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Unser Unternehmensleitbild - Bauverein Halle & Leuna eG

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<strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong><br />

Schülershof 12<br />

06108 <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

www.bauverein-halle-leuna.de<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong><br />

Geschäftsbericht und<br />

Jahresabschluss 2011<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Unternehmensleitbild</strong><br />

Der Kunde steht immer im Mittelpunkt unserer Arbeit.<br />

<strong>Unser</strong> Ziel ist es, jedem Kunden seine Wohnung dauerhaft zu bieten.<br />

Die Wirtschaftlichkeit der Gesamtunternehmung<br />

entscheidet über unseren Markterfolg.<br />

<strong>Unser</strong> kostenbewusstes Denken und Handeln erhält<br />

und mehrt das genossenschaftliche Vermögen.<br />

Weitreichende Entscheidungskompetenzen ermöglichen<br />

uns eigenverantwortliches Handeln.<br />

Zielvereinbarungen verbessern unsere Arbeitsergebnisse.<br />

Die Leistungsbereitschaft von uns allen lohnt sich und wird belohnt.<br />

Ständige Aus- und Weiterbildung verbessern unsere Kompetenz.<br />

Wir verpflichten uns zur Information, Transparenz und offener<br />

Kommunikation untereinander.


Kennzahlen auf einen Blick<br />

Immobilienwirtschaft<br />

Einheit 2011 2010<br />

Eigene Mietwohnungen Anzahl 8.833 8.841<br />

Eigene Gewerbeobjekte Anzahl 94 94<br />

Eigene Stellplätze / Garagen Anzahl 1.114 1.072<br />

Verwaltete Eigentumswohnungen Anzahl 1.149 1.149<br />

davon Eigentum der Genossenschaft Anzahl 446 506<br />

durchschnittliche Sollmiete aller<br />

Vermietungsobjekte Euro/m2 Wfl. 4,66 4,58<br />

Umsätze<br />

Umsatzerlöse Mio. Euro 37,8 38,5<br />

davon Hausbewirtschaftung Mio. Euro 37,6 38,3<br />

Bilanz und Ergebnis<br />

Bilanzsumme Mio. Euro 280,4 252,7<br />

Eigenkapital Mio. Euro 89,4 87,5<br />

Eigenkapitalquote Prozent 31,9 34,6<br />

Geschäftsergebnis Mio. Euro -0,8 -1,4<br />

Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag Mio. Euro 2,3 0,6<br />

Cashflow Mio. Euro 5,1 4,7<br />

Gesamtkapitalrentabilität Prozent 3,4 3,3<br />

EBITDA Mio. Euro 15,1 14,4<br />

Mitarbeiterzahl*<br />

(ohne Vorstand, Auszubildende und Aushilfen)<br />

* zum Stichtag 31.12.2010<br />

Anzahl 85 87<br />

Organe der Genossenschaft<br />

Mitgliedervertreter<br />

67 Mitglieder per 31.12.2011<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. Michael Schädlich<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Thomas Brümmer<br />

Thomas Felke<br />

Tobias Just<br />

Hans-Joachim Kunze<br />

Detlev Schneider<br />

Lutz Strecker<br />

Thomas van Kann<br />

Otto Vollrath<br />

Franziska Weidner<br />

Bernd Kleine bis 20.06.2011<br />

Jürgen Vogt bis 20.06.2011<br />

Vorstand<br />

Guido Schwarzendahl<br />

Michael Schunke<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Schülershof 12<br />

06108 <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

Telefon: 0345 67340<br />

Telefax: 0345 6734451<br />

www.bauverein-halle-leuna.de<br />

info@bauverein-halle-leuna.de<br />

Prüfungsverband<br />

Verband der Wohnungsgenossenschaften<br />

Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Genossenschaftlicher Prüfungsverband<br />

Olvenstedter Straße 66<br />

39108 Magdeburg<br />

Konzept & Gestaltung<br />

letterix – BÜRO FÜR GESTALTUNG<br />

Gabelsbergerstraße 21<br />

06114 <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

www.letterix.de


Wohnungsstandorte<br />

<strong>Halle</strong> (Saale) gesamt 7.478<br />

<strong>Halle</strong>-Neustadt 3.487<br />

Silberhöhe & Südstadt 1.043<br />

<strong>Halle</strong> Nord & Ost 733<br />

<strong>Halle</strong> Süd 2.215<br />

Merseburg 311<br />

<strong>Leuna</strong> 30<br />

Bad Dürrenberg 192<br />

Weißenfels 474<br />

Saale<br />

Saale<br />

Saale<br />

Zentrum<br />

(Markt)<br />

Bitterfeld-Wolfen 248<br />

Wohnungsanzahl<br />

<strong>Bauverein</strong> - gesamt 8.733


Inhalt<br />

Ziegelwand im Hof unserer Hauptgeschäftsstelle Schülershof 12, 06108 <strong>Halle</strong> (Saale).<br />

SEITE 6 — 7<br />

SEITE 8 — 19<br />

SEITE 20 — 23<br />

SEITE 24 — 25<br />

SEITE 26 — 33<br />

SEITE 34 — 51<br />

SEITE 52 — 55<br />

SEITE 56 — 71<br />

SEITE 72 — 73<br />

Bericht des Vorstandes<br />

Kaufmännischer Bereich<br />

Technischer Bereich<br />

Corporate Governance Bericht<br />

Nachhaltigkeitsbericht<br />

Jahresabschluss 2011<br />

Bestätigungsvermerk<br />

Lagebericht 2011<br />

Bericht des Aufsichtsrates


Bericht des Vorstandes<br />

Michael Schunke<br />

Vorstand<br />

Guido Schwarzendahl<br />

Vorstand<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

im Fokus unserer Aufmerksamkeit lag im Geschäftsjahr 2011<br />

die weitere Umsetzung des neuen Unternehmenskonzeptes<br />

der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong>. Deshalb hat die Genossenschaft<br />

zielgerichtet daran gearbeitet, die Wohnungsbestände<br />

weiter zu entwickeln bei gleichzeitigen internen Einsparmaßnahmen<br />

und der Minderung von Finanzierungsbelastungen.<br />

Ein wichtiges Element unserer Strategie war die vorzeitige Ablösung<br />

des Sale-and-lease-back Engagements an den Standorten<br />

<strong>Halle</strong> (Saale), Johannesplatz und Bitterfeld-Wolfen. Im<br />

Zuge einer Neustrukturierung von Darlehen konnte somit ein<br />

Wohnungsbestand von 629 Wohnungen in das Vermögen der<br />

Genossenschaft zurückgeführt werden. Diese große Transaktion<br />

war zum Ende des Jahres ein Kraftakt, der auch die Reserven<br />

der Genossenschaft in Anspruch genommen hat. Im<br />

Ergebnis wurden der Darlehensbestand und das Anlagevermögen<br />

nochmals signifikant erhöht; für die Folgejahre nach<br />

2013 wird aber die Belastung deutlich verringert und die Unabhängigkeit<br />

der Genossenschaft gestärkt. Diese Maßnahme<br />

trägt dazu bei, das Kerngeschäft der Genossenschaft kurzfristig<br />

erfolgreicher und damit langfristig rentabler werden zu<br />

lassen. Nach dem ersten Erfolg zur deutlichen Minderung der<br />

Verluste im Hauptgeschäftsfeld der Wohnungsgenossenschaft<br />

im vergangenen Jahr konnte das Hausbewirtschaftungsergebnis<br />

im Geschäftsjahr 2011 nochmals verbessert werden. Es ist<br />

aber immer noch negativ.<br />

Aus diesem Grund ist weiterhin eines der wichtigsten Ziele der<br />

Genossenschaft, die Wohnungsleerstände zu verringern und<br />

damit die Erlösschmälerung im Wohnungsbestand zu reduzieren.<br />

Der Wohnungsleerstand konnte im Jahr 2011 vor allem<br />

durch den Abriss eines zuvor leer gezogenen Wohngebäudes<br />

verringert werden. Mit nunmehr 12,4 % Leerstand bleibt die<br />

mittelfristige Zielmarke von deutlich weniger als 10 % Leerstand<br />

erreichbar – und dies trotz weiterhin sinkender Wohnungsnachfrage.<br />

Der Unternehmenserfolg – in Konkurrenz zu den anderen<br />

Wohnungsanbietern – zeigt sich bei dem Abbau von Wohnungsleerständen,<br />

der Stärkung des Vermietungsgeschäftes<br />

und damit perspektivisch auch des gesamten Kerngeschäftes<br />

der Genossenschaft. Hinsichtlich der Vermietungsanschlussquote,<br />

die wieder leicht angestiegen ist auf über 94 %, ist dies<br />

nicht im vollständig gewünschten Umfang gelungen, da immer<br />

noch mehr Wohnungen gekündigt werden, als im gleichen<br />

Zeitraum neu vermietet werden können.<br />

Durch das verbesserte Hausbewirtschaftungsergebnis, ein<br />

verbessertes Zins- und Beteiligungsergebnis sowie vor allem<br />

ein verbessertes Neutrales Ergebnis durch die Auflösung von<br />

Drohverlustrückstellungen gelang es, ein deutlich besseres<br />

Jahresergebnis als im Vorjahr zu erzielen.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 haben wir im Rahmen des Programms<br />

Stadtumbau Ost ein letztes Wohngebäude mit 100 Wohnungen<br />

in <strong>Halle</strong>-Neustadt abreißen lassen. Damit hat die Genossenschaft<br />

inzwischen ein Abrissvolumen von 1.878 Wohnungen<br />

erreicht. Weitere 276 Wohnungen wurden durch eine<br />

Sonderregelung im vergangenen Geschäftsjahr in Anspruch<br />

genommen, die als Alternative, neben dem Leerzug und Abriss<br />

von Wohngebäuden, auch die Sanierung oder die Veräuße-<br />

rung von Gebäuden vor dem Baujahr 1949 als anrechenbare<br />

Erfüllung wertete. Insgesamt haben wir damit nahezu 98 %<br />

der Umsetzung des damaligen Sanierungskonzeptes erreicht.<br />

Der Wohnungsleerzug und anschließende Wohnungsabriss<br />

gehört somit für unsere Genossenschaft der Vergangenheit<br />

an. Angesichts der weiterhin rückläufigen und nur in wenigen<br />

Ausnahmen lediglich stagnierenden Wohnungsnachfrage wird<br />

die Veräußerung von ausgewählten Wohngebäuden zukünftig<br />

notwendig sein, um der prognostizierten sinkenden Wohnflächennachfrage<br />

in den nächsten Jahren zu entsprechen. Mit<br />

dem Liquiditätszuwachs aus Wohnungsveräußerungen werden<br />

weitere Verbesserungsmaßnahmen an den bestehenden<br />

Wohngebäuden finanziert, um insgesamt zu einem noch attraktiveren<br />

Wohnungsbestand zu gelangen, der auch bei zunehmender<br />

Entspannung der lokalen Wohnungsmärkte noch<br />

ausreichend Nachfrage binden kann. Aufgrund des ausgewogenen<br />

und vielfältigen Bestandsportfolios und des nochmals<br />

erhöhten Modernisierungsgrades bereits im Geschäftsjahr<br />

wird sich die Genossenschaft diesen Herausforderungen erfolgreich<br />

stellen können.<br />

Oberste Priorität hat vor dem Hintergrund des sehr hohen<br />

Fremdfinanzierungsanteils der Genossenschaft die Realisierung<br />

des mittel- und langfristigen Unternehmenserfolgs. Im<br />

Geschäftsjahr konnten erneut – bei einer niedrigen Zinsphase<br />

– günstige Konditionen bei der Finanzierung erzielt werden.<br />

Diese bestätigen den eingeschlagenen Weg der Genossenschaft<br />

zur nachhaltigen Bestands- und Leerstandsreduzierung,<br />

Steigerung der Mieterträge und Aufwertung des Wohnungsbestandes.<br />

Die strukturellen Maßnahmen des Unternehmenskonzeptes<br />

entfalten teilweise erst mittelfristig ihre stärkende und kontinuierliche<br />

positive Wirkung. Sie dienen aber der nachhaltigen<br />

und zukunftsorientierten Entwicklung der Genossenschaft,<br />

wie sie auch im Nachhaltigkeitsbericht als Bestandteil dieses<br />

Geschäftsberichtes dargestellt wird. Genossenschaften sind<br />

aus sich heraus schon immer nachhaltig, da sie ökonomische<br />

Zielsetzungen und soziale Verantwortung gleichzeitig verfolgen.<br />

Diese Sichtweise wird auch durch die Weltgemeinschaft<br />

belegt, die 2012 zum Internationalen Jahr der Genossenschaft<br />

erklärten. Unter dem Motto „Ein Gewinn für alle – Die Genossenschaften“<br />

beteiligen sich die Genossenschaften in Deutschland<br />

an dieser Kampagne. „Ein Gewinn für alle – im Interesse<br />

unserer Mitglieder“ ist damit auch für uns ein Maßstab für die<br />

weitere Arbeit.<br />

6 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Bericht des Vorstandes Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Bericht des Vorstandes 7


Kaufmännischer Bereich<br />

Eicheparkettfussboden im frisch sanierten Komplex Brandenburger Straße 10, 11, 06114 <strong>Halle</strong> (Saale).<br />

Kerngeschäft<br />

Allgemeines zur Wohnungsverwaltung<br />

↗ Weiterentwicklung im Rahmen des Zielportfolios<br />

Die Genossenschaft veränderte im Geschäftsjahr 2011 den<br />

Wohnungsbestand nur durch den Verkauf von einzelnen<br />

ausgewählten Wohnungen. Dabei haben wir, wie bereits in<br />

den Vorjahren auch, weiter das bisherige Konzept verfolgt,<br />

ein langfristig attraktives, zukunftsfähiges, vom Markt angenommenes<br />

und rentabel zu bewirtschaftendes Immobilienportfolio<br />

zu sichern und weiter zu entwickeln.<br />

Da Veräußerungen, Zukäufe oder Maßnahmen im Rahmen<br />

des Stadtumbaus im Jahr 2011 keinen großen Einfluss auf die<br />

Portfolioentwicklung hatten, stand die Weiterentwicklung des<br />

Bestandes durch gezielte Investitionen im Vordergrund. Dabei<br />

prüfen wir weiterhin bei jeder einzelnen strategischen Portfolioentscheidung,<br />

ob durch die Investition in die Bestände<br />

oder auch die Veräußerung von vorhandenen Beständen, die<br />

gewünschte und nachhaltige Attraktivität und insbesondere<br />

Rentabilität des Wohnungsbestandes bereits erreicht wurden<br />

oder diese zumindest kurz- bis mittelfristig durch Verbesserungsmaßnahmen<br />

zu erreichen sind – unabhängig von der<br />

Wohnraumreduzierung im Zusammenhang mit dem Stadtumbau<br />

Ost. Je nach lokaler Nachfrage und prognostizierter<br />

Nachfrageentwicklung für kommende Zeitspannen konnten<br />

wir fundiert entscheiden.<br />

Insbesondere die Komplettsanierung der Häuser Brandenburger<br />

Straße 10/11 in <strong>Halle</strong> (Saale) im Paulusviertel prägten<br />

unsere investiven Maßnahmen in diesem Bereich. Mit der<br />

Vermietung der ersten Einheiten konnte bereits im IV. Quartal<br />

des Jahres 2011 begonnen werden. Zuvor zeigten die <strong>Halle</strong>nser<br />

bereits am Tag der offenen Tür ein großes Interesse an den<br />

neu hergerichteten Wohnungen – die Vollvermietung noch<br />

vor Fertigstellung des Objektes Brandenburger Straße 10/11<br />

bestätigt unsere Investmaßnahme.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 konnten 6 Wohnungen aus dem Privatisierungsbestand<br />

veräußert werden. Grundlage hierfür ist<br />

unser Portfoliokonzept. Durch die Veräußerung von zwei Eigentumswohneinheiten<br />

in der Marsstraße 12 und 16 sowie in<br />

der Schleiermacher Straße 7 und 9 konnten wir unser Engagement<br />

in diesen Beständen komplett beenden und haben einen<br />

weiteren Schritt in Richtung Zielportfolio gemacht. Im Rahmen<br />

des Programms Stadtumbau Ost wurde zum Jahresende das<br />

Wohngebäude Blankenburger Weg 1-10 in <strong>Halle</strong> Neustadt mit<br />

100 Wohneinheiten abgerissen.<br />

Im Endeffekt ergibt sich damit ein Wohnungsbestand von insgesamt<br />

8.733 Einheiten zum 31.12.2011.<br />

Wohnungsvermietung<br />

↗ Nach wie vor unser Kerngeschäft<br />

Die Vermietung von Wohnungen ist das Kerngeschäftsfeld<br />

der Genossenschaft und damit die Basis für die weitere Entwicklung<br />

der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong>.<br />

Geprägt ist dieses Geschäft sowohl durch die:<br />

→ Bestandsbetreuung,<br />

→ Wohnungsneuvermietung als auch durch die<br />

→ Bestandsverwaltung.<br />

So wie in vergangenen Jahren auch war die Situation 2011 für<br />

die Wohnungsvermietung weiterhin durch einen Mietermarkt<br />

geprägt. Das hat weitreichende Konsequenzen. Das reichhaltige<br />

Angebot an Wohnungen in allen Güte- und Preisklassen<br />

bot den Interessenten eine große Auswahl an Wohnungen<br />

sehr unterschiedlicher Qualität hinsichtlich Ausstattung, Lage<br />

und Allgemeinzustand.<br />

<strong>Unser</strong>e Hauptaufgabe bleibt es weiterhin, weitestgehend allen<br />

Kundenwünschen gerecht zu werden – mittels kompetenter<br />

Betreuung, zielgerichteten und qualitativ ansprechenden Angeboten<br />

und hoher Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter.<br />

Das Angebot der Genossenschaft, insbesondere im so genannten<br />

Kerngeschäft, haben wir durch folgende Maßnahmen den<br />

jeweiligen Adressaten zielgruppengerecht nahegebracht:<br />

Präsenz in den einschlägigen Immobilienportalen, Internet<br />

über eine neu strukturierte und gestaltete Website, Printmedien<br />

– hier sowohl aktions- als auch objektbezogene Anzeigen,<br />

Flyer bei besonderen Kampagnen – beispielsweise „Studentenaktion<br />

2012“; hier kam auch der so genannte „QR-Code“<br />

zum Einsatz.<br />

Herauskristallisiert hat sich, wie bereits 2010, ein enormer Zuwachs<br />

bei Gesuchen, Anfragen und Nachfragen direkt aus den<br />

Immobilienportalen und dem Suchtool auf unserer Website.<br />

Aus diesem Grund werden diese Medien auch in Zukunft entsprechend<br />

weiter forciert und entwickelt.<br />

Unterstützt wird dieser Prozess durch unser CRM-System<br />

FlowFact. Dies macht es möglich, Objektangebote direkt ins<br />

Netz zu transportieren, Nachfragen zu generieren, zu bearbeiten<br />

und mit den Interessenten in Kontakt zu treten. Alle weiteren<br />

Schritte eines Vermarktungsprozesses werden darin abgebildet.<br />

Dies führt zu einer effektiveren und für den Kunden<br />

noch besseren Kommunikation mit den entsprechenden Mitarbeitern<br />

der Genossenschaft. Durch die Auflistung aller Mitarbeiter<br />

mit Namen, Bild und Kontaktdaten auf unserer Website<br />

sowie durch die Schaltung eines Callcenters konnten wir<br />

die Transparenz und Erreichbarkeit entsprechend erhöhen.<br />

Die daraus gewonnenen Erfahrungen finden im Jahr 2012 entsprechend<br />

Anwendung – der Prozess wird weiterentwickelt.<br />

Neben dem Angebot der klassischen Mietwohnung können<br />

auch Kunden, die sich für eine Gästewohnung oder das Hotel<br />

und Appartementhaus interessieren, hier entsprechende<br />

Angebote und die jeweilig zuständigen Mitarbeiter finden.<br />

Denn neben den Wohnungsangeboten für verschiedene Zielgruppen<br />

bietet die Genossenschaft zur Abrundung eines umfassenden<br />

Services Gästewohnungen in allen Einzugsgebieten<br />

an, die Mitglieder und Mieter für Besucher nutzen können. Da<br />

wir die Vermietung der Gästewohnungen der Abteilung „Hotel<br />

und Appartementhaus“ zugeordnet haben, ist eine noch stärker<br />

zielorientierte und kundenfreundlichere Abarbeitung dieser<br />

Anliegen möglich. Diese Wohnungen gibt es in allen Wohnungslagen,<br />

zudem sind sie attraktiv ausgestattet – so sorgen<br />

wir dafür, dass sich Besucher unserer Mitglieder und Mieter<br />

als Gäste bei der Genossenschaft wohlfühlen dürfen.<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Kaufmännischer Bereich 9


Wohnraumvergabe<br />

↗ Anteilig verbessertes Ergebnis<br />

Die Wohnungsvergabe erreichte im Geschäftsjahr 2011 im<br />

Wohnungsbestand der Genossenschaft die Zahl von insgesamt<br />

724 Wohnungen (darin enthalten sind auch Wohnungswechsel<br />

der Mitglieder innerhalb des Wohnungsbestandes).<br />

Es ist damit nicht gelungen, das Vermietungsergebnis des<br />

Vorjahres zu verbessern (724 Wohnungen im Geschäftsjahr<br />

2011 entsprechend einer Vergabequote von 8,2 % - Vorjahr<br />

787 Wohnungen entsprechend einer Vergabequote von 8,9<br />

Wohnort 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

<strong>Halle</strong> gesamt 878 766 703 613 685 700 677 615<br />

davon <strong>Halle</strong> - Neustadt 377 301 226 255 266 255 237 196<br />

davon <strong>Halle</strong> - Silberhöhe 97 104 103 69 50 57 66 63<br />

davon <strong>Halle</strong> Nord und Ost 93 90 89 81 83 70 77 88<br />

davon <strong>Halle</strong> Süd 311 271 285 208 286 318 297 268<br />

Merseburg 24 17 18 16 22 21 26 26<br />

<strong>Leuna</strong> 0 0 1 0 1 3 1 0<br />

Bad Dürrenberg 57 37 38 42 29 38 20 14<br />

Weißenfels 20 19 33 22 25 29 27 30<br />

Bitterfeld-Wolfen 26 34 31 26 30 32 36 39<br />

Niedersachswerfen 9 11 11 14 10 0 0 0<br />

Gesamt 1.014 884 835 733 802 823 787 724<br />

Kündigung von Wohnraum<br />

↗ In <strong>Halle</strong>s-Altstadt rückläufig<br />

Im Jahr 2011 erfolgten insgesamt 767 Kündigungen (entspricht<br />

einer Fluktuationsquote von 8,7 %). Damit ist die Kündigungshäufigkeit<br />

gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen (2010 839<br />

Kündigungen, entsprachen 9,5 % des Bestandes).<br />

Grundsätzlich wurde für das Geschäftsjahr 2011 durch die geplanten<br />

Fertigstellungen bei den Baumaßnahmen ein leichter<br />

Rückgang der Fluktuationsrate in der Summe aller Wohngebiete<br />

erwartet.<br />

Fluktuation in %<br />

Wohnort 2007 2008 2009 2010 2011<br />

<strong>Halle</strong> - Neustadt 7,2 6,6 7,1 8,5 7,8<br />

<strong>Halle</strong> - Silberhöhe 5,0 5,6 6,1 8,4 6,9<br />

<strong>Halle</strong> Nord und Ost 13,2 9,9 10,6 9,0 9,3<br />

<strong>Halle</strong> Süd 12,9 11,5 13,0 12,4 11,5<br />

Merseburg / <strong>Leuna</strong> 9,4 6,7 8,5 6,2 6,7<br />

Bad Dürrenberg 6,2 5,6 5,4 6,3 6,8<br />

Weißenfels 5,4 8,8 6,1 6,8 6,1<br />

Bitterfeld-Wolfen 8,6 10,8 9,4 15,3 11,2<br />

Gesamt 8,5 8,2 8,6 9,5 8,7<br />

%), aber insgesamt ist die Vermietungsanschlussquote leicht<br />

erhöht worden. So ergab sich eine Quote von 94,4 % gegenüber<br />

93,8 % im Vorjahr. Dies ist insgesamt noch unbefriedigend,<br />

da schließlich mit einer Zielquote von mehr als 100 %<br />

erst die aufgelaufenen Wohnungsleerstände nachhaltig abgebaut<br />

werden können.<br />

Die Wohnungsvergaben setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Wohnungsleerstand<br />

↗ Abnehmend seit 2004<br />

Zum Stichtag 31.12.2011 standen im Wohnungsbestand<br />

der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> insgesamt 1.081 Wohnungen<br />

leer (ab dem ersten Leerstandstag). Das entspricht<br />

12,4 % des Wohnungsbestandes. Anhand der folgenden<br />

Tabelle ist die Entwicklung des Wohnungsleerstandes im<br />

Verlaufe der letzten Jahre für die einzelnen Wohngebiete<br />

nachzuvollziehen. Erkennbar ist, dass der Wohnungsleerstand<br />

ab dem Jahr 2004 grundsätzlich kontinuierlich abnimmt<br />

– zurückzuführen ist dies natürlich insbesondere<br />

auf die Wohnungsabrisse im Rahmen des Sanierungskonzeptes.<br />

Seit dem Jahr 2009 ist warnehmbar, dass ohne<br />

Wohnungsabriss der Leerstand in den Großsiedlungen<br />

<strong>Halle</strong>-Neustadt und <strong>Halle</strong>-Silberhöhe wieder ansteigt – mit<br />

unterschiedlicher Dynamik, wie die Tabelle zeigt.<br />

Wohnungsleerstand – Angaben in % zum 31.12. des Jahres<br />

Wohnort 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

<strong>Halle</strong> - Neustadt 19,2 15,0 14,9 11,9 11,3 11,4 12,3 12,1<br />

<strong>Halle</strong> - Silberhöhe 27,6 28,4 30,1 22,0 16,5 17,7 19,7 20,7<br />

<strong>Halle</strong> Nord und Ost 7,4 7,5 7,3 10,0 9,2 13,5 7,0 3,8<br />

<strong>Halle</strong> Süd 15,2 16,4 13,1 16,1 15,2 13,6 11,1 10,9<br />

Merseburg 13,8 15,7 14,4 19,0 19,0 20,6 18,3 18,3<br />

<strong>Leuna</strong> 21,2 27,3 27,3 33,3 40,0 33,3 30,0 33,3<br />

Bad Dürrenberg 35,2 32,2 28,9 25,8 27,0 27,4 12,5 11,5<br />

Weißenfels 9,8 12,5 11,5 11,0 13,8 13,7 14,6 13,9<br />

Bitterfeld-Wolfen 30,1 30,4 32,4 24,7 18,4 11,6 12,4 7,3<br />

Gesamt 19,7 18,5 17,6 15,6 14,5 14,4 12,8 12,4<br />

Marketingaktivitäten<br />

↗ Zielgerichtet auf zu neuen Ufern:<br />

Ein Jahr voller Ideen und kreativer Neuerungen<br />

Das Jahr 2011 war geprägt von vielen Veränderungen in der<br />

Genossenschaft – so auch im Bereich Marketing. Einige Veränderungen<br />

konnten bereits abgeschlossen werden, andere<br />

dauern noch an.<br />

Der Umzug in die Innenstadt von <strong>Halle</strong> (Saale) erforderte Umgestaltungen,<br />

generierte zugleich aber auch Vorteile bei der<br />

Thematik Marketing. Eine bessere Erreichbarkeit für unsere<br />

Bestandsmieter und Mitglieder, ein Mehr an Aufmerksamkeit<br />

in der Bevölkerung und so natürlich auch bei potenziellen<br />

neuen Mietinteressenten sind nur einige positive Effekte, die<br />

durch den Umzug erreicht werden konnten.<br />

Publik und anschaulich wurde der Umzug Mietern, Mitgliedern,<br />

Geschäftspartnern und natürlich allen Interessierten<br />

am 17. Januar 2011 gemacht – hier lud die <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> &<br />

<strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> zum Tag der offenen Tür im neuen Geschäftsgebäude<br />

ein. Viele Räume waren zugänglich und wir konnten Einblicke<br />

in den täglichen Geschäftsbetrieb der Genossenschaft<br />

gewähren.<br />

Eine weitere Änderung ist im Bereich unserer eingesetzten<br />

Software erfolgt: Ziel war es, nicht nur bei der Neukundengewinnung<br />

besser und effektiver zu werden, sondern zugleich<br />

auch bei der kompetenten und zielgerichteten Bestandskundenbetreuung.<br />

Hier haben wir uns für eine so genannte CRM-<br />

Lösung entschieden. CRM bedeutet „Customer Relationship<br />

Management“ und dient der Pflege von Kundenbeziehungen.<br />

Anbieter unseres Systems ist die Flow Fact AG in Köln – hier<br />

haben wir einen starken und versierten Partner gesucht und<br />

gefunden. Zusammenfassend gesagt: CRM macht Bestandskundenbetreuung,<br />

Vertrieb, Marketing, Organisation und Service<br />

effizienter.<br />

Neben dieser Neuerung im Bereich der computerunterstützten<br />

Marketingaktivitäten haben wir unsere Website komplett<br />

erneuert. Phase I dieser Aktion ist zum jetzigen Zeitpunkt bereits<br />

abgeschlossen. Die Genossenschaft präsentiert sich nun<br />

noch offener gegenüber Besuchern der Website - die Startsei-<br />

te präsentiert das Angebot an Informationen und ist deutlich<br />

mehr geworden, die zuständigen Ansprechpartner lassen sich<br />

nun direkt über den Namen oder die jeweilige Zuständigkeit<br />

mit allen wichtigen Kontaktdaten finden, und die Wohnungssuche<br />

ist nun direkt auf der Seite möglich.<br />

Beide Medien, CRM-Software und neue Website, sind über<br />

Schnittstellen miteinander vernetzt und tauschen Informationen<br />

aus. Diese Schnittstellen ermöglichen uns nun auch, unsere<br />

Wohnungsangebote in den gängigen Immobilienportalen<br />

zu präsentieren. Durch diese zusätzliche Vermarktungsschiene<br />

wird unser Bekanntheitsgrad gesteigert und unser Ranking<br />

(Klickwert der eigenen Website) verbessert. Durch die redaktionelle<br />

Betreuung der Startseite sowie des gesamten Servicebereichs<br />

ist die Seite lebendig und informiert stets aktuell<br />

über Themen der Genossenschaft und deren Aktivitäten und<br />

Angebote.<br />

Neben diesen Maßnahmen haben wir neue Vermarktungsschilder<br />

im Einsatz. Diese orientieren sich bereits an der neuen<br />

Designlinie: transparent, klar, persönlich, wertig. Auch haben<br />

wir im vorgenannten Kontext große Teile unseres Veranstaltungsequipments<br />

neu gefertigt: Zelte, so genannte Beachflags<br />

und Roll-Ups prägen unser Erscheinungsbild bei öffentlichen<br />

Veranstaltungen und stärken zugleich unsere Präsenz und<br />

Wahrnehmung für unsere Kunden. Im letzten Jahr kamen<br />

diese bei unserer Teilnahme bei den Stadtteilfesten in <strong>Halle</strong>-<br />

Neustadt und <strong>Halle</strong>-Silberhöhe sowie unserem Mieterfest am<br />

Lutherplatz zum Einsatz. Neben diesen Veranstaltungen war<br />

die <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> auch Ende September beim<br />

großen Fest „Wir für Merseburg“, für welches sich die regionalen<br />

Wohnungsunternehmen stark machten und dieses mit<br />

initiierten, auf dem Marktplatz in Merseburg vertreten.<br />

Im Jahr 2011 war die <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> ebenfalls in<br />

den Printmedien vertreten. Mit einer zielgruppenorientierten<br />

Anzeigenkampagne wurden unsere Wohnungsangebote in<br />

der Mitteldeutschen Zeitung, in der Bild-Zeitung wie auch vereinzelt<br />

im Super Sonntag und Wochenspiegel abgedruckt. In<br />

Verbindung mit ausgewählten Bildern erfolgte die Ansprache<br />

zielgruppenorientierter als bisher. Da die Identifikation durch<br />

unsere potenziellen Kunden nicht im gewünschten Maße auf-<br />

10 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Kaufmännischer Bereich Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Kaufmännischer Bereich 11


kam, haben wir Ende des ersten Quartals unsere Personalisierungskampagne<br />

ins Leben gerufen. Gemeinsam mit dem<br />

erfahrenen Fotografen Mattias Ritzmann (http://www.matthiasritzmann.de/)<br />

wurde ein Pool an Fotografien zu verschiedenen<br />

Terminen über das ganze Jahr erarbeitet. Ziel ist es,<br />

in unseren Publikationen, wie <strong>Bauverein</strong> aktuell, Geschäftsbericht,<br />

Homepage und in etwaigen Printanzeigen auf diese<br />

Bilder zurückzugreifen. Wir erhoffen uns somit eine höhere<br />

Identifikation beim Kunden. Die gemachten Fotos konnten wir<br />

bereits nutzen in den Ausgaben 15 und 16 der <strong>Bauverein</strong> aktuell,<br />

bei der Neugestaltung der Homepage www.bauvereinhalle-leuna.de<br />

sowie bei der Gestaltung des Messeauftritts.<br />

Eine besondere Zielgruppe sind die Studenten, die einer eigenen<br />

Ansprache bedürfen. Hier gab es 2011 eine entsprechende<br />

Neuerung, die sich auch auf die Ansprache dieser und<br />

die Vergabe von Wohnungen ausgewirkt hat: Da Einschreibungen<br />

nur noch online möglich waren, sind die klassischen<br />

„vor Ort Maßnahmen“, wie Infostand, Direktansprache, etc.,<br />

weggefallen. Interessierte konnten stattdessen neben den<br />

bereits benannten Medien und Kommunikationsträgern unser<br />

Wohnungsangebot auch auf der Website des Studentenwerkes<br />

<strong>Halle</strong> finden. Ebenfalls waren wir beim so genannten<br />

„Welcome Day“ anlässlich des „Laternenfestes 2011“ in <strong>Halle</strong><br />

(Saale) als Wohnungsgenossenschaft mit dabei. <strong>Unser</strong>e Wohnungen<br />

präsentierten wir direkt am Saaleufer auf der „MS<br />

Händel“. Neugierigen und potenziellen Mietern boten wir<br />

direkt Besichtigungen ohne Abstimmung eines Vorabtermins<br />

an, selbstverständlich mit entsprechendem Fahrservice.<br />

Mitglieder<br />

Anfangsbestand am 01.01.2011 9.236<br />

Zugang 2011 584<br />

Abgang 2011 606<br />

davon Kündigung 474<br />

Übertragung 28<br />

Tod 87<br />

Ausschluss 17<br />

Schlussbestand am 31.12.2011 9.214<br />

Entwicklung der Mitgliederzahl<br />

Anzahl der Mitglieder<br />

Die Mitgliederzahl verringerte sich im Berichtszeitraum 2011<br />

von 9.236 auf 9.214 (Entwicklung des Mitgliederbestandes<br />

oben stehende Tabelle).<br />

Die Mitgliederzahl ist damit relativ konstant geblieben. Die<br />

Entwicklung spiegelt sich überwiegend in den Wohnungsvergaben<br />

und Kündigungen wieder.<br />

Förderung von<br />

Genossenschaftsanteilen<br />

Auf der Grundlage des Wohnungsbau-Prämiengesetzes kann<br />

eine Förderung des Erwerbs von Genossenschaftsanteilen<br />

erfolgen. Voraussetzung hierfür ist, dass zum Zeitpunkt der<br />

Förderung kein Bausparvertrag abgeschlossen wurde und die<br />

Richtlinien hinsichtlich der Einkommensbegrenzung eingehalten<br />

werden.<br />

Die staatliche Prämie auf der Grundlage vorgenannten Gesetzes<br />

beträgt jährlich maximal 45,00 Euro für Ledige und<br />

maximal 90,00 Euro für Verheiratete, jeweils 8,8 % bezogen<br />

auf den Höchstförderungsbetrag. Die Höchstgrenze der Förderung<br />

ist im Kalenderjahr auf eine Gesamthöhe von 512,00<br />

Euro (Ledige) und 1.024,00 Euro (Verheiratete) begrenzt.<br />

Im Berichtszeitraum waren 604 Mitglieder prämienberechtigt.<br />

Jedoch stellten davon lediglich 49 Mitglieder den Antrag<br />

auf Wohnungsbauprämie an das Finanzamt. Insgesamt wurden<br />

bis jetzt von den Finanzämtern 166,06 Euro an die Mitglieder,<br />

die von dieser Fördermöglichkeit Gebrauch gemacht<br />

haben, ausgezahlt.<br />

Mietzahlung und Mietrückstände<br />

Mahn- und Klagewesen<br />

Im Berichtszeitraum konnte die kontinuierliche Senkung der<br />

Höhe der offenen Mietforderungen weiter fortgesetzt werden.<br />

Gegenüber dem Vorjahr konnten die Forderungen um<br />

105,6 T€ abgebaut werden (siehe Diagramm Entwicklung von<br />

Mietschulden). Dieses Ergebnis konnte vor allem durch sofortiges<br />

Reagieren auf Zahlungsrückstände, die Durchführung<br />

von Hausbesuchen, die Vereinbarung von Ratenzahlungen<br />

und deren Überwachung sowie die gute Zusammenarbeit mit<br />

den Mitarbeitern der Stadt, Abteilung Wohnraumsicherung,<br />

erzielt werden.<br />

Die Nachforderungen aus den Betriebskostenabrechnungen<br />

stellten auch im vergangenen Jahr einen Schwerpunkt beim<br />

Abschluss von Ratenzahlungsvereinbarungen dar. Ausdruck<br />

der guten Qualität der Abrechnungen sind die wenigen Widersprüche,<br />

die zur Bearbeitung anstanden. Den überwiegenden<br />

Teil der 537 in 2011 abgeschlossenen Ratenzahlungsvereinbarungen<br />

im Wert von 350,5 T€ betrafen wiederum die Betriebskosten<br />

(Vereinbarungen Betriebskosten 213 über 85.041,47 €).<br />

Im Zeitraum dieses Geschäftsberichtes wurden 95 außerordentliche<br />

und fristlose Kündigungen ausgesprochen. Überwiegend<br />

waren die Mietrückstände der Kündigungsgrund.<br />

Nach Ausspruch der Kündigung sind 11 der Betroffenen aus<br />

der Wohnung ausgezogen, in 14 Fällen wurde die Kündigung<br />

durch Zahlung geheilt und in weiteren 26 Fällen wurde der<br />

Wohnraumerhalt durch eine Ratenzahlungsvereinbarung ermöglicht.<br />

Im Ergebnis wurden 49 Räumungsklagen bei Gericht<br />

eingereicht. Durch den Auszug oder durch sodann erfolgte<br />

Vergleiche kam es in 2011 letztlich in 14 Fällen zur Zwangsräumung.<br />

Mit 177 Mahnverfahren mit einem Forderungsbetrag von<br />

172,6 T€ und 12 Zahlungsklagen mit einem Streitwert von 7,8<br />

T€ vor den Amtsgerichten wurden finanzielle Außenstände<br />

der Genossenschaft geltend gemacht.<br />

In dem Berichtszeitraum stellte wiederum die Fremdhausverwaltung<br />

sowie die Bearbeitung der von der EnD-I Con übernommenen<br />

Forderungen einen hohen Arbeitsaufwand dar.<br />

Darüber hinaus war ein Teil der Mitarbeiter des Mahn- und<br />

Klagewesens mit in die Bearbeitung der anstehenden Mieterhöhungen<br />

nach § 558 BGB umfänglich eingebunden.<br />

Durch die Einbindung der in der Genossenschaft existierenden<br />

Schlichtungsstelle und in deren Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern<br />

aus dem Sachgebiet Vermietung konnten wieder<br />

eine Reihe von Problemen aus Nachbarschaftsstreitigkeiten<br />

gelöst werden, was letztlich zu einer Konfliktlösung und Kompromissfindung<br />

führte.<br />

Umlagenbuchführung Nebenkosten<br />

Die Abrechnungen für das Jahr 2010 wurden unter Beachtung<br />

der gesetzlichen Anforderungen und Einhaltung der Jahresfrist<br />

ordnungsgemäß erstellt. Im laufenden Geschäftsjahr<br />

2012 erfolgt die Vorbereitung und Abrechnung der Betriebs-<br />

und Heizkosten für den Zeitraum 01.01.2011 bis 31.12.2011.<br />

Wie auch in den vergangenen Jahren bewegte sich die Anzahl<br />

der Widersprüche auf einem verhältnismäßig niedrigen<br />

Niveau. Die Einwände betrafen zum Großteil Erläuterungen<br />

zu den ermittelten Verbrauchswerten für Wasser und Heizung,<br />

den eingestellten Rechnungsbeträgen sowie den angewandten<br />

Umlageschlüsseln.<br />

Auch in der zurückliegenden Abrechnungsperiode stellten die<br />

Versorgung unserer Wohnungen mit Wärme sowie Kalt –und<br />

Warmwasser den Hauptbestandteil der Nebenkosten dar.<br />

Die Kosten für die Wasserversorgung und Entwässerung sind<br />

von 2010 zu 2011 stabil geblieben. Erst zum 01.01.2012 wurden<br />

die Preise für Abwasser angehoben. Diese Veränderung<br />

wirkt sich allerdings erst in der Abrechnung für das Jahr 2012,<br />

mithin 2013 aus.<br />

Seit 2009 wurde seitens der Stadt <strong>Halle</strong> (Saale) der Grundsteuerhebesatz<br />

deutlich erhöht. Er stieg von 440 % im Jahr 2009<br />

auf 450 % im Jahr 2010 und lag im Jahr 2011 nunmehr bei<br />

475 %. Somit erhöhen sich die Kosten für die Grundsteuer in<br />

der noch zu erstellenden Abrechnung für 2011 erneut.<br />

Sowohl die Personen- als auch die Restmüllgebühr wurden<br />

durch die <strong>Halle</strong>sche Wasser- und Stadtwirtschaft im Jahr 2011<br />

minimal gesenkt. Die Personengebühr betrug im Jahr 2010<br />

noch 25,80 Euro, im Jahr 2011 nur noch 25,20 Euro. Auch<br />

die Kosten für die Müllentsorgung wurden reduziert. So fielen<br />

2010 zum Beispiel für die wöchentliche Entleerung einer<br />

120-Liter-Tonne 163,20 Euro an, im Jahr 2011 waren es nur<br />

noch 162,00 Euro.<br />

Dem Wirtschaftlichkeitsgebot folgend, ist seit dem 01.02.2011<br />

die Firma Innotec Abfallmanagement GmbH mit dem Müllmanagement<br />

beauftragt. Die Mitarbeiter der Firma Innotec<br />

Entwicklung der Mietrückstände<br />

und Schuldbeträge in T/Euro<br />

12 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Kaufmännischer Bereich Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Kaufmännischer Bereich 13<br />

1300,0<br />

1200,0<br />

1100,0<br />

1000,0<br />

900,0<br />

800,0<br />

700,0<br />

600,0<br />

500,0<br />

01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12<br />

Monate Januar – Dezember<br />

2010<br />

2011<br />

betreuen einen Großteil der Müllstandsplätze. Durch die Kontrolle<br />

der Müllcontainer konnte bereits eine Reduzierung des<br />

vorhandenen Volumens erreicht werden. Innotec finanziert<br />

sich ausschließlich aus dieser erreichten Reduzierung. Dadurch<br />

entstehen unseren Mietern keinerlei zusätzliche Kosten.<br />

Entwicklung der Betriebskosten<br />

(ohne Heizkostenabrechnung)<br />

8.000.000 €<br />

7.000.000 €<br />

6.000.000 €<br />

5.000.000 €<br />

4.000.000 €<br />

3.000.000 €<br />

2.000.000 €<br />

1.000.000 €<br />

0 €<br />

2007 2008 2009 2010 2011


Nebengeschäfte<br />

Gewerberäume/Garagen/PKW-Stellplätze<br />

↗ Von B wie Büro bis T wie Tattoo:<br />

Neue Mieter in unseren Räumen<br />

Im Jahr 2011 hat die <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> vier Gewerbeeinheiten<br />

neu vermietet: Im Juni zog eine Arztpraxis in<br />

die Vogelweide; diese hat in den neu sanierten Häusern der<br />

Elsa-Brändström-Straße 65 sowie der Damaschkestraße 86<br />

ihre Praxis eröffnet. Weiterhin haben wir in diesem Gebiet<br />

im Zeisigweg 1a Räumlichkeiten zur Büronutzung vermieten<br />

können. In der Silberhöhe hat ein Friseur sein Geschäft aufgegeben,<br />

die Räume haben wir aber umgehend an neue Mieter<br />

übergeben, die den Friseurladen weiterführen. Für die Räume<br />

in der unsanierten Reilstraße 124 konnten die Betreiber eines<br />

Tattoo-Studios ab 01.05.2011 als Mieter gewonnen werden.<br />

↗ Raum für Auto und Co.:<br />

Besonders Garagen sind nach wie vor begehrt.<br />

Die Nachfrage zur Anmietung von PKW-Stellplätzen ist territorial<br />

recht unterschiedlich. In einigen Wohnanlagen bietet die<br />

Genossenschaft freie Stellplätze an. So ist festzustellen, dass<br />

die Stellflächen und Garagen in <strong>Halle</strong>-Altstadt zu 91 % und in<br />

<strong>Halle</strong>-Neustadt zu 76 % ausgelastet sind; hier ist aber eine 100<br />

%ige Auslastung der 60 Garagen enthalten. In Merseburg ist<br />

die Auslastung der Stellplätze nach wie vor eher gering (46<br />

%), da die Genossenschaft an diesem Standort eine Vielzahl<br />

von Garagen besitzt, welche zu 100 % vermietet sind. In Bad<br />

Dürrenberg sind die 48 Stellplätze zu 90 % ausgelastet. Die<br />

Nachfrage und Vermietung an diesem Standort ist wieder<br />

angestiegen. In Weißenfels waren zum Jahresende nahezu 89<br />

% der Stellplätze vermietet und 97 % der dort vorhandenen<br />

Garagen. Diese eine freie Garage konnte aber bereits zum<br />

01.01.2012 wieder vermietet werden. In Bitterfeld -Wolfen<br />

sind die insgesamt 41 Stellplätze zu 39 % ausgelastet.<br />

Hotel und Appartementhaus<br />

↗ Auslastung zufriedenstellend gestiegen<br />

Im Geschäftsjahr 2011 hat sich das Geschäft im Hotel und Appartementhaus<br />

weiterhin positiv entwickelt. Die Auslastung<br />

im Hotelbereich ist auf nahezu 73 % gestiegen.<br />

Obwohl für den Bereich Geschäftstourismus ein genereller<br />

Rückgang zu verzeichnen ist, hat sich die Anzahl der Übernachtungen<br />

um 19,3 % gegenüber dem Vorjahr erhöht. Dieser<br />

positive Trend in der gestiegenen Betten- und Zimmerauslastung<br />

wird vor allem in der Umsatzentwicklung sichtbar.<br />

Auch die Umsatz- und Ertragsentwicklung für den Geschäftsbereich<br />

der möblierten Vermietung mit zeitlich begrenzten<br />

Verträgen ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.<br />

Hervorzuheben ist die weitgehend konstante Anzahl abgeschlossener<br />

Mietverträge mit Wirtschaftsunternehmen im<br />

Süden der Stadt <strong>Halle</strong>. Durch die fortschreitende konjunkturelle<br />

Entwicklung bietet sich uns die Möglichkeit, Personen<br />

mit möbliertem Wohnraum zu versorgen, die zeitlich begrenzt<br />

in Produktionsprozesse eingebunden sind. Auch für das Geschäftsjahr<br />

2012 gehen wir davon aus, dass die vorhandenen<br />

möblierten Wohnungen entsprechenden Zuspruch finden<br />

werden.<br />

Wohneigentumsverwaltung<br />

Mit dem Entlastungsbeschluss aller 54 von unserer Genossenschaft<br />

verwalteten Wohnungseigentümergemeinschaften an<br />

den Standorten <strong>Halle</strong>, <strong>Leuna</strong>, Merseburg, Bad-Dürrenberg,<br />

Weißenfels, Naumburg und Niedersachswerfen wurde von<br />

den Eigentümern die Ordnungsmäßigkeit unserer Verwaltungsarbeit<br />

bestätigt und das Vertrauen zur weiteren Zusammenarbeit<br />

ausgesprochen.<br />

Die erfolgreiche Erfassung und Bearbeitung der Daten für<br />

den Zensus 2011 als auch die vorbereitenden Maßnahmen für<br />

die Datenerfassung der zum 1. November 2011 geänderten<br />

Trinkwasserverordnung waren und sind zusätzliche Aufgaben<br />

des Verwalters, welche in Zusammenarbeit mit den Verwaltungsbeiräten<br />

der Gemeinschaften erfolgreich gelöst werden<br />

konnten. Dabei wird die geänderte Trinkwasserverordnung<br />

weiteren Handlungsbedarf im Jahr 2012 für den Eigentümer<br />

und den Verwalter bringen.<br />

Mit der Umsetzung der Forderungen aus der Heizkostenverordnung<br />

zur Erfassung der Wärmemenge für die Bereitstellung<br />

des Gebrauchswarmwassers wurden alle den Gemeinschaften<br />

gehörenden Heizungsstationen mit einem zusätzlichen Wärmemengenzähler<br />

ausgerüstet. Mit den hausfremden Eigentümern<br />

der Heizungsanlagen erfolgen derzeitig Gespräche zum<br />

Einbau der Wärmemengenzähler auf Kosten der Eigentümergemeinschaften.<br />

Steigende Verantwortung für unsere Umwelt verbunden mit<br />

einer entsprechenden Finanzierung führten zu einer weiteren<br />

Umrüstung einer Heizungsanlage und zum Einbau weiterer<br />

Hocheffizienzpumpen. Dabei legen die Eigentümer den<br />

Schwerpunkt auf erhöhte Effizienz, Wirtschaftlichkeit verbunden<br />

mit bedarfsgerechter Umweltverträglichkeit.<br />

Sämtliche Investitionen in den Wohnungseigentümergemeinschaften<br />

konnten aus der von den Eigentümern in den vergangenen<br />

Jahren angesparten Instandhaltungsrücklage bezahlt<br />

werden.<br />

Insgesamt verfügen alle Eigentümer der Wohnungseigentümergemeinschaften<br />

über ein Geldvermögen in Höhe von über<br />

2,2 Mio.Euro, und damit dürften weitere zu beschließende Investitionen<br />

finanziell abgesichert sein.<br />

EDV / Kommunikation<br />

Im 2. Quartal 2011 wurde unsere wohnungswirtschaftliche<br />

Software GES aktualisiert. Um den Ausfall so gering wie möglich<br />

zu halten, fand die Installation am Wochenende statt.<br />

Die Anpassung des Aareon-Archivs wurde durch Mitarbeiter<br />

von Aareon durchgeführt.<br />

Mit dem Aareon-NetOffice-Update 2010 werden erstmalig<br />

64 Bit auf Betriebssystemebene und Datenbankebene unterstützt.<br />

Mit diesem Update wurde GES multisessionfähig. Mittels<br />

Multisession kann man innerhalb der Aareon GUI bis zu drei<br />

parallele Sessions in verschiedenen GES-Funktionen und unterschiedlichen<br />

Unternehmensnummern mit verschiedenen<br />

GES-Anmeldungen öffnen.<br />

Ab Aareon-NetOffice-Update 2010 ist es auch möglich, im<br />

Sachbereich BDA (Business Document Administration) - Individuellen<br />

Druck Abrufe in ein PDF-Dokument umzuwandeln<br />

und Abrufdateien ins Excel zu importieren. Auch wurden die<br />

Aareon-NetOffice-Produkte, wie zum Beispiel Sidebar, BDA<br />

und Archiv, auf Microsoft Word 2010 angepasst.<br />

Im 3. und 4. Quartal wurde die Druckerlandschaft umfassend<br />

erneuert. Die Homogenisierung durch neue netzwerkfähige<br />

Arbeitsplatzdrucker führte zu einer höheren Ausfallsicherheit<br />

und Kostenersparnissen.<br />

Zur Verbesserung der Übersicht wurde ein neuer Standard für<br />

Netzwerknamen von Druckern eingeführt.<br />

Durch die Einführung von einer Fernwartungssoftware konnten<br />

wir die Reaktionszeit der IT erheblich verkürzen.<br />

Des Weiteren wurde die Serverlandschaft durch einen dritten<br />

Server erweitert. Im Rahmen dieser Erweiterung bekamen die<br />

vorhandenen Server neue Arbeitsspeicher sowie diverse Software<br />

Updates. Eine neue Firewall kommt seitdem zum Einsatz.<br />

Vorausplanend für eine Einführung von mobilen Endgeräten<br />

wurde die Möglichkeit geschaffen, E-Mails sowie Termine des<br />

Exchange Servers, über Activ Sync auf Smartphones und Tablet-PCs<br />

zu synchronisieren.<br />

Eine Erweiterung der Speicherkapazität wurde für 2012 vorbereitet.<br />

Im Dezember 2011 begannen konkrete Planungen zur umfassenden<br />

Erneuerung der Arbeitsplätze. In diesem Konzept waren<br />

höhenverstellbare 22 Zoll LCD Monitore sowie Thin Clients<br />

vorgesehen.<br />

Finanzwirtschaftliches Konzept<br />

↗ Liquidität auch in Zukunft gesichert<br />

Das finanzwirtschaftliche Konzept ist der Hauptbestandteil<br />

des betriebswirtschaftlichen Gesamtprozesses der Genossenschaft.<br />

Die effektive Nutzung unterschiedlicher Finanzierungsarten<br />

und die Mittelverwendung unterliegen kontinuierlich<br />

der finanzwirtschaftlichen Kontrolle. Die Liquidität der<br />

Genossenschaft steht im Fokus der Betrachtung, war in der<br />

Vergangenheit immer gesichert und ist gemäß mittel- und<br />

langfristiger Planung auch weiterhin gewährleistet. Höchste<br />

Priorität hat die Bedienung aller Verpflichtungen der Genossenschaft<br />

aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Bei der Bonitätseinschätzung<br />

durch die kreditgebenden Banken ist dies<br />

der wichtigste Indikator für die Einschätzung der Risikolage<br />

der Genossenschaft.<br />

Die planmäßige Entwicklung der Liquidität ist somit die Grundvoraussetzung<br />

dafür, dass das Unternehmen sich auch weiterhin<br />

erfolgreich entwickelt. Deren konsequente Beobachtung<br />

und das Umsetzen von Entscheidungen bezüglich der Finanzierungsstrategie<br />

des Unternehmens sind entwicklungsentscheitend<br />

und haben weiterhin die größte Bedeutung. Die<br />

möglichen Geldanlagen erfolgten ausschließlich unter Berücksichtigung<br />

der Einlagensicherung der entsprechenden<br />

Institute.<br />

Als wichtiger Bestandteil für die Weiterentwicklung und optimale<br />

Gestaltung aller im Unternehmen abgeschlossenen<br />

Finanzierungsgeschäfte hat sich das Darlehensmanagement<br />

etabliert. Das System der Finanzdisposition im kurz- und mittelfristigen<br />

Bereich ist Grundlage für die Sicherung der monatlichen<br />

Liquidität. Die weiterhin konsequente Abfrage der<br />

aktuellen Zinskonditionen bei den verschiedenen Kreditinstituten<br />

führte auch in diesem Geschäftsjahr zum optimalen<br />

Zins ertrag für das Unternehmen.<br />

Kontinuierlich und zielstrebig wird weiterhin die Aufmerksamkeit<br />

auf die Optimierung des Darlehensportfolios gerichtet.<br />

So haben wir für die zur Prolongation anstehenden Verträge<br />

Vereinbarungen deutlich unter dem in der Planung angenommenen<br />

Zinssatz und regelmäßig unter dem momentan geltenden<br />

Zinssatz abgeschlossen. Ergänzend zu dem Abschluss<br />

von Forwardvereinbarungen wird auch weiterhin der Wechsel<br />

von einem Kreditinstitut an einen neuen Darlehensgeber nicht<br />

ausgeschlossen, um von optimalen Konditionen partizipieren<br />

zu können.<br />

Entwicklung der Verbindlichkeiten gg.<br />

Kreditinstitute (Angaben in Tsd. Euro)<br />

16 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Kaufmännischer Bereich Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Kaufmännischer Bereich 17<br />

