />

Volkswagen konnte liefern. Verhandlungen<br />

über aktuelle Qualitätsmängel dieser Autos<br />

waren erfolgreich. Über eine erweiterte Kulanz<br />

konnte einiges geregelt werden.<br />

Ab 19. Kalenderwoche wird von Volkswagen<br />

das so genannte Robust-Taxi verfügbar sein,<br />

zunächst als Diesel mit anderem Getriebe<br />

und anderem Motor als bisher. Erdgas folgt<br />

dann in der 32. KW. Zudem gibt es die Mobile<br />

Anschlussgarantie-Versicherung, die für alle<br />

BTV-Mitglieder besonders günstig ist.<br />

82<br />

Richard Leipold berichtete, dass die<br />

beiden Berliner Softwarefi rmen Taxi-<br />

Com und Taxi Win an einer Abrechnungslösung<br />

für das Problem Mindestlohn<br />

für Taxifahrer arbeiten.<br />

Raewyn Leipold, die Tochter des Vorsitzenden,<br />

kündigte eine neu gestaltete<br />

Internetseite der BTV an. Sie soll<br />

interaktiver als die alte sein, stärker<br />

zum Mitmachen anregen und auch<br />

auf Smartphones und Tabletts abrufbar<br />

sein. Allerdings ist aktuell der<br />

Programmierer abhanden gekommen.<br />

Man sucht einen neuen.<br />

Mathias Ernst vom TÜV Rheinland bot ein<br />

spezielles Fahrsicherheitstraining für Taxifahrer<br />

im neuen Trainingszentrum in Lehnitz an.<br />

Die TÜV-Rheinland Akademie betreibt dort,<br />

bei Oranienburg, in der Nähe der A10, auf<br />

einem ehemaligen Kasernengelände eine<br />

neue Ausbildungsstätte. Taxifahrer können<br />

dort in sieben Stunden den richtigen Umgang<br />

mit Gefahrensituationen am Steuer erlernen.<br />

Der Normal-Preis dafür beträgt 99,– €. Mit<br />

einem Gutschein der Berufsgenossenschaft<br />

(Wert 50,– €) und mit dem Nachweis der<br />

aktuellen Hauptuntersuchung seines Taxis<br />

beim TÜV Rheinland reduziert sich der Preis<br />

auf 39,– € inkl. MwSt., Kaffee und Kuchen.<br />

Die HU kann auch während des Fahrtrainings<br />

in Lehnitz durchgeführt werden. Näheres<br />

unter www.tuev-fahrsicherheitstraining.de.<br />

Rechtsanwältin Alexandra Decker vom Anwaltsbüro<br />

Wuttke berichtete über den Stand<br />

des juristischen Vorgehens gegen den Limousinen-Service<br />

Blacklane. In ihrer Werbung<br />

hatte diese Firma falsche Angaben über Taxi-<br />

Preise im Vergleich zu den Mietwagenpreisen<br />

gemacht. Dagegen ist eine Einstweilige<br />

Verfügung erwirkt worden. Die Einspruchsfrist<br />

dagegen war zur Zeit der Generalversammlung<br />

noch nicht abgelaufen. RAin Decker ist<br />

allerdings zuversichtlich, auch in einem eventuellen<br />

Hauptsachverfahren zu obsiegen, da<br />

ihre Argumentation so stichhaltig war, dass<br />

Blacklane mit seiner detaillierten Erwiderung<br />

beim Gericht nicht durchdringen konnte.<br />

Auch andere Verbände waren gegen Blacklane<br />

vorgegangen. Hier entwickelte sich ein<br />

kurzer Disput mit Botho Töpfer, dem stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des TVB, welcher<br />

