Sport Tourismus - Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität ...
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Thema<br />
Leipzig, den 15.12.2005<br />
<strong>Sport</strong>events und <strong>Tourismus</strong><br />
Sandra Mühlbauer, Friedrich Mangoldt<br />
Seminar: <strong>Sport</strong>soziologie im SPMA<br />
Dozentin: Dr. Petra Tzschoppe<br />
Fachgebiet: <strong>Sport</strong>soziologie<br />
Institut für <strong>Sport</strong>psychologie und <strong>Sport</strong>pädagogik<br />
<strong>Sport</strong>wissenschaftliche <strong>Fakultät</strong> <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> Leipzig
Glie<strong>der</strong>ung:<br />
� 1. <strong>Tourismus</strong><br />
� 1.1 Definitionen<br />
� 1.2 Entwicklung und Marktanteil<br />
� 1.3 Angebote und Angebotsformen<br />
� 1.4 Nachfragetypen<br />
� 1.5 Marktmodell<br />
� 2. Events (<strong>Sport</strong>events)<br />
� 2.1 Definition<br />
� 2.2 Laufreisen als Event<br />
� 3. Beispiel BERLIN - MARATHON<br />
� 4. Eventorganisation am Beispiel<br />
einer Laufschuhfirma<br />
� 5. Fazit<br />
� 6. Literatur
<strong>Sport</strong>tourismus: vom Heimatortentfernt, mit Übernachtung,<br />
nicht länger als 1 Jahr<br />
<strong>Sport</strong>urlaub: Erleben o<strong>der</strong> Erlernen einer <strong>Sport</strong>art im<br />
Urlaub<br />
<strong>Sport</strong>orientierter Aktivurlaub:<br />
z.B.: Cluburlaub mit diversen Angeboten im<br />
<strong>Sport</strong>bereich<br />
Wettkampfreisen: finden um das Ereignis herum statt um<br />
Land/Leute zu erleben<br />
Trainingslager: WK-nahes Üben am Trainingsort, evtl. mit<br />
Erholung verbunden<br />
Veranstaltungs-<strong>Tourismus</strong>:<br />
Kur- o<strong>der</strong> Wellnessaufenthalt<br />
Besucherreisen zu einem <strong>Sport</strong>ereignis<br />
meist ohne eigene sportliche Betätigung
1.1 Definition<br />
Definition <strong>Sport</strong> <strong>Tourismus</strong> im engeren Sinne:<br />
„Reisen, bei denen <strong>Sport</strong>(-ausübung) ein Hauptmotiv <strong>der</strong> Reise<br />
ist (v.a. Freiluftsportarten, <strong>Sport</strong> als Urlaubsform, <strong>Sport</strong>reisen,<br />
<strong>Sport</strong>urlaub)<br />
Definition <strong>Sport</strong> <strong>Tourismus</strong> im weitern Sinn:<br />
„Reisen, bei denen <strong>Sport</strong>(ausübung) ein Nebenmotiv <strong>der</strong> Reise<br />
ist (<strong>Sport</strong> im Urlaub, Urlaubssport, <strong>Sport</strong> auf Reisen)<br />
<strong>Sport</strong>- Reise vs. <strong>Sport</strong>-Ausflug:<br />
„Als touristische Reise werden Reisen bezeichnet, bei denen<br />
mindestens eine Übernachtung erfolgt, wobei bis zu vier<br />
Übernachtungen als (<strong>Sport</strong>-) Kurzreisen angesehen werden.<br />
Obgleich <strong>Sport</strong>- Ausflüge wie z.B. Wettkampfbesuche o<strong>der</strong><br />
Fahrten zu Übungsstätten eng mit dem übernachtenden <strong>Sport</strong>-<br />
<strong>Tourismus</strong> verbunden sind…“
1.2 Entwicklung und Marktanteil<br />
� Beginn des <strong>Sport</strong>tourismus in den 60/ 70iger Jahren<br />
� Zuerst Konzentration auf traditionelle <strong>Sport</strong>arten (Tennis, Segeln)<br />
� Heute: stetige Spezialisierung <strong>der</strong> Reiseangebote<br />