160.000<br />

140.000<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />

Entwicklung der Flüssigen Mittel<br />

(Angaben in Tsd. Euro)<br />

20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />

Entwicklung des Tilgungsanteils an der<br />

Annuität (Angaben in Tsd. Euro)<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

Kapitaldienst<br />

10.000<br />

8.000<br />

Zinsanteil<br />

6.000<br />

Tilgungsanteil<br />

4.000<br />

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021


Risikomanagement<br />

↗ Risiken erkennen, Chancen nutzen:<br />

Nachhaltig und sicher ins neue Geschäftsjahr<br />

In der konsequenten Nutzung eines auskunftsfähigen Risikomanagements<br />

sehen wir die Grundlage für eine wertorientierte<br />

Unternehmenssteuerung.<br />

Das vergangene Geschäftsjahr war weiterhin von den Auswirkungen<br />

der internationalen und nationalen Finanzmarktkrise<br />

und der Eurokrise und den damit verbundenen Risiken<br />

geprägt. Als Wohnungsunternehmen mit einer überdurchschnittlichen<br />

Darlehensaufnahme gilt es, angesichts solcher<br />

Krisen realistisch mögliche Risiken für das eigene Unternehmen<br />

zu erkennen. Ebenso steht es natürlich an, Chancen<br />

wahrzunehmen und zu nutzen.<br />

In den regelmäßig stattfindenden Gesprächen mit Banken haben<br />

wir intensiv unsere zukünftigen Aufgabenschwerpunkte<br />

und Interessen mit den uns finanzierenden Banken diskutiert.<br />

Damit verfolgen wir neben einer wertorientierten Unternehmensführung<br />

die Ziele, unser Unternehmen erfolgreich weiter<br />

zu entwickeln und gegenüber allen Mitgliedern und den Kapitalgebern<br />

Vertrauen zu erhalten und nachhaltig zu sichern.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 wurden fünf Darlehen mit einem Restkapital<br />

in Höhe von insgesamt 4.811,4 Tsd. Euro prolongiert.<br />

Durch die Übernahme von Darlehen zweier Banken sowie die<br />

vorzeitige Auflösung des DIL II-Vertrages sind Neuordnungen<br />

in Höhe von gesamtheitlich 45.119,4 Tsd. Euro erfolgt. Von<br />

diesem Portfolio sind 40.087,2 Tsd. Euro über Swap-Verträge<br />

gesichert.<br />

Die weitergehende Vernetzung zwischen Controlling, Frühwarnsystemen<br />

und internem Kontrollsystem entwickelt sich<br />

zum Erfolgsfaktor für die Unternehmensleitung.<br />

Im Rahmen der mittel- und langfristigen Planung werden<br />

Grundlagen für die Auswertung der Unternehmensergebnisse<br />

gelegt. Diese Informationen werden als kontinuierliche<br />

Berichterstattung weiterverarbeitet, deren wesentliche Bereiche<br />

sich auf die Identifikation von Risiken in regelmäßig<br />

zu überprüfenden und gegebenenfalls neu zu definierenden<br />

Beobachtungsbereichen inner- und außerhalb der Genossenschaft<br />

erstrecken.<br />

Risikobereiche, welche von „außen“ auf<br />

das Wohnungsunternehmen wirken, sind:<br />

→ das Kreditrisiko<br />

→ das Marktrisiko und<br />

→ das Rechtsrisiko.<br />

Risikoindikatoren aus dem<br />

Wohnungsunternehmen heraus sind:<br />

→ die Vermietungsergebnisse<br />

→ die Liquiditätsentwicklung<br />

→ die Fremdkapitalzinsentwicklung<br />

→ die Sanierungs- und Instandhaltungsaufwendungen<br />

Die Anforderungen an die Berichterstattungen nehmen dabei<br />

weiter zu. Das Ziel bleibt es, wirtschaftliche Daten und Informationen<br />

in auswertbarer Form zur Verfügung zu stellen.<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Kaufmännischer Bereich 19


Technischer Bereich<br />

Allgemeines<br />

↗ Wunschgemäße Entwicklung in Sachen Modernisierung<br />

Im Geschäftsjahr 2011 haben wir den genossenschaftlichen<br />

Wohnungsbestand weiter modernisiert und konnten den<br />

Vollmodernisierungsgrad auf 67,0 % erhöhen. Der teilsanierte<br />

Bereich umfasst damit 32,6 % des gesamten Wohnungsbestandes,<br />

und lediglich 0,4 % aller Objekte sind noch unsaniert.<br />

Anteiliger Sanierungsgrad im Bestand der Genossenschaft:<br />

Teil des Ziegeldachs der Brucknerstraße 1– 8, 06110 <strong>Halle</strong> (Saale). Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Technischer Bereich 21<br />

70,0 %<br />

60,0 %<br />

50,0 %<br />

40.0 %<br />

30,0 %<br />

20,0 %<br />

10,0 %<br />

0,0 %<br />

Folgendermaßen teilt sich der Modernisierungsgrad auf die einzelnen Wohngebiete auf:<br />

100,0 %<br />

80.0 %<br />

60,0 %<br />

40,0 %<br />

20,0 %<br />

0,0 %<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

vollsaniert teilsaniert unsaniert<br />

<strong>Halle</strong>-Neustadt <strong>Halle</strong> Südstadt <strong>Halle</strong> Nord <strong>Halle</strong> Süd Merseburg <strong>Leuna</strong> Bad Dürrenberg Weißenfels Bitterfeld-<br />

+ Silberhöhe + Ost Wolfen<br />

vollsaniert teilsaniert unsaniert<br />

Mit dem im Vergleich zu Wettbewerbern sehr hohen Modernisierungsgrad<br />

des Wohnungsbestandes ist die Genossenschaft<br />

in der Lage, an vielen Standorten attraktiven Wohnraum anbieten<br />

zu können. An den Standorten in <strong>Halle</strong> ist es in Teilbereichen<br />

möglich und mittelfristig auch notwendig, weitere<br />

Gebäude zu modernisieren. <strong>Unser</strong>e Zielsetzung ist es dabei,<br />

zunächst die verbliebenen noch unsanierten Bestände zu<br />

sanieren, aber auch teilsanierte Wohnungsbestände in den<br />

Großsiedlungsstandorten weiter zu entwickeln.<br />

Für die Genossenschaft bleibt es nach wie vor wichtig, den<br />

bereits in der Vergangenheit vollsanierten Wohnungsbestand<br />

weiterhin attraktiv zu halten – für potenzielle Neukunden<br />

ebenso wie für die Bestandskunden. Hier stehen als so<br />

genannte Nachqualifizierungsmaßnahmen der Wohnungsbestände<br />

vor allem nachträgliche Balkonanbauten und Grundrissveränderungen<br />

im Mittelpunkt des Interesses, beachtenswert<br />

ist aber auch die jeweilige Kundennachfrage.<br />

Der Modernisierungsgrad im Gesamtbestand beträgt zum<br />

Ende des Geschäftsjahres 83,83 % (durch die hälftige Hinzurechnung<br />

des teilsanierten Bestandes zum vollsanierten Portfolio).<br />

Damit entwickelten sich im Geschäftsjahr der Modernisierungsgrad<br />

und die Reife des Portfolios wunschgemäß weiter.<br />

Um eine möglichst hohe Zufriedenheit mit dem bewohnten<br />

Wohnraum zu erreichen und die starke Bindung an die Genossenschaft<br />

zu erhalten, ist bei jedem Mieterwechsel die Wahl<br />

des Standards bei Wiederherstellung der Wohnung besonders<br />

wichtig. Jeder einzelne Kunde soll eine individuelle Wohnung<br />

angeboten bekommen, so wie es auch im <strong>Unternehmensleitbild</strong><br />

der Genossenschaft gefordert ist.<br />

Dies gilt selbstverständlich auch für Modernisierungen während<br />

des laufenden Mietverhältnisses, um die Wohnung aktuellen<br />

Anforderungen anzupassen. Erweiterbar ist diese Modernisierung<br />

für Bestandskunden durch die kostenfreie und<br />

informative Beratung hinsichtlich der Anpassungen der Wohnungsausstattung<br />

für die jeweiligen Altersgruppen.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 haben wir die bereits zum Ende des<br />

Jahres 2009 eingeführte neue dreigliedrige Abstufung zur<br />

Wohnungsinstandsetzung fortgesetzt, um zielgerichteter die


vorhandenen Mittel einzusetzen. Das Hausbewirtschaftungsergebnis,<br />

als wichtiger Indikator für den Erfolg der Genossenschaft<br />

im Kerngeschäft, wird durch die steuernde Wirkung der<br />

abgestuften Wiederherstellungsvarianten spürbar entlastet.<br />

<strong>Unser</strong> Hauptaugenmerk lag im Jahr 2011 aber darauf, den<br />

Mitteleinsatz noch sparsamer zu gestalten und zugleich den<br />

Abstimmungsprozess zwischen der erwünschten steuernden<br />

Wirkung in den einzelnen Wohnungsbeständen und dem Ziel,<br />

jedem Kunden seine individuelle Wohnung zu bieten, noch zu<br />

verfeinern.<br />

Durch die Hausmeister der Genossenschaft werden auch weiterhin<br />

alle Kunden vor Ort direkt betreut. Dies ist ein Service,<br />

den wir als kundenorientierte Genossenschaft für selbstverständlich<br />

und auch unverzichtbar halten; unsere Kunden bestätigen<br />

uns immer wieder den Wert dieser Dienstleistung.<br />

Die Hausmeister werden bei kleinen Reparaturarbeiten, die<br />

rund um die Wohnung anfallen können, durch die Handwerker<br />

unseres Regiebetriebes unterstützt. Dabei gilt grundsätzlich,<br />

dass all die Leistungen, die durch eigene Handwerker<br />

und Hausmeister nicht selbst in besserer Qualität zeitnah und<br />

zugleich preiswerter erbracht werden können, an Handwerksbetriebe<br />

und Unternehmen ausschließlich aus der Region vergeben<br />

werden.<br />

Alle technischen Gesamtmaßnahmen und umfangreicheren<br />

Instandsetzungsmaßnahmen im Gebäudebestand werden<br />

sowohl durch eigene Mitarbeiter aus dem Bereich Bautechnik<br />

als auch in Einzelfällen durch qualifizierte Architekten und<br />

Fachplaner umfassend und professionell betreut.<br />

In den jeweiligen fest zugeordneten Betreuungsbezirken unserer<br />

Wohngebiete koordinieren eigene Instandhaltungstechniker<br />

in Teamarbeit mit den Verwaltern und Wohnungsvermietern<br />

die wichtige laufende Instandhaltung der Gebäude<br />

und Wohnungen ebenso wie die Wiederherstellung der Vermietbarkeit<br />

einzelner Leerwohnungen. Gerade die 2011 neu<br />

eingeführte Teamstruktur sorgt im Sinne der Kunden für sehr<br />

kurze Abstimmungswege zwischen dem Verwalter, der beispielsweise<br />

durch einen Mieter über ein technisches Problem<br />

informiert wird und dem dafür zuständigen Techniker Bescheid<br />

sagt.<br />

Alle Maßnahmen gebündelt sorgen dafür, dass wir unseren<br />

hohen Anspruch an unsere Arbeit erfüllen können. Im Ergebnis<br />

haben wir eine gute erhaltene Gebäudesubstanz und ein<br />

gepflegtes und attraktives Wohnumfeld in den Wohnanlagen<br />

der Genossenschaft vorzuweisen, damit unsere Kunden sich<br />

auch weiterhin bei uns wohlfühlen.<br />

Instandsetzung und Modernisierung<br />

↗ Langfristige Maßnahmen: Erneuerung von Grund auf<br />

Sorgfältige Sanierung und komplexe Baumaßnahmen kosten<br />

Zeit. Manche unserer größeren Vorhaben laufen daher über<br />

mehrere Jahre. So lag im Jahr 2011 unser Fokus auf einigen<br />

Objekten in <strong>Halle</strong>: Damaschkestraße 86-94, Zeisigweg 1, 1a,<br />

18 und 19 und Elsa-Brändström-Straße 65. Wir haben die Arbeiten<br />

dort vorangetrieben und konnten die umfangreichen<br />

Modernisierungen abschließen. Im 1. Bauabschnitt haben wir<br />

die Außenanlagen und damit verbunden die PKW-Stellflächen<br />

fertig gestellt. Trotz widriger Witterungsbedingungen konnten<br />

wir die PKW-Stellflächen am 15.05.2011 zur Nutzung übergeben.<br />

Im 2. Bauabschnitt, der die Wohnungen im Zeisigweg 18, 19,<br />

Damaschkestraße 86-89 und in der Elsa-Brändström-Straße<br />

65 beinhaltet, haben wir bereits im Herbst 2010 mit den Gewerken<br />

Abbruch, Rohbau und Innenausbau begonnen. Der<br />

Leistungsumfang entspricht dem des 1. Bauabschnitts: Einbau<br />

neuer Wohnungsinnentüren, neuer Heizungs-, Lüftungs- und<br />

Sanitäranlagen, teilweise geflieste Bäder und Küchen sowie<br />

der Einbau einer zeitgemäßen Elektroanlage. Der Fußboden<br />

im Wohnbereich wurde mit Holzdielung belegt und eingepflegt.<br />

Wärmedämmmaßnahmen haben wir gemäß EnEV 2007<br />

durchführen lassen. An die meisten Wohnungen haben wir<br />

Balkone anbauen können. Die Außenanlagen haben wir umgestaltet<br />

und in diesem Zusammenhang 15 PKW-Stellflächen<br />

geschaffen, die seit dem 19.09.2011 genutzt werden können.<br />

Eine weitere langfristige Baumaßnahme ist die Komplexsanierung<br />

der Brandenburger Straße 10 und 11. Bereits im Jahr<br />

2010 starteten wir mit diesem Vorhaben. Im Jahr 2011 haben<br />

wir die Abbruch- und Rohbauarbeiten im Gebäude weitergeführt.<br />

Die starke Schädigung der vorhandenen Bausubstanz<br />

machte eine grundhafte Sanierung einschließlich Schwammbekämpfung<br />

notwendig. Die Grundrisse der Wohnungen<br />

haben wir grundlegend verändert und an heutige Bedürfnisse<br />

angepasst. Es entstanden sechs 2-Raum-Wohnungen,<br />

eine 3-Raum-Wohnung, drei 4-Raum-Wohnungen und zwei<br />

5-Raum-Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 49 und 152<br />

m². In den Wohnungen sind die Wohnungsinnentüren erneuert<br />

bzw. saniert worden, die Wohnungseingangstüren haben<br />

wir soweit wie möglich saniert oder dem Original nachempfunden.<br />

Bäder und Küchen erhielten zum Teil Fliesen, Heizungs-,<br />

Lüftungs- und Sanitäranlagen haben wir nach neuem Standard<br />

eingebaut. Den Fußboden haben wir im Wohnbereich mit<br />

Parkett belegt. Die gesamte Elektroanlage einschließlich der<br />

Hausanschlüsse, Steigleitungen und Gegensprechanlagen ist<br />

erneuert worden.<br />

Im Einvernehmen mit dem Denkmalschutz und unter Einhaltung<br />

der EnEV 2007 haben wir Wärmedämmmaßnahmen an<br />

den Außenwänden, den Kellerdecken und im Dachbereich<br />

durchgeführt.<br />

Im Außenbereich konnten wir im Rahmen der Umgestaltung<br />

11 PKW-Stellflächen, einen Müllcontainerplatz und einen<br />

Sandkasten realisieren. Im I. Quartal 2012 werden die letzten<br />

Arbeiten in der Außenanlage durchgeführt: Alle Wohnungen<br />

erhalten einen Balkon bzw. eine Terrasse. Die endgültige Fertigstellung<br />

ist für April 2012 vorgesehen.<br />

Neben den zwei beschriebenen Komplexmodernisierungen<br />

haben wir folgende Maßnahmen realisiert:<br />

<strong>Halle</strong>-Neustadt<br />

Unstrutstraße 7-9<br />

→ Aufzug – Umbau der Kabinen und Schachttüren<br />

→ Erneuerung der Steuerung mit Bedien- und<br />

Anzeigeelementen<br />

<strong>Halle</strong>-Silberhöhe<br />

Freyburger Straße und Staßfurter Straße<br />

→ Dachabdichtung der Hausanschlussstationen<br />

Weißenfels<br />

Moritz-Hill-Straße 68-72<br />

→ Einbau einer Lüftungsanlage<br />

Weißenfels<br />

Lisztstraße 15<br />

→ Fertigstellung Balkonanbau<br />

Bad Dürrenberg<br />

Breite Straße 22-30<br />

→ Erneuerung Eingangstreppenstufen<br />

Instandhaltung Wohngebäude<br />

↗ Engagiert vor Ort: Über 3.000 Reparaturen ausgeführt<br />

Auch im vergangenen Jahr haben die Handwerker des Regiebetriebes<br />

große Anstrengungen unternommen, um die<br />

Wohnqualität unserer Mieter zu verbessern. So sind im Jahr<br />

2011 über 3.000 Reparaturaufträge in den Gewerken Sanitär,<br />

Maler, Maurer und Tischler abgearbeitet worden, stets unter<br />

der Maßgabe, die Arbeiten schnell, in guter Qualität und zur<br />

Zufriedenheit unserer Mieter zu erledigen.<br />

Um das unmittelbare Wohnumfeld unserer Mieter aufzuwerten<br />

und zu verschönern, gab es neben diesen Kleinaufträgen<br />

noch folgende Schwerpunktaufgaben zu erledigen:<br />

→ In der Dessauer Straße 159 bis 173 und im Kornblumenweg<br />

1 und 2 haben unsere Maler die Eingangsbereiche vom Kellereingang<br />

bis zu den Erdgeschosswohnungen renoviert.<br />

→ In der Mindener Straße 5-19 sind die Hauseingänge mit<br />

einem neuen Farbanstrich versehen worden.<br />

→ Im Einzugsgebiet Merseburg haben unsere Handwerker die<br />

Vordächer der Hauseingänge gereinigt.<br />

→ 30 Garagentore in <strong>Halle</strong>-Neustadt erhielten einen neuen<br />

Farbanstrich.<br />

→ Zur Erhaltung der Bausubstanz sind in 110 Wohnungen<br />

Wartung und Einstellung der Fenster durchgeführt worden.<br />

→ In verschiedenen Liegenschaften haben unsere Facharbeiter<br />

an den Hauseingängen defekte Treppenstufen erneuert.<br />

Diese Arbeiten sollen auch in diesem Jahr fortgeführt werden.<br />

→ Wie in jedem Jahr, boten wir den Service von Wohnungsöffnungen<br />

während der Geschäftszeiten an, den unsere Mieter<br />

auch wieder genutzt haben.<br />

Hausbewirtschaftung<br />

↗ Mit Verantwortung und Feingefühl<br />

Die Abteilung für Hausbewirtschaftung sorgt dafür, dass ein<br />

schönes, sauberes Wohnumfeld und eine hohe Sicherheit im<br />

technischen Bereich zur Zufriedenheit unserer Mieter beitragen.<br />

Zu den Hauptaufgaben der Abteilung zählen neben<br />

der Absicherung einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung<br />

unserer Liegenschaften vor allem die Aufrechterhaltung und<br />

Durchsetzung von Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit in un-<br />

seren Gebäuden und deren Umfeld. Einen entscheidenden<br />

Beitrag dazu leisten unsere Technischen Hauswarte, indem sie<br />

kontrollieren, ob die Arbeiten der Straßen- und Gehwegreinigung,<br />

des Winterdienstes, der Müllentsorgung und der Grünlandpflege<br />

sorgfältig durchgeführt werden.<br />

Im Rahmen der Absicherung unserer Verkehrssicherungspflicht<br />

erfüllen unsere Technischen Hauswarte verantwortungsvolle<br />

Aufgaben: Regelmäßig kontrollieren sie das Wohnumfeld-<br />

und die Gebäude, dazu gehören unter anderem auch<br />

Fahrstuhl-, Dach-, Keller-, Treppenhauslicht- und Leerwohnungskontrollen.<br />

Die zuverlässige Betreuung unserer Mieter vor Ort wird ebenfalls<br />

von den Technischen Hauswarten abgesichert. In ihren<br />

täglichen Sprechstunden können Reparaturen angemeldet<br />

und, wenn gewünscht, auch Termine zu deren Abarbeitung<br />

vereinbart und natürlich auch anderweitige Probleme diskutiert<br />

werden.<br />

Um unsere Wohngebäude in Stand zu halten, haben unsere<br />

Technischen Hauswarte insgesamt 2.567 Kleinreparaturen als<br />

Eigenleistung erbracht. An den Regiebetrieb unserer Genossenschaft<br />

haben sie 1.019 Reparaturaufträge weiter geleitet.<br />

An Fremdfirmen wurden weitere 3.320 Reparaturaufträge<br />

vergeben.<br />

Außerdem wurden im Geschäftsjahr 2011 durchschnittlich folgende<br />

Leistungen von den Technischen Hauswarten erbracht:<br />

→ Betreuungsleistungen 58,8 %<br />

→ Verwaltung 19,4 %<br />

→ Instandhaltung/Kleinreparaturen 20,3 %<br />

→ Betreuung Rückbauflächen 0,1 %<br />

→ Fremdhausverwaltung – Denkmal GmbH 0,6 %<br />

→ Eigentumsverwaltung 0,8 %<br />

Letztlich ist auch die Durchführung von Befragungen und, bei<br />

entsprechendem Ergebnis, der Abschluss von Verträgen zur<br />

Hausreinigung ein Beitrag der Abteilung zu mehr Kundenzufriedenheit.<br />

Wohnumfeldmaßnahmen<br />

↗ Pflegen und pflanzen<br />

Im Jahr 2011 stand die Pflege der vorhandenen Freiflächen<br />

im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Je nach Vegetation<br />

standen folgende Pflegemaßnahmen an: Rasenmahd, Bodenbearbeitung,<br />

Heckenschnitt, Baumrodungen und Kronenpflegeschnitt.<br />

Außerdem pflanzten wir neue Bäume und erfüllten<br />

damit die Auflagen vom Umweltamt nach Baumersatzpflanzungen.<br />

22 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Technischer Bereich Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Technischer Bereich 23


Corporate Governance Bericht<br />

Fassadendetail Wolfsburger Straße, 06126 <strong>Halle</strong> (Saale).<br />

↗ <strong>Unser</strong>en Mitgliedern verpflichtet<br />

Ein Corporate Governance Codex richtet sich in erster Linie<br />

an börsennotierte Gesellschaften und Unternehmen. Bereits<br />

zum Jahresabschluss 2009 haben wir in der Genossenschaft<br />

die Entscheidung getroffen, als große Wohnungsgenossenschaft<br />

den Empfehlungen und Anregungen dieses Codex<br />

grundsätzlich zu folgen.<br />

Leitlinie war und ist hierbei der Gedanke, dass eine Wohnungsgenossenschaft<br />

im Gegensatz zu börsennotierten Gesellschaften<br />

und kapitalmarktorientierten Wohnungsunternehmen<br />

in aller erster Linie den Interessen ihrer Anteilseigner, den<br />

Transparenz<br />

↗ Wissen, was Sache ist<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat der Genossenschaft ist grundsätzlich zuständig<br />

für die Unternehmensüberwachung. Der Aufsichtsrat besteht<br />

im Berichtszeitraum aus zehn Mitgliedern. Neben der<br />

Überwachung und Beratung des Vorstandes ist er zuständig<br />

für die Bestellung der Vorstandsmitglieder und die Festlegung<br />

der Vorstandsvergütung. Der Aufsichtsrat organisiert einen<br />

Teil seiner überwachenden und beratenden Tätigkeiten durch<br />

Ausschüsse, die er aus seiner Mitte bildet. Aufsichtsrat und<br />

Vorstand pflegen über die wesentlichen Aspekte der Genossenschaft<br />

einen ständigen vertrauensvollen Dialog.<br />

Vorstand<br />

Der Vorstand der Genossenschaft besteht aus einem Vorstandsvorsitzenden<br />

und gemäß Satzung einem weiteren Mitglied.<br />

Die Geschäftsordnung regelt die Geschäftsverteilung des<br />

Vorstandes. Zu den wesentlichen Aufgaben des Vorstandes<br />

Vergütungsbericht<br />

Vergütung des Vorstandes<br />

Der Vorstand besteht aus einem hauptamtlichen und einem<br />

nebenamtlichen Vorstandsmitglied. Die Vorstandsvergütung<br />

gliedert sich in einen fixen und einen variablen Vergütungsanteil.<br />

Der variable Vergütungsanteil bemisst sich an der Entwicklung<br />

und Erreichung relevanter wirtschaftlicher Kennzahlen,<br />

die insbesondere die nachhaltig erfolgreiche Entwicklung<br />

der Genossenschaft zum Ziel haben. Wesentliche Indikatoren<br />

sind hierfür die Entwicklung des Vermietungsergebnisses, die<br />

Entwicklung des Hausbewirtschaftungsergebnisses sowie die<br />

Entwicklung des Cashflows. Entsprechend des Grades der jeweiligen<br />

Zielerreichung wird die erfolgsabhängige Vergütung<br />

mit einer Einmalzahlung im Jahr gewährt.<br />

Die Vorstandsmitglieder haben Anspruch auf eine betriebliche<br />

Altersversorgung. Dem hauptamtlichen Vorstandsmitglied<br />

Genossenschaftsmitgliedern, verpflichtet ist. Hierzu ist eine<br />

entsprechende Auffassung von der prinzipiellen Aufgabe der<br />

Genossenschaft erforderlich, eine damit korrespondierende<br />

Unternehmensverfassung und besondere Ansprüche an die<br />

Unternehmensführung.<br />

Schon in den vergangenen zwei Geschäftsjahren haben wir<br />

zum Bereich Corporate Governance berichtet. Nachfolgend<br />

geben wir zu den Themen Offenheit und Transparenz, Nachhaltigkeit<br />

und soziale Verantwortlichkeit ausführlich Auskunft.<br />

zählt die Führung der Genossenschaft, die Entwicklung, Festlegung<br />

und Kommunikation der Unternehmensstrategie sowie<br />

Anleitung der Mitarbeiter. Der Vorstand veröffentlicht den<br />

Jahresabschluss und informiert den Aufsichtsrat regelmäßig<br />

rechtzeitig und umfassend über alle wesentlichen Aspekte der<br />

Geschäftsentwicklung der Genossenschaft.<br />

Verpflichtung zur Transparenz<br />

Die Genossenschaft stellt ihren Jahresabschluss, bestehend<br />

aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang und Lagebericht,<br />

den gesamten Geschäftsbericht sowie darüber hinaus<br />

weitere wichtige Informationen auf der Internetseite der Genossenschaft<br />

zur Verfügung. Auf diesem Wege können grundsätzlich<br />

alle Mitglieder über Belange der Genossenschaft informiert<br />

werden, aber auch die Öffentlichkeit kann gewünschte<br />

Informationen schnell und unkompliziert erhalten.<br />

wird ein Dienstwagen auch zur privaten Nutzung zur Verfügung<br />

gestellt. Die Gesamtvergütung des Vorstandes gliedert<br />

sich im Geschäftsjahr 2011<br />

→ feste Vergütung 158.580,00 €<br />

→ variable Vergütung 33.995, 72 €<br />

→ Gesamtvergütung 192.575,72 €<br />

Vergütung des Aufsichtsrates<br />

Die zehn Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten eine Jahresvergütung<br />

von insgesamt 64.800,00 Euro. In dieser Vergütung<br />

ist die Vergütung für jede gemeinsame Sitzung von Vorstand<br />

und Aufsichtsrat, Ausschusssitzungen, Fahrtkosten und ähnliche<br />

Aufwendungen enthalten.<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Corporate Governance Bericht 25


