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PROMAGAZIN April 2017

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für die Region Heilbronn-Franken.<br />

04 I 17<br />

17. Jahrgang | 3,20 Euro | 52856<br />

Ursprung<br />

Im Heilbronner Land rührt sich was<br />

Wahlen in Frankreich I Weiterbildung & Personalmanagement I Ratgeber Zukunft I pro-magazin.de


Das offizielle Buch zur Landesgartenschau 2016<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

edition<br />

WÜRTH OPEN AIR<br />

21.–23. JULI <strong>2017</strong><br />

Carmen Würth Forum • Künzelsau-Gaisbach • www.wuerth-open-air.de<br />

07–01–03/17<br />

07–01<br />

der Frühling ist da! Die Natur ist aus dem Winterschlaf erwacht –<br />

alles grünt. Blumen und Bäume stehen in voller Blüte. Spätestens<br />

jetzt werden die Lebensgeister in uns wieder lebendig.<br />

Alles neu macht in Frankreich dieses Jahr schon der <strong>April</strong>, nicht<br />

erst der Mai. Die anstehenden Präsidentenwahlen am 23. <strong>April</strong><br />

sind die wohl spannendsten in der jüngeren Geschichte unseres<br />

Nachbarlandes. So, wie es aktuell aussieht, wird die Wahl zwischen<br />

Marine Le Pen und Emmanuel Macron entschieden. Beide könnten<br />

unterschiedlicher kaum sein. Wird der Ausgang der Wahl auch<br />

Auswirkungen auf uns Deutsche haben? Schließlich ist Frankreich<br />

– nach den USA – der zweitwichtigste Handelspartner der Bundesrepublik.<br />

Mit Spannung können wir also gen Westen blicken. Wir<br />

haben dies bereits getan – das Ergebnis ist nachzulesen ab Seite 8.<br />

Wo kommen wir her und wo wollen wir hin? Diese Fragen sind<br />

vermutlich so alt, wie die Menschheit selbst. Den Ursprung<br />

unseres Lebens erforschen wir seit Generationen. Die Antworten<br />

darauf sind nicht einfach zu finden. Auch wir haben uns in der<br />

Titelstrecke mit ebendiesen Fragen auseinandergesetzt – bezogen<br />

auf das Heilbronner Land. In diesem Zusammenhang haben wir<br />

alte Mythen genauer unter die Lupe genommen, sind auf Spurensuche<br />

in verschiedenen Kommunen gegangen, die in diesem Jahr<br />

1250 Jahre alt werden und haben einen Blick ins Hier und Jetzt<br />

sowie in die Zukunft geworfen. Zu welchen spannenden Ergebnissen<br />

wir gekommen sind, finden Sie ab Seite 10 selbst heraus.<br />

Kontakt<br />

BILDER, BLÜTEN<br />

UND GESCHICHTEN<br />

Die Landesgartenschau<br />

in Öhringen 2016<br />

Das Buch zur Landesgartenschau in<br />

Öhringen 2016 ist jetzt über 30 Prozent<br />

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Exemplar zum unschlagbaren Preis<br />

von nur 19,90 Euro. Mehr Infos unter<br />

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Sie haben Anmerkungen, Wünsche<br />

oder Fragen? Melden Sie sich!<br />

KLASSIK<br />

POP<br />

ROCK<br />

Der Ursprung unserer beruflichen Zukunft fußt meist auf einer<br />

Entscheidung, die wir im Teenageralter treffen – die jedoch oft<br />

Auswirkungen auf unser ganzes Leben hat: die Bewerbung auf<br />

einen Ausbildungsplatz. In unserem Ratgeber Zukunft gehen<br />

wir unter anderem den Fragen nach, wie eine gute Bewerbung<br />

aufgebaut sein sollte und welche Inhalte auf keinen Fall fehlen<br />

dürfen. Mehr dazu ab Seite 33.<br />

lydia.hilpert@pro-vs.de<br />

Würth<br />

Philharmoniker<br />

Dirigent: Kent Nagano<br />

CRO<br />

Samstag, 22. Juli <strong>2017</strong><br />

Sting<br />

Sonntag, 23. Juli <strong>2017</strong><br />

In der neuen Serie „Museen in der Region“ hat sich unsere<br />

Redakteurin Olga Lechmann das NSU-Museum in Neckarsulm<br />

genauer angeschaut – und hatte dabei jede Menge Aha-Erlebnisse.<br />

Nachzulesen ab Seite 42.<br />

Viel Freude dabei wünscht Ihnen<br />

Solist: Lars Vogt, Klavier<br />

Einlass: 16 Uhr<br />

Einlass: 17 Uhr<br />

Freitag, 21. Juli <strong>2017</strong><br />

Einlass: 19.30 Uhr<br />

Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Redaktionsleitung<br />

Karten gibt es an allen eventim-Vorverkaufsstellen,<br />

unter www.eventim.de<br />

3


INHALT<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

Politik<br />

8 Auf dem Weg zur Revolution?<br />

Frankreich wählt einen neuen Präsidenten<br />

Titel<br />

10 Von Burgen, Booten und Brunnen<br />

Mythen und Geschichten im Heilbronner Land<br />

12 „Viele kluge und fleißige Menschen“<br />

Josip Juratovic im Interview<br />

14 Viel Nachholbedarf<br />

Die Verkehrsinfrastruktur hat Schwächen<br />

18 Verlockend, wie es lockt<br />

Besuchermagnete im Unterland<br />

20 Das Jahr der Jubiläen<br />

Diese Gemeinden feiern 1250. Bestehen<br />

Wirtschaft<br />

24 Das Lernen hört nie auf<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten in Heilbronn-Franken<br />

26 Der Mensch im Mittelpunkt<br />

Über das Fordern und Fördern von Mitarbeitern<br />

Wer zieht in den Élysée-Palast?<br />

8<br />

Sie sorgt für teils hitzige Diskussionen – und das nicht nur<br />

im eigenen Land: die Präsidentschaftswahl am 23. <strong>April</strong><br />

in Frankreich. Wer wird auf François Hollande folgen? Wir<br />

haben bei Experten nachgefragt.<br />

10 Ein Landkreis voller Legenden<br />

Im Heilbronner Land haben sich zahlreiche Mythen und<br />

Fabeln über teilweise viele Jahrhunderte hinweg gehalten.<br />

Noch heute werden diese – teils schaurigen – Geschichten<br />

von Generation zu Generation erzählt. Wir haben uns<br />

umgehört und einige von ihnen in unserer <strong>April</strong>-Ausgabe<br />

noch einmal zusammengefasst.<br />

Fotos: Fotolia/andriano_cz, Audi AG, Fotolia/Photographee.eu<br />

24 Weiterbildung zahlt sich aus<br />

Lebenslanges Lernen ist heute wichtiger als jemals zuvor.<br />

Denn die Halbwertszeit von erworbenem Wissen nimmt<br />

immer schneller ab. Doch welche Möglichkeiten gibt es in<br />

der Region, sich weiterzubilden?<br />

Fundament für die Zukunft<br />

33<br />

Sie gehört wohl zu den wichtigsten Phasen im Leben eines<br />

Menschen: die Zeit der beruflichen Orientierung. Doch wie<br />

bewirbt man sich heute auf eine Stelle, die einen interessiert?<br />

Bewerbungscoach Yvonne Fischer weiß Rat.<br />

Finde alles auf einen Blick<br />

Kurzportrait des<br />

Arbeitgebers<br />

Ansprechpartner<br />

für Bewerbungen<br />

TOP-ARBEITGEBER<br />

STELLEN SICH VOR<br />

Eine Übersicht der Arbeitgeber auf<br />

portrait.jobstimme.de<br />

•<br />

Finanzielle<br />

Sonderleistungen<br />

Beruf, Familie<br />

und Perspektiven<br />

28 „Eine echte Erfolgsgeschichte“<br />

Der Studiengang Personalmanagement im Überblick<br />

30 Sprache fürs Leben<br />

Die aim unterstützt Kinder mit Sprachdefiziten<br />

32 Sich nicht abhängen lassen<br />

Bernd Hertner hat sich weitergebildet – mit 50 plus<br />

33 „Bewerbung kommt von werben“<br />

Yvonne Fischer gibt Tipps für eine gute Bewerbung<br />

36 Die Probezeit unter der Lupe<br />

Darum ist die Anstellung auf Bewährung wichtig<br />

38 Netzwerke nutzen<br />

Warum es nie zu früh ist, Verbindungen aufzubauen<br />

40 Interpack is calling<br />

Die wichtigste Messe der Verpackungsbranche steht an<br />

Serie: Museen in der Region<br />

42 Räder, die die Welt veränderten<br />

Das NSU-Museum in Neckarsulm öffnet seine Pforten<br />

18 Echt anziehend<br />

Das Audi Forum in Neckarsulm<br />

und der Freizeitpark Tripsdrill<br />

bei Cleebronn gehören<br />

sicherlich zu den beliebtesten<br />

Attraktionen im<br />

Heilbronner Land. Beide<br />

locken Jahr für Jahr tausende<br />

Besucher in unsere<br />

Region.<br />

20 1250 Gründe, zu feiern<br />

Offenau, Gundelsheim, Obergriesheim sowie Ober- und<br />

Untereisesheim: Sie alle haben in diesem Jahr eines gemeinsam<br />

– sie feiern ihr 1250. Jubiläum. Wie die Gemeinden den<br />

Festakt begehen, was die Herausforderungen der Zukunft<br />

sind und wie viel Tradition auch heute noch in diesen<br />

Kommunen steckt, haben wir herausgefunden.<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 Regioskop<br />

23 Menschen für Menschen<br />

44 Veranstaltungskalender<br />

46 Ausblick & Impressum<br />

Zum Titelbild<br />

Wie und wann Leben auf der Erde begonnen hat, wissen<br />

wir auch heute noch nicht genau. Experten gehen davon<br />

aus, dass der Beginn allen Lebens vor etwa 3,5 Milliarden<br />

Jahren in der Tiefsee zu suchen ist. Auch heute beschäftigen<br />

uns die Fragen: Wo kommen wir her? Wo wollen wir hin?<br />

Im Heilbronner Land sind wir genau diesen Fragen nachgegangen<br />

– und haben teils sehr spannende Antworten darauf<br />

gefunden.<br />

Foto: Fotolia/puckillustrations<br />

4<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong>


REGIOSKOP<br />

REGIOSKOP<br />

1 Heilbronn<br />

Eintrittspreise stehen fest<br />

7<br />

Am 17. <strong>April</strong> 2019 öffnet die Bundesgartenschau in<br />

Heilbronn. Damit beginnt ein 173 Tage langes Sommerfest,<br />

zu dem ein Millionenpublikum erwartet wird.<br />

Bei der Gestaltung der Eintrittspreise hat die Bundesgartenschau<br />

Heilbronn 2019 GmbH besonders auf Familienfreundlichkeit<br />

geachtet. Kinder unter 15 Jahren<br />

haben erstmals bei einer Bundesgartenschau freien<br />

Eintritt. Erwachsene zahlen 23 Euro. Wer zwischen 15<br />

und 25 Jahre alt ist, kommt für acht Euro aufs Gelände.<br />

Senioren ab 67 Jahren erhalten eine Tageskarte<br />

zum Preis von 21 Euro.<br />

Foto: Bundesgartenschau Heilbronn 2019<br />

1<br />

Landkreis<br />

Heilbronn<br />

6<br />

Main-Tauber-Kreis<br />

3<br />

Hohenlohekreis<br />

2<br />

5<br />

4<br />

Landkreis<br />

Schwäbisch-Hall<br />

5 Waldenburg<br />

Ausnahmeschwimmerin verewigt sich<br />

Bei der Auftaktveranstaltung zum Ziehl-Abegg-Triathlon<br />

wurde Britta Steffen, ehemals schnellste<br />

Schwimmerin der Welt, als Ehrengast von Waldenburgs<br />

Bürgermeister Markus Knobel begrüßt. Mit<br />

ihrem Vortrag fesselte sie die Gäste in der Mehrzweckhalle.<br />

Höhepunkte des Abends war, als sich<br />

Steffen in das Goldene Buch der Stadt eintrug.<br />

Foto: Ziehl-Abegg/Marc Weigert<br />

6 Heilbronn<br />

Verkehrsverbund feiert seinen 20. Geburtstag<br />

3 Main-Tauber-Kreis<br />

Hand in Hand mehr erreichen<br />

Das neu gegründete Arbeitsbündnis „Jugend und<br />

Beruf“ will chancenärmere junge Menschen im<br />

Main-Tauber-Kreis gezielt und Hand in Hand unterstützen,<br />

damit auch sie Fachkräfte von morgen<br />

werden. Dies erklärten Landrat Reinhard Frank, die<br />

Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für<br />

Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim Thekla<br />

Schlör, Kreis-Sozialdezernentin Elisabeth Krug<br />

und Jobcenter-Geschäftsführer Hubert Hornung<br />

nach Unterzeichnen der Kooperationsvereinbarung.<br />

Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis/Markus Moll<br />

Der Heilbronner-Hohenloher-Haller-Nahverkehr feiert in<br />

diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Er ist Dachorganisation<br />

und -marke von 18 kooperierenden Bus- und Schienenverkehrsunternehmen.<br />

Die Stadt Heilbronn und die Landkreise<br />

sind Aufgabenträger für den Busverkehr und finanzieren diesen.<br />

Aufgabenträger für den Schienenverkehr ist das Land Baden-Württemberg.<br />

Wie sich der Verkehrsverbund in den zurückliegenden<br />

20 Jahren entwickelt hat, hat Geschäftsführer<br />

Gerhard Gross in einem Pressegespräch aufgezeigt. So seien<br />

die Fahrgastzahlen kontinuierlich von knapp 24 auf mehr als<br />

49 Millionen Personen gestiegen.<br />

Foto: HNV<br />

7 Tauberbischofsheim<br />

Kaufhausumbau hat begonnen<br />

Der Umbau des ehemaligen Mainkaufhauses in<br />

der Tauberbischofsheimer Gartenstraße zu einem<br />

Büro- und Dienstleistungsgebäude hat begonnen.<br />

Nach Fertigstellung im Frühjahr 2018 werden hier<br />

Teile des Landratsamtes wie das Verkehrs- oder<br />

Jugendamt einziehen. Laut einem Beschluss des<br />

Kreistages mietet die Kreisverwaltung das Gebäude<br />

für zunächst 20 Jahre.<br />

Foto: Landratsamt Main-Tauber-Kreis<br />

2 Künzelsau<br />

Landrat Neth erhält Hans-Scholl-Rose<br />

Landrat Dr. Matthias Neth erhielt kürzlich einen<br />

Hans-Scholl-Rosenstock von Hans-Jürgen Deck. Im<br />

Beisein von Forchtenbergs Bürgermeister Michael<br />

Foss, Bürgermeister a. D. Uwe Gysin und Stadtarchivar<br />

Stefan Kraut wurde er vor dem Eingang des<br />

Landratsamtes Hohenlohekreis eingepflanzt.<br />

Foto: Landratsamt Hohenlohekreis<br />

4 Region Heilbronn-Franken<br />

Sommersemester hat begonnen<br />

Für 967 Studienanfänger begann am 13. März mit<br />

Start des Sommersemesters der Hochschulalltag an<br />

der Hochschule Heilbronn. Fast 3440 Interessierte<br />

hatten sich für die gut 790 Bachelor- und Masterstudienplätze<br />

der Hochschule an ihren vier Standorten<br />

beworben, darunter 2913 Bewerbungen für<br />

670 Bachelor- und 527 für 121 Masterstudienplätze.<br />

Foto: Hochschule Heilbronn<br />

6<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong>


POLITIK | Wahl in Frankreich<br />

Wahl in Frankreich | POLITIK<br />

Liberté, égalité, fraternité“, hallte<br />

es einst durch die Straßen von<br />

Paris. Für Freiheit, Gleichheit und<br />

Brüderlichkeit sind die Franzosen<br />

einst aufgestanden. Wer an Frankreich<br />

denkt, denkt auch heute noch an Revolution<br />

oder zumindest an Reform.<br />

Doch diese Haltung war zuletzt in die<br />

Jahre gekommen. Stagnation und Resignation<br />

– in politischer und wirtschaftlicher<br />

Hinsicht – schienen sich breitgemacht<br />

zu haben. Und das, obwohl<br />

die politische Führung immer wieder<br />

zwischen den etablierten Parteien<br />

gewechselt hatte. Jetzt, im Monat der<br />

Präsidentenwahl, könnten die Franzosen<br />

zu ihren alten Werten zurückkehren.<br />

Denn das, was sich so kurz vor der<br />

Wahl zum neuen französischen Staatsoberhaupt<br />

abzeichnet, deutet auf Veränderung<br />

hin. Die Wahlen sind die<br />

wohl spannendsten in der jüngeren<br />

Geschichte unseres Nachbarlandes.<br />

„In Frankreich können wir einige<br />

Dinge beobachten, die auch in anderen<br />

Demokratien – in Europa wie in<br />

den USA – stattfinden: Die klassische<br />

Rechts-Links-Opposition verschiebt<br />

sich, Parteien mit einfachen Formeln<br />

haben Zulauf, die politische Debatte<br />

wird roher und die politische Sprache<br />

entfesselt sich, die Wähler sind unberechenbar<br />

und man kann ein generelles<br />

Misstrauen gegenüber den ‚Eliten‘<br />

feststellen“, fasst Frank Baasner,<br />

Direktor des Deutsch-Französischen<br />

Instituts in Ludwigsburg,<br />

die politische<br />

Situation in Frankreich<br />

zusammen.<br />

Auf dem Weg zur<br />

Revolution?<br />

Am 23. <strong>April</strong> findet der erste Gang einer Wahl statt,<br />

die weitreichende Folgen haben könnte. Frankreich<br />

stimmt für einen neuen Präsidenten. Eine Übersicht.<br />

Von Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Foto: Fotolia/Denis Rozhnovsky<br />

sen Lust und Mut zur Veränderung einzuhauchen<br />

– bislang stand nur Marine<br />

Le Pen für eine ‚andere Politik‘.“ Doch<br />

auch Marine Le Pen hat in der Vergangenheit<br />

für allerlei Überraschungen<br />

gesorgt. Bei den Regionalwahlen 2015<br />

erhielt sie rund sieben Millionen Stimmen.<br />

Unter ihrer Führung konnte die<br />

Zahl der Mitglieder des Front National<br />

auf heute 83 000 vervierfacht werden.<br />

Was aber bedeutet das für uns?<br />

Frankreich ist immerhin der wichtigste<br />

Partner der Bundesrepublik in Europa<br />

und zweitgrößter Handelspartner<br />

weltweit. Worauf sollten wir uns gefasst<br />

machen? Baasner beruhigt: „Die Beziehungen<br />

– denken wir an Wirtschaft und<br />

Städtepartnerschaften – sind auch unabhängig<br />

von den Regierungen stabil.“<br />

Auch Jürgen Gurt, Geschäftsführer<br />

der Fibro GmbH in Weinsberg,<br />

blickt unbesorgt in die Zukunft der<br />

deutsch-französischen Zusammenarbeit<br />

und Freundschaft: „Der Wahl sehe<br />

ich relativ gelassen entgegen. Wir ha-<br />

Auf bis zu vier<br />

verschiedenen<br />

Geräten lesbar<br />

Ganze Ausgaben<br />

im WLAN<br />

herunterladen<br />

und unterwegs<br />

offline lesen<br />

„<br />

Emmanuel Macron ist<br />

ein Phänomen.<br />

Frank Baasner<br />

“<br />

Die einst etablierten Parteien sind<br />

in den zurückliegenden Jahren mehr<br />

und mehr ins Abseits geraten. Die Wahl<br />

werden andere gewinnen. „Wir rechnen<br />

mit drei möglichen Kandidaten für die<br />

Stichwahl: Emmanuel Macron, Marine<br />

Le Pen und François Fillon – auch wenn<br />

der im Moment eine sehr ungeschickte<br />

Figur abgibt. Aus heutiger Sicht fände<br />

ich es überraschend, wenn Fillon in die<br />

Stichwahl kommt. Im Moment sieht es<br />

mehr nach Le Pen und Macron aus“, so<br />

die Einschätzung des Experten.<br />

Wer also wird in den Élysée-<br />

Palast einziehen? Die Kandidatin des<br />

rechtsextremen Front National, Marine<br />

Le Pen? Oder der Kandidat der Bewegung<br />

En Marche, Emmanuel Macron?<br />

Beide könnten unterschiedlicher kaum<br />

sein. Sie – die das Feindbild des „deutschen<br />

Europas“ prägt und sich gegen<br />

den Verbleib in der Europäischen Union<br />

ausspricht. Er – der sich für eine<br />

intensive deutsch-französische Zusammenarbeit<br />

stark macht und die europäische<br />

Integration Frankreichs weiter<br />

vorantreiben will.<br />

„Macron ist ein Phänomen – ein<br />

wenig erinnert er an den mitreißenden<br />

Kandidaten Barack Obama seinerzeit.<br />

Mit Macron würde endlich<br />

etwas anders: Er spricht anders, direkter,<br />

glaubwürdiger. Er ist ein Kandidat,<br />

der sich traut, lauthals mehr Europa<br />

zu fordern und die Zusammenarbeit<br />

gerade mit Deutschland<br />

hochhält“, bewertet Baasner<br />

den 40-Jährigen und betont:<br />

„Zudem ist es ihm<br />

gelungen, den Franzoben<br />

die Franzosen in der Vergangenheit<br />

als gute und faire Geschäftspartner<br />

kennengelernt, mit denen wir eng<br />

zusammenarbeiten. Wir glauben nicht,<br />

dass sich unsere Beziehungen zu Frankreich<br />

verändern werden.“ Frankreich<br />

ist für das Weinsberger Unternehmen,<br />

das im Elsass eine eigene Niederlassung<br />

betreibt, der mit Abstand zweitgrößte<br />

Exporthandelspartner – nach<br />

den USA. An einen Austritt des Nachbarlandes<br />

aus der EU will Gurt ebenso<br />

wenig glauben: „Da selbst bei der Wahl<br />

von Marine Le Pen der EU-Austritt<br />

nicht beschlossen ist, denken wir, dass<br />

es keine größeren Auswirkungen auf<br />

die deutsche Wirtschaft geben wird.<br />

Langfristig muss man die Entwicklungen<br />

abwarten. Wir denken, dass Frankreich<br />

die wirtschaftlichen Vorteile der<br />

EU kennt und diese schätzt.“<br />

Doch Fakt ist auch: Die Hälfte der<br />

Franzosen weiß noch nicht, wen sie<br />

wählen wird. Das Ergebnis bleibt also<br />

spannend.<br />

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8 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

