RAL 1015 taxi news Heft 4-2013
Freie und unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe
Freie und unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
®<br />
Nr. 4<br />
Mai <strong>2013</strong><br />
20. Jahrgang · € 2,70<br />
Die unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe in Berlin und Brandenburg<br />
Mercedes Taxistützpunkt<br />
präsentierte<br />
das neue E-Klasse Taxi<br />
Taxikunden müssen<br />
Taxikunden bleiben<br />
Praxisbericht<br />
„Überfallschutzkamera“<br />
BTV Generalversammlung<br />
Mehr Gesundheit<br />
hinterm Steuer<br />
Unverschuldeter Unfall:<br />
Zehn wichtige Hinweise<br />
Taxi-Tarif: Senatsverwaltung lehnt<br />
Gewerbevorschläge ab!
www.volkswagen-<strong>taxi</strong>.de<br />
WUNDERN SIE SICH<br />
NICHT, WENN GÄSTE EINEN<br />
UMWEG FORDERN.<br />
Besonders für Sie. Der Passat Variant 1 als Taxi. Seine Fahrgäste überzeugt<br />
der Passat Variant mit seinem großen Platzangebot, komfortablen Fahrwerk und<br />
bequemen Sitzen. Aber erst als Fahrer werden Sie alle Vorteile entdecken. Denn<br />
geringe Anschaffungskosten, sparsame Motoren und niedriger Unterhalt sorgen<br />
dafür, dass nicht nur Ihr Arbeitsalltag, sondern auch der Blick auf Kosten zur angenehmen<br />
Erfahrung wird. Übrigens: Die gesamte Taxiausstattung ist bereits ab<br />
Werk bestellbar. Mehr Informationen erhalten Sie bei Ihrem Volkswagen Partner.<br />
1<br />
Kraftstoffverbrauch des Passat Variant in l/100 km: kombiniert 9,3 – 4,3, CO 2-Emissionen<br />
in g/km: kombiniert 215 –113. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
INTRO W<br />
Einigkeit macht stark<br />
Diesen Leitspruch würde man spontan den<br />
Gründervätern der deutschen Arbeiterbewegung<br />
zuordnen, Wilhelm Liebknecht,<br />
Ferdinand Lassalle, August Bebel, oder so.<br />
Die haben den sicher auch im Munde geführt.<br />
Er ist aber viel älter. Schon die alten<br />
Römer haben gewusst, dass die Gemeinschaft<br />
stärker ist als die Einzelnen, aus<br />
denen sie sich zusammensetzt.<br />
Keiner der zahlreichen Taxigewerbevertreter<br />
wird in seinen öffentlichen Äußerungen<br />
müde, ein einiges Taxigewerbe zu<br />
beschwören – und bedauert dann sogleich,<br />
dass „die Anderen“ das verhindern. Was<br />
heißt denn einiges Gewerbe? Alle Taxiunternehmer<br />
kommen in einen Verein? Das hätten<br />
die Vorstände jedes einzelnen Vereins<br />
gerne. Nun gibt es aber fünf Vereine in Berlin<br />
und in fast jedem Verein noch widerstreitende<br />
Fraktionen.<br />
Warum gibt es so viele Vereine, die sich alle<br />
Gewerbevertretungen nennen, wo doch<br />
einst fast alle Unternehmer in der „Innung“<br />
waren, schon wegen der Innungskrankenkasse?<br />
Damals war das Gewerbe einig, jedenfalls<br />
nach außen für die breite Öffentlichkeit.<br />
Damals war das Taxigewerbe in Berlin<br />
stark und einflussreich, bis die „Innung“ ihre<br />
Macht und ihren Einfluss gegen einen Teil<br />
des Taxigewerbes in Stellung gebracht hat, so<br />
wie es später andere Vereine gegen andere<br />
Teile des Gewerbes getan haben. Jedes Mal<br />
hat der ausgegrenzte Teil des Gewerbes seinen<br />
eigenen Verein gegründet und gemeint,<br />
damit seine vermeintlichen Sonderinteressen<br />
gegen den Rest des Gewerbes politisch<br />
durchdrücken zu können.<br />
Die „Innung“ mochte die „Studentenbetriebe“<br />
nicht. Im Verein der Studentenbetriebe,<br />
der BTV, dem späteren TVB, konnten<br />
sich die großen Ausbildungsbetriebe nicht<br />
durchsetzen. In beiden Vereinen hatten<br />
die „Ausländer“ nichts zu melden, und alle<br />
zusammen wettern gegen die „Betrüger“.<br />
Grob vereinfacht lässt sich die Geschichte<br />
der Berliner Taxivereine so darstellen.<br />
Macht und Einfluss des Taxigewerbes gegenüber<br />
der „großen Politik“ und gegenüber<br />
der Wirtschaft sind jedes Mal ein Stück<br />
kleiner geworden.<br />
Natürlich spielen wirtschaftliche Interessen<br />
eine Rolle. Nur solange jeder mit dem Kopf<br />
durch die Wand versucht, seine eigenen<br />
Gewinnerzielungsabsichten zum Schaden<br />
aller anderen durch zu setzen, bekommt<br />
am Schluss keiner etwas.<br />
Alle Taxiunternehmer sind sich einig in der<br />
Feststellung, es gibt zu viele Taxen. Keiner<br />
von ihnen kommt auf den Gedanken, dass<br />
es genau eine von seinen Taxen sein könnte,<br />
die da zu viel ist. Argumente für eine<br />
Tariferhöhung sind kaum stichhaltig. Das<br />
Taxiunternehmergejammer, wir stünden alle<br />
vor dem Ruin, wirkt wenig überzeugend,<br />
wenn von denselben Taxiunternehmern<br />
trotzdem jeden Monat noch ein paar Taxen<br />
mehr beantragt werden.<br />
Für die Verbreitung der Überfallschutzkamera<br />
über Bremen hinaus sehe ich schwarz.<br />
Und zwar nicht wegen der Einwände der<br />
Datenschützer. Die ließen sich sicher zerstreuen.<br />
Sondern, weil sich das Taxigewerbe<br />
wieder einmal nicht auf einen Standard,<br />
geschweige denn ein System einigen kann.<br />
Das Bremer Modell arbeitet mit GefoS<br />
Software und Digitax Geräten, wir in Berlin<br />
mit Austrosoft und fms, bzw. Heedfeld,<br />
Andere mit ganz anderen Kombinationen.<br />
Die an sich gute Sache ist nicht so einfach<br />
übertragbar. Teure Neuentwicklungen für<br />
Regional lösungen stehen ins Haus. Auf das<br />
Ausmaß des Engagements des BZP in dieser<br />
Angelegenheit weist ein kleines Detail hin.<br />
Der Abschlussbericht des Bremer Projekts<br />
„Überfallschutz kameras im Taxi“ trägt das<br />
Datum vom 30.7.2012. Öffentlich vorgestellt<br />
durch den BZP wurde er am 18.3.<strong>2013</strong>.<br />
Schon auf einen bundesweit einheitlichen<br />
Taxi-Notruf hat sich der BZP nie einigen<br />
können. In den Zeiten, als noch überall mit<br />
Betriebsfunk vermittelt wurde, wollten allzu<br />
viele Interessenten ihr eigenes System als<br />
Standard durchdrücken. Der bundesweite<br />
Notruf ist erst mit der Einführung der GPSgestützten<br />
Datenfunkvermittlung per Telefonfunk<br />
quasi von selbst gekommen.<br />
Alles Nebenkriegsschauplätze oder Schnee<br />
von gestern? Könnte man meinen. Der<br />
Frontalangriff der gewerbefremden App-<br />
Taxi-Vermittler und der Angriff von hinten<br />
durch neuerdings ebenfalls App-vermittelte<br />
Mietwagen auf das gesamte Taxi gewerbe<br />
sind brandaktuell und machen ein Zusammenrücken<br />
nicht nur der Taxivereine untereinander,<br />
sondern auch der Taxiunternehmer<br />
mit ihren Funkzentralen bitter nötig.<br />
Wenn die Funkzentralen des Taxigewerbes<br />
erst weg geputzt sind, was das erklärte<br />
Ziel von myTaxi ist, geht es den Taxiunternehmern<br />
an den Kragen. Wer will<br />
myTaxi daran hindern, über dasselbe System<br />
auch schwarze Limousinen, car2gosmarts<br />
oder sonstwas zu vermitteln, wenn<br />
es unsere Fahrgäste erstmal vereinnahmt<br />
hat?<br />
Was heißt denn nun „einiges Gewerbe“?<br />
Vielleicht ein bisschen mehr Überblick. Der<br />
ist Vielen, die im Gewerbe etwas zu sagen<br />
haben, ziemlich verstellt durch übergroße<br />
persönliche Eigeninteressen. Von dem Geld,<br />
das fünf Vereine mit fünf Geschäftsstellen,<br />
fünf Verwaltungsapparaten und fünf Vorständen<br />
allein für ihr Dasein verschlingen,<br />
könnte man Überfallschutzkameras für sehr<br />
viele Berliner Taxen finanzieren oder andere<br />
nützliche Projekte anleiern.<br />
Gute Argumente sind gefragt und nicht ein<br />
Haufen Amtsinhaber, die nur ins Stottern<br />
kommen können, wenn sie gefragt werden,<br />
wen sie eigentlich vertreten. Ein Verein,<br />
oder wie immer die Form heißen soll,<br />
in der sich das Gewerbe vertreten will, mit<br />
einem Sprecher, Vorsitzenden, Präsidenten,<br />
oder wie immer sich der Typ betiteln soll,<br />
mit dem das Gewerbe auftreten will, müsste<br />
eigentlich reichen, um dem Gewerbe<br />
wieder Macht und Einfluss zu verschaffen in<br />
einem zunehmend unkooperativen Umfeld<br />
von Verwaltung, Politik und Wirtschaft.<br />
Dieser Mensch könnte überall hingehen,<br />
wo es etwas für das Taxigewerbe zu kamellen<br />
gibt und mit Fug und Recht sagen: „Ich<br />
vertrete das Taxigewerbe“. Das Berliner<br />
Taxi gewerbe, so wie es ist, ist alles andere<br />
als stark.<br />
Wilfried Hochfeld<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 3
W INHALT<br />
INHALT<br />
W INTRO<br />
Einigkeit macht stark ............................ 3-4<br />
Inhaltsverzeichnis .................................... 4<br />
W RECHT & STEUERN<br />
Das Böse ist immer und überall ............ 5-8<br />
Impressum ............................................... 6<br />
Taxikunden müssen<br />
Taxikunden bleiben Seite 9-11<br />
W INFORMATION<br />
Taxikunden ........................................ 9-11<br />
Gesundheit hinterm Steuer ..................... 11<br />
Neue E-Klasse ....................................12-13<br />
10 wichtige Punkte nach einem Unfall .... 14<br />
Was soll das denn? ................................. 14<br />
Ortskundefragen, Folge 12 ...................... 16<br />
Überfallschutzkamera .............................. 17<br />
W GEWERBEVERTRETUNGEN<br />
TaxiDeutschland, LV Berlin e.V.<br />
Neues von der Tarif-Front ................. 18-21<br />
Ergebnis der Mitgliederbefragung ...........22<br />
Was dauert länger? .................................22<br />
Berliner Taxivereinigung e.V.<br />
BTV-Generalversammlung ................ 23-25<br />
Wie funktioniert Google-Werbung? ........25<br />
Blacklane ............................................... 26<br />
Taxistützpunkt präsentiert<br />
neue E-Klasse Seite 12-13<br />
W TERMINE · KLEINANZEIGEN<br />
Leserbrief .............................................. 27<br />
Hinweise, Termine und Messen ............. 27<br />
Kleinanzeigen ....................................... 27<br />
®<br />
Anzeigen- und<br />
Redaktionsschluss<br />
Fotos Titelseite: Hochfeld (2)· Inhaltseite: Hochfeld (2); BTV<br />
BTV Generalversammlung<br />
Seite 23-25<br />
Artikel, die mit vollem Namen un ter zeich net sind oder aus anderen Publikationen<br />
übernommen wurden, geben nicht un be dingt die Mei nung der Redaktion wieder.<br />
Die Seiten unter den Ru b ri ken „Gewerbevertretungen“ und „Funkzen tralen“<br />
erscheinen in der allei nigen Ver ant wor tung der jeweiligen Ge wer be ver tre tung oder<br />
Funk zen tra le.<br />
W Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser wieder, nicht die der Redaktion.<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />
Für die JUNI-Ausgabe, <strong>Heft</strong> 5-<strong>2013</strong>:<br />
Redaktionelle Texte bis 27. Mai <strong>2013</strong><br />
Anzeigen-Buchung bis 27. Mai <strong>2013</strong><br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
Abo- und Postbezieher<br />
Bitte Änderung der Anschrift im Verlag melden.<br />
V& V Verkehrsverlag GmbH<br />
10587 Berlin, Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
Post per mail<br />
W V & V Verkehrsverlag GmbH<br />
Geschäftsführung · helga.jaeger@jmzb.de<br />
W Anzeigen · Redaktion · Abo<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
helga.jaeger@jmzb.de<br />
So erreichen Sie uns<br />
V & V Verkehrsverlag GmbH<br />
Helmholtzstraße 2–9, Aufgang F, 1. OG.<br />
10587 Berlin (Charlottenburg)<br />
Tel.: (030) 26 93 97- 0<br />
helga.jaeger@jmzb.de<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
4 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
RECHT & STEUERN<br />
RECHT & STEUERN W<br />
Das Böse ist immer und überall –<br />
eine erste Allgemeine Verunsicherung<br />
Eigentlich bin ich ja unverdächtig, wegen<br />
irgendwelcher Missetaten einzelner Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger ganze Berufsgruppen<br />
mit dem Ruch des Unehrenhaften zu überziehen.<br />
Erst recht liegt es mir fern, an bestimmte<br />
Institutionen heran zu treten und zu<br />
behaupten, dass bestimmte Berufsgruppen<br />
sich dem Hang zum Bösen ergeben haben<br />
und Recht und Gesetz – in welcher Weise<br />
auch immer – mit Füßen treten. Es liegt mir<br />
auch fern, die Mitgliedschaft einzelner Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger in bestimmten<br />
Vereinen und Verbänden zum Maßstab deren<br />
Gesetzestreue zu machen, ebenso, wie ich<br />
mich davor hüten werde, jemandem nur deshalb<br />
das Mäntelchen moralischer Integrität<br />
umzuhängen, weil er Mitglied einer von mir<br />
geschätzten Organisation ist.<br />
Natürlich weiß auch ich, dass es auf Erden<br />
nicht nur Gutes und nicht nur gute Menschen<br />
gibt. Das Böse ist schließlich „immer und<br />
überall“. Es begegnet mir sozusagen berufsbedingt<br />
jeden Tag und ich kann mich nicht<br />
einmal dagegen wehren. Für den Rechtsanwalt<br />
gehört es zum berufl ichen Alltag, sich<br />
mit Sachverhalten auseinander zu setzen,<br />
die davon geprägt sind, dass Menschen in<br />
den Verdacht geraten, sich gegen irgendwelche<br />
Regeln der Gemeinschaft versündigt<br />
zu haben. Ob es sich um das Verlangen nach<br />
Schadenersatz, einen strafrechtlich relevanten<br />
Vorwurf, eine Auseinandersetzung mit einer<br />
Behörde oder eine streitige Auseinandersetzung<br />
anderer Art handelt, immer wird der<br />
Rechtsanwalt gefragt werden, ob er sich des<br />
dann zum „Fall“ gewordenen Sachverhaltes<br />
annimmt.<br />
Und dies wird er in aller Regel auch tun, hat<br />
doch in unserem Rechtssystem jeder, gleichgültig,<br />
welchem Ansinnen er sich ausgesetzt<br />
sieht, Anspruch auf anwaltlichen Beistand.<br />
Leistet der Anwalt dann diesen Beistand, ist<br />
es seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit,<br />
dies auch nach bestem Wissen und Gewissen<br />
– natürlich immer im Rahmen der geltenden<br />
Rechtsordnung – zu tun. Tut er dies<br />
nicht, macht er sich schadenersatzpfl ichtig<br />
gegenüber dem Mandanten und gegebenenfalls<br />
sogar wegen Parteiverrates strafbar. Der<br />
Rechtsanwalt ist eben nicht für das Gute im<br />
Menschen und die Lauterkeit der Menschheit<br />
zuständig, seine Aufgabe ist es vielmehr, im<br />
Rahmen der Gesetzordnung die Interessen<br />
seines Mandanten – und zwar ausschließlich<br />
dessen Interessen – wahrzunehmen.<br />
Dies unterscheidet ihn grundsätzlich von<br />
jenen aus der Armada der Scheinheiligkeit,<br />
die den Bayern-Häuptling Uli H. noch nie<br />
leiden konnten, seinen im doppelten Sinne<br />
„Fall“ nun aber begeistert zum Anlass nehmen,<br />
wortgewaltig für Sitte und Ordnung zu<br />
streiten und die angeblich fehlende Moral der<br />
„Reichen“ zu brandmarken, wobei oft genug<br />
nur der Boden für weitere Steuererhöhungen<br />
bereitet werden soll.<br />
Niemand, der noch seine fünf Sinne beieinander<br />
hat, wird einen Rechtsanwalt, der einen<br />
wegen Mordes angeklagten Menschen<br />
verteidigt, bezichtigen, dass er Mord und Tot-<br />
.<br />
Warum Sie auf ein Erdgas-Taxi umsteigen sollten:<br />
Aktuell ist der Preisabstand zwischen<br />
Erdgas und herkömmlichen Kraftstoffen<br />
so groß wie nie: Erdgas kostet nur<br />
zwischen 77 bis 87 Cent umgerechnet<br />
auf den Energiegehalt von einem Liter<br />
Superbenzin bzw. Diesel. Gegenüber<br />
Superbenzin sparen Erdgas-Fahrer damit<br />
rund 50 Prozent an Treibstoffkosten.<br />
Erdgas-Fahrzeuge stehen nicht nur für<br />
niedrige Betriebskosten, sondern auch<br />
für umweltbewusste Mobilität. Und das<br />
beste daran: Die Gasag fördert die Anschaffung<br />
eines Erdgas-Taxi mit bis zu<br />
1.500 Euro.<br />
Die Vorteile im Überblick:<br />
1. Mit Erdgas sind Sie clever. Die Gasag<br />
fördert die Anschaffung eines neuen<br />
Erdgas-Taxis* mit 1.000 Euro Tankzuschuss<br />
und 500 Euro für die Seitenwerbung.<br />
2. Die Vorteile für die Umwelt sind beachtlich.<br />
Erdgas-Fahrzeuge emittieren<br />
bis zu 95 % weniger NO X im Vergleich<br />
zu Dieselfahrzeugen und bis zu 25 %<br />
weniger CO 2<br />
als Benzinfahrzeuge. Mit<br />
unserem Bio-Erdgas (Beimischungsquote<br />
20 %) können Sie sogar noch<br />
mehr CO 2<br />
-Emissionen einsparen. Denn<br />
der Einsatz von Bio-Erdgas ist nahezu<br />
CO 2<br />
-neutral. Außerdem emittieren<br />
Erdgas-Fahrzeuge nahezu keine Rußpartikel<br />
und brauchen deshalb überhaupt<br />
keinen Partikelfilter.<br />
3. Mit Erdgas kommen Sie weiter. Mit<br />
einer 20 €-Tankfüllung fahren Sie nicht<br />
nur sauberer, sondern mit 369 km deutlich<br />
weiter als mit herkömmlichen Antriebsstoffen.<br />
Erdgas<br />
Autogas (LPG)<br />
Diesel<br />
242 km<br />
301 km<br />
369 km<br />
Benzin 175 km<br />
Reichweiten mit einer 20 €-Tankfüllung**<br />
4. Mit Erdgas sind Sie mobil. Eine der 22<br />
Berliner Erdgas-Tankstellen ist immer<br />
in Ihrer Nähe. Damit ist Berlin die Stadt<br />
mit dem dichtesten Erdgas-Tankstellennetz<br />
in Europa.<br />
Mehr Infos zu den Förderbedingungen<br />
unter: gasag.de/erdgasfahrzeuge<br />
(Rubrik „Geld sparen/Förderungen“)<br />
Kontakt zu Ihrem Taxiberater:<br />
Gerhard Rapsch, Telefon: 030 7872-3848,<br />
E-Mail: grapsch@gasag.de,<br />
GASAG Berliner Gaswerke AG,<br />
Henriette-Herz-Platz 4, 10178 Berlin<br />
Sie geben Gas. Wir die Kohle.<br />
Bis zu 1.500 Euro Förderung und weitere Vorteile für Erdgas-Taxis.<br />
* Diese Förderung gilt bis 31.12.<strong>2013</strong> und ist auf 75 Fahrzeuge begrenzt.<br />
** Berechnungsgrundlagen: 1 l Super 1,629 € (Verbr.: 7,0 l/100 km); 1 l Diesel 1,449 € (Verbr.: 5,7 l/100 km);<br />
1 kg Erdgas 1,129 € (Verbr.: 4,8 kg/100 km). 1 l Flüssiggas 0,739 € (Verbr.: 9,0 l/100 km) Stichtag 29.04.<strong>2013</strong>, an<br />
der Total-Tankstelle, Heerstraße 324, Berlin. Quelle: eigene Recherche.
