LÜNEBURG AKTUELL KULTUR KUNST PORTRÄT ... - Quadrat
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22 quadrat 10 / 2010 � rangezoomt<br />
Die Jagd − Sport im roten Rock<br />
Das Reiten hinter den Hunden ist eine der<br />
ältesten Formen der Jagd. Später nutzen es<br />
Könige und Edelleute als Zeitvertreib. Heu-<br />
te sind die Schleppjagden in Deutschland unblu-<br />
tig, das Jagen auf lebendes Wild ist seit den<br />
30ern gesetzlich verboten. Die Hunde laufen auf<br />
einer künstlichen Fährte, dem „Scent“. Dieses<br />
„Elixier“, oft aus Anislösung angesetzt, hängt an<br />
Kanistern am Sattel der Schleppenleger, die dann<br />
die Spur legen, auf der die Meute läuft. Eine<br />
„Line“ (Strecke) ist je nach Beschaffenheit des<br />
Geländes zwischen 1,5 bis 4 km lang, in der Regel<br />
reitet man drei bis vier Lines. Wenn der Master<br />
dann die Meute frei gibt, folgen die Reiter mög-<br />
lichst nahe hinter den Hunden, um deren Sucharbeit<br />
mitzuerleben. Dabei geht es über natürliche<br />
Hindernisse wie Knicks und Gräben, durch Wasserläufe,<br />
über Baumstämme und Hecken hinweg.<br />
Der rote Rock, der von den Reitern getragen wird,<br />
hat nichts mit Wichtigtuerei zu tun, sondern dient<br />
dazu, im Wald und im Nebel besser wahrgenommen<br />
zu werden. Am Ende einer jeden Jagd wird<br />
den Teilnehmern der „Bruch“ überreicht, der vor<br />
dem Hubertustag, am 3. November, aus Eiche,<br />
später aus Fichte besteht. Die Hunde versammeln<br />
sich, um ihr „Curree“ zu bekommen, einen Rinderpansen<br />
als Belohnung für ihre gute Arbeit.<br />
Beim prasselnden Feuer und dem Klang der Jagd-<br />
DAS REITEN HINTER DEN HUNDEN IST EINE DER ÄLTESTEN FORMEN DER JAGD,<br />
SCHLEPPJAGDEN SIND HEUTE UNBLUTIG.<br />
hörner klingt dann der Jagdtag aus. Wer einen solchen<br />
im Herbst miterleben möchte, ist am 6. Oktober<br />
auf dem Rehrhof bei Amelinghausen ab<br />
14.00 Uhr willkommen. (ed)<br />
FOTO: THOMAS IX