Nachhaltigkeitsbericht<br />

Fenster des historischen Fachwerkgebäudes Mittelstraße 17/18, 06108 <strong>Halle</strong> (Saale).<br />

Allgemeines<br />

↗ Langfristigkeit im Blick<br />

Nachhaltig ist bereits das Geschäftsmodell einer Genossenschaft<br />

selbst: Langjährige Vertragsbeziehungen zu den Kunden,<br />

die demokratisch legitimierte Kontrolle der Mitgliedervertreter<br />

und ein grundsätzlicher Verzicht auf kurzfristiges<br />

Renditestreben, stattdessen die Erfüllung eines weitreichenden<br />

„Versorgungsauftrages“ kennzeichnen nachhaltiges<br />

Wirtschaften.<br />

Zur Ergänzung und Vertiefung dieser grundsätzlichen Position<br />

der Genossenschaft wird im Geschäftsbericht der Genossenschaft<br />

dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein eigener Berichtsteil<br />

gewidmet. In diesem Nachhaltigkeitsbericht werden verschiedene<br />

inhaltliche Aspekte des täglichen Wirtschaftens der Genossenschaft<br />

miteinander verknüpft.<br />

Das Kapitel Umwelt beschäftigt sich mit der Verantwortung<br />

bei der Weiterentwicklung unseres Immobilienbestandes,<br />

der wir uns angesichts der weltweiten Preisentwicklung bei<br />

Energieträgern zukünftig noch intensiver stellen werden. Soziale<br />

Verantwortung umschreibt die Darstellung der Personalentwicklung<br />

und die inhaltlichen Ansprüche an diese Maßnahmen.<br />

Das Kapitel Gesellschaftliches Engagement benennt<br />

nicht nur die Institutionen, die durch uns unterstützt werden,<br />

sondern auch die Regeln, denen wir bei der Wahrnehmung<br />

der gesellschaftlichen Aufgaben folgen. Im Mittelpunkt unserer<br />

Bemühungen stehen aber immer die Mitglieder und<br />

Mieter unserer Genossenschaft und der Dialog mit ihnen und<br />

den vielfältigen anderen Ansprechpartnern, wie beispielsweise<br />

Banken, Dienstleistern und Verwaltungen.<br />

Im Dialog mit den Ansprechpartnern<br />

↗ Offen für den Austausch<br />

Nach unserer Überzeugung kann Verständnis für das jeweilige<br />

Handeln der Genossenschaft und Vertrauen zu den handelnden<br />

Personen immer nur dann entstehen, wenn der beständige<br />

Dialog zu allen Ansprechpartnern aufrecht erhalten wird.<br />

Diesem Anspruch folgen Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft,<br />

indem beispielsweise regelmäßig vor der gemeinsamen<br />

Sitzung von Aufsichtsrat und Vorstand eine<br />

Sprechstunde von Vertretern beider Organe für interessierte<br />

Mitglieder und Mieter angeboten wird. Ein Vorstandsmitglied<br />

oder im Bedarfsfall eine kompetente Stellvertretung aus dem<br />

Leitungskreis der Genossenschaft ist darüber hinaus regelmäßig<br />

an jedem Standort der Genossenschaft viermal im Jahr zu<br />

Mietersprechstunden vor Ort.<br />

Angesichts des umfangreichen Darlehensbestands der Genossenschaft<br />

sind intensive Beratungsrunden - in der Regel einmal<br />

jährlich mit den Gläubigerinstituten - ein unverzichtbares<br />

Element zur Transparenz und Dialog. In diesen Gesprächen<br />

kann sowohl über die erreichten Ergebnisse aber auch zukünftige<br />

Herausforderungen für die Genossenschaft zielgerichtet<br />

und offen diskutiert werden.<br />

Umwelt<br />

↗ Sinnvoll Energie sparen<br />

Der wahrnehmbare Klimawandel, die Erdbebenkatastrophe<br />

in Japan mit der anschließenden Zerstörung eines Kernkraftwerkes<br />

und der daraufhin auch in Deutschland unerwartet<br />

rasch vollzogene Ausstieg aus der Kernenergie erfordert Konsequenzen<br />

auch im Handeln der Genossenschaft. Dazu tragen<br />

die beständig steigenden Kosten für alle Energieträger bei.<br />

Auch im Jahr 2011 sind die Kosten für Energie wieder um 10 %<br />

angestiegen, für Haushaltsenergie um 9,5 %. Diese Entwicklungen,<br />

die Energieeinsparungen im großen Umfang alleine<br />

aus Kostengründen erfordern und zugleich die Energieerzeugung<br />

vor allem verstärkt über die so genannten regenerativen<br />

Energieträger zur Folge haben, ist die Wohnungswirtschaft<br />

dazu verpflichtet, sich zu der wichtigen Rolle bei der Einsparung<br />

von Energie und damit auch der CO 2 -Emissionen zu bekennen.<br />

Berechtigterweise wurde hier von den Wohnungsunternehmen<br />

mehr Engagement durch die Politik und vermehrt<br />

auch durch weite gesellschaftliche Kreise, nicht zuletzt auch<br />

die Mieter gefordert. Die jüngsten Entwicklungen, die auf<br />

eine immer drastischere Verschärfung der Energieeinsparverordnung<br />

hinauslaufen und damit das Bauen und letztendlich<br />

Wohnen immer weiter verteuern, sind allerdings kritikwürdig.<br />

Schließlich haben die Wohnungsunternehmen in den neuen<br />

Bundesländern einen ausgezeichneten Stand bei der Vermeidung<br />

von Treibhausgasen aufgrund der hohen Modernisierungsleistung<br />

in den letzten 20 Jahren erreicht. Die nun kurzfristig<br />

gewünschten energetischen Verbesserungen werden<br />

aber nur von allen Beteiligten finanzier- und damit umsetzbar<br />

sein, wenn im ausreichenden Umfang Fördermittel zur Verfügung<br />

gestellt werden, die ein überproportionales Anwachsen<br />

der Mieten bei nur noch geringen zusätzlichen Energieeinsparungen<br />

verhindern helfen.<br />

Die Genossenschaft zeichnet sich durch die Bestandsentwicklungsmaßnahmen<br />

mit einem Vollmodernisierungsgrad von<br />

über 67 % des Wohnungsbestandes aus (Vorjahr 65 %), ein<br />

großer Teil davon ist auch nach aktuellen Maßstäben – hinsichtlich<br />

der energetischen Qualitäten - vorbildlich. Ein weiteres<br />

Drittel der Bestände ist teilmodernisiert und tatsächlich<br />

weniger als ein Prozent der Bestände sind völlig unsaniert und<br />

weisen damit keine energetischen Sanierungen auf.<br />

Bei den aktuellen Modernisierungsmaßnahmen steht vor dem<br />

Hintergrund der geforderten gesetzlichen energetischen Standards<br />

(gegenwärtig noch die Energieeinsparverordnung 2009)<br />

auch der Anspruch der Genossenschaft, Maßnahmen mit möglichst<br />

hohem Potenzial an CO 2 -Einsparung zu verwirklichen. So<br />

werden beispielsweise alle Maßnahmen, die an Gebäudefassaden<br />

ausgeführt werden, grundsätzlich mit Wärmedämmverbundsystemen<br />

kombiniert, um den Wärmebedarf insgesamt<br />

zu senken und damit einen wichtigen Beitrag gegen die zunehmende<br />

weltweite Erwärmung zu erbringen. Diese Verfahrensweise<br />

wird seit dem Jahr 2007 auch bei Sanierungen von<br />

Fassaden im Altbaubestand und, wo möglich, auch bei Denkmälern<br />

verfolgt (dies wurde auch bei der denkmalgeschützten<br />

Straßenfassade an der Brandenburgerstraße 10 angewandt).<br />

Stetig steigende Energiepreise und damit steigende Betriebskosten<br />

unserer Kunden erfordern allerdings noch weiterge-<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Nachhaltigkeitsbericht 27


hende Maßnahmen. Mit dem Contractor EnD-I Con GmbH,<br />

an dem die Genossenschaft zu 50 % beteiligt ist, konnte die<br />

Genossenschaft weitere innovative Maßnahmen umsetzen.<br />

Seit der Heizperiode 2011/2012 sorgt ein Blockheizkraftwerk<br />

(Kraft-Wärme-Kopplung) in zwei sanierten gründerzeitlichen<br />

Wohnhäusern in <strong>Halle</strong> für die effiziente Wärmeerzeugung und<br />

preisgünstige Elektroenergie für die Mieter.<br />

Für eine höhere Stabilität der Betriebskosten der Mieter oder<br />

sogar eine Senkung der Kostenbelastung führen wir weitere<br />

Maßnahmen im Bestand zur Energieeinsparung durch.<br />

Die im Jahre 2009 in Betrieb genommene Anlage zur Überwachung<br />

und Fernbedienung von Hausanschlussstationen für<br />

Fernwärme haben wir weiter ausgebaut. Konnten 2010 durch<br />

diese innovative Anlage die Regler von 26 Stationen bedient<br />

werden, so sind es zum Abschluss des Jahres 2011 bereits<br />

28 Stationen. Mit Hilfe eines Diagnosesystems können Parameter<br />

abgefragt, Fehlermeldungen analysiert und die Stationen<br />

gewartet werden. Außerdem ermöglichen detaillierte<br />

Aufzeichnungen von der Fahrweise der Stationen vielfältige<br />

Auswertungen zu möglichen Optimierungen und Verbrauchseinsparungen.<br />

Im Ergebnis konnte bei weiteren drei Hausanschlüssen<br />

die Steuerung der Pumpen so verändert werden,<br />

dass eine Einsparung von etwa 7.000 Kilowattstunden Elektroenergie<br />

im Jahr erreicht wurde. Durch die Optimierung der<br />

Fahrweise konnte bei fünf Stationen die Anschlussleistung um<br />

insgesamt 150 Kilowattstunden reduziert werden. Die innovative<br />

Steuerung trägt auch zu einer Verbesserung der Serviceleistungen<br />

bei. Da bei Störungen rund um den Hausanschluss<br />

eine prompte Fehlermeldung erfolgt, können diese in der Regel<br />

beseitigt werden, ohne dass die Mieter – beispielsweise<br />

durch Komforteinbußen bei der Beheizung – etwas davon bemerken.<br />

Aufgrund der positiven Erfahrungen ist es unser Ziel,<br />

auch alle übrigen Fernwärmestationen mit dieser Anlage zu<br />

überwachen.<br />

Aufgrund des hohen Stellenwertes des Themas Energie und<br />

Energieeinsparung hat die Arbeitsgruppe Energie der Genossenschaft,<br />

die sich aus Mitgliedern und Mietern der Genossenschaft,<br />

Mitarbeitern und Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern<br />

sowie der Geschäftsführung der EnD-I Con<br />

GmbH zusammensetzt, ihre erfolgreiche beratende Arbeit<br />

fortgesetzt. Im vergangenen Jahr wurde als wichtiges Element<br />

zur Energieeinsparung aber auch der Beratung zum umsichtigen<br />

und sachgerechten Energieeinsatz ein Energieberater<br />

verpflichtet, der den Mitgliedern und Mietern der Genossenschaft<br />

auf Wunsch kostenlose und individuelle Einspartipps<br />

unterbreitet. Schließlich ist die sinnvolle Einsparung von Energie<br />

– ohne dabei Komforteinbußen zu erleiden – die sinnvollste<br />

Strategie gegen hohe Betriebskostenabrechnungen<br />

und unnötigen CO 2 -Verbrauch.<br />

Dank an die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter<br />

↗ Mit Engagement und Freude dabei<br />

Ein besonderer Dank gebührt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der Genossenschaft für den im Geschäftsjahr 2011<br />

erbrachten sehr hohen Einsatz. Dieser Dank schließt aus-<br />

drücklich das große Engagement der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter bei einer Vielzahl von Veranstaltungen mit ein, die<br />

oftmals bis in die Abendstunden oder an den Wochenenden<br />

stattfanden. Bei solchen Anlässen mit Freude und Engagement<br />

und hoher Inanspruchnahme durch die Kunden die Leistungen<br />

und Angebote der Genossenschaft zu präsentieren, ist keineswegs<br />

alltäglich. Für die gezeigte Leistung deshalb nochmals<br />

ein herzlicher Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Genossenschaft.<br />

Im Geschäftsmodell der Genossenschaft, das im hohen Maße<br />

auf eine hohe Kundenzufriedenheit gerade bei den langjährigen<br />

Bestandsmietern unserer Genossenschaft setzt, sichert<br />

der persönliche Kontakt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die erbrachte Betreuungsqualität und die hohe Einsatzbereitschaft<br />

das positive Bild der Genossenschaft in der Öffentlichkeit<br />

und den langfristigen Unternehmenserfolg ab.<br />

Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern des Betriebsrates für<br />

die gute konstruktive und von hohem gegenseitigem Vertrauen<br />

geprägte Zusammenarbeit.<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

↗ Für Sport und Kultur – direkt vor Ort<br />

Wie in jedem Jahr zeigt die Genossenschaft hohes Engagement<br />

bei gesellschaftlichen Belangen. Im Geschäftsjahr 2011<br />

haben wir soziale, kulturelle und gesellschaftliche Projekte<br />

durch Geld- und Sachspenden sowie Sponsoringaktivitäten<br />

unterstützt.<br />

Dabei folgte die Genossenschaft einigen Regeln: So gilt es,<br />

beispielsweise immer die Einrichtungen und Institutionen<br />

zu fördern, die in einem räumlichen Kontext zu den eigenen<br />

Wohngebieten stehen. Damit ergibt sich zwangsläufig eine<br />

Konzentration auf regionale Vereine, die maßgeblich bei der<br />

Vorbereitung von Veranstaltungen und Stadtteilfesten in<br />

Wohngebieten der Genossenschaft großes Engagement zeigen.<br />

Lokale Sportvereine werden auch deshalb gerne unterstützt,<br />

da damit regelmäßig für die Kinder und Jugendlichen in den<br />

Quartieren interessante Angebote geschaffen bzw. erhalten<br />

werden können.<br />

Kulturelle Angebote, die in einem engen Zusammenhang mit<br />

Wohngebieten stehen und die Attraktivität der Wohnlagen absichern,<br />

werden umfangreich unterstützt, da diese Angebote<br />

regelmäßig eine starke Bindungswirkung für die Mitglieder<br />

und Mieter im Quartier entfalten. Dies gilt besonders für den<br />

Treffpunkt Lutherplatz, den Treff im Thaerviertel und in <strong>Halle</strong>-<br />

Neustadt. Hier setzte die Genossenschaft 2011 ihr besonderes<br />

Engagement bei der Etablierung der Stadtteilgenossenschaft<br />

in <strong>Halle</strong>-Neustadt fort. Ziel ist es, in diesem Stadtgebiet soziale<br />

Aktivitäten zu bündeln, Ansprechpartner zu sein und Arbeitsplätze<br />

für Langzeitarbeitslose zu schaffen. Die Stadtteilgenossenschaft<br />

hat ihren Sitz in der Hemingwaystraße 19, in dieser<br />

Liegenschaft wurde für die Mieter und Anwohner der Treffpunkt<br />

als Begegnungsstätte neu errichtet.<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Nachhaltigkeitsbericht 29


Mit den drei Treffpunkten der Genossenschaft wurde das Angebot<br />

für die Besucher erweitert und die Förderung des Ehrenamtes<br />

forciert. Zu dieser Thematik hat sich eine enge Zusammenarbeit<br />

mit der Freiwilligenagentur entwickelt.<br />

Der demographischen Entwicklung folgend gibt es eine enge<br />

Zusammenarbeit mit der Paul-Riebeck-Stiftung, in der die<br />

Kompetenzen beider Partner genutzt werden, um der sich<br />

ständig wandelnden Bedürfnislage, insbesondere der Senioren,<br />

gerecht zu werden. Somit kann das Wohnen für Senioren<br />

in der Genossenschaft ständig weiter entwickelt werden.<br />

Zur Unterstützung der jungen Familien arbeitet die Genossenschaft<br />

in enger Kooperation mit dem DRK-Landesverband <strong>Halle</strong><br />

zusammen. So werden Familienfreizeiten organisiert, die<br />

durch Förderung einen finanziell akzeptablen Rahmen haben<br />

und somit für viele Familien attraktiv sind.<br />

Im Stadtteil <strong>Halle</strong>-Silberhöhe wird zudem das Puppentheater<br />

Anna Sophia unterstützt.<br />

Bei allen Sponsoringmaßnahmen wird zwischen ereignisbezogenen<br />

Unterstützungen und kontinuierlichen Leistungen<br />

unterschieden. So werden beispielsweise Stadtteilfeste nur zu<br />

den jeweiligen Anlässen unterstützt. Mietertreffpunkte, Galerien,<br />

Sportvereine oder kulturelle Angebote hingegen erhalten<br />

eine regelmäßige Förderung, da die gewünschten Effekte,<br />

wie Bindungswirkung und regelmäßiger Besuch durch unsere<br />

Kunden, nur möglich sind, wenn das jeweilige Angebot über<br />

längere Zeiträume existiert.<br />

Insgesamt werden durch uns die nachfolgenden Institutionen<br />

unterstützt:<br />

→ <strong>Halle</strong>scher Fußballclub e.V.<br />

→ Handballclub SC Einheit e.V.<br />

→ Basketball SV <strong>Halle</strong> Lions<br />

→ Bürgerladen e.V.<br />

→ Stadtteilfest <strong>Halle</strong>-Neustadt und <strong>Halle</strong>-Silberhöhe,<br />

<strong>Halle</strong>-Südpark, Hoffest im Lutherviertel<br />

→ Bürgerinitiative Paulusviertel e.V.<br />

(Stadtteilfest im Paulusviertel)<br />

→ Verein zur Förderung krebskranker Kinder e.V.<br />

→ Deutscher Kinderschutzbund BV <strong>Halle</strong> e.V.<br />

→ Jahresticket öffentlicher Nahverkehr für<br />

Seniorenvertretung der Stadt <strong>Halle</strong> e.V.<br />

→ Figurentheater Anna Sophia <strong>Halle</strong> (Saale)<br />

→ Werkleitz – Zentrum für Medienkunst.<br />

Sozialbetreuung<br />

↗ Für Jung und Alt, Groß und Klein:<br />

Angebote in Sachen Freizeit, Kultur und Bildung<br />

Im Bereich der Sozialbetreuung konnten wir inhaltliche Erweiterungen<br />

vornehmen. Vor allem haben wir die Treffpunktarbeit<br />

vertieft und inhaltlich ausgebaut. Durch die erweiterte<br />

Angebotspalette werden nunmehr auch andere Klientel angesprochen.<br />

Zum Beispiel haben wir in Kooperation mit der Paul-<br />

Riebeck-Stiftung zu <strong>Halle</strong> die Vortragsreihe „Riebeck-Forum<br />

am Lutherplatz“ entwickelt. Einmal monatlich behandeln Re-<br />

ferenten Themen rund um das Alter wie Pflege von Menschen<br />

mit Demenz, Sturzprophylaxe, Erbrecht/Betreuungsrecht und<br />

andere.<br />

Auch der regelmäßige begleitete Theaterbesuch wird von den<br />

Mietern mit großer Resonanz angenommen.<br />

Speziell für Familien und für Kinder konnten im Kalenderjahr<br />

vielfältige Angebote aufgebaut werden. Traditionell haben wir<br />

wieder die ELAN-Fahrt in Kooperation mit dem DRK Landesverband<br />

Sachsen-Anhalt mit einem geförderten Teilnehmerpreis<br />

von 15,00 Euro für drei Tage nach Güntersberge organisiert.<br />

Großen Anklang fanden darüber hinaus die Fußballturniere<br />

am Johannesplatz, die in Zusammenarbeit mit dem Waldorf<br />

Jugendtreff und JFZ St. Georgen durchgeführt wurden. Zusätzlich<br />

zu den Sportangeboten in den Treffpunkten gab es für die<br />

Schulkinder die Ferienfreizeit „Naturforscher erkunden die<br />

Heide“.<br />

Das Lutherplatzfest – durchgeführt zum Tag des offenen Denkmals<br />

– haben wir zusammen mit den Stadtwerken <strong>Halle</strong> vorbereitet<br />

und durchgeführt. Das Motto des Familienfestes hieß<br />

„Auf gute Nachbarschaft“. Mit Shuttle-Bussen wurden die<br />

Teilnehmer zu den offenen Denkmälern der Genossenschaft<br />

– beispielsweise zur Großgarage am Johannesplatz - und der<br />

Partner gefahren. Das bunte Bühnenprogramm haben Laienkünstler<br />

gestaltet, die vorwiegend aus dem nahen Umfeld des<br />

Lutherviertels stammen. Dadurch erreichte das Programm Publikumsnähe<br />

und erweckte Neugierde. Insgesamt übertraf der<br />

Besucherstrom die Erwartungen.<br />

Das Sommerfest im Thaerviertel ist alljährlich der Höhepunkt<br />

der Treffpunktarbeit in diesem Wohngebiet. Mit kulturellen<br />

Beiträgen des Mieterchors, den „Thaerdorflerchen“, den Ölfasstrommlern<br />

aus dem Wohngebiet und der im Rahmen des<br />

Sponsorings angebotenen Vorstellung des Figurentheaters<br />

Anna Sophia haben die Besucher von nah und fern bei Speisen<br />

von Grill und Gulaschkanone ein kurzweiliges Fest gefeiert.<br />

In der Hauptgeschäftsstelle der Genossenschaft im Schülershof<br />

12 in <strong>Halle</strong> haben wir im Kalenderjahr drei interessante<br />

Ausstellungen zeigen können, die jeweils durch eine gut besuchte<br />

Vernissage eröffnet wurden. Ausstellung Matthias Ritzmann<br />

– Gesichter-Geschichten (Fotografie), Ausstellung Ralph<br />

Penz – Bilder aus der Mittelstraße (Malerei/Grafik) sowie die<br />

Ausstellung Ortrud Heyer – Blumen, Stillleben, Landschaften<br />

(Malerei).<br />

Soziale Verantwortung<br />

↗ Das passt gut zu uns:<br />

Erneute Zertifizierung Beruf und Familie<br />

Für die <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> sind leistungsfähige und<br />

motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor. Daher engagierten wir uns auch in 2011 dafür,<br />

passende Arbeitsbedingungen für unser Personal zu schaffen.<br />

Die Arbeitszeit haben wir weiter flexibilisiert und die Möglichkeit<br />

zur individuellen Gestaltung verbessert. Die Mitarbeiter<br />

nehmen dieses Entgegenkommen ebenso gern an wie die Angebote<br />

im Rahmen der Zertifizierung Beruf und Familie. Nach<br />

erfolgreicher Reauditierung konnte dieses Zertifikat der Genossenschaft<br />

2011 erneut bestätigt werden.<br />

Personalentwicklung<br />

↗ Eigene Azubis als Nachwuchskräfte<br />

Der Personalbestand der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> hat sich<br />

2011 gegenüber dem Vorjahr leicht verringert.<br />

Die nachstehende Tabelle zeigt die Entwicklung des Personalbestandes<br />

der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> der letzten drei<br />

Jahre (ohne Vorstand):<br />

31.12.2009 31.12.2010 31.12.2011<br />

Insgesamt<br />

(ohne Auszubildende)<br />

Kaufmännische<br />

88 87 85<br />

Mitarbeiter 53 54 57<br />

Technische Mitarbeiter 11 11 9<br />

Technische Hauswarte 15 13 12<br />

Handwerker<br />

Sonstige geringfügig<br />

7 7 6<br />

Beschäftigte 2 2 1<br />

Durch die Darstellung jeweils zum Stichtag 31.12. bleibt die<br />

unterjährige Erhöhung des Personalbestandes auf Grund von<br />

Neueinstellungen als Ersatz für ausscheidende Mitarbeiter<br />

außer Betracht. Aus dieser zeitweisen Doppelbesetzung von<br />

Stellen resultiert allerdings auch ein Großteil der Erhöhung<br />

des Personalaufwandes um 115,5 T€ gegenüber 2010. Das<br />

Verhältnis von Personalaufwand zu den Umsatzerlösen veränderte<br />

sich von 12,7 % im Jahr 2010 auf 13,1 % im Jahr 2011.<br />

Die Verringerung des Personalbestandes resultiert aus dem<br />

altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern. Mit insgesamt<br />

sechs Mitarbeitern bestanden Altersteilzeitverträge im Blockmodell.<br />

Für vier dieser Mitarbeiter hat 2011 die Freistellungsphase<br />

begonnen.<br />

Seit vielen Jahren werden in der Genossenschaft, auch zur Sicherung<br />

des eigenen Nachwuchses, Immobilienkaufleute ausgebildet.<br />

Eine gute Ausbildung sichert uns qualifizierte Mitarbeiter<br />

für die Zukunft.<br />

In den vergangenen Jahren konnte ein Teil der in der Genossenschaft<br />

ausgebildeten Immobilienkaufleute nach erfolgreichem<br />

Abschluss in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen<br />

werden. Von großem Vorteil ist dabei, dass uns die<br />

Ausbildungszeit die Möglichkeit bietet, die Entwicklung der<br />

jungen Leute über drei Jahre zu verfolgen, was die Entscheidung<br />

bei Einstellungen wesentlich erleichtert.<br />

Drei Auszubildende haben 2011 ihre Ausbildung zu Immobilienkaufleuten<br />

erfolgreich beendet. Zwei dieser Auszubildenden<br />

haben wir nach ihrem Abschluss übernommen, um den<br />

Bereich Vermietung und Vermarktung nochmals personell zu<br />

verstärken. Um die Ausbildung kontinuierlich fortzuführen,<br />

sind auch 2011 zwei neue Auszubildende eingestellt worden.<br />

Organisation<br />

↗ Verbesserte Struktur, mehr Klarheit, kürzere Wege<br />

Im Zuge der Umsetzung des 2010 für die Genossenschaft erstellten<br />

Unternehmenskonzeptes waren auch Veränderungen<br />

in der Unternehmensstruktur notwendig. Der bisherige Organisationsaufbau<br />

war von einer tiefen Gliederung geprägt. Aus<br />

diesen Gründen wurde eine neue Aufbauorganisation erarbeitet.<br />

<strong>Unser</strong> Ziel war es, klare Über- und Unterstellungsverhältnisse<br />

zu schaffen, um dadurch die Unternehmensstruktur zu<br />

vereinfachen, durch eine flache Hierarchie die Kommunikation<br />

zu verbessern und die Motivation der Mitarbeiter zu steigern.<br />

Diese neue Unternehmensstruktur haben wir im 2. Quartal<br />

2011 umgesetzt. Innerhalb der beiden Vorstandsbereiche,<br />

kaufmännischer Bereich und Bereich Recht und Personal, gibt<br />

es neben der Stabsstelle Finanzierung die vier Abteilungen<br />

→ Controlling und Rechnungswesen<br />

→ Vermietung und Vermarktung<br />

→ Hausbewirtschaftung<br />

→ Verwaltung und Dienstleistungen.<br />

Zur weiteren Verbesserung der Kundenorientierung stand<br />

der Vermietungsprozess, als Kernprozess der Genossenschaft,<br />

auch 2011 weiter im Fokus der Betrachtung.<br />

Um den Kunden eine bessere Orientierung bieten zu können<br />

und um effektiver und effizienter vermieten zu können, haben<br />

wir im Zuge der Einführung der neuen Unternehmensstruktur<br />

in der Abteilung Vermietung und Marketing die seit dem<br />

01.01.2011 bestehenden Teams aus Vermieter und Verwaltung<br />

jeweils um einen Techniker erweitert.<br />

Parallel zu diesen strukturellen Veränderungen wurde zur Unterstützung<br />

der Prozesse eine neue Vermarktungssoftware<br />

eingeführt.<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

↗ Neuordnung nach Umzug<br />

Nach dem Umzug der Mitarbeiter in die neue Geschäftsstelle<br />

im Dezember 2010 lag der Schwerpunkt im Jahr 2011 auf der<br />

Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Arbeit der Mitarbeiter<br />

in der neuen Geschäftsstelle.<br />

Zu den Hauptaufgaben gehörte dabei die Einrichtung eines<br />

zentralen Archivs in der neuen Geschäftsstelle, um die bisher<br />

an verschiedenen Standorten untergebrachten Unterlagen zusammenzuführen,<br />

außerdem die Neuordnung des Fuhrparks<br />

und die Gestaltung des Umfeldes der Arbeitsplätze.<br />

30 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Nachhaltigkeitsbericht Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Nachhaltigkeitsbericht 31