W RECHT & STEUERN<br />
Impressum<br />
<strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong><br />
Die unabhängige Zeitschrift für das Taxi -<br />
ge werbe in Berlin und Brandenburg.<br />
Verlag · Redaktion<br />
V&V Verkehrsverlag GmbH<br />
Geschäftsführerin: Helga Jäger<br />
helga.jaeger@jmzb.de<br />
V.i.S.d.P.: Helga Jäger<br />
Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F, 10587 Berlin<br />
Tel. (030) 26 93 97-0<br />
Fax (030) 26 93 97-19<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
www.<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>.de<br />
AG Charlottenburg 49 HRB 40617<br />
USt-IdNr.: DE 167448535<br />
Titelfoto: Wilfried Hochfeld<br />
Anzeigen und Anzeigenpreisliste<br />
V&V Verkehrsverlag GmbH,<br />
Helga Jäger, helga.jaeger@jmzb.de<br />
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom<br />
1. Januar <strong>2013</strong>.<br />
Erscheinen, Bezugsmöglichkeiten<br />
und Preise<br />
<strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> erscheint zehnmal jährlich,<br />
der Direktvertrieb erfolgt durch die V&V Verkehrsverlag<br />
GmbH. <strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> ist an<br />
den Brennpunkten des Berliner Taxigewerbes<br />
erhältlich. Ein Abonnement kostet € 27,– inkl.<br />
MwSt., ist beim Verlag zu bestellen und gilt für<br />
zehn Ausgaben. Es verlängert sich jeweils um<br />
ein Jahr, wenn nicht einen Monat vor Ablauf<br />
schriftlich gekündigt wird. Einzelheft € 2,70<br />
plus Versandkosten.<br />
Gestaltung und Gesamtherstellung<br />
Jäger Fotosatz GmbH<br />
Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F, 10587 Berlin<br />
Tel. (030) 26 93 97-0<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
Druck<br />
Jäger Medienzentrum<br />
Mario & Helga Jäger GbR<br />
Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F, 10587 Berlin<br />
Tel. (030) 26 93 97-0<br />
mail@jaeger-medienzentrum.de<br />
Nachdruck und Vervielfältigung<br />
Artikel, die mit vollem Namen un ter zeich net<br />
sind, bzw. aus anderen Publikationen übernommen<br />
wurden, geben nicht un be dingt die<br />
Mei nung der Redaktion wieder. Die Seiten<br />
unter den Ru b ri ken „Gewerbevertretungen“<br />
und „Funkzen tralen“ erscheinen in der alleinigen<br />
Ver ant wor tung der jeweiligen Ge wer bever<br />
tre tung oder Funk zen tra le. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr<br />
übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise<br />
– oder Fotokopien dürfen nur mit Quellenangaben<br />
und ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
der V&V Verkehrsverlag GmbH<br />
oder deren Autoren erfolgen.<br />
Gerichtsstand und Erfüllungsort ist Berlin.<br />
schlag fördert oder gar gutheißt. Kein Steuerberater<br />
wird dadurch zum Steuerhinterzieher,<br />
wenn er seinen Mandanten im Rahmen einer<br />
Betriebsprüfung vor der Argumentation des<br />
Finanzamtes in Schutz nimmt oder im Rahmen<br />
einer sog. Selbstanzeige begleitet. Erst<br />
recht wird kein Rechtsanwalt zum Steuerhinterzieher<br />
oder zum Mittäter bzw. Beihelfer<br />
zur Steuerhinterziehung, wenn er seinen<br />
Mandaten über seine Rechte gegenüber der<br />
Polizei, der Strafverfolgungsbehörde oder –<br />
horribile dictu – der Steuerfahndung aufklärt<br />
und ihn berät, wie er sich erfolgreich gegen<br />
rechtswidrige Maßnahmen der Staatsgewalt<br />
zur Wehr setzt. Wer anderes behauptet, hat<br />
das Wesen unseres Rechtsstaates nicht verstanden.<br />
Aber dennoch, zum Wesen einer ordentlichen<br />
Beratung durch den Anwalt oder auch<br />
in geeigneten Fällen durch den Steuerberater<br />
gehört es, den jeweiligen Schutzbefohlenen<br />
auch klar zu machen, dass Verstöße gegen<br />
die Rechtsordnung sanktioniert sind und der<br />
Schützling, so ihm denn Verfehlungen nachgewiesen<br />
werden können, auch mit deftigen<br />
Sanktionen rechnen muss.<br />
Nun gibt es sicherlich auch außerhalb des<br />
Verkehrsrechts mannigfache Verfehlungen,<br />
die man im Taxigewerbe begehen kann und<br />
die dann auch angemessen sanktioniert sein<br />
müssen. Über Verkehrssünden aller Art ist<br />
hier an dieser Stelle schon so oft referiert<br />
worden, dass diese heute ausnahmsweise<br />
einmal nicht Gegenstand der hiesigen Erörterung<br />
sein sollen.<br />
Da gibt es Menschen, die sich als Vertreter<br />
des Taxigewerbes bezeichnen und nicht<br />
müde werden, jedem und zu jeder Zeit, bei<br />
jeder sich bietenden Gelegenheit zu verkünden,<br />
dass nicht nur einzelne sondern das ganze<br />
Gewerbe (mit Ausnahme natürlich eben<br />
dieser Vertreter und der von ihnen angeführten<br />
Vereinsmitglieder) von Grund auf schlecht<br />
seien und deshalb Steuern und Abgaben in<br />
großem Stil hinterzögen, und das in einer<br />
Größenordnung, die das Berliner Haushaltsdefi<br />
zit als winzige Peanut erscheinen ließe.<br />
Es liegt auf der Hand, dass diese „Werbung“<br />
dem Taxigewerbe nicht gerade genutzt haben<br />
dürfte. Wenn Gewerbevertreter über ein Jahrzehnt<br />
und länger verbreiten, dass das eigene<br />
Gewerbe besser in Sodom und Gomorrha<br />
als in Berlin seinen Sitz haben sollte, braucht<br />
das Gewerbe sich nicht zu wundern, wenn<br />
sich die Kundschaft von diesem schwarz-gelb<br />
lackierten Sündenbabel abwendet und sich<br />
„seriösen“ Personenbefördern zuwendet.<br />
Die nennen sich dann „Mietwagen“ haben<br />
weder ein Taxameter noch müssen sie ihre<br />
Kilometer aufschreiben. Sie werden so gut<br />
wie gar nicht vom zuständigen LABO kontrolliert,<br />
erdreisten sich aber, zu behaupten,<br />
dass sie „zu Taxipreisen“ befördern, obwohl<br />
sie bei genauerer Betrachtungsweise Preise<br />
aufrufen, von denen Taxiunternehmer nur<br />
träumen können.<br />
Dass diese Personenbeförderer ihre Ruhe vor<br />
dem LABO haben, ist offensichtlich systembedingt.<br />
Schon zu Zeiten eines Herrn Hoffmann<br />
agierte ein Herr Markovic, seines Zeichens<br />
Betreiber eines „Airport-Limousinen-Service“<br />
mit eigenem Schalter am Flughafen, jenseits<br />
aller gesetzlichen Vorschriften und völlig<br />
unbehelligt von der „Aufsichts“-Behörde. Es<br />
gab zwar jede Menge Hinweise an Herrn<br />
Hoffmann und eben jenes damals noch LEA<br />
genannte LABO. Geschehen ist nichts. Gescheitert<br />
ist der Herr dann auch nicht an der<br />
Aufsicht der zuständigen Behörde; diese ließ<br />
ihn nämlich unbeanstandet gewähren. Gescheitert<br />
ist er ausschließlich an seiner eigenen<br />
kriminellen Unternehmensstruktur und<br />
seiner Abneigung, irgendwelche Rechnungen<br />
zu bezahlen. Und heute – das LABO zählt<br />
lieber Kilometer, als sich „auf der Straße“ um<br />
gesetzeswidrige Umtriebe zu kümmern. Ist ja<br />
auch einfacher, zumal der Mietwagenfahrer<br />
noch nicht einmal Kilometer aufschreibt.<br />
Von einzelnen Gewerbevertretungen haben<br />
„mydriver“ & Co. auch nicht viel zu befürchten.<br />
Schließlich ist es ein offenes Geheimnis,<br />
dass die Firma Sixt, die unter dem Motto<br />
„Limousine statt Taxi“ als „besonderen“ Service<br />
„Premium-Limousine zum Taxipreis“ anbietet,<br />
seit Jahren als Mitglied im Taxiverband<br />
Berlin, Brandenburg (TVB) e.V. ihren Obolus<br />
für eine unbekannte Anzahl von Fahrzeugen<br />
als Mitgliedsbeitrag entrichtet und in<br />
der Mitgliederversammlung 5 Stimmen auf<br />
sich vereinigt. Diese 5 Stimmen nutzt der<br />
Vorsitzende dieses „Fachverband für den<br />
Personalverkehr in Berlin und Brandenburg“<br />
regelmäßig zur Sicherung seiner Wiederwahl,<br />
in dem er, mit einer Vollmacht dieses Mitgliedes<br />
versehen, nicht nur in eigenem Namen<br />
abstimmt sondern auch im Namen des Mietwagenbetriebes<br />
Sixt weitere 5 Stimmen in die<br />
Waagschale werfen kann. Dieser Vorsitzende<br />
betreibt seit Jahren und derzeit wohl auch als<br />
einziger eine nennenswerte Ausbildung für<br />
Mietwagenfahrer zum Erwerb des P-Scheins<br />
für Mietwagenfahrer. Nachvollziehbar, dass<br />
das Interesse dieses „Fachverband für den<br />
Personalverkehr in Berlin und Brandenburg“,<br />
gegen „mydriver“ und ähnliche Organisationen<br />
vorzugehen, eher bescheiden ausfällt.<br />
Es ist sicherlich nicht ganz von der Hand zu<br />
weisen, wenn kolportiert wird, dass es der<br />
Eine oder die Andere im Taxigewerbe mit der<br />
Steuerehrlichkeit und der Verpfl ichtung zur<br />
Zahlung von allerlei Abgaben nicht so genau<br />
nimmt. Derartige Verhaltensweisen gibt es<br />
im Taxigewerbe wie auch in vielen anderen<br />
Gewerbezweigen ebenso, wie in breiten<br />
gesellschaftlichen Schichten; je drückender<br />
die Abgabenlast desto eher die Neigung des<br />
Menschen, diese Abgaben zu vermeiden, ein<br />
Phänomen im Übrigen, welches nicht erst seit<br />
Dienstantritt des jetzigen Vorstandes im TVB<br />
zu beobachten ist. Schon ein gewisser Robin<br />
Hood bezog ein Gutteil seiner Popularität aus<br />
der Tatsache, dass er den Menschen half, den<br />
Steuereintreibern des Sheriffs von Nottingham<br />
ein Schnippchen zu schlagen.<br />
Aber anders, als zu Zeiten des Robin Hood<br />
leben wir heute in einem demokratisch legitimierten<br />
Rechtsstaat, der davon geprägt<br />
ist, dass demokratisch legitimierte Führungskräfte<br />
schonend und sparsam mit den ihnen<br />
anvertrauten Steuergeldern der Bürger umgehen,<br />
so dass es nur recht und billig ist, wenn<br />
6 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
der Staat seinem demokratisch legitimierten<br />
Anspruch auf das Geld seiner Bürger mit kräftigen<br />
Strafandrohungen Nachdruck verleiht.<br />
Und diese können recht happig ausfallen<br />
und treffen, um gleich ein altes Vorurteil<br />
abzu bauen, jeden, der sich an einer Hinterziehung<br />
von Steuern und Abgaben beteiligt,<br />
gleichermaßen. Sie treffen nicht nur<br />
die „reichen“ Arbeitgeber, auch die „armen“<br />
Arbeitnehmer, die sich wissentlich beteiligen,<br />
sind dran. Das Gesetz macht insoweit keinen<br />
Unterschied zwischen Arbeitgebern und<br />
Arbeitnehmern.<br />
Das Gesetz macht auch keinen Unterschied,<br />
wenn es um die Nachforderung hinterzogener<br />
Steuern und Abgaben geht. Zwar ist<br />
der Arbeitgeber grundsätzlich zur ordnungsgemäßen<br />
Abführung von Lohnsteuern und<br />
Sozialabgaben verpflichtet, verletzt er diese<br />
Pflicht unter Mitwirkung des Arbeitnehmers,<br />
haftet der Arbeitnehmer genauso wie der<br />
Arbeitgeber. Es ist schon ein wenig her, dass<br />
ein Brandenburgischer Taxiunternehmer aufflog,<br />
der in großem Stil unter aktiver Mithilfe<br />
seiner Fahrer vornehmlich Lohnsteuern<br />
hinterzog. Als man ihm dann endlich nach<br />
einigen Jahren auf die Schliche gekommen<br />
war, hatte sich ein erkleckliches Sümmchen<br />
angesammelt, was den Unternehmer auf der<br />
Stelle in die Insolvenz getrieben hatte. Darauf<br />
hin wurden die entsprechenden Fahrer, die<br />
zum Teil ihren Wohnsitz in Berlin hatten, von<br />
RECHT & STEUERN<br />
den Finanzbehörden auf Heller und Pfennig<br />
zur Nachzahlung in Anspruch genommen,<br />
von den ebenfalls geforderten Zinsen ganz<br />
zu schweigen. Einer Bestrafung entgingen<br />
die betreffenden Fahrer nur deshalb, weil die<br />
Sache strafrechtlich zwischenzeitlich verjährt<br />
war.<br />
Es sei einzelnen vielleicht nicht ganz so charakterfesten<br />
Mitgliedern des Gewerbes vor<br />
Augen geführt, welche strafrechtlichen Risiken<br />
sie bei verschiedenen ins Auge gefassten<br />
Spielarten der Steuer- und Abgabenhinterziehung<br />
auf sich nehmen würden, wobei<br />
darüber hinausgehende Sanktionen steuerrechtlicher<br />
und konzessionsrechtlicher Art<br />
(besonders Steuernachforderung und Widerruf<br />
der Taxenkonzession) außen vor bleiben<br />
sollen.<br />
Also, fangen wir mal an mit der gewöhnlichen<br />
Steuerhinterziehung.<br />
In § 370 Abgabenordnung (AO) heißt es:<br />
Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder<br />
mit Geldstrafe wird bestraft, wer Finanzbehörden<br />
oder anderen Behörden über<br />
steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtige<br />
oder unvollständige Angaben macht,<br />
die Finanzbehörden pflichtwidrig über<br />
steuerlich erhebliche Tatsachen in Unkenntnis<br />
lässt oder<br />
RECHT & STEUERN W<br />
pflichtwidrig die Verwendung von Steuerzeichen<br />
oder Steuerstemplern unterlässt<br />
und dadurch Steuern verkürzt oder für sich<br />
oder einen anderen nicht gerechtfertigte<br />
Steuervorteile erlangt.<br />
Als ob dies schon nicht genug ist, gibt es dann<br />
noch als Steigerung den Tatbestand<br />
Gewerbliche Steuerhinterziehung!<br />
(§ 370a AO)<br />
Dieser Tatbestand behandelt die gewerbliche<br />
oder bandenmäßige Steuerhinterziehung von<br />
großem Ausmaß nach § 370a AO und droht<br />
mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu<br />
zehn (!) Jahren.<br />
Was verbirgt sich dahinter? Eine „gewerbsmäßige<br />
Tat“ im strafrechtlichen Sinne liegt<br />
dann vor, wenn die Tat wiederholt begangen<br />
wird und sich der Täter dadurch eine nicht<br />
nur vorübergehende Einnahmequelle von geringem<br />
Umfang verschafft. Die Bestimmung<br />
sollte (eigentlich) die internationalen Waffenund<br />
Drogenhändler treffen, sie kann aber<br />
durchaus fast allen Steuerbürgern das Leben<br />
schwer machen. Wann der Tatbestand einer<br />
gewerblichen Steuerhinterziehung erfüllt ist,<br />
kann derzeit nur geschätzt werden, da die<br />
Rechtsprechung zu dem Thema noch nicht<br />
sehr umfangreich ist. Auch der Begriff des<br />
„großen Ausmaßes“ ist für den Bereich der<br />
Steuerhinterziehung nicht hinreichend defi -<br />
Wir haben unser Team verstärkt!<br />
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass es uns gelungen ist,<br />
Herrn Rechtsanwalt Daniel Herbst als weitere Verstärkung in unserem Team<br />
willkommen heißen zu dürfen.<br />
Vielen Leserinnen und Lesern wird Herr Rechtsanwalt Herbst als dynamischer<br />
und besonders in Verkehrsdingen erfahrener Kollegen ein Begriff sein, der<br />
während seiner Beratertätigkeit in den Räumen des TVB den Kollegen mit<br />
Rat und Tat zur Seite stand oder durch seine in der Presse erschienenen Beiträge<br />
die dem Laien nicht immer verständliche Welt der Juristerei nahezubringen<br />
vermochte. Herrn Rechtsanwalt Herbst und seiner Tätigkeit als Versammlungsleiter<br />
war es auch zu verdanken, dass der TVB seine in den letzten<br />
Jahren abgehaltenen Mitglieder versammlungen mit Anstand über die Bühne<br />
bringen konnte.<br />
Rechtsanwalt Daniel Herbst<br />
ist seit April <strong>2013</strong> Teil unseres bewährten Teams aus Rechtsanwältinnen und<br />
Rechtsanwälten und wird Sie gern in allen Rechtsfragen rund um die Taxe und<br />
rund um das Verkehrsrecht kompetent und fachgerecht betreuen.<br />
Beratung im Taxizentrum<br />
Persiusstraße 7, 10245 Berlin, Telefon (030) 20 20 21 312<br />
Donnerstag von 15.00 - 16.00 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung<br />
RECHTSANWÄLTE<br />
& NOTARIN<br />
Andreas Just<br />
Fachanwältin für Arbeitsrecht,<br />
Runa Stopp<br />
Fachanwältin für Verkehrsrecht<br />
Daniel Herbst<br />
Martina Schweickhardt Notarin<br />
Nachodstraße 19, 10779 Berlin<br />
Telefon (030) 217 78 68<br />
Fax (030) 218 52 70<br />
Sprechzeiten nach Vereinbarung<br />
Bürozeiten:<br />
Mo, Do 9 - 18 Uhr<br />
Di 9 - 19 Uhr<br />
Mi, Fr 9 - 15 Uhr<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 7
W RECHT & STEUERN<br />
niert. Der Gesetzgeber lässt hier die Steuerbürger<br />
im Dunkeln. Und, was auch noch<br />
niemand verbindlich beantworten kann:<br />
Erfüllen beispielsweise schon drei falsch abgegebene<br />
Umsatzsteuervoranmeldungen in<br />
Folge den Tatbestand der gewerbsmäßigen<br />
Steuerhinterziehung? Sind schon hinterzogene<br />
Einkommensteuern von 10.000,– Euro<br />
zwei Jahre hintereinander „von großem Ausmaß“<br />
und „gewerblich“? Niemand weiß es<br />
(bisher). Wenn es aber einen tatsächlichen<br />
oder vermeintlichen Steuersünder trifft, sollte<br />
er (sie) gut bedenken: Dieser Tatbestand<br />
des § 370 a AO beinhaltet ein Verbrechen,<br />
d.h. wer hier dabei ist, muss mit saftigen Freiheitsstrafen<br />
rechnen. Schlimmer noch, es ist<br />
keine Selbstanzeige, keine Einstellung gegen<br />
Geldbuße nach § 153 a StPO und kein Strafbefehlsverfahren<br />
(vereinfachtes Strafverfahren<br />
ohne Hauptverhandlung) möglich. Eine langjährige<br />
Freiheitsstrafe erscheint fast sicher.<br />
Na liebe Leserinnen und Leser, noch weitere<br />
Kostproben? Wir hätten da noch einiges im<br />
Angebot, ein paar Beispiele gefällig:<br />
Nichtabführen von Arbeitnehmeranteilen,<br />
§ 266 a StB: Gefängnis bis 5 Jahre oder Geldstrafe.<br />
Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen,<br />
gern auch als Sozialversicherungsbetrug<br />
bezeichnet: siehe oben (§ 266 a StGB) allerdings<br />
noch mit einem kleinen Schmankerl:<br />
Vorsätzlich vorenthaltene Sozialbeiträge verjähren<br />
nach 30 (dreißig!) Jahren!<br />
Urkundenfälschung, § 267 StGB: Gefängnis<br />
bis zu 5 Jahren oder Geldstrafe, (in besonders<br />
schweren oder gewerblichen Fällen: Knast<br />
von einem bis zu 10 Jahren).<br />
Erschleichen von Sozialleistungen, § 9<br />
SchwarzArbG: Gefängnis bis zu 3 Jahren<br />
oder Geldstrafe<br />
Betrug, § 263 StGB: Gefängnis bis zu 5<br />
Jahren oder Geldstrafe, in schweren Fällen<br />
Gefängnis bis zu 10 Jahren.<br />
Wem das immer noch nicht reicht, sei auf<br />
folgendes hingewiesen.<br />
Es ist durchaus beliebt, unter Hinweis auf<br />
angeblich geringes Einkommen sich allerlei<br />
sonstige Segnungen unseres Sozialstaates zu<br />
„sichern“. Besonders beliebt, der Kindesunterhalt,<br />
den man dann „dem Amt“ überlässt,<br />
Prozeßkostenhilfe oder beispielsweise<br />
auch die eidesstattliche Angabe niedrigen<br />
Einkommens im Falle einer Pfändung. Alles<br />
