EDUCATION 2.17
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Mittelschule/Berufsbildung | Ecoles moyennes/Formation professionnelle<br />
Foto: Keystone<br />
Ein Techniker an der Arbeit – eines von fünf Berufsfeldern, die vom Fachkräftemangel betroffen sind.<br />
Das bedeutet, wenn ich Sie<br />
richtig verstehe, nicht die<br />
Quantität ist das Problem bei der<br />
Rekrutierung, sondern die Qualität.<br />
Das ist korrekt. Natürlich haben<br />
wir in gewissen Bereichen auch Mühe<br />
mit der Quantität der Bewerbungen.<br />
Aber in erster Linie sind wir ständig<br />
auf der Suche nach hochqualifizierten<br />
Spezialistinnen und Spezialisten.<br />
Verstehen Sie: Die Firmen, welche<br />
heute noch in der Schweiz produzieren<br />
können, sind in der Champions<br />
League tätig. Und dafür benötigen<br />
sie die entsprechenden Leute.<br />
Was wiederum die Anforderungen<br />
in der Ausbildung erhöht?<br />
Genau so ist es. In dieser schwierigen<br />
Spirale befinden wir uns. Unsere<br />
grosse Challenge ist es, die richtigen<br />
Leute zu finden und auszubilden,<br />
damit wir auf dem Weltmarkt bestehen<br />
können. Unsere Produkte sind<br />
oft teurer als die der Mitbewerber.<br />
Aber dafür innovativer und von<br />
grösster Wertigkeit. Deshalb benötigen<br />
wir Mitarbeitende aus dem Tertiär-B-Bereich.<br />
Leute, die fähig sind,<br />
effizientere Produktionsmethoden zu<br />
erkennen und umzusetzen. Aber<br />
auch innovationsfreudig sind.<br />
Also sprechen wir über die<br />
höheren Fachschul- und Fachhochschulabsolventinnen<br />
und<br />
-absolventen?<br />
Diesen Mix aus praktischer Erfahrung<br />
und tertiärer Ausbildung. Das ist<br />
es, was wir suchen.<br />
Gerade FH-Absolvierende gehen<br />
nach der Ausbildung gerne weg<br />
vom eigentlichen «Doing» hin zur<br />
Projektleitung. Sie benötigen aber<br />
die Leute, die theoretisch gut<br />
denken können, aber praktisch<br />
arbeiten …<br />
Da muss ich Ihnen Recht geben.<br />
Deshalb müssen wir die Berufsbilder<br />
besser vermarkten und auch zeigen,<br />
«Wir können nicht einfach nur<br />
jammern, die Jugendlichen seien<br />
nicht an Technik interessiert.<br />
Wir haben es selber in der Hand.»<br />
was man alles kann un.d wer wir<br />
sind. Die MEM-Branche kennt man zu<br />
wenig. Wir müssen in diesem Bereich<br />
mehr tun. Es ist kein Geheimnis, dass<br />
die Eltern bei der Berufswahl der Kinder<br />
grossen Einfluss ausüben. Und das<br />
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<strong>EDUCATION</strong> <strong>2.17</strong>