32<br />

Die Beteiligungen der <strong>Bauverein</strong><br />

<strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong><br />

Die <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> nutzt die Möglichkeit, sich<br />

nach dem Gesetz betreffend die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften<br />

in Übereinstimmung mit seiner genossenschaftlichen<br />

Satzung an anderen Unternehmen zu beteiligen.<br />

Zum Jahresabschluss am 31.12.2011 tätigte die Genossenschaft<br />

Geschäfte mit dem verbundenen Unternehmen <strong>Bauverein</strong><br />

Denkmal GmbH und drei Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht. Der Förderzweck gemäß § 1<br />

Abs. 2 Genossenschaftsgesetz wird in den Beteiligungsgesellschaften<br />

unmittelbar erfüllt oder setzt sich in diesen fort.<br />

<strong>Bauverein</strong> Denkmal GmbH<br />

Die <strong>Bauverein</strong> Denkmal GmbH mit ihrem Sitz in <strong>Halle</strong> (Saale) ist<br />

ein verbundenes Unternehmen der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong><br />

<strong>eG</strong> mit wohnungswirtschaftlich-technischer Ausrichtung. Sie<br />

ist auch Mitglied im Verband der Wohnungsgenossenschaften<br />

Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Die Geschäftstätigkeit bezieht sich gegenwärtig auf den Erwerb,<br />

das Sanieren lassen sowie die anschließende Bewirtschaftung<br />

von Baudenkmälern oder Gebäuden mit Denkmalcharakter,<br />

die später als Wohn- bzw. Geschäftsimmobilie<br />

nutzbar sind.<br />

Im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit steht die denkmalgerecht<br />

sanierte historische Groß-Garage in der halleschen<br />

Pfännerhöhe 70 als Quartiersgarage. Der Förderzweck des<br />

Unternehmens ist hier unmittelbar erfüllt, weil der Betrieb<br />

der Groß-Garage ab dem 01.06.2011 einen Versorgungsengpass<br />

der Mitglieder mit am Standort dringend benötigten<br />

Pkw-Stellplätzen weitgehend gemildert hat.<br />

Mit dem Erwerb eines zweiten denkmalgeschützten Gebäudeensembles<br />

am Standort Mittelstraße im Zentrum der Stadt<br />

hat die Geschäftsführung den Gegenstand der Gesellschaft erweitert.<br />

Im Berichtszeitraum erfolgte hauptsächlich die weitere<br />

Erkundung und Vermessung des Baukörpers. Außerdem<br />

wurde die Vorplanung abgeschlossen und entsprechende<br />

Bauanträge gestellt. Mit der Sanierung und Erweiterung dieses<br />

historischen Ensembles werden attraktive Wohnungsbestände<br />

geschaffen, die den Mitgliedern in dieser Lage bisher<br />

noch nicht zur Verfügung stehen.<br />

EnD-I Con GmbH<br />

Die EnD-I Con GmbH mit ihrem Sitz in <strong>Halle</strong> (Saale) gehört zum<br />

Konsolidierungskreis der EnD-I AG und ist eine Beteiligungsgesellschaft<br />

der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> mit wohnungswirtschaftlich-technischer<br />

Ausrichtung. Gegenstand dieser<br />

Gesellschaft ist das Errichten lassen und der Betrieb von Energie-<br />

sowie von zentralen und dezentralen Heizungsanlagen<br />

sowie Tätigkeiten betreffend die Überwachung, das Ablesen<br />

und die Berechnung der verbrauchten Energieeinheiten bei<br />

den einzelnen Abnehmern.<br />

Die Grundlage der Geschäftsbeziehung mit der Tochtergesellschaft<br />

EnD-I Con GmbH, <strong>Halle</strong> (Saale) bildet im Wesentlichen<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Nachhaltigkeitsbericht<br />

ein Wärmeliefervertrag. Dieser Vertrag sichert die Deckung<br />

des Wärmebedarfs für Heizung und Brauch-Warmwasser für<br />

einen großen Teil der Genossenschafter ab. Eingeschlossen<br />

sind hier natürlich der Betrieb, die Wartung und die Überwachung<br />

des laufenden Betriebes der Energie- und Heizungsanlagen<br />

zu günstigen Konditionen.<br />

Außerdem ist die EnD-I Con GmbH an innovativen Projekten<br />

der Genossenschaft beteiligt, die besonders zu Verbrauchskostenersparnissen<br />

führen.<br />

EWIA - Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH<br />

Die EWIA – Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH mit ihrem<br />

Sitz in <strong>Halle</strong> (Saale) ist eine Beteiligungsgesellschaft der <strong>Bauverein</strong><br />

<strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> mit wohnungswirtschaftlich-sozialer<br />

Ausrichtung.<br />

Die Geschäftstätigkeit bezieht sich auf die Unterstützung und<br />

Pflege hilfsbedürftiger, alter und behinderter Personen, insbesondere<br />

durch die Zurverfügungstellung und Organisation von<br />

alten- und behindertengerechtem Wohnen und das Errichten<br />

lassen von Wohnraum, der für die zuvor genannten Zwecke<br />

tauglich ist.<br />

Durch die EWIA - Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH konnten<br />

in der letzten Zeit ehemalige Gebäudebestände der Genossenschaft<br />

für die Bedürfnisse älterer und pflegebedürftiger<br />

sowie behinderter Personen saniert werden, die zu einem Teil<br />

wieder für die Genossenschaftsmitglieder zur Verfügung gestellt<br />

wurden.<br />

Die im Geschäftsjahr 2011 erfolgreich weitergeführte Zusammenarbeit<br />

mit der EWIA - Gesellschaft für Wohnen im Alter<br />

mbH diente auch der Koppelung der Beratungsangebote der<br />

Genossenschaftsmitglieder, um deren möglichst langes Verweilen<br />

in der bisher vertrauten Wohnung abzusichern.<br />

HVG <strong>Halle</strong>sche Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Die HVG <strong>Halle</strong>sche Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

mit ihrem Sitz in <strong>Halle</strong> (Saale) ist eine Beteiligungsgesellschaft<br />

der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> mit wohnungswirtschaftlichsozialer<br />

Ausrichtung.<br />

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft umfasst im Wesentlichen<br />

die Verwaltung von eigenem und fremden Grundbesitz<br />

und anderen branchentypischen Dienstleistungen.<br />

Das Unternehmen bindet bereits einen maßgeblichen Teil<br />

der von der Genossenschaft ehemals selbst betriebenen<br />

Verwaltungsbetreuung. Auch die Weiterentwicklung dieser<br />

Beziehung durch den vertraglich gesicherten Übergang der<br />

Wohnungseigentumsverwaltung der Genossenschaft trägt<br />

maßgeblich zur wirtschaftlichen Gestaltung dieser Dienstleistung<br />

bei.


Jahresabschluss<br />

zum 31.12.2011<br />

Aufwendige Pflasterarbeiten im Lutherviertel.<br />

Bilanz zum 31. Dezember 2011<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2011<br />

Anhang zum Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2011<br />

der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong><br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 35


Aktivseite | Bilanz zum 31.12.2011<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

Euro Euro Euro<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Sachanlagen<br />

86.198,04 86.198,04 38.658,04<br />

Grundstücke mit Wohnbauten 243.734.999,05 203.983.244,78<br />

Grundstücke mit Geschäfts- u. anderen Bauten 6.847.988,59 6.876.144,57<br />

Grundstücke ohne Bauten 4.409.731,83 4.644.405,35<br />

Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter 3.533.295,99 6.946.634,79<br />

Bauten auf fremden Grundstücken 28.254,65 32.513,92<br />

Technische Anlagen 336.463,00 327.684,60<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 470.169,16 416.399,18<br />

Anlagen im Bau<br />

Finanzanlagen<br />

0,00 259.360.902,27 1.951.972,83<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 1.810.381,27 1.110.381,27<br />

Beteiligungen<br />

Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein<br />

896.279,83 1.030.803,83<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 108.846,18 115.461,79<br />

Sonstige Ausleihungen 733.703,85 5.199.950,89<br />

Andere Finanzanlagen 213.344,83 3.762.555,96 181.542,79<br />

Anlagevermögen insgesamt<br />

Umlaufvermögen<br />

Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere Vorräte<br />

263.209.656,27 232.855.798,63<br />

Unfertige Leistungen 10.733.698,70 10.486.625,88<br />

Andere Vorräte 8.702,47 5.205,71<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

738.481,35 11.480.882,52 837.674,66<br />

Forderungen aus Vermietung 361.895,66 336.457,96<br />

Forderungen aus Verkauf von Grundstücken 446.074,59 545.799,76<br />

Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen 46.038,18 13.013,61<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />

635.996,72 432.487,33<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 10.147,75 8.201,79<br />

Sonstige Vermögensgegenstände<br />

Flüssige Mittel<br />

877.977,36 2.378.130,26 952.924,83<br />

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

3.301.109,79 3.301.109,79 6.175.956,11<br />

Geldbeschaffungskosten 46.044,98 43.081,00<br />

Andere Rechnungsabgrenzungsposten 2.549,21 48.594,19 20.316,74<br />

Bilanzsumme 280.418.373,03 252.713.544,01<br />

Passivseite | Bilanz zum 31.12.2011<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

Euro Euro Euro<br />

Eigenkapital<br />

Geschäftsguthaben<br />

der mit Ablauf des Geschäftsjahres<br />

ausgeschiedenen Mitglieder 369.132,06 776.858,34<br />

der verbleibenden Mitglieder 6.915.524,47 6.940.844,15<br />

aus gekündigten Geschäftsanteilen<br />

Rückständige fällige Einzahlungen<br />

18.920,00 13.947,01<br />

auf Geschäftsanteile *** 40.915,61 Euro ***<br />

Ergebnisrücklagen<br />

7.303.576,53 (34.416,67)<br />

Sonderrücklage gem. § 27 (2) S.3 DMBilG<br />

Aus Sonderrücklage für das Vorjahr<br />

56.316.906,62 56.316.906,62<br />

entnommen *** 0,00 Euro *** (6.063.406,53)<br />

Gesetzliche Rücklage<br />

davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr<br />

2.744.024,67 2.513.562,67<br />

eingestellt *** 230.462,00 Euro ***<br />

(62.706,00)<br />

Andere Ergebnisrücklagen<br />

davon aus Bilanzgewinn des Vorjahres<br />

20.980.241,19<br />

20.415.886,46<br />

eingestellt *** 564.354,73 Euro ***<br />

(0,00)<br />

80.041.172,48<br />

Bilanzgewinn<br />

Jahresüberschuss 2.304.619,19 627.060,73<br />

Einstellungen in Ergebnisrücklagen 230.462,00 2.074.157,19 62.706,00<br />

Eigenkapital insgesamt<br />

Rückstellungen<br />

89.418.906,20 87.542.359,98<br />

Rückstellungen für Pensionen 2.002.768,00 2.007.660,00<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Verbindlichkeiten<br />

4.355.283,02 6.358.051,02 6.592.426,37<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 168.939.869,39 141.833.324,01<br />

Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 16.987,08 16.987,08<br />

Erhaltene Anzahlungen 11.884.754,73 11.986.731,02<br />

Verbindlichkeiten aus Vermietung 654.822,98 658.929,86<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 653.852,39 1.078.604,64<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen<br />

217.337,50 264.798,78<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 2.252.931,54 708.714,14<br />

davon aus Steuern *** 1.593.163,38 Euro ***<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />

(29.987,90)<br />

*** 4.012,48 Euro *** 184.620.555,61 (0,00)<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 20.860,20 20.860,20 23.008,13<br />

Bilanzsumme 280.418.373,03 252.713.544,01<br />

36 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 37


38<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2011 bis 31.12.2011<br />

Umsatzerlöse<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011<br />

Geschäftsjahr Vorjahr<br />

Euro Euro Euro<br />

a) aus der Hausbewirtschaftung 37.593.523,09 38.264.616,33<br />

b) aus Betreuungstätigkeit 174.477,50 172.578,48<br />

c) aus anderen Lieferungen und Leistungen 11.000,00 37.779.000,59 19.278,09<br />

Erhöhung / Verminderung des<br />

Bestandes an unfertigen Leistungen (-) 247.072,82 247.072,82 -862.103,76<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 91.795,21 91.795,21 64.033,08<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

Aufwendungen für bezogene<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

4.657.608,68 4.657.608,68 4.541.134,50<br />

a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 20.167.360,34 19.797.242,58<br />

b) Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen 0,00 20.167.360,34 600,70<br />

Rohergebnis<br />

Personalaufwand<br />

22.608.116,96 22.401.693,44<br />

a) Löhne und Gehälter<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

2.890.220,23 2.780.797,69<br />

Altersversorgung und Unterstützung 578.603,29 572.473,42<br />

davon für Altersversorgung *** 3.646,44 Euro ***<br />

Abschreibungen<br />

auf immat. Vermögensgegenstände<br />

3.468.823,52 (12.535,35)<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 6.200.454,49 6.200.454,49 7.679.012,75<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.858.543,15 2.858.543,15 2.291.540,05<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

Erträge aus Ausleihungen des<br />

97.500,00 97.500,00 114.508,43<br />

Finanzanlagevermögens 71.120,60 71.120,60 56.324,01<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

davon aus verbundenen Unternehmen<br />

406.125,45 224.886,82<br />

*** 29.406,55 Euro ***<br />

406.125,45<br />

(31.325,98)<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen 139.720,62<br />

139.720,62<br />

0,00<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7.453.554,88 7.453.554,88 8.014.048,26<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.061.766,35 1.459.540,53<br />

Außerordentliche Erträge 0,00 211.281,00<br />

Außerordentliche Aufwendungen 0,00 330.379,60<br />

Außerordentliches Ergebnis 0,00<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -938,66 -1.885,30<br />

Sonstige Steuern 758.085,82 715.266,50<br />

Jahresüberschuss 2.304.619,19 627.060,73<br />

Einstellungen aus dem Jahresüberschuss<br />

in Ergebnisrücklagen<br />

230.462,00 62.706,00<br />

Bilanzgewinn 2.074.157,19 564.354,73


Anhang<br />

Jahresabschluss zum 31.12.2011<br />

A. Allgemeine Angaben<br />

1. Der Jahresabschluss der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> zum<br />

31.12.2011 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches<br />

§§ 242 ff. und den ergänzenden Vorschriften des Genossenschaftsgesetzes<br />

sowie der Satzung aufgestellt.<br />

2. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfolgt nach dem vorgeschriebenen Formblatt gemäß<br />

Verordnung über Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses<br />

von Wohnungsunternehmen in der Fassung vom<br />

25.05.2009. Die enthaltenen Sonderposten ergeben sich aus<br />

dem D-Markbilanzgesetz (DMBilG).<br />

3. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde in Staffelform gegliedert<br />

(§ 275 Abs. 1 HGB). Als Form der Darstellung wurde<br />

das Gesamtkostenverfahren gewählt.<br />

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsmethoden<br />

Aktiva<br />

Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

angewandt:<br />

1. Vermögensgegenstände und Schulden wurden nach dem<br />

Grundsatz der Einzelbewertung angesetzt (§ 252 Abs. 1 Nr. 3<br />

HGB). Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden<br />

erfolgte unter der Prämisse der Unternehmensfortführung.<br />

2. Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten<br />

abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet.<br />

Zugänge werden zeitanteilig abgeschrieben.<br />

3. Die Zugänge bei den Wohnbauten betreffen im Wesentlichen<br />

aktivierungsfähige Modernisierungskosten (Herstellungsaufwand).<br />

Eine Abgrenzung zu den Instandsetzungs- und<br />

Instandhaltungskosten (Erhaltungsaufwand) erfolgte gemäß §<br />

255 Absatz 2 HGB. Auf die Modernisierungskosten entfallende<br />

eigene Architektenleistungen wurden mit einbezogen. Dabei<br />

ist der Stundenverrechnungssatz aus 2010 herangezogen worden<br />

(42,64 Euro je Stunde). Fremdkapitalzinsen werden, wenn<br />

sie anfallen, nicht mit einbezogen.<br />

4. Der Werteverzehr im Sachanlagevermögen sowie bei den<br />

immateriellen Vermögensgegenständen wird im Wesentlichen<br />

auf Basis folgender Ansätze bilanziert:<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Fortgeführte Anschaffungskosten. Linear gemäß der steuerlichen<br />

Abschreibungstabellen.<br />

Grundstücke mit Wohnbauten, Grundstücke mit Geschäftsbauten<br />

und Bauten auf fremden Grundstücken<br />

Fortgeführte Anschaffungs- / Herstellungskosten.<br />

Bestandswohnbauten: 2 % in Anlehnung an § 7 Absatz 4 Satz<br />

1 Nr. 2a EStG, abweichend nicht sanierte Bauten mit einer Gesamtrestnutzungsdauer<br />

von 80 Jahren.<br />

Abrisswohnbauten: Restnutzungsdauer bis zum Abrissjahr<br />

gemäß Sanierungskonzept nach außerplanmäßiger Abschreibung<br />

auf Basis des Ertragswertes.<br />

Außenanlagen, Garagen, Pkw-Stellplätze und Mietereinbauten<br />

werden mit 10 %, die Tiefgarage mit 3,3 %, die Geschäftsgebäude<br />

mit 2,5 %, das Parkdeck mit 2,777 %, die Stützpunkte<br />

mit 3,33 - 4,0 %, die Ferieneinrichtungen mit 6,66 % und die<br />

Betriebsvorrichtungen mit 12 % abgeschrieben.<br />

Die Bauten auf fremden Grundstücken werden mit 10 % abgeschrieben.<br />

Technische Anlagen<br />

Fortgeführte Anschaffungs- / Herstellungskosten. Die Hausanschlussstationen<br />

(HAST) werden linear mit 7 % abgeschrieben,<br />

abweichend bei Einbau gebrauchter Stationen die betriebsgewöhnliche<br />

Restnutzungsdauer.<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

Fortgeführte Anschaffungskosten. Linear gemäß der steuerlichen<br />

Abschreibungstabellen. Geringwertige Vermögensgegenstände<br />

mit einer Anschaffungskostenspanne von 150,00 €<br />

bis 1.000,00 € (netto) werden auf 5 Jahre, einschließlich des<br />

Anschaffungsjahres, linear verteilt. Vermögensgegenstände<br />

der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden bis auf einen<br />

Erinnerungswert von 1 Euro abgeschrieben.<br />

5. Zum 31.12.2011 wurden für sämtliche Gebäude der Genossenschaft<br />

Ertragswertberechnungen durchgeführt. Der<br />

Ertragswert entspricht dabei der Summe der über die jeweilige<br />

Restnutzungsdauer der Gebäude ermittelten und mit dem<br />

Kapitalisierungszins abgezinsten Bewirtschaftungsergebnisse.<br />

Den Berechnungen lag dabei ein Kapitalisierungszinssatz von<br />

4 % zu Grunde. Ein außerplanmäßiger Abschreibungsbedarf<br />

wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung gemäß §<br />

253 Abs. 3 Satz 3 HGB ergibt sich, wenn der Buchwert mittelfristig<br />

den ermittelten Ertragswert übersteigt. Im Ergebnis der<br />

Berechnungen wurde kein außerplanmäßiger Abschreibungsbedarf<br />

festgestellt.<br />

Für Gebäude, die in den Vorjahren wegen voraussichtlich dauernder<br />

Wertminderung außerplanmäßig abgeschrieben wurden,<br />

wurde überprüft, ob die Gründe für die vorgenommenen<br />

Abschreibungen am 31.12.2011 noch bestehen. Dabei wurde<br />

ebenfalls der Ertragswert, höchstens jedoch der avisierte<br />

bzw. Anfang 2012 bereits realisierter Veräußerungserlös der<br />

Gebäude zu Grunde gelegt. Im Ergebnis der Überprüfung wurden<br />

bei zwei Gebäuden Zuschreibungen in Höhe von 566,3<br />

Tsd. Euro gemäß § 253 Abs. 5 HGB vorgenommen.<br />

6. Bezug nehmend auf die Verkäufe mit Nutzen- und Lastenübergang<br />

ab dem 01.01.2012 waren außerplanmäßige Abschreibungen<br />

auf den niedrigeren beizulegenden Wert gemäß<br />

§ 253 Abs. 3 Satz 3 HGB bei drei Gebäuden in Höhe von 145,3<br />

Tsd. Euro und einer Grundstücksfläche in Höhe von 8,8 Tsd.<br />

Euro erforderlich.<br />

7. Die im Posten „Grundstücke mit Wohnbauten“ bilanzierten<br />

Gebäudebuchwerte sind weiterhin durch in Vorjahren in Höhe<br />

von 1.582,9 Tsd. Euro vorgenommene Abschreibungen gemäß<br />

§ 254 HGB in der bis zum 28.05.2009 geltenden Fassung i.V.m.<br />

Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB beeinflusst.<br />

8. Die im Posten „Grundstücke ohne Bauten“ bilanzierten<br />

Grundstücksbuchwerte sind weiterhin durch in Vorjahren in<br />

Höhe von 346,2 Tsd. Euro vorgenommene Abschreibungen<br />

gemäß § 253 Abs. 4 HGB in der bis zum 28.05.2009 geltenden<br />

Fassung i.V.m. Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB beeinflusst.<br />

9. Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bilanziert.<br />

Für eine Beteiligung wurde zum 31.12.2011 eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung gem. § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB in Höhe<br />

von 134,5 Tsd. Euro vorgenommen.<br />

10. Die Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten bewertet.<br />

Für das Deckungskapital der Rückdeckungsversicherung<br />

erfolgte die Bewertung entsprechend der Angaben der Allianz<br />

Lebensversicherungs-AG und der Alte Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft.<br />

Eine Verrechnungspflicht mit den entsprechenden<br />

Rückstellungen besteht zum 31.12.2011 nicht.<br />

11. Bei den Unfertigen Leistungen werden die noch nicht abgerechneten<br />

umlagefähigen Betriebskosten ausgewiesen.<br />

Leerstandsbedingt nicht abrechenbare Leistungen sind neben<br />

dem Eigennutzungsanteil der Genossenschaft in Höhe von<br />

1.114,2 Tsd. Euro wertberichtigt worden.<br />

12. Andere Vorräte, es handelt sich hier um Heizöl und Reparaturmittel,<br />

wurden nach vorliegenden Rechnungen zu Anschaffungskosten<br />

bewertet.<br />

13. Bei den Forderungen aus dem Verkauf von Grundstücken<br />

sind die erwarteten Kaufpreisgelder einschließlich der Mietkaufraten<br />

ab 2011 mit einem Abzinsungssatz von 4 % bewertet<br />

worden.<br />

14. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden<br />

unter der Berücksichtigung von Ausfallrisiken bewertet.<br />

Forderungen aus der Vermietung wurden zum 31.12.2011 mit<br />

316,3 Tsd. Euro gemäß § 253 Abs. 4 HGB n.F. einzelwertberichtigt.<br />

Daneben wurden Abschreibungen wegen Uneinbringlichkeit<br />

vorgenommen.<br />

15. In der aktiven Rechnungsabgrenzung sind im Wesentlichen<br />

im Voraus bezahlte Kraftfahrzeugsteuern und Versicherungsprämien<br />

erfasst.<br />

40 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 41<br />

Passiva<br />

1. Die Pensionsrückstellungen wurden in Höhe der Teilwerte<br />

unter Zugrundelegung eines versicherungsmathematischen<br />

Gutachtens nach den Richttafeln 2005 G von Dr. Klaus Heubeck<br />

mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen<br />

7 Jahre, veröffentlicht durch die Deutsche Bundesbank,<br />

und einer angenommenen Restlaufzeit von pauschal 15 Jahren<br />

gebildet.<br />

2. Im Geschäftsjahr wurden Rückstellungen infolge von Altersteilzeitvereinbarungen<br />

mit sechs Arbeitnehmern in Höhe<br />

von 67,7 Tsd. Euro passiviert. Die Arbeitsleistung wird gemäß<br />

Vereinbarungen im Blockmodell erbracht. Zum 31.12.2011<br />

liegen die Abzinsungszinssätze zwischen 3,82 % und 4,24 %,<br />

bei Restlaufzeiten zwischen einem und vier Jahren. Für die<br />

Altersteilzeitverpflichtungen bestehen insolvenzgeschützte<br />

Termingeldguthaben. Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB sind diese<br />

