glückauf - Windhoff Bahn
glückauf - Windhoff Bahn
glückauf - Windhoff Bahn
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glück auf Die<br />
EDITORIALL<br />
Lie be Kol le gin nen und Kol le gen,<br />
Advent, Advent, die Lichter brennen. Und wie<br />
sie brennen! Wenn man an die weihnachtlichen<br />
Lichterorgien in Häusern, Gärten, Schaufenstern<br />
und Innenstädten denkt, so scheint das Motto<br />
zu sein: größer, weißer, greller. Es dauert wohl<br />
noch, bis uns das Licht aufgeht, dass Beleuchtung<br />
nichts mit Erleuchtung zu tun hat und<br />
weniger auch mehr sein kann. Ist Weihnachten<br />
nicht am schönsten bei Kerzenschein? Frohes<br />
Fest und einen guten Rutsch wünscht Ihnen<br />
INHALT<br />
4/2010<br />
Ihr Re dak ti ons team<br />
HOL DING _________________________<br />
Ideenpool. Wenn die Nachwuchskräfte der<br />
GMH-Gruppe nach einem Jahr harter Arbeit<br />
ihre Gruppenarbeiten vorlegen, dann darf<br />
man Besonderes erwarten. Und in der Tat: Sie<br />
sprühen vor tiefgründigen Analysen und praktischen<br />
Ideen, die der gesamten GMH-Gruppe<br />
zugute kommen könnten. Lesen Sie dazu<br />
Wiebke Budde<br />
auf Sei te 4 und 5<br />
STAHL _____________________________<br />
Fortschritt. Wenn etwas einfach aussieht,<br />
zum Beispiel ein Schlackekübel oder eine<br />
Gießplatte, dann kann man es auch einfach<br />
verbessern. Aber der Schein trügt. Lesen Sie<br />
dazu Dr. Arne Treppschuh<br />
auf Sei te 17<br />
BAHN _____________________________<br />
Weltpremiere. Wenn der Markt seine<br />
Ansprüche höher schraubt, müssen Unternehmen<br />
adäquat reagieren. Eine weltweit einzigartige<br />
Antwort gab jetzt der Bochumer Verein:<br />
mit einer neuen Hohlwellen-Prüfanlage. Lesen<br />
Sie dazu das <strong>glückauf</strong>-Interview mit Michael<br />
Ditzler und Peter Archinger<br />
auf Sei te 23<br />
GUSS ______________________________<br />
Mitgefühl. Wenn es einem selbst nicht so<br />
gut geht, fällt es besonders schwer, anderen<br />
Menschen zu helfen. Dass dies allerdings kein<br />
Hinderungsgrund sein muss, haben wieder<br />
einmal die Mitarbeiter/innen von Walter<br />
Hundhausen bewiesen. Lesen Sie dazu<br />
Norbert Hemsing<br />
auf Sei te 28<br />
ENGINEERING ____________________<br />
Aufwind. Wenn Messen Gradmesser dafür<br />
sind, ob es bergauf geht, dann kann Weser-<br />
Wind optimistisch nach vorne blicken. Denn<br />
der Andrang und das Besucherinteresse auf<br />
der Husum WindEnergy waren größer denn je.<br />
Lesen Sie dazu Kirstin Campen<br />
auf Sei te 31<br />
ROH STOFF-RE CY CLING __________<br />
Sachverstand. Wenn auf dem 5. Dow-<br />
Jones-Stahltag 150 Spezialisten zusammenkommen,<br />
um sich über Rohstoffmärkte auszutauschen,<br />
darf man fachkundige Einblicke<br />
in die aktuelle Situation der Branche erwarten.<br />
Lesen Sie dazu Dr. Knut Schemme<br />
auf Sei te 34<br />
SERVICE ___________________________<br />
Einsatzfreude. Wenn von Azubis die<br />
Rede ist, klagen viele Unternehmen über mangelndes<br />
Engagement. Davon kann bei der<br />
GMH-Gruppe keine Rede sein. Jüngstes Beispiel:<br />
eine Aufräumaktion beim ESC in Burg.<br />
Lesen Sie dazu Jessika Wittwer<br />
auf Sei te 36<br />
ine Idee ist ein kluger Einfall,<br />
Eder ein Problem löst oder<br />
zumindest verkleinert, die Arbeit<br />
erleichtert, Material, Energie<br />
oder Zeit spart, eine Entwicklung<br />
vorantreibt oder andere<br />
Vorteile mit sich bringt. Und<br />
wie das Ideen-Management beweist,<br />
haben viele Mitarbeiter/<br />
-innen der GMH-Gruppe wirklich<br />
viele gute Ideen. Was aber,<br />
wenn die zündende Idee ausbleibt?<br />
Die vorliegende <strong>glückauf</strong><br />
hält einige Beispiele bereit,<br />
die zeigen, dass es a) immer etwas<br />
zu verbessern gibt und b)<br />
Gemeinsamkeit auch bei der<br />
Ideensuche stark macht – ob als<br />
Expertenteam (Titelstory), als<br />
NWK-Team (S. 4/5), als GMH-<br />
Gruppenprojekt („Baggerschere<br />
...“, S. 14) oder in Kooperation<br />
mit externen Partnern („Qualitätsspritze“,<br />
S. 19).<br />
pkm<br />
Die Zei tung für Freun de,<br />
de,<br />
Kun Kun den den und Mit ar ar bei bei ter ter der<br />
Ge orgs ma ri en hüt te Un Un Un ter neh mens grup pe<br />
Gemeinsam sind wir besser<br />
Das Kupolofen-Projekt der GMH-Guss-Gruppe.<br />
eshalb, so dachte sich Nor-<br />
Wbert Klaas, Geschäftsführer<br />
von Walter Hundhausen, sollen<br />
die GMH-Standorte mit Kupolofen<br />
nicht einmal gemeinsame<br />
Sache machen? Weshalb nicht<br />
bei einem gemeinsamen BenchmarkingVerbesserungspotenziale<br />
ausloten und dann an allen<br />
Standorten umsetzen?<br />
Aus seiner Idee entwickelte<br />
sich das Projekt „Erfahrungsnutzung<br />
Kupolofen“. Mit dabei<br />
waren Techniker und Controlling-Experten<br />
aller drei Guss-<br />
Standorte, die Kupolöfen betreiben:<br />
von Walter Hundhausen<br />
Iris Kurzbuch (EDV/Controlling)<br />
und Lutz Dolinar (Technik),<br />
von Harz Guss Zorge Rein-<br />
hard Goedeke (Controlling) und<br />
Detlef Schramm (Technik) sowie<br />
von Dieckerhoff Guss Alwin Balster<br />
(Controlling) und Heinrich<br />
Werth (Technik). Moderiert wurde<br />
das Team von Manfred Stollenwerk.<br />
Er war bis zu seinem<br />
Ruhestand am 30. September<br />
zuständig für die KVP-Prozesse<br />
bei Walter Hundhausen.<br />
Hochkomplexe Anlage: Auch der Kupolofen in Zorge profitierte von dem Projekt „Erfahrungsnutzung Kupolofen“.<br />
Stille Reserven<br />
GMH-Gruppe · Wie man Ideen managt.<br />
panthermedia.net/Bastian Hengge<br />
Werksfoto<br />
er kann schon dem natür-<br />
Wlichen Charme eines Babys<br />
widerstehen? Auf den Seiten<br />
39, 40 und 41 erleben Sie eine<br />
wahre Charmeoffensive: 91 Babys,<br />
die im Laufe des Jahres auf<br />
die Welt gekommen sind und<br />
deren Väter oder Mütter (oder<br />
beide) für die GMH-Gruppe arbeiten.<br />
Aber auch darüber hinaus<br />
spielt in der Gruppe<br />
der Nachwuchs eine große<br />
Rolle: Immer intensiver<br />
kümmern sich GMH-<br />
Unternehmen bereits<br />
um Schüler/-innen vor<br />
Erst nachdem man die Kennzahlen<br />
der einzelnen Werke zusammengetragen,<br />
synoptisch<br />
aufgelistet, die Fahrweisen der<br />
drei Kupolöfen beschrieben,<br />
danach verglichen und schließlich<br />
aus all diesen Vorgaben<br />
Referenz-Kennwerte ermittelt<br />
hatte, konnte man mit der Analyse<br />
beginnen, ohne Birnen mit<br />
Äpfeln zu vergleichen.<br />
Wichen einzelne Werte eines<br />
Kupolofens von diesen Referenz-Kennwerten<br />
ab, wurden<br />
entsprechende Verbesserungsvorschläge<br />
erarbeitet. Aus den<br />
Vorschlägen entstand für jeden<br />
Standort ein individueller Maßnahmenplan.<br />
Er musste nach<br />
vereinbarten Prioritäten abgearbeitet<br />
und umgesetzt werden.<br />
Erstes Fazit: Für alle Standorte<br />
ergaben sich deutliche<br />
Verbesserungen. Zweites Fazit:<br />
Ohne die detaillierte Arbeit und<br />
professionelle Zusammenarbeit<br />
der Techniker und Controlling-<br />
Experten der Projektgruppe hätte<br />
man diese Verbesserungen<br />
nicht ohne Weiteres erzielt.<br />
Drittes Fazit: Wegen des Erfolgs<br />
haben die Geschäftsführer<br />
der drei Standorte beschlossen,<br />
weitere Projekte auf gleicher gemeinsamer<br />
Basis anzugehen.<br />
Unterm Strich bleibt alles in<br />
allem eine standortübergreifende<br />
Erfolgsstory. Sie stellt einmal<br />
mehr unter Beweis, dass es<br />
sich lohnt, über den Tellerrand<br />
zu schauen und von anderen<br />
Standorten zu lernen.<br />
nh<br />
Laute Reserven<br />
GMH-Gruppe · Wie man Nachwuchs pflegt.<br />
der Berufsentscheidung oder<br />
erleichtern ihren Jung-Azubis<br />
den Einstieg ins Berufsleben<br />
mit Einführungsseminaren (siehe<br />
Azubi-Ecken). Schließlich<br />
macht sich der Nachwuchs rar<br />
und will inzwischen umworben<br />
sein. Und immer wieder bekommen<br />
Nachwuchskräfte der<br />
GMH-Gruppe die Chance, ihr<br />
Können unter Beweis zu<br />
stellen (S. 4/5).<br />
pkm<br />
creativ colection
HOLDING<br />
Gut zu wissen, wer wir sind<br />
Damit Sie nicht in Verlegenheit kommen: Wichtige Informationen über die GMH-Gruppe.<br />
In unserer neuen <strong>glückauf</strong>-Serie<br />
„Das sind wir“ wollen wir künftig<br />
Unternehmen und Geschäftsbereiche<br />
der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe vorstellen.<br />
aben Sie das auch schon ein-<br />
Hmal erlebt? Sie sind bei Freunden<br />
zu einer Party eingeladen<br />
und werden einer bislang unbekannten<br />
Person vorgestellt. Man<br />
kommt ins Gespräch, unterhält<br />
sich über seinen Job und plötzlich<br />
fällt die Frage: „Für wen arbeiten<br />
Sie eigentlich?“<br />
Gut: Das Unternehmen, für das<br />
Sie arbeiten, kennen Sie natürlich.<br />
Schließlich sind Sie Tag für Tag ein<br />
wichtiger Teil davon. Aber was sagen<br />
Sie, wenn es um die GeorgsmarienhütteUnternehmensgruppe<br />
geht? Könnten Sie mit ein paar<br />
Worten skizzieren, was die GMH-<br />
Gruppe ausmacht? Was sie produziert?<br />
Wo sie überall vertreten ist?<br />
Ob sie erfolgreich wirtschaftet?<br />
Zugegeben: Das ist gar nicht<br />
so leicht. Denn die GMH-Gruppe<br />
hat viele Gesichter – und entsprechend<br />
viele Aspekte, die erwähnenswert<br />
sind. Für alle, die gewappnet<br />
sein wollen, hier einige<br />
wichtige Daten:<br />
Allgemeines Kurz-Porträt – Die<br />
GMH-Gruppe ist ein Verbund<br />
von derzeit 49 mittelständischen<br />
Unternehmen der Metall erzeu-<br />
Gruppenübersicht<br />
genden und Metall verarbeitenden<br />
Industrie. Dachgesellschaft ist<br />
die Georgsmarienhütte Holding,<br />
die die strategischen Geschicke<br />
der Gruppe lenkt.<br />
Wer für die Gruppe arbeitet –<br />
2009 waren 9.224 Menschen für<br />
die GMH-Gruppe tätig. Die Ausbildungsquote<br />
lag bei 8,1 Prozent.<br />
Wie es um die Wirtschaftskraft<br />
der Gruppe steht – 2009 lag der<br />
Rohstoff Recycling Stahlerzeugung<br />
RRO Rohstoff Recycling<br />
Osnabrück GmbH<br />
Osnabrück<br />
Adolf Ellermann GmbH<br />
Osnabrück<br />
RRD Rohstoff Recycling<br />
Dortmund GmbH<br />
Dortmund<br />
Georgsmarienhütte GmbH<br />
Georgsmarienhütte<br />
Stahlwerk Bous GmbH<br />
Bous<br />
ESB SPRL<br />
Engineering Steel Belgium<br />
Seraing / Belgien<br />
Mannstaedt GmbH<br />
Troisdorf<br />
J. Adolf Bäuerle<br />
GmbH & Co. KG<br />
Böbingen / Rems<br />
GMH Blankstahl GmbH<br />
Georgsmarienhütte<br />
Stahlverarbeitung<br />
Heinrich Geissler GmbH<br />
Blankstahlwerk<br />
Witten<br />
WISTA<br />
Stahlhandel Witten GmbH<br />
Witten<br />
Stahl Judenburg GmbH<br />
Judenburg / Österreich<br />
VTK Veredelungstechnik<br />
Krieglach GmbH<br />
Krieglach / Österreich<br />
MVO GmbH<br />
Metallverarbeitung Ostalb<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Umsatz bei rund 2,1 Milliarden<br />
Euro. 69 Prozent davon wurden alleine<br />
in Deutschland erzielt.<br />
Wo die Gruppe präsent ist – 45<br />
Unternehmen sind in Deutschland<br />
zu Hause, die anderen vier in<br />
Österreich, Belgien und Brasilien.<br />
Repräsentanzen gibt es in Frankreich,<br />
England, Polen, Italien,<br />
Russland, Japan, Brasilien und<br />
China.<br />
Entwicklung GEORGSMARIENHÜTTE der GMH-Gruppe UNTERNEHMENSGRUPPE<br />
1993 – 2010<br />
ENTWICKLUNG 1993 – 2010<br />
Umsatz Unternehmen, Umsatz und Mitarbeiterzahl<br />
Umsatz<br />
Mio Mio. €<br />
3.500 3.500<br />
UNTERNEHMEN, UMSATZ UND MITARBEITERZAHL<br />
3.000 3.000<br />
2.500 2.500<br />
2.000 2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
Anzahl der Anzahl der<br />
Unternehmen<br />
Seit 1993 sind Umsatz, Zahl der Gruppenunternehmen und Mitarbeiterzahl stetig gestiegen.<br />
Der Einbruch kam 2009 mit der Wirtschaftskrise. Die ersten Zahlen für 2010 stimmen wieder optimistischer.<br />
Georgsmarienhütte Holding GmbH<br />
Schmiedetechnik<br />
Schmiedewerke / Elektrostahlwerke<br />
Gröditz GmbH<br />
Gröditz<br />
Gröditzer Kurbelwelle<br />
Wildau GmbH<br />
Wildau<br />
Gröditzer Werkzeugstahl<br />
Burg GmbH<br />
Burg<br />
Energietechnik Essen GmbH<br />
Essen<br />
Schmiedag GmbH & Co. KG<br />
Hagen · Homburg<br />
Wildauer<br />
Schmiedewerke GmbH & Co. KG<br />
Wildau<br />
<strong>Bahn</strong>technik<br />
Bochumer Verein<br />
Verkehrstechnik GmbH<br />
Bochum<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH<br />
Ilsenburg<br />
<strong>Bahn</strong>technik<br />
Brand-Erbisdorf GmbH<br />
Brand-Erbisdorf<br />
MWL Brasil<br />
Rodas & Eixos Ltda.<br />
Caçapava – São Paulo / Brasilien<br />
Eisenguss<br />
Automotive<br />
Walter Hundhausen GmbH<br />
Schwerte<br />
Dieckerhoff Guss GmbH<br />
Gevelsberg<br />
Harz Guss Zorge GmbH<br />
Zorge / Südharz<br />
BALO-MOTORTEX GmbH<br />
Castrop-Rauxel<br />
Eisenguss<br />
Maschinenbau<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte<br />
Eisenguss GmbH<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
Pleissner GmbH<br />
Elze<br />
Stahlguss<br />
Maschinenbau<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte<br />
Stahlguss GmbH<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
Pleissner Guss GmbH<br />
Herzberg<br />
Stahlguss Gröditz GmbH<br />
Gröditz<br />
Aluminiumguss<br />
MWK Renningen GmbH<br />
Renningen<br />
MWK Schwäbisch Gmünd GmbH<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
glück auf · 4/2010 ............ 2<br />
Was keine Statistik zeigt – In den<br />
GMH-Unternehmen herrschen<br />
flache Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen.<br />
Deshalb sind<br />
die einzelnen Geschäftsführungen<br />
in der Lage, schnell und flexibel<br />
auf Marktveränderungen und<br />
Kundenanforderungen zu reagieren<br />
– eine Schnelligkeit und Flexibilität,<br />
die sich in der vergangenen<br />
Wirtschaftskrise bewährt hat.<br />
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Budget<br />
1 1 5 5 10 20 22 29 32 37 39 39 42 43 44 51 50 49<br />
Umsatz Mitarbeiter<br />
Anzahl der Mitarbeiter<br />
Anzahl der Mitarbeiter<br />
(im Jahresdurchschnitt)<br />
(im Jahresdurchschnit<br />
12.000<br />
10.000 10.000<br />
8.000 8.000<br />
6.000 6.000<br />
4.000 4.000<br />
2.000 2.000<br />
0<br />
Anlagenbau<br />
Das sind wir<br />
Neu aufgelegt: die Imagebroschüre der<br />
GMH-Gruppe. Auf insgesamt 16 Seiten<br />
werden die Gruppe und deren Geschäftsbereiche<br />
präsentiert: kurz, informativ und<br />
auf das Wesentliche reduziert. Farbfotos<br />
illustrieren Produktpalette, Produktionsprozesse<br />
und Einsatzbeispiele. Grafiken<br />
veranschaulichen die Eckdaten der wirtschaftlichen<br />
und personellen Entwicklung.<br />
Doch die eigentliche Stärke<br />
der Gruppe sind ihre Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter – weil sie<br />
mit Engagement bei der Sache<br />
sind, flexibel auf wechselnde Anforderungen<br />
reagieren, in Zeiten<br />
der Krise konstruktiv mitarbeiten,<br />
die Ärmel hochkrempeln und sich<br />
immer wieder einsetzen, um ihr<br />
Unternehmen voranzubringen.<br />
Krantechnik Dienstleistung<br />
Kranbau Köthen GmbH<br />
Köthen<br />
Alpha-Elektronik GmbH<br />
Köthen<br />
KFT GmbH Kran- und<br />
Fördertechnik Nürnberg<br />
Nürnberg<br />
Saalfelder Hebezeugbau GmbH<br />
Saalfeld / Saale<br />
IAG MAGNUM GmbH<br />
Osnabrück<br />
WeserWind GmbH Offshore<br />
Construction Georgsmarienhütte<br />
Bremerhaven<br />
<strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und<br />
Anlagentechnik GmbH<br />
Rheine<br />
pkm<br />
BGG Berufsbildungsgesellschaft<br />
Georgsmarienhütte mbH<br />
Georgsmarienhütte<br />
GSG Georgsmarienhütte<br />
Service GmbH<br />
Georgsmarienhütte<br />
GMH Engineering GmbH<br />
Georgsmarienhütte<br />
GMH Systems GmbH<br />
Georgsmarienhütte / Gröditz<br />
ESC Burg GmbH<br />
Burg<br />
GMH Prüftechnik GmbH<br />
Nürnberg<br />
Untergliedert ist die Gruppe in zwölf unabhängige<br />
Geschäftsbereiche. Sie alle stehen für eine sehr<br />
vielfältige Produkt- und Dienstleistungspalette. Sie<br />
reicht von der Schrottbeschaffung über die Edel- und<br />
Qualitäts-Stahlerzeugung und Stahlweiterverarbeitung<br />
(Schmiede, Guss) bis hin zum Bau von Kranen,<br />
Gründungsstrukturen für Offshore-Windkraftanlagen<br />
und Spezialloks. Eigene Serviceunternehmen (z. B.<br />
Aus- und Weiterbildung, IT-Technik) bieten zudem<br />
unternehmensübergreifende Dienstleistungen an, die<br />
auch Externe abrufen können.<br />
11/2010
E s<br />
war einmal – vor gar nicht allzu langer Zeit – ein Land,<br />
in dem herrschte eine große Krise. Sie fegte wie ein Wirbelsturm<br />
durch die Volkswirtschaft und hinterließ vielerorts<br />
Verwüstung. Die Schäden waren groß: Umsatzeinbrüche,<br />
Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit, Unternehmen am Rande der Insolvenz.<br />
Kaum eines blieb von der Krise unbeschadet, manche wurden<br />
gar mit voller Wucht hinweggefegt. Einige von ihnen trotzten<br />
allerdings dem Sturm wie ein Fels in der Brandung. Schäden an der<br />
Fassade konnten auch sie nicht restlos vermeiden, aber ihre Grundfesten<br />
blieben nahezu unerschüttert. Diese Unternehmen hatten<br />
schon früh, als das Land noch von sonnigen Tagen bestimmt war,<br />
auf eines Wert gelegt: ein solides und tragfähiges Fundament, so<br />
fest im Erdboden verankert, dass es auch stürmische Zeiten übersteht.<br />
Als der Wirbelsturm seine Kraft verlor und die Staubwolke<br />
der Zerstörung sich allmählich legte, stellte sich heraus, dass jene<br />
Unternehmen, die ihre Dächer mit stabilen Ziegeln statt mit Stroh<br />
gedeckt hatten, glimpflicher davongekommen waren.“<br />
Anno 2009<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
selbstverständlich wissen Sie alle, dass sich ein so komplexer<br />
Vorgang wie die globale Finanz- und Wirtschaftskrise nicht mit<br />
wenigen fabelartigen Worten zusammenfassen lässt. Ich hoffe,<br />
dass Sie das einleitende kleine Märchen aus dem Jahre 2009<br />
mit einem Augenzwinkern gelesen und verstanden haben.<br />
Wenn wir in diesen Tagen die Bilanz des ablaufenden<br />
Geschäftsjahres ziehen, können wir mit Fug und Recht behaupten,<br />
dass die Situation in den meisten unserer Unternehmen<br />
wieder deutlich besser ist als im Jahr 2009. Die Auftragsbücher<br />
sind vielerorts schon wieder gut gefüllt; die meisten Unternehmen<br />
haben die Kurzarbeit wieder beendet. Das haben wir in<br />
erster Linie der gestiegenen Nachfrage aus dem Ausland zu<br />
verdanken. Produkte aus Deutschland sind derzeit weltweit<br />
wieder stark gefragt, aber ob das ein nachhaltiger Trend oder<br />
nur eine kurzfristige Entwicklung ist, bleibt abzuwarten. Eines<br />
allerdings wird deutlich: Qualität und Liefertreue, kurzum<br />
Verlässlichkeit, sind weltweit unternehmerische Werte, auf die<br />
auch heute noch gesetzt wird.<br />
Dass wir die härtesten Krisenmonate, die nun wohl hinter<br />
uns liegen, mit einem blauen Auge überstanden haben, hängt<br />
aber auch mit der Philosophie unserer Unternehmensgruppe<br />
zusammen.<br />
• Es erwies sich als richtig, dass wir als Akteure in der Schwerindustrie<br />
unterschiedliche Produktfelder beackern und dadurch<br />
marktspezifische Schwankungen ausgleichen können.<br />
HOLDING<br />
REISETIPPS – VORGESTELLT VON JENNIFER HARMS<br />
3-Tages-Vorlauf. Fluggäste<br />
müssen bei der Buchung eines<br />
USA-Fluges drei Tage vorab persönliche<br />
Daten (Fluggastdaten)<br />
angeben. Diese Regelung gilt für<br />
alle Flüge seit 1. November und<br />
ist unabhängig vom Zeitpunkt der<br />
Buchung. Die Maßnahme soll die<br />
Sicherheit auf internationalen und<br />
inneramerikanischen Flügen erhöhen.<br />
Zwingend im PNR (Passagiernamensregister)<br />
sind anzugeben:<br />
vollständiger Name (wie auf dem<br />
gültigen amtlichen Reisepass),<br />
Geburtsdatum und Geschlecht.<br />
Diese Angaben müssen vom Kunden<br />
über die Fluggesellschaften<br />
bis 72 Stunden vor Abflug an die<br />
amerikanische Behörde Transportation<br />
Security Administration weitergeleitet<br />
werden. Flugbuchungen<br />
ohne diese Fluggastdaten werden<br />
abgewiesen. In diesem Fall besteht<br />
für die Flugreisenden das Risiko,<br />
dass die Bordkarte sowohl online<br />
als auch am Check-in-Automaten<br />
nicht mehr ausgedruckt wird und<br />
den Passagier weitere Sicherheitsüberprüfungen<br />
am Flughafen<br />
erwarten. Und hinzu kommt: Auch<br />
eine Abweisung des Reisenden vom<br />
Flug ist nicht auszuschließen.<br />
LEITARTIKEL<br />
Die Geschichte von der Krise<br />
Ein etwas anderer Jahresrückblick<br />
• Es erwies sich als richtig, dass die GMH-Gruppe große Stärke<br />
aus ihrer Struktur als Verbund eigenverantwortlicher Unternehmen<br />
schöpft. Flache Hierarchien und schlanke Prozesse<br />
sind die Grundlage, auf der wir schnell Entscheidungen treffen<br />
können.<br />
• Es erwies sich als richtig, dass eine eher konservativ geprägte<br />
Bilanz- und Finanzpolitik schwere wirtschaftliche Erschütterungen<br />
besser abfedern kann. Unternehmerische Risikofreude,<br />
aber nicht Leichtfertigkeit entspricht unserer Mentalität.<br />
• Es erwies sich als richtig, dass kluge und vorausschauende<br />
Investitionen in den letzten Jahren die Fundamente unserer<br />
Standorte stärken und uns vor größeren Unwetter-Schäden<br />
bewahrten. Selbst im Krisenjahr 2009 haben wir mehr als<br />
100 Mio. Euro investiert.<br />
• Es erwies sich als richtig, dass wir vertrauensvoll auf unsere<br />
gut ausgebildeten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen setzen.<br />
In der Krise zeigte sich, dass alle für ihren Standort Verantwortung<br />
übernehmen und schwierige unternehmerische<br />
Entscheidungen mittragen.<br />
Mehr Sicherheit, mehr Service<br />
HH · Planung für USA-Flüge. Service von Lufthansa und Germanwings.<br />
Foto: Senator Reisen<br />
2-Gleisigkeit. Seit 1.9. können<br />
Miles&More-Teilnehmer auf allen<br />
Germanwings-Flügen nicht nur<br />
Meilen einlösen, sondern auch Prämienmeilen<br />
sammeln. Analog zu<br />
den Meilen, die sie auf Lufthansa-<br />
Flügen sammeln, werden künftig<br />
auch bei Germanwings-Verbindungen<br />
die gleichen festen Meilenwerte<br />
für die einzelnen Buchungsklassen<br />
gelten. Zudem können<br />
Vielflieger mit Miles&More-HON-<br />
Circle- oder Senator-Status, die mit<br />
Germanwings-Ticket reisen, in<br />
Deutschland die Lufthansa-Business-<br />
und -Senator-Lounges benutzen.<br />
Für Reisebüros bedeutet dies: Sie<br />
können jeweils einen Hin- und Rückflug<br />
beider Gesellschaften in einem<br />
Schritt und „aus einer Hand“ buchen<br />
und verkaufen. Kunden beider Airlines<br />
profitieren so von flexibleren<br />
Reise- und Buchungsmöglichkeiten<br />
und sparen Zeit und Arbeit.<br />
glück auf · 4/2010 ............ 3<br />
Werksfoto<br />
Die Summe all dieser Faktoren und die erstklassige Qualität<br />
unserer Produkte und Dienstleistungen ist es, die viele unserer<br />
Unternehmen zu den Marktführern auf ihrem Gebiet machen.<br />
Auch wenn es so gut in die harmonische Vorweihnachtszeit<br />
passen würde, möchte ich die Situation trotzdem nicht<br />
beschönigen. Die Krise hat ihre deutlichen Spuren hinterlassen,<br />
und es wird an einigen Standorten noch viel Mühe kosten, bis<br />
wieder alle Maschinen auf voller Leistung laufen. Und selbst<br />
dann wissen wir aus unserer langjährigen Erfahrung, dass<br />
es nur eine Frage der Zeit ist, dass der nächste Abschwungs<br />
irgendwann wieder vor der Tür steht. Im kommenden Jahr<br />
wird es daher wieder heißen, für alle ordentlich anzupacken,<br />
um gemeinsam die anstehenden Herausforderungen zu meistern.<br />
Die Globalisierung macht es notwendig, dass wir unsere<br />
Aktivitäten im Ausland ausbauen und dort Präsenz zeigen, wo<br />
Märkte und die Kunden dies von uns erwarten. So haben wir<br />
Anfang des Jahres in Brasilien das <strong>Bahn</strong>technologie-Unternehmen<br />
MWL Brasil mit über 500 Mitarbeitern übernommen. Weiteres<br />
Wachstum im Ausland ist in der Planung. Damit steigen<br />
auch die interkulturellen Anforderungen an unsere Mitarbeiter.<br />
Der sichere Umgang mit der englischen Sprache ist dabei<br />
zwingende Voraussetzung. Gleichwohl wissen wir, wo unsere<br />
Wurzeln liegen: Kontinuierliche Investitionen am Standort<br />
Deutschland sehen wir als Verpflichtung.<br />
Für das nächste Jahr haben wir uns viel vorgenommen.<br />
Investitionen und Prozessverbesserungen stehen an vielen<br />
Standorten dabei genauso auf der Agenda wie das gemeinsame<br />
Projekte verschiedener Unternehmen der GMH-Gruppe.<br />
Wenn alle anpacken und in die Hände spucken, werden wir<br />
den hohen Ansprüchen, die unsere Kunden und Partner, aber<br />
auch wir selbst an uns stellen, gerecht werden.<br />
Ich möchte jedermann in unserer Gruppe für die gute<br />
Zusammenarbeit im Jahr 2010 danken und bin mir sicher,<br />
dass Sie sich einen ausgedehnten Spaziergang über den Weihnachtsmarkt<br />
samt heißem Glühwein redlich verdient haben.<br />
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest<br />
und uns allen gemeinsam einen erfolgreichen Start<br />
in das neue Jahr.<br />
Glück auf!<br />
Sprachkurse<br />
und mehr<br />
Kooperationsvereinbarung mit Berlitz<br />
ie Internationalisierung der<br />
DUnternehmensgruppe gewinnt<br />
an Fahrt – und damit der Umgang<br />
mit der englischen Sprache an Bedeutung.<br />
Entsprechend<br />
steigen auch die<br />
Sprachanforderungen<br />
an die<br />
Mitarbeiter/<br />
-innen der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe.<br />
Denn nicht<br />
jeder Fachmann ist in der Lage,<br />
Kompetenzen und Know-how in<br />
gut verständlichem Englisch und<br />
verständlich in der Sache an den<br />
Mann zu bringen.<br />
Deshalb hat die Geschäftsführung<br />
der Holding eine Rahmenvereinbarung<br />
mit dem Sprachanbieter<br />
Berlitz geschlossen. Hauptziel der<br />
Kooperation ist, vor allem den<br />
Führungskräften der Gruppe systematische<br />
Sprachentwicklungen,<br />
fachspezifische Intensivkurse und<br />
Crash-Kurse anzubieten.<br />
Die Vereinbarung ist noch in<br />
anderer Hinsicht recht attraktiv:<br />
Alle Mitarbeiter/innen<br />
der<br />
Unternehmensgruppe<br />
können<br />
die vereinbarten<br />
Konditionen<br />
auch dann in Anspruch nehmen,<br />
wenn es darum geht, ihre Englischkenntnisse<br />
für den privaten Gebrauch<br />
zu verbessern.<br />
Berlitz-Sprachschulen gelten<br />
als renommierte Weiterbildungseinrichtungen,<br />
haben bereits über<br />
130 Jahre Erfahrung und sind in<br />
vielen Städten mit eigenen Räumlichkeiten<br />
vertreten. Und mit der<br />
Berlitz-Methode hat das ISO-zertifizierte<br />
Institut eine erprobte Vermittlungsdidaktik<br />
entwickelt.<br />
Wiebke Budde
HOLDING<br />
Viel dazugelernt<br />
GMH-Gruppe · Nachwuchskräfte beenden zweijähriges NWK-Programm.<br />
wölf Monate lang hatten die<br />
Zsechs Nachwuchskräfte-Teams<br />
Zeit gehabt, sich intensiv mit verschiedenen<br />
Themen zu beschäftigen.<br />
Ende Oktober kamen sie<br />
nach Georgsmarienhütte, um ihre<br />
Ergebnisse zu präsentieren und zu<br />
diskutieren. Aufmerksame Zuhö-<br />
Die Nachwuchskräfte an dem Tag ihrer Abschlusspräsentation<br />
rer und „Mitdiskutanten“ waren<br />
Peter van Hüllen (Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der GMH-Holding),<br />
Harald Schartau (Geschäftsführer<br />
Personal der GMH-Holding)<br />
sowie weitere Geschäftsführer und<br />
Führungskräfte der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe.<br />
Die sechs Teams meisterten ihre<br />
Themen mit beachtlichem Engagement<br />
und in guter Manier.<br />
Auch inhaltlich konnten sie punkten:<br />
mit kreativen und spannenden<br />
Präsentationen, produktiven<br />
Ideen und Erfolg versprechenden<br />
Umsetzungsvorschlägen. Ihre An-<br />
Foto: Wiebke Budde<br />
glück auf · 4/2010 ............ 4<br />
Die Projektthemen der<br />
sechs NWK-Teams<br />
1. Kundenbindung durch Qualität: Erstellung eines Leitfadens zur Sicherstellung<br />
der vom Kunden geforderten Qualität mit dem Ziel der langfristigen<br />
Bindung des Kunden an das Unternehmen / die Unternehmensgruppe.<br />
2. Erarbeitung und Test einer Toolbox zum Value Based Selling. Ansatz am<br />
Beispiel der Harz Guss Zorge GmbH.<br />
3. Kosteneinsparungen im Bereich Energien: Ermittlung von Einsparpotenzialen<br />
im Bereich Energien (Strom/Gas) bei der Energietechnik Essen<br />
GmbH.<br />
4. Empfehlung einer Methodik zur Verhinderung von Know-how-Verlusten<br />
in der GMH-Unternehmensgruppe am Beispiel der SWG Gröditz GmbH<br />
5. Bestandsmanagement von Rohstoffen: Erarbeitung einer Toolbox zur<br />
nachhaltigen Bestandsoptimierung am Beispiel der Wildauer Schmiedewerke<br />
GmbH & Co. KG.<br />
6. Optimale Nutzung freier Kapazitäten: Entwicklung von Entscheidungskriterien<br />
zur optimalen Nutzung freier Kapazitäten in der Wirtschaftskrise<br />
in der Endfertigung der Walter Hundhausen GmbH am Beispiel der<br />
Roboterzelle 4.<br />
regungen sollen nicht nur in den<br />
betroffenen Unternehmen weiterverfolgt,<br />
sondern auch in anderen<br />
Unternehmen der GMH-Gruppe<br />
verwertet werden.<br />
Vor zwei Jahren, im Oktober<br />
2008, waren die 31 jungen Kolleginnen<br />
und Kollegen aus verschiedenen<br />
Unternehmen der Gruppe<br />
in das zweijährige Nachwuchskräfteprogramm<br />
gestartet. Bei der Auftaktveranstaltung<br />
in Winnekendonk<br />
hatten sich die Nachwuchskräfte<br />
(NWK) untereinander besser<br />
kennengelernt. Seitdem trafen sie<br />
sich immer wieder – beispielsweise<br />
bei den vier Seminarmodulen, an<br />
denen sie in den zwei Jahren teilnahmen.<br />
Nach dem ersten Jahr, im Herbst<br />
2009, fand dann das zweite Treffen<br />
in großer Runde statt. Dabei<br />
wurden nicht nur sechs NWK-<br />
Teams gebildet, sondern auch die<br />
Projektthemen festgelegt, deren<br />
Ergebnisse jetzt in Georgsmarienhütte<br />
präsentiert wurden.<br />
Dass sich die GMH-Gruppe im<br />
nächsten Jahr verstärkt mit dem<br />
Thema „Energie“ befassen wird, ist<br />
im Übrigen einer dieser Projektarbeiten<br />
zu verdanken. Sie setzt sich<br />
mit den Einsparungspotenzialen<br />
der Energietechnik Essen auseinander<br />
(siehe dazu: „Es geht immer<br />
was“, Seite 5).<br />
Große Chance für alle Netzwerk aus Freunden Zugewinn<br />
ls wir die Chance erhielten,<br />
Aan dem Nachwuchskräfteprogramm<br />
teilzunehmen, wusste keiner,<br />
was ihn erwartet. Doch schon<br />
nach dem ersten Treffen war klar,<br />
wie gut das Programm strukturiert<br />
ist – und welche Chancen es bietet,<br />
sich persönlich weiterzuentwickeln.<br />
Dazu beigetragen haben vor<br />
allem die Persönlichkeitsanalyse,<br />
die uns viel über uns selbst erfahren<br />
ließ, zahlreiche Seminare mit<br />
sehr gutem Coaching, die Netzwerkbildung<br />
untereinander und<br />
die ergebnisorientierte Kooperation<br />
in den Projektteams.<br />
Unser Projektthema war: „Bestandsoptimierung<br />
von Rohstoffen<br />
am Beispiel der Wildauer Schmiedewerke<br />
GmbH & Co. KG“. Zugegeben:<br />
Anfangs standen wir dem<br />
selbst „aufgepuzzelten“ Projekt etwas<br />
kritisch gegenüber. Da unsere<br />
fachlichen Kenntnisse und betrieblichen<br />
Hintergründe unterschiedlich<br />
waren, konnten wir nicht<br />
sofort gezielt in die Projektarbeit<br />
einsteigen. So haben wir zunächst<br />
versucht, das Know-how innerhalb<br />
unserer Gruppe auf einen Level zu<br />
bringen.<br />
Profitiert davon hat unterm<br />
Strich jeder von uns. Denn wir<br />
haben nicht nur eine theoretische<br />
Abhandlung erarbeitet, sondern<br />
unsere Erkenntnisse auch auf die<br />
Praxis angewendet. Dass wir mit<br />
unserer Arbeit so weit gekommen<br />
sind und einen so guten Einblick in<br />
die Bestandsproblematik der Wildauer<br />
Schmiedewerke erhielten,<br />
verdanken wir der Unterstützung<br />
der Wildauer Geschäftsführung<br />
und der intensiven Betreuung von<br />
Projektpatin Frau Hamp und Controller<br />
Herrn Flögel.<br />
Unentbehrlich waren auch wöchentliche<br />
Skype-Konferenzen,<br />
Kommunikation im GMH-Portal<br />
und Vor-Ort-Besuche in den GMH-<br />
Unternehmen. Positiver Nebeneffekt:<br />
Einblicke in die Produktionsabläufe<br />
unserer Schwesterunternehmen<br />
(BVV, Schmiedag,<br />
GMHütte).<br />
Natürlich gab es auch Höhen<br />
und Tiefen. Urlaubs- und Elternzeiten<br />
mussten bedacht und manche<br />
privaten Termine gecancelt<br />
werden. Doch immer stand der<br />
Teamgedanke im Vordergrund. Alle<br />
waren mit Euphorie bei der Sache,<br />
um das Projekt erfolgreich abzuschließen.<br />
Krönender Abschluss: die Präsentation<br />
unserer Ergebnisse vor<br />
der Geschäftsführung der Holding.<br />
Das fachkundige Feedback von<br />
Herrn Eggers und Herrn Lönneker<br />
war sehr aufschlussreich.<br />
Unser Dank gilt der Geschäftsführung<br />
der Holding, die das<br />
NWK-Programm ermöglicht hat,<br />
und Frau Budde, die uns fachlich<br />
und organisatorisch jederzeit sehr<br />
professionell zur Seite stand. Spaß<br />
gemacht hat es allemal. Wir konnten<br />
zudem ein Netzwerk innerhalb<br />
der GMH-Gruppe aufbauen, interessante<br />
Persönlichkeiten kennenlernen<br />
und neue Freunde gewinnen.<br />
Unser Fazit: In Nachwuchskräfte<br />
investieren lohnt sich. Denn es<br />
führt zu einer Win-Win-Situation<br />
auf beiden Seiten!<br />
Projektteam 5:<br />
Petra Rahe, Heiko Grabe, Christian Dinter,<br />
Martin Nadler, Ralf Tepe, Remo Winter<br />
enn man die letzten beiden<br />
WJahre recht nüchtern betrachtet,<br />
so könnte man sie auch wie<br />
folgt zusammenfassen: „Im Rahmen<br />
des NWK-Programms der<br />
GMH-Holding erfolgte eine Weiterqualifizierung<br />
der Teilnehmer<br />
durch mehrere Seminarmodule<br />
und<br />
fand Abschluss in<br />
der Präsentation<br />
einer einjährigen<br />
Projektarbeit.“<br />
Aber für die meistenTeilnehmerinnen<br />
und<br />
Teilnehmer be-<br />
deutete das Nachwuchskräfte-Programm<br />
wesentlich mehr als das.<br />
Schon bei der Auftaktveranstaltung,<br />
als sich die 30 Nachwuchskräfte<br />
in Winnekendonk erstmals<br />
trafen und kennenlernten, schlug<br />
die anfangs etwas befremdliche,<br />
von offener Neugier und Unsicherheit<br />
geprägte Situation, sehr<br />
schnell in ein angenehmes Miteinander<br />
um. Und schon die erste<br />
Outdoor-Aufgabe, die nur gemeinsam<br />
zu meistern war, beschwor<br />
und stärkte den Teamgeist unserer<br />
Gruppe.<br />
Auf den einzelnen Lehrgängen<br />
lernte jeder Einzelne nicht nur<br />
sehr viel über sich selbst, über die<br />
anderen Teilnehmer und deren<br />
Unternehmen, sondern auch jede<br />
Menge Fachwissen – von Moderationstechniken,Präsentationstechniken<br />
und Konfliktmanagement<br />
über Selbst- und Zeitmanagement<br />
bis hin zu Führungsgrundlagen<br />
und BWL-Grundwissen.<br />
Ob einvernehmlicher Dialog,<br />
hitzige Debatte, inhaltliche Dif-<br />
„Vorher fühlte ich mich wie<br />
einer aus neunundvierzig<br />
(Firmen), heute wie ein Teil<br />
vom Ganzen.“<br />
ZITAT AUS DEM NWK-KREIS<br />
ferenzen: Alles wurde gemeistert<br />
– unterstützt und moderiert von<br />
den jeweiligen Coaches. Für eine<br />
erstklassige Betreuung sorgten unsere<br />
Ansprechpartner Frau Budde<br />
und Herr Lüttmann, die für Anregungen<br />
und konstruktive Kritik<br />
stets offen waren.<br />
Das NWK-3-<br />
Programm endete<br />
vorläufig mit<br />
der Präsentation<br />
unserer Gruppenarbeiten<br />
vor der<br />
Geschäftsführung<br />
der Holding. Bei<br />
vielen Vortragenden<br />
konnte man beobachten,<br />
wie sehr sie auch persönlich von<br />
den Lehrgängen profitiert hatten.<br />
Die Vorträge waren spannend,<br />
selbstbewusst und fesselnd vorgetragen.<br />
Aber auch die Inhalte konnten<br />
überzeugen. Denn viele Vorschläge,<br />
die wir präsentieren konnten,<br />
sollen zum Teil oder im Ganzen<br />
auf andere Unternehmen der GeorgsmarienhütteUnternehmensgruppe<br />
übertragen werden.<br />
Bei all den positiven Erfahrungen,<br />
die wir miteinander gemacht<br />
haben, kann es niemanden<br />
verwundern, dass über den Zeitraum<br />
von zwei Jahren aus Unbekannten<br />
bald Kollegen und aus<br />
vielen Kollegen schließlich auch<br />
Freunde wurden. Diese Verbindungen<br />
wollen wir weiter pflegen.<br />
Ein jährliches Treffen der Gruppe<br />
ist schon in Planung.<br />
Projektteam 1:<br />
David Dähler, Bert Mädefessel, Sandra Moers,<br />
Steffen Rohlfs, Björn Schulze<br />
Wiebke Budde<br />
ugegeben: Zunächst waren wir<br />
Znicht ganz so glücklich, als<br />
wir zum ersten Mal mit dem Thema<br />
unserer Projektarbeit konfrontiert<br />
wurden: „Empfehlung einer<br />
Methodik zur Verhinderung von<br />
Know-how-Verlusten in der GMH-<br />
Unternehmensgruppe am Beispiel<br />
der SWG Gröditz.“ Schließlich war<br />
das ein Personalthema, und niemand<br />
in unserem Projektteam ist<br />
Personaler. Vielmehr sind wir in<br />
den Bereichen Marketing, Einkauf,<br />
Verfahrenstechnik, Instandhaltung<br />
und Gießereitechnik zu Hause.<br />
Doch schon bald konnten wir<br />
das Thema immer mehr mit Inhalten<br />
füllen und vertiefen. Und<br />
selbst die Techniker unter uns fanden<br />
daran großen Gefallen. Da es<br />
uns alle etwas angeht, konnten wir<br />
schnell einen Praxisbezug herstellen.<br />
Unser Fazit: Die Verhinderung<br />
von Know-how-Verlusten ist ein<br />
wichtiges und aktuelles Thema für<br />
die GMH-Gruppe. Es gibt bereits<br />
verschiedene praxiserprobte Modelle,<br />
die dazu beitragen, solche<br />
Verluste zu verhindern. Wir haben<br />
daraus ein einziges Modell entwickelt,<br />
das zukünftig in den GMH-<br />
Unternehmen eingesetzt werden<br />
könnte, um Know-how-Verluste zu<br />
minimieren.<br />
Zudem haben wir die Projektarbeit<br />
genutzt, ein großes Kontaktnetzwerk<br />
in der GMH-Gruppe zu<br />
knüpfen und die Unternehmen der<br />
Teammitglieder zu besuchen, um<br />
deren Produktionsprozesse kennenzulernen.<br />
Projektteam 4:<br />
Dr. Dirk Breuer, Goran Calic, Peter Pfeil, Guido<br />
Günther, Melanie Gervelmeyer
wei Ziele hatte sich das Nach-<br />
Zwuchskräfte-Team 3 gesetzt:<br />
Erstens wollte es bei der Energietechnik<br />
Essen konkrete Energie-<br />
Einsparpotenziale bei Strom und<br />
Gas aufzeigen, zweitens anderen<br />
GMH-Unternehmen allgemeingültige<br />
Hinweise fürs Energiesparen<br />
geben. Dabei kam es den NWKs besonders<br />
darauf an, auch allgemeine<br />
Bereiche wie Sozialräume und Büros<br />
unter die Lupe zu nehmen und<br />
die Mitarbeiter für den Umgang<br />
mit Energien zu<br />
sensibilisieren.<br />
Bei ihrer Arbeit<br />
musste das Team<br />
nicht bei null beginnen.<br />
Denn ETE<br />
hatte bereits viele<br />
gute Ideen zum<br />
Thema Energiesparen<br />
vorliegen.<br />
Zudem trifft sich<br />
regelmäßig ein sogenannter„Energiezirkel“,<br />
der aktuelleEnergiethemen<br />
bespricht.<br />
Beim Erfassen der Energiekosten<br />
und des Verbrauchs konnte man<br />
glücklicherweise auf vorhandene<br />
Aufzeichnungen zurückgreifen.<br />
Strom-Hauptverbraucher bei der<br />
ETE ist die ESU/DESU-Anlage. In<br />
diesem Aggregat wird das komplette<br />
Vormaterial für Kappenringe<br />
und hochstickstoffhaltige Stähle<br />
erzeugt. Eine mögliche Energieeinsparung<br />
würde hier in den technologischen<br />
Ablauf eingreifen und<br />
könnte sich unmittelbar auf die<br />
Qualität der Produkte auswirken.<br />
Deshalb wurde dieses Aggregat bei<br />
der weitergehenden Analyse ausgeklammert.<br />
Weitere Hauptverbraucher sind<br />
Zerspanungsmaschinen, Aufweitpresse<br />
und Schleifmaschinen. Hier<br />
liegen die Einsparpotenziale hauptsächlich<br />
darin, den Wirkungsgrad<br />
der Maschinen zu verbessern. Ansatzpunkte<br />
bieten die Elektromotoren.<br />
Am Markt sind sogenannte ef-<br />
HOLDING<br />
Es geht immer was<br />
GMH-Gruppe · Dem Strom- und Gasverbrauch auf der Spur: Wie das<br />
Nachwuchskräfte-Team 3 ermittelte, welche weiteren Einsparpotenziale<br />
bei der Energietechnik Essen erschlossen werden könnten.<br />
NWK-Team 3.<br />
„Wir möchten mit unserer<br />
Projektarbeit Bewusstsein<br />
schaffen für den Energieverbrauch<br />
der GMH-Gruppe.<br />
Denn generell muss<br />
man davon ausgehen,<br />
dass sich der Energieverbrauch<br />
bis 2050 verdoppelt<br />
und die Kosten für<br />
Energie steigen werden.“<br />
NWK-TEAM 3<br />
Foto: Wiebke Budde<br />
Ende Oktober 2010, beim zweiten<br />
NWK-Treffen in Winnekendonk, stand<br />
das Thema „Strategische Entwicklungspfade der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe“ im Mittelpunkt. Für die Nachwuchskräfte ging<br />
es bei der Veranstaltung darum, verschiedene Ideen für ihre einjährige<br />
Projektarbeit zusammenzutragen und zu verdichten. Dem NWK-Team 3<br />
war schon im Vorfeld klar: Sie wollten ein greifbares Thema, das nicht<br />
nur auf blanker Theorie beruht, ein Thema, mit dem man einen großen<br />
Kreis anspricht und bei dem vor allem am Ende ein positives Ergebnis<br />
stehen sollte. Nach der Diskussion einzelner Vorschläge einigte man sich<br />
darauf, etwas über Energie zu machen. Arbeitstitel: „Kosteneinsparung im<br />
Bereich Energie.“ Die Holding-Geschäftsführung gab wenig später grünes<br />
Licht, verbunden mit dem Hinweis, die Einsparpotenziale bei der Energietechnik<br />
Essen zu analysieren. Nach einem ersten gemeinsamen Treffen<br />
Ende Dezember 2009 stand der endgültige Arbeitstitel fest: „Ermittlung<br />
von Einsparpotenzialen im Bereich Energien (Strom/Gas) bei der Energietechnik<br />
Essen GmbH.“ Das Team (hinten von links nach rechts): Dirk<br />
Strothmann (RRO, Stellv. Betriebsleiter), Ralf Schreiber (Schmiedewerke<br />
Gröditz, Qualitätsingenieur) und Björn Wieschendorf (Mannstaedt, Projektingenieur).<br />
Vorne: Martin Piper (FWH Stahlguss, Gruppenleiter Verkauf<br />
Stahlguss), Alexandra Linnemann (GSG, Umwelt) und Manuel Hanke<br />
(ETE, Vertriebsleiter Stickstofflegierte Stähle).<br />
fizienzgesteigerte Motoren erhältlich.<br />
Allerdings muss man bei jeder<br />
Maschine hinterfragen, ob sich die<br />
Investition rechnet. Dies ist bei<br />
kontinuierlich laufenden Maschinen<br />
eher der Fall als zum Beispiel<br />
„Wir möchten uns auch noch<br />
einmal für die tolle Unterstützung<br />
seitens der ETE und besonders bei<br />
unserem Projektpaten Hermann<br />
Skotz bedanken. “ NWK-TEAM 3<br />
im Ein-Schicht-Betrieb. Auch der<br />
Reparaturaufwand beim Austausch<br />
des Motors muss bedacht werden.<br />
Auslese.<br />
glück auf · 4/2010 ............ 5<br />
Übertragung auf die Gruppe<br />
Wie gehen die Mitarbeiter/innen mit Energie um? Was ist mit den persönlich<br />
beeinflussbaren Verbräuchen? Wer verbraucht wie viel Heizung,<br />
Beleuchtung, IT, Klimaanlagen und Druckluft?<br />
Viele kennen diese Situation: Man kommt in ein leeres Büro, das Licht<br />
ist an, die Heizung voll aufgedreht und Fenster und Tür sind offen! Zu<br />
Hause wäre das undenkbar. Darum spielt der Mensch eine ganz entscheidende<br />
Rolle beim Einsparen von Energie.<br />
Nur wenn man Interesse, Bewusstsein und Akzeptanz für Energieeinsparungen<br />
weckt, aktuelle Verbrauchswerte und Trends veröffentlicht,<br />
gemeinsam Maßnahmen plant und umsetzt, gewinnt man die Mitarbeiter/innen<br />
für seine Energieziele.<br />
Was den persönlichen Umgang der Mitarbeiter/innen mit Energie<br />
betrifft, ergibt sich bei der Energietechnik Essen ein Einsparpotenzial der<br />
persönlich beeinflussbaren Verbräuche von etwa 5.500 Euro pro Jahr.<br />
Übrigens: Jede Einsparung, ist sie auch noch so klein, verbessert das<br />
Ergebnis des Unternehmens und kommt am Ende allen Kollegen zugute.<br />
Wie? Durch die Gewinnbeteiligung.<br />
Erdgas ist der zweite große Energieposten.<br />
Diese Energieform wird<br />
in Herdöfen und Tieföfen für die<br />
Wärmebehandlung benötigt.<br />
Foto: panthermedia/Bernd Jürgens<br />
Ganz allgemein gilt: Der Erdgas-<br />
Verbrauch ist von der technischen<br />
Ausstattung und dem aktuellen Zu-<br />
stand der Öfen abhängt. Daneben<br />
gibt es potenzielle spezielle Einflussgrößen<br />
auf den Gasverbrauch<br />
wie Dichtigkeit, Ofenmaterialien,<br />
Luftvorwärmung, Brenner-, Steuerungs-<br />
und Regeltechnik.<br />
Was die Hallenbeleuchtung betrifft,<br />
so schlägt das Team vor, moderne<br />
Leuchten und Leuchtmittel<br />
zu installieren, die Gesamt-Wattzahl<br />
zu reduzieren und elektronische<br />
Vorschaltgeräte zu benutzen<br />
– was ein Dimmen bzw. dämmerungsabhängiges<br />
Licht ermöglicht.<br />
Weitere Vorschläge beziehen<br />
sich auf die Dämmung von Heizungsrohren<br />
und die Abdichtung<br />
von Druckluftleitungen.<br />
Das ermittelte Energie-Einsparpotenzial<br />
beläuft sich bei der<br />
Energietechnik Essen auf insgesamt<br />
147.000 Euro. Dies entspricht<br />
einer Einsparung von<br />
8 Prozent der Energiekosten (bezogen<br />
auf 2009). Weitere Einsparpotenziale<br />
müssten primär über das<br />
Vorschlagswesen generiert werden.<br />
NWK-Team 3<br />
Foto: Wiebke Budde<br />
Zum ersten Mal nahm die GMH-Gruppe am „Karrieretag Familienunternehmen“ in<br />
Bielefeld teil, der Mitte November zum sechsten Mal stattfand. Auf dieser Messe für Fachund<br />
Führungskräfte aller Fachrichtungen (vor allem der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften) präsentierten<br />
sich 40 Unternehmen. Das Besondere des Karrieretages ist sein Konzept, das sich von anderen Messen deutlich<br />
abhebt: Gezielt werden aus über 2.000 Bewerbern etwa 600 Absolventen, Young Professionals und Professionals<br />
zu der Kontaktmesse eingeladen. Die Lebensläufe der Bewerber, die an einem bestimmten Unternehmen interessiert<br />
sind, gehen diesen Unternehmen bereits im Vorfeld der Messe zu. Sie können dann eine entsprechende<br />
Vorauswahl treffen. Bei diesem Verfahren sind interessante und Erfolg versprechende Gespräche mit hoch qualifizierten<br />
Bewerbern am Messetag vorprogrammiert. Das Foto zeigt den Messestand der GMH-Gruppe. Übrigens:<br />
Schon heute können sich Interessenten für den 7. Karrieretag Familienunternehmen bewerben, der am 11. Juli<br />
2011 stattfinden wird. Detaillierte Infos finden Interessierte unter: www.karrieretag-familienunternehmen.de.<br />
Wiebke Budde
HOLDING<br />
Zu Risiken und<br />
Nebenwirkungen<br />
iese Szenen wären im realen<br />
DAlltag von Mannstaedt ein einziger<br />
Albtraum: Rotglühende Profilstäbe<br />
schlängeln und kräuseln<br />
sich auf der Walzstraße. Daneben<br />
steht wie gelangweilt ein Mitarbeiter.<br />
Oder die völlig verbogene<br />
Kranbahn auf dem Halbzeugplatz,<br />
der ein bisschen an einen Spielplatz<br />
erinnert!<br />
Doch zum Glück ist es die poetisierende<br />
Sichtweise der norddeutschen<br />
Künstlerin Ingrid M.<br />
Schmeck, die sich auf dem Aquarellpapier<br />
zeigt. In den Jahren 1992<br />
und 2006 war Frau Schmeck auf<br />
Motivsuche in Troisdorf und hat<br />
sich von der Industrieschönheit<br />
Mannstaedts beeindrucken lassen.<br />
Entstanden sind dabei einige<br />
wunderschöne Bilder in der ganz<br />
eigenen Art der Malerin und Zeichnerin.<br />
Uwe Lempelius (Künstler aus<br />
Flensburg) sagt über sie: „Ingrid<br />
M. Schmeck hat eine völlig eigene<br />
Form erreicht, Wirklichkeit poesievoll<br />
darzustellen. Was man in<br />
ihren Bildern sieht, sieht man niemals<br />
als Sache, sondern immer als<br />
etwas Gewordenes oder Werdendes.<br />
Und jede dargestellte Sache ist<br />
eine Sache des Menschen, dessen<br />
HIER SPRICHT DER GESELLSCHAFTER<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe, liebe Leserinnen und Leser der <strong>glückauf</strong>,<br />
„Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder<br />
Apotheker.“ Diese wohlgemeinte Floskel aus der Medikamentenwerbung<br />
ist mittlerweile Kult.<br />
Bei einem Blick auf wirtschaftliche Zusammenhänge müssen<br />
allerdings andere Berufsgruppen helfen: Wer hat eigentlich die<br />
Risiken im Blick, wenn wir über den Verzicht auf die Einführung<br />
neuer Technologien in Deutschland streiten? Wer warnt vor<br />
den Nebenwirkungen, wenn wir Großprojekte mit aller Gewalt<br />
kleinreden und eine „Gegen Alles“-Mentalität selbstverständlich<br />
zu werden droht? Üblicherweise geht dann der Fingerzeig,<br />
auch von Entscheidern aus der Wirtschaft, in Richtung Politik.<br />
Dieses Fass möchte ich an dieser Stelle weder erneut aufmachen<br />
noch es zum Überlaufen bringen – schauen Sie doch mit<br />
mir einmal in eine ganz andere Richtung:<br />
In der Forschung und Entwicklung geschehen täglich<br />
Dinge, die nicht vorhersehbar und oftmals auch gar nicht<br />
geplant waren. Es stellen sich tatsächliche Neben-Wirkungen<br />
ein. So haben NASA-Forscher unlängst im Rahmen eines Forschungsprojektes<br />
eine sensationelle Entdeckung gemacht: Sie<br />
fanden heraus, dass ein Bakterium namens GFAJ-1 in der Lage<br />
ist, anstelle von Phosphor das hochgiftige Arsen in seinem<br />
Stoffwechsel zu verwenden und sogar in sein Erbgut einzu-<br />
Die verborgene Schönheit im Detail<br />
In unserer Serie kunstimwerk<br />
wollen wir Künstler vorstellen,<br />
deren Arbeiten in den Unternehmen<br />
der GMH-Gruppe ausgestellt<br />
oder auf andere Weise präsent<br />
sind – und dabei nicht nur Kolleginnen<br />
und Kollegen, sondern<br />
auch Kunden und andere Werksbesucher<br />
erfreuen. Diesmal geht<br />
es um die Künstlerin Ingrid M.<br />
Schmeck.<br />
Ausstellungen<br />
Neben vielen Ausstellungsbeteiligungen<br />
im In- und Ausland<br />
(seit 1969) wurden ihr zahlreiche<br />
Einzelausstellungen in Museen<br />
und Galerien gewidmet – in<br />
Deutschland unter anderem<br />
in Berlin, Bad Säckingen, Braunschweig,<br />
Eckernförde, Flensburg,<br />
Hamburg, Kassel, Köln, Lübeck,<br />
Meißen, München und Stuttgart,<br />
im Ausland in Aix-en-Provence,<br />
Athen, Genf, Zürich und Luzern.<br />
bauen. Diese bahnbrechende Erkenntnis war eine Art Beigabe.<br />
Keineswegs hatten Forscher mit aller Macht und mit allem<br />
Mitteleinsatz auf diese Erkenntnis hingearbeitet.<br />
Mir zeigt das: Es lohnt sich immer wieder, mal etwas zu versuchen,<br />
Neues immer wieder auszuprobieren. Das kann nicht<br />
auf Kosten der Effizienz gehen, darf sich nicht in Spielereien<br />
verlieren. Aber: In unserer Unternehmensgruppe zeigt zum<br />
Beispiel das Ideenmanagement anschaulich, wie sehr sich der<br />
Blick links und rechts des Weges lohnt. Allein in diesem Jahr<br />
sind durch die Ideen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
rechnerische Einsparungen von über 1,4 Mio. € möglich<br />
geworden.<br />
Der Aufruf, sich immer wieder einen Kopf zu machen und<br />
nicht nachzulassen auf der Suche nach dem besseren Weg:<br />
Das kommt manchem von Ihnen wahrscheinlich schon aus<br />
den Ohren wieder heraus. Der Aufruf ist ebenfalls schon zu<br />
einer Floskel geworden. Aber, gerade weil zum Jahreswechsel<br />
die Zeit der guten Vorsätze wieder bedrohlich näherrückt: Wie<br />
oft haben Sie sich schon im Stillen gefragt, ob diese oder jene<br />
private Entscheidung richtig getroffen wurde, ob es nicht doch<br />
noch einen anderen bzw. einen besseren Weg gibt? Mir selbst<br />
geht das auch so: Wenn ich auf längeren Reisen unterwegs<br />
Die Handschrift von Ingrid M. Schmeck ist unverkennbar: Feinstraße (1992)<br />
Nähe man spürt. Nicht die Dinge,<br />
die man besitzen kann, sind es, die<br />
die Welt ihrer Kunst bestimmen,<br />
sondern die Handlungen an und<br />
mit diesen Dingen und die schicksalhaften<br />
Ereignisse des Menschen<br />
im Zusammenhang mit diesen<br />
Dingen. Die Betonung der Details<br />
und ihre mehrschichtigen Bedeutungsebenen<br />
zeigen einmal mehr,<br />
dass die bildnerischen Mittel nie<br />
allein formalistisch zu lesen sind.“<br />
Bevor Ingrid M. Schmeck eine<br />
Radierung oder Zeichnung erstellt,<br />
nähert sie sich behutsam dem ge-<br />
glück auf · 4/2010 ............ 6<br />
bin oder zu Hause zur Ruhe komme, stelle ich immer wieder<br />
manches in Frage, ärgere mich über Fehlentscheidungen, will<br />
es beim nächsten Mal besser machen. Das gehört zum Menschen<br />
dazu, und ich bin stolz, dass in der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe ein Geist herrscht, der das Nachdenken<br />
fördern soll und nicht die erstbeste Lösung bevorzugt.<br />
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest<br />
und uns allen ein gesundes wie erfolgreiches Jahr<br />
2011.<br />
Glück auf!<br />
wählten Motiv. Nach ihren eigenen<br />
Äußerungen beobachtet sie<br />
Wirkliches und Unwirkliches, sie<br />
empfindet, erlebt, hört, notiert,<br />
skizziert, verwandelt, verarbeitet.<br />
Sie nimmt Stoffliches wahr,<br />
sucht Wesentliches. Sie bleibt gegenständlich,<br />
verfremdet auch die<br />
Dinge, hebt Charakteristisches hervor,<br />
wählt eigene Perspektiven, sodass<br />
vermeintlich Bekanntes plötzlich<br />
im neuen Licht erscheint und<br />
manchmal geradezu märchenhaft<br />
verzaubert wirkt. Ihre Arbeitsthemen<br />
findet sie weitestgehend im<br />
kunstimwerk<br />
Lebensraum der Menschen: Gebäude,<br />
Stadtlandschaften, Vegetation,<br />
aber auch das Kleid und die Verkleidung<br />
in der Fastnacht gehören<br />
zu ihren bevorzugten Motiven.<br />
Und wie man sieht, findet sie auch<br />
in einem Industrieunternehmen<br />
wie Mannstaedt das gewisse Etwas.<br />
Monika Hansen<br />
DIE KÜNSTLERIN<br />
Werksfoto<br />
P.S. Herzlich danke ich all jenen, die mir in den letzten<br />
Wochen gute Genesung gewünscht haben. Viel ist spekuliert<br />
worden, tatsächlich wurde bei mir eine Herzrhythmusstörung<br />
diagnostiziert, die durch einen kleinen operativen Eingriff<br />
nun wieder korrigiert ist.<br />
Foto: Robin Schmeck<br />
Ingrid M. Schmeck<br />
1944 in Posen geboren, aufgewachsen<br />
in Eckernförde. Sie studiert<br />
von 1962 bis 1967 an der<br />
Muthesius-Werkkunstschule in<br />
Kiel (Abt. Buchgrafik). Von 1969<br />
bis 1970 arbeitet sie freischaffend<br />
als Grafikerin in Heidelberg und<br />
besucht von 1971 bis 1973 die<br />
Klassen „Grafische Drucktechniken“<br />
und „Illustration Zeichentrickfilm“<br />
an der Fachhochschule<br />
für Gestaltung in Hamburg. 1973<br />
ist sie dort Tutorin für Druckgrafik.<br />
Ingrid Schmeck lebt zusammen<br />
mit ihrer Familie in Lübeck, wo sie<br />
seit 1974 als freischaffende Künstlerin<br />
arbeitet, die weit über die<br />
Grenzen Lübecks bekannt ist.