� Zunahme <strong>der</strong> Kurzreisen, Spontanurlaub, Aktivurlaub<br />
� Trend geht hin zu multifunktionalem Urlaub, d.h. neben<br />
Entspannungs- auch Handlungs- und Erlebnismöglichkeiten<br />
� Reinen <strong>Sport</strong>urlaub buchten 1999 ca. 2 Mio. Urlauber<br />
� <strong>Sport</strong>urlaub sinkt mit zunehmenden Alter und ist vom<br />
Einkommen abhängig<br />
� Lediglich 8% <strong>der</strong> Urlauber im Jahre 2000 unternahmen einen<br />
<strong>Sport</strong>urlaub<br />
� Großanbieter wie TUI ect. setzen weniger auf die reinen<br />
<strong>Sport</strong>angebote, son<strong>der</strong>n mehr auf Fitness- und Wellnessreisen<br />
� Konkurrenzsituation: starkes Aufkommen von kleineren<br />
Eventreiseanbietern<br />
� Ökonomischer Nutzen wird immer fraglicher
Haupturlaubsreise<br />
2.<br />
Urlaubsreise<br />
3.<br />
Urlaubsreise<br />
Kurzurlaubsreisen<br />
Alte Bundeslän<strong>der</strong><br />
% Mio.<br />
4,8<br />
18,9<br />
21,3<br />
6,3<br />
1,6<br />
1,1<br />
0,3<br />
3,8<br />
Neue<br />
Bundeslän<strong>der</strong><br />
% Mio.<br />
3,8<br />
6,2<br />
4,4<br />
k. A.<br />
0,4<br />
0,2<br />
0,1<br />
k. A.<br />
Gesamt: 7,5 Mio. <strong>Sport</strong>reisen (Marktanteil 6,5%)
1.3 Angebote und Angebotsformen<br />
� Outgoing- Reisen:<br />
� „Anbieter betreiben Push- Marketing“ -> „<strong>Sport</strong><br />
in <strong>der</strong> Fremde“<br />
� Pauschalreiseveranstalter (Bsp. Neckermann),<br />
relativ geringe Tätigkeit auf dem <strong>Sport</strong>reisemarkt<br />
� Son<strong>der</strong>formen: Ferienclub („<strong>Sport</strong> im Club“),<br />
<strong>Sport</strong>- Camps<br />
� Spezialreiseveranstalter (Bsp.<br />
Laufreiseveranstalter, Abenteuersport)<br />
� „Gelegenheitsveranstalter“ (private Veranstalter<br />
wie <strong>Sport</strong>fachgeschäfte, öffentliche Veranstalter<br />
wie Vereine, Verbände
1.3 Angebote und Angebotsformen<br />
� Incoming- Reisen:<br />
� „Anbieter betreiben Pull- Marketing“<br />
-> „<strong>Sport</strong> für Fremde“<br />
� Destinationen (Bsp. Garmisch-<br />
Partenkirchen)<br />
� <strong>Sport</strong> im Urlaub als Prestige<br />
� <strong>Sport</strong> im Urlaub mit überwiegend<br />
positiven Bedeutungsgehalten belegt<br />
(Freude, Gesundheit, Geselligkeit)
1.3 Angebote und Angebotsformen<br />
� Bsp.<br />
Nachfrageanalyse<br />
vom Berlin<br />
Marathon:
1.4 Nachfragetypen<br />
� Event- Tourist: Reisen zum Besuch von<br />
<strong>Sport</strong>veranstaltungen<br />
a)passives <strong>Sport</strong>interesse (Zuschauer)<br />
b)aktives <strong>Sport</strong>interesse (Wettkampfreisen<strong>der</strong>)<br />
� Mögliche dominate Reisemotive:<br />
Psychische: physische: interpersonelle:<br />
Abwechselung - Bewegungsdrang - Anerkennung, Prestige<br />
Erlebnisdrang - Leistungs- - Selbstverwirklichung<br />
verbesserung<br />
An<strong>der</strong>e TYPEN: <strong>Sport</strong>urlauber (Spezialist)<br />
<strong>Sport</strong>orientierter Aktivurlauber
1.5 Marktmodell
2. Events (<strong>Sport</strong>events)<br />
� Was ist ein Event / Ereignisse?<br />
� Wo finden Events statt?<br />
� Gründe?<br />
� Eigene Erfahrungen?<br />
(Menschenkette in Leipzig,<br />
Firmenpräsenz?)
