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RAL 1015 taxi news Heft 4-2016

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W INFORMATION<br />

RECHT & STEUERN<br />

Foto: Archiv<br />

Tobias Liebetanz und Bernd Stumpf bei der Übergabe des VW-Golf-E-Taxis.<br />

E-Taxis in Berlin:<br />

Bilanz klar positiv —<br />

aber betriebswirtschaftlich schwierig<br />

Am 04.Oktober 2014 rollten die ersten<br />

Taxis mit Elektromotor (E-Taxis) durch Berlin.<br />

Es waren zwei VW Golf. Sie liefen im<br />

Rahmen des DLR Forschungsprojekts CCS<br />

Laden, was für die Betreiber der E-Taxis<br />

verschiedene Vorteile hatte. Bernd Stumpf<br />

vom Unternehmen „Taxifl ott“ leaste sein<br />

Fahrzeug für 18 Monate, der Modellversuch<br />

ging kürzlich zu Ende — wie fällt sein<br />

Fazit aus?<br />

Zwischen<br />

Komfort und Kosten<br />

„Das Forschungsprojekt lief im März <strong>2016</strong><br />

aus. Meine Bilanz mit dem E-Taxi fällt aber<br />

klar positiv aus“, bringt Bernd Stumpf seine<br />

Erfahrungen auf den Punkt. Er verweist<br />

zunächst einmal auf die Vorzüge des Elektroantriebs:<br />

Er sei umweltfreundlich, was<br />

gerade in einem Ballungsraum wie Berlin<br />

von großer Bedeutung ist. Das Fahren gestalte<br />

sich zudem sehr komfortabel, weil es<br />

keinen Motorlärm mehr gibt, sondern nur<br />

noch die normalen Roll- und Windgeräusche,<br />

gleite das Fahrzeug im „Segelmodus“<br />

einfach nur dahin, sei es ein wunderbares<br />

Gefühl. „Sie haben mit einem E-Taxi immer<br />

Gespräche in guter Laune. Schließlich<br />

können sie den Fahrgästen erzählen, dass<br />

sie mit Elektroantrieb fahren und der Strom<br />

noch aus erneuerbaren Energien stammt“,<br />

erläutert der Unternehmer. Dieser Spaß am<br />

Fahren sei außerdem noch sehr verschleißund<br />

wartungsarm: Es gibt keinen Ölwechsel<br />

und auch die Bremsenabnutzung ist<br />

deutlich geringer, um nur zwei Aspekte<br />

zu nennen. Es sind die Betriebskosten,<br />

die Bernd Stumpf dazu veranlassten, nach<br />

dem Projektauslauf mit dem E-Taxi nicht<br />

weiterzumachen. „Das Problem ist noch<br />

nicht einmal die Anzahl und die Standorte<br />

der Ladestationen, aber sie sind wiederholt<br />

belegt oder defekt“, lautet eines seiner Argumente.<br />

Einen Teil der Leasingraten bekam Bernd<br />

Stumpf während des Modellversuchs vom<br />

Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR) zurückerstattet. Die nämlich<br />

wertete sämtliche Daten seines E-Taxis<br />

aus und ermittelt so unter anderem die<br />

bedarfsgerechte Anordnung von Schnell-<br />

Ladesäulen für E-Fahrzeuge in der Bundeshauptstadt.<br />

Während des Projekts gab es<br />

den Strom für die E-Taxis kostenlos. 20 bis<br />

30 Minuten dauert es, die Batterie bis zu<br />

80 Prozent ihrer Leistungskapazität wieder<br />

aufzuladen. Dann ist das Fahrzeug für weitere<br />

100 bis 150 Kilometer Reichweite startklar.<br />

Ob es eher die untere oder die obere<br />

Grenze ist, hängt von der Fahrweise ab.<br />

14 <strong>taxi</strong> <strong>news</strong> 4/<strong>2016</strong>

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