Straftatbestände, die – jeder für sich – gesondert<br />
verfolgt und geahndet werden. Und,<br />
wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer gut<br />
zusammenarbeiten, sind in aller Regel auch<br />
alle beide „dran“. Ein Beispiel gefällig? Der<br />
Arbeitgeber erstellt dem Arbeitnehmer eine<br />
falsche Lohnbescheinigung zum Zwecke der<br />
Vereitelung von Pfändungsmaßnahmen oder<br />
Unterhaltszahlungen)<br />
– Mittelbare Falschbeurkundung, § 271 Abs.<br />
1 und 3 StGB: Strafrahmen (für beide) bis<br />
5 Jahre Knast. Übrigens, eine Lohnbescheinigung<br />
ist auch dann „falsch“ im Sinne<br />
des Gesetzes, wenn sie zwar „richtig“<br />
den „gezeigten“ Lohn, nicht jedoch den<br />
tatsächlich gezahlten Lohn wiederspiegelt.<br />
– In der Regel Betrug beim Arbeitnehmer (§<br />
263 StGB, hatten wir schon); Beihilfe hierzu<br />
beim Arbeitgeber (§ 27 Abs. 2 StGB:<br />
Die Strafe für den Gehilfen richtet sich<br />
nach der Strafdrohung für den Täter.<br />
– Beim Arbeitnehmer: Falsche Eidesstattliche<br />
Versicherung (§ 156 StGB, Strafrahmen<br />
bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe).<br />
– Beim Arbeitnehmer: Gegebenenfalls Verletzung<br />
der Unterhaltspflicht (§ 170 StGB<br />
Strafrahmen bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe).<br />
Spätestens hier sollte der Eine oder Andere<br />
einfach mal nachdenken und überlegen, ob<br />
der ganze Aufwand sich wirklich lohnt. Dass<br />
das Gewerbe im Übrigen zukünftig nicht nur<br />
Nabelschau betreibt sondern sich offensiv mit<br />
den Bedrohungen „von außen“ auseinandersetzt,<br />
wünscht sich jedenfalls von Herzen<br />
Ihr Rechtsanwalt Andreas Just<br />
®<br />
Die unabhängige Zeitschrift<br />
für das Taxigewerbe in Berlin und Brandenburg<br />
W V&V Verkehrsverlag GmbH<br />
10587 Berlin<br />
Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F, 1. OG<br />
Telefon: 030/26 93 97-0<br />
Fax: 030/26 93 97-19<br />
helga.jaeger@jmzb.de<br />
W Anzeigen · Redaktion · Abo<br />
Telefon: 030/26 93 97-0<br />
helga.jaeger@jmzb.de<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
8 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
RECHT & STEUERN<br />
INFORMATION W<br />
Lieferungen und Leistungen andrehen können,<br />
um auf einen grünen Zweig zu kommen?<br />
Der Taxiunternehmer lebt natürlich wie<br />
alle anderen Unternehmer ausschließlich von<br />
den Zahlungen der Fahrgäste. Es sieht für ihn<br />
nur so aus, als würden ihm seine Fahrer das<br />
Geld ins Haus tragen. Der Taxiunternehmer<br />
hat seine „Kundenkartei“ outgesourced, wie<br />
man heute neudeutsch sagt. Er pfl egt und<br />
erweitert sie nicht selbst, sondern lässt sie<br />
pfl egen und erweitern – durch die Funkgesellschaft<br />
seines Vertrauens. Dafür zahlt er<br />
eine Gebühr, die Funkgebühr.<br />
Taxikunden müssen<br />
Taxikunden bleiben<br />
Was ist das höchste Gut eines Unternehmens?<br />
Seine Mitarbeiter, seine Maschinen,<br />
sein Knowhow? Die sind zweifellos wichtig,<br />
nützen aber gar nichts, wenn das Unternehmen<br />
keine Kunden hat. Jeder Unternehmer<br />
muss also darauf bedacht sein, seine Kundenkartei<br />
zu pfl egen und zu hüten. Mit einem<br />
guten Kundenkreis steht und fällt sein<br />
Unternehmen. Die Kunden sind die einzigen,<br />
die ihm Geld ins Unternehmen tragen. Ohne<br />
Kunden geht nichts.<br />
Wie bitte, Taxiunternehmer haben gar keine<br />
Kundenkartei? Ihnen ist viel eher die Liste<br />
ihrer Fahrer lieb und teuer, weil die es sind,<br />
die ihre Taxen auslasten. Auf den ersten<br />
Blick mag das so sein. Der Ortho-Normal-<br />
Taxiunternehmer umhegt seine Fahrer, stellt<br />
ihnen große Mengen feinster Kekse und<br />
wohlriechenden Kaffees hin, damit sie froh<br />
gestimmt weiter seine Taxen in Bewegung<br />
halten. Wen die eigentlich fahren, interessiert<br />
den Ortho-Normal-Taxiunternehmer herzlich<br />
wenig. Höchstens der alleinfahrende Taxiunternehmer<br />
hat ein paar Stammkunden aus<br />
der Nachbarschaft, die ihm von selbst zugelaufen<br />
sind. Ich kenne nur ganz wenige Taxiunternehmer,<br />
die sich aktiv darum kümmern,<br />
weitere Fahrgäste in ihr Taxi zu bekommen.<br />
Warum unterscheidet sich der gemeine Taxiunternehmer<br />
derartig von den anderen Unternehmern,<br />
die sich stets und ständig einen<br />
Kopf darüber machen müssen, wem sie ihre<br />
Gern zahlt er die nicht, weil er vergessen<br />
hat, dass diese Funkgesellschaften einst von<br />
Seinesgleichen gegründet worden sind, damit<br />
sich seine Vorfahren nicht mehr ins Blaue<br />
hinein irgendwo bereit halten mussten und<br />
weil er keine Ahnung mehr davon hat, dass<br />
diese Funkgesellschaften die vornehmste Aufgabe<br />
seines Unternehmens wahrnehmen –<br />
Kunden herbei schaffen. Funkgesellschaften<br />
betreiben, wenn sie das Vertrauen ihrer angeschlossenen<br />
Taxiunternehmer verdienen,<br />
einen Vertrieb, der unentwegt unterwegs ist,<br />
neue Fahrgäste zu werben und alte Fahrgäste<br />
zu erhalten für die Taxen der Unternehmer,<br />
die ihnen vertrauen.<br />
Die Kundenkartei, das A und O eines jeden<br />
florierenden Taxibetriebs, befindet sich also<br />
nicht bei den Taxiunternehmern, sondern<br />
bei den Funkgesellschaften. Die Funkgesellschaften<br />
sind immerhin Bestandteil des Taxigewerbes,<br />
werden vom fahrenden Teil des<br />
Gewerbes allerdings eher als lästige Kostgänger<br />
gesehen und weniger als Hüter der<br />
Geschäftsgrundlage.<br />
Andere haben den Wert der <strong>taxi</strong>gewerbeeigenen<br />
Kundenkartei viel klarer erkannt<br />
und unternehmen große Anstrengungen, da<br />
heranzukommen. Natürlich ist die Kundenkartei<br />
heute kein Zettelkasten mehr, den man<br />
einfach klauen könnte. Die Kundendaten<br />
stecken in Form von bits and bytes im Vermittlungsprogramm<br />
der Zentralencomputer. Die<br />
Vermittlung von Fahrgästen, den Kunden an<br />
die Taxen, ist technisch nichts mehr, was die<br />
Vermittlungszentralen exklusiv hätten. Seit<br />
die fortschrittlichen Zentralen nicht mehr mit<br />
Betriebsfunk, sondern mit Telefonfunk vermit- .<br />
Echte Leistungen für Taxifahrer !<br />
Mehr Service<br />
Mehr Leistungen<br />
Mehr Lebensqualität<br />
Mehr Extras<br />
Jetzt zur IKK wechseln und<br />
noch mehr Bonus ernten !<br />
Schneller Kontakt<br />
Michael Kleine, Mobil: 0171–2 28 32 05<br />
E-Mail: michael.kleine@ikkbb<br />
Taxi Zentrum Berlin<br />
Persiusstr. 7, 10245 Berlin<br />
www.ikkbb.de<br />
Echt gut !<br />
Innungskrankenkasse<br />
Brandenburg und Berlin<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 9
W INFORMATION<br />
Fotos: Hochfeld<br />
teln, kann das praktisch jeder, der ein wenig<br />
von Computern versteht. Der Zugang zum<br />
Medium Mobilfunk steht jedermann offen.<br />
Um zwei Mobiltelefone, eins beim Fahrgast<br />
und eins beim Taxifahrer, miteinander zu verbinden,<br />
braucht es nur ein kleines Computerprogramm<br />
– eine App und einen Server, der<br />
das abwickelt. Kostenträchtiges Personal ist<br />
nicht erforderlich.<br />
Ohne eigene Funkanlage mit teuren Antennenstandorten,<br />
Sendern und Datenleitungen<br />
ist die reine Datenübermittlung recht billig<br />
geworden. Die technischen Anlagen stellen<br />
die Telefonanbieter zur Verfügung. Bezahlt<br />
werden muss nur noch die Weiterleitung von<br />
Datenpaketen. Das sind pro vermittelten Auftrag<br />
schlimmstenfalls Cent-Beträge.<br />
Die daraus geborene Geschäftsidee kennen<br />
wir inzwischen. MyTaxi u.a. sind angetreten,<br />
die alteingesessenen Funkzentralen aus dem<br />
Markt zu drängen. Was brauchten sie dazu?<br />
Ein kleines Computerprogramm, Datenkapazität<br />
bei den Telefonfirmen, willige Taxifahrer<br />
und Fahrgäste.<br />
Ein Computerprogramm ist schnell geschrieben.<br />
Datenkapazität ist leicht und billig zu<br />
haben. Taxifahrer wurden anfangs mit „geschenkten“<br />
Smartphones geködert. Inzwischen<br />
sind es die niedrigen Gebühren: 0,79<br />
€ pro Fahrauftrag, keine festen Kosten, bis auf<br />
den Handy-Vertrag, den sowieso jeder hat.<br />
Über Rechtsnormen und Rechtsverhältnisse<br />
wird dabei oft großzügig hinweg gesehen.<br />
Mit den Kunden, die an die Taxen vermittelt<br />
werden sollen, wird es schon schwieriger. Um<br />
sich bei denen bekannt zu machen, braucht<br />
es eine Werbekampagne. So etwas kostet.<br />
Die Intelligent Apps GmbH, die myTaxi betreibt,<br />
lässt breitwürfi g 5-€-Gutscheine verteilen<br />
an Fahrgäste, die sich für das eigene<br />
bargeldlose Bezahlsystem Payment registrieren<br />
lassen. Man stattet Hotels und andere<br />
Vielbesteller mit kostenlosen Tablett-PCs aus<br />
und zahlt an diese Kunden, wie man hört,<br />
einen Geldbetrag pro vermittelten Fahrgast.<br />
MyTaxi gibt eine Menge Geld aus, um an<br />
Kunden daten zu kommen. Anders ausgedrückt:<br />
myTaxi kauft Kunden. Taxifahrer unterstützen<br />
dies bereitwillig. Sie verteilen die<br />
5-€-Gutscheine für die vage Chance, von<br />
dem beschenkten Fahrgast als „Stammfahrer“<br />
registriert zu werden. Dem Taxifahrer ist egal,<br />
woher er seine Fahrgäste bekommt.<br />
Kann ihm auch egal sein, was myTaxi sonst<br />
noch mit den einmal erlangten Kundendaten<br />
macht? Um diese Frage zu beantworten,<br />
muss man wissen, wer oder was myTaxi ist.<br />
Die Intelligent Apps GmbH, die myTaxi betreibt,<br />
ist ein Startup, gegründet von zwei<br />
jungen Männern, die rein gar nichts mit dem<br />
Taxigewerbe zu tun hatten.<br />
Typische Startups treiben eine Geschäftsidee<br />
möglichst schnell zu möglichst großem<br />
Umsatz und verkaufen sie dann möglichst<br />
teuer an kapitalkräftige Abnehmer, die sich<br />
noch mehr Gewinn davon versprechen.<br />
Meistens geht es den Startup-Gründern um<br />
das schnelle, große Geld. Der Gegenstand<br />
ihrer Neugründung ist dabei nur Mittel zum<br />
Zweck. Es gibt inzwischen regelrechte Startup-Fabriken,<br />
die nichts anderes machen, als<br />
die Wirtschaftswelt zu durchforsten nach<br />
Möglichkeiten, die Geschäfte anderer Leute<br />
durch Computerisierung zu kapern und zu<br />
optimieren mit fremdem Geld zum eigenen<br />
Gewinn. Wachsende Teile des Einzelhandels<br />
werden in Online-Shops verlagert. Bücher,<br />
Schuhe, Autoteile, alles bekommt man dort,<br />
ohne ein Ladengeschäft zu betreten. Sprachtelefonie<br />
in Telefonnetzen wird zu Voice over<br />
IP in Computernetzen, usw.<br />
Vor diesem Hintergrund wird man Niclaus<br />
Mewes und Sven Külper, den beiden jungen<br />
Männern mit der myTaxi-Startup-Idee, unterstellen<br />
dürfen, dass ihr Interesse weder den<br />
Taxen, noch ihren Fahrgästen gilt, sondern<br />
ausschließlich der Kohle. Als potente Geldgeber<br />
haben sie jetzt schon im Boot: T-Venture,<br />
eine Firma der Deutschen Telekom, die Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW), eine Anstalt<br />
öffentlichen Rechts unter der Aufsicht des<br />
Bundesministeriums für Finanzen, car2go,<br />
eine Firma des Automobilherstellers Daimler<br />
und des Mietwagenunternehmens Europcar.<br />
Was bedeutet das für das Taxigewerbe? Für<br />
die Funkgesellschaften ist das klar. Sie sollen<br />
vom Markt verdrängt werden. In myTaxinahen<br />
Publikationen ist ausdrücklich von<br />
„Disruption“ die Rede. Auch die Telekom<br />
dürfte es auf die Funkgesellschaften abgesehen<br />
haben. Mit myTaxi will sie einen ihrer<br />
besten Kunden ausbooten und dessen<br />
Geschäft selbst in die Hand bekommen,<br />
zusätzlich zu den Telefonkarten, die ihr das<br />
Taxigewerbe jetzt noch durch die Funkgesellschaften<br />
in Hunderterpacken abnimmt.<br />
Was die KfW umtreibt, eins der ältesten Gewerbe<br />
kaputt zu machen, ist nicht nach zu vollziehen.<br />
Die KfW ist die drittgrößte Bank Deutschlands.<br />
Man könnte sie auch „Staatsbank der<br />
Bundesrepublik Deutschland“ nennen, denn<br />
sie handelt in öffentlichem Auftrag, genau wie<br />
das Taxigewerbe als Bestandteil des ÖPNV.<br />
Soweit ging es vornehmlich um das Schicksal<br />
der Funkgesellschaften, denen ein Teil<br />
des fahrenden Taxigewerbes vielleicht keine<br />
Träne nachweint. Die Teilnahme von Daimler<br />
und Europcar lassen das Unternehmen<br />
zum Angriff auf das Taxigewerbe insgesamt<br />
werden. Daimler ist immerhin der deutsche<br />
Marktführer in Sachen Taxiverkauf, Europcar<br />
das größte europäische Mietwagenunternehmen.<br />
Es gehört zum Volkswagenkonzern,<br />
dem zweitgrößten Taxianbieter in Deutschland.<br />
Beide zusammen betreiben das Carsharing-Unternehmen<br />
car2go.<br />
Daimler und Volkswagen verkaufen gern<br />
viele Taxen. Vordergründig erscheint es für<br />
sie sogar doppelt sinnvoll, sich am Angriff<br />
auf die Vermittlungszentralen zu beteiligen.<br />
Sie senken zunächst den Taxiunternehmern<br />
die Vermittlungskosten und übernehmen das<br />
10 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
RECHT & STEUERN<br />
INFORMATION W<br />
Vermittlungsgeschäft gleich selbst. Den Taxiherstellern<br />
wie auch den Taxiunternehmern<br />
entsteht erst mal ein Nutzen.<br />
Langfristig jedoch wollen Autohersteller Autos<br />
verkaufen, wobei der Taxianteil eine untergeordnete<br />
Rolle spielt. Autos verkaufen wird immer<br />
schwieriger. Die großen Städte er sticken<br />
im Individualverkehr. Der europäische Markt<br />
ist von Krisen geschüttelt. Die Wachstumsraten<br />
außereuropäischer Märkte flachen ab.<br />
Eine neue Mobilität ohne eigenes Auto ist<br />
im Kommen. Da macht es sich gut für Autohersteller,<br />
wenn sie sich rechtzeitig Einfl uss<br />
verschaffen auf mögliche Formen neuerer<br />
Mobilität. Am besten ist es, wenn man dem<br />
ersten und am besten etablierten Anbieter<br />
von individueller Mobilität, dem Traditionsgewerbe<br />
Taxi, an die Geschäftsgrundlage geht<br />
– an die Kundenkartei.<br />
Über myTaxi und car2go verschaffen sich die<br />
Autohersteller direkten Zugriff auf die Kunden<br />
des Taxigewerbes. Wenn sie die erst einmal<br />
haben, können sie sie vermitteln, an wen<br />
sie wollen. Schon jetzt ist die Selbstfahrvermietung<br />
car2go nur einen Klick entfernt von<br />
der Taxivermittlung myTaxi. Tendenziell wird<br />
damit der Vermittlung unserer Kunden an eigene<br />
Mobilitätsdienste der Autohersteller Tür<br />
und Tor geöffnet. Wenn die Autofirmen durch<br />
branchenfremde Dienste irgendwann, wie<br />
geplant, die Taxivermittlung komplett übernommen<br />
haben, können sie mit uns machen,<br />
was sie wollen.<br />
Angeschmiert ist dann nicht nur der Taxiunternehmer<br />
mit seinen Fahrern, sondern auch der<br />
Fahrgast. Der bekommt dann unter Umständen<br />
nicht mehr ein Taxi mit einem umfassend<br />
ausgebildeten Fahrer, sondern einen Mietwagen,<br />
dessen Fahrer zwar einen Anzug trägt,<br />
aber nur eingeschränkt ortskundig ist, weil für<br />
die Personenbeförderung mit Mietwagen nur<br />
der „kleine P-Schein“ notwendig ist.<br />
Bevor Taxiunternehmer und Taxifahrer ihre<br />
Kundschaft für einen kurzfristigen geringen<br />
finanziellen Vorteil, der für die Zukunft nicht<br />
einmal gesichert ist, zur freien Verfügung an<br />
die Konkurrenz hergeben, sollten sie lieber<br />
mit ihren gewerbeeigenen Vermittlungszentralen<br />
zusammen rücken und zusehen, wie<br />
das Taxigewerbe insgesamt den Angriffen von<br />
außen begegnet. Die weitgehend automatische<br />
Taxivermittlung per App wird sich auf<br />
lange Sicht durchsetzen. Die gewerbeeigene<br />
Vermittlungs-App <strong>taxi</strong>.eu ist allemal besser als<br />
jedes branchenfremde Produkt, weil hinter<br />
<strong>taxi</strong>.eu die geballte Servicekraft hunderter<br />
Taxizentralen steckt und nicht nur die Geldgier<br />
von ein paar jungen Männern und der<br />
Machthunger einiger Großkonzerne.<br />
Die Kronjuwelen des Taxigewerbes, seine<br />
Kundenkartei, ist bei den eigenen Vermittlungszentralen<br />
sicher besser aufgehoben<br />
als bei anonymen Mobilitätsvermittlern. Wir<br />
beherrschen Mobilität seit Generationen, die<br />
müssen das erst lernen. Die Idee, das Geschäft<br />
mit der Mobilität in Zukunft am Taxigewerbe<br />
vorbei machen zu wollen, zeugt von<br />
wenig Sachkenntnis.<br />
Wilfried Hochfeld<br />
Die IKK informiert zum IKK-Unternehmenspaket:<br />
Nase vorn am Markt durch mehr<br />
Gesundheit hinterm Steuer<br />
Der Wettbewerb gerade in kleinen und mittleren Taxiunternehmen ist hart: Wer<br />
bestehen will, muss regelmäßig Leistung auf die Straße bringen. Kurz: Gebraucht<br />
werden gesunde und moti-vierte Mitarbeiter! „Gesundheit am Arbeitsplatz“ hilft<br />
dabei, denn: Je länger Mitarbeiter im Be-trieb sind, je reibungsloser das Verhältnis<br />
im Team funktioniert, je gesünder und leistungsfähi-ger, desto besser!<br />
Passgenaues betriebliches Gesundheitsmanagement der IKK Brandenburg<br />
und Berlin hilft dabei – und belohnt in barer Münze:<br />
Gestatten: IKK Brandenburg<br />
und Berlin – Ihr Partner für<br />
Gesundheit am Arbeitsplatz<br />
Als regionale IKK Brandenburg und Berlin<br />
sind wir Ihr passender Gesundheitspartner,<br />
speziell, wenn es um mehr Gesundheit und<br />
Motivation am Arbeitsplatz geht! Wir wollen,<br />
dass Sie als Taxiunternehmer mit gesunden,<br />
produktiven Fahrern noch mehr Erfolg auf<br />
Berlins Straßen haben!<br />
Sie profitieren vom<br />
IKK-Unterenehmenspaket<br />
Das „IKK-Unternehmenspaket“ beinhaltet<br />
spezielle Angebote für Betriebe und Arbeitgeber<br />
und hilft oft überraschend unaufwendig,<br />
mehr Gesundheit am Arbeitsplatz zu<br />
fördern! Hier zwei Beispiele, was drin drin<br />
ist im IKK-Unternehmenspaket:<br />
Foto: IKK<br />
Betriebliche<br />
IKK-Gesundheitsförderung nach Maß<br />
Die betriebliche Gesundheitsförderung der<br />
IKK bietet gezielt und nach einem individuellen<br />
Baukastenprinzip Maßnahmen zur praktischen<br />
Gesundheitsarbeit vor Ort. Empfohlen<br />
