2017-05 Pfarrblatt Freiburg

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…sind nur was für besonders fromme Bibelkenner ohne Zweifel. Ich habe den Eindruck, dass viele, die den Begriff „Bibelgruppe“ hören, diese Assoziation haben. Leider. Denn die Realität ist himmelweit davon entfernt. Melanie muss es wissen, sie ist schon sehr lang dabei. Sie schreibt: „In der Bibelgruppe wird man für das tägliche Leben bereichert. Am Anfang beten wir zum Heiligen Geist, damit er uns erleuchtet und bei uns ist. Es gibt Bibelstellen die uns sehr fremd vorkommen und wir, wenn wir sie allein lesen, nicht viel anfangen können damit. Aber beim Austausch in der Gruppe staune ich wie viel Reichtum für unser tägliches Leben erscheint. Reich beschenkt und froh kehren wir in den Alltag zurück.” Freiheit und Respekt Ich selber begleite derzeit drei Gruppen und mache in allen dreien die gleiche Erfahrung, wie sie von Melanie beschrieben wird. Oft habe ich auch schon folgenden Satz gehört: „Wenn ich abends nochmal raus muss, fällt mir das manchmal ziemlich schwer. Aber wenn ich nach dem Treffen nach Hause fahre, dann immer mit dem guten Gefühl, dass es sich einmal mehr gelohnt hat.“ Eine Bibelgruppe ist erst einmal ein sicherer Raum, wo man sagen kann (nicht muss!), was man denkt, glaubt und fühlt. Es herrscht eine grosse Freiheit und grosser Respekt vor dem, was jemand sagt. Anfragen an den Glauben sind ausdrücklich willkommen, Zweifel haben Platz. Es geht auch nicht darum, etwas Schlaues zum Bibeltext zu sagen, fachliche Diskussionen werden vermieden. Was macht eine Bibelgruppe? Zu Beginn machen wir eine kurze Runde, in der die Teilnehmenden sagen, was sie gerade beschäftigt und wie es ihnen geht. Manchmal erwähnen wir Menschen, deren Schicksal uns am Herzen liegt und für die wir beten wollen. Dann werden wir einen Moment still, um richtig anzukommen und uns bewusst zu machen, dass Gott in unserer Runde präsent ist. In einem kurzen frei formulierten Gebet lädt jemand 12 zäme stah – vorwärts gah Bibelgruppen … aus der Gruppe Gottes Geist ein, uns zu öffnen für das, was er uns zu sagen hat. Dann lesen wir reihum den Text. Wer nicht lesen will oder seine Brille vergessen hat, kann auch nur zuhören. Dann Stille. In diese Stille hinein, wiederholen wir Sätze oder Worte aus dem gelesenen Text, auf die wir aufmerksam geworden sind – entweder, weil sie uns gut tun und gefallen, oder weil wir sie nicht verstehen oder weil sich ein Widerstand regt. Dann liest jemand den Text noch einmal als Ganzes vor. Und dann ist die Gesprächsrunde eröffnet. Manchmal kommt eine Verständnisfrage oder jemand äussert eine Kritik am Text: „Also dass ich auch noch die andere Wange hinhalten soll, wenn jemand mich schlägt – also das kann‘s ja wohl nicht sein!“ Jemand anders sagt, wie er/sie die Stelle versteht und so öffnet man sich gegenseitig den Blick und den Horizont. Oft fliesst automatisch unser Alltag mit hinein und wird in Beziehung gesetzt mit dem Bibeltext. Und so öffnen sich neue Sichtweisen auf Situationen, in denen man sich bisher im Kreis gedreht hat. Oft stellt sich dann Dankbarkeit ein oder Freude und Trost. Jedenfalls haben viele das Gefühl, dass durch den gemeinsamen Austausch und den gegenseitigen Zuspruch, durch die offen geäusserten Fragen und durch das gemeinsame Schweigen