Emmendingen Magazin, April 2017
Die Baumpflanzer: Auch Julian Schab und Julia Böhm haben bei der SWE-Aktion zwei von tausend Bäumen gepflanzt.
Die Baumpflanzer: Auch Julian Schab und Julia Böhm haben bei der SWE-Aktion zwei von tausend Bäumen gepflanzt.
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STRASSENBAU<br />
Einsatz für ein Kulturgut und<br />
ein idyllisches Tal nicht von<br />
der Diskussion über den Straßenneubau<br />
trennen lässt. Denn<br />
das Tennenbacher Tal und das<br />
Kloster stehen unter Landschafts-,<br />
Denkmal-, Wasserund<br />
Biotopschutz. Ulrich Niemann,<br />
der sich umfangreiche<br />
Kenntnisse über die Baupläne<br />
und das Verfahren angeeignet<br />
hat, kann nicht verstehen,<br />
wie dieser gesetzliche Schutz<br />
durch das Landratsamt und den<br />
Kreistag ignoriert wird.<br />
Auch der Regionalverband<br />
Südbaden des Verkehrsclub<br />
Deutschland (VCD) kann die<br />
Nichtbeachtung der Umweltgesetze<br />
nicht akzeptieren. Der<br />
Verband hat deshalb bereits<br />
einen Beschwerdebrief an den<br />
Petitionsausschuss des Landtags<br />
und einen Brief an den<br />
Landesminister für Umweltschutz,<br />
Franz Untersteller,<br />
geschrieben. Der Brief blieb<br />
unbeantwortet. Der VCD erwägt<br />
nun eine Klage vor dem<br />
Verwaltungsgericht.<br />
Die Pläne für eine neue Straße<br />
durchs Tennenbacher Tal sind<br />
zehn Jahre alt. 2,5 Millionen<br />
Euro sollen in das Bauvorhaben<br />
investiert werden. Unterirdische<br />
Entwässerungen,<br />
Schwermetallfilter, breite Bankette, vergrabene Dichtungsfolien und<br />
eine neue Betonbrücke sind geplant. Dagegen kämpft Ulrich Niemann<br />
zusammen mit anderen Mitstreitern. „Wir können das Besondere, das<br />
Einmalige der Porta Coeli („Himmels pforte“, der lateinische Name des<br />
©Foto: Bürgerforum Schutz des Tennenbacher Tals<br />
Der Asphaltstreifen soll doppelt so breit werden, die linke Straßenseite 3,40<br />
Meter mit Leitplanke. Die Straße soll zudem dichter an der Kapelle vorbei<br />
führen. Die Brücke soll doppelt so breit wie bisher und aus Beton werden.<br />
Die Kosten werden rund 2,5 Millionen Euro betragen.<br />
früheren Zisterzienserklosters;<br />
Anm. d. Red.) herausarbeiten<br />
und für uns nutzen, – oder wir<br />
rammen Leitplanken in den<br />
Boden und versiegeln Bankette,<br />
so wie überall, wo die<br />
Straßenbauer freie Hand bekommen“,<br />
plädiert Ulrich Niemann.<br />
„Hier müssen andere<br />
Regeln gelten als außerhalb des<br />
Tales. Hier müssen die Ästhetik<br />
der Landschaft, das Wissen<br />
um die Geschichte, Kultur und<br />
Religion die Entscheidungen<br />
bestimmen.“<br />
Die Hoffnung, die Emmendinger<br />
Gemeinderäte würden<br />
sich des Themas annehmen<br />
und entschieden das Einhalten<br />
gesetzlichen Schutzes einfordern<br />
und dem Erhalt von<br />
Kulturdenkmälern und Idylle<br />
den Vorrang vor einer neuen,<br />
breiten Straße einräumen, hat<br />
sich zerschlagen. Die Stadtverwaltung<br />
hat sich ausschließlich<br />
zuständig für die künftige Geschwindigkeitsbegrenzung<br />
auf<br />
einer neuen Straße erklärt. Die<br />
kann aufgrund der geplanten<br />
Breite 100 Kilometer pro<br />
Stunde betragen. Eine Schnellstraße,<br />
die dicht an der alten<br />
Kapelle durch ein verwunschenes<br />
Tal führt und zum Rasen<br />
einlädt. Das Tennenbacher Tal<br />
gehört größtenteils dem Land Baden-Württemberg, die Straße gehört<br />
dem Landkreis und der Bach, der überbrückt werden soll, der Stadt<br />
<strong>Emmendingen</strong>. Das Tal betrifft uns alle. Jeder sollte hierzu Haltung<br />
zeigen.<br />
Barbara Breitsprecher<br />
WAS ZÄHLT SIND<br />
BALANCE,<br />
STRUKTUR<br />
UND SIE.<br />
Einnrichtungskultur GmbH<br />
Humboldtstraße 3, 79098 Freiburg<br />
Tel. 0761-120 95 0<br />
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<strong>Emmendingen</strong> <strong>Magazin</strong> | 15<br />
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