PROMAGAZIN April 2017
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für die Region Heilbronn-Franken.<br />
04 I 17<br />
17. Jahrgang | 3,20 Euro | 52856<br />
Ursprung<br />
Im Heilbronner Land rührt sich was<br />
Wahlen in Frankreich I Weiterbildung & Personalmanagement I Ratgeber Zukunft I pro-magazin.de
Das offizielle Buch zur Landesgartenschau 2016<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
edition<br />
WÜRTH OPEN AIR<br />
21.–23. JULI <strong>2017</strong><br />
Carmen Würth Forum • Künzelsau-Gaisbach • www.wuerth-open-air.de<br />
07–01–03/17<br />
07–01<br />
der Frühling ist da! Die Natur ist aus dem Winterschlaf erwacht –<br />
alles grünt. Blumen und Bäume stehen in voller Blüte. Spätestens<br />
jetzt werden die Lebensgeister in uns wieder lebendig.<br />
Alles neu macht in Frankreich dieses Jahr schon der <strong>April</strong>, nicht<br />
erst der Mai. Die anstehenden Präsidentenwahlen am 23. <strong>April</strong><br />
sind die wohl spannendsten in der jüngeren Geschichte unseres<br />
Nachbarlandes. So, wie es aktuell aussieht, wird die Wahl zwischen<br />
Marine Le Pen und Emmanuel Macron entschieden. Beide könnten<br />
unterschiedlicher kaum sein. Wird der Ausgang der Wahl auch<br />
Auswirkungen auf uns Deutsche haben? Schließlich ist Frankreich<br />
– nach den USA – der zweitwichtigste Handelspartner der Bundesrepublik.<br />
Mit Spannung können wir also gen Westen blicken. Wir<br />
haben dies bereits getan – das Ergebnis ist nachzulesen ab Seite 8.<br />
Wo kommen wir her und wo wollen wir hin? Diese Fragen sind<br />
vermutlich so alt, wie die Menschheit selbst. Den Ursprung<br />
unseres Lebens erforschen wir seit Generationen. Die Antworten<br />
darauf sind nicht einfach zu finden. Auch wir haben uns in der<br />
Titelstrecke mit ebendiesen Fragen auseinandergesetzt – bezogen<br />
auf das Heilbronner Land. In diesem Zusammenhang haben wir<br />
alte Mythen genauer unter die Lupe genommen, sind auf Spurensuche<br />
in verschiedenen Kommunen gegangen, die in diesem Jahr<br />
1250 Jahre alt werden und haben einen Blick ins Hier und Jetzt<br />
sowie in die Zukunft geworfen. Zu welchen spannenden Ergebnissen<br />
wir gekommen sind, finden Sie ab Seite 10 selbst heraus.<br />
Kontakt<br />
BILDER, BLÜTEN<br />
UND GESCHICHTEN<br />
Die Landesgartenschau<br />
in Öhringen 2016<br />
Das Buch zur Landesgartenschau in<br />
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Sie haben Anmerkungen, Wünsche<br />
oder Fragen? Melden Sie sich!<br />
KLASSIK<br />
POP<br />
ROCK<br />
Der Ursprung unserer beruflichen Zukunft fußt meist auf einer<br />
Entscheidung, die wir im Teenageralter treffen – die jedoch oft<br />
Auswirkungen auf unser ganzes Leben hat: die Bewerbung auf<br />
einen Ausbildungsplatz. In unserem Ratgeber Zukunft gehen<br />
wir unter anderem den Fragen nach, wie eine gute Bewerbung<br />
aufgebaut sein sollte und welche Inhalte auf keinen Fall fehlen<br />
dürfen. Mehr dazu ab Seite 33.<br />
lydia.hilpert@pro-vs.de<br />
Würth<br />
Philharmoniker<br />
Dirigent: Kent Nagano<br />
CRO<br />
Samstag, 22. Juli <strong>2017</strong><br />
Sting<br />
Sonntag, 23. Juli <strong>2017</strong><br />
In der neuen Serie „Museen in der Region“ hat sich unsere<br />
Redakteurin Olga Lechmann das NSU-Museum in Neckarsulm<br />
genauer angeschaut – und hatte dabei jede Menge Aha-Erlebnisse.<br />
Nachzulesen ab Seite 42.<br />
Viel Freude dabei wünscht Ihnen<br />
Solist: Lars Vogt, Klavier<br />
Einlass: 16 Uhr<br />
Einlass: 17 Uhr<br />
Freitag, 21. Juli <strong>2017</strong><br />
Einlass: 19.30 Uhr<br />
Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Redaktionsleitung<br />
Karten gibt es an allen eventim-Vorverkaufsstellen,<br />
unter www.eventim.de<br />
3
INHALT<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
Politik<br />
8 Auf dem Weg zur Revolution?<br />
Frankreich wählt einen neuen Präsidenten<br />
Titel<br />
10 Von Burgen, Booten und Brunnen<br />
Mythen und Geschichten im Heilbronner Land<br />
12 „Viele kluge und fleißige Menschen“<br />
Josip Juratovic im Interview<br />
14 Viel Nachholbedarf<br />
Die Verkehrsinfrastruktur hat Schwächen<br />
18 Verlockend, wie es lockt<br />
Besuchermagnete im Unterland<br />
20 Das Jahr der Jubiläen<br />
Diese Gemeinden feiern 1250. Bestehen<br />
Wirtschaft<br />
24 Das Lernen hört nie auf<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten in Heilbronn-Franken<br />
26 Der Mensch im Mittelpunkt<br />
Über das Fordern und Fördern von Mitarbeitern<br />
Wer zieht in den Élysée-Palast?<br />
8<br />
Sie sorgt für teils hitzige Diskussionen – und das nicht nur<br />
im eigenen Land: die Präsidentschaftswahl am 23. <strong>April</strong><br />
in Frankreich. Wer wird auf François Hollande folgen? Wir<br />
haben bei Experten nachgefragt.<br />
10 Ein Landkreis voller Legenden<br />
Im Heilbronner Land haben sich zahlreiche Mythen und<br />
Fabeln über teilweise viele Jahrhunderte hinweg gehalten.<br />
Noch heute werden diese – teils schaurigen – Geschichten<br />
von Generation zu Generation erzählt. Wir haben uns<br />
umgehört und einige von ihnen in unserer <strong>April</strong>-Ausgabe<br />
noch einmal zusammengefasst.<br />
Fotos: Fotolia/andriano_cz, Audi AG, Fotolia/Photographee.eu<br />
24 Weiterbildung zahlt sich aus<br />
Lebenslanges Lernen ist heute wichtiger als jemals zuvor.<br />
Denn die Halbwertszeit von erworbenem Wissen nimmt<br />
immer schneller ab. Doch welche Möglichkeiten gibt es in<br />
der Region, sich weiterzubilden?<br />
Fundament für die Zukunft<br />
33<br />
Sie gehört wohl zu den wichtigsten Phasen im Leben eines<br />
Menschen: die Zeit der beruflichen Orientierung. Doch wie<br />
bewirbt man sich heute auf eine Stelle, die einen interessiert?<br />
Bewerbungscoach Yvonne Fischer weiß Rat.<br />
Finde alles auf einen Blick<br />
Kurzportrait des<br />
Arbeitgebers<br />
Ansprechpartner<br />
für Bewerbungen<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
STELLEN SICH VOR<br />
Eine Übersicht der Arbeitgeber auf<br />
portrait.jobstimme.de<br />
•<br />
Finanzielle<br />
Sonderleistungen<br />
Beruf, Familie<br />
und Perspektiven<br />
28 „Eine echte Erfolgsgeschichte“<br />
Der Studiengang Personalmanagement im Überblick<br />
30 Sprache fürs Leben<br />
Die aim unterstützt Kinder mit Sprachdefiziten<br />
32 Sich nicht abhängen lassen<br />
Bernd Hertner hat sich weitergebildet – mit 50 plus<br />
33 „Bewerbung kommt von werben“<br />
Yvonne Fischer gibt Tipps für eine gute Bewerbung<br />
36 Die Probezeit unter der Lupe<br />
Darum ist die Anstellung auf Bewährung wichtig<br />
38 Netzwerke nutzen<br />
Warum es nie zu früh ist, Verbindungen aufzubauen<br />
40 Interpack is calling<br />
Die wichtigste Messe der Verpackungsbranche steht an<br />
Serie: Museen in der Region<br />
42 Räder, die die Welt veränderten<br />
Das NSU-Museum in Neckarsulm öffnet seine Pforten<br />
18 Echt anziehend<br />
Das Audi Forum in Neckarsulm<br />
und der Freizeitpark Tripsdrill<br />
bei Cleebronn gehören<br />
sicherlich zu den beliebtesten<br />
Attraktionen im<br />
Heilbronner Land. Beide<br />
locken Jahr für Jahr tausende<br />
Besucher in unsere<br />
Region.<br />
20 1250 Gründe, zu feiern<br />
Offenau, Gundelsheim, Obergriesheim sowie Ober- und<br />
Untereisesheim: Sie alle haben in diesem Jahr eines gemeinsam<br />
– sie feiern ihr 1250. Jubiläum. Wie die Gemeinden den<br />
Festakt begehen, was die Herausforderungen der Zukunft<br />
sind und wie viel Tradition auch heute noch in diesen<br />
Kommunen steckt, haben wir herausgefunden.<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
6 Regioskop<br />
23 Menschen für Menschen<br />
44 Veranstaltungskalender<br />
46 Ausblick & Impressum<br />
Zum Titelbild<br />
Wie und wann Leben auf der Erde begonnen hat, wissen<br />
wir auch heute noch nicht genau. Experten gehen davon<br />
aus, dass der Beginn allen Lebens vor etwa 3,5 Milliarden<br />
Jahren in der Tiefsee zu suchen ist. Auch heute beschäftigen<br />
uns die Fragen: Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin?<br />
Im Heilbronner Land sind wir genau diesen Fragen nachgegangen<br />
– und haben teils sehr spannende Antworten darauf<br />
gefunden.<br />
Foto: Fotolia/puckillustrations<br />
4<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong>
REGIOSKOP<br />
REGIOSKOP<br />
1 Heilbronn<br />
Eintrittspreise stehen fest<br />
7<br />
Am 17. <strong>April</strong> 2019 öffnet die Bundesgartenschau in<br />
Heilbronn. Damit beginnt ein 173 Tage langes Sommerfest,<br />
zu dem ein Millionenpublikum erwartet wird.<br />
Bei der Gestaltung der Eintrittspreise hat die Bundesgartenschau<br />
Heilbronn 2019 GmbH besonders auf Familienfreundlichkeit<br />
geachtet. Kinder unter 15 Jahren<br />
haben erstmals bei einer Bundesgartenschau freien<br />
Eintritt. Erwachsene zahlen 23 Euro. Wer zwischen 15<br />
und 25 Jahre alt ist, kommt für acht Euro aufs Gelände.<br />
Senioren ab 67 Jahren erhalten eine Tageskarte<br />
zum Preis von 21 Euro.<br />
Foto: Bundesgartenschau Heilbronn 2019<br />
1<br />
Landkreis<br />
Heilbronn<br />
6<br />
Main-Tauber-Kreis<br />
3<br />
Hohenlohekreis<br />
2<br />
5<br />
4<br />
Landkreis<br />
Schwäbisch-Hall<br />
5 Waldenburg<br />
Ausnahmeschwimmerin verewigt sich<br />
Bei der Auftaktveranstaltung zum Ziehl-Abegg-Triathlon<br />
wurde Britta Steffen, ehemals schnellste<br />
Schwimmerin der Welt, als Ehrengast von Waldenburgs<br />
Bürgermeister Markus Knobel begrüßt. Mit<br />
ihrem Vortrag fesselte sie die Gäste in der Mehrzweckhalle.<br />
Höhepunkte des Abends war, als sich<br />
Steffen in das Goldene Buch der Stadt eintrug.<br />
Foto: Ziehl-Abegg/Marc Weigert<br />
6 Heilbronn<br />
Verkehrsverbund feiert seinen 20. Geburtstag<br />
3 Main-Tauber-Kreis<br />
Hand in Hand mehr erreichen<br />
Das neu gegründete Arbeitsbündnis „Jugend und<br />
Beruf“ will chancenärmere junge Menschen im<br />
Main-Tauber-Kreis gezielt und Hand in Hand unterstützen,<br />
damit auch sie Fachkräfte von morgen<br />
werden. Dies erklärten Landrat Reinhard Frank, die<br />
Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für<br />
Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim Thekla<br />
Schlör, Kreis-Sozialdezernentin Elisabeth Krug<br />
und Jobcenter-Geschäftsführer Hubert Hornung<br />
nach Unterzeichnen der Kooperationsvereinbarung.<br />
Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis/Markus Moll<br />
Der Heilbronner-Hohenloher-Haller-Nahverkehr feiert in<br />
diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Er ist Dachorganisation<br />
und -marke von 18 kooperierenden Bus- und Schienenverkehrsunternehmen.<br />
Die Stadt Heilbronn und die Landkreise<br />
sind Aufgabenträger für den Busverkehr und finanzieren diesen.<br />
Aufgabenträger für den Schienenverkehr ist das Land Baden-Württemberg.<br />
Wie sich der Verkehrsverbund in den zurückliegenden<br />
20 Jahren entwickelt hat, hat Geschäftsführer<br />
Gerhard Gross in einem Pressegespräch aufgezeigt. So seien<br />
die Fahrgastzahlen kontinuierlich von knapp 24 auf mehr als<br />
49 Millionen Personen gestiegen.<br />
Foto: HNV<br />
7 Tauberbischofsheim<br />
Kaufhausumbau hat begonnen<br />
Der Umbau des ehemaligen Mainkaufhauses in<br />
der Tauberbischofsheimer Gartenstraße zu einem<br />
Büro- und Dienstleistungsgebäude hat begonnen.<br />
Nach Fertigstellung im Frühjahr 2018 werden hier<br />
Teile des Landratsamtes wie das Verkehrs- oder<br />
Jugendamt einziehen. Laut einem Beschluss des<br />
Kreistages mietet die Kreisverwaltung das Gebäude<br />
für zunächst 20 Jahre.<br />
Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis<br />
2 Künzelsau<br />
Landrat Neth erhält Hans-Scholl-Rose<br />
Landrat Dr. Matthias Neth erhielt kürzlich einen<br />
Hans-Scholl-Rosenstock von Hans-Jürgen Deck. Im<br />
Beisein von Forchtenbergs Bürgermeister Michael<br />
Foss, Bürgermeister a. D. Uwe Gysin und Stadtarchivar<br />
Stefan Kraut wurde er vor dem Eingang des<br />
Landratsamtes Hohenlohekreis eingepflanzt.<br />
Foto: Landratsamt Hohenlohekreis<br />
4 Region Heilbronn-Franken<br />
Sommersemester hat begonnen<br />
Für 967 Studienanfänger begann am 13. März mit<br />
Start des Sommersemesters der Hochschulalltag an<br />
der Hochschule Heilbronn. Fast 3440 Interessierte<br />
hatten sich für die gut 790 Bachelor- und Masterstudienplätze<br />
der Hochschule an ihren vier Standorten<br />
beworben, darunter 2913 Bewerbungen für<br />
670 Bachelor- und 527 für 121 Masterstudienplätze.<br />
Foto: Hochschule Heilbronn<br />
6<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong>
POLITIK | Wahl in Frankreich<br />
Wahl in Frankreich | POLITIK<br />
Liberté, égalité, fraternité“, hallte<br />
es einst durch die Straßen von<br />
Paris. Für Freiheit, Gleichheit und<br />
Brüderlichkeit sind die Franzosen<br />
einst aufgestanden. Wer an Frankreich<br />
denkt, denkt auch heute noch an Revolution<br />
oder zumindest an Reform.<br />
Doch diese Haltung war zuletzt in die<br />
Jahre gekommen. Stagnation und Resignation<br />
– in politischer und wirtschaftlicher<br />
Hinsicht – schienen sich breitgemacht<br />
zu haben. Und das, obwohl<br />
die politische Führung immer wieder<br />
zwischen den etablierten Parteien<br />
gewechselt hatte. Jetzt, im Monat der<br />
Präsidentenwahl, könnten die Franzosen<br />
zu ihren alten Werten zurückkehren.<br />
Denn das, was sich so kurz vor der<br />
Wahl zum neuen französischen Staatsoberhaupt<br />
abzeichnet, deutet auf Veränderung<br />
hin. Die Wahlen sind die<br />
wohl spannendsten in der jüngeren<br />
Geschichte unseres Nachbarlandes.<br />
„In Frankreich können wir einige<br />
Dinge beobachten, die auch in anderen<br />
Demokratien – in Europa wie in<br />
den USA – stattfinden: Die klassische<br />
Rechts-Links-Opposition verschiebt<br />
sich, Parteien mit einfachen Formeln<br />
haben Zulauf, die politische Debatte<br />
wird roher und die politische Sprache<br />
entfesselt sich, die Wähler sind unberechenbar<br />
und man kann ein generelles<br />
Misstrauen gegenüber den ‚Eliten‘<br />
feststellen“, fasst Frank Baasner,<br />
Direktor des Deutsch-Französischen<br />
Instituts in Ludwigsburg,<br />
die politische<br />
Situation in Frankreich<br />
zusammen.<br />
Auf dem Weg zur<br />
Revolution?<br />
Am 23. <strong>April</strong> findet der erste Gang einer Wahl statt,<br />
die weitreichende Folgen haben könnte. Frankreich<br />
stimmt für einen neuen Präsidenten. Eine Übersicht.<br />
Von Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Foto: Fotolia/Denis Rozhnovsky<br />
sen Lust und Mut zur Veränderung einzuhauchen<br />
– bislang stand nur Marine<br />
Le Pen für eine ‚andere Politik‘.“ Doch<br />
auch Marine Le Pen hat in der Vergangenheit<br />
für allerlei Überraschungen<br />
gesorgt. Bei den Regionalwahlen 2015<br />
erhielt sie rund sieben Millionen Stimmen.<br />
Unter ihrer Führung konnte die<br />
Zahl der Mitglieder des Front National<br />
auf heute 83 000 vervierfacht werden.<br />
Was aber bedeutet das für uns?<br />
Frankreich ist immerhin der wichtigste<br />
Partner der Bundesrepublik in Europa<br />
und zweitgrößter Handelspartner<br />
weltweit. Worauf sollten wir uns gefasst<br />
machen? Baasner beruhigt: „Die Beziehungen<br />
– denken wir an Wirtschaft und<br />
Städtepartnerschaften – sind auch unabhängig<br />
von den Regierungen stabil.“<br />
Auch Jürgen Gurt, Geschäftsführer<br />
der Fibro GmbH in Weinsberg,<br />
blickt unbesorgt in die Zukunft der<br />
deutsch-französischen Zusammenarbeit<br />
und Freundschaft: „Der Wahl sehe<br />
ich relativ gelassen entgegen. Wir ha-<br />
Auf bis zu vier<br />
verschiedenen<br />
Geräten lesbar<br />
Ganze Ausgaben<br />
im WLAN<br />
herunterladen<br />
und unterwegs<br />
offline lesen<br />
„<br />
Emmanuel Macron ist<br />
ein Phänomen.<br />
Frank Baasner<br />
“<br />
Die einst etablierten Parteien sind<br />
in den zurückliegenden Jahren mehr<br />
und mehr ins Abseits geraten. Die Wahl<br />
werden andere gewinnen. „Wir rechnen<br />
mit drei möglichen Kandidaten für die<br />
Stichwahl: Emmanuel Macron, Marine<br />
Le Pen und François Fillon – auch wenn<br />
der im Moment eine sehr ungeschickte<br />
Figur abgibt. Aus heutiger Sicht fände<br />
ich es überraschend, wenn Fillon in die<br />
Stichwahl kommt. Im Moment sieht es<br />
mehr nach Le Pen und Macron aus“, so<br />
die Einschätzung des Experten.<br />
Wer also wird in den Élysée-<br />
Palast einziehen? Die Kandidatin des<br />
rechtsextremen Front National, Marine<br />
Le Pen? Oder der Kandidat der Bewegung<br />
En Marche, Emmanuel Macron?<br />
Beide könnten unterschiedlicher kaum<br />
sein. Sie – die das Feindbild des „deutschen<br />
Europas“ prägt und sich gegen<br />
den Verbleib in der Europäischen Union<br />
ausspricht. Er – der sich für eine<br />
intensive deutsch-französische Zusammenarbeit<br />
stark macht und die europäische<br />
Integration Frankreichs weiter<br />
vorantreiben will.<br />
„Macron ist ein Phänomen – ein<br />
wenig erinnert er an den mitreißenden<br />
Kandidaten Barack Obama seinerzeit.<br />
Mit Macron würde endlich<br />
etwas anders: Er spricht anders, direkter,<br />
glaubwürdiger. Er ist ein Kandidat,<br />
der sich traut, lauthals mehr Europa<br />
zu fordern und die Zusammenarbeit<br />
gerade mit Deutschland<br />
hochhält“, bewertet Baasner<br />
den 40-Jährigen und betont:<br />
„Zudem ist es ihm<br />
gelungen, den Franzoben<br />
die Franzosen in der Vergangenheit<br />
als gute und faire Geschäftspartner<br />