und Beten eine unbekannte Kraftquelle unser Batterien füllt. Eine Bibelgruppe ist also wie eine Ladestation oder eine Tankstelle oder Oase. Irgendwann merken wir, dass es nun genug ist. Für den Moment ist alles gesagt. Dann werden wir nochmal still und versuchen in Gedanken zu formulieren, welche Auswirkungen dieser Text und dieses Gespräch auf die kommende Zeit haben kann. Was könnte sich ändern an meinem Verhalten, an meinen Sichtweisen? Wer will, kann diese Gedanken den anderen mitteilen oder auch in einem Gebet formulieren. Danach schliessen wir ab mit einem Vater Unser und einem Segensgebet. Danach verabschieden wir uns und kehren „reich beschenkt und froh in den Alltag zurück”. Foto: Pixabay Kath. Pfarreiseelsorge Freiburg Stadt und Umgebung | Mai 2017 Eine Bibelgruppe ist also… … ein geschützter Freiraum, in dem Suchende Orientierung, Zweifelnde neue Sichtweisen und Müde neue Kraft zum Leben finden können. Dazu kommt, dass wir auch ausserhalb der Treffen aufeinander achten. Manchmal ruft man sich an und fragt wie’s geht oder man trifft sich mal zu einem Essen, besucht sich im Spital. Zweimal habe ich schon erlebt, wie eine Bibelgruppe ein krankes Mitglied bis zum Sterbebett begleitet hat. Wie? Wie oft? Warum? Die meisten Gruppen treffen sich einmal pro Monat. Die Gruppe legt selber fest, welcher Rhythmus gut für sie ist. Auch der Ablauf und die Auswahl der Texte werden gemeinsam festgelegt. Wir haben hier in unserer Pfarreiseelsorge derzeit sieben Gruppen. Jede Gruppe ist offen für neue Mitglieder. Erklärtes Ziel unseres Seelsorgeteams ist es, jedes Jahr eine neue Gruppe zu gründen. Das hat auch den Grund, dass die guten alten Vereine und Gruppen nach und nach ihre Pforten schliessen: KAB, Frauenvereine, Besuchsdienst St. Paul, Frauenchor St. Theres um nur einige zu nennen. Wir müssen neue Wege finden, als Pfarreigemeinschaft lebendig und untereinander und mit Gott verbunden zu bleiben. Die Bibelgruppen sind einer davon. Jedes für sich allein hat keine Chance – weder als Mensch noch als Christ. Florian Joos Haben wir Ihr Interesse geweckt? Möchten Sie einmal an einer Bibelgruppe teilnehmen? Oder wünschen Sie mehr Informationen zum Thema? Melden Sie sich gerne bei Florian Joos (florian.joos@free-burg.ch oder 026 425 45 25).
Foto: Karin Gut Mit diesen Worten und strahlendem Sonnenschein wurden die 42 Erstkommunionkinder der Freiburger Primarschulen Au, FOS, Jura, Schönberg und Vignettaz im Haus der Jugend in Schwarzsee empfangen. Pfarrer Baechler, das Vorbereitungsteam unter der Leitung von Evi Schafer, die Katechetinnen und das Küchenteam hatten alles vorbereitet, um aus diesen zwei Tagen für die DrittklässlerInnen einen unvergesslichen Moment der Vorbereitung auf die heilige Kommunion, der Kameradschaft und des Zusammenlebens zu machen. Begleitet haben uns die Geschichte des heiligen Martins, der Gott näher kam, in dem er mit anderen teilte und die Geschichte von Jonas, der der Stimme Gottes fliehen wollte und erst im Bauch des Walfisches wieder zu Gott fand. Was haben wir alles gemacht: Spiele zum Kennenlernen, Singen, Brotbacken, Basteln, Kordeln drehen, Vertrauensspiel, eine Vertiefung der Martinsgeschichte und wir haben mehr über die heilige Eucharistie gelernt. Das schöne Wetter hat uns erlaubt, im Garten zu spielen, zu rennen und