9


TITEL | Heilbronner Land<br />

Heilbronner Land | TITEL<br />

Von Burgen,<br />

Booten und<br />

Brunnen<br />

Es klingt so geheimnisvoll, doch das Wort Mythos bedeutet<br />

semantisch zu Deutsch nichts anderes als Erzählung. Allerdings<br />

enthält nicht jeder Mythos unbedingt einen wahren Kern. Eine<br />

Spurensuche.<br />

Wir hören sie gerne am Lagerfeuer,<br />

an verregneten Abenden<br />

oder etwa am gruseligsten<br />

Tag des Jahres, an Halloween.<br />

Mythen, Sagen, Legenden und (Geister)geschichten,<br />

die sich so oder so<br />

ähnlich zugetragen haben, wie sie uns<br />

erzählt werden oder wir sie selbst zum<br />

Besten geben. Manche dieser über<br />

Jahrhunderte tradierten Erzählungen<br />

lassen uns staunen oder jagen dem ein<br />

oder anderen sogar einen Schauer über<br />

den Rücken. Doch was viele nicht wissen:<br />

Auch um die eigene Heimatregion<br />

oder den Geburtsort ranken sich Mythen<br />

und Geschichten – manche davon<br />

sind wirklich passiert, andere vielleicht<br />

doch nur erfunden. Auf der Suche nach<br />

solchen Überlieferungen haben wir<br />

drei Geschichten aus dem Landkreis<br />

Heilbronn ausgegraben.<br />

„Die Weiber mögen abziehn und<br />

jede habe frei, was sie vermag zu tragen<br />

und ihr das Liebste sei; lasst ziehn<br />

mit ihrer Bürde sie ungehindert fort,<br />

das ist des Königs Meinung, das ist<br />

des Königs Wort“, schrieb der französische<br />

Dichter Adelbert von Chamisso<br />

(1781-1838) lediglich sieben Jahre<br />

vor seinem Tod über die Frauen von<br />

Weinsberg. Ihre Geschichte ist wohl<br />

die berühmteste, die mit dem Heil-<br />

bronner Land und im Besonderen mit<br />

der 12 000-Einwohner-Stadt Weinsberg<br />

assoziiert wird: Wir schreiben das Jahr<br />

1140, der Stauferkönig Konrad und der<br />

bayerische Herzog Welf befinden sich<br />

im Krieg. Weil die Weinsberger Letzterem<br />

treu ergeben sind, beschließt Konrad,<br />

deren Burg zu umstellen. Wochen<br />

gehen ins Land, die Belagerten leiden<br />

Hunger – doch sie weigern sich, aufzugeben.<br />

Da droht Konrad, am nächsten<br />

Morgen alle zu töten. In der Nacht<br />

aber schleicht sich eine junge Weinsbergerin<br />

zum Stauferkönig, um ihn darum<br />

zu bitten, die Bürger zu verschonen.<br />

Von der Schönheit der mutigen<br />

Unbekannten geblendet, gewährt er allen<br />

Frauen, vor der Eroberung von der<br />

Burg zu fliehen und alles mitzunehmen,<br />

was sie tragen können. Als der<br />

König bei Tagesanbruch erwacht, kann<br />

er nicht fassen, was er sieht: Ein langer<br />

Zug von Frauen passiert das Burgtor<br />

– auf dem Rücken keine persönlichen<br />

Habseligkeiten oder wertvollen Gegenstände,<br />

sondern eine jede ihren eigenen<br />

Mann. Weil sie Konrad beim Wort<br />

nehmen, retten die Weinsbergerinnen<br />

ihren Gatten das Leben. Als des Königs<br />

Neffe sich jedoch einmischen will, sagt<br />

Konrad lediglich, von der List der Frauen<br />

beeindruckt: „Lasst sie in Frieden<br />

ziehen. Am Wort des Königs soll man<br />

nicht drehen und deuteln!“<br />

Es ist wohl der bekannteste Offenauer<br />

Mythos, der Kindern und Erwachsenen<br />

von Generation zu Generation<br />

erzählt wurde, um ihnen einen<br />

Schrecken einzujagen – „Die Geschichte<br />

vom Fährmann und dem Hugebocher“,<br />

einem Waldgeist, dessen Name<br />

von dem Flüsschen Huckenbach abgeleitet<br />

wurde. Ereignet haben soll<br />

sie sich in einer regnerischen Wintersnacht,<br />

als die Kirchenglocke gerade<br />

zwölf geschlagen hatte. Der Fährmann<br />

Adam Schott und dessen Frau<br />

schlafen bereits seit einer Weile, da<br />

stört ein lautes Rufen vom Neckar her<br />

jäh die friedliche Stille: „Holüber!“ Die<br />

Gattin des Fährmannes erwacht sofort<br />

– und da ist es wieder, das Rufen.<br />

Sie weckt ihren schnarchenden Mann.<br />

„Was ist los?“, will der sogleich wissen,<br />

als plötzlich wieder gerufen wird:<br />

Foto: Shutterstock/Everett - Art<br />

Foto: HASENBEIN Sicherheitssysteme<br />

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gewonnen. Früher waren<br />

Günter Hasenbein gibt gerne Auskunft<br />

über seine Sicherheitssysteme.<br />

„Holüber!“ Adams Frau fordert ihn auf,<br />

hinunter zum Fluss zu gehen und seiner<br />

Aufgabe nachzukommen. Widerwillig<br />

und verschlafen macht sich der<br />

Fährmann, einen Regenumhang über<br />

den Schultern, auf den Weg. Am Färcherhaus<br />

angekommen, kann er bereits<br />

Umrisse eines riesigen Mannes<br />

mit unnatürlich feuerhell leuchtenden<br />

Augen am anderen Ufer erkennen.<br />

Eben erreicht der Fährmann die andere<br />

Seite, schon springt der mysteriöse<br />

Fahrgast ins Boot. Die Kapuze seines<br />

durchnässten Mantels tief ins Gesicht<br />

gezogen, sitzt er schweigend da. Adam<br />

traut sich nicht, ihn um das Fahrgeld<br />

zu bitten, das beim Einstieg zu entrichten<br />

ist. Kurz vor dem Ufer hechtet der<br />

Fremde aus dem Boot und verschwindet<br />

in der Dunkelheit. Der Fährmann<br />

– erleichtert, dass er seinen unheimlichen<br />

Fahrgast los ist – blickt in den<br />

Kahn und sieht eine glühende Münze,<br />

die ein tiefes Loch ins Holz gebrannt<br />

hat. Adam hebt sie mit seinem<br />

Schnupftuch auf und steckt sie sich in<br />

die Tasche. Zu Hause fragt seine Frau<br />

erschrocken: „Was ist passiert? Du bist<br />

ja ganz bleich!“ Bei einem Schnaps erzählt<br />

der Fährmann seiner Gattin alles.<br />

„Das ist ja ein Goldstück!“, ruft sie.<br />

„Niemand bezahlt den Fährmann mit<br />

einem Goldstück.“ Sie wiegt die Münze<br />

ungläubig in ihren Händen. Plötzlich<br />

sagt sie: „Das muss der Hugebocher gewesen<br />

sein, den du da gefahren hast.<br />

Der Hugebocher, der drüben im Spiegelwald<br />

haust.“<br />

Stinkende Müllberge auf den Straßen,<br />

frei herumlaufende Tiere, die ihre<br />

Notdurft in den Gassen verrichten, keine<br />

Kanalisation, mangelnde Hygiene.<br />

Mit einem Wort: Mittelalter. Dass da die<br />

Bevölkerung häufig krank war und teilweise<br />

jung verstarb, liegt auf der Hand.<br />

In eben dieser Epoche spielt unsere<br />

dritte Geschichte, die sich in der Gemeinde<br />

Roigheim ereignet haben soll.<br />

Alarmsysteme fehleranfällig, kompliziert<br />

in Bedienung und Montage. Das<br />

ist heute anders. Allerdings ist auch die<br />

Sicherheitslage eine andere: Die Medien<br />

berichten oft von organisierten Banden,<br />

Täter steigen durch Terrassentüren<br />

oder nicht einsehbare Fenster nahezu<br />

geräuschlos ein. „Deshalb haben<br />

wir uns auf die Außenhautsicherung<br />

der Objekte spezialisiert“, sagt Günter<br />

Hasenbein. „So kann die Alarmanlage<br />

auch bei Anwesenheit der Bewohner<br />

eingeschaltet werden.“ Bei Aufhebelung<br />

gesicherter Stellen ertönen sofort<br />

die Innen- und Außensirenen. Die Täter<br />

werden sofort abgeschreckt. Über ein<br />

integriertes Telefonwahlgerät wird der<br />

Einbruch an bis zu drei Rufnummern<br />

gemeldet. Eine Wachdienstaufschaltung<br />

ist auch möglich. Der Preis richtet<br />

sich nach Zahl der Fenster und Türen.<br />

Ein gewisser Arzt namens Fabrum hat<br />

sie 1669 in einem Buch festgehalten.<br />

Er schreibt von einer Schwefelquelle,<br />

die Krankheiten zu heilen vermochte.<br />

Laut Dr. Dieter Wollmann vom Roigheimer<br />

Heimatverein ist der genaue<br />

Ursprungsort der Quelle allerdings<br />

nicht mehr bekannt. Das Schwefelwasser<br />

soll jedenfalls eine desinfizierende<br />

und entzündungshemmende Wirkung<br />

gehabt haben – die Folge seines hohen<br />

Salzgehalts und des Hydrogensulfids,<br />

das als keimtötend gilt. Geheilt wurden<br />

Krankheiten wie „abscheuliche Krätze,<br />

offene Füß, Geschwulst, übel Gehör,<br />

Blindheit, schwache Gelbsucht und<br />

Kropf“, wie es in dem Werk des Arztes<br />

heißt. „Man muss die Heilerfolge des<br />

Schwefelwassers vor dem Hintergrund<br />

der katastrophalen hygienischen Verhältnisse<br />

zu jenen Zeiten sehen“, relativiert<br />

Wollmann. Für die Menschen<br />

damals waren sie jedoch nichts anderes<br />

als ein Wunder. Olga Lechmann<br />

Die Installation dauert zwei bis drei<br />

Stunden. Darüber hinaus installiert HA-<br />

SENBEIN Sicherheitssysteme professionelle<br />

Videoüberwachung, (Video-)Türsprechanlagen<br />

und Notrufsysteme.<br />

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10 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

11


TITEL | Heilbronner Land<br />

Heilbronner Land | TITEL<br />

Zur Person<br />

Josip Juratovic (58) ist seit 2005<br />

Mitglied des Deutschen Bundestages<br />

für Heilbronn. Zudem ist er seit 2011<br />

SPD-Kreisvorsitzender des Heilbronner<br />

Landes. Der in Kroatien geborene<br />

Politiker ist verheiratet, hat drei Kinder<br />

und lebt in Gundelsheim-Böttingen.<br />

„Viele kluge und<br />

fleißige Menschen“<br />

Sich im Bundestag für die Belange eines Kreises Gehör zu verschaffen,<br />

ist bei rund 300 Landkreisen in ganz Deutschland sicher keine<br />

einfache Aufgabe. Wir haben bei Josip Juratovic nachgefragt, wie<br />

er dies für den Landkreis Heilbronn handhabt. Im Interview gibt er<br />

Antworten darauf.<br />

Herr Juratovic, Sie kamen als Jugendlicher<br />

nach Deutschland und in den<br />

Landkreis Heilbronn. Wie haben Sie<br />

diesen zum Zeitpunkt ihrer Ankunft<br />

wahrgenommen und wie wurden Sie<br />

dort integriert?<br />

Juratovic: Als ich in den Landkreis Heilbronn<br />

kam, hat mir die wunderschöne<br />

Landschaft sofort gefallen. Zusätzlich<br />

war alles sehr fortschrittlich. Ich wurde<br />

sehr gut aufgenommen. Dabei war<br />

es sicher hilfreich, dass ich mich umgehend<br />

im Vereinsleben engagiert habe.<br />

Ich wurde schnell integriert.<br />

Der Landkreis umfasst heute 46<br />

Städte und Gemeinden und gehört<br />

bundes- und landesweit<br />

zu den wirtschaftsstärksten<br />

seiner Art. Wie kam es aus<br />

Ihrer Sicht dazu und wie<br />

sehen Sie den Landkreis<br />

aus heutiger Perspektive?<br />

Juratovic: Unser Landkreis war<br />

schon immer geprägt von Tugenden<br />

wie Mut, Fleiß und der<br />

Offenheit für Neues. Dies ist bis<br />

heute so geblieben, vor allem wegen<br />

der Art, wie die Menschen an<br />

Dinge herangehen. Sie sehen ihre<br />

Aufgaben nicht als Probleme,<br />

sondern als Herausforderungen.<br />

Deshalb steht unsere<br />

Region heute so gut da.<br />

Sie kennen das Heilbronner Land persönlich<br />

als Wohn- und Arbeitsort. Wie<br />

bewerten Sie die Gegend hinsichtlich<br />

der beiden Bereiche?<br />

Juratovic: Es ist ein lebens- und liebenswerter<br />

Landstrich mit hohem Anspruch<br />

an sich selbst, aber auch an die<br />

anderen. Das passt gut zu mir.<br />

Sie sind seit 2005 Mitglied des Bundestages<br />

und erster Abgeordneter mit kroatischem<br />

Migrationshintergrund. Seitdem<br />

vertreten Sie das Unterland auf<br />

Bundesebene. Wie kamen Sie als ehemaliger<br />

Fließbandarbeiter zu dem politischen<br />

Amt? Was bedeutet es für Sie?<br />

Juratovic: Ich habe als junger Familienvater<br />

begriffen, dass es zweier grundlegender<br />

Dinge bedarf. An erster Stelle<br />

steht eine gute Arbeit. Aber ebenso<br />

wichtig ist eine funktionierende Gesellschaft.<br />

Letztere sorgt für die gesellschaftlichen<br />

und politischen Rahmenbedingungen,<br />

die wir für ein gutes<br />

Leben brauchen. Allerdings bekommt<br />

man diese nicht geschenkt. Es bedarf<br />

der persönlichen, aktiven Beteiligung,<br />

um für die Werte unserer demokratischen<br />

Gesellschaft einzustehen und<br />

unser Zusammenleben zu gestalten.<br />

Wie handhaben Sie den Spagat<br />

zwischen Kreisvertretung und dem<br />

Amt in Berlin? Wie häufig sind Sie in<br />

Berlin oder im Landkreis zugegen?<br />

Juratovic: Ich bin etwa 22 Wochen<br />

im Jahr in Berlin und zwar von Mon-<br />

Foto: Josip Juratovic<br />

tag bis Freitag. Die folgenden Wochenenden<br />

sowie die ganzen sitzungsfreien<br />

Wochen bin ich dann<br />

im Wahlkreis unterwegs. Das ist<br />

dann jeweils eine 60 bis 70 Stunden-<br />

Woche – sowohl in der Hauptstadt als<br />

auch im Wahlkreis.<br />

Wie sieht die Landkreisvertretung auf<br />

Bundesebene konkret aus?<br />

Juratovic: Ich bin Brückenbauer und<br />

Türöffner. Ich vermittle Gesprächsmöglichkeiten<br />

zwischen unseren regionalen<br />

Akteuren und den Zuständigen<br />

im Bundestag sowie den Ministerien.<br />

Mein Einsatz umfasst die Unterstützung<br />

konkreter Infrastrukturprojekte,<br />

ich bin Mittelbeschaffer für Projekte<br />

oder helfe bei der Standortsicherung<br />

wie beim Deutschen Zentrum für Luftund<br />

Raumfahrt.<br />

Anliegen aus Landkreisen haben in der<br />

Bundespolitik mit Sicherheit nicht den<br />

DEUTSCHES ZWEIRAD-<br />

UND NSU-MUSEUM<br />

DEUTSCHLANDS GRÖSSTE ZWEIRADSAMMLUNG -<br />

VOM LAUFRAD BIS ZUR RENNMASCHINE<br />

allerhöchsten Stellenwert. Wie nehmen<br />

Sie Belange aus der Heilbronner<br />

Gegend auf und wie achten Sie darauf,<br />

dass diese auch in der Bundeshauptstadt<br />

Gehör finden?<br />

Juratovic: Für mich haben gerade<br />

diese Anliegen höchsten Stellenwert.<br />

Ich bin von morgens bis abends im<br />

Wahlkreis unterwegs. Ich besuche<br />

Ämter und Schulen, soziale Einrichtungen<br />

und Firmen, Gewerkschaften<br />

und Vereine. Über neue Ideen und Projekte<br />

informiere ich mich gerne vor<br />

Ort, im Geschäft und auf der Straße, bei<br />

Festen und bei meiner Bürgersprechstunde:<br />

Ich rede viel mit den Menschen<br />

im Heilbronner Land und höre ihnen<br />

zu, wenn es um ihre Wünsche für die<br />

Zukunft geht; seien es gute Arbeitsbedingungen,<br />

Gerechtigkeit im Gesundheitssystem<br />

oder Sicherheit im Alltag.<br />

All diese Eindrücke und Erfahrungen<br />

fließen in meine politische Arbeit in<br />

Berlin ein. Dort sorge ich dann dafür,<br />

dass meine Argumente aus diesen Erfahrungen<br />

Gehör finden.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft des Landkreises,<br />

der aktuell zu den stärksten in<br />

ganz Deutschland gehört? Wie wird<br />

es sich in Sachen Arbeitsplätze, Infrastruktur<br />

und Wohngegend weiterentwickeln?<br />

Juratovic: Dank der vielen klugen und<br />

fleißigen Menschen ist es mir um die<br />

Zukunft unserer Region überhaupt<br />

nicht bange. Allerdings können wir nur<br />

etwas erreichen, wenn wir uns nicht<br />

ständig gegenseitig den schwarzen Peter<br />

zuschieben, sondern Hand in Hand<br />

zusammenarbeiten. Wir müssen ein<br />

politisches Klima schaffen, in dem ein<br />

Wettbewerb der Ideen und Argumente<br />

stattfindet, in dem wir nicht nur als<br />

„die Politiker“ behandelt werden, sondern<br />

in dem wir nach unserer persönlichen<br />

Leistung beurteilt werden.<br />

<br />

Interview: Alexander Liedtke<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

13


TITEL | Heilbronner Land<br />

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ADVERTORIAL<br />

Viel Nachholbedarf<br />

Das Thema Infrastruktur gehört sicherlich zu den meist diskutierten<br />

in Heilbronn-Franken. Sowohl im Bereich des Ausbaus der Autobahnen<br />

als auch im öffentlichen Nahverkehr hinkt Heilbronn-Franken<br />

hinterher. Und das, obwohl die bestehenden Verkehrswege zum<br />

Teil massiv überlastet sind – und der Bedarf da wäre. Eine Bestandsaufnahme.<br />