Verband mit welcher Limousinen-Vermittlung<br />

24 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />

„zusammenarbeite“ und was für Finanziers<br />

hinter diesen Unternehmen stehen. Stephan<br />

Berndt, der Vorsitzende von TaxiDeutschland,<br />

appellierte an ein gemeinsames Vorgehen<br />

aller Verbände gegen diese neuen Mietwagenvermittlungen,<br />

da sie dem Taxigewerbe<br />

insgesamt Aufträge und Kunden wegnehmen.<br />

Dr. Lutz Kaden von der IHK bedankte sich<br />

bei der BTV für die Unterstützung für die Einführung<br />

des Online-Taxameters. Seine Förderung<br />

und Finanzierung muss in den Berliner<br />

Haushalt eingearbeitet werden. Die Weichen<br />

dafür sind gestellt. Dies war nur durch die<br />

Einheit der Verbände und die Unterstützung<br />

der IHK möglich.<br />

An dieser Stelle war eine kurze Vorstellung<br />

der Firmen durch ihre anwesenden Vertreter<br />

geplant. Vorgesehen waren dafür pro Gast<br />

maximal zwei Minuten. Aber auch das hätte<br />

den Rahmen der Veranstaltung gesprengt,<br />

Boto Toepfer, der Vertreter<br />

des Taxigewerbes<br />

bei der Berliner Industrie-<br />

und Handelskammer<br />

zu Berlin, wies bei<br />

der Hauptversammlung<br />

der Berliner Taxivereinigung<br />

am 17.04.<strong>2013</strong><br />

alle Teilnehmer darauf<br />

hin, dass Werbebanner<br />

von Mietwagenfirmen wie MyDriver und<br />

Blacklane auf der Internetseite ebendieser<br />

BTV zu finden sind. Das stimmt. Beim eifrigen<br />

Kopieren der Banner ist Boto aber vermutlich<br />

entgangen, dass es sich bei diesen Einblendungen<br />

um Werbung von Google Adsense<br />

handelt. Wie das Geschäftsmodell dieser Firma<br />

genau funktioniert könnt Ihr leicht „googlen“.<br />

Ich empfehle für einen ersten Überblick<br />

gerne Wikipedia (hier genauer: http://<br />

de.wikipedia.org/wiki/Google_AdSense).<br />

Fotos: BTV und Hochfeld<br />

wegen der zahlreich erschienenen Gäste.<br />

Entschädigt wurden alle nach der Veranstaltung,<br />

wo dies an den Infoständen der Firmen<br />

nachgeholt werden konnte. Im Eingangsbereich<br />

der Kantine war eine richtige kleine<br />

Taxi-Messe aufgebaut. Es gab auch Geschäftsabschlüsse.<br />

Die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Vereinsformalitäten hatten erst mal Vorrang.<br />