kennengelernt, mit denen wir eng<br />
zusammenarbeiten. Wir glauben nicht,<br />
dass sich unsere Beziehungen zu Frankreich<br />
verändern werden.“ Frankreich<br />
ist für das Weinsberger Unternehmen,<br />
das im Elsass eine eigene Niederlassung<br />
betreibt, der mit Abstand zweitgrößte<br />
Exporthandelspartner – nach<br />
den USA. An einen Austritt des Nachbarlandes<br />
aus der EU will Gurt ebenso<br />
wenig glauben: „Da selbst bei der Wahl<br />
von Marine Le Pen der EU-Austritt<br />
nicht beschlossen ist, denken wir, dass<br />
es keine größeren Auswirkungen auf<br />
die deutsche Wirtschaft geben wird.<br />
Langfristig muss man die Entwicklungen<br />
abwarten. Wir denken, dass Frankreich<br />
die wirtschaftlichen Vorteile der<br />
EU kennt und diese schätzt.“<br />
Doch Fakt ist auch: Die Hälfte der<br />
Franzosen weiß noch nicht, wen sie<br />
wählen wird. Das Ergebnis bleibt also<br />
spannend.<br />
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8 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
9
TITEL | Heilbronner Land<br />
Heilbronner Land | TITEL<br />
Von Burgen,<br />
Booten und<br />
Brunnen<br />
Es klingt so geheimnisvoll, doch das Wort Mythos bedeutet<br />
semantisch zu Deutsch nichts anderes als Erzählung. Allerdings<br />
enthält nicht jeder Mythos unbedingt einen wahren Kern. Eine<br />
Spurensuche.<br />
Wir hören sie gerne am Lagerfeuer,<br />
an verregneten Abenden<br />
oder etwa am gruseligsten<br />
Tag des Jahres, an Halloween.<br />
Mythen, Sagen, Legenden und (Geister)geschichten,<br />
die sich so oder so<br />
ähnlich zugetragen haben, wie sie uns<br />
erzählt werden oder wir sie selbst zum<br />
Besten geben. Manche dieser über<br />
Jahrhunderte tradierten Erzählungen<br />
lassen uns staunen oder jagen dem ein<br />
oder anderen sogar einen Schauer über<br />
den Rücken. Doch was viele nicht wissen:<br />
Auch um die eigene Heimatregion<br />
oder den Geburtsort ranken sich Mythen<br />
und Geschichten – manche davon<br />
sind wirklich passiert, andere vielleicht<br />
doch nur erfunden. Auf der Suche nach<br />
solchen Überlieferungen haben wir<br />
drei Geschichten aus dem Landkreis<br />
Heilbronn ausgegraben.<br />
„Die Weiber mögen abziehn und<br />
jede habe frei, was sie vermag zu tragen<br />
und ihr das Liebste sei; lasst ziehn<br />
mit ihrer Bürde sie ungehindert fort,<br />
das ist des Königs Meinung, das ist<br />
des Königs Wort“, schrieb der französische<br />
Dichter Adelbert von Chamisso<br />
(1781-1838) lediglich sieben Jahre<br />
vor seinem Tod über die Frauen von<br />
Weinsberg. Ihre Geschichte ist wohl<br />
die berühmteste, die mit dem Heil-<br />
bronner Land und im Besonderen mit<br />
der 12 000-Einwohner-Stadt Weinsberg<br />
assoziiert wird: Wir schreiben das Jahr<br />
1140, der Stauferkönig Konrad und der<br />
bayerische Herzog Welf befinden sich<br />
im Krieg. Weil die Weinsberger Letzterem<br />
treu ergeben sind, beschließt Konrad,<br />
deren Burg zu umstellen. Wochen<br />
gehen ins Land, die Belagerten leiden<br />
Hunger – doch sie weigern sich, aufzugeben.<br />
Da droht Konrad, am nächsten<br />
Morgen alle zu töten. In der Nacht<br />
aber schleicht sich eine junge Weinsbergerin<br />
zum Stauferkönig, um ihn darum<br />
zu bitten, die Bürger zu verschonen.<br />
Von der Schönheit der mutigen<br />
Unbekannten geblendet, gewährt er allen<br />
Frauen, vor der Eroberung von der<br />
Burg zu fliehen und alles mitzunehmen,<br />
was sie tragen können. Als der<br />
König bei Tagesanbruch erwacht, kann<br />
er nicht fassen, was er sieht: Ein langer<br />
Zug von Frauen passiert das Burgtor<br />
– auf dem Rücken keine persönlichen<br />
Habseligkeiten oder wertvollen Gegenstände,<br />
sondern eine jede ihren eigenen<br />
Mann. Weil sie Konrad beim Wort<br />
nehmen, retten die Weinsbergerinnen<br />
ihren Gatten das Leben. Als des Königs<br />
Neffe sich jedoch einmischen will, sagt<br />
Konrad lediglich, von der List der Frauen<br />
beeindruckt: „Lasst sie in Frieden<br />
ziehen. Am Wort des Königs soll man<br />
nicht drehen und deuteln!“<br />
Es ist wohl der bekannteste Offenauer<br />
Mythos, der Kindern und Erwachsenen<br />
von Generation zu Generation<br />
erzählt wurde, um ihnen einen<br />
Schrecken einzujagen – „Die Geschichte<br />
vom Fährmann und dem Hugebocher“,<br />
einem Waldgeist, dessen Name<br />
von dem Flüsschen Huckenbach abgeleitet<br />
wurde. Ereignet haben soll<br />
sie sich in einer regnerischen Wintersnacht,<br />
als die Kirchenglocke gerade<br />
zwölf geschlagen hatte. Der Fährmann<br />
Adam Schott und dessen Frau<br />
schlafen bereits seit einer Weile, da<br />
stört ein lautes Rufen vom Neckar her<br />
jäh die friedliche Stille: „Holüber!“ Die<br />
Gattin des Fährmannes erwacht sofort<br />
– und da ist es wieder, das Rufen.<br />
Sie weckt ihren schnarchenden Mann.<br />
„Was ist los?“, will der sogleich wissen,<br />
als plötzlich wieder gerufen wird:<br />
Foto: Shutterstock/Everett - Art<br />
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gewonnen. Früher waren<br />
Günter Hasenbein gibt gerne Auskunft<br />
über seine Sicherheitssysteme.<br />
„Holüber!“ Adams Frau fordert ihn auf,<br />
hinunter zum Fluss zu gehen und seiner<br />
Aufgabe nachzukommen. Widerwillig<br />
und verschlafen macht sich der<br />
Fährmann, einen Regenumhang über<br />
den Schultern, auf den Weg. Am Färcherhaus<br />
angekommen, kann er bereits<br />
Umrisse eines riesigen Mannes<br />
mit unnatürlich feuerhell leuchtenden<br />
Augen am anderen Ufer erkennen.<br />
Eben erreicht der Fährmann die andere<br />
Seite, schon springt der mysteriöse<br />
Fahrgast ins Boot. Die Kapuze seines<br />
durchnässten Mantels tief ins Gesicht<br />
gezogen, sitzt er schweigend da. Adam<br />
traut sich nicht, ihn um das Fahrgeld<br />
zu bitten, das beim Einstieg zu entrichten<br />
ist. Kurz vor dem Ufer hechtet der<br />
Fremde aus dem Boot und verschwindet<br />
in der Dunkelheit. Der Fährmann<br />
– erleichtert, dass er seinen unheimlichen<br />
Fahrgast los ist – blickt in den<br />
Kahn und sieht eine glühende Münze,<br />
die ein tiefes Loch ins Holz gebrannt<br />
hat. Adam hebt sie mit seinem<br />
Schnupftuch auf und steckt sie sich in<br />
die Tasche. Zu Hause fragt seine Frau<br />
erschrocken: „Was ist passiert? Du bist<br />
ja ganz bleich!“ Bei einem Schnaps erzählt<br />
der Fährmann seiner Gattin alles.<br />
„Das ist ja ein Goldstück!“, ruft sie.<br />
„Niemand bezahlt den Fährmann mit<br />
einem Goldstück.“ Sie wiegt die Münze<br />
ungläubig in ihren Händen. Plötzlich<br />
sagt sie: „Das muss der Hugebocher gewesen<br />
sein, den du da gefahren hast.<br />
Der Hugebocher, der drüben im Spiegelwald<br />
haust.“<br />
Stinkende Müllberge auf den Straßen,<br />
frei herumlaufende Tiere, die ihre<br />
Notdurft in den Gassen verrichten, keine<br />
Kanalisation, mangelnde Hygiene.<br />
Mit einem Wort: Mittelalter. Dass da die<br />
Bevölkerung häufig krank war und teilweise<br />
jung verstarb, liegt auf der Hand.<br />
In eben dieser Epoche spielt unsere<br />
dritte Geschichte, die sich in der Gemeinde<br />
Roigheim ereignet haben soll.<br />
Alarmsysteme fehleranfällig, kompliziert<br />
in Bedienung und Montage. Das<br />
ist heute anders. Allerdings ist auch die<br />
Sicherheitslage eine andere: Die Medien<br />
berichten oft von organisierten Banden,<br />
Täter steigen durch Terrassentüren<br />
oder nicht einsehbare Fenster nahezu<br />
geräuschlos ein. „Deshalb haben<br />
wir uns auf die Außenhautsicherung<br />
der Objekte spezialisiert“, sagt Günter<br />
Hasenbein. „So kann die Alarmanlage<br />
auch bei Anwesenheit der Bewohner<br />
eingeschaltet werden.“ Bei Aufhebelung<br />
gesicherter Stellen ertönen sofort<br />
die Innen- und Außensirenen. Die Täter<br />
werden sofort abgeschreckt. Über ein<br />
integriertes Telefonwahlgerät wird der<br />
Einbruch an bis zu drei Rufnummern<br />
gemeldet. Eine Wachdienstaufschaltung<br />
ist auch möglich. Der Preis richtet<br />
sich nach Zahl der Fenster und Türen.<br />
Ein gewisser Arzt namens Fabrum hat<br />
sie 1669 in einem Buch festgehalten.<br />
Er schreibt von einer Schwefelquelle,<br />
die Krankheiten zu heilen vermochte.<br />
Laut Dr. Dieter Wollmann vom Roigheimer<br />
Heimatverein ist der genaue<br />
Ursprungsort der Quelle allerdings<br />
nicht mehr bekannt. Das Schwefelwasser<br />
soll jedenfalls eine desinfizierende<br />
und entzündungshemmende Wirkung<br />
gehabt haben – die Folge seines hohen<br />
Salzgehalts und des Hydrogensulfids,<br />
das als keimtötend gilt. Geheilt wurden<br />
Krankheiten wie „abscheuliche Krätze,<br />
offene Füß, Geschwulst, übel Gehör,<br />
Blindheit, schwache Gelbsucht und<br />
Kropf“, wie es in dem Werk des Arztes<br />
heißt. „Man muss die Heilerfolge des<br />
Schwefelwassers vor dem Hintergrund<br />
der katastrophalen hygienischen Verhältnisse<br />
zu jenen Zeiten sehen“, relativiert<br />
Wollmann. Für die Menschen<br />
damals waren sie jedoch nichts anderes<br />
als ein Wunder. Olga Lechmann<br />
Die Installation dauert zwei bis drei<br />
Stunden. Darüber hinaus installiert HA-<br />
SENBEIN Sicherheitssysteme professionelle<br />
Videoüberwachung, (Video-)Türsprechanlagen<br />
und Notrufsysteme.<br />
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10 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
11
TITEL | Heilbronner Land<br />
Heilbronner Land | TITEL<br />
Zur Person<br />
Josip Juratovic (58) ist seit 2005<br />
Mitglied des Deutschen Bundestages<br />
für Heilbronn. Zudem ist er seit 2011<br />
SPD-Kreisvorsitzender des Heilbronner<br />
Landes. Der in Kroatien geborene<br />
Politiker ist verheiratet, hat drei Kinder<br />
und lebt in Gundelsheim-Böttingen.<br />
„Viele kluge und<br />
fleißige Menschen“<br />
Sich im Bundestag für die Belange eines Kreises Gehör zu verschaffen,<br />
ist bei rund 300 Landkreisen in ganz Deutschland sicher keine<br />
einfache Aufgabe. Wir haben bei Josip Juratovic nachgefragt, wie<br />
er dies für den Landkreis Heilbronn handhabt. Im Interview gibt er<br />
Antworten darauf.<br />
Herr Juratovic, Sie kamen als Jugendlicher<br />
nach Deutschland und in den<br />
Landkreis Heilbronn. Wie haben Sie<br />
diesen zum Zeitpunkt ihrer Ankunft<br />
wahrgenommen und wie wurden Sie<br />
dort integriert?<br />
Juratovic: Als ich in den Landkreis Heilbronn<br />
kam, hat mir die wunderschöne<br />
Landschaft sofort gefallen. Zusätzlich<br />
war alles sehr fortschrittlich. Ich wurde<br />
sehr gut aufgenommen. Dabei war<br />
es sicher hilfreich, dass ich mich umgehend<br />
im Vereinsleben engagiert habe.<br />
Ich wurde schnell integriert.<br />
Der Landkreis umfasst heute 46<br />
Städte und Gemeinden und gehört<br />
bundes- und landesweit<br />
zu den wirtschaftsstärksten<br />
seiner Art. Wie kam es aus<br />
Ihrer Sicht dazu und wie<br />
sehen Sie den Landkreis<br />
aus heutiger Perspektive?<br />
Juratovic: Unser Landkreis war<br />
schon immer geprägt von Tugenden<br />
wie Mut, Fleiß und der<br />
Offenheit für Neues. Dies ist bis<br />
heute so geblieben, vor allem wegen<br />
der Art, wie die Menschen an<br />
Dinge herangehen. Sie sehen ihre<br />
Aufgaben nicht als Probleme,<br />
sondern als Herausforderungen.<br />
Deshalb steht unsere<br />
Region heute so gut da.<br />
Sie kennen das Heilbronner Land persönlich<br />
als Wohn- und Arbeitsort. Wie<br />
bewerten Sie die Gegend hinsichtlich<br />
der beiden Bereiche?<br />
Juratovic: Es ist ein lebens- und liebenswerter<br />
Landstrich mit hohem Anspruch<br />
an sich selbst, aber auch an die<br />
anderen. Das passt gut zu mir.<br />
Sie sind seit 2005 Mitglied des Bundestages<br />
und erster Abgeordneter mit kroatischem<br />
Migrationshintergrund. Seitdem<br />
vertreten Sie das Unterland auf<br />
Bundesebene. Wie kamen Sie als ehemaliger<br />
Fließbandarbeiter zu dem politischen<br />
Amt? Was bedeutet es für Sie?<br />
Juratovic: Ich habe als junger Familienvater<br />
begriffen, dass es zweier grundlegender<br />
Dinge bedarf. An erster Stelle<br />
steht eine gute Arbeit. Aber ebenso<br />
wichtig ist eine funktionierende Gesellschaft.<br />
Letztere sorgt für die gesellschaftlichen<br />
und politischen Rahmenbedingungen,<br />
die wir für ein gutes<br />
Leben brauchen. Allerdings bekommt<br />
man diese nicht geschenkt. Es bedarf<br />
der persönlichen, aktiven Beteiligung,<br />
um für die Werte unserer demokratischen<br />
Gesellschaft einzustehen und<br />
unser Zusammenleben zu gestalten.<br />
Wie handhaben Sie den Spagat<br />
zwischen Kreisvertretung und dem<br />
Amt in Berlin? Wie häufig sind Sie in<br />
Berlin oder im Landkreis zugegen?<br />
Juratovic: Ich bin etwa 22 Wochen<br />
im Jahr in Berlin und zwar von Mon-<br />
Foto: Josip Juratovic<br />
tag bis Freitag. Die folgenden Wochenenden<br />
sowie die ganzen sitzungsfreien<br />
Wochen bin ich dann<br />
im Wahlkreis unterwegs. Das ist<br />
dann jeweils eine 60 bis 70 Stunden-<br />
Woche – sowohl in der Hauptstadt als<br />
auch im Wahlkreis.<br />
Wie sieht die Landkreisvertretung auf<br />
Bundesebene konkret aus?<br />
Juratovic: Ich bin Brückenbauer und<br />
Türöffner. Ich vermittle Gesprächsmöglichkeiten<br />
zwischen unseren regionalen<br />
Akteuren und den Zuständigen<br />
im Bundestag sowie den Ministerien.<br />
Mein Einsatz umfasst die Unterstützung<br />
konkreter Infrastrukturprojekte,<br />
ich bin Mittelbeschaffer für Projekte<br />
oder helfe bei der Standortsicherung<br />
wie beim Deutschen Zentrum für Luftund<br />
Raumfahrt.<br />
Anliegen aus Landkreisen haben in der<br />
Bundespolitik mit Sicherheit nicht den<br />
DEUTSCHES ZWEIRAD-<br />
UND NSU-MUSEUM<br />
DEUTSCHLANDS GRÖSSTE ZWEIRADSAMMLUNG -<br />
VOM LAUFRAD BIS ZUR RENNMASCHINE<br />
allerhöchsten Stellenwert. Wie nehmen<br />
Sie Belange aus der Heilbronner<br />
Gegend auf und wie achten Sie darauf,<br />
dass diese auch in der Bundeshauptstadt<br />
Gehör finden?<br />
Juratovic: Für mich haben gerade<br />
diese Anliegen höchsten Stellenwert.<br />
Ich bin von morgens bis abends im<br />
Wahlkreis unterwegs. Ich besuche<br />
Ämter und Schulen, soziale Einrichtungen<br />
und Firmen, Gewerkschaften<br />
und Vereine. Über neue Ideen und Projekte<br />
informiere ich mich gerne vor<br />
Ort, im Geschäft und auf der Straße, bei<br />
Festen und bei meiner Bürgersprechstunde:<br />
Ich rede viel mit den Menschen<br />
im Heilbronner Land und höre ihnen<br />
zu, wenn es um ihre Wünsche für die<br />
Zukunft geht; seien es gute Arbeitsbedingungen,<br />
Gerechtigkeit im Gesundheitssystem<br />
oder Sicherheit im Alltag.<br />
All diese Eindrücke und Erfahrungen<br />
fließen in meine politische Arbeit in<br />
Berlin ein. Dort sorge ich dann dafür,<br />
dass meine Argumente aus diesen Erfahrungen<br />
Gehör finden.<br />
Wie sehen Sie die Zukunft des Landkreises,<br />
der aktuell zu den stärksten in<br />
ganz Deutschland gehört? Wie wird<br />
es sich in Sachen Arbeitsplätze, Infrastruktur<br />
und Wohngegend weiterentwickeln?<br />
Juratovic: Dank der vielen klugen und<br />
fleißigen Menschen ist es mir um die<br />
Zukunft unserer Region überhaupt<br />
nicht bange. Allerdings können wir nur<br />
etwas erreichen, wenn wir uns nicht<br />
ständig gegenseitig den schwarzen Peter<br />
zuschieben, sondern Hand in Hand<br />
zusammenarbeiten. Wir müssen ein<br />
politisches Klima schaffen, in dem ein<br />
Wettbewerb der Ideen und Argumente<br />
stattfindet, in dem wir nicht nur als<br />
„die Politiker“ behandelt werden, sondern<br />
in dem wir nach unserer persönlichen<br />
Leistung beurteilt werden.<br />
<br />
Interview: Alexander Liedtke<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
13
TITEL | Heilbronner Land<br />
Anzeige<br />
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Viel Nachholbedarf<br />
Das Thema Infrastruktur gehört sicherlich zu den meist diskutierten<br />
in Heilbronn-Franken. Sowohl im Bereich des Ausbaus der Autobahnen<br />
als auch im öffentlichen Nahverkehr hinkt Heilbronn-Franken<br />
hinterher. Und das, obwohl die bestehenden Verkehrswege zum<br />
Teil massiv überlastet sind – und der Bedarf da wäre. Eine Bestandsaufnahme.<br />
Von Uwe Deecke<br />
Ein häufig – aber meist ungern – gesehenes<br />
Symbol in Heilbronn-Franken:<br />
das Baustellenschild.<br />
In den letzten Jahrzehnten sind große<br />
Gewerbegebiete entlang der A6 entstanden,<br />
viele erfolgreiche Firmen<br />
haben sich hier angesiedelt und benötigen<br />
eine intakte Infrastruktur. Doch<br />
die A6 ist oft überlastet. Der geplante<br />
Ausbau braucht noch viel Zeit.<br />
Auf den regelrechten Wirtschaftsboom<br />
in der Region wurde, so scheint<br />
es, auch bei der Bahn kaum oder gar<br />
nicht reagiert. Dürftig sieht es bei der<br />
Frankenbahn Richtung Würzburg aus,<br />
die bei Züttlingen, einem Ortsteil der<br />
Stadt Möckmühl, nur eingleisig verläuft<br />
und auch im regulären Personenverkehr<br />
häufig Verspätungen hat. Von<br />
einem ICE-Anschluss ist Heilbronn<br />
noch weit entfernt, auch wenn man<br />
sich den zur Bundesgartenschau, die<br />
im Jahr 2019 stattfinden wird, wünschen<br />
würde.<br />
Und auch bei der Frankenbahn<br />
entlang der A6 tut sich wenig. Eine<br />
funktionierende Güterzugverbindung<br />
sollte hier eigentlich profitabel arbeiten<br />
können und würde den Verkehr<br />
entlasten. „Es herrscht Stillstand“, sagt<br />
Hans-Martin Sauter vom Verkehrsclub<br />
Deutschland (VCD) zur Güterzugverbindung<br />
auf der Hohenlohebahn zwischen<br />