STAHL<br />
Stahlerzeugung: Ge orgs ma ri en hüt te GmbH · Stahl werk Bous GmbH · ESB SPRL Engineering Steel Belgium · Mannstaedt GmbH · J. Adolf Bäuerle GmbH & Co. KG · GMH Blankstahl GmbH<br />
Stahlverarbeitung: Heinrich Geissler GmbH Blankstahlwerk · WISTA Stahlhandel Witten GmbH · Stahl Judenburg GmbH · VTK Krieglach GmbH · MVO GmbH Metallverarbeitung Ostalb<br />
Am Puls der GMHütte<br />
GMHütte · Vor Ort: Der neue Minister präsident von Niedersachsen, David<br />
McAllister, kam ins Stahlwerk zu Werksrundgang und Gedankenaustausch.<br />
Foto: vl<br />
Besichtigten auch den E-Ofen (von links nach rechts): Dr. Martin Schwanholz, Ludwig Sandkämper, Dr. Mathias Middelberg, Minister<br />
präsident David McAllister, Stahlwerksleiter Michael Jünemann, Peter van Hüllen, Martin Bäumer und Dr. Henning Schliephake.<br />
b Gerhard Schröder, Christian<br />
OWulff oder David McAllister:<br />
Die niedersächsischen Ministerpräsidenten<br />
zeigten schon immer ein<br />
reges Interesse an der Entwicklung<br />
der GMHütte und GMH-Holding.<br />
Und so konnte es nicht erstaunen,<br />
dass der neu gewählte Ministerpräsident<br />
David McAllister bereits<br />
kurz nach seinem Amtsantritt bei<br />
der GMHütte zu Besuch war. Begleitet<br />
wurde er vom Landtagsabgeordneten<br />
Martin Bäumer sowie<br />
den Bundestagsabgeordneten Martin<br />
Schwanholz und Mathias Middelberg.<br />
Begrüßt wurden sie vom Vorsitzenden<br />
der Geschäftsführung<br />
der GMH-Holding, Peter van Hüllen,<br />
und den GMHütte-Geschäftsführern<br />
Frank Koch (Vertrieb und<br />
Logistik), Henning Schliephake<br />
(Technik), Wilfried Hülsmann (Finanzen)<br />
und Felix Osterheider<br />
(Personal). Mit dabei war auch<br />
Betriebsratsvorsitzender Ludwig<br />
Sandkämper.<br />
Bei dem Gedankenaustausch<br />
ging es um die aktuelle Wirtschafts-<br />
lage und die Entwicklung des<br />
Stahl standortes Niedersachsen.<br />
David McAllister erkundigte sich<br />
aber auch nach der Situation des<br />
Stahlwerkes und der Entwicklung<br />
der gesamten GMH-Gruppe.<br />
Nach einem Rundgang durch<br />
das Stahlwerk zeigte er sich beeindruckt<br />
von der Leistungsfähigkeit<br />
des Unternehmens. Vor allem<br />
lobte er den großen Einsatz und<br />
die hohe Flexibilität, die das Werk<br />
im Umgang mit der Krise bewiesen<br />
habe: „Nicht ohne Grund“, so<br />
fasste er seine Eindrücke nach dem<br />
Besuch zusammen, „ist die Georgsmarienhütte<br />
GmbH als Herzstück<br />
der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe<br />
heute eines der modernsten<br />
Stahlwerke Europas und<br />
zählt zu den Technologieführern<br />
ihrer Branche. Als feste Größe in<br />
der niedersächsischen Wirtschaft<br />
sind sowohl das Stahlwerk wie<br />
auch die gesamte Unternehmensgruppe<br />
wichtige Faktoren für die<br />
ökonomische Sicherung und technische<br />
Weiterentwicklung unseres<br />
Landes.“<br />
Foto: Frank Ullrich<br />
Peter van Hüllen verwies seinerseits<br />
auf die schlanken Prozesse im<br />
Stahl- und Walzwerk und auf die<br />
breit gefächerten Kompetenzen<br />
in der gesamten Unternehmensgruppe:<br />
„In der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
hat sich die effiziente<br />
mittelständische Struktur der 49<br />
Unternehmen umfassenden GMH-<br />
Gruppe besonders bewährt“, betonte<br />
er.<br />
„Die Markteinbrüche erreichten<br />
die Geschäftsbereiche zeitlich<br />
versetzt und in unterschiedlicher<br />
Ausprägung. Nur so war es möglich,<br />
aus dieser schwierigen Zeit<br />
mit einem blauen Auge und einer<br />
schwarzen Null als Jahresergebnis<br />
2009 herauszukommen.“<br />
Zudem sprach er auch die Ausbildungsquote<br />
an, die mit rund<br />
acht Prozent deutlich über dem<br />
Branchendurchschnitt läge: „In<br />
der GMH-Gruppe arbeiten wir mit<br />
einer hoch qualifizierten Belegschaft.<br />
Ständige Aus- und Weiterbildung<br />
verstehen wir als nachhaltige<br />
Investition in die Zukunft.“<br />
mw<br />
Umzug.<br />
Die Di<br />
alte Anzeigetafel<br />
von Tor 4<br />
wurde in der Ausbildungswerkstatt<br />
der GMHütte renoviert und am Tor<br />
3 aufgestellt. Sie zeigt jetzt aktuelle<br />
Termine und Informationen der BerufsbildungsgesellschaftGeorgsmarienhütte<br />
an. Doch bevor die Auszubildenden<br />
die Tafel aufstellen konnten,<br />
mussten sie einen Sockel betonieren,<br />
eine Halterung fertigen und zwischen<br />
Anzeigetafel und Pförtnerhaus eine<br />
Strom- und Datenleitung verlegen.<br />
Die Anzeigetafel wird von dort aus<br />
mit einem PC gesteuert, der den<br />
Datentransfer aufbaut und sie mit<br />
Infos „füttert“. Das Foto mit Christian<br />
Völler (links) und Hendrik Plitzner<br />
beweist: Das neue elektronische<br />
„schwarze Brett“ funktioniert.<br />
Christian Völler<br />
glück auf · 4/2010 ............ 7<br />
Elementarteilchen n<br />
GMHütte · Röntgenfluoreszenz-Spektrometer kann<br />
fast alle Elemente aufspüren und analysieren.<br />
INTERVIEW<br />
Wer genau wissen will, welche<br />
Stoffe die Schlacke enthält,<br />
die auf dem flüssigen Stahl<br />
schwimmt, kann sie nicht einfach<br />
„anfunken“. Welche Methoden<br />
dafür besser geeignet sind,<br />
erläutert Jochen Wiek (Gruppenleiter<br />
Chemisches Labor) im<br />
<strong>glückauf</strong>-Interview:<br />
<strong>glückauf</strong>: Röntgenfluoreszenz-Spektro<br />
meter – das hört sich für Laien<br />
ganz schön gefährlich an.<br />
Jochen Wiek: Gefährlicher, als es<br />
ist.<br />
Wozu benötigen Sie das Gerät?<br />
Wiek: Hauptsächlich zur Analyse<br />
von Schlacke, die ja bei der Stahlherstellung<br />
eine wichtige Rolle<br />
spielt. Zum einen schützt sie den<br />
Jochen Wiek vor dem neuen Röntgenfluoreszenz-Spektrometer<br />
Stahl vor Luftsauerstoff und Abkühlung,<br />
zum anderen bindet sie<br />
für den Stahl schädliche Stoffe wie<br />
zum Beispiel Phosphor und nichtmetallische<br />
Partikel – und erhöht<br />
dadurch dessen Qualität und Reinheitsgrad.<br />
Und wozu die Röntgenstrahlen?<br />
Wiek: Weil man die Schlacke nicht<br />
wie Stahl „anfunken“ kann, um zu<br />
wissen, was sie enthält, weil sie ja<br />
nicht elektrisch leitend ist. Deshalb<br />
werden die Stoffe, die sich in<br />
der Schlacke befinden – also zum<br />
Beispiel Eisenoxid, Siliciumdioxid,<br />
Aluminiumoxid, Calciumoxid<br />
oder Magnesiumoxid –, mit Röntgenstrahlen<br />
„angeregt“.<br />
Wie geht das praktisch vor sich?<br />
Wiek: Die Schlacke, die analysiert<br />
werden soll, muss zunächst<br />
gemahlen und anschließend mit<br />
einem Druck von 500 t in eine<br />
Form gepresst werden. Was dann<br />
bei der Analyse passiert, ist etwas<br />
komplizierter. Achtung, jetzt<br />
kommt Physik!<br />
Wir werden es aushalten.<br />
Wiek: Durch die eingestrahlte Energie<br />
werden Elektronen der innersten<br />
Schalen – also K-, L-, M-Schale<br />
– aus den Atomen herausgeschlagen.<br />
Die entstandenen Lücken<br />
werden sofort, das heißt innerhalb<br />
von 10 -8 Sekunden, mit Elektronen<br />
aus einer höheren Schale ersetzt,<br />
wobei die Energiedifferenz<br />
in Form von elektromagnetischer<br />
Strahlung freigesetzt wird. Da die<br />
Energieniveaus der einzelnen Schalen<br />
in jedem chemischen Element<br />
unterschiedlich sind, ist auch die<br />
entstehende Röntgenfluoreszenz-<br />
Strahlung charakteristisch für jedes<br />
Element und kann zur Analyse verwendet<br />
werden.<br />
Das heißt, diese unterschiedlichen<br />
Strahlungen sind so etwas wie die<br />
Fingerabdrücke der verschiedenen Elemente.<br />
Und dadurch können Sie die<br />
Zusammensetzung der Schlacke bestimmen.<br />
Wiek: Vereinfacht gesagt ja, in der<br />
Praxis ist es allerdings doch etwas<br />
komplizierter. Denn diese Röntgenfluoreszenz-Strahlung<br />
aller<br />
Elemente, die in der Probe vorhandenen<br />
waren, muss zuvor noch im<br />
Spektrometer mit Hilfe von verschiedenen<br />
Kristallen in die einzelnen<br />
Wellenlängen aufgespalten<br />
werden. Detektoren messen dann<br />
die Impulse pro Sekunde, und<br />
dann wird das Ganze noch in Konzentrationen<br />
umgerechnet.<br />
Die Analyse der S1 – also der<br />
Schlacke vom E-Ofen zum Zeitpunkt<br />
der 1. E-Ofen-Probe – wird<br />
dann in unser Prozess-Führungs-<br />
und Informationssystem „PROFIS“<br />
übertragen, sodass die Stahlwerker<br />
noch vor dem Abstich auf die Analyse<br />
der Schlacke zugreifen können.<br />
Lassen sich auch andere Stoffe damit<br />
analysieren?<br />
Wiek: Ja, beispielsweise auch Filterstäube,<br />
Ferrolegierungen, Feuerfestmaterial<br />
und Metalle, also neben<br />
Stahl auch Aluminium- oder<br />
Kupferlegierungen. So machen wir<br />
zum Beispiel Eingangskontrollen<br />
bei Ferrolegierungen und kontrollieren<br />
preisbestimmende Gehalte.<br />
Können Sie denn alle Elemente damit<br />
erfassen?<br />
Wiek: Weil wir das „standardlose“<br />
Programm „Uniquant“ installiert<br />
haben, können wir tatsächlich fast<br />
alle im Periodensystem befindlichen<br />
Elemente analysieren – und<br />
somit verschiedenste Materialien,<br />
Mischungen, Verbindungen, Legierungen<br />
usw.<br />
Eine Frage wie „Kannst du mir mal<br />
sagen, was das ist?“ können Sie also<br />
meist positiv beantworten.<br />
Wiek: So ist es.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Foto: mw
Im Reich der Mitte<br />
bestens aufgestellt<br />
Nahaufnahme.<br />
STAHL<br />
GMHütte · China ist der wichtigste asiatische Markt für das Stahlwerk.<br />
Deshalb war man auf der 2. China International Special Steel Exhibition.<br />
Bernd U. Mayer (links) von der BeTraCo GmbH vertritt die GMHütte<br />
im asiatischen Raum. Hier mit dem GMH-Kunden Jiangsu Pacific<br />
(Mitte) und Siu Ming Law von der GMH Asia Limited, der GMHütte-<br />
Vertriebsgesellschaft für China.<br />
hina ist ein rasant wachsen-<br />
Cder Markt für Automobile.<br />
Im August wurden erstmals über<br />
1.000.000 Neuwagen verkauft.<br />
Immer mehr europäische Produzenten<br />
und deren Zulieferer schließen<br />
deshalb Joint Ventures mit<br />
chinesischen Partnern ab – und besuchen<br />
Messen.<br />
Interessant ist die China International<br />
Special Steel Exhibition<br />
vor allem für Stahlwerke aus dem<br />
Werkzeug- und Edelbaustahlbereich.<br />
Und da China der wichtigste<br />
asiatische Markt für die GMHütte<br />
ist, präsentierte sie sich dort<br />
erstmals dem Fachpublikum – in<br />
Konkurrenz zu Mitbewerbern, die<br />
ebenfalls reichlich vertreten waren.<br />
Sprachbarrieren wollte man erst<br />
gar nicht aufkommen lassen. Deshalb<br />
betreuten Mitarbeiter aus dem<br />
Vertriebsbüro der GMHütte (GMH<br />
Asia Ltd.) den Messestand. Dies<br />
ermöglichte, während der dreitä-<br />
gigen Messe viele<br />
Fachgespräche zu<br />
führen und Kontakte<br />
zum Automobilzulieferer-Bereich<br />
aufzubauen.<br />
Vor der Messe<br />
hatte man noch<br />
den neuen Imagefilm<br />
der GMHütte in Mandarin<br />
übersetzt. Ein Aufwand, der sich<br />
bezahlt machen sollte, denn er<br />
weckte das Interesse vieler Besucher.<br />
Einige wollten auch Näheres<br />
über das Lieferprogramm anderer<br />
GMH-Unternehmen wissen. Also<br />
vermittelte man sie zum GMH-<br />
Holding-Büro in Peking. Dabei erwies<br />
sich der direkte und regelmäßige<br />
Kontakt zwischen GMH Asia<br />
Ltd. und Holding-Büro als höchst<br />
vorteilhaft.<br />
Die GMHütte ist schon lange<br />
auf dem chinesischen Markt tätig.<br />
Einer ihrer langjährigen chi-<br />
Foto: mw<br />
Werksfoto<br />
Foto: Bernd Mayer<br />
Der Stand der GMHütte auf der Messe in Schanghai<br />
nesischen Geschäftspartner hat<br />
erst kürzlich einen attraktiven Zuschlag<br />
erhalten: die Fertigung von<br />
Pleuelstangen für BMW in China.<br />
Man setzt dort fast zu 100 Prozent<br />
Material der GMHütte ein – und ist<br />
mit der Qualität sehr zufrieden.<br />
Die GMHütte liefert seit über 25<br />
Jahren Stahl nach China. Generell<br />
gilt: Chinesische Kunden honorieren<br />
Liefertreue. Die intensiven Gespräche<br />
mit Kunden auf der Messe<br />
haben gezeigt, dass die GMHütte<br />
in China auf dem richtigen Weg –<br />
und somit gut aufgestellt ist.<br />
Bernd Mayer<br />
Schon seit neun<br />
Jahren ist Dorothea<br />
Raspe aus Münster die Lektorin der <strong>glückauf</strong>, das heißt, sie<br />
liest in enger Zusammenarbeit mit der <strong>glückauf</strong>-Redaktion<br />
alle Artikel Korrektur. Jetzt bekam sie die Gelegenheit, sich<br />
die GMHütte bei einer exklusiven Führung einmal aus der<br />
Nähe anzuschauen. Sachkundig begleitet von Ralf Elixmann<br />
(Betriebsrat) erlebte sie zwei spannende Stunden lang das<br />
Geschehen im Stahl- und Walzwerk. Natürlich konnte auch<br />
sie sich der Faszination des E-Ofens nicht entziehen – einmal<br />
von nah mitzuerleben, wie der Ofen mit Schrott befüllt wird<br />
und die Flammen herausschlagen. Aber ebenso fesselte sie<br />
das Walzwerk: Das Bild der meterlangen orangeroten Stäbe,<br />
die in relativ dunkler Umgebung wie Feuerschlangen an ihr<br />
vorbeizogen, wird ihr sicher noch lange in Erinnerung bleiben.<br />
Es steht nicht zu erwarten, dass Frau Raspe jetzt mehr<br />
Fehler in der <strong>glückauf</strong> findet als zuvor. Aber einen besseren<br />
Einblick in die Arbeitsabläufe der GMHütte hat sie allemal.<br />
Das Foto zeigt Dorothea Raspe und Ralf Elixmann nach der<br />
Werksführung.<br />
mw<br />
glück auf · 4/2010 ............ 8<br />
Sehgewohnheiten<br />
der Kunden im Blick<br />
GMHütte · Der alte Imagefilm war in die Jahre<br />
gekommen, die letzte DVD verteilt. Was nun?<br />
Nils Belz und Dennis Drechsler bei der Bearbeitung des neuen GMH-Films<br />
ntensiv hatte man nach Produk-<br />
Itionsfirmen gesucht, Angebote<br />
eingeholt und Konzepte überprüft.<br />
Den Zuschlag erhielt die TVA Studio<br />
Nord aus Bremen. Für sie war<br />
die GMH-Gruppe keine Unbekannte<br />
mehr, hatte sie doch bereits den<br />
alten Film der GMHütte aktualisiert<br />
und den Besucherfilm der Stahlwerk<br />
Bous GmbH realisiert. Doch<br />
was sollte bei dem neuen GMHütte-<br />
Filmporträt anders werden?<br />
„Der alte Film war die eierlegendeWollmilch-<br />
sau. Er sollte den<br />
Besuchern die<br />
Stahlerzeugung<br />
erklären, Kunden<br />
die Leistungsfähigkeit<br />
des Unternehmens<br />
präsentieren<br />
und Jugendlichen<br />
Lust auf eine Ausbildung<br />
im Werk machen“, erläuterteTVA-Studio-Nord-Geschäftsführer<br />
Jörg Wohlgemuth. „Zur Entstehungszeit<br />
war das aktuell – heute<br />
sind die Sehgewohnheiten anders.<br />
Zielgruppen wollen gezielt angesprochen<br />
werden.“<br />
„Deshalb“, so GMHütte-Geschäftsführer<br />
Frank Koch (Vertrieb<br />
und Logistik), „haben wir bei der<br />
gemeinsamen Umsetzung auch<br />
ein anderes Konzept gewählt. Der<br />
aktuelle Film ist mit fünf Minuten<br />
deutlich kürzer, zeigt vor allem die<br />
Leistungsfähigkeit unseres Stahlwerks<br />
und richtet sich gezielt an<br />
die Kunden des Unternehmens.“<br />
Insgesamt sieben Drehtage war<br />
das Kamerateam um Kameramann<br />
Dennis Drechsler sowie Projektkoordinator<br />
und Cutter Nils Belz auf<br />
Schau doch mal !<br />
Der neue Imagefilm der GMHütte<br />
ist nun auch im Internet unter<br />
www.gmh.de zu sehen.<br />
Foto: TVA Studio Nord<br />
dem Werksgelände unterwegs. Sie<br />
suchten die richtige Position auf<br />
dem Schrottkran, brachten die Kamera<br />
vor dem E-Ofen in Stellung,<br />
drehten Mitarbeiter bei der Arbeit<br />
im Steuerstand oder bei der Stahlbearbeitung<br />
und rückten Blankstahl<br />
ins rechte Licht.<br />
„Die Herausforderung in einem<br />
Produktionsbetrieb wie hier ist es,<br />
die besten Bilder zu bekommen,<br />
ohne die ablaufenden Prozesse zu<br />
stören. Schließlich können wir<br />
nicht einfach<br />
Maschinen anhalten<br />
oder Arbeitsschrittewiederholen,<br />
nur<br />
weil mir gerade<br />
das Bild nicht<br />
passt“, erläutert<br />
Dennis Drechsler<br />
die Dreharbeiten.<br />
„Hier gibt die Produktion den Takt<br />
vor. Und wenn etwas nicht beim<br />
ersten Mal sitzt, sind eben Spontaneität<br />
und Flexibilität gefragt.“<br />
Die Mitarbeiter erwiesen sich<br />
dabei als kreative Ideengeber,<br />
wenn etwas nicht geklappt hatte.<br />
Nils Belz: „Sie haben uns Tipps<br />
für weitere Einstellungen gegeben<br />
oder Möglichkeiten gefunden, Prozesse<br />
deutlicher einzufangen.“<br />
Für den Film wurde nur ein<br />
Bruchteil des gedrehten Materials<br />
benötigt bzw. verwendet.<br />
Was „übrig blieb“, wird bereits<br />
im nächsten Projekt der TVA<br />
Studio Nord verarbeitet: einem<br />
Film über die Stahlerzeugung der<br />
GMHütte. Er soll Besucher auf<br />
Werks führungen einstimmen.<br />
mw
STAHL<br />
Als für die Werkfeuerwehr<br />
die Nacht zum Tag wurde<br />
GMHütte · Hochwassereinsatz im Stadtgebiet von Georgsmarienhütte<br />
Mehr Wasser als benötigt in Georgsmarienhütte: Oberfeuerwehrmann Daniel Kremer<br />
(links) und Jan-Hendrik Schulz (Feuerwehrmann) im Einsatzgebiet.<br />
„Land unter“ hieß es Ende des<br />
Spätsommers im Stadtgebiet von<br />
Georgsmarienhütte. Anhaltender<br />
Starkregen hatte das Abwassersystem<br />
aus dem Gleichgewicht<br />
gebracht. Die Düte – ein ansonsten<br />
kleiner und harmloser Bach<br />
– konnte die Wassermassen nicht<br />
mehr aufnehmen und trat massiv<br />
über seine Ufer. Im Stadtzentrum<br />
wurden zahllose Geschäfte,<br />
Arztpraxen, Wohngebäude und<br />
ein Kindergarten schwer in Mit-<br />
Stippvisite.<br />
Foto: Neue Osnabrücker Zeitung/Jörn Martens<br />
leidenschaft gezogen. Thomas<br />
Schmücker (Werksicherheit GM-<br />
Hütte) schildert den Ablauf der<br />
Ereignisse:<br />
3.30 Uhr nachts – die Werkfeuerwehr<br />
der GMHütte wird mit der<br />
Bitte alarmiert, die kommunale<br />
Stadtfeuerwehr zu unterstützen.<br />
Als Erstes müssen die 14 Kameraden<br />
Sandsäcke füllen und verbauen.<br />
Anschließend wird die<br />
Werkfeuerwehr zur Möbelfabrik<br />
Wiemann beordert. Dort stehen<br />
die gesamte Produktionshalle, das<br />
Lager und der Versandhof mitsamt<br />
den bereits beladenen Lkw unter<br />
Wasser.<br />
Zuerst muss der zentrale EDV-<br />
Raum vor den Wassermassen geschützt<br />
werden. Mit etwa hundert<br />
Sandsäcken und drei Pumpen gelingt<br />
es, das Wasser am Eindringen<br />
zu hindern.<br />
8 Uhr morgens – das Hochwasser<br />
hat seinen Scheitelpunkt überschritten.<br />
Jetzt kann man damit<br />
beginnen, die Produktionshallen<br />
wieder auszupumpen. Gleichzeitig<br />
werden ein großer Spielzeugfachmarkt<br />
und ein Schuhcenter<br />
abgesaugt. Dort hat das Hochwasser<br />
ebenfalls erhebliche Schäden<br />
hinterlassen. Die Kameraden der<br />
Werkfeuerwehr übernehmen anschließend<br />
mit ihren Pumpen<br />
noch drei Einfamilienhäuser, die<br />
bis unter die Kellerdecke voll Wasser<br />
stehen.<br />
Auf dem Werkgelände der GM-<br />
Hütte kommt es nur zu kleinen<br />
Einsätzen. Die Investitionen der<br />
letzten Jahre zur Sanierung der<br />
Abwasserrohre und der Dachentwässerungen<br />
haben sich bezahlt<br />
gemacht.<br />
18.30 abends – die Werkfeuerwehr<br />
der GMHütte kann ihren Einsatz<br />
beenden. Bereits wenige Tage<br />
später erhält sie ein sehr herzliches<br />
Dankesschreiben des Stadtbrandmeisters<br />
und der Geschäftsführung<br />
der Möbelfabrik Wiemann für ihre<br />
Hilfe.<br />
Foto: mw<br />
Gäste ungewöhnlicher Art bei der GMHütte: Rund 40 Medizinerinnen und Mediziner<br />
waren für eine Werksbesichtigung in das Stahlwerk nach Georgsmarienhütte gekommen.<br />
Anlass ihres Besuchs war eine Weiterbildung, die sie derzeit absolvieren und die mit der Zusatzbezeichnung<br />
„Sozialmedizin“ oder „Rehabilitationswesen“ abschließt. Angeboten wird sie von der Akademie für Sozialmedizin<br />
der Ärztekammer Westfalen-Lippe. Die Ärzte wollen später beispielsweise als Amtsarzt oder als Vertrauensarzt der<br />
Krankenkassen für Sozialleistungsträger arbeiten. Das heißt, dass sie später in der Kranken-, Renten- und Unfallversicherung<br />
oder der Arbeits- und Versorgungsverwaltung tätig sein werden (Stichwort: Sozialhilfe und Sozialleistungen).<br />
Vor allem wenn es um das Thema „Rehabilitationsmaßnahmen“ geht, müssen sich die Ärzte zukünftig<br />
mit gewerblichen Arbeitsplätzen sehr gut auskennen. Denn schließlich wird es für sie einmal darum gehen, leistungsgeminderte<br />
Personen wieder in das Erwerbsleben zu integrieren. Bei der GMHütte konnten sich die Mediziner<br />
ein Bild davon machen, welche Anforderungen an Arbeitsplätze gestellt werden bzw. welche Anforderungen<br />
sie erfüllen müssen. Und das Stahlwerk konnte andererseits zeigen, wie man als Unternehmen leistungsgeminderte<br />
Mitarbeiter unterstützen kann und welche Möglichkeiten es gibt, für diese Mitarbeiter Arbeitsplätze umzugestalten<br />
oder auch diese Mitarbeiter umzubesetzen. Das Foto zeigt die 40 Medizinerinnen und Mediziner kurz vor<br />
Beginn der für sie sicherlich aufschlussreichen Werksführung.<br />
Oliver Müller<br />
glück auf · 4/2010 ............ 9<br />
Alle Jahre wieder.<br />
Wie heißt es so schön bei<br />
BAP: „Verdammt lang her …“<br />
– und trotzdem hält der Kontakt zwischen den „Ehemaligen“ des Institutes<br />
für Aufbereitung der TU Clausthal immer noch. Seit fast 25 Jahren<br />
treffen sich die früheren Doktoranden gemeinsam mit ihrem Doktorvater<br />
Professor Klaus Schönert. Fast immer steht eine Werksbesichtigung auf<br />
dem Programm. Diesmal war es das Stahlwerk der GMHütte. Ingo Kolm,<br />
ebenfalls „alter“ Clausthaler, übernahm die Führung und freute sich, das<br />
eine oder andere bekannte Gesicht wiederzusehen. Den weitesten Weg<br />
hatte diesmal ein Kollege aus Litauen. Auch im nächsten Jahr steht das<br />
Ehemaligentreffen wieder an, diesmal im Großraum Ruhrgebiet.<br />
bmz<br />
Frohe Ferien.<br />
KURZ NOTIERT<br />
Werksfoto<br />
Energiekosten senken. Im Rahmen des IdeenManagements hatte<br />
die GMHütte eine besondere Aktion gestartet: Die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter waren aufgerufen, umsetzbare Verbesserungsvorschläge einzureichen,<br />
mit denen sich nachhaltig Energieverbräuche reduzieren und die<br />
Kosten senken lassen. Dabei sollten sie nicht nur den Blick auf die großen<br />
Verbräuche werfen, sondern auch darauf achten, wo im Kleinen gespart<br />
werden kann. Denn Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. 963 Verbesserungsvorschläge<br />
wurden eingereicht, die alle an der Verlosung eines Autos<br />
teilnahmen (Mercedes-A-Klasse). Gewinner Drazen Razek konnte den Pkw<br />
bereits entgegennehmen. Weitere Kollegen und Kolleginnen können sich<br />
neben der bereits bestehenden Prämierung durch das IdeenManagement<br />
über Preise freuen, die auch zu Hause die Energiekosten senken helfen.<br />
Über die Ideen und Ergebnisse des IdeenManagements im Jahr 2010<br />
berichten wir ausführlich in der nächsten <strong>glückauf</strong>.<br />
Foto: Andrea Busch<br />
Seit längerer Zeit bietet die Stadt<br />
Georgsmarienhütte während der<br />
Oster-, Sommer- und Herbstferien eine Betreuung für Grundschulkinder<br />
an. Sie erfreut sich Jahr für Jahr wachsender Nachfrage. Die GMHütte hat<br />
diese Betreuung über das Bündnis Familie von Anfang an unterstützt,<br />
sodass auch Arbeitnehmer der GMHütte von außerhalb das Angebot in<br />
Anspruch nehmen dürfen. Die Ferienbetreuung bietet Abwechslung vom<br />
Schulalltag, das heißt, hier soll nicht gelernt werden. Spiel, Spaß und<br />
Unterhaltung stehen im Mittelpunkt. Für die Herbstferien hatte sich die<br />
Georgsmarienhütte etwas Besonderes einfallen lassen: Mit Unterstützung<br />
des Familienzentrums „Marie’s Hütte“ wurde ein Aktionstag in der Grundschule<br />
Harderberg angeboten. Mit Schwungtuch, Bastelarbeiten zum<br />
Herbst, Kinderschminken, Waffelbacken und weiteren Angeboten verging<br />
der Vormittag wie im Fluge – und über 40 Kinder und ihre Betreuer hatten<br />
sichtlich Spaß!<br />
Andrea Busch
Lobenswerte<br />
Ausbildungshilfe<br />
GMHütte · Aufgestockt: Ausbildungsbeauftragten-<br />
Team bekam Zuwachs und ist 42 Mann/Frau stark.<br />
ie Geschäftsführung der GM-<br />
DHütte hatte ihre Ausbildungsbeauftragten<br />
in den Osnabrücker<br />
Zoo eingeladen, um ihnen für ihr<br />
Interesse am Thema Ausbildung<br />
und ihr Engagement für die Auszubildenden<br />
zu danken. Mit dabei<br />
waren auch Kollegen, die neu zu<br />
Ausbildungsbeauftragten ernannt<br />
werden sollten.<br />
Im Zoo erwartete sie alle ein<br />
eindrucksvoller Nachtrundgang.<br />
Erstaunlich, wie vor allem scheinbar<br />
bekannte Tiere in völlig neuem<br />
Licht erschienen, und zwar nicht<br />
nur der sachkundigen Erläuterungen<br />
der Zoo-Guides wegen.<br />
Bei einem gemeinsamen Abendessen<br />
ging es dann ebenfalls um<br />
den Nachwuchs: diesmal aber um<br />
die Auszubildenden der GMHütte.<br />
Arbeitsdirektor Felix Osterheider<br />
betonte nach der Ernennung der<br />
„Neuen“, wie wichtig eine Top-<br />
Ausbildung für die Zukunft der<br />
GMHütte sei.<br />
Die wesentlichen Neuerungen<br />
im Ausbildungsbereich stellten da-<br />
nach Christian Bloom und Peter<br />
Leimbrink vor. Demnach haben<br />
sich die Durchlaufpläne geändert.<br />
Denn die gewerblichen und kaufmännischen<br />
Azubis sollen zukünftig<br />
alle Unternehmensbereiche<br />
durchlaufen. Dazu wird auch ihr<br />
Schichteinsatz ausgeweitet. Wenn<br />
man sich wie bislang auf die Frühschicht<br />
beschränkt, können sie<br />
nämlich viele Betriebsbereiche<br />
nicht komplett kennenlernen.<br />
Besondere Bedeutung haben<br />
die Beurteilungen der Azubis im<br />
Betrieb. Denn davon hängt nicht<br />
nur die Übernahmeentscheidung,<br />
sondern auch eine Zusatzprämie<br />
ab. Sie soll ab 1. Januar 2011 für<br />
besonders guten Leistungen vergeben<br />
werden. Und um die Ausbildung<br />
der Ausbilder und Ausbildungsbeauftragten<br />
weiter voranzubringen,<br />
will man sich künftig<br />
regelmäßig in kleinerer Runde treffen.<br />
Bei diesen Arbeitstreffen wird<br />
man sich jeweils bestimmte Fachthemen<br />
vornehmen.<br />
Christian Bloom<br />
Letzte Zeugen<br />
GMHütte · Ein ehemaliger Zwangsarbeiter erzählt.<br />
Ende September war Igor Rudchin<br />
zu Gast in der Ausbildungswerkstatt<br />
der Georgsmarienhütte. Der<br />
aus Simferopol (Ukraine) stammende<br />
ehemalige Zwangsarbeiter<br />
erzählte dort Ausbildern und Auszubildenden<br />
seine ergreifende<br />
Geschichte aus der Zeit des 2. Weltkrieges,<br />
wie man sie sonst nur aus<br />
Büchern oder Filmen kennt. Es<br />
berichten Tonjo Kröger und Arkadi<br />
Schukmann:<br />
Ein Attentat auf einen deutschen<br />
Offizier auf einem Marktplatz war<br />
der Vorwand, den damals 15-jährigen<br />
Igor per Güterwaggon über<br />
Polen nach Deutschland ins Zwangs-<br />
arbeitslager zu verfrachten. Kaum<br />
in Deutschland angekommen, ging<br />
es direkt an die Arbeit: „Ich musste<br />
Stahlplatten für den Schienenverkehr<br />
tragen und Holzbalken bohren,<br />
und das bei ständigem Hungergefühl.<br />
Zu essen gab es dünne Suppe<br />
Foto: Magnus Blömer<br />
Aufmerksame Zuhörerinnen: Was Igor Rudchin zu erzählen hatte, löste Betroffenheit<br />
aus. Seine Aussagen wurden von einer Dolmetscherin (rechts) ins Deutsche übersetzt.<br />
und gerade einmal 250 g Brot pro<br />
Tag. Wir hatten so großen Hunger,<br />
dass wir durch die Straßen zogen<br />
und um Essen bettelten. Manchmal<br />
hatten wir Glück und bekamen<br />
etwas Brot, manchmal auch einfach<br />
nur Prügel.“<br />
Manchmal hatte er auch Glück,<br />
beispielsweise als er Herrn G. aus<br />
Hagen kennenlernte. Der hatte ihm<br />
während der Gefangenschaft heimlich<br />
Butterbrote zugesteckt, obwohl<br />
der Kontakt zu den Zwangsarbeitern<br />
streng verboten war.<br />
Eines Tages ging Igor wieder vom<br />
Hunger getrieben mit zwei weiteren<br />
Gefangenen betteln. Schließlich landeten<br />
sie in einem Wurstladen. Da<br />
kein Mensch im Laden war und Igor<br />
allein vom Geruch, wie er sagte,<br />
alles um sich herum vergaß, stahl er<br />
schließlich 700 g Wurst. Kaum aus<br />
dem Laden raus, wurde er gepackt<br />
und einem Polizisten übergeben.<br />
Der Polizist, der selbst auf einem<br />
STAHL<br />
Meisterlich.<br />
Die Ausbildung zum Industriemeister „Hüttenindustrie“ schultert die GMHütte in<br />
Eigenregie. Über einen Zeitraum von vier Jahren sind – neben den Mitarbeitern<br />
der GMHütte, die als Dozenten das Programm überhaupt erst ermöglicht haben und weiter ermöglichen –<br />
natürlich vor allem die 34 Teilnehmer gefordert. Jeden Samstag wird gebüffelt, um die am Jahresende anstehende<br />
IHK-Abschlussprüfung zu meistern. Da ist ein wenig Abwechslung zwischendurch sehr willkommen. Deshalb<br />
hieß es Anfang Oktober „Raus aus dem Schulungsraum“, um das Gelernte in der praktischen Anwendung zu<br />
sehen – und zwar beim Stahlwerk Arcelor Mittal in Bremen. Unter der charmanten Führung von Anette Kaldasch<br />
wurden dort der Hochofenbetrieb und das Konverterstahlwerk besichtigt: von der Roheisenvorbehandlung<br />
bis hin zur Stranggießanlage einschließlich Kokillen- und Segment-Instandhaltung. Zum krönenden Abschluss<br />
konnten die angehenden Meister noch die eindrucksvolle Warmbreitbandstraße in Aktion erleben. Sichtlich gut<br />
gelaunt stellten sie sich nach dem Rundgang dem Fotografen für ein Gruppenbild mit Dame.<br />
Luka Velikonja<br />
AZUBI-ECKE<br />
Fahrrad fuhr, trieb ihn mit Fußtritten<br />
die etwa 5 km lange Strecke zur<br />
Wache. Dort wurde Igor ohnmächtig<br />
geprügelt und erlitt bleibende<br />
Schäden, sodass er fast taub wurde.<br />
Danach brachten sie ihn zum Osnabrücker<br />
Schloss, dem Hauptsitz der<br />
Gestapo, wo er vier Tage lang in<br />
einen Bunker gesperrt wurde.<br />
Später bekommt er einen Ausbildungsplatz<br />
als Dreher beim Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte: „Ich weiß<br />
nicht, wie es dazu kam, vielleicht<br />
hatte ich Glück oder es war einfach<br />
nur Schicksal, dass ich aus Hunderten<br />
ausgewählt wurde und später<br />
eine Fortbildung in Hamburg-Altona<br />
machen durfte.“<br />
Die Bedingungen dort waren<br />
etwas besser, obwohl die ganze<br />
Stadt zerbombt war. Wie er sagt,<br />
waren es Phosphorbomben, welche<br />
alles zum Brennen brachten. Die<br />
Arbeiter spielten untereinander Karten<br />
um Zigaretten. Da Igor selbst<br />
Nichtraucher war, konnte er sie<br />
gegen Essensmarken tauschen.<br />
Igor erzählt, wie eines Tages sein<br />
Freund, als eine Art Abschreckung<br />
für die anderen, vor den Augen<br />
der Arbeiter erhängt wurde. Das zu<br />
erzählen ging Igor sehr nahe, sodass<br />
er sich kurz sammeln musste, um<br />
weiterzuerzählen.<br />
Nach der Fortbildung ging es<br />
nach Ohrbeck. Dort traf er eines<br />
Tages auf britische Soldaten, die<br />
ihn über mehrere Stationen hinweg<br />
zur russischen Besatzungszone<br />
brachten. Von hier aus wurde er<br />
von den Russen zurück nach Simferopol<br />
gebracht. Dort ging er zur<br />
Marine und war überall auf der<br />
Welt. Er besuchte unter anderem<br />
Afrika, Marokko, Spanien und einige<br />
Bundesstaaten der USA.<br />
In ein paar Jahren wird es wohl<br />
keine Zeitzeugen mehr geben, die<br />
so eine bewegende und spannende<br />
Geschichte erlebt haben.<br />
glück auf · 4/2010 .......... 10<br />
„Gut behüt(t)et“<br />
GMHütte · Auszubildende auf Kennenlernfahrt<br />
Teamarbeit: Bei gemeinsamen Aufgaben wächst das Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />
35 Auszubildende von GMHütte,<br />
IAG MAGNUM und RRO verbrachten<br />
Mitte Oktober eine Woche in<br />
der Jugendbildungsstätte „Haus<br />
Maria Frieden“. Unter dem Motto<br />
„Gut behüt(t)et“ konnten sie einander<br />
näher kennenlernen. Die<br />
Azubis Dennis Ballendat und Alexander<br />
Püning berichten:<br />
Der erste Tag begann mit Kennenlernspielen<br />
– und endete mit einer<br />
Feuermeditation. Am Dienstag<br />
übten wir, miteinander zu kommunizieren.<br />
Und am Mittwoch ging<br />
es bei einem Planspiel um Teamarbeit.<br />
Das Erlernte konnten wir am<br />
Nachmittag im Kletterwald Nettetal<br />
erproben. Trotz Wind und Hagel<br />
blieb die Motivation ungebrochen.<br />
Alle kehrten zwar erschöpft, aber<br />
auch gesund in die Jugendbildungsstätte<br />
zurück. Am Abend informierte<br />
die Jugendvertretung über die IG<br />
Werksfoto<br />
Foto: Haus Maria Frieden<br />
Metall. Am Donnerstag stand das<br />
Projekt „Gut behüt(t)et“ auf dem<br />
Programm. Jeder konnte sich für<br />
eine Arbeitsgruppe entscheiden.<br />
Zur Wahl standen Leinwand, Film,<br />
Foto-Story, Zeitung, Musik oder<br />
Technik.<br />
Die Gruppenergebnisse wurden<br />
am Abend dem BGG-Geschäftsführer<br />
Christian Bloom, Arbeitsdirektor<br />
Felix Osterheider, Ausbildungsleiter<br />
Peter Leimbrink und dem Betriebsratsvorsitzenden<br />
Ludwig Sandkämper<br />
präsentiert.<br />
Am Freitag konnten wir die<br />
Woche Revue passieren lassen, Meinungen<br />
äußern und Eindrücke schildern,<br />
gemeinsam mit Jugendausschussvertreter<br />
Julian Peters,<br />
Betriebsrat Udo Börger und unseren<br />
beiden Ausbildern Magnus<br />
Blömer und Carsten Ahlemeyer. Sie<br />
hatten uns die ganze Zeit über<br />
begleitet.
