27.04.2017 Aufrufe

EDUCATION 2.17

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Thema | Dossier<br />

deihen, ausserdem einen «Nährboden», der auf Offenheit,<br />

Wertschätzung und Respekt gründe. Klar definierte Zielsetzungen<br />

seien eine weitere wichtige Voraussetzung für<br />

gelingende Teamentwicklungen.<br />

Vom Kollegium zum Team<br />

«Ein Kollegium ist in der Regel noch kein Team», betont<br />

Priska Hellmüller. Um den Weg von der Gruppe zum Team<br />

zu beschreiben, arbeitet sie gerne mit Bildern. Den Anfang<br />

macht das Bild eines frisch gepflügten Ackers.<br />

«Bevor man ihn bestellt, muss man sich fragen, wie der<br />

Boden beschaffen ist, wer in den Prozess von der Bepflanzung<br />

bis zur Ernte einbezogen wird und wer welche<br />

Rolle übernimmt», beschreibt sie den Aufbau eines<br />

Teams. In der Fachliteratur wird diese Phase Orientierungsphase,<br />

(Forming) 10 , genannt. Für die zweite Phase,<br />

die sogenannte «Kampfphase» (Storming) hat Priska Hellmüller<br />

das Bild von der vom Wind zerwühlten Wiese parat:<br />

«In dieser Phase müssen die Aufgaben konkretisiert und<br />

die gemeinsamen Interessen geklärt werden.» Auf der Beziehungsebene<br />

kann dies zu Konflikten, Territorialkämpfen<br />

und Profilierungsversuchen führen. In der dritten<br />

Phase, der Organisierungsphase (Norming), werden<br />

Spielregeln für den Umgang miteinander festgelegt. Auf<br />

der Aufgaben- und Zielebene zeigt sich ein langsamer<br />

Fortschritt. Die Beziehungen werden harmonischer, Spannungsfelder<br />

bearbeitbar. Dann erst kommt die vierte,<br />

letzte Phase, die Integrationsphase (Performing) 11 . Priska<br />

Hellmüllers Bild zeigt ein golden gereiftes Kornfeld. «Nun<br />

kommt die Zeit der Ernte.»<br />

Die Zeit der Ernte<br />

Welchen Gewinn die Arbeit in Teams einbringt, hängt<br />

ganz davon ab, welche Ziele verfolgt werden: etwa mit<br />

dem Ziel zur Unterrichtsentwicklung, oder um die Zusammenarbeit<br />

zwischen Regel- und IF-Lehrpersonen zu optimieren.<br />

Im Hinblick auf den Lehrplan 21 ergibt Zusammenarbeit<br />

als Fachbereichs- oder Zyklusgruppen Sinn,<br />

«Bevor die Schulleitung<br />

Zusammenarbeit anstösst,<br />

kooperative Arbeitsformen<br />

initiiert, muss<br />

sie ihren Mitarbeitenden<br />

aufzeigen können, was der<br />

Mehrwert ist.»<br />

Priska Hellmüller, PHBern<br />

etwa zur gemeinsamen Weiterentwicklung des kompetenzorientierten<br />

Unterrichts. Grössere Schulanlässe, wie<br />

Sporttag, Werkausstellung oder Projektwochen etc. lassen<br />

sich besser in Teams organisieren. Erfahren Sie in<br />

den nächsten Beiträgen, wie und mit welchem Erfolg<br />

Teamarbeit an Schulen im Kanton Bern praktisch umgesetzt<br />

wird.<br />

Last, but not least ist eine Gruppe dem Individuum<br />

nicht immer überlegen. Genau so wenig entfalten alle Individuen<br />

ihr Leistungspotenzial besser in der Gruppe als<br />

in Einzelarbeit. 12 Auch hier ist eine sorgfältige Analyse von<br />

Seiten Schulleitung gefragt.<br />

10 Elmar Philip, Teamentwicklung in der Schule. Konzepte<br />

und Methoden. Weinheim/Basel, 2. Auflage, 1998, S. 29 ff.<br />

11 ebenda<br />

12 Karl-Oswald Bauer, Teamarbeit im Kollegium,<br />

in: PÄDAGOGIK 6/00<br />

Synthèse L’union fait la force<br />

Le travail d’équipe a définitivement<br />

pris sa place au sein des écoles,<br />

même si les enseignants et enseignantes<br />

sont souvent seuls devant<br />

leur classe. Les dispositions générales<br />

du plan d’études de 1995 pour<br />

la scolarité obligatoire stipulent<br />

que l’école doit être façonnée dans<br />

un effort commun. Celles du<br />

Lehrplan 21 demandent aussi explicitement<br />

aux directions d’école de<br />

créer des organes appropriés pour<br />

la collaboration (p. ex. groupes<br />

responsables des domaines disciplinaires<br />

ou des cycles).<br />

Dans les écoles du degré secondaire<br />

II également, le travail<br />

d’équipe est une composante<br />

importante. La coopération entre les<br />

lieux de formation est quant à elle<br />

un élément-clé de la formation professionnelle<br />

initiale, où la formation<br />

est répartie entre l’entreprise,<br />

l’école professionnelle et les cours<br />

interentreprises. La loi fédérale sur<br />

la formation professionnelle exige<br />

par conséquent que les différents<br />

partenaires collaborent.<br />

De nombreuses études attestent<br />

des effets positifs du travail d’équipe<br />

entre les enseignants et enseignantes.<br />

Il est bénéfique pour le<br />

comportement social des élèves et<br />

rend les écoles plus efficaces. Les<br />

écoles performantes font état d’une<br />

collaboration plus élevée que celles<br />

qui le sont moins. Cependant, les<br />

résultats de la recherche ne s’accordent<br />

pas sur le fait de savoir si le<br />

travail d’équipe décharge ou au<br />

contraire charge les enseignants et<br />

enseignantes. Ce type de collaboration<br />

doit avoir un sens et être compréhensible<br />

et réalisable pour toutes<br />

les parties prenantes. Il requiert des<br />

dispositifs appropriés et des ressources<br />

suffisantes. Il ne faut pas<br />

non plus oublier qu’un groupe n’est<br />

pas toujours meilleur qu’un individu<br />

seul et que certaines personnes<br />

n’arrivent pas à développer leur<br />

plein potentiel au sein d’un groupe.<br />

Il revient donc à la direction d’école<br />

d’analyser la situation avec soin.<br />

<strong>EDUCATION</strong> <strong>2.17</strong><br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!