Heilbronn und Crailsheim und<br />
womöglich weiter nach Nürnberg. Ein<br />
oder zwei Güterzüge verkehrten in<br />
zwei Wochen auf der Strecke, die der<br />
Deutschen Bahn gehört, vom DB-Netz<br />
versorgt wird und nur von privaten Betreibern<br />
ab und zu als Güterstrecke genutzt<br />
wird. Die Bahn habe wenig Interesse<br />
an der Güterzug-Verbindung,<br />
vermutet Sauter.<br />
Während die Strecke von Schwäbisch<br />
Hall nach Crailsheim ausgebaut<br />
wurde, gibt es von Heilbronn aus vor<br />
allem zwei Problemstellen. Die eine<br />
ist der Weinsberger Bahnhof, wo Reisende<br />
zu Fuß die Gleise queren müssen<br />
und so einen Güterverkehr<br />
verhindern. Die<br />
andere ist die Steigung<br />
nach Öhringen, wo<br />
die Strecke immer noch nicht elektrifiziert<br />
ist und sich statt Elektro- dann<br />
Dieselloks nach ihren Stopps den Berg<br />
hochquälen müssen. Viele Güterverkehrstationen<br />
seien einfach von der<br />
Bahn stillgelegt worden, und es fehle<br />
an Überholgleisen sowie Weichen auf<br />
der Strecke, sagt Sauter, selbst ein früherer<br />
„Bahner“ und Kenner der Materie.<br />
Wenn der Zug mit Audi-Teilen und<br />
Fahrzeugen von Ingolstadt umständlich<br />
über den überlasteten Bahnhof<br />
Würzburg abgewickelt werde, sei dies<br />
ein Ergebnis falscher Verkehrspolitik.<br />
Auch die wichtigen Güterverkehre von<br />
Karlsruhe nach Regensburg an der Donau<br />
gehen an der Region vorbei, weil<br />
hier viel höhere Trassenpreise bezahlt<br />
werden müssen – aufgrund der von der<br />
Bahn selbst herbeigeführten schlechten<br />
Verbindung.<br />
„<br />
Es herrscht Stillstand.<br />
Hans-Martin Sauter<br />
“<br />
Das Land Baden-Württemberg hatte<br />
im Jahr 2015 die Elektrifizierung und<br />
den Ausbau der Hohenlohebahn zwischen<br />
Öhringen-Cappel und Schwäbisch<br />
Hall-Hessental als Achse zwischen<br />
den Oberzentren Heilbronn<br />
und Nürnberg zum Bundesverkehrswegeplan<br />
2030 angemeldet.<br />
Dadurch hätte die sehr<br />
stark befahrene Bundesautobahn<br />
A6 mittels eines Durchgangsgüterverkehrs<br />
entlastet<br />
werden können. Das lehnte<br />
der Bund aber ab. „Das<br />
Land bezweifelt, dass es<br />
vorteilhaftere Alternativstrecken<br />
gibt“, sagt<br />
Babett Waschke, Sprecherin<br />
des Verkehrsministeriums<br />
in Stuttgart,<br />
auf Anfrage<br />
Foto: Fotolia/Thomas Sllner<br />
Foto: Diakonie Heilbronn/Erich Benz<br />
1300 Menschen mit Behinderung sind heute an zum Teil hochmodernen Arbeitsplätzen der Beschützenden Werkstätte<br />
Heilbronn beschäftigt. Dieses Jahr feiert sie ihren 50. Geburtstag.<br />
Die Region des Miteinanders<br />
Diakonie hilft – von Behinderten- bis Suchtkrankenhilfe – in nahezu allen Lebenslagen<br />
Heilbronn-Franken, die Region der<br />
Weltmarktführer, von der Natur<br />
begünstigtes Weinland: Sie ist auch die<br />
Region des bürgerschaftlichen Engagements.<br />
Aus den Trümmern des Zweiten<br />
Weltkriegs entstand bald großer<br />
Wohlstand. Zu allen Zeiten gab und<br />
gibt es noch Menschen am Rande der<br />
Gesellschaft – verschuldet oder unverschuldet.<br />
Es gibt aber genauso die<br />
Menschen, die ihren Wohlstand teilen<br />
wollen oder sich ganz praktisch für andere<br />
Menschen einsetzen.<br />
Spenden sammeln und wieder<br />
verteilen, das war der Grundsatz des<br />
Evangelischen Hilfswerkes, das noch in<br />
den letzten Kriegstagen entstand und<br />
im September 1945 seine Heilbronner<br />
Stelle eröffnete. Mit dem legendären<br />
Tempo-Dreirad-Lkw fuhr man ins Hohenlohische,<br />
erbettelte Kartoffeln und<br />
verteilte sie an Flüchtlinge und ausgebombte<br />
Familien. Heute gibt es die<br />
Tafelläden, die gut versorgt sind vom<br />
regionalen Einzelhandel sowie Herstellern<br />
und von hunderten von Ehrenamtlichen<br />
betrieben werden.<br />
Professionalisierung macht auch<br />
vor dem Second-Hand-Bereich nicht<br />
halt: Auf 2500 m² Verkaufsfläche bietet<br />
das Second-Hand-Kaufhaus der Aufbaugilde<br />
Waren aller Art und bietet 80<br />
langzeitarbeitslosen und benachteiligten<br />
Menschen Arbeit. Soziales und Umweltschutz<br />
gehen zusammen: Hunderte<br />
Tonnen von Waren werden jedes<br />
Jahr vor dem Müllplatz bewahrt. Wie<br />
in den Anfängen 1945 ist das Kaufhaus<br />
aber auf Ihre Spenden angewiesen!<br />
Einen 50. Geburtstag feiert dieses<br />
Jahr die Beschützende Werkstätte Heilbronn,<br />
die Partnerin vieler Weltmarktführer<br />
der Region ist: Was als Initiative<br />
eines Diakoniepfarrers begann, bietet<br />
heute zum Teil hochmoderne Arbeitsplätze<br />
für 1300 Menschen mit Behinderung,<br />
460 Wohn- und Betreuungsplätze<br />
gehören zum Angebot.<br />
In nahezu allen Lebenslagen hilft<br />
die Diakonie: die Hilfe der evangelischen<br />
Kirche. Mitten in unserer Region.<br />
Info<br />
Alle Hilfen und Spendenmöglichkeiten<br />
finden Sie unter<br />
www.diakonie-heilbronn.de<br />
Aufbaugilde Heilbronn<br />
Hans-Rießer-Str. 7 / Austraße 31<br />
74076 Heilbronn<br />
www.aufbaugilde.de<br />
Beschützende Werkstätte Heilbronn e. V.<br />
Längelterstraße 188<br />
74080 Heilbronn<br />
www.bw-heilbronn.de<br />
Tafeln im Heilbronner Land<br />
Kreisdiakonieverband Heilbronn<br />
Schellengasse 7-9<br />
74072 Heilbronn<br />
www.diakonie-heilbronn.de<br />
14<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
15
TITEL | Heilbronner Land<br />
www.hammer-rall.de<br />
werden müssen. Der Bau wird über einen<br />
privaten Investor in einem Projekt<br />
der Öffentlich-Privaten Partnerschaft<br />
(ÖPP) realisiert, um den 1,3 Milliarden<br />
Euro teuren Ausbau zu beschleunigen.<br />
Dafür bekommt der Investor 30<br />
Jahre lang die gesamten Maut-Einnahmen<br />
der Strecke und muss dafür Betrieb<br />
und Erhalt gewährleisten.<br />
STEIGERUNG<br />
des <strong>PROMAGAZIN</strong>s. „Zudem widerspricht<br />
die Ansicht des Bundes, auch<br />
im überregionalen und regionalen Verkehr<br />
bedeutsame Strecken seien nicht<br />
bundesverkehrswegeplanfähig, dem<br />
geltenden Bundesrecht.“ Der „technische<br />
Systembruch“ bei Cappel, der mit<br />
dem zeitaufwendigen Umspannen von<br />
Elektro- auf Dieselloks einhergeht, verhindere<br />
die Nutzung der zweigleisigen<br />
Strecke für den Güterverkehr.<br />
BESSER MACHEN<br />
Bessere Verbindungen und Takte soll<br />
es ab 2019 beim ÖPNV auf Druck des<br />
Stuttgarter Ministeriums aber geben.<br />
Für die teilweise immer noch<br />
nicht elektrifizierte Hohenlohebahn,<br />
die Tauberbahn und die von Zugausfällen<br />
und Verspätungen geplagte<br />
Frankenbahn sind nun Verbesserungen<br />
in Sicht. Alle drei sind Teil<br />
des Netzes Hohenlohe-Franken-<br />
Untermain, das die „Westfrankenbahn“<br />
als Tochter der Deutschen<br />
Bahn betreibt und nach<br />
der Ausschreibung nun auch<br />
weitere zwölf Jahre betreiben<br />
darf.<br />
Auf der viel befahrenen A6 kommt der Verkehr regelmäßig zum Erliegen. Der<br />
öffentliche Nahverkehr ist aber nicht immer die bessere Alternative.<br />
Dass die DB-Tochter „Westfrankenbahn“<br />
nun die Ausschreibung ab<br />
2019 gewonnen hat, freut den VCD-Vorstand,<br />
denn die DB-Tochter habe gezeigt,<br />
wie man es „aus einer Hand“ besser<br />
machen könne. Der vom grünen<br />
Verkehrsminister Winfried Hermann<br />
geforderte Stundentakt beim ÖPNV<br />
soll ab 2019 zwischen Crailsheim und<br />
Heilbronn Wirklichkeit werden. Der<br />
„Westfrankenbahn“ gehören Bahnhöfe,<br />
sie hat viele davon reaktiviert<br />
und eigenes Personal. Die schlechte<br />
Güterverkehrsverbindung werde sie<br />
aber nicht alleine beseitigen können,<br />
glaubt Sauter.<br />
Glaubt man den Verkehrsprognosen,<br />
dann stehen der Region<br />
noch mehr Lkw und damit überlastete<br />
Autobahnen bevor. Von 2004 bis<br />
2025 sollen sich die Verkehrslasten annähernd<br />
verdoppeln, und wir befinden<br />
uns mitten in dieser Entwicklung.<br />
Dringendstes Projekt in der Region ist<br />
nach wie vor der dreispurige Ausbau<br />
der A6 bis zur bayerischen Grenze, der<br />
seit vielen Jahren gefordert wird. Dazu<br />
gehört auch der Neubau der Neckartalbrücke,<br />
die längste Autobahnbrücke in<br />
Baden-Württemberg. Sie ist – Experten<br />
zufolge – deshalb schon baufällig,<br />
weil durch den steigenden Güterverkehr<br />
der letzten Jahre lange der Standstreifen<br />
aufgehoben und als Fahrspur<br />
für Lkw genutzt wurde. In Richtung Osten<br />
gibt es aber auch noch weitere Brücken,<br />
die für einen dreispurigen Verkehr<br />
erneuert werden müssten – und<br />
das sehr kostspielig. 36 Brückenbauwerke<br />
sollen bis zum Jahr 2022 fertiggestellt<br />
sein, dazu kommen 13 Kilometer<br />
Lärmschutzwände, die errichtet<br />
Fotos: Uwe Deecke, Peter Hohl, Fotolia/stockphoto-graf<br />
Unter dem Verkehr ächzen aber auch<br />
die Bundes- und Landesstraßen –<br />
überall in der Region. Im Heilbronner<br />
Raum, in einer Erhebung unlängst zu<br />
den größten Stauhochburgen Deutschlands<br />
aufgestiegen, nimmt der Verkehr<br />
auf der B27 in Richtung Stuttgart mehr<br />
und mehr zu, auch wegen des Nadelöhrs<br />
und der baldigen Baustelle Neckartalbrücke.<br />
Eine beliebte Abkürzung ist<br />
die L1111 von Untergruppenbach nach<br />
Heilbronn, die im Berufsverkehr und<br />
bei A6-Unfällen am Weinsberger Kreuz<br />
regelmäßig überlastet ist und auch in<br />
Heilbronn selbst für teils massive Staus<br />
sorgt. Im Norden des Landkreises steigt<br />
bei Unfällen auf der A6 der Verkehr<br />
regelmäßig auf der L1088 von<br />
Öhringen nach Neuenstadt und Bad<br />
Wimpfen wieder in Richtung Autobahn.<br />
Hier ist Stillstand beinahe an der<br />
Tagesordnung.<br />
In Hohenlohe ist es die B19 von<br />
Schwäbisch Hall über Künzelsau nach<br />
Ingelfingen, die stark frequentiert ist.<br />
Ein Ausbau wird hier seit Langem gefordert,<br />
nachdem sich die Verkehrszahlen<br />
stark nach oben entwickelt haben.<br />
Verbessert hat sich die Lage in Schwäbisch<br />
Hall, nachdem die Westumgehung<br />
gebaut wurde und für Entlastung<br />
sorgt.<br />
Gerhard Huber,<br />
Rohrnetzmeister<br />
bei der HVG<br />
Versorgungssicherheit<br />
Wir sind für unsere Kunden 365 Tage im Jahr<br />
24 Stunden im Einsatz.<br />
Mit über 300 Beschäftigten garantieren wir eine sichere und<br />
zuverlässige Versorgung mit Erdgas, Wärme und Trinkwasser<br />
für 300.000 Einwohner und viele Unternehmen in über 40<br />
Städten und Gemeinden. Unsere Erfahrung und das Bestreben,<br />
auf innovative, modernste Lösungen zu setzen, machen<br />
dies möglich.<br />
Dabei geht es uns in allen Bereichen auch um Nachhaltigkeit –<br />
und das heißt für uns langfristig planen, denken und handeln<br />
– für die zukunftsfähige Entwicklung unserer Region.<br />
Wir sind für Sie da – in Heilbronn und in der Region!<br />
Telefon 07131 56-4248<br />
www.hnvg.de<br />
16
TITEL | Heilbronner Land<br />
Heilbronner Land | TITEL<br />
Verlockend, wie es lockt<br />
Attraktivität spielt nicht nur eine Rolle, wenn es um die Partnerwahl<br />
geht. Auch ein Ausflugsziel wird danach beurteilt, wie anziehend es<br />
mit all seinen Facetten auf den, der es mit kritischem Blick betrachtet,<br />
wirkt. Dass das Heilbronner Land dem Attribut attraktiv gerecht<br />
wird, hat es längst bewiesen. Wir stellen zwei Beispiele vor.<br />
Der Neuzugang 2016 unter den Attraktionen in Tripsdrill: der „Heiße Ofen“.<br />
Strahlender Sonnenschein, wolkenloser<br />
Himmel, 25 angenehme<br />
Grad. Es ist Wochenende, keine<br />
Termine, freie Zeit. Nichts wie los zum<br />
Freizeitpark! Da kommt die ganze Familie<br />
auf ihre Kosten. Doch wohin? 145<br />
solcher Parks gibt es in ganz Deutschland,<br />
davon 18 allein in Baden-Württemberg.<br />
Wie wäre es denn mit dem<br />
ältesten? Sozusagen dem Pionier der<br />
Freizeitbranche. Auf nach Tripsdrill!<br />
Die Geburtsstunde von Tripsdrill<br />
im Weiler Treffentrill bei Cleebronn ist<br />
das Jahr 1929, sein Schöpfer ein Wirt<br />
mit dem Namen Eugen Fischer, der<br />
im Zweiten Weltkrieg verstarb. Dessen<br />
Sohn Kurt Fischer baute Tripsdrill,<br />
das 2016 zum zweiten Mal in Folge als<br />
bester Themenpark Europas ausgezeichnet<br />
wurde, weiter aus. Mitte der<br />
90er Jahre übernahmen dann seine<br />
drei Söhne die Geschäftsführung. Heute<br />
zählt der Park mehr als 100 originelle<br />
Attraktionen – vom Indoor-Spielplatz<br />
über das Waschzuber-Rafting bis<br />
hin zur Holzachterbahn „Mammut“.<br />
Das Besondere dabei ist, dass die großen<br />
und kleinen Besucher nicht nur<br />
ihren Spaß haben, sondern auch noch<br />
Wissenswertes über die Schwaben lernen.<br />
Das ist es auch, was den Charme<br />
des 77 Hektar großen Erlebnisparks<br />
ausmacht. Mit viel Liebe zum Detail<br />
sind Themenbereiche wie Weinbau,<br />
Handwerk oder Hauswirtschaft gestaltet;<br />
stilechte Figuren und historische<br />
Exponate lassen das 19. Jahrhundert<br />
plötzlich wieder lebendig werden.<br />
„Unsere Gäste sollen die Kultur, Sagen<br />
und Geschichten aus der Gegend<br />
mitbekommen. Das geht schon los in<br />
den Wartebereichen vor den Attraktionen“,<br />
sagt Geschäftsführer Helmut Fischer<br />
bei einem exklusiven Rundgang.<br />
Für das Eröffnungswochenende am 8.<br />
und 9. <strong>April</strong> werden bis zu 8000 Besucher<br />
erwartet.<br />
Dafür soll alles perfekt sein. Dafür<br />
wird sich drei Wochen vorher an einem<br />
sonnigen, milden Freitag mächtig<br />
ins Zeug gelegt. Auf dem Parkgelände<br />
wuseln geschäftige Mitarbeiter umher,<br />
kümmern sich um die Bepflanzung,<br />
polieren alles auf Hochglanz,<br />
checken die Attraktionen bis zur letzten<br />
Schraube und fahren die eine oder<br />
andere schon mal Probe. Fischer, für<br />
den Zeit seines Lebens klar war, dass er<br />
einmal in die Fußstapfen seines Vaters<br />
und Großvaters treten würde, läuft flotten<br />
Schrittes durch seinen Freizeitpark,<br />
grüßt hier, winkt da, lässt seinen Blick<br />
fast schon verträumt umherschweifen.<br />
Es heißt, in Tripsdrill gäbe es eine Altweibermühle,<br />
aus der betagte Frauen<br />
wieder jung und hübsch herauskommen.<br />
Dieser Effekt scheint sich nicht<br />
nur auf das weibliche Geschlecht zu<br />
beschränken.<br />
Schauplatzwechsel: Auf einer<br />
Bruttogrundfläche von rund 11 000<br />
Quadratmetern eröffnet sich dem Besucher<br />
des modernen Audi Forums das<br />
Tor zur Welt der Marke, die sich den<br />
Slogan „Vorsprung durch Technik“ auf<br />
die Fahnen geschrieben hat. Erdgeschoss<br />
sowie erstes und zweites Ober-<br />
Foto: Erlebnispark Tripsdrill GmbH & Co. KG<br />
" ! # !<br />
$ Â " <br />
geschoss bieten insgesamt etwa 30<br />
wechselnde Exponate zu den Themenausstellungen<br />
Marke, Audi exclusive<br />
und Tradition. Darüber hinaus punktet<br />
das Forum mit seiner ausgezeichneten<br />
Gastronomie – dem Restaurant<br />
Nuvolari. Auch für Tagungen und Veranstaltungen<br />
werden die Konferenzund<br />
Kreativräume des Autobauers gerne<br />
und rege genutzt.<br />
Mit Abstand am spannendsten<br />
sind wohl nichtsdestotrotz die Werksführungen,<br />
die einen exklusiven Blick<br />
hinter die Kulissen der Herstellung des<br />
Fahrzeugs mit den vier Ringen ermöglichen.<br />
Seit der Eröffnung des Audi Forums<br />
im Jahr 2005 wurden stolze 46 000<br />
Besichtigungen von Presswerk, Montage<br />
und Co. gezählt. Dabei werden bis<br />
zu 15-mal am Tag Gruppen oder Einzelpersonen<br />
von speziellen Tourguides,<br />
die das Audi-Werk wie ihre eigene<br />
Westentasche kennen, durch die Produktionshallen<br />
geführt. Peter Schilling<br />
ist einer dieser Guides. Er ist dem Unternehmen<br />
seit 40 Jahren treu und weiß<br />
alles über den Entstehungsprozess von<br />
A4, A5 Cabrio, A6, A7, A8 und R8.<br />
Seinen Ursprung hat alles im<br />
Presswerk, wo Blechrollen aus Stahl<br />
oder Aluminium, sogenannte Coils, zu<br />
Pressteilen für die Karosserie umgeformt<br />
werden. Dabei kann eine Rolle<br />
bis zu 35 Tonnen wiegen. Im Presswerk<br />
ist es laut. Viele der 450 Mitarbeiter,<br />
die im Dreischichtbetrieb produzieren,<br />
haben Stöpsel in den Ohren. „Vor<br />
30 Jahren war es noch viel lauter hier“,<br />
sagt Schilling. Er muss es ja wissen.<br />
Weiter geht es zum Karosseriebau,<br />
wo Kotflügel, Türen, Motorhaube<br />
und Dach zusammengefügt werden.<br />
Hier wird unter anderem punktgeschweißt,<br />
geklebt und gedämmt. Viele<br />
dieser Aufgaben übernehmen Roboter<br />
– wie einem Science-Fiction-Film<br />
entsprungene Arme, die mit höchster<br />
Präzision arbeiten. „In dieser Halle<br />
herrscht eine Automation von 95 Prozent“,<br />
informiert Schilling. Trotzdem:<br />
74172 Neckarsulm<br />
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Geführt, programmiert und gewartet<br />
werden die Roboter von Frauen und<br />
Männern. Auch am Ende, bei der Qualitätsprüfung<br />
der Oberflächen, kommt<br />
es noch einmal auf die Feinfühligkeit<br />
menschlicher Hände an.<br />
Nach der Lackiererei geht es zur<br />
Endmontage. Dort wird gerade auf einem<br />
Plattenband eine Reihe unvollendeter<br />
Fahrzeuge befördert – weiße,<br />
graue, rote, schwarze. In dieser letzten<br />
Halle wird das Cockpit mit Teilen aus<br />
dem „Supermarkt“ bestückt, die bei<br />
den Mitarbeitern intern aufgrund ihrer<br />
sperrigen Bezeichnungen einfach nur<br />
Pizza oder Zucker heißen. Und dann<br />
kommt es – das Highlight der Führung:<br />
die Hochzeit. Dabei wird die Karosserie<br />
mit dem Motor vereinigt. Mit Romantik<br />