Vermögensgegenstände mit den entsprechenden Schulden<br />

zu verrechnen. So wurden die Rückstellungen von 302,7 Tsd.<br />

Euro mit Termingeldguthaben mit einem beizulegenden Zeitwert<br />

von 235,0 Tsd. Euro verrechnet.<br />

3. Passivierungspflichtige sonstige Rückstellungen wurden gemäß<br />

§ 249 Abs. 1 S.1 i.V.m. § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB in Höhe<br />

der voraussichtlichen Erfüllungsbeträge angesetzt. Rückstellungen<br />

mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit<br />

dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen 7 Jahre,<br />

unter Berücksichtigung der Laufzeit der zugrunde liegenden<br />

Verpflichtung, abgezinst.<br />

4. Die Sonstigen Rückstellungen wurden nach § 249 Absatz 1<br />

Satz 1, 1. Halbsatz („Verbindlichkeitscharakter“) und 2. Halbsatz<br />

(„Drohverlustcharakter“) HGB angesetzt.<br />

5. In den Sonstigen Rückstellungen sind folgende Rückstellungen<br />

wesentlicher Art enthalten: Rückstellungen für drohende<br />

Verluste 2.936,9 Tsd. Euro (Leasingobjekte), Rückstellungen<br />

für noch anfallende Betriebskosten 530,0 Tsd. Euro,<br />

Rückstellungen für Verwaltungskosten 193,6 Tsd. Euro, Rückstellungen<br />

für Jahresabschluss, Prüfung und Steuerberatung<br />

146,3 Tsd. Euro und für Altersteilzeit 67,7 Tsd. Euro.<br />

6. Die Drohverlustrückstellung in Höhe von 2.936,9 Tsd. Euro<br />

wurde für Verpflichtungsüberschüsse aus dem bestehenden<br />

Immobilien-Leasinggeschäft gebildet.<br />

7. Im Zuge der Bewertung zum Bilanzstichtag und nach Auflösung<br />

des DIL II-Engagements wurden 2.720,8 Tsd. Euro als<br />

sonstiger betrieblicher Ertrag und 271,5 Tsd. Euro als Zinsertrag<br />

erfasst.<br />

8. Des Weiteren erfolgte zum 31.12.2011 eine Neuberechnung<br />

der Drohverlustrückstellung, Die Bewertung erfolgte mit<br />

einem restzeitäquivalenten durchschnittlichen Marktzinssatz<br />

(entsprechende der Rückstellungsabzinsungsverordnung).<br />

Der Abzinsungszinssatz liegt für DIL I bei 4,86 %. Hier ergab<br />

sich ein Auflösungsbetrag in Höhe von 271,5 Tsd. Euro, welcher<br />

Bestandteil der in Pkt. 9 ausgewiesenen Summe ist. Somit<br />

hat sich die Drohverlustrückstellung, bei unverändertem<br />

Betrachtungshorizont bis zum Ende der ersten Mietperiode<br />

im Jahr 2018 auf 2.936,9 Tsd. Euro verringert.<br />

9. Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert<br />

(§ 253 Abs. 1 HGB).<br />

C. Erläuterungen zur Bilanz und zur<br />

Gewinn und Verlustrechnung<br />

I. Bilanz<br />

1. Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens<br />

ist im Anlagespiegel dargestellt (Anlage 1).<br />

2. Bei den Unfertigen Leistungen werden die noch nicht abge-


42<br />

rechneten Betriebs- und Heizkosten um prognostizierte Leerstandsausfälle<br />

wertberichtigt als auch Eigennutzung in Höhe<br />

von 1.114,2 Tsd. Euro ausgewiesen. Darüber hinaus sind unter<br />

dem Posten „Geleistete Anzahlungen“ die Betriebskosten im<br />

Rahmen von Hausgeldzahlungen für die im WEG-Bestand befindlichen<br />

Wohnungen enthalten.<br />

3. Von den Forderungen bzw. Flüssigen Mitteln haben eine<br />

Restlaufzeit über ein Jahr :<br />

Geschäftsjahr<br />

Tsd. Euro<br />

Vorjahr<br />

Tsd. Euro<br />

Forderungen aus Vermietung 189,1 98,5<br />

Forderungen aus dem Verkauf<br />

von Grundstücken<br />

Forderungen gegenüber<br />

278,7 299,1<br />

verbundenen Unternehmen 51,8 150,0<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 257,7 623,4<br />

Flüssige Mittel 1.000,8 2.015,5<br />

Gesamtbetrag 1.778,1 3.186,5<br />

4. Rechtlich nach dem Abschlussstichtag entstehende Forderungen<br />

bestehen nicht.<br />

5. Die Flüssigen Mittel sind in Höhe von 1.004,8 Tsd. Euro mit<br />

Verfügungsbeschränkungen versehen. Davon entfallen 529,0<br />

Tsd. Euro auf eine Sanierungsvereinbarung mit zwei Banken<br />

und dem Leasinggeber, 436,9 Tsd. Euro auf die Sicherung von<br />

Mietkautionen, sowie 38,9 Tsd. Euro für andere Verpflichtungen.<br />

6. Die Entwicklung der einzelnen Posten der Rücklagen wird im<br />

nachfolgenden Rücklagenspiegel dargestellt:<br />

Rücklagen<br />

Sonderrücklage<br />

gemäß<br />

§ 27 Abs. 2<br />

Satz 3 DMBilG<br />

Bestand am<br />

Ende des<br />

Vorjahres<br />

Entnahme<br />

für das<br />

Vorjahr<br />

Zuführung<br />

für das<br />

Geschäftsjahr<br />

Bestand am<br />

Ende des<br />

Geschäftsjahres<br />

Euro Euro Euro Euro<br />

56.316.906,62 56.316.906,62<br />

Gesetzliche<br />

Rücklage 2.513.562,67 230.462,00 2.744.024,67<br />

Andere<br />

Ergebnisrücklagen<br />

20.415.886,46 564.354,73 20.980.241,19<br />

Rücklagen<br />

gesamt 79.246.355,75 794.816,73 80.041.172,48<br />

7. Die Zusammenstellung der Verbindlichkeiten entsprechend<br />

der Laufzeit sowie der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten,<br />

die durch Grundpfandrechte und Sicherheitensurrogate gesichert<br />

sind, ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel<br />

(Anlage 2).<br />

8. In den Erhaltenen Anzahlungen sind die Vorauszahlungen<br />

für das Kalenderjahr 2011 auf die noch nicht abgerechneten<br />

Heiz-, Warmwasser- und anderen Betriebskosten ausgewiesen.<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011<br />

9. In den Verbindlichkeiten aus Vermietung sind Mietkautionen<br />

in Höhe von 394,2 Tsd. Euro enthalten.<br />

10. Rechtlich nach dem Abschlussstichtag entstehende Verbindlichkeiten<br />

bestehen nicht.<br />

II. Gewinn- und Verlustrechnung<br />

1. Unter dem Posten Sonstige betriebliche Erträge sind Erträge<br />

außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit oder aperiodischer<br />

Art enthalten und betreffen im Wesentlichen Erträge<br />

aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 2.747,6 Tsd.<br />

Euro, aus der Zuschreibung in Höhe von 566,3 Tsd. Euro, aus<br />

dem Verkauf von Gegenständen des Sachanlagevermögens in<br />

Höhe von 229,6 Tsd. Euro, aus Zuschüssen der KfW in Höhe<br />

von 121,7 Tsd. Euro und sonstigen Erträgen.<br />

2. In den Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen sind<br />

neben den planmäßigen Abschreibungen auf Wohngebäude<br />

auch außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3<br />

Satz 3 HGB in Höhe von 154,1 Tsd. Euro enthalten.<br />

D. Sonstige Angaben<br />

1. Haftungsverhältnisse bestehen für:<br />

die Haftsumme der Genossenschaftsanteile bei der Münchener<br />

Hypothekenbank <strong>eG</strong> in Höhe von 12.782,50 Euro (gemäß<br />

§ 7 Punkt III der Satzung).<br />

Außerdem bestehen für die <strong>Bauverein</strong> Denkmal GmbH zwei<br />

dingliche Sicherheiten (Grundschulden) in Höhe von 1.881,0<br />

Tsd. Euro. Die dingliche Sicherung besteht für an die <strong>Bauverein</strong><br />

Denkmal GmbH ausgereichte und noch auszureichende<br />

Zuwendungen im Rahmen der Sanierung der Großgarage Süd<br />

in der Pfännerhöhe. Die mit den dinglichen Sicherheiten belasteten<br />

Erbbaugrundstücke (2.646 m²) wurden Ende 2010 mit<br />

Notarvertrag vom 21.12.2010 an die Tochtergesellschaft <strong>Bauverein</strong><br />

Denkmal GmbH in Form einer Sacheinlage übertragen.<br />

Die Eigentumsumschreibung steht zurzeit noch aus.<br />

2. Angaben gemäß § 285 Nr. 19 HGB: Im Geschäftsjahr wurden<br />

als derivative Finanzinstrumente Zinsswaps zur Absicherung<br />

künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen Euribordarlehen<br />

verwendet. Der Marktwert aus diesen Verträgen<br />

liegt zum Stichtag bei 15.355,2 Tsd. Euro. Weiterhin besteht<br />

für ein variables Darlehen mit einem Restwert von 444,6 Tsd.<br />

Euro und einem aktuellen Zinssatz von 3,21 % eine Cap-Vereinbarung<br />

mit einer Zinsobergrenze von 6,00 %. Der Marktwert<br />

der Swaps wird nach Mitteilung durch die Swap-Partner<br />

auf Basis allgemein anerkannter Bewertungsmodelle (Black &<br />

Scholes, Hull & White, Heath-Jarrow-Morton) ermittelt.<br />

3. Im Rahmen der Angabe zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />

sowie zu außerbilanziellen Geschäften, soweit dieses<br />

für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung ist, weisen<br />

wir auf das sale-and-lease-back-Geschäft (Immobilienleasing<br />

mit gekoppelten Erbbaurechten) aus dem Jahr 1997 hin. Das<br />

Leasinggeschäft wurde im Zusammenhang mit der umfassenden<br />

Sanierung von Wohnungsbeständen am Standort <strong>Halle</strong>-Süd<br />

getätigt. Aus dem Immobilienleasingvertrag DIL I Nr.<br />

400-4288 (Vertrag 1998; Ende der 1. Mietperiode 2018 mit<br />

Ankaufsrecht) bestehen folgende Zahlungsverpflichtungen:


2012<br />

bis zu 1 Jahr<br />

2013 bis 2016<br />

2-5 Jahre<br />

2017 ff<br />

über 5 Jahre<br />

Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />

DIL I 1.826,4 7.305,6 3.652,8<br />

4. Insofern das Ankaufsrecht im Jahr 2018 nicht wahrgenommen<br />

wird, verlängert sich das Immobilienleasing um weitere<br />

10 Jahre bis auf das Jahr 2028. Für die zweite Mietperiode besteht<br />

dann ein Andienungsrecht.<br />

5. Die Genossenschaft verwaltet im Rahmen der Betreuungstätigkeit<br />

treuhänderisch insgesamt (nicht bilanzierte) Guthaben<br />

in Höhe von 2.567,6 Tsd. Euro (2010 = 2.444,4 Tsd. Euro).<br />

6. Die Genossenschaft hält nachfolgende Kapitalanteile an anderen<br />

Unternehmen:<br />

Unternehmen<br />

– Name, Sitz lt.<br />

Register<br />

<strong>Bauverein</strong><br />

Denkmal GmbH,<br />

<strong>Halle</strong><br />

EnD-I Con<br />

GmbH,<br />

<strong>Halle</strong>/S.<br />

EWIA –<br />

Gesellschaft<br />

für Wohnen<br />

im Alter<br />

mbH, <strong>Halle</strong><br />

HVG <strong>Halle</strong>sche<br />

Immobilien-<br />

Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH, <strong>Halle</strong><br />

Eigenkapital<br />

Jahresergebnis<br />

Kapitalanteil<br />

Euro Euro %<br />

31.12.2011 =<br />

1.572.020,43<br />

31.12.2011 =<br />

1.168.533,67<br />

31.12.2011 =<br />

2.544.254,34<br />

31.12.2011 =<br />

101.402,65<br />

31.12.2011 =<br />

-59.035,80<br />

31.12.2011 =<br />

182.678,61<br />

31.12.2011 =<br />

42.921,48<br />

31.12.2011 =<br />

10.671,08<br />

31.12.2011 =<br />

100,0 %<br />

31.12.2011=<br />

50,0 %<br />

31.12.2011 =<br />

27,5 %<br />

31.12.2011 =<br />

50,0 %<br />

7. Es bestehen keine zu marktunüblichen Bedingungen zustande<br />

gekommenen Geschäfte mit nahestehenden Personen<br />

oder Unternehmen, die für die Beurteilung der Finanzlage von<br />

Bedeutung sind.<br />

8. Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten<br />

Arbeitnehmer (ohne Vorstand) betrug :<br />

Vollbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte<br />

Prokuristen 3<br />

Kaufmännische<br />

Mitarbeiter<br />

50 3<br />

Technische Mitarbeiter 10<br />

Technische Hauswarte 9 3<br />

Handwerker 7<br />

Reinigungskräfte u.a. 0 1<br />

Gesamt 79 7<br />

9. Außerdem wurden durchschnittlich sechs (2010 = acht) Auszubildende<br />

beschäftigt.<br />

10. Mitgliederbewegung (verbleibend)<br />

Anfangsbestand<br />

01.01.2011<br />

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben<br />

sich im Geschäftsjahr 2011 von 6.940.844,15 Euro um<br />

25.319,68 Euro auf 6.915.524,47 Euro vermindert.<br />

11. Name und Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes:<br />

Verband der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Olvenstedter Straße 66, 39108 Magdeburg<br />

12. An die Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates bestehen<br />

keine Forderungen.<br />

13. Mitglieder des Vorstandes :<br />

Guido Schwarzendahl<br />

Michael Schunke<br />

Zugang<br />

2011<br />

14. Mitglieder des Aufsichtsrates :<br />

Abgang<br />

2011<br />

Schlussbestand<br />

31.12.2011<br />

9.236 583 606 9.213<br />

Dr. Michael Schädlich Geschäftsführer<br />

Vorsitzender<br />

Tobias Just Verwaltungsangestellter<br />

Stellvertreter des Vorsitzenden<br />

Hans-Joachim Kunze Geschäftsführer<br />

Schriftführer<br />

Lutz Strecker Geschäftsstellenleiter<br />

Stellvertretender Schriftführer<br />

Dr. Thomas Brümmer Ressortleiter<br />

Thomas Felke Dipl.-Ing. für Bauwesen<br />

Bernd Kleine bis 20.06.2011 Projektentwickler<br />

Franziska Weidner Leiterin des Büros<br />

des Landrates Saalekreis<br />

Detlev Schneider Geschäftsführer<br />

Thomas van Kann Niederlassungsleiter<br />

Jürgen Vogt bis 20.06.2011 Rentner<br />

Otto Vollrath Rentner<br />

Der Vertreterversammlung wird nach gemeinsamer Beratung<br />

und getrennter Beschlussfassung von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

vorgeschlagen gemäß § 29 Buchstabe m) in Verbindung mit<br />

§ 39 Absatz 2 und § 35 Absatz 1 Buchstabe c) der Satzung,<br />

vom Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2011 in Höhe von<br />

insgesamt 2.304.619,19 Euro<br />

a) in die Gesetzliche Rücklage 230.462,00 Euro gemäß § 40 Absatz<br />

1 und 2 der Satzung und<br />

b) den verbleibenden Bilanzgewinn in Höhe von 2.074.157,19<br />

Euro in die Anderen Ergebnisrücklagen gemäß § 40 Absatz 4<br />

der Satzung einzustellen.<br />

Die Zuführung zur gesetzlichen Rücklage erfolgte satzungskonform<br />

zum 31.12.2011.<br />

Der Bilanzgewinn in Höhe von 2.074.157,19 Euro wird nach<br />

dem Beschluss der Vertreterversammlung in die anderen Ergebnisrücklagen<br />

eingestellt.<br />

<strong>Halle</strong> (Saale), den 18.04.2012<br />

Guido Schwarzendahl<br />

Vorstand<br />

Michael Schunke<br />

Vorstand<br />

44 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 45


Anhang Jahresabschluss<br />

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2011 (Anlagespiegel)<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

01.01.2011<br />

Zugänge des Geschäftsjahres<br />

2011<br />

Abgänge des<br />

Geschäftsjahres<br />

2011<br />

Umbuchungen<br />

+/-<br />

2011<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

31.12.2011<br />

48 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011 49<br />

Kumulierte<br />

Abschreibung<br />

zum 01.01.2011<br />

Abschreibungen<br />

Geschäftsjahr<br />

2011<br />

Anteilig auf<br />

Abgang<br />

2011<br />

Anteilig auf<br />

Umbuchung<br />

2011<br />

Zuschreibung<br />

2011<br />

Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 278.748,50 72.639,78 0,00 0,00 351.388,28 240.090,46 25.099,78 0,00 0,00 0,00 265.190,24 86.198,04<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke mit Wohnbauten 321.854.354,99 39.933.863,15 532.221,51 5.511.174,92 366.767.171,55 117.871.110,21 5.726.614,54 172.266,28 173.033,06 566.319,03 123.032.172,50 243.734.999,05<br />

Grundstücke mit Geschäftsund<br />

anderen Bauten 13.107.603,62 133.030,65 0,00 80.087,39 13.320.721,66 6.231.459,05 241.274,02 0,00 0,00 0,00 6.472.733,07 6.847.988,59<br />

Grundstücke ohne Bauten 6.882.888,13 0,00 142.439,08 -92.234,44 6.648.214,61 2.238.482,78 0,00 0,00 0,00 0,00 2.238.482,78 4.409.731,83<br />

Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter 6.946.634,79 0,00 25.250,25 -3.388.088,55 3.533.295,99 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.533.295,99<br />

Bauten auf fremden Grundstücken 42.592,71 0,00 0,00 0,00 42.592,71 10.078,79 4.259,27 0,00 0,00 0,00 14.338,06 28.254,65<br />

Technische Anlagen 1.003.494,40 55.264,05 0,00 14.066,57 1.072.825,02 675.809,80 60.552,22 0,00 0,00 0,00 736.362,02 336.463,00<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.900.492,35 198.044,64 31.314,66 0,00 3.067.222,33 2.484.093,17 142.654,66 29.694,66 0,00 0,00 2.597.053,17 470.169,16<br />

Anlagen im Bau 2.125.005,89 0,00 0,00 -2.125.005,89 0,00 173.033,06 0,00 0,00 -173.033,06 0,00 0,00 0,00<br />

Sachanlagen 354.863.066,88 40.320.202,49 731.225,50 0,00 394.452.043,87 129.684.066,86 6.175.354,71 201.960,94 0,00 566.319,03 135.091.141,60 259.360.902,27<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 1.110.381,27 700.000,00 0,00 0,00 1.810.381,27 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1.810.381,27<br />

Beteiligungen 1.088.493,55 0,00 0,00 0,00 1.088.493,55 57.689,72 134.524,00 0,00 0,00 0,00 192.213,72 896.279,83<br />

Ausleihungen an Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht 115.461,79 0,00 6.615,61 0,00 108.846,18 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 108.846,18<br />

Sonstige Ausleihungen 5.199.950,89 0,00 4.466.247,04 0,00 733.703,85 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 733.703,85<br />

Andere Finanzanlagen 193.197,62 36.998,66 0,00 0,00 230.196,28 11.654,83 5.196,62 0,00 0,00 0,00 16.851.45 213.344,83<br />

Finanzanlagen 7.707.485,12 736.998,66 4.472.862,65 0,00 3.971.621,13 69.344,55 139.720,62 0,00 0,00 0,00 209.065,17 3.762.555.96<br />

Anlagevermögen insgesamt: 362.849.300,50 41.129.840,93 5.204.088,15 0,00 398.775.053,28 129.993.501,87 6.340.175,11 201.960,94 0,00 566.319,03 135.565.397,01 263.209.656,27<br />

Kumulierte<br />

Abschreibung<br />

zum<br />

31.12.2011<br />

Buchwert<br />

zum<br />

31.12.2011


50<br />

Anhang Jahresabschluss<br />

Verbindlichkeitenspiegel per 31.12.2011<br />

Verbindlichkeiten<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Jahresabschluss 2011<br />

davon Restlaufzeit Sicherung<br />

Gesamt unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre gesichert Art der Sicherung<br />

Euro Euro Euro Euro Euro<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 168.939.869,39 8.834.100,06 26.049.769,33 134.056.000,00<br />

168.939.869,39 Grundschuld<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

anderen Kreditgebern 16.987,08 0,00 0,00 16.987,08 16.987,08 Hinterlegung<br />

Erhaltene Anzahlungen 11.884.754,73 11.884.754,73 0,00 0,00 0,00<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Vermietung 654.822,98 260.620,01 0,00 394.202,97 0,00<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 653.852,39 653.852,39 0,00 0,00 0,00<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 217.337,50 147.935,22 69.402,28 0,00 0,00<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 2.252.931,54 1.907.237,70 118.371,97 227.321,87 0,00<br />

Verbindlichkeiten insgesamt 184.620.555,61 23.688.500,11 26.237.543,58 134.694.511,92 168.939.869,39 Grundschuld<br />

Sicherung insgesamt 168.956.856,47<br />

16.987,08 Hinterlegung


Bestätigungsvermerk<br />

des Abschlussprüfers<br />

Die Stahlglasdachkonstruktion des Lichthofs der historischen „Groß-Garage Süd“ in der Pfännerhöhe 70, 06110 <strong>Halle</strong> (Saale).<br />

Wiedergabe des Bestätigungsvermerks*)<br />

Wir erteilen der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong>, <strong>Halle</strong>, nach dem<br />

abschließenden Ergebnis unserer Prüfung des Jahresabschlusses<br />

zum 31. Dezember 2011 (Anlage I) und des Lageberichtes<br />

für das Geschäftsjahr 2011 (Anlage II) den folgenden uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk:<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

„Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn-<br />

und Verlust rechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und den Lagebericht der <strong>Bauverein</strong><br />

<strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong>, <strong>Halle</strong>, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />

2011 bis 31. Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung und<br />

die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach<br />

den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden<br />

Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung<br />

des Vorstands der Genossenschaft. <strong>Unser</strong>e Aufgabe<br />

ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />

eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB<br />

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)<br />

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu<br />

planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

die sich auf die Dar-stellung des durch den Jahresabschluss<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken,<br />

mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der<br />

Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld der Genossenschaft sowie die Erwartungen<br />

über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in<br />

Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst<br />

die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie<br />

die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung<br />

bildet.<br />

<strong>Unser</strong>e Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen<br />

der Satzung und vermittelt unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungs mäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft. Der Lagebericht<br />

steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft<br />

und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.“<br />

Den vorstehenden Bericht erstatten wir in Übereinstimmung<br />

mit den gesetzlichen Vorschriften und den Grundsätzen ordnungsgemäßer<br />

Berichterstattung bei Abschlussprüfungen.<br />

Magdeburg, 8. Mai 2012<br />

VERBAND DER WOHNUNGSGENOSSENSCHAFTEN<br />

SACHSEN-ANHALT E. V.<br />

- Genossenschaftlicher Prüfungsverband -<br />

gez. Mottl<br />

Wirtschaftsprüferin<br />

*) Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichtes in einer von der bestätigten<br />

Fassung abweichenden Form (einschließlich der Übersetzung<br />

in andere Sprachen) bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme,<br />

sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert<br />

oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird<br />

verwiesen.<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Bestätigungsvermerk 53


Lagebericht – Jahresabschluss<br />

zum 31.12.2011<br />

Die Alternative zum Holzfussboden – PVC Belag in Parkettoptik, Steinbeckstraße, 06126 <strong>Halle</strong> (Saale).<br />

1 Geschäftsverlauf<br />

1.1 Branchenentwicklung<br />

1.2 Darstellung des Geschäftsverlaufes im Unternehmen<br />

1.2.1 Hausbewirtschaftung<br />

1.2.2 Grundstücksgeschäfte<br />

1.2.3 Bautätigkeit<br />

1.2.4 Beteiligungen<br />

1.2.5 Nebengeschäfte und Verwaltungsbetreuung<br />

2 Darstellung der Lage des Unternehmens<br />

2.1 Vermögenslage<br />

2.2 Finanzlage<br />

2.3 Ertragslage<br />

2.4 Wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren<br />

3 Risikomanagement des Unternehmens<br />

3.1 Ziele des Risikomanagements<br />

3.2 Finanzinstrumente<br />

4 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

4.1 Operative Risiken<br />

4.2 Strategische Risiken<br />

4.3 Würdigung der Chancen und Risiken<br />

5 Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />

nach dem Schluss des Geschäftsjahres<br />

6 Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 57


1 Geschäftsverlauf<br />

Die deutsche Wirtschaft hat ihren eindrucksvollen Erholungskurs<br />

auch im zweiten Jahr in Folge nach dem starken globalen<br />

Konjunktureinbruch mit einem Bruttoinlandsprodukt von<br />

+ 3,0 % fortgesetzt (Vorjahr: + 3,6 %). Sie zeigte sich damit<br />

insgesamt für das ganze Jahr in einer guten Verfassung. Nicht<br />

übersehen werden darf aber dabei die deutliche Schwächung<br />

der Konjunktur im vierten Quartal 2011. Es ist deshalb für das<br />

Jahr 2012 anzunehmen, dass die wahrnehmbare Erholung<br />

nach der Rezession der Krisenjahre 2008 und 2009 zunächst<br />

abgebremst werden wird. Noch ist auch nicht abzuschätzen,<br />

ob im Jahr 2012 der Anfang eines erneuten moderaten Abschwungs<br />

oder gar einer regelrechten Rezession bevorsteht.<br />

In Sachsen-Anhalt stieg im Jahr 2011 das Bruttoinlandsprodukt<br />

um + 2,8 % (Vorjahr: + 2,4 %) und erreichte damit wieder<br />

nahezu den Wert von vor der Wirtschafts- und Finanzkrise.<br />

Unter den neuen Bundesländern belegt Sachsen-Anhalt damit<br />

hinter Sachsen und Thüringen den dritten Platz.<br />

Die privaten Konsumausgaben in Deutschland erhöhten sich<br />

im Jahr 2011 erneut um real 1,4 %. Ausgelöst wurde diese Entwicklung<br />

durch Einkommenszuwächse von im Schnitt 3,2 % -<br />

was auch einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr entspricht.<br />

Gestützt wurde der private Konsum auch durch die aufgrund<br />

der allgemeinen Inflationsangst abnehmende Sparneigung.<br />

Die Verbraucherpreise sind im Jahr 2011 nochmals deutlicher<br />

als im Vorjahr um 2,3 % gestiegen (2010 + 1,1 %).<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im Jahr 2011 einen neuen<br />