Zu Gast im hohen Norden<br />
Christopher Flore und Arne Müller<br />
– zwei kaufmännische Auszubildende<br />
der GMHütte – haben<br />
Ende September an einem dreiwöchigen<br />
Praktikum in Norwegen<br />
teilgenommen. Mit dabei waren<br />
auch je ein Auszubildender der<br />
Stadt Osnabrück, der Stadtwerke<br />
Osnabrück und der Elster GmbH.<br />
Gefördert wurde das Praktikum<br />
von der Inwent gGmbH, einem<br />
weltweit tätigen Unternehmen für<br />
Personalentwicklung, Weiterbildung<br />
und Dialog. Inwent arbeitet<br />
im Auftrag der Bundesregierung,<br />
der deutschen Wirtschaft und der<br />
Bundesländer. Austauschpartner<br />
waren eine norwegische Berufs-<br />
schule in Verdal (nahe Trondheim)<br />
und zwei Unternehmen vor Ort:<br />
Aker Solution AS und GE Wind<br />
Offshore Energy AS. Hier der<br />
Erfahrungsbericht der beiden<br />
GMH-Azubis:<br />
Um 10 Uhr morgens traten wir in<br />
Osnabrück die lange Reise nach<br />
Norwegen an. In letzter Sekunde<br />
erreichten wir die Fähre in Hirtshals<br />
und kamen am späten Abend in<br />
Norwegen an. Weiter ging es über<br />
Oslo und Trondheim in die 1.750 km<br />
entfernte Kleinstadt Verdal. Nachdem<br />
uns Frau Haga, unsere Kontaktperson<br />
der Austauschschule, freundlich<br />
begrüßt hatte, haben wir das<br />
STAHL<br />
GMHütte · Neue Perspektiven: Drei Wochen Praktikum in Norwegen<br />
ermöglichten Auszubildenden erste internationale Berufserfahrungen.<br />
kleine Ferienhaus auf dem Hof der<br />
Familie Haga bezogen. Nach einem<br />
erholsamen Wochenende ging es in<br />
die Unternehmen:<br />
Christopher wurde bei der GE<br />
Wind Offshore Energy AS untergebracht,<br />
einem Unternehmen, das<br />
ausschließlich auf die Produktion<br />
von 3,5-MW-Offshore-Turbinen spezialisiert<br />
ist, die es in kleinerer Stückzahl<br />
herstellt. Zu seinen Aufgaben<br />
gehörten Bürotätigkeiten und die<br />
Integration einer Qualitätsmanagement-Struktur.<br />
Arne kam bei Aker Solutions in<br />
der Assembly Area unter. Während<br />
des Praktikums durchlief er verschiedene<br />
Bereiche, zum Beispiel auch<br />
die Kran- und Transportabteilung.<br />
So bekam er einen guten Einblick in<br />
die Produktionsabläufe des Unternehmens.<br />
Seine Aufgaben reichten<br />
vom Gerüstbau über den Lastentransport<br />
bis hin zu einer Testfahrt<br />
mit einem 750-t-Liebherr-Kran.<br />
Nach der Arbeit konnten wir an<br />
zahlreichen kulturellen und abenteuerlichen<br />
Veranstaltungen teilnehmen,<br />
darunter die Internationale<br />
Woche der Berufsschule Verdal, ein<br />
Besuch im Wikingerzentrum Stiklestad<br />
und ein Segeltörn auf einem<br />
150 Jahre alten Einmaster.<br />
Trotz ausgiebiger Suche in den<br />
Wäldern Verdals ist uns im Land der<br />
Elche keines dieser Tiere begegnet –<br />
zumindest nicht in natura. Nur einmal<br />
kamen wir solch einem Tier sehr<br />
nahe: beim Dinner bei unserer Gastgeberin.<br />
Auffällige Notruf-Aufkleber<br />
versprechen schnelle Hilfe<br />
GMHütte · Wer kennt das nicht aus dem Privatleben? Man muss dringend<br />
telefonieren, um eine wichtige Information einzuholen oder einen Termin<br />
abzusagen – und ausgerechnet jetzt ist die Leitung blockiert.<br />
as für das Privatleben gilt, gilt<br />
Werst recht für das Berufsleben.<br />
Und ganz besonders für den Fall,<br />
dass man einen Notruf absetzen will,<br />
um bei einem Unfall Rettungskräfte<br />
zu Hilfe zu rufen oder bei einem<br />
Entstehungsbrand die Werkfeuer-<br />
Foto: Aker Verdal<br />
Schnupperten in Norwegen internationales Flair und „Höhenluft“ (von links nach<br />
rechts): Daniela Gödde (Elster), Frank Möllenbeck (Stadtwerke Osnabrück), Christopher<br />
Flore (GMHütte), Jana Klumpe (Stadt Osnabrück) und Arne Müller (GMHütte).<br />
wehr zu alarmieren. Wenn es hier zu<br />
unnötigen Verzögerungen kommt,<br />
kann es für die Betroffenen sogar<br />
(lebens-) gefährlich werden.<br />
Fachleute sprechen in solchen<br />
Fällen auch davon, dass die Rettungskette<br />
unterbrochen ist. Und<br />
Die Nummern<br />
für den Notfall<br />
Bei einem Unfall oder Brand kommt<br />
es vor allem auf eins an: dass so<br />
schnell wie möglich Hilfe eintrifft.<br />
Mit den neuen Aufklebern sind beste<br />
Voraussetzungen dafür geschaffen.<br />
Denn die Telefonnummern springen<br />
bereits beim ersten Blick ins Auge:<br />
41 10 für den Unfall-Notruf und<br />
41 12 für den Feuer-Notruf.<br />
AZUBI-ECKE<br />
wie jeder weiß, ist jede Kette nur so<br />
stark wie ihr schwächstes Glied.<br />
Wenn es um Lebensrettung und<br />
Schadensverhütung geht, darf man<br />
nichts dem Zufall überlassen. Das<br />
dachte sich auch Benjamin Biemann<br />
von der Werkssicherheit und reichte<br />
einen Verbesserungsvorschlag ein.<br />
Ihm war aufgefallen: In der letzten<br />
Zeit kam es wiederholt vor, dass<br />
„normale“ Telefongespräche auf den<br />
Notruf-Apparaten 41 10 und 41 12<br />
aufgelaufen waren. Andererseits<br />
kam es genauso häufig vor, dass<br />
Notrufe auf den Telefonapparaten in<br />
der Sanitätsstelle, in Tor 4 bzw. beim<br />
Brandmeister gemeldet wurden.<br />
Dadurch kam es zu Verzögerungen<br />
beim Eintreffen der Einsatzkräfte –<br />
ein Zustand, der absolut unzumutbar<br />
und untragbar war.<br />
Deshalb hatte sich der Einreicher<br />
Benjamin Biemann überlegt, wie<br />
man solche Verwechslungen zukünf-<br />
glück auf · 4/2010 .......... 11<br />
Experimentell.<br />
Unter „gelebter Kooperation“ kann<br />
man auch verstehen, eine Schule<br />
mit Fachwissen zu unterstützen. Von dieser Art Hilfe profitierte jetzt die<br />
Sophie-Scholl-Schule in Kloster Oesede. Denn Anfang November halfen<br />
einige „Externe“ bei der Inventarisierung des Physikraumbestandes: Peter<br />
Hoffmann, ehemaliger Mitarbeiter der GMHütte, und Auszubildende des<br />
2. Lehrjahres der Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte. Neben<br />
Wissen war auch handwerkliches Geschick gefragt. Sie brachten nämlich<br />
unter anderem eine Dampfmaschine wieder ans Laufen, reparierten Schaltgeräte<br />
und setzten Baukästen instand. Jetzt können die Physiklehrer für<br />
ihre Schüler wieder experimentieren. Während der Inventarisierung sorgte<br />
die Schülerfirma „Picanto – Food and more“ für entsprechende Stärkung.<br />
Organisiert hatte die Aktion Danielle Bohatschek (pädagogische Mitarbeiterin<br />
der Sophie-Scholl-Schule) und die Servicestelle Schule-Wirtschaft. Nicht<br />
nur eine nette Erinnerung an die Kinderzeit, sondern auch heute noch im<br />
Schulunterricht im Einsatz: eine Dampfmaschine.<br />
KURZ NOTIERT<br />
Foto: Maren Netkowski<br />
Maren Netkowski<br />
Lehrreich. Bei den diesjährigen Wartungs- und Reparaturarbeiten der<br />
GMHütte mussten auch die Azubis des 2. und 3. Lehrjahrs mit anpacken.<br />
Sie übernahmen Arbeiten, die bislang Ferienarbeiter erledigt hatten. Azubi<br />
Tillmann Siepelmeyer zog für sich eine positive Bilanz: „Die Betriebe waren<br />
über jede ‚helfende Hand‘ glücklich. Man hat uns freundlich in die Schicht<br />
aufgenommen. Mir ging es weniger darum, Geld zu verdienen, sondern<br />
Schichtarbeit zu erleben, die sicher nicht jedermanns Sache ist. Dennoch<br />
sollte man diese Erfahrung einmal gemacht haben.“<br />
Die Notrufe landen immer in der Zentrale (Tor 4), zum Beispiel bei Bernd Flaspöhler.<br />
Er leitet sie als Erstes an Sanitätsstelle oder Werkfeuerwehr weiter.<br />
tig vermeiden könnte. Seine Idee:<br />
Jeder Telefonapparat im Werk wird<br />
gut sichtbar mit den Notruf-Nummern<br />
41 10 bei Unfall und 41 12<br />
bei Feuer gekennzeichnet – ein<br />
Vorschlag, der von der Geschäftsführung<br />
sehr begrüßt und von der<br />
Werkssicherheit umgehend umgesetzt<br />
wurde.<br />
Fotos: Thomas Schmücker<br />
Sie bestellte entsprechende<br />
Aufkleber und versorgte damit alle<br />
Betriebs- und Abteilungsleiter, die<br />
sie in ihrem Zuständigkeitsbereich<br />
verteilten. Kein Zweifel: So ein kleiner<br />
Aufkleber kann große Wirkung<br />
entfalten, wenn es auf Schnelligkeit<br />
ankommt.<br />
Norbert Kölker
usbau der Hochstraße, der:<br />
Awar in den 1970er Jahren geplant.<br />
In den 1960er Jahren war<br />
das Alte nicht mehr chic, geschweige<br />
denn erhaltenswert. Der Bürgermeister<br />
der Gemeinde Georgsmarienhütte,<br />
Karl Niemeyer, beantragte<br />
Gelder, um die unansehnlich gewordene<br />
„Alte Kolonie“ sanieren<br />
zu lassen. Das hieß Abriss und<br />
Neubau des kompletten Ortskerns.<br />
Aber nicht alle Pläne wurden umgesetzt.<br />
Der Ausbau der Hochstraße<br />
sollte direkt in drittel Turmhöhe<br />
und fast auf Armeslänge an der Lutherkirche<br />
vorbeigeführt werden.<br />
Die Kirchengemeinde klagte und<br />
bekam Recht. Die Straße wurde im<br />
Kirchenbereich nicht durchgebaut.<br />
eerdigungen, die evange-<br />
Blischen: nahm bis 1866 der<br />
Hauptlehrer vor. Er schaufelte die<br />
Gräber und hielt eine Ansprache.<br />
Als es Hauptlehrer Brandt zu viel<br />
wurde, kam ein „Hilfsgeistlicher“<br />
von St. Katharinen herüber, der am<br />
Grab professionellen Trost spendete.<br />
losetts mit Spülvorrichtung,<br />
Cerste: befanden sich im 1872<br />
gegründeten und 1894 erweiterten<br />
Krankenhaus, das damals schon<br />
Vorbild für kleine Städte war. Es<br />
verfügte als eines der ersten Häuser<br />
bereits vor der Jahrhundertwende<br />
über elektrisches Licht, das man<br />
für hygienischer hielt als Gaslicht,<br />
und verzichtete – ebenfalls aus hygienischen<br />
Gründen – auf Gardinen<br />
und Vorhänge.<br />
achstuhl, stählerner: wurde<br />
Din den 1920er Jahren konstruiert,<br />
um die Konjunktur anzukurbeln.<br />
Die Herz-Jesu-Kirche war das<br />
wichtigste Versuchsobjekt. Das<br />
Experiment ist zwar nicht misslungen,<br />
die Kirche steht ja noch,<br />
aber durchsetzen konnte sich die<br />
Idee nicht.<br />
ngelsmann“, der: Kosename,<br />
Emit dem Königin Marie ihren<br />
Mann benannte.<br />
ell versoupen, das: war bei den<br />
FProtestanten unbekannt. Nach<br />
einem Leichenbegängnis gingen<br />
sie wieder an die Arbeit oder nach<br />
Hause, während die Katholiken<br />
den Rest des Tages in der Wirtschaft<br />
verbrachten. Der Werks-<br />
vorstand öffnete 1857 den eigens<br />
für die Protestanten angelegten<br />
Friedhof ziemlich schnell auch<br />
für Katholiken, in der stillen Hoffnung,<br />
die Katholiken würden den<br />
schlichten Brauch der Protestanten<br />
übernehmen. Aber es kam anders:<br />
Die Protestanten schauten sich das<br />
„Fellversaufen“ von den Katholiken<br />
ab und verbrachten nun auch<br />
ihrerseits nach einer Beerdigung<br />
den Tag in einer Schenke.<br />
eorg und Marie: Löwenpaar,<br />
Gdas die Stadt Georgsmarienhütte<br />
anlässlich der Stadtwerdung<br />
1970 dem Osnabrücker Zoo<br />
stiftete. Die beiden 14 Monate<br />
alten Jungtiere lösten den altersschwachen<br />
„Osna“ ab.<br />
üttenschlackensteine, die: sind<br />
Heine Erfindung des Georgsmarienhütter<br />
Ingenieurs Friedrich<br />
Lührmann, der als Erster Hochofenschlacke<br />
granulierte und mit<br />
Zement vermischte. Ab 1885 wurden<br />
die Steine in Serie produziert.<br />
Fast jedes Haus in der Gemeinde<br />
Georgsmarienhütte wurde damals<br />
aus diesem Material erbaut.<br />
nteressant ist die Höhe des Kran-<br />
Ikenstandes nach dem 2. Weltkrieg.<br />
Etwa 30 Tage im Jahr feierten<br />
die Hüttenarbeiter durchschnittlich<br />
krank – für den Verdienst<br />
konnte man praktisch nichts kaufen,<br />
wozu also arbeiten? Als es nach<br />
der Währungsreform 1949 wieder<br />
Ware fürs Geld gab, sank der Krankenstand<br />
auf 1–2 Tage im Jahr. Im<br />
Vergleich: Der durchschnittliche<br />
STAHL<br />
Georgsmarienhütte für Fortgeschrittene<br />
Die Geschichte von Georgsmarienhütte in Stichworten von A bis Z: Die folgenden Kuriositäten und<br />
Anekdoten kommen in keinem Geschichtsbuch vor, waren noch nie Gegenstand eines Aufsatzes oder<br />
einer Dissertation, sind aber deshalb nicht weniger wichtig und wissenswert.<br />
Archiv Werner Beermann<br />
Dachstuhl: Äußerst kreativ, um den Absatz zu steigern: stählerne Dachstühle. Aber<br />
obwohl die Idee gut war, konnte sie sich nicht durchsetzen.<br />
Archiv Werner Beermann<br />
Ausbau der Hochstraße: Die Sanierung der Hochstraße war damals dringend notwendig.<br />
Aber musste die neue direkt an der Lutherkirche vorbeiführen? Nein, sagt die<br />
Kirchengemeinde, klagt und bekommt Recht.<br />
Krankenstand eines heutigen Betriebes<br />
liegt bei etwas mehr als 10<br />
Tagen pro Jahr und Person.<br />
ubelfeier zum 100. Geburtstag,<br />
Jdie: fand 1960 im Kasino statt.<br />
Befragt man alte Georgsmarienhütter<br />
nach diesem Jubiläum, erinnern<br />
sich die meisten nur noch<br />
ans Freibier.<br />
rug, Manfred: Schauspieler,<br />
Kder als kleiner Junge mit seinen<br />
Eltern von 1939 bis 1940 in<br />
Georgsmarienhütte in der Egerländerstraße<br />
7 lebte (heute Glückauf-<br />
Straße, gegenüber Lidl). Er ärgerte<br />
sich noch knapp 60 Jahre später<br />
darüber, dass am Nachmittag der<br />
Schatten des Gasometers auf seinen<br />
Sandkasten fiel.<br />
iebesgaben“, die: mussten in<br />
Lder Gemeinde durch Büchsensammlungen<br />
aufgebracht werden,<br />
um Teile des Gehaltes des Pastors<br />
zu bestreiten. Doch der verhungerte<br />
auch so nicht, denn den größten<br />
Teil seines Salärs bezahlte das<br />
Werk.<br />
isi, geliebte: Kosewort König<br />
MGeorgs für seine Gattin Marie.<br />
atur und Umwelt, die: spielten<br />
Nin der Stahlproduktion lange<br />
Zeit nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Noch in den 1970er Jahren quoll<br />
es schwarz aus den zahlreichen<br />
Schloten und Schornsteinen. Als<br />
die kritische Jugend in den 1980er<br />
Jahren mit Populärwerden der Grünen<br />
mal nachfragten, hieß es: „Seid<br />
still, das ist alles Wasserdampf.“<br />
rt der „Vergnügungssucht“,<br />
Oder: welcher die ohnehin<br />
trinkfreudigen Georgsmarienhütter<br />
noch anreize, so beschreibt<br />
der Superintendent Paul Roesener<br />
in seinem Visitationsbericht von<br />
1930 die Zustände im Kasino. Zu<br />
seinem Entsetzen sei dort jeden<br />
Sonntag etwas los und das Blaue<br />
Kreuz (Selbsthilfegruppe der Antialkoholiker)<br />
habe seitdem große<br />
Nachwuchsschwierigkeiten.<br />
ost, die: befand sich 1860 in<br />
POesede; 1866 wurde sie nach<br />
Georgsmarienhütte verlegt, 1869<br />
sollte sie wieder nach Oesede zurückverlegt<br />
werden, um eine Expressstrecke<br />
zwischen Osnabrück<br />
und Iburg einzurichten. Über einen<br />
Mittelsmann ließ das Werk der<br />
glück auf · 4/2010 .......... 12<br />
preußischen Oberpostdirektion in<br />
Berlin ausrichten, dass die Arbeiter<br />
einen Teil ihres Lohnes zu ihren Familien<br />
nach Hause schickten. Man<br />
würde es sehr beklagen, „wenn die<br />
Arbeiter genöthigt würden, diese<br />
Geldsendungen bei der Postspedition<br />
in Oesede, welche dem Vernehmen<br />
nach in einem Wirtshaus errichtet<br />
werden soll, einzuzahlen“.<br />
Offenbar ein gutes Argument: Die<br />
Post bleibt in Georgsmarienhütte.<br />
uirll, Karl: betrieb bis 1890 die<br />
QPapiermühle in Oesede. Dann<br />
musste er die Produktion aufgeben.<br />
Das Werk zog zu viel Wasser aus<br />
der Düte, sodass die Mühle nicht<br />
mehr betriebsfähig war.<br />
eformen, die: die der Preuße<br />
RBismarck König Georg V. vorschlug,<br />
um das Königreich Hannover<br />
aus seiner Rückständigkeit<br />
herauszuholen, lehnte der als „Monarch,<br />
Christ und Welf“ ab – und<br />
legte so die Entwicklung der In-<br />
dustrie lahm. Erst als Bismarck den<br />
blinden König ins Exil geschickt<br />
und selbst die notwendigen Reformen<br />
durchgeführt hat, floriert<br />
das Königreich. Ironie der Geschichte:<br />
Der große Reformer und<br />
Reichsgründer Bismarck gibt einem<br />
salzigen Hering seinen Namen,<br />
Georg und Marie hingegen einem<br />
Stahlwerk, einer Holding mit rund<br />
50 Unternehmen und einer Stadt<br />
mit mehr als 33.000 Einwohnern.<br />
chienensammlung, die: welche<br />
Sder Hüttengeneraldirektor August<br />
Haarmann anlegte und auf allen<br />
großen Weltausstellungen um<br />
1900 auf mehr als 2.000 m2 zeigte.<br />
Am Schluss wollte sie keiner haben.<br />
Die großzügig dem kulturhisstorischen<br />
Museum überlassenen<br />
Stücke finden nicht den rechten<br />
Anklang. Selbst das Museum für<br />
Verkehr und Technik in Berlin,<br />
das die mehrere Eisenbahnwaggons<br />
umfassende Sammlung aufnimmt,<br />
zeigte nur einen Bruchteil<br />
der Sammlung. Sie liegt heute in<br />
Kisten verstaut im Magazin.<br />
elefonanschluss, der: wurde<br />
Tvon August Haarmann schon<br />
früh beantragt, als andere das<br />
Fernsprechen noch für eine überflüssige<br />
Erfindung hielten. Als die<br />
Post die Anschlüsse 1905 endlich<br />
verlegte, bekam das Hüttenwerk<br />
die Nummer 1, die Stahmer’schen<br />
Werke die Nummer 2 und das Gesellschaftshaus<br />
mit der dort untergebrachten<br />
Weinhandlung die<br />
Nummer 3. Krankenhaus, Arzt,<br />
Feuerwehr und Seelsorger wurden<br />
erst viel später ans Netz angeschlossen.<br />
hrmacher Jasper, der: eröff-<br />
Unete sein Geschäft 1881 in Georgsmarienhütte.<br />
Der Besitz einer<br />
Uhr war für Schichtarbeiter unabdingbar.<br />
Es wurden sogar Schulden<br />
für einen Chronometer gemacht.<br />
Die Zeitgenauigkeit wurde durch<br />
den Meister sichergestellt, der einmal<br />
in der Woche zum <strong>Bahn</strong>hof<br />
fuhr, um die genaue Uhrzeit zu<br />
ermitteln und alle anderen Uhren<br />
danach zu stellen.<br />
erlegung der L 95, die: sollte<br />
V1978 im Bereich des Kasinos<br />
entweder durch den Kasinoteich<br />
oder aber über das Klöckner-Gelände<br />
führen. Am Ende fiel die Entscheidung,<br />
den Park unversehrt<br />
zu lassen. Eine gute Entscheidung.<br />
Wo hätte man sonst das Kasinoparkfest<br />
feiern sollen?<br />
aldbad, das: war ursprünglich<br />
Wein Stauweiher mit Kühlwasser<br />
für den Hochofen. Dass sich das<br />
eiskalte Gewässer auch zum Baden<br />
eignet, schadet der ursprünglichen<br />
Funktion nicht.<br />
Archiv Werner Beermann<br />
Das Jubiläum: Die 100 Jahre Gemeinde Georgsmarienhütte werden festlich im Kasino<br />
begangen. Wie man sieht: Ein bisschen mehr als Freibier hat es wohl doch gegeben.<br />
-fach ist die Hütte totgesagt<br />
Xworden. Die erste ernsthafte<br />
Krise musste sie 1857 überstehen,<br />
die aktuellste (mit Kurzarbeit)<br />
2009. Ungezählt die Demonstrationen,<br />
Schweigemärsche und Aufrufe<br />
an die Politiker in den 1980er<br />
Jahren. Die Hütte produziert immer<br />
noch. Totgesagte leben länger.<br />
achten, Schiffe und Passagier-<br />
Ydampfer betrieb der Reeder<br />
Johann Caesar Godeffroy, als er<br />
1856 als einer der wichtigsten Aktionäre<br />
in die Georgsmarienhütte<br />
investierte. Die ersten Gewinne<br />
machten ihn allerdings leichtsinnig.<br />
Bei der 2. Investition in das<br />
Osnabrücker Stahlwerk verlor er<br />
Unsummen, weil das Werk nicht<br />
gleich den erneut erwarteten Gewinn<br />
abwarf. Godeffroy starb völlig<br />
verarmt in Hamburg.<br />
usammenschluss, der freiwil-<br />
Zlige: sollte im Jahr 1970 sechs<br />
Gemeinden unter dem Kunstnamen<br />
„Dütenau“ zu einer Großgemeinde<br />
zusammenschließen. Das<br />
Werk intervenierte gegen diese<br />
Namensgebung und bekam Recht.<br />
Seitdem heißt Georgsmarienhütte<br />
Georgsmarienhütte – und das ist in<br />
diesem Jahr genau 40 Jahre her.<br />
Inge Becher
hne dich ist alles doof“ war<br />
Odas Motto eines Projektes der<br />
Schule am Teutoburger Wald, an<br />
dem Schülerinnen und Schüler der<br />
Klassen eins bis sechs teilgenommen<br />
haben. Die Idee war, das Sozialkompetenztraining<br />
der Förderschule<br />
um den Schwerpunkt „Lernen“ zu<br />
erweitern – mit dem Ziel, Klassenklima,<br />
Teamfähigkeit und Persönlichkeit<br />
der Kinder zu stärken.<br />
ie Bewerberzahlen gehen zu-<br />
Drück, der drohende Fachkräftemangel<br />
ist in aller Munde. Auch<br />
für Unternehmen im Landkreis Osnabrück<br />
ist es zunehmend schwierig,<br />
geeignete Nachwuchskräfte zu<br />
gewinnen. Hier setzt die Servicestelle<br />
Schule-Wirtschaft an. Sie will frühzeitig<br />
zwischen Unternehmen und<br />
Schulen vermitteln.<br />
Das Projekt wurde im vergangenen<br />
Jahr vom Kreisverband der<br />
Arbeiterwohlfahrt gestartet – finanziert<br />
von MaßArbeit und der Stiftung<br />
der Sparkassen im Landkreis<br />
„An Förderschulen müssen sich<br />
die Klassen mehr als an anderen<br />
Schulformen nach den Sommerferien<br />
neu finden“, erläuterte Mignon<br />
Dunker, Sozialarbeiterin der Schule.<br />
„Einige Schüler gehen weg, werden<br />
zurück- oder umgeschult, sodass<br />
viele in bestehende Klassengemeinschaften<br />
neu integriert werden<br />
müssen. Betroffen sind hauptsächlich<br />
Schülerinnen und Schüler der<br />
Osnabrück. Jetzt soll es für drei Jahre<br />
fortgesetzt werden. Neu unter den<br />
Förderern ist die Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte. Ihr Engagement<br />
ermög-licht eine Ausweitung<br />
des Projekts. Denn bislang war die<br />
Servicestelle nur im Südkreis am<br />
Standort der Berufsbildungsgesellschaft<br />
Georgsmarienhütte aktiv. Jetzt<br />
wird mit einem weiteren Standort in<br />
Bramsche das gesamte Kreisgebiet<br />
abgedeckt.<br />
Dass das Projekt notwendig<br />
ist und auch funktioniert, daran<br />
herrscht unter den Beteiligten kein<br />
STAHL<br />
Ohne dich ist alles doof<br />
Schüler an Förderschulen haben es besonders schwer. Ein Projekt sollte<br />
Klassengemeinschaft, Teamfähigkeit und Selbstbewusstsein stärken.<br />
Primar- und Mittelstufe. Das soziale<br />
Lernen spielt auch deshalb eine<br />
besonders große Rolle.“<br />
Zwei Tage verbrachte jede Klasse<br />
im Lernstandort „Noller Schlucht“ –<br />
gemeinsam mit ihrer Klassenleitung<br />
und der Schulsozialarbeit. Je nach<br />
Klassen- und Altersstufe befassten<br />
sie sich mit Elementen aus dem<br />
Sozialkompetenztraining, der Werkpädagogik,<br />
der Erlebnis- und der<br />
Umweltpädagogik. „Dabei<br />
haben die Stärkung der<br />
„Das soziale Lernen spielt eine beson- eigenen Persönlichkeit, der<br />
ders große Rolle an Förderschulen. “ Klassengemeinschaft sowie<br />
MIGNON DUNKER der Umgang miteinander<br />
und mit sich selbst die<br />
Hauptrolle gespielt“, so<br />
Mignon Dunker.<br />
An den Nachmittagen standen<br />
gemeinsame Aktionen im Mittelpunkt.<br />
So verbrachte man die Zeit<br />
mit Töpfern, Brötchenbacken, der<br />
Herstellung von Bilderrahmen oder<br />
dem Basteln von Schatzkis-ten. Zum<br />
großen Teil wurden dabei Angebote<br />
des Lernstandortes „Noller<br />
Schlucht“ genutzt.<br />
Möglich wurde das Projekt dank<br />
einer Spende der Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte in Höhe von<br />
2.700 Euro. Darüber hinaus engagierten<br />
sich der Förderverein der<br />
Foto: Meike Wirtz<br />
Schule sowie der Caritasverband für<br />
Freuten sich über so viel Kreativität und Engagement der Schülerinnen und Schüler: die Stadt und den Landkreis Osna-<br />
Hermann Cordes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte,<br />
Foto: Meike Wirtz<br />
brück.<br />
mit Mignon Dunker und Kindern der 5. Klasse der Teutoburger-Wald-Schule.<br />
Carina Heering<br />
Gegenseitige Schützenhilfe<br />
Konzertierte Aktion: Schule und Wirtschaft engagieren sich gegen Bewerbermangel.<br />
Zweifel: „Gerade in kleineren Betrieben<br />
macht sich der Fachkräftemangel<br />
bemerkbar. Unternehmen und<br />
Schulen müssen daher frühzeitig<br />
aufeinander zugehen“, sagt MaßArbeit-Vorstand<br />
Siegfried Averhage.<br />
„Hier leistet die Servicestelle<br />
wertvolle Unterstützung“, ergänzt<br />
Dr. Reinhold Kassing von der Sparkassenstiftung.<br />
„Das Pilotjahr ist sehr<br />
gut gelaufen. Die Entscheidung für<br />
eine Weiterführung des Projektes ist<br />
uns leichtgefallen.“<br />
Hermann Cordes, Vorstandsvorsitzender<br />
der Stiftung Stahlwerk<br />
glück auf · 4/2010 .......... 13<br />
Startschuss.<br />
Im Medienforum in Bersenbrück fiel der<br />
offizielle Startschuss für bilnos. Das Projekt<br />
will im nördlichen Osnabrücker Land Bildungs- und Lernberatung anbieten<br />
– von den Grundschulen über die weiterführenden bis hin in die berufsbildenden<br />
Schulen. „Wir haben die notwendigen Mittel und qualifizierte Mitarbeiter.<br />
Das sind gute Voraussetzungen für die kommenden drei Projektjahre“,<br />
sagte Siegfried Leicht, Vorsitzender des Bildungsfonds. Der Verein ist<br />
Träger der Maßnahme. Ab sofort will man intensiv die Schulen der Region<br />
kontaktieren und individuelle Fördermöglichkeiten für Schüler/innen mit<br />
Lernschwächen vorstellen. „Wie groß der Bedarf ist, wissen die Lehrkräfte<br />
vor Ort“, so Thomas Nachtwey vom Bildungswerk der Niedersächsischen<br />
Wirtschaft, der die Umsetzung von bilnos koordiniert. Zu den wichtigsten<br />
Geldgebern des 260.000 Euro teuren Projektes gehören die Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte und die RWE Stiftung (von links nach rechts):<br />
Samtgemeindebürgermeister Dr. Michael Lübbersmann (Bersenbrück),<br />
Siegfried Leicht, Hermann Cordes (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte), Dr. Beate-Maria Zimmermann (Geschäftsführerin<br />
Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte), Dr. Stephan Muschick (Geschäftsführer<br />
RWE Stiftung) und Wolfgang Schenk (Geschäftsführer Initiativkreis<br />
Region Osnabrück e.V.). pkm<br />
Georgsmarienhütte, erinnert daran,<br />
dass man bereits die Kooperation<br />
zwischen Sophie-Scholl-Schule in<br />
Kloster Oesede und Georgsmarienhütte<br />
GmbH finanziell gefördert<br />
hatte: „Diese Kooperation erwies<br />
sich als ‚Erfolgsmodell‘, an dem sich<br />
mittlerweile weitere Unternehmen<br />
beteiligen.“<br />
Im vergangenen Jahr konnten<br />
zudem weitere enge und erfolgreiche<br />
Partnerschaften zwischen<br />
Haupt- und Realschulen und Unternehmen<br />
initiiert werden. Erfreut<br />
zeigte sich daher Dr. Siegfried<br />
Foto: bilnos<br />
Hoffmann, Vorstandsvorsitzender<br />
der AWO, über die Fortführung<br />
der Servicestelle: „Als Träger von<br />
Schulsozialarbeit wissen wir, welche<br />
Chancen sich den Jugendlichen aus<br />
der Kooperation mit Unternehmen<br />
bieten.“<br />
Die Gesamtkosten für das dreijährige<br />
Projekt belaufen sich auf rund<br />
250.000 Euro. Stiftung Stahlwerk<br />
Georgsmarienhütte und die Stiftungen<br />
der Sparkasse beteiligen sich<br />
jeweils mit 45.000 Euro.<br />
bmz<br />
Die Mitarbeiterinnen Annette Rosken<br />
(links) und Maren Netkowski<br />
(2. von links) von der Servicestelle Schule-<br />
Wirtschaft gemeinsam mit den Repräsentanten<br />
der Kooperationspartner und der<br />
beiden Stiftungen, die diese Einrichtung<br />
finanziell fördern.<br />
Foto: vl
STAHL<br />
Baggerschere schneidet<br />
auch finanziell glänzend ab<br />
MA · Konsequente Schrott-Logistik: RRD nimmt in Troisdorf 42-t-Bagger in<br />
Betrieb – und holt damit einen Teil der Wertschöpfung in die Gruppe zurück.<br />
Setzten die Idee erfolgreich um: Daniel<br />
Breitbarth (RRD), Peter Pfeil (Mannstaedt),<br />
Peter Kalinowski und Heinrich<br />
Tomanek (beide RRD).<br />
anch einer mag „Respekt!“<br />
Mmurmeln, wenn die ehemaligen<br />
Mannstaedter Peter Kalinowski<br />
und Heinrich Tomanek (nun in<br />
Diensten der Rohstoff Recycling<br />
Dortmund) den gelben Koloss in<br />
Betrieb setzen. Er steht seit Neuestem<br />
auf dem sogenannten „Jüngel-<br />
Platz“ des Mannstaedt-Geländes in<br />
Troisdorf, um dort Schrott zu zerkleinern<br />
und zu sortieren.<br />
Stolze 42 t wiegt der Mobilbagger,<br />
der neben Greifer und Magnet<br />
auch mit einer Schere bestückt<br />
Greift ordentlich zu: der 42-t-Bagger mit<br />
seiner Schrottschere.<br />
ist. Sie entfaltet bis zu 1.044 t<br />
Scherkraft. Die sind auch erforderlich,<br />
um die anfallenden Profilabschnitte<br />
in gießereitauglichen<br />
Unbefangenheit führt zu<br />
ungewohnter Sichtweise<br />
MA · Cross-Audits sind mittlerweile eine feste Institution.<br />
orum geht es bei einem Cross-<br />
WAudit? Das Cross-Audit ist eine<br />
Momentaufnahme, bei dem der Sicherheitszustand<br />
eines bestimmten<br />
Meisterbereiches überprüft wird.<br />
Bewertet werden Schwerpunkte wie<br />
das Tragen der vorgeschriebenen<br />
persönlichen Schutzausrüstung,<br />
Gefährdungen, Ergonomie und die<br />
sichere Nutzung von Werkzeugen.<br />
Daneben spielen aber auch Aspekte<br />
des Umweltschutzes und die allgemeine<br />
Ordnung und Sauberkeit eine<br />
Rolle.<br />
Was Cross-Audits so effektiv<br />
macht, sind die Auditoren. Denn<br />
überprüft werden die Meister<br />
nicht von professionellen Auditoren,<br />
sondern im Wesentlichen<br />
von Mitarbeitern und Führungskräften<br />
aus dem Verwaltungsbereich.<br />
Sigrid Hörsch beispielsweise<br />
Fotos: Birger Diesem<br />
ist solch eine Auditorin. Sie ist bei<br />
Mannstaedt Leiterin Finanzen, begleitet<br />
die Cross-Audits schon von<br />
Anfang an und auditiert derzeit<br />
den Umbau der Feinstraße.<br />
Ein anderes Beispiel sind die<br />
Mannstaedt-Vertriebsleiter. Sie<br />
überprüfen Produktionsbereiche<br />
(zum Beispiel die Drehkranzfertigung),<br />
Teilbereiche des Walzwerkes<br />
oder auch die Zentralwerkstatt der<br />
Instandhaltung.<br />
Was spricht für solche Auditoren?<br />
Ihre Sichtweise. Denn Laien<br />
fallen andere Dinge ins Auge als<br />
Fachleuten. Und die Meister sind<br />
gezwungen, den „Bereichsfremden“<br />
alles sehr viel anders und genauer<br />
zu erklären – was ihre eigene<br />
Sichtweise schärft. Dies führt nicht<br />
nur zu mehr Verbesserungen, sondern<br />
auch generell zu einer besse-<br />
Kupolofen-Schrott von maximal<br />
60 cm Länge zu stückeln.<br />
Am Anfang stand wie immer<br />
eine Idee, in diesem Fall eine bestechend<br />
simple Idee: Weshalb<br />
transportiert Mannstaedt Schrottteile,<br />
die länger als 60 cm sind, zu<br />
externen Dienstleistern, um ihn<br />
dort zerkleinern und anschließend<br />
zu Abnehmern (Gießereien) transportieren<br />
zu lassen? Weshalb übernimmt<br />
Mannstaedt diese Arbeiten<br />
nicht selbst?<br />
Schnell war ein Partner gefunden,<br />
um diese Fragen bis ins Detail<br />
zu beantworten und eine Alternative<br />
zu erarbeiten: die Rohstoff<br />
Recycling Dortmund, denn sie vermarktet<br />
die Mannstaedt-Schrotte.<br />
Daniel Breitbarth (RRD) und Peter<br />
Pfeil (Mannstaedt) haben dann die<br />
Idee in aufwendiger Kleinarbeit<br />
umgesetzt – was jede Menge<br />
Arbeit mit sich brachte: beispielsweise<br />
behördliche Genehmigung,<br />
Auswahl des richtigen<br />
Equipments, Auswahl<br />
und Ausbildung des Personals<br />
oder auch die Schaffung der erforderlichen<br />
Infrastruktur.<br />
Das Ergebnis kann sich sehen<br />
lassen: Weil man eine logistische<br />
Stufe einsparen und<br />
damit einen Teil der Wertschöpfung<br />
in die Gruppe zurückholen<br />
kann, steigt der<br />
Erlös für die Gruppe. Zudem<br />
wurde für zwei Mitarbeiter ein<br />
neuer moderner Arbeitsplatz<br />
geschaffen.<br />
Es gibt also nur Gewinner.<br />
Und es gibt ein weiteres Beispiel<br />
dafür, wie zwei Unternehmen<br />
der GMH-Gruppe Synergien<br />
erzielen können. Respekt also<br />
nicht nur vor dem gelben Koloss,<br />
der inzwischen im täglichen Geschäft<br />
mit immer mehr Routine<br />
Fahrt aufnimmt.<br />
Birger Diesem<br />
ren Zusammenarbeit. Dazu Sigrid<br />
Hörsch: „Es hat sich sehr viel getan,<br />
insbesondere das Bewusstsein<br />
in den Betrieben hat sich geändert.<br />
Es wird heute sehr viel mehr miteinander<br />
gearbeitet.“<br />
Die Audits werden viermal jährlich<br />
je Meisterbereich durchgeführt.<br />
Dauer: nicht länger als 20<br />
Minuten. Grundlage: ein vereinbarter<br />
Auditplan, der Termine und<br />
Auditteam festgelegt. Basis der Prüfungen<br />
ist eine Checkliste.<br />
Erste Cross-Audits gab es in<br />
Troisdorf bereits im Jahre 2001.<br />
Seitdem wurden sie ständig weiterentwickelt<br />
und verbessert. So hat<br />
man beispielsweise jüngst Checklisten<br />
und Aushänge zu den Auditresultaten<br />
überarbeitet.<br />
Thomas Voß<br />
glück auf · 4/2010 .......... 14<br />
Ene Besuch em Zoo<br />
MA · Mitarbeiter feierten ihr Betriebsjubiläum bei<br />
Elefant & Co. im Kölner Tierpark.<br />
Tiergeschichten: Jubilare lauschen interessiert den Ausführungen des Zoo-Führers.<br />
ne Besuch em Zoo, oh oh oh<br />
Eooh …“ – dieses kölsche Lied<br />
kam sicherlich dem einen oder anderen<br />
Mannstaedter in den Kopf,<br />
als er die Einladung zur diesjährigen<br />
Jubilarfeier las. Denn dort<br />
stand es schwarz auf weiß: Die Jubilare<br />
treffen sich im Kölner Zoo.<br />
Und so machten sich Mitte September<br />
30 Jubilare gemeinsam auf<br />
den Weg, um Elefant und Co „Guten<br />
Tag“ zu sagen. Doch zunächst<br />
mussten sie mit der traditionellen<br />
Seilbahn „Vater Rhein“ überqueren.<br />
In schwindelerregender Höhe<br />
bot sich ihnen das erste Highlight<br />
des Tages: ein atemberaubender<br />
Blick über die Skyline von Köln.<br />
Am anderen Ufer angekommen,<br />
wurde die Gruppe bereits von Mitarbeitern<br />
des Zoos erwartet. In<br />
vier Gruppen aufgeteilt folgte eine<br />
spannende Führung durch den<br />
Tierpark mit dem einen oder anderen<br />
Blick auch hinter die Kulissen.<br />
Selbstverständlich durfte der<br />
Besuch des Elefantenparks ebenfalls<br />
nicht fehlen. Schließlich ist er<br />
mit 20.000 m2 der größte nördlich<br />
der Alpen. Die kleinen Elefantenkinder<br />
(zurzeit vier) begeistern die<br />
Besucher ebenso wie das kürzlich<br />
gebaute und neu eröffnete „Hippodom“.<br />
Dort tummeln sich zahlreiche<br />
Nilpferde und Krokodile.<br />
Nach der Tour hatten sich alle<br />
eine Stärkung verdient. Bei frisch<br />
gezapftem Kölsch und Gegrilltem<br />
konnten die Jubilare dann den Tag<br />
mit Blick auf das Flamingo-Gehege<br />
ausklingen lassen. Und sicherlich<br />
hatten einige bei der Rückfahrt<br />
wieder das Lied im Kopf: „Ene Besuch<br />
em Zoo, oh, oh, oh, ooh …“.<br />
Kölner Zoo<br />
Foto: Renate Fröhlich<br />
Sandra Moers<br />
In diesem Jahr wurde der Kölner<br />
Zoo 150 Jahre alt. Er war am<br />
22. Juli 1860 als drittältester Zoo<br />
Deutschlands nach der Idee des<br />
Kölner Oberlehrers Caspar Garthe<br />
eröffnet worden. Der heutige,<br />
moderne Kölner Zoo ist geprägt<br />
durch großzügige Biotopanlagen,<br />
eingebettet in einer historischen<br />
Parklandschaft.<br />
Werksfoto<br />
Neue Sichtweisen, neue Einsichten: Walzmeister Georgios Chatzikonstantinidis (links)<br />
wird in seinem Bereich von Helmut Klein (Leiter Logistik) „überprüft".