hat das zwar wenig zu tun – aber<br />
wieder mit Präzision. „Bei uns entsteht<br />
kein völlig baugleicher Audi“, betont<br />
Schilling. Außerdem werde jedes Auto<br />
testgefahren. Schließlich geht es nicht<br />
nur um die Optik. Olga Lechmann<br />
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18 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
19
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ADVERTORIAL<br />
Ältere Gebäude und Fachwerkhäuser zieren das Bild der Gundelsheimer Innenstadt. Im Rahmen der Jubiläumsfeier können<br />
Besucher die Stadtgeschichte in einer Kunstausstellung und einem Theaterstück erleben.<br />
Foto: Stadtverwaltung Gundelsheim<br />
Foto: Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG<br />
Familientreffen in Waldenburg<br />
Würth-Elektronik-eiSos-Gruppe lädt Ende <strong>April</strong> alle Formel-E-Unterstützer ein<br />
Würth Elektronik eiSos, Partner<br />
des ABT-Schaeffler-Audi-Sport-Rennteams<br />
in der weltweit<br />
ersten Elektrorennserie der FIA, begrüßt<br />
am 27. <strong>April</strong> alle Mannschaftssponsoren<br />
und -partner in Waldenburg.<br />
Lucas Di Grassi auf der Rennstrecke in<br />
Buenos Aires am 18. Februar <strong>2017</strong>.<br />
„Wir sind seit der ersten Formel-E-Saison<br />
stolzer Technologiepartner von ABT<br />
Schaeffler Audi Sport und freuen uns,<br />
erstmals alle zum ‚Familientreffen‘ versammeln<br />
zu können“, sagt Oliver Konz,<br />
CEO der Würth-Elektronik-eiSos-Gruppe.<br />
Thomas Schrott, ebenfalls Geschäftsführer<br />
des Unternehmens, ergänzt:<br />
„Wir hätten uns nie träumen<br />
lassen, wie spannend und mitreißend<br />
dieser zukunftsweisende Motorsport<br />
werden würde. Wir sind begeistert:<br />
Platz zwei in der Teamwertung und<br />
Platz zwei für Di Grassi – die vergangene<br />
Saison war spitze und die aktuelle<br />
läuft auch sehr gut.“ Bei dem Treffen,<br />
das mit einer Führung durch das hochmoderne<br />
Logistikzentrum der Würth<br />
Elektronik eiSos beginnt, wird die bisherige<br />
Rennserie resümiert. Die Firma<br />
mit Hauptsitz in Waldenburg stellt<br />
nicht nur hochwertige Bauelemente<br />
her, sondern beteiligt sich auch an Entwicklungen<br />
wie einer Stützbatterie für<br />
die Spannungsversorgung im Cockpit.<br />
Mit nicht mal 100 Gramm kann diese<br />
mehr als 4/5 des Gewichts der Vorgängerbatterie<br />
einsparen. Seit Beginn der<br />
Saison 3 ist sie im Elektroboliden verbaut,<br />
bewirkt schnellere Schaltvorgänge<br />
und ist deutlich zuverlässiger.<br />
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Das Jahr der Jubiläen<br />
<strong>2017</strong> ist in der Region einiges los. Auch für fünf Städte und<br />
Gemeinden aus dem Heilbronner Land ist dieses Jahr ein ganz<br />
besonderes: Offenau, Gundelsheim, Obergriesheim sowie Ober- und<br />
Untereisesheim wurden vor 1250 Jahren in schriftlichen Quellen<br />
erstmals erwähnt.<br />
Wie kommt es, dass so viele<br />
Orte aus einem Landkreis<br />
gleichzeitig ein Jubiläum feiern?<br />
Das Bestehen der Ortschaften beruft<br />
sich auf urkundliche Erwähnungen<br />
im Jahre 767 im sogenannten Lorscher<br />
Codex. „Der Codex ist ein Buch des<br />
Klosters Lorsch, in dem Schenkungen<br />
von Grundstücken zusammengefasst<br />
wurden“, erklärt Petra Schön,Kreisarchivarin<br />
des Landkreises Heilbronn.<br />
1250 Jahre sind eine lange Zeit. Wie<br />
gelingt es einer Gemeinde überhaupt,<br />
so lange zu bestehen? „Das kann man<br />
so einfach nicht beantworten“, sagt<br />
Offenaus Bürgermeister Michael Folk.<br />
„Hier gibt es fruchtbare Böden, der<br />
Fluss bot sich als Wasserstraße für den<br />
Transport an und die Menschen fanden<br />
so Nahrung und Arbeit.“ Kornlupfer –<br />
so werden die Offenauer oft genannt.<br />
„Kornlupfer deshalb, weil die Nachbargemeinden<br />
den Offenauern immer<br />
unterstellt haben, sie würden das<br />
Korn ,anlupfen‘, weil es hier so hoch<br />
wächst“, erläutert Gemeindearchivar<br />
Daniel Kress mit einem Schmunzeln.<br />
Die Geschichte des Neckarorts<br />
ist hauptsächlich durch die „Epochen“<br />
Landwirtschaft, Salz und Zucker geprägt.<br />
Im 16. Jahrhundert begann man<br />
im Ort, die Salzquellen zu nutzen und<br />
gründete ein Soleheilbad. Mitte des 18.<br />
Jahrhunderts entstand die Saline Clemenshall.<br />
In den 1970er Jahren kam die<br />
Gemeinde dann auf einen ganz anderen<br />
Geschmack: den Zucker. Heute sei<br />
man aber nicht mehr abhängig von nur<br />
einem Wirtschaftsgut, schildert Kress.<br />
Für das Jubiläumsjahr haben die<br />
Vereine, die ehrenamtlichen Helfer<br />
und die Gemeinde mithilfe eines Arbeitskreises<br />
ein Programm auf die Beine<br />
gestellt. „Da muss die Bürgerschaft<br />
mitmachen, ohne sie und das Ehrenamt<br />
geht es nicht“, so der Bürger-<br />
Von Waldenburg in die<br />
weite Welt!<br />
Würth Elektronik eiSos ist einer der führenden Hersteller von elektronischen und elektromechanischen<br />
Bauelementen für die Elektronikindustrie. Von Waldenburg aus sind wir in 50 Ländern der Welt aktiv.<br />
Erfolg und Höchstleistungen sind nur möglich, wenn ein starkes Team ein gemeinsames Ziel verfolgt.<br />
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20 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
21
TITEL | Heilbronner Land<br />
MENSCHEN FÜR MENSCHEN<br />
meister. „Meine besonderen Highlights<br />
sind die Sonnwendfeier am Neckarufer<br />
und das Theaterstück rund um die Offenauer<br />
Sage vom Fährmann und dem<br />
Hugebocher, das uns der Stuttgarter<br />
Autor Jürgen von Bülow auf den Leib<br />
geschrieben hat“, fasst Hauptamtsleiterin<br />
Sonja Schumm, die Koordinatorin<br />
der Offenauer Jubiläumsveranstaltungen,<br />
zusammen. Für die Zukunft<br />
hat auch Offenau, wie jede Gemeinde,<br />
mit diversen Herausforderungen zu<br />
kämpfen. Die Schlagworte sind hier die<br />
B27 und Hochwasser, das in den vergangenen<br />
Jahren zu Problemen führte.<br />
Ein ebenso aufwendiges Jahresprogramm<br />
veranstalten die Stadt<br />
Gundelsheim und ihr Stadtteil Obergriesheim,<br />
die ebenfalls 1250. Jubiläum<br />
feiern. Gundelsheim ist die Kernstadt<br />
der zugehörigen fünf Stadtteile.<br />
Was verwaltungstechnisch schwierig<br />
klingt, nimmt Bürgermeisterin Heike<br />
Schokatz als Aufgabe an: Man halte<br />
bei der Infrastruktur so viel zentral wie<br />
Eine Sehenswürdigkeit von Obergriesheim<br />
ist die Kirche in der Ortsmitte.<br />
Das Schloss Horneck in Gundelsheim war der Amtssitz des Ritters Konrad<br />
Horneck, der um 1255 in den Deutschen Orden eintrat.<br />
nötig und so viel dezentral wie möglich.<br />
Jeder Stadtteil besitze zudem eigene<br />
Ortsvorsteher und stelle zwei eigene<br />
Räte im Gemeinderat. „Es ist ein sehr<br />
gutes Miteinander – die Dorfgemeinschaft<br />
lebt“, fasst Schokatz zusammen.<br />
Gemeinsam gehe man auch das Jubiläumsjahr<br />
an. Ein eindeutiges „Ja, wir<br />
feiern!“ gab es beim Beschluss des Gemeinderats<br />
zur Feierlichkeit. Ende <strong>April</strong><br />
findet die Auftaktveranstaltung für<br />
das Jahresprogramm statt. Lebendig<br />
wird die Historie der Deutschordensstadt<br />
durch ein Stationentheater, das<br />
Szenen vom Ursprung der Stadtgeschichte<br />
an, verbunden mit einem geschichtlichen<br />
Vortrag, zeigt. Auch eine<br />
Kunstausstellung, die aus der Initiative<br />
der Bürger und örtlichen Künstler<br />
stammt, greift die Stadthistorie auf. In<br />
Obergriesheim wird das beliebte Straßenfest<br />
Anfang August verlängert und<br />
um einen Festabend bereichert.<br />
Gemeinsam mit allen Stadtteilen<br />
blicke man positiv in die Zukunft, berichtet<br />
die Bürgermeisterin. Im gesamten<br />
Stadtgebiet werde man sich jetzt<br />
daran machen, neue Baugebiete zu<br />
erschließen. Im Bereich Bildung und<br />
Betreuung werde man weiter alle Angebotsformen<br />
ausbauen. Das Thema<br />
Breitbandausbau sei aktuell noch eine<br />
Schwachstelle der Deutschordensstadt.<br />
Man habe aber den Beschluss gefasst,<br />
den Ausbau voranzutreiben, um<br />
einheitliche Standards zu erhalten.<br />
Eine weitere Besonderheit im Jubiläumsjahr<br />
ist, dass mit Obereisesheim,<br />
das zur Stadt Neckarsulm gehört,<br />
und Untereisesheim, das eine eigenständige<br />
Gemeinde ist, zwei separat<br />
verwaltete Orte gemeinsam Jubiläum<br />
feiern, nämlich „1250 Jahre Eisesheim“.<br />
„Man schafft so einen willkommenen<br />
Anlass, das Jubiläum gemeinsam zu<br />
feiern und die freundschaftlichen Beziehungen<br />
zwischen Ober- und Untereisesheim<br />
zu vertiefen“, begründet<br />
Steffen Hertwig, Oberbürgermeister<br />
von Neckarsulm, die gemeinsame Feier.<br />
„Die tiefen Verknüpfungen zwischen<br />
den beiden Orten sind überall sichtbar.<br />
Vor einigen Jahrzehnten wurde die Rivalität<br />
untereinander mit Herzblut<br />
gepflegt. Heute wird mit einem Augenzwinkern<br />
gern über die alten Geschichten<br />
gelacht“, erzählt der Bürgermeister<br />
von Untereisesheim Bernd<br />
Bordon. Mehr als 30 Vereine aus beiden<br />
„Eisesheims“ organisieren den Festakt<br />
gemeinsam. Dieser beginnt Ende Mai<br />
mit einem bunten Straßenfest entlang<br />
des Untereisesheimer Weges, der beide<br />
Orte miteinander verbindet.<br />
Eines ist sicher: Die Feierlichkeiten<br />
machen das Jahr <strong>2017</strong> zu einem<br />
ganz besonderen – für jeden Einwohner<br />
und Besucher. Alexander Liedtke<br />
Fotos: Stadtverwaltung Gundelsheim<br />
„Wie die sieben Zwerge“<br />
Motorsägen heulen auf, das Rascheln<br />
von Laub und Gebüschen<br />
ist zu hören. Vor lauter<br />
Dickicht ist schon gar kein Weg mehr<br />
zu erkennen. Wie wild schwirren Leute<br />
durch den Wald und haben es dort<br />
mit Müll, Dornen, Geäst sowie Matsch<br />
und Dreck zu tun. Die rund 15-köpfige<br />
Gruppe, die hier den Kampf gegen<br />
die Naturgewalt aufgenommen hat,<br />
hat sich zur sogenannten „Waldputzete“<br />
zusammengefunden. Die Aktion<br />
fand am Wein-Panorama-Weg um<br />
den Heilbronner Wartberg statt. „Unsere<br />
Aufgabe bestand darin, den Weg frei<br />
zu legen. Daraus wieder einen schönen<br />
Weg zu machen“, erzählt Markus Otten.<br />
Er ist einer der Helfer aus Kreisen<br />
der Heilbronner Bürgerstiftung und<br />
des Verkehrsvereins. Gemeinsam hatte<br />
man beschlossen, gegen die Verwilderung<br />
des Weges nahe dem Aussichtspunkt<br />
der Lemppruhe vorzugehen.<br />
„Ich habe mir vorgestellt, dass ich<br />
mit einem Greifer Müll aufsammeln<br />
werde“, erzählt der ehrenamtliche Helfer<br />
lachend. Doch es kam ganz anders:<br />
„Wir mussten uns mit Rebscheren und<br />
Motor- und Handsägen bewaffnen.“<br />
Ja, zur Region<br />
Heilbronn-Franken<br />
Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken<br />
e. V.“.<br />
Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region<br />
Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für<br />
ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein<br />
als Plattform für den Meinungsaustausch von<br />
Bürgern und Gremien.<br />
Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin<br />
ein halbes Jahr kostenlos.<br />
Ihr Jochen K. Kübler,<br />
Oberbürgermeister a. D.,<br />
Vorsitzender<br />
Letztlich hat es „unglaublich Spaß gemacht.“<br />
Dabei wurde auch vor Dreck<br />
und Schlamm nicht halt gemacht:<br />
„Derjenige, der Gummistiefel an hatte,<br />
musste den matschigen Weg beim<br />
Steinbruch freiräumen“, berichtet der<br />
hauptberufliche Feuerwehrmann. Wie<br />
die sieben Zwerge im Wald habe man<br />
sich voran gearbeitet. Für Otten war<br />
es selbstverständlich, als die Anfrage<br />
zur Aktion kam, dass er auch selbst mit<br />
anpackt. „Wenn ich ein Amt innehabe,<br />
dann muss ich dieses auch aktiv gestalten“,<br />
sagt der Vorsitzende des Stadtverbandes<br />
für Sport in Heilbronn und Beirat<br />
des Verkehrsvereins.<br />
Die Stimmung beim Frühjahrsputz<br />
sei stets toll gewesen, wodurch die<br />
Gemeinschaft der Helfer gefördert wurde<br />
und ein richtiges „Wir-Gefühl“ entstand.<br />
Nach drei Stunden waren dann<br />
alle Helfer stolz darauf, dass man in so<br />
kurzer Zeit ein Ergebnis sah und den<br />
Weg begehbar gemacht hatte. „Sechs<br />
Säcke voll mit Müll haben wir zusammengesammelt,<br />
als wir den Pfad am<br />
Ende nochmals abgeschritten haben“,<br />
erzählt der 52-Jährige. Den Abschluss<br />
des Projekts bildete eine gemeinsame<br />
Beitrittserklärung<br />
Foto: Heilbronn Marketing<br />
Markus Otten hat die Walputzete trotz<br />
harter Arbeit viel Spaß gemacht.<br />
Grillrunde aller Arbeiter und Initiatoren.<br />
Mit Blick auf eine zukünftige Waldputzete<br />
meint Otten: „Es wäre schön,<br />
wenn das regelmäßig betrieben wird.“<br />
Er sei dann mit Sicherheit auch wieder<br />
mit dabei. <br />
Alexander Liedtke<br />
Eine Aktion der Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken e. V.<br />
www.pro-region.de<br />
Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.<br />
Als Dankeschön lese ich das PROMagazin sechs Monate lang kostenlos. Der Mitgliedsbeitrag ist steuerlich<br />
absetzbar.<br />
Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:<br />
Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
Postfach 74650 Künzelsau | Fax 07940 15-4669 | info@pro-region.de | www.pro-region.de<br />
Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag<br />
in Höhe von<br />
10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)<br />
von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.<br />
Firma/Name, Vorname<br />
PLZ, Ort<br />
Straße<br />
Geburtsdatum<br />
E-Mail (für Vereinspost)<br />
Bankinstitut<br />
Konto-Nr.<br />
Bankleitzahl<br />
22<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
Ort/Datum<br />
Unterschrift
WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />
Weiterbildung & Personalmanagement | WIRTSCHAFT<br />
Neue Inhalte zu verarbeiten, kostet teilweise eine Menge Zeit.<br />
Umso wichtiger ist es, sein Umfeld miteinzubeziehen, wenn man<br />
sich für eine Fort- oder Weiterbildung entscheidet.<br />
Das Lernen hört nie auf<br />
Man lernt nie aus. Wie viel Wahrheitsgehalt in dieser Binsenweisheit<br />
steckt, merkt man spätestens dann, wenn man wieder etwas Neues<br />
dazu gelernt hat. Wir haben herausgefunden, wo und inwiefern dies<br />
überall in der Region möglich ist – und was es tatsächlich bringt.<br />
Foto: Fotolia/ALDECAstudio<br />
Für viele Menschen ist es zunächst<br />
eine Erleichterung, wenn sie die<br />
Schulzeit endlich hinter sich gebracht<br />
haben. Doch auch, wenn sie<br />
den Schulranzen für immer in den Keller<br />
verbannt haben und mit beiden<br />
Beinen fest im Berufsleben stehen: Das<br />
Lernen hört nie auf.<br />
„Wir erleben eine Arbeitswelt, die<br />
sich in einem dynamischen Wandel<br />
befindet: Ob es um die Digitalisierung<br />
von Geschäftsprozessen geht, Projekte<br />
zum Erfolg zu führen sind oder die<br />
Geschäftsbeziehungen im Rahmen<br />
der Globalisierung zunehmend internationaler<br />
werden – die Anforderungen<br />
an die berufliche Kompetenz von<br />
Fach- und Führungskräften steigen“,<br />
sagt Bernhard Löw, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
des IHK-Zentrums für<br />
Weiterbildung. Dies betreffe das fachliche<br />
Berufswissen, etwa im Bereich<br />
Sprachkenntnisse, EDV-Wissen, kaufmännische<br />
und Technikkenntnisse<br />
ebenso wie die Fähigkeit, mit anderen<br />
Menschen erfolgreich zusammenarbeiten<br />
zu können. Dabei gilt es beispielsweise,<br />
Sozialkompetenzen wie<br />
Kommunikationsfähigkeit, Konfliktbehandlung<br />
oder Teamfähigkeit zu entwickeln.<br />
Simon Fauser, Geschäftsführer<br />
der Weiterbildungseinrichtung HILL<br />
(Heilbronner Institut für Lebenslanges<br />
Lernen) der Hochschule Heilbronn,<br />
fügt hinzu: „Lebenslanges Lernen ist<br />
aufgrund dreier Aspekte wichtiger als<br />
je zuvor: Erstens, die Halbwertszeit des<br />
Wissens geht dramatisch zurück – immer<br />
schneller sind Inhalte überholt“,<br />
sagt er. „Zweitens, der Kontext des Wissens<br />
ändert sich immer häufiger – andere<br />
Firma, anderes Projekt, anderes<br />
Land. Und drittens – vielleicht am<br />
grundlegendsten –, die Weiterentwicklung<br />
der Fähigkeiten zur Veränderung<br />
wird absolute Voraussetzung. Denn<br />
nur so ist Lernen möglich.“<br />
Auch Peter Hawighorst, Leiter der<br />
Volkshochschule Heilbronn, bestätigt,<br />
dass die Halbwertszeit des Wissens immer<br />
kürzer wird. „An der Hochschule<br />
erworbenes Wissen hat schon nach<br />
zehn Jahren nur noch 50 Prozent Gültigkeit“.<br />
Im IT-Fachbereich seien 90<br />
Prozent des erworbenen Wissens bereits<br />
nach drei Jahren nicht mehr relevant.<br />
„An diesen beiden Beispielen<br />
sieht man, wie wichtig Weiterbildung<br />
ist, um beruflich oder vielleicht auch<br />
gesellschaftlich am Ball zu bleiben“,<br />
fügt Hawighorst hinzu. „Weiterbildung<br />
ist dazu da, die eigenen Potenziale zu<br />
fördern und die Teilhabe am Beruf und<br />
der Gesellschaft möglichst lange zu gewährleisten.“<br />
Aus Sicht der Volkshochschule<br />
sei es besonders wichtig, dass<br />
Menschen sich Zeit ihres Lebens mit<br />
Lerninhalten befassen, um geistig beweglich<br />
zu bleiben – und zwar für alle<br />
Altersklassen. „Sprachen halten etwa<br />
geistig fit“, sagt Hawighorst. So könne<br />
ein Mittdreißiger, der von seinem Arbeitgeber<br />
in einem Vierteljahr nach Peking<br />
geschickt wird, an der VHS schnell<br />
