RAL 1015 taxi news Heft 4-2013
Freie und unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe
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W RECHT & STEUERN<br />
Impressum<br />
<strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong><br />
Die unabhängige Zeitschrift für das Taxi -<br />
ge werbe in Berlin und Brandenburg.<br />
Verlag · Redaktion<br />
V&V Verkehrsverlag GmbH<br />
Geschäftsführerin: Helga Jäger<br />
helga.jaeger@jmzb.de<br />
V.i.S.d.P.: Helga Jäger<br />
Helmholtzstr. 2–9, Aufgang F, 10587 Berlin<br />
Tel. (030) 26 93 97-0<br />
Fax (030) 26 93 97-19<br />
<strong>taxi</strong>-<strong>news</strong>@jaeger-medienzentrum.de<br />
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USt-IdNr.: DE 167448535<br />
Titelfoto: Wilfried Hochfeld<br />
Anzeigen und Anzeigenpreisliste<br />
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Helga Jäger, helga.jaeger@jmzb.de<br />
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom<br />
1. Januar <strong>2013</strong>.<br />
Erscheinen, Bezugsmöglichkeiten<br />
und Preise<br />
<strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> erscheint zehnmal jährlich,<br />
der Direktvertrieb erfolgt durch die V&V Verkehrsverlag<br />
GmbH. <strong>RAL</strong> <strong>1015</strong> <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> ist an<br />
den Brennpunkten des Berliner Taxigewerbes<br />
erhältlich. Ein Abonnement kostet € 27,– inkl.<br />
MwSt., ist beim Verlag zu bestellen und gilt für<br />
zehn Ausgaben. Es verlängert sich jeweils um<br />
ein Jahr, wenn nicht einen Monat vor Ablauf<br />
schriftlich gekündigt wird. Einzelheft € 2,70<br />
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Nachdruck und Vervielfältigung<br />
Artikel, die mit vollem Namen un ter zeich net<br />
sind, bzw. aus anderen Publikationen übernommen<br />
wurden, geben nicht un be dingt die<br />
Mei nung der Redaktion wieder. Die Seiten<br />
unter den Ru b ri ken „Gewerbevertretungen“<br />
und „Funkzen tralen“ erscheinen in der alleinigen<br />
Ver ant wor tung der jeweiligen Ge wer bever<br />
tre tung oder Funk zen tra le. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr<br />
übernommen. Nachdruck – auch auszugsweise<br />
– oder Fotokopien dürfen nur mit Quellenangaben<br />
und ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />
der V&V Verkehrsverlag GmbH<br />
oder deren Autoren erfolgen.<br />
Gerichtsstand und Erfüllungsort ist Berlin.<br />
schlag fördert oder gar gutheißt. Kein Steuerberater<br />
wird dadurch zum Steuerhinterzieher,<br />
wenn er seinen Mandanten im Rahmen einer<br />
Betriebsprüfung vor der Argumentation des<br />
Finanzamtes in Schutz nimmt oder im Rahmen<br />
einer sog. Selbstanzeige begleitet. Erst<br />
recht wird kein Rechtsanwalt zum Steuerhinterzieher<br />
oder zum Mittäter bzw. Beihelfer<br />
zur Steuerhinterziehung, wenn er seinen<br />
Mandaten über seine Rechte gegenüber der<br />
Polizei, der Strafverfolgungsbehörde oder –<br />
horribile dictu – der Steuerfahndung aufklärt<br />
und ihn berät, wie er sich erfolgreich gegen<br />
rechtswidrige Maßnahmen der Staatsgewalt<br />
zur Wehr setzt. Wer anderes behauptet, hat<br />
das Wesen unseres Rechtsstaates nicht verstanden.<br />
Aber dennoch, zum Wesen einer ordentlichen<br />
Beratung durch den Anwalt oder auch<br />
in geeigneten Fällen durch den Steuerberater<br />
gehört es, den jeweiligen Schutzbefohlenen<br />
auch klar zu machen, dass Verstöße gegen<br />
die Rechtsordnung sanktioniert sind und der<br />
Schützling, so ihm denn Verfehlungen nachgewiesen<br />
werden können, auch mit deftigen<br />
Sanktionen rechnen muss.<br />
Nun gibt es sicherlich auch außerhalb des<br />
Verkehrsrechts mannigfache Verfehlungen,<br />
die man im Taxigewerbe begehen kann und<br />
die dann auch angemessen sanktioniert sein<br />
müssen. Über Verkehrssünden aller Art ist<br />
hier an dieser Stelle schon so oft referiert<br />
worden, dass diese heute ausnahmsweise<br />
einmal nicht Gegenstand der hiesigen Erörterung<br />
sein sollen.<br />
Da gibt es Menschen, die sich als Vertreter<br />
des Taxigewerbes bezeichnen und nicht<br />
müde werden, jedem und zu jeder Zeit, bei<br />
jeder sich bietenden Gelegenheit zu verkünden,<br />
dass nicht nur einzelne sondern das ganze<br />
Gewerbe (mit Ausnahme natürlich eben<br />
dieser Vertreter und der von ihnen angeführten<br />
Vereinsmitglieder) von Grund auf schlecht<br />
seien und deshalb Steuern und Abgaben in<br />
großem Stil hinterzögen, und das in einer<br />
Größenordnung, die das Berliner Haushaltsdefi<br />