Es folgten die Berichte zu den Finanzen. Sie<br />

fielen genauso kurz aus, wie das Budget der<br />

BTV gering ist. Von den 2012 verfügbaren<br />

rund 4.000,– € sind rund 3.000,– € nicht<br />

ausgegeben worden. Die Kassenführung war<br />

ohne Mängel. Der gesamte Vorstand wurde<br />

ohne Gegenstimme entlastet und ebenfalls<br />

ohne Gegenstimme im Amt bestätigt. Dies<br />

gilt auch für die Kassenprüfer.<br />

Die Abwicklung der Formalien nahm insgesamt<br />

nur wenige Minuten in Anspruch.<br />

Niemand war mit der Kasse abgehauen. Es<br />

gab kein Gezerre um Vorstandsposten. Kein<br />

lautes Wort ist gefallen. Niemandem ist Prügel<br />

angedroht worden. In dieser Hinsicht unterscheidet<br />

sich die BTV wohltuend von anderen<br />

Vertretungen unseres Gewerbes.<br />

Gespräche mit den anwesenden Firmenvertretern<br />

über ihre vorzüglichen Produkte und<br />

Dienstleistungen fanden anschließend beim<br />

üppigen Büfett statt, welches von Partnern der<br />

BTV bezahlt und vom Küchenchef der TÜV-<br />

Kantine angerichtet worden war. Vertreten<br />

waren Volkswagen, von Taxi Berlin Hermann<br />

Waldner und Jens Schmiljun, TÜV Rheinland,<br />

Payleven, TaxiWin, TaxiCom, Kienzle, V & V<br />

Verkehrsverlag, Andrea Ostendorf von der<br />

Versicherungsagentur Patzer und von Chamier,<br />

Gerd Rapsch von der GASAG, Opel,<br />

Renault, Teta GmbH, RAe Decker und Wuttke,<br />

summup, Mobile Garantie Versicherung<br />

und Stefan Kleinau von Public in Motion.<br />

Wilfried Hochfeld<br />

Wie funktioniert Google-Werbung?<br />

Boto Toepfer – BTV Hauptversammlung – Werbebanner von Google – Blacklane<br />

Foto: BTV<br />

Der Betrieb unserer Internetseite wird aus<br />

Werbeerlösen fi nanziert, und belastet deshalb<br />

den Haushalt der BTV nicht. Es werben<br />

einzelne Firmen direkt. Das machen die Partner<br />

der BTV und sie sind leicht zu erkennen.<br />

Auch bei der Firma Google Adsense habe<br />

ich die Internetseite der BTV angemeldet.<br />

Diese Werbung ist einfach von der Werbung<br />

der Partner zu unterscheiden, weil „Google-<br />

Werbung“ unter den Werbebannern steht.<br />

Als Verantwortlicher für die Internetseite habe<br />

ich mehrere Möglichkeiten. Ich kann vermeiden<br />

mich bei Google Adsense überhaupt anzumelden.<br />

Dann blendet Google gar keine<br />

Werbung ein. Eine zweite Möglichkeit ist die<br />

Nutzung einer sogenannten Sperrliste. Wenn<br />

ich die Firma Blacklane auf diese „blacklist“<br />

setze, dann wird die Werbung von Blacklane<br />

auf der Internetseite unterbunden. Das habe<br />

ich nicht gemacht.<br />

Dabei geht es mir nicht um die Werbeeinnahmen,<br />

sondern um Informationsbeschaffung.<br />

Die Erlöse durch Google Adsense belaufen<br />

sich im Jahr auf weniger als 50,00 EUR und<br />

betragen in dem konkreten Fall (Blacklane)<br />

0,00 EUR. Wer sich den Wikipediaartikel<br />

durchliest, der bekommt eine gute Vorstellung<br />

davon, warum das so ist. Die Begeisterung<br />

von Taxiunternehmern die Black lane-<br />

Seite von der BTV-Seite aus anzuklicken hält<br />

sich in Grenzen. Solange ich alle werbenden<br />

Personenbeförderer zulasse, weiß ich ziemlich<br />