und kompetent Chinesisch lernen.<br />
Oder die rüstige 70-Jährige einen EDV-<br />
Kurs machen, um mit ihren Enkeln im<br />
Ausland zu skypen.<br />
Wer besondere Kenntnisse mitbringt,<br />
hat nicht zuletzt in Zeiten von<br />
Fachkräftemangel ein berufliches Ass<br />
im Ärmel. Die berufliche Weiterbildung<br />
sollte daher immer zur beruflichen<br />
Laufbahn und zur Perspektive des Einzelnen<br />
passen, betont Löw. „So ist es<br />
sicherlich ratsam für jeden Absolventen<br />
der dualen Berufsausbildung, beispielsweise<br />
einen Mechatroniker, sich<br />
angesichts der rasanten technologischen<br />
Entwicklung in der Steuerungstechnik<br />
im Rahmen der sogenannten<br />
Anpassungsweiterbildung beruflich fit<br />
zu halten.“ An der IHK gibt es neben<br />
Sprach- und EDV-Kursen auch Masterstudiengänge<br />
sowie Seminare für Azubis,<br />
Kurse zu Recht und Steuer, Vertrieb<br />
oder für<br />
„<br />
Fach- und Betriebswirte.<br />
Viele Unternehmen<br />
sind bereit, ihre Mitarbeiter<br />
finanziell<br />
zu fördern.<br />
Bernhard Löw<br />
“<br />
Beim HILL gibt es berufsbegleitende<br />
Bachelor- und Masterstudienprogramme<br />
in den Bereichen Technik, Wirtschaft<br />
und Informatik, die speziell auf<br />
die Anforderungen der Wirtschaft abgestimmt<br />
sind, mit Abschlüssen mit<br />
international anerkanntem akademischen<br />
Grad. Bei der Volkshochschule<br />
können Teilnehmer neben beruflichen<br />
Kursen und Sprachkursen auch Angebote<br />
zum Thema Allgemeinbildung<br />
wählen, die sich unter anderem auch<br />
an Zielgruppen wie Singles, Menschen<br />
mit Behinderung oder Jugendliche<br />
richten. Gleichzeitig bietet die Einrichtung<br />
auch kreative Kurse wie Fotografie,<br />
Malerei, Kochen, Gesundheit,<br />
Bewegung und Kultur. Für junge Menschen<br />
gibt es die Jugendkunstschule<br />
sowie schulische Vorbereitungskurse.<br />
Laut Löw nehmen bundesweit die<br />
Arbeitgeber für Weiterbildung mehr als<br />
26 Milliarden Euro in die Hand. „Viele<br />
Unternehmen sind bereit, ihre Mitarbeiter<br />
finanziell zu fördern, wenn diese<br />
sich in einem Fachgebiet qualifizieren<br />
wollen, das auch dem Betrieb zugutekommt.<br />
Zusätzlich gibt es staatliche<br />
Förderungsmöglichkeiten. Damit man<br />
sich unter der Fülle des Angebots für<br />
eine qualitativ hochwertige Weiterbildung<br />
entscheidet“, sagt Löw.<br />
Wer sich für eine berufsbegleitende<br />
Weiterbildung entscheidet, muss<br />
auch den Zeitfaktor in Betracht ziehen:<br />
Zwischen einem und drei Jahren kann<br />
eine Fortbildung dauern. Damit auch<br />
das Privat- und Familienleben nicht<br />
leiden, empfiehlt Löw, ein aktives Zeitmanagement<br />
zu betreiben. „Das Umfeld<br />
sollte informiert und einbezogen<br />
werden, sodass es ein Verständnis für<br />
das Vorhaben entwickelt und unterstützen<br />
kann.“ Tanja Capuana<br />
Berufsbegleitend studieren<br />
an der Hochschule Heilbronn<br />
Informieren Sie sich über unsere<br />
berufsbegleitenden Studienprogramme<br />
(Bachelor, MBA, Master)!<br />
Infoabende<br />
Dienstag, 25. <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
Dienstag, 30. Mai <strong>2017</strong><br />
Dienstag, 27. Juni <strong>2017</strong><br />
um 18.30 Uhr, Campus Heilbronn – Sontheim<br />
Infos und Anmeldung<br />
www.hs-heilbronn.de/weiterbildung<br />
24 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
25
WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />
Weiterbildung & Personalmanagement | WIRTSCHAFT<br />
Der Mensch im<br />
Mittelpunkt<br />
Wer seine Mitarbeiter fördern will, sollte auch über deren Soft Skills gut informiert sein.<br />
Gut ausgebildete Mitarbeiter zählen heute zu den wertvollsten<br />
Ressourcen eines Unternehmens. Besonders effizient ist es,<br />
potenzielle Führungskräfte aus den eigenen Reihen zu<br />
rekrutieren. Dafür sollte man die eigenen Mitarbeiter gut<br />
kennen und regelmäßig das Gespräch zu ihnen suchen.<br />
Von Bernhard Löw<br />
In Zeiten knapper Personalressourcen<br />
ist es für Unternehmen und deren<br />
Mitarbeiter gleichermaßen interessant,<br />
betriebliche Positionen<br />
möglichst optimal zu besetzen: Ziel ist,<br />
sowohl die fachliche Kompetenz als<br />
auch die sogenannten Soft Skills, wie<br />
Kommunikations- und Teamfähigkeit<br />
oder die Bereitschaft für das lebenslange<br />
Lernen, mit den Anforderungen<br />
des Stellenprofils in Übereinstimmung<br />
zu bringen. Dabei werden häufig Mitarbeiter<br />
in ihren Fähigkeiten und in ihrem<br />
Potenzial unterschätzt: Da leiten<br />
Beschäftigte, die im Betrieb für einfache<br />
Aufgaben eingesetzt werden, in ihrer<br />
Freizeit Vereine, üben Ehrenämter<br />
im sozialen Bereich aus oder sind in<br />
der Elternarbeit aktiv. Unternehmen,<br />
die dieses Potenzial für sich nutzen<br />
wollen, tun hier doppelt Gutes: Einerseits<br />
können sie für mehr Mitarbeiterzufriedenheit<br />
sorgen, wenn Menschen<br />
entsprechend ihrer Fähigkeiten eingesetzt<br />
werden, andererseits profitieren<br />
die Betriebe durch eine höhere Leistungsbereitschaft,<br />
die in der Regel auch<br />
qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse<br />
zur Folge hat.<br />
Ein unverzichtbares Instrument<br />
der Potenzialanalyse ist daher das Mitarbeitergespräch.<br />
Will ein Unternehmen<br />
Mitarbeiter potenzialgerecht einsetzen,<br />
ist das Prinzip des Forderns und<br />
Förderns angesagt: Erst der regelmäßige<br />
Dialog der Führungskräfte mit den<br />
Mitarbeitern im Rahmen von Jahresgesprächen<br />
und der täglichen Kommunikation<br />
deckt Mitarbeiterpotenziale<br />
auf. In der Praxis ist immer wieder feststellbar,<br />
dass gerade dieser nötige Dialog<br />
zu kurz kommt. Unternehmen sind<br />
gut beraten, Führungskräfte zu kommunikationsstarken<br />
Moderatoren und<br />
emphatischen Coaches zu entwickeln,<br />
die gleichzeitig auch den Blick für die<br />
Personalentwicklung ihrer Mitarbeiter<br />
schärfen. Dann ist auch gewährleistet,<br />
Foto: Fotolia/Jakub Jirsák<br />
dass Fordern nicht zur Überforderung<br />
führt. Die Unternehmen werden auch<br />
feststellen, dass gezielte Fördermaßnahmen,<br />
wie sie die berufliche Weiterbildung<br />
in großer Vielfalt bereithält, geeignet<br />
sind, das Leistungsvermögen<br />
der Mitarbeiter qualitativ und quantitativ<br />
zu steigern.<br />
Ein wichtiges Augenmerk gilt der<br />
Formel „Leistung ist gleich wissen mal<br />
können mal wollen mal dürfen“. Denn<br />
Weiterbildung unterstützt die Übernahme<br />
von mehr Verantwortung.<br />
Bei allen Faktoren spielt die berufliche<br />
Weiterbildung eine zentrale<br />
Rolle: Diese erweitert nicht nur das<br />
Know-how des Einzelnen, sondern ist<br />
die Grundlage für die berufliche Handlungsfähigkeit.<br />
Mut sollten Unternehmen<br />
beweisen, indem sie im Bereich<br />
des „Dürfens“ Mitarbeitern mehr Entscheidungsbefugnisse<br />
einräumen.<br />
Denn gefragt sind zukünftig mehr denn<br />
je Fach- und Führungskräfte, die bereit<br />
sind, Verantwortung zu übernehmen.<br />
Aber diese Verantwortungsbereitschaft<br />
fällt nicht vom Himmel, sondern ist zu<br />
einem Element der Unternehmenskultur<br />
zu entwickeln.<br />
KOMPETENZENTWICKLUNG<br />
Kompetenzentwicklung von Fach- und<br />
Führungskräften dürfte sich zu dem<br />
wettbewerbsrelevanten Faktor für die<br />
Unternehmen entwickeln, denn betriebliche<br />
Aufgabenstellungen werden<br />
zunehmend komplexer. Daher ist<br />
Unternehmen zu empfehlen, eine<br />
systematische Personalentwicklung<br />
zu etablieren, die Entwicklungsbedarfe<br />
analysiert und bedarfs- und praxisgerechte<br />
Weiterbildungsangebote<br />
unternehmensintern zielgruppengerecht<br />
anbietet. Kompetente Unterstützung<br />
in Fragen der betrieblichen<br />
Personalentwicklung erhalten Unternehmen<br />
bei Trägern der beruflichen<br />
Weiterbildung.<br />
Zur Person<br />
Bernhard Löw ist Mitglied<br />
der Geschäftsleitung<br />
des IHK-Zentrums<br />
für Weiterbildung<br />
(ZfW) in Heilbronn.<br />
FACHKRÄFTE<br />
GESUCHT?<br />
Dann nutzen Sie den kostenlosen<br />
Service der Wirtschaftsregion<br />
Heilbronn-Franken GmbH!<br />
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der Region Heilbronn-Franken!<br />
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!<br />
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Weipertstraße 8-10 | 74076 Heilbronn<br />
www.heilbronn-franken.com<br />
26 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
27
WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />
Weiterbildung & Personalmanagement | WIRTSCHAFT<br />
Foto: Hochschule Heilbronn<br />
Insbesondere die Mitarbeiter in<br />
der Personalabteilung müssen diese<br />
Neuerungen mit Leben füllen. „Die Arbeitswelt<br />
ändert sich. Der Wandel ist<br />
vielfältig und bereits voll im Gange“, ist<br />
Heiko Hansjosten, Studiengangverantwortlicher<br />
Management und Personalwesen<br />
an der Hochschule Heilbronn,<br />
Campus Schwäbisch Hall, überzeugt.<br />
Um diesen Prozess aktiv zu gestalten<br />
und nicht passiv zu erleben, brauche<br />
es „kluge Köpfe in den Personalabteilungen,<br />
um mit der Ressource Mensch“<br />
sinnvoll umgehen zu können.<br />
Nicht zuletzt deshalb besteht seit<br />
dem Jahr 2012 an der Hochschule Heilbronn<br />
ein Studiengang, der sich speziell<br />
dem Thema Personalmanagement verschrieben<br />
hat. „Die Basis des Studiengangs<br />
ist eine gute, umfassende betriebswirtschaftliche<br />
Ausbildung“, beschreibt<br />
Hansjosten die Inhalte des<br />
Grundstudiums. Im Hauptstudium findet<br />
dann die Spezialisierung statt. „Als<br />
wir den Studiengang konzipiert hatten,<br />
war uns eine praxisnahe Ausrichtung<br />
wichtig“, betont der Professor und ergänzt:<br />
„Wir wollten die Themen, die jeder<br />
Personaler braucht, in den Köpfen<br />
der Studierenden verankern; wollten<br />
die Grundlagen jedoch auch um Inhalte<br />
ergänzen, die in anderen Studiengängen<br />
„<br />
so nicht gelehrt werden.“<br />
Wir haben jedes Jahr<br />
deutlich mehr Bewerber<br />
als Studienplätze.<br />
Heiko Hansjosten<br />
“<br />
Seminare zum Arbeits- und Sozialversicherungsgesetz<br />
oder Vorlesungen zur<br />
Ethik spielen daher im Studium eine<br />
ebenso entscheidende Rolle wie klassische<br />
betriebswirtschaftliche Inhalte.<br />
„Wir haben uns von vornherein an den<br />
Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert.“<br />
Herausgekommen ist ein interdisziplinärer<br />
Studiengang, der auf großes<br />
Interesse seitens der angehenden<br />
Studenten stößt. „Die Nachfrage war<br />
vom ersten Semester an sehr groß“, erinnert<br />
sich der 42-Jährige und fügt hinzu:<br />
„Das ist auch heute noch so. Wir haben<br />
jedes Jahr deutlich mehr Bewerber<br />
als Studienplätze.“ Auch die Nachfrage<br />
aus der Wirtschaft nach den Studenten<br />
ist immens: Im Praxissemester gilt<br />
es, das Gelernte umzusetzen. „In manchen<br />
Betrieben geben sich unsere Studierenden<br />
gewissermaßen die Klinke<br />
in die Hand“, sagt Hansjosten lachend<br />
– so beliebt seien die jungen Personaler<br />
in den Unternehmen. Warum?<br />
„Der Vorteil bei uns ist, dass wir nicht<br />
das eine tun und das andere lassen –<br />
wir decken beides ab und bilden junge<br />
Spezialisten aus, die mit Herzblut an<br />
die Sache Personalwesen herangehen.<br />
Der Studiengang ist eine echte Erfolgsgeschichte.“<br />
Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Studenten des Studiengangs Management und Personalwesen erhalten eine Ausbildung, die sich an der Wirtschaft orientiert.<br />
„Eine echte Erfolgsgeschichte“<br />
Mitarbeiter im Personalwesen haben mit immer komplexeren<br />
Aufgaben zu tun. Die Zeiten, in denen es „nur“ um die Einstellung<br />
neuer Kollegen ging, sind längst vorüber. Heute geht es um weit<br />
mehr. Entsprechend gut ausgebildet müssen Personaler sein. Die<br />
Hochschule Heilbronn hat einen Studiengang geschaffen, der genau<br />
dies ermöglicht.<br />
Die Arbeitswelt wandelt sich.<br />
Schnelligkeit, Flexibilität oder<br />
die Bereitschaft zur Veränderung<br />
sind heute in schier jeder Branche<br />
allgegenwärtig. Darauf müssen wir<br />
uns alle einstellen. Denn nur, wer diese<br />
Veränderungen mutig anpackt, kann<br />
langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich<br />
sein. Gleichzeitig werden die Anforderungen,<br />
die Arbeitnehmer an ihre<br />
Arbeitgeber stellen, immer vielseitiger.<br />
Generation x und Generation y haben<br />
andere Forderungen als Generationen<br />
vor ihnen. Die Work-Life-Balance etwa<br />
wird den jüngeren Jahrgängen immer<br />
wichtiger. Bezahlung allein ist nicht alles.<br />
Vielmehr stehen andere Dinge im<br />
Vordergrund: beispielsweise die Zeit<br />
für Hobbies, die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf, die Möglichkeit, im<br />
Homeoffice zu arbeiten oder sich ein<br />
Sabbatical – also eine Auszeit vom Job<br />
– zu gönnen. Gleichzeitig schreitet der<br />
demografische Wandel voran. Wir werden<br />
weniger.<br />
Unternehmen stehen schon heute<br />
vor großen Herausforderungen –<br />
auch in Heilbronn-Franken. Der sogenannte<br />
War of Talents ist seit einigen<br />
Jahren auch in der Region angekommen.<br />
Der Kampf um die besten Köpfe<br />
verlangt den hiesigen Unternehmen<br />
eine Menge ab. Es heißt, sich umzustellen<br />
und den Mitarbeitern mehr als eine<br />
gute Bezahlung und ausreichend Urlaub<br />
zu bieten.<br />
Informationsabend Primarstufe:<br />
8. Mai <strong>2017</strong> um 18 Uhr<br />
Anmeldung an:<br />
heike.hagelloch@freie-schule-anne-sophie.de<br />
Die Freie Schule Anne-Sophie in Künzelsau bietet ein ganzheitliches Lernkonzept<br />
von der Eingangsstufe über die weiterführende Schule bis zum Abitur.<br />
28 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
29
WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />
Anzeige<br />
ADVERTORIAL<br />
In der Grundschule Grombach werden Wörter statt Fische geangelt. Die fünf<br />
Kinder der Fördergruppe müssen die Vokabeln den richtigen Artikeln zuordnen.<br />
Sprache fürs Leben<br />
Nicht jedes Kind spricht gleich gut Deutsch. Darum unterstützt die<br />
aim zusätzlich zum Schulunterricht mit individueller und zielgerichteter<br />
Sprachförderung. Oft betrifft das Kinder mit Migrationshintergrund.<br />
Aber auch deutsche Kinder haben Nachholbedarf.<br />
Was wären wir ohne Sprache?<br />
Wir könnten nicht miteinander<br />
kommunzieren, nicht lesen,<br />
nicht schreiben. Sprache ist der<br />
Schlüssel zur Welt, zur Integration, zur<br />
Bildung. Dennoch gibt es überall auf<br />
der Welt Menschen, die die jeweilige<br />
Sprache der einheimischen Bevölkerung<br />
nicht verstehen und sich nicht in<br />
dieser ausdrücken können. Die Gründe<br />
dafür sind mannigfaltig: Auswanderung,<br />
Flucht, Arbeitslosigkeit, mangelnde<br />
Schulbildung oder fehlendes<br />
Interesse. Hinzu kommt, dass wissenschaftlich<br />
bewiesen ist, dass eine Sprache<br />
am besten im Kindesalter erlernt<br />
wird, weil Kinder bekanntlich alles aufsaugen<br />
wie Schwämme, sich wegen falscher<br />
Aussprache nicht genieren und<br />
sich keine Gedanken über richtige oder<br />
falsche Satzkonstruktionen, Artikel<br />
und Pluralformen machen.<br />
Genau hier setzt die Akademie für<br />
Innovative Bildung und Management<br />
Heilbronn-Franken, kurz aim, mit ihrem<br />
Programm „Sprache fürs Leben“,<br />
das sie 2006 ins Leben gerufen hat, an.<br />
Mittlerweile hat die aim Kooperationen<br />
mit 150 Grundschulen in der gesamten<br />
Region, sprich in den Landkreisen<br />
Heilbronn, Schwäbisch Hall, Hohenlohe,<br />
Main-Tauber und Neckar-Odenwald.<br />
Spitzenreiter mit 104 Schulen<br />
ist Ersterer. Aufgrund der Unterstützung<br />
der Dieter-Schwarz-Stiftung können<br />
die Grundschulen das Sprachför-<br />
derprogramm kostenfrei in Anspruch<br />
nehmen. Den Schwerpunkt bildet dabei<br />
die alltagsbezogene Sprachförderung<br />
in Kleingruppen. Ziel ist es, die<br />
Kinder entsprechend ihrer eigenen<br />
Möglichkeiten ohne Leistungsdruck in<br />
ihrer sprachlichen Entwicklung weiterzubringen.<br />
Beispielsweise wird spielerisch<br />
erklärt, welches Nomen welchen<br />
Artikel hat – wie in der Grundschule<br />
Grombach im Landkreis Heilbronn.<br />
Sprachförderdozentin Birgit<br />
Hähnlein hat ein Angelspiel mitgebracht.<br />
Ihre fünf Schützlinge Esmanur<br />
(6), Dzejlin (8), Eyüp (7), Nechdet (9)<br />
und Burchin (9), die bulgarische und<br />
türkische Wurzeln haben, aber zum<br />
Teil in Deutschland geboren sind, gehen<br />
in die erste und zweite Klasse. Die<br />
Angel, mit der die drei Mädchen und<br />
zwei Jungs Begriffe wie Tisch, Dusche,<br />
Auto oder Fahrrad aus einem Papierteich<br />
herausziehen und den Artikeln<br />
der, die, das richtig zuordnen müssen,<br />
geht reihum. Wenn ein Wort beim falschen<br />
Begleiter einsortiert wird, korrigiert<br />
Hähnlein. Am Ende lobt sie ihre<br />
Gruppe: „Ich finde, das habt ihr spitze<br />
gemacht.“<br />
Zweimal 45 Minuten lang, also<br />
zwei Unterrichtseinheiten, setzt sich<br />
die 54-Jährige mit den fünf Grundschülern<br />
zusammen. Insgesamt hat<br />
sie drei Gruppen an der Grundschule<br />
Grombach, darunter sind auch deutsche<br />
Kinder, die einfach etwas schüchtern<br />
sind. Hähnlein arbeitet seit sieben<br />
Jahren als Sprachförderdozentin – und<br />
geht darin auf. Dennoch betont sie: „Es<br />
reicht nicht, Kinder zu mögen.“ Man<br />