zit als winzige Peanut erscheinen ließe.<br />
Es liegt auf der Hand, dass diese „Werbung“<br />
dem Taxigewerbe nicht gerade genutzt haben<br />
dürfte. Wenn Gewerbevertreter über ein Jahrzehnt<br />
und länger verbreiten, dass das eigene<br />
Gewerbe besser in Sodom und Gomorrha<br />
als in Berlin seinen Sitz haben sollte, braucht<br />
das Gewerbe sich nicht zu wundern, wenn<br />
sich die Kundschaft von diesem schwarz-gelb<br />
lackierten Sündenbabel abwendet und sich<br />
„seriösen“ Personenbefördern zuwendet.<br />
Die nennen sich dann „Mietwagen“ haben<br />
weder ein Taxameter noch müssen sie ihre<br />
Kilometer aufschreiben. Sie werden so gut<br />
wie gar nicht vom zuständigen LABO kontrolliert,<br />
erdreisten sich aber, zu behaupten,<br />
dass sie „zu Taxipreisen“ befördern, obwohl<br />
sie bei genauerer Betrachtungsweise Preise<br />
aufrufen, von denen Taxiunternehmer nur<br />
träumen können.<br />
Dass diese Personenbeförderer ihre Ruhe vor<br />
dem LABO haben, ist offensichtlich systembedingt.<br />
Schon zu Zeiten eines Herrn Hoffmann<br />
agierte ein Herr Markovic, seines Zeichens<br />
Betreiber eines „Airport-Limousinen-Service“<br />
mit eigenem Schalter am Flughafen, jenseits<br />
aller gesetzlichen Vorschriften und völlig<br />
unbehelligt von der „Aufsichts“-Behörde. Es<br />
gab zwar jede Menge Hinweise an Herrn<br />
Hoffmann und eben jenes damals noch LEA<br />
genannte LABO. Geschehen ist nichts. Gescheitert<br />
ist der Herr dann auch nicht an der<br />
Aufsicht der zuständigen Behörde; diese ließ<br />
ihn nämlich unbeanstandet gewähren. Gescheitert<br />
ist er ausschließlich an seiner eigenen<br />
kriminellen Unternehmensstruktur und<br />
seiner Abneigung, irgendwelche Rechnungen<br />
zu bezahlen. Und heute – das LABO zählt<br />
lieber Kilometer, als sich „auf der Straße“ um<br />
gesetzeswidrige Umtriebe zu kümmern. Ist ja<br />
auch einfacher, zumal der Mietwagenfahrer<br />
noch nicht einmal Kilometer aufschreibt.<br />
Von einzelnen Gewerbevertretungen haben<br />
„mydriver“ & Co. auch nicht viel zu befürchten.<br />
Schließlich ist es ein offenes Geheimnis,<br />
dass die Firma Sixt, die unter dem Motto<br />
„Limousine statt Taxi“ als „besonderen“ Service<br />
„Premium-Limousine zum Taxipreis“ anbietet,<br />
seit Jahren als Mitglied im Taxiverband<br />
Berlin, Brandenburg (TVB) e.V. ihren Obolus<br />
für eine unbekannte Anzahl von Fahrzeugen<br />
als Mitgliedsbeitrag entrichtet und in<br />
der Mitgliederversammlung 5 Stimmen auf<br />
sich vereinigt. Diese 5 Stimmen nutzt der<br />
Vorsitzende dieses „Fachverband für den<br />
Personalverkehr in Berlin und Brandenburg“<br />
regelmäßig zur Sicherung seiner Wiederwahl,<br />
in dem er, mit einer Vollmacht dieses Mitgliedes<br />
versehen, nicht nur in eigenem Namen<br />
abstimmt sondern auch im Namen des Mietwagenbetriebes<br />
Sixt weitere 5 Stimmen in die<br />
Waagschale werfen kann. Dieser Vorsitzende<br />
betreibt seit Jahren und derzeit wohl auch als<br />
einziger eine nennenswerte Ausbildung für<br />
Mietwagenfahrer zum Erwerb des P-Scheins<br />
für Mietwagenfahrer. Nachvollziehbar, dass<br />
das Interesse dieses „Fachverband für den<br />
Personalverkehr in Berlin und Brandenburg“,<br />
gegen „mydriver“ und ähnliche Organisationen<br />
vorzugehen, eher bescheiden ausfällt.<br />
Es ist sicherlich nicht ganz von der Hand zu<br />
weisen, wenn kolportiert wird, dass es der<br />
Eine oder die Andere im Taxigewerbe mit der<br />
Steuerehrlichkeit und der Verpfl ichtung zur<br />
Zahlung von allerlei Abgaben nicht so genau<br />
nimmt. Derartige Verhaltensweisen gibt es<br />
im Taxigewerbe wie auch in vielen anderen<br />
Gewerbezweigen ebenso, wie in breiten<br />
gesellschaftlichen Schichten; je drückender<br />
die Abgabenlast desto eher die Neigung des<br />
Menschen, diese Abgaben zu vermeiden, ein<br />
Phänomen im Übrigen, welches nicht erst seit<br />
Dienstantritt des jetzigen Vorstandes im TVB<br />
zu beobachten ist. Schon ein gewisser Robin<br />
Hood bezog ein Gutteil seiner Popularität aus<br />
der Tatsache, dass er den Menschen half, den<br />
Steuereintreibern des Sheriffs von Nottingham<br />
ein Schnippchen zu schlagen.<br />
Aber anders, als zu Zeiten des Robin Hood<br />
leben wir heute in einem demokratisch legitimierten<br />
Rechtsstaat, der davon geprägt<br />
ist, dass demokratisch legitimierte Führungskräfte<br />
schonend und sparsam mit den ihnen<br />
anvertrauten Steuergeldern der Bürger umgehen,<br />
so dass es nur recht und billig ist, wenn<br />
6 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2013</strong>