STAHL<br />
Klischees werden von der<br />
Wirklichkeit längst widerlegt<br />
MA · Frauen finden Technik schrecklich langweilig, möchten nur im Büro<br />
sitzen und haben zudem zwei linke Hände. Stimmen diese Vorurteile?<br />
eit gefehlt! Den Beweis dafür,<br />
Wdass es auch anders sein kann,<br />
treten derzeit zwei junge Damen<br />
an. Sie haben eine Ausbildung zur<br />
Werkzeugmechanikerin bzw. zur<br />
Technischen Zeichnerin bei Mannstaedt<br />
in Troisdorf begonnen.<br />
Denn „Technik ist spannend und<br />
abwechslungsreich“, wie Nicola<br />
Kugelmeier und Christine Weber<br />
sagen. Ein reiner Bürojob wäre für<br />
sie vermutlich viel zu langweilig.<br />
Beide möchten weitaus lieber vielschichtige<br />
technische Aufgaben<br />
lösen und zeigen, dass sie in Sachen<br />
Feilen, Drehen, Bohren, Fräsen,<br />
Zeichnen, Software-Beherrschung,<br />
Abstraktionsvermögen und vielem<br />
anderen mehr fit sind.<br />
Kein Zweifel: Sie und alle anderen<br />
neuen Auszubildenden haben<br />
richtig was drauf. Dies durften die<br />
jungen Leute neulich auf der zweitägigen<br />
Einführungsveranstaltung<br />
zeigen, die man eigens für sie organisiert<br />
hatte.<br />
Nicht nur die Teamentwicklungsprozesse<br />
waren spannend zu<br />
beobachten, auch war technisches<br />
Gespür gefragt. Aufgabe war es<br />
unter anderem, gemeinsam mit<br />
den Ausbildern und dem Leiter des<br />
Worldmusic als Programm<br />
STJ · Wer ein kulturelles Ereignis fördert, sollte darauf achten, dass es zum<br />
Unternehmen passt. Amridan steht für Internationalität und Innovationskraft.<br />
Quartett mit internationalen Wurzeln (von links nach rechts): Hina Sarojini (Tanz),<br />
Thomas Mauerhofer (Guitars), Georg Gratzer (Woodwinds, Gesang) und Raul Sengupta<br />
(Percussion, Tabla)<br />
ls Leitbetrieb der Region ver-<br />
Asteht es sich von selbst, dass<br />
die Stahl Judenburg auch kulturell<br />
Farbe bekennt. Man fühlt sich<br />
nicht nur der Stadt, sondern auch<br />
seiner Belegschaft gegenüber verpflichtet.<br />
Daher übernimmt das<br />
Unternehmen im Rahmen der Kulturwochen<br />
„Judenburger Sommer“<br />
jedes Jahr für eine Veranstaltung<br />
die Patronanz. Dieses Jahr fiel die<br />
Wahl auf eine Gruppe, die auch<br />
AZUBI-ECKE<br />
Christine Weber (links) und Nicola Kugelmeier an der Werkbank in Aktion<br />
Qualitätsmanagements an Profilen<br />
verschiedene Fehler aufzuspüren<br />
– und natürlich intensiv über die<br />
Fehlerursachen zu fachsimpeln.<br />
Dass die Auszubildenden bei der<br />
Fehlersuche recht erfolgreich waren,<br />
konnten die anwesenden Fachleute<br />
nur bestätigen.<br />
Foto: Maria Jose Fuenteable Rojas<br />
dem internationalen Kundenkreis<br />
der Judenburger gerecht wurde:<br />
Amridan – ein Name, der von dem<br />
göttlichen Elixier Amrita (Sanskrit)<br />
abgeleitet ist.<br />
Das von Georg Gratzer gegründete<br />
Quartett führt sein Publikum<br />
auf eine musikalische Weltreise<br />
durch die vier Kontinente Asien,<br />
Australien, Südamerika, Europa<br />
und deren Länder Indien, China,<br />
Peru, Bolivien, Chile, Argentinien,<br />
Erfolg erreicht man nur durch<br />
Engagement und den festen Willen,<br />
das gesteckte Ausbildungsziel zu<br />
erreichen. Dabei will Mannstaedt in<br />
gewohnter Weise die jungen Leute<br />
unterstützen. Darauf dürfen sie sich<br />
schon heute freuen.<br />
Ute Pellenz<br />
Serbien, Kroatien, Australien und<br />
Österreich. Die originäre Musik<br />
dieser Länder ist dabei nicht nur<br />
über die Instrumente vertreten.<br />
Auch die Spiel- und Kompositionstechniken<br />
des Quartetts spiegeln<br />
deren Geist wider.<br />
Die Musik von Amridan zeichnet<br />
sich durch eine hohe kompositorische<br />
Qualität der Stücke und<br />
eine Raffinesse der Arrangements<br />
aus. Ein weiterer Reiz liegt in der<br />
Kombination europäischer und außereuropäischer<br />
Instrumente. Gespielt<br />
werden Eigenkompositionen<br />
ebenso wie traditionelle Stücke.<br />
Die erstklassige Tänzerin Hina<br />
Sarojini bedient sich bei ihren geschmeidigen<br />
Bewegungen thailändischer,<br />
indischer und balinesischer<br />
Tanzelemente. So unterstreicht<br />
sie den kosmopolitischen<br />
Charakter des Quartetts.<br />
Sibylle Rarej<br />
(Stadtamt Judenburg) und<br />
Hans-Bernhard Zäuner<br />
Was ist eine …<br />
Foto: Ute Pellenz<br />
Patronanz?<br />
Alter österreichischer Ausdruck<br />
für Schirmherrschaft. Natürlich beinhaltet<br />
die Patronanz auch eine<br />
finanzielle Hilfe (Sponsoring).<br />
glück auf · 4/2010 .......... 15<br />
Galavorstellung.<br />
Steirische Toskana.<br />
Foto: Monika Hansen<br />
Glühender Stahl und „unmögliche“<br />
Profile – unter dieser<br />
Überschrift hatte Mannstaedt im Veranstaltungskatalog der örtlichen<br />
Volkshochschule dazu eingeladen, am 26. November einen Blick hinter<br />
die Werksmauern und in die Produktion zu werfen. Überraschend schnell<br />
kam eine ansehnliche Gruppe von interessierten Anwohnern und anderen<br />
Interessenten zustande. Zunächst wurden die Gäste von Mannstaedt-<br />
Geschäftsführer Ulrich Hannemann begrüßt, der ihnen das Unternehmen<br />
zur Einführung auch kurz vorstellte. Danach übernahm Franz-Dieter Philipp<br />
(Leiter Technik) die Moderation und führte die Besucher durch das<br />
Herzstück von Mannstaedt: das Walzwerk. Beide Walzstraßen hatten an<br />
diesem Nachmittag einiges zu bieten: Auf der Feinstraße lief ein sogenanntes<br />
„Aufsetzprofil“. Bei dieser Produktion müssen die Walzwerker<br />
noch selbst Hand anlegen, damit der heiße Stab in der richtigen Stellung<br />
durch das Walzgerüst läuft. Aber auch die KGM-Straße konnte sich mehr<br />
als sehen lassen: Sie bot mit rotglühendem Stahl, sprühender Wasserkühlung<br />
und enormer Rauchentwicklung eine Gala-Vorstellung, bei der selbst<br />
langjährige Mannstaedter immer noch glänzende Augen bekommen.<br />
Währenddessen erklärte Dieter Philipp, wie aus einem Stahlblock ein versandfertiges<br />
Profil wird. Warten gespannt auf den Blick hinter die Kulissen:<br />
Die Gäste aus Troisdorf und Niederkassel, „umrahmt“ von den Gastgebern<br />
Sandra Moers (links), Renate Fröhlich (2. von rechts) und Franz-Dieter<br />
Philipp (rechts). Ebenfalls mit von der Partie, aber nicht auf dem Foto,<br />
sondern hinter der Kamera: Monika Hansen.<br />
Monika Hansen<br />
Foto: Marisa Schriefl<br />
Betriebsausflug des<br />
Angestelltenbetriebsrates<br />
der Stahl Judenburg: 40 Kolleginnen und Kollegen machten sich<br />
Mitte September auf die zweitägige Reise in die Oststeiermark – beziehungsweise<br />
in die Steirische Toskana, wie man sie gerne auch noch<br />
nennt. Erfreulich: Mit dabei war auch die Kollegin Daniela Schlichter von<br />
der GMH-Holding, die derzeit ein Praktikum in Judenburg absolviert. Am<br />
ersten Tag stand vormittags ein Besuch der berühmten Schokoladenfabrik<br />
„Zotter“ auf dem Programm, am Nachmittag der Besuch von Tierpark<br />
und Schloss Herberstein. Danach hatte man sich etwas Erholung verdient:<br />
Nach dem Einchecken<br />
im Hotel ließ man den<br />
Tag in einem gemütlichen<br />
Buschenschank<br />
ausklingen. Der zweite<br />
Tag in der Therme Bad<br />
Waltersdorf stand ganz<br />
unter dem Zeichen von<br />
„Wellness und Relaxen“.<br />
War den süßesten<br />
Früchten auf der Spur:<br />
die Kollegin Daniela<br />
Schlichter.<br />
Hans-Bernhard<br />
Zäuner<br />
Foto:Hans-Bernhard Zäuner
STAHL<br />
Gemeinsam sind wir Marke e<br />
STJ · Als „Leitbetrieb Austria“ zählt man zur Crème de la Crème.<br />
itte September wurden 35<br />
Mneue Leitbetriebe am „Welcome<br />
Day“ ausgezeichnet. Ein entsprechendes<br />
Zertifikat überreichten<br />
ihnen Bundesgeschäftsführer<br />
Heinz Hoffer und Kammerdirektor<br />
Thomas Spann im Erzherzog-Johann-Saal<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark. Einer dieser 35<br />
Leitbetriebe ist die Stahl Judenburg.<br />
Unter der Dachmarke „Leitbetriebe<br />
Austria“ flaggen die bes-<br />
ten Betriebe Österreichs. Nur wer<br />
sich einem strengen Auswahlverfahren<br />
stellt, findet Aufnahme in<br />
diesen auserwählten Kreis.<br />
Aber was versteht man unter<br />
einem Leitbetrieb? Jede Entwicklung<br />
benötigt Motoren, Vordenker<br />
und Umsetzer, die die ersten<br />
Schritte setzen und dabei andere<br />
mitreißen.<br />
Solche Firmen gehören ins Rampenlicht.<br />
Hier definiert sich die<br />
Besuch aus Übersee e<br />
Aufgabe und das Ziel der Plattform<br />
„Leitbetriebe Austria“: die<br />
Leistungen der österreichischen<br />
Wirtschaft publik und für die Allgemeinheit<br />
zugänglich zu machen.<br />
Schon seit mehr als zehn Jahren<br />
nutzen österreichische Unternehmen<br />
(derzeit sind es 1.161 Firmen)<br />
die zahlreichen Vorteile, die ihnen<br />
das Netzwerk „Leitbetriebe Austria“<br />
bietet.<br />
Hans-Bernhard Zäuner<br />
Bous · Zwei Mitarbeiter der MWL Brasil auf Deutschlandreise: Domingos<br />
Minicucci (Planungsvorhaben) und Carlos Muzachio (Produktion).<br />
ie Kollegen aus Brasilien<br />
Dwollten die GMH-Gruppe kennenlernen<br />
und vor allem mehr<br />
über Kaltkreissägen für Blöcke erfahren.<br />
Entsprechend dicht gedrängt<br />
war ihr Fünf-Tages-Programm:<br />
der Besuch dreier Stahlwerke<br />
und die Besichtigung der<br />
<strong>Bahn</strong>sparte.<br />
Los ging es im Stahlwerk Bous.<br />
Dort konnte man die Schrott-Situation<br />
der beiden Standorte miteinander<br />
vergleichen und ausgiebig<br />
fachsimpeln: über Legierungsweisen,<br />
Blockformate, Prozessleitsysteme,<br />
Abkühl- und Glühbehandlungen,<br />
Schlackenentsorgung,<br />
Abfallmanagement und mehr. Ein<br />
Gang durch die neue Stranggussanlage<br />
rundete den Besuch ab.<br />
Der rote Faden durch die Besichtigungstour:<br />
gemeinsame Fragen<br />
und Lösungen. Beispiel: MWL wird<br />
ein Vierkantformat auf ein rundes<br />
500er-Format umstellen. Da Bous<br />
dieses Format in verschiedenen<br />
Längen im Angebot hat, konnte<br />
man wichtige Punkte zur Konstruktion<br />
der Kokille, zur Handhabung<br />
des Blockes, der Blockkopfisolierung<br />
und des Gießpulvers besprechen.<br />
Weiteres Beispiel: Bous und<br />
MWL überdenken derzeit ihre Entstaubungsanlage.<br />
Im Fokus stehen<br />
Neuauslegung von Filter, Abgasstrecke<br />
und Haubenkonstruktion<br />
sowie die Simulation strömungstechnischer<br />
Vorgänge. Auch hier<br />
lohnte ein Erfahrungsaustausch,<br />
den man vertiefen will.<br />
Am nächsten Morgen ging es<br />
in Richtung Georgsmarienhütte.<br />
Dort erwarteten sie Wolfgang<br />
Schmidt, Luka Velikonja und Sami<br />
Elsabagh. Nach ausgiebigem Rundgang<br />
durch Stahl- und Walzwerk<br />
stellte Axel Stüber die Richt- und<br />
Prüfeinrichtungen vor, wobei man<br />
die Ultraschallmessanlagen beider<br />
Werke lange und angeregt diskutierte.<br />
Die metallurgische Prozessführung<br />
und Nachbehandlung im Stahlwerk<br />
beeindruckten nachhaltig.<br />
Am Mittwochmorgen stand der<br />
Bochumer Verein Verkehrstechnik<br />
auf dem Programm. Axel Schäfer<br />
und Roland Boeddinghaus trafen<br />
genau die Interessen der Besucher.<br />
Vor allem die Automationstiefe der<br />
Warmfertigung und Kaltnachbearbeitung<br />
gaben viele Anregungen<br />
für die MWL-Fertigung.<br />
Nächste Station: das Stahlwerk<br />
Gröditz. Dort erwartete Albrecht<br />
Fiedler die Besucher. Die Feuerfestausmauerung<br />
des Lichtbogenofens<br />
sorgte für ersten Diskussionsstoff.<br />
Nach der Führung durch Flüssigme-<br />
Foto: Leitbetriebe Austria<br />
Nach der Zertifikatsüberreichung (von links nach rechts): Heinz Hoffer (Bundesgeschäftsführer Leitbetriebe Austria), Hans-Bernhard<br />
Zäuner (Stahl Judenburg) und Ulfried Hainzl (Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark).<br />
tallurgie, Walzwerk und Schmiede<br />
wurden die Framag-Kaltkreissägen<br />
intensiv begutachtet. MWL muss<br />
ihre Sägen erneuern, sodass die Erfahrungen<br />
aus der Erhaltung besonderes<br />
Gewicht hatten. Ein Abend<br />
im Spanischen Hof mit ergiebigen<br />
Gesprächen rundete den Besuch ab.<br />
Kurz vor der Abfahrt zur <strong>Bahn</strong>technik<br />
Brand-Erbisdorf am nächsten<br />
Morgen wurde es spannend:<br />
Das nächstgelegene Dorf war in der<br />
Nacht wegen Hochwassers evakuiert<br />
worden. Dennoch kam man<br />
gut in Erbisdorf an.<br />
Dort demonstrierte Bernd Vogel<br />
ausführlich die Vormateriallager-<br />
Schmiedemaschine-Wärmebehandlung<br />
und die spanende Nachbearbeitung.<br />
Ausführlich wurden<br />
Wärmebehandlung und CNCgesteuerte<br />
Fräsmaschinen für die<br />
Wellen diskutiert.<br />
Man übernachtete in Dresden,<br />
wo das ansteigende Hochwasser<br />
die dramatische Kulisse beisteuerte.<br />
Tags darauf flog Domingos Minicucci<br />
nach Österreich, um Kaltkreissägen-Hersteller<br />
aufzusuchen. Carlos<br />
Muzachio kehrte nach Brasilien zurück.<br />
Beide waren von der freundlichen<br />
Aufnahme und dem Informationsaustausch<br />
sehr angetan.<br />
Dr. Arne Treppschuh<br />
glück auf · 4/2010 .......... 16<br />
Bikertreff.<br />
Hautkrebs.<br />
2009 ging es bei Heinrich Geissler um den<br />
„Schlaganfall“, 2010 steht das Thema „Hautkrebs“<br />
auf der Agenda des Gesundheitsmanagements. Hintergrund: In<br />
den letzten Jahren ist die Zahl von Hautkrebserkrankungen in Europa dramatisch<br />
gestiegen. Mit Hilfe von Fachärzten des Dermacenters in Witten<br />
werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Hautkrebsrisiken sensibilisiert.<br />
Dabei kommen auch mögliche Vorsichtsmaßnahmen zur Sprache,<br />
um Hautkrebs zu vermeiden. Zudem werden einige Mitarbeiter exemplarisch<br />
ein Hautscreening absolvieren.<br />
Mathias Hölscher<br />
Hand in Hand<br />
ESB · Dank permanentem Austausch ein festes<br />
Bindeglied in der Wertschöpfungskette<br />
eit Anfang 2009 ist die Engi-<br />
Sneering Steel Belgium (ESB)<br />
in die GMH-Gruppe integriert.<br />
Seit diesem Zeitpunkt arbeitet das<br />
belgische Unternehmen konsequent<br />
daran, den Austausch und<br />
Materialkreislauf zwischen sich<br />
und verschiedenen Schwestergesellschaften<br />
der Georgsmarienhütte<br />
Unternehmensgruppe zu<br />
optimieren. Im Fokus steht dabei<br />
die Wertschöpfungskette, die vom<br />
Rohstofflieferanten bis hin zu den<br />
Stahl verarbeitenden Unternehmen<br />
der Gruppe reicht.<br />
Schrott ist für den belgischen<br />
Spezialisten für Schmiedestahl<br />
in der Produktion der wichtigste<br />
Rohstoff. Und ein wesentlicher<br />
Bestandteil der Qualitätssicherung<br />
besteht darin, für diese Produktion<br />
eine konstante und zuverlässige<br />
Versorgung mit Schrott in entsprechender<br />
Qualität zu sichern.<br />
Ein verlässlicher Partner ist dabei<br />
die Rohstoff Recycling Dortmund<br />
(RRD). Das Schwesterunternehmen<br />
versorgt ESB zu 100 Prozent<br />
mit Schrott – und garantiert vor allem<br />
die Versorgungssicherheit und<br />
Sortenreinheit des Rohstoffes.<br />
Mit monatlichen Vorschauen<br />
und wöchentlichen Abrufen verschiedener<br />
Schrottsorten ermög-<br />
Foto: Fr. Zäuner<br />
Der Wunsch der Kolleginnen und Kollegen war<br />
dem Angestelltenbetriebsrat von Stahl Judenburg<br />
Befehl. Und so organisierte er einen rundum gelungenen Motorradausflug.<br />
Anfang September gingen elf Personen verteilt auf neun Motorräder<br />
an den Start, denn zwei Damen waren als Sozius mit dabei. Erfreulich:<br />
Auch die Geschäftsführer Ewald Thaller (Judenburg) und Günther Jauk<br />
(Veredelungstechnik Krieglach) waren mit von der Partie. Vorab wurden<br />
zwei Gruppen gebildet: eine Wettbewerbs- und eine Panoramagruppe,<br />
will sagen: die etwas schnelleren Fahrer und die Genießer. Nachdem man<br />
die Fahrtstrecke festgelegt hatte, konnte der erste Motorradausflug der<br />
Stahl Judenburg starten. Natürlich wurde auf der Fahrtstrecke auch haltgemacht,<br />
um einen alten Hochofen in Bundschuh zu besichtigen. Fazit<br />
der Biker: tolle Organisation, tolles Wetter, tolle Tourenstrecke. Und was<br />
noch viel positiver war: Alle sind wieder gesund nach Hause gekommen.<br />
Schon heute steht fest: Der Motorradausflug wird fester Bestandteil im<br />
Veranstaltungsprogramm des Betriebsrates. Das Foto zeigt die Biker am<br />
alten Hochofen in Bundschuh.<br />
Hans-Bernhard Zäuner<br />
licht das Recyclingunternehmen,<br />
dass punktgenau angeliefert wird.<br />
Und so werden täglich 40 bis<br />
50 Lkw- oder Waggonladungen<br />
Schrott sortenrein in Seraing entladen.<br />
Ein Teil davon stammt auch<br />
von den gruppeninternen Stahl<br />
verarbeitenden Unternehmen der<br />
GMH-Gruppe.<br />
ESB wiederum hat sich in den<br />
vergangenen zwei Jahren als Lieferant<br />
für einige Stahl verarbeitende<br />
GMH-Unternehmen etablieren<br />
können. So sind die Belgier beispielsweise<br />
Hauptlieferant für den<br />
Bochumer Verein Verkehrstechnik<br />
(BVV), für den sie Strangguss-Produkte<br />
fertigen.<br />
Das strategische Ziel zwischen<br />
beiden Schwesterunternehmen<br />
ist klar definiert: Man will für das<br />
hochwertige Fertigprodukt Versorgungssicherheit<br />
und Qualität gewährleisten.<br />
Der Strangguss wird<br />
wöchentlich per Lkw oder Waggon<br />
angeliefert. Und auch hier schließt<br />
sich wieder der Versorgungs- und<br />
Recyclingkreislauf: Denn für die<br />
hohen analytischen Anforderungen,<br />
die der Bochumer Verein an<br />
sein Vorprodukt stellt, ist ein qualitativ<br />
guter Schrott in der Stahlproduktion<br />
unabdingbar.<br />
Frank Swierzinski
Worum geht es? Im ersten Fall<br />
um einen Kübel im Ofenkeller,<br />
in den die Ofenschlacke während<br />
des Stahlfrischprozesses<br />
läuft. Der Kübel steht auf einer<br />
Fähre, die der Form des Kübels<br />
angepasst ist. Der mit flüssiger<br />
Schlacke gefüllte Kübel wird mit<br />
einem Kran aus dem Schlackenloch<br />
gehoben, die Schlacke anschließend<br />
von einem speziellen<br />
Muldenfahrzeug übernommen<br />
und von der Rohstoff Recycling<br />
Dortmund entsorgt, die auch<br />
die Kübel stellt. Im zweiten Fall<br />
geht es um eine Gießplatte, auf<br />
der die über 38 t schweren Blöcke<br />
gegossen werden und abkühlen.<br />
Wie beide Hilfsmittel optimiert<br />
werden konnten, schildert Arne<br />
Treppschuh (Produktion Stahlwerk<br />
Bous).<br />
<strong>glückauf</strong>: Weshalb einen neuen<br />
Schlackekübel?<br />
Arne Treppschuh: Bislang war dieser<br />
Kübel aus schweren Stahlblechen<br />
zusammengeschweißt. Deren<br />
Materialeigenschaften brachten es<br />
mit sich, dass sich die Seitenwände<br />
bereits nach relativ kurzer Zeit<br />
einzogen. Dies verkleinerte das Volumen<br />
des Kübels erheblich – mit<br />
der Folge, dass die Schlacke überlief.<br />
Zudem waren diese Kübel nur<br />
begrenzt haltbar.<br />
Was ist heute anders?<br />
Treppschuh: Wegen der Formstabilität<br />
und Haltbarkeit kamen wir auf<br />
die Idee, einen Kübel aus Grauguss<br />
zu fertigen. Denn Grauguss bildet<br />
bei Wärmelast nur ein schmales<br />
Duktilitätsfenster aus.<br />
Ist das gut oder schlecht?<br />
Treppschuh: Duktilität ist die Eigenschaft<br />
eines Werkstoffes,<br />
sich bei Überbelastung stark plastisch<br />
zu verformen, bevor er versagt.<br />
Und „schmal“ bedeutet: Das<br />
Material hält lange seine Form und<br />
verformt sich nicht, wo andere Materialien<br />
schon nachgeben und sich<br />
verformen. Insofern ist das gut. Problematisch<br />
sind jedoch Konstruktionen<br />
mit scharfen Übergängen.<br />
Sie können zu starken Spannungsspitzen<br />
im Werkstoff aufgrund von<br />
Ausdehnungen führen.<br />
Konnte man nicht einfach die Form<br />
des Kübels ändern?<br />
Treppschuh: Das war wegen der<br />
baulichen Situation in Bous nicht<br />
möglich.<br />
Wie sind Sie dennoch zu einer Lösung<br />
gekommen?<br />
Treppschuh: Im Dialog am Runden<br />
Tisch, mit Mitarbeitern von RRD,<br />
Pleissner Guss und Stahlwerk Bous.<br />
Wir mussten unsere Grauguss-<br />
Konstruktion zuerst auf ihre Machbarkeit<br />
prüfen und uns fragen:<br />
Kann das Schlackenfahrzeug den<br />
Kübel heben? Können wir ihn vergrößern?<br />
Welche Nocken sind zu<br />
verwenden? Wie stark müssen die<br />
Wände sein? – Dickere Wände sorgen<br />
für statische Sicherheit, erhöhen<br />
aber das Gewicht und vermehren<br />
die Gefahr von Spannungsrissen<br />
in den Ecken. – Wie sind die<br />
Ecken abzurunden?<br />
Runde Ecken …?<br />
Treppschuh: Ähnlich skeptisch<br />
fragten auch andere Stahlwerker.<br />
Im Gespräch hieß es schnell: „Das<br />
geht nicht. Der wird euch in den<br />
Ecken einreißen.“ Nach einer Kostenabschätzung<br />
sind wir dann<br />
doch das Wagnis eingegangen. Wir<br />
STAHL<br />
Star-Kübel und Muster mit Wert<br />
SB · Es geht immer was. Selbst vermeintlich einfache Schlackekübel oder Gießplatten können optimiert<br />
werden. Erstaunlich ist nur, dass einfache Gegenstände oft komplizierter sind als gedacht.<br />
Nach altem Vorbild: Die neue Platte bewährt sich sehr gut.<br />
Fotos: Dr. Arne Treppschuh<br />
haben trotz hoher Formkosten einen<br />
Testkübel gefertigt und getestet.<br />
Schließlich wollten wir auf<br />
längere Sicht die Kosten der Kübelwirtschaft<br />
senken.<br />
Und hält der neue Kübel, was Sie sich<br />
von ihm versprochen haben?<br />
Treppschuh: Das Ergebnis kann<br />
sich sehen lassen: Ein halbes Jahr<br />
nach Einführung weist der Testkübel<br />
nur eine leichte Einschnürung<br />
auf den Längsseiten auf – aber<br />
nicht einen einzigen sichtbaren<br />
Riss. Und das unter verschärften<br />
Einsatzbedingungen! Denn die<br />
leichte Vergrößerung im Verbund<br />
mit seiner Formstabilität hat ihn<br />
zum Star unter den Kübeln gemacht.<br />
Die Schmelzer setzen ihn<br />
besonders gerne ein um sicherzugehen,<br />
dass beim Abschlacken keine<br />
Schlacke in die Grube läuft.<br />
Diese Aufgabe wurde also gelöst.<br />
Treppschuh: Genau. Der Kübel<br />
geht jetzt in die Serienproduktion.<br />
Ein weiteres Problem hatten Sie mit<br />
der sogenannten 1er-Platte.<br />
Treppschuh: Das muss man erklären:<br />
Im Stahlwerk Bous werden<br />
sehr unterschiedlich große Blöcke<br />
produziert. Bestimmte Blockformate<br />
mit bis zu 38 t kommen auf<br />
eine Platte, auf die nur ein Block<br />
passt. Diese Blöcke haben sehr lange<br />
Abkühlzeiten. Im Verbund mit<br />
den großen Durchmessern bzw.<br />
Gewichten wird die Platte sehr<br />
stark belastet. Aufgrund der großen<br />
thermischen the thermi rmi rmisch sch schen en Spannungen Spa Spannu nnu nnunge nge ngenni n im imM<br />
m Ma- M<br />
terial zeigten die bisherigen Platten<br />
sehr schnell durchgehende Risse.<br />
Wie man erkennen kann, hat sich der gefüllte Stahlkübel deutlich verformt.<br />
glück auf · 4/2010 .......... 17<br />
Und wenn man das Material verstärkt?<br />
Treppschuh: Hatten wir – mit gegenteiligem<br />
Effekt: Die Platte riss<br />
nun an den Bolzen auf. Es bestand<br />
Handlungsbedarf, eine Platte zu<br />
entwickeln, die eine längere mittlere<br />
Haltbarkeit erreicht.<br />
Wie sind Sie dieses Mal vorgegangen,<br />
um das Problem zu lösen?<br />
Treppschuh: Auch wieder im Dialog.<br />
Wir haben zusammen mit der<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte Wege<br />
gesucht, ein neues Design für eine<br />
bessere Performance zu schaffen.<br />
Aber eine Modifizierung bringt<br />
immer Kosten mit sich, weil man<br />
eine Form ändern oder neu bauen<br />
muss.<br />
Also einfach nur ausprobieren ist ein<br />
Weg mit gewissen Risiken.<br />
Treppschuh: Mit großen finanziellen<br />
Risiken und ohne Garantie<br />
auf Erfolg. Also haben wir ein Institut<br />
mit Hochschulkontakten<br />
konsultiert. Unsere Frage war:<br />
Kann man mittels Simulation die<br />
vorhandene Platte auf Hauptspannungen<br />
untersuchen und auf Basis<br />
der Erkenntnisse ein neues Design<br />
entwerfen? Dabei mussten<br />
wir erkennen: Die Simulation von<br />
Grauguss wirft ganz besondere<br />
Schwierigkeiten auf. Denn in Abhängigkeit<br />
von der Temperaturbeaufschlagung<br />
findet eine Umwandlung<br />
des in der Metallmatrix<br />
globular auftretenden Kohlenstoffs<br />
statt.<br />
Das heißt he ißt in in einfachen einfa ei einfa<br />
nfache che chennW n Worten? WWort<br />
ort orten? en?<br />
Treppschuh: Grauguss verändert<br />
mit jeder Tempera- Tempera-<br />
Der neue Gusskübel nach sechs Monaten<br />
turbeaufschlagung seine innere<br />
Struktur – und damit auch wesentlich<br />
seine mechanischen Eigenschaften.<br />
Die lassen sich also nicht berechnen.<br />
Treppschuh: Für einzelne Aufheizvorgänge<br />
sind die Zusammenhänge<br />
geklärt. Die Simulation der<br />
Veränderungen der Werkstoffeigenschaften<br />
und der Spannung für<br />
aufeinanderfolgende Schmelzen<br />
ist aber selbst an den Hochschulen<br />
derzeitig noch dürftig. Und<br />
kommerzielle Simulationspakete<br />
beherrschen solche Fähigkeiten<br />
ebenfalls nur ansatzweise. Eine<br />
Simulation hätte sehr aufwendig<br />
Schritt für Schritt über verschiedene<br />
Schnittebenen im Werkstück<br />
Dr. Arne Treppschuh<br />
erfolgen müssen – mit einem Aufwand,<br />
der deutlich über unseren<br />
Projektrahmen hinausging.<br />
Jetzt wird es spannend. Ich weiß, dass<br />
eine neue Platte bereits im Einsatz ist.<br />
Wie haben Sie eine Lösung gefunden?<br />
Treppschuh: Geholfen hat uns<br />
eine andere 2er-Platte für große<br />
Formate – mit ganz besonderen<br />
Eigenschaften: Sie ist der Kontur<br />
der Kokillen angepasst und an den<br />
Kanten abgefast. Diese Platte ist<br />
eine sehr alte Konstruktion, deren<br />
Herkunft sich in der Vergangenheit<br />
verliert. Nur hält sie den einsamen<br />
Rekord, was die Haltbarkeit<br />
betrifft, und erreicht biblische 500<br />
Abgüsse. Da haben wir angesetzt:<br />
Was sind die besonderen konstruktiven<br />
Eigenschaften der Platte?<br />
Was lässt sich auf die 1er-Platte<br />
übertragen? Zwischen Bous und<br />
FWH wurden verschiedene Designs<br />
diskutiert und eine Probeplatte in<br />
einer günstigen Form aus Kunststoff<br />
abgeformt. Die Form ist keine<br />
Dauerform, macht eine weitere<br />
Modifikation aber einfacher und<br />
günstiger.<br />
Sagen Sie schon: das Ergebnis?<br />
Treppschuh: Nach einigen Abgüssen<br />
kann man sagen: Die Platte<br />
hält wesentlich besser als die alte<br />
und hat nirgendwo Risse. Und<br />
falls sie sich bei weiteren Abgüssen<br />
nicht wesentlich verändert, wird<br />
sie in Serie gebaut werden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
PERSONALIA<br />
Werksfoto<br />
Betriebsjubiläen,<br />
4. Quartal 2010<br />
Geschäftsführungen und Betriebsräte<br />
gratulieren den Jubilaren und<br />
sagen Dank für die langjährige<br />
Betriebstreue. glück auf wünscht<br />
alles Gute für die Zukunft, beste<br />
Gesundheit und viel Erfolg.<br />
Mannstaedt GmbH<br />
25 Jahre: Heinz-Dieter Hansen<br />
(Instandhaltung) und Karl Müller<br />
(Walzwerk)<br />
Stahlwerk Bous GmbH<br />
25 Jahre: Thomas Guldner<br />
(Stahlwerk) und Otmar Hansen<br />
(Stahlwerk/Nebenbetriebe)<br />
Georgsmarienhütte GmbH<br />
25 Jahre: Hans-Werner Overmeyer<br />
(Werkssicherheit)
SCHMIEDE<br />
it der anhaltend auf Hochtou-<br />
Mren laufenden Wirtschaft zählt<br />
Brasilien heute neben China zu<br />
den am stärksten wachsenden Märk -<br />
ten der Welt. Der riesige Inlandsmarkt,<br />
eine stabile Wirtschaftspolitik<br />
und die große Nachfrage nach<br />
Konsumartikeln wie Autos und Investitionsgütern<br />
sind in dem mit<br />
Bodenschätzen gesegneten Land<br />
Garanten für eine stetig wachsende<br />
Industrieproduktion.<br />
Werkzeugstahl aus Gröditz soll<br />
in Brasilien noch bekannter werden.<br />
Bereits im März hatten die<br />
Schmiedewerke Gröditz auf der<br />
FMU-Messe eindrucksvoll ihre Produkte<br />
präsentiert und Kontakte<br />
geknüpft. Jetzt machten sich Mitarbeiter<br />
der Gröditzer Vertriebsgesellschaft<br />
(GVG) auf eine Rundreise,<br />
um diese Kontakte auszubauen.<br />
Konkreter Aufhänger war eine<br />
neu entwickelte Werkzeugstahlgüte,<br />
die man Händlern, Bearbeitungsbetrieben<br />
und Endanwendern<br />
vorstellte. Die GVG-Mitarbeiter<br />
hatten entsprechende Vorträge<br />
vorbereitet, die auf die potenzielle<br />
Kundschaft zugeschnitten waren.<br />
So konnten sie bei Kunden-<br />
oppelte „Rundum-Erneue-<br />
Drung“ bei den Schmiedewerken<br />
Gröditz (SWG): Seit Anfang Oktober<br />
hat das Unternehmen erstens<br />
einen neuen Erdgas-Lieferanten<br />
und zweitens eine neue Erdgas-<br />
Übergabestation in Betrieb.<br />
Ausgeschrieben hatte man die<br />
Erdgas-Versorgung bereits 2009.<br />
Damals konnte sich die GDF SUEZ<br />
Energie Deutschland AG durchsetzen.<br />
Seit dem 1. Oktober um 6 Uhr<br />
beliefert sie die SWG mit dem<br />
„neuen Gas“. Zwei Gaswirtschaftsjahre<br />
lang sollen diese Lieferungen<br />
anhalten. Danach werden sich die<br />
Schmiedewerke Gröditz dem neuen<br />
Erdgasvertrag der GMH-Gruppengesellschaften<br />
anschließen.<br />
Im Zuge der neuen Erdgas-Lieferungen<br />
hatte man auch in eine<br />
neue Erdgas-Übergabestation inves -<br />
tiert, die den aktuellen Anforderungen<br />
entspricht. Gebaut wurde<br />
sie von der SAG GmbH. Offiziell<br />
abgenommen werden konnte sie<br />
bereits vor dem vereinbarten Termin.<br />
Die Station ist eine Gasdruckregel-<br />
und Messanlage – ausgeführt<br />
nach den Richtlinien des<br />
Deutschen Vereins des Gas- und<br />
Wasserfaches e. V. Sie reduziert<br />
den Leitungsdruck der GDF SUEZ<br />
von etwa 14 bar auf 1 bar (für alle<br />
Schmiede- und Vergüte-Öfen) bzw.<br />
3 bar (für die Brennschneidemaschinen).<br />
Die Anlage ist folglich<br />
mit zwei Regelstrecken bestückt.<br />
Beide Regelstrecken sind redundant<br />
aufgebaut, um maximale Anlagensicherheit<br />
zu gewährleisten.<br />
Schmiedetechnik: Schmiedewerke/Elektrostahlwerke Gröditz GmbH · Gröditzer Kurbelwelle Wildau GmbH · Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH ·<br />
Energietechnik Essen GmbH · Schmiedag GmbH & Co. KG · Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG <strong>Bahn</strong>technik: Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH ·<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH · <strong>Bahn</strong>technik Brand-Erbisdorf GmbH · MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.<br />
Ausgezeichnete Perspektiven<br />
SWG/GVG · Brasilien – ein Schwellenland auf dem Weg zur Industrienation. Und so wie in dem<br />
südamerikanischen Land die Wirtschaft wächst, wachsen auch die Chancen im Werkzeugstahlmarkt.<br />
Geballte Energieleistung<br />
SWG · Neuer Lieferant, neue Station, neue Nutzung, neue Verträge:<br />
Schmiedewerke haben ihre Energieversorgung neu geordnet.<br />
Foto: Grit Kretzschmar<br />
Werksfoto<br />
Walter Grimm (links) und Markus Hundshagen (Mitte) mit hoch motiviertem SWG-Vertriebsteam und brasilianischen Partnern.<br />
Um Versorgungssicherheit ging<br />
es auch bei Verhandlungen mit<br />
den lokalen Energiepartnern. So<br />
schloss man mit dem Netzbetreiber<br />
ENSO-Netz einen neuen Anschlussnutzungsvertrag<br />
und mit<br />
dem EVONIK-Heizwerk einen<br />
Vertrag, der die Nutzung eines<br />
Teils der SWG-Werksinfrastruktur<br />
zum Gegenstand hatte (speziell<br />
Erdgas-Übergabestation und Erdgasleitungen).<br />
Auch diese Verträge<br />
konnten termingerecht unter Dach<br />
und Fach gebracht werden.<br />
Dass die „Rundum-Erneuerung“<br />
so reibungslos verlief, ist auch der<br />
Gesellschaft für Stromwirtschaft<br />
mbH (GfST) zu verdanken. Sie hatte<br />
die SWG fachlich beraten.<br />
Klaus-Peter Knorr<br />
Kleines Dankeschön. Für die gute Zusammenarbeit wurden alle Beteiligten Anfang<br />
Oktober zu einer Besichtigung und einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen (von<br />
links nach rechts): Andreas Müller (SWG), Nico Knorr (SWG), Uwe Reinecke (SWG),<br />
Michael Neubert (SAG), Thomas Georgi (SAG), Christa Hartmann (ENSO-Netz),<br />
Sven-Olaf Ehrecke (ENSO-Netz), Sandra Franke (EVONIK), Klaus-Peter Knorr (SWG),<br />
Friedrich Albrecht (GfSt), Dr. Robert Kühn (SWG), Dr. Dirk Breuer (SWG), Björn<br />
Holand (GDF SUEZ) und Georg Wotzlaw (GfSt).<br />
glück auf · 4/2010 ......... 18<br />
Events und „Roadshows“ mit<br />
Fakten punkten und Argumenten<br />
überzeugen. Keine Frage blieb unbeantwortet.<br />
Daher sind sich alle<br />
sicher: Die Geschäftsperspektiven<br />
für Werkzeugstahl aus Gröditz sind<br />
ausgezeichnet. Made in Germany<br />
ist ein Begriff, der in Brasilien wirklich<br />
zählt. Die Rundreise durch den<br />
europäisch geprägten Süden Brasiliens<br />
war sehr aufschlussreich. Die<br />
Bundesstaaten São Paulo, Santa<br />
Catarina und Rio Grande do Sul<br />
haben eine gute Infrastruktur und<br />
hoch entwickelte Industrien. Auffällig<br />
ist der angenehme Umgang<br />
mit den hoch motivierten, überwiegend<br />
jungen und gut ausgebildeten<br />
Fachleuten. Und mit der Industrie<br />
wächst auch der Bedarf an<br />
hochwertigem Werkzeugstahl.<br />
Markus Hundshagen<br />
und Walter Grimm<br />
Geballte Information<br />
SWG · Mustergültig: Wie man Jugendliche<br />
authentisch über ihre Berufschancen informiert.<br />
nter dem Motto „Und was wirst<br />
Udu?“ fand Ende September der<br />
17. „Aktionstag Bildung“ der Industrie-<br />
und Handelskammer Dresden<br />
statt. In diesem Jahr nutzten<br />
über 6.000 Besucher die Chance,<br />
sich über die verschiedenen Ausbildungsberufe<br />
und deren Anforderungen<br />
zu informieren. Tief<br />
gehende Einblicke ermöglichten<br />
ihnen rund 130 regionale Unternehmen<br />
und Institutionen, die Industrie-,<br />
Handels- und Handwerkskammer,<br />
öffentlicher Dienst, Polizei<br />
und Bundeswehr.<br />
Bereits zum vierten Mal als Aussteller<br />
mit dabei: die Schmiedewerke<br />
Gröditz (SWG). Wichtigster<br />
Mann auf dem Stand war Ausbilder<br />
Andreas Donat – tatkräftig unterstützt<br />
von Victoria Apitz (Personalund<br />
Sozialwirtschaft), Julia Pehla<br />
(Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit)<br />
und vier Auszubildenden<br />
des 4. Lehrjahres: Jennifer Lux<br />
(Werkstoffprüferin), Daniel Wag-<br />
Werksfoto<br />
Bestens vorbereitet: Walter Grimm beim<br />
Auftakt der Präsentation in Joinville.<br />
Werksfoto<br />
Hatten große Nachfrage zu bedienen (von links): Daniel Wagner, David Schöne, David<br />
Gottschling, Andreas Donat, Victoria Apitz, Julia Pehla und Jennifer Lux.<br />
ner (Zerspanungsmechaniker), David<br />
Gottschling und David Schöne<br />
(beide Verfahrensmechaniker).<br />
Die Auszubildenden spielten eine<br />
Schlüsselrolle. Denn wer könnte<br />
den Jugendlichen authentischer<br />
erklären, wie ihre Ausbildung verläuft<br />
und welche Anforderungen<br />
an sie gestellt werden? Entsprechend<br />
groß waren Andrang und<br />
Nachfrage am SWG-Stand. Um den<br />
Interessenten die verschiedenen<br />
Ausbildungsberufe vorzustellen,<br />
hatte das Team auch den SWG-Flyer<br />
„Wir bilden aus“ und Berufsinformationsblätter<br />
zur Hand.<br />
Der Aktionstag Bildung erwies<br />
sich wieder einmal als tolle Möglichkeit,<br />
erste Kontakte zu Jugendlichen<br />
zu knüpfen. Und aufgrund<br />
der guten Resonanz am Stand ist<br />
sich das SWG-Team sicher: Bis<br />
Ende des Jahres werden bei den<br />
Schmiedewerken noch viele Bewerbungen<br />
eingehen.<br />
jp
Fast ein Heimspiel<br />
ie war fast ein Heimspiel für die<br />
SSchmiedewerke Gröditz (SWG)<br />
und spiegelte die starke Präsenz<br />
des Werkzeugstahl-Spezialisten auf<br />
dem chinesischen Markt wider: die<br />
4. Asiamold. Die Messe fand Mitte<br />
September im Poly World Trade<br />
Center im südchinesischen Guangzhou<br />
statt. Während der drei<br />
Messetage besuchten annähernd<br />
15.000 Fachleute aus aller Welt die<br />
Stände der über 300 Aussteller.<br />
Der SWG-Messestand war groß<br />
und attraktiv. Organisiert hatte<br />
ihn das gemeinsame chinesische<br />
Vertriebsbüro von SWG und GVG<br />
(Gröditzer Vertriebsgesellschaft),<br />
das im benachbarten Dongguan<br />
zu Hause ist. Deren Vertriebsspezialisten<br />
und Ingenieure betreuten<br />
den Stand auch während der Messe<br />
– unterstützt von Walter Grimm<br />
und GVG-Vertriebsleiter Otto<br />
Schmitz.<br />
Viel diskutiertes Thema auf dem<br />
Stand: die spiegelglanzpolierbaren<br />
einsatzfertigen VICTORY-ESU-<br />
Güten. Diese hochwertigen Werkzeugstähle<br />
mit großem Kundennutzen<br />
eignen sich vor allem für<br />
die Herstellung von Werkzeugen,<br />
die für die Elektronikindustrie ge-<br />
SCHMIEDE<br />
SWG · Der südostasiatische Werkzeug- und Formenbau boomt. Da kommen<br />
hochwertige Schmiedestähle gerade recht, wie eine Fachmesse bewies.<br />
dacht sind. Als Blickfang lagen in<br />
Schaukästen hochglanzpolierte<br />
Stahlproben, die bei Präsentationen<br />
vorgestellt wurden.<br />
Am Ende konnten die Schmiedewerke<br />
Gröditz viele neue Geschäftskontakte<br />
und eine überaus<br />
positive Resonanz der Kundschaft<br />
verbuchen. So kann man<br />
schon jetzt davon ausgehen: Die<br />
Erfolgsgeschichte des Gröditzer<br />
Werkzeugstahls wird sich im boomenden<br />
südostasiatischen Werkzeug-<br />
und Formenbau fortsetzen.<br />
Walter Grimm<br />
Das SWG-Messeteam auf der Asiamold (von links nach rechts): die Hostessen Carmen und Agean, Walter Grimm, Otto Schmitz,<br />
Cosmo Guan (Leiter des SWG Dongguan Office) sowie die beiden Ingenieure Peter Liu und Xilin Ye.<br />
Klein, aber durchaus oho!<br />
ETE · Schmiedekonferenz in Brasilien ermöglicht Blick auf ganz Südamerika –<br />
und eröffnet Chancen in einem zunehmend interessanten Nischenmarkt.<br />
Messetrias (von links): Volkher Diehl, Dr. Roman Ritzenhoff und Jan Veltel.<br />
ie ist vielleicht der wichtigste<br />
SExpertentreff ihrer Art in Südamerika:<br />
die SENAFOR – eine<br />
Schmiedekonferenz, die Ende Oktober<br />
in Porto Alegre (Brasilien) bereits<br />
zum 30. Mal stattfand. Diesmal<br />
waren etwa 400 Spezialisten<br />
und Interessenten zu Gast. Sie kamen<br />
aus Brasilien, Deutschland,<br />
Italien, Portugal, Frankreich, Dänemark,<br />
Japan, Mexiko, Peru und<br />
Argentinien – darunter internationale<br />
Wissenschaftler, namhafte<br />
Stahl-, Schmiede- und Maschinenlieferanten<br />
und sogar Endkunden.<br />
Werksfoto<br />
Die Konferenz bot Gelegenheit,<br />
sich über neue technische und wissenschaftliche<br />
Ergebnisse zu informieren,<br />
regionale Firmen vor Ort<br />
kennenzulernen oder das eigene<br />
Unternehmen auf einem kleinen<br />
Messestand zu präsentieren. Diese<br />
Chance nutzte auch die Energietechnik<br />
Essen (ETE).<br />
Schwerpunkte der Messe waren<br />
die Themen „Walzen“, „Kalt- und<br />
Warmschmieden“ und „Pulvermetallurgie“.<br />
Hier konnte die ETE<br />
gleich mit zwei Vorträgen punkten.<br />
Denn Roman Ritzenhoff referierte<br />
Werksfoto<br />
über das „Warmumformverhalten<br />
druckaufgestickter Stähle“ und<br />
über „Thermisches Spritzen von<br />
HNS-Stählen“. Dank durchweg positiver<br />
Resonanz konnte sich ETE<br />
als innovationsfreudiges und zukunftsorientiertes<br />
Unternehmen<br />
profilieren. So kamen zahlreiche<br />
Interessenten nach den Vorträgen<br />
auf den Stand, um das Gehörte zu<br />
vertiefen.<br />
Mit dabei war auch die GMH-<br />
Holding-Repräsentanz, die seit<br />
Kurzem in São Paulo präsent ist.<br />
Sie informierte auf einem eigenen<br />
Stand über die gesamte GMH-<br />
Gruppe. Zudem nutzte man die<br />
Chance, neue Vertriebsmöglichkeiten<br />
auszuloten und sein südamerikanisches<br />
Kontakt-Netzwerk<br />
auszuweiten.<br />
Es stimmt: Die Größe des Kongresses<br />
ist mit europäischen nicht<br />
vergleichbar. Und bislang ist der<br />
südamerikanische Markt für ETE<br />
und andere GMH-Unternehmen<br />
nur ein Nischenmarkt. Aber wegen<br />
der wachsenden Wirtschaftsleistung<br />
Südamerikas gewinnt er<br />
an Bedeutung. Positives Fazit: Der<br />
Kongress hat dazu beigetragen,<br />
ETE und die GMH-Gruppe in Brasilien<br />
und angrenzenden Ländern<br />
bekannter zu machen.<br />
Jan Veltel<br />
glück auf · 4/2010 ......... 19<br />
Guangzhou<br />
Foto: Walter Grimm<br />
Mega-City: Guangzhou-Zentrum mit Museum im Vordergrund, Eröffnungsstadion der<br />
Asienspiele und neuem Fernsehturm am Perlfluss.<br />
Guangzhou (deutsch: Kanton) ist Hauptstadt der Provinz Guangdong<br />
(Kanton). Bis zum Ende der 70er Jahre war die Kanton-Messe die einzige<br />
nennenswerte Verbindung der chinesischen Wirtschaft zur Welt.<br />
Heute ist die am Perlfluss-Delta gelegene Stadt das führende Wirtschaftszentrum<br />
vor den Toren Hongkongs und Macaus und Heimat<br />