müsse ihnen auch Strukturen und Sicherheit<br />
geben und manchmal auch<br />
ein bisschen streng sein. „Die Kunst ist,<br />
allen Kindern gerecht zu werden“, weiß<br />
die Bonfelderin und konstatiert, dass<br />
es auf eine zielgerichtete und individuelle<br />
Förderung ankomme. Einen Plan<br />
B, „wenn es mal nicht so gut läuft“, hat<br />
sie jedoch immer in der Tasche.<br />
In den letzten Minuten wird noch<br />
„Heiße Kartoffel“ gespielt. Jeder soll einen<br />
Begriff zum Thema Kleidung sagen.<br />
Viel Zeit zum Nachdenken haben<br />
die Kinder nicht – sonst „verbrennen“<br />
sie sich die Finger. Olga Lechmann<br />
Foto: Olga Lechmann<br />
In zwei Jahren zum Betriebswirt<br />
Fachschule für Wirtschaft in Schwäbisch Hall bietet Ausbildung ohne Semestergebühren<br />
Landkreis<br />
Schwäbisch Hall<br />
Die Ausbildung an der Fachschule<br />
für Wirtschaft in Schwäbisch<br />
Hall – Fachrichtung Betriebswirtschaft<br />
und Unternehmensmanagement<br />
– befähigt die Absolventen,<br />
als gehobene kaufmännische Fachkräfte<br />
leitende Tätigkeiten in Wirtschaft<br />
und Verwaltung selbstständig<br />
und verantwortungsbewusst auszuführen.<br />
Aufbauend auf einer branchenspezifischen<br />
Ausbildung und<br />
auf praktischer Berufserfahrung werden<br />
allgemeine und fachliche Kompetenzen<br />
vertieft und erweitert. Die<br />
Ausbildung umfasst zwei Jahre als<br />
Vollzeitunterricht und endet mit einer<br />
Abschlussprüfung, durch deren<br />
Bestehen die Berufsbezeichnung<br />
„Staatlich geprüfte Betriebswirtin“<br />
beziehungsweise „Staatlich geprüfter<br />
Betriebswirt“ erworben wird. Mit<br />
erfolgreichem Absolvieren der Abschlussprüfung<br />
wird außerdem die<br />
Fachhochschulreife erlangt.<br />
Voraussetzungen für die Aufnahme<br />
in die Fachschule für Wirtschaft<br />
sind die Fachschulreife oder<br />
der Realschulabschluss. Außerdem<br />
sind das Abschlusszeugnis der Berufsschule<br />
und die Abschlussprüfung<br />
in einem für die gewählte Fachrichtung<br />
entsprechenden Ausbildungsberuf<br />
erforderlich sowie eine<br />
anschließende einschlägige Berufstätigkeit.<br />
Die Fachschule für Wirtschaft<br />
läuft in einem zweijährigen Turnus,<br />
der nächste Kurs beginnt im September<br />
<strong>2017</strong>. Aus den an der Schule<br />
angebotenen Profilbereichen und<br />
Qualifikationsbausteinen wählt der<br />
Schüler einen Profilbereich und zwei<br />
dazugehörige Qualifikationsbausteine<br />
(mit insgesamt 240 Stunden) aus.<br />
Zurzeit werden keine Semestergebühren<br />
erhoben. Die Kosten der<br />
Lernmittel für den gesamten Ausbildungsgang<br />
belaufen sich auf etwa<br />
500 Euro. Über die Förderung nach<br />
dem Bundesausbildungsförderungsgesetz,<br />
besser bekannt als BAföG,<br />
und dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz,<br />
kurz AFBG, informiert<br />
das Amt für Ausbildungsförderung<br />
beim zuständigen Landratsamt. Anmeldeformulare,<br />
Merkblätter sowie<br />
die Auflistung der Fächer sind auf unserer<br />
Homepage erhältlich.<br />
ks<br />
Info<br />
KONTAKT<br />
Kaufmännische Schule<br />
Schwäbisch Hall<br />
Max-Eyth-Straße 13 - 25,<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 0791 / 95 51 20<br />
sekretariat@kbs-sha.de<br />
www.kbs-sha.de<br />
kaufmännische schule<br />
schwäbischhall<br />
Fachschule für Wirtschaft<br />
Fortbildung zum/zur staatlich geprüften Betriebswirt/in mit integrierter Fachhochschulreife<br />
Profilfächer: Controlling und Finanzierung, Marketing | Zusatzqualifikation: Ausbildereignungsprüfung<br />
30<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
Kaufmännische Schule Schwäbisch Hall | Max-Eyth-Straße 13 – 25 | 74523 Schwäbisch Hall<br />
Telefon (0791) 9 55 12-0 | Telefax (0791) 9 55 12-17 | E-Mail: sekretariat@kbs-sha.de | www.kbs-sha.de
WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />
Sich nicht<br />
abhängen lassen<br />
Zur Person<br />
Bernd Hertner ist 54 Jahre alt. Der<br />
gelernte Mechaniker, der sich bereits<br />
von 1987 bis 1988 zum Meister<br />
ausbilden ließ, absolvierte bei der<br />
Handwerkskammer Heilbronn-Franken<br />
verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Hernter ist verheiratet und Vater<br />
von drei Kindern.<br />
Bönnigheim<br />
Einwohner: 7593<br />
Fläche: 2014 ha<br />
Bürgermeister: Kornelius Bamberger<br />
Bernd Hertner arbeitet seit rund<br />
40 Jahren als Mechaniker. Er hat<br />
erlebt, wie die Digitalisierung<br />
in der Industrie Einzug gehalten<br />
hat. Um dieser erfolgreich zu<br />
begegnen, hat er entschieden,<br />
sich weiterzubilden.<br />
Als ich 1978 meine Ausbildung<br />
zum Mechaniker begonnen<br />
habe, gab es so etwas wie Digitalisierung<br />
noch nicht wirklich“, erinnert<br />
sich Bernd Hertner. „Man hatte<br />
zwar davon gehört, dass CNC-Maschinen<br />
auf dem Vormarsch sind, aber gearbeitet<br />
haben wir damals noch nicht<br />
damit.“ Heute, rund 40 Jahre später,<br />
sieht die Sache gänzlich anders aus.<br />
Digitalisierung hat unsere Arbeitswelt<br />
vollständig durchdrungen. In jeder<br />
Branche. Auf jeder Ebene. Kaum eine<br />
Maschine, die nicht digital läuft.<br />
Das hat auch vor dem dreifachen<br />
Vater nicht haltgemacht. 1999 ist er zu<br />
seinem heutigen Arbeitgeber – einem<br />
Familienunternehmen in Bönnigheim<br />
– gewechselt. Seitdem hat er täglich<br />
mit komplexen Hightechmaschinen<br />
zu tun. „Meine Kollegen haben mir gezeigt,<br />
wie man eine CNC-Maschine bedient.<br />
Aber es war keine professionelle<br />
Ausbildung, wie man sie heute kennt. “<br />
Die durch die Technik bedingten<br />
Veränderungen der Arbeitswelt in den<br />
vergangenen Jahrzehnten sind enorm.<br />
Das stellt viele Menschen – vor allem<br />
die Generation der Babyboomer, also<br />
diejenigen, die zwischen 1955 und 1969<br />
geboren sind – vor teils große Herausforderungen.<br />
„Wir sind nicht mit Computer,<br />
Handy und Co. aufgewachsen.<br />
Meine Generation hat teilweise Defizite.<br />
So viele neue Begriffe in so kurzer<br />
Zeit“, sagt der 54-Jährige und lacht<br />
herzlich.<br />
Um diese Defizite aufzuholen,<br />
hat sich Hertner entschlossen, in die<br />
Offensive zu gehen und sich zu einer<br />
Weiterbildung am Bildungs- und Technologiezentrum<br />
(BTZ) der Handwerkskammer<br />
Heilbronn-Franken angemeldet.<br />
„Ich muss noch zehn Jahre lang<br />
arbeiten. Und die Technik entwickelt<br />
sich immer weiter. Ich wollte nicht<br />
abgehängt werden, sondern für die<br />
Zukunft gewappnet sein“, schildert<br />
Hertner seine Beweggründe für die<br />
Teilnahme am Kurs „CNC-Aufbaulehrgang<br />
I“ im Februar dieses Jahres.<br />
Für den Bönnigheimer ist es das<br />
zweite Seminar dieser Art. Bereits 2011<br />
hatte er an einem Grundkurs zum Programmieren<br />
teilgenommen. „Den Kurs<br />
gab es nur in Heilbronn. Der Dozent<br />
war kompetent und geduldig. Ich habe<br />
viel gelernt.“ Auch deshalb sei für ihn<br />
klar gewesen: Wenn erneut eine Weiterbildung<br />
ansteht, dann wieder dort.<br />
Bereut hat er seine Entscheidung,<br />
die Weiterbildungen zu absolvieren,<br />
nie: „Es war richtig, die Kurse zu besuchen.<br />
Es fällt mir heute leichter, die<br />
Maschinen, die ich täglich bediene,<br />
zu verstehen. Ich habe einen besseren<br />
Überblick, weiß, was möglich ist.“ Und<br />
obwohl nicht nur der Mechaniker persönlich,<br />
sondern auch sein Arbeitgeber<br />
von der Weiterbildung profitiert,<br />
eine große Sache hat er daraus im Betrieb<br />
nie gemacht. „Ich habe es keinem<br />
erzählt. Ich habe es für mich gemacht.“<br />
So viel Eigenmotivation ist vorbildlich.<br />
Selbst die Kosten hat Hertner selbst<br />
getragen. „Davor sollte man allerdings<br />
nie zurückschrecken“, warnt der<br />
54-Jährige. Es gibt Förderprogramme,<br />
die bis zu 50 Prozent der Kosten<br />
übernehmen, wenn die Teilnehmer<br />
älter als 50 Jahre sind – so war es auch<br />
bei Bernd Hertner. Ein Grund mehr,<br />
sich auch mit über 50 noch weiterzubilden.<br />
Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Foto: Lydia-Kathrin Hilpert<br />
32<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong>
Ratgeber Zukunft | WIRTSCHAFT<br />
„Bewerbung kommt von werben“<br />
Wie muss eine gute Bewerbung aufgebaut sein? Welche Inhalte sollten<br />
im Anschreiben, welche im Lebenslauf stehen? Beratungscoach<br />
Yvonne Fischer aus Nordheim gibt wertvolle Tipps, die angehende<br />
Azubis beachten sollten.<br />
Foto: Fotolia/Daniel Berkmann<br />
Frau Fischer, als Personal Coach und<br />
professionelle Bewerbungsberaterin<br />
wissen Sie genau, worauf es bei Bewerbungen<br />
ankommt. Was soll eine Bewerbung<br />
im Allgemeinen über eine Person<br />
aussagen?<br />
Fischer: In dem Wort Bewerbung steckt<br />
das Wort „Werbung“. Warum bewerben<br />
Unternehmen ihre Produkte? Sie<br />
wollen deren Absatz steigern. Mit einer<br />
Bewerbung verhält es sich ähnlich.<br />
Der Bewerber will mit seinen Unterlagen<br />
auf sich aufmerksam, den potenziellen<br />
Arbeitgeber auf sich neugierig<br />
machen. Das gelingt ihm am besten,<br />
indem er seinen Nutzen für das Unternehmen<br />
darstellt.<br />
Welche Funktion hat das Anschreiben<br />
in einer Bewerbung?<br />
Fischer: Das Anschreiben hat die Funktion,<br />
dem Leser einen kurzen Überblick<br />
über die wichtigsten Erfahrungen und<br />
Kenntnisse zu geben. Zudem sollte darin<br />
das Interesse des<br />
Bewerbers zum Ausdruck<br />
kommen, warum<br />
er sich gerade bei<br />
diesem Unternehmen<br />
für die ausgeschriebene<br />
Position bewirbt.<br />
Wie ist das Anschreiben<br />
aufgebaut,?<br />
Fischer: Im Allgemeinen umfasst das<br />
Anschreiben eine Seite und ist in<br />
Hier beginnt deine berufliche Zukunft!<br />
Hier GESTERN beginnt deine PIRAT berufliche Zukunft!<br />
GESTERN MORGEN PIRAT Schreinermeister (m/w)<br />
JOB FINDEN! NICHT SUCHEN.<br />
MORGEN Schreinermeister (m/w)<br />
JOB FINDEN! NICHT SUCHEN.<br />
lernen für mich<br />
da sein für andere<br />
Diese Haltung lässt unsere Fachschulen zu Orten<br />
beruflichen Lernens und persönlicher Entfaltung werden.<br />
An unseren katholischen Fachschulen in Neckarsulm<br />
bieten wir attraktive Ausbildungen an:<br />
• zum/zur Erzieher/in<br />
• zum/zur Heilpädagoge/in<br />
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Finde Ausbildungsplätze, Praktika, Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
und Nebenjobs aus der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken.<br />
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Als iOS & Android-App verfügbar!<br />
Interesse? Wir freuen uns von Ihnen zu hören!<br />
Katholische Fachschulen für Sozialpädagogik<br />
und Heilpädagogik Neckarsulm<br />
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Tel.: 07132/999 57 – 0<br />
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33
WIRTSCHAFT | Ratgeber Zukunft<br />
Ratgeber Zukunft | WIRTSCHAFT<br />
einer gängigen Schriftart abgefasst –<br />
also in Arial oder Times New Roman.<br />
Den Aufbau eines Anschreibens vergleiche<br />
ich gern mit dem eines Aufsatzes<br />
– bestehend aus einer Einleitung,<br />
einem Hauptteil und dem Schluss. Somit<br />
umfasst das Anschreiben mindestens<br />
drei Absätze. Es gelten keine festen<br />
Normen, wann wo was zu stehen hat.<br />
So könnte im ersten Absatz begründet<br />
werden, warum man sich bewirbt.<br />
Im Hauptteil könnte etwas zur eigenen<br />
Person sowie den vorhandenen Kenntnissen<br />
stehen. Im letzten Absatz äußert<br />
man Freude über eine Einladung zu einem<br />
Vorstellungsgespräch.<br />
Was hat sich im Laufe der Jahre beim<br />
Erstellen und Versenden von Bewerbungsunterlagen<br />
verändert?<br />
Fischer: In Zeiten des Internets sollten<br />
man möglichen Arbeitgebern das<br />
Anschreiben und den Lebenslauf in<br />
getippter Form zusenden. Die meisten<br />
präferieren den Erhalt der Unterlagen<br />
per E-Mail. Im Lebenslauf muss<br />
auch nicht unbedingt mehr der Beruf<br />
der Eltern angeführt werden. Auch die<br />
Konfession kann meist weggelassen<br />
werden. Erfolgte der Aufbau des Lebenslaufes<br />
früher generell in chronologischer<br />
Form, wird heute der retrograde<br />
Aufbau bevorzugt. Das bedeutet,<br />
dass als zweiter Gliederungspunkt unter<br />
den persönlichen Daten die Berufserfahrung<br />
angeführt wird, die letzte<br />
Arbeitsstelle zuoberst. Wichtig ist,<br />
dass der Lebenslauf übersichtlich gestaltet<br />
und leicht zu lesen ist.<br />
Was muss ich unbedingt beim Verfassen<br />
eines Anschreibens beachten?<br />
Fischer: Man sollte immer genau die<br />
Anzeige, insbesondere das Anforderungsprofil<br />
lesen, sodass man sich<br />
nicht am Anforderungsprofil vorbei<br />
bewirbt. Auch auf eine korrekte Rechtschreibung<br />
und eine sachliche, nicht<br />
flapsige Ausdrucksweise sollte geachtet<br />
werden. Wichtig ist auch, authentisch<br />
zu bleiben und nicht zu übertreiben.<br />
Gleichzeitig muss man sich dessen bewusst<br />
sein, was man zu bieten hat.<br />
Wie finde ich den besten Einstieg in das<br />
Anschreiben?<br />
Fischer: Ein Journalist muss seine Leser<br />
mit der Überschrift und seinem<br />
ersten Satz neugierig machen, fesseln<br />
und zum Weiterlesen verführen. Das<br />
ist beim Verfassen eines Anschreibens<br />
ähnlich. Man sollte den ersten Satz<br />
des Anschreibens so formulieren, dass<br />
ein Arbeitgeber weiterlesen und mehr<br />
über einen erfahren möchte. „Hiermit<br />
bewerbe ich mich“ oder „Bezug nehmend<br />
auf Ihre Anzeige“ sind häufig<br />
verwendete Formulierungen und somit<br />
langweilig. Es gilt, mit dem Einstieg<br />
Interesse zu wecken, Spannung zu erzeugen<br />
und den Leser die Begeisterung<br />
spüren zu lassen.<br />
Inwiefern gehe ich auf das Unternehmen,<br />
bei dem ich mich bewerbe, ein?<br />
Fischer: Ich kenne Unternehmen, da<br />
wird die Bewerbung beiseite gelegt,<br />
wenn sie nicht zum Ausdruck bringt,<br />
warum man sich bei diesem Unternehmen<br />
bewirbt. Man sollte prüfen, ob<br />
man zum Unternehmen passt und begründen,<br />
warum man sich auf die ausgeschriebene<br />
Stelle und warum gerade<br />
bei diesem Unternehmen bewirbt.<br />
Was ist ein absolutes No-Go beim Anschreiben?<br />
Fischer: Es gibt mehrere No-Gos. Der<br />
Aufbau eines Anschreibens beginnt<br />
mit einem vollständigen Briefkopf (eigene<br />
Adresse mit Telefonnummer und<br />
E-Mail-Adresse, Adressdaten des Unternehmens,<br />
Datum und Betreffzeile).<br />
Man sollte den Ansprechpartner anschreiben,<br />
der in der Anzeige erwähnt<br />
ist und nicht „sehr geehrte Damen<br />
und Herren“ formulieren. Außerdem<br />
sollte die Betreffzeile nicht leer beziehungsweise<br />
nicht zu allgemein und<br />
somit nicht aussagekräftig gehalten<br />
sein. Konjunktive sollten nach Möglichkeit<br />
vermieden werden – sonst wird<br />
die Aussage abgeschwächt. Korrekte<br />
Schreibweise und Kommasetzung sind<br />
sehr wichtig.<br />
Was ist Ihr Tipp für ein gelungenes Anschreiben<br />
für Berufsanfänger?<br />
Fischer: Man sollte im Anschreiben begründen,<br />
warum man sich für diese<br />
Ausbildung entschieden hat und warum<br />
man die Ausbildung bei diesem<br />
Unternehmen machen möchte. Wenn<br />
man einen Beruf wählt, der einen interessiert,<br />
der Freude bereitet, kann man<br />
leichter und überzeugender formulieren,<br />
als wenn der Beruf eine Notlösung<br />
ist. Die Begeisterung wird für den Leser<br />
im Anschreiben spürbar werden.<br />
<br />
Interview: Alexander Liedtke<br />
Zur Person<br />
Yvonne Fischer ist<br />
systemischer Coach<br />
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in Nordheim.<br />
Ausbildung beim Landratsamt<br />
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vielfältig - interessant - zukunftssicher<br />
Einführungspraktikum zukunftssicher<br />
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„Bachelor of Arts - Public Management“<br />
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Personal- und Organisationsamt<br />
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Allee 17 · 74653 Künzelsau<br />
Online: www.hohenlohekreis.de<br />
Telefon: 07940 18-730 (Cornelia Steur)<br />
Post: Landratsamt Hohenlohekreis<br />
Personal- und Organisationsamt<br />
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Post: Landratsamt Hohenlohekreis<br />
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Hohenlohekreis<br />
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Halle A, Stand A 51<br />
35
WIRTSCHAFT | Ratgeber Zukunft<br />
Ratgeber Zukunft | WIRTSCHAFT<br />
Die Probezeit unter der Lupe<br />
Das Wörtchen Probezeit verbinden viele mit negativen Assoziationen.<br />
Dabei muss es sich nicht zwangsweise um etwas Schlechtes<br />
handeln. Auch für Azubis ist dies eine Zeit, in der sie sich im Betrieb<br />
orientieren können.<br />
Von Sandra Maier<br />
Foto: Handwerkskammer Heilrbonn-Franken<br />
Dem Ende der Probezeit sehnen<br />
sich Jahr für Jahr viele Jugendliche,<br />
die eine Ausbildung begonnen<br />
haben, entgegen. Aber in der<br />
Ausbildung hat die Probezeit eine besondere<br />
Stellung. Ein Ausbildungsvertrag<br />
ohne vereinbarte Probezeit wäre<br />
sogar ungültig. Besonders wichtig ist,<br />
dass das Ausbildungsverhältnis während<br />
der Probezeit von beiden Seiten<br />
ohne Begründung, jederzeit und<br />
fristlos in schriftlicher Form gekündigt<br />
werden kann. Doch warum ist das<br />
so? Für die meisten Jugendlichen markiert<br />