genau (und ohne übermäßigen Zeitaufwand),<br />

wer in unserem schönen Gewerbe<br />

Geld für Werbung in die Hand nimmt und vor<br />

allem, mit welchen Mitteln und mit welchen<br />

Botschaften er wirbt. Um die benötigten Informationen<br />

für die Abmahnung zu erhalten,<br />

habe ich selbstverständlich nicht die Blacklaneseite<br />

von der Internetseite der BTV aus<br />

angeklickt (das darf ich nämlich nicht). Ich<br />

habe mir die Mühe gemacht, in einem zweiten<br />

Schritt die Werbebotschaft von anderen<br />

Seiten aus aufzurufen. Dafür muss die Firma<br />

Blacklane einen Obolus an Google Adsens<br />

und an den Betreiber der jeweiligen Seite<br />

bezahlen, auch wenn ich keine Limousine<br />

bei Blacklane bestelle. Ich gebe zu, dass ich<br />

darüber nicht wirklich traurig bin.<br />

Es gibt die Auffassung, dass wir auf Internetseiten<br />

von Taxiverbänden keinerlei Werbung<br />

für Mietwagenunternehmen machen dürfen.<br />

Diese Meinung ist legitim, wird von mir aber<br />

nicht geteilt. Ich möchte darauf hinweisen,<br />

dass laut Satzung der BTV nicht nur Taxibetriebe,<br />

sondern auch Mietwagenunternehmer<br />

bei uns Mitglied werden können. Unserer aller<br />

Bundesverband (BZP) hält das übrigens<br />

genauso. Boto Toepfer ist stellvertretender<br />

Vorsitzender des TVB. Wenn ich mich recht<br />

entsinne, dann steht in der Satzung des TVB:<br />

“… Ordentliches Mitglied kann jede natürliche<br />

oder juristische Person werden, die ein Taxioder<br />

Mietwagenunternehmen in Berlin oder<br />

Brandenburg betreibt…“. Botos Akribie und<br />

Eifer bei der Verfolgung der wettbewerbswidrigen<br />

Werbung von Blacklane ist verständlich.<br />

Ich freue mich darüber, dass ich seiner Unterstützung<br />

sicher sein kann, wenn wir faire<br />

Mietwagenunternehmer unterstützen und<br />

die schwarzen Schafe anprangern. Schließlich<br />

schützen wir mit der Unterstützung der<br />

soliden Mietwagenunternehmen das gesamte<br />

Personenbeförderungsgewerbe in Berlin.<br />

Bei der Generalversammlung der BTV habe<br />

ich unwidersprochen klargestellt, dass die<br />

Taxi unternehmer der BTV keine Angst vor<br />

fairer Konkurrenz haben. Wir Taxiunternehmer<br />

sind so gut, dass wir unseren Kunden<br />

jederzeit ein attraktives und preiswertes Angebot<br />

machen können. Dafür müssen und<br />

werden wir uns immer an die geltende Taxitarifordnung<br />

halten. Um fairen Wettbewerb<br />

zu garantieren werden wir aber auch von<br />

Mietwagenfirmen die Einhaltung der gesetzlichen<br />

Vorschriften einfordern. Die Firma<br />

Blacklane habe ich nicht abgemahnt, weil<br />

sie in Konkurrenz zum Taxiunternehmer tritt,<br />

sondern weil sie sich unlauterer Mittel bei der<br />

Kundenwerbung bedient.<br />

Über die Ergebnisse und den Ausgang von<br />

Abmahnung und einstweiliger Verfügung gegen<br />

Blacklane werde ich in einem weiteren<br />

Beitrag berichten.<br />

Richard Leipold, BTV<br />

<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 25


W GEWERBEVERTRETUNGEN<br />

Blacklane zurück auf dem Pfad der Tugend<br />

Einstweilige Verfügung gegen Blacklane, Preise von Taxen und Mietwagen in Berlin,<br />