Von Uwe Deecke<br />

Ein häufig – aber meist ungern – gesehenes<br />

Symbol in Heilbronn-Franken:<br />

das Baustellenschild.<br />

In den letzten Jahrzehnten sind große<br />

Gewerbegebiete entlang der A6 entstanden,<br />

viele erfolgreiche Firmen<br />

haben sich hier angesiedelt und benötigen<br />

eine intakte Infrastruktur. Doch<br />

die A6 ist oft überlastet. Der geplante<br />

Ausbau braucht noch viel Zeit.<br />

Auf den regelrechten Wirtschaftsboom<br />

in der Region wurde, so scheint<br />

es, auch bei der Bahn kaum oder gar<br />

nicht reagiert. Dürftig sieht es bei der<br />

Frankenbahn Richtung Würzburg aus,<br />

die bei Züttlingen, einem Ortsteil der<br />

Stadt Möckmühl, nur eingleisig verläuft<br />

und auch im regulären Personenverkehr<br />

häufig Verspätungen hat. Von<br />

einem ICE-Anschluss ist Heilbronn<br />

noch weit entfernt, auch wenn man<br />

sich den zur Bundesgartenschau, die<br />

im Jahr 2019 stattfinden wird, wünschen<br />

würde.<br />

Und auch bei der Frankenbahn<br />

entlang der A6 tut sich wenig. Eine<br />

funktionierende Güterzugverbindung<br />

sollte hier eigentlich profitabel arbeiten<br />

können und würde den Verkehr<br />

entlasten. „Es herrscht Stillstand“, sagt<br />

Hans-Martin Sauter vom Verkehrsclub<br />

Deutschland (VCD) zur Güterzugverbindung<br />

auf der Hohenlohebahn zwischen<br />

Heilbronn und Crailsheim und<br />

womöglich weiter nach Nürnberg. Ein<br />

oder zwei Güterzüge verkehrten in<br />

zwei Wochen auf der Strecke, die der<br />

Deutschen Bahn gehört, vom DB-Netz<br />

versorgt wird und nur von privaten Betreibern<br />

ab und zu als Güterstrecke genutzt<br />

wird. Die Bahn habe wenig Interesse<br />

an der Güterzug-Verbindung,<br />

vermutet Sauter.<br />

Während die Strecke von Schwäbisch<br />

Hall nach Crailsheim ausgebaut<br />

wurde, gibt es von Heilbronn aus vor<br />

allem zwei Problemstellen. Die eine<br />

ist der Weinsberger Bahnhof, wo Reisende<br />

zu Fuß die Gleise queren müssen<br />

und so einen Güterverkehr<br />

verhindern. Die<br />

andere ist die Steigung<br />

nach Öhringen, wo<br />

die Strecke immer noch nicht elektrifiziert<br />

ist und sich statt Elektro- dann<br />

Dieselloks nach ihren Stopps den Berg<br />

hochquälen müssen. Viele Güterverkehrstationen<br />

seien einfach von der<br />

Bahn stillgelegt worden, und es fehle<br />

an Überholgleisen sowie Weichen auf<br />

der Strecke, sagt Sauter, selbst ein früherer<br />

„Bahner“ und Kenner der Materie.<br />

Wenn der Zug mit Audi-Teilen und<br />

Fahrzeugen von Ingolstadt umständlich<br />

über den überlasteten Bahnhof<br />

Würzburg abgewickelt werde, sei dies<br />

ein Ergebnis falscher Verkehrspolitik.<br />

Auch die wichtigen Güterverkehre von<br />

Karlsruhe nach Regensburg an der Donau<br />

gehen an der Region vorbei, weil<br />

hier viel höhere Trassenpreise bezahlt<br />

werden müssen – aufgrund der von der<br />

Bahn selbst herbeigeführten schlechten<br />

Verbindung.<br />

„<br />

Es herrscht Stillstand.<br />

Hans-Martin Sauter<br />

“<br />

Das Land Baden-Württemberg hatte<br />

im Jahr 2015 die Elektrifizierung und<br />

den Ausbau der Hohenlohebahn zwischen<br />

Öhringen-Cappel und Schwäbisch<br />

Hall-Hessental als Achse zwischen<br />

den Oberzentren Heilbronn<br />

und Nürnberg zum Bundesverkehrswegeplan<br />

2030 angemeldet.<br />

Dadurch hätte die sehr<br />

stark befahrene Bundesautobahn<br />

A6 mittels eines Durchgangsgüterverkehrs<br />

entlastet<br />

werden können. Das lehnte<br />

der Bund aber ab. „Das<br />

Land bezweifelt, dass es<br />

vorteilhaftere Alternativstrecken<br />

gibt“, sagt<br />

Babett Waschke, Sprecherin<br />

des Verkehrsministeriums<br />

in Stuttgart,<br />

auf Anfrage<br />

Foto: Fotolia/Thomas Sllner<br />

Foto: Diakonie Heilbronn/Erich Benz<br />

1300 Menschen mit Behinderung sind heute an zum Teil hochmodernen Arbeitsplätzen der Beschützenden Werkstätte<br />

Heilbronn beschäftigt. Dieses Jahr feiert sie ihren 50. Geburtstag.<br />

Die Region des Miteinanders<br />

Diakonie hilft – von Behinderten- bis Suchtkrankenhilfe – in nahezu allen Lebenslagen<br />

Heilbronn-Franken, die Region der<br />

Weltmarktführer, von der Natur<br />

begünstigtes Weinland: Sie ist auch die<br />

Region des bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Aus den Trümmern des Zweiten<br />

Weltkriegs entstand bald großer<br />

Wohlstand. Zu allen Zeiten gab und<br />

gibt es noch Menschen am Rande der<br />

Gesellschaft – verschuldet oder unverschuldet.<br />

Es gibt aber genauso die<br />

Menschen, die ihren Wohlstand teilen<br />

wollen oder sich ganz praktisch für andere<br />

Menschen einsetzen.<br />

Spenden sammeln und wieder<br />

verteilen, das war der Grundsatz des<br />

Evangelischen Hilfswerkes, das noch in<br />

den letzten Kriegstagen entstand und<br />

im September 1945 seine Heilbronner<br />

Stelle eröffnete. Mit dem legendären<br />

Tempo-Dreirad-Lkw fuhr man ins Hohenlohische,<br />

erbettelte Kartoffeln und<br />

verteilte sie an Flüchtlinge und ausgebombte<br />

Familien. Heute gibt es die<br />

Tafelläden, die gut versorgt sind vom<br />

regionalen Einzelhandel sowie Herstellern<br />

und von hunderten von Ehrenamtlichen<br />

betrieben werden.<br />

Professionalisierung macht auch<br />

vor dem Second-Hand-Bereich nicht<br />

halt: Auf 2500 m² Verkaufsfläche bietet<br />

das Second-Hand-Kaufhaus der Aufbaugilde<br />

Waren aller Art und bietet 80<br />

langzeitarbeitslosen und benachteiligten<br />

Menschen Arbeit. Soziales und Umweltschutz<br />

gehen zusammen: Hunderte<br />

Tonnen von Waren werden jedes<br />

Jahr vor dem Müllplatz bewahrt. Wie<br />

in den Anfängen 1945 ist das Kaufhaus<br />

aber auf Ihre Spenden angewiesen!<br />

Einen 50. Geburtstag feiert dieses<br />

Jahr die Beschützende Werkstätte Heilbronn,<br />

die Partnerin vieler Weltmarktführer<br />

der Region ist: Was als Initiative<br />

eines Diakoniepfarrers begann, bietet<br />

heute zum Teil hochmoderne Arbeitsplätze<br />

für 1300 Menschen mit Behinderung,<br />

460 Wohn- und Betreuungsplätze<br />

gehören zum Angebot.<br />

In nahezu allen Lebenslagen hilft<br />

die Diakonie: die Hilfe der evangelischen<br />

Kirche. Mitten in unserer Region.<br />

Info<br />

Alle Hilfen und Spendenmöglichkeiten<br />

finden Sie unter<br />

www.diakonie-heilbronn.de<br />

Aufbaugilde Heilbronn<br />

Hans-Rießer-Str. 7 / Austraße 31<br />

74076 Heilbronn<br />

www.aufbaugilde.de<br />

Beschützende Werkstätte Heilbronn e. V.<br />

Längelterstraße 188<br />

74080 Heilbronn<br />

www.bw-heilbronn.de<br />

Tafeln im Heilbronner Land<br />

Kreisdiakonieverband Heilbronn<br />

Schellengasse 7-9<br />

74072 Heilbronn<br />

www.diakonie-heilbronn.de<br />

14<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

15


TITEL | Heilbronner Land<br />

www.hammer-rall.de<br />

werden müssen. Der Bau wird über einen<br />

privaten Investor in einem Projekt<br />

der Öffentlich-Privaten Partnerschaft<br />

(ÖPP) realisiert, um den 1,3 Milliarden<br />

Euro teuren Ausbau zu beschleunigen.<br />

Dafür bekommt der Investor 30<br />

Jahre lang die gesamten Maut-Einnahmen<br />

der Strecke und muss dafür Betrieb<br />

und Erhalt gewährleisten.<br />

STEIGERUNG<br />

des <strong>PROMAGAZIN</strong>s. „Zudem widerspricht<br />

die Ansicht des Bundes, auch<br />

im überregionalen und regionalen Verkehr<br />

bedeutsame Strecken seien nicht<br />

bundesverkehrswegeplanfähig, dem<br />

geltenden Bundesrecht.“ Der „technische<br />

Systembruch“ bei Cappel, der mit<br />

dem zeitaufwendigen Umspannen von<br />

Elektro- auf Dieselloks einhergeht, verhindere<br />

die Nutzung der zweigleisigen<br />

Strecke für den Güterverkehr.<br />

BESSER MACHEN<br />

Bessere Verbindungen und Takte soll<br />

es ab 2019 beim ÖPNV auf Druck des<br />

Stuttgarter Ministeriums aber geben.<br />

Für die teilweise immer noch<br />

nicht elektrifizierte Hohenlohebahn,<br />

die Tauberbahn und die von Zugausfällen<br />

und Verspätungen geplagte<br />

Frankenbahn sind nun Verbesserungen<br />

in Sicht. Alle drei sind Teil<br />

des Netzes Hohenlohe-Franken-<br />

Untermain, das die „Westfrankenbahn“<br />

als Tochter der Deutschen<br />

Bahn betreibt und nach<br />

der Ausschreibung nun auch<br />

weitere zwölf Jahre betreiben<br />

darf.<br />

Auf der viel befahrenen A6 kommt der Verkehr regelmäßig zum Erliegen. Der<br />

öffentliche Nahverkehr ist aber nicht immer die bessere Alternative.<br />

Dass die DB-Tochter „Westfrankenbahn“<br />

nun die Ausschreibung ab<br />

2019 gewonnen hat, freut den VCD-Vorstand,<br />

denn die DB-Tochter habe gezeigt,<br />

wie man es „aus einer Hand“ besser<br />

machen könne. Der vom grünen<br />

Verkehrsminister Winfried Hermann<br />

geforderte Stundentakt beim ÖPNV<br />

soll ab 2019 zwischen Crailsheim und<br />

Heilbronn Wirklichkeit werden. Der<br />

„Westfrankenbahn“ gehören Bahnhöfe,<br />

sie hat viele davon reaktiviert<br />

und eigenes Personal. Die schlechte<br />

Güterverkehrsverbindung werde sie<br />

aber nicht alleine beseitigen können,<br />

glaubt Sauter.<br />

Glaubt man den Verkehrsprognosen,<br />

dann stehen der Region<br />

noch mehr Lkw und damit überlastete<br />

Autobahnen bevor. Von 2004 bis<br />

2025 sollen sich die Verkehrslasten annähernd<br />

verdoppeln, und wir befinden<br />

uns mitten in dieser Entwicklung.<br />

Dringendstes Projekt in der Region ist<br />

nach wie vor der dreispurige Ausbau<br />

der A6 bis zur bayerischen Grenze, der<br />

seit vielen Jahren gefordert wird. Dazu<br />

gehört auch der Neubau der Neckartalbrücke,<br />

die längste Autobahnbrücke in<br />

Baden-Württemberg. Sie ist – Experten<br />

zufolge – deshalb schon baufällig,<br />

weil durch den steigenden Güterverkehr<br />

der letzten Jahre lange der Standstreifen<br />

aufgehoben und als Fahrspur<br />

für Lkw genutzt wurde. In Richtung Osten<br />

gibt es aber auch noch weitere Brücken,<br />

die für einen dreispurigen Verkehr<br />

erneuert werden müssten – und<br />

das sehr kostspielig. 36 Brückenbauwerke<br />

sollen bis zum Jahr 2022 fertiggestellt<br />

sein, dazu kommen 13 Kilometer<br />

Lärmschutzwände, die errichtet<br />

Fotos: Uwe Deecke, Peter Hohl, Fotolia/stockphoto-graf<br />

Unter dem Verkehr ächzen aber auch<br />

die Bundes- und Landesstraßen –<br />

überall in der Region. Im Heilbronner<br />

Raum, in einer Erhebung unlängst zu<br />

den größten Stauhochburgen Deutschlands<br />

aufgestiegen, nimmt der Verkehr<br />

auf der B27 in Richtung Stuttgart mehr<br />

und mehr zu, auch wegen des Nadelöhrs<br />

und der baldigen Baustelle Neckartalbrücke.<br />

Eine beliebte Abkürzung ist<br />

die L1111 von Untergruppenbach nach<br />

Heilbronn, die im Berufsverkehr und<br />

bei A6-Unfällen am Weinsberger Kreuz<br />

regelmäßig überlastet ist und auch in<br />

Heilbronn selbst für teils massive Staus<br />

sorgt. Im Norden des Landkreises steigt<br />

bei Unfällen auf der A6 der Verkehr<br />

regelmäßig auf der L1088 von<br />

Öhringen nach Neuenstadt und Bad<br />

Wimpfen wieder in Richtung Autobahn.<br />

Hier ist Stillstand beinahe an der<br />

Tagesordnung.<br />

In Hohenlohe ist es die B19 von<br />

Schwäbisch Hall über Künzelsau nach<br />

Ingelfingen, die stark frequentiert ist.<br />

Ein Ausbau wird hier seit Langem gefordert,<br />

nachdem sich die Verkehrszahlen<br />

stark nach oben entwickelt haben.<br />

Verbessert hat sich die Lage in Schwäbisch<br />

Hall, nachdem die Westumgehung<br />

gebaut wurde und für Entlastung<br />

sorgt.<br />

Gerhard Huber,<br />

Rohrnetzmeister<br />

bei der HVG<br />

Versorgungssicherheit<br />

Wir sind für unsere Kunden 365 Tage im Jahr<br />

24 Stunden im Einsatz.<br />

Mit über 300 Beschäftigten garantieren wir eine sichere und<br />

zuverlässige Versorgung mit Erdgas, Wärme und Trinkwasser<br />

für 300.000 Einwohner und viele Unternehmen in über 40<br />

Städten und Gemeinden. Unsere Erfahrung und das Bestreben,<br />

auf innovative, modernste Lösungen zu setzen, machen<br />

dies möglich.<br />

Dabei geht es uns in allen Bereichen auch um Nachhaltigkeit –<br />

und das heißt für uns langfristig planen, denken und handeln<br />

– für die zukunftsfähige Entwicklung unserer Region.<br />

Wir sind für Sie da – in Heilbronn und in der Region!<br />

Telefon 07131 56-4248<br />

www.hnvg.de<br />

16


TITEL | Heilbronner Land<br />

Heilbronner Land | TITEL<br />

Verlockend, wie es lockt<br />

Attraktivität spielt nicht nur eine Rolle, wenn es um die Partnerwahl<br />

geht. Auch ein Ausflugsziel wird danach beurteilt, wie anziehend es<br />

mit all seinen Facetten auf den, der es mit kritischem Blick betrachtet,<br />

wirkt. Dass das Heilbronner Land dem Attribut attraktiv gerecht<br />

wird, hat es längst bewiesen. Wir stellen zwei Beispiele vor.<br />

Der Neuzugang 2016 unter den Attraktionen in Tripsdrill: der „Heiße Ofen“.<br />

Strahlender Sonnenschein, wolkenloser<br />

Himmel, 25 angenehme<br />

Grad. Es ist Wochenende, keine<br />

Termine, freie Zeit. Nichts wie los zum<br />

Freizeitpark! Da kommt die ganze Familie<br />

auf ihre Kosten. Doch wohin? 145<br />

solcher Parks gibt es in ganz Deutschland,<br />

davon 18 allein in Baden-Württemberg.<br />

Wie wäre es denn mit dem<br />

ältesten? Sozusagen dem Pionier der<br />

Freizeitbranche. Auf nach Tripsdrill!<br />

Die Geburtsstunde von Tripsdrill<br />

im Weiler Treffentrill bei Cleebronn ist<br />

das Jahr 1929, sein Schöpfer ein Wirt<br />

mit dem Namen Eugen Fischer, der<br />

im Zweiten Weltkrieg verstarb. Dessen<br />

Sohn Kurt Fischer baute Tripsdrill,<br />

das 2016 zum zweiten Mal in Folge als<br />

bester Themenpark Europas ausgezeichnet<br />

wurde, weiter aus. Mitte der<br />

90er Jahre übernahmen dann seine<br />

drei Söhne die Geschäftsführung. Heute<br />

zählt der Park mehr als 100 originelle<br />

Attraktionen – vom Indoor-Spielplatz<br />

über das Waschzuber-Rafting bis<br />

hin zur Holzachterbahn „Mammut“.<br />

Das Besondere dabei ist, dass die großen<br />

und kleinen Besucher nicht nur<br />

ihren Spaß haben, sondern auch noch<br />

Wissenswertes über die Schwaben lernen.<br />

Das ist es auch, was den Charme<br />

des 77 Hektar großen Erlebnisparks<br />

ausmacht. Mit viel Liebe zum Detail<br />

sind Themenbereiche wie Weinbau,<br />

Handwerk oder Hauswirtschaft gestaltet;<br />

stilechte Figuren und historische<br />

Exponate lassen das 19. Jahrhundert<br />

plötzlich wieder lebendig werden.<br />

„Unsere Gäste sollen die Kultur, Sagen<br />

und Geschichten aus der Gegend<br />

mitbekommen. Das geht schon los in<br />

den Wartebereichen vor den Attraktionen“,<br />

sagt Geschäftsführer Helmut Fischer<br />

bei einem exklusiven Rundgang.<br />

Für das Eröffnungswochenende am 8.<br />

und 9. <strong>April</strong> werden bis zu 8000 Besucher<br />

erwartet.<br />

Dafür soll alles perfekt sein. Dafür<br />

wird sich drei Wochen vorher an einem<br />

sonnigen, milden Freitag mächtig<br />

ins Zeug gelegt. Auf dem Parkgelände<br />

wuseln geschäftige Mitarbeiter umher,<br />

kümmern sich um die Bepflanzung,<br />

polieren alles auf Hochglanz,<br />

checken die Attraktionen bis zur letzten<br />

Schraube und fahren die eine oder<br />

andere schon mal Probe. Fischer, für<br />

den Zeit seines Lebens klar war, dass er<br />

einmal in die Fußstapfen seines Vaters<br />

und Großvaters treten würde, läuft flotten<br />

Schrittes durch seinen Freizeitpark,<br />

grüßt hier, winkt da, lässt seinen Blick<br />

fast schon verträumt umherschweifen.<br />

Es heißt, in Tripsdrill gäbe es eine Altweibermühle,<br />

aus der betagte Frauen<br />

wieder jung und hübsch herauskommen.<br />

Dieser Effekt scheint sich nicht<br />

nur auf das weibliche Geschlecht zu<br />

beschränken.<br />

Schauplatzwechsel: Auf einer<br />

Bruttogrundfläche von rund 11 000<br />

Quadratmetern eröffnet sich dem Besucher<br />

des modernen Audi Forums das<br />

Tor zur Welt der Marke, die sich den<br />

Slogan „Vorsprung durch Technik“ auf<br />

die Fahnen geschrieben hat. Erdgeschoss<br />

sowie erstes und zweites Ober-<br />

Foto: Erlebnispark Tripsdrill GmbH & Co. KG<br />

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geschoss bieten insgesamt etwa 30<br />

wechselnde Exponate zu den Themenausstellungen<br />

Marke, Audi exclusive<br />

und Tradition. Darüber hinaus punktet<br />

das Forum mit seiner ausgezeichneten<br />

Gastronomie – dem Restaurant<br />

Nuvolari. Auch für Tagungen und Veranstaltungen<br />

werden die Konferenzund<br />

Kreativräume des Autobauers gerne<br />

und rege genutzt.<br />

Mit Abstand am spannendsten<br />

sind wohl nichtsdestotrotz die Werksführungen,<br />

die einen exklusiven Blick<br />

hinter die Kulissen der Herstellung des<br />

Fahrzeugs mit den vier Ringen ermöglichen.<br />

Seit der Eröffnung des Audi Forums<br />

im Jahr 2005 wurden stolze 46 000<br />

Besichtigungen von Presswerk, Montage<br />

und Co. gezählt. Dabei werden bis<br />

zu 15-mal am Tag Gruppen oder Einzelpersonen<br />

von speziellen Tourguides,<br />

die das Audi-Werk wie ihre eigene<br />

Westentasche kennen, durch die Produktionshallen<br />

geführt. Peter Schilling<br />

ist einer dieser Guides. Er ist dem Unternehmen<br />

seit 40 Jahren treu und weiß<br />

alles über den Entstehungsprozess von<br />

A4, A5 Cabrio, A6, A7, A8 und R8.<br />

Seinen Ursprung hat alles im<br />

Presswerk, wo Blechrollen aus Stahl<br />

oder Aluminium, sogenannte Coils, zu<br />

Pressteilen für die Karosserie umgeformt<br />

werden. Dabei kann eine Rolle<br />

bis zu 35 Tonnen wiegen. Im Presswerk<br />

ist es laut. Viele der 450 Mitarbeiter,<br />

die im Dreischichtbetrieb produzieren,<br />

haben Stöpsel in den Ohren. „Vor<br />

30 Jahren war es noch viel lauter hier“,<br />

sagt Schilling. Er muss es ja wissen.<br />

Weiter geht es zum Karosseriebau,<br />

wo Kotflügel, Türen, Motorhaube<br />

und Dach zusammengefügt werden.<br />

Hier wird unter anderem punktgeschweißt,<br />

geklebt und gedämmt. Viele<br />

dieser Aufgaben übernehmen Roboter<br />

– wie einem Science-Fiction-Film<br />

entsprungene Arme, die mit höchster<br />

Präzision arbeiten. „In dieser Halle<br />

herrscht eine Automation von 95 Prozent“,<br />

informiert Schilling. Trotzdem:<br />

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Geführt, programmiert und gewartet<br />

werden die Roboter von Frauen und<br />

Männern. Auch am Ende, bei der Qualitätsprüfung<br />

der Oberflächen, kommt<br />

es noch einmal auf die Feinfühligkeit<br />

menschlicher Hände an.<br />

Nach der Lackiererei geht es zur<br />

Endmontage. Dort wird gerade auf einem<br />

Plattenband eine Reihe unvollendeter<br />

Fahrzeuge befördert – weiße,<br />

graue, rote, schwarze. In dieser letzten<br />

Halle wird das Cockpit mit Teilen aus<br />

dem „Supermarkt“ bestückt, die bei<br />

den Mitarbeitern intern aufgrund ihrer<br />

sperrigen Bezeichnungen einfach nur<br />

Pizza oder Zucker heißen. Und dann<br />

kommt es – das Highlight der Führung:<br />

die Hochzeit. Dabei wird die Karosserie<br />

mit dem Motor vereinigt. Mit Romantik<br />

hat das zwar wenig zu tun – aber<br />

wieder mit Präzision. „Bei uns entsteht<br />

kein völlig baugleicher Audi“, betont<br />

Schilling. Außerdem werde jedes Auto<br />

testgefahren. Schließlich geht es nicht<br />

nur um die Optik. Olga Lechmann<br />

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18 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