Höchststand mit über 41 Mio. Beschäftigten. Von der deutlichen<br />

wirtschaftlichen Stabilität hat der Arbeitsmarkt nach<br />

dem Jahr 2010 erneut stark profitiert. Im Jahresdurchschnitt<br />

waren weniger als 3,0 Mio. Personen in Deutschland arbeitslos<br />

gemeldet. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen<br />

Erwerbspersonen, belief sich im Jahresdurchschnitt auf 7,1 %<br />

(Vorjahr: 7,7 %). Die Arbeitslosigkeit war in Ostdeutschland<br />

weiterhin mit 11,3 % (Vorjahr: 12,0 %) deutlich höher als in<br />

Westdeutschland mit 6,0 % (Vorjahr: 6,6 %). In Sachsen-Anhalt<br />

lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2011 mit einem<br />

Wert von 11,6 % deutlich unter den Vorjahreswerten (2010<br />

12,5 %).<br />

Insgesamt geht mit einer sehr positiven Entwicklung der Arbeitslosigkeit<br />

aufgrund einer Vielzahl nur marginal Beschäftigter<br />

kein Zuwachs beim Arbeitszeitvolumen einher. Vielmehr<br />

wird ein sinkendes Arbeitszeitvolumen auf immer mehr<br />

Beschäftigte verteilt. Dadurch sinkt nominell die Zahl der Arbeitslosen<br />

und die Zahl der Erwerbstätigen steigt an. Bei einer<br />

Vielzahl der neu entstandenen Arbeitsplätze handelt es sich<br />

aber um prekäre Beschäftigungsverhältnisse, bei denen das<br />

Lohneinkommen nicht ausreicht, den eigenen Lebensunterhalt<br />

zu sichern. Damit eröffnen die gestiegenen Erwerbsmöglichkeiten<br />

zum Beispiel nicht zwangsläufig mehr Haushalten<br />

eine eigenständige und nachhaltig sichere Haushaltsführung<br />

in einer eigenen Wohnung.<br />

1.1 Branchenentwicklung<br />

Als eine Konsequenz aus der Erholung und der feststellbaren<br />

Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage der Wirtschaft nach<br />

der Krise stiegen zugleich die Verbraucherpreise wieder an.<br />

Hauptverantwortlich für den deutlichen Anstieg waren die<br />

Energiepreise, die sich im Jahr 2011 um 10,0 % erhöhten.<br />

Kennzeichnend für diesen Anstieg der Verbraucherpreise ist,<br />

dass diese unabhängig von der jeweiligen Region in Deutschland<br />

erfolgten. Die Erhöhungen der Bruttolöhne und -gehälter<br />

sind aber regional höchst unterschiedlich verteilt, da gerade<br />

die Anzahl großer tarifgebundener Arbeitgeber in den neuen<br />

Bundesländern deutlich geringer ist und somit Lohn- und Gehaltszuwächse<br />

aufgrund von Tariferhöhungen weniger Auswirkung<br />

zeigen.<br />

Nominell sind auch als Konsequenz der hohen Energiekosten<br />

die Ausgaben für das Wohnen (Bruttowarmmieten) gestiegen.<br />

Trotz einer nur marginalen Steigerung der Nettokaltmieten,<br />

die mit 1,2 % unter der Inflationsrate von 2,3 % lag, stiegen die<br />

Preise für Haushaltsenergie um 9,5 %.<br />

Diese wahrnehmbare Verteuerung der Wohnkosten beeinträchtigt<br />

die Wohnflächeninanspruchnahme der Haushalte<br />

weiterhin. Im Verbund mit den weiter verringernden Haushaltszahlen<br />

wird sich die immer wieder erwartete Wachstumsdynamik<br />

bei der Wohnflächeninanspruchnahme nicht<br />

einstellen. Ganz im Gegenteil werden sich die Unsicherheiten<br />

über eine drohende Inflation und die weitere Lohn- und Gehaltsentwicklung<br />

eher im verstärkten privaten Konsum von<br />

Getränken, Nahrungsmitteln und Tabakwaren wie im Jahr<br />

2011 oder kurzfristigen Investitionen in Unterhaltungs- oder<br />

Kommunikationselektronik niederschlagen.<br />

Auch aufgrund der immer kleineren Haushalte, im Jahr 2011<br />

lebten in Sachsen-Anhalt im Schnitt nur noch 1,92 Personen<br />

in einem Haushalt, wird sich eine rückläufige Entwicklung der<br />

Flächennachfrage im Mietwohnungssegment in den neuen<br />

Bundesländern ergeben (bis 2025 - 0,7 % p. a.). Damit bleiben<br />

die zukünftigen Absatzmöglichkeiten von Wohnraum für die<br />

Wohnungsunternehmen vor dem Hintergrund der negativen<br />

Entwicklung der Haushaltszahlen eher eingeschränkt.<br />

Einheitliche Planungsgrundlage für die Bevölkerungsentwicklung<br />

in Sachsen-Anhalt ist die sog. 5. regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung<br />

2009 – 2025. Dieser Betrachtung<br />

zufolge wird sich die Zahl der Einwohner Sachsen-Anhalts<br />

von aktuell 2,32 Millionen Einwohner auf ca. 1,93 Millionen<br />

Einwohner im Jahr 2025 verringern. Der Bevölkerungsrückgang<br />

wird sich dabei je nach Kreis sehr differenziert zwischen<br />

Grund-, Mittel- und Oberzentren entwickeln. Die beiden größten<br />

Oberzentren <strong>Halle</strong> und Magdeburg werden weniger von<br />

dem Bevölkerungsrückgang betroffen sein, periphere Regionen<br />

hingegen werden sich bis 2025 deutlich stärker entleeren.<br />

Entgegen früherer Prognosen wird die Geburtenziffer zumindest<br />

leicht ansteigen, die überregionale Wanderung für<br />

viele Regionen zurückgehen und 2025 ausgeglichen sein und<br />

sich allgemein die Lebenserwartung deutlich erhöhen. Dies<br />

wird Auswirkungen auf die Wohnungsnachfrage der älteren<br />

Haushalte haben. Dennoch wird in Sachsen-Anhalt die Haushaltszahl,<br />

als wichtige Kenngröße für die Wohnungsnachfrage,<br />

weiter absinken. In Sachsen-Anhalt wird die Bevölkerung<br />

bis 2025 um etwa 17 % abnehmen. Die kreisfreie Stadt <strong>Halle</strong><br />

(Saale) wird bis 2025 mit – 10 % einen vergleichsweise gerin-<br />

gen Bevölkerungsverlust aufweisen. Der daraus resultierende<br />

Rückgang der Wohnflächennachfrage wird vermutlich ab<br />

voraussichtlich 2015 zu einem wahrnehmbar höheren Leerstandsrisiko<br />

im Bereich der Mietgeschosswohnungen führen.<br />

Diese mögliche Entwicklung weist auf die Notwendigkeit sehr<br />

attraktiver Bestände hin, die selbst bei zunehmender Entspannung<br />

der lokalen Wohnungsmärkte noch ausreichend Nachfrage<br />

binden können.<br />

Am Wohnstandort <strong>Halle</strong> (Saale) sind im Jahr 2011 leichte Bevölkerungsgewinne<br />

zu verzeichnen. Die Einwohnerzahl in <strong>Halle</strong><br />

(Saale) nahm im Jahr 2011 zum zweiten Mal in Folge seit<br />

der Wende zu. 2011 sind 808 Einwohner hinzugekommen.<br />

Das entspricht einer Zunahme von 0,4 % (Vorjahr: + 454 Einwohner<br />

und - 0,2 %). Verantwortlich dafür ist der Wanderungssaldo<br />

mit mehr als 1.400 Einwohnern Überschuss (auch<br />

im Jahr 2011 nochmals positiver als im Vorjahr). Dem gegenüber<br />

bleibt die natürliche Bevölkerungsbewegung durch das<br />

strukturelle Geburtendefizit von insgesamt ca. 750 Personen<br />

(zurückzuführen auf die Altersstruktur) weiterhin unausgeglichen.<br />

Die Hauptzuwanderer in <strong>Halle</strong> sind Studenten und damit<br />

die Altersgruppe der 18- bis 30-Jährigen.<br />

Die weiteren Vermietungsstandorte der Genossenschaft weisen<br />

unterschiedliche Dynamiken der Bevölkerungsentwicklung<br />

auf. Merseburg gewinnt Bevölkerungsanteile, während<br />

Bitterfeld-Wolfen Einwohner verliert. Insgesamt wird man<br />

jedoch für die Wohnorte mit einer positiven Dynamik bei der<br />

Bevölkerungsentwicklung erst nach einer stabilen Entwicklung<br />

über mehrere Jahre hinweg von einer neuen und positiven<br />

Entwicklung sprechen können.<br />

Entwicklung der Einwohnerzahlen, Veränderung der Arbeitslosigkeit<br />

und Demographietyp nach Wohnorten im Jahr 2011<br />

(Veränderungen in % zum Vorjahr)<br />

Einwohner Arbeitslosigkeit<br />

Demographietyp<br />

+0,4 % +11,9 % schrumpfende und alternde<br />

ostdeutsche Großstädte<br />

1.2 Darstellung des Geschäftsverlaufes<br />

im Unternehmen<br />

Der Geschäftsverlauf war im Jahr 2011 durch den im Zuge<br />

des Stadtumbau-Ost weiter verringerten Leerstand und eine<br />

umfangreiche Aufwertung von Wohnungsbeständen gekennzeichnet.<br />

Das Sanierungskonzept der Genossenschaft beschreibt als ein<br />

wichtiges Teilkonzept auch die Ziele des Unternehmens im Zusammenhang<br />

mit dem Altschuldenhilfe-Gesetz. In diesem Sanierungskonzept<br />

war für den Berichtszeitraum die Freilenkung<br />

und Entkernung des vorläufig letzten Wohngebäudes geplant,<br />

das zum Abbruch vorgesehen war. Durch den Abbruch der 100<br />

Wohnungen mit 5.295 m² Wohnfläche im Januar 2012 wurde<br />

eine weitere Teilentlastung von 373,6 Tsd. Euro erzielt.<br />

1.2.1 Hausbewirtschaftung<br />

Die Genossenschaft weist zum 31.12.2011 einen bewirtschafteten<br />

Bestand von 8.733 Wohneinheiten auf. Außerdem wurden<br />

112 Vermietungseinheiten in einem Appartementhaus,<br />

184 sonstige Vermietungseinheiten, 618 Stellplätze, 238 Garagen<br />

und 258 Pkw-Stellflächen in Parkhäusern in die Bewirtschaftung<br />

mit einbezogen. Die Gebäude weisen zum Stichtag<br />

einen Vollsanierungsgrad von 66,6 % auf, 33,0 % der Gebäude<br />

sind teilsaniert und 0,4 % der Gebäude sind unsaniert. In<br />

den vorgenannten 8.733 Wohneinheiten sind 504 Eigentumswohnungen<br />

der Genossenschaft mit zusammen ca. 29.751 m²<br />

Wohnfläche enthalten.<br />

Wesentliches Ziel bei der Hausbewirtschaftung ist es, die<br />

Neuvermietungsquote gegenüber den Vorjahren zu stabilisieren<br />

oder gar zu erhöhen. Bei einer Neuvermietungsquote<br />

(einschließlich Wohnungswechsel) von 8,2 % (Vorjahr: 8,9 %)<br />

betrug die Vermietungsanschlussquote 94,4 % (Vorjahr: 93,8<br />

%). Die gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhte Vermietungsanschlussquote<br />

ist auf eine verringerte Fluktuation in Höhe<br />

von 8,8 % (Vorjahr: 9,5 %) zurückzuführen. Insgesamt wurden<br />

im Jahr 2011 im Saldo mehr Wohnungen gekündigt (767 Kündigungen)<br />

als neu vermietet (724 Wohnungsvergaben). Die<br />

Leerstandsquote bezogen auf den Gesamtbestand betrug zum<br />

31.12.2011 12,4 % (Vorjahr: 12,8 %).<br />

Die im Vergleich zu den Vorjahren wiederum abgesenkte<br />

Leerstandsquote resultiert im Berichtsjahr aus der Stilllegung<br />

eines Wohngebäudes in <strong>Halle</strong>-Neustadt mit 100 Wohnungen.<br />

Die Sollmiete hat sich im Vergleich zum Vorjahr um ca. 270<br />

Tsd. Euro erhöht. Diese Erhöhung resultiert aus den Einflüssen<br />

im Rahmen der Neuvermietung einschließlich der Abgänge<br />

aus Wohnwertmiete mit anteilig + 148 Tsd. Euro sowie aus den<br />

Auswirkungen der Modernisierung von Gebäuden und deren<br />

Neuvermietung mit + 200 Tsd. Euro, denen die Verminderung<br />

der Sollmiete infolge von Immobilienverkäufen sowie dem Gebäuderückbau<br />

mit 77 Tsd. € entgegenwirkt.<br />

Die durchschnittliche Sollmiete im bewirtschafteten Bestand<br />

betrug im Berichtsjahr 4,66 Euro/m² Wohnfläche (Vorjahr:<br />

4,58 Euro/m² Wohnfläche). Im Geschäftsjahr 2011 entstanden<br />

leerstandsbedingte Erlösschmälerungen in Höhe von<br />

3,8 Mio. Euro (Vorjahr: 3,7 Mio. Euro).<br />

58 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 59<br />

<strong>Halle</strong><br />

(Saale)<br />

Merseburg +1,7 % k.A. schrumpfende und alternde<br />

Städte und Gemeinden mit<br />

hoher Abwanderung<br />

<strong>Leuna</strong> -0,2 %. k. A. schrumpfende und alternde<br />

Städte und Gemeinden mit<br />

hoher Abwanderung<br />

Bad Dürrenberg<br />

k. A. k. A. schrumpfende und alternde<br />

Städte und Gemeinden mit<br />

hoher Abwanderung<br />

Weißenfels k. A. +1,5 % schrumpfende und alternde<br />

Städte und Gemeinden mit<br />

hoher Abwanderung<br />

Bitterfeld-<br />

Wolfen<br />

-0,9 % +0,9 % keine Einordnung wegen<br />

unzureichender Vergleichbarkeit<br />

wegen Gebietsänderung<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt und Agentur für Arbeit;<br />

Bertelsmann Demographiebericht für Deutschland


1.2.2 Grundstücksgeschäfte<br />

Die bedeutendste Grundstückstransaktion der Genossenschaft<br />

im Jahr 2011 war die Rückführung der Bestände aus den<br />

Sale-and-lease-back Verträgen DIL II in das Vermögen der Genossenschaft,<br />

die nach intensiven Bemühungen in den letzten<br />

Jahren nunmehr am Ende des Geschäftsjahres umgesetzt werden<br />

konnte. Diese Bestände umfassen am Standort <strong>Halle</strong> 398<br />

Einheiten in 14 Objekten und am Standort Bitterfeld-Wolfen<br />

231 Einheiten in 24 Objekten.<br />

Die Bestandsanalyse der Grundstücke mit ihren aufstehenden<br />

Wohn-, Geschäfts- und anderen Bauten sowie der unbebauten<br />

Grundstücke ergab zum 31.12.2011 eine Grundstücksfläche<br />

von insgesamt 730.263 m² (Vorjahr: 736.985 m²).<br />

Die Bestandsminderung der Grundstücksfläche im Saldo um<br />

6.722 m² ist auf die nachfolgend genannten Grundstückstransaktionen<br />

im Rahmen der Bestandsoptimierung zurückzuführen:<br />

In <strong>Halle</strong> (Saale) wurden aus dem Bestand des Volleigentums<br />

ein Reihenhaus sowie ein Erbbaugrundstück (zusammen 559<br />

m² Grundstücksfläche) und aus dem Teileigentum vier Reihenhäuser<br />

und 2 Wohnungen (zusammen 1.022 m² Grundstücksfläche)<br />

veräußert.<br />

In der Ortslage Bitterfeld-Wolfen wurde die Vermietungseinheit<br />

Leinestraße 6 einschließlich Grund und Boden mit 196 m²<br />

und aufstehender Garage veräußert.<br />

In Bad Dürrenberg wurden fünf nicht mehr benötigte unbebaute<br />

Flurstücke mit einer Größe von insgesamt 5.060 m² veräußert.<br />

Darüber hinaus sind im Geschäftsjahr 2011 für weitere neun<br />

Vermietungseinheiten notarielle Kaufverträge abgeschlossen<br />

worden, deren Abwicklung erst im Jahr 2012 abgeschlossen<br />

sein wird.<br />

1.2.3 Bautätigkeit<br />

Im Geschäftsjahr 2011 sind für die Gebäude nachträgliche<br />

Herstellungskosten in Höhe von 3,1 Mio. Euro (Vorjahr: 4,0<br />

Mio. Euro) angefallen. Die Modernisierung der Wohngebäude<br />

sowie die Herrichtung des Wohnumfeldes erfolgt dabei ausschließlich<br />

in bevorzugten Wohnlagen mit einer nachhaltigen<br />

Rentabilität.<br />

Die Erhaltungsaufwendungen beliefen sich in 2011 auf 4,2<br />

Mio. Euro (Vorjahr: 4,1 Mio. Euro).<br />

Die Bauleistungen des Geschäftsjahres 2011 wurden aus Eigenmitteln<br />

als auch Fremdmitteln in Höhe von 1,1 Mio. Euro<br />

finanziert.<br />

1.2.4 Beteiligungen<br />

<strong>Bauverein</strong> Denkmal GmbH<br />

Die <strong>Bauverein</strong> Denkmal GmbH ist ein verbundenes Unternehmen<br />

der Genossenschaft mit wohnungswirtschaftlichtechnischer<br />

Ausrichtung. Gegenstand des Unternehmens ist<br />

der Erwerb, das Sanieren lassen sowie die anschließende Bewirtschaftung<br />

von Baudenkmälern oder Gebäuden mit Denkmalcharakter,<br />

die später als Wohn- bzw. Geschäftsimmobilie<br />

nutzbar sind, einschließlich des Betriebs von Parkhäusern und<br />

die Parkraumbewirtschaftung im sonstigen Außenbereich, das<br />

Errichten lassen von Parkhäusern sowie die Beauftragung Dritter<br />

mit der Sanierung von bestehenden Parkhäusern.<br />

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 100,0 Tsd. Euro.<br />

Darüber hinaus wurden der Kapitalrücklage der Gesellschaft<br />

750,0 Tsd. Euro im Jahr 2010 und 700,0 Tsd. Euro im Jahr 2011<br />

durch die Genossenschaft zugeführt.<br />

Die Tätigkeit der Gesellschaft war im Berichtszeitraum durch<br />

den erfolgreichen Abschluss der Sanierung der historischen<br />

Großgarage mit 88 Stellplätzen geprägt. Nach dem Baubeginn<br />

im Jahr 2007 wurde ab Mitte des Jahres die Garage nach der<br />

vollständigen Gestaltung der Außenanlagen den Mitgliedern<br />

der Genossenschaft und anderen Nutzern als Parkhaus zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Im Geschäftsjahr 2008 wurde außerdem ein im halleschen<br />

Stadtzentrum gelegenes denkmalgeschütztes Gebäudeensemble<br />

zum Zwecke der Sanierung erworben und danach<br />

baulich gesichert. Im Berichtszeitraum wurden weitere Sicherungsmaßnahmen<br />

realisiert und die Vorplanung maßgeblich<br />

vorangetrieben.<br />

Der Jahresabschluss zum 31.12.2011 schließt mit einer Bilanzsumme<br />

in Höhe von 4.520,0 Tsd. Euro ab und weist einen Jahresfehlbetrag<br />

von 59,0 Tsd. Euro aus. Das Eigenkapital (ohne<br />

Anrechnung des Sonderpostens aus Investitionszuschüssen<br />

zum Anlagevermögen) beläuft sich dabei auf 1.572,0 Tsd. Euro.<br />

Nach vollständiger Berücksichtigung des Sonderpostens aus<br />

Investitionszuschüssen in Höhe von 1.892,0 Tsd. Euro ergibt<br />

sich zum 31.12.2011 eine Eigenkapitalquote von 76,6 %.<br />

EnD-I Con GmbH<br />

Die Genossenschaft ist in Höhe von 50 % des 127,8 Tsd. Euro<br />

betragenden Stammkapitals an der EnD-I Con GmbH beteiligt.<br />

Die Gesellschaft betreibt einen wesentlichen Teil der dezentralen<br />

Heizungsanlagen in den Gebäuden der Genossenschaft.<br />

Der zum 31. Dezember 2011 vorliegende vorläufige Jahresabschluss<br />

weist eine Bilanzsumme in Höhe von 3.011,3 Tsd.<br />

Euro aus und schließt im Berichtszeitraum mit einem Jahresüberschuss<br />

von 182,7 Tsd. Euro ab. Das Eigenkapital der Gesellschaft<br />

beläuft sich auf 1.168,5 Tsd. Euro.<br />

EWIA - Gesellschaft für Wohnen im Alter mbH<br />

Die Genossenschaft ist in Höhe von 27,5 % des 100,0 Tsd.<br />

Euro betragenden Stammkapitals an der EWIA - Gesellschaft<br />

für Wohnen im Alter mbH beteiligt. Die EWIA widmet sich<br />

hauptsächlich der Unterstützung und Pflege hilfebedürftiger,<br />

alter und behinderter Personen, insbesondere durch zur Verfügungsstellung<br />

und Organisation von alten- und behindertengerechtem<br />

Wohnen. Dies gewinnt im Hinblick auf eine<br />

zukünftige sozial-demographische Veränderung immer mehr<br />

an Bedeutung.<br />

Der vorliegende vorläufige Jahresabschluss zum 31.12.2011<br />

weist eine Bilanzsumme in Höhe von 9.240,7 Tsd. Euro aus und<br />

schließt im Berichtszeitraum mit einem Jahresüberschuss von<br />

42,9 Tsd. Euro ab. Das Eigenkapital der Gesellschaft beläuft<br />

sich auf 2.544,3 Tsd. Euro.<br />

HVG <strong>Halle</strong>sche Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH<br />

Die Genossenschaft ist in Höhe von 50 % des 50,0 Tsd. Euro<br />

betragenden Stammkapitals an der HVG <strong>Halle</strong>sche Immobilien-Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH beteiligt. Die HVG verwaltet<br />

eigenen und fremden Grundbesitz und bindet einen wesentlichen<br />

Teil der von der Genossenschaft ehemals selbst betriebenen<br />

Fremdhausverwaltungen an sich.<br />

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011<br />

weist eine Bilanzsumme von 130,9 Tsd. Euro aus. Der Jahresüberschuss<br />

im Berichtszeitraum betrug 10,7 Tsd. Euro. Das<br />

Eigenkapital der Gesellschaft belief sich auf 101,4 Tsd. Euro.<br />

2 Darstellung der Lage des Unternehmens<br />

2.1 Vermögenslage<br />

Bezüglich der Vermögens-<br />

und Kapitalstruktur werden<br />

die Aktiva und Passiva<br />

zum 31.12.2011 und zum<br />

31.12.2010 (nach Verrechnung<br />

der Betriebskostenbestandteile<br />

aus den Posten<br />

„Unfertige Leistungen“, „Geleistete<br />

Anzahlungen“ sowie<br />

„Erhaltene Anzahlungen“)<br />

zusammengefasst und gegenübergestellt:<br />

1.2.5 Nebengeschäfte und<br />

Verwaltungsbetreuung<br />

Außer der Wohnungsvermietung wurden im Berichtszeitraum<br />

auch verschiedene Nebengeschäfte geführt, wie zum Beispiel<br />

die Beherbergung im Hotel und Appartementhaus der Genossenschaft,<br />

die Verwaltungsbetreuung von Eigentumswohnungen<br />

und die Fremdhausverwaltung.<br />

Die Genossenschaft ist als Verwalterin nach dem Wohnungseigentumsgesetz<br />

(WEG) im Auftrag von insgesamt 53 Wohnungseigentümergemeinschaften<br />

tätig. Die Verwaltung selbst<br />

umfasst zum 31.12.2011 zusammen 1.149 Wohneinheiten. Davon<br />

stehen 446 Wohnungen mit 25.582,83 m² Wohnfläche im<br />

Eigentum der Genossenschaft.<br />

Außerdem besitzt die Genossenschaft weitere 58 Reihenhäuser/Eigentumswohnungen<br />

mit 4.167,99 m² Wohnfläche, die<br />

zum 31.12.2011 von Dritten verwaltet werden.<br />

Die Hausverwaltung der Genossenschaft umfasst zwei Wohngebäude<br />

mit zusammen 252 Vermietungseinheiten und<br />

14.135,21 m² Wohnfläche.<br />

Aktiva<br />

31.12.2011 31.12.2010 Veränderung<br />

Tsd. Euro % Tsd. Euro % Tsd. Euro<br />

Anlagevermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

263.209,7 97,8 232.855,8 96,4 30.353,9<br />

- langfristig 509,3 0,2 560,2 0,2 -50,9<br />

- mittelfristig 1.309,1 0,5 2.669,5 1,1 -1.360,4<br />

- kurzfristig 4.031,3 1,5 5.498,2 2,3 -1.466,9<br />

Bilanzvolumen 269.059,4 100,0 241.583,7 100,0 27.475,7<br />

Verrechnung<br />

Betriebskostenbestandteile<br />

11.359,0 11.129,8 229,2<br />

Bilanzsumme 280.418,4 252.713,5 27.704,9<br />

Passiva<br />

31.12.2011 31.12.2010 Veränderung<br />

Tsd. Euro % Tsd. Euro % Tsd. Euro<br />

Eigenkapital<br />

Fremdkapital<br />

89.418,8 33,2 87.542,4 36,2 1.876,4<br />

- langfristig 173.550,7 64,5 149.622,3 62,0 23.928,4<br />

- mittelfristig 713,0 0,3 811,2 0,3 -98,2<br />

- kurzfristig 5.376,9 2,0 3.607,8 1,5 1.769,1<br />

Bilanzvolumen 269.059,4 100,0 241.583,7 100,0 27.475,7<br />

Verrechnung<br />

Betriebskostenbestandteile<br />

11.359,0 11.129,8 229,2<br />

Bilanzsumme 280.418,4 31,9 252.713,5 34,6 27.704,9<br />

60 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 61


Die Zunahme des Bilanzvolumens um 11,4 % bzw. der Bilanzsumme<br />

um 11,0 % resultiert aus den nachfolgenden prägnanten<br />

Einflüssen:<br />

Das Anlagevermögen hat sich im Berichtszeitraum um 30,4<br />

Mio. Euro erhöht. Dabei wirken den Zugängen aus Anschaffungskosten<br />

und nachträglichen Herstellungskosten in Höhe<br />

von insgesamt 41,1 Mio. Euro die planmäßigen Abschreibungen<br />

in Höhe von 6,0 Mio. Euro und die außerplanmäßigen<br />

Abschreibungen auf Grundstücke und Gebäude in Höhe von<br />

0,2 Mio. Euro sowie auf Finanzanlagen in Höhe von 0,1 Mio.<br />

Euro entgegen. Außerdem wurde das Anlagevermögen durch<br />

Abgänge in Höhe von 0,7 Mio. Euro mit einer anteiligen Abschreibung<br />

von 0,2 Mio. Euro reduziert. Zuschreibungen wurden<br />

in Höhe von 0,6 Mio Euro vorgenommen. Darüber hinaus<br />

haben sich die Ausleihungen infolge der Verrechnung mit dem<br />

Kaufpreis im Zusammenhang mit dem Rückkauf der Bestände<br />

aus dem DIL II Vertrag um 4,5 Mio. Euro verringert.<br />

Das kurzfristige Umlaufvermögen hat sich um 1,5 Mio. Euro<br />

vermindert. Diese Veränderung ergibt sich hauptsächlich aus<br />

der Verringerung des Bestandes an kurzfristigen Flüssigen<br />

Mitteln um 1,9 Mio. Euro. Darüber hinaus ist noch zu berücksichtigen,<br />

dass sich das mittelfristige Umlaufvermögen durch<br />

Pfandfreigabe an Flüssigen Mitteln in Höhe von 1,0 Mio Euro<br />

aufgrund adäquater Ersatzsicherheiten um diesen Betrag vermindert<br />

und in dieser Höhe den Bestand an kurzfristigen liquiden<br />

Mitteln erhöht hat.<br />

Vermögenswerte<br />

- Anlagevermögen<br />

lang- und<br />

mittelfristiges<br />

- Umlaufvermögen<br />

/ RAP<br />

Finanzierungsmittel<br />

Bestand 31.12.2011 Bestand 31.12.2010 Veränderung<br />

Tsd. Euro % Tsd. Euro % Tsd. Euro<br />

263.209,7 99,3 232.855,8 98,6 30.353,9<br />

1.818,4 0,7 3.229,7 1,4 -1.411,3<br />

265.028,1 100,0 236.085,5 100,0 28.942,6<br />

Eigenkapital 89.418,8 33,7 87.542,4 37,1 1.876,4<br />

lang- und mittelfristige<br />

Das Eigenkapital wird insbesondere durch den Jahresüberschuss<br />

für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 2,3 Mio. Euro<br />

positiv beeinflusst. Die Eigenkapitalquote des Unternehmens<br />

beträgt, bezogen auf das Bilanzvolumen, 33,2 % (31.12.2010 =<br />

36,2 %). Bezogen auf die Bilanzsumme beträgt die Eigenkapitalquote<br />

31,9 % (31.12.2010 = 34,6 %). Sie hat sich damit gegenüber<br />

dem Vorjahresstichtag um 3,0 %-Punkte bei einer um<br />

27,7 Mio. Euro erhöhten Bilanzsumme verringert. Die Eigenkapitalquote<br />

ist insgesamt angemessen.<br />

Die langfristigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen<br />

für Pensionsansprüche und Drohverlustrückstellungen gemäß<br />

§ 249 Abs. 1 Satz 1 HGB.<br />

Die lang- und mittelfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich<br />

im Geschäftsjahr um 23,8 Mio. Euro, im Wesentlichen durch<br />

die Aufnahme von Darlehen für Modernisierung in Höhe von<br />

1,1 Mio. Euro, die Aufnahme von Darlehen zur Finanzierung<br />

des Rückkaufs der DIL II-Bestände in Höhe von 31,5 Mio. Euro<br />

und abzüglich der planmäßigen Tilgung über 5,7 Mio. Euro.<br />

Die Vermögens- und Kapitalverhältnisse sind stichtagsbezogen<br />

zum 31.12.2011 durch Sondereffekte aus der Ablösung des<br />

Sale-and-lease-back-Projektes DIL II beeinträchtigt. Dadurch<br />

kam es zu einer kurzfristigen Unterdeckung, die im Verlauf des<br />

neuen Geschäftsjahres wieder ausgeglichen wurde. Der Grad<br />

der Anlagendeckung II ist deshalb zum Stichtag 31.12.2011 mit<br />

99,6 % (31.12.2010 = 100,9 %) anzugeben.<br />

- Rückstellungen 5.020,9 1,9 7.942,3 3,4 -2.921,4<br />

- Verbindlichkeiten<br />

169.242,8 63,9 142.491,2 60,4 26.751,6<br />

Anlagendeckungsgrad<br />

II<br />

263.682,5 99,6 237.975,9 100,9 25.706,6<br />

Unter-/Überdeckung -1.345,6 -0,4 1.890,4 0,9 -3.236,0<br />

2.2 Finanzlage<br />

Im Berichtsjahr 2011 und bis zum Aufstellungszeitpunkt des<br />

Jahresabschlusses ist die Genossenschaft jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

nachgekommen. Die Zahlungsfähigkeit<br />

wird auch im Geschäftsjahr 2012 vollständig gesichert sein.<br />

Die Tilgungskraft (Cashflow (DVFA/SG) zur Tilgung) beträgt in<br />

2011 89,3 % (2010 = 84,9 %). Die Kapitaldienstdeckung (Kapitaldienst<br />

zur Istmiete) beträgt in 2011 64,1 % (2010 = 66,1 %)<br />

und leasingbereinigt 58,6 % (2010 = 60,5 %). Die Zinsdeckung<br />

(Zinsaufwand zur Istmiete) beträgt in 2011 42,1 % (2010 = 44,5<br />

%) und leasingbereinigt 32,9 % (2010 = 35,2 %).<br />

Eine weitere finanzwirtschaftliche Analyse kann durch die<br />

Ableitung des EBITDA aus der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

vorgenommen werden:<br />

2011 2010 Veränderung<br />

Wohn- / Nutzfläche<br />

in m²<br />

EBITDA /Euro/m²<br />

532.595,38 536.382,22 -3.786,84<br />

Wfl./Nfl.<br />

EBITDA-Renditen<br />

28,27 26,82 1,45<br />

EBITDA zu Sachanlagevermögen<br />

EBITDA zu langfristigen<br />

5,8 % 6,4 % -0,6 %<br />

Verbindlichkeiten 8,9 % 10,1 % -1,2 %<br />

Die folgende Tabelle zum wohnungswirtschaftlichen Cashflow<br />

spiegelt den Innenfinanzierungsspielraum (nach den planmäßigen<br />

Tilgungsleistungen) der Genossenschaft wider:<br />

2011 2010 Veränderung<br />

Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />

Jahresergebnis 2.304,6 627,1 1.677,5<br />

Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />

6.200,5 7.679,0 -1.478,5<br />

Zuschreibungen zum Anlagevermögen<br />

-566,3 -1.769,3 1.203,0<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen 139,7 0,0 139,7<br />

