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RAL 1015 taxi news Heft 7-2013

Freie und unabhängige Zeitschrift für das Taxigewerbe

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W GEWERBEVERTRETUNGEN RECHT & STEUERN<br />

Vorstand:<br />

Vorsitzender: Stephan Berndt<br />

Stellvertr. Vorsitzender: Ertan Ucar<br />

Schatzmeister: Ahmad Vahdati<br />

Schriftführerin: Irene Jaxtheimer<br />

Beisitzer: Hamid-Reza Ali-Panahi<br />

Ehrenvorstandsmitglied:<br />

Rainer Stäck<br />

Geschäftsstelle:<br />

Persiusstraße 7<br />

10245 Berlin<br />

fon: 0 30 / 20 20 21 31 0<br />

fax: 0 30 / 20 20 21 31 1<br />

www.<strong>taxi</strong>deutschland.eu<br />

berlin@<strong>taxi</strong>deutschland.eu<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo bis Mi<br />

Donnerstag<br />

Freitag<br />

10:00 bis 16:00 Uhr<br />

10:00 bis 17:00 Uhr<br />

geschlossen<br />

Beratung durch den Vorstand:<br />

Donnerstags von 13:00 bis 15:00 Uhr<br />

oder nach telefonischer Absprache<br />

Rechtsberatung:<br />

Donnerstags von 15:00 bis 16:00 Uhr<br />

Verbandsarzt:<br />

Terminvereinbarung:<br />

Tel. 030/786 64 00<br />

Bankverbindung:<br />

Berliner Volksbank<br />

BLZ 100 900 00,<br />

Konto-Nr. 7347788001<br />

Presserechtlich verantwortlich:<br />

Stephan Berndt<br />

Amtsgericht Charlottenburg (Berlin)<br />

Vereinsregister Nr.: 246002Nz<br />

Berlin Finanzamt für Körperschaften I<br />

Steuernummer: 27/620/57670<br />

Barrierefreie Taxen<br />

Ein Projekt des Sozialverbands Berlin-Brandenburg und der Aktion Mensch<br />

Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

richtete am 27.6.13 im Tagungshaus der Fürst<br />

Donnersmarck Stiftung in Berlin-Zehlendorf<br />

eine Veranstaltung zum „Inklusionsprojekt<br />

Einführung barrierefreier Taxen“ aus. Eingeladen<br />

wurde vom Sozialverband Deutschland,<br />

Landesverband Berlin-Brandenburg<br />

e.V. (SoVD B-B), der das Projekt leitet.<br />

Aktion Mensch unterstützt das Vorhaben,<br />

da eine wesentliche Verbesserung der innerstädtischen<br />

Mobilität von Menschen mit<br />

Behinderungen erreicht werden soll. Zusätzlich<br />

verfolgt das Projekt die Ziele der „Inklusion“,<br />

einer gleichberechtigten Teilhabe aller<br />

benachteiligten Menschen am gesellschaftlichen<br />

Leben.<br />

Das Projekt begann mit einer Vorlaufphase,<br />

die vom SoVD B-B genutzt wurde, um Kooperationspartner<br />

für die Einführung barrierefreier<br />

Taxen zu gewinnen. Folgende Bereiche,<br />

die zum Erreichen des Ziels wichtig sind,<br />

zeigten großes Interesse und vereinbarten<br />

eine Kooperation:<br />

– Fahrzeugindustrie und -technik,<br />

– Taxigewerbe und andere öffentliche Verkehrsträger,<br />

– Politik,<br />

– Organisationen von Menschen mit Behinderungen,<br />

– Tourismus & Kongresse,<br />

– Projekt EnthinderungsTaxi.<br />

Einige Vertreter der Bereiche nutzten die Gelegenheit,<br />

sich bei der Veranstaltung in der<br />

Villa Donnersmarck vorzustellen und ihre<br />

Interessen am Projekt darzulegen:<br />

Das Taxigewerbe versteht sich als Dienstleister<br />

für alle Fahrgäste. Dies gilt insbesondere<br />

für mobilitätsbehinderte Menschen. Der<br />

Investitionsaufwand für die barrierefreie Gestaltung<br />

von Taxifahrzeugen muss sich jedoch<br />

rechnen, damit eine weite Verbreitung der<br />

Taxen ermöglicht wird.<br />

Der Vertreter der S-Bahn ging auf den<br />

Bedarf an alternativer Beförderung für Rollstuhlfahrer<br />