und begleitet von IKK-Fachleuten, wirken<br />
sie speziell arbeitsbedingten Erkrankungen<br />
entgegen, sorgen für sinkende, niedrigere<br />
Krankenstände und wachsendes Gesundheitsbewusstsein<br />
– am Arbeitsplatz und in<br />
der Freizeit! Wir garantieren: Arbeitgeber, die<br />
hier engagiert mitmachen, profitieren auf der<br />
ganzen Linie – sie steigern die Produktivität<br />
der Arbeit und das Betriebsergebnis messbar!<br />
IKK-Bonus Betriebe – Geldprämien<br />
für Arbeitgeber und Beschäftigte<br />
Profitieren Sie doppelt von den betrieblichen<br />
Bonusangeboten der IKK, wenn Ihre Beschäftigten<br />
teilweise, mehrheitlich oder komplett<br />
bei der Innungskrankenkasse Brandenburg<br />
und Berlin versichert sind: Der betriebliche<br />
IKK Bonus bietet attraktive Geldprämien für<br />
Betriebe, die bereits erste Schritte in Richtung<br />
„Gesundheit am Arbeitsplatz“ gegangen sind<br />
oder ab sofort gehen wollen! Der Bonus, den<br />
die IKK ausschüttet, beträgt zwischen 33 und<br />
100 Euro pro IKK versichertem Beschäftigten,<br />
maximal pro Unternehmen und Jahr 2.500<br />
Euro.<br />
Interessiert? Wenn Sie genauer wissen wollen,<br />
wie betriebliche Gesundheitsförderung<br />
der IKK und der lukrative IKK-Bonus für<br />
Betriebe funktionbieren, dann sprechen Sie<br />
mich einfach an!<br />
Anruf genügt. Ich berate Sie gern!<br />
Michael Kleine<br />
IKK-Vertrieb<br />
Telefon: (030) 219 91 206<br />
Mobil: (0171) 22 83 205<br />
E-Mail: michael.kleine@ikkbb.de<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 11
W INFORMATION<br />
RECHT & STEUERN<br />
Mercedes Taxistützpunkt<br />
präsentiert das neue E-Klasse Taxi<br />
Am 12. April <strong>2013</strong> wurde im Mercedes Taxistützpunkt<br />
in der Prinzessinnenstraße das<br />
neue Mercedes E-Klasse Taxi vorgestellt. Das<br />
Team um Annette Mücke hatte je einen neuen<br />
Mercedes E 200 D „Das Taxi“ als Limousine<br />
und als Kombi ins rechte Licht gerückt.<br />
Dazu gab es ein Büfett mit schön zurechtgemachten<br />
Häppchen und allen möglichen<br />
Getränken. Wer sein kindliches Gemüt noch<br />
nicht verloren hatte, konnte seine Fähigkeiten<br />
auf einer professionellen Carrera-Bahn<br />
beweisen.<br />
Im Laufe des Nachmittags haben alle Taxiunternehmer<br />
und auch ein paar Fahrer einmal<br />
vorbei geschaut, wie immer, wenn Mercedes<br />
das Taxigewerbe einlädt. Die Kollegen hatten<br />
wieder viel zu palavern, untereinander<br />
und mit den stets gut gelaunten Mercedes-<br />
Mitarbeitern. Im Mittelpunkt stand natürlich<br />
das neue Auto.<br />
Die Mercedes E-Klasse, wie sie seit 2009 gebaut<br />
wurde, ist komplett überarbeitet worden<br />
und wieder ein Stück näher an die S-Klasse<br />
heran gerückt. Optisch am auffälligsten ist<br />
dies an der Frontpartie. Das Vier-Augen-<br />
Gesicht ist passé. Alle Lampen stecken auf<br />
jeder Seite wieder unter einem einzigen<br />
Glas wie zuletzt bei der Baureihe W124 und<br />
aktuell bei der S-Klasse. Die Frontschürze<br />
ziert ein Flügelsystem, ähnlich den Rennwagen<br />
der DTM. Der Taxiunternehmer sieht<br />
das mit gemischten Gefühlen. An den Seiten<br />
ist die nostalgische Sicke über den hinteren<br />
Radkästen verschwunden. Stattdessen gibt es<br />
einen dynamisch aufsteigenden Falz über die<br />
ganze Seite.<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong><br />
Fotos: Hochfeld
INFORMATION W<br />
Très chic. Wie sich das alles in der Praxis<br />
anfühlt, wird eine ausgiebige Probefahrt zeigen.<br />
Anmeldungen dafür wurden direkt am<br />
Präsentationstag entgegen genommen. Mitte<br />
Mai bin ich dabei. Ich bin gespannt. Ein<br />
E-Klasse Limousine – Sondermodell „Das<br />
Taxi“ kostet laut Preisliste vom Februar <strong>2013</strong><br />
29.400,– € plus MwSt., das entsprechende<br />
T-Modell 2.000,– € mehr. Finanzierbar sind<br />
beide laut derselben Preisliste zu 2,99 % eff.<br />
Jahreszins bei Anzahlung in Höhe der MwSt..<br />
Das ist ein bisschen mehr als für die E-Klasse<br />
alter Bauart aufgerufen wurde, aber immer<br />
noch der mercedestypische Freundschaftspreis<br />
für Taxiunternehmer. Dafür gibt es wieder<br />
mehr Auto und normale Sterbliche müssen<br />
für vergleichbare Autos in bunt erheblich<br />
mehr hinlegen.<br />
Die Einstimmung auf das neue Mercedes<br />
Taxi- Modell ist schon einmal gut gelungen.<br />
Nähere Einzelheiten gibt’s nach der Probefahrt.<br />
Wilfried Hochfeld<br />
FRÜHLINGSERWACHEN<br />
MIT DEM<br />
OFFIZIELLEN REIFENPARTNER<br />
DES TAXIGEWERBES.<br />
IHR TAXIPLUS<br />
Taxi-Sofortservice<br />
Reifeneinlagerung<br />
Achsvermessung mit Einstellung<br />
Reifenreparatur/Vulkanisation bis “V“<br />
Preisgarantie für u.g. Marken<br />
Festpreise<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Immer persönlich von<br />
Montag bis Freitag 8.00 - 18.00 Uhr und<br />
Samstag 9.00 - 13.00 Uhr für Sie da<br />
ADRESSE<br />
Körnerstr. 48b · 12157 Berlin-Steglitz<br />
Tel. (030) 792 80 88<br />
Fax (030) 791 31 96<br />
info@auto-reifen-leidig.de<br />
www.auto-reifen-leidig.de<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 13
W INFORMATION<br />
RECHT & STEUERN<br />
Information für Auto- und Motorradfahrer<br />
10 wichtige Punkte nach dem Unfall<br />
Sofern Sie unverschuldet mit Ihrem Fahrzeug<br />
in einen Verkehrsunfall verwickelt werden<br />
oder wurden, ist es für Sie wichtig, in Ihrem<br />
Interesse folgende Punkte zu beachten.<br />
1. Jedem Geschädigten steht es frei, einen<br />
Sachverständigen seiner Wahl zur Beweissicherung<br />
und Feststellung von Schadenumfang<br />
und Schadenhöhe zu beauftragen. Das<br />
gilt auch dann, wenn die haftende Versicherung<br />
mit oder ohne Ihre Zustimmung bereits<br />
einen Sachverständigen bestellt hat oder<br />
schickt. Für den Fall, dass bereits ein von der<br />
haftenden Versicherung beauftragter Sachverständiger<br />
den Schaden begutachtet hat ist es<br />
ratsam, dass Sie sich zusätzlich durch einen<br />
von Ihnen beauftragten neutralen und unabhängigen<br />
Sachverständigen ein Gutachten<br />
erstellen lassen. Sie wahren damit Ihre Inte -<br />
ressen. Andernfalls legt die Partei, die die von<br />
Ihnen beanspruchte Entschädigungsleistung<br />
erbringen muss, deren Höhe selbst fest! Die<br />
Kosten für das Sachverständigengutachten<br />
sind genau wie der Schaden vom Schädiger<br />
erstattungspflichtig und müssen letztlich nicht<br />
durch Sie getragen werden.<br />
2. Nur die vollständige Beweissicherung über<br />
Schadenumfang und Schadenhöhe gewährleistet,<br />
dass die Ihnen zustehenden Schadenersatzansprüche<br />
in vollem Umfang erstattet<br />
werden.<br />
3. Die Beweissicherung gewährleistet auch,<br />
dass der Unfallschaden vollständig erkannt<br />
und gegebenenfalls beseitigt werden kann.<br />
Motorräder zum Beispiel müssen nach einem<br />
Unfall fast immer vermessen werden. Es gibt<br />
Motorradtypen, bei denen bereits das Umfallen<br />
dazu führen kann, dass der Rahmen nicht<br />
mehr maßhaltig ist.<br />
4. Die Höhe eines eventuellen Wertminderungsanspruches<br />
kann in der Regel erst durch<br />
ein Gutachten belegt werden. Ohne die Einschaltung<br />
eines unabhängigen Kfz- Sachverständigen<br />
verzichten Autofahrer in der Regel<br />
auf eine Entschädigung für einen merkantilen<br />
Minderwert. Die Höhe dieser Entschädigung<br />
beträgt u. U. bis zu mehreren tausend Euro.<br />
5. Die Beweissicherung über Schadenart<br />
und Umfang wird in vielen Fällen auch dann<br />
benötigt, wenn es Streit um den Schadenhergang<br />
oder Ärger über die Reparaturdurchführung<br />
gibt.<br />
6. Es steht dem Geschädigten frei, sich die<br />
Reparaturkosten von der Versicherung auf<br />
Basis des von ihm vorgelegten Sachverständigengutachtens<br />
erstatten zu lassen (fiktive Abrechnung).<br />
Selbst wenn der Geschädigte eine<br />
Reparatur in einer Fachwerkstatt ausführen<br />
lässt, ist er nicht verpflichtet, zur Abrechnung<br />
des Unfallschadens die Reparaturkostenrechnung<br />
vorzulegen (s. Urteil BGH v. 06.04.1993,<br />
Az: VI ZR 181/92). Bei Abrechnung über Gutachten<br />
(fi ktive Abrechnung) wird der vom<br />
Gutachter festgestellte Schaden rein netto,<br />
ohne Mehrwertsteuer, ausgezahlt.<br />
7. Das Gutachten legt die unfallbedingte Ausfallzeit<br />
des Fahrzeuges fest. Ersatzansprüche<br />
bezüglich Mietwagen oder Nutzungsausfallentschädigung<br />
können hiermit belegt<br />
werden.<br />
8. Einwände des Unfallverursachers z. B. über<br />
nur geringe Schadenhöhe, oder Vor- bzw.<br />
Altschäden können durch ein Gutachten zurückgewiesen<br />
werden.<br />
9. Beim Verkauf eines instand gesetzten Fahrzeuges<br />
ist die Tatsache eines Unfallschadens<br />
Was soll das denn?<br />
Heute mal eine kurze Beobachtung:<br />
Das blaue Zeichen 245 Bussonderfahrstreifen zeigt ja wenigs tens<br />
an, worum es geht.<br />
Auf dem "hellen Verkehrszeichen" sind die Zahl 18 und ein Fahrrad<br />
zu erkennen. Daraus ließe sich schließen, dass man 18 Jahre alt sein<br />
müsse, um den Sonderfahrstreifen mit einem Fahrrad befahren zu<br />
dürfen.<br />
Man muss schon sehr lange Taxi fah ren, um dieses Verkehrszeichen<br />
mit lesbarer Schrift erlebt zu haben. Es befindet sich, vom Jakob-<br />
Kaiser-Platz kommend vor der Mörschbrücke im Tegeler Weg.<br />
Konstruktiver Vorschlag für das Tiefbauamt Charlottenburg-Wilmersdorf:<br />
Man muss ein neues, lesbares Schild anbringen, wenn bei<br />
Nichtbefolgung kassiert werden soll.<br />
Text & Fotos: Jörg Sans<br />
im Regelfall offenbarungspflichtig. Durch das<br />
Schadengutachten nebst Lichtbildern kann<br />
einem eventuellen Kaufinteressenten der genaue<br />
Schadenumfang belegt werden.<br />
10. Nutzen Sie die Ihnen zustehenden Rechte<br />
in Ihrem eigenen Interesse und im Interesse<br />
Ihres Geldbeutels und achten Sie nicht nur<br />
auf eine schnelle, sondern vor allen Dingen<br />
auf eine vollständige Schadenregulierung.<br />
Voraussetzung hierfür ist ein Sachverständigengutachten,<br />
gefertigt durch einen qualifizierten<br />
und unabhängigen Kfz-Sachverständigen.<br />
Schalten Sie zur Regulierung eines<br />
Unfallschadens auch immer einen Rechtsanwalt<br />
Ihres Vertrauens ein. Die Kosten für<br />
diesen sind ebenfalls erstattungspflichtig.<br />
A&M KFZ-Sachverständigenbüro,<br />
Jürgen Boenigk<br />
14 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
Anzeige
?<br />
Viel<br />
Folge 12<br />
RECHT & STEUERN<br />
Wie gut kennen Sie sich in Berlin aus?<br />
Spaß bei der heutigen Folge. Die Lösungen finden Sie auf dieser Seite unten. Axel Rühle<br />
1 Welche 2006 eingeweihte Straße im Norden Berlins ist nach einem<br />
Widerstandskämpfer benannt, der unter anderem in Sachsenhausen,<br />
Auschwitz, Buchenwald, Hohenschönhausen und Bautzen inhaftiert<br />
war?<br />
2 Warum ist die Bäke (alias Bäkefließ alias Telte), die am Fichtenberg in<br />
Steglitz entspringt und an der Grenze Teltow – Kleinmachnow mündet,<br />
heute nur noch in zwei kleinen Teilstücken vorhanden?<br />
3 Welches ist das älteste nicht-kirchliche Gebäude Berlins?<br />
4 Von welchem Berliner Künstler stammt der Ausspruch „Ich kann gar<br />
nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte“ und worüber äußerte er<br />
sich so unerfreut?<br />
5 In welchem Ortsteil befindet sich das Klinikum Benjamin Franklin der<br />
Charité?<br />
6 Welche Autobahn-Anschlussstelle liegt im äußersten Osten des Ortsteils<br />
Charlottenburg-Nord?<br />
7 In welchem Städtchen nördlich von Berlin wohnte die DDR-Politprominenz<br />
ab 1960?<br />
8 Wie kam der letzte Mauertote ums Leben, nachdem Chris Gueffroy als<br />
letzter Mensch von DDR-Grenzern ermordet worden war?<br />
9 Wo kann man auf einen „Kristallturm“ klettern und sich in 13 Metern<br />
Höhe in einen VW-Käfer, einen Trabant oder einen Strandkorb setzen?<br />
10 In welchem Ortsteil befindet sich der S-Bahnhof Friedrichsfelde-<br />
Ost?<br />
11 Welche Straße in Kreuzberg ist nach einem Friedensnobelpreisträger<br />
benannt, der in der Weimarer Republik in mehreren Kabinetten<br />
Außenminister und für einige Monate Reichskanzler war?<br />
12 Welche Straße in Niederschönhausen ist nach einem Mitverfasser des<br />
Kommunistischen Manifests benannt?<br />
13 Welche berühmte Lüge wurde 1961 im Gebäude des Reichsluftfahrtministerium<br />
ausgesprochen, in dem heute Finanzminister Wolfgang<br />
Schäuble arbeitet?<br />
14 Welche Straßen in Mahlsdorf und Staaken sind nach Angela Merkels<br />
Geburtsstadt benannt?<br />
15 Welche Straße in Schöneberg ist nach dem holländischen Maler R. van<br />
Rijn benannt?<br />
16 Welches Bundesministerium hat seinen Berliner Dienstsitz im Gebäude<br />
der früheren Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland<br />
bei der DDR?<br />
17 Welcher Ortsteil liegt zwischen Wedding und Prenzlauer Berg?<br />
18 Welche Straße in Steglitz und Tempelhof ist nach einem Mann aus dem<br />
5. Jahrhundert benannt, der auch Etzel genannt wurde und König der<br />
Hunnen war?<br />
19 Welche Straße im Ortsteil Mitte, die seit 1951 nach einem Widerstandskämpfer<br />
benannt ist, hieß bis 1817 „Verlorene Straße“?<br />
20 Welche Straße im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen ist nach dem Bruder<br />
des DDR-Spionagechefs benannt?<br />
21 Welche Straße im Ortsteil Mitte ist nach Musikern aus Mauretanien<br />
benannt?<br />
22 In welchem Ortsteil befindet sich die Julius-Leber-Kaserne?<br />
23 In welchem Ortsteil befindet sich der Botanische Garten?<br />
24 Welche Straße im Ortsteil Charlottenburg ist nach dem Vorgänger Willy<br />
Brandts als Regierender Bürgermeister benannt?<br />
25 Welche Straße im Bezirk Lichtenberg ist nach einer deutschen Landeshauptstadt<br />
benannt?<br />
26 Welche beiden Straße in Charlottenburg-Wilmersdorf sind nach dem<br />
zweit-einwohnerreichsten deutschen Bundesland benannt?<br />
27 Welche Straße im Bezirk Reinickendorf ist nach einer deutschen Landeshauptstadt<br />
benannt? (Berlin soll hier nicht als Landeshauptstadt<br />
gelten.)<br />
28 An welcher Stelle in Lichtenrade treffen Prinzessinnenstraße und<br />
Bahnhofstraße zusammen?<br />
29 An welcher Stelle treffen Gorkistraße und Alt-Wittenau zusammen?<br />
30 An welcher Stelle treffen Oraniendamm und Berliner Straße zusammen?<br />
31 An welcher Stelle treffen Friedrich-Engels-Straße und Wilhelmsruher<br />
Damm zusammen?<br />
32 Welcher Ortsteil liegt zwischen Falkenhagener Feld und Konradshöhe?<br />
33 Die Siedlung Wilhelmshagen liegt im östlichsten Ortsteil von Berlin. Wie<br />
heißt er?<br />
Foto: Peter Münzel<br />
Lösung Folge 12: 1 Heinz-Brandt-Straße; 2 Der Großteil ist im Teltowkanal<br />
aufgegangen; 3 Der Juliusturm auf der Zitadelle in Haselhorst (erbaut ca. um<br />
1200); 4 Max Liebermann anlässlich der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler;<br />
5 Lichterfelde; 6 Beusselstraße (A 100); 7 In Bernau (in der „Waldsiedlung<br />
Wandlitz“); 8 Er stürzte mit einem Ballon über Zehlendorf ab; 9 Am Mount-<br />
Mitte an der Caroline-Michaelis-Straße; 10 Marzahn; 11 Stresemannstraße;<br />
12 Friedrich-Engels-Straße; 13 „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“<br />
(Walter Ulbricht, zwei Monate vor dem Mauerbau); 14 Hamburger<br />
Straße; 15 Rembrandtstraße; 16 BM für Bildung und Forschung, Hannoversche<br />
Str. 28-30; 17 Gesundbrunnen; 18 Attilastraße; 19 Almstadtstraße; 20<br />
Konrad-Wolf-Straße; 21 Mohrenstraße; 22 Wedding; 23 Lichterfelde; 24 Otto-<br />
Suhr-Allee; 25 Schweriner Ring; 26 Bayerische Straße und Bayernallee; 27<br />
Münchener Straße (Frohnau); 28 Bahnübergang am S-Bahnhof Lichtenrade;<br />
29 Rosentreterpromenade; 30 Oraniendammbrücke über das Tegeler Fließ;<br />
31 Hauptstraße (Rosenthal); 32 Hakenfelde; 33 Rahnsdorf. Die Bildlösung:<br />
Am Hausvogteiplatz 12. Im Haus sitzt die Zentrale der TLG Immobilien GmbH.<br />
Wo befindet sich das Haus mit der Turmuhr im Erker?<br />
16 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
Was schreibt die „Aufsichtsbehörde für den<br />
Datenschutz im nicht-öffentlichen Bereich“<br />
gleich als erste zwei Sätze in ihrem Beschluss<br />
vom 26./27.Februar <strong>2013</strong>?<br />
„Leben, Gesundheit und Freiheit der Taxifahrer<br />
sind hohe Rechtsgüter, die es nachhaltig<br />
zu schützen gilt. Zu diesem Zweck kann der<br />
Einsatz von Videokameras in Betracht kommen.“<br />
....<br />
Und dann werden welt- und praxisfremde<br />
Möglichkeiten der Nutzung des „stillen<br />
Alarms“ und des GPS-gestützten Notrufs,<br />
die per Verordnung sowieso in jedem Taxi<br />
vorhanden sein müssen / sind, vorrangig als<br />
„weniger einschneidende Schutzmaßnahmen“<br />
vorgegeben. Ja, „weniger einschneidend<br />
in der Wirkung“ ist ja unser Problem<br />
im Konfl iktfall im Taxi! Leider ist deren abschreckende<br />
Wirkung ungenügend, wie die<br />
steigenden Überfallzahlen eindeutig beweisen.<br />
Die helfen nicht Taten gegen Taxifahrer<br />
zu verhindern!<br />
RECHT & STEUERN<br />
Überfallschutzkameras =<br />
Schutz für Taxifahrer --- „Datenschutz“?<br />
passt, PRIVATE WIRTSCHAFTSUNTERNEH-<br />
MEN. Und was sind Banken (videoüberwachte<br />
Geldautomaten, Bankschalter, ganze<br />
Schalterräume)? Und was sind Kaufhäuser?<br />
PRIVATE WIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN!<br />
Sicher gilt die Videoaufzeichnung in diesen<br />
Institutionen auch zum Schutz ihres Personals,<br />
aber eindeutig der Verhinderung von<br />
Betrug wegen Geldes oder Raub und Diebstahl<br />
von WAREN. Und wir? Wir wollen zu<br />
Schichtende gesund und möglichst mit unseren<br />
paar Piepen, die wir in langer Arbeitszeit<br />
umgesetzt haben, nach Hause zur Familie<br />
zurückkehren.<br />
Und wie? Laut einem Polizeigutachten aus<br />
den neunziger Jahren zum Einsatz einer<br />
Videokamera im Taxi, damals noch mit Ton<br />
freigegeben, „ist die Präventivwirkung zur<br />