19


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ADVERTORIAL<br />

Ältere Gebäude und Fachwerkhäuser zieren das Bild der Gundelsheimer Innenstadt. Im Rahmen der Jubiläumsfeier können<br />

Besucher die Stadtgeschichte in einer Kunstausstellung und einem Theaterstück erleben.<br />

Foto: Stadtverwaltung Gundelsheim<br />

Foto: Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG<br />

Familientreffen in Waldenburg<br />

Würth-Elektronik-eiSos-Gruppe lädt Ende <strong>April</strong> alle Formel-E-Unterstützer ein<br />

Würth Elektronik eiSos, Partner<br />

des ABT-Schaeffler-Audi-Sport-Rennteams<br />

in der weltweit<br />

ersten Elektrorennserie der FIA, begrüßt<br />

am 27. <strong>April</strong> alle Mannschaftssponsoren<br />

und -partner in Waldenburg.<br />

Lucas Di Grassi auf der Rennstrecke in<br />

Buenos Aires am 18. Februar <strong>2017</strong>.<br />

„Wir sind seit der ersten Formel-E-Saison<br />

stolzer Technologiepartner von ABT<br />

Schaeffler Audi Sport und freuen uns,<br />

erstmals alle zum ‚Familientreffen‘ versammeln<br />

zu können“, sagt Oliver Konz,<br />

CEO der Würth-Elektronik-eiSos-Gruppe.<br />

Thomas Schrott, ebenfalls Geschäftsführer<br />

des Unternehmens, ergänzt:<br />

„Wir hätten uns nie träumen<br />

lassen, wie spannend und mitreißend<br />

dieser zukunftsweisende Motorsport<br />

werden würde. Wir sind begeistert:<br />

Platz zwei in der Teamwertung und<br />

Platz zwei für Di Grassi – die vergangene<br />

Saison war spitze und die aktuelle<br />

läuft auch sehr gut.“ Bei dem Treffen,<br />

das mit einer Führung durch das hochmoderne<br />

Logistikzentrum der Würth<br />

Elektronik eiSos beginnt, wird die bisherige<br />

Rennserie resümiert. Die Firma<br />

mit Hauptsitz in Waldenburg stellt<br />

nicht nur hochwertige Bauelemente<br />

her, sondern beteiligt sich auch an Entwicklungen<br />

wie einer Stützbatterie für<br />

die Spannungsversorgung im Cockpit.<br />

Mit nicht mal 100 Gramm kann diese<br />

mehr als 4/5 des Gewichts der Vorgängerbatterie<br />

einsparen. Seit Beginn der<br />

Saison 3 ist sie im Elektroboliden verbaut,<br />

bewirkt schnellere Schaltvorgänge<br />

und ist deutlich zuverlässiger.<br />

Info<br />

KONTAKT<br />

Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG<br />

Max-Eyth-Straße 1<br />

74638 Waldenburg<br />

Tel. 07942 / 945-0<br />

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Das Jahr der Jubiläen<br />

<strong>2017</strong> ist in der Region einiges los. Auch für fünf Städte und<br />

Gemeinden aus dem Heilbronner Land ist dieses Jahr ein ganz<br />

besonderes: Offenau, Gundelsheim, Obergriesheim sowie Ober- und<br />

Untereisesheim wurden vor 1250 Jahren in schriftlichen Quellen<br />

erstmals erwähnt.<br />

Wie kommt es, dass so viele<br />

Orte aus einem Landkreis<br />

gleichzeitig ein Jubiläum feiern?<br />

Das Bestehen der Ortschaften beruft<br />

sich auf urkundliche Erwähnungen<br />

im Jahre 767 im sogenannten Lorscher<br />

Codex. „Der Codex ist ein Buch des<br />

Klosters Lorsch, in dem Schenkungen<br />

von Grundstücken zusammengefasst<br />

wurden“, erklärt Petra Schön,Kreisarchivarin<br />

des Landkreises Heilbronn.<br />

1250 Jahre sind eine lange Zeit. Wie<br />

gelingt es einer Gemeinde überhaupt,<br />

so lange zu bestehen? „Das kann man<br />

so einfach nicht beantworten“, sagt<br />

Offenaus Bürgermeister Michael Folk.<br />

„Hier gibt es fruchtbare Böden, der<br />

Fluss bot sich als Wasserstraße für den<br />

Transport an und die Menschen fanden<br />

so Nahrung und Arbeit.“ Kornlupfer –<br />

so werden die Offenauer oft genannt.<br />

„Kornlupfer deshalb, weil die Nachbargemeinden<br />

den Offenauern immer<br />

unterstellt haben, sie würden das<br />

Korn ,anlupfen‘, weil es hier so hoch<br />

wächst“, erläutert Gemeindearchivar<br />

Daniel Kress mit einem Schmunzeln.<br />

Die Geschichte des Neckarorts<br />

ist hauptsächlich durch die „Epochen“<br />

Landwirtschaft, Salz und Zucker geprägt.<br />

Im 16. Jahrhundert begann man<br />

im Ort, die Salzquellen zu nutzen und<br />

gründete ein Soleheilbad. Mitte des 18.<br />

Jahrhunderts entstand die Saline Clemenshall.<br />

In den 1970er Jahren kam die<br />

Gemeinde dann auf einen ganz anderen<br />

Geschmack: den Zucker. Heute sei<br />

man aber nicht mehr abhängig von nur<br />

einem Wirtschaftsgut, schildert Kress.<br />

Für das Jubiläumsjahr haben die<br />

Vereine, die ehrenamtlichen Helfer<br />

und die Gemeinde mithilfe eines Arbeitskreises<br />

ein Programm auf die Beine<br />

gestellt. „Da muss die Bürgerschaft<br />

mitmachen, ohne sie und das Ehrenamt<br />

geht es nicht“, so der Bürger-<br />

Von Waldenburg in die<br />

weite Welt!<br />

Würth Elektronik eiSos ist einer der führenden Hersteller von elektronischen und elektromechanischen<br />

Bauelementen für die Elektronikindustrie. Von Waldenburg aus sind wir in 50 Ländern der Welt aktiv.<br />

Erfolg und Höchstleistungen sind nur möglich, wenn ein starkes Team ein gemeinsames Ziel verfolgt.<br />

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20 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

21


TITEL | Heilbronner Land<br />

MENSCHEN FÜR MENSCHEN<br />

meister. „Meine besonderen Highlights<br />

sind die Sonnwendfeier am Neckarufer<br />

und das Theaterstück rund um die Offenauer<br />

Sage vom Fährmann und dem<br />

Hugebocher, das uns der Stuttgarter<br />

Autor Jürgen von Bülow auf den Leib<br />

geschrieben hat“, fasst Hauptamtsleiterin<br />

Sonja Schumm, die Koordinatorin<br />

der Offenauer Jubiläumsveranstaltungen,<br />

zusammen. Für die Zukunft<br />

hat auch Offenau, wie jede Gemeinde,<br />

mit diversen Herausforderungen zu<br />

kämpfen. Die Schlagworte sind hier die<br />

B27 und Hochwasser, das in den vergangenen<br />

Jahren zu Problemen führte.<br />

Ein ebenso aufwendiges Jahresprogramm<br />

veranstalten die Stadt<br />

Gundelsheim und ihr Stadtteil Obergriesheim,<br />

die ebenfalls 1250. Jubiläum<br />

feiern. Gundelsheim ist die Kernstadt<br />

der zugehörigen fünf Stadtteile.<br />

Was verwaltungstechnisch schwierig<br />

klingt, nimmt Bürgermeisterin Heike<br />

Schokatz als Aufgabe an: Man halte<br />

bei der Infrastruktur so viel zentral wie<br />

Eine Sehenswürdigkeit von Obergriesheim<br />

ist die Kirche in der Ortsmitte.<br />

Das Schloss Horneck in Gundelsheim war der Amtssitz des Ritters Konrad<br />

Horneck, der um 1255 in den Deutschen Orden eintrat.<br />

nötig und so viel dezentral wie möglich.<br />

Jeder Stadtteil besitze zudem eigene<br />

Ortsvorsteher und stelle zwei eigene<br />

Räte im Gemeinderat. „Es ist ein sehr<br />

gutes Miteinander – die Dorfgemeinschaft<br />

lebt“, fasst Schokatz zusammen.<br />

Gemeinsam gehe man auch das Jubiläumsjahr<br />

an. Ein eindeutiges „Ja, wir<br />

feiern!“ gab es beim Beschluss des Gemeinderats<br />

zur Feierlichkeit. Ende <strong>April</strong><br />

findet die Auftaktveranstaltung für<br />

das Jahresprogramm statt. Lebendig<br />

wird die Historie der Deutschordensstadt<br />

durch ein Stationentheater, das<br />

Szenen vom Ursprung der Stadtgeschichte<br />

an, verbunden mit einem geschichtlichen<br />

Vortrag, zeigt. Auch eine<br />

Kunstausstellung, die aus der Initiative<br />

der Bürger und örtlichen Künstler<br />

stammt, greift die Stadthistorie auf. In<br />

Obergriesheim wird das beliebte Straßenfest<br />

Anfang August verlängert und<br />

um einen Festabend bereichert.<br />

Gemeinsam mit allen Stadtteilen<br />

blicke man positiv in die Zukunft, berichtet<br />

die Bürgermeisterin. Im gesamten<br />

Stadtgebiet werde man sich jetzt<br />

daran machen, neue Baugebiete zu<br />

erschließen. Im Bereich Bildung und<br />

Betreuung werde man weiter alle Angebotsformen<br />

ausbauen. Das Thema<br />

Breitbandausbau sei aktuell noch eine<br />

Schwachstelle der Deutschordensstadt.<br />

Man habe aber den Beschluss gefasst,<br />

den Ausbau voranzutreiben, um<br />

einheitliche Standards zu erhalten.<br />

Eine weitere Besonderheit im Jubiläumsjahr<br />

ist, dass mit Obereisesheim,<br />

das zur Stadt Neckarsulm gehört,<br />

und Untereisesheim, das eine eigenständige<br />

Gemeinde ist, zwei separat<br />

verwaltete Orte gemeinsam Jubiläum<br />

feiern, nämlich „1250 Jahre Eisesheim“.<br />

„Man schafft so einen willkommenen<br />

Anlass, das Jubiläum gemeinsam zu<br />

feiern und die freundschaftlichen Beziehungen<br />

zwischen Ober- und Untereisesheim<br />

zu vertiefen“, begründet<br />

Steffen Hertwig, Oberbürgermeister<br />

von Neckarsulm, die gemeinsame Feier.<br />

„Die tiefen Verknüpfungen zwischen<br />

den beiden Orten sind überall sichtbar.<br />

Vor einigen Jahrzehnten wurde die Rivalität<br />

untereinander mit Herzblut<br />

gepflegt. Heute wird mit einem Augenzwinkern<br />

gern über die alten Geschichten<br />

gelacht“, erzählt der Bürgermeister<br />

von Untereisesheim Bernd<br />

Bordon. Mehr als 30 Vereine aus beiden<br />

„Eisesheims“ organisieren den Festakt<br />

gemeinsam. Dieser beginnt Ende Mai<br />

mit einem bunten Straßenfest entlang<br />

des Untereisesheimer Weges, der beide<br />

Orte miteinander verbindet.<br />

Eines ist sicher: Die Feierlichkeiten<br />

machen das Jahr <strong>2017</strong> zu einem<br />

ganz besonderen – für jeden Einwohner<br />

und Besucher. Alexander Liedtke<br />

Fotos: Stadtverwaltung Gundelsheim<br />

„Wie die sieben Zwerge“<br />

Motorsägen heulen auf, das Rascheln<br />

von Laub und Gebüschen<br />

ist zu hören. Vor lauter<br />

Dickicht ist schon gar kein Weg mehr<br />

zu erkennen. Wie wild schwirren Leute<br />

durch den Wald und haben es dort<br />

mit Müll, Dornen, Geäst sowie Matsch<br />

und Dreck zu tun. Die rund 15-köpfige<br />

Gruppe, die hier den Kampf gegen<br />

die Naturgewalt aufgenommen hat,<br />

hat sich zur sogenannten „Waldputzete“<br />

zusammengefunden. Die Aktion<br />

fand am Wein-Panorama-Weg um<br />

den Heilbronner Wartberg statt. „Unsere<br />

Aufgabe bestand darin, den Weg frei<br />

zu legen. Daraus wieder einen schönen<br />

Weg zu machen“, erzählt Markus Otten.<br />

Er ist einer der Helfer aus Kreisen<br />

der Heilbronner Bürgerstiftung und<br />

des Verkehrsvereins. Gemeinsam hatte<br />

man beschlossen, gegen die Verwilderung<br />

des Weges nahe dem Aussichtspunkt<br />

der Lemppruhe vorzugehen.<br />

„Ich habe mir vorgestellt, dass ich<br />

mit einem Greifer Müll aufsammeln<br />

werde“, erzählt der ehrenamtliche Helfer<br />

lachend. Doch es kam ganz anders:<br />

„Wir mussten uns mit Rebscheren und<br />

Motor- und Handsägen bewaffnen.“<br />

Ja, zur Region<br />

Heilbronn-Franken<br />

Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken<br />

e. V.“.<br />

Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region<br />

Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für<br />

ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein<br />

als Plattform für den Meinungsaustausch von<br />

Bürgern und Gremien.<br />

Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin<br />

ein halbes Jahr kostenlos.<br />

Ihr Jochen K. Kübler,<br />

Oberbürgermeister a. D.,<br />

Vorsitzender<br />

Letztlich hat es „unglaublich Spaß gemacht.“<br />

Dabei wurde auch vor Dreck<br />

und Schlamm nicht halt gemacht:<br />

„Derjenige, der Gummistiefel an hatte,<br />

musste den matschigen Weg beim<br />

Steinbruch freiräumen“, berichtet der<br />

hauptberufliche Feuerwehrmann. Wie<br />

die sieben Zwerge im Wald habe man<br />

sich voran gearbeitet. Für Otten war<br />

es selbstverständlich, als die Anfrage<br />

zur Aktion kam, dass er auch selbst mit<br />

anpackt. „Wenn ich ein Amt innehabe,<br />

dann muss ich dieses auch aktiv gestalten“,<br />

sagt der Vorsitzende des Stadtverbandes<br />

für Sport in Heilbronn und Beirat<br />

des Verkehrsvereins.<br />

Die Stimmung beim Frühjahrsputz<br />

sei stets toll gewesen, wodurch die<br />

Gemeinschaft der Helfer gefördert wurde<br />

und ein richtiges „Wir-Gefühl“ entstand.<br />

Nach drei Stunden waren dann<br />

alle Helfer stolz darauf, dass man in so<br />

kurzer Zeit ein Ergebnis sah und den<br />

Weg begehbar gemacht hatte. „Sechs<br />

Säcke voll mit Müll haben wir zusammengesammelt,<br />

als wir den Pfad am<br />

Ende nochmals abgeschritten haben“,<br />

erzählt der 52-Jährige. Den Abschluss<br />

des Projekts bildete eine gemeinsame<br />

Beitrittserklärung<br />

Foto: Heilbronn Marketing<br />

Markus Otten hat die Walputzete trotz<br />

harter Arbeit viel Spaß gemacht.<br />

Grillrunde aller Arbeiter und Initiatoren.<br />

Mit Blick auf eine zukünftige Waldputzete<br />

meint Otten: „Es wäre schön,<br />

wenn das regelmäßig betrieben wird.“<br />

Er sei dann mit Sicherheit auch wieder<br />

mit dabei. <br />

Alexander Liedtke<br />

Eine Aktion der Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken e. V.<br />

www.pro-region.de<br />

Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.<br />

Als Dankeschön lese ich das PROMagazin sechs Monate lang kostenlos. Der Mitgliedsbeitrag ist steuerlich<br />

absetzbar.<br />

Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:<br />

Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach 74650 Künzelsau | Fax 07940 15-4669 | info@pro-region.de | www.pro-region.de<br />

Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag<br />

in Höhe von<br />

10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)<br />

von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.<br />

Firma/Name, Vorname<br />

PLZ, Ort<br />

Straße<br />

Geburtsdatum<br />

E-Mail (für Vereinspost)<br />

Bankinstitut<br />

Konto-Nr.<br />

Bankleitzahl<br />

22<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

Ort/Datum<br />

Unterschrift


WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />

Weiterbildung & Personalmanagement | WIRTSCHAFT<br />

Neue Inhalte zu verarbeiten, kostet teilweise eine Menge Zeit.<br />

Umso wichtiger ist es, sein Umfeld miteinzubeziehen, wenn man<br />

sich für eine Fort- oder Weiterbildung entscheidet.<br />

Das Lernen hört nie auf<br />

Man lernt nie aus. Wie viel Wahrheitsgehalt in dieser Binsenweisheit<br />

steckt, merkt man spätestens dann, wenn man wieder etwas Neues<br />

dazu gelernt hat. Wir haben herausgefunden, wo und inwiefern dies<br />

überall in der Region möglich ist – und was es tatsächlich bringt.<br />

Foto: Fotolia/ALDECAstudio<br />

Für viele Menschen ist es zunächst<br />

eine Erleichterung, wenn sie die<br />

Schulzeit endlich hinter sich gebracht<br />

haben. Doch auch, wenn sie<br />

den Schulranzen für immer in den Keller<br />

verbannt haben und mit beiden<br />

Beinen fest im Berufsleben stehen: Das<br />

Lernen hört nie auf.<br />

„Wir erleben eine Arbeitswelt, die<br />

sich in einem dynamischen Wandel<br />

befindet: Ob es um die Digitalisierung<br />

von Geschäftsprozessen geht, Projekte<br />

zum Erfolg zu führen sind oder die<br />

Geschäftsbeziehungen im Rahmen<br />

der Globalisierung zunehmend internationaler<br />

werden – die Anforderungen<br />

an die berufliche Kompetenz von<br />

Fach- und Führungskräften steigen“,<br />

sagt Bernhard Löw, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

des IHK-Zentrums für<br />

Weiterbildung. Dies betreffe das fachliche<br />

Berufswissen, etwa im Bereich<br />

Sprachkenntnisse, EDV-Wissen, kaufmännische<br />

und Technikkenntnisse<br />

ebenso wie die Fähigkeit, mit anderen<br />

Menschen erfolgreich zusammenarbeiten<br />

zu können. Dabei gilt es beispielsweise,<br />

Sozialkompetenzen wie<br />

Kommunikationsfähigkeit, Konfliktbehandlung<br />

oder Teamfähigkeit zu entwickeln.<br />

Simon Fauser, Geschäftsführer<br />

der Weiterbildungseinrichtung HILL<br />

(Heilbronner Institut für Lebenslanges<br />

Lernen) der Hochschule Heilbronn,<br />

fügt hinzu: „Lebenslanges Lernen ist<br />

aufgrund dreier Aspekte wichtiger als<br />

je zuvor: Erstens, die Halbwertszeit des<br />

Wissens geht dramatisch zurück – immer<br />

schneller sind Inhalte überholt“,<br />

sagt er. „Zweitens, der Kontext des Wissens<br />

ändert sich immer häufiger – andere<br />

Firma, anderes Projekt, anderes<br />

Land. Und drittens – vielleicht am<br />

grundlegendsten –, die Weiterentwicklung<br />

der Fähigkeiten zur Veränderung<br />

wird absolute Voraussetzung. Denn<br />

nur so ist Lernen möglich.“<br />

Auch Peter Hawighorst, Leiter der<br />

Volkshochschule Heilbronn, bestätigt,<br />

dass die Halbwertszeit des Wissens immer<br />

kürzer wird. „An der Hochschule<br />

erworbenes Wissen hat schon nach<br />

zehn Jahren nur noch 50 Prozent Gültigkeit“.<br />

Im IT-Fachbereich seien 90<br />

Prozent des erworbenen Wissens bereits<br />

nach drei Jahren nicht mehr relevant.<br />

„An diesen beiden Beispielen<br />

sieht man, wie wichtig Weiterbildung<br />

ist, um beruflich oder vielleicht auch<br />

gesellschaftlich am Ball zu bleiben“,<br />

fügt Hawighorst hinzu. „Weiterbildung<br />

ist dazu da, die eigenen Potenziale zu<br />

fördern und die Teilhabe am Beruf und<br />

der Gesellschaft möglichst lange zu gewährleisten.“<br />

Aus Sicht der Volkshochschule<br />

sei es besonders wichtig, dass<br />

Menschen sich Zeit ihres Lebens mit<br />

Lerninhalten befassen, um geistig beweglich<br />

zu bleiben – und zwar für alle<br />

Altersklassen. „Sprachen halten etwa<br />

geistig fit“, sagt Hawighorst. So könne<br />

ein Mittdreißiger, der von seinem Arbeitgeber<br />

in einem Vierteljahr nach Peking<br />

geschickt wird, an der VHS schnell<br />

und kompetent Chinesisch lernen.<br />

Oder die rüstige 70-Jährige einen EDV-<br />

Kurs machen, um mit ihren Enkeln im<br />

Ausland zu skypen.<br />

Wer besondere Kenntnisse mitbringt,<br />

hat nicht zuletzt in Zeiten von<br />

Fachkräftemangel ein berufliches Ass<br />

im Ärmel. Die berufliche Weiterbildung<br />

sollte daher immer zur beruflichen<br />

Laufbahn und zur Perspektive des Einzelnen<br />

passen, betont Löw. „So ist es<br />

sicherlich ratsam für jeden Absolventen<br />

der dualen Berufsausbildung, beispielsweise<br />

einen Mechatroniker, sich<br />

angesichts der rasanten technologischen<br />

Entwicklung in der Steuerungstechnik<br />

im Rahmen der sogenannten<br />

Anpassungsweiterbildung beruflich fit<br />

zu halten.“ An der IHK gibt es neben<br />

Sprach- und EDV-Kursen auch Masterstudiengänge<br />

sowie Seminare für Azubis,<br />

Kurse zu Recht und Steuer, Vertrieb<br />

oder für<br />

„<br />

Fach- und Betriebswirte.<br />

Viele Unternehmen<br />

sind bereit, ihre Mitarbeiter<br />

finanziell<br />

zu fördern.<br />

Bernhard Löw<br />

“<br />

Beim HILL gibt es berufsbegleitende<br />

Bachelor- und Masterstudienprogramme<br />

in den Bereichen Technik, Wirtschaft<br />

und Informatik, die speziell auf<br />

die Anforderungen der Wirtschaft abgestimmt<br />

sind, mit Abschlüssen mit<br />

international anerkanntem akademischen<br />

Grad. Bei der Volkshochschule<br />

können Teilnehmer neben beruflichen<br />

Kursen und Sprachkursen auch Angebote<br />

zum Thema Allgemeinbildung<br />

wählen, die sich unter anderem auch<br />

an Zielgruppen wie Singles, Menschen<br />

mit Behinderung oder Jugendliche<br />

richten. Gleichzeitig bietet die Einrichtung<br />

auch kreative Kurse wie Fotografie,<br />

Malerei, Kochen, Gesundheit,<br />

Bewegung und Kultur. Für junge Menschen<br />

gibt es die Jugendkunstschule<br />

sowie schulische Vorbereitungskurse.<br />

Laut Löw nehmen bundesweit die<br />

Arbeitgeber für Weiterbildung mehr als<br />

26 Milliarden Euro in die Hand. „Viele<br />

Unternehmen sind bereit, ihre Mitarbeiter<br />

finanziell zu fördern, wenn diese<br />

sich in einem Fachgebiet qualifizieren<br />

wollen, das auch dem Betrieb zugutekommt.<br />

Zusätzlich gibt es staatliche<br />

Förderungsmöglichkeiten. Damit man<br />

sich unter der Fülle des Angebots für<br />

eine qualitativ hochwertige Weiterbildung<br />

entscheidet“, sagt Löw.<br />

Wer sich für eine berufsbegleitende<br />

Weiterbildung entscheidet, muss<br />

auch den Zeitfaktor in Betracht ziehen:<br />

Zwischen einem und drei Jahren kann<br />

eine Fortbildung dauern. Damit auch<br />

das Privat- und Familienleben nicht<br />

leiden, empfiehlt Löw, ein aktives Zeitmanagement<br />

zu betreiben. „Das Umfeld<br />

sollte informiert und einbezogen<br />

werden, sodass es ein Verständnis für<br />

das Vorhaben entwickelt und unterstützen<br />

kann.“ Tanja Capuana<br />

Berufsbegleitend studieren<br />

an der Hochschule Heilbronn<br />

Informieren Sie sich über unsere<br />

berufsbegleitenden Studienprogramme<br />

(Bachelor, MBA, Master)!<br />

Infoabende<br />

Dienstag, 25. <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

Dienstag, 30. Mai <strong>2017</strong><br />

Dienstag, 27. Juni <strong>2017</strong><br />

um 18.30 Uhr, Campus Heilbronn – Sontheim<br />

Infos und Anmeldung<br />

www.hs-heilbronn.de/weiterbildung<br />

24 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

25


WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />

Weiterbildung & Personalmanagement | WIRTSCHAFT<br />

Der Mensch im<br />

Mittelpunkt<br />

Wer seine Mitarbeiter fördern will, sollte auch über deren Soft Skills gut informiert sein.<br />

Gut ausgebildete Mitarbeiter zählen heute zu den wertvollsten<br />

Ressourcen eines Unternehmens. Besonders effizient ist es,<br />

potenzielle Führungskräfte aus den eigenen Reihen zu<br />

rekrutieren. Dafür sollte man die eigenen Mitarbeiter gut<br />

kennen und regelmäßig das Gespräch zu ihnen suchen.<br />

Von Bernhard Löw<br />

In Zeiten knapper Personalressourcen<br />

ist es für Unternehmen und deren<br />

Mitarbeiter gleichermaßen interessant,<br />

betriebliche Positionen<br />

möglichst optimal zu besetzen: Ziel ist,<br />

sowohl die fachliche Kompetenz als<br />

auch die sogenannten Soft Skills, wie<br />

Kommunikations- und Teamfähigkeit<br />

oder die Bereitschaft für das lebenslange<br />

Lernen, mit den Anforderungen<br />

des Stellenprofils in Übereinstimmung<br />

zu bringen. Dabei werden häufig Mitarbeiter<br />

in ihren Fähigkeiten und in ihrem<br />

Potenzial unterschätzt: Da leiten<br />

Beschäftigte, die im Betrieb für einfache<br />

Aufgaben eingesetzt werden, in ihrer<br />

Freizeit Vereine, üben Ehrenämter<br />

im sozialen Bereich aus oder sind in<br />

der Elternarbeit aktiv. Unternehmen,<br />

die dieses Potenzial für sich nutzen<br />

wollen, tun hier doppelt Gutes: Einerseits<br />

können sie für mehr Mitarbeiterzufriedenheit<br />

sorgen, wenn Menschen<br />

entsprechend ihrer Fähigkeiten eingesetzt<br />

werden, andererseits profitieren<br />

die Betriebe durch eine höhere Leistungsbereitschaft,<br />

die in der Regel auch<br />

qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse<br />

zur Folge hat.<br />

Ein unverzichtbares Instrument<br />

der Potenzialanalyse ist daher das Mitarbeitergespräch.<br />

Will ein Unternehmen<br />

Mitarbeiter potenzialgerecht einsetzen,<br />

ist das Prinzip des Forderns und<br />

Förderns angesagt: Erst der regelmäßige<br />

Dialog der Führungskräfte mit den<br />

Mitarbeitern im Rahmen von Jahresgesprächen<br />

und der täglichen Kommunikation<br />

deckt Mitarbeiterpotenziale<br />

auf. In der Praxis ist immer wieder feststellbar,<br />

dass gerade dieser nötige Dialog<br />

zu kurz kommt. Unternehmen sind<br />

gut beraten, Führungskräfte zu kommunikationsstarken<br />

Moderatoren und<br />

emphatischen Coaches zu entwickeln,<br />

die gleichzeitig auch den Blick für die<br />

Personalentwicklung ihrer Mitarbeiter<br />

schärfen. Dann ist auch gewährleistet,<br />

Foto: Fotolia/Jakub Jirsák<br />

dass Fordern nicht zur Überforderung<br />

führt. Die Unternehmen werden auch<br />

feststellen, dass gezielte Fördermaßnahmen,<br />

wie sie die berufliche Weiterbildung<br />

in großer Vielfalt bereithält, geeignet<br />

sind, das Leistungsvermögen<br />

der Mitarbeiter qualitativ und quantitativ<br />

zu steigern.<br />

Ein wichtiges Augenmerk gilt der<br />

Formel „Leistung ist gleich wissen mal<br />

können mal wollen mal dürfen“. Denn<br />

Weiterbildung unterstützt die Übernahme<br />

von mehr Verantwortung.<br />

Bei allen Faktoren spielt die berufliche<br />

Weiterbildung eine zentrale<br />

Rolle: Diese erweitert nicht nur das<br />

Know-how des Einzelnen, sondern ist<br />

die Grundlage für die berufliche Handlungsfähigkeit.<br />

Mut sollten Unternehmen<br />

beweisen, indem sie im Bereich<br />

des „Dürfens“ Mitarbeitern mehr Entscheidungsbefugnisse<br />

einräumen.<br />

Denn gefragt sind zukünftig mehr denn<br />

je Fach- und Führungskräfte, die bereit<br />

sind, Verantwortung zu übernehmen.<br />

Aber diese Verantwortungsbereitschaft<br />

fällt nicht vom Himmel, sondern ist zu<br />

einem Element der Unternehmenskultur<br />

zu entwickeln.<br />

KOMPETENZENTWICKLUNG<br />

Kompetenzentwicklung von Fach- und<br />

Führungskräften dürfte sich zu dem<br />

wettbewerbsrelevanten Faktor für die<br />

Unternehmen entwickeln, denn betriebliche<br />

Aufgabenstellungen werden<br />

zunehmend komplexer. Daher ist<br />

Unternehmen zu empfehlen, eine<br />

systematische Personalentwicklung<br />

zu etablieren, die Entwicklungsbedarfe<br />

analysiert und bedarfs- und praxisgerechte<br />

Weiterbildungsangebote<br />

unternehmensintern zielgruppengerecht<br />

anbietet. Kompetente Unterstützung<br />

in Fragen der betrieblichen<br />

Personalentwicklung erhalten Unternehmen<br />

bei Trägern der beruflichen<br />

Weiterbildung.<br />

Zur Person<br />

Bernhard Löw ist Mitglied<br />

der Geschäftsleitung<br />

des IHK-Zentrums<br />

für Weiterbildung<br />

(ZfW) in Heilbronn.<br />

FACHKRÄFTE<br />

GESUCHT?<br />

Dann nutzen Sie den kostenlosen<br />

Service der Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken GmbH!<br />

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und Absolventen auf regiojobs24.de und präsentieren Sie<br />

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der Region Heilbronn-Franken!<br />

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!<br />

Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH<br />

Weipertstraße 8-10 | 74076 Heilbronn<br />

www.heilbronn-franken.com<br />

26 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

27


WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />

Weiterbildung & Personalmanagement | WIRTSCHAFT<br />

Foto: Hochschule Heilbronn<br />

Insbesondere die Mitarbeiter in<br />

der Personalabteilung müssen diese<br />

Neuerungen mit Leben füllen. „Die Arbeitswelt<br />

ändert sich. Der Wandel ist<br />

vielfältig und bereits voll im Gange“, ist<br />

Heiko Hansjosten, Studiengangverantwortlicher<br />

Management und Personalwesen<br />

an der Hochschule Heilbronn,<br />

Campus Schwäbisch Hall, überzeugt.<br />

Um diesen Prozess aktiv zu gestalten<br />

und nicht passiv zu erleben, brauche<br />

es „kluge Köpfe in den Personalabteilungen,<br />

um mit der Ressource Mensch“<br />

sinnvoll umgehen zu können.<br />

Nicht zuletzt deshalb besteht seit<br />

dem Jahr 2012 an der Hochschule Heilbronn<br />

ein Studiengang, der sich speziell<br />

dem Thema Personalmanagement verschrieben<br />

hat. „Die Basis des Studiengangs<br />

ist eine gute, umfassende betriebswirtschaftliche<br />

Ausbildung“, beschreibt<br />

Hansjosten die Inhalte des<br />

Grundstudiums. Im Hauptstudium findet<br />

dann die Spezialisierung statt. „Als<br />

wir den Studiengang konzipiert hatten,<br />

war uns eine praxisnahe Ausrichtung<br />

wichtig“, betont der Professor und ergänzt:<br />

„Wir wollten die Themen, die jeder<br />

Personaler braucht, in den Köpfen<br />

der Studierenden verankern; wollten<br />

die Grundlagen jedoch auch um Inhalte<br />

ergänzen, die in anderen Studiengängen<br />

„<br />

so nicht gelehrt werden.“<br />

Wir haben jedes Jahr<br />

deutlich mehr Bewerber<br />

als Studienplätze.<br />

Heiko Hansjosten<br />

“<br />

Seminare zum Arbeits- und Sozialversicherungsgesetz<br />

oder Vorlesungen zur<br />

Ethik spielen daher im Studium eine<br />

ebenso entscheidende Rolle wie klassische<br />

betriebswirtschaftliche Inhalte.<br />

„Wir haben uns von vornherein an den<br />

Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert.“<br />

Herausgekommen ist ein interdisziplinärer<br />

Studiengang, der auf großes<br />

Interesse seitens der angehenden<br />

Studenten stößt. „Die Nachfrage war<br />

vom ersten Semester an sehr groß“, erinnert<br />

sich der 42-Jährige und fügt hinzu:<br />

„Das ist auch heute noch so. Wir haben<br />

jedes Jahr deutlich mehr Bewerber<br />

als Studienplätze.“ Auch die Nachfrage<br />

aus der Wirtschaft nach den Studenten<br />

ist immens: Im Praxissemester gilt<br />

es, das Gelernte umzusetzen. „In manchen<br />

Betrieben geben sich unsere Studierenden<br />

gewissermaßen die Klinke<br />

in die Hand“, sagt Hansjosten lachend<br />

– so beliebt seien die jungen Personaler<br />

in den Unternehmen. Warum?<br />

„Der Vorteil bei uns ist, dass wir nicht<br />

das eine tun und das andere lassen –<br />

wir decken beides ab und bilden junge<br />

Spezialisten aus, die mit Herzblut an<br />

die Sache Personalwesen herangehen.<br />

Der Studiengang ist eine echte Erfolgsgeschichte.“<br />

Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Studenten des Studiengangs Management und Personalwesen erhalten eine Ausbildung, die sich an der Wirtschaft orientiert.<br />

„Eine echte Erfolgsgeschichte“<br />

Mitarbeiter im Personalwesen haben mit immer komplexeren<br />

Aufgaben zu tun. Die Zeiten, in denen es „nur“ um die Einstellung<br />

neuer Kollegen ging, sind längst vorüber. Heute geht es um weit<br />

mehr. Entsprechend gut ausgebildet müssen Personaler sein. Die<br />

Hochschule Heilbronn hat einen Studiengang geschaffen, der genau<br />

dies ermöglicht.<br />

Die Arbeitswelt wandelt sich.<br />

Schnelligkeit, Flexibilität oder<br />

die Bereitschaft zur Veränderung<br />

sind heute in schier jeder Branche<br />

allgegenwärtig. Darauf müssen wir<br />

uns alle einstellen. Denn nur, wer diese<br />

Veränderungen mutig anpackt, kann<br />

langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich<br />

sein. Gleichzeitig werden die Anforderungen,<br />

die Arbeitnehmer an ihre<br />

Arbeitgeber stellen, immer vielseitiger.<br />

Generation x und Generation y haben<br />

andere Forderungen als Generationen<br />

vor ihnen. Die Work-Life-Balance etwa<br />

wird den jüngeren Jahrgängen immer<br />

wichtiger. Bezahlung allein ist nicht alles.<br />

Vielmehr stehen andere Dinge im<br />

Vordergrund: beispielsweise die Zeit<br />

für Hobbies, die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf, die Möglichkeit, im<br />

Homeoffice zu arbeiten oder sich ein<br />

Sabbatical – also eine Auszeit vom Job<br />

– zu gönnen. Gleichzeitig schreitet der<br />

demografische Wandel voran. Wir werden<br />

weniger.<br />

Unternehmen stehen schon heute<br />

vor großen Herausforderungen –<br />

auch in Heilbronn-Franken. Der sogenannte<br />

War of Talents ist seit einigen<br />

Jahren auch in der Region angekommen.<br />

Der Kampf um die besten Köpfe<br />

verlangt den hiesigen Unternehmen<br />

eine Menge ab. Es heißt, sich umzustellen<br />

und den Mitarbeitern mehr als eine<br />

gute Bezahlung und ausreichend Urlaub<br />

zu bieten.<br />

Informationsabend Primarstufe:<br />

8. Mai <strong>2017</strong> um 18 Uhr<br />

Anmeldung an:<br />

heike.hagelloch@freie-schule-anne-sophie.de<br />

Die Freie Schule Anne-Sophie in Künzelsau bietet ein ganzheitliches Lernkonzept<br />

von der Eingangsstufe über die weiterführende Schule bis zum Abitur.<br />

28 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

29


WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />

Anzeige<br />

ADVERTORIAL<br />

In der Grundschule Grombach werden Wörter statt Fische geangelt. Die fünf<br />

Kinder der Fördergruppe müssen die Vokabeln den richtigen Artikeln zuordnen.<br />

Sprache fürs Leben<br />

Nicht jedes Kind spricht gleich gut Deutsch. Darum unterstützt die<br />

aim zusätzlich zum Schulunterricht mit individueller und zielgerichteter<br />

Sprachförderung. Oft betrifft das Kinder mit Migrationshintergrund.<br />

Aber auch deutsche Kinder haben Nachholbedarf.<br />

Was wären wir ohne Sprache?<br />

Wir könnten nicht miteinander<br />

kommunzieren, nicht lesen,<br />

nicht schreiben. Sprache ist der<br />

Schlüssel zur Welt, zur Integration, zur<br />

Bildung. Dennoch gibt es überall auf<br />

der Welt Menschen, die die jeweilige<br />

Sprache der einheimischen Bevölkerung<br />

nicht verstehen und sich nicht in<br />

dieser ausdrücken können. Die Gründe<br />

dafür sind mannigfaltig: Auswanderung,<br />

Flucht, Arbeitslosigkeit, mangelnde<br />

Schulbildung oder fehlendes<br />

Interesse. Hinzu kommt, dass wissenschaftlich<br />

bewiesen ist, dass eine Sprache<br />

am besten im Kindesalter erlernt<br />

wird, weil Kinder bekanntlich alles aufsaugen<br />

wie Schwämme, sich wegen falscher<br />

Aussprache nicht genieren und<br />

sich keine Gedanken über richtige oder<br />

falsche Satzkonstruktionen, Artikel<br />

und Pluralformen machen.<br />

Genau hier setzt die Akademie für<br />

Innovative Bildung und Management<br />

Heilbronn-Franken, kurz aim, mit ihrem<br />

Programm „Sprache fürs Leben“,<br />

das sie 2006 ins Leben gerufen hat, an.<br />

Mittlerweile hat die aim Kooperationen<br />

mit 150 Grundschulen in der gesamten<br />

Region, sprich in den Landkreisen<br />

Heilbronn, Schwäbisch Hall, Hohenlohe,<br />

Main-Tauber und Neckar-Odenwald.<br />

Spitzenreiter mit 104 Schulen<br />

ist Ersterer. Aufgrund der Unterstützung<br />

der Dieter-Schwarz-Stiftung können<br />

die Grundschulen das Sprachför-<br />

derprogramm kostenfrei in Anspruch<br />

nehmen. Den Schwerpunkt bildet dabei<br />

die alltagsbezogene Sprachförderung<br />

in Kleingruppen. Ziel ist es, die<br />

Kinder entsprechend ihrer eigenen<br />

Möglichkeiten ohne Leistungsdruck in<br />

ihrer sprachlichen Entwicklung weiterzubringen.<br />

Beispielsweise wird spielerisch<br />

erklärt, welches Nomen welchen<br />

Artikel hat – wie in der Grundschule<br />

Grombach im Landkreis Heilbronn.<br />

Sprachförderdozentin Birgit<br />

Hähnlein hat ein Angelspiel mitgebracht.<br />

Ihre fünf Schützlinge Esmanur<br />

(6), Dzejlin (8), Eyüp (7), Nechdet (9)<br />

und Burchin (9), die bulgarische und<br />

türkische Wurzeln haben, aber zum<br />

Teil in Deutschland geboren sind, gehen<br />

in die erste und zweite Klasse. Die<br />

Angel, mit der die drei Mädchen und<br />

zwei Jungs Begriffe wie Tisch, Dusche,<br />

Auto oder Fahrrad aus einem Papierteich<br />

herausziehen und den Artikeln<br />

der, die, das richtig zuordnen müssen,<br />

geht reihum. Wenn ein Wort beim falschen<br />

Begleiter einsortiert wird, korrigiert<br />

Hähnlein. Am Ende lobt sie ihre<br />

Gruppe: „Ich finde, das habt ihr spitze<br />

gemacht.“<br />

Zweimal 45 Minuten lang, also<br />

zwei Unterrichtseinheiten, setzt sich<br />

die 54-Jährige mit den fünf Grundschülern<br />

zusammen. Insgesamt hat<br />

sie drei Gruppen an der Grundschule<br />

Grombach, darunter sind auch deutsche<br />

Kinder, die einfach etwas schüchtern<br />

sind. Hähnlein arbeitet seit sieben<br />

Jahren als Sprachförderdozentin – und<br />

geht darin auf. Dennoch betont sie: „Es<br />

reicht nicht, Kinder zu mögen.“ Man<br />

müsse ihnen auch Strukturen und Sicherheit<br />

geben und manchmal auch<br />

ein bisschen streng sein. „Die Kunst ist,<br />

allen Kindern gerecht zu werden“, weiß<br />

die Bonfelderin und konstatiert, dass<br />

es auf eine zielgerichtete und individuelle<br />

Förderung ankomme. Einen Plan<br />

B, „wenn es mal nicht so gut läuft“, hat<br />

sie jedoch immer in der Tasche.<br />

In den letzten Minuten wird noch<br />

„Heiße Kartoffel“ gespielt. Jeder soll einen<br />

Begriff zum Thema Kleidung sagen.<br />

Viel Zeit zum Nachdenken haben<br />

die Kinder nicht – sonst „verbrennen“<br />

sie sich die Finger. Olga Lechmann<br />

Foto: Olga Lechmann<br />

In zwei Jahren zum Betriebswirt<br />

Fachschule für Wirtschaft in Schwäbisch Hall bietet Ausbildung ohne Semestergebühren<br />

