EDUCATION 2.17
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Thema | Dossier<br />
deihen, ausserdem einen «Nährboden», der auf Offenheit,<br />
Wertschätzung und Respekt gründe. Klar definierte Zielsetzungen<br />
seien eine weitere wichtige Voraussetzung für<br />
gelingende Teamentwicklungen.<br />
Vom Kollegium zum Team<br />
«Ein Kollegium ist in der Regel noch kein Team», betont<br />
Priska Hellmüller. Um den Weg von der Gruppe zum Team<br />
zu beschreiben, arbeitet sie gerne mit Bildern. Den Anfang<br />
macht das Bild eines frisch gepflügten Ackers.<br />
«Bevor man ihn bestellt, muss man sich fragen, wie der<br />
Boden beschaffen ist, wer in den Prozess von der Bepflanzung<br />
bis zur Ernte einbezogen wird und wer welche<br />
Rolle übernimmt», beschreibt sie den Aufbau eines<br />
Teams. In der Fachliteratur wird diese Phase Orientierungsphase,<br />
(Forming) 10 , genannt. Für die zweite Phase,<br />
die sogenannte «Kampfphase» (Storming) hat Priska Hellmüller<br />
das Bild von der vom Wind zerwühlten Wiese parat:<br />
«In dieser Phase müssen die Aufgaben konkretisiert und<br />
die gemeinsamen Interessen geklärt werden.» Auf der Beziehungsebene<br />
kann dies zu Konflikten, Territorialkämpfen<br />
und Profilierungsversuchen führen. In der dritten<br />
Phase, der Organisierungsphase (Norming), werden<br />
Spielregeln für den Umgang miteinander festgelegt. Auf<br />
der Aufgaben- und Zielebene zeigt sich ein langsamer<br />
Fortschritt. Die Beziehungen werden harmonischer, Spannungsfelder<br />
bearbeitbar. Dann erst kommt die vierte,<br />
letzte Phase, die Integrationsphase (Performing) 11 . Priska<br />
Hellmüllers Bild zeigt ein golden gereiftes Kornfeld. «Nun<br />
kommt die Zeit der Ernte.»<br />
Die Zeit der Ernte<br />
Welchen Gewinn die Arbeit in Teams einbringt, hängt<br />
ganz davon ab, welche Ziele verfolgt werden: etwa mit<br />
dem Ziel zur Unterrichtsentwicklung, oder um die Zusammenarbeit<br />
zwischen Regel- und IF-Lehrpersonen zu optimieren.<br />
Im Hinblick auf den Lehrplan 21 ergibt Zusammenarbeit<br />
als Fachbereichs- oder Zyklusgruppen Sinn,<br />
«Bevor die Schulleitung<br />
Zusammenarbeit anstösst,<br />
kooperative Arbeitsformen<br />
initiiert, muss<br />
sie ihren Mitarbeitenden<br />
aufzeigen können, was der<br />
Mehrwert ist.»<br />
Priska Hellmüller, PHBern<br />
etwa zur gemeinsamen Weiterentwicklung des kompetenzorientierten<br />
Unterrichts. Grössere Schulanlässe, wie<br />
Sporttag, Werkausstellung oder Projektwochen etc. lassen<br />
sich besser in Teams organisieren. Erfahren Sie in<br />
den nächsten Beiträgen, wie und mit welchem Erfolg<br />
Teamarbeit an Schulen im Kanton Bern praktisch umgesetzt<br />
wird.<br />
Last, but not least ist eine Gruppe dem Individuum<br />
nicht immer überlegen. Genau so wenig entfalten alle Individuen<br />
ihr Leistungspotenzial besser in der Gruppe als<br />
in Einzelarbeit. 12 Auch hier ist eine sorgfältige Analyse von<br />
Seiten Schulleitung gefragt.<br />
10 Elmar Philip, Teamentwicklung in der Schule. Konzepte<br />
und Methoden. Weinheim/Basel, 2. Auflage, 1998, S. 29 ff.<br />
11 ebenda<br />
12 Karl-Oswald Bauer, Teamarbeit im Kollegium,<br />
in: PÄDAGOGIK 6/00<br />
Synthèse L’union fait la force<br />
Le travail d’équipe a définitivement<br />
pris sa place au sein des écoles,<br />
même si les enseignants et enseignantes<br />
sont souvent seuls devant<br />
leur classe. Les dispositions générales<br />
du plan d’études de 1995 pour<br />
la scolarité obligatoire stipulent<br />
que l’école doit être façonnée dans<br />
un effort commun. Celles du<br />
Lehrplan 21 demandent aussi explicitement<br />
aux directions d’école de<br />
créer des organes appropriés pour<br />
la collaboration (p. ex. groupes<br />
responsables des domaines disciplinaires<br />
ou des cycles).<br />
Dans les écoles du degré secondaire<br />
II également, le travail<br />
d’équipe est une composante<br />
importante. La coopération entre les<br />
lieux de formation est quant à elle<br />
un élément-clé de la formation professionnelle<br />
initiale, où la formation<br />
est répartie entre l’entreprise,<br />
l’école professionnelle et les cours<br />
interentreprises. La loi fédérale sur<br />
la formation professionnelle exige<br />
par conséquent que les différents<br />
partenaires collaborent.<br />
De nombreuses études attestent<br />
des effets positifs du travail d’équipe<br />
entre les enseignants et enseignantes.<br />
Il est bénéfique pour le<br />
comportement social des élèves et<br />
rend les écoles plus efficaces. Les<br />
écoles performantes font état d’une<br />
collaboration plus élevée que celles<br />
qui le sont moins. Cependant, les<br />
résultats de la recherche ne s’accordent<br />
pas sur le fait de savoir si le<br />
travail d’équipe décharge ou au<br />
contraire charge les enseignants et<br />
enseignantes. Ce type de collaboration<br />
doit avoir un sens et être compréhensible<br />
et réalisable pour toutes<br />
les parties prenantes. Il requiert des<br />
dispositifs appropriés et des ressources<br />
suffisantes. Il ne faut pas<br />
non plus oublier qu’un groupe n’est<br />
pas toujours meilleur qu’un individu<br />
seul et que certaines personnes<br />
n’arrivent pas à développer leur<br />
plein potentiel au sein d’un groupe.<br />
Il revient donc à la direction d’école<br />
d’analyser la situation avec soin.<br />
<strong>EDUCATION</strong> <strong>2.17</strong><br />
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