Vermeidung von Fahrpreisprellerei, Belästigung<br />
und Überfall bei diesem System<br />
am höchsten.“ Das unterschreiben wir aus<br />
unserer jahrzehntelangen Praxis auch heute<br />
noch. Verhinderung durch Prävention ist besser<br />
als Aufklärung. Aber dazu lässt sie sich im<br />
Bedarfsfall auch noch nutzen.<br />
INFORMATION W<br />
DIE<br />
SOFTW<br />
OFTWARELÖSUNG<br />
FÜR DAS TAXIGEWERBE<br />
Wir haben die maßgeschneiderte EDV-Lösung<br />
für Ihren Taxi- oder Mietwagenbetrieb!<br />
• Umsatz- und Arbeitszeitermittlung,<br />
Taxameter-Datentransfer, Lohnabrechnung<br />
mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
Kfz-Kostenrechnung,<br />
Schichtplanung, Faktura,<br />
Finanzbuchhaltung ...<br />
• A uch für kleinere<br />
Betriebe: Unser neues, modulares<br />
Konzept ermöglicht den<br />
kostengünstigen EDV-Einstieg!<br />
• NEU: Fahrtenvermittlungs-Software DISPO-PROFI für<br />
Funkzentralen!<br />
TAXICOM GmbH · D-14478 Potsdam<br />
Zum Jagenstein 1 · Tel. 0331-5504190 · Fax 0331-5504189<br />
Unsere Taxipraxis sieht da seit 19 Jahren mit<br />
nur zwei Überfallverhinderungsvideokameras<br />
(so haltbar sind die) anders und mit besserer<br />
Wirkung aus.<br />
Zur Wirkung: Die äußerst positiven Forschungsergebnisse<br />
der Bremer Taxifahrer in<br />
Zusammenarbeit mit der BG Verkehr können<br />
wir über unseren langen Zeitraum absolut bestätigen.<br />
Fahrgeldbetrug, Pöbeleien, Drohungen,<br />
Sachbeschädigungen oder gar Angriffe<br />
gegen den Taxifahrer gingen nach dem Einbau<br />
schlagartig gegen Null (2 Be droh ungen<br />
in 19 Jahren!).<br />
Zum Datenschutz: In den Anfangsjahren gab<br />
es noch Fragen zu und Vorbehalte gegen die<br />
Aufnahmen in unserem Taxi. Durch erklärende<br />
Worte, Beispiele und, RTL sei Dank, mit<br />
Sendung dieser „Containerdramen“ stieg die<br />
Akzeptanz unserer Kamera bei den Fahrgästen<br />
ständig. Heute redet man mit uns kaum<br />
noch darüber und wenn, dann unsere Notwendigkeit<br />
anerkennend, uns vor eventuellen<br />
Tätern präventiv zu schützen.<br />
Für die „Oberdatenschützer“ sind wir Taxifahrer<br />
/ Taxiunternehmer hier, weil es besser<br />
Welche Daten wollen die „Oberdatenschützer“<br />
eigentlich schützen? Daten unserer<br />
normalen, friedlichen Kunden werden per<br />
Aufnahme zwar aufgezeichnet, bleiben bei<br />
üblicherweise artigem Benehmen und erfolgter<br />
Zahlung auch artig „in der Kiste /<br />
auf dem Chip“. Sie werden automatisch mit<br />
neuen Daten überschrieben. Die sieht keiner!<br />
Die senden wir nicht irgendwohin! Die lesen<br />
wir nicht aus. Die gibt's eigentlich gar nicht.<br />
Wir sind doch keine Fernsehsender, sondern<br />
hart arbeitende Taxifahrer zum Wohle unserer<br />
Kunden, zum Wohle der Allgemeinheit.<br />
Bei der Übernahme von Pfl ichten sind wir<br />
selbstverständich ÖFFENTLICHE PERSONEN-<br />
NAHVERKEHRSUNTERNEHMEN. Wie BVG<br />
und S-Bahn, die ja vier Kameras in einem U-<br />
Bahnwagen installieren und betreiben dürfen.<br />
– Und die „unartigen Fahrgäste“, die uns im<br />
schlimmsten Fall massakrieren, mögen doch<br />
bitteschön von der Justiz in ihre Schranken<br />
verwiesen werden. Leider bleiben diese<br />
„Helden“ ja nie vor Ort, bis unsere uniformierten<br />
Helfer sie etwas fragen können.<br />
Wir wollen den BZP und unsere (Berliner)<br />
Gewerbevertretungen, die ja schon viel Einsatz<br />
auf diesem Gebiet gezeigt haben, ermutigen<br />
Sturm zu laufen gegen diese Menschenverachtung!<br />
Wir sind, jeder einzelne<br />
Taxifahrer, mehr wert als geklauter Schmuck,<br />
Schließfachinhalte und Bares.<br />
Foto: Jörg Sans<br />
Brigitte und Jörg Sans<br />
Arbeitskreis Taxisicherheit<br />
Arbeitskreis Taxisicherheit<br />
www.<strong>taxi</strong>innung.org/<strong>taxi</strong>sicherheit<br />
Andreas Just<br />
Rechtsanwälte und Notarin<br />
Berlin<br />
Beratung<br />
in der Persiusstraße 7:<br />
Donnerstag<br />
von 15.00 - 16.00 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung<br />
Tel. 217 78 68 oder 20 20 21 312<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 17
W GEWERBEVERTRETUNGEN RECHT & STEUERN<br />
Vorstand:<br />
Vorsitzender: Stephan Berndt<br />
Stellvertr. Vorsitzender: Ertan Ucar<br />
Schatzmeister: Ahmad Vahdati<br />
Schriftführerin: Irene Jaxtheimer<br />
Beisitzer: Hamid-Reza Ali-Panahi<br />
Ehrenvorstandsmitglied:<br />
Rainer Stäck<br />
Geschäftsstelle:<br />
Persiusstraße 7<br />
10245 Berlin<br />
fon: 0 30 / 20 20 21 31 0<br />
fax: 0 30 / 20 20 21 31 1<br />
www.<strong>taxi</strong>deutschland.eu<br />
berlin@<strong>taxi</strong>deutschland.eu<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo bis Mi<br />
Donnerstag<br />
Freitag<br />
10:00 bis 16:00 Uhr<br />
10:00 bis 17:00 Uhr<br />
geschlossen<br />
Beratung durch den Vorstand:<br />
Donnerstags von 13:00 bis 15:00 Uhr<br />
oder nach telefonischer Absprache<br />
Rechtsberatung:<br />
Donnerstags von 15:00 bis 16:00 Uhr<br />
Verbandsarzt:<br />
Terminvereinbarung:<br />
Tel. 030/786 64 00<br />
Bankverbindung:<br />
Berliner Volksbank<br />
BLZ 100 900 00,<br />
Konto-Nr. 7347788001<br />
Presserechtlich verantwortlich:<br />
Stephan Berndt<br />
Amtsgericht Charlottenburg (Berlin)<br />
Vereinsregister Nr.: 246002Nz<br />
Berlin Finanzamt für Körperschaften I<br />
Steuernummer: 27/620/57670<br />
NEUES VON DER TARIF-FRONT:<br />
GEWERBE-VORSCHLÄGE ABGELEHNT<br />
Endlich, am 08. April, präsentierte die Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung, Verkehr und<br />
Umwelt (SenStadtUm) dem Taxigewerbe ihre<br />
Vorstellungen zur Veränderung der Beförderungsentgelte<br />
im Berliner Taxiverkehr. Die<br />
von SenStadtUm in Auftrag gegebene und<br />
von „Center Nahverkehr Berlin (CNB) GbR“<br />
erarbeitete Auswertung wurde von deren Verfasser,<br />
Heiko Krause, vorgestellt. Bei diesem<br />
Termin erhielt das Taxigewerbe die Möglichkeit,<br />
die Schlüsse, die Herr Krause gezogen<br />
hatte, geradezurücken. Nachdem noch im<br />
Gutachten „in Abwägung der Interessen<br />
der Angebots- und der Nachfrageseite (…)<br />
eine Tarifanpassung von in der Summe aller<br />
Umsätze von 3 % bis 4 % für angemessen<br />
erachtet (wird)“, bewegte diese Erörterung<br />
SenStadtUm ein wenig in Richtung unserer<br />
Vorstellungen. Im Ergebnis ist der Vorschlag<br />
aber noch immer nicht befriedigend, auch<br />
weil er auf der Grundlage von im Gutachten<br />
falsch gezogener Schlüsse formuliert wurde.<br />
Nach Vorlage dieses Vorschlages der Verwaltung<br />
haben sich die „Innung des Berliner<br />
Taxi gewerbes e.V. (Innung)“, der „Taxiverband<br />
Berlin, Brandenburg e.V. (TVB)“ und<br />
„TaxiDeutschland, Landesverband Berlin e.V.<br />
(TD)“ noch einmal beraten, die Fehler des<br />
Gutachtens heraus gestellt und einen Kompromissvorschlag<br />
unterbreitet.<br />
Der uns vorgelegte Vorschlag wird von Sen-<br />
StadtUm wie folgt anmoderiert:<br />
Der überarbeitete Tarifentwurf folgt dem<br />
Antrag vom 11.09.2012 in nahezu allen<br />
Punkten. Für die geforderte Erhöhung<br />
der Kurzstrecke und die Einführung eines<br />
Bestellzuschlags soll eine Erhöhung der<br />
Grundgebühr als Mischkalkulation erfolgen,<br />
die in der Wirkung sogar über den<br />
vorgenannten Forderungen des Antrages<br />
liegt. Gefolgt wird insbesondere den Vorschlägen<br />
nach der Verlagerung der Preisgrenze<br />
auf 10 km sowie der Erhöhung<br />
der Wartezeit. Nur in Teilen gefolgt wird<br />
der Erhöhung des km-Preises, denn eine<br />
Erhöhung von 19 Cent je km bei bereits<br />
vorliegender Erhöhung durch die Verlagerung<br />
der Preisgrenze auf 10 km wäre unverhältnismäßig.<br />
In der Summe stellt der<br />
Entwurf nunmehr eine Tarifer höhung von<br />
5,81% dar.<br />
Vorschlag SenStadtUm<br />
(+5,81 %):<br />
Erhöhung der Grundgebühr um 0,20 € auf<br />
3,40 € (Anteil Tariferhöhung: 1,6 %)<br />
Mit der Erhöhung der Grundgebühr als Mischkalkulation<br />
wird dem im Rahmen des Tarifantrages<br />
geforderten Zuschlags für Bestellfahrten<br />
(Anteil: 30 % an den gesamten Fahrten)<br />
Rechnung getragen sowie der geforderten<br />
Erhöhung des Kurzstreckentarifs. In Summe<br />
sind die Auswirkungen auf den Umsatz der<br />
Unternehmen damit um 0,5 %-Punkte höher<br />
als nach Antrag.<br />
Verlagerung des km-Preis-Wechsels von 7 km<br />
auf 10 km (Anteil Tariferhöhung: 2,1 %)<br />
Dem Antrag wird entsprochen. Zudem bedeutet<br />
dies die Annahme des Vorschlags des<br />
Landkreises Dahme-Spreewald zur Kompromissfindung<br />
eines Flughafentarifs.<br />
Erhöhung des km-Preises bis 10 km um 0,04<br />
€: 1,69 €/km (Anteil Tariferhöhung: 1,7 %)<br />
Erhöhung des km-Preises ab 10 km um 0,02<br />
€: 1,30 €/km (Anteil Tariferhöhung: 0,1 %)<br />
Dem Antrag zur Erhöhung der km-Preise wird<br />
grundsätzlich entsprochen. Beantragt waren<br />
jedoch Erhöhungen der km-Preise um 0,19<br />
bzw. 0,15 €. Aufgrund der übrigen deutlichen<br />
Tariferhöhungen werden die km-Preise<br />
mode rat erhöht.<br />
Erhöhung des Wartezeit-Zuschlages um 5<br />
€/h auf 30 €/h (Anteil Tariferhöhung: 0,3 %)<br />
Dem Antrag wird entsprochen, ineffi ziente<br />
Wartezeit insbesondere bei bestellten Fahrten<br />
wird höher gewichtet.<br />
Eine höhere Anpassung ist auch auf Basis der<br />
durch die Verbände mit dem Antrag vorgebrachten<br />
Argumente nicht zu begründen.<br />
Kommentar des Gutachters:<br />
„Die von den Verbänden beigelegten<br />
Argumente zur Begründung des Antrags<br />
und der damit verbunden Erhöhung um<br />
über 12 % sind im Gutachten überprüft<br />
und ebenfalls bei der Bemessung der Tarifhöhe<br />
berücksichtigt worden. In 4 von 5<br />
Fällen konnten die Argumente hinsichtlich<br />
der Höhe nicht bestätigt werden.“<br />
Natürlich konnten wir das so nicht akzeptieren,<br />
auch wenn wir davon ausgehen müssen,<br />
dass dies weitere Verzögerungen mit sich<br />
bringt. Eine Mitgliederbefragung bei Innung<br />
und TD hat dies auch eindeutig gefordert<br />
(Ergebnisse unserer Umfrage im Anhang).<br />
Deshalb haben wir einen Kompromissvorschlag<br />
formuliert und begründet.<br />
Kompromissvorschlag<br />
der Verbände:<br />
1. Annahme der Erhöhung der Grundgebühr<br />
um 0,20 € auf 3,40 €<br />
Damit verzichten wir auf den im Rahmen des<br />
Tarifantrages geforderten Zuschlag für Bestellfahrten<br />
(Grundgebühr 4,00 €) sowie auf die<br />
geforderte Erhöhung des Kurzstreckentarifs<br />
(von 4,00 € auf 5,00 €).<br />
2. Keine Verlagerung des km-Preis-Wechsels<br />
von 7 km auf 10 km<br />
Diese Verlagerung alleine hätte an der Tariferhöhung<br />
einen Anteil von 2,1 %. Darauf wird<br />
verzichtet, weil dies negative Auswirkungen<br />
auf das Preisgefüge hätte. Vorschläge aus dem<br />
Landkreis LDS sind derzeit nicht relevant. Mit<br />
dem Wegfall dieser Verlagerung, die alleine<br />
schon einen Anteil von 2,1 % an der von<br />
SenStadtUm vorgeschlagenen Tariferhöhung<br />
18 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />
bedeutet hätte, gewinnen wir im Rahmen des<br />
uns vorliegenden Angebots Luft zum Zwecke<br />
sinnvollerer Anpassungen.<br />
3. Keine Erhöhung des Wartezeit-Zuschlages<br />
um 5 €/h auf 30 €/h<br />
Der Antrag wird zurück genommen. Hätte<br />
wenig Effekt und vermindert den Spielraum<br />
für sinnvollere Erhöhungen (Anteil Tariferhöhung:<br />
0,3 % entfällt).<br />
4. Erhöhung des km-Preises bis 7 km um 0,14<br />
€ auf 1,79 €/km<br />
5. Erhöhung des km-Preises ab 7 km um 0,07<br />
€ auf 1,35 €/km<br />
Aufgrund des Verzichts auf die übrigen deutlichen<br />
Tariferhöhungen können die km-Preise<br />
etwas stärker erhöht werden, als im Angebot<br />
von SenStadtUm, fallen aber deutlich niedriger<br />
aus, als ursprünglich beantragt (0,19 bzw.<br />
0,15 €).<br />
Gemeinsame Stellungnahme<br />
der Unternehmervertretungen im<br />
Berliner Taxigewerbe, „Innung“, TVB<br />
und TD:<br />
Nach dem Erörterungstermin zur Novellierung<br />
der Beförderungsentgelte im Berliner<br />
Taxenverkehr am 08.04.<strong>2013</strong> bei der Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung und Umwelt<br />
(SenStadtUm), legte uns die Senatsverwaltung<br />
einen eigenen Tarifvorschlag vor, der als Ergebnis<br />
dieser Erörterung u. a. die geringe<br />
Rentabilität, die geringen absoluten Gewinne<br />
und die geringen Löhne im Taxengewerbe<br />
mehr als vorher berücksichtigen sollte.<br />
Leider ist dies nicht gelungen, denn die vorgeschlagene<br />
Erhöhung ist mit durchschnittlich<br />
5,81 Prozent nicht nur insgesamt zu niedrig,<br />
sie berücksichtigt vor allem nicht in ausreichender<br />
Weise, mit welchen Fahrten wir<br />
überwiegend unser Geld verdienen: in dem<br />
Bereich, in dem wir knapp die Hälfte unseres<br />
Gesamtumsatzes erzielen (Fahrstrecken von 2<br />
km bis 7 km), gewährt dieser Vorschlag dem<br />
Taxigewerbe eine Erhöhung von gerade einmal<br />
3,7 Prozent. Das ist absolut inakzeptabel.<br />
Unserem Vorschlag, die Grenze des km-<br />
Preis-Wechsels von 7 km auf 10 km zu verlagern,<br />
wird dagegen gefolgt, obgleich schon<br />
beim Erörterungstermin deutlich wurde, dass<br />
dadurch schwer erklärbare „Preisdellen“ geschaffen<br />
würden. Was nur im Hinblick auf<br />
eine Vereinheitlichung des Berliner und des<br />
LDS-Taxitarifs gedacht war und in der gegenwärtigen<br />
Situation gar keinen Sinn macht,<br />
schafft ausschließlich negative Effekte: Touren<br />
mit Entfernungen im Bereich von 10 km verteuern<br />
sich dadurch unverhältnismäßig stark.<br />
Gerade auch angesichts der Angriffe von neuen<br />
Netzwerken von Chauffeurdiensten wie<br />
„mydriver“, „blacklane“ und „Uber“ aufs<br />
Taxi gewerbe, müssen wir bei Preiserhöhungen<br />
speziell in dem Preissegment, wo wir<br />
besonders stark angegangen werden, äußerst<br />
vorsichtig sein. Preiserhöhungen für Fuhren<br />
ab 20 Euro sind daher besonders unter diesem<br />
Aspekt festzulegen.<br />
Da diese insgesamt schädliche Verlagerung<br />
des km-Preis-Wechsels zusätzlich auch noch<br />
mit 2,1 Prozent zu der von SenStadtUm vorgeschlagenen<br />
Tarifanpassung in Höhe von<br />
plus 5,81 Prozent beiträgt, muss darauf verzichtet<br />
werden. Stattdessen müssen wir die<br />
Preise für die Entfernungen, für die wir am<br />
stärksten nachgefragt werden, deutlicher anheben.<br />
Auch auf die Erhöhung des Preises für die<br />
Wartezeit von derzeit 25 Euro pro Stunde<br />
auf 30 Euro können wir verzichten, da dies<br />
nur geringe positive Effekte haben wird und<br />
der Verzicht ein wenig mehr Raum da gibt,<br />
wo wir eine deutlichere Preissteigerung brauchen.<br />
Gerade unter dem Aspekt, dass ein expliziter<br />
Bestelltarif abgelehnt wurde, begrüßen wir<br />
es, den Grundpreis auf 3,40 Euro anzuheben.<br />
Das wirkt sich gerade bei kurzen Fahrten<br />
positiv aus, ohne den km-Preis über die<br />
Maßen erhöhen zu müssen. Im Gegenzug<br />
verzichten wir auf den im Rahmen unseres<br />
Tarifantrages geforderten Zuschlag für Bestellfahrten<br />
(Grundgebühr 4,00 €) sowie auf die<br />
geforderte Erhöhung des Kurzstreckentarifs<br />
(von 4,00 € auf 5,00 €).<br />
Insgesamt war die Auswertung von Sen-<br />
StadtUm, die darauf folgende gemeinsame<br />
Erörterung und auch die Formulierung eines<br />
Vorschlages von Heiko Krause, „Center Nahverkehr<br />
Berlin“, im Auftrag von SenStadtUm,<br />
sehr hilfreich. Es ist grundsätzlich erfreulich,<br />
dass die Senatsverwaltung, ihrem gesetzlichen<br />
Auftrag folgend, endlich die wirtschaftliche<br />
Lage des Gewerbes bei ihren Entscheidungen<br />
berücksichtigen will.<br />
Allerdings lässt das zugrundeliegende Gutachten<br />
viel zu wünschen übrig. So wurden,<br />
wie schon in einer entsprechenden Untersuchung<br />
in den neunziger Jahren, auch hier<br />
wieder nicht die Arbeits- und Einsatzzeiten<br />
erfasst, die hinter den erzielten Umsätzen stehen.<br />
Statistiken sind aber nur dann wirklich<br />
aussagekräftig, wenn alle wesentlichen Faktoren<br />
berücksichtigt werden. Lässt man bei<br />
der Betrachtung von Umsätzen, Gewinnen<br />
und Löhnen aber die dafür aufgewendete<br />
Arbeitszeit außer Acht, wird ein wesentlicher<br />
Umstand ausgeblendet und die Auswertung<br />
verliert an Aussagekraft.<br />
Des Weiteren sind Statistiken, wie wir alle<br />
wissen, mannigfach deutbar. Daher kommen<br />
wir auch an einigen entscheidenden Stellen<br />
zu gänzlich anderen Bewertungen. Und<br />
wenn die Basis der ermittelten Umsatz- und<br />
Ertragssteigerungen das Jahr 2009 ist, dann<br />
sind sich doch alle Beteiligten wohl auch darüber<br />
im Klaren, dass es unserem Gewerbe<br />
damals richtig dreckig ging und von welch<br />
niedrigem Ausgangspunkt her diese Steigerungen<br />
somit erfolgten.<br />
Trotzdem hat diese gemeinsame Beschäftigung<br />
mit möglichst vielen einer Fahrpreisanpassung<br />
zu Grunde liegender Aspekte die<br />
Gewerbevertretungen von „Innung“, TVB<br />
und TaxiDeutschland veranlasst, den eigenen<br />
Antrag, wie weiter oben schon ausgeführt,<br />
noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Wir<br />
sind sicher, dass SenStadtUm im Ergebnis dieser<br />
gemeinsamen Erörterung die Schwächen<br />
des eigenen Vorschlags erkennt und unserem<br />
darauf basierenden Kompromissvorschlag zustimmen<br />
wird.<br />
Vergleich mit Verkehrsverbund<br />
Berlin-Brandenburg (VBB)<br />
hinkt doppelt<br />
1. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind<br />
der mit Abstand größte Zuschussempfänger<br />
des Landes Berlin. Der neue Verkehrsvertrag,<br />
der bis 2020 gilt, garantiert dem öffentlichen<br />
Unternehmen nicht nur eine jährliche Ausgleichszahlung<br />
von 250 Millionen Euro aus<br />
dem Landeshaushalt. Zusätzlich erhält die<br />
BVG staatliche Gelder für die Grundsanierung<br />
des Schienennetzes, für die Altersversorgung<br />
der Mitarbeiter und Subventionen<br />