Blacklanes Verstoß gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb<br />

Kunden können bei der Firma Blacklane<br />

schwarze Limousinen buchen. Diese sind gut<br />

gepflegt und technisch bestens in Schuss. Sie<br />

gehören nicht Blacklane, sondern Mietwagenunternehmern,<br />

die bei der Firma Blacklane<br />

Aufträge ersteigern. Diese Mietwagenunternehmer<br />

müssen sich gegenüber Blacklane<br />

vertraglich verpflichten, dass ihre maximal 3<br />

Jahre alten Fahrzeuge „aus dem Premiumsegment<br />

des deutschen Automobilbaus“ immer<br />

sauber und optisch tadellos in Ordnung sind.<br />

Der Geschäftsauftritt der Firma selbst war leider<br />

bis zum 22.04.<strong>2013</strong> nicht tadelfrei. Auf<br />

ihrer Internetseite behauptete die Firma, dass<br />

der Blacklane Service nicht nur eine Alternative<br />

zur Taxifahrt wäre. Für Geschäftsleute sei<br />

zum Beispiel eine 12 Kilometer lange Fahrt in<br />

Blacklanes schwarzen Limousinen sogar billiger<br />

als Taxifahren. Das ist nicht wahr.<br />

Um die Zahlen so zurechtzubiegen, dass<br />

eine Blacklanefahrt preiswerter aussah, als<br />

der vergleichbare Transport mit einer Taxe,<br />

erklärten die Rechenkünstler der Firma Blacklane,<br />

dass bei der durchschnittlichen Taxifahrt<br />

mit einem Aufschlag von 10% für verkehrsbedingte<br />

Wartezeit, sowie einer Verpflichtung<br />

zur Trinkgeldzahlung in Höhe von 10% des<br />

Fahrpreises zu rechnen sei. Bei Fahrten mit<br />

Limousinen der Firma Blacklane gebe es keinerlei<br />

„verdeckte Kosten“. Wir wissen natürlich<br />

nicht, ob wir daraus den Schluss ziehen<br />

dürfen, dass Blacklanefahrer Trinkgelder ablehnen,<br />

oder ob es ihnen sogar grundsätzlich<br />

verboten ist Trinkgelder anzunehmen.<br />

Blacklane Blacklane Blacklane<br />

Strecke Taxi Business Class Business Van First Class<br />

12 km ca. 27 €* (ca. 26 €) ca. 30 €* (ca. 25 €) ca. 38 €* (ca. 32 €) ca. 45 €* (ca. 38 €)<br />

15 km ca. 32 €* (ca. 30 €) ca. 35 €* (ca. 30 €) ca. 44 €* (ca. 37 €) ca. 53 €* (ca.44 €)<br />

25 km ca. 48 €* (ca. 44 €) ca. 52 €* (ca. 44 €) ca. 65 €* (ca. 55 €) ca. 78 €* (ca. 66 €)<br />

30 km ca. 55 €* (ca. 52 €) ca. 61 €* (ca. 51 €) ca. 76 €* (ca. 64 €) ca. 91 €* (ca. 77 €)<br />

40 km ca. 71 €* (ca. 66 €) ca. 78 €* (ca. 65 €) ca. 97 €* (ca. 82 €) ca. 117 €* (ca. 98 €)<br />

*Nettopreise sind in Klammern angegeben. Die Taxipreise beinhalten 10% Trinkgeld, 10% Aufschlag für<br />

(verkehrsbedingte) Wartezeiten sowie die ortsübliche Kreditkartengebühr i.H.v. 1,50 €. Die Blacklane-<br />

Preise gelten für eine Vorbuchzeit von mindestens 24 Stunden sowie für eine Fahrt zwischen 6 und 22 Uhr.<br />

