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EDUCATION 2.17

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PHBern – aktuell<br />

Bewegte Schule und Purzelbaum<br />

Fusion zweier Konzepte<br />

(rny) Das Konzept «Purzelbaum –<br />

mehr bewegen im Kindergarten»<br />

wird an der PHBern seit 10 Jahren<br />

erfolgreich umgesetzt. 337 Kindergartenlehrpersonen<br />

haben seit dem<br />

Projektstart im Jahr 2006 die zweijährige<br />

Weiterbildung besucht. Heute<br />

ist Purzelbaum in 20 Kantonen implementiert.<br />

Was an der PHBern auf<br />

der Kindergartenstufe begann, wird<br />

seit 2012 unter dem Titel «Bewegte<br />

Schule» auch für Volksschullehrpersonen<br />

angeboten. Bis heute haben<br />

101 Lehrpersonen an dieser Weiterbildung<br />

teilgenommen. Damit die bewegungsorientierten<br />

Weiterbildungsprojekte<br />

für Lehrerinnen und Lehrer<br />

weiterhin attraktiv bleiben, werden<br />

die beiden Projekte auf das neue<br />

Schuljahr 2017/18 hin fusioniert und<br />

orientieren sich am Lehrplan 21.<br />

Purzelbaum neu für alle drei Zyklen<br />

Neu werden die Angebote für alle<br />

drei Zyklen unter «Purzelbaum –<br />

mehr bewegen im Unterricht» ausgeschrieben.<br />

Zudem ist die Weiterbildung<br />

modular aufgebaut. In allen<br />

Veranstaltungen verbinden ausgewiesene<br />

Expertinnen und Experten<br />

Fachwissen mit Praxisbeispielen für<br />

den Unterricht. In diesem engen Theorie-Praxis-Bezug<br />

sollen einerseits<br />

die Zusammenhänge zwischen Lernen<br />

und Bewegung vertieft werden.<br />

Andererseits sollen Lehrpersonen Bewegung<br />

bewusst/bewusster und zielgerichtet<br />

in ihren Unterricht einbauen.<br />

Das Lernen für die Schülerinnen und<br />

Schüler kann so attraktiver und nachhaltiger<br />

gestaltet werden.<br />

Eine zentrale Veranstaltung ist der<br />

über ein Schuljahr angelegte Praxistreff.<br />

In dessen Rahmen setzen sich<br />

die Lehrpersonen beispielsweise mit<br />

bewährten und neuen Unterrichtsmaterialien,<br />

Lehrmitteln, Spielen,<br />

Texten, Liedern oder mit der Raumgestaltung<br />

auseinander. Während<br />

dieses Austauschs erhalten sie<br />

zudem Einblicke in unterschiedliche<br />

Schulzimmer; denn die Treffen finden<br />

jeweils im Schulzimmer einer Teilnehmerin/eines<br />

Teilnehmers statt.<br />

www.phbern.ch/purzelbaum-bern<br />

regula.nyffeler@phbern.ch<br />

Foto: Regula Nyffeler<br />

Lernen in Bewegung – Anwendungen in Theorie und Praxis<br />

Führung übernehmen in Konfliktsituationen<br />

Schulleitende trainieren mediative Kompetenzen<br />

(klo) Menschen in Konfliktsituationen brauchen Führung.<br />

Das gezielte Training mediativer Kompetenzen ermöglicht<br />

Schulleitungen – trotz Konflikten – eine langfristige Erhaltung<br />

der physischen und psychischen Gesundheit aller<br />

Beteiligten.<br />

Übungen in Aufmerksamkeitsfokussierung, Achtsamkeitstraining,<br />

das Anwenden von Grundtechniken der<br />

Kommunikation, zahlreiche Methoden mediativer Konfliktbearbeitung<br />

sowie die Steuerung der eigenen Emotionen<br />

in belastenden Situationen unterstützen Schulleitende<br />

darin, Widerstände gelassen und wirksam zu<br />

bearbeiten.<br />

Über Lösungen reden schafft Lösungen<br />

Eine Schulleiterin berichtet beispielsweise, dass das Training<br />

mediativer Kompetenzen ihr geholfen hat, in einem<br />

langjährigen Konflikt zwischen einer Primarschullehrperson<br />

und muslimisch-schweizerischen Eltern zu vermitteln.<br />

Da die Schülerin während der Unterrichtszeit nach Hause<br />

gegangen war, ohne sich bei der Lehrperson abzumelden,<br />

eskalierte die Situation. Die Lehrperson forderte eine Entschuldigung<br />

der Eltern und der Schülerin, verweigerte jedoch<br />

das direkte Gespräch mit den Eltern und erwartete<br />

eine Parteinahme durch die Schulleitung. Die Eltern bezeichneten<br />

dieses Verhalten als Höhepunkt langjährigen,<br />

rassistischen Verhaltens der Lehrperson gegenüber ihrer<br />

Tochter. Eine mediative Intervention der Schulleitung ermöglichte<br />

die Erfassung unterschiedlicher und gemeinsamer<br />

Interessen der Konfliktparteien und führte zur Bewusstwerdung<br />

ethnisierender Aussagen der Lehrperson.<br />

Zudem klärte die Intervention einige unzutreffende Diskriminierungsannahmen<br />

der Eltern und schloss mit einer<br />

Vereinbarung zum zukünftigen Vorgehen bei Unstimmigkeiten<br />

zwischen Eltern und Lehrperson ab.<br />

Der Bereich Kader- und Systementwicklung unterstützt<br />

Schulleitende mit vielfältigen Angeboten:<br />

www.phbern.ch/17.434<br />

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