der chinesischen Elektronikindustrie. Der rasante Aufstieg der Partnerstadt<br />
von Frankfurt am Main zu einer der unglaublichsten Mega-<br />
Citys der Welt gleicht einer Fata Morgana. Noch vor wenigen Jahren<br />
existierten dort nur Brachland und Felder. Zusammen mit den direkt<br />
angrenzenden Nachbarstädten wie Shenzhen, Shantou, Zhuhai und<br />
Dongguan leben in diesem Großraum fast 100 Millionen Menschen.<br />
Eindrucksvoll: die neu errichteten ultramodernen Bauten und Anlagen<br />
für die Asia Games 2010 im Stadtzentrum Guangzhous am Perlfluss.<br />
Die ausländischen Besucher werden sicherlich etwas ungläubig<br />
über das, was sie dort gesehen haben, wieder nach Hause reisen.<br />
„Qualitätsspritze“<br />
ETE · Patentanmeldung: Gutes muss nicht gleich<br />
teuer sein – Hauptsache, es funktioniert.<br />
as tun, wenn sich viele Kun-<br />
Wden einen Hightech-Werkstoff<br />
wünschen, ihn aber unterm Strich<br />
nicht bezahlen können? Wenn eine<br />
preiswertere Herstellung technologisch<br />
nicht machbar ist – und<br />
sie dennoch die Vorzüge einer Sonderlegierung<br />
genießen möchten?<br />
Für manche Anwendungen gibt<br />
es ein probates Mittel: thermisches<br />
Spritzen. Dabei wird ein relativ<br />
preiswertes Grundmaterial mit einer<br />
kleinen Menge der hochwertigen<br />
Legierung beschichtet. Das<br />
Verfahren ähnelt dem Lackieren<br />
mit Lackierpistole – nur dass man<br />
statt Farbe eine spezielle Stahllegierung<br />
versprüht.<br />
Die Energietechnik Essen (ETE)<br />
hat jetzt einen unkonventionellen<br />
Weg gefunden, auch hochstickstoffhaltige<br />
Legierungen zu<br />
verspritzen. Zur Erinnerung: Die<br />
Legierungen haben einen Stickstoffgehalt,<br />
der weit über der nor-<br />
Interessiert?<br />
Weitere Infos erhalten Sie von<br />
Dr. Roman Ritzenhoff, Leiter Technologie<br />
und Qualität der Energietechnik<br />
Essen GmbH,<br />
R.Ritzenhoff@energietechnikessen.de<br />
Werksfoto<br />
Blick in den Mikrokosmos: So sehen die<br />
hochstickstoffhaltigen Pulverpartikel<br />
(15–45 μm) vor der Verdüsung aus.<br />
malen Löslichkeit liegt. Hergestellt<br />
werden sie in einer DESU-Anlage(Druck-Elektroschlacke-Umschmelz-Anlage),<br />
die den Stickstoff<br />
unter Überdruck von bis zu 40 bar<br />
hineinlegiert. Beim Verspritzen<br />
muss dieser Stickstoff in der Legierung<br />
bleiben und darf nicht ausgasen.<br />
Und natürlich muss auch das<br />
verspritzte Pulver (sozusagen die<br />
„Farbe“) den hohen Stickstoffgehalt<br />
aufweisen.<br />
ETE hat zusammen mit einem<br />
Werkstoffinstitut und einem Verdüser<br />
ein Verfahren entwickelt, diese<br />
Sonderlegierungen zu verdüsen<br />
und damit Werkstoffe zu beschichten.<br />
Resultat: eine Beschichtung<br />
mit guter Verschleißbeständigkeit,<br />
die auch vor Korrosion schützt. Die<br />
ersten Ergebnisse waren so überzeugend,<br />
dass man sich zur Patentanmeldung<br />
entschlossen hat.<br />
Volkher Diehl und<br />
Dr. Roman Ritzenhoff
Spanend.<br />
Wo gefräst wird, fallen Späne – und manchmal<br />
sogar Euros: Fräser Thomas Polefka hatte die<br />
Idee, den Späne-Transport an einer Fräsmaschine zu optimieren. Sein<br />
Vorschlag erspart der Gröditzer Werkzeugstahl Burg jährlich 14.160 Euro.<br />
Ihm selbst brachte die Idee eine Geldprämie, einen Blumenstrauß, ein<br />
dickes Dankeschön und eine Anerkennungsurkunde, überreicht von Jens<br />
Hammecke (rechts), Leiter des GWB-Service-Centers.<br />
ie viel Kraft steckt in Ihrer<br />
WBauch- und Rückenmuskulatur?<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Gröditzer Kurbelwelle<br />
Wildau konnten es austesten. Gelegenheit<br />
dazu bot ein Projekt des<br />
betrieblichen Gesundheitsmanagements,<br />
das zusammen mit der AOK<br />
Berlin-Brandenburg angeboten<br />
und von der AOK-Mitarbeiterin<br />
Jutta Miethling umgesetzt wurde.<br />
64 Belegschaftsmitglieder nahmen<br />
an der Aktion teil. Sie alle erwartete<br />
„Easy Torque“ – ein mehrfunktionales,<br />
mobiles Mess-System<br />
zur wissenschaftlichen Analyse der<br />
Kraftfähigkeit unterschiedlicher<br />
Muskelgruppen (Halswirbelsäule,<br />
Rumpf, Oberkörper).<br />
Die mit dem Gerät gemessenen<br />
Kraftwerte ermöglichen eine qualifizierte<br />
Aussage über den Muskelstatus<br />
der Testperson. Ist das<br />
Kraftniveau zu niedrig und/oder<br />
das Kraftverhältnis von Bauch zu<br />
Foto: Jens Bomke<br />
Jens Hammecke<br />
Frage der Balance<br />
GKW · Immer wenn Rücken- und Bauchmuskulatur<br />
nicht im Einklang sind, drohen Rückenschmerzen.<br />
Rücken gestört, können das wichtige<br />
Hinweise zur Ursache von Rückenschmerzen<br />
sein.<br />
Jeder Test wurde individuell<br />
ausgewertet. Und jeder Teilnehmer<br />
absolvierte danach spezielle<br />
Übungen. Zudem besprach Jutta<br />
Miethling bei Bedarf mit dem Teilnehmer,<br />
was er tun könnte, um seinen<br />
Muskelstatus zu optimieren.<br />
Test, Auswertung und Übungen<br />
dauerten nur 15 Minuten. Auch<br />
das Warten vor dem Test war<br />
nicht zu lang. Denn derweil stellte<br />
Silke Borowski, Kundenberaterin<br />
der AOK Berlin-Brandenburg,<br />
die Leistungen ihrer Krankenkasse<br />
vor. Spannender Abschluss war eine<br />
Verlosungsaktion. Dabei freuten<br />
sich 18 Kolleginnen und Kollegen<br />
über Kinokarten, Einkaufsgutscheine,<br />
Gutscheine zum Besuch<br />
einer Therme und andere Preise.<br />
Irmgard Herzberg<br />
Foto: Ulf Götze<br />
Kraftprobe: Jutta Miethling kontrolliert die Kraftwerte von Dietmar Scharfenort.<br />
SCHMIEDE<br />
Mehr Licht, weniger Energie<br />
WSW · Wer mehr Energie will, muss nicht immer mehr dafür bezahlen.<br />
Eine neue Leuchten-Generation bringt gleich doppelten Gewinn.<br />
nergieeffizienz spielt natürlich<br />
Eauch bei den Wildauer Schmiedewerken<br />
(WSW) eine große Rolle.<br />
Einen Schritt in die richtige Richtung<br />
brachte die Modernisierung<br />
der Hallenbeleuchtung. Ausschlaggebend<br />
für eine signifikante Energieeinsparung<br />
war dabei, dass ein<br />
neues Leuchtmittelkonzept des Industrieleuchten-Herstellers<br />
i-VALO<br />
umgesetzt wurde. Dort kommen<br />
sogenannte HQI-Leuchten der<br />
neuesten Generation zum Einsatz.<br />
Mit der Umrüstung stieg die Beleuchtungsstärke<br />
in den Produktionsbereichen<br />
um etwa 75 bis 100<br />
Prozent – von ursprünglich 200<br />
Lux auf beständige 350 bis 400<br />
Lux. Wollte man mit den vorherigen<br />
Leuchten diese enorme Beleuchtungsstärke<br />
erzielen, hätte<br />
man zusätzlich 50 Prozent mehr<br />
Energie aufwenden müssen.<br />
Im Umkehrschluss wird demnach<br />
eine Energieeinsparung erzielt<br />
– bei gleichzeitig verbesserter<br />
Ausleuchtung der Arbeitsplätze.<br />
Dieser Aspekt wurde, wie man sich<br />
amit sie beim Start der Schmie-<br />
Ddung nicht reißen, müssen Gesenke<br />
zuvor angewärmt werden.<br />
Diese Aufgabe übernahm bislang<br />
ein mit Gas beheizter Anwärmrost,<br />
auf den die Gesenke jeweils zum<br />
Anwärmen gelegt wurden.<br />
Die Effizienz des Rostes war allerdings<br />
mit etwa 40–45 Prozent<br />
recht bescheiden. Die unerfreuliche<br />
Folge: Der größte Teil der erzeugten<br />
Energie verpuffte und erwärmte<br />
alles Mögliche – nur nicht<br />
die Gesenke.<br />
Ein Umweltmanagement-Projekt<br />
schaffte Abhilfe: Ein vorhandener<br />
Gesenk-Anwärmofen wurde<br />
instand gesetzt und umgebaut.<br />
Nach sechs Wochen Umbauzeit<br />
konnte der Probelauf starten. Mit<br />
messbarem Erfolg. Denn jetzt sorgt<br />
eine Ummantelung dafür, dass die<br />
glück auf · 4/2010 ......... 20<br />
vorstellen kann, von den WSW-<br />
Mitarbeitern sehr begrüßt.<br />
Ein weiterer entscheidender<br />
Vorteil ist die lange Lebensdauer<br />
der neuen Leuchten. Sie soll sechsmal<br />
höher sein als die der alten.<br />
Anstatt eines Erneuerungszyklus<br />
von bisher einem Jahr sind es nun<br />
sechs Jahre. Da diese Leuchten ein<br />
integriertes Filtersystem haben,<br />
wird auch der künftige Reinigungsbedarf<br />
auf ein Minimum reduziert.<br />
Die Mitarbeiter der Werksinstandhaltung<br />
freut’s!<br />
Das neue Leuchtmittelkonzept<br />
wurde bereits in den wichtigsten<br />
Produktionsbereichen umgesetzt.<br />
Es wird jetzt etappenweise von der<br />
Wildauer Instandhaltung weitergeführt.<br />
Also werden bald alle Mitarbeiter<br />
in den Genuss einer optimalen<br />
Arbeitsplatzausleuchtung kommen<br />
– wohl wissend, dass bei besseren<br />
Arbeitsbedingungen auch noch<br />
reichlich Energie gespart wird.<br />
Foto: Christian Dinter<br />
Erste Hilfe.<br />
Je schneller und fachmännischer<br />
Verletzten oder<br />
Erkrankten Erste Hilfe geleistet wird, desto besser sind<br />
ihre Chancen auf vollständige und schnelle Genesung.<br />
Deshalb haben die Wildauer Schmiedewerke Notfallstützpunkte<br />
eingerichtet. Sie sollen eine noch schnellere<br />
und flexiblere Erstversorgung ermöglichen, bevor die<br />
Rettungskräfte eintreffen. Die Notfallstützpunkte aus<br />
einfachen Stahlrohren und Lochblechen, die nach Zeichnung<br />
von den Auszu bildenden des Unternehmens angefertigt<br />
worden sind, stehen in allen Bereichen bzw. Abteilungen.<br />
Im Notfall findet man dort alles, was man für die<br />
Erste Hilfe oder zur Brandbekämpfung benötigt: Betriebsverbandskasten<br />
nach DIN 13169, Augenspül-Lösung,<br />
Krankentrage, Löschdecke, Erste-Hilfe-Hinweise und<br />
Handfeuerlöscher. Eine Dauerbeleuchtung (Energiesparleuchte)<br />
sorgt für Licht. Jetzt soll noch ein Druckmelder<br />
hinzukommen, um die Rettungskräfte schnell und einfach<br />
alarmieren zu können. Und damit im Notfall nichts fehlt,<br />
müssen die Sicherheitsbeauftragten (hier: Gert Reinhardt)<br />
die Stützpunkte regelmäßig und in kurzen Zeitabständen<br />
auf Vollständigkeit überprüfen.<br />
Robert Bräuning und Detlef Beier<br />
Kleiner Einsatz, große Wirkung<br />
Schmiedag · Gesenk-Anwärmrost hatte eine ungünstige Energiebilanz.<br />
Was sind eigentlich …<br />
Gesenke?<br />
Stephan Hönow<br />
Beim Gesenkschmieden<br />
wird das Schmiedestück<br />
am Ende des<br />
Schmiedens völlig<br />
vom geschlossenen<br />
Werkzeug, den beiden<br />
Gesenken (hell-/dunkelblau),<br />
umschlossen.<br />
Illustration: wikipedia/Peter Kanthak<br />
Abwärme besser genutzt wird. Zudem<br />
werden die Gesenke alles in<br />
allem gleichmäßiger erwärmt – was<br />
zu einer verbesserte Standmenge<br />
beiträgt. Der Umbau des alten<br />
Gesenk-Anwärmofens schlägt sich<br />
Fotos: ???<br />
Werksfoto<br />
Gert Reinhardt (WSW-Instandhaltung)<br />
beim Beleuchtungstest<br />
darüber hinaus auch eindeutig<br />
und positiv in der Energiebilanz<br />
nieder. Denn trotz steigender Energiepreise<br />
fallen dank gesunkenem<br />
Verbrauch beim<br />
Anwärmen weniger Kosten<br />
an. Das macht aus der ökologisch<br />
auch eine ökonomisch<br />
sinnvolle Maßnahme.<br />
Ein weiterer Pluspunkt<br />
des Umweltmanagement-<br />
Projektes ist, dass sich die<br />
Investitionen für den Umbau<br />
in Grenzen hielten.<br />
Denn die Ausgaben waren<br />
nicht nur niedrig, sondern<br />
machen sich bereits nach einem<br />
Jahr bezahlt – dank des Engagements<br />
der eigenen Mitarbeiter und<br />
der Unterstützung einer Fachfirma.<br />
Dirk Opfer
in Examen besonderer Art ha-<br />
Eben die Azubis der Radsatzfabrik<br />
Ilsenburg absolviert: eine „Ergonomie-Führerschein-Prüfung“.<br />
Die erforderlichen Kenntnisse erwarben<br />
sie bei einer Tagesveranstaltung,<br />
bei der es vor allem um<br />
Rückenprobleme ging. Unterstützt<br />
SCHMIEDE<br />
Neuer Prüfstand punktet mit höherem<br />
Biegemoment und kürzerer Prüfdauer<br />
RAFIL · Beinahe-Unfälle und Katastrophen haben in der medialen Berichterstattung Hochkonjunktur.<br />
Selbst viele Laien wissen: Radsatzwellen und Räder von Schienenfahrzeugen sind sicherheitsrelevant.<br />
ie <strong>Bahn</strong>welt hat sich in den<br />
Dletzten Jahren verändert: Keiner<br />
traut dem anderen mehr, wenn<br />
neue Erzeugnisse in Verkehr gebracht<br />
bzw. betrieben werden sollen.<br />
Ingenieurtechnische Einschätzungen?<br />
Sind immer weniger gefragt!<br />
Erfahrungen aus dem Betrieb?<br />
Spielen kaum noch eine Rolle!<br />
Für jede ausgelieferte konstruktive<br />
Komponente gilt: Gefordert<br />
ist ein Berechnungsnachweis oder<br />
ein Versuch nach einschlägigen<br />
Normen (DIN EN 13979-1, DIN<br />
EN 13103-13104). Besonders die<br />
Zulassungsstellen der nationalen<br />
<strong>Bahn</strong>verwaltungen achten sehr genau<br />
darauf, dass Nachweise schlüssig<br />
geführt und Normen strikt eingehalten<br />
werden.<br />
Die zwangsläufige Folge dieser<br />
Entwicklung kommt auch der akkreditierten<br />
Prüfstelle der Radsatzfabrik<br />
Ilsenburg zugute. Denn die<br />
Nachfrage nach Dauerfestigkeitsprüfungen<br />
an Rädern und Radsatzwellen<br />
ist gestiegen. Deshalb<br />
haben die Ilsenburger entschieden,<br />
einen zweiten Prüfstand bauen zu<br />
lassen. Nur so können sie weiterhin<br />
die Anforderungen ihrer Kunden<br />
termingerecht erfüllen. Und<br />
davon abgesehen benötigen sie<br />
selbst Prüfkapazitäten für ihre eigene<br />
Forschung, Entwicklung und<br />
Produktqualifikation.<br />
Mit dem Bau der neuen Anlage<br />
wurde die Oberharzer Firma<br />
SincoTec in Clausthal beauftragt.<br />
Ausschlaggebend für die Vergabe<br />
waren gute Referenzen und eigene<br />
Erfahrungen. Denn das Unterneh-<br />
wurde die Aktion von der AOK<br />
Sachsen-Anhalt, RAFILs Partner in<br />
Sachen Gesundheitsmanagement,<br />
und dem Steinke Gesundheits-Center.<br />
glück auf · 4/2010 ......... 21<br />
men hat bereits vor zehn Jahren<br />
den ersten RAFIL-Prüfstand modernisiert.<br />
Am 22. Oktober war es<br />
Foto: Hagen Döbelt<br />
Foto: Hagen Döbelt<br />
Jetzt werden die Ärmel hochgekrempelt. Freuen sich über den Vertragsabschluss (von links nach rechts): Dr.-Ing. Günter Köhler, Torsten<br />
Jahns, Helge Zorrmann, Fabian Röder und Dr.-Ing. Joachim Hug.<br />
Mit dem Ergo-Führerschein n<br />
auf dem Gesundheits-Trip<br />
RAFIL · Wehret den Anfängen: Gesundheitsmanagement für Azubis.<br />
Foto: Hagen Döbelt<br />
Ein Führerschein ganz anderer Art: Die erfolgreichen Azubis, flankiert von (von links nach rechts) Jürgen Brückner (Betriebsratsvorsitzender),<br />
Gunar Erik Schreier, Rene Rackwitz und Bettina Petersen.<br />
Zunächst befassten sich die<br />
Azubis theoretisch mit Wirbelsäule<br />
und Rückenmuskulatur. In einer<br />
Praxisstunde absolvierten sie<br />
dann spezielle Übungen, um ihren<br />
Rücken zu kräftigen und dessen<br />
Muskeln zu dehnen. Danach ging<br />
es in den Betrieb. Dort nahmen<br />
sie verschiedene Arbeitsplätze unter<br />
die Lupe und analysierten die<br />
Arbeitsabläufe in ergonomischer<br />
Hinsicht. Dabei erhielten sie viele<br />
Hinweise und Tipps zur richtigen<br />
Haltung und Bewegung.<br />
Zum Abschluss stand ein Aktivkurs<br />
auf der Gymnastikmatte auf<br />
dem Programm. Es war Spaß pur<br />
für alle – auch wenn mancher aktive<br />
Sportler unter den Azubis einsehen<br />
musste, dass er doch nicht<br />
so fit war wie geglaubt.<br />
Ende September wurden die<br />
„Ergonomie-Führerscheine“ überreicht.<br />
Mit dabei waren auch Bettina<br />
Petersen (AOK) und Rene Rackwitz<br />
vom Steinke Gesundheits-<br />
Center, der die Tagesveranstaltung<br />
geleitet hatte. Zusammen mit RA-<br />
FIL-Ausbildungsleiter Gunar Erik<br />
Schreier erläuterte er nochmals<br />
Sinn und Zweck der Aktion.<br />
Der erstmals durchgeführte<br />
„Ergonomie-Führerschein“ ist Berufseinsteigern<br />
vorbehalten. Ziel<br />
der Präventionsmaßnahme: Man<br />
wollte das Bewusstsein der Auszubildenden<br />
für Haltungs- und Bewegungsfragen<br />
sensibilisieren. Darüber<br />
hinaus sollen sie befähigt werden,<br />
den eigenen Arbeitsplatz auf<br />
seine ergonomische Beschaffenheit<br />
hin zu prüfen.<br />
Doch der „Führerschein-Erwerb“<br />
ist nur ein Teil der Präventions-Initiative.<br />
Angeboten wird<br />
auch eine Rückenvermessung und<br />
so weit: Günter Köhler (RAFIL)<br />
und Joachim Hug (SincoTec) unterschrieben<br />
den Werkliefervertrag.<br />
Investitionsvolumen: etwa<br />
300.000 Euro.<br />
Am 17. November haben die Arbeiten<br />
begonnen. Nach Abschluss<br />
der Betonarbeiten wird im Februar<br />
2011 die dazugehörige Regelungstechnik<br />
eingebaut. Der Schwingklotz<br />
wiegt etwa 100 t und ist schon<br />
alleine deshalb ein Fortschritt. Der<br />
alte Prüfstand arbeitet mit einem<br />
Schwingklotz von nur 25 t.<br />
Gesteuert wird das Prüfsystem<br />
durch einen Regelschrank. Er ist<br />
über einen Frequenz-Umrichter<br />
mit einem Elektromotor gekoppelt.<br />
Der Motor wird – und das ist das<br />
Neue an diesem Prüfstand – nicht<br />
mehr am Ende der Welle angeflanscht,<br />
sondern fest auf einem<br />
schwenkbaren Gestell montiert.<br />
Von dort aus treibt er über eine Gelenkwelle<br />
die Unwuchtmassen auf<br />
dem Prüfling an.<br />
Diese neuartige Lösung ermöglicht,<br />
mindestens die 1,2-fache<br />
Prüffrequenz zu erzielen. Mit anderen<br />
Worten: RAFIL würde die<br />
bisherige Prüfdauer einer Radsatzwelle<br />
von knapp sechs Tagen auf<br />
unter fünf Tage verkürzen. Daraus<br />
ergeben sich natürlich nicht nur<br />
schnellere, sondern auch mehr<br />
Dauerfestigkeitsprüfungen. Zudem<br />
ermöglicht das neue Konzept ein<br />
wesentlich höheres Biegemoment<br />
als bisher – was der Prüfung von<br />
Lokwellen zugutekommen wird.<br />
Und letztlich ist die Prüfstandserweiterung<br />
in der Prüfstelle Ilsenburg<br />
eine Antwort auf die ständig<br />
ungewisse Frage: „Hält’s oder hält’s<br />
nicht?“ Denn wie sagte schon Honoré<br />
de Balzac: „Gewissheit ist die<br />
Grundlage, nach der die menschlichen<br />
Gefühle verlangen.“<br />
Hagen Döbelt<br />
Was ist eigentlich …<br />
Ergonomie?<br />
Menschengerechte Arbeitsgestaltung:<br />
Die Ergonomie befasst<br />
sich mit der Schnittstelle Mensch<br />
– Maschine. Eine ergonomische<br />
Arbeits- und Arbeitsplatzgestaltung<br />
zielt darauf ab, effiziente und<br />
fehlerfreie Resultate zu ermöglichen<br />
und gleichzeitig den Menschen<br />
vor gesundheitlichen Schäden<br />
zu schützen. In diesem Sinne<br />
versucht man, Arbeitsabläufe,<br />
Arbeitsbedingungen, Arbeitswerkzeuge,<br />
Bedienoberflächen etc. zu<br />
optimieren, um Fehlhaltungen,<br />
Unfälle, Krankheiten etc. zu verhindern.<br />
-analyse. Aufgrund der Analyse<br />
könnte bei Bedarf ein Trainingsplan<br />
erstellt werden, um Rückenschwachpunkte<br />
auszumerzen oder<br />
den Rücken generell zu stärken. Eine<br />
weitere Option ist der bewährte<br />
MBT-Schuh, der Rückenproblemen<br />
vorbeugen kann.<br />
Fazit: Vor allem die Rückengymnastik<br />
hatte zu interessanten Diskussionen<br />
geführt. Einige Azubis<br />
können, was sie gelernt haben, sogar<br />
im Fitness-Center gebrauchen.<br />
Ihr großes Interesse könnte Grund<br />
genug sein, die Aktion „Gesundes<br />
Bewegen und Arbeiten am Arbeitsplatz“<br />
fortzuführen.<br />
Der „Ergo-Führerschein“ macht<br />
übrigens Schule. Auch die <strong>Bahn</strong>technik<br />
Brand-Erbisdorf hat die<br />
Aktion durchgeführt – ebenfalls<br />
mit positivem Echo.<br />
Sabine Dannhauer
Wie das Rad leiser wird<br />
INTERVIEW<br />
Klappernde Bremsgestänge und<br />
das stählerne Rad-Schienengeräusch<br />
mit der Lautstärke eines<br />
Bohrhammers sind nervtötend<br />
und Stress für das menschliche<br />
Gehör. Ob sich daran etwas ändern<br />
könnte, weiß RAFIL-Mitarbeiter<br />
Hagen Döbelt (Entwicklungsingenieur):<br />
<strong>glückauf</strong>: Dass Züge laut sind, ist<br />
nichts Neues. Hat sich denn daran<br />
gar nichts geändert?<br />
Hagen Döbelt: Doch. Man hat bereits<br />
einiges versucht, das Lärmproblem<br />
zu lösen. Beleg dafür sind die<br />
vielen Patente, die im Bereich der<br />
Schallabsorbertechnik in den vergangenen<br />
Jahren und Jahrzehnten<br />
angemeldet wurden. Konkret umgesetzt<br />
wurden sie allerdings bisher<br />
nur bei Personenzügen, Schnellzügen<br />
und Straßenbahnen.<br />
Ist jetzt der Güterzugverkehr an der<br />
Reihe?<br />
Döbelt: Es tut sich auf jeden Fall<br />
etwas. Das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft fördert das Forschungsprojekt<br />
„Leiser Zug auf realem<br />
Gleis“, kurz: LZarG. Daran nehmen<br />
auch BVV und RAFIL, also<br />
Bochumer Verein Verkehrstechnik<br />
und Radsatzfabrik Ilsenburg, teil.<br />
Das Projekt soll die Aktivitäten<br />
zur Rollgeräuschminderung im<br />
Güterwagendrehgestell bündeln.<br />
Ziel war, den Lärm von Güterzügen<br />
allumfassend um 10 dB(A) zu<br />
reduzieren und ein neues, leises<br />
Fahrwerk zu entwickeln.<br />
Dazu gehört auch der<br />
Radsatz.<br />
Wie sollte dieser<br />
Radsatz aussehen?<br />
Döbelt: Die<br />
Randbedingungen<br />
legte<br />
ein Lastenheft<br />
der Deutschen<br />
<strong>Bahn</strong> fest. Es<br />
sieht unter anderem<br />
eine Radsatzfahrmasse<br />
von<br />
25 Tonnen vor.<br />
RAFIL und BVV haben an einem<br />
neuen Radsatz gearbeitet. Mit welchem<br />
Ergebnis?<br />
Döbelt: Wir haben zwei neue Räder<br />
entwickelt. Es sind Modifikationen<br />
der bisher eingesetzten „Originalen<br />
Ilsenburger Leichtvollräder“<br />
der Radtypen BA 004, 303/304,<br />
ICE 2 und der BA 316 des BVV.<br />
Und wie sehen diese Modifikationen<br />
aus?<br />
Döbelt: Die Modifikation besteht<br />
darin, dass ein Schallabsorbersystem<br />
zum Einsatz kommt, beigesteuert<br />
von Schrey & Veit GmbH<br />
und BVV.<br />
Haben diese Räder ihre Praxistauglichkeit<br />
bereits nachgewiesen?<br />
Döbelt: Ja, auf mehrfache Weise.<br />
Der Nachweis der Praxistauglichkeit<br />
und der Normenkonformität<br />
erfolgte als Erstes durch mehrere<br />
Berechnungen mittels FE-Analyse.<br />
SCHMIEDE<br />
RAFIL/BVV · Wenn Güterzüge rasselnd und lärmend durch Ortschaften<br />
donnern, freuen sich höchstens Eisenbahnfreunde – und weniger die<br />
Anwohner. Ein neu entwickeltes Rad der GMH-Gruppe verspricht Abhilfe.<br />
Bestens bewährte<br />
Entscheidungshilfe<br />
RAFIL · Technik zum Anfassen und Begreifen<br />
ie schon in den Vorjahren war<br />
Wdas „Schülerforum“ Auftakt<br />
zu den „Tagen der Berufsfindung“<br />
im Landkreis Harz. In diesem Jahr<br />
fand es bereits zum 9. Mal statt.<br />
Etwa 25 Unternehmen und Bildungseinrichtungen<br />
aus der Region<br />
nutzten die Chance, sich dort<br />
zu präsentieren. Mit dabei waren<br />
zum Beispiel die Enercon Magdeburg<br />
aus der Windenergie-Branche,<br />
… und es bewegt sich doch!<br />
Das „Schülerforum“ will Schülerinnen und Schüler frühzeitig bei der<br />
Suche nach einem technischen Ausbildungsberuf oder einer technischen<br />
Studieneinrichtung unterstützen. Die Erfahrung zeigt: Die Metall- und<br />
Elektrobranche gewinnt in der Wirtschaft des Landkreises immer mehr an<br />
Bedeutung. Und der Bedarf an technischem Nachwuchs steigt. Deutlich<br />
wird dies am Beispiel des Zerspanungsmechanikers: Noch vor zehn Jahren<br />
mussten RAFIL-Azubis zur Berufsschule nach Magdeburg fahren. Heute<br />
läuft dieser Berufszweig an der berufsbildenden Schule in Wernigerode<br />
sogar zweizügig. Schon jetzt bieten Unternehmen zukunftssichere Ausbildungen<br />
und Perspektiven für Facharbeiter. Nach wie vor besteht auch<br />
Bedarf an Ingenieuren: Ein entsprechendes Studium verspricht also gute<br />
Berufschancen.<br />
Werksfoto<br />
Die Neuentwicklung wird dafür sorgen,<br />
dass links und rechts der <strong>Bahn</strong>strecken<br />
zukünftig etwas mehr Ruhe einkehren<br />
wird: der Radsatz BA 309 mit Absorber.<br />
Hinzu kam ein thermomechanischer<br />
Bremsenprüfstandsversuch<br />
bei der DB Systemtechnik in Minden.<br />
Also ein rechnerischer und ein praktischer<br />
Nachweis.<br />
Döbelt: Richtig. Die Berechnungen<br />
zur mechanischen Beanspruchung<br />
konnten wir noch am Rechner<br />
erledigen. Aber für die thermomechanischen<br />
Versuche mussten<br />
wir vier Räder fertigen. Denn das<br />
Versuchsprogramm sah vor, vier<br />
unterschiedliche Räder zu testen:<br />
ein Rad mit Schallabsorber im Neuzustand,<br />
ein Rad mit Schallabsorber<br />
im abgefahrenen Zustand, ein<br />
die Otto-von-Guericke-Universität<br />
mit Exponaten der Fakultäten für<br />
Maschinenbau, Verfahrens- und<br />
Systemtechnik, das Max-Planck-Institut<br />
Magdeburg mit dem Thema<br />
Dynamik komplexer technischer<br />
Probleme, die TU Clausthal-Zellerfeld<br />
– und natürlich die Radsatzfabrik<br />
Ilsenburg (RAFIL).<br />
In Vorträgen beschrieben sie<br />
spannende technische Entwick- lungen, deren Anwendungen konkret<br />
demonstriert wurden. Dabei<br />
waren Schülerinnen und Schüler<br />
sogar teils mit einbezogen. So<br />
konnten sie Technikerfahrungen<br />
sammeln und gleichzeitig Fragen<br />
stellen, um sich über Ausbildungsberufe<br />
und Studienmöglichkeiten<br />
in den Unternehmen und Hochschulen<br />
zu informieren.<br />
Den Stand der RAFIL betreuten<br />
Ausbildungsleiter Gunar Erik<br />
Schreier und Ausbilder Sandro<br />
Bollmann. Mit einer DVD stellten<br />
sie den Schülerinnen und Schülern<br />
die Radsatzfabrik vor. An kleinen<br />
Exponaten, die RAFIL-Azubis<br />
des 1. Ausbildungsjahrs gefertigt<br />
hatten, erklärte Sandro Bollmann<br />
glück auf · 4/2010 ......... 22<br />
Rad ohne Schallabsorbersystem im<br />
neuen Zustand und ein Rad ohne<br />
Schallabsorber im abgefahrenen<br />
Zustand.<br />
Hatten Sie vor den Versuchen Bedenken,<br />
dass es nicht funktionieren<br />
könnte?<br />
Döbelt: Zum Knackpunkt hätten<br />
die Elastomere in den Absorbern<br />
werden können, die wir zur Geräuschdämpfung<br />
einsetzen. Denn<br />
Temperaturen um die 500 °C am<br />
Radkranz lassen nicht nur Eis<br />
dahinschmelzen, sondern<br />
auch viel Entwicklungsarbeit.<br />
Aber die Versuchsergebnisse<br />
aller<br />
vier Räder waren sehr<br />
zufriedenstellend.<br />
Wie geht es jetzt weiter?<br />
Döbelt: Wir haben<br />
die Zertifizierung für<br />
beide Radtypen beantragt.<br />
Der Zertifizierungsprozess<br />
nach den einschlägigen<br />
EG-Richtlinien steht<br />
Was ist eigentlich …<br />
… dB(A)?<br />
dB – sprich: Dezibel – ist die<br />
Messgröße des Schalldruckpegels<br />
zur Bestimmung von Geräuschpegeln.<br />
Aber unterschiedliche<br />
Tonfrequenzen können von Menschen<br />
unterschiedlich empfunden<br />
werden. Der Zusatz (A) gibt an,<br />
dass die mittleren Frequenzen<br />
stärker berücksichtigt werden.<br />
Ein gesundes Ohr nimmt bereits<br />
einen Schalldruck von 0 dB(A)<br />
wahr, was der sogenannten Hörschwelle<br />
entspricht. Die Schmerzgrenze<br />
(unerträglich laute Geräuschbelastung)<br />
liegt bei Werten<br />
über 120 dB(A). Aber 85 dB(A)<br />
können bereits zu Gehörschäden<br />
führen, wenn es um Langzeiteinwirkungen<br />
geht.<br />
Foto: Barbara Ritzau<br />
Technik im Miniaturformat zum Anfassen: Geduldig beantworteten Sandro Bollmann<br />
(links) und Gunar Erik Schreier die vielen (An-) Fragen der Schülerinnen und Schüler.<br />
anschaulich Fertigkeitsanforderungen<br />
eines Zerspanungsmechanikers.<br />
Darüber hinaus standen sie<br />
Rede und Antwort zu Fragen der<br />
Berufsausbildung.<br />
Die „Tage der Berufsfindung“<br />
sind übrigens nicht nur Schülerinnen<br />
und Schülern vorbehalten.<br />
Sie ermöglichen auch Eltern<br />
und Lehrkräften, Angebote und<br />
Chancen der Berufsausbildung<br />
kennenzulernen. Im Fokus stehen<br />
vor allem solche Branchen und Berufsfelder,<br />
die die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Landkreises prägen<br />
– und deshalb zukünftig guten<br />
Nachwuchs benötigen.<br />
Sabine Dannhauer<br />
Hagen Döbelt<br />
kurz vor dem Abschluss, sodass in<br />
Bälde die EG-Konformitätsbescheinigungen<br />
erstellt werden können.<br />
Gleichzeitig vergab die DB Systemtechnik<br />
zwei neue Bauartnummern.<br />
So kann die <strong>Bahn</strong>technik<br />
der GMH-Gruppe jetzt zwei neue<br />
25-t-Radsätze anbieten: den Radsatz<br />
BA 309 mit Schallabsorbern<br />
und den BA 310 ohne Schallabsorberanbindung.<br />
Sind damit die Prüfungen abgeschlossen?<br />
Döbelt: Nicht ganz. Jetzt geht es<br />
noch um die Betriebsbewährung.<br />
Als Abschluss werden ein Jahr lang<br />
– bei Bedarf auch zwei Jahre lang –<br />
Fahrten im Kaliverkehr unter der<br />
Regie der DB AG durchgeführt. Dabei<br />
wird unter anderem die Praktikabilität<br />
der Räder auf Herz und<br />
Nieren getestet.<br />
Und wie reagiert der Markt auf die<br />
neuen Räder?<br />
Döbelt: Die ersten beiden Exemplare<br />
BA 309 und BA 310 konnten<br />
bereits auf der Innotrans 2010 am<br />
RAFIL/BVV-Messestand begutachtet<br />
werden. Das rege Interesse lässt<br />
auf einen baldigen Einsatz im Güterverkehr<br />
hoffen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
KURZ NOTIERT<br />
Werksfoto<br />
Nachgefragt. Herzlich willkommen<br />
bei der Radsatzfabrik<br />
Ilsenburg: Gunar Erik Schreier<br />
(Ausbildungsleiter) und Sabine<br />
Dannhauer (Personalabteilung)<br />
begrüßten Anfang November<br />
Schüler/innen einer benachbarten<br />
Schule. Bei einem Rundgang<br />
durch die Werkshallen erläuterte<br />
Gunar Erik Schreier die Abläufe in<br />
der Fertigung und beantwortete<br />
die Fragen der jungen Gäste. Ein<br />
kleiner Film über die Unternehmen<br />
der <strong>Bahn</strong>technik rundete den<br />
Einblick ab. Mit Prospektmaterial,<br />
vielen Antworten und neuen Eindrücken<br />
verabschiedeten sich die<br />
Jugendlichen. Vielleicht gibt es<br />
mit dem einen oder anderen ein<br />
Wiedersehen in einer der nächsten<br />
Bewerberrunden …<br />
Just in time. Eine logistische<br />
und fachliche Anforderung ganz<br />
besonderer Art müssen seit<br />
Dezember die RAFIL-Kollegen<br />
stemmen: Die S-<strong>Bahn</strong> Berlin<br />
tauscht alle 4.000 Radsätze der BR<br />
481 komplett im Rahmen einer<br />
Überholung aus. Sie erwartet<br />
dabei eine Einhaltung der Just-intime-Bedingungen.<br />
Das bringt<br />
einen wöchentlichen Durchsatz<br />
von bis zu 90 Stück mit sich (inkl.<br />
Rücklieferung).
INTERVIEW<br />
Sowohl Betreiber als auch Hersteller<br />
setzen wieder verstärkt<br />
auf die zerstörungsfreie Prüftechnik<br />
(ZfP), auch der Bochumer<br />
Verein Verkehrstechnik (BVV).<br />
Er hat sich von der GMH Prüftechnik<br />
GmbH in Nürnberg eine<br />
Hohlwellen-Prüfanlage fertigen<br />
lassen, die neue Maßstäbe setzt.<br />
Michael Ditzler (BVV, Qualitätswesen)<br />
und Peter Archinger (Geschäftsführer<br />
GMH Prüftechnik)<br />
erklären im <strong>glückauf</strong>-Interview,<br />
was das Besondere daran ist.<br />
<strong>glückauf</strong>: Erlebt die zerstörungsfreie<br />
Prüftechnik eine Renaissance?<br />
Michael Ditzler: Es ist in der Tat so.<br />
Wer in den zurückliegenden Wochen<br />
und Monaten die Fachpresse<br />
etwas aufmerksamer verfolgt hat,<br />
dem ist aufgefallen: Die zerstörungsfreie<br />
Prüftechnik ist speziell<br />
im Eisenbahnwesen zu völlig neuer<br />
Bedeutung gekommen.<br />
Weshalb?<br />
Ditzler: Weil es in der Vergangenheit<br />
Probleme mit schadhaften<br />
Achswellen verschiedener Baureihen<br />
gegeben hat.<br />
Kommt diese Renaissance für Sie<br />
überraschend?<br />
Ditzler: Eigentlich nicht. Der Bochumer<br />
Verein setzt schon seit vielen<br />
Jahren konsequent auf die zerstörungsfreie<br />
Prüftechnik. Deshalb<br />
haben wir aktuell in eine neue<br />
Prüfanlage investiert. Mit ihr erfüllen<br />
wir bereits heute Regelwerke,<br />
die ab 2012 in Kraft treten. Damit<br />
sind wir weltweit Vorreiter bei der<br />
Prüfung längsgebohrter Radsatzwellen<br />
in der Produktion.<br />
Auch auf die Gefahr hin, dass es jetzt<br />
fachspezifisch wird: Was ist technisch<br />
gesehen das Besondere der Anlage?<br />
Peter Archinger: Da muss ich etwas<br />
ausholen: Die Radsatzwellen<br />
moderner Schienenfahrzeuge sind<br />
mit einer Längsbohrung ausgestat-<br />
tet. Dabei geht es aber nicht nur<br />
um eine Gewichtsersparnis. Der<br />
Grund dafür ist vielmehr, dass man<br />
mit Hilfe dieser Längsbohrung die<br />
gesamte Welle von innen per Ultraschall<br />
prüfen kann – auch bei<br />
komplexen Geometrien und sowohl<br />
beim Hersteller als auch später<br />
im eingebauten Zustand. Zum<br />
Beispiel bei wiederkehrenden Prüfungen<br />
während der Wartung im<br />
Ausbesserungswerk. Die Deutsche<br />
<strong>Bahn</strong> führt solche Prüfungen in<br />
ähnlicher Art schon seit Jahren<br />
durch, allerdings mit reduziertem<br />
Umfang und teilweise geringerer<br />
Empfindlichkeit.<br />
Lässt sich diese Methode auch auf<br />
BVV-Wellen übertragen?<br />
Archinger: Leider nur bedingt.<br />
Risse, die im Betrieb der Welle<br />
auftreten und im schlimmsten<br />
Fall zum Versagen der Welle führen<br />
können, gehen meistens in<br />
Querrichtung von der Oberfläche<br />
aus. Deshalb beschränkt man sich<br />
bei der wiederkehrenden Prüfung<br />
überwiegend auf diese Fehlerart.<br />
Bei Neuwellen, wie sie der BVV liefert,<br />
sind die Anforderungen deutlich<br />
höher. Geht es hier doch um<br />
eine sogenannte „Null-Prüfung“<br />
der Welle – also die erste Prüfung,<br />
die eine Welle in ihrem Lebenszy-<br />
SCHMIEDE<br />
Weltweit Vorreiter<br />
BVV · Die Sicherheitsprüfungen für Achswellen werden 2012 verschärft. Schon heute können die<br />
Bochumer diese Anforderungen erfüllen – dank einer Hohlwellen-Prüfanlage der GMH Prüftechnik.<br />
klus durchläuft –, bei der die Fehlerfreiheit<br />
nachgewiesen werden<br />
muss. Bisher wurde von Kundenseite<br />
und in den Regelwerken nur<br />
eine manuelle Prüfung auf Querrisse<br />
an der Wellenoberfläche verlangt.<br />
Neueste Regelwerke und besonders<br />
Kunden wie die Deutsche<br />
<strong>Bahn</strong> fordern ab 2012 einen deutlich<br />
höheren Prüfumfang und vor<br />
allem: eine mechanisierte Prüfung<br />
für Neuwellen.<br />
Die sich mit der neuen Hohlwellen-<br />
Prüfanlage durchführen lässt.<br />
Ditzler: Richtig. Mit dieser Anlage<br />
sind wir bestens vorbereitet.<br />
Schließlich wollen wir Vorreiter<br />
am Markt bleiben. Aber wir hatten<br />
uns zum Ziel gesetzt, mehr als die<br />
Mindestanforderungen zu erfüllen<br />
– und deshalb die Anforderungen<br />
an die Prüfung weiter erhöht. Das<br />
schafft zusätzliche Sicherheit und<br />
sichert den Marktvorsprung.<br />
Worin besteht dieser „Mehrwert“?<br />
Ditzler: Bei der Konzeption der<br />
Prüfanlage hatten wir vor allem<br />
zwei Ziele: Erstens wollten wir<br />
nicht nur Risse an der Oberfläche,<br />
sondern auch Volumenfehler finden<br />
und bewerten können. Dabei<br />
geht es überwiegend um nichtmetallische<br />
Einschlüsse aus der Stahl-<br />
Foto: Andreas Dal Canton<br />
So sieht die Antwort auf die Zukunft aus: Hohlwellen-Prüfanlage im Einsatz.<br />
Biss für Biss durch<br />
den Ernährungsparcours<br />
BVV · Gesunde Ernährung darf auch am Arbeitsplatz nicht die Ausnahme sein.<br />
ine gesunde Ernährung ist Vo-<br />
Eraussetzung für ein gesundes<br />
Leben. Nur: Wer weiß schon, was<br />
eine „gesunde“ Ernährung ist? Diese<br />
Frage sollte der Gesundheitstag<br />
2010 des Bochumer Vereins beantworten.<br />
Um die Probe aufs Exempel zu<br />
machen, hatte die „BKK vor Ort“<br />
einen Ernährungsparcours errichtet:<br />
Probier-Stationen mit unterschiedlichen<br />
Nahrungsmitteln. Ob<br />
Obst, Gemüse, Salat, Süßigkeiten<br />
oder Cola: Aufgabe der Beschäftigten<br />
war, den Lebensmitteln be-<br />
stimmte Inhaltsstoffe mengenmäßig<br />
zuzuordnen. Dabei mussten<br />
viele passen oder auch staunend<br />
ihre Fehleinschätzung korrigieren<br />
(„Was, fünfundzwanzig Stück<br />
Würfel zucker in einem halben Liter<br />
Cola?!“).<br />
Was die Initiatoren allerdings<br />
nicht erwartet hätten: den Anklang<br />
der angebotenen Ess-Alternativen.<br />
Denn gleich mehrere Hundert Portionen<br />
Salat wurden mit großem<br />
Appetit gegessen, angerichtet von<br />
den fleißigen Händen des Kantinenpersonals.<br />
„Und Männer essen<br />
doch Obst!“, erklärte Werksärztin<br />
Frau Achterfeld – sprach’s und<br />
teilte weiterhin unermüdlich die<br />
von ihr angerichteten Obstschälchen<br />
und Fruchtspieße aus.<br />
Klar: Der „Schimanski-Teller“<br />
– Currywurst, Pommes frites, Mayonnaise<br />
– wird nicht von der Speisekarte<br />
verschwinden. Aber das<br />
Bewusstsein für eine gesündere Ernährung<br />
wurde bei der Belegschaft<br />
geweckt – und ist inzwischen auch<br />
in der Kantine angekommen.<br />
Betriebsärztlicher Dienst<br />
glück auf · 4/2010 ......... 23<br />
Michael Ditzler<br />
Werksfoto<br />
herstellung. Vorgabe war, Fehler ab<br />
einer Größe von etwa 1 mm im gesamten<br />
Volumen sicher nachweisen<br />
zu können. Zudem fordern die<br />
neuesten Normen erstmals, auch<br />
die Bohrungsoberfläche auf Querrisse<br />
zu prüfen. Auch diese Aufgabe<br />
musste die Anlage lösen können.<br />
… und zweitens?<br />
Ditzler: Zweitens musste die Anlage<br />
zu unserer Fertigungssituation<br />
passen. Beim BVV werden ständig<br />
verschiedenste Bohrungsdurchmesser<br />
und Dutzende unterschiedlicher<br />
Wellentypen in kleinen Losen<br />
gefertigt. Für die Prüfung muss<br />
deshalb die Erstellung von Prüfprogrammen<br />
und das Ankoppeln der<br />
Prüfanlage an die Welle möglichst<br />
einfach sein. Und es muss schnell<br />
von der Hand gehen. In beiden<br />
Punkten hat uns das Konzept der<br />
GMH Prüftechnik überzeugt.<br />
Geben Sie uns ein paar Beispiele: Was<br />
genau hat Sie überzeugt?<br />
Ditzler: Nehmen wir beispielsweise<br />
Blendensetzungen. Die notwendigen<br />
Einstellungen für die Prüfung<br />
einer neuen Welle ermittelt die<br />
Software direkt aus den CAD-Daten,<br />
also nahezu automatisch. Dies<br />
dauert nur wenige Minuten – und<br />
nicht halbe Tage wie bei anderen<br />
Prüfanlagen. Zudem reduziert es<br />
die Fehleranfälligkeit und führt<br />
zu einer deutlich erhöhten Produktivität.<br />
Anderes Beispiel: Die<br />
zur Prüfung notwendigen Ultraschallprüfköpfe<br />
und Wirbelstromsonden<br />
werden mit einer Lanze in<br />
die Bohrung eingefahren. Deshalb<br />
muss zwischen der Welle und der<br />
Prüfanlage eine „feste“ Verbindung<br />
hergestellt werden. Sie garantiert,<br />
dass beide Komponenten zueinander<br />
ausgerichtet sind. In Prüfanlagen<br />
für die wiederkehrende<br />
Prüfung wird das heute mit sogenannten<br />
Wellenadaptern erledigt.<br />
Diese Wellenadapter müssen aber<br />
gesondert und vor der Prüfung auf<br />
die Welle montiert werden – ein<br />
Arbeitsschritt, der in der BVV-Produktion<br />
und bei der Vielzahl von<br />
Wellentypen nicht möglich gewesen<br />
wäre.<br />
Was war die Lösung, Herr Archinger?<br />
Archinger: Bei der neuen Prüfanlage<br />
muss man keine angepassten<br />
Adapter an die Wellen schrauben,<br />
wenn man den Prüfkopfträger einführt.<br />
Wir erreichen das über ein<br />
einfaches Anpressen eines Führungs-<br />
und Schutzrohres an die<br />
Bohrungsfase. Das ist ein Schritt,<br />
der den Prüfablauf ebenfalls wesentlich<br />
vereinfacht.<br />
Was macht Sie so sicher, dass Sie alle<br />
Fehlertypen aufdecken können, die an<br />
einer Welle auftreten?<br />
Ditzler: Weil wir gut bestückt sind.<br />
Wir haben drei verschiedene Prüfkopfträger.<br />
Damit können wir alle<br />
Ultraschallprüfköpfe und Wirbelstromsonden<br />
aufnehmen, die wir<br />
benötigen. Sie decken den Durchmesserbereich<br />
der Wellenbohrungen<br />
von 30 bis 90 mm ab. Die<br />
Prüfkopfträger enthalten durchmesserabhängig<br />
zwei oder vier<br />
Winkelprüfköpfe zur Querfehlerprüfung,<br />
null oder zwei Prüfköpfe<br />
zur Prüfung auf Längsfehler, zwei<br />
Prüfköpfe für die Volumenfehlerprüfung<br />
und zusätzlich zwei Wirbelstromsonden<br />
für die Prüfung<br />
der Bohrungsoberfläche. Damit<br />
sind wir auf der sicheren Seite.<br />
Ist die Prüfanlage abgenommen?<br />
Ditzler: Das war die letzte und<br />
größte Hürde: die Abnahme durch<br />
die Deutsche <strong>Bahn</strong>. Dazu wurden<br />
in drei sogenannten Testwellen<br />
Testfehler „eingebaut“, nach Vorgabe<br />
der <strong>Bahn</strong>. Die Prüfanlage<br />
musste im Rahmen der Abnahme<br />
diese Fehler aufdecken, wobei Vertreter<br />
der <strong>Bahn</strong> mit dabei waren.<br />
Und hat sie?<br />
Ditzler: Sie hat – wurde von der<br />
<strong>Bahn</strong> abgenommen und konnte in<br />
Betrieb gehen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Foto: Reinhard Triestram<br />
Der ersten Skepsis folgte recht schnell die Neugierde auf die angebotenen Alternativen:<br />
Werksärztin Ursula Achterfeld macht BVV-Mitarbeiter Frank Jesussek (Warmformgebung)<br />
Salate schmackhaft. Dazwischen: Ann-Kathrin Flentje vom Einkauf.