Berlin den Erlass einer einstweiligen Verfügung<br />

beantragen.<br />

Die 16. Kammer des Landgericht Berlin verfügte<br />

am 12.04.<strong>2013</strong> zum Geschäftszeichen<br />

16 O 190/3 dass, „… der Antragsgegnerin<br />

(Blacklane) … bei Vermeidung eines vom<br />

Gericht für jeden Fall der Zuwiderhandlung<br />

festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu<br />

250.000,00 EUR, ersatzweise … Ordnungshaft<br />

bis zu sechs Monaten, letztere zu vollziehen<br />

an ihren Geschäftsführern, untersagt<br />

(wird), im geschäftlichen Verkehr zu Zwecken<br />

des Wettbewerbs bei einem Preisvergleich<br />

zwischen Taxis und Limousinenservices mit<br />

folgender Preisgegenüberstellung zu werben:<br />

Das wirkte. Zwar konnte die einstweilige Verfügung<br />

aufgrund eines kurzfristigen Adresswechsels<br />

von Blacklane den Geschäftsführern<br />

der Firma durch den Gerichtsvollzieher noch<br />

nicht zugestellt werden. Sie wurde aber bereits<br />

an deren Anwälte übermittelt. Seit heute<br />

(23.04.<strong>2013</strong>) wirbt die Firma Blacklane auf ihrer<br />

Internetseite auf folgende Weise:<br />

für bargeldlose Zahlung in Höhe von 1,50<br />

EUR und die Flughafengebühr in Höhe von<br />

0,50 EUR. Versteckt sind diese Kosten nicht.<br />

Fahrgäste werden auf dem Taxameter, im Tarifanhang<br />

am rechten Fenster der Taxe und auf<br />

der Quittung auf diese Preisbestandteile hingewiesen.<br />

Dieser Preis gilt 7 Tage die Woche,<br />

rund um die Uhr. Natürlich würde ich mich<br />

darüber freuen, wenn Sie als Fahrgast einem<br />

freundlichen Taxifahrer Trinkgeld geben, weil<br />

Sie mit seiner Dienstleistung besonders zufrieden<br />

sind. Pfl icht ist das Trinkgeldgeben<br />

aber nicht. Blacklanes Limousinenservice<br />

stellt tagsüber (06.00 – 22.00 Uhr) für die<br />

gleiche Transportleistung nach eigenem Bekunden<br />

30,00 EUR in Rechnung. Das ist etwa<br />

25 Prozent mehr. Für einen Mietwagen ist<br />

das aber ein guter Preis. Zwischen 22:00 Uhr<br />

und 06:00 Uhr wird die Fahrt im Mietwagen<br />

deutlich teurer und kostet 36,00 EUR. Die<br />

Preisdifferenz zwischen Taxi und Mietwagen<br />

beträgt in dieser Zeitspanne also mehr als<br />

12,00 EUR.<br />

Ich bin mir sicher, dass in Zukunft alle Berliner<br />

Taxiverbände bei der Taxitarifgestaltung<br />

die Preisgestaltung der Mietwagenfirmen im<br />

Auge behalten werden. Eine faire Konkurrenz<br />

zwischen Taxen und Mietwagen wird<br />

die Qualität der Taxen verbessern und damit<br />

allen unseren Kunden zu Gute kommen.<br />

Vielleicht erhöht dies schon mittelfristig unser<br />

gesamtes Auftragsvolumen.<br />

Falsche Behauptungen über Mitbewerber<br />

aufzustellen ist in Deutschland verboten. Aus<br />

diesem Grund beauftragte ich die Rechtsanwältin<br />

Alexandra Decker die Firma Blacklane<br />

in einer Abmahnung auf den Wettbewerbsverstoß<br />

hinzuweisen. Dies führte leider nicht<br />

zu Einsicht auf Seiten der Firma Blacklane<br />

und den von ihr beauftragten Anwälten. Deshalb<br />

musste Frau Decker beim Landgericht<br />

Eine 12 Kilometer lange Fahrt vom Flughafen<br />

Tegel in die City kostet mit der Taxe in einem<br />

sauberen und gepflegten Fahrzeug etwa<br />

23,20 EUR. Enthalten darin ist ein Preisanteil<br />

Eine Bitte zum Ende dieses Artikels: Es wäre<br />

schön, wenn ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

in regelmäßigen Abständen auf der<br />

Internetseite der Firma Blacklane nachsehen<br />

würdet, ob die Gesetzestreue auch nachhaltig<br />

ist.<br />

Bis zum nächsten Mal<br />

Richard Leipold, BTV<br />

Anzeige<br />

26 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>


LESER BRIEFE<br />

Zahlungsbedingungen DHL<br />

Wer im Internet mit seinem Taxiunternehmen<br />

viel Werbung macht, bekommt<br />

manchmal von diversen Firmen, die Ihren<br />

Firmensitz nicht in Berlin haben, spontane<br />

Anrufe für einen schnell zu erledigenden<br />

Auftrag. Diese Fahrten sind Rechnungsfahrten.<br />

Ich habe bis jetzt gute Erfahrungen<br />