ein, falls es zu Ausfällen im Linienbetrieb<br />

der S-Bahn kommt. Hier sieht er<br />

die Vorteile des Taxisystems, das schnell und<br />

flexibel reagieren kann.<br />

Der Landesbeauftragte für Behinderte<br />

ließ durch seine Büroleiterin die Forderung<br />

nach einer barrierefreien Ausstattung des öffentlichen<br />

Nahverkehrs – und somit auch der<br />

Taxifahrzeuge – ausrichten.<br />

Eine weite Verbreitung barrierefreier Taxen<br />

dient auch dem Wirtschaftsfaktor Tourismus<br />

in der Hauptstadt Deutschlands, betonte der<br />

Vertreter von „Visit Berlin“. Die Besucherzahlen<br />

wachsen enorm und somit auch die<br />

Nachfrage nach barrierefreier Mobilität, die<br />

vom Sonderfahrdienst für Behinderte nicht<br />

abgedeckt werden kann.<br />

Die Vertreter der Fahrzeugindustrie verwiesen<br />

auf ihre Erfahrung, entsprechende<br />

Fahrzeuge in Zusammenarbeit mit den Aufbauherstellern<br />

bereitzustellen. Jedoch gibt<br />

es erheblichen Klärungsbedarf bezüglich der<br />

Sicherung von Rollstuhlfahrern in den Fahrzeugen.<br />

Neue EU-weite Normen für deren<br />

Beförderung wurden festgelegt, die hohe<br />

sicherheitstechnische Anforderungen an die<br />

Rollstühle stellen.<br />

Die Behindertenorganisationen mahnten<br />

an, dass der erhöhte Sicherheitsstandard<br />

nicht dazu führen darf, dass Rollstuhlfahrer<br />

von der Beförderung ausgeschlossen werden.<br />

Die Interessen der Prüforganisationen dürfen<br />

nicht das Recht behinderter Menschen auf<br />

gesellschaftliche Teilhabe beschränken. Die<br />

Mobilität stellt eine wesentliche Voraussetzung<br />

hierfür dar.<br />

Der TÜV-Verband bekräftigte, dass bei den<br />

technischen Lösungen von Rückhaltesystemen<br />

eine maximale Teilnahme von Rollstuhlfahrern<br />

an der Beförderung in Fahrzeugen bei<br />

größtmöglicher Sicherheit erreicht werden<br />

soll. Im Verlauf des SoVD-Projekts zur Einführung<br />

barrierefreier Taxen soll dieses Thema<br />

zu befriedigenden Ergebnissen führen.<br />

Das Projekt EnthinderungsTaxi (PET)<br />

stellte seine bisherigen Aktivitäten zur Entwicklung<br />

und Einführung barrierefreier Taxen<br />

in Berlin anhand eines Vortrags dar: So wurde<br />

eine grundlegende Forschung in Zusammenarbeit<br />

mit Daimler-Benz in den 90er Jahren<br />

unternommen, die 1998 zur Vorstellung des<br />

behindertengerechten MB Vito führte.<br />

Diese barrierefreien Taxen wurden bei den<br />

Olympischen Spielen in Sydney eingesetzt,<br />

da der damalige Fahrzeugsponsor General<br />

Motors keine derartigen Taxen bereitstellen<br />

konnte. Ein Erfolg, den Daimler durch sein<br />

Engagement für dieses „Nischenprodukt“<br />

einfahren konnte. Auch in London platzierte<br />

Daimler 2010 den Vito als Taxi erfolgreich.<br />

Dort ist gesetzlich verankert, dass nur behindertengerechte<br />

Fahrzeuge eine Taxikonzession<br />

erhalten dürfen.<br />

2004 nahm sich die Opel AG der Thematik an<br />

und stellte in Zusammenarbeit mit dem PET<br />

ein barrierefreies Taxi auf der Basis des Vivaro<br />

in Berlin vor. Bei dieser Ausstattungsvariante<br />

wurde sehr auf die flexible Sitzplatzgestaltung<br />

geachtet, so dass ein kommunikativer Innenraum<br />

für behinderte und nichtbehinderte<br />

Fahrgäste entstand.<br />

20 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 7/<strong>2013</strong>

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