für Schülerkarten, Behinderten- und Sozialtickets.<br />
Insgesamt erhält die BVG vom Land<br />
nach dem geltenden Verkehrsvertrag jährlich<br />
mehr als 350 Millionen Euro.<br />
2. Das Taxigewerbe ist an die vom Senat vorgegebenen<br />
Fahrpreise gebunden. Unsere Tarifpflicht<br />
verbietet es uns, Rabatte zu geben,<br />
auch solche für Im-Voraus-Zahlende und für<br />
Vielfahrer. Aber genau das bedeuten Monatskarten:<br />
kalkulierbare Einnahmen im Voraus<br />
und damit eine deutlich gesteigerte Liquidität<br />
zu haben. Da uns dies nicht möglich ist und<br />
in unserem Preissystem nicht vorgesehen,<br />
sind VBB-Dauerkarten aus dem Preisvergleich<br />
rauszunehmen.<br />
Bei der geplanten Fahrpreiserhöhung des<br />
VBB dürfen wir also nicht von dem Durchschnittswert<br />
der „Tarifanpassungsrate“ in<br />
Höhe von 2,8 Prozent ausgehen, sondern<br />
müssen uns die Erhöhung der Einzelfahrscheine<br />
anschauen:<br />
Einzelfahrschein AB 2,40 € 2,60 € 8,3 %<br />
Tarif ABC 3,00 € 3,1 0 € 3,2 %<br />
Vier-Fahrten-Karte 8,40 € 8,80 € 4,8 %<br />
Tageskarte 6,50 € 6,70 € 3,1 %<br />
Kurzstrecke 1 ,40 € 1 ,50 € 7,1 %<br />
Betrachten wir dies über den gesamten Zeitraum<br />
seit der letzten Preisanpassung im Taxigewerbe,<br />
ergibt sich beim Einzelfahrschein<br />
AB eine Erhöhung von 22,2 Prozent:<br />
2009 2011 2012 <strong>2013</strong> gesamt<br />
Preis<br />
Einzel AB 2,10 2,30 2,40 2,60<br />
Erhöhung<br />
Einzel AB 9,5% 4,4% 8,3% 22,2%<br />
Durchschnittliche<br />
Erhöhung 2,8% 2,8% 2,8% 8,4%<br />
Aber selbst, wenn wir dies völlig außer Acht<br />
ließen, was wir nicht tun dürfen, ergeben die<br />
Erhöhungen des VBB, unter Einbeziehung<br />
der anstehenden Erhöhung, seit der letzten<br />
Preisanpassung im Taxigewerbe 2009, eine<br />
Preissteigerung von 8,4 Prozent. Über einen<br />
Wert darunter dürfen wir in dieser Anpassungsrunde<br />
gar nicht reden.<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 19
W GEWERBEVERTRETUNGEN RECHT & STEUERN<br />
Am Ende bleibt festzuhalten, dass VBB und<br />
Taxigewerbe nicht in dieser Form, wie von<br />
der Senatsverwaltung getan, verglichen werden<br />
können. Und während eine Preisanpassung<br />
für das Taxigewerbe bereits seit Januar<br />
2012 in die Länge gezogen wird, holen sich<br />
die Unternehmen des VBB zusätzliches Geld<br />
in ihre Kassen, weil die Preise schon zum<br />
1. Juli und nicht wie zuletzt am 1. August erhöht<br />
werden sollen.<br />
Bekräftigung der Begründungen<br />
unseres Tarifantrages, entgegen der<br />
Ergebnisse des Gutachters<br />
In den letzten Jahren hängten die Preise für<br />
Dienste und Waren rund ums Auto die Entwicklung<br />
der allgemeinen Lebenshaltungskosten<br />
meilenweit ab. Der Autoclub Europa<br />
(ACE) errechnete einen um 41 Prozent stärkeren<br />
Anstieg der Autokosten gegenüber dem<br />
Preisanstieg anderer alltäglicher Verbrauchswaren<br />
in der Zeit von 2005 bis 2010. Kfz-<br />
Versicherungen verteuerten sich in diesem<br />
Zeitraum um 18,6%, Kraftstoffe um 16,1%,<br />
Reparaturen und Inspektionen um 13,1% und<br />
Ersatzteile und Pflegemittel um 11,2%. Dies<br />
waren die größten Preistreiber, aber auch der<br />
Führerschein wurde in dieser Zeit 10,2% teurer,<br />
Neuwagen 6,7%, die Kfz-Steuer 4,5%,<br />
Gebrauchtwagen 3,8% und für die Garagenmiete<br />
mussten 2,8% mehr bezahlt werden.<br />
Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen in<br />
dieser Zeit nur um 8,2% (Quelle: Destatis).<br />
Und schauen wir uns den Autokosten-Index<br />
an, den der ADAC nach jedem Quartal gemeinsam<br />
mit dem Statistischen Bundesamt<br />
veröffentlicht, wird deutlich, dass die Preise<br />
für die Anschaffung und den Unterhalt von<br />
Kraftfahrzeugen im Jahr 2012 gegenüber dem<br />
Vorjahr um 2,3 Prozent gestiegen sind (2011:<br />
4,9%). Hauptursache dafür ist die kräftige<br />
Verteuerung von Kraftstoffen, die im Jahresdurchschnitt<br />
um 5,7 Prozent zugelegt haben<br />
(in 2011: 13,9%). Sämtliche Indizes wurden<br />
letztmals für das Jahr 2005 auf den Basiswert<br />
100 gesetzt. Seitdem kletterten die Autokosten<br />
insgesamt um 19%, die Kraftstoffpreise<br />
sogar um 36,2%. Vergleichsweise harmlos<br />
mutet da der Anstieg der Lebenshaltungskosten<br />
um 12,9% an.<br />
1. Steigerung der Kraftstoffkosten<br />
Von Juli 1997 bis Juli 2007 verteuerte sich<br />
der Kraftstoffpreis um 70,4 %. Während<br />
Normal- und Superbenzin um gut zwei<br />
Drittel (+ 68,6 % bzw. + 67,0 %) teurer<br />
wurde, zogen die Dieselpreise in diesem<br />
Zeitraum um 91,6 % an. Das teuerste<br />
Tank-Jahr aller Zeiten war 2011.<br />
2. Erhöhung der Wagenpflegekosten<br />
Hier müssen Sie sehen, dass viele Tankstellen<br />
Extrapreise für „Taxi-Wäschen“<br />
anbieten. Der Preis dafür lag viele Jahre<br />
bei durchschnittlich 4,– €. Der ist auf jetzt<br />
durchschnittlich 5,– € gestiegen. Das ist,<br />
anders als Sie es darstellen, eine deutliche<br />
Preissteigerung.<br />
3. Wartung- und Instandsetzungskosten<br />
Sie werten aus, dass „die Reparaturkos-<br />
ten je Taxi um 1,8 % gesunken sind“. Das<br />
kann nur ein Auswertungsfehler sein oder<br />
aber an dem nicht Aussage kräftigen Datenmaterial<br />
liegen, das Ihrer Auswertung<br />
zu Grunde lag. Richtig ist, dass bei jedem<br />
neuen Fahrzeugmodell eines Herstellers<br />
die Preise für Ersatzteile und Reparaturen<br />
deutlich steigen. Das ist insbesondere<br />
bei den wichtigsten Fahrzeugherstellern<br />
für das Taxigewerbe, Daimler-Benz und<br />
Volkswagen bei allen Modellwechseln der<br />
jüngeren Vergangenheit nachweisbar.<br />
4. Anschaffungskosten für Taxen<br />
Wir weisen noch einmal darauf hin, dass<br />
neben den, auch von Ihnen unbestrittenen<br />
Kostensteigerungen bei den Neufahrzeugen<br />
im Allgemeinen, im Zuge des<br />
unerbittlichen Konkurrenzkampfes um<br />
Fahrpersonal zusätzliche Mehrkosten bei<br />
der besonderen Ausstattung der Fahrzeuge<br />
unvermeidlich sind und die Anschaffungskosten<br />
weiter in die Höhe treiben<br />
(Beispiel „Doppelfunk“, Beispiel “Parkassistent“,<br />
Beispiel „Navigationssystem“).<br />
5. Erhöhung der Versicherungsbeiträge<br />
Sie behaupten, „die Versicherungsbeiträge<br />
je Taxi seien um 0,8 % gesunken“.<br />
Tatsächlich wurden Kfz-Versicherungs-<br />
Tarife drastisch teurer: Eine Phase, in der<br />
es eine regelrechte Rabattschlacht unter<br />
Kfz-Versicherungen gab, ging zu Ende.<br />
Anstatt den Preiskrieg fortzusetzen, versuchen<br />
die Versicherer nun, ihr Geschäft<br />
wieder in Ordnung zu bekommen und<br />
Gewinne zu erwirtschaften. Sie werden<br />
einer Untersuchung zufolge teils drastisch<br />
teurer, eine Stichprobe unter günstigen<br />
Versicherern habe ergeben, dass sich die<br />
Kosten für Haftpflicht-Policen bei gängigen<br />
Modellen teilweise mehr als verdoppelt<br />
hätten, berichtete die Zeitschrift „Auto<br />
Motor und Sport“. Bei keinem Anbieter<br />
seien die Kosten für die Autoversicherung<br />
hingegen günstiger geworden. Eine Auswertung<br />
des Verbraucherportals transparo<br />
ergab, dass die Kfz-Versicherer ihre Preise<br />
kurz vor dem Stichtag zum Wechsel der<br />
Kfz-Versicherung (30.11.) teilweise deutlich<br />
erhöht haben. Zwischen 2005 und 2009<br />
hatten sich Kfz-Haftpfl icht-Policen noch<br />
um knapp ein Viertel verbilligt.<br />
Unser Angebot<br />
Visitenkarten im Digitaldruck<br />
100 Visitenkarten 22,50 € inkl. MwSt.<br />
250 Visitenkarten 29,75 € inkl. MwSt.<br />
Im Format 85 x 55 mm, 4/0-farbig auf Visitenkarten-Karton<br />
ab Ihrer druckfertigen PDF-Datei.<br />
Die Herstellung der Druckdaten ist gegen Aufpreis möglich.<br />
Jäger Medienzentrum<br />
Mario und Helga Jäger GbR<br />
Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F · 10587 Berlin<br />
Tel.: (030) 26 93 97 0 · helga.jaeger@jmzb.de<br />
mail@jaeger-medienzentrum.de<br />
Offsetdruck · Digitaldruck<br />
Druckvorstufe · Druckweiterverarbeitung<br />
Bis zu 220 Euro pro Jahr müssen Verbraucher<br />
nach Angaben des unabhängigen<br />
Vergleichsportals Check24 im ungünstigsten<br />
Fall mehr bezahlen, wenn ihr Fahrzeug<br />
von der Neuordnung der Regional- und<br />
Typklassen betroffen ist. Die Klassen<br />
spiegeln die Schadenentwicklung einer<br />
Region und eines Fahrzeugtyps wieder<br />
und berücksichtigen dabei u.a. die Unfallhäufi<br />
gkeit und die Höhe der entstandenen<br />
Schäden. Die Einstufung beeinfl usst<br />
die Höhe der Versicherungsprämie und<br />
wird jedes Jahr für die rund 22.000 Pkw-<br />
Modelle überprüft. In der Kfz-Haftpflichtversicherung<br />
erhalten nach Angaben des<br />
Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
32 Prozent aller Fahrzeuge<br />
2012 eine neue Typklasse, in der Vollkaskoversicherung<br />
38 Prozent. In der Teilkaskoversicherung<br />
werden 34 Prozent aller<br />
Fahrzeuge umgestuft. Im ungünstigsten<br />
Fall muss mit einer Verschlechterung um<br />
fünf Stufen gerechnet werden.<br />
Ein besonders beliebtes Taxi-Modell, der<br />
Mercedes-Benz, Typ 212, ist davon außerordentlich<br />
stark betroffen, so dass die Versicherungsprämie<br />
eines solchen Taxis im<br />
Jahr 2012 gegenüber dem Jahr 2011 monatlich<br />
um durchschnittlich 50 Euro gestiegen<br />
sind. Seit 2009 sind etwa zweitausend<br />
dieser Wagen zugelassen worden.<br />
Einer der größten Taxiversicherer in<br />
Deutschland, die Vdk-Signal-Iduna, hat in<br />
diesem Jahr den Basispreis einer Taxiversicherung<br />
um ca. 45 Prozent erhöht.<br />
Die Argumente des Gutachtens, den Fahrpreis<br />
nur äußerst moderat zu erhöhen, konnten<br />
im Wesentlichen widerlegt werden. Die<br />
Ablehnung Ihres Vorschlages darf jetzt aber<br />
nicht zu einer generellen Blockade und weiteren<br />
Verzögerungen führen. Wir sind davon<br />
überzeugt, dass unser neues Angebot, als<br />
gerechtfertigte Annäherung zwischen unserem<br />
ursprünglichen Antrag und Ihrem Vorschlag,<br />
in Ihrem Hause schnell auf Zustimmung<br />
treffen wird.<br />
FOTO-Shooting<br />
Taxi-Spotlights Berlin<br />
Stand: Febr. <strong>2013</strong> · Änderung vorbehalten!<br />
Der Taxitarif steht zum Einen für die Rechtssicherheit<br />
des Fahrgastes über das zu entrichtende<br />
Entgelt und damit im öffentlichen<br />
Verkehrsinteresse. Zum Anderen soll er aber<br />
auch zur wirtschaftlichen Sicherheit des Taxigewerbes<br />
beitragen. Nach § 39 Abs. 2 PBefG<br />
ist der Taxitarif regelmäßig an die wirtschaftliche<br />
Lage des Taxigewerbes anzupassen, um<br />
auch eine ausreichende Verzinsung des Anlagekapitals<br />
zu berücksichtigen. Im Weiteren<br />
soll der Taxitarif zum wirtschaftlichen Überleben<br />
des örtlichen Taxigewerbes beitragen<br />
und damit auch ein funktionierendes Beförderungsmittel<br />
im Nahbereich sicherstellen.<br />
In diesem Sinne sind weitere Verzögerungen<br />
nicht länger zu verantworten. Auch wenn<br />
der Vorschlag der Verwaltung für uns nicht<br />
annehmbar ist, muss SenStadtUm nun schleunigst<br />
unseren erneuten Vorschlag zu prüfen.<br />
Stephan Berndt<br />
20 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
Tarife und Vorschläge im Vergleich<br />
RECHT & STEUERN GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />
Tarif km km km km km km km km km km km<br />
GG 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
Berlin aktuell (2009)<br />
3,20 / 7=1,28 3,20 4,85 6,50 8,15 9,80 11,45 13,10 14,75 16,03 17,31 18,59 19,87<br />
LDS-Tarif (ohne WZ)<br />
Tag 3,0 / 1,50 3,00 4,50 6,00 7,50 9,00 10,50 12,00 13,50 15,00 16,50 18,00 19,50<br />
Nacht 3,0 / 1,60 3,00 4,60 6,20 7,80 9,40 11,00 12,60 14,20 15,80 17,40 19,00 20,60<br />
zzgl. WZ 5% auf km-Preis am Tag* 3,00 4,58 6,15 7,73 9,30 10,88 12,45 14,03 15,60 17,18 18,75 20,33<br />
zzgl. WZ 2% auf km-Preis in der Nacht* 3,00 4,63 6,26 7,90 9,53 11,16 12,79 14,42 16,06 17,69 19,32 20,95<br />
Bln-Tarif NEU<br />
Verbände: 3,40 / 7=1,35 3,40 5,19 6,98 8,77 10,56 12,35 14,14 15,93 17,28 18,63 19,98 21,33<br />
SenStadt: 3,40/ 10=1,30 3,40 5,09 6,78 8,47 10,16 11,85 13,54 15,23 16,92 18,61 20,30 21,60<br />
%-Veränderung Vorschlag Verbände 6,25 7,01 7,38 7,61 7,76 7,86 7,94 8,00 7,80 7,63 7,48 7,35<br />
%-Veränderung Vorschlag SenStadtUm 6,25 4,95 4,31 3,93 3,67 3,49 3,36 3,25 5,55 7,51 9,20 8,71<br />
Tarif km km km km km km km km km km<br />
GG 12 13 14 15 16 17 18 19 20 30<br />
Berlin aktuell (2009)<br />
3,20 / 7=1,28 21,15 22,43 23,71 24,99 26,27 27,55 28,83 30,11 31,39 44,19<br />
LDS-Tarif (ohne WZ)<br />
Tag 3,0 / 1,50 21,00 22,50 24,00 25,50 27,00 28,50 30,00 31,50 33,00 48,00<br />
Nacht 3,0 / 1,60 22,20 23,80 25,40 27,00 28,60 30,20 31,80 33,40 35,00 51,00<br />
zzgl. WZ 5% auf km-Preis am Tag* 21,90 23,48 25,05 26,63 28,20 29,78 31,35 32,93 34,50 50,25<br />
zzgl. WZ 2% auf km-Preis in der Nacht* 22,58 24,22 25,85 27,48 29,11 30,74 32,38 34,01 35,64 51,96<br />
Bln-Tarif NEU<br />
Verbände: 3,40 / 7=1,35 22,68 24,03 25,38 26,73 28,08 29,43 30,78 32,13 33,48 46,98<br />
SenStadt: 3,40/ 10=1,30 22,90 24,20 25,50 26,80 28,10 29,40 30,70 32,00 33,30 46,30<br />
%-Veränderung Vorschlag Verbände 7,23 7,13 7,04 6,96 6,89 6,82 6,76 6,71 6,66 6,31<br />
%-Veränderung Vorschlag SenStadtUm 8,27 7,89 7,55 7,24 6,97 6,72 6,49 6,28 6,08 4,77<br />
Kurzstrecke: bleibt 4,00 €; Degression: bleibt ab 7 km; Wartezeit: bleibt 25,00 €.<br />
*Bei der Ermittlung der WZ wurden im Durchschnitt am Tag 5% auf den bes-km gemessen. Die WZ 2% im Nachttarif wurden geschätzt.<br />
ZURICH Filialdirektion<br />
Frank Patzer & Petra von Chamier GbR<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Sie erreichen uns auch in unseren<br />
nachstehend genannten Büros:<br />
Persiusstraße 7, 10245 Berlin<br />
Telefon 030 65494910<br />
Fax 030 65494911<br />
Filialleiter Lino Janke<br />
Telefon 030 200050770<br />
Fax 030 200050777<br />
Berliner Straße 18, 15569 Woltersdorf<br />
Telefon 03362 880788<br />
Fax 03362 880789<br />
In der<br />
Innung des Berliner Taxigewerbes e. V.<br />
Martin-Luther-Straße 3-7, 10777 Berlin<br />
Telefon 030 23627205<br />
Fax 030 3446069<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 21
W GEWERBEVERTRETUNGEN<br />
GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />
Ergebnis unserer<br />
Mitgliederbefragung<br />
„Sollen wir den Vorschlag der Senatsverwaltung<br />
annehmen?“<br />
Beteiligung 91<br />
(von 302, 30, 13 %)<br />
Nein-Stimmen 84<br />
Ja-Stimmen 7<br />
92,31 % unserer an der Befragung teilgenommenen<br />
Mitgliedsbetriebe lehnen Senatsvorschlag<br />
ab.<br />
Stimmen unserer Mitglieder<br />
Jörg Martin:<br />
Dieser Vorschlag ist abzulehnen. Noch ist<br />
kein erstzunehmendes Gutachten über die<br />
wirtschaftliche Lage des Taxigewerbes fertig.<br />
Insofern ist das Vorgehen der Senatsverwaltung<br />
nicht akzeptabel.<br />
Engür Sastimdur:<br />
Wir halten eine Preiserhöhung für ein falsches<br />
Signal. Die Preisspanne zu den Mitbewerbern<br />
wie Car-sharing, schwarze Limousinen etc.<br />
muss für den Kunden spürbar sein.<br />
Vielmehr müssen wir erreichen die Standzeiten<br />
an den Taxihalten zu kürzen. Dies<br />
erreichen wir nur über ein attraktives Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis. Hier ist eine Qualitätsoffensive<br />
und öffentliche Werbung über stabile<br />
Preise ein adäquates Mittel.<br />
Wenn wir es schaffen, die Taxe bei einer<br />
10-Stundenschicht eine Stunde weniger an<br />
Taxihalten auf Kundschaft warten zu lassen<br />
und diese mit Nachfrage zu füllen, dann ist<br />
das eine Umsatzsteigerung bzw. „Preiserhöhung“<br />
um 10 %.<br />
Christoph Knaack:<br />
Akzeptiert den jetzt vorliegenden Tarifvorschlag<br />
der Senatsverwaltung nicht! Das<br />
zugrundeliegende Gutachten lässt viel zu<br />
wünschen übrig. So wurden, wie schon in<br />
einer entsprechenden Untersuchung in den<br />
neunziger Jahren, auch hier wieder nicht die<br />
Arbeits- und Einsatzzeiten erfasst, die hinter<br />
den erzielten Umsätzen stehen.<br />
Und wenn die Basis der ermittelten Umsatzund<br />
Ertragssteigerungen das Jahr 2009 ist,<br />
dann muss man sich doch darüber im Klaren<br />
sein, von welch niedrigem Ausgangspunkt<br />
her diese Steigerungen erfolgten! Grundsätzlich<br />
ist es erfreulich, dass die Senatsverwaltung<br />
endlich die wirtschaftliche Lage des<br />
Gewerbes bei ihren Entscheidungen berücksichtigen<br />
will, so wie es ja auch gesetzlicher<br />
Auftrag ist! Auch wenn es für den einzelnen<br />
Unternehmer sehr aufwändig und lästig sein<br />
mag, die erforderlichen Daten vorzulegen.<br />
(Ich bin) …für eine Novellierung des PBefG<br />
dahingehend, die Untersuchung der wirtschaftlichen<br />
Lage des Gewerbes (für die Genehmigungsbehörden)<br />
einfacher zu gestalten<br />
und näher an die tatsächlich relevanten<br />
Was dauert länger: Fahrpreiserhöhung im<br />
Berliner Taxigewerbe oder BER-Eröffnung?<br />
Wer sich fragt, wie handlungsfähig unser<br />
Gewerbe ist, wird bald feststellen, dass uns<br />
der Berliner Taxi Bund wohl direkt vom<br />
Himmel geschickt wurde. Leider ist das<br />
für unser Gewerbe kein Segen, denn seit<br />
deren wundersamen Erscheinen im Anhörverfahren<br />
geht gar nichts mehr voran. Sie<br />
sind also - um im Bild zu bleiben – eher<br />
ein Himmelfahrtskommando, dem es offenbar<br />
mehr auf „Wirkung“ als auf sinnvolles<br />
„Wirken“ ankommt. So gesehen also<br />
doch eher ein Fluch für uns alle? Bei ihrer<br />
Aufnahme ins Anhörverfahren wunderten<br />
sich die restlichen Gewerbevertreter darüber,<br />
wie denn ein Verein gehört werden<br />
könne, deren Mitgliedschaft überwiegend<br />
aus Fahrern besteht. Und wir rätselten, wer<br />
daran denn vielleicht ein Interesse haben<br />
könnte. Eine eindeutige Antwort darauf<br />
fanden wir bis heute nicht. Doch vielleicht<br />
erklärt uns dieses erste Anhörverfahren<br />
mit dem BTB im Zuge der geplanten Fahrpreiserhöhung<br />
ein wenig mehr, warum<br />