Was geht ab?<br />
BVV · Riesenandrang auf Berufsinformationsmesse<br />
Visuelle Präsenz.<br />
Foto: Stephan Becker<br />
Freuten sich nicht nur über den großen Andrang, sondern auch über das rege Interesse<br />
der jungen Messebesucher (von links nach rechts): die BVV-Mitarbeiter Simon Klonek<br />
(halb verdeckt), Jürgen Scheibe und Ute Leifert im Einsatz.<br />
itte September fand die in-<br />
Mzwischen etablierte Berufsbildungs<br />
messe „Was geht?“ im<br />
RuhrCongress Bochum statt. Auf<br />
der Messe können sich Jugendliche<br />
zwei Tage lang über Ausbildungsberufe<br />
und freie Ausbildungsplätze<br />
informieren, die in ihrer Umgebung<br />
angeboten werden.<br />
In diesem Jahr präsentierten<br />
sich wieder über 100 Unternehmen<br />
aus Bochum und angrenzenden<br />
Städten den Schülerinnen<br />
und Schülern. Auch der Bochumer<br />
Verein Verkehrstechnik war mit<br />
einem eigenen Stand vertreten.<br />
Bei der diesjährigen Veranstaltung<br />
stellten unter anderen Simon<br />
Klonek und Stephan Becker – beide<br />
sind Elektroniker-Azubis des<br />
Bochumer Vereins – den überwiegend<br />
jungen Messebesuchern das<br />
Ausbil dungs platzangebot des Unternehmens<br />
vor.<br />
An beiden Tagen strömten mehr<br />
als 10.000 Besucher/innen in die<br />
Hallen des RuhrCongresses. Deshalb<br />
bot sich den BVV-Repräsentanten<br />
reichlich Gelegenheit, die<br />
Jugendlichen für eine Ausbildung<br />
beim Bochumer Verein zu begeistern.<br />
Und wer weiß: Vielleicht<br />
sieht man den einen oder anderen<br />
Interessenten im nächsten Ausbildungsjahr<br />
wieder.<br />
Ute Leifert<br />
Foto: Sergio Carvalho/Supera Comunicação/Roda Viva<br />
Die MWL Brasil hat das Corporate<br />
Design (grafisches<br />
Erscheinungsbild) der GMH-Gruppe übernommen. Wer das Unternehmen<br />
besucht, kann bereits erste Änderungen ausmachen. So erwarten die<br />
Besucher zum Beispiel intern neue Hinweis- und Richtungsschilder mit dem<br />
neuen Logo. Der Wassertank wurde gestrichen und ebenfalls damit versehen.<br />
Veränderungen gab es auch in der Produktion. In der Schmiede mussten<br />
einige Aggregate den Standort wechseln, damit die 3.000-t-Schulerpresse<br />
erhalten werden konnte. Den größten Aufwand verursachten der<br />
„Umzug“ der 1.560-t-Presse und die Montage des Radtransportwagens.<br />
Insgesamt dauerte die Umstellung 15 Tage – wobei der Radschmiedebetrieb<br />
ohne Beeinträchtigungen weiterlaufen konnte.<br />
Samuel Vieira Gambier Neto<br />
SCHMIEDE<br />
Audits sichern Qualitätsimage e<br />
und weltweite Absatzchancen<br />
MWL · Für Qualitätsmanager Odair Paes bieten Audits die beste Chance,<br />
Kunden und Märkten zu beweisen, was man unter Qualität versteht.<br />
Foto: Sergio Carvalho/Supera Comunicação<br />
Das AAR-Audit ist erfolgreich absolviert: Auditleiter Thomas Paserba (vordere Reihe, Dritter von links) und Auditor Jeffry Scott<br />
Thompson (hintere Reihe, Dritter von links) neben den Direktoren und Managern von MWL Brasil.<br />
as für Deutschland gilt, gilt<br />
Win der globalisierten Wirtschaft<br />
auch für Brasilien: Wer seine<br />
Produkte auf den internationalen<br />
Märkten absetzen will, muss sich<br />
regelmäßig zertifizieren lassen.<br />
Gleich zwei Audits hatte sich die<br />
MWL Brasil im September gestellt<br />
– und hervorragende Ergebnisse<br />
erzielt. Sowohl das Audit gemäß<br />
ISO-Norm 9001:2008 als auch das<br />
Systemaudit gemäß Norm AAR<br />
M-1003 bewiesen: Das Unternehmen<br />
erfüllt alle Anforderungen,<br />
und die Lieferung von Rädern und<br />
Eisenbahnachsen bleibt zertifi-<br />
Unfall-immun dank Kopfarbeit t<br />
MWL · Interne Arbeitsunfallschutzwoche thematisiert Arbeitsunfälle.<br />
ie MWL Brasil hat für ihre Be-<br />
Dlegschaft die 9. Interne Arbeitsunfallschutzwoche<br />
organisiert.<br />
Motto der Veranstaltung: „Werde<br />
unfall-immun! Sei dir der Risiken<br />
bewusst!“ Diesem Motto entsprechend<br />
gab es Vorträge zum Thema<br />
Arbeitsunfallschutz, ergänzt um<br />
einige Informationen zur Gesundheitspflege.<br />
José Benedito de Paula Filho,<br />
Abteilungsleiter der Inspektion<br />
und Vorsitzender der internen<br />
Unfallschutzkommission, zog eine<br />
positive Bilanz: „Alle haben<br />
an der Gesundheitswoche großes<br />
Interesse gezeigt, was zum Erfolg<br />
der Veranstaltung beigetragen hat.<br />
Und die Dynamik der Referenten<br />
hat das Verständnis für das Thema<br />
erleichtert.“<br />
Er ist sich zudem sicher, dass die<br />
Veranstaltung die Belegschaft dafür<br />
sensibilisiert hat, mehr Aufmerksamkeit<br />
auf potenzielle Arbeitsunfälle<br />
zu richten: „Die Vorträge ha-<br />
glück auf · 4/2010 ......... 24<br />
ziert. Auditoren waren im Übrigen<br />
Thomas Paserba und Jeffry Scott<br />
Thompson von der Deutschen Gesellschaft<br />
zur Zertifizierung von Managementsystemen<br />
mbH (DQS).<br />
„Das Ergebnis beweist, dass sich<br />
alle Mitarbeiter für das Qualitätsmanagement<br />
engagieren“, resümierte<br />
MWL-Qualitätsmanager<br />
Odair Paes. „Und dass sie sich an<br />
die entsprechenden Verfahren<br />
und Arbeitsanweisungen halten.“<br />
Insofern seien alle an dem guten<br />
Ergebnis beteiligt, auch dank der<br />
kontinuierlichen Verbesserung der<br />
Arbeitsqualität.<br />
Mitarbeiter von MWL Brasil bei einer Veranstaltung der Arbeitsunfallschutzwoche<br />
ben zu dieser Bewusstseinsbildung<br />
beigetragen. Wir hoffen, dass auch<br />
diese Veranstaltung unsere Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen zu<br />
einer Verhaltensänderung bewegt<br />
Anfang November wurde die<br />
MWL Brasil gemäß Norm AAR auditiert.<br />
Ergebnis: Sie erfüllt bei der<br />
Fertigung von Rohblöcken, Rädern<br />
und Achsen weiterhin die technischen<br />
Anforderungen (gemäß<br />
Absatz G, Spezifizierungen M-101<br />
[Achsen] und M-107/208 [Räder]).<br />
„Diese Spezifizierungen bestimmen<br />
die Fertigungsbedingungen<br />
über die Parameter, die in den verschiedenen<br />
Prozessschritten einzuhalten<br />
sind“, erläutert Odair Paes.<br />
Auditor war Ronald Jones von der<br />
International Quality Inc.<br />
Odair Paes<br />
Foto: Pedro Augusto/Supera Comunicação<br />
und dass alle erhaltenen Informationen<br />
als Werkzeuge zum Arbeitsunfallschutz<br />
dienen.“<br />
José Benedito de Paula Filho
SCHMIEDE<br />
Neuer Werkstoff sorgt für<br />
reichlich Gesprächsstoff<br />
MWL · Die gesamte GMH-<strong>Bahn</strong>gruppe präsentierte sich auf der Business on<br />
Rail Show. MWL nutzte die Chance, eine Neuentwicklung zu präsentieren.<br />
Gefragte Gesprächspartner (von links nach rechts): Andreas Dal Canton (BVV), Simone de Diego Fuentes (BVV), Karine Moreira<br />
(MWL) und Wolfgang Klein-Katthöfer (<strong>Windhoff</strong>).<br />
ie größte U-<strong>Bahn</strong>/<strong>Bahn</strong>-Fach-<br />
Dmesse Brasiliens ist die Business<br />
on Rails (NT). Grund genug<br />
für MWL Brasil, <strong>Windhoff</strong>, Bochumer<br />
Verein und Radsatzfabrik<br />
Ilsenburg, auf einem gemeinsamen<br />
Messestand daran teilzunehmen.<br />
Und so präsentierten sie sich vom<br />
9. bis 11. November im Expo Center<br />
Norte in São Paulo den mehr<br />
als 7.500 Besuchern, darunter<br />
Fachleuten der Betreiber, Kunden,<br />
Logistikunternehmen, Fachkräften<br />
der Regierung und Interessengruppen<br />
aus dem <strong>Bahn</strong>sektor.<br />
MWL war erstmals mit ihrem<br />
Logo, Informationsblättern<br />
und einem aufschlussreichen Video<br />
vertreten. Für Domingos José<br />
Minicucci, Ingenieur und MWL-<br />
Entwicklungsmanager, hatte die<br />
Präsenz der anderen GMH-<strong>Bahn</strong>unternehmen<br />
einen entscheidenden<br />
Vorteil: Sie ermöglichte eine<br />
erweiterte Produktausstellung.<br />
„Der Angebotsumfang wird erweitert<br />
– und dadurch auch die<br />
zukünftigen Geschäftsgelegenheiten“,<br />
so Domingos José Minicucci.<br />
„Für uns ist es wichtig,<br />
Kontakt zu den in Europa existierenden<br />
Technologien zu haben,<br />
hauptsächlich was den Hochgeschwindigkeitszug<br />
angeht, der<br />
in Kürze in Brasilien eingesetzt<br />
werden soll. Wir können die Eingangstür<br />
für die Unternehmen der<br />
GMH-Gruppe in Brasilien sein,<br />
speziell für die Einführung dieses<br />
Hochgeschwindigkeitszuges.“<br />
In diesem Jahr war der mikrolegierte<br />
und vakuumentgaste Stahl<br />
die große Neuigkeit. Der neue<br />
Werkstoff wurde von MWL und<br />
der Universität Campinas (UNI-<br />
CAMP) innerhalb von zweieinhalb<br />
Jahren entwickelt und realisiert. Er<br />
ist mechanisch sehr hoch belastbar<br />
und extrem widerstandsfähig<br />
– und kommt so dem Markt für<br />
Schwerlasten entgegen.<br />
Dazu Domingos José Minicucci:<br />
„Dieses Produkt wird an Zügen<br />
der <strong>Bahn</strong>gesellschaft MRS Logística<br />
S.A. seit Januar eingesetzt,<br />
wobei die Bewertung positiv ausfällt,<br />
zumal das Rad ideale Härte,<br />
Widerstandsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />
aufweist – ideal für diese<br />
Foto: Sergio Carvalho – Supera Comunicação<br />
Die Größte Lateinamerikas<br />
Werksfoto<br />
Transportart.“ Damit beweist die<br />
MWL Brasil einmal mehr: Es ist ein<br />
Unternehmen, das global darauf<br />
vorbereitet ist, den Anforderungen<br />
des internationalen Marktes entgegenzukommen<br />
und gerecht zu<br />
werden.<br />
Sandra Lopes<br />
Die NT 2010 ist die größte <strong>Bahn</strong>messe Lateinamerikas. Sie zählte dieses<br />
Jahr mehr als 170 Aussteller, die sich aus Lokomotiv-, Wagen-, Passagierwagen-,<br />
Teile- und Stückherstellern sowie Dienstleistungsunternehmen<br />
zusammenstellte. Gesamtfläche: 14.000 m². Unternehmen und Repräsentanten<br />
aus 15 Ländern nahmen daran teil (aus Belgien, Brasilien,<br />
China, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Polen, Schweden,<br />
Schweiz, Spanien, Südafrika, Großbritannien und den Vereinigten<br />
Staaten). Organisator war das <strong>Bahn</strong>magazin „Ferroviária“. Teil der Messe<br />
waren Seminare, Auszeichnungen, technische Vorträge und Diskussionsrunden<br />
zum Thema „Der Hochgeschwindigkeitszug und die Städte“. Hier<br />
nahmen auch die Bürgermeister Gilberto Kassab (São Paulo), Hélio de<br />
Oliveira Santos (Campinas) und Eduardo Paes (Rio de Janeiro) teil. In diesen<br />
Städten sind Stationen für den Hochgeschwindigkeitszug geplant, der<br />
der erste ist, der in Brasilien auf die Strecke gehen soll.<br />
glück auf · 4/2010 ......... 25<br />
Umweltschutz<br />
für die Ohren<br />
BTBED · Mehr Lebensqualität für die Anwohner:<br />
Produktionslärm soll weiter reduziert werden.<br />
ie sechs Dampfhämmer der Frei-<br />
Dformschmiedehalle 3 der <strong>Bahn</strong>technik<br />
Brand-Erbisdorf werden mit<br />
selbst erzeugtem Heißdampf betrieben<br />
(150 ° C und 12 bar). Sie sind<br />
gemäß Bundes-Immissions-Schutzgesetz<br />
(BImSchG) genehmigungspflichtig.<br />
Der nach der kinetischen<br />
Nutzung anfallende Abdampf wird<br />
von allen Anlagen in Dampfspeichern<br />
gesammelt, von Kondensaten<br />
befreit und im „entspannten“<br />
Zustand (geringerer Druck)<br />
über Dach abgelassen. Am Rohrendstück<br />
befindet sich ein Schalldämpfer.<br />
Die nächsten Anwohner<br />
des Industriegebietes wohnen im<br />
sogenannten „Mischgebiet“. Deshalb<br />
müssen sie gemäß BImSchG<br />
PERSONALIA<br />
Betriebsjubiläen, 4. Quartal 2010<br />
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />
Elektrostahlwerke Gröditz GmbH<br />
30 Jahre: Jörg Schneider (Stahlwerk)<br />
Schmiedewerke Gröditz GmbH<br />
30 Jahre: Steffen Flegel (Personal- und Sozialwirtschaft)<br />
40 Jahre: Harry Magdeburg (Ringwalzwerk)<br />
Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG<br />
10 Jahre: Dieter Ribbecke (Instandhaltung)<br />
15 Jahre: Frank Schleusner (Adjustage)<br />
20 Jahre: Manfred Rosenau (Instandhaltung)<br />
Gröditzer Werkzeugstahl Burg GmbH<br />
15 Jahre: Thomas Hentschke (Fertigung)<br />
Energietechnik Essen GmbH<br />
35 Jahre: Kurt Zinke (Warmbehandlung)<br />
45 Jahre: Lothar Hentz (Qualitätswesen)<br />
Radsatzfabrik Ilsenburg GmbH<br />
20 Jahre: Jörg Helmstedt (Fertigung) und<br />
Manfred Klingenberg (Fertigung)<br />
25 Jahre: Eberhard Mehle (Rechts- und Öffentlichkeitsarbeit)<br />
40 Jahre: Ernst Peisker (Fertigung)<br />
Bochumer Verein Verkehrstechnik GmbH<br />
25 Jahre: Ralf Woehl (Soziale Dienste/Werkschutz) und<br />
Olaf Wolter (Mechanische Bearbeitung)<br />
35 Jahre: Dietmar Keil (Mechanische Bearbeitung)<br />
Werksfoto<br />
Heißdampfquelle: Der Schalldämpfer am Rohrendstück (verdicktes Rohrende) mildert<br />
die Lämbelästigung, kann sie aber nicht vollständig „schlucken“.<br />
mehr Lärm hinnehmen als in reinen<br />
Wohngebieten: tagsüber einen<br />
Schallpegel von max. 58 dB(A),<br />
nachts und sonntags von 43 dB(A).<br />
Nach letzten Schall-Immissionsmessungen<br />
liegt BTBED bei<br />
54,3 dB(A). Das bedeutet: Man darf<br />
nur werktags von 6 bis 22 Uhr die<br />
Hämmer betreiben. BTBED will<br />
das Wohnumfeld für die Anwohner<br />
weiter verbessern und hat in<br />
Abstimmung mit der zuständigen<br />
Behörde (Landratsamt Mittelsachsen,<br />
Freiberg) entschlossen, eine<br />
Studie in Auftrag zu geben. Thema:<br />
Wie durch eine verbesserte Schalldämpfung<br />
des Abdampfes über<br />
Dach den Schallpegel weiter senken?<br />
Bernd Vogel<br />
MWL Brasil Rodas & Eixos Ltda.<br />
Ein Jubiläum der besonderen Art feiert die MWL Brasil. Denn 175 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter können auf eine zehnjährige Betriebszugehörigkeit<br />
zurückblicken. Hintergrund: Sie alle sind anlässlich der Gründung<br />
der Firma vor zehn Jahren auf einen Schlag eingestellt worden.
GUSS<br />
ie alle nennen sich Kupolöfen,<br />
Sdie „Herzstücke“ der Schmelzbetriebe<br />
an den Standorten<br />
Schwerte, Zorge und Gevelsberg.<br />
Trotzdem sehen sie unterschiedlich<br />
aus und haben individuelle Eigenschaften.<br />
Vor allem das durchschnittliche<br />
Leistungsvermögen<br />
ist bei den drei „Brüdern“ unterschiedlich<br />
groß. So ist der Kupolofen<br />
von Walter Hundhausen der<br />
„Größte“, der von Harz Guss Zorge<br />
der „Mittlere“ und der Ofen von<br />
Dieckerhoff der „Kleinste“. Aber es<br />
gibt auch Gemeinsamkeiten, z. B.<br />
eine automatische Gasregelung<br />
zur Winderhitzung oder die Mengenreduzierung<br />
unter Minimal-<br />
Eisenguss Au to mo ti ve: Wal ter Hund hau sen GmbH · Die cker hoff Guss GmbH · Harz Guss Zor ge GmbH · BA LO-MO TOR TEX GmbH<br />
Eisenguss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Eisenguss GmbH · Pleiss ner GmbH Stahlguss Maschinenbau: Fried rich Wil helms-Hüt te Stahlguss GmbH ·<br />
Pleissner Guss GmbH · Stahlguss Gröditz GmbH Aluminiumguss: MWK Renningen GmbH · MWK Schwäbisch Gmünd GmbH<br />
Selbst moderne Kupolöfen<br />
haben noch viel Potenzial<br />
Gussgruppe · Manche Techniken sind ausgereizt, andere wiederum haben<br />
noch Spielräume, was ihre Energieeffizienz angeht. Gerade in komplexen<br />
Verfahren, wie sie für Kupolöfen üblich sind, stecken noch viele Reserven.<br />
Kupolofen bei Dieckerhoff Guss in Gevelsberg<br />
Zuführung<br />
der Beschickung<br />
Gebläse<br />
Zuführung O 2<br />
Einstiegsöffnung<br />
(„Ein-Mann-Loch“)<br />
Bodenplatte<br />
Leistung, die bei allen dreien auf<br />
dieselbe Weise funktioniert. Sie haben<br />
außerdem gleiche Abstichtemperaturen<br />
von etwa 1.500 °C und in<br />
etwa gleiche Wartungsintervalle,<br />
die jeweils die Instandhaltung vor<br />
Ort übernimmt.<br />
Bei Walter Hundhausen und bei<br />
Dieckerhoff Guss nutzt man zudem<br />
die reichlich entstehende Abwärme<br />
zur Duschwasser-Erwärmung<br />
und zum Beheizen von Gebäuden.<br />
Über weitere Nutzungsmöglichkeiten<br />
denkt man derzeit nach.<br />
In puncto Umweltschutz (vor<br />
allem was die Immissionswerte<br />
betrifft) ist das Ende der Fahnenstange<br />
noch nicht erreicht. Dies<br />
Deckel<br />
Beschickung mit<br />
Eisen, Koks und<br />
Kalkstein<br />
Windring<br />
Düsen<br />
Schlackenablauf<br />
Eisenausfluss<br />
Siphon<br />
Quelle: Wikipedia/Felix Brinckmann<br />
Werksfoto<br />
zeigen schon die vielen staatlichen<br />
Förderprogramme, mit denen man<br />
Anreize für die Investoren schaffen<br />
möchte, konsequent auch bestehende<br />
Anlagen und Öfen weiter zu<br />
optimieren und zu entwickeln.<br />
Auch die verantwortlichen Entscheidungsträger<br />
an den Standorten<br />
Schwerte, Zorge und in Gevelsberg<br />
denken in diese Richtung<br />
weiter. Sie sind dabei in guter Gesellschaft.<br />
Denn auch der Bundesverband<br />
der Gießerei-Industrie hat<br />
Projekte zur Steigerung der Energie-Effizienz<br />
in den Gießereien als<br />
Thema in den Mittelpunkt gestellt.<br />
glück auf · 4/2010 ......... 26<br />
Gesamtansicht des Kupolofens bei Walter Hundhausen: ein stattliches Bauwerk!<br />
Joachim Speh Innenansicht des Kupolofens bei Walter Hundhausen<br />
Technik: Wie ein Kupolofen funktioniert<br />
Der Kupolofen ist ein sogenannter Schachtofen zum<br />
Schmelzen von Metallen. Kupolofen heißt er, da bei<br />
vielen Modellen sein „Deckel“ die Form einer Kuppel<br />
(lateinisch: cupula) hat. Dieser Deckel ist während des<br />
Betriebes die gesamte Zeit über geöffnet.<br />
Der Kupolofen wird über einen Gichtaufzug mit<br />
festem, kaltem Material beschickt. Jeder dieser einzelnen<br />
Hübe zum Befüllen des Ofens hat ein festgelegtes<br />
Rezept, mit Vorgabemengen für Schrott, Kreislaufmaterial,<br />
Koks, Silizium und Kalk. Viele dieser Rezepte aufeinandergeschichtet,<br />
auch Chargen genannt, bilden<br />
die Säule des Kupolofens.<br />
Es gibt verschiedene Bauformen der Öfen. Da ist<br />
zum einen der Heißwind-, Kaltwind-, Koksloser- und<br />
Futterloser Kupolofen. Bei den derzeit gebauten Heißwind-Kupolöfen<br />
befindet sich eine bestimmte Menge<br />
Koks auf dem Boden des Ofens, kurz über dem Boden<br />
sitzt das Stichloch, wo beim Schmelzprozess Eisen und<br />
Schlacke aus dem Ofen laufen. Wie der Name schon<br />
sagt, wird in diesem Ofentyp erhitzter Wind in den<br />
Koks geblasen, um die nötige Schmelztemperatur in<br />
der darüberliegenden Schmelzzone zu erreichen. In<br />
dieser Zone hat der Ofen eine Temperatur von 1.800<br />
– 2.000 °C. Das Material aus den o. g. Chargen liegt<br />
auf dem Koks auf. Die direkt auf dem Koks liegenden<br />
Kleine Geschichte der Schmelzaggregate<br />
Werksfoto<br />
Öfen wurden bereits 5000 v. Chr. in Vorderasien zum Erschmelzen von<br />
Gold verwendet. Das Prinzip dieser Öfen hatte man aus Feuerungen zum<br />
Brennen abgeleitet. Während beim Goldschmelzen um 2350 v. Chr. der<br />
Wind noch mit Blasrohren in den Herdofen geblasen wurde, waren um<br />
1500 v. Chr. in Ägypten Blasebälge aus Ziegenleder im Einsatz. Die erste<br />
Eisenverhüttung in Rennfeuern gab es zur selben Zeit in Vorderasien.<br />
Wichtige Daten der jüngeren Geschichte: 1794 beschreibt John Wilkinson<br />
einen Schachtofen zum Erschmelzen von Eisen. 1796 geht der erste deutsche<br />
Kokshochofen in Gleiwitz in Betrieb. Um 1800 wird Eisengießerei<br />
und Hochofenbetrieb getrennt. 1804 ist die Königliche Eisengießerei in<br />
Berlin die erste unabhängige Eisengießerei auf deutschem Boden.<br />
1830 erste Versuche zur Windvorwärmung für Kupolöfen. 1865 erster<br />
Kupolofen mit Eisensammelraum. 1871 Einführung des Kupolofens mit<br />
Vorherd in Deutschland. 1939 erster moderner Heißwindkupolofen mit<br />
Stahlröhrenrekuperator. 2008 löst ein Heißwindkupolofen den Elektroschmelzbetrieb<br />
bei Walter Hundhausen ab.<br />
Werksfoto<br />
Chargen werden als Erstes flüssig, und die darüber liegenden<br />
Chargen werden erhitzt und rutschen herunter.<br />
Der Kupolofen wird auch Dauerofen genannt, weil er<br />
kontinuierlich betrieben wird (im Gegensatz zum Hochofen,<br />
der chargen- oder füllungsweise betrieben wird).<br />
Im Hochofen wird Eisenerz zu Roheisen geschmolzen,<br />
beim Kupolofen ist Schrott und das eigene Kreislaufmaterial<br />
die Basis für das flüssige Eisen, das mit etwa<br />
1.530 °C den Ofen verlässt.<br />
Für die Produktion von Bauteilen aus Gusseisen mit<br />
Lamellen- oder auch Kugelgrafit hat sich für Gießereien<br />
mit kontinuierlichem Flüssigeisenbedarf der Kupolofen<br />
als wirtschaftliches und technisch sicheres Schmelzaggregat<br />
erwiesen.<br />
Der Kupolofen hat seine große Bedeutung als<br />
Schmelzaggregat für Gusseisen mit Lamellen- und<br />
Kugelgrafit bis heute behalten. Denn er wurde in den<br />
letzten Jahren speziell hinsichtlich Energienutzung und<br />
Umweltverträglichkeit entscheidend verbessert. Zudem<br />
kann man vorhandene Anlagen an den Stand der Technik<br />
anpassen, beispielsweise durch Sauerstoffanreicherung<br />
des Windes, Einblasen von Staub in den Kupolofen,<br />
Verbesserung der Feuerfesttechnologie und EDV im<br />
Bereich der Prozessleittechnik.<br />
Kai Kmieciak
Erinnerungsplaketten<br />
zum Eröffnungstag<br />
WH · Gießerei unterstützt das Gießereilabor der Fachhochschule.<br />
nfang November wurde an der<br />
AFachhochschule Südwestfalen<br />
in Meschede offiziell ein neues<br />
Labor für die Vertiefungsrichtung<br />
„Gießereitechnologie“ eröffnet.<br />
Um dessen technische Ausstattung<br />
so gut wie möglich der Realität<br />
anzunähern, hatten viele Indus-<br />
trieunternehmen aus der Region<br />
Sachmittel und Ausrüstungen gespendet.<br />
Einer der Sponsoren war<br />
Walter Hundhausen. Die Gießerei<br />
steuerte unter anderem Fertiggussteile<br />
aus Sphäroguss bei, beispielsweise<br />
einen „Lagerbock“ (Komponente<br />
für ein Lkw-Trailer-Kupp-<br />
Wirtschaft im Gespräch mit Forschung: WH-Werksleiter Joachim Speh (links) in angeregter<br />
Unterhaltung mit Vertretern der Fachhochschule.<br />
ie ehemaligen IMET-Absol-<br />
Dventen und zahlreichen Gäste<br />
– darunter auch viele Mitarbeiter<br />
der GMH-Gruppe – erwartete in<br />
Clausthal-Zellerfeld nicht nur sonniges<br />
Herbstwetter. Sie konnten<br />
auch zwei ausgesprochen informative<br />
Tage erleben, gefüllt mit<br />
Vorträgen, Gesprächen, Instituts-<br />
Werksfoto<br />
Metallurgen-Treffen<br />
in Clausthal-Zellerfeld<br />
besichtigungen und nicht zuletzt<br />
einem zünftigen Metallurgen-<br />
Abend.<br />
Am ersten Tag standen Plenarvorträge<br />
in der Aula der Universität<br />
auf dem Programm. Sie befassten<br />
sich mit dem Thema „Herausforderungen<br />
für die Metallindustrie<br />
am Standort Deutschland“. Die Re-<br />
GUSS<br />
Noch müssen die frisch gegossenen Erinnerungsplaketten<br />
abkühlen, bevor sie den<br />
Gästen als Erinnerungsgeschenk an die<br />
Eröffnungsfeier mit auf den Weg gegeben<br />
werden können.<br />
lungssystem).<br />
Hinzu kamen<br />
einige Hinterachs-<br />
und<br />
Ausgleichsgetriebe-<br />
Gehäuse<br />
sowie einige<br />
Formkästen.<br />
Die hatten Auszuu<br />
-<br />
bildende des Unter- nteer<br />
nehmens Walter r Hundhausen<br />
eigens für diesen Zweck<br />
angefertigt.<br />
Das Labor ist alles in allem flexibel<br />
ausgestattet. So kommen nicht<br />
nur Ausbildung und Lehre zu ihrem<br />
Recht. Es ist auch möglich,<br />
Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
im Bereich der Gießereitechnologie<br />
durchzuführen, auch<br />
in Zusammenarbeit mit den Unternehmen<br />
der Region.<br />
Gießereiunternehmen sind ein<br />
sehr wichtiger Zweig der regionalen<br />
Industrielandschaft. Der Be-<br />
WH · Das Institut für Metallurgie (IMET) hatte zum Kolloquium und Alumnitreffen<br />
2010 geladen. Rund 200 Metallurgen waren der Einladung gefolgt.<br />
Quelle: Inst. für Metallurgie,<br />
Clausthal-Zellerfeld<br />
Die Festreden fanden in der Aula der Universität Clausthal-Zellerfeld statt und stießen<br />
bei den „Alumni-Metallurgen“ aus Forschung und Wirtschaft auf großen Anklang.<br />
debeiträge beleuchteten wichtige<br />
Aspekte wie Ausbildung, Energie,<br />
Nachhaltigkeit und Forschung.<br />
Unter den Vortragenden waren<br />
auch zwei prominente Gesichter:<br />
Johanna Wanka, Ministerin<br />
für Wissenschaft und Kultur<br />
des Landes Niedersachsen, und<br />
Jürgen Großmann, Gesellschafter<br />
der GMH-Holding. Er spannte in<br />
seinem Beitrag einen weiten Bogen<br />
von seiner Studienzeit in Clausthal<br />
über die Bedeutung des Werkstoffes<br />
Stahl bis hin zu aktuellen<br />
Themen der Energiepolitik.<br />
Am zweiten Tag befassten sich<br />
vier parallel laufende Vortragsreihen<br />
speziell mit den Themen<br />
Gießereitechnik, Umformung, Metallurgische<br />
Prozesstechnik und<br />
Thermochemie. Sie fanden bei den<br />
Fachleuten aus Industrie und Forschung<br />
großen Anklang.<br />
Im Rahmen dieser Vortragsreihe<br />
berichtete Wolfgang Schmidt, Geschäftsführer<br />
Technik der GMH-<br />
Holding, über die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Gussgruppe der Holding.<br />
Gerade auch in Krisenzeiten<br />
habe sich gezeigt: Garanten für<br />
den nachhaltigen Erfolg der Gruppe<br />
seien qualifizierte, motivierte<br />
Mitarbeiter, Flexibilität, Investitionen<br />
in die Schlüsseltechnologien,<br />
finanzielle Stärke und der gute<br />
Draht zu den Entwicklungsbereichen<br />
der Kunden.<br />
Götz-Stefan Leo<br />
glück auf · 4/2010 ......... 27<br />
darf<br />
an hoch<br />
qualifizierten<br />
q ual<br />
Nachwuchsingeni-<br />
Nach wuc<br />
euren wächst weiter. Vor dem<br />
Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels<br />
ist es gut zu wissen,<br />
dass Institutionen wie die Fachhochschule<br />
dem gegensteuern.<br />
Das moderne Labor bietet den<br />
Studierenden beste Ausbildungsvoraussetzungen.<br />
Darüber hinaus<br />
leistet es einen wichtigen Beitrag<br />
zum allseits angestrebten Technologietransfer<br />
zwischen Forschung<br />
und Wirtschaft. Und es lädt zur<br />
gemeinsamen Arbeit und Entwicklung<br />
von neuen gießerei-spezi-<br />
Studenten der Fachhochschule Südwestfalen gießen für<br />
die Gäste der Eröffnungsfeier für das neue Gießereilabor<br />
Er innerungsplaketten.<br />
KURZ NOTIERT<br />
fischen Prozessen und Produkten<br />
ein.<br />
Das Labor wurde in einer Feierstunde<br />
eröffnet. Zu den Gästen<br />
zählte neben Prof. Claus Schuster,<br />
Präsident der Fachhochschule Südwestfalen,<br />
auch Hans-Dieter Honsel,<br />
Präsident des Bundesverbandes<br />
der Gießerei-Industrie.<br />
Auch das Praktische kam nicht<br />
zu kurz: Zwei Studenten gossen<br />
im Kokillengießverfahren Erinnerungsplaketten.<br />
Sie wurden den<br />
Besuchern als Erinnerung an die<br />
Eröffnungsfeier ausgehändigt.<br />
Joachim Speh<br />
JAV-Wahlen. Ende November wurde bei Walter Hundhausen die<br />
Jugend- und Auszubildendenvertretung gewählt. Sie vertritt die Auszubildenden,<br />
Praktikanten und Werkstudenten der Gießerei. Die Wahl fiel<br />
auf Ferhat Tuna (Vorsitzender), Marc-André Einhaus (stellvertretender<br />
Vorsitzender) und Marvin Janas (Schriftführer). Die JAV-Wahl findet alle<br />
zwei Jahre statt. Die Amtszeit ist auf zwei Jahre beschränkt. Die JAV ist ein<br />
ausgesprochen wichtiges Gremium, das sich für die Belange und Rechte<br />
der Jugendlichen bei Arbeitgeber und Betriebsrat einsetzt.<br />
Arbeitskreis.<br />
Foto: Joachim Speh<br />
Werksfoto<br />
Der „Arbeitskreis Radsätze“ der Deutschen<br />
<strong>Bahn</strong> AG traf sich Mitte September<br />
bei Walter Hundhausen zu einer seiner Sitzungen, die etwa im<br />
Halbjahres-Rhythmus stattfinden. Der Arbeitskreis besteht aus Fachleuten,<br />
die für verschiedene Bereiche bei der <strong>Bahn</strong> zuständig sind, wie zum Beispiel<br />
Dauerfestigkeit, Radsatztechnologie, Instandhaltung, Werkstofftechnik,<br />
Einkauf, zerstörungsfreie Prüfung und Qualitätssicherung. Ziel dieser<br />
Treffen ist die Weiterentwicklung bestehender und Erarbeitung neuer<br />
technischer Lieferbedingungen für den Radsatz und seine Komponenten.<br />
Dazu zählen auch die von Hundhausen produzierten Radsatzlagergehäuse.<br />
Bei einer Werksbesichtigung konnten sich die Arbeitskreismitglieder<br />
vom hohen Fertigungs-, Qualitäts- und Automatisierungsstandard der<br />
Gießerei überzeugen. Besonders beeindruckten der neue Kupolofen und<br />
die für eine Gießerei außergewöhnliche Sauberkeit. Doch vor dem Gang<br />
in die Praxis stand Theoretisches auf dem Programm.<br />
Heinrich Backs, Deutsche <strong>Bahn</strong> AG
GUSS<br />
Ökosteuer? Nein danke!<br />
WH · Politik trifft Wirtschaft: Geschäftsführung und Betriebsrat diskutieren mit<br />
dem SPD-Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek.<br />
s kommt nicht häufig vor, dass<br />
EPolitiker bei Walter Hundhausen<br />
in Schwerte vorbeischauen, um<br />
Meinungen auszutauschen. Doch<br />
diesmal ging es um ein überlebenswichtiges<br />
Thema: die Ökosteuer.<br />
Die schwarz-gelbe Regierung in<br />
Berlin wollte komplett alle Steuervorteile<br />
für Firmen streichen, die<br />
viel Energie verbrauchen.<br />
Die Änderung der Ökosteuer<br />
sollte immerhin etwa 1,5 Milliarden<br />
Euro in die leere Haushaltskasse<br />
spülen. Doch die Wirtschaft<br />
ging dagegen an – auch die Geschäftsführungen<br />
und Betriebsräte<br />
der Unternehmen der GMH-Gussgruppe.<br />
Gemeinsam formulierten<br />
sie Briefe an die Bundestagsabgeordneten<br />
von Haushalts-, Umweltund<br />
anderen wichtigen Bundestagsausschüssen.<br />
Weitere Adressaten<br />
waren die Bundestagsabgeordneten<br />
in den Wahlkreisen der<br />
jeweiligen Standorte.<br />
Ihre Botschaft: Ohne diese Steuervorteile<br />
wäre ein Großteil der<br />
betroffenen Betriebe international<br />
nicht mehr wettbewerbsfähig. Sie<br />
baten deshalb darum, diese Steuervorteile<br />
für die energieintensiven<br />
deutschen Betriebe<br />
zu erhalten. Darunter fallen<br />
Großes Herz<br />
WH · 6.000 Euro für Flutopfer in Pakistan<br />
nde August hatten Geschäfts-<br />
Eführung und Betriebsrat der<br />
Gießerei Walter Hundhausen zu<br />
einer Spende für die Flutopfer in<br />
Pakistan aufgerufen. Dabei kam<br />
der beachtliche Betrag von 6.000<br />
Euro zusammen. Das Geld ist inzwischen<br />
auf das Spendenkonto<br />
von „terre des hommes“ – Hilfe für<br />
Kinder in Not unter dem Stichwort<br />
„Flut Pakistan“ eingezahlt worden.<br />
Die große Spendenbereitschaft<br />
ist nicht hoch genug einzuschätzen.<br />
Schließlich hatten die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter<br />
schon 2009 und 2010 Opfer bringen<br />
müssen, und zwar im Rahmen<br />
der Einsparungsmaßnahmen, die<br />
mit dem Sanierungskonzept für<br />
die Gießerei verbunden waren.<br />
Dennoch hatten sie bereits im<br />
beispielsweise Gießereien, Stahlwerke,<br />
Produktionsunternehmen<br />
der chemischen Industrie oder der<br />
Zementindustrie.<br />
Zudem hatte man die Volksvertreter<br />
eingeladen, sich bei den<br />
Unternehmen ein Bild von deren<br />
dramatischer Situation zu machen<br />
– eine Einladung, die auch der<br />
SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver<br />
Kaczmarek (Wahlkreis 145 – Unna<br />
1) erhalten hatte.<br />
Inzwischen ist die Bundesregierung<br />
„zurückgerudert“. Ein<br />
Teil der Steuervorteile wird sehr<br />
wahrscheinlich bleiben, die dadurch<br />
verursachte „Lücke“ in der<br />
Haushaltskasse mit einer höheren<br />
Tabaksteuer gegenfinanziert. Das<br />
letzte Wort wird zum Jahresende<br />
im Haushaltsausschuss des Bundestages<br />
gesprochen.<br />
Dennoch kam es in Schwerte<br />
zum „Runden Tisch“, an dem Vertreter<br />
der Geschäftsführung und<br />
des Betriebsrates sowie Oliver Kaczmarek<br />
saßen. Er war ausgesprochen<br />
interessiert an der Situation der<br />
lokalen Eisen- und Metallindustrie,<br />
die ganz besonders von der<br />
zurückliegenden Wirtschaftskrisebetroffen<br />
war. Die<br />
Februar bei einer ähnlichen Aktion<br />
für die Erdbebenopfer in Haiti<br />
3.000 Euro gespendet. Das Geld<br />
hatte ebenfalls die Hilfsorganisation<br />
„terre des hommes“ – Hilfe für<br />
Kinder in Not erhalten.<br />
Umso mehr freuten sich Geschäftsführung<br />
und Betriebsrat<br />
über die netten Dankesworte einer<br />
„terre des hommes“-Mitarbeiterin<br />
zur Spendenbereitschaft der Gießerei:<br />
„Vielen Dank für die Spendensammlung<br />
für die Opfer der Flutkatastrophe<br />
in Pakistan! Wunderbar,<br />
dass Sie immer wieder die Hilfe für<br />
besonders Not leidende Menschen<br />
in aller Welt in Ihr Unternehmen<br />
mit einbeziehen!“<br />
Dem kann man einfach nichts<br />
mehr hinzufügen.<br />
nh<br />
beiden Geschäftsführer Andreas<br />
Beck und Norbert Klaas betonten,<br />
dass Deutschland hinter Italien die<br />
höchsten Energiekosten zu schultern<br />
hätte. Gerade bei energieintensiven<br />
Gießereien erweise sich<br />
dies mehr und mehr als Wettbewerbsnachteil,<br />
umso mehr, als der<br />
Energiekostenanteil bei der Hundhausen-Produktion<br />
sehr hoch sei.<br />
Ein weiteres Thema war die Ressourcen-Effizienz.<br />
Oliver Kaczmarek<br />
freute sich zu hören, dass ein<br />
Teil der Abwärme des Kupolofens<br />
genutzt wird, um Büros zu beheizen<br />
und Wasser für die Waschräume<br />
zu erhitzen. Die Geschäftsführer<br />
wiesen auch auf ihr Projekt zur<br />
Steigerung der Energie-Effizienz<br />
hin. Mit Hilfe des „Kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozesses“ will<br />
man den Energieverbrauch weiter<br />
reduzieren.<br />
Die Gesprächspartner waren<br />
sich am Ende einig: Der Weg zu<br />
einer 100-prozentigen Versorgung<br />
mit erneuerbaren Energien ist<br />
noch weit, und man kann nicht<br />
gänzlich auf die althergebrachten<br />
Energieträger verzichten.<br />
nh<br />
Werksfoto<br />
Der Besuch schloss mit einer Werksbesichtigung (von links nach rechts): Geschäftsführer Andreas Beck, Oliver Kaczmarek,<br />
Geschäftsführer Norbert Klaas und Betriebsratsvorsitzender Reinhard Pilk.<br />
KURZ NOTIERT<br />
Wiedergewählt. Rolf Gerke<br />
ist die alte und neue Vertrauensperson<br />
der schwerbehinderten<br />
Mitarbeiter von Walter Hundhausen.<br />
Er wurde für vier Jahre wiedergewählt.<br />
Wahlberechtigt<br />
waren alle im Betrieb beschäftigten<br />
schwerbehinderten Menschen,<br />
unabhängig von ihrem<br />
Alter und der Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit.<br />
Die Aufgaben einer<br />
Vertrauensperson sind vielfältig<br />
und wichtig: Er soll die Eingliederung<br />
schwerbehinderter Menschen<br />
in den Betrieb fördern,<br />
deren Interessen vertreten, sie<br />
beraten und unterstützen. Diese<br />
Aufgaben muss er in enger<br />
Zusammenarbeit mit Betriebsrat,<br />
Arbeitgeber und Integrationsamt<br />
lösen. Dass Rolf Gerke als Vertrauensperson<br />
erneut gewählt wurde,<br />
ist keine Überraschung. Er gilt auf<br />
diesem Gebiet schon fast als ein<br />
„Urgestein“.<br />
glück auf · 4/2010 ......... 28<br />
„Kleiner“ Besuch<br />
MWK · TECHNOlino-Projekt in Schwäbisch Gmünd<br />
eit 2009 wird TECHNOlino<br />
Sals flächendeckendes, frei finanziertes<br />
Projekt angeboten. Den<br />
Kindern soll hierdurch ein spielerischer<br />
Umgang mit Naturwissenschaften<br />
und Technik vermittelt<br />
werden und das Interesse an naturwissenschaftlichen<br />
Phänomenen<br />
geweckt werden.<br />
Im Rahmen eines TECHNOlino-<br />
Projektes hat sich MWK in Schwäbisch<br />
Gmünd als Bildungspartner<br />
für den Schulkindergarten der<br />
Schule für Hörgeschädigte St. Josef<br />
in Schwäbisch Gmünd zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Schon allein die Planung und<br />
Umsetzung waren für die verantwortlichen<br />
Mitarbeiter bei MWK,<br />
Sven Böhme und Holger Schneider,<br />
eine spannende Angelegenheit.<br />
Denn es galt, „Gießtechnik“ kindgerecht<br />
in das gemeinsame Projekt<br />
zu integrieren und verständlich zu<br />
machen. Ziel war es dabei, von den<br />
Kindern selbst Geformtes abzugießen.<br />
Vorneweg fand ein Abstimmgespräch<br />
mit den jeweils Verantwortlichen<br />
im Kindergarten statt. Der<br />
„Arbeitsplan“ wurde erstellt, wobei<br />
die Kinder so vieles wie möglich<br />
selbst anpacken sollten.<br />
Im Frühjahr fand der Besuch<br />
der hörgeschädigten Vorschulkinder<br />
bei MWK statt: Mit entsprechender<br />
PSA ausgestattet, durften<br />
diese dann den Betrieb und den<br />
„Arbeitsplatz in der Gießerei“ kennenlernen.<br />
Bewaffnet mit Formsand und<br />
speziell angefertigten Formkästen<br />
fand der Gegenbesuch im Kinder-<br />
Mundfunk.<br />
garten statt. Nach ersten Formversuchen<br />
im „Sandkasten“ wagten<br />
sich die kleinen Gießer an das richtige<br />
Abformen. Die eigenen Hände<br />
waren dabei Modell und wurden<br />
geschickt in den Formsand modelliert<br />
und mit dem Namen versehen.<br />
Der Name musste natürlich<br />
spiegelverkehrt eingeformt werden.<br />
Zum Abgießen der Formen kamen<br />
die Vorschüler mit ihren Betreuerinnen<br />
dann wieder zu MWK.<br />
Das Vorbereiten der Schmelze und<br />
das Abgießen waren natürlich das<br />
Highlight des ganzen Projektes. Allerdings<br />
wurden diese Arbeitsgänge<br />
nur durch die erfahrenen MWK-<br />
Mitarbeiter erledigt und die Mitarbeit<br />
der Kids beschränkte sich aufs<br />
Zuschauen und Staunen. Tage später<br />
durften die Kinder dann ihren<br />
Formkasten „auspacken“ und die<br />
erstarrte Form begutachten.<br />
Bei einer kleinen Feier im Kindergarten<br />
wurde dieses Projekt beendet<br />
und die Kids erhielten „ihre<br />
Hände“ und eine große Aluminiumplatte<br />
mit den abgeformten<br />
Händen aller Beteiligten schmückt<br />
künftig den Kindergarten St. Josef.<br />
Insgesamt war es eine sehr gelungene<br />
Zusammenarbeit, welche<br />
durch die Handicaps der Kinder<br />
noch intensiver war. Die Neugier<br />
der Kinder im Vorschulalter war<br />
enorm groß und es machte ihnen<br />
Spaß, Neues zu erfahren und zu erforschen.<br />
Die Kooperation soll im<br />
kommenden Jahr mit den neuen<br />
Vorschülern fortgesetzt werden.<br />
Sven Böhme und<br />
Herbert Mattheis<br />
Foto: Frank-Peter Limberg<br />
Gedacht war die Betriebsbesichtigung als<br />
Orientierungshilfe für junge Schülerinnen und<br />
Schüler, die sich einen Eindruck von wichtigen Unternehmen am Standort<br />
Schwerte machen sollten. Gekommen waren überwiegend treue Sozialdemokraten<br />
im Rentenalter, die sich über die Produktionsabläufe einer<br />
Gießerei informieren wollten. Zum Auftakt referierte Sebastian Voss, der<br />
derzeit als Trainee bei Walter Hundhausen tätig ist, eine Stunde lang zum<br />
Thema „Vom Auftrag bis zum Gussteil“. Dabei musste er immer wieder<br />
die vielen, teilweise recht sachkundigen Zwischenfragen seiner „älteren“<br />
Zuhörer beantworten. Danach ging es durch die einzelnen Produktionsbereiche<br />
– von der Formanlage über Schmelzbetrieb, Kernmacherei<br />
und Trennband bis hin zur Endfertigung. Auch wenn ältere Mitbürger<br />
die Firma besuchen: Werksleitung und Geschäftsführung sehen diese<br />
Führungen als wichtigen Beitrag für eine breit aufgestellte Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Eigenwerbung. Schließlich haben auch ältere Besucher<br />
im Regelfall Söhne, Töchter und Enkelkinder, denen sie im Kreise ihrer<br />
Familien von diesem erlebnisreichen Tag erzählen werden. Gut behütet<br />
mit den klassischen roten Besucher-Helmen wurde die Besuchergruppe<br />
des SPD-Ortsvereins Nord aus Schwerte von Sebastian Voss (links) durchs<br />
Werk geführt.<br />
nh
Auf gute Zusammenarbeit<br />
Sollten sich bei einem Seminar besser kennenlernen: die neuen FWHE-Auszubildenden.<br />
Mit dabei waren auch Ausbilder sowie Gewerkschafts- und Jugendvertreter.<br />
GUSS<br />
FWHE · Teamgeist ist kein leeres Wort. Je besser sich Jugendliche<br />
untereinander verstehen, desto besser können sie miteinander lernen.<br />
ie werden zu Gießereimecha-<br />
Snikern, Technischen Modellbauern<br />
und Industriemechanikern<br />
ausgebildet. Doch bevor der „Ernst<br />
des Lebens“ begann, sollten sich<br />
die acht Jugendlichen in der Jugendherberge<br />
Essen-Werden erst<br />
besser kennenlernen. Gelegenheit<br />
dazu gab es reichlich:<br />
Der erste Seminartag fing mit<br />
einem gemeinsamen Frühstück<br />
an. Zweite Station war der Klettergarten<br />
am Baldeneysee. Nach Ein-<br />
„Herr der Waage“.<br />
Werksfoto<br />
weisung und einigen bodennahen<br />
Übungen ging es mit Sicherungsgurten<br />
und Helmen aufwärts: Im<br />
2er-Team kletterten die Azubis in<br />
luftiger Höhe durch die Baumreihen,<br />
wobei sie sich gegenseitig<br />
sichern mussten. Am Nachmittag<br />
saß man paddelnd in Kanus<br />
auf dem Baldeneysee. Bevorzugte<br />
Ziele: Regattabahn und Kunstinseln,<br />
die anlässlich der Ruhrkultur<br />
2010 auf dem See installiert worden<br />
waren.<br />
Foto: Dirk Horstkamp<br />
Werksfoto<br />
Die Wareneingangskontrolle<br />
bei Harz Guss Zorge<br />
wurde um zwei wichtige Faktoren erweitert: Ab sofort werden Lkw direkt<br />
auf dem Werksgelände gewogen und Roheisen- und Schrottanlieferungen<br />
gleichzeitig auf strahlende Bestandteile untersucht. „Herr der Waage“<br />
ist Bodo Tölke. Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, selber wiegen ist<br />
besser“ überwacht und kontrolliert er den Wiege- und Messvorgang von<br />
seinem Arbeitsplatz im Labor aus. Er kann mit dieser Waage Fahrzeuge<br />
im Gewicht bis zu 60 t wiegen. Die Strahlung wird während der Auffahrt<br />
auf die Waage gemessen. Die Messvorrichtung zeigt bereits geringste<br />
Strahlungen an. Sobald Grenzwerte überschritten werden, verweigert<br />
er die Annahme der Lieferung. So können in einem Arbeitsgang das<br />
korrekte Liefergewicht kontrolliert und die Mitarbeiter vor gefährlichen<br />
Strahlungen geschützt werden. Auf dem Foto: Bodo Tölke an seinem PC-<br />
Arbeitsplatz mit Kamera-Überwachung des Wiege- und Kontrollvorgangs.<br />
Martin Hartung<br />
Künstlerisch.<br />
Am zweiten Seminartag stand<br />
konstruktive Gruppenarbeit auf<br />
dem Programm. In mehrere Gruppen<br />
aufgeteilt, mussten die Azubis<br />
mit begrenzten Mitteln eine Brücke<br />
bauen, die abschließend nach<br />
Größe und Tragkraft beurteilt wurde.<br />
Zur Entspannung besichtigte<br />
man anschließend das Welterbe<br />
„Zeche Zollverein“. Während des<br />
Rundgangs illustrierten zahlreiche<br />
Video-Animationen den harten<br />
Alltag der Bergleute und sorgten<br />
für einen bleibenden Eindruck.<br />
Schon traditionell klang der Tag<br />
mit einer Grillparty an der Jugendherberge<br />
aus. Dabei nutzten Horst<br />
Rüsing (Personalleiter), Wolfgang<br />
Janjevic (Betriebsratsvorsitzender)<br />
und Götz Lemler (stellvertretender<br />
Betriebsratsvorsitzender) die Gelegenheit,<br />
mit den jungen Leuten<br />
ins Gespräch zu kommen.<br />
Am letzten Tag stellte Horst Rüsing<br />
die Friedrich Wilhelms-Hütte<br />
und die GMH-Gruppe vor. Danach<br />
waren Wolfgang Janjevic, Götz<br />
Lemler, Dirk Horstkamp (IG-Metall-Jugendsekretär)<br />
sowie Michael<br />
Wunn und Shaaban Ali (beide<br />
FWH-Jugendvertreter) gefragt. Sie<br />
informierten die Azubis über die<br />
Arbeitnehmer- und Ausbildungsvertretung.<br />
Rainer Hammelsbrock<br />
KURZ NOTIERT<br />
Zeitreise. Fünf Jahre sind seit<br />
dem letzten Treffen der ehemaligen<br />
Mitarbeiter/innen bei der<br />
Harz Guss Zorge vergangen. Im<br />
September folgten mehr als 70<br />
der Einladung zum gemütlichen<br />
Beisammensein mit Betriebsrundgang.<br />
Die Geschäftsführung<br />
informierte über die aktuelle wirtschaftliche<br />
Situation, beleuchtete<br />
die vergangenen Investitionen<br />
in technische Neuerungen und<br />
gab einen kurzen Ausblick in die<br />
Zukunft. Die Präsentation historischer<br />
Fotos ließ schnell rege<br />
Diskussionen aufflammen. Hauptthema:<br />
die rasante und positive<br />
Entwicklung des Unternehmens.<br />
Beim Betriebsrundgang erkannten<br />
viele ihre Arbeitsplätze kaum wieder.<br />
Kein Wunder: Die technische<br />
Weiterentwicklung und neueste<br />
Gesundheitsstandards (vor allem<br />
in ergonomischer Hinsicht) haben<br />
sie stark verändert.<br />
Im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas<br />
RUHR.2010 wurde im Oktober der<br />
internationale Journalistenpreis „Lorry“ verliehen – symbolisiert in Form<br />
einer 8-Kilo-Statue. Gegossen hat sie die Ausbildungswerkstatt der Friedrich<br />
Wilhelms-Hütte Eisenguss. Im Sommer hatten die ersten Gespräche mit<br />
dem Essener Künstler Christoph Grüne stattgefunden. In den folgenden<br />
Monaten fertigte Rainer Hammelsbrock, Technischer Leiter der Ausbildung<br />
in Mülheim, mit seinen Auszubildenden die Statuen an. So konnten die<br />
„Lorrys“ dann bei einem feierlichen Medientreffen in der Gebläsehalle im<br />
Landschaftspark Duisburg-Nord an die zehn Preisträger übergeben werden.<br />
Der Name „Lorry“ ist abgeleitet von „Lore“. So wie einst diese Transportwagen<br />
die Kohle des Ruhrgebietes aus dem Bergwerk hinauf zu den Menschen<br />
transportierten, so sollen auch Journalisten in der Kulturmetropole<br />
Ruhr auf Spurensuche gehen, um Überraschendes, Spektakuläres, Bewegendes<br />
und Kritisches zutage zu fördern.<br />
Christian Köhler<br />
glück auf · 4/2010 ......... 29<br />
Spaceshuttle und<br />
Kaiserdom im Blick<br />
FWH · Anfang September fuhren 21 Ex-Azubis nach<br />
Speyer. Ziele ihrer Ausbildungsabschlussfahrt:<br />
das dortige Technik-Museum und die Altstadt.<br />
Am Deutschen Eck: die ehemaligen Auszubildenden mit Ausbildern und Betriebsratsvorsitzendem<br />
auf ihrer Abschlussfahrt.<br />
egleitet wurden die ehemaligen<br />
BAuszubildenden von ihren Ausbildern<br />
und dem Betriebsratsvorsitzenden<br />
Wolfgang Janjevic. Sie<br />
alle erwartete in den Hallen und<br />
auf dem Freigelände des Museums<br />
Technikgeschichte pur. Ob Otto Lilienthals<br />
Hanggleiter, russische Antonow<br />
(größtes Transportflugzeug<br />
der Welt) oder moderner Düsenjet<br />
(Tom Cruise lässt grüßen): All diese<br />
Flugmaschinen sind nicht nur zu<br />
bestaunen, sondern auch zu begehen.<br />
Teil des Museums ist auch Europas<br />
größte Raumfahrtausstellung.<br />
Deren Mittelpunkt ist das Spaceshuttle<br />
„Buran“, das 25 Raumflüge<br />
absolviert hat. Nicht weniger spannend<br />
ist ein Trainingsmodul des<br />
Weltraumlabors Spacelab.<br />
Aber auch die Stadt Speyer hat<br />
vieles zu bieten: Ihre Straßen und<br />
Gassen mit den historischen Fas-<br />
Austausch.<br />
Foto: Passant<br />
saden lassen ahnen, dass die Stadt<br />
am Rhein eng mit der deutschen<br />
und der europäischen Geschichte<br />
verknüpft ist. Kelten, Römer, Kriege<br />
und Revolutionen haben die<br />
Stadt geprägt. Ihr Dom wurde bereits<br />
1061 geweiht.<br />
Mit einem Abendessen in einem<br />
Restaurant am Rheinleinpfad ging<br />
der Tag zu Ende. Übernachtet wurde<br />
in der Jugendherberge Speyer.<br />
Nach dem Frühstück startete die<br />
Gruppe zur Heimreise Richtung<br />
Mülheim an der Ruhr.<br />
In Koblenz gab es noch ein<br />
letztes Highlight. Dort besichtigte<br />
man das Deutsche Eck und – nach<br />
einer Gondelfahrt über den Rhein<br />
– auch den Außenbereich der Festung<br />
Ehrenbreitstein. Nach dem<br />
Mittagessen ging es dann endgültig<br />
auf die Heimreise.<br />
Rainer Hammelsbrock<br />
Foto: Achim Röder<br />
Für Serienteile, die in großen Stückzahlen<br />
laufen, wurden bei Dieckerhoff Guss die<br />
Modelleinrichtungen aus Kunststoff gegen Stahlplatten ausgetauscht.<br />
Erste Erfahrungen zeigen: Die Qualität der Bauteile ist dadurch deutlich<br />
besser geworden. Bisherige Bilanz: Ausschuss verringert, Rückmeldungen<br />
der Kunden durchweg positiv. Weitere Vorteile: eine größere Präzision,<br />
eine Reduzierung von Standzeiten und eine höhere Qualität der Bauteile.<br />
Unterm Strich überwiegen trotz höherer Anschaffungskosten die Pluspunkte.<br />
Das Foto zeigt Björn Höpfner (Leiter Modellbau) vor der Stahleinrichtung<br />
für das Bauteil eines Modulkrümmers.<br />
Achim Röder
Ältere Mitarbeiter werden<br />
immer unentbehrlicher<br />
Bei der Fachtagung zur Zukunft der Wirtschaft in Niedersachsen (von links nach<br />
rechts): Markus Hoffmann, Personalleiterin Dr. Ulrike Libal (Pleissner Herzberg) und<br />
Personalleiter Norbert Hemsing (Walter Hundhausen).<br />
er Geburtenrückgang in<br />
DDeutschland hat schwerwiegende<br />
Folgen: Der Wirtschaft fehlt<br />
zunehmend das Personal. Grund<br />
genug für die Unternehmerverbände<br />
Niedersachsen, den Deutschen<br />
Gewerkschaftsbund (Bezirk Niedersachsen<br />
– Bremen – Sachsen-Anhalt)<br />
und die AOK Niedersachsen,<br />
gemeinsame Sache zu machen.<br />
Sie haben sich in der Initiative<br />
GEWINN zusammengetan, um die<br />
Wettbewerbs- und Beschäftigungsfähigkeit<br />
zwischen Harz und Heide<br />
zu fördern. Dazu gehört vor allem<br />
auch, Aktivitäten und Projekte anzuregen,<br />
zu koordinieren und zu<br />
unterstützen, die den demografischen<br />
Wandel in Niedersachsen<br />
bewältigen helfen. Bei einer von<br />
GEWINN organisierten Tagung in<br />
Celle ging es Anfang November<br />
um „Modelle für ein zukunftsfähiges<br />
Niedersachsen“. Auf der Veranstaltung<br />
wollte man zum einen<br />
Ziele und Inhalte der GEWINN-<br />
Initiative vorstellen. Zum anderen<br />
ging es darum, Beispiele aus der<br />
betrieblichen Praxis zu zeigen. Im<br />
Mittelpunkt: Aktivitäten zur Qualifizierung<br />
von Beschäftigten, Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie<br />
sowie Fragen zum betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagement.<br />
Dafür hatten sich im Konferenzsaal<br />
der Celler Congress Union<br />
mehr als 100 Teilnehmer eingefunden,<br />
überwiegend aus der niedersächsischen<br />
Wirtschaft. Sie alle<br />
wollten sich über praktische An-<br />
GUSS<br />
HGZ · Unternehmerverbände, Gewerkschaftsbund und AOK diskutierten in<br />
Celle, wie man den demografischen Wandel bewältigen könnte.<br />
Brückenschlag.<br />
Werksfoto<br />
sätze einer altersbezogenen Personalentwicklung<br />
und eines betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagements<br />
informieren.<br />
Vertreten waren auch Walter<br />
Hundhausen, Pleissner Guss Herzberg<br />
– und Harz Guss Zorge. Das<br />
Zorgener Unternehmen sollte als<br />
praktisches Beispiel dienen. Und<br />
so referierte HGZ-Mitarbeiter Markus<br />
Hoffmann – er ist Referent<br />
für Controlling und Personal und<br />
Beauftragter für das Gesundheitsmanagement<br />
– über „Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement bei Harz<br />
Guss Zorge: Gesund in Veränderungsprozessen“.<br />
Eingeladen hatte<br />
ihn Michael Drupp, Leiter des<br />
AOK-Instituts für Unternehmensconsulting<br />
und einer der Tagungsveranstalter.<br />
In seinem Vortrag ging Markus<br />
Hoffmann auf Notwendigkeit und<br />
Ziele eines systematischen betrieblichen<br />
Gesundheitsmanagements<br />
ein. Er stellte dessen Entwicklung<br />
in Zorge vor und erläuterte beispielhaft<br />
einige der zahlreichen<br />
Maßnahmen, die seit dem Start<br />
2005 mit gutem Erfolg durchgeführt<br />
wurden. Dem Vortrag folgte<br />
eine angeregte Diskussion, bevor<br />
die Tagung mit einem Round-Table-Gespräch<br />
mit den Moderatoren<br />
der Foren endete.<br />
Angesichts der demografischen<br />
Entwicklung mit ihren Folgen für<br />
die Betriebe hatte Niedersachsens<br />
DGB-Bezirksvorsitzender Hartmut<br />
Tölle dem Celler Publikum immerhin<br />
zwei gute Nachrichten mit auf<br />
den Heimweg zu geben: „Erstens:<br />
Wir werden immer älter. Zweitens:<br />
Man wird uns brauchen.“<br />
Markus Hoffmann<br />
Werksfoto<br />
Im Rahmen der Exkursionswoche der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen<br />
besichtigten 17 Studenten Ende Oktober gemeinsam<br />
mit Dozent Reinhard Mollus Pleissner Guss im Südharz. Die Studenten des Bachelor- und Masterstudiengangs<br />
„Präzisionsmaschinenbau“ konnten unter der Führung des Werksleiters Wolfram Theuring und des Gießtechnik-<br />
Spezialisten Detlef Wüstefeld einen Einblick in die Arbeitsabläufe einer Kundengießerei gewinnen. „Dicht dran<br />
und mittendrin, authentisches Gießereileben“, so fasste Reinhard Mollus seine Eindrücke zusammen und bedankte<br />
sich herzlich für die Gelegenheit, die Herstellung von hoch spezialisierten Produkten aus Edelstahl zu beobachten.<br />
Die Exkursionswoche der Fachhochschule findet alle zwei Jahre statt und bietet den Studierenden den notwendigen<br />
Brückenschlag zur Praxis.<br />
Dr. Ulrike Libal<br />
glück auf · 4/2010 ......... 30<br />
Mister EDV.<br />
PERSONALIA<br />
Nicht ganz konnte Dietmar Böhme,<br />
langjähriger EDV-Leiter bei der Gießerei<br />
Walter Hundhausen, 45 Jahre ununterbrochene Betriebszugehörigkeit<br />
erreichen. Aber 44,5 Jahre sind auch schon eine beachtliche Zeit. Um seinen<br />
Abschied gebührend zu feiern, hatte er zu einem Abschiedsempfang<br />
geladen – natürlich über den E-Mail-Service, der unter seiner Federführung<br />
eingerichtet worden war. Die Besucher brachten das ansonsten nicht<br />
gerade bevölkerte EDV-Büro fast zum Platzen. Dort tauschte Dietmar<br />
Böhme im Kreise vieler ehemaliger „Kunden“ manche Anekdote aus. Zum<br />
Abschied starteten seine Kolleginnen und Kollegen eine Sammelaktion,<br />
um ihn für seinen „neuen Lebensabschnitt“ finanziell gut auszurüsten. Das<br />
Geld soll seinem Hobby, der Digitalfotografie, zugute kommen.<br />
nh<br />
Abschied.<br />
Hoffentlich fließt nicht allzu viel Erfahrung ab.<br />
Denn mit Manfred Stollenwerk, Leiter KVP und<br />
ehemaliger Leiter der Endfertigung, verließ bereits der zweite langjährige<br />
Abteilungsleiter Walter Hundhausen (siehe oben: Dietmar Böhme). Manfred<br />
Stollenwerk hatte sich für einen klassischen letzten Tag entschieden:<br />
den 30. September. Als bleibende Erinnerung an die ersten Umstellungen<br />
auf Roboter-Schleifzellen in der Endfertigung hatten ihm die ehemaligen<br />
Kollegen aus dieser Abteilung einen kleinen „Dummy-Roboter“ gebaut.<br />
Sie sind gespannt, ob er im Zuge eines „kontinuierlichen Verbesserungsprozesses“<br />
das eine oder andere daran verändern wird. Wie immer konzentriert<br />
bei der Sache: Manfred Stollenwerk inspiziert das Abschiedsgeschenk.<br />
nh<br />
Betriebsjubiläen, 4. Quartal 2010<br />
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />
Walter Hundhausen GmbH<br />
25 Jahre: Hueseyin Oezer (Kernmacherei) und Ulrich Naumann<br />
(Formerei)<br />
35 Jahre: Wolfgang Reinhold (Instandhaltung)<br />
Pleissner Guss GmbH<br />
25 Jahre: Ulf-Hilmar Firneisen (Warmbehandlung), Manfred Kreter<br />
(Schmelzbetrieb), Ahmet Mentes (Putzerei GS) und Ibrahim Öeztürk<br />
(Putzerei GS)<br />
40 Jahre: Dietmar Schöttle (Mechanische Bearbeitung)<br />
Werksfoto<br />
Foto: Joachim Speh<br />
Friedrich Wilhelms-Hütte GmbH Eisenguss<br />
25 Jahre: Jörg-Detlef Bergmann (Schmelzbetrieb/EG), Siegfried Hardt<br />
(Formerei/Maschinenguss/EG), Wolfgang Janjevic (Betriebsrat) und<br />
Jörg Theelen (Kernmacherei/EG)<br />
35 Jahre: Horst Rüsing (Personalwesen)
ENGINEERING<br />
Volle Kraft voraus für<br />
die Windenergiebranche<br />
WW · Wenn die Husum WindEnergy den aktuellen Trend der<br />
Windenergiebranche widerspiegelt, ist Optimismus angesagt: Noch nie<br />
war das Interesse am weltgrößten Branchentreff so groß wie dieses Jahr.<br />
lle zwei Jahre wächst die Be-<br />
Avölkerungszahl in Husum für<br />
ein paar Tage sprunghaft an. Dann<br />
wird das kleine nordfriesische<br />
Städtchen zur „Welthauptstadt der<br />
Windkraft“ – und richtet mit der<br />
„Husum WindEnergy“ die internationale<br />
Leitmesse der Windenergiebranche<br />
aus.<br />
Etwa 33.000 Besucher aus mehr<br />
als 80 Ländern waren in diesem<br />
Jahr vor Ort und besuchten die<br />
Stände der 971 Aussteller. Die hohe<br />
Beteiligung spiegelt das Wachstum<br />
der Branche wider. So wuchs<br />
die weltweit installierte Windkraftleistung<br />
allein 2009 um mehr als<br />
37.000 Megawatt. Und nach Ein-<br />
schätzung von Branchenexperten<br />
wurden während der fünftägigen<br />
Messe Projekte im Wert von rund<br />
5 Mrd. Euro angestoßen bzw. weiterentwickelt.<br />
WeserWind präsentierte sich<br />
bereits zum 4. Mal auf der Messe<br />
und erstmals in neuem Design. Sie<br />
belegte einen 120 m 2 großen Gemeinschaftsstand<br />
mit der Friedrich<br />
Wilhelms-Hütte Eisenguss und der<br />
HOCHTIEF Construction AG (Niederlassung<br />
Civil Engineering and<br />
Marine Works).<br />
Es war ein durch und durch gelungener<br />
Auftritt. Auch die Lage<br />
des Standes in der Eingangshalle<br />
direkt am Hauptgang hätte bes-<br />
Auf der Husum WindEnergy nahmen auch viele Politiker die Möglichkeit wahr, sich im<br />
direkten Gespräch vor Ort über die aktuelle Lage und Perspektiven der Windenergie zu<br />
informieren (von links nach rechts): Jörg Schulz (Oberbürgermeister der Stadt Bremerhaven),<br />
Senator Martin Günthner (Senator für Wirtschaft und Häfen des Landes Bremen)<br />
und Dirk Kassen (Geschäftsführer WeserWind).<br />
Interessante Ecklösung: Der Messestand im<br />
neuen Design fiel sofort ins Auge und wurde<br />
von den Messebesuchern durchweg positiv<br />
wahrgenommen.<br />
Krantechnik: Kranbau Köthen GmbH · Alpha Elektronik GmbH · KFT GmbH Kran- und Fördertechnik Nürnberg ·<br />
Saalfelder Hebezeugbau GmbH Anlagenbau: IAG MAGNUM GmbH · WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhütte ·<br />
<strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik GmbH<br />
ser nicht sein können. Das neue<br />
Standdesign sorgte zudem für eine<br />
perfekte Fernerkennung und brillierte<br />
mit klaren und fotografisch<br />
genial dargestellten Motiven der<br />
Grafiken.<br />
Gefragt war die Präsenz der<br />
WeserWind vor allem bei den Politikern<br />
des Landes Bremen. Wie<br />
schon in den vergangenen Jahren<br />
befand sich auch der Messestand<br />
der WAB-Windenergieagentur Bremerhaven/Bremen<br />
in der Nähe<br />
von WeserWind. Damit will das<br />
Netzwerk Bremerhaven/Bremen<br />
unter anderem die Präsenz ihrer<br />
Mitgliedsunternehmen hervorheben.<br />
Schickes Give-away: Auch ausländische<br />
Besucher fanden großen Gefallen an den<br />
WeserWind-Werbetaschen. Die Dame auf<br />
dem Foto wollte sogar unbedingt damit<br />
fotografiert werden.<br />
glück auf · 4/2010 ......... 31<br />
Impressionen vom WeserWind-Messestand im neuen Design<br />
Auch die gemeinschaftliche<br />
Messeparty des Netzwerkes fand<br />
wieder statt. Bei dieser Veranstaltung<br />
ist es schon zur Tradition geworden,<br />
alle umliegenden Stände<br />
des Netzwerkes und somit auch<br />
WeserWind mit einzubeziehen.<br />
Mit über 650 Gästen war die Party<br />
auch in diesem Jahr wieder gut besucht<br />
und bot eine gute Plattform<br />
für interessante Gespräche.<br />
Am Tag darauf stand WeserWind<br />
besonders im Licht der Öffentlichkeit.<br />
Denn Martin Günthner, Senator<br />
für Wirtschaft und Häfen des<br />
Landes Bremen, hatte den Wunsch<br />
geäußert, auf seinem Messerundgang<br />
speziell auch bei den Windenergieexperten<br />
aus Bremerhaven<br />
vorbeizuschauen. Er wollte sich<br />
dort über den aktuellen Stand informieren.<br />
Dieser Bitte kam Weser-<br />
Wind-Geschäftsführer Dirk Kassen<br />
sehr gerne nach. Die Gespräche<br />
schienen interessant und gut zu<br />
verlaufen, denn der sich anschließende<br />
Pressetermin dauerte länger<br />
als geplant.<br />
Fotos: Matthias Ibeler<br />
Alles in allem war die Husum<br />
WindEnergy 2010 ein großer Erfolg<br />
– was sich auch an der deutlich<br />
gestiegenen Besucherzahl auf<br />
dem Stand bemerkbar machte. Ein<br />
Vergleich zu den Vorjahren zeigt:<br />
Der Bekanntheitsgrad von Weser-<br />
Wind ist immens gestiegen. Selbst<br />
der Standort Bremerhaven ist bereits<br />
in aller Munde. Wurde man<br />
vor zwei Jahren danach gefragt,<br />
erntete man noch ein erstauntes:<br />
„Bremerhaven, wo liegt das denn?“<br />
Auffällig in diesem Jahr war<br />
noch ein anderes Phänomen: Erstmals<br />
ist WeserWind ohne einen<br />
einzigen Prospekt nach Bremerhaven<br />
zurückgekehrt (von 1.000 mitgenommenen)<br />
– hatte dafür aber<br />
volle Kontaktordner im Gepäck.<br />
Die Husum WindEnergy macht<br />
einfach Spaß. Und es ist interessant<br />
mitzuerleben, wie die Windenergiebranche<br />
wächst und wächst<br />
und WeserWind mittlerweile zu<br />
einer festen Größe dieser zukunftsorientierten<br />
Branche geworden ist.<br />
Kirstin Campen<br />
„Wind 2011“<br />
in Hannover<br />
Der Blick von WeserWind richtet<br />
sich jetzt schon auf Hannover und<br />
somit auf die „Wind 2011“. Denn<br />
dort präsentiert sich im kommenden<br />
Jahr die internationale<br />
Leitmesse bereits zum 2. Mal im<br />
Rahmen der Hannover-Messe (sie<br />
findet vom 4. bis 8. April 2011<br />
statt). Schon jetzt zeichnet sich<br />
anhand von Anmeldungen ab,<br />
dass die erfolgreiche Erstveranstaltung<br />
vom letzten Jahr deutlich<br />
übertroffen werden wird. Dennoch:<br />
Die Husum WindEnergy<br />
ist und bleibt der Branchentreff<br />
der Windenergie. Hannover und<br />
die „Wind 2011“ bieten den<br />
Ausstellern im Vergleich dazu die<br />
Möglichkeit, sich im Kontext des<br />
gesamten Energiemixes zu präsentieren<br />
und mit internationalen<br />
Entscheidern, Investoren und<br />
Multiplikatoren aus Politik und<br />
Wirtschaft zusammenzukommen.<br />
WeserWind wird dort im nächsten<br />
Jahr ebenfalls erstmals vertreten<br />
sein – diesmal allerdings im Verbund<br />
mit zehn Unternehmen der<br />
Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe.