Veränderung von langfristigen<br />

Rückstellungen<br />

-3.001,5 -703,9 -2.297,6<br />

Zwischensumme 5.077,0 5.832,9 -895,6<br />

Wesentliche nicht zahlungswirksame<br />

Beeinflussungen<br />

des Geschäftsjahres:<br />

Entlastung Altverbindlichkeiten<br />

gemäß<br />

§ 1 Abs. 1 AHGV<br />

0,0 -1.257,3 1.257,3<br />

Forderungsabschreibung auf Mieten<br />

und Erträge aus abgeschriebenen<br />

Forderungen<br />

346,7 232,1 114,6<br />

Aktivierte Eigenleistungen -91,8 -64,0 -27,8<br />

Gewinn aus dem Abgang von<br />

Gegenständen<br />

des Anlagevermögens<br />

-229,6 0,0 -229,6<br />

Cashflow = Tilgungspotenzial 5.102,3 4.743,7 358,6<br />

Planmäßige Tilgungen -5.710,5 -5.589,6 -120,9<br />

Wohnungswirtschaftlicher<br />

Cashflow<br />

-608,2 -845,9 237,7<br />

Die Bilanzkennzahl EBITDA stellt eine wesentliche Erfolgsgröße<br />

dar, um die operative Ertragskraft der Genossenschaft zu<br />

beurteilen. Der innerbetriebliche Umsatz- und Leistungsprozess<br />

ist, Bezug nehmend auf die leicht verbesserte Kennzahl<br />

EBITDA je m² Wohnfläche/Nutzfläche, als stabil zu bezeichnen.<br />

Das Verhältnis von EBITDA zu langfristigem Fremdkapital spiegelt<br />

die Ertragsstärke des Unternehmens in Bezug auf das<br />

langfristig eingesetzte Fremdkapital wider.<br />

64 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 65<br />

Cashflow


2.3 Ertragslage<br />

Das Jahresergebnis stammt aus den nachfolgenden Quellen:<br />

2011 2010 Veränderung<br />

Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />

Geschäftsergebnis -833,6 -1.360,2 526,6<br />

Zins- und Beteiligungsergebnis<br />

382,7 84,1 303,8<br />

Neutrales Ergebnis 2.754,6 1.901,3 853,3<br />

Ergebnis vor Steuern 2.303,7 625,2 1.678,5<br />

Steuern vom Einkommen<br />

und vom Ertrag 0,9 1,9 -1,0<br />

Jahresergebnis 2.304,6 627,1 1.677,5<br />

Das Geschäftsergebnis wird im Wesentlichen durch die Ergebnissparten<br />

„Hausbewirtschaftung“ (Kerngeschäft) und „Investitions-/Desinvestitionstätigkeit“<br />

bestimmt.<br />

2011 2010 Veränderung<br />

Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />

Hausbewirtschaftung -535,6 -887,6 352,0<br />

Betreuungstätigkeit -92,0 -102,6 10,6<br />

Investitions- und<br />

Desinvestitionstätigkeit<br />

-140,3 -262,2 121,9<br />

Sonstiger Geschäftsbetrieb<br />

-65,7 -107,8 42,1<br />

Geschäftsergebnis -833,6 -1.360,2 526,6<br />

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Ergebnis der Hausbewirtschaftung<br />

wie folgt verändert:<br />

2011 2010 Veränderung<br />

Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro<br />

Erträge<br />

Sollmiete<br />

abzüglich Erlös-<br />

29.757,6 29.489,8 267,8<br />

schmälerungen -3.819,6 -3.664,0 -155,6<br />

Sonstige Erträge der<br />

18,9<br />

Hausbewirtschaftung 779,5 760,6<br />

26.717,5 26.586,4 131,1<br />

Aufwendungen<br />

Saldo Umlagengeschäft -1.318,8 -1.434,2 115,4<br />

Instandhaltungskosten -4.021,1 -3.984,0 -37,1<br />

Abschreibungen -5.766,1 -5.730,6 -35,5<br />

langfristige Finanzierungskosten<br />

Verwaltungsaufwendungen<br />

-10.915,4 -11.487,1 571,7<br />

und Sonstiges -5.231,7 -4.838,1 -393,6<br />

-27.253,1 -27.474,0 220,9<br />

Ergebnis -535,6 -887,6 239,8<br />

Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung haben sich<br />

gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. Euro erhöht. Diese Veränderung<br />

ergab sich im Wesentlichen aus der Erhöhung der<br />

Sollmieten um 0,3 Mio. Euro, denen die Erhöhung der Erlösschmälerungen<br />

um 0,2 Mio. Euro entgegen wirken.<br />

Die Kosten für Instandhaltung und Instandsetzung liegen etwa<br />

auf dem Niveau des Vorjahres. Damit wurden für den Wohnungsbestand<br />

durchschnittlich 7,89 Euro je m² Wohn- und<br />

Nutzfläche nach 7,49 Euro je m² Wohn- und Nutzfläche im<br />

Vorjahr aufgewendet.<br />

Das positive neutrale Ergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />

um 0,9 Mio. Euro auf 2,8 Mio. Euro erhöht. Ertragsseitig mit<br />

4,2 Mio. Euro wirkt hier nennenswert der auf 2,8 Mio. Euro gestiegene<br />

Ertrag aus Auflösung von Rückstellungen und mit 0,6<br />

Mio. Euro die Zuschreibung auf Gegenstände des Anlagevermögens.<br />

Aufwandsseitig mit 1,4 Mio. Euro wirken hauptsächlich<br />

Vorfälligkeitsentschädigungen mit 0,4 Mio. Euro, Aufwendungen<br />

für die Umsetzung des Sanierungskonzeptes gemäß §<br />

6a AHG mit 0,3 Mio. Euro und die Bildung von Rückstellungen<br />

mit 0,2 Mio. Euro.<br />

Das Geschäftsjahr 2011 schließt mit einem Jahresüberschuss<br />

von 2.304,6 Tsd. Euro ab. Zum Bilanzstichtag ist damit eine<br />

Eigenkapitalrentabilität nach Steuern von 2,58 % (Vorjahr:<br />

0,72 %) gegeben. Die Gesamtkapitalrentabilität beträgt im Geschäftsjahr<br />

3,43 % (Vorjahr: 3,33 %).<br />

2.4 Wesentliche finanzielle Leistungsindikatoren<br />

Kennzahl 2011 2010 2009 2008 2007<br />

Sachanlagenintensität 92,5 % 89,1 % 88,5 % 88,4 % 87,5 %<br />

Eigenkapitalquote 31,9 % 34,6 % 32,8 % 33,5 % 33,2 %<br />

Fremdkapitalquote 68,1 % 65,4 % 67,2 % 66,5 % 66,8 %<br />

Mietenmultiplikator (ohne Leasingobjekte)<br />

Kapitaldienst / Istmiete<br />

11,0 fach 9,2 fach 9,2 fach 9,7 fach 9,6 fach<br />

(ohne Leasingobjekte)<br />

Kapitaldienst und Leasingzahllast /<br />

58,6 % 60,5 % 58,2 % 58,1 % 56,8 %<br />

Istmiete (einschl. Leasingobjekte)<br />

Zinsaufwand / Istmiete<br />

64,1 % 66,1 % 62,9 % 62,7 % 61,3 %<br />

(ohne Leasingobjekte)<br />

Zinsaufwand und Leasingzahllast /<br />

32,9 % 35,2 % 35,8 % 37,0 % 37,7 %<br />

Istmiete (einschl. Leasingobjekte) 42,1 % 44,5 % 43,6 % 44,4 % 44,7 %<br />

Durchschnittlicher Fremdkapitalkostensatz 4,7 % 5,4 % 5,5 % 5,4 % 5,4 %<br />

Tilgungspotenzial = Cashflow / Plantilgung 89,3 % 84,9 % 79,0 % 91,5 % 119,5 %<br />

Sollmiete für alle Vermietungsobjekte<br />

(Euro / m2 Wohn- und Nutzfläche) 4,66 4,58 4,62 4,63 4,67<br />

Leerstandsquote mit Leasingobjekten (Stichtag)<br />

Erlösschmälerungsquote für alle<br />

12,4 % 12,8 % 14,4 % 14,5 % 15,6 %<br />

Vermietungsobjekte (ohne Betriebskosten)<br />

12,8 %<br />

12,4 % 14,1 % 15,2 % 14,2 %<br />

Instandhaltungskosten (Euro / m2 Wohn-/<br />

Nutzfläche)<br />

Geldrechnungsmäßiges Ergebnis der Haus-<br />

7,89 7,49 9,46 9,11 6,40<br />

bewirtschaftung vor Instandhaltungskosten<br />

(Euro / m2 Wohn-/Nutzfläche)<br />

Buchwert Vermietungsobjekte ohne Leasin-<br />

7,02 6,31 7,44 7,68 8,00<br />

gobjekte<br />

(Euro / m2 Wohn-/Nutzfläche)<br />

Verschuldung (Euro / m<br />

405 361 356 372 375<br />

2 Wohn-/Nutzfläche)<br />

ohne Leasingflächen 332 300 290 310 316<br />

Kreditbelastung des Anlagevermögens 81,8 % 83,10 % 81,46 % 83,33 % 84,27 %<br />

Insgesamt betrachtet sind mit der Leerstandsquote von 12,4<br />

%, des Verhältnisses des erweiterten Kapitaldienstes (einschließlich<br />

Leasingraten für Vermietungsbestände) im Verhältnis<br />

zur Istmiete mit 64,1 %, des Verhältnisses der erweiterten<br />

Fremdkapitalzinsen (einschließlich Leasingzinsen für<br />

Vermietungsbestände) mit 42,1 %, des geldrechnungsmäßigen<br />

Ergebnisses der Hausbewirtschaftung vor Instandhaltungskosten<br />

mit 7,02 Euro je m² Wohn- und Nutzfläche sowie des Verhältnisses<br />

des Cashflows zu den planmäßigen Tilgungen mit<br />

89,3 % entwicklungsbeeinträchtigende Tatsachen gegeben.<br />

Eine Bestandsgefährdung der Genossenschaft ist jedoch nicht<br />

festzustellen. Der Vorstand geht demnach vom Vorliegen der<br />

Fortführungsprämisse (going concern) aus.<br />

Die Innenfinanzierungskraft ist aufgrund des negativen wohnungswirtschaftlichen<br />

Cashflow nicht gegeben, da der Cashflow<br />

insgesamt nicht ausreichte, um die planmäßigen Tilgungen<br />

zu decken. Ziel der Genossenschaft ist es daher, die<br />

Innenfinanzierungskraft kurzfristig deutlich zu stärken.<br />

66 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 67


3. Risikomanagement des<br />

Unternehmens<br />

3.1 Ziele des Risikomanagements<br />

Insbesondere durch die aus einigen Kennwerten noch resultierende<br />

Entwicklungsbeeinträchtigung der Genossenschaft<br />

bleibt das Risikomanagement von wesentlicher Bedeutung für<br />

die Genossenschaft.<br />

Wichtige Elemente bleiben das Pflichtenheft zur Erfassung aller<br />

potenziellen Risiko- und Beobachtungsbereiche für die Genossenschaft<br />

sowie das Risikofrühwarnsystem. Hierzu werden<br />

kontinuierlich wesentliche Kennzahlen der Genossenschaft<br />

und deren Veränderung erfasst und in die Unternehmensplanung<br />

übernommen. Auf diese Weise können zuverlässig über<br />

den gesamten Planungszeitraum unterschiedliche Szenarien,<br />

basierend auf geänderten Rahmenbedingungen, oder auch<br />

unterschiedliche strategische Entwicklungsvarianten abgebildet<br />

werden. Wesentliche Beobachtungsbereiche sind dabei<br />

vor allem aufgrund der starken möglichen Beeinflussung<br />

der weiteren Unternehmensentwicklung die Entwicklung der<br />

Unternehmensliquidität, das Finanzierungsrisiko sowie die<br />

weitere Leerstands- und Wohnungsnachfrageentwicklung auf<br />

den Teilmärkten.<br />

3.2 Finanzinstrumente<br />

Die Genossenschaft stellt kurz-, mittel- und langfristige Finanzpläne<br />

auf, überwacht deren Einhaltung und nimmt aufgrund<br />

aktueller Erfordernisse Anpassungen vor. Die regelmäßige<br />

Kontrolle und die Überprüfung von Kontenbewegungen, die<br />

Entwicklung des Bestandes an Flüssigen Mitteln, die Beobachtung<br />

der Zinsentwicklung, die Budgetkontrolle im Rahmen der<br />

Bauplanung sowie regelmäßig stattfindende Finanzreporte<br />

sichern und ergänzen das Risikomanagement. Der Bestand<br />

an liquiden Mitteln wird durch die tägliche Liquiditätsvorschau,<br />

die Einhaltung von Zahlungszielen und die Nutzung von<br />

Skonti überwacht und optimiert. Die Genossenschaft hat im<br />

Geschäftsjahr ausschließlich Termingeldanlagen, welche als<br />

geschützte Einlagen der Einlagensicherung der Banken unterliegen,<br />

getätigt.<br />

Zur weiteren Optimierung der Belastungen aus den umfangreichen<br />

Darlehensverpflichtungen nutzt die Genossenschaft<br />

als wesentliche derivative Finanzinstrumente die langfristigen<br />

Zinssicherungs- bzw. Forwardvereinbarungen und Payer-<br />

Swaps mit kongruenten Grund- und Sicherungsgeschäften.<br />

Im Rahmen des Zinsmanagements wurden in den Vorjahren<br />

drei Payer-Swap-Geschäfte mit Grundgeschäften in ursprünglicher<br />

Höhe von 31,2 Mio. Euro als auch zwei Forward-<br />

Payer-Swap-Geschäfte mit Grundgeschäften in Höhe von<br />

4,3 Mio. Euro abgeschlossen, wodurch sich die Genossenschaft<br />

feste Zinssätze und damit langfristige Planungssicherheit<br />

verschaffte. Im Geschäftsjahr sind im Zuge von Umfinanzierungen<br />

sowie der Beendigung des DIL II-Engagement drei<br />

weitere Zinssatz-Swapgeschäfte mit Bezugswerten in Höhe<br />

von insgesamt 40,1 Mio. Euro gezeichnet worden.<br />

4. Chancen und Risiken<br />

der künftigen Entwicklung<br />

Eine jeweils aktuelle Situationsanalyse und daraus abgeleitete<br />

Konzepte und Strategien sind geeignete Instrumente, um drohende<br />

Risiken, aber auch wahrzunehmende Chancen aufzuzeigen.<br />

Die Genossenschaft verabschiedete im Geschäftsjahr<br />

2010 ein neues Unternehmenskonzept. Im Jahr 2011 wurde<br />

dieses aktualisiert und mit dem ursprünglichen Sanierungskonzept<br />

gemäß § 6a AHG zusammengeführt. Mit Hilfe dieser<br />

Konzepte werden die im unternehmerischen Handeln stets<br />

vorhandenen Risiken, aber auch die bestehenden Chancen bei<br />

der künftigen Marktteilnahme identifiziert.<br />

4.1 Operative Risiken und Chancen<br />

Die Risiken für ein Wohnungsunternehmen bei den täglichen<br />

Geschäften resultieren aus menschlichem Handeln und möglichen<br />

systembegründeten Risiken.<br />

Die Funktion und der Aufbau der betrieblichen Organisationsstruktur<br />

benötigt besondere Aufmerksamkeit, um mögliche<br />

Chancen nutzen und Risiken vermeiden zu können, die sich jeweils<br />

aus dem engagierten Einsatz der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter im Wettbewerb ergeben können. Hierzu wird das<br />

Unternehmenshandbuch eingesetzt, das Arbeitsabläufe und<br />

Zuständigkeiten regelt. Damit ist die grundsätzliche Absicherung<br />

gegen operative Risiken gewährleistet. Die Betriebsabläufe<br />

werden durch die Umsetzung der neuen Unternehmensstruktur<br />

auf Grundlage des neuen Unternehmenskonzeptes<br />

weiter optimiert.<br />

4.2 Strategische Risiken und<br />

Chancen<br />

Hinsichtlich der möglichen Konsequenzen stellt sich für die<br />

Genossenschaft das Marktrisiko als ein zentrales Risiko dar.<br />

Dieses kann sich insbesondere ausdrücken als Leerstandsrisiko<br />

in Form von möglichen Veränderungen von Leerstandsquoten<br />

aufgrund sinkender Nachfrage, aber auch als Zinsänderungs-<br />

und Mietrückstandsrisiko.<br />

Angesichts der potenziellen Schadenshöhe stellt das Zinsänderungsrisiko<br />

aber weiterhin das Hauptrisiko für die Genossenschaft<br />

dar. Das vor allem in früheren Jahren deutlich<br />

vorherrschende Leerstandsrisiko besteht zwar grundsätzlich<br />

weiterhin, allerdings zeigt der Konsolidierungserfolg der<br />

letzten Geschäftsjahre auch bei der Entwicklung des Wohnungsleerstandes<br />

auf, dass die Genossenschaft aufgrund<br />

ihres guten Wohnungsbestandes in attraktiven Lagen auch<br />

bei ungünstigen Marktbedingungen zufriedenstellende Vermietungserfolge<br />

erzielen kann. Ein besonderes Augenmerk<br />

liegt aktuell bei der Leerstandsentwicklung auf dem Standort<br />

<strong>Halle</strong>-Silberhöhe. Hier konnte noch kein zufriedenstellender<br />

Vermietungserfolg erreicht werden.<br />

Ein wesentlicher Schritt zur Konsolidierung der Genossenschaft<br />

ist die Nutzung der Chance eines vorzeitigen Rück-<br />

kaufs des Sale-and-lease-back-Fonds DIL II. Auf diese Weise<br />

können die progressiven Steigerungen der Leasingrate durch<br />

die lineare Belastung eines Darlehens abgelöst werden. Die<br />

Genossenschaft kann sich somit hinsichtlich der Finanzierungsbelastung<br />

für zukünftige Zeiträume nach 2012 entlasten<br />

und damit zugleich die Ertragslage in den nächsten Jahren so<br />

weit verbessern, dass ein planmäßiger Rückkauf des kleineren<br />

verbleibenden Sale-and-lease-back-Fonds DIL I im Jahr 2018<br />

(Ende der ersten Mietperiode) mit einem größeren Eigenkapitalanteil<br />

erfolgen kann.<br />

Langfristig kann sich die feststellbare Überalterung und die<br />

damit einseitig ausgeprägte Altersstruktur der Mitglieder an<br />

dem Standort Weißenfels, etwas weniger prägnant an den<br />

Standorten Merseburg und Bad Dürrenberg, als Gefährdungspotenzial<br />

für die nachhaltig sichere und erfolgreiche Wohnungsvermietung<br />

vor Ort herausstellen. Durch die zunehmende<br />

Anzahl jüngerer Mieterhaushalte in Weißenfels, Bad<br />

Dürrenberg und Merseburg ist dieses latente Risiko für diese<br />

Standorte deutlich verringert worden.<br />

Die nachfolgende Grafik verdeutlicht die Altersstruktur der<br />

gesamten Mieterschaft der Genossenschaft:<br />

Altersstruktur der Mieterschaft 2011<br />

68 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011 69<br />

40,0 %<br />

20,0 %<br />

0,0 %<br />

15 - 25 26 - 35 36 - 45 46 - 55 56 - 65 > 65<br />

JAHRE<br />

In den Wohnorten außerhalb <strong>Halle</strong>s beträgt nach einer deutlich<br />

stärkeren Nachfrage von jüngeren Haushalten der Anteil<br />

der Haushalte im Rentenalter nur noch in Weißenfels über<br />

50 %. Durch eine zukünftig noch verstärkte zielgruppenorientierte<br />

Ansprache der jüngeren Altersgruppen soll sich<br />

mittelfristig an allen Wohnstandorten eine vielfältigere Altersstruktur<br />

ergeben, die auch eine langfristige Bindung der nachfolgenden<br />

Generationen als Haushaltsgründer ermöglicht.<br />

Als Stabilisierungserfolge sind weiter steigende Anteile der<br />

jungen Erwachsenenhaushalte / Haushaltsgründer (Zunahme<br />

bei der Altersgruppe der 18 – 35-Jährigen um 0,4 %) bei zumindest<br />

nur noch moderaten Anstiegen des Anteils der Rentnerhaushalte<br />

(Zunahme der Altersgruppe über 65 Jahre um<br />

0,3 %) zu verzeichnen. Grundsätzlich ist vor dem Hintergrund<br />

der allgemeinen demographischen Entwicklung von einer<br />

weiteren Polarisierung der Mieterschaft auszugehen. Demnach<br />

werden die Anteile der Haushalte bis 35 Jahre und die<br />

Haushalte ab 55 Jahre wachsen.<br />

Angesichts des überdurchschnittlich hohen Fremdfinanzierungsanteils<br />

der Genossenschaft ist das Darlehensmanagement<br />

unverzichtbar. Zinsänderungsrisiken können so zuverlässig<br />

beurteilt, frühzeitig diskutiert und für verschiedene<br />

Zinsszenarien dargestellt werden. Im Rahmen der Risikovorsorge<br />

werden in der langfristigen Finanzplanung Zinssätze<br />

geringfügig über dem derzeitigen Durchschnittsniveau angenommen.<br />

Durch eine kontinuierliche Bankenkommunikation,<br />

ein breit gestreutes Fälligkeitsprofil sowie das Bestreben nach<br />

möglichst frühzeitiger Prolongation konnte auch im vergangenen<br />

Jahr dieses Risiko eingegrenzt werden.<br />

Die Liquiditätsbetrachtung zeigt, wie wichtig es ist, die Liquiditätsausstattung<br />

der Genossenschaft, vor dem Hintergrund<br />

eines noch unbefriedigenden Cashflows und weiterhin bestehende<br />

Anforderungen aus der Hausbewirtschaftung, zu bewahren.<br />

Aus diesem Grunde wird permanent die Liquiditätslage<br />

im Zusammenhang mit der strategischen Planung in ihrer<br />

perspektivischen Entwicklung überwacht.<br />

4.3 Würdigung der Chancen<br />

und Risiken<br />

Zusammengefasst sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt und bei<br />

weiterer konsequenten Verfolgung der Unternehmensplanung<br />

gemäß des überarbeiteten Unternehmenskonzeptes für<br />

die folgenden beiden Jahre keine Risiken bei der zukünftigen<br />

Entwicklung im gesamtwirtschaftlichen, operativen und strategischen<br />

Risikobereich erkennbar, die zu einer dauerhaften<br />

und nachteiligen Beeinflussung der Vermögens-, Finanz- oder<br />

Ertragslage führen könnten.<br />

Schließlich wird mit der Verfolgung des überarbeiteten Unternehmenskonzeptes<br />

die Optimierung des Bestandsportfolios<br />

konsequent fortgeführt. Durch den auch in den Folgejahren<br />

geplanten Mitteleinsatz beispielsweise auch für Nachqualifizierungen<br />

von bislang als gut eingeschätzten Objekten wird<br />

die Attraktivität der zu entwickelnden Standorte kontinuierlich<br />

erhöht. Die Zielstellung der nächsten Jahre muss es weiterhin<br />

sein, die Kunden durch gute Leistungen länger an das<br />

Unternehmen zu binden, um die Fluktuation spürbar zu verringern.<br />

5. Vorgänge von besonderer<br />

Bedeutung nach dem Schluss des<br />

Geschäftsjahres<br />

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres sind vier Grundstückskaufverträge<br />

mit einem Kaufpreis von insgesamt 6.226,5 Tsd.<br />

Euro abgeschlossen worden. Veräußert wurden 306 Vermietungseinheiten<br />

mit 17.437 m² Wohn- und Nutzfläche und 147<br />

Eigentumswohnungen mit 8.335 m² Wohnfläche.


70<br />

6. Voraussichtliche Entwicklung<br />

des Unternehmens<br />

Im Rahmen der Bestandsentwicklung wurden für die Geschäftsjahre<br />

2012 und 2013 das Bauprogramm für den Bereich<br />

der Wohnbauten mit einem Gesamtvolumen von 3,9<br />