2.1 Definition<br />
„Der Begriff Event (engl.: „Ereignis“, häufig auch im Sinne<br />
von <strong>der</strong> Veranstaltung verwendet)<br />
Im touristischen Sinne bezeichnet er in erster Linie ein meist<br />
kurz- o<strong>der</strong> mittelfristiges,<br />
natürliches (d.h. natürliche o<strong>der</strong> historische Gegebenheiten<br />
wie Sonnenfinsternis o<strong>der</strong> Jubiläen) o<strong>der</strong><br />
künstliches (keinen näheren Bezug zum Veranstaltungsort),<br />
sehr häufig<br />
speziell inszeniertes Ereignis, das den Charakter des<br />
Einmaligen, Beson<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> Seltenen besitz.<br />
Zudem zeichnet sich es sich in <strong>der</strong> Regel durch professionelle<br />
und systematische Planung im Vorfeld aus, ruft sehr häufig<br />
das Interesse <strong>der</strong> Medien hervor und ist touristisch<br />
relevant.<br />
Von einer direkten touristischen Relevanz kann jedoch nur<br />
gesprochen werden, wenn <strong>der</strong> Urlauber durch den<br />
Eventbesuch zu einem vorübergehenden Ortswechsel<br />
gezwungen ist und mindestens eine Übernachtung<br />
notwendig wird.
2.2 Laufreisen als Events<br />
� Laufreisen: Entwicklung und Marktprofil<br />
� Laufsport hat sich in den letzten Jahren zu einer<br />
Freizeitaktivität mit großer Beliebtheit entwickelt<br />
� Getrieben von <strong>der</strong> Fitnesswelle,<br />
Buchveröffentlichungen, hohem Medieninteresse, (<br />
prominente Vorreiter )<br />
� Anspruchsvolle und zahlungskräftige Laufgemeinschaft<br />
(in Deutschland ca. 5 Mio.)<br />
� Anstieg <strong>der</strong> Teilnehmer an Marathonveranstaltungen<br />
� Ausweitung des Marathonkalen<strong>der</strong>s<br />
� Anstieges des Umsatzes bei Laufschuhen um 14% im<br />
Jahr 2000 (Marktanteil Asics 55% 2004)<br />
� Steigen<strong>der</strong> Absatz von Laufsportliteratur
Performance-Running (Q12004/ Q12005)
3. Beispiel BERLIN - MARATHON<br />
Teilnehmerzah<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Teilnehmerzahlen beim Berlin- Marathon<br />
von 1974- 2005<br />
70000<br />
60000<br />
50000<br />
40000<br />
30000<br />
20000<br />
10000<br />
0<br />
1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />
Jahreszahl
3. Beispiel BERLIN - MARATHON<br />
� Zahlen, Daten, Geschichte:
4. Eventorganisation am Beispiel<br />
einer Laufschuhfirma<br />
Events:<br />
� 2001 Start <strong>der</strong> ersten Vermessungstour durch<br />
Deutschland<br />
� 2002 Start von Marathonmessen und<br />
Verkaufssupport in Key Accounts<br />
� 2003 2te Vermessungstour durch Deutschland<br />
sowie New Balance Walking Cup<br />
� 2004 zusätzliche Studenten werden eingestellt<br />
(20)<br />
� 2005 3te Vermessungstour , Speedrun und<br />
Walking Cup ( 30 Studenten)<br />
� 2006 Speedrun, Walking Cup und 40 Studenten
� Exklusiv-Veranstaltung ! mit starken<br />
Walkinghändlern<br />
� Ankündigung über Flyer, Plakate und<br />
auf NB-Homepage<br />
� Weitenvermessung und Fußanalyse<br />