eine Ausbildung den Übergang<br />
von der Schule in das Berufsleben. Die<br />
Entscheidung für einen Beruf sollte<br />
zwar zunächst gut überlegt sein, notfalls<br />
aber auch verändert werden können.<br />
Das Berufsbildungsgesetz sieht<br />
aus diesen Gründen eine Probezeit vor.<br />
Denn ob ein Beruf wirklich der Richtige<br />
ist, können Auszubildende nur im<br />
Arbeitsalltag feststellen. Auch die Frage,<br />
ob man gut in das bestehende Team<br />
passt, kann erst im Verlauf der Probezeit<br />
beantwortet werden.<br />
Die Dauer der Probezeit ist im Berufsbildungsgesetz<br />
(BBiG) geregelt. Sie<br />
darf mindestens einen bis höchstens<br />
vier Monate betragen. Die Dauer kann<br />
vom Ausbildungsbetrieb frei bestimmt<br />
werden, muss aber im Ausbildungsvertrag<br />
schriftlich festgehalten sein. Nur<br />
in Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn<br />
der Azubi längere Zeit krank ist, kann<br />
die Probezeit um die Krankheitsdauer<br />
verlängert werden.<br />
Als Nachwuchsmitarbeiter sollte<br />
man die Probezeit nutzen, um herauszufinden,<br />
ob man den richtigen<br />
Beruf gewählt hat. Dafür sollten Auszubildende<br />
im Betrieb schon möglichst<br />
viele unterschiedliche Aufgaben bekommen.<br />
Wer immer nur Hilfsarbeiten<br />
machen und zuschauen darf, kann<br />
nicht beurteilen, ob die Arbeit ihm<br />
liegt. Dabei sind auch regelmäßige Gespräche<br />
mit dem Ausbilder oder Chef<br />
wichtig.<br />
PROBLEME ANSPRECHEN<br />
Besonders, wer unsicher ist, ob er die<br />
Arbeit richtig macht, etwas nicht versteht<br />
oder Probleme mit den Kollegen<br />
hat, sollte das frühzeitig ansprechen.<br />
Nur so können mögliche Konflikte gelöst<br />
werden. Schließlich erleben neue<br />
Azubis in den ersten Wochen und Monaten<br />
viele Veränderungen. Lange Arbeitstage,<br />
neue Tätigkeiten oder mehr<br />
Eigenverantwortung können einem da<br />
schnell mal über den Kopf wachsen.<br />
Nur wenn man mit dem Vorgesetzten<br />
darüber spricht, können Lösungen gefunden<br />
werden. Wenn das nicht klappt,<br />
kann man sich natürlich auch an die<br />
Sandra Maier ist Ausbildungsberaterin<br />
bei der<br />
Handwerkskammer<br />
Heilbronn-Franken.<br />
Ausbildungsberater<br />
wenden – diesen findet<br />
man bei der Industrie-<br />
und Handelskammer. Auch der<br />
Ausbildungsbetrieb testet einen auf<br />
fachliche und soziale Eignung. Hierbei<br />
handelt es sich nicht um eine Prüfung<br />
oder Klausur, wie die Azubis sie<br />
von der Schule her noch kennen. Vielmehr<br />
wird beobachtet, wie sich der<br />
Auszubildende in bestimmten Alltagssituationen<br />
verhält. Aus diesem Grund<br />
sollte man folgende Tipps stets beachten:<br />
den Vorgesetzten, die Kollegen wie<br />
auch die Kunden sollte man stets höflich<br />
ansprechen. Eigeninitiative darf<br />
nie fehlen: Die Frage nach neuen Aufgaben,<br />
wenn man die Arbeit erledigt<br />
hat, schadet nie. Pünktlich zu Terminen<br />
und morgens zu Arbeitsbeginn<br />
zu erscheinen, ist das A<br />
und O. Das spricht für Zuverlässigkeit.<br />
Einen guten Eindruck<br />
erweckt man auch,<br />
wenn man sich immer Notizen<br />
macht, damit man bei Unterweisungen<br />
einzelne Arbeitsschritte<br />
merken kann. So zeigt man auch<br />
gleichzeitig fachliches Interesse.<br />
Wenn all dies berücksichtigt<br />
wird und man sich auch immer wieder<br />
selbst die Frage stellt, ob der Beruf<br />
zu einem passt, steht einem erfolgreichen<br />
Ausbildungsstart nichts mehr<br />
im Weg. Übrigens: Wer schon vor der<br />
Ausbildung ein Praktikum im Wunschberuf<br />
macht, hat in der Probezeit weniger<br />
Stress. Denn wenn alles passt,<br />
bietet der Praktikumsbetrieb vielleicht<br />
direkt eine Lehrstelle an. Und den Betrieb,<br />
Kollegen und einige Aufgaben sowie<br />
Abläufe hat man dann ja bereits<br />
kennengelernt.<br />
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36 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
37
WIRTSCHAFT | Ratgeber Zukunft<br />
Netzwerke nutzen<br />
Anna Winter ist Juniorproduktmanager<br />
beim Netzwerkportal Xing und kennt<br />
sich mit Netzwerken bestens aus.<br />
Foto: Xing<br />
Es ist nie zu früh, sich ein<br />
Netzwerk aufzubauen – das gilt<br />
auch schon für angehende und<br />
bestehende Azubis.<br />
Man kann nicht nicht kommunizieren“<br />
– sagte bereits einst<br />
der Soziologe Paul Watzlawick.<br />
Gerade im Job spielt die zwischenmenschliche<br />
Kommunikation<br />
eine immens wichtige Rolle: das berühmt-berüchtigte<br />
Networking. Doch<br />
wie funktioniert das eigentlich und wie<br />
macht man die ersten Schritte? Hier<br />
gibt´s die wichtigsten Networkingund<br />
Job-Tipps:<br />
MÖGLICHKEITEN ERKENNEN<br />
Wer noch nicht weiß, was er nach dem<br />
Abschluss machen kann, der sollte sich<br />
am besten in verschiedenen Bereichen<br />
umschauen. Auch in Heilbronn-Franken<br />
finden regelmäßig Karrieremessen<br />
statt. Auf diesen zeigen Unternehmen,<br />
wen sie suchen und was es für<br />
Jobs gibt. Es lohnt sich, im Bekanntenkreis<br />
nach Leuten Ausschau zu halten,<br />
die einen spannenden Job haben, der<br />
einen selbst auch interessieren würde.<br />
Am besten ist, sie nach den eigenen beruflichen<br />
Erfahrungen zu fragen. Vielleicht<br />
können sie sogar ein Praktikum<br />
vermitteln. Auch wenn sich<br />
herausstellen sollte, dass<br />
dies nicht die Richtung<br />
ist, in die man selbst<br />
gehen will, so trägt<br />
es doch zum allgemeinen<br />
Verständnis<br />
für unterschiedliche<br />
Berufsfelder bei.<br />
Dieses Wissen kann<br />
beim Netzwerken sehr<br />
hilfreich sein. Übrigens:<br />
Einstiegsjobs und Infos zu Einstiegsgehältern,<br />
Praktika und allgemeine<br />
Tipps zum Studentenalltag hat<br />
die Plattform Xing auf ihrer Website gebündelt:<br />
Keiner fängt bei Null an. Man<br />
sollte immer versuchen, den Draht zu<br />
Leuten aufrechtzuerhalten, deren Jobs<br />
man spannend findet – das können<br />
die Arbeitgeber auf den Karrieremessen<br />
sein, Eltern von Freunden oder aus<br />
dem Sportverein. Wer schon ein Praktikum<br />
gemacht hat, sollte unbedingt den<br />
Kontakt zu den Kollegen halten. Helfen<br />
können dabei soziale Online-Netzwerke.<br />
Mit Xing gibt es auch eine Plattform,<br />
die speziell für den Job gemacht ist. So<br />
kann man ganz einfach in Kontakt mit<br />
den Leuten bleiben, selbst wenn diese<br />
mal den Arbeitgeber wechseln oder gar<br />
in eine andere Stadt ziehen.<br />
Zwischenmenschliche Beziehungen<br />
bauen auf Vertrauen und Gemeinsamkeiten<br />
auf. Deshalb ist es ratsam,<br />
dorthin zu gehen, wo es einen inhaltlich<br />
und menschlich hinzieht. Denn<br />
nur, wenn die Chemie stimmt, kann<br />
daraus eine wertvolle Verbindung entstehen.<br />
Wichtig ist, mit Neugier und<br />
aufrichtigem Interesse auf Menschen<br />
zuzugehen und Beziehungen aufzubauen.<br />
Aber Achtung: Wer darauf aus<br />
ist, nur möglichst viele vermeintlich<br />
wichtige Menschen in seinem Netzwerk<br />
zu haben, hat nicht verstanden,<br />
worum es wirklich geht. Ein großes<br />
Netzwerk ist nicht gleichzeitig ein gutes.<br />
Tiefgehende Verbindungen bringen<br />
einem mehr als lose Kontakte. Es<br />
ist besser, sich mit Menschen zu vernetzen,<br />
mit denen man gemeinsame<br />
berufliche Interessen oder mit denen<br />
man einen direkten gemeinsamen<br />
Kontakt teilt. Das Konzept des Netzwerkens<br />
basiert auf Geben und Nehmen.<br />
Beim erfolgreichen Networking<br />
geht es nicht darum, Kontakte zu verwalten,<br />
sondern darum, Beziehungen<br />
am Leben zu halten und zu vertiefen.<br />
Worauf also warten? Wer weiß,<br />
was einen interessiert, kann direkt mit<br />
dem Netzwerken anfangen – denn dafür<br />
ist man nie zu alt oder zu jung. <br />
<br />
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38<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong>
WIRTSCHAFT | Interpack<br />
Recht | SERIE<br />
Facebook im Job<br />
Interpack is calling<br />
Die in Düsseldorf stattfindende Messe „Interpack“ ist der wichtigste<br />
Branchentreff der Verpackungsmaschinensparte. Nicht umsonst<br />
beteiligt sich auch eine Vielzahl von Verpackungsmaschinenbauern<br />
aus der Region.<br />
Die Interpack <strong>2017</strong> verzeichnet die<br />
höchste Ausstellernachfrage in<br />
ihrer über 55-jährigen Geschichte.<br />
Zum offiziellen Anmeldeschluss<br />
der international bedeutendsten Veranstaltung<br />
der Verpackungsbranche<br />
und der verwandten Prozessindustrie<br />
buchten die Unternehmen etwa 20<br />
Prozent mehr Fläche, als Kapazitäten<br />
auf dem Düsseldorfer Messegelände<br />
mit seinen 262 400 Quadratmetern in<br />
19 Hallen zur Verfügung stehen. Auch<br />
in diesem Jahr werden tausende Besucher<br />
erwartet. Die Ausstellerliste ist<br />
lang: Vom 4. bis 10. Mai werden in Düsseldorf<br />
etwa 2700 Aussteller erwartet.<br />
Die Unternehmen kommen aus rund<br />
60 Ländern. Der Bedarf ist groß, die Anforderungen<br />
ebenso. Verpackungsprozesse<br />
werden durch höhere Produktvielfalt<br />
und kleinere Losgrößen immer<br />
komplexer. Da heißt es, mit der Zeit zu<br />
gehen, sich auf die Wünsche und Bedürfnisse<br />
der Kunden, die vielfältiger<br />
wohl kaum sein könnten, optimal einzustellen.<br />
Zumal die Konkurrenz nicht<br />
schläft.<br />
Die Gerhard Schubert GmbH, ein<br />
Maschinenbauer aus Crailsheim, der<br />
sich hauptsächlich auf die Herstellung<br />
von Verpackungsmaschinen für die Lebensmittel-,<br />
Pharma- und Kosmetikindustrie<br />
spezialisiert hat, beantwortet<br />
diesen Trend mit dem Grundsatz der<br />
Einfachheit. Hierfür setzt der Marktführer<br />
für digitale Verpackungsmaschinen<br />
seit Jahrzehnten auf seine eigene<br />
intelligente Maschinensteuerung. Die<br />
technischen Neuerungen werden auf<br />
der Interpack präsentiert. „Für uns ist<br />
die Messe eine feste Größe. Der wichtigste<br />
Branchentreff überhaupt“, betont<br />
Bärbel Beyhl, Pressesprecherin<br />
des Familienunternehmens.<br />
Die Interpack wird wieder für volle<br />
Hallen sorgen: Nie zuvor waren so<br />
viele Aussteller wie <strong>2017</strong> vor Ort.<br />
Kurt Engel, Geschäftsführer des<br />
Vereins Packaging Valley Germany<br />
e. V., kann dies nur bestätigen: „Die Interpack<br />
ist eine der bedeutendsten<br />
Messen der Branche. Durch den internationalen<br />
Charakter und das zu erwartende<br />
Fachpublikum ist die Interpack<br />
für viele unserer Unternehmen<br />
sehr wichtig. Sie ist ein hervorragendes<br />
Podium, um die herausragende<br />
Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen<br />
einem breiten Fachpublikum<br />
präsentieren zu können.“ Nicht<br />
umsonst belegt der Verein, der die<br />
Interessen von über 40 Mitgliedsunternehmen<br />
bündelt, die allesamt in<br />
der Verpackungsbranche tätig sind, einen<br />
Großteil von Halle 16. „Insgesamt<br />
sind 21 unserer Mitglieder bei der Veranstaltung<br />
vertreten.“ Dabei geht es<br />
den Teilnehmern vor allem um die Pflege<br />
bestehender Kontakte, aber auch<br />
darum, neue potenzielle Geschäftspartner<br />
kennenzulernen. „In der Vergangenheit<br />
kam es immer wieder zu<br />
großen Aufträgen“, erinnert sich Engel.<br />
Und das verspricht man sich auch in<br />
diesem Jahr. Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Fotos: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann<br />
Der Grat zwischen dem, was erlaubt<br />
und dem was verboten ist,<br />
ist gerade im Netz sehr schmal.<br />
Im Job sollte man deshalb aufpassen,<br />
wie man mit Facebook<br />
und Co. umgeht.<br />
Weltweit nutzen 1,5 Milliarden<br />
Menschen das soziale<br />
Netzwerk Facebook. Die tägliche<br />
Internetnutzungszeit beträgt in<br />
Deutschland durchschnittlich 128 Minuten.<br />
76 Prozent der Internetuser, das<br />
sind etwa 38 Millionen, nutzen soziale<br />
Netzwerke und 25 Prozent der Arbeitnehmer<br />
nutzen Facebook während der<br />
Arbeitszeit für private Zwecke. Hieraus<br />
können Probleme arbeitsrechtlicher<br />
Natur entstehen.<br />
Oftmals stellt sich die Frage, ob<br />
ein Arbeitgeber in sozialen Netzwerken<br />
recherchieren darf, um Informationen<br />
über einen potenziellen Arbeitnehmer<br />
zu gewinnen. Bei allgemein<br />
zugänglichen Daten und einem öffentlichen<br />
Profil ist das selbstverständlich<br />
möglich. Insofern ist hier auch<br />
Vorsicht geboten. Ein potenzieller Arbeitgeber<br />
darf allerdings nicht aktiv<br />
täuschen. Beispielsweise ist es nicht<br />
gestattet, eine Freundschaftsanfrage<br />
an einen potenziellen Bewerber zu<br />
schicken mit der Aufforderung: „Ich<br />
bin Lena Meyer-Landrut und möchte<br />
alles über dich wissen.“ Eine solche<br />
Täuschung ist selbstverständlich unzulässig.<br />
NICHT ERLAUBT IST VERBOTEN<br />
Denkbar wäre, dass ein Arbeitgeber<br />
in der Freizeit seine Mitarbeiter auffordert,<br />
auf einer Social-Media-Seite<br />
oder auf einer Facebook-Seite den<br />
Link des Arbeitgebers zu liken, das<br />
heißt, den Gefällt-mir-Daumen anzuklicken.<br />
Auch besteht eine Verpflichtung<br />
gegenüber dem Arbeitgeber, sich<br />
in öffentlich zugänglichen Netzwerken<br />
nicht nachteilig über den Arbeitgeber<br />
auszulassen. Das regelt die sogenannte<br />
Rücksichtnahme- und Loyalitätsverpflichtung<br />
im Arbeitsvertrag. Während<br />
der Arbeitszeit kann der Arbeitgeber<br />
die private Nutzung von Facebook und<br />
anderen Social Medias komplett verbieten.<br />
Es gilt der Grundsatz des Bundesarbeitsgerichts:<br />
„Verboten ist, was<br />
nicht ausdrücklich erlaubt ist.“ Gemäß<br />
§ 106 Gewerbeordnung, der vorsieht,<br />
dass die Leistungspflicht nach billigem<br />
Ermessen durch den Arbeitgeber ausgestaltet<br />
werden kann, ist auch eine<br />
vollständige Untersagung der dienstlichen<br />
Nutzung zulässig.<br />
Es kann aber auch eine Situation<br />
geben, in der der Arbeitgeber ein eigenes<br />
Interesse hat, dass der Arbeitnehmer<br />
Social Media nutzt. Hierzu wiederum<br />
kann er den Arbeitnehmer nicht<br />
generell verpflichten. Dies ist nur dann<br />
möglich, wenn die Nutzung zur Erfüllung<br />
der Arbeitspflicht erforderlich<br />
ist. Wenn der Arbeitgeber hierzu auf<br />
die Veröffentlichung personenbezogener<br />
Daten und Bilder des Arbeitnehmers<br />
angewiesen ist, so muss er dies<br />
zunächst vom Arbeitnehmer genehmigen<br />
lassen. Ohne Einwilligung des Arbeitnehmers<br />
gibt es keine Möglichkeit,<br />
personenbezogene Daten und Bilder<br />
zu veröffentlichen.<br />
VORSICHT MIT LIKES<br />
Aber es sind auch schon Abmahnungen<br />
und Kündigungen ausgesprochen<br />
– und gerichtlich bestätigt – worden,<br />
weil ein Arbeitnehmer bestimmte Aussage<br />
gelikt oder gepostet hat, die aus<br />
Sicht des Arbeitgebers zu weit gegangen<br />
sind. Denn was im wirklichen Leben<br />
gilt, gilt auch bei Facebook und<br />
Co.: Falsche Tatsachenbehauptungen,<br />
Beleidigungen, unzulässige Schmähkritik<br />
– all das muss sich niemand gefallen<br />
lassen. Nikolaos Sakellariou<br />
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40<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong>
SERIE | Museen in der Region<br />
Museen in der Region | SERIE<br />
Räder, die die Welt<br />
veränderten<br />
Eine echte Perle der Museumslandschaft in unserer Region ist das<br />
Zweirad- und NSU-Museum in Neckarsulm. Mit jährlich zwischen<br />
18 000 und 20 000 Besuchern lockt es nicht nur Motorradfreaks<br />
und Oldtimerfans in seine Ausstellung. Das Museum spricht auch<br />
Familien sowie Kultur- und Geschichtsinteressierte an.<br />
NSU-Museum<br />
Das Deutsche Zweirad- und NSU-<br />
Museum Neckarsulm hat von Dienstag<br />
bis Sonntag sowie an Feiertagen von<br />
10 bis 17 Uhr geöffnet. Jeden letzten<br />
Sonntag im Monat um 15 Uhr werden<br />
Besucher durch Deutschlands größte<br />
Zweiradsammlung geführt.<br />
Folge 1<br />
Freiheit, Adrenalin, Geschwindigkeit<br />
– Attribute,<br />
die untrennbar mit dem<br />
Motorradfahren verbunden<br />
sind. Der Wind, der die Motorradkombi<br />
förmlich auspeitscht;<br />
die in Millisekunden vorbeiziehende<br />
Landschaft; der Nervenkitzel,<br />
den man auf seiner Maschine sitzend<br />
mit jeder Faser seines Körpers empfindet<br />
– da schlägt jedes Bikerherz höher.<br />
Die Kawasakis, Vespas und wie sie alle<br />
heißen, auf denen zahllose Abenteuergeschichten<br />
geschrieben worden sind,<br />
gäbe es allerdings gar nicht ohne den<br />
Erfindergeist zweier bekannter Schwaben:<br />
Gottlieb Daimler und Wilhelm<br />
Maybach.<br />
Bereits 1885 beginnt die Geschichte<br />
des Motorrads mit dem sogenannten<br />
Reitwagen, mit dem den beiden<br />
Konstrukteuren der Durchbruch<br />
des schnelllaufenden Verbrennungsmotors<br />
gelingt. Den Reitwagen wiederum<br />
gäbe es nicht ohne das Fahrrad,<br />
das im Übrigen in diesem Jahr seinen<br />
200. Geburtstag feiert. 1817 erfindet<br />
der Forstmeister Karl Drais, gebürtig in<br />
Karlsruhe, die Laufmaschine – und legt<br />
damit den Grundstein für die Mobilität.<br />
Ein echter Geniestreich, dem vieles<br />
in der Fortbewegungstechnik zu verdanken<br />
ist.<br />
All diese Errungenschaften und<br />
die Fahrzeuge, die sich daraus entwickelt<br />
haben, kann man im Deutschen<br />
Zweirad- und NSU-Museum<br />
in Neckarsulm bestaunen. Es ist das<br />
erste Museum in der Bundesrepublik<br />
dieser Art – und auch das größte. Eröffnet<br />
wurde es 1956 in Neckarsulm,<br />