die da sitzen: könnte es nicht sein, dass<br />
Verwaltung und Politik, die sich in den vergangenen<br />
Monaten immer geschlossener<br />
agierenden Gewerbevertretungen gegen-<br />
Fakten zu führen, mit entsprechenden Konsequenzen<br />
für die Genehmigungspraxis. So<br />
eine Initiative für eine Gesetzesnovellierung<br />
ist natürlich ein langwieriger Prozess, aber<br />
hier ist für eine erfolgreiche Gewerbepolitik<br />
eine Richtung vorgegeben! Hier fänden sich<br />
auch Unterstützer in den anderen Gewerbevertretungen!<br />
Trotzdem brauchen wir in Berlin jetzt kurzfristig<br />
eine Tarifanpassung, um über die nächste<br />
Zeit zu kommen, auch wenn das nur eine<br />
sehr kurzatmige Lösung sein kann, die unsere<br />
prekäre wirtschaftliche Lage überhaupt nicht<br />
dauerhaft verbessert und von der zunächst<br />
hauptsächlich die Taxameter-Betriebe profi -<br />
tieren werden.<br />
Der ursprüngliche Tarifantrag von TD, „Innung“<br />
und TVB war schon Ergebnis eines<br />
schwer herbeizuführenden Kompromisses<br />
Abonnenten verpassen keine Ausgabe!<br />
Nutzen auch Sie unser Abo.<br />
*Beziehen Sie die <strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> im Jahresabo (10 Ausgaben)<br />
für 27,00 € inkl. MwSt. Das Abo verlängert sich jeweils um ein Jahr,<br />
wenn es nicht einen Monat vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />
V&V Verkehrsverlag GmbH<br />
10587 Berlin · Helmholtzstr. 2-9, Aufgang F<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
helga.jaeger@jmzb.de<br />
über sahen, uns mit der Aufnahme des BTB<br />
ins Anhörverfahren einen Floh in den Pelz<br />
setzen wollten? Um unser Handlungsvermögen<br />
wieder einzuschränken und nicht<br />
selbst von einem einig handelnden Taxigewerbe<br />
zum Handeln gezwungen zu werden?<br />
Wer weiß.<br />
Nachdem jedenfalls der BTB auf den gemeinsamen<br />
Tarifantrag von Innung, TVB<br />
und TD einen Eigenen eingereicht hatte,<br />
war es aus rechtlichen Gründen für die Senatsverwaltung<br />
unumgänglich, die Begründungen,<br />
insbesondere die wirtschaftliche<br />
Situation des Berliner Taxigewerbes, gutachterlich<br />
prüfen zu lassen. Grundsätzlich<br />
ist es erfreulich, dass die Senatsverwaltung<br />
endlich, ihrem gesetzlichen Auftrag folgend,<br />
die wirtschaftliche Lage des Gewerbes<br />
bei ihren Entscheidungen berücksichtigen<br />
will. Doch nach nun bald vier Jahren<br />
Fahrpreisstabilität erforderte die Preisentwicklung,<br />
insbesondere bei Kraftstoff, Reifen,<br />
Reparaturen und Kfz-Versicherungen,<br />
jetzt eine schnelle Lösung und wir hätten<br />
dieses eine Mal nun auch noch darauf verzichten<br />
können.<br />
und im Ergebnis wohl niemandes Wunschkind.<br />
Aber wir sollten nicht noch weniger akzeptieren,<br />
als das, was dieser Tarifvorschlag<br />
zumindest im Sinne einer Umsatzstabilisierung<br />
zu versprechen mag.<br />
Dann sollten wir aber daran arbeiten, dass<br />
das in unserem Gewerbe angestellte Fahrpersonal,<br />
die selbst fahrenden Unternehmer und<br />
die Mehrwagenunternehmer (die bei großem<br />
wirtschaftlichem Risiko letztlich oft nicht mehr<br />
verdienen als eine bescheidene Vergütung<br />
ihrer Verwaltungstätigkeit) endlich wieder<br />
vom Ertrag ihrer Arbeit vernünftig leben und<br />
unseren Fahrgästen eine gute Leistung anbieten<br />
können. Dazu bedarf es aber einer anderen<br />
Ausrichtung der Gewerbepolitik als nur<br />
der Bemühung um gelegentliche prozentuale<br />
Anpassungen im Rahmen der bestehenden<br />
Tarifstruktur.<br />
27,00 €*<br />
für 10 Ausgaben<br />
®<br />
Nr. 1<br />
Februar <strong>2013</strong><br />
20. Jahrgang · € 2,70<br />
Die unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe in Berlin und Brandenburg<br />
Neujahrsempfang<br />
bei Mercedes-Benz<br />
Chinesische Delegation<br />
besucht Taxizentrum Berlin<br />
GASAG-Talk über<br />
alternative Verkehrskonzepte<br />
Taxitage im<br />
Waldorf Astoria und Ramada<br />
Fotowettbewerb –<br />
Gewinnerbilder ausgestellt<br />
TXL mehr als nur ein<br />
Auslaufmodell<br />
Herbstumfrage<br />
des BTV ausgewertet<br />
KW verweigert Berliner Taxen<br />
bei der „Panorama“ die Abholung!<br />
22 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />
Berliner Taxivereinigung e.V.<br />
Eisenacher Straße 38/39<br />
10781 Berlin<br />
Tel. 030 / 21 45 888-1<br />
Fax 030 / 21 45 888-2<br />
Vorstand:<br />
Richard Leipold<br />
(1. Vorsitzender und Schatzmeister)<br />
Bernd Stumpf<br />
(stellvertretender Vorsitzender)<br />
Norbert Geduhn<br />
(stellvertretender Vorsitzender)<br />
Ulrich Skerhut (Schriftführer)<br />
Kontakt:<br />
info@berliner-<strong>taxi</strong>-vereinigung.de<br />
Informationen, Satzung und<br />
Aufnahmeantrag finden Sie unter:<br />
www.berliner-<strong>taxi</strong>-vereinigung.de<br />
Verbandsbeiträge:<br />
Beitrag pro Taxe und Jahr: € 12,00<br />
Aufnahmegebühr: € 25,00<br />
Beratung:<br />
BTV Generalversammlung<br />
Am 17. April hielt die Berliner Taxivereinigung<br />
(BTV) ihre Generalversammlung ab. Im<br />
Versammlungsraum neben der Kantine des<br />
TÜV in der Alboinstraße hatten sich genau<br />
52 der 82 Mitglieder und zahlreiche Gäste<br />
aus der Wirtschaft und dem Taxigewerbe<br />
eingefunden. Richard Leipold, der Vorsitzende<br />
der BTV, und Jens-Peter Schultze vom<br />
TÜV Rheinland begrüßten die Anwesenden<br />
und hießen sie herzlich willkommen in der<br />
11. Etage des Verwaltungsgebäudes. Unten,<br />
vor dem Eingang hatten Frank Kröcher vom<br />
Autohaus am Nordring und Tobias Liebetanz<br />
von Volkswagen Automobile Berlin ein Opel<br />
Zafi ra Taxi und ein Volkswagen Caddy Taxi<br />
aufgestellt, damit ihn keiner verfehlt.<br />
Richard Leipold begann seinen Vorstandsbericht<br />
mit der Feststellung, dass jedes BTV-<br />
Mitglied im Lauf eines Jahres das Zehnfache<br />
seines Mitgliedsbeitrags (12,– €) an wirtschaftlichen<br />
Vorteilen genießt. Die BTV existiert<br />
jetzt zehn Jahre. Sie hat sich von Anfang<br />
an gegen Schwarzarbeit gewandt. Inzwischen<br />
tun dies alle Berliner Gewerbeverbände. In<br />
einem gemeinsamen Brief aller Verbände an<br />
Verkehrssenator Müller ist dieser daran erinnert<br />
worden, seinen Pfl ichten gegenüber<br />
dem Gewerbe nachzukommen (Gewerbeerfolg<br />
des Jahres 2012 = Einigung auf gemeinsame<br />
Ziele).<br />
Die BTV nimmt im Rahmen des Schaufensters<br />
Elektromobilität am „Innovationszentrum<br />
für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel“<br />
(InnoZ) teil. In der Diskussion um neue Mobilitätskonzepte<br />
kommt Taxi bislang nicht vor.<br />
Das ist das Problem. Mietwagen drängen mit<br />
neuen Vermittlungsagenturen in unser Hauptgeschäft.<br />
Das Verhalten der Krankenkassen,<br />
die Umsätze in Billigmietwagenfirmen pumpen<br />
und das Taxi aus der Patientenbeförderung<br />
hinausdrücken, bewirkt einen größeren<br />
Fahrgastschwund als der Verlust von BER.<br />
Carsharing erscheint als Hoffnungsträger neuer<br />
Mobilität. Es muss geprüft werden, ob uns<br />
das Synergien bringt oder neuen Auftragsverlust.<br />
Taxi muss bei der Elektromobilität dabei<br />
sein. Die BTV bemüht sich um ein Elektro-<br />
Test-Taxi.<br />
Der „Versicherungspool“ mit der Zurich Versicherung<br />
bewegt sich mit einer 80-%igen<br />
Schadensquote im Jahr 2012 unterhalb des<br />
von der BTV gewohnten Bereichs, ist aber<br />
immer noch weit besser als der Berliner .<br />
Richard Leipold 030/8518734<br />
(telefonische Terminvereinbarung, bitte<br />
Terminwunsch auf Anrufbeantworter)<br />
Mo, Di, Do, Fr:<br />
10:00-12:00 Uhr und 16:00-18:00 Uhr<br />
W Versicherungsberatung:<br />
Matthias Albinger, FinanceCollect<br />
Mittwoch: 14:00-16:00 Uhr<br />
Agentur Petra von Chamier<br />
Dienstag: 14:00-18:00 Uhr<br />
Presserechtlich verantwortlich:<br />
Richard Leipold<br />
Amtsgericht Charlottenburg (Berlin)<br />
Vereinsregister Nr.: VR 22433 B<br />
Berlin Finanzamt für Körperschaften I<br />
Steuernummer: 27/620/56674<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 19
W GEWERBEVERTRETUNGEN<br />
Durchschnitt. Allerdings hatten 70 %<br />
der teilnehmenden Firmen eine Quote<br />
besser als 50 %. Durch Schulungskonzepte<br />
mit TÜV, Rosenberg, u.a. wird<br />
an der Senkung der Schadensquote<br />
gearbeitet, d.h. es wird an den drei<br />
Betrieben gearbeitet, die die Suppe<br />
eingebrockt haben.<br />
40<br />
Der stellvertretende Vorsitzende Bernd<br />
Stumpf berichtete von der Arbeit des<br />
Fachausschuss Elektro-Mobilität. Er<br />
20<br />
musste kritisch vermerken, dass das<br />
Berliner Taxigewerbe am angekündigten<br />
Schaufenster Elektro-Mobilität<br />
bisher keinen Anteil hat. Das Taxigewerbe<br />
steht bestenfalls davor. In anderen<br />
Städten fahren schon Elektro-Taxis. In Berlin<br />
besteht daran offenbar kein Interesse. Die<br />
BTV bemüht sich, dies zu ändern. Mit Renault<br />
könnte es ein Modellprojekt geben. Bestrebungen<br />
mit Mitsubishi hatten keinen Erfolg.<br />
Ein vielversprechendes Elektro-Fahrzeug der<br />
chinesischen Marke BYD (Build Your Dreams)<br />
ist in Deutschland nicht zu haben. Emissionsfreier<br />
ÖPNV mit Taxen wäre ein schönes Ziel.<br />
Jens Daum von Volkswagen kündigte für den<br />
Herbst den Verkaufsstart des Up-E an (ein<br />
Kleinwagen) und für das nächste Jahr weitere<br />
Elektrofahrzeuge. Die BTV sucht unter ihren<br />
Mitgliedern nach einem Vorstandsbeauftragten<br />
für Elektromobilität.<br />
Wolfgang Jäschke berichtete von seiner<br />
Tätigkeit als Vorstandsbeauftragter. Die BTV<br />
100<br />
80<br />
60<br />
Mitgliederentwicklung der BTV<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
fungiert erfolgreich als Einkaufsgemeinschaft<br />
für Fahrzeuge. Sie ist der „grünste“ Verband.<br />
Über 80 % der Flotte ihrer Mitglieder besteht<br />
aus Erdgasfahrzeugen. Allein vom Opel Zafira<br />
(CNG) wurden über 280 abgenommen.<br />
Spezielle Wartungsverträge für Taxen gib es<br />
nicht mehr. Vereinzelte Angebote sind teuer.<br />
CNG-Taxen mit Automatik waren immer rar.<br />
Volkswagen konnte liefern. Verhandlungen<br />
über aktuelle Qualitätsmängel dieser Autos<br />
waren erfolgreich. Über eine erweiterte Kulanz<br />
konnte einiges geregelt werden.<br />
Ab 19. Kalenderwoche wird von Volkswagen<br />
das so genannte Robust-Taxi verfügbar sein,<br />
zunächst als Diesel mit anderem Getriebe<br />
und anderem Motor als bisher. Erdgas folgt<br />
dann in der 32. KW. Zudem gibt es die Mobile<br />
Anschlussgarantie-Versicherung, die für alle<br />
BTV-Mitglieder besonders günstig ist.<br />
82<br />
Richard Leipold berichtete, dass die<br />
beiden Berliner Softwarefi rmen Taxi-<br />
Com und Taxi Win an einer Abrechnungslösung<br />
für das Problem Mindestlohn<br />
für Taxifahrer arbeiten.<br />
Raewyn Leipold, die Tochter des Vorsitzenden,<br />
kündigte eine neu gestaltete<br />
Internetseite der BTV an. Sie soll<br />
interaktiver als die alte sein, stärker<br />
zum Mitmachen anregen und auch<br />
auf Smartphones und Tabletts abrufbar<br />
sein. Allerdings ist aktuell der<br />
Programmierer abhanden gekommen.<br />
Man sucht einen neuen.<br />
Mathias Ernst vom TÜV Rheinland bot ein<br />
spezielles Fahrsicherheitstraining für Taxifahrer<br />
im neuen Trainingszentrum in Lehnitz an.<br />
Die TÜV-Rheinland Akademie betreibt dort,<br />
bei Oranienburg, in der Nähe der A10, auf<br />
einem ehemaligen Kasernengelände eine<br />
neue Ausbildungsstätte. Taxifahrer können<br />
dort in sieben Stunden den richtigen Umgang<br />
mit Gefahrensituationen am Steuer erlernen.<br />
Der Normal-Preis dafür beträgt 99,– €. Mit<br />
einem Gutschein der Berufsgenossenschaft<br />
(Wert 50,– €) und mit dem Nachweis der<br />
aktuellen Hauptuntersuchung seines Taxis<br />
beim TÜV Rheinland reduziert sich der Preis<br />
auf 39,– € inkl. MwSt., Kaffee und Kuchen.<br />
Die HU kann auch während des Fahrtrainings<br />
in Lehnitz durchgeführt werden. Näheres<br />
unter www.tuev-fahrsicherheitstraining.de.<br />
Rechtsanwältin Alexandra Decker vom Anwaltsbüro<br />
Wuttke berichtete über den Stand<br />
des juristischen Vorgehens gegen den Limousinen-Service<br />
Blacklane. In ihrer Werbung<br />
hatte diese Firma falsche Angaben über Taxi-<br />
Preise im Vergleich zu den Mietwagenpreisen<br />
gemacht. Dagegen ist eine Einstweilige<br />
Verfügung erwirkt worden. Die Einspruchsfrist<br />
dagegen war zur Zeit der Generalversammlung<br />
noch nicht abgelaufen. RAin Decker ist<br />
allerdings zuversichtlich, auch in einem eventuellen<br />
Hauptsachverfahren zu obsiegen, da<br />
ihre Argumentation so stichhaltig war, dass<br />
Blacklane mit seiner detaillierten Erwiderung<br />
beim Gericht nicht durchdringen konnte.<br />
Auch andere Verbände waren gegen Blacklane<br />
vorgegangen. Hier entwickelte sich ein<br />
kurzer Disput mit Botho Töpfer, dem stellvertretenden<br />
Vorsitzenden des TVB, welcher<br />
Verband mit welcher Limousinen-Vermittlung<br />
24 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
GEWERBEVERTRETUNGEN W<br />
„zusammenarbeite“ und was für Finanziers<br />
hinter diesen Unternehmen stehen. Stephan<br />
Berndt, der Vorsitzende von TaxiDeutschland,<br />
appellierte an ein gemeinsames Vorgehen<br />
aller Verbände gegen diese neuen Mietwagenvermittlungen,<br />
da sie dem Taxigewerbe<br />
insgesamt Aufträge und Kunden wegnehmen.<br />
Dr. Lutz Kaden von der IHK bedankte sich<br />
bei der BTV für die Unterstützung für die Einführung<br />
des Online-Taxameters. Seine Förderung<br />
und Finanzierung muss in den Berliner<br />
Haushalt eingearbeitet werden. Die Weichen<br />
dafür sind gestellt. Dies war nur durch die<br />
Einheit der Verbände und die Unterstützung<br />
der IHK möglich.<br />
An dieser Stelle war eine kurze Vorstellung<br />
der Firmen durch ihre anwesenden Vertreter<br />
geplant. Vorgesehen waren dafür pro Gast<br />
maximal zwei Minuten. Aber auch das hätte<br />
den Rahmen der Veranstaltung gesprengt,<br />
Boto Toepfer, der Vertreter<br />
des Taxigewerbes<br />
bei der Berliner Industrie-<br />
und Handelskammer<br />
zu Berlin, wies bei<br />
der Hauptversammlung<br />
der Berliner Taxivereinigung<br />
am 17.04.<strong>2013</strong><br />
alle Teilnehmer darauf<br />
hin, dass Werbebanner<br />
von Mietwagenfirmen wie MyDriver und<br />
Blacklane auf der Internetseite ebendieser<br />
BTV zu finden sind. Das stimmt. Beim eifrigen<br />
Kopieren der Banner ist Boto aber vermutlich<br />
entgangen, dass es sich bei diesen Einblendungen<br />
um Werbung von Google Adsense<br />
handelt. Wie das Geschäftsmodell dieser Firma<br />
genau funktioniert könnt Ihr leicht „googlen“.<br />
Ich empfehle für einen ersten Überblick<br />
gerne Wikipedia (hier genauer: http://<br />
de.wikipedia.org/wiki/Google_AdSense).<br />
Fotos: BTV und Hochfeld<br />
wegen der zahlreich erschienenen Gäste.<br />
Entschädigt wurden alle nach der Veranstaltung,<br />
wo dies an den Infoständen der Firmen<br />
nachgeholt werden konnte. Im Eingangsbereich<br />
der Kantine war eine richtige kleine<br />
Taxi-Messe aufgebaut. Es gab auch Geschäftsabschlüsse.<br />
Die gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Vereinsformalitäten hatten erst mal Vorrang.<br />
Es folgten die Berichte zu den Finanzen. Sie<br />
fielen genauso kurz aus, wie das Budget der<br />
BTV gering ist. Von den 2012 verfügbaren<br />
rund 4.000,– € sind rund 3.000,– € nicht<br />
ausgegeben worden. Die Kassenführung war<br />
ohne Mängel. Der gesamte Vorstand wurde<br />
ohne Gegenstimme entlastet und ebenfalls<br />
ohne Gegenstimme im Amt bestätigt. Dies<br />
gilt auch für die Kassenprüfer.<br />
Die Abwicklung der Formalien nahm insgesamt<br />
nur wenige Minuten in Anspruch.<br />
Niemand war mit der Kasse abgehauen. Es<br />
gab kein Gezerre um Vorstandsposten. Kein<br />
lautes Wort ist gefallen. Niemandem ist Prügel<br />
angedroht worden. In dieser Hinsicht unterscheidet<br />
sich die BTV wohltuend von anderen<br />
Vertretungen unseres Gewerbes.<br />
Gespräche mit den anwesenden Firmenvertretern<br />
über ihre vorzüglichen Produkte und<br />
Dienstleistungen fanden anschließend beim<br />
üppigen Büfett statt, welches von Partnern der<br />
BTV bezahlt und vom Küchenchef der TÜV-<br />
Kantine angerichtet worden war. Vertreten<br />
waren Volkswagen, von Taxi Berlin Hermann<br />
Waldner und Jens Schmiljun, TÜV Rheinland,<br />
Payleven, TaxiWin, TaxiCom, Kienzle, V & V<br />
Verkehrsverlag, Andrea Ostendorf von der<br />
Versicherungsagentur Patzer und von Chamier,<br />
Gerd Rapsch von der GASAG, Opel,<br />
Renault, Teta GmbH, RAe Decker und Wuttke,<br />
summup, Mobile Garantie Versicherung<br />
und Stefan Kleinau von Public in Motion.<br />
Wilfried Hochfeld<br />
Wie funktioniert Google-Werbung?<br />
Boto Toepfer – BTV Hauptversammlung – Werbebanner von Google – Blacklane<br />
Foto: BTV<br />
Der Betrieb unserer Internetseite wird aus<br />
Werbeerlösen fi nanziert, und belastet deshalb<br />
den Haushalt der BTV nicht. Es werben<br />
einzelne Firmen direkt. Das machen die Partner<br />
der BTV und sie sind leicht zu erkennen.<br />
Auch bei der Firma Google Adsense habe<br />
ich die Internetseite der BTV angemeldet.<br />
Diese Werbung ist einfach von der Werbung<br />
der Partner zu unterscheiden, weil „Google-<br />
Werbung“ unter den Werbebannern steht.<br />
Als Verantwortlicher für die Internetseite habe<br />
ich mehrere Möglichkeiten. Ich kann vermeiden<br />
mich bei Google Adsense überhaupt anzumelden.<br />
Dann blendet Google gar keine<br />
Werbung ein. Eine zweite Möglichkeit ist die<br />
Nutzung einer sogenannten Sperrliste. Wenn<br />
ich die Firma Blacklane auf diese „blacklist“<br />
setze, dann wird die Werbung von Blacklane<br />
auf der Internetseite unterbunden. Das habe<br />
ich nicht gemacht.<br />
Dabei geht es mir nicht um die Werbeeinnahmen,<br />