� NB Mitarbeiter vor Ort<br />
� Test von Walking-Schuhen, Nordic<br />
Walking Stöcken und Pulsuhren<br />
� T-Shirt + Urkunde für jeden<br />
Teilnehmer<br />
� Mindestteilnehmerzahl
4. Eventorganisation am Beispiel<br />
einer Laufschuhfirma<br />
Events:<br />
� 2001 Start <strong>der</strong> ersten Vermessungstour durch<br />
Deutschland<br />
� 2002 Start von Marathonmessen und<br />
Verkaufssupport in Key Accounts<br />
� 2003 2te Vermessungstour durch Deutschland<br />
sowie New Balance Walking Cup<br />
� 2004 zusätzliche Studenten werden eingestellt<br />
(20)<br />
� 2005 3te Vermessungstour , Speedrun und<br />
Walking Cup ( 30 Studenten)<br />
� 2006 Speedrun, Walking Cup und 40 Studenten
Speedrun<br />
11 Städte - 850.000 Kontakte - Regionale Fernseh- und<br />
Zeitungspräsenz - Finale integriert in den B2Run-<br />
Firmenlauf
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
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0<br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
130<br />
140<br />
150<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
VKU<br />
Marathonmessen<br />
Deutschland wird vermessen<br />
Tour 01/02<br />
Mess`N`Win 03/04<br />
Walking Cup 03/06<br />
all inclusive tour 05/06<br />
Schulungsworkshops 05/06<br />
Speedrun 05/06<br />
Plan 2006
2006<br />
2005<br />
2004<br />
2003<br />
2002<br />
2001<br />
Werbeausgaben Entwicklung seit 2001<br />
390.000 €<br />
360.000 €<br />
330.000 €<br />
300.000 €<br />
270.000 €<br />
240.000 €<br />
210.000 €<br />
180.000 €<br />
150.000 €<br />
120.000 €<br />
90.000 €<br />
60.000 €<br />
30.000 €<br />
0 €
� Exklusiv-Veranstaltung ! mit starkem NB-Händler<br />
� Ankündigung über Flyer, Plakate und auf NB-<br />
Homepage<br />
� NB Mitarbeiter vor Ort<br />
� Abverkaufsunterstützung<br />
� 2 x pro Tag (½ Stunde) Running/Walking Info-<br />
Workshop<br />
� 2 x pro Tag Testschuhlauf bzw. Testschuhwalk<br />
� kostenloses Funktions-Shirt<br />
� Weitenvermessung und Fußanalyse<br />
� NB Schuhlotto „1 aus 29“
5. Fazit<br />
<strong>Sport</strong>- und Eventtourismus ist nicht das<br />
Massenphänomen wie man erwartet hat<br />
� Es sucht nur eine Min<strong>der</strong>heit sportlichen<br />
Ausgleich im Urlaub bzw. beschränkt sich<br />
gänzlich auf „harte“ sportliche<br />
Betätigungen<br />
� Markt für Großveranstaltungen im aktiven<br />
<strong>Sport</strong>- <strong>Tourismus</strong> wird als Kleinstnische<br />
angesehen<br />
� Gilt das auch für den Eventbereich?
6. Literatur<br />
� Dreyer, A.& Krüger,A.(1995)<br />
<strong>Sport</strong>tourismus.Management und<br />
Marketinghandbuch. Oldenburg:<br />
München.<br />
� Trosien,G.&Dinkel, M.(2000)<br />
Ökonomische Dimensionen von <strong>Sport</strong>-<br />
Events. Afra Verlag:Mainz.<br />
� Schurack, C.(2003) Die Bedeutung von<br />
Großveranstaltungen im <strong>Sport</strong>tourismus<br />
am Beispiel Berlin Marathon.<br />
Tectum:Marburg.<br />
� www.newbalance.de
Vielen Dank für eure<br />
Aufmerksamkeit!