herumzutoben. Tauffeier von fünf Kindern Höhepunkt des Freitagabends war die Tauffeier von fünf unserer Kameraden. Im Laternenzug sind wir hinunter in die Kirche gezogen. In einer schönen Feier durften wir mit unseren Kameraden das Taufversprechen erneuern, welches vor einigen Jahren unsere Eltern an unserer Stelle gegeben haben als wir Babys oder kleine Kinder waren. Es war sehr eindrucksvoll und wir haben gespürt, dass Gott da war – mitten unter uns. zäme stah – vorwärts gah Ich bin da – Erstkommunionlager am Schwarzsee Wieder oben angekommen bei einer wundervollen Nachtstimmung unter einem funkelnden Sternenhimmel haben wir noch gemeinsam im Kreis draussen gespielt und gesungen. Wir fühlten uns wie die Pfadfinder oder die Jubla am Lagerfeuer. Es gab noch einen Apéro mit den Täuflingen und dann sollte Bettruhe sein. Die meisten haben es auch geschafft nach so vielen Ereignissen den Schlaf zu finden, nur das Zimmer der Vignettaz-Buben hatte beschlossen die Nacht durchzumachen – um jeden Preis. Am Samstagmorgen hiess es dann schon aufräumen, die Messe für den Samstagabend in Freiburg vorbereiten, Aktivitäten beenden und freies Spielen, welches durch das in der Nacht aufgezogene Regenwetter dieses Mal eher nach drinnen verlegt wurde. Nach dem Mittagessen wurde dem Küchenteam nochmals gedankt und der Abstieg zur Kirche wurde angetreten, wo wir das Jonas-Spiel für die Samstagabendmesse geprobt haben. Dann stiegen wir wieder in den 123 TPF Bus. Bei unserer Ankunft in Freiburg erwarteten uns die Albenprobe, ein leckeres z‘Vieri und unsere Familien mit welchen wir noch die schöne Abschlussmessfeier in der Kirche Christ-König feiern durften. Unvergessliche Tage Falls wir zu müde waren, Euch alles zu erzählen, was wir gemacht haben, so findet Ihr einige Themen in diesem Text. Eines ist sicher: Diese zwei Tage werden wir nicht vergessen. Sie waren ein Beginn auf unserem Weg zur heiligen Kommunion und zu weiteren Schritten in unserer Kirche und in unserer Gemeinschaft, ein Beginn der Kameradschaft mit unseren Klassenkameraden und den Kindern der anderen Schulen, welcher tiefer geht als nur das tägliche In-die-Schule-gehen, ein Beginn des gemeinsamen Weges mit eben diesen Kameraden, welche wir dann im 6-teler Lager, in der DOSF (Sekundarschule) und auf dem Firmweg wiedersehen, unsere Kameraden, welche uns auf einem grösseren oder kleineren Abschnitt unseres Lebensweges begleiten werden und wir wissen mit Sicherheit: GOTT IST DA! Sylvia Wolz 42 Erstkommunionkinder Andrey, Basil Bertschy, Alina Buchs, Sophie Dodaj, Robert Egloff, Loïc Eichhorn, Patrick Glockner, Leo David Godel, Mathilde Sophia Guntern, Camille Gut, Julian Haymoz, Aileen Husmann, Amanda Jaeggi, Rocco Jossen, Thaïs Mia Kisila, Kiabasenda-Shiloh Kobel, Isabel Krattinger, Morgane Mair, Emanuel Mansano, Adriano Matzinger, Leonor Mauron, Nolan Michel, Leo Mülhauser, David Elia Müller, Luuk Neuhaus, Laurent Riedo, Eline Rebecca Romanens, Nicolas Roschy, Matthieu Schmid, Sebastian Stöckli, Francisca Thalmann, Lea Thermoncy, Wasson Thormann, Ava Truong, Timea Udriot, Paulin Udriot, Charlotte Vizcarra Gallardo, Ariana Vonlanthen, Levi Waeber, Yaris Waeber, Sarah Wolz, Timothée Wyssling, Keira Mai 2017 | Kath. Pfarreiseelsorge Freiburg Stadt und Umgebung 13
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