sondern um Informationsbeschaffung.<br />
Die Erlöse durch Google Adsense belaufen<br />
sich im Jahr auf weniger als 50,00 EUR und<br />
betragen in dem konkreten Fall (Blacklane)<br />
0,00 EUR. Wer sich den Wikipediaartikel<br />
durchliest, der bekommt eine gute Vorstellung<br />
davon, warum das so ist. Die Begeisterung<br />
von Taxiunternehmern die Black lane-<br />
Seite von der BTV-Seite aus anzuklicken hält<br />
sich in Grenzen. Solange ich alle werbenden<br />
Personenbeförderer zulasse, weiß ich ziemlich<br />
genau (und ohne übermäßigen Zeitaufwand),<br />
wer in unserem schönen Gewerbe<br />
Geld für Werbung in die Hand nimmt und vor<br />
allem, mit welchen Mitteln und mit welchen<br />
Botschaften er wirbt. Um die benötigten Informationen<br />
für die Abmahnung zu erhalten,<br />
habe ich selbstverständlich nicht die Blacklaneseite<br />
von der Internetseite der BTV aus<br />
angeklickt (das darf ich nämlich nicht). Ich<br />
habe mir die Mühe gemacht, in einem zweiten<br />
Schritt die Werbebotschaft von anderen<br />
Seiten aus aufzurufen. Dafür muss die Firma<br />
Blacklane einen Obolus an Google Adsens<br />
und an den Betreiber der jeweiligen Seite<br />
bezahlen, auch wenn ich keine Limousine<br />
bei Blacklane bestelle. Ich gebe zu, dass ich<br />
darüber nicht wirklich traurig bin.<br />
Es gibt die Auffassung, dass wir auf Internetseiten<br />
von Taxiverbänden keinerlei Werbung<br />
für Mietwagenunternehmen machen dürfen.<br />
Diese Meinung ist legitim, wird von mir aber<br />
nicht geteilt. Ich möchte darauf hinweisen,<br />
dass laut Satzung der BTV nicht nur Taxibetriebe,<br />
sondern auch Mietwagenunternehmer<br />
bei uns Mitglied werden können. Unserer aller<br />
Bundesverband (BZP) hält das übrigens<br />
genauso. Boto Toepfer ist stellvertretender<br />
Vorsitzender des TVB. Wenn ich mich recht<br />
entsinne, dann steht in der Satzung des TVB:<br />
“… Ordentliches Mitglied kann jede natürliche<br />
oder juristische Person werden, die ein Taxioder<br />
Mietwagenunternehmen in Berlin oder<br />
Brandenburg betreibt…“. Botos Akribie und<br />
Eifer bei der Verfolgung der wettbewerbswidrigen<br />
Werbung von Blacklane ist verständlich.<br />
Ich freue mich darüber, dass ich seiner Unterstützung<br />
sicher sein kann, wenn wir faire<br />
Mietwagenunternehmer unterstützen und<br />
die schwarzen Schafe anprangern. Schließlich<br />
schützen wir mit der Unterstützung der<br />
soliden Mietwagenunternehmen das gesamte<br />
Personenbeförderungsgewerbe in Berlin.<br />
Bei der Generalversammlung der BTV habe<br />
ich unwidersprochen klargestellt, dass die<br />
Taxi unternehmer der BTV keine Angst vor<br />
fairer Konkurrenz haben. Wir Taxiunternehmer<br />
sind so gut, dass wir unseren Kunden<br />
jederzeit ein attraktives und preiswertes Angebot<br />
machen können. Dafür müssen und<br />
werden wir uns immer an die geltende Taxitarifordnung<br />
halten. Um fairen Wettbewerb<br />
zu garantieren werden wir aber auch von<br />
Mietwagenfirmen die Einhaltung der gesetzlichen<br />
Vorschriften einfordern. Die Firma<br />
Blacklane habe ich nicht abgemahnt, weil<br />
sie in Konkurrenz zum Taxiunternehmer tritt,<br />
sondern weil sie sich unlauterer Mittel bei der<br />
Kundenwerbung bedient.<br />
Über die Ergebnisse und den Ausgang von<br />
Abmahnung und einstweiliger Verfügung gegen<br />
Blacklane werde ich in einem weiteren<br />
Beitrag berichten.<br />
Richard Leipold, BTV<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 25
W GEWERBEVERTRETUNGEN<br />
Blacklane zurück auf dem Pfad der Tugend<br />
Einstweilige Verfügung gegen Blacklane, Preise von Taxen und Mietwagen in Berlin,<br />
Blacklanes Verstoß gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb<br />
Kunden können bei der Firma Blacklane<br />
schwarze Limousinen buchen. Diese sind gut<br />
gepflegt und technisch bestens in Schuss. Sie<br />
gehören nicht Blacklane, sondern Mietwagenunternehmern,<br />
die bei der Firma Blacklane<br />
Aufträge ersteigern. Diese Mietwagenunternehmer<br />
müssen sich gegenüber Blacklane<br />
vertraglich verpflichten, dass ihre maximal 3<br />
Jahre alten Fahrzeuge „aus dem Premiumsegment<br />
des deutschen Automobilbaus“ immer<br />
sauber und optisch tadellos in Ordnung sind.<br />
Der Geschäftsauftritt der Firma selbst war leider<br />
bis zum 22.04.<strong>2013</strong> nicht tadelfrei. Auf<br />
ihrer Internetseite behauptete die Firma, dass<br />
der Blacklane Service nicht nur eine Alternative<br />
zur Taxifahrt wäre. Für Geschäftsleute sei<br />
zum Beispiel eine 12 Kilometer lange Fahrt in<br />
Blacklanes schwarzen Limousinen sogar billiger<br />
als Taxifahren. Das ist nicht wahr.<br />
Um die Zahlen so zurechtzubiegen, dass<br />
eine Blacklanefahrt preiswerter aussah, als<br />
der vergleichbare Transport mit einer Taxe,<br />
erklärten die Rechenkünstler der Firma Blacklane,<br />
dass bei der durchschnittlichen Taxifahrt<br />
mit einem Aufschlag von 10% für verkehrsbedingte<br />
Wartezeit, sowie einer Verpflichtung<br />
zur Trinkgeldzahlung in Höhe von 10% des<br />
Fahrpreises zu rechnen sei. Bei Fahrten mit<br />
Limousinen der Firma Blacklane gebe es keinerlei<br />
„verdeckte Kosten“. Wir wissen natürlich<br />
nicht, ob wir daraus den Schluss ziehen<br />
dürfen, dass Blacklanefahrer Trinkgelder ablehnen,<br />
oder ob es ihnen sogar grundsätzlich<br />
verboten ist Trinkgelder anzunehmen.<br />
Blacklane Blacklane Blacklane<br />
Strecke Taxi Business Class Business Van First Class<br />
12 km ca. 27 €* (ca. 26 €) ca. 30 €* (ca. 25 €) ca. 38 €* (ca. 32 €) ca. 45 €* (ca. 38 €)<br />
15 km ca. 32 €* (ca. 30 €) ca. 35 €* (ca. 30 €) ca. 44 €* (ca. 37 €) ca. 53 €* (ca.44 €)<br />
25 km ca. 48 €* (ca. 44 €) ca. 52 €* (ca. 44 €) ca. 65 €* (ca. 55 €) ca. 78 €* (ca. 66 €)<br />
30 km ca. 55 €* (ca. 52 €) ca. 61 €* (ca. 51 €) ca. 76 €* (ca. 64 €) ca. 91 €* (ca. 77 €)<br />
40 km ca. 71 €* (ca. 66 €) ca. 78 €* (ca. 65 €) ca. 97 €* (ca. 82 €) ca. 117 €* (ca. 98 €)<br />
*Nettopreise sind in Klammern angegeben. Die Taxipreise beinhalten 10% Trinkgeld, 10% Aufschlag für<br />
(verkehrsbedingte) Wartezeiten sowie die ortsübliche Kreditkartengebühr i.H.v. 1,50 €. Die Blacklane-<br />
Preise gelten für eine Vorbuchzeit von mindestens 24 Stunden sowie für eine Fahrt zwischen 6 und 22 Uhr.<br />
Berlin den Erlass einer einstweiligen Verfügung<br />
beantragen.<br />
Die 16. Kammer des Landgericht Berlin verfügte<br />
am 12.04.<strong>2013</strong> zum Geschäftszeichen<br />
16 O 190/3 dass, „… der Antragsgegnerin<br />
(Blacklane) … bei Vermeidung eines vom<br />
Gericht für jeden Fall der Zuwiderhandlung<br />
festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu<br />
250.000,00 EUR, ersatzweise … Ordnungshaft<br />
bis zu sechs Monaten, letztere zu vollziehen<br />
an ihren Geschäftsführern, untersagt<br />
(wird), im geschäftlichen Verkehr zu Zwecken<br />
des Wettbewerbs bei einem Preisvergleich<br />
zwischen Taxis und Limousinenservices mit<br />
folgender Preisgegenüberstellung zu werben:<br />
Das wirkte. Zwar konnte die einstweilige Verfügung<br />
aufgrund eines kurzfristigen Adresswechsels<br />
von Blacklane den Geschäftsführern<br />
der Firma durch den Gerichtsvollzieher noch<br />
nicht zugestellt werden. Sie wurde aber bereits<br />
an deren Anwälte übermittelt. Seit heute<br />
(23.04.<strong>2013</strong>) wirbt die Firma Blacklane auf ihrer<br />
Internetseite auf folgende Weise:<br />
für bargeldlose Zahlung in Höhe von 1,50<br />
EUR und die Flughafengebühr in Höhe von<br />
0,50 EUR. Versteckt sind diese Kosten nicht.<br />
Fahrgäste werden auf dem Taxameter, im Tarifanhang<br />
am rechten Fenster der Taxe und auf<br />
der Quittung auf diese Preisbestandteile hingewiesen.<br />
Dieser Preis gilt 7 Tage die Woche,<br />
rund um die Uhr. Natürlich würde ich mich<br />
darüber freuen, wenn Sie als Fahrgast einem<br />
freundlichen Taxifahrer Trinkgeld geben, weil<br />
Sie mit seiner Dienstleistung besonders zufrieden<br />
sind. Pfl icht ist das Trinkgeldgeben<br />
aber nicht. Blacklanes Limousinenservice<br />
stellt tagsüber (06.00 – 22.00 Uhr) für die<br />
gleiche Transportleistung nach eigenem Bekunden<br />
30,00 EUR in Rechnung. Das ist etwa<br />
25 Prozent mehr. Für einen Mietwagen ist<br />
das aber ein guter Preis. Zwischen 22:00 Uhr<br />
und 06:00 Uhr wird die Fahrt im Mietwagen<br />
deutlich teurer und kostet 36,00 EUR. Die<br />
Preisdifferenz zwischen Taxi und Mietwagen<br />
beträgt in dieser Zeitspanne also mehr als<br />
12,00 EUR.<br />
Ich bin mir sicher, dass in Zukunft alle Berliner<br />
Taxiverbände bei der Taxitarifgestaltung<br />
die Preisgestaltung der Mietwagenfirmen im<br />
Auge behalten werden. Eine faire Konkurrenz<br />
zwischen Taxen und Mietwagen wird<br />
die Qualität der Taxen verbessern und damit<br />
allen unseren Kunden zu Gute kommen.<br />
Vielleicht erhöht dies schon mittelfristig unser<br />
gesamtes Auftragsvolumen.<br />
Falsche Behauptungen über Mitbewerber<br />
aufzustellen ist in Deutschland verboten. Aus<br />
diesem Grund beauftragte ich die Rechtsanwältin<br />
Alexandra Decker die Firma Blacklane<br />
in einer Abmahnung auf den Wettbewerbsverstoß<br />
hinzuweisen. Dies führte leider nicht<br />
zu Einsicht auf Seiten der Firma Blacklane<br />
und den von ihr beauftragten Anwälten. Deshalb<br />
musste Frau Decker beim Landgericht<br />
Eine 12 Kilometer lange Fahrt vom Flughafen<br />
Tegel in die City kostet mit der Taxe in einem<br />
sauberen und gepflegten Fahrzeug etwa<br />
23,20 EUR. Enthalten darin ist ein Preisanteil<br />
Eine Bitte zum Ende dieses Artikels: Es wäre<br />
schön, wenn ihr, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
in regelmäßigen Abständen auf der<br />
Internetseite der Firma Blacklane nachsehen<br />
würdet, ob die Gesetzestreue auch nachhaltig<br />
ist.<br />
Bis zum nächsten Mal<br />
Richard Leipold, BTV<br />
Anzeige<br />
26 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>
LESER BRIEFE<br />
Zahlungsbedingungen DHL<br />
Wer im Internet mit seinem Taxiunternehmen<br />
viel Werbung macht, bekommt<br />
manchmal von diversen Firmen, die Ihren<br />
Firmensitz nicht in Berlin haben, spontane<br />
Anrufe für einen schnell zu erledigenden<br />
Auftrag. Diese Fahrten sind Rechnungsfahrten.<br />
Ich habe bis jetzt gute Erfahrungen<br />
mit diesen Firmen gemacht denn diese<br />
Rechnungen wurden nach spätestens 14 Tagen<br />
bezahlt.<br />
Als ich einen Anruf für einen Auftrag von<br />
DHL-Hamburg bekam und diesen spontan<br />
ausführte, ahnte ich natürlich noch nicht,<br />
dass es diesmal sehr viel länger mit der Bezahlung<br />
dauern sollte.<br />
Zwei Wochen nach Rechnungsstellung (Fälligkeit<br />
sofort) rief ich an und fragte nach,<br />
wann ich mit dem Geld rechnen könnte?<br />
Die Antwort war, das DHL ein Zahlungsziel<br />
von 60 Tagen hat! Auch auf meinen Einwand,<br />
das ich diese Vertragsbedingungen<br />
weder kannte noch akzeptiert habe, lies<br />
sich die Dame von der Buchhaltung nicht<br />
beeindrucken. Auch nach 63 Tagen war<br />
kein Geld angekommen und auf meine erneute<br />
Nachfrage wurde mir die Überweisung<br />
in den nächsten Tagen zugesichert.<br />
Nach 68 !!! Tagen hatte ich das Geld.<br />
Fazit: Ich fahre nie wieder für DHL, rate jedem<br />
Unternehmer davon ab und empfehle<br />
es sich schriftlich bestätigen zu lassen, dass<br />
das Zahlungsziel der Firmen max. 14 Tage<br />
beträgt. Übrigens, ich konnte bisher keine<br />
Dienstleistung von DHL erst nach 60 Tagen<br />
bezahlen, Porto wurde immer sofort und<br />
vor dem Versand von Paketen fällig!<br />
Cabbi<br />
M.Sagawe<br />
Fundsachen abgeben<br />
Abgegeben werden können Fund sachen im<br />
Zentralen Fundbüro Berlin,<br />
Platz der Luftbrücke 6, 12101Berlin<br />
(rechts neben dem Haupteingang zum<br />
ehemaligen Flughafen Tempelhof)<br />
Telefon: (030) 90277 3101<br />
www.berlin.de/zentrales-fundbuero<br />
sowie in allen Bürgerämtern und Meldestellen<br />
Berlins, soweit diese geöffnet haben. Außerhalb<br />
dieser Sprechzeiten nehmen auch die Polizeiabschnitte<br />
Fund sachen entgegen. Kleinere Gegenstände<br />
wie Brillen oder Brieftaschen können uns<br />
auch zugesandt werden.<br />
BA Tempelhof-Schöneberg von Berlin<br />
Zentrales Fundbüro Berlin<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Ersatz-Taxi-Vermietung<br />
Bundesweit<br />
Hotline 08 000- 36 86 86<br />
www.<strong>taxi</strong>-zentrum.de<br />
www.Taxi-Zentrum.de<br />
Termine und Messen<br />
25. Mai · 18-22 Uhr · Gärten der Welt<br />
Lotuslaternenfest in den Gärten der Welt<br />
www.gruen-berlin.de<br />
28. bis 30. Mai · Hotel InterContinental<br />
MINEPS V – 5. Weltsportministerkonferenz<br />
mineps<strong>2013</strong>.de<br />
31. Mai bis 02. Juni · Messe Berlin<br />
YOU <strong>2013</strong> - Die Leitmesse für Jugendkultur<br />
www.you.de<br />
04. Juni · 18:00 Uhr · Rote Rathaus<br />
Berliner Hoffest<br />
des Regierenden Bürgermeisters<br />
www.berlin-partner.de/berliner-hoffest<br />
05. bis 07. Juni · ICC Berlin<br />
Hauptstadtkongress<br />
Medizin + Gesundheit<br />
www.hauptstadtkongress.de<br />
06. bis 09. Juni · Tempelhofer Freiheit<br />
DMY International Design Festival <strong>2013</strong><br />
www.dmy-berlin.com<br />
07. bis 08. Juni · Charité - Campus<br />
Virchow-Klinikum (Augustenburger Platz)<br />
15. Deutscher Gestose-Kongress <strong>2013</strong><br />
www.gestose-kongress.de<br />
14. bis 16. Juni · Trabrennbahn Karlshorst<br />
7. Deutsch-Russische Festtage<br />
www.drf-berlin.de<br />
15. Juni · 18:00 Uhr · Tierpark Berlin<br />
Sommerball <strong>2013</strong> - Französische Nacht<br />
www.zoo-berlin.de<br />
18. bis 20. Juni · Eingang Messe Süd<br />
SHOWTECH <strong>2013</strong> - 16. Intern. Fachmesse<br />
und Kongress für Theater, Film und Event<br />
www.showtech.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Mercedes-Benz E 220 CDI Taxi<br />
EZ 07/2006. Klima, 125 kW (170 PS),<br />
neue Folie <strong>RAL</strong> <strong>1015</strong>, 261.000 km,<br />
Diesel/Schaltgetriebe<br />
10.900 €<br />
inkl. MwSt.<br />
Telefon:<br />
03381 - 36 86 85<br />
Wichtige Rufnummern<br />
W Notdienste<br />
Feuerwehr / Notarzt 112<br />
Polizei 110<br />
Giftnotruf 192 40<br />
Telefonseelsorge 0800 / 111 0 111<br />
Rollstuhldienst 84 31 09 10<br />
Ärztlicher Bereitschaftsdienst 31 00 31<br />
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst 89 00 43 33<br />
W Kartensperrung<br />
ec- und Kreditkarten, zentral 116 116<br />
Kleinanzeigen<br />
Morsum/Sylt<br />
Ferienwohnung am Naturschutzgebiet:<br />
Helle, freundliche Zweizimmer-<br />
Maisonette, ideal für 2 – 4 Personen.<br />
Vollkomfort mit kompletter Ausstattung,<br />
eigene Gartenterrasse mit Strandkorb.<br />
Nähe Wattenmeer.<br />
Tel. (030) 80403779, www.just4sylt.de<br />
Verkaufe Taxibetrieb in Berlin<br />
ab sofort mit 3-4 Konzessionen.<br />
VB 45.000 € Netto.<br />
Tel. 017655427911<br />
Veränderungen gesucht?<br />
Willkommen bei Diesel-Taxi.<br />
Tel.: 78 70 22 95<br />
info@diesel-<strong>taxi</strong>.de<br />
Taxi An- und Verkauf in Berlin.<br />
DB-Taxen mit Automatik, auch<br />
Inzahlungnahme. Tel. 0170-476 96 18<br />
www.matatu-<strong>taxi</strong>.de,<br />
Daimler-Limousinen, korrekte<br />
Abrechnung, gute Nettoprozente,<br />
keine Schwarzfahrer. Tel. 611 64 85<br />
www.<strong>taxi</strong>versicherungen24.com<br />
bietet preiswerten Versicherungsschutz<br />
für Sie und Ihre Mitarbeiter.<br />
In unserem Büro in Bln-Schöneberg<br />
beraten wir Sie auch gerne persönlich<br />
rund um das Taxigewerbe.<br />
In privaten<br />
Versicherungsangelegenheiten<br />
bietet unser Vergleichsrechner unter<br />
www.klick-klick.de<br />
verständliche Infos und die<br />
Möglichkeit zum Online-Abschluß.<br />
Der Taxispezialist in Berlin<br />
Vergleichsportal Marktplatz<br />
FinanceCollect GmbH, 10781 Berlin<br />
Eisenacher Str. 38/39, Tel. 030/21458885<br />
Kleinanzeigen<br />
für die Juni-Ausgabe<br />
bitte bis zum 31. Mai <strong>2013</strong> aufgeben:<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
<strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong> 27
PVSt ZKZ 9547. Deutsche Post AG. Entgelt bezahlt · V & V Verkehrsverlag GmbH, Helmholtzstraße 2-9, 10587 Berlin<br />
In Bestform: die neue E-Klasse.<br />
Ungezähmt: der neue CLA.<br />
Endlich da: die neue E-Klasse Limousine, das T-Modell –<br />
und der brandneue CLA!<br />
www.dbpromotion.de<br />
Ab sofort präsentieren wir Ihnen unsere drei neuen<br />
Shooting-Stars! Gern erklären Ihnen unsere Verkäufer<br />
alle technischen Finessen und beraten Sie individuell.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Inzahlungnahme-Prämie<br />
2.000,– €! *<br />
E 200 CDI – Sondermodell „Das Taxi“, Neuwagen<br />
Ein Finanzierungsangebot der Mercedes-Benz Bank AG für alle<br />
gewerbetreibenden Taxiunternehmer.<br />
Kaufpreis, netto 29.400,– €<br />
Kaufpreis inkl. MwSt. 34.986,– €<br />
Anzahlung 7.181,– €<br />
Gesamtkreditbetrag 27.805,– €<br />
Gesamtbetrag 29.940,– €<br />
Sollzins, gebunden, p. a. 2,95 %<br />
Effektiver Jahreszins 2,95 %<br />
Laufzeit<br />
60 Monate<br />
Monatliche Rate 499,– €<br />
* Voraussetzung: Ihr Gebrauchter muss mindestens 6 Monate als Taxi auf Sie zugelassen und mindestens 5 Jahre alt sein. Inzahlungnahme-Prämie<br />
gemäß Richtlinien der Mercedes-Benz Gebrauchtwagen-Inzahlungnahme.<br />
Kraftstoff verbrauch (Spannweiten), innerorts/außerorts/kombiniert: 14,4–5,3/8,2–3,6/10,5–4,2 l/100 km; CO 2 -Emissionen (Spannweiten),<br />
kombiniert: 246–109 g/km. Diese Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern<br />
dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildung entspricht nicht dem Angebot.<br />
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />
Mercedes-Benz Niederlassung Berlin<br />
Prinzessinnenstraße 21 • Telefon 030/3901-00 • www.berlin.mercedes-benz.de