Landkreis<br />

Schwäbisch Hall<br />

Die Ausbildung an der Fachschule<br />

für Wirtschaft in Schwäbisch<br />

Hall – Fachrichtung Betriebswirtschaft<br />

und Unternehmensmanagement<br />

– befähigt die Absolventen,<br />

als gehobene kaufmännische Fachkräfte<br />

leitende Tätigkeiten in Wirtschaft<br />

und Verwaltung selbstständig<br />

und verantwortungsbewusst auszuführen.<br />

Aufbauend auf einer branchenspezifischen<br />

Ausbildung und<br />

auf praktischer Berufserfahrung werden<br />

allgemeine und fachliche Kompetenzen<br />

vertieft und erweitert. Die<br />

Ausbildung umfasst zwei Jahre als<br />

Vollzeitunterricht und endet mit einer<br />

Abschlussprüfung, durch deren<br />

Bestehen die Berufsbezeichnung<br />

„Staatlich geprüfte Betriebswirtin“<br />

beziehungsweise „Staatlich geprüfter<br />

Betriebswirt“ erworben wird. Mit<br />

erfolgreichem Absolvieren der Abschlussprüfung<br />

wird außerdem die<br />

Fachhochschulreife erlangt.<br />

Voraussetzungen für die Aufnahme<br />

in die Fachschule für Wirtschaft<br />

sind die Fachschulreife oder<br />

der Realschulabschluss. Außerdem<br />

sind das Abschlusszeugnis der Berufsschule<br />

und die Abschlussprüfung<br />

in einem für die gewählte Fachrichtung<br />

entsprechenden Ausbildungsberuf<br />

erforderlich sowie eine<br />

anschließende einschlägige Berufstätigkeit.<br />

Die Fachschule für Wirtschaft<br />

läuft in einem zweijährigen Turnus,<br />

der nächste Kurs beginnt im September<br />

<strong>2017</strong>. Aus den an der Schule<br />

angebotenen Profilbereichen und<br />

Qualifikationsbausteinen wählt der<br />

Schüler einen Profilbereich und zwei<br />

dazugehörige Qualifikationsbausteine<br />

(mit insgesamt 240 Stunden) aus.<br />

Zurzeit werden keine Semestergebühren<br />

erhoben. Die Kosten der<br />

Lernmittel für den gesamten Ausbildungsgang<br />

belaufen sich auf etwa<br />

500 Euro. Über die Förderung nach<br />

dem Bundesausbildungsförderungsgesetz,<br />

besser bekannt als BAföG,<br />

und dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz,<br />

kurz AFBG, informiert<br />

das Amt für Ausbildungsförderung<br />

beim zuständigen Landratsamt. Anmeldeformulare,<br />

Merkblätter sowie<br />

die Auflistung der Fächer sind auf unserer<br />

Homepage erhältlich.<br />

ks<br />

Info<br />

KONTAKT<br />

Kaufmännische Schule<br />

Schwäbisch Hall<br />

Max-Eyth-Straße 13 - 25,<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 / 95 51 20<br />

sekretariat@kbs-sha.de<br />

www.kbs-sha.de<br />

kaufmännische schule<br />

schwäbischhall<br />

Fachschule für Wirtschaft<br />

Fortbildung zum/zur staatlich geprüften Betriebswirt/in mit integrierter Fachhochschulreife<br />

Profilfächer: Controlling und Finanzierung, Marketing | Zusatzqualifikation: Ausbildereignungsprüfung<br />

30<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

Kaufmännische Schule Schwäbisch Hall | Max-Eyth-Straße 13 – 25 | 74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon (0791) 9 55 12-0 | Telefax (0791) 9 55 12-17 | E-Mail: sekretariat@kbs-sha.de | www.kbs-sha.de


WIRTSCHAFT | Weiterbildung & Personalmanagement<br />

Sich nicht<br />

abhängen lassen<br />

Zur Person<br />

Bernd Hertner ist 54 Jahre alt. Der<br />

gelernte Mechaniker, der sich bereits<br />

von 1987 bis 1988 zum Meister<br />

ausbilden ließ, absolvierte bei der<br />

Handwerkskammer Heilbronn-Franken<br />

verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Hernter ist verheiratet und Vater<br />

von drei Kindern.<br />

Bönnigheim<br />

Einwohner: 7593<br />

Fläche: 2014 ha<br />

Bürgermeister: Kornelius Bamberger<br />

Bernd Hertner arbeitet seit rund<br />

40 Jahren als Mechaniker. Er hat<br />

erlebt, wie die Digitalisierung<br />

in der Industrie Einzug gehalten<br />

hat. Um dieser erfolgreich zu<br />

begegnen, hat er entschieden,<br />

sich weiterzubilden.<br />

Als ich 1978 meine Ausbildung<br />

zum Mechaniker begonnen<br />

habe, gab es so etwas wie Digitalisierung<br />

noch nicht wirklich“, erinnert<br />

sich Bernd Hertner. „Man hatte<br />

zwar davon gehört, dass CNC-Maschinen<br />

auf dem Vormarsch sind, aber gearbeitet<br />

haben wir damals noch nicht<br />

damit.“ Heute, rund 40 Jahre später,<br />

sieht die Sache gänzlich anders aus.<br />

Digitalisierung hat unsere Arbeitswelt<br />

vollständig durchdrungen. In jeder<br />

Branche. Auf jeder Ebene. Kaum eine<br />

Maschine, die nicht digital läuft.<br />

Das hat auch vor dem dreifachen<br />

Vater nicht haltgemacht. 1999 ist er zu<br />

seinem heutigen Arbeitgeber – einem<br />

Familienunternehmen in Bönnigheim<br />

– gewechselt. Seitdem hat er täglich<br />

mit komplexen Hightechmaschinen<br />

zu tun. „Meine Kollegen haben mir gezeigt,<br />

wie man eine CNC-Maschine bedient.<br />

Aber es war keine professionelle<br />

Ausbildung, wie man sie heute kennt. “<br />

Die durch die Technik bedingten<br />

Veränderungen der Arbeitswelt in den<br />

vergangenen Jahrzehnten sind enorm.<br />

Das stellt viele Menschen – vor allem<br />

die Generation der Babyboomer, also<br />

diejenigen, die zwischen 1955 und 1969<br />

geboren sind – vor teils große Herausforderungen.<br />

„Wir sind nicht mit Computer,<br />

Handy und Co. aufgewachsen.<br />

Meine Generation hat teilweise Defizite.<br />

So viele neue Begriffe in so kurzer<br />

Zeit“, sagt der 54-Jährige und lacht<br />

herzlich.<br />

Um diese Defizite aufzuholen,<br />

hat sich Hertner entschlossen, in die<br />

Offensive zu gehen und sich zu einer<br />

Weiterbildung am Bildungs- und Technologiezentrum<br />

(BTZ) der Handwerkskammer<br />

Heilbronn-Franken angemeldet.<br />

„Ich muss noch zehn Jahre lang<br />

arbeiten. Und die Technik entwickelt<br />

sich immer weiter. Ich wollte nicht<br />

abgehängt werden, sondern für die<br />

Zukunft gewappnet sein“, schildert<br />

Hertner seine Beweggründe für die<br />

Teilnahme am Kurs „CNC-Aufbaulehrgang<br />

I“ im Februar dieses Jahres.<br />

Für den Bönnigheimer ist es das<br />

zweite Seminar dieser Art. Bereits 2011<br />

hatte er an einem Grundkurs zum Programmieren<br />

teilgenommen. „Den Kurs<br />

gab es nur in Heilbronn. Der Dozent<br />

war kompetent und geduldig. Ich habe<br />

viel gelernt.“ Auch deshalb sei für ihn<br />

klar gewesen: Wenn erneut eine Weiterbildung<br />

ansteht, dann wieder dort.<br />

Bereut hat er seine Entscheidung,<br />

die Weiterbildungen zu absolvieren,<br />

nie: „Es war richtig, die Kurse zu besuchen.<br />

Es fällt mir heute leichter, die<br />

Maschinen, die ich täglich bediene,<br />

zu verstehen. Ich habe einen besseren<br />

Überblick, weiß, was möglich ist.“ Und<br />

obwohl nicht nur der Mechaniker persönlich,<br />

sondern auch sein Arbeitgeber<br />

von der Weiterbildung profitiert,<br />

eine große Sache hat er daraus im Betrieb<br />

nie gemacht. „Ich habe es keinem<br />

erzählt. Ich habe es für mich gemacht.“<br />

So viel Eigenmotivation ist vorbildlich.<br />

Selbst die Kosten hat Hertner selbst<br />

getragen. „Davor sollte man allerdings<br />

nie zurückschrecken“, warnt der<br />

54-Jährige. Es gibt Förderprogramme,<br />

die bis zu 50 Prozent der Kosten<br />

übernehmen, wenn die Teilnehmer<br />

älter als 50 Jahre sind – so war es auch<br />

bei Bernd Hertner. Ein Grund mehr,<br />

sich auch mit über 50 noch weiterzubilden.<br />

Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Foto: Lydia-Kathrin Hilpert<br />

32<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong>


Ratgeber Zukunft | WIRTSCHAFT<br />

„Bewerbung kommt von werben“<br />

Wie muss eine gute Bewerbung aufgebaut sein? Welche Inhalte sollten<br />

im Anschreiben, welche im Lebenslauf stehen? Beratungscoach<br />

Yvonne Fischer aus Nordheim gibt wertvolle Tipps, die angehende<br />

Azubis beachten sollten.<br />

Foto: Fotolia/Daniel Berkmann<br />

Frau Fischer, als Personal Coach und<br />

professionelle Bewerbungsberaterin<br />

wissen Sie genau, worauf es bei Bewerbungen<br />

ankommt. Was soll eine Bewerbung<br />

im Allgemeinen über eine Person<br />

aussagen?<br />

Fischer: In dem Wort Bewerbung steckt<br />

das Wort „Werbung“. Warum bewerben<br />

Unternehmen ihre Produkte? Sie<br />

wollen deren Absatz steigern. Mit einer<br />

Bewerbung verhält es sich ähnlich.<br />

Der Bewerber will mit seinen Unterlagen<br />

auf sich aufmerksam, den potenziellen<br />

Arbeitgeber auf sich neugierig<br />

machen. Das gelingt ihm am besten,<br />

indem er seinen Nutzen für das Unternehmen<br />

darstellt.<br />

Welche Funktion hat das Anschreiben<br />

in einer Bewerbung?<br />

Fischer: Das Anschreiben hat die Funktion,<br />

dem Leser einen kurzen Überblick<br />

über die wichtigsten Erfahrungen und<br />

Kenntnisse zu geben. Zudem sollte darin<br />

das Interesse des<br />

Bewerbers zum Ausdruck<br />

kommen, warum<br />

er sich gerade bei<br />

diesem Unternehmen<br />

für die ausgeschriebene<br />

Position bewirbt.<br />

Wie ist das Anschreiben<br />

aufgebaut,?<br />

Fischer: Im Allgemeinen umfasst das<br />

Anschreiben eine Seite und ist in<br />

Hier beginnt deine berufliche Zukunft!<br />

Hier GESTERN beginnt deine PIRAT berufliche Zukunft!<br />

GESTERN MORGEN PIRAT Schreinermeister (m/w)<br />

JOB FINDEN! NICHT SUCHEN.<br />

MORGEN Schreinermeister (m/w)<br />

JOB FINDEN! NICHT SUCHEN.<br />

lernen für mich<br />

da sein für andere<br />

Diese Haltung lässt unsere Fachschulen zu Orten<br />

beruflichen Lernens und persönlicher Entfaltung werden.<br />

An unseren katholischen Fachschulen in Neckarsulm<br />

bieten wir attraktive Ausbildungen an:<br />

• zum/zur Erzieher/in<br />

• zum/zur Heilpädagoge/in<br />

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Finde Ausbildungsplätze, Praktika, Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und Nebenjobs aus der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken.<br />

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facebook.com/jobstimme<br />

twitter.com/jobstimme<br />

Als iOS & Android-App verfügbar!<br />

Interesse? Wir freuen uns von Ihnen zu hören!<br />

Katholische Fachschulen für Sozialpädagogik<br />

und Heilpädagogik Neckarsulm<br />

Friedrichstraße 25 · 74172 Neckarsulm<br />

Tel.: 07132/999 57 – 0<br />

www.schulenfuersozialeberufe.de<br />

33


WIRTSCHAFT | Ratgeber Zukunft<br />

Ratgeber Zukunft | WIRTSCHAFT<br />

einer gängigen Schriftart abgefasst –<br />

also in Arial oder Times New Roman.<br />

Den Aufbau eines Anschreibens vergleiche<br />

ich gern mit dem eines Aufsatzes<br />

– bestehend aus einer Einleitung,<br />

einem Hauptteil und dem Schluss. Somit<br />

umfasst das Anschreiben mindestens<br />

drei Absätze. Es gelten keine festen<br />

Normen, wann wo was zu stehen hat.<br />

So könnte im ersten Absatz begründet<br />

werden, warum man sich bewirbt.<br />

Im Hauptteil könnte etwas zur eigenen<br />

Person sowie den vorhandenen Kenntnissen<br />

stehen. Im letzten Absatz äußert<br />

man Freude über eine Einladung zu einem<br />

Vorstellungsgespräch.<br />

Was hat sich im Laufe der Jahre beim<br />

Erstellen und Versenden von Bewerbungsunterlagen<br />

verändert?<br />

Fischer: In Zeiten des Internets sollten<br />

man möglichen Arbeitgebern das<br />

Anschreiben und den Lebenslauf in<br />

getippter Form zusenden. Die meisten<br />

präferieren den Erhalt der Unterlagen<br />

per E-Mail. Im Lebenslauf muss<br />

auch nicht unbedingt mehr der Beruf<br />

der Eltern angeführt werden. Auch die<br />

Konfession kann meist weggelassen<br />

werden. Erfolgte der Aufbau des Lebenslaufes<br />

früher generell in chronologischer<br />

Form, wird heute der retrograde<br />

Aufbau bevorzugt. Das bedeutet,<br />

dass als zweiter Gliederungspunkt unter<br />

den persönlichen Daten die Berufserfahrung<br />

angeführt wird, die letzte<br />

Arbeitsstelle zuoberst. Wichtig ist,<br />

dass der Lebenslauf übersichtlich gestaltet<br />

und leicht zu lesen ist.<br />

Was muss ich unbedingt beim Verfassen<br />

eines Anschreibens beachten?<br />

Fischer: Man sollte immer genau die<br />

Anzeige, insbesondere das Anforderungsprofil<br />

lesen, sodass man sich<br />

nicht am Anforderungsprofil vorbei<br />

bewirbt. Auch auf eine korrekte Rechtschreibung<br />

und eine sachliche, nicht<br />

flapsige Ausdrucksweise sollte geachtet<br />

werden. Wichtig ist auch, authentisch<br />

zu bleiben und nicht zu übertreiben.<br />

Gleichzeitig muss man sich dessen bewusst<br />

sein, was man zu bieten hat.<br />

Wie finde ich den besten Einstieg in das<br />

Anschreiben?<br />

Fischer: Ein Journalist muss seine Leser<br />

mit der Überschrift und seinem<br />

ersten Satz neugierig machen, fesseln<br />

und zum Weiterlesen verführen. Das<br />

ist beim Verfassen eines Anschreibens<br />

ähnlich. Man sollte den ersten Satz<br />

des Anschreibens so formulieren, dass<br />

ein Arbeitgeber weiterlesen und mehr<br />

über einen erfahren möchte. „Hiermit<br />

bewerbe ich mich“ oder „Bezug nehmend<br />

auf Ihre Anzeige“ sind häufig<br />

verwendete Formulierungen und somit<br />

langweilig. Es gilt, mit dem Einstieg<br />

Interesse zu wecken, Spannung zu erzeugen<br />

und den Leser die Begeisterung<br />

spüren zu lassen.<br />

Inwiefern gehe ich auf das Unternehmen,<br />

bei dem ich mich bewerbe, ein?<br />

Fischer: Ich kenne Unternehmen, da<br />

wird die Bewerbung beiseite gelegt,<br />

wenn sie nicht zum Ausdruck bringt,<br />

warum man sich bei diesem Unternehmen<br />

bewirbt. Man sollte prüfen, ob<br />

man zum Unternehmen passt und begründen,<br />

warum man sich auf die ausgeschriebene<br />

Stelle und warum gerade<br />

bei diesem Unternehmen bewirbt.<br />

Was ist ein absolutes No-Go beim Anschreiben?<br />

Fischer: Es gibt mehrere No-Gos. Der<br />

Aufbau eines Anschreibens beginnt<br />

mit einem vollständigen Briefkopf (eigene<br />

Adresse mit Telefonnummer und<br />

E-Mail-Adresse, Adressdaten des Unternehmens,<br />

Datum und Betreffzeile).<br />

Man sollte den Ansprechpartner anschreiben,<br />

der in der Anzeige erwähnt<br />

ist und nicht „sehr geehrte Damen<br />

und Herren“ formulieren. Außerdem<br />

sollte die Betreffzeile nicht leer beziehungsweise<br />

nicht zu allgemein und<br />

somit nicht aussagekräftig gehalten<br />

sein. Konjunktive sollten nach Möglichkeit<br />

vermieden werden – sonst wird<br />

die Aussage abgeschwächt. Korrekte<br />

Schreibweise und Kommasetzung sind<br />

sehr wichtig.<br />

Was ist Ihr Tipp für ein gelungenes Anschreiben<br />

für Berufsanfänger?<br />

Fischer: Man sollte im Anschreiben begründen,<br />

warum man sich für diese<br />

Ausbildung entschieden hat und warum<br />

man die Ausbildung bei diesem<br />

Unternehmen machen möchte. Wenn<br />

man einen Beruf wählt, der einen interessiert,<br />

der Freude bereitet, kann man<br />

leichter und überzeugender formulieren,<br />

als wenn der Beruf eine Notlösung<br />

ist. Die Begeisterung wird für den Leser<br />

im Anschreiben spürbar werden.<br />

<br />

Interview: Alexander Liedtke<br />

Zur Person<br />

Yvonne Fischer ist<br />

systemischer Coach<br />

und Outplacementberaterin<br />

in Nordheim.<br />

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Post: Landratsamt Hohenlohekreis<br />

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35


WIRTSCHAFT | Ratgeber Zukunft<br />

Ratgeber Zukunft | WIRTSCHAFT<br />

Die Probezeit unter der Lupe<br />

Das Wörtchen Probezeit verbinden viele mit negativen Assoziationen.<br />

Dabei muss es sich nicht zwangsweise um etwas Schlechtes<br />

handeln. Auch für Azubis ist dies eine Zeit, in der sie sich im Betrieb<br />

orientieren können.<br />

Von Sandra Maier<br />

Foto: Handwerkskammer Heilrbonn-Franken<br />

Dem Ende der Probezeit sehnen<br />

sich Jahr für Jahr viele Jugendliche,<br />

die eine Ausbildung begonnen<br />

haben, entgegen. Aber in der<br />

Ausbildung hat die Probezeit eine besondere<br />

Stellung. Ein Ausbildungsvertrag<br />

ohne vereinbarte Probezeit wäre<br />

sogar ungültig. Besonders wichtig ist,<br />

dass das Ausbildungsverhältnis während<br />

der Probezeit von beiden Seiten<br />

ohne Begründung, jederzeit und<br />

fristlos in schriftlicher Form gekündigt<br />

werden kann. Doch warum ist das<br />

so? Für die meisten Jugendlichen markiert<br />

eine Ausbildung den Übergang<br />

von der Schule in das Berufsleben. Die<br />

Entscheidung für einen Beruf sollte<br />

zwar zunächst gut überlegt sein, notfalls<br />

aber auch verändert werden können.<br />

Das Berufsbildungsgesetz sieht<br />

aus diesen Gründen eine Probezeit vor.<br />

Denn ob ein Beruf wirklich der Richtige<br />

ist, können Auszubildende nur im<br />

Arbeitsalltag feststellen. Auch die Frage,<br />

ob man gut in das bestehende Team<br />

passt, kann erst im Verlauf der Probezeit<br />

beantwortet werden.<br />

Die Dauer der Probezeit ist im Berufsbildungsgesetz<br />

(BBiG) geregelt. Sie<br />

darf mindestens einen bis höchstens<br />

vier Monate betragen. Die Dauer kann<br />

vom Ausbildungsbetrieb frei bestimmt<br />

werden, muss aber im Ausbildungsvertrag<br />

schriftlich festgehalten sein. Nur<br />

in Ausnahmefällen, zum Beispiel wenn<br />

der Azubi längere Zeit krank ist, kann<br />

die Probezeit um die Krankheitsdauer<br />

verlängert werden.<br />

Als Nachwuchsmitarbeiter sollte<br />

man die Probezeit nutzen, um herauszufinden,<br />

ob man den richtigen<br />

Beruf gewählt hat. Dafür sollten Auszubildende<br />

im Betrieb schon möglichst<br />

viele unterschiedliche Aufgaben bekommen.<br />

Wer immer nur Hilfsarbeiten<br />

machen und zuschauen darf, kann<br />

nicht beurteilen, ob die Arbeit ihm<br />

liegt. Dabei sind auch regelmäßige Gespräche<br />

mit dem Ausbilder oder Chef<br />

wichtig.<br />

PROBLEME ANSPRECHEN<br />

Besonders, wer unsicher ist, ob er die<br />

Arbeit richtig macht, etwas nicht versteht<br />

oder Probleme mit den Kollegen<br />

hat, sollte das frühzeitig ansprechen.<br />

Nur so können mögliche Konflikte gelöst<br />

werden. Schließlich erleben neue<br />

Azubis in den ersten Wochen und Monaten<br />

viele Veränderungen. Lange Arbeitstage,<br />

neue Tätigkeiten oder mehr<br />

Eigenverantwortung können einem da<br />

schnell mal über den Kopf wachsen.<br />

Nur wenn man mit dem Vorgesetzten<br />

darüber spricht, können Lösungen gefunden<br />

werden. Wenn das nicht klappt,<br />

kann man sich natürlich auch an die<br />

Sandra Maier ist Ausbildungsberaterin<br />

bei der<br />

Handwerkskammer<br />

Heilbronn-Franken.<br />

Ausbildungsberater<br />

wenden – diesen findet<br />

man bei der Industrie-<br />

und Handelskammer. Auch der<br />

Ausbildungsbetrieb testet einen auf<br />

fachliche und soziale Eignung. Hierbei<br />

handelt es sich nicht um eine Prüfung<br />

oder Klausur, wie die Azubis sie<br />

von der Schule her noch kennen. Vielmehr<br />

wird beobachtet, wie sich der<br />

Auszubildende in bestimmten Alltagssituationen<br />

verhält. Aus diesem Grund<br />

sollte man folgende Tipps stets beachten:<br />

den Vorgesetzten, die Kollegen wie<br />

auch die Kunden sollte man stets höflich<br />

ansprechen. Eigeninitiative darf<br />

nie fehlen: Die Frage nach neuen Aufgaben,<br />

wenn man die Arbeit erledigt<br />

hat, schadet nie. Pünktlich zu Terminen<br />

und morgens zu Arbeitsbeginn<br />

zu erscheinen, ist das A<br />

und O. Das spricht für Zuverlässigkeit.<br />

Einen guten Eindruck<br />

erweckt man auch,<br />

wenn man sich immer Notizen<br />

macht, damit man bei Unterweisungen<br />

einzelne Arbeitsschritte<br />

merken kann. So zeigt man auch<br />

gleichzeitig fachliches Interesse.<br />

Wenn all dies berücksichtigt<br />

wird und man sich auch immer wieder<br />

selbst die Frage stellt, ob der Beruf<br />

zu einem passt, steht einem erfolgreichen<br />

Ausbildungsstart nichts mehr<br />

im Weg. Übrigens: Wer schon vor der<br />

Ausbildung ein Praktikum im Wunschberuf<br />

macht, hat in der Probezeit weniger<br />

Stress. Denn wenn alles passt,<br />

bietet der Praktikumsbetrieb vielleicht<br />

direkt eine Lehrstelle an. Und den Betrieb,<br />

Kollegen und einige Aufgaben sowie<br />

Abläufe hat man dann ja bereits<br />

kennengelernt.<br />

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praktisches Spektrum erhalten. Die Schüler schätzen die gute Atmosphäre<br />

und persönliche Betreuung.<br />

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36 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