n dem neuen <strong>Bahn</strong>depot der So-<br />
Iciété Nationale des Transports<br />
Ferroviaires (SNTF) werden zukünftig<br />
insgesamt 60 Dieseltriebzüge<br />
des Typs „Flirt“ turnusmäßig gereinigt,<br />
geprüft und instand gehalten.<br />
Geliefert hatte sie die Stadler Rail<br />
AG aus der Schweiz, die das Depot<br />
auch betreiben wird. Wie wichtig<br />
das Depot für Algerien ist, zeigte<br />
sich bei der offiziellen Eröffnung.<br />
Denn unter anderem war auch der<br />
algerische Transportminister Amar<br />
Tou zu Gast. Ihn beeindruckte vor<br />
allem die von <strong>Windhoff</strong> gelieferte<br />
Unterflur-Hebeanlage. Sie besteht<br />
aus fünf Drehgestellhebern und<br />
16 mobilen Wagenkastenabstützern.<br />
Die Anlage ermö ermögmögg licht, Drehgestelle<br />
am<br />
gesamten<br />
Zugverband<br />
in äußerst<br />
kurzer Zeit<br />
auszutauschen – unter Einhaltung<br />
aller europäischen Sicherheitsstandards.<br />
Großes Interesse fanden auch<br />
ein Drehgestell-Prüfstand, ein<br />
Zwei-Wege-Rangierfahrzeug und<br />
zwei schienenverfahrbare Hebebocksätze.<br />
Sie werden benötigt,<br />
um Unterflurkomponenten zu<br />
inspizieren oder auszutauschen.<br />
Das Equipment hatte<br />
ebenfalls<br />
<strong>Windhoff</strong><br />
ENGINEERING<br />
Getaktete Tripod-Fertigung<br />
WW · Global Tech 1 und Borkum West 2 sind zwei von über<br />
20 Offshore-Windparks in deutschen Gewässern. Ihre Gemeinsamkeit:<br />
Die Gründungsstrukturen sind Tripods und kommen aus Bremerhaven.<br />
ie beiden Tripods werden die<br />
Dersten beiden Serienprodukte<br />
sein, die die neue WeserWind-Fertigungsstätte<br />
in Bremerhaven ver-<br />
Großer <strong>Bahn</strong>hof<br />
bei Depoteröffnung<br />
<strong>Windhoff</strong> · Für die algerische Staatsbahn SNTF wurde in Caroubier ein neues<br />
Wartungsdepot gebaut, das auch den Beifall von Algeriens Transportminister<br />
ernten konnte. Bestückt ist es mit Equipment aus Rheine.<br />
Stadler-Triebzug „Flirt“ auf<br />
der <strong>Windhoff</strong>-Unterflur-Hebeanlage<br />
5 x 32 t. Unten die mobilen<br />
Wagenkastenabstützer 16 x 16 t.<br />
lassen. Doch noch ist es nicht so<br />
weit. Noch muss das Projektteam<br />
um die beiden Projektleiter Manfred<br />
Pfeiff (Global Tech 1) und An-<br />
dreas von Wurmb (Borkum West 2)<br />
viele Detailfragen klären.<br />
Der Windpark Global Tech 1<br />
liegt etwa 110 km vor der Küste.<br />
Foto: Klaus Wagenblass<br />
Projektmanagementteam mit Betriebsleiter (von links nach rechts): Manfred Pfeiff (Produktmanager Tripods und Gesamtprojektleiter<br />
Tripods GT 1), Alicja Iwaszkiewicz (Projektsteuerung GT 1), Christoph Ravens (Projektsteuerung GT 1), Jens Niebank (Betriebsleiter<br />
BHV), Meike Bechikh (Projektsteuerung BW 2) und Andreas von Wurmb (Gesamtprojektleiter Tripods BW 2).<br />
Foto: Michael Brinkmann<br />
glück auf · 4/2010 ......... 32<br />
Hier sollen in Wassertiefen zwischen<br />
39 und 41 m nach Erreichen<br />
der Endausbaustufe 80 Windenergieanlagen<br />
des Typs Multibrid<br />
M5000 auf Tripods stehen. Diese<br />
Tripods haben eine Höhe von 60 m<br />
und wiegen rund 820 t. Der sogenannte<br />
Fußkreisdurchmesser – also<br />
der Durchmesser, den die drei<br />
„Füße“ des Tripods bilden – beträgt<br />
33 m. Eigentümer des Windparks<br />
ist die „Global Tech 1“-Gesellschaft.<br />
Dahinter verbergen sich neben<br />
der Windreich AG unter anderem<br />
die Stadtwerke München und<br />
Darmstadt.<br />
Nur etwa 45 km von der Küste<br />
entfernt liegt der Windpark Borkum<br />
West 2. Nach dem Endausbau<br />
sollen dort ebenfalls 80 Anlagen<br />
vom Typ Multibrid M5000 auf Tripods<br />
stehen. Die Wassertiefe zwischen<br />
23 und 33 m ist geringer.<br />
Deshalb sind diese Tripods „nur“<br />
50 m hoch und wiegen rund 700 t.<br />
Der Fußkreisdurchmesser beträgt<br />
29 m. Und auch bei diesem Projekt<br />
gehören verschiedene Stadtwerke<br />
zu den Eigentümern. Über die Tri-<br />
ge liefert. Auch die sehr professionelle<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Hauptauftragnehmer Yapı<br />
Merkezi aus Istanbul und <strong>Windhoff</strong><br />
fand Applaus und lobende<br />
Worte vom Transportminister und<br />
führenden SNTF-Mitarbeitern. Das<br />
türkische Bauunternehmen und<br />
die deutschen Maschinenbauer<br />
hatten das Depot nicht nur fristgerecht<br />
übergeben. Seine Ausführungsqualität<br />
entspricht zudem in<br />
allen Punkten den Anforderungen<br />
des späteren Depotbetreibers.<br />
Für <strong>Windhoff</strong> gilt: Man konnte<br />
erneut seine Leistungsfähigkeit als<br />
Gesamt-Depotausstatter unter Be-<br />
KURZ NOTIERT<br />
anel GmbH mit Sitz in Aachen sind<br />
unter anderem die Stadtwerke Georgsmarienhütte<br />
und Bochum sowie<br />
das Teutoburger Energie Netzwerk<br />
e G in Hagen beteiligt.<br />
Beide Tripod-Typen werden in<br />
Bremerhaven in der neuen Fertigungsstätte<br />
„vom Band laufen“.<br />
Die Fertigungsstätte ist so ausgelegt,<br />
dass derart dicke Brocken einfach<br />
und sicher durch die Produktion<br />
geschoben werden können.<br />
Ähnlich wie auch die Automobilindustrie<br />
setzt WeserWind bei<br />
ihrer Produktion auf eine getaktete<br />
Serienfertigung, das heißt: Je nach<br />
Baufortschritt wird der Tripod von<br />
Bauplatz zu Bauplatz „weitergereicht“<br />
und so nach und nach komplettiert.<br />
Bereits Anfang November lief<br />
die Vorfertigung der einzelnen<br />
Baugruppen an verschiedenen<br />
Standorten an. Sobald die neue<br />
Fertigungsstätte einsatzbereit ist,<br />
werden diese Baugruppen dann<br />
dort komplettiert und zusammengebaut.<br />
rs<br />
Bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten -20 °C besuchte<br />
eine Delegation des GMH-Kooperationspartners JFE Steel die WeserWind<br />
in Bremerhaven. Sie wollte eine Kooperation auf dem Gebiet der erneuerbaren<br />
Energien ausloten, insbesondere die Nutzung der Offshore-<br />
Windenergie. Im Vordergrund stand dabei vor allem das Engineering für<br />
Gründungsstrukturen. Bei einem Besuch des Neubaus der Fertigungshalle<br />
in Bremerhaven konnten sich die japanischen Gäste von den gigantischen<br />
Dimensionen einen Eindruck verschaffen.<br />
weis stellen. Denn aus Rheine kamen<br />
nicht nur ein Rangierfahrzeug<br />
und Komponenten für Arbeiten<br />
am Schienenfahrzeug selbst (zum<br />
Beispiel Hebe- und Drehgestell-<br />
Prüfanlagen, Dacharbeitsbühnen).<br />
In Kooperation mit Yapi Merkezi<br />
und Stadler hatte man auch spezielle<br />
Ausrüstungen für die einzelnen<br />
Werkstätten geliefert, darunter<br />
beispielsweise Rauchgas-Absaugsysteme,Hochspannungs-Testanlagen,<br />
Ölwechsel-Equipment sowie<br />
Anlagen zur Drucklufterzeugung<br />
und Müllentsorgung.<br />
Harald Laumann<br />
Foto: Lokale Tageszeitung in Caroubier „EL MOUDJAHID“, Mr. Billel<br />
Sorgte für Begeisterung: DDie<br />
Vorführung der Unterflur-Hebeanlage durch <strong>Windhoff</strong>-Anlagen-Inbetriebnehmer Michael Brink-<br />
mann. Rechts neben ihm der algerische Transportminister Amar Tou und Mitarbeiter des algerischen <strong>Bahn</strong>unternehmens<br />
SNTF. Rechts im Bild Ati Atila Arik, Baustellenleiter des türkischen Generalunternehmens Yapı Merkezi. Auf dem Foto fehlt<br />
<strong>Windhoff</strong>-Baustellenleiter <strong>Windhoff</strong>-Baustellenleite Wilfried Rentsch.
Anfahrt mit Hindernissen<br />
ie Saalfelder Hebezeugbau kon-<br />
Dstruiert, fertigt und montiert<br />
derzeit für WeserWind vier Krane<br />
mit einer Tragfähigkeit von bis<br />
zu 150 t. Sie werden als Produktions-<br />
und Transportkrane unter<br />
anderem für die riesigen Offshore-<br />
Gründungsstrukturen benötigt.<br />
Entsprechend gehören Doppelhubwerke,<br />
Energiekette, SPS und Pendeldämpfung<br />
zur umfangreichen<br />
Ausstattung.<br />
Anfang November wurden die ersten<br />
beiden Krane per Lkw-Schwertransport<br />
nach Bremerhaven befördert.<br />
Wie sich herausstellte,<br />
war dies eine echte logistische Herausforderung,<br />
bedingt durch die<br />
aktuell schwierige Straßensituation<br />
um Saalfeld herum. Die erste Lieferung<br />
umfasste zwei jeweils 29,5 m<br />
lange Träger, die 4,60 m breit und<br />
2,80 m hoch sind. Stückgewicht:<br />
etwa 40 t. Zusammen mit der Zugmaschine<br />
plus Tieflader hatte der<br />
Schwerlasttransport eine Gesamtlast<br />
von 95 t bei einer Länge von<br />
40 m pro Lastzug. Zu jedem Krantransport<br />
gehörte zudem auch eine<br />
Laufkatze mit einer Breite von<br />
4,95 m.<br />
Damit solche Lasten genehmigt<br />
werden, muss man die jeweilige<br />
Anzahl der Achsen genau auf das<br />
jeweilige Transportgut berechnen<br />
– einschließlich der exakten<br />
Auflagepunkte auf dem Tieflader.<br />
Deshalb wurde nach der Verladung<br />
ENGINEERING<br />
WW · Schwertransporte haben’s schwer: Modernste Krantechnik der<br />
Saalfelder Hebezeugbau kam erst nach vielen Umwegen in Bremerhaven an.<br />
Beeindruckende Länge: der Schwertransport kurz vor der Abfahrt in Saalfeld.<br />
Runde Sache.<br />
KURZ NOTIERT<br />
Foto: Joke von Royen<br />
Auch in diesem Jahr hat <strong>Windhoff</strong><br />
ein Boule-Turnier ausgetragen: den<br />
„<strong>Windhoff</strong>-Made-of-Steel“-Cup 2010. Insgesamt gingen 18 Teams an den<br />
Start. Und da der Wettergott ein Einsehen hatte, konnte das Turnier im<br />
Walshagenpark in Rheine ohne Regen über die Bühne gehen. Nach hart<br />
umkämpften und spannenden Spielen standen die Gewinner fest: Platz<br />
1 und somit den „Made of Steel“-Cup gewannen „The Gambling Four“<br />
mit Christoph Rehring, Claus Beumler und Andreas Hellweg; Platz 2 und<br />
somit den „Iron“-Cup die „Running Turtles” mit Tatjana Thole, Herbert<br />
Letzel, Herbert Bendfeld, Stefan Zielinsky und Doris Lambers; Platz 3 und<br />
somit den „Tin”-Cup die „Mannsbilder von der rechten Seite” mit Georg<br />
Vennemann, Stefan Berkemeyer und August Teepe sowie Platz 4 und<br />
somit den „Harmony“-Cup die „BITbouls“ mit Georg Lohle, Jörg Heinzmann<br />
und Michael Bönisch. Für eine gelungene Organisation hatten<br />
auch in diesem Jahr Uwe Spielmann und Karl-Heinz Beckers gesorgt. Das<br />
Foto zeigt zwei der drei Turniersieger mit Pokal (von links nach rechts):<br />
Andreas Hellweg (Produktinnovation-Steuerungstechnik) und Christoph<br />
Rehring (Schienenfahrzeugtechnik-Aftersales). Nicht auf dem Foto: Claus<br />
Beumler (Schienenfahrzeugtechnik-Aftersales).<br />
Stefanie Schönheit<br />
Neue Dimensionen. „<strong>Windhoff</strong> goes 3-D“ – unter diesem Motto<br />
werden unter www.windhoff.de ausgewählte Fotos von <strong>Windhoff</strong>-Produkten<br />
in verschiedenen 3-D-Formaten zur Verfügung gestellt. Zum Be -<br />
trachten der Bilder benötigt man idealerweise eine 3-D-Rot-Cyan-Brille.<br />
in der Halle jede Lkw-Achse einzeln<br />
verwogen, um die zulässige<br />
Last von maximal 10 t pro Achse<br />
nicht zu überschreiten. Schließlich<br />
wollte man nicht riskieren, dass<br />
der Transport unterwegs von einer<br />
der zuständigen Polizeidirektionen<br />
stillgelegt wird.<br />
Am Abend machte sich der<br />
Transport mit insgesamt drei Lkw<br />
einschließlich BF3-Begleitfahrzeugen<br />
und Polizei-Eskorte auf den<br />
Weg zur Autobahn. Den Konvoi<br />
über bundesdeutsche Straßen zu<br />
manövrieren, erforderte fahrtechnisches<br />
Können und planerische<br />
Perfektion. Denn wegen diverser<br />
Baustellen und Vollsperrungen<br />
konnte die A9 nicht direkt erreicht<br />
glück auf · 4/2010 ......... 33<br />
Fotos: Peter Hausmann<br />
Beeindruckende Höhe: der Hallenneubau der WeserWind in Bremerhaven.<br />
werden. Ein Umweg von 40 km<br />
über die Landstraße zur A4 und<br />
dann zurück auf die A9 war unvermeidlich.<br />
Die Folge: In einigen Orten der<br />
Ausweichstrecke mussten Bäume<br />
beschnitten oder gefällt, Gartenzäune<br />
umgelegt und teils Kurven<br />
betoniert werden, um den Kurvenradius<br />
zu optimieren. Eine „grüne“<br />
Verkehrsinsel wurde sogar komplett<br />
eingeebnet und durch eine<br />
betonierte Fläche ersetzt. Auch<br />
wenn die Tieflader sehr beweglich<br />
sind, da man sie separat per Hand<br />
steuern kann: Innerorts musste in<br />
90-Grad-Kurven kräftig rangiert<br />
und so manche Einbahnstraßenregelung<br />
außer Kraft gesetzt werden.<br />
Viel Lob und viel Ehr<br />
KK · Familienfreundlichkeit als Teil gelebter Unternehmenskultur<br />
eit 2008 darf sich Kranbau<br />
SKöthen „Familienfreundliches<br />
Unternehmen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld“<br />
nennen – eine Auszeichnung,<br />
die von amtlicher Stelle<br />
vergeben wurde. Um diese familienfreundliche<br />
Note beizubehalten,<br />
hatte sich das Unternehmen auch<br />
in diesem Jahr am Wettbewerb zur<br />
Vereinbarkeit von Beruf & Familie<br />
beteiligt.<br />
Nach der Bewerbung suchte eine<br />
Jury die Kranbauer auf. Sie setzte<br />
sich zusammen aus Vertretern<br />
der Wirtschaftsförderung, des IHK-<br />
Bildungszentrums und der Handwerkskammer.<br />
Man wollte vor Ort<br />
überprüfen, wie familienfreundlich<br />
es bei den Kranbauern zugeht.<br />
Geschäftsführung, Personalabteilung<br />
und Betriebsrat stellten<br />
sich gerne den kritischen Fragen<br />
der Jury – offenbar mit Überzeugung<br />
und Erfolg. Denn Personalleiterin<br />
Annegret Schmidt und<br />
Susanne Hartling vom Betriebsrat<br />
konnten Mitte November in Bitterfeld<br />
Urkunde und Ehrentafel entgegennehmen,<br />
die ihnen die Familienfreundlichkeit<br />
des Unternehmens<br />
quasi „amtlich“ bestätigt.<br />
Überreicht wurden sie bei einer<br />
Feierstunde von Reiner Haseloff,<br />
Minister für Wirtschaft und Arbeit<br />
des Landes Sachsen-Anhalt, und<br />
Landrat Uwe Schulze.<br />
Geehrt wurden aus den Regionen<br />
Bitterfeld, Köthen und Zerbst<br />
Auf der Autobahn A14 war<br />
auch kein ungehindertes Fortkommen<br />
möglich. Mehrere Baustellen<br />
„standen im Weg“. Ein Umweg<br />
von 200 km über Berlin war unvermeidlich.<br />
Aber aller Hindernisse<br />
zum Trotz: Um 5 Uhr früh konnte<br />
der Konvoi die Autobahn verlassen.<br />
Dann setzte er in den Abendstunden<br />
– begleitet vom Blaulicht<br />
der Polizei – seine Fahrt zur Weser-<br />
Wind nach Bremerhaven fort.<br />
Ende November konnten die<br />
beiden größten „Brocken“, die<br />
150-t-x-29,5-m-Krane, in über 40 m<br />
Höhe montiert und danach in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
Peter Hausmann<br />
Foto: Ursula Böttge<br />
Haben sich ihre Familienfreundlichkeit hart erarbeitet: Die Vertreter der ausgezeichneten Unternehmen stellten sich zum Erinnerungsfoto.<br />
Mit auf dem Bild sind auch Annegret Schmidt (1. Reihe, 4. von links) und Susanne Hartling (2. Reihe, 4. von links).<br />
insgesamt 15 Unternehmen, die<br />
sich durch ein besonders hohes<br />
Maß an Familienfreundlichkeit<br />
auszeichnen. Die Laudatio hielt<br />
Ursula Böttge, Gleichstellungsbeauftragte<br />
des Landkreises Anhalt-<br />
Bitterfeld – und kam dabei auch<br />
auf Kranbau Köthen zu sprechen.<br />
Dort lobte sie die sehr offene,<br />
auf gegenseitigem Vertrauen und<br />
Eigenverantwortung basierende<br />
Firmenkultur, das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
und das<br />
flexible Arbeitszeitregime. Zudem<br />
hob sie ein neues Köthener Projekt<br />
hervor. Ziel dieser neuen Initiative<br />
ist die Analyse und Entwicklung altersgerechter<br />
Arbeitsplätze.<br />
Annegret Schmidt
RECYCLING<br />
„Die Rohstoffmärkte bleiben angespannt.“ – Zu<br />
dieser Einschätzung kamen die 150 Teilnehmer des<br />
„5. Dow Jones Stahl Tages 2010“, der vom 7. bis<br />
8. September 2010 in Frankfurt stattfand. Als Referent<br />
mit dabei war Knut J. Schemme (Geschäftsbereichsleiter<br />
Rohstoff Recycling), der in seinem<br />
Vortrag über die Entwicklung des Schrottmarktes<br />
aus Sicht der Stahlindus trie referierte. Hier sein<br />
Bericht:<br />
Eines der Hauptthemen der Konferenz war in diesem<br />
Jahr die Abkehr der Eisenerzlieferanten von den bisher<br />
üblichen Jahresverträgen mit stabilen Preisen hin zu 200<br />
einem mehr am Spotmarkt orientierten System auf<br />
Basis einer vierteljährlichen Preisfestschreibung. Durch<br />
diese strukturelle Veränderung befürchten sowohl<br />
100<br />
Stahlerzeuger als auch -verarbeiter eine wesentlich<br />
höhere Preisvolatilität, die eine längerfristige Preisplanung<br />
– wie von den meisten Stahlkunden gefordert<br />
– nahezu unmöglich macht. So sieht sich die Thyssen-<br />
Krupp Steel AG veranlasst, mit neuen Vertragsmodellen,<br />
die einen sogenannten „Rohstoffanhänger“ beinhalten, die<br />
Kunden an den Risiken der schwankenden Rohstoffpreise zu<br />
beteiligen. Weiterhin wurde seitens der Teilnehmer befürchtet,<br />
dass auch der Finanzmarkt über die Kreation neuer „Finanzprodukte“<br />
zukünftig einen zunehmenden Einfluss auf die Rohstoff-<br />
und Stahlpreisentwicklung gewinnen könnte. Einig war<br />
man sich jedoch, dass eine Absicherung der Stahlbeschaffung<br />
über Hedginggeschäfte für die mehrheitlich mittelständisch<br />
geprägten Unternehmen der Stahlverarbeitung eher keine<br />
gangbare Option sei.<br />
Roh stoff Re cy cling: RRO Roh stoff Re cy cling Os na brück GmbH · Adolf El ler mann GmbH ·<br />
RRD Roh stoff Re cy cling Dort mund GmbH<br />
Im Job ausgebrannt<br />
Rohstoff Recycling · Die Leidensgeschichte des Fußball-Torwarts Robert Enke brach das Tabu:<br />
psychische Erkrankungen. Jetzt befasste sich auch das Gesundheitsmanagement der<br />
Rohstoff-Recycling-Unternehmen damit – und übernahm eine Vorreiterrolle in der GMH-Gruppe.<br />
as der Geschäftsbereich Roh-<br />
Wstoff Recycling im September<br />
in Kooperation mit der pronova<br />
BKK ihren Beschäftigten anzubieten<br />
hatte, war eher ungewöhnlich.<br />
Denn Thema der zwei eintägigen<br />
Fortbildung war: „Psychische Erkrankungen<br />
im Berufsumfeld.“<br />
Eingeladen hatte man alle Mitarbeiter<br />
mit Personalverantwortung<br />
aus allen Gesellschaften – vom<br />
Geschäftsführer über Meister und<br />
Schichtführer bis hin zu Betriebsräten.<br />
29 waren der Einladung gefolgt.<br />
Ziel der Veranstaltung: die<br />
Teilnehmer für das Thema zu sensibilisieren<br />
und das nötige Verständnis<br />
für Kollegen mit psychischer<br />
Erkrankung zu wecken.<br />
So mancher Teilnehmer war erstaunt,<br />
in welch erschreckendem<br />
Maße psychische Erkrankungen im<br />
Arbeitsumfeld zugenommen haben.<br />
In den Statistiken haben sie<br />
mittlerweile einen Stellenwert, den<br />
Herz- und Kreislauferkrankungen<br />
vor einigen Jahren hatten.<br />
Ob Burn-out, Depression, Schizophrenie<br />
oder andere Angststörungen:<br />
Der Referent des Psychiatrienetzes<br />
„Familien Selbsthilfe<br />
Psychiatrie“ gab anschauliche<br />
Einblicke in die häufigsten Erkrankungen.<br />
Unterstützt wurde er von<br />
seiner Co-Referentin, der Ehefrau<br />
eines psychisch Erkrankten, die<br />
seine Beschreibungen mit Schilderungen<br />
aus dem Alltag abrundete.<br />
Aber auch Kollegen, die in der<br />
Vergangenheit selbst damit konfrontiert<br />
waren, konnten wertvolle<br />
Beobachtungen und Erlebnisse beisteuern.<br />
Zugegeben: Zu Beginn der Seminartage<br />
gab es den einen oder<br />
anderen Skeptiker, der das Thema<br />
eher als zweitrangig eingestuft hatte.<br />
Am Ende des Seminars hatte<br />
sich diese Einschätzung allerdings<br />
verändert. Allein die angeregten<br />
und themenbezogenen Diskussionen<br />
in den Pausen zeugten von<br />
einer hohen Bereitschaft der Teil-<br />
MARKTBERICHT<br />
Rohstoffmärkte weiter angespannt<br />
Preisvolatilität keine neue Herausforderung. Abkoppelung der Neu- von Altschrottpreisen denkbar.<br />
500<br />
400<br />
300<br />
nehmer/innen, sich dem Problem<br />
im Berufsalltag zu stellen – und<br />
psychisch erkrankten Kollegen so<br />
weit wie möglich die Hand zu reichen<br />
und ihnen die Hilfe zu vermitteln,<br />
die sie benötigen. So gesehen<br />
war das Ziel, die Kollegen für<br />
die Problematik zu sensibilisieren,<br />
am Ende des Seminars sicherlich<br />
erreicht.<br />
Was konkrete Schritte im Umgang<br />
mit Betroffenen angeht, ist<br />
allerdings Fingerspitzengefühl gefragt.<br />
Der Brisanz wegen sollte man<br />
Schrottpreisentwicklung 2008 – 2010<br />
WVS Sorte 2<br />
HMS 1/2 FOB Rotterdam<br />
2008 Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Nov.<br />
2009 Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Nov.<br />
2010 Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Nov.<br />
Ein Blick auf die Grafik zeigt: Der Vergleich der Referenzsorte 2 der<br />
WV Stahl und der internationalen Handelssorte HMS ½ zeigt eine<br />
tendenziell gleichförmige Preisentwicklung. Die größere Volatilität der<br />
HMS ½ ergibt sich aus dem höheren Anteil an Spotgeschäften.<br />
Im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Stahlschrottmarktes<br />
kann erwartet werden, dass die Entwicklung der<br />
Schrottpreise auf lange Sicht tendenziell der Entwicklung der<br />
Eisenerzpreise folgen dürfte. Das Thema „Preisvolatilität“ stellt<br />
dabei für den Stahlschrottmarkt allerdings keine neue Heraus-<br />
glück auf · 4/2010 ......... 34<br />
sich zunächst mit Fachleuten abstimmen,<br />
bevor man selbst aktiv<br />
wird. Ein guter Ansprechpartner<br />
wäre beispielsweise der jeweilige<br />
Werksarzt.<br />
Übrigens: Den Kollegen mit Personalverantwortung,<br />
die an dem<br />
Seminar nicht teilnehmen konnten,<br />
soll in Kürze ein weiterer Termin<br />
angeboten werden. Für 2011<br />
ist zudem ein weiterführendes Seminar<br />
zu diesem Thema geplant.<br />
Stefan Hegner<br />
Kranke Psyche<br />
Überlastung, Dauerstress, fehlendes<br />
Lob, mangelnde Erholung<br />
und anderes mehr gelten als<br />
Auslöser von psychischen Erkrankungen.<br />
Und die wirtschaftlichen<br />
Folgen? Die Behandlungskosten<br />
für seelische Störungen sollen bei<br />
über 4 Milliarden Euro im Jahr<br />
liegen und über zehn Prozent aller<br />
Fehltage bereits auf das Konto<br />
psychischer Erkrankungen gehen<br />
(Quelle: Bundespsychotherapeutenkammer).<br />
Der Wirtschaft<br />
entstände dadurch jährlich ein<br />
Schaden von mindestens acht<br />
Milliarden Euro (Quelle: Centrum<br />
für Disease Management der<br />
Technischen Universität München).<br />
So gesehen werden psychische<br />
Erkrankungen zunehmend<br />
zum Wirtschaftsproblem. Der<br />
Geschäftsbereich Rohstoff Recycling<br />
wagt den Schritt, erstmals<br />
dieses Problem offen anzugehen.<br />
Foto: © panthermedia.net/Sven Hoppe<br />
forderung dar. Üblicherweise wird im Rahmen<br />
der Stahlwerksversorgung bereits seit vielen<br />
Jahren mit Verträgen auf Monatsbasis gearbeitet.<br />
Im internationalen Handel sind sogar<br />
Tagespreise üblich, die entsprechenden Preisschwankungen<br />
unterliegen.<br />
Eine große Herausforderung für die zukünftige<br />
Stahlschrottversorgung der deutschen<br />
Stahlwerke dürfte allerdings in der Beschaffung<br />
von Neuschrotten aus der Produktion liegen.<br />
Einerseits ist bei den heimischen Werken eine<br />
deutliche Tendenz hin zur Produktion höherwertiger<br />
Stahlgüten feststellbar, da die Standardqualitäten<br />
insbesondere bei Langstahlprodukten<br />
zunehmend unter Preisdruck geraten.<br />
Andererseits haben die türkischen Stahlerzeuger<br />
angekündigt, zusätzliche Kapazitäten<br />
ebenfalls für höherwertige Stahlprodukte<br />
aufzubauen.<br />
Beide Faktoren dürften zu einer Schrottsortenmixänderung<br />
der Elektrostahlwerke führen,<br />
um die Qualitätsanforderungen erreichen zu können. Dies<br />
wird vermutlich eine erhebliche Nachfragesteigerung für Neuschrotte<br />
zur Folge haben, um die Bedarfe der heimischen<br />
so wie der türkischen Stahlwerke, die als weltgrößte Schrottimporteure<br />
einen Großteil ihrer Mengen im EU-Raum beschaffen,<br />
decken zu können. Als Szenario der Zukunft scheint deshalb<br />
eine größere Abkoppelung der Neu- von den Altschrottpreisen<br />
vorstellbar, die unmittelbar mit einer Erhöhung der Beschaffungspreise<br />
verbunden sein dürfte.
