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Heimzeit_68

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Ausgabe <strong>68</strong> HEIMZEITBrücke Seite 16<br />

Viele von uns hatten in ihren Jugendtagen ein<br />

Poesiealbum. Es handelt sich dabei um ein fest<br />

eingebundenes Buch mit weißen Blättern. Auf die<br />

leeren Seiten werden Zitate oder Verse geschrieben.<br />

Manchmal werden die Seiten mit bunten<br />

Bildern oder Ornamenten geschmückt. Es folgen<br />

ein Gruß, der Name und Ort und Datum.<br />

Gebrauch der Alben auch durch eine zum Teil<br />

vorgefertigte Gestaltung seitens der Hersteller<br />

wieder gesteigert. Eine Weiterentwicklung des<br />

Poesiealbums ist das Freundschaftsbuch. Es lässt<br />

Platz für Fotos, Hobbys, Lieblingslieder etc. und<br />

einen Sinnspruch, wie er ursprünglich im Poesiealbum<br />

üblich war.<br />

So erinnert ein Poesiealbum an Menschen, mit<br />

denen man ein Stück Lebensweg gegangen ist.<br />

Gegen Ende des 16. Jahrhunderts entstand der<br />

Brauch, guten Freunden Namen, Wappen und<br />

Wahlspruch in das Stammbuch zu schreiben. Im<br />

18. Jahrhundert kamen zu den Sinnsprüchen auch<br />

Widmungen und viele Zeichnungen, und im<br />

Laufe der Zeit wurden aus den Stammbüchern<br />

dann Erinnerungsbücher. Die Blütezeit hatte das<br />

Poesiealbum im 19. Jahrhundert, als Mitglieder<br />

von literarischen Zirkeln sich gegenseitig mit<br />

Versen und künstlerischen Beiträgen in eigens<br />

angeschafften Heften „verewigten“. Diesen<br />

Brauch gab es bei Erwachsenen.<br />

Poesiealben sind zum Teil mit einfachen kleinen<br />

Schlüsselchen verschließbar, und es gilt unter<br />

Mädchen mitunter als Vertrauens- und Freundschaftsbeweis,<br />

sich eintragen zu dürfen. Zu<br />

Beginn der 1980er Jahre war es auch bei Jungen<br />

kurzzeitig modern, ein Poesiealbum zu besitzen.<br />

Dieser Trend hielt allerdings nicht lange an.<br />

Die poetischen Verse wurden durch Weitergabe<br />

des Albums an Mitschüler, Lehrer, Freunde,<br />

Verwandte und Bekannte gesammelt. Dabei stand<br />

jedem Eintrag nur eine Buchseite zur Verfügung.<br />

Die linke Buchseite blieb frei und diente einer<br />

künstlerischen Gestaltung. Beliebt waren Glanzbilder,<br />

Scherenschnitte und Glitzerbilder, später<br />

auch sogenannte Sticker, die eingeklebt wurden.<br />

Die Beliebtheit von Poesiealben ist stets einem<br />

Modetrend unterworfen. Heute hat sich der<br />

Einer der am häufigsten eingetragenen Verse ist:<br />

„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“<br />

J. W. Goethe.<br />

Wir haben in den letzten Wochen alte und neuere<br />

Sprüche gesammelt, hier sind einige aufgeführt.<br />

Sage nie: "Das kann ich nicht."<br />

Alles kannst Du, will´s die Pflicht.<br />

Alles kannst Du, will´s die Liebe,<br />

darum Dich im Schweren übe,<br />

Schweres fordern Lieb und Pflicht,<br />

sage nie: "Das kann ich nicht."<br />

Ehre Dein Mütterlein,<br />

dann wirst Du glücklich sein.<br />

Dank ihr für jedes Wort,<br />

denn sie geht einmal fort.<br />

Und hunderttausend Tränen<br />

sind dann zu spät,<br />

es gibt nur eine Mutter die Dich versteht.<br />

So fest wie eine Eiche steht<br />

In Sturm und in Gewitter,<br />

so soll auch unsere Freundschaft sein<br />

bis an des Grabes Gitter.<br />

Bete und arbeite.<br />

Lebe und sei froh, wie der Mops im Paletot.

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