37


WIRTSCHAFT | Ratgeber Zukunft<br />

Netzwerke nutzen<br />

Anna Winter ist Juniorproduktmanager<br />

beim Netzwerkportal Xing und kennt<br />

sich mit Netzwerken bestens aus.<br />

Foto: Xing<br />

Es ist nie zu früh, sich ein<br />

Netzwerk aufzubauen – das gilt<br />

auch schon für angehende und<br />

bestehende Azubis.<br />

Man kann nicht nicht kommunizieren“<br />

– sagte bereits einst<br />

der Soziologe Paul Watzlawick.<br />

Gerade im Job spielt die zwischenmenschliche<br />

Kommunikation<br />

eine immens wichtige Rolle: das berühmt-berüchtigte<br />

Networking. Doch<br />

wie funktioniert das eigentlich und wie<br />

macht man die ersten Schritte? Hier<br />

gibt´s die wichtigsten Networkingund<br />

Job-Tipps:<br />

MÖGLICHKEITEN ERKENNEN<br />

Wer noch nicht weiß, was er nach dem<br />

Abschluss machen kann, der sollte sich<br />

am besten in verschiedenen Bereichen<br />

umschauen. Auch in Heilbronn-Franken<br />

finden regelmäßig Karrieremessen<br />

statt. Auf diesen zeigen Unternehmen,<br />

wen sie suchen und was es für<br />

Jobs gibt. Es lohnt sich, im Bekanntenkreis<br />

nach Leuten Ausschau zu halten,<br />

die einen spannenden Job haben, der<br />

einen selbst auch interessieren würde.<br />

Am besten ist, sie nach den eigenen beruflichen<br />

Erfahrungen zu fragen. Vielleicht<br />

können sie sogar ein Praktikum<br />

vermitteln. Auch wenn sich<br />

herausstellen sollte, dass<br />

dies nicht die Richtung<br />

ist, in die man selbst<br />

gehen will, so trägt<br />

es doch zum allgemeinen<br />

Verständnis<br />

für unterschiedliche<br />

Berufsfelder bei.<br />

Dieses Wissen kann<br />

beim Netzwerken sehr<br />

hilfreich sein. Übrigens:<br />

Einstiegsjobs und Infos zu Einstiegsgehältern,<br />

Praktika und allgemeine<br />

Tipps zum Studentenalltag hat<br />

die Plattform Xing auf ihrer Website gebündelt:<br />

Keiner fängt bei Null an. Man<br />

sollte immer versuchen, den Draht zu<br />

Leuten aufrechtzuerhalten, deren Jobs<br />

man spannend findet – das können<br />

die Arbeitgeber auf den Karrieremessen<br />

sein, Eltern von Freunden oder aus<br />

dem Sportverein. Wer schon ein Praktikum<br />

gemacht hat, sollte unbedingt den<br />

Kontakt zu den Kollegen halten. Helfen<br />

können dabei soziale Online-Netzwerke.<br />

Mit Xing gibt es auch eine Plattform,<br />

die speziell für den Job gemacht ist. So<br />

kann man ganz einfach in Kontakt mit<br />

den Leuten bleiben, selbst wenn diese<br />

mal den Arbeitgeber wechseln oder gar<br />

in eine andere Stadt ziehen.<br />

Zwischenmenschliche Beziehungen<br />

bauen auf Vertrauen und Gemeinsamkeiten<br />

auf. Deshalb ist es ratsam,<br />

dorthin zu gehen, wo es einen inhaltlich<br />

und menschlich hinzieht. Denn<br />

nur, wenn die Chemie stimmt, kann<br />

daraus eine wertvolle Verbindung entstehen.<br />

Wichtig ist, mit Neugier und<br />

aufrichtigem Interesse auf Menschen<br />

zuzugehen und Beziehungen aufzubauen.<br />

Aber Achtung: Wer darauf aus<br />

ist, nur möglichst viele vermeintlich<br />

wichtige Menschen in seinem Netzwerk<br />

zu haben, hat nicht verstanden,<br />

worum es wirklich geht. Ein großes<br />

Netzwerk ist nicht gleichzeitig ein gutes.<br />

Tiefgehende Verbindungen bringen<br />

einem mehr als lose Kontakte. Es<br />

ist besser, sich mit Menschen zu vernetzen,<br />

mit denen man gemeinsame<br />

berufliche Interessen oder mit denen<br />

man einen direkten gemeinsamen<br />

Kontakt teilt. Das Konzept des Netzwerkens<br />

basiert auf Geben und Nehmen.<br />

Beim erfolgreichen Networking<br />

geht es nicht darum, Kontakte zu verwalten,<br />

sondern darum, Beziehungen<br />

am Leben zu halten und zu vertiefen.<br />

Worauf also warten? Wer weiß,<br />

was einen interessiert, kann direkt mit<br />

dem Netzwerken anfangen – denn dafür<br />

ist man nie zu alt oder zu jung. <br />

<br />

Anna Winter<br />

Bereit für die<br />

Zukunft<br />

STAHL CraneSystems ist international einer der führenden Hersteller<br />

von Hebe- und Krantechnik. Unsere jahrzehntelange Kompetenz zeigt<br />

sich in Standard- als auch in innovativen Sonderlösungen und vor<br />

allem in explosionsgeschützten Lösungen. Als globales Unternehmen<br />

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38<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong>


WIRTSCHAFT | Interpack<br />

Recht | SERIE<br />

Facebook im Job<br />

Interpack is calling<br />

Die in Düsseldorf stattfindende Messe „Interpack“ ist der wichtigste<br />

Branchentreff der Verpackungsmaschinensparte. Nicht umsonst<br />

beteiligt sich auch eine Vielzahl von Verpackungsmaschinenbauern<br />

aus der Region.<br />

Die Interpack <strong>2017</strong> verzeichnet die<br />

höchste Ausstellernachfrage in<br />

ihrer über 55-jährigen Geschichte.<br />

Zum offiziellen Anmeldeschluss<br />

der international bedeutendsten Veranstaltung<br />

der Verpackungsbranche<br />

und der verwandten Prozessindustrie<br />

buchten die Unternehmen etwa 20<br />

Prozent mehr Fläche, als Kapazitäten<br />

auf dem Düsseldorfer Messegelände<br />

mit seinen 262 400 Quadratmetern in<br />

19 Hallen zur Verfügung stehen. Auch<br />

in diesem Jahr werden tausende Besucher<br />

erwartet. Die Ausstellerliste ist<br />

lang: Vom 4. bis 10. Mai werden in Düsseldorf<br />

etwa 2700 Aussteller erwartet.<br />

Die Unternehmen kommen aus rund<br />

60 Ländern. Der Bedarf ist groß, die Anforderungen<br />

ebenso. Verpackungsprozesse<br />

werden durch höhere Produktvielfalt<br />

und kleinere Losgrößen immer<br />

komplexer. Da heißt es, mit der Zeit zu<br />

gehen, sich auf die Wünsche und Bedürfnisse<br />

der Kunden, die vielfältiger<br />

wohl kaum sein könnten, optimal einzustellen.<br />

Zumal die Konkurrenz nicht<br />

schläft.<br />

Die Gerhard Schubert GmbH, ein<br />

Maschinenbauer aus Crailsheim, der<br />

sich hauptsächlich auf die Herstellung<br />

von Verpackungsmaschinen für die Lebensmittel-,<br />

Pharma- und Kosmetikindustrie<br />

spezialisiert hat, beantwortet<br />

diesen Trend mit dem Grundsatz der<br />

Einfachheit. Hierfür setzt der Marktführer<br />

für digitale Verpackungsmaschinen<br />

seit Jahrzehnten auf seine eigene<br />

intelligente Maschinensteuerung. Die<br />

technischen Neuerungen werden auf<br />

der Interpack präsentiert. „Für uns ist<br />

die Messe eine feste Größe. Der wichtigste<br />

Branchentreff überhaupt“, betont<br />

Bärbel Beyhl, Pressesprecherin<br />

des Familienunternehmens.<br />

Die Interpack wird wieder für volle<br />

Hallen sorgen: Nie zuvor waren so<br />

viele Aussteller wie <strong>2017</strong> vor Ort.<br />

Kurt Engel, Geschäftsführer des<br />

Vereins Packaging Valley Germany<br />

e. V., kann dies nur bestätigen: „Die Interpack<br />

ist eine der bedeutendsten<br />

Messen der Branche. Durch den internationalen<br />

Charakter und das zu erwartende<br />

Fachpublikum ist die Interpack<br />

für viele unserer Unternehmen<br />

sehr wichtig. Sie ist ein hervorragendes<br />

Podium, um die herausragende<br />

Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen<br />

einem breiten Fachpublikum<br />

präsentieren zu können.“ Nicht<br />

umsonst belegt der Verein, der die<br />

Interessen von über 40 Mitgliedsunternehmen<br />

bündelt, die allesamt in<br />

der Verpackungsbranche tätig sind, einen<br />

Großteil von Halle 16. „Insgesamt<br />

sind 21 unserer Mitglieder bei der Veranstaltung<br />

vertreten.“ Dabei geht es<br />

den Teilnehmern vor allem um die Pflege<br />

bestehender Kontakte, aber auch<br />

darum, neue potenzielle Geschäftspartner<br />

kennenzulernen. „In der Vergangenheit<br />

kam es immer wieder zu<br />

großen Aufträgen“, erinnert sich Engel.<br />

Und das verspricht man sich auch in<br />

diesem Jahr. Lydia-Kathrin Hilpert<br />

Fotos: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann<br />

Der Grat zwischen dem, was erlaubt<br />

und dem was verboten ist,<br />

ist gerade im Netz sehr schmal.<br />

Im Job sollte man deshalb aufpassen,<br />

wie man mit Facebook<br />

und Co. umgeht.<br />

Weltweit nutzen 1,5 Milliarden<br />

Menschen das soziale<br />

Netzwerk Facebook. Die tägliche<br />

Internetnutzungszeit beträgt in<br />

Deutschland durchschnittlich 128 Minuten.<br />

76 Prozent der Internetuser, das<br />

sind etwa 38 Millionen, nutzen soziale<br />

Netzwerke und 25 Prozent der Arbeitnehmer<br />

nutzen Facebook während der<br />

Arbeitszeit für private Zwecke. Hieraus<br />

können Probleme arbeitsrechtlicher<br />

Natur entstehen.<br />

Oftmals stellt sich die Frage, ob<br />

ein Arbeitgeber in sozialen Netzwerken<br />

recherchieren darf, um Informationen<br />

über einen potenziellen Arbeitnehmer<br />

zu gewinnen. Bei allgemein<br />

zugänglichen Daten und einem öffentlichen<br />

Profil ist das selbstverständlich<br />

möglich. Insofern ist hier auch<br />

Vorsicht geboten. Ein potenzieller Arbeitgeber<br />

darf allerdings nicht aktiv<br />

täuschen. Beispielsweise ist es nicht<br />

gestattet, eine Freundschaftsanfrage<br />

an einen potenziellen Bewerber zu<br />

schicken mit der Aufforderung: „Ich<br />

bin Lena Meyer-Landrut und möchte<br />

alles über dich wissen.“ Eine solche<br />

Täuschung ist selbstverständlich unzulässig.<br />

NICHT ERLAUBT IST VERBOTEN<br />

Denkbar wäre, dass ein Arbeitgeber<br />

in der Freizeit seine Mitarbeiter auffordert,<br />

auf einer Social-Media-Seite<br />

oder auf einer Facebook-Seite den<br />

Link des Arbeitgebers zu liken, das<br />

heißt, den Gefällt-mir-Daumen anzuklicken.<br />

Auch besteht eine Verpflichtung<br />

gegenüber dem Arbeitgeber, sich<br />

in öffentlich zugänglichen Netzwerken<br />

nicht nachteilig über den Arbeitgeber<br />

auszulassen. Das regelt die sogenannte<br />

Rücksichtnahme- und Loyalitätsverpflichtung<br />

im Arbeitsvertrag. Während<br />

der Arbeitszeit kann der Arbeitgeber<br />

die private Nutzung von Facebook und<br />

anderen Social Medias komplett verbieten.<br />

Es gilt der Grundsatz des Bundesarbeitsgerichts:<br />

„Verboten ist, was<br />

nicht ausdrücklich erlaubt ist.“ Gemäß<br />

§ 106 Gewerbeordnung, der vorsieht,<br />

dass die Leistungspflicht nach billigem<br />

Ermessen durch den Arbeitgeber ausgestaltet<br />

werden kann, ist auch eine<br />

vollständige Untersagung der dienstlichen<br />

Nutzung zulässig.<br />

Es kann aber auch eine Situation<br />

geben, in der der Arbeitgeber ein eigenes<br />

Interesse hat, dass der Arbeitnehmer<br />

Social Media nutzt. Hierzu wiederum<br />

kann er den Arbeitnehmer nicht<br />

generell verpflichten. Dies ist nur dann<br />

möglich, wenn die Nutzung zur Erfüllung<br />

der Arbeitspflicht erforderlich<br />

ist. Wenn der Arbeitgeber hierzu auf<br />

die Veröffentlichung personenbezogener<br />

Daten und Bilder des Arbeitnehmers<br />

angewiesen ist, so muss er dies<br />

zunächst vom Arbeitnehmer genehmigen<br />

lassen. Ohne Einwilligung des Arbeitnehmers<br />

gibt es keine Möglichkeit,<br />

personenbezogene Daten und Bilder<br />

zu veröffentlichen.<br />

VORSICHT MIT LIKES<br />

Aber es sind auch schon Abmahnungen<br />

und Kündigungen ausgesprochen<br />

– und gerichtlich bestätigt – worden,<br />

weil ein Arbeitnehmer bestimmte Aussage<br />

gelikt oder gepostet hat, die aus<br />

Sicht des Arbeitgebers zu weit gegangen<br />

sind. Denn was im wirklichen Leben<br />

gilt, gilt auch bei Facebook und<br />

Co.: Falsche Tatsachenbehauptungen,<br />

Beleidigungen, unzulässige Schmähkritik<br />

– all das muss sich niemand gefallen<br />

lassen. Nikolaos Sakellariou<br />

Kontakt<br />

Kanzlei am Josenturm,<br />

Rechtsanwaltgesellschaft mbH<br />

Ansprechpartner<br />

Nikolaos Sakellariou<br />

Rechtsanwalt, Mediator und<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Gelbinger Gasse 39<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon: 0791 946 96 10<br />

E-Mail: info@rechtsanwaltsakellariou.de<br />

40<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong>


SERIE | Museen in der Region<br />

Museen in der Region | SERIE<br />

Räder, die die Welt<br />

veränderten<br />

Eine echte Perle der Museumslandschaft in unserer Region ist das<br />

Zweirad- und NSU-Museum in Neckarsulm. Mit jährlich zwischen<br />

18 000 und 20 000 Besuchern lockt es nicht nur Motorradfreaks<br />

und Oldtimerfans in seine Ausstellung. Das Museum spricht auch<br />

Familien sowie Kultur- und Geschichtsinteressierte an.<br />

NSU-Museum<br />

Das Deutsche Zweirad- und NSU-<br />

Museum Neckarsulm hat von Dienstag<br />

bis Sonntag sowie an Feiertagen von<br />

10 bis 17 Uhr geöffnet. Jeden letzten<br />

Sonntag im Monat um 15 Uhr werden<br />

Besucher durch Deutschlands größte<br />

Zweiradsammlung geführt.<br />

Folge 1<br />

Freiheit, Adrenalin, Geschwindigkeit<br />

– Attribute,<br />

die untrennbar mit dem<br />

Motorradfahren verbunden<br />

sind. Der Wind, der die Motorradkombi<br />

förmlich auspeitscht;<br />

die in Millisekunden vorbeiziehende<br />

Landschaft; der Nervenkitzel,<br />

den man auf seiner Maschine sitzend<br />

mit jeder Faser seines Körpers empfindet<br />

– da schlägt jedes Bikerherz höher.<br />

Die Kawasakis, Vespas und wie sie alle<br />

heißen, auf denen zahllose Abenteuergeschichten<br />

geschrieben worden sind,<br />

gäbe es allerdings gar nicht ohne den<br />

Erfindergeist zweier bekannter Schwaben:<br />

Gottlieb Daimler und Wilhelm<br />

Maybach.<br />

Bereits 1885 beginnt die Geschichte<br />

des Motorrads mit dem sogenannten<br />

Reitwagen, mit dem den beiden<br />

Konstrukteuren der Durchbruch<br />

des schnelllaufenden Verbrennungsmotors<br />

gelingt. Den Reitwagen wiederum<br />

gäbe es nicht ohne das Fahrrad,<br />

das im Übrigen in diesem Jahr seinen<br />

200. Geburtstag feiert. 1817 erfindet<br />

der Forstmeister Karl Drais, gebürtig in<br />

Karlsruhe, die Laufmaschine – und legt<br />

damit den Grundstein für die Mobilität.<br />

Ein echter Geniestreich, dem vieles<br />

in der Fortbewegungstechnik zu verdanken<br />

ist.<br />

All diese Errungenschaften und<br />

die Fahrzeuge, die sich daraus entwickelt<br />

haben, kann man im Deutschen<br />

Zweirad- und NSU-Museum<br />

in Neckarsulm bestaunen. Es ist das<br />

erste Museum in der Bundesrepublik<br />

dieser Art – und auch das größte. Eröffnet<br />

wurde es 1956 in Neckarsulm,<br />

dem Produktionsstandort<br />

des einstigen, weltweit<br />

größten Zweiradherstellers<br />

mit der Markenbezeichnung<br />

NSU, was als Kurzwort<br />

für den Stadtnamen gebräuchlich<br />

war. Das Museum befindet sich<br />

im ehemaligen Deutschordensschloss<br />

aus dem 15. Jahrhundert und beherbergt<br />

auf einer Gesamtfläche von etwa<br />

2000 Quadratmetern annähernd 350<br />

Exponate – vom Drais’schen Laufrad<br />

bis zur Harley Davidson. Auf sechs<br />

Ausstellungsetagen mit drei Themenbereichen<br />

wird die deutsche Zweiradgeschichte<br />

lebendig.<br />

Wer diese mal im Zeitraffer hautnah<br />

erleben möchte, sollte sich zwischen<br />

Dienstag und Sonntag zwei bis<br />

drei Stunden Zeit nehmen und sich<br />

entweder auf eigene Faust, aber mit<br />

Audioguide, oder gemeinsam mit einem<br />

Museumsführer auf einen Rundgang<br />

durch das geschichtsträchtige<br />

Gebäude begeben. Dabei ist das<br />

NSU-Museum nicht nur etwas für Oldtimerfans<br />

und Motorradfreaks, sondern<br />

eignet sich auch bestens als Familienausflugsziel.<br />

„Zu uns kommen<br />

viele Großeltern mit ihren Enkeln und<br />

zeigen ihnen, mit welchen unserer Exponate<br />

sie früher selbst unterwegs waren“,<br />

erzählt Museumsleiterin Natalie<br />

Scheerle-Walz. Darüber hinaus gibt es<br />

spezielle Frauenführungen und Kinder<br />

können an einer Rätsel-Ralley durchs<br />

Haus teilnehmen.<br />

Die Reise in die Vergangenheit<br />

der Zweiradgeschichte startet im Erd-<br />

Fotos: Olga Lechmann<br />

geschoss. Dort gibt es einen kleinen<br />

Kinosaal, eine Tribüne für Zuschauer<br />

und fünf historische Motorräder, auf<br />

denen man Platz nehmen und quasi<br />

mitfahren kann. Denn der zehnminütige<br />

Film zeigt einen Vater, der mit seinem<br />

Sohn eine Ausfahrt unternimmt<br />

– beginnend am Neckarsulmer Marktplatz.<br />

Nachdem man von dem rasanten<br />

Trip zurück ist, taucht man in die<br />

Motorradgeschichte ein, deren Anfänge<br />

sich im Reitwagen von Daimler und<br />

Maybach finden. Da der echte bei einem<br />

Fabrikbrand zerstört wurde, steht<br />

im Zweiradmuseum lediglich ein nachgebauter<br />

– allerdings einer der weltweit<br />

besten.<br />

Darüber hinaus entdeckt der Besucher<br />

im ersten Obergeschoss eine<br />

Hildebrand & Wolfmüller von 1894 –<br />

das erste Serienmotorrad der Welt. Dieses<br />

war außerdem das erste Zweirad,<br />

das den Namen Motorrad trug, was<br />

sich der Hersteller sogar patentieren<br />

ließ. „Wir haben eines der wenigen öffentlich<br />

ausgestellten Originale, andere<br />

Museen haben meist nur Repliken“,<br />

weiß Scheerle-Walz. Eine Pionierleistung<br />

stellt die Clement aus dem Jahr<br />

1902 dar, das erste Motorrad mit einem<br />

V-Motor. Auch die Megola von 1922 ist<br />

Von 200 Jahre alten Drahteseln über Nachkriegsmotorräder bis hin zu den<br />

Rennmaschinen von heute ist im NSU-Museum alles mit zwei Rädern ausgestellt.<br />

ein Highlight, da ihr Motor – inspiriert<br />

vom Flugzeugbau – im Vorderrad verbaut<br />

ist.<br />

Weiter geht es im Untergeschoss,<br />

wo die NSU-Sammlung untergebracht<br />

ist. „Nicht mehr laufen, Quickly kaufen“<br />

– damit rührte NSU die Werbetrommel<br />

für seine Quickly, eines der<br />

ersten Mopeds der Nachkriegszeit. Das<br />

Zweirad, für das man keinen Führerschein<br />

brauchte, sollte vor allem Frauen<br />

ansprechen, daher wurden auch<br />

verschiedene Farbkombinationen für<br />

die Verkleidung angeboten. „Eines der<br />

innovativsten Fahrzeuge seiner Zeit,<br />

der Ro 80, feiert dieses Jahr seinen 50.<br />

Geburtstag“, weist die Museumsleiterin<br />

hin. Ja, ganz recht: Im Zweiradmuseum<br />

gibt es auch einige wenige vierrädrige<br />

Fahrzeuge. Das Besondere am<br />

Ro 80: ein Wankelmotor, der die Verbrennungsenergie<br />

direkt – ohne den<br />

Umweg einer Hubbewegung – in eine<br />

Drehbewegung umsetzt.<br />

In einem Zwischengeschoss findet<br />

der Besucher die Fahrradgeschichte<br />

– vom Drais’schen Laufrad bis hin<br />

zum heutigen E-Bike. Insgesamt sind<br />

hier mehr als 35 Exponate ausgestellt.<br />

Auf der zweiten Etage werden<br />

Laien und Kennern Motorräder von<br />

1946 bis heute präsentiert. Dabei hat<br />

die Sammlung einen internationalen<br />

Charakter, denn sie enthält deutsche,<br />

niederländische, italienische, amerikanische,<br />

britische und japanische Fahrzeuge.<br />

Dass letztere Hersteller sich einiges<br />

von den Europäern abgeschaut<br />

haben, ist deutlich an den beiden nebeneinander<br />

aufgestellten Modellen<br />

Kawasaki W1 und BSA Road Rocket<br />

zu erkennen. Doch: „Das europäische<br />

Motorrad wurde einfach viel zu teuer“,<br />

erklärt Scheerle-Walz, was dazu führte,<br />

dass die Japaner die Deutschen hier als<br />

Weltmarktführer ablösten. Absoluter<br />

Hingucker auf dieser Ebene: ein Nachbau<br />

der Harley Davidson aus dem Film<br />

„Easy Rider“ mit Peter Fonda.<br />

Wer sich für den Rennsport begeistert,<br />

sollte auf keinen Fall die dritte<br />

Etage auslassen. Dort stehen die<br />

Geschwindigkeitsweltmeister par<br />

excellence. Abgerundet wird die Ausstellung<br />

von Rennmaschinen aus den<br />

1930ern bis heute durch Bilder und<br />

Kurzporträts bekannter Rennfahrer.<br />

„Ab Sommer wird es hier eine Kreidler-Sammlung<br />

mit rund 30 Exponaten<br />

geben“, informiert die Kunsthistorikerin<br />

und freut sich jetzt schon auf die<br />

Resonanz.<br />

Olga Lechmann<br />

42 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

43


VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Ausstellungen<br />

1.4. – 7.5. Bad Rappenau<br />

Kunst-Werk-Haus Schwarzacher Hof<br />

Kulturhaus Forum Fränkischer Hof<br />

2.4. – 18.6. Eppingen<br />

„Fachwerkwelten“<br />

Stadt- und Fachwerkmuseum<br />

„Alte Universität“<br />

2.4. – 30.4. Lauda-Königshofen<br />

„Aquarell- und Acrylmalerei“<br />

Galerie „das auge“<br />

6.4. – 14.5. Bad Mergentheim<br />

„50 Jahre Retrospektive“<br />

Kulturforum<br />

6.4. Crailsheim<br />

Rudolf Kurz „Bildhauerarbeiten<br />

und Malerei“<br />

Sparkassen-Forum<br />

7.4. – 14.7. Eppingen<br />

„Im lichten Baumschatten, Wind“<br />

Galerie im Rathaus<br />

8.4. – 18.6. Bad Wimpfen<br />

Susanna Reberdito „Zwischen Küsten,<br />

Wellen und Orangen“<br />

Galerie der Stadt im Alten Spital<br />

21.4. – 10.9. Künzelsau<br />

„Leben und Werk Webers“<br />

Stadtmuseum<br />

30.4. – 21.5. Schrozberg<br />

Gabi Hachtel-Breuninger „Allerlei“<br />

Schloss, Erdgeschoss<br />

seit 25.3. – 24.9. Heilbronn<br />

„Sie kamen ... und sie blieben –<br />

Alamannen und Franken<br />

im Südwesten“<br />

Museum im Deuschhof<br />

EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />

Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.<br />

Weitere Termine unter www.pro-region.de<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Feste/Messen<br />

7.4. Crailsheim<br />

Irish Spring – Festival of Irish Folk<br />

Hangar<br />

8.4. – 9.4. Fichtenau-Wildenstein<br />

Ostereiermarkt<br />

Rathaus<br />

9.4. Niedernhall<br />

Tag der offenen Kelter<br />

Kelter<br />

10.4. – 14.4. Bad Rappenau<br />

Gesundheitswoche<br />

Kliniken Bad Rappenau & Kurhaus<br />

17.4. Creglingen<br />

Ostermontagsmarkt<br />

Innenstadt<br />

19.4. Weinsberg<br />

Krämermarkt<br />

Kanalstraße<br />

22.4. – 24.4. Lauffen am Neckar<br />

Lauffener Weintage<br />

Lauffener Weingärtner<br />

23.4. Bad Rappenau<br />

AutoAction<br />

Riemenstraße<br />

28.4. Gundelsheim<br />

1250 Jahre Gundelsheim<br />

Deutschmeisterhalle<br />

29.4. – 1.5. Untergruppenbach<br />

Mittelalterliches Burgfest<br />

Burg<br />

30.4. Öhringen<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

Innenstadt, Ö-Center und Steinsfeldle<br />

Kleinkunst<br />

5.4. Bad Mergentheim<br />

Klüpfel & Kobr<br />

Kurhaus, großer Kursaal, 20 Uhr<br />

6.4. Künzelsau-Gaisbach<br />

Andreas Thiel „Der Humor“<br />

Alma-Würth-Saal, 20 Uhr<br />

7.4. Obersulm-Eichelberg<br />

Özcan Cosar „Du hast dich<br />

voll verändert“<br />

Kelter, 20 Uhr<br />

12.4. Bad Rappenau<br />

„Oh mei – so ein Ei“<br />

Wasserschloss, Dachgeschoss, 16 Uhr<br />

15.4. Jagsthausen<br />

Michael Fitz „Des bin I“<br />

Gewölbe der Götzenburg, 19 Uhr<br />

21.4. Neckarsulm<br />

Neckarsulm lacht: Jörg Knörr „Filou!<br />

Mit Show durchs Leben“<br />

Brauhaus, 20 Uhr<br />

24.4. Tauberbischofsheim<br />

Bembers „Rock and Roll Jesus“<br />

Engelsaal, 20 Uhr<br />

28.4. Bad Mergentheim<br />

Musikkabarett mit Lars Redlich<br />

Deutschordensmuseum, 19.30 Uhr<br />

28.4. Rosengarten<br />

Roberto Capitoni „Ein Italiener<br />

kommt selten allein“<br />

Rosengartenhalle, 20 Uhr<br />

29.4. Schrozberg<br />

Die Kächeles „Isch halt so“<br />

Kultursaal im Schloss, 20 Uhr<br />

Konzerte<br />

8.4. Bad Wimpfen<br />

Ray Wilson and Band<br />

Kursaal, 19.30 Uhr<br />

8.4. Lauda-Königshofen<br />

Ballettgala<br />

Stadthalle, 18 Uhr<br />

9.4. Bad Rappenau<br />

Weltklassik am Klavier – im Reich<br />

der Phantasie mit Nadezda Pisareva<br />

Wasserschloss, Dachgeschoss, 17 Uhr<br />

12.4. Wertheim-Bronnbach<br />

Anselm Grün und das Bamberger<br />

Streichquartett<br />

Kloster Bronnbach, 18 Uhr<br />

18.4. Weikersheim<br />

The International Trio – New Orleans<br />

Jazz & Harlem Swing<br />

Gärtnerhaus im Schlossgarten, 20 Uhr<br />

22.4. Künzelsau<br />

Landesjugendorchester<br />

Baden-Württemberg<br />

Freie Schule Anne-Sophie, 19 Uhr<br />

23.4. Külsheim<br />

Kreisjugendblasorchester<br />

Festhalle, 15.30 Uhr<br />

26.4. Heilbronn<br />

8. Heilbronner Konzert „Stimmengold“<br />

Harmonie, 19.30 Uhr<br />

27.4. Bad Rappenau<br />

Alex Jacobowitz (Marimbaphon)<br />

Katholische Kirche, 19.30 Uhr<br />

28.4. – 29.4. Lauda-Königshofen<br />

„Keep it True“-Festival<br />

Tauber-Franken-Halle<br />

29.4. Güglingen<br />

Brel meets Piaf<br />

Herzogskelter, 20 Uhr<br />

29.4. Kirchberg-Gaggstatt<br />

Maulbronner Kammerchor<br />

Jugendstilkirche Gaggstatt, 18 Uhr<br />

30.4. Obersulm-Affaltrach<br />

Duo Zaruk, Madrid<br />

Ehemalige Synagoge, 19.30 Uhr<br />

Mix<br />

6.4. Bad Mergentheim<br />

Literatur im Schloss: Lesung mit<br />

Saša Stanišic<br />

Deutschordensschloss, 19.30 Uhr<br />

7.4. Wertheim<br />

Literarisch-musikalischer Abend über<br />

Erich Kästners Berlin<br />

Schlösschen im Hofgarten, 19 Uhr<br />

18.4. – 27.4. Crailsheim<br />

10. Kinder- und Jugendkulturwoche<br />

Verschiedene Orte und Einrichtungen<br />

21.4. Crailsheim<br />

Sofian Mustang<br />

7180-Bar, 20 Uhr<br />

21.4. – 7.5. Künzelsau<br />

Kangoo-Hüpfburgenland<br />

Festplatz Wertwiesen<br />

21.4. Weinsberg-Gellmersbach<br />

Die Dorfrocker mit Band<br />

Mehrzweckhalle<br />

22.4. Bad Rappenau-Bonfeld<br />

Bandcontest<br />

Bislandhalle, 17 Uhr<br />

27.4. Öhringen<br />

18. Night of Music<br />

Lokale in der Innenstadt, 20 Uhr<br />

28.4. Oberrot<br />

„Dillinger hat Schwein“<br />

Bürgersaal im Rathaus, 20 Uhr<br />

29.4. Künzelsau<br />

Handwerkertag<br />

Am Unteren Markt<br />

29.4. Neckarsulm<br />

Cordula Stratmann & Ulrich Noethen<br />

entdecken Heinrich Heine<br />

Audi Forum, 20 Uhr<br />

Theater<br />

8.4. Crailsheim-Ingersheim<br />

„Vater“<br />

Festhalle, 20 Uhr<br />

8.4. Heilbronn<br />

Premiere „My fair Lady“<br />

Großes Haus, 19.30 Uhr<br />

19.4. Bad Wimpfen<br />

„Schmerzliche Heimat“<br />

Kursaal, 19.30 Uhr<br />

22.4. Ilshofen<br />

„Fatal! – Mord auf dem Schillerplatz“<br />

Stadthalle, 19.30 Uhr<br />

29.4. Heilbronn<br />

Premiere „Kinder der Sonne“<br />

Komödienhaus, 19.30 Uhr<br />

30.4. Heilbronn<br />

Premiere „Anders“<br />

Boxx, 15 Uhr<br />

Sport<br />

15.4. Obersontheim<br />

Osterlauf<br />

Sportanlagen<br />

22.4. – 23.4. Bühlertann<br />

Downhill-Rennen<br />

Tannenburg<br />

23.4. Öhringen<br />

Öhringer Stadtlauf<br />

Otto-Meister-Stadion, 12 Uhr<br />

28.4. – 30.4. Tauberbischofsheim<br />

31. Reinhold-Würth-Cup<br />

Pestalozzi-Halle, Olympiastützpunkt<br />

29.4. – 1.5. Neuenstadt<br />

Deutsche Tischtennis-<br />

Seniorenmeisterschaft<br />

Helmbundhalle<br />

Kontakt<br />

Bürgerinitiative pro Region<br />

Heilbronn-Franken e. V.<br />

c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />

Postfach, 74650 Künzelsau<br />

Ansprechpartner für Termine:<br />

Ralph Wachter, Telefon 07940 152329<br />

www.pro-region.de<br />

44 <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />

45


AUSBLICK<br />

Die nächste<br />

Ausgabe<br />

erscheint am<br />

2. Mai<br />

Fotos: Annâweech Hohenloher Mundart, Fotolia/bht2000, Shutterstock/BLACKDAY<br />

Impressum<br />

Offizielles Organ der Bürgerinitiative<br />

pro Region Heilbronn-Franken e. V.;<br />

www.pro-region.de<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer<br />

Marcus Baumann, Tilmann Distelbarth,<br />

Bernd Herzberger<br />

Chefredakteur<br />

Marcus Baumann<br />

Redaktion<br />

Lydia-Kathrin Hilpert (Ltg.),<br />

Olga Lechmann, Alexander Liedtke (Volo.),<br />

Annika Wieland (Volo.)<br />

Redaktionelle Mitarbeit<br />

Tanja Capuana, Uwe Deecke<br />

Gastautoren<br />

Bernhard Löw, Sandra Maier, Anna Winter<br />

MÖCHTEN SIE DIE LANDESGARTENSCHAU<br />

ÖHRINGEN NOCH EINMAL ERLEBEN?<br />

Lassen Sie die vielen emotionalen Momente der Landesgartenschau 2016<br />

in Öhringen mit wundervollen Bildern und tollen Geschichten rund um<br />

Limes und Ohrn mit unserem Buch Revue passieren und sparen Sie kräftig.<br />

Perfekt auch als Ostergeschenk.<br />

Klein, aber oho!<br />

Layout und Grafik<br />

HSt Medienproduktion, Stefanie Massa<br />

Gemessen an seiner Einwohnerzahl ist er der kleinste Landkreis Baden-<br />

Württembergs. Doch der Hohenlohekreis beweist – getreu der Redensart „klein,<br />

aber oho“ –, dass er viel zu bieten hat. In unserer Mai-Ausgabe sprechen wir mit<br />

dem Landrat, treffen eine Mundartband und blicken in einen Gewerbepark.<br />

Anzeigenleitung<br />

Rainer Paschke, Telefon 0791 95061-23<br />

rainer.paschke@pro-vs.de<br />

Sales Management<br />

Heike Bischoff, Nicola Kowol, Dunja Moll<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 17 vom 1. 1. <strong>2017</strong><br />

Keine Zukunftsmusik mehr<br />

Selbst fahrende Autos, intelligente und<br />

miteinander kommunizierende Geräte<br />

sowie bargeldloses Einkaufen – all<br />

das gibt es längst nicht mehr nur im<br />

Kinofilm. Die einstige Zukunftsmusik<br />

wird bereits in der heutigen Gegenwart<br />

gespielt. Welche Trends in Heilbronn-<br />

Franken keine Fiktion mehr, sondern<br />

schon Realität sind, erfahren Sie in<br />

unserer kommenden Ausgabe.<br />

Her mit Kulis und Co.!<br />

Kugelschreiber kann man doch<br />

immer gebrauchen – und USB-Sticks<br />

eigentlich auch. Oft muss man diese<br />

aber gar nicht kaufen. Man nimmt sie<br />

einfach kostenlos auf Messen mit. Auf<br />

welche Werbeartikel Unternehmen<br />

warum setzen und welche die beliebtesten<br />

sind, haben wir im nächsten<br />

<strong>PROMAGAZIN</strong> zum Thema gemacht.<br />

Vertrieb<br />

Natalie Toth, Telefon 0791 95061-0<br />

Verlags- und Redaktionsanschrift<br />

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon 0791 95061-0, Fax 0791 95061-41<br />

info@pro-vs.de<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH,<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Telefon 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Das Jahresabo beträgt 38,16 Euro.<br />

Die Bezugszeit gilt ganzjährig und verlängert<br />

sich automatisch, falls nicht drei Monate vor<br />

Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />

Nachdruck und Vervielfältigung – auch<br />

auszugsweise – nur mit Genehmigung des<br />

Verlages. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Bilder und Bücher übernimmt<br />

der Verlag keine Haftung. Namentlich<br />

oder mit Initialen gekennzeichnete Artikel<br />

geben nicht in jedem Fall die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

ISSN 2509-5528<br />

www.pro-magazin.de<br />

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Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791-950610<br />

Fax: 0791-9506141,<br />

E-Mail: info@pro-vs.de<br />

www.pro-vs.de<br />

46<br />

<strong>April</strong> <strong>2017</strong>


Die Konzertreihe<br />

„redblue meets klassik“<br />

von INTERSPORT und<br />

dem Württembergischen Kammerorchester<br />

Heilbronn feiert 10-jähriges Jubiläum<br />

mit einem Best of Festival: Drei der<br />

schönsten Programme kehren innerhalb<br />

einer Woche zurück ins redblue und verbinden<br />

so auf wunderbare Weise Sport<br />

und Musik.<br />

Mit dabei ist wieder das beliebte Format<br />

des CHILL OUT Konzertes, das ein ganz<br />

besonderes Musikerlebnis im Liegen<br />

möglich macht.<br />

Daneben erwarten das Publikum zwei<br />

echte Weltstars, die den musiksportlichen<br />

Humor erfunden haben, feurige<br />

Tanzleidenschaft und akrobatische Kunst.<br />

Das abwechslungsreiche gastronomische<br />

Angebot rundet den Festival-Besuch<br />

perfekt ab.<br />

Sa., 29.04.<strong>2017</strong><br />

TANGO, TANGO<br />

Vertanzte Klänge<br />

mit Karin Eckstein<br />

Karin Eckstein // Bandoneon<br />

Tango Sí! // Ensemble<br />

Irina & Costel Capatina // Tanz<br />

Mi., 03.05.<strong>2017</strong><br />

CHILL OUT KONZERT<br />

Vivaldi<br />

schwerelos<br />

Carismo // Vertikaltuchkünstler<br />

Zohar Lerner // Violine<br />

Sa., 06.05.<strong>2017</strong><br />

BIG NIGHTMARE MUSIC<br />

Igudesman &<br />

Joo<br />

Aleksey Igudesman // Violine<br />

Hyung-ki Joo // Klavier<br />

Sa., 22.04.<strong>2017</strong><br />

CHRISTIAN CHAKO<br />

HABEKOST: DE<br />

WEESCHWIE’SCH-MÄN<br />

Der geborenen Kurpfälzer ist Kämpfer für<br />

die Sache des niveauvollen Humors. Er ist<br />

der unbestrittene Meister der Mundart und<br />

dialektischer Comedy-Guru.<br />

Mit seinem neuen Programm wird er zum<br />

rhetorischen Superhelden, der die Pointen<br />

hageln lässt und das Gebabbel zum Feuerwerk<br />

macht.<br />

Er ist nicht Superman, nicht Batman, nicht<br />

Spiderman. Christian CHAKO Habekost ist<br />

zurück als de Weeschwie’sch-MÄN!<br />

Weitere Infos zu den Veranstaltungen, Ticket-Preisen und Vorverkauf unter www.intersport-redblue.de.<br />

event. kultur. messe. heilbronn.<br />

INTERSPORT Deutschland eG. Wannenäckerstraße 50. 74078 Heilbronn. Tel +49(0)7131 288-635. Mail: redblue@intersport.de

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