Foto: mk<br />
RECYCLING<br />
Nichts ist unmöglich<br />
RRD · Recycling-Experten bekommen alles klein.<br />
ür die Rohstoff Recycling Dort-<br />
Fmund ist nichts unmöglich, wenn<br />
es darum geht, Großteile aus Stahl<br />
quasi mundgerecht für den Einsatz<br />
im Stahlwerk zu zerkleinern.<br />
Jüngstes Beispiel: eine ausgediente<br />
Stahlgusswalze aus dem Werk Hüttenheim<br />
der ThyssenKrupp Steel<br />
Europe AG (TKSE).<br />
Ihre beeindruckenden Dimensionen:<br />
Die Walze hatte eine Länge<br />
von 8,50 Metern, einen Durchmesser<br />
von knapp 2 Metern und ein<br />
Stückgewicht von 138 Tonnen.<br />
Viele Jahre lang hatte sie ihren<br />
Dienst in dem Grobblechwalzwerk<br />
von TKSE in Duisburg versehen.<br />
Erst Mitte Oktober musste sie gegen<br />
eine neu gefertigte Ersatzwalze<br />
ausgetauscht werden.<br />
Die Reise von ihrem ehemaligen<br />
Arbeitsplatz im Werk Hüttenheim<br />
zur Aufbereitung bei RRD in Dortmund<br />
absolvierte die Walze per<br />
<strong>Bahn</strong>. Wegen des hohen Stückgewichtes<br />
mussten zum Abladen<br />
zwei schwere Autokrane eingesetzt<br />
werden. Sie hievten den Koloss<br />
von dem verstärkten Drehgestell-<br />
Flachwagen mit Tiefladebucht.<br />
Foto: Felix Treppschuh<br />
Spurensuche.<br />
Ausgezeichnet.<br />
Die eigentliche Aufbereitung auf<br />
dem Betriebsgelände im Dortmunder<br />
Hafen begann zunächst in der<br />
Brennhaube. Dort wurde die komplette<br />
Walze mit Sauerstoff-Brennern<br />
in drei Segmente geteilt. Die<br />
weitere Zerkleinerung der drei Einzelsegmente<br />
auf Chargiergewichte<br />
von maximal 1,5 Tonnen erfolgte<br />
anschließend im Sprengbunker.<br />
Am Ende war sich das Team von<br />
RRD wieder einmal einig: „Wir<br />
kriegen alles klein!“<br />
Dr. Knut Schemme<br />
Foto: mk<br />
Bereits zum dritten<br />
Mal erscheint 2011<br />
der „Schrottkalender“ von Matthias Krych und Felix<br />
Treppschuh. Die beiden Händler der Rohstoff Recycling<br />
Osnabrück haben sich im Laufe des Jahres wieder die Zeit<br />
genommen, an Wochenenden im Osnabrücker Hafen<br />
auf Motivsuche zu gehen. Der Kalender ist dem visuellen<br />
Charme von Altschrott auf der Spur – und eröffnet dem<br />
Betrachter einmal mehr das unentdeckte „Reich der tausend<br />
Farben und Formen“, das dessen flüchtigem Blick normalerweise<br />
verschlossen bleibt. <strong>glückauf</strong> präsentiert zwei Monate<br />
der zwölf Highlights des Kalenders als „Preview“.<br />
pkm<br />
Eine ganz<br />
be sondere<br />
Auszeichnung erhielt Heike Hoepfner Ende Oktober.<br />
Grund war das hervorragende Ergebnis ihrer Abschlussprüfung<br />
als Groß- und Außenhandelskauffrau. Die IHK<br />
Osnabrück-Emsland hatte sie nämlich mit den Besten<br />
der Besten nach Nordhorn eingeladen, und zwar in das<br />
Kompetenzzentrum für Wirtschaft im gerade sanierten<br />
NINO-Hochbau. Eingeladen waren all diejenigen, die<br />
ihre Abschlussprüfung im letzten Frühjahr mit mindestens<br />
95 von 100 Punkten absolviert hatten. Die 61<br />
Ab solventen und die geladenen Gäste wurden von der<br />
stellvertretenden Landrätin Helena Hoon und dem Präsidenten<br />
der IHK Gerd-Christian Titgemeyer begrüßt. Die<br />
erfrischende Rede einer Automobilkauffrau aus Nordhorn,<br />
die ihre Erfahrungen während der Ausbildungszeit<br />
anschaulich und humorvoll schilderte, regte die Anwesenden<br />
zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken<br />
an. Live gesungene Lieder aus Musicals und moderne<br />
Tanzvorführungen gaben der Veranstaltung einen kulturellen<br />
und sehenswerten Rahmen. „Krönender“ Abschluss<br />
für die erfolgreichen Absolventen war dann die Übergabe<br />
der Ehrenurkunde und die persönliche Gratulation<br />
des IHK-Präsidenten. Heike Hoepfner arbeitet seit ihrer<br />
Abschlussprüfung in der RRO-Abrechnung und unterstützt<br />
gleichzeitig die Handelsabteilung. Das Foto zeigt<br />
sie mit Gerd-Christian Titgemeyer bei der Auszeichnung.<br />
mk<br />
glück auf · 4/2010 ......... 35<br />
Gefühlte Detonation<br />
RRD · Gäste erleben Sprengung „am eigenen Leib“.<br />
Ganz schön beeindruckt: die Ausschuss-Mitglieder der Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
nach der erfolgreichen Sprengung.<br />
ichts ist besser als die Pra-<br />
Nxis. Zu dieser Erkenntnis kamen<br />
auch die Mitglieder des Ausschusses<br />
„Metallische Rohstoffe<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahl“.<br />
Sie hatten sich auf Einladung des<br />
Ausschuss-Vorsitzenden Knut<br />
Schemme Ende November zu einer<br />
Fachinformation bei der Rohstoff<br />
Recycling Dortmund (RRD)<br />
getroffen. Beispiele aus der Praxis<br />
sollten zeigen, wie großvolumige<br />
Schrotte aus Stahl oder Gusseisen<br />
so aufbereitet werden können, dass<br />
sie wieder einsetzbar sind – sei es<br />
in einem Elektrostahlwerk oder<br />
einem Konverterbetrieb eines Integrierten<br />
Hüttenwerkes.<br />
Die Teilnehmer beschaffen für<br />
Stahlwerke normalerweise Sortenschrotte,<br />
die bereits zerkleinert<br />
bzw. konfektioniert sind (sogenannte<br />
Commodities). Umso interessanter<br />
war für sie zu sehen,<br />
mit welchen technischen Anlagen<br />
RRD Schrotte zerkleinern kann.<br />
Aufgeteilt in drei Gruppen ging<br />
man durch den Betrieb, jeweils<br />
geführt von Betriebsleiter Ralf Willam<br />
oder einem der beiden RRD-<br />
Geschäftsführer, Gustav Schreiber<br />
und Knut Schemme. Vor Ort wurde<br />
den Teilnehmern dann demonstriert,<br />
wie die drei Brennhauben<br />
und die beiden Fallwerke arbeiten<br />
AIn dieser Rubrik werden Begriffe<br />
aus der Schrottwelt erklärt. Diesmal:<br />
A wie Altschrott<br />
Schrott-<br />
Foto: Patrick Holdys<br />
– eine Demonstration, die starken<br />
Eindruck hinterließ.<br />
Höhepunkt der Besichtigung<br />
war der Sprengbunker. Hier hatte<br />
das RRD-Team um Sprengmeister<br />
Georg Pley die Sprengung eines<br />
41 t schweren Roheisenpfannenbären<br />
der Hüttenwerke Krupp Mannesmann<br />
GmbH vorbereitet. Dabei<br />
konnten die Gäste die Detonation<br />
hautnah miterleben. Besonders<br />
beeindruckt waren sie von der Gewalt<br />
des Sprengmittels. Es hatte einen<br />
Großteil des Bären vollständig<br />
in mehrere chargierfähige Stücke<br />
zerlegt.<br />
Die „gefühlte“ Detonation wurde<br />
dagegen eher als schwach empfunden<br />
– was allerdings ein gutes<br />
Zeichen war. Denn es demonstrierte<br />
den Stand der Technik des modernen<br />
RRD-Sprengbunkers. Was<br />
die Dämpfung von Schall- und<br />
Erschütterungsemissionen betrifft,<br />
erfüllt er nämlich sämtliche Vorgaben.<br />
Am Ende zogen die Ausschuss-<br />
Mitglieder trotz schlechten Wetters<br />
eine rundum positive Bilanz: Sie<br />
werteten ihren Besuch als gelungene<br />
Fachinformation über eine eher<br />
ungewöhnliche, aber äußerst effektive<br />
Aufbereitungstechnik.<br />
Dr. Knut Schemme<br />
Man unterscheidet drei unterschiedliche „Quellen“, aus denen Schrott<br />
stammen kann, der in Stahlwerken und Gießereien eingeschmolzen wird.<br />
Einer davon ist Altschrott (neben Neu- und Kreislaufschrott):<br />
1. Altschrott: Besteht aus stahlhaltigen Produkten oder Materialien,<br />
deren „aktive Zeit“ abgelaufen ist. Ein nicht unerheblicher Teil stammt<br />
von Altfahrzeugen und Zivilisationsschrott (ausgediente Geräte oder<br />
Produkte wie Waschmaschinen, Fahrräder, Töpfe, Regale u. Ä.). Die<br />
„gewichtigeren“ Anteile bilden alte Maschinen, demontierte Hallen,<br />
Brücken, Schiffe oder auch Eisenbahnschienen.<br />
2. Neuschrott: Fällt bei der Stahl verarbeitenden Industrie an, beispielsweise<br />
beim Bohren von Löchern (Späne), beim Zuschneiden von<br />
Blechen (Besäumschrott) oder auch beim Ausstanzen (Stanzschrott).<br />
3. Kreislaufschrott: Fällt bei der Stahl erzeugenden Industrie an, und zwar<br />
als sogenanntes Kreislaufmaterial während der Stahlproduktion.<br />
Um Altschrotte in Stahlwerken und Gießereien einschmelzen zu können,<br />
müssen sie vorher nach Sorten getrennt und nach Kundenbedarf zerkleinert<br />
werden. Diese Aufgaben übernehmen Fachbetriebe mit entsprechenden<br />
Anlagen wie Schredder, Schrottschere und Presse.<br />
mk
SERVICE<br />
Sicherheit mit System<br />
Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
sind selbstverständliche<br />
Aufgaben des Unternehmens,<br />
damit die Beschäftigten unter<br />
bestmöglichen Arbeitsbedingungen<br />
agieren können. Dazu<br />
trägt auch der Betriebsrat des<br />
Edelstahl Service Centers Burg<br />
bei. Denn er führt regelmäßig<br />
Arbeitsschutzbegehungen durch.<br />
Fragen zu Details beantwortete<br />
Ellen Brandt, Mitglied des Betriebsrates<br />
und Mitarbeiterin der<br />
Abteilung Arbeitsvorbereitung,<br />
bei einem <strong>glückauf</strong>-Interview.<br />
<strong>glückauf</strong>: Was, Frau Brandt, hat der<br />
Betriebsrat überhaupt mit Arbeitsschutz<br />
zu tun?<br />
Ellen Brandt: Für uns zählt Arbeitsschutz<br />
zu den wichtigen Aufgaben<br />
des Betriebsrates. Mit den Arbeitsschutzbegehungen<br />
kann er zur Unfallverhütung<br />
und zum Gesundheitsschutz<br />
beitragen.<br />
Was passiert genau bei diesen Begehungen?<br />
Brandt: Wir überprüfen die Arbeitsplätze<br />
und beurteilen die Unfallgefahren,<br />
die Belastung der Beschäftigten<br />
und die gesundheitliche Ge-<br />
Dienstleistung: Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte mbH · GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH ·<br />
GMH Engineering GmbH · GMH Systems GmbH · ESC Burg GmbH · GMH Prüftechnik GmbH<br />
ESC · Arbeitsschutzrundgänge des Betriebsrats haben sich bewährt.<br />
Ellen Brandt<br />
Werksfoto<br />
fährdung, die sich daraus ergeben<br />
könnte. Zweck der Begehung ist es,<br />
Mängel bei der Arbeitssicherheit<br />
festzustellen und die Geschäftsführung<br />
darüber zu informieren. Zudem<br />
können wir dabei die Arbeitsplätze<br />
kennenlernen und uns über<br />
die Belastungen und Gefahren der<br />
Arbeitnehmer informieren.<br />
Inwieweit sind die Mitarbeiter bei der<br />
Optimierung involviert?<br />
Brandt: Jeder kann natürlich die<br />
Mängel an seinem Arbeitsplatz angeben.<br />
AZUBI-ECKE<br />
Tolle Eigeninitiative<br />
Angenommen, Sie entdecken eine<br />
Schwachstelle. Wie geht es dann weiter?<br />
Brandt: Wir bringen Schwachstellen<br />
und Probleme zunächst zu Protokoll.<br />
Danach werden Vorschläge<br />
erarbeitet, wie diese Mängel beseitigt<br />
werden könnten und wer für<br />
die Beseitigung zuständig sein soll.<br />
Die dafür verantwortlichen Führungskräfte<br />
sind angehalten, die<br />
Mängel dann so schnell wie möglich<br />
abzustellen. Der Betriebsrat<br />
achtet auf die Durchführung und<br />
überprüft, ob die Mängel wirklich<br />
beseitigt oder die festgelegten Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
wirklich<br />
umgesetzt wurden.<br />
Was bewirken diese planmäßigen Begehungen<br />
bei den Beschäftigten? Was<br />
verändert sich dadurch?<br />
Brandt: Dass sie sich mehr den Anforderungen<br />
des Arbeitsschutzes<br />
und der Unfallverhütung entsprechend<br />
verhalten. Und dass sie vor<br />
allem mehr über die Unfall- und<br />
Gesundheitsgefahren wissen, denen<br />
sie bei ihrer Arbeit kontinuierlich<br />
ausgesetzt sind.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
ESC · Azubi-Aufräumtag kam Außengelände der Lehrwerkstatt zugute.<br />
indet ihr nicht auch, dass viel<br />
FGestrüpp und Unkraut im Bereich<br />
der Lehrwerkstatt zu sehen<br />
ist?“ Mit dieser Bemerkung, die ein<br />
Auszubildender beim Frühstück fallen<br />
ließ, fing alles an. Denn spontan<br />
wurde der Entschluss gefasst: „Wir<br />
machen einen Azubi-Aufräumtag!“<br />
Mit dabei waren Ausbilder<br />
Thomas Wittwer sowie die Auszubildenden<br />
Jessika Wittwer<br />
(Industriekauffrau), Marco Gellert<br />
(Konstruktionsmechaniker), Marcus<br />
Schlüter (Konstruktionsmechaniker),<br />
Willy Buchheim (Bachelorstudium<br />
und Konstruktionsmechaniker),<br />
Jakob Braumann (Konstruktionsmechaniker)<br />
und Mike Stiele (Konstruktionsmechaniker).<br />
Nachdem Thomas Wittwer<br />
grünes Licht von der Geschäftsführung<br />
eingeholt hatte, konnte<br />
es losgehen: Alle trafen sich Ende<br />
Oktober am Samstag um 8 Uhr<br />
vor der Lehrwerkstatt. Nach kurzer<br />
Einweisung ging es dann dem<br />
Gestrüpp und Unkraut mit der<br />
Motorsense und der Astschere an<br />
den Kragen. Und bis zur Pause um<br />
10 Uhr war schon ein ganzes Stück<br />
Arbeit geschafft.<br />
Enga En Enga En ga g gem geme gem geme gem ge gem geme g ge g me m me nt tp t ppur<br />
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( von on n link lin link li ink nks k sn s sn s sn sna s sn s n na n nna<br />
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el ele ele, ele ele, e , Wil Wi Wil<br />
Wil Willy il ly l ly yB y B<br />
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eim eim, eim eim, ei eim, m m, m<br />
Jess Jes Jess J ika ka a Witt Wit Witt Wit Witt Wit Witt Wit Wi Wit Witt Witttwer wer, wer w rr,<br />
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S chlü chl chlü chl chlü chl chlü chl chlü c hlü hl lü l lü<br />
ter te ter te ter te ter t te er r un und un nd Jako ko b bB b B<br />
Br B Br B au aum au auma aum au auma aum auma au aum uma um uma um u ma nn. nn nn.<br />
Das leckere Frühstück hatte<br />
die Geschäftsführung spendiert.<br />
Und danach waren alle wieder so<br />
gestärkt, dass sie noch einmal kräftig<br />
in die Hände spucken konnten.<br />
Schließlich hatten sie sich eine<br />
Menge vorgenommen.<br />
Um 12 Uhr war es geschafft –<br />
und alle machten sich zufrieden auf<br />
den Heimweg. Aber auch die anderen<br />
ESC-Mitarbeiter konnten sich<br />
freuen. Denn das Außengelände der<br />
Lehrwerkstatt präsentierte sich ohne<br />
Gestrüpp und Unkraut sauber und<br />
aufgeräumt.<br />
Jessika Wittwer<br />
Werksfoto<br />
glück auf · 4/2010 ......... 36<br />
So steigerst du<br />
deine Gesundheit !<br />
ESC · Öfter mal was Neues: Gesundheitstag belebt<br />
Gesundheits management und motiviert Mitarbeiter.<br />
in Gesundheitstag bringt Le-<br />
Eben in die Gesundheitsförderung.<br />
Das dachte sich auch die<br />
Geschäftsführung des Edelstahl<br />
Service Centers Burg (ESC). Sie ermöglichte<br />
der Belegschaft, sich Ende<br />
September rund um das Thema<br />
„Gesundheit und gesunde Lebensweise“<br />
zu informieren.<br />
Elke Berthold (Personalleiterin)<br />
hatte den Ablauf so organisiert,<br />
dass alle Beschäftigten während<br />
ihrer Arbeitszeit daran teilnehmen<br />
konnten. Deshalb hatte man sie<br />
vorab über die einzelnen Angebote<br />
informiert und gefragt, welche sie<br />
nutzen wollten. Für die reibungslose<br />
Durchführung waren Doreen<br />
Steinforth und Harald Birmuske<br />
verantwortlich. Unterstützt wurden<br />
Einblicke.<br />
Werksfoto<br />
Gesundheitsberatung und Gesundheitsmanagement (von links nach rechts): Harald<br />
Birmuske (IKK gesund plus), Elke Berthold (ESC-Personalleiterin), Mitarbeiter und Mitarbeiterin<br />
der IKK gesund plus sowie ESC-Azubi Jakob Braumann.<br />
sie von der „IKK gesund plus“, die<br />
für einzelne Maßnahmen ausgebildetes<br />
Fachpersonal besorgt hatte.<br />
Die ESC-Mitarbeiterinnen und<br />
-Mitarbeiter konnten während des<br />
Gesundheitstages folgende Dienstleistungen<br />
in Anspruch nehmen:<br />
einen CardioScan, einen Wirbelsäulen-Check<br />
mit der Medimouse<br />
sowie einen Gesundheitscheck<br />
(Blutdruckmessung, Cholesterinwertmessung,<br />
Body-Mass-Index).<br />
Bilanz: Die Belegschaft hat den<br />
Gesundheitstag sehr gut angenommen.<br />
Einige Mitarbeiter haben<br />
neue Erkenntnisse über ihren Gesundheitszustand<br />
gewonnen und<br />
Anregungen mitgenommen, wie<br />
sie gesünder leben können.<br />
Sylvia Folkmer<br />
Werksfoto<br />
Jörg Rehbaum – seit Frühjahr Bürgermeister der<br />
Stadt Burg – war Ende September zu Gast im<br />
Edelstahl Service Center Burg, begleitet von Sonnhild Noack (Amtsleiterin<br />
Stadtentwicklung) und Andrea Gottschalk (Bereichsleiterin Wirtschaftsförderung).<br />
Helmut Book (Mitglied der Geschäftsführung), Bernd Skibbe<br />
(Verkaufsleiter und Prokurist) und Günter Otto (Vorsitzender des Betriebsrates)<br />
begrüßten die Gäste. Bei einem Werksrundgang konnten sie sich<br />
über das Unternehmen und die Neuerungen in der Produktion informieren.<br />
Andrea Gottschalk und Sonnhild Noack sind schon seit vielen Jahren<br />
kompetente Ansprechpartner für ESC, wenn es um Fragen der Kooperation<br />
geht. Von links nach rechts: Jörg Rehbaum, Bernd Skibbe, Andrea<br />
Gottschalk, Sonnhild Noack, Günter Otto und Helmut Book.<br />
Ursula Hain
BGG: AUS- UND WEITERBILDUNG<br />
Seminarangebote 1. Halbjahr 2011<br />
SERVICE<br />
Der stetige Wandel in Arbeitswelt und Gesellschaft führt täglich zu neuen Herausforderungen und erfordert permanentes<br />
Lernen. Deshalb bietet die Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte (BGG) regelmäßig neue Fortbildungsprogramme<br />
an. Denn eine qualifizierte Erstausbildung und Weiterbildung der Fachkräfte ergeben Wettbewerbsvorteile,<br />
die Unternehmen zum Erfolg führen. Auch im 1. Halbjahr 2011 finden sich interessante Angebote<br />
im Programm. Fast alle Seminare führt die BGG auch als Inhouse-Training durch – natürlich an die jeweiligen<br />
betrieblichen Vorgaben angepasst. Wer sich für eine der Veranstaltungen interessiert, erhält unter der Telefonnummer<br />
0 54 01.39 47 51 oder 49 65 weitere Informationen. Im Mai gibt die BGG zudem das Aus- und Weiterbildungsprogramm<br />
für das 2. Halbjahr 2011 heraus. Sie finden es im Portal auf der Homepage der BGG (www.bgg-gmh.<br />
de) oder können es direkt über die Berufsbildungsgesellschaft anfordern.<br />
Die Veranstaltungen im Einzelnen:<br />
EDV-SCHULUNGEN DATUM<br />
Grundhandhabung des PC – Die ersten Schritte am Computer 28.02.2011<br />
Basiswissen in Office – Die ersten Schritte mit Word und Excel 07. – 08.02.2011<br />
Outlook 2007 – Mailkommunikation und Terminplanung 14. – 15.02.2011<br />
Internet Explorer – Professionelle Recherchetechniken 07.04.2011<br />
Word 2007 – Grundlagen Textverarbeitung 31.01. – 01.02.2011<br />
Word 2007 – Fortgeschrittene Textverarbeitung 21. – 22.03.2011<br />
Excel 2007 – Grundlagen Tabellenkalkulation 24. – 25.01.2011<br />
Excel 2007 – Fortgeschrittene Tabellenkalkulation 14. – 15.03.2011<br />
Excel 2007 – Grundlagen Diagrammerstellung 03.03.2011<br />
Excel 2007 – Fortgeschrittenes Listenmanagement 04.04.2011<br />
PowerPoint 2007 – Grundlagen Präsentation erstellen 21. – 22.02.2011<br />
PowerPoint 2007 – Fortgeschrittene Techniken 11. – 12.04.2011<br />
Access 2007 – Grundlagen Datenbankerstellung<br />
Access 2007 – Fortgeschrittene auf Anfrage<br />
Auf Wunsch bieten wir die Seminare auch für Office 2003 an.<br />
28. – 30.03.2011<br />
WEITERBILDUNGSANGEBOTE DATUM<br />
Rethorik Teil 1 14. – 15.02.2011<br />
Erfolgreich Präsentieren 15. – 16.03.2011<br />
Zeitmanagement und Arbeitsorganisation 07. – 08.03.2011<br />
Business-Knigge 03.02.2011<br />
Interkulturelle Kompetenz 24.02.2011<br />
Alter Fuchs und Altes Eisen 45+ April/Mai 2011<br />
Gesund mit Wechselschicht 03. – 04.02.2011<br />
Gesunder Rücken 10. – 11.03.2011<br />
Positiver Umgang mit Stress 19. – 20.05.2011<br />
Projektmanagement 02. – 03.05.2011<br />
Grundlagen der Führung 1 24. – 25.02.2011<br />
Mitarbeiterführung Meister Vorarbeiter Teil 1 04. – 05.04.2011<br />
Kommunikation und Konfliktmanagement 22. – 23.02.2011<br />
Betriebswirtschaftliches Grundwissen Teil 1 29. – 30.06.2011<br />
Vorteile der Verbundausbildung<br />
Die Berufsbildungsgesellschaft Georgsmarienhütte<br />
(BGG) bietet ihre Dienstleistungen auch externen<br />
Interessenten an.<br />
So offeriert sie eine komplette berufliche Grundbildung<br />
für alle Unternehmen, die ihre Auszubildenden in<br />
den industriellen Metall- und Elektroberufen ausbilden<br />
bzw. zukünftig ausbilden wollen, aber dazu nicht in der<br />
Lage sind.<br />
Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, dass nicht<br />
jeder Betrieb alle Ausbildungsinhalte eines jeweiligen<br />
Berufsbildes vermitteln will oder kann. Ihnen hilft die<br />
Verbundausbildung, zeitliche und fachliche Engpässe zu<br />
überwinden.<br />
Die BGG hat ihr Angebot entsprechend auf diese Kunden<br />
ausgerichtet. So ist beispielsweise eine fachliche Qualifizierung<br />
in Modulen möglich.<br />
Der Ablauf der Ausbildung kann dadurch individuell<br />
auf die Möglichkeiten des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten<br />
werden.<br />
glück auf · 4/2010 ......... 37<br />
Präzisionsarbeit.<br />
Ende Oktober feierte die Stadt<br />
Burg gleich zwei wichtige<br />
Jubiläen: 20 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Burg und Gummersbach<br />
sowie fünf Jahre Städtepartnerschaft zwischen Burg und La Roche-sur-Yon<br />
(Frankreich). Das Edelstahl Service Center Burg nahm dies zum Anlass,<br />
dem Bürgermeister der Stadt Burg, Jörg Rehbaum, zwei Stadtwappen<br />
in Edelstahl zur Verfügung zu stellen, das ESC-Mitarbeiter gefertigt hatten.<br />
Jörg Rehbaum bedankte sich herzlich dafür und überreichte beide<br />
Wappen bei einem Festakt an Frank Helmenstein (Bürgermeister Gummersbach)<br />
und Pierre Regnault (Bürgermeister La Roche-sur-Yon) als<br />
Gastgeschenk. Die Präzisionsarbeit aus dem Edelstahl Service Center Burg<br />
hinterließ bei allen Beteiligten einen starken Eindruck.<br />
Ursula Hain<br />
Azubi-Award 2010.<br />
Auch in diesem Jahr<br />
wurden die besten<br />
Azubis aus fünf Bereichen der Georgsmarienhütte Unternehmensgruppe<br />
ermittelt. Und wie in den Jahren zuvor sollen die Gewinner wieder mit<br />
einer Urkunde und einem Preis belohnt werden (ein Wochenende in<br />
München mit dem Besuch des „Deutschen Museums“), die ihnen die<br />
jeweiligen Geschäftsführer überreichen werden. Schon jetzt dürfen sich<br />
freuen: Heike Hoepfner (Kauffrau im Groß- und Außenhandel) von der<br />
RRO Rohstoffrecycling Osnabrück (Bereich: Rohstoff Recycling/Stahlerzeugung),<br />
Oliver Ziery (Werkstoffprüfer) von der Stahl Judenburg (Bereich:<br />
Blankstahl/Stahlverarbeitung), Marcel Berger (Elektroniker für Betriebstechnik)<br />
von den Schmiedewerken Gröditz (Bereich: Schmieden/Rollendes<br />
<strong>Bahn</strong>material), Waldemar Rotärmel (Modellbaumechaniker) von der Harz<br />
Guss Zorge (Bereich: Guss) und Jens Loerakker (Industriemechaniker) von<br />
der <strong>Windhoff</strong> <strong>Bahn</strong>- und Anlagentechnik (Bereich: Anlagenbau/Dienstleistung).<br />
Susanne Schubert<br />
PERSONALIA<br />
Betriebsjubiläen, 4. Quartal 2010<br />
Geschäftsführungen und Betriebsräte gratulieren den Jubilaren und sagen<br />
Dank für die langjährige Betriebstreue. glück auf wünscht alles Gute für<br />
die Zukunft, beste Gesundheit und viel Erfolg.<br />
ESC Burg GmbH<br />
25 Jahre: Günter Otto (Betriebsratsvorsitzender)<br />
GSG Georgsmarienhütte Service Gesellschaft mbH<br />
25 Jahre: Gisela Podlech (GSG IH-Betriebsbüro)<br />
Foto: Bernd Wieland
VERMISCHTES<br />
4 aus 32 – und dennoch kein Glücksspiel<br />
<strong>Windhoff</strong> · Letztes Jahr hatten die „<strong>Windhoff</strong> Dragon Riders“ Platz 11 belegt. War diese Platzierung<br />
überhaupt noch zu toppen? Am Quendorfer See bei Schüttorf schlug die Stunde der Wahrheit.<br />
eim „4. Schüttorfer Drachen-<br />
Bboot-Cup“ stellten sich die<br />
„<strong>Windhoff</strong> Dragon Riders“ erneut<br />
der Herausforderung. 32 Teams<br />
waren am Start, um sich über die<br />
Qualifikations- und Endläufe an<br />
die Spitze zu paddeln und den diesjährigen<br />
Sieger zu ermitteln.<br />
Wer allerdings am Sonntag in<br />
die Endläufe und damit unter die<br />
letzten vier wollte, musste am<br />
Samstag in den Qualifikationsläufen<br />
erst einmal hervorragende<br />
Zeiten abliefern.<br />
Gleich im ersten Lauf schien<br />
die Rechnung für die <strong>Windhoff</strong><br />
Dragon Riders aufzugehen. Denn<br />
1:10,13 min war ein sehr gutes Ergebnis<br />
und hielt dem Ansturm der<br />
anderen Boote lange stand. Aber<br />
die Konkurrenz schläft bekanntlich<br />
nicht, und die starken Teams<br />
legten nach.<br />
Deshalb mussten die „<strong>Windhoff</strong><br />
Dragon Riders“ im zweiten<br />
Qualifikationslauf ihre eigene Zeit<br />
nochmals unterbieten. Im Boot<br />
herrschte volle Konzentration und<br />
Stille. Mental gingen alle die Strek-<br />
Mehr Informationen zum<br />
Drachenboot-Team mit Bildern<br />
vom Wochenende unter:<br />
www.windhoff-dragonriders.de<br />
ke und vor allem ihre Ruderbewegungen<br />
noch einmal durch: 2-mal<br />
lang, 18-mal kurz und dann lang<br />
durchziehen und im letzten Drittel<br />
noch mal eine Temposteigerung.<br />
Dann war es so weit: Der Steuermann<br />
zählte an. Im Boot hörte<br />
man Team-Captain Claudia rufen:<br />
„Attention, Go!“ – der Starter hatte<br />
das Rennen freigegeben.<br />
I’m running.<br />
Die „<strong>Windhoff</strong> Dragon Riders“<br />
holten die letzten Reserven aus<br />
sich heraus. Nachdem sie die Ziellinie<br />
überquert hatten, ein banges<br />
Warten auf die Zeit: 1 Minute 9,01<br />
Sekunden!<br />
Das musste doch für den Endlauf<br />
am Sonntag reichen, oder?<br />
Nach einer nervenaufreibenden<br />
Auswertung stand fest: Sie hatten<br />
sich ins Halbfinale gepaddelt. Platz<br />
vier in der Vorrunde! Ein Ergebnis,<br />
mit dem keiner gerechnet hatte.<br />
Werksfoto<br />
Beim 2. AOK-Firmenlauf gingen über 400<br />
Läuferinnen und Läufer am Kemmnader<br />
See bei Bochum an den Start. Mit dabei und bei sonnigem Wetter bestens<br />
gelaunt waren auch acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Heinrich<br />
Geissler. Sie nahmen am 5-km-Lauf teil, bei dem vor allem der Laufspaß<br />
und das Miteinander unter Kolleginnen und Kollegen wichtig war. Natürlich<br />
will man im nächsten Jahr wieder teilnehmen – dann hoffentlich mit<br />
noch größerer Gruppe. Diesmal waren dabei (von links): David Schönherr,<br />
Dieter Boll, Peter Koß, Marc Mangel, Frank Krumme, Astrid Schreiner,<br />
Mathias Hölscher und Marion Henrich.<br />
Mathias Hölscher<br />
Am Sonntag ging es in zwei Endläufen<br />
im K.O.-System um den Sieger.<br />
Das erste Halbfinale war kurz<br />
nach 16 Uhr. Es regnete mittlerweile<br />
in Strömen.<br />
Und so traurig das Wetter,<br />
so traurig verlief auch der erste<br />
Endlauf für die Rheinenser: Vier<br />
Leistungsträger waren ausgefallen.<br />
Vier Paddler von den „Geklauten<br />
Verkehrsschildern“ aus Nordhorn<br />
waren freundlicherweise in die Bresche<br />
gesprungen. Aber die Team-<br />
I’m walking.<br />
glück auf · 4/2010 ......... 38<br />
Foto: Stefan Zielinsky<br />
Ausgezeichnete Platzierung: die Dragon Riders am Quendorfer See. Ihr spezieller Dank geht an die „Geklauten Verkehrsschilder“ aus<br />
Nordhorn, die im letzten Rennen die vier Lücken im Dragon-Riders-Boot gefüllt hatten.<br />
Harmonie war gestört, ein gutes<br />
Ergebnis jetzt kaum noch möglich.<br />
Eine enttäuschende Zeit war die<br />
Quittung. Es blieb nur der Lauf um<br />
Platz drei.<br />
Beim Lauf um Platz 3 wollte<br />
man noch einmal alles geben und<br />
dem Gegner so lange wie möglich<br />
Paroli bieten. Aber die Zeit von<br />
1:10,34 reichte nicht aus. Man<br />
musste sich auch in diesem Lauf<br />
geschlagen geben, und zwar dem<br />
Team von „Waikiki Surprise“ .<br />
IMPRESSUM<br />
Den ken Sie da ran: Ih re Le ser brie fe,<br />
Ar ti kel, An re gun gen und Kri tik für die<br />
nächs te Aus ga be müs sen recht zei tig<br />
bei Ih ren An sprech part nern vor lie gen.<br />
Letz ter mög li cher Ter min ist der:<br />
4.2.2011<br />
He raus ge ber:<br />
Ge orgs ma ri en hüt te Hol ding GmbH<br />
Neue Hüt ten stra ße 1<br />
49124 Ge orgs ma ri en hüt te<br />
www.gmh-hol ding.de<br />
V.i.S.d.P.:<br />
Iris-Kath rin Wil ckens<br />
Re dak ti ons team:<br />
Norbert Hemsing (nh), Matthias Krych<br />
(mk), Ve ra Loo se (vl), Eberhard Mehle<br />
(em), Julia Pehla (jp), Hans-Gün ter<br />
Ran del (hgr), Oliver Santelli (os),<br />
René Surma (rs), Hu bert Un land (hu),<br />
Iris-Kath rin Wil ckens (ikw), Marcus<br />
Wolf (mw), Dr. Be a te-Ma ria Zim mermann<br />
(bmz)<br />
Pro duk ti on und Gra fik:<br />
elemente designagentur,<br />
www.elemente.ms<br />
Text be ar bei tung:<br />
Pe ter Karl Mül ler (pkm)<br />
Lektorat:<br />
Dorothea Raspe, Münster<br />
Her stel lung:<br />
STEIN BA CHER DRUCK GmbH,<br />
Os na brück; auf 100% Re cy cling pa pier<br />
Die <strong>glückauf</strong> erscheint<br />
viermal im Jahr<br />
Doch obwohl man keinen der<br />
beiden Endläufe für sich hatte<br />
entscheiden können: Traurig war<br />
niemand. Eine tolle Qualifikation,<br />
eine super Strandparty am Samstagabend,<br />
Platz vier, ein Pokal am<br />
Sonntag und ein Gutschein für die<br />
nächste Teamparty – was wollte<br />
man mehr! Sieger der Regatta wurden<br />
zwei Boote aus Lingen: die<br />
„Emco Nocus Dragon Hunter“ vor<br />
„Die wilden 20“.<br />
Stefan Zielinsky<br />
Foto: vl<br />
Seit Neuestem geht es bei der GMHütte sportlich in den Abend. Denn auf Initiative<br />
von Betriebsratsmitglied Marko Niemeyer wurde ein Lauf- und Walkingtreff ins<br />
Leben gerufen. Beim ersten Mal trafen sich rund 20 Kolleginnen und Kollegen bei trockenem, aber kaltem Wetter.<br />
Unter der Führung von Marko Niemeyer (Läufer) und Elisabeth Husemann (Walker) ging es getrennt und auf zwei<br />
unterschiedlichen Routen über Stock und Stein. Beim Walken und Laufen will man nicht nur seine Fitness fördern,<br />
sondern auch den Kontakt unter Kolleginnen und Kollegen pflegen. In Zukunft soll der Treff ein- bis zweimal im<br />
Monat stattfinden. Die Termine werden den Schichtplänen angeglichen, sodass jeder die Möglichkeit hat, sich mit<br />
auf eine etwa einstündige Runde durch den Teutoburger Wald zu machen. Treffpunkt ist immer um 18 Uhr an<br />
Tor III. Dort gibt es nicht nur ausreichend Parkplätze, sondern auch Duschen, die nach dem Lauf genutzt werden<br />
können. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
mw
Reicher Segen<br />
GMH-Gruppe · Für Nachwuchs in der Gruppe ist gesorgt.<br />
ie Deutschen sterben aus – sagt man. Wenn es nach den Männern<br />
Dund Frauen der GMH-Gruppe geht, sind berechtigte Zweifel angebracht.<br />
Zugegeben: Die Kolleginnen und Kollegen aus Brasilien haben<br />
ebenfalls dazu beigetragen, die folgenden drei Seiten zu füllen (wobei wir<br />
nur einen Teil der Babys zeigen, die im Laufe des Jahres in der Gruppe zur<br />
Welt gekommen sind). Viele Unternehmen der GMH-Gruppe begrüßen<br />
die neuen Erdenbürger mit dem, was sie zunächst mit am nötigsten brauchen:<br />
Windeln. Und viele Eltern greifen auf den GMH-Fanshop zurück,<br />
um ihr Baby mit einem GMH-Strampler auszustatten. Sieht ja auch gut<br />
aus! Wir gratulieren allen Müttern und Vätern zu ihrem Nachwuchs.<br />
Ihre <strong>glückauf</strong>-Redaktion<br />
Enes Talha Yilmaz.<br />
Vater: Cemil Yilmaz,<br />
Finalbetrieb, GMHütte<br />
Fiona Lorelei von Zweidorf.<br />
Vater: Alexander von Zweidorf,<br />
Fertigung, RAFIL<br />
Lavinia Veiga Frezzarim de<br />
Araujo Santos.<br />
Vater: Luis Antonio de Araujo<br />
Santos, Produktionsgehilfe, MWL<br />
Eren Üstünyagiz.<br />
Vater: Mete Üstünyagiz,<br />
Finalbetrieb, GMHütte<br />
Artur Henrique<br />
Neves Fraga.<br />
Vater: Carlos Andre<br />
dos Santos Fraga,<br />
Produktion Drehmaschinenbediener,<br />
MWL<br />
Jan Schnieder.<br />
Vater: Sven Schnieder,<br />
Finalbetrieb, GMHütte<br />
Emma Luise Kotte.<br />
Vater: Daniel Kotte,<br />
SAP Technologieberatung,<br />
GMH<br />
Systems<br />
VERMISCHTES<br />
Finn Schöne.<br />
Eltern: Ramona<br />
Hiestand, IH-Betriebsbüro,<br />
GSG;<br />
Christoph Schöne,<br />
Personalservice,<br />
GMHütte<br />
Flemming Menkhaus.<br />
Vater: Henning Menkhaus,SAP-Anwendungsbetreuung,<br />
GMH Systems<br />
glück auf · 4/2010 ......... 39<br />
Maxim Koch.<br />
Vater: Konstantin Koch,<br />
Instandhaltung, Mannstaedt<br />
Christian Marquart.<br />
Vater: Volker Marquart,<br />
Steuerungsteam Service,<br />
GSG<br />
Nisa Tastekin.<br />
Maria Eduarda<br />
dos Santos<br />
Moraira.<br />
Leo Scherf.<br />
Vater: Eugen Scherf,<br />
Walzwerk, Mannstaedt<br />
Vater: Fikred Tastekin,<br />
Walzwerk, Mannstaedt<br />
Vater: Sandro<br />
Lemes Moraira,<br />
Fräsenbediener,<br />
MWL<br />
Tobias Janzen.<br />
Vater: Rudi Janzen,<br />
Walzendreherei, Mannstaedt<br />
Carla Ellen Brölsch.<br />
Vater: Dr. Martin Brölsch,<br />
Controlling, WeserWind<br />
Ana Clara<br />
Carvalho Ferreira.<br />
Vater: Jefferson<br />
Medeiros Ferreira,<br />
Produktion<br />
Dreh maschinenbediener,<br />
MWL<br />
Pauline Schien.<br />
Mutter: Isabell<br />
Schien, Vertrieb,<br />
SHB<br />
Seyma Aydin.<br />
Vater: Ersin Aydin,<br />
Weiterverarbeitung,<br />
Mannstaedt<br />
Ben Luca<br />
Schönhoff.<br />
Vater: Jens<br />
Schönhoff ,<br />
Arbeitsvorbereitung<br />
Eisenbahn,<br />
GSG<br />
Titus Jonathan Kaiser.<br />
Mutter: Christina Kaiser,<br />
Verkauf, GMHütte<br />
Carla Agel.<br />
Vater: Frank Agel,<br />
Verkauf Nord/<br />
West, GMHütte<br />
Hana Swierzinski.<br />
Vater: Frank Swierzinski,<br />
Vertriebsleiter, ESB<br />
Pedro Lucas de Toledo Silva.<br />
Vater: Rafael Lucas dos Santos<br />
Silva, Produktionsgehilfe, MWL<br />
Casey-Jane Mohneke.<br />
Mutter: Karen Mohneke,<br />
Verkauf, ESC<br />
Celina Kratzer.<br />
Vater: Ortwin Griesmaier,<br />
Arbeitsvorbereitung<br />
Kolbenstangenabteilung,<br />
Stahl Judenburg<br />
João Pedro Januario da<br />
Silva.<br />
Vater: Nelson Silva, Drehmaschinenbediener,<br />
MWL<br />
Pyettra da Hora Silva.<br />
Vater: Joaquim Batista<br />
da Silva, Erster Hochofenbediener,<br />
MWL
Maya Sander.<br />
Vater: Christian Potthoff,<br />
Finalbetrieb, GMHütte<br />
Rafael Puster.<br />
Vater: Markus<br />
Puster, Elektriker,<br />
Stahl Judenburg<br />
Richard Pereira Brito.<br />
Vater: Jairo Alberto<br />
Pereira Brito,<br />
Wartungsangestellter<br />
Drehmaschine, MWL<br />
Tilda Vinke.<br />
Vater: Thomas Vinke,<br />
Finalbetrieb, GMHütte<br />
Alexandre Silva e Paula<br />
Barcelos de Paiva.<br />
Vater: Sérgio Marcos de<br />
Paiva, Hilfsarbeiter, MWL<br />
Jarne Welters.<br />
Vater: Jörg Welters, Sharepoint,<br />
GMH Systems<br />
Pyetro Henrique Brito Moreira.<br />
Vater: Marcos Roberto Moreira,<br />
Produktionsgehilfe, MWL<br />
Merlin Louis Pranke.<br />
Vater: Marco Pranke,<br />
Fertigung, ESC<br />
Joost Lippmann.<br />
Vater: Thorsten Lippmann, Assistent der<br />
Geschäftsführung IAG MAGNUM<br />
VERMISCHTES<br />
Marc (links) und Max Reher.<br />
Vater links: Dominique Reher, Finalbetrieb, GMHütte;<br />
rechts: Maik Reher, Walzwerk, GMHütte<br />
Raphael Völler.<br />
Vater: Marco Völler,<br />
Anlagenteam<br />
Stahlwerk, GSG<br />
Josie-Mailin Niemann.<br />
Vater: Jürgen Niemann,<br />
Walzwerk, GMHütte<br />
Lennard Koch.<br />
Vater: Guido<br />
Koch, Walzwerk,<br />
GMHütte<br />
glück auf · 4/2010 ......... 40<br />
Lea Marie Kocher.<br />
Vater: Eduard Kocher,<br />
Finalbetriebe,<br />
GMHütte<br />
Karla Marie Schmitz. Vater: Christoph Schmitz,<br />
SAP-Beratung, GMH Systems<br />
Jannek Köhn.<br />
Vater: Lars Köhn,<br />
Finalbetrieb,<br />
GMHütte<br />
Pia Wientke. Vater:<br />
Thomas Wientke,<br />
Leitstelle Finalbetriebe,<br />
GMHütte<br />
Melike Sevgi Duran.<br />
Vater: Halil Duran,<br />
Elektriker im Bereich<br />
Instandhaltung,<br />
Walter Hundhausen<br />
Justin Sengteller.<br />
Vater: Sven Sengteller,<br />
Mitarbeiter im<br />
Schmelzbetrieb,<br />
Walter Hundhausen<br />
Ryan Victor Gomes<br />
Custódio.<br />
Vater: Wagner de Assis<br />
Custãdio, Produktions -<br />
gehilfe, MWL<br />
Jonas Meyerrose.<br />
Vater: Michael Meyerrose,<br />
Anlagenteam Walzwerk/<br />
Finalbetrieb, GSG<br />
Leon Kämpfe.<br />
Vater: Ricardo Kämpfe,<br />
Fertigung, ESC<br />
Moritz Schütte.<br />
Vater: Bernd Schütte,<br />
SAP, GMH Systems<br />
Mia Strothmann.<br />
Vater: Dirk Strothmann,<br />
stellv. Betriebsleiter, RRO<br />
Samuel Alves da Silva.<br />
Vater: Claudson Alves da<br />
Silva, Produktionsgehilfe,<br />
MWL<br />
Matti Röttele.<br />
Mutter: Tina Röttele,<br />
Verkauf, JAB<br />
Maximilian Remmert. Vater:<br />
Christian Remmert, Walzwerk,<br />
GMHütte<br />
Lena Wolters. Vater: Michael Wolters,<br />
Anlagenteam/Walzwerk/Finalbetrieb,<br />
GSG<br />
Nicolas de Paula Rocha.<br />
Vater: Alex da Rocha, Produktion<br />
Drehmaschinenbediener, MWL<br />
Jannis Lemler.<br />
Vater: Götz Lemler,<br />
stellvertretender<br />
Betriebs ratsvorsitzender,<br />
FWH<br />
Ana Livia Lemes Pinto.<br />
Vater: Vicente Pinto da Silva,<br />
Produktionsgehilfe, MWL
Lukas Niesel.<br />
Vater: Sascha Niesel,<br />
Mechanische<br />
Bearbeitung, BVV<br />
Lilly Marie Radzio.<br />
Vater: Thorsten Radzio,<br />
Konstruktion, BVV<br />
Ben Westenberg.<br />
Vater: Mario<br />
Westenberg,<br />
Planung/<br />
Konstruktion,<br />
GSG<br />
Lea-Mae Brewe.<br />
Mutter: Kristina Brewe,<br />
Abrechnung RRO<br />
Nicolli Camargo<br />
Carneiro dos Santos.<br />
Vater: Edvaldo Carneiro<br />
dos Santos, Produktion<br />
Drehmaschinenbediener, MWL<br />
Frederike Roßmann<br />
Vater: Tobias Roßmann,<br />
Stahlwerk Feuerfest, GMHütte<br />
Andressa Moreira Alves Araujo.<br />
Vater: Alessandro Alves Araujo,<br />
Produktion, Maschinenbediener,<br />
MWL<br />
Ben Luis Banker.<br />
Vater: Dirk Banker,<br />
IH-Team Hydraulik,<br />
GSG<br />
Nino Schneider. Vater:<br />
Reinhard Peissl, FertigungLenkungskomponenten,<br />
Stahl Judenburg<br />
João Pedro Duarte Ferreira.<br />
Mutter: Dalila Duarte dos<br />
Santos Ferreira, Verwaltungsangestellte,<br />
MWL<br />
VERMISCHTES<br />
Noah Grabe.<br />
Vater: Heiko Grabe,<br />
Controlling, BVV<br />
Lennard Muthmann.<br />
Vater: Mario Muthmann,<br />
Anlagen technik, ESC<br />
Nilay Tasin. Vater: Höccet Tasin,<br />
Mitarbeiter Form anlage,<br />
Walter Hundhausen<br />
Hannes Höfling.<br />
Vater: Thomas<br />
Hesselmann-Höfling,<br />
elemente-Design agentur<br />
Rosalie Linde.<br />
Vater: Michael Schmidt,<br />
Fertigung, RAFIL<br />
Alperen Akdas.<br />
Vater: Murat Akdas,<br />
Finalbetrieb, GMHütte<br />
Rhariel Seda Jurasseche<br />
Prado Lima.<br />
Vater: Adilson Henrique<br />
Soares Lima, Junior<br />
Techniker für Arbeitssicherung,<br />
MWL<br />
glück auf · 4/2010 ......... 41<br />
Sophia Janzen.<br />
Vater: Witalie<br />
Janzen,<br />
Walzendreherei,<br />
Mannstaedt<br />
Tom Braunsmann.<br />
Vater: Martin<br />
Braunsmann, SAP,<br />
GMH Systems<br />
Sinan Akdogan.<br />
Vater: Özlem Akdogan,<br />
Stahlwerk, GMHütte<br />
Raul Soares<br />
Raymundo.<br />
Vater: Thiago<br />
Siqueira Raymundo,<br />
Produktionsgehilfe, MWL<br />
Ole Göhler.<br />
Vater: Maik Ohneseit-Göhler,<br />
Richtmaschinist, BTBED<br />
Josephine Erler.<br />
Vater: Ronny Schernitz,<br />
Zerspaner, BTBED<br />
Jonas Feyerl.<br />
Vater: Dr. Jürgen Feyerl,<br />
Leiter Kolbenstangen-<br />
und Komponentenabteilung,<br />
Stahl Judenburg<br />
Simon Wolf.<br />
Vater: Marcus Wolf,<br />
Unternehmenskommunikation,<br />
GMHütte/GMH-Holding<br />
Jorge Luis dos<br />
Santos Galdino.<br />
Vater: Valdinei<br />
Galdino, Wächter,<br />
MWL<br />
Marissa Raith. Vater:<br />
Robert Knapp, ArbeitsvorbereitungKolbenstangenabteilung,<br />
Stahl Judenburg<br />
Pepe Emil Zelle.<br />
Vater: Martin<br />
Zelle, Auftragsmanagement,<br />
RAFIL<br />
Christina Garras.<br />
Vater: Maxim Garras,<br />
Auszubildender<br />
Industrie mechaniker PT,<br />
GMHütte<br />
Jan Kassen.<br />
Vater: Oliver Kassen,<br />
Stahlwerk, GMHütte<br />
Leticia Rigon Guilherme.<br />
Vater: Marcelo Roberto Guilherme,<br />
Wartungstechniker für<br />
Mechanik, MWL<br />
Leni Marie Bühring.<br />
Eltern: Katy Bühring,<br />
Finanzbuchhaltung,<br />
SHB; Wolf Jürgen,<br />
Horwath, Qualitätswesen,<br />
SHB
DIE LETZTE SEITE<br />
Rot-grün-gelbe Xmas-Dessert-Deko<br />
Haben Sie Weihnachten zum Fressen gern? Dann packen Sie Ihre Ausstechförmchenrmen aus!<br />
Sterne, Weihnachtsmänner, Tannenbäume,<br />
Kerzen und andere Weihnachtssymbole<br />
sehen nicht nur gut<br />
aus, sondern schmecken auch – vorausgesetzt,<br />
Sie halten sich an die<br />
folgenden Rezepte. In der einfachsten<br />
Version reichen Götterspeise und ein<br />
paar Ausstechformen (Sterne, Mond,<br />
Zahlen, Buchstaben etc.): Götterspeise<br />
nach Packungsanleitung machen und<br />
etwa 1 cm hoch in eine Form gießen.<br />
Abkühlen lassen und Formen ausstechen.<br />
Wer es etwas „klassischer“<br />
mag, kann sich an einer Pana cotta<br />
mit Fruchtspiegel versuchen.<br />
Panna cotta (4–6 Personen)<br />
Gelatine in kaltem Wasser einweichen.<br />
Sahne, Zucker und Mark der<br />
Vanilleschote in einem Topf verrühren,<br />
aufkochen und 10 Min. leicht<br />
köcheln lassen. Vom Herd nehmen,<br />
Amaretto und ausgedrückte Gelatine<br />
darin auflösen. Variante 1: In 4 – 6<br />
Förmchen füllen und über Nacht im<br />
Kühlschrank fest werden lassen. Variante<br />
2: Panna cotta wie Götterspeise<br />
glück auf unterwegs<br />
in Form gießen eßen und ausstechen.<br />
Rotes Gelee lee<br />
Die Gelatine e in<br />
kaltem Wasser sser einweichen.Fruchtruchtsaft<br />
einmal aufaufkochen, vom m Herd<br />
nehmen. Ausgeusgedrückte Gelatine latine darin<br />
auflösen. In n flache Form Foorm<br />
gießen und im Kühlschrank chrank fest<br />
werden lassen. Mit Ausstechförmchen<br />
Deko ausstechen.<br />
Himbeermark<br />
Himbeeren auftauen lassen. Mit<br />
etwas Puderzucker und einem<br />
Schuss Himbeergeist pürieren. Wer<br />
es besonders fein mag, streicht das<br />
Püree noch durch ein Sieb, um die<br />
Kerne zu entfernen. Variante: Gelatinieren<br />
und Formen ausstechen.<br />
<strong>glückauf</strong> wünscht Ihnen<br />
guten Appetit.<br />
Foto: mk<br />
Schauen Sie mal!<br />
In welcher deutschen Stadt liest Claudia Thiele (Ehefrau von RRO-Mitarbeiter<br />
Matthias Krych) die <strong>glückauf</strong> 3/2010? Kleiner Tipp: Man nennt<br />
die Stadt auch das sächsische Elbflorenz. Senden Sie Ihre Antwort einfach<br />
an m.krych@rro-gmbh.de oder (mit einer Postkarte) an Matthias Krych,<br />
RRO GmbH, Rheinstraße 90, 49090 Osnabrück. Einsendeschluss ist der<br />
1. Februar 2011. Gehen mehrere richtige Antworten ein, entscheidet das<br />
Los. Der Gewinner erhält ein Polo-Shirt aus dem GMH-Fan-Shop. (Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.)<br />
Und wo bleibt Ihr Foto? Möchten Sie auch ein Bilderrätsel einreichen?<br />
Machen Sie einfach ein Foto mit der <strong>glückauf</strong> im Vordergrund. Im Hintergrund<br />
müssen genügend charakteristische Details zu erkennen sein, um<br />
herausfinden zu können, wo das Foto geschossen wurde. Mailen Sie Ihr<br />
Foto einfach an m.krych@rro-gmbh.de.<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
In unserem letzten Bilderrätsel steht GMHütte-Mitarbeiter Eckhard Prause<br />
in London. Im Hintergrund sind Big Ben und Golden Eye zu sehen.<br />
Gewusst hat es auch Kurt-Gerhard<br />
Kaisers, der als Gewinner ausgelost<br />
wurde.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Der Gewinner wird von der Redaktion<br />
der <strong>glückauf</strong> benachrichtigt.<br />
Werksfoto<br />
<strong>glückauf</strong> f · Rät sel<br />
schlech- hl h nicht i h<br />
terEr- Kap auf anwezieher<br />
(ugs.)<br />
Rügen send,abwesend Schiff<br />
Noahs<br />
griechischerBuchstabe<br />
Teil des<br />
Bruchs,<br />
Divisor<br />
englischesLängenmaßMilchorgan<br />
beim<br />
Rind<br />
persönliches<br />
Fürwort<br />
ital.<br />
Klosterbruder<br />
(Kw.)<br />
nicht<br />
kurz<br />
stürzen<br />
Teil des<br />
Kühlschrankes<br />
römischerGötterbote<br />
ohne<br />
Sprache<br />
ein<br />
Fabeltier<br />
Ausbildungszeit<br />
Fahrzeug<br />
hinterer<br />
Oberschenkel<br />
des Viehs<br />
Mutter<br />
des<br />
Apollo<br />
glück auf · 4/2010 ......... 42<br />
französischer<br />
unbest.<br />
Artikel<br />
Insektenordnung<br />
gebündelterWasserausstoß<br />
franz.<br />
Autor †<br />
(Marquis<br />
de ...)<br />
nord.<br />
Schicksalsgöttin<br />
Insel chem.<br />
vor Zeichen:<br />
Marseille Natrium<br />
englischeBiersorte<br />
deutschesAdelsprädikat<br />
Vorn. des<br />
eh. Fußballers<br />
Seeler<br />
Robbenart<br />
babylonische<br />
Gottheit<br />
unberührtesNaturgebiet<br />
chem.<br />
Zeichen:<br />
Tantal<br />
italienische<br />
Tonsilbe<br />
italienisch:<br />
drei<br />
Fotos: pkm<br />
Machenschaften,<br />
Intrigen<br />
Wagen<br />
mit Zugtieren<br />
Der glück auf-Meisterkoch empfiehlt:<br />
Zutaten:<br />
• Götterspeise: rot, grün, gelb<br />
• Panna cotta: 6 Blatt weiße Gelatine,<br />
500 ml Sahne, 50 g Zucker,<br />
½ Vanilleschote, 2 cl Amaretto<br />
• Rotes Gelee: 500 ml roter Fruchtsaft<br />
Ihrer Wahl (oder Rot- oder Glühwein),<br />
6 Blatt rote Gelatine<br />
• Himbeermark: 300 g TK-Himbeeren,<br />
Puderzucker, Himbeergeist, ggf. Gelatine<br />
Ganz links: Sag es mit rotem Gelee!<br />
Links: Panna cotta mit Fruchtspiegel<br />
Unten: Essbare Deko aus Götterspeise<br />
Vorschau<br />
In der nächsten <strong>glückauf</strong><br />
erwarten Sie folgende Themen:<br />
SCHMIEDE / SWG / Messe<br />
Schmiedewerke Gröditz nehmen<br />
an der Firmenkontaktmesse und<br />
am „Tag der offenen Tür“ am 13.<br />
Januar 2011 auf dem Campus der<br />
TU Bergakademie Freiberg teil.<br />
BAHN / BVV / Porträt<br />
Der Bochumer Verein baut seine<br />
6.000-t-Räderpresse um. Die<br />
Operation am „offenen Herzen“<br />
erfolgt übers Hallendach, soll<br />
Ende Dezember beginnen und<br />
zwei Wochen dauern.<br />
GUSS / WH / Weiterbildung<br />
Walter Hundhausen führt seine<br />
wegen der Wirtschaftskrise<br />
unterbrochene Führungskräfte-<br />
Entwicklung weiter.<br />
Schwerpunkte: Optimierung<br />
der abteilungsübergreifenden<br />
Zusammenarbeit, Umsetzung<br />
der gängigen Führungsprinzipien<br />
und fachspezifischer Englisch-<br />
Unterricht.<br />
RECYCLING / RRO / Porträt<br />
Die Auszubildende Heike Hoepfner<br />
hat mit dem Azubi-Award bereits<br />
die dritte Auszeichnung bekommen.<br />
Wer steckt hinter der Person?