mit diesen Firmen gemacht denn diese<br />

Rechnungen wurden nach spätestens 14 Tagen<br />

bezahlt.<br />

Als ich einen Anruf für einen Auftrag von<br />

DHL-Hamburg bekam und diesen spontan<br />

ausführte, ahnte ich natürlich noch nicht,<br />

dass es diesmal sehr viel länger mit der Bezahlung<br />

dauern sollte.<br />

Zwei Wochen nach Rechnungsstellung (Fälligkeit<br />

sofort) rief ich an und fragte nach,<br />

wann ich mit dem Geld rechnen könnte?<br />

Die Antwort war, das DHL ein Zahlungsziel<br />

von 60 Tagen hat! Auch auf meinen Einwand,<br />

das ich diese Vertragsbedingungen<br />

weder kannte noch akzeptiert habe, lies<br />

sich die Dame von der Buchhaltung nicht<br />

beeindrucken. Auch nach 63 Tagen war<br />

kein Geld angekommen und auf meine erneute<br />

Nachfrage wurde mir die Überweisung<br />

in den nächsten Tagen zugesichert.<br />

Nach 68 !!! Tagen hatte ich das Geld.<br />

Fazit: Ich fahre nie wieder für DHL, rate jedem<br />

Unternehmer davon ab und empfehle<br />

es sich schriftlich bestätigen zu lassen, dass<br />

das Zahlungsziel der Firmen max. 14 Tage<br />

beträgt. Übrigens, ich konnte bisher keine<br />

Dienstleistung von DHL erst nach 60 Tagen<br />

bezahlen, Porto wurde immer sofort und<br />

vor dem Versand von Paketen fällig!<br />

Cabbi<br />

M.Sagawe<br />

Fundsachen abgeben<br />

Abgegeben werden können Fund sachen im<br />

Zentralen Fundbüro Berlin,<br />

Platz der Luftbrücke 6, 12101Berlin<br />

(rechts neben dem Haupteingang zum<br />

ehemaligen Flughafen Tempelhof)<br />

Telefon: (030) 90277 3101<br />

www.berlin.de/zentrales-fundbuero<br />

sowie in allen Bürgerämtern und Meldestellen<br />

Berlins, soweit diese geöffnet haben. Außerhalb<br />

dieser Sprechzeiten nehmen auch die Polizeiabschnitte<br />

Fund sachen entgegen. Kleinere Gegenstände<br />

wie Brillen oder Brieftaschen können uns<br />

auch zugesandt werden.<br />

BA Tempelhof-Schöneberg von Berlin<br />

Zentrales Fundbüro Berlin<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Ersatz-Taxi-Vermietung<br />

Bundesweit<br />

Hotline 08 000- 36 86 86<br />

www.<strong>taxi</strong>-zentrum.de<br />

www.Taxi-Zentrum.de<br />

Termine und Messen<br />

25. Mai · 18-22 Uhr · Gärten der Welt<br />

Lotuslaternenfest in den Gärten der Welt<br />

www.gruen-berlin.de<br />

28. bis 30. Mai · Hotel InterContinental<br />

MINEPS V – 5. Weltsportministerkonferenz<br />

mineps<strong>2013</strong>.de<br />

31. Mai bis 02. Juni · Messe Berlin<br />

YOU <strong>2013</strong> - Die Leitmesse für Jugendkultur<br />

www.you.de<br />

04. Juni · 18:00 Uhr · Rote Rathaus<br />

Berliner Hoffest<br />

des Regierenden Bürgermeisters<br />

www.berlin-partner.de/berliner-hoffest<br />

05. bis 07. Juni · ICC Berlin<br />

Hauptstadtkongress<br />

Medizin + Gesundheit<br />

www.hauptstadtkongress.de<br />

06. bis 09. Juni · Tempelhofer Freiheit<br />

DMY International Design Festival <strong>2013</strong><br />

www.dmy-berlin.com<br />

07. bis 08. Juni · Charité - Campus<br />

Virchow-Klinikum (Augustenburger Platz)<br />

15. Deutscher Gestose-Kongress <strong>2013</strong><br />

www.gestose-kongress.de<br />

14. bis 16. Juni · Trabrennbahn Karlshorst<br />

7. Deutsch-Russische Festtage<br />

www.drf-berlin.de<br />

15. Juni · 18:00 Uhr · Tierpark Berlin<br />

Sommerball <strong>2013</strong> - Französische Nacht<br />

www.zoo-berlin.de<br />

18. bis 20. Juni · Eingang Messe Süd<br />

SHOWTECH <strong>2013</strong> - 16. Intern. Fachmesse<br />

und Kongress für Theater, Film und Event<br />

www.showtech.de<br />

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Feuerwehr / Notarzt 112<br />

Polizei 110<br />

Giftnotruf 192 40<br />

Telefonseelsorge 0800 / 111 0 111<br />

Rollstuhldienst 84 31 09 10<br />

Ärztlicher Bereitschaftsdienst 31 00 31<br />

Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst 89 00 43 33<br />

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<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 27


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