dem Produktionsstandort<br />
des einstigen, weltweit<br />
größten Zweiradherstellers<br />
mit der Markenbezeichnung<br />
NSU, was als Kurzwort<br />
für den Stadtnamen gebräuchlich<br />
war. Das Museum befindet sich<br />
im ehemaligen Deutschordensschloss<br />
aus dem 15. Jahrhundert und beherbergt<br />
auf einer Gesamtfläche von etwa<br />
2000 Quadratmetern annähernd 350<br />
Exponate – vom Drais’schen Laufrad<br />
bis zur Harley Davidson. Auf sechs<br />
Ausstellungsetagen mit drei Themenbereichen<br />
wird die deutsche Zweiradgeschichte<br />
lebendig.<br />
Wer diese mal im Zeitraffer hautnah<br />
erleben möchte, sollte sich zwischen<br />
Dienstag und Sonntag zwei bis<br />
drei Stunden Zeit nehmen und sich<br />
entweder auf eigene Faust, aber mit<br />
Audioguide, oder gemeinsam mit einem<br />
Museumsführer auf einen Rundgang<br />
durch das geschichtsträchtige<br />
Gebäude begeben. Dabei ist das<br />
NSU-Museum nicht nur etwas für Oldtimerfans<br />
und Motorradfreaks, sondern<br />
eignet sich auch bestens als Familienausflugsziel.<br />
„Zu uns kommen<br />
viele Großeltern mit ihren Enkeln und<br />
zeigen ihnen, mit welchen unserer Exponate<br />
sie früher selbst unterwegs waren“,<br />
erzählt Museumsleiterin Natalie<br />
Scheerle-Walz. Darüber hinaus gibt es<br />
spezielle Frauenführungen und Kinder<br />
können an einer Rätsel-Ralley durchs<br />
Haus teilnehmen.<br />
Die Reise in die Vergangenheit<br />
der Zweiradgeschichte startet im Erd-<br />
Fotos: Olga Lechmann<br />
geschoss. Dort gibt es einen kleinen<br />
Kinosaal, eine Tribüne für Zuschauer<br />
und fünf historische Motorräder, auf<br />
denen man Platz nehmen und quasi<br />
mitfahren kann. Denn der zehnminütige<br />
Film zeigt einen Vater, der mit seinem<br />
Sohn eine Ausfahrt unternimmt<br />
– beginnend am Neckarsulmer Marktplatz.<br />
Nachdem man von dem rasanten<br />
Trip zurück ist, taucht man in die<br />
Motorradgeschichte ein, deren Anfänge<br />
sich im Reitwagen von Daimler und<br />
Maybach finden. Da der echte bei einem<br />
Fabrikbrand zerstört wurde, steht<br />
im Zweiradmuseum lediglich ein nachgebauter<br />
– allerdings einer der weltweit<br />
besten.<br />
Darüber hinaus entdeckt der Besucher<br />
im ersten Obergeschoss eine<br />
Hildebrand & Wolfmüller von 1894 –<br />
das erste Serienmotorrad der Welt. Dieses<br />
war außerdem das erste Zweirad,<br />
das den Namen Motorrad trug, was<br />
sich der Hersteller sogar patentieren<br />
ließ. „Wir haben eines der wenigen öffentlich<br />
ausgestellten Originale, andere<br />
Museen haben meist nur Repliken“,<br />
weiß Scheerle-Walz. Eine Pionierleistung<br />
stellt die Clement aus dem Jahr<br />
1902 dar, das erste Motorrad mit einem<br />
V-Motor. Auch die Megola von 1922 ist<br />
Von 200 Jahre alten Drahteseln über Nachkriegsmotorräder bis hin zu den<br />
Rennmaschinen von heute ist im NSU-Museum alles mit zwei Rädern ausgestellt.<br />
ein Highlight, da ihr Motor – inspiriert<br />
vom Flugzeugbau – im Vorderrad verbaut<br />
ist.<br />
Weiter geht es im Untergeschoss,<br />
wo die NSU-Sammlung untergebracht<br />
ist. „Nicht mehr laufen, Quickly kaufen“<br />
– damit rührte NSU die Werbetrommel<br />
für seine Quickly, eines der<br />
ersten Mopeds der Nachkriegszeit. Das<br />
Zweirad, für das man keinen Führerschein<br />
brauchte, sollte vor allem Frauen<br />
ansprechen, daher wurden auch<br />
verschiedene Farbkombinationen für<br />
die Verkleidung angeboten. „Eines der<br />
innovativsten Fahrzeuge seiner Zeit,<br />
der Ro 80, feiert dieses Jahr seinen 50.<br />
Geburtstag“, weist die Museumsleiterin<br />
hin. Ja, ganz recht: Im Zweiradmuseum<br />
gibt es auch einige wenige vierrädrige<br />
Fahrzeuge. Das Besondere am<br />
Ro 80: ein Wankelmotor, der die Verbrennungsenergie<br />
direkt – ohne den<br />
Umweg einer Hubbewegung – in eine<br />
Drehbewegung umsetzt.<br />
In einem Zwischengeschoss findet<br />
der Besucher die Fahrradgeschichte<br />
– vom Drais’schen Laufrad bis hin<br />
zum heutigen E-Bike. Insgesamt sind<br />
hier mehr als 35 Exponate ausgestellt.<br />
Auf der zweiten Etage werden<br />
Laien und Kennern Motorräder von<br />
1946 bis heute präsentiert. Dabei hat<br />
die Sammlung einen internationalen<br />
Charakter, denn sie enthält deutsche,<br />
niederländische, italienische, amerikanische,<br />
britische und japanische Fahrzeuge.<br />
Dass letztere Hersteller sich einiges<br />
von den Europäern abgeschaut<br />
haben, ist deutlich an den beiden nebeneinander<br />
aufgestellten Modellen<br />
Kawasaki W1 und BSA Road Rocket<br />
zu erkennen. Doch: „Das europäische<br />
Motorrad wurde einfach viel zu teuer“,<br />
erklärt Scheerle-Walz, was dazu führte,<br />
dass die Japaner die Deutschen hier als<br />
Weltmarktführer ablösten. Absoluter<br />
Hingucker auf dieser Ebene: ein Nachbau<br />
der Harley Davidson aus dem Film<br />
„Easy Rider“ mit Peter Fonda.<br />
Wer sich für den Rennsport begeistert,<br />
sollte auf keinen Fall die dritte<br />
Etage auslassen. Dort stehen die<br />
Geschwindigkeitsweltmeister par<br />
excellence. Abgerundet wird die Ausstellung<br />
von Rennmaschinen aus den<br />
1930ern bis heute durch Bilder und<br />
Kurzporträts bekannter Rennfahrer.<br />
„Ab Sommer wird es hier eine Kreidler-Sammlung<br />
mit rund 30 Exponaten<br />
geben“, informiert die Kunsthistorikerin<br />
und freut sich jetzt schon auf die<br />
Resonanz.<br />
Olga Lechmann<br />
42 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
43
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
Ausstellungen<br />
1.4. – 7.5. Bad Rappenau<br />
Kunst-Werk-Haus Schwarzacher Hof<br />
Kulturhaus Forum Fränkischer Hof<br />
2.4. – 18.6. Eppingen<br />
„Fachwerkwelten“<br />
Stadt- und Fachwerkmuseum<br />
„Alte Universität“<br />
2.4. – 30.4. Lauda-Königshofen<br />
„Aquarell- und Acrylmalerei“<br />
Galerie „das auge“<br />
6.4. – 14.5. Bad Mergentheim<br />
„50 Jahre Retrospektive“<br />
Kulturforum<br />
6.4. Crailsheim<br />
Rudolf Kurz „Bildhauerarbeiten<br />
und Malerei“<br />
Sparkassen-Forum<br />
7.4. – 14.7. Eppingen<br />
„Im lichten Baumschatten, Wind“<br />
Galerie im Rathaus<br />
8.4. – 18.6. Bad Wimpfen<br />
Susanna Reberdito „Zwischen Küsten,<br />
Wellen und Orangen“<br />
Galerie der Stadt im Alten Spital<br />
21.4. – 10.9. Künzelsau<br />
„Leben und Werk Webers“<br />
Stadtmuseum<br />
30.4. – 21.5. Schrozberg<br />
Gabi Hachtel-Breuninger „Allerlei“<br />
Schloss, Erdgeschoss<br />
seit 25.3. – 24.9. Heilbronn<br />
„Sie kamen ... und sie blieben –<br />
Alamannen und Franken<br />
im Südwesten“<br />
Museum im Deuschhof<br />
EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />
Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.<br />
Weitere Termine unter www.pro-region.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Feste/Messen<br />
7.4. Crailsheim<br />
Irish Spring – Festival of Irish Folk<br />
Hangar<br />
8.4. – 9.4. Fichtenau-Wildenstein<br />
Ostereiermarkt<br />
Rathaus<br />
9.4. Niedernhall<br />
Tag der offenen Kelter<br />
Kelter<br />
10.4. – 14.4. Bad Rappenau<br />
Gesundheitswoche<br />
Kliniken Bad Rappenau & Kurhaus<br />
17.4. Creglingen<br />
Ostermontagsmarkt<br />
Innenstadt<br />
19.4. Weinsberg<br />
Krämermarkt<br />
Kanalstraße<br />
22.4. – 24.4. Lauffen am Neckar<br />
Lauffener Weintage<br />
Lauffener Weingärtner<br />
23.4. Bad Rappenau<br />
AutoAction<br />
Riemenstraße<br />
28.4. Gundelsheim<br />
1250 Jahre Gundelsheim<br />
Deutschmeisterhalle<br />
29.4. – 1.5. Untergruppenbach<br />
Mittelalterliches Burgfest<br />
Burg<br />
30.4. Öhringen<br />
Verkaufsoffener Sonntag<br />
Innenstadt, Ö-Center und Steinsfeldle<br />
Kleinkunst<br />
5.4. Bad Mergentheim<br />
Klüpfel & Kobr<br />
Kurhaus, großer Kursaal, 20 Uhr<br />
6.4. Künzelsau-Gaisbach<br />
Andreas Thiel „Der Humor“<br />
Alma-Würth-Saal, 20 Uhr<br />
7.4. Obersulm-Eichelberg<br />
Özcan Cosar „Du hast dich<br />
voll verändert“<br />
Kelter, 20 Uhr<br />
12.4. Bad Rappenau<br />
„Oh mei – so ein Ei“<br />
Wasserschloss, Dachgeschoss, 16 Uhr<br />
15.4. Jagsthausen<br />
Michael Fitz „Des bin I“<br />
Gewölbe der Götzenburg, 19 Uhr<br />
21.4. Neckarsulm<br />
Neckarsulm lacht: Jörg Knörr „Filou!<br />
Mit Show durchs Leben“<br />
Brauhaus, 20 Uhr<br />
24.4. Tauberbischofsheim<br />
Bembers „Rock and Roll Jesus“<br />
Engelsaal, 20 Uhr<br />
28.4. Bad Mergentheim<br />
Musikkabarett mit Lars Redlich<br />
Deutschordensmuseum, 19.30 Uhr<br />
28.4. Rosengarten<br />
Roberto Capitoni „Ein Italiener<br />
kommt selten allein“<br />
Rosengartenhalle, 20 Uhr<br />
29.4. Schrozberg<br />
Die Kächeles „Isch halt so“<br />
Kultursaal im Schloss, 20 Uhr<br />
Konzerte<br />
8.4. Bad Wimpfen<br />
Ray Wilson and Band<br />
Kursaal, 19.30 Uhr<br />
8.4. Lauda-Königshofen<br />
Ballettgala<br />
Stadthalle, 18 Uhr<br />
9.4. Bad Rappenau<br />
Weltklassik am Klavier – im Reich<br />
der Phantasie mit Nadezda Pisareva<br />
Wasserschloss, Dachgeschoss, 17 Uhr<br />
12.4. Wertheim-Bronnbach<br />
Anselm Grün und das Bamberger<br />
Streichquartett<br />
Kloster Bronnbach, 18 Uhr<br />
18.4. Weikersheim<br />
The International Trio – New Orleans<br />
Jazz & Harlem Swing<br />
Gärtnerhaus im Schlossgarten, 20 Uhr<br />
22.4. Künzelsau<br />
Landesjugendorchester<br />
Baden-Württemberg<br />
Freie Schule Anne-Sophie, 19 Uhr<br />
23.4. Külsheim<br />
Kreisjugendblasorchester<br />
Festhalle, 15.30 Uhr<br />
26.4. Heilbronn<br />
8. Heilbronner Konzert „Stimmengold“<br />
Harmonie, 19.30 Uhr<br />
27.4. Bad Rappenau<br />
Alex Jacobowitz (Marimbaphon)<br />
Katholische Kirche, 19.30 Uhr<br />
28.4. – 29.4. Lauda-Königshofen<br />
„Keep it True“-Festival<br />
Tauber-Franken-Halle<br />
29.4. Güglingen<br />
Brel meets Piaf<br />
Herzogskelter, 20 Uhr<br />
29.4. Kirchberg-Gaggstatt<br />
Maulbronner Kammerchor<br />
Jugendstilkirche Gaggstatt, 18 Uhr<br />
30.4. Obersulm-Affaltrach<br />
Duo Zaruk, Madrid<br />
Ehemalige Synagoge, 19.30 Uhr<br />
Mix<br />
6.4. Bad Mergentheim<br />
Literatur im Schloss: Lesung mit<br />
Saša Stanišic<br />
Deutschordensschloss, 19.30 Uhr<br />
7.4. Wertheim<br />
Literarisch-musikalischer Abend über<br />
Erich Kästners Berlin<br />
Schlösschen im Hofgarten, 19 Uhr<br />
18.4. – 27.4. Crailsheim<br />
10. Kinder- und Jugendkulturwoche<br />
Verschiedene Orte und Einrichtungen<br />
21.4. Crailsheim<br />
Sofian Mustang<br />
7180-Bar, 20 Uhr<br />
21.4. – 7.5. Künzelsau<br />
Kangoo-Hüpfburgenland<br />
Festplatz Wertwiesen<br />
21.4. Weinsberg-Gellmersbach<br />
Die Dorfrocker mit Band<br />
Mehrzweckhalle<br />
22.4. Bad Rappenau-Bonfeld<br />
Bandcontest<br />
Bislandhalle, 17 Uhr<br />
27.4. Öhringen<br />
18. Night of Music<br />
Lokale in der Innenstadt, 20 Uhr<br />
28.4. Oberrot<br />
„Dillinger hat Schwein“<br />
Bürgersaal im Rathaus, 20 Uhr<br />
29.4. Künzelsau<br />
Handwerkertag<br />
Am Unteren Markt<br />
29.4. Neckarsulm<br />
Cordula Stratmann & Ulrich Noethen<br />
entdecken Heinrich Heine<br />
Audi Forum, 20 Uhr<br />
Theater<br />
8.4. Crailsheim-Ingersheim<br />
„Vater“<br />
Festhalle, 20 Uhr<br />
8.4. Heilbronn<br />
Premiere „My fair Lady“<br />
Großes Haus, 19.30 Uhr<br />
19.4. Bad Wimpfen<br />
„Schmerzliche Heimat“<br />
Kursaal, 19.30 Uhr<br />
22.4. Ilshofen<br />
„Fatal! – Mord auf dem Schillerplatz“<br />
Stadthalle, 19.30 Uhr<br />
29.4. Heilbronn<br />
Premiere „Kinder der Sonne“<br />
Komödienhaus, 19.30 Uhr<br />
30.4. Heilbronn<br />
Premiere „Anders“<br />
Boxx, 15 Uhr<br />
Sport<br />
15.4. Obersontheim<br />
Osterlauf<br />
Sportanlagen<br />
22.4. – 23.4. Bühlertann<br />
Downhill-Rennen<br />
Tannenburg<br />
23.4. Öhringen<br />
Öhringer Stadtlauf<br />
Otto-Meister-Stadion, 12 Uhr<br />
28.4. – 30.4. Tauberbischofsheim<br />
31. Reinhold-Würth-Cup<br />
Pestalozzi-Halle, Olympiastützpunkt<br />
29.4. – 1.5. Neuenstadt<br />
Deutsche Tischtennis-<br />
Seniorenmeisterschaft<br />
Helmbundhalle<br />
Kontakt<br />
Bürgerinitiative pro Region<br />
Heilbronn-Franken e. V.<br />
c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
Postfach, 74650 Künzelsau<br />
Ansprechpartner für Termine:<br />
Ralph Wachter, Telefon 07940 152329<br />
www.pro-region.de<br />
44 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
45
AUSBLICK<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
erscheint am<br />
2. Mai<br />
Fotos: Annâweech Hohenloher Mundart, Fotolia/bht2000, Shutterstock/BLACKDAY<br />
Impressum<br />
Offizielles Organ der Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken e. V.;<br />
www.pro-region.de<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Marcus Baumann, Tilmann Distelbarth,<br />
Bernd Herzberger<br />
Chefredakteur<br />
Marcus Baumann<br />
Redaktion<br />
Lydia-Kathrin Hilpert (Ltg.),<br />
Olga Lechmann, Alexander Liedtke (Volo.),<br />
Annika Wieland (Volo.)<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Tanja Capuana, Uwe Deecke<br />
Gastautoren<br />
Bernhard Löw, Sandra Maier, Anna Winter<br />
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Klein, aber oho!<br />
Layout und Grafik<br />
HSt Medienproduktion, Stefanie Massa<br />
Gemessen an seiner Einwohnerzahl ist er der kleinste Landkreis Baden-<br />
Württembergs. Doch der Hohenlohekreis beweist – getreu der Redensart „klein,<br />
aber oho“ –, dass er viel zu bieten hat. In unserer Mai-Ausgabe sprechen wir mit<br />
dem Landrat, treffen eine Mundartband und blicken in einen Gewerbepark.<br />
Anzeigenleitung<br />
Rainer Paschke, Telefon 0791 95061-23<br />
rainer.paschke@pro-vs.de<br />
Sales Management<br />
Heike Bischoff, Nicola Kowol, Dunja Moll<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 17 vom 1. 1. <strong>2017</strong><br />
Keine Zukunftsmusik mehr<br />
Selbst fahrende Autos, intelligente und<br />
miteinander kommunizierende Geräte<br />
sowie bargeldloses Einkaufen – all<br />
das gibt es längst nicht mehr nur im<br />
Kinofilm. Die einstige Zukunftsmusik<br />
wird bereits in der heutigen Gegenwart<br />
gespielt. Welche Trends in Heilbronn-<br />
Franken keine Fiktion mehr, sondern<br />
schon Realität sind, erfahren Sie in<br />
unserer kommenden Ausgabe.<br />
Her mit Kulis und Co.!<br />
Kugelschreiber kann man doch<br />
immer gebrauchen – und USB-Sticks<br />
eigentlich auch. Oft muss man diese<br />
aber gar nicht kaufen. Man nimmt sie<br />
einfach kostenlos auf Messen mit. Auf<br />
welche Werbeartikel Unternehmen<br />
warum setzen und welche die beliebtesten<br />
sind, haben wir im nächsten<br />
<strong>PROMAGAZIN</strong> zum Thema gemacht.<br />
Vertrieb<br />
Natalie Toth, Telefon 0791 95061-0<br />
Verlags- und Redaktionsanschrift<br />
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
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Das Jahresabo beträgt 38,16 Euro.<br />
Die Bezugszeit gilt ganzjährig und verlängert<br />
sich automatisch, falls nicht drei Monate vor<br />
Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />
Nachdruck und Vervielfältigung – auch<br />
auszugsweise – nur mit Genehmigung des<br />
Verlages. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Bilder und Bücher übernimmt<br />
der Verlag keine Haftung. Namentlich<br />
oder mit Initialen gekennzeichnete Artikel<br />
geben nicht in jedem Fall die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
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46<br />
<strong>April</strong> <strong>2017</strong>
Die Konzertreihe<br />
„redblue meets klassik“<br />
von INTERSPORT und<br />
dem Württembergischen Kammerorchester<br />
Heilbronn feiert 10-jähriges Jubiläum<br />
mit einem Best of Festival: Drei der<br />
schönsten Programme kehren innerhalb<br />
einer Woche zurück ins redblue und verbinden<br />
so auf wunderbare Weise Sport<br />
und Musik.<br />
Mit dabei ist wieder das beliebte Format<br />
des CHILL OUT Konzertes, das ein ganz<br />
besonderes Musikerlebnis im Liegen<br />
möglich macht.<br />
Daneben erwarten das Publikum zwei<br />
echte Weltstars, die den musiksportlichen<br />
Humor erfunden haben, feurige<br />
Tanzleidenschaft und akrobatische Kunst.<br />
Das abwechslungsreiche gastronomische<br />
Angebot rundet den Festival-Besuch<br />
perfekt ab.<br />
Sa., 29.04.<strong>2017</strong><br />
TANGO, TANGO<br />
Vertanzte Klänge<br />
mit Karin Eckstein<br />
Karin Eckstein // Bandoneon<br />
Tango Sí! // Ensemble<br />
Irina & Costel Capatina // Tanz<br />
Mi., 03.05.<strong>2017</strong><br />
CHILL OUT KONZERT<br />
Vivaldi<br />
schwerelos<br />
Carismo // Vertikaltuchkünstler<br />
Zohar Lerner // Violine<br />
Sa., 06.05.<strong>2017</strong><br />
BIG NIGHTMARE MUSIC<br />
Igudesman &<br />
Joo<br />
Aleksey Igudesman // Violine<br />
Hyung-ki Joo // Klavier<br />
Sa., 22.04.<strong>2017</strong><br />
CHRISTIAN CHAKO<br />
HABEKOST: DE<br />
WEESCHWIE’SCH-MÄN<br />
Der geborenen Kurpfälzer ist Kämpfer für<br />
die Sache des niveauvollen Humors. Er ist<br />
der unbestrittene Meister der Mundart und<br />
dialektischer Comedy-Guru.<br />
Mit seinem neuen Programm wird er zum<br />
rhetorischen Superhelden, der die Pointen<br />
hageln lässt und das Gebabbel zum Feuerwerk<br />
macht.<br />
Er ist nicht Superman, nicht Batman, nicht<br />
Spiderman. Christian CHAKO Habekost ist<br />
zurück als de Weeschwie’sch-MÄN!<br />
Weitere Infos zu den Veranstaltungen, Ticket-Preisen und Vorverkauf unter www.intersport-redblue.de.<br />
event. kultur. messe. heilbronn.<br />
INTERSPORT Deutschland eG. Wannenäckerstraße 50. 74078 Heilbronn. Tel +49(0)7131 288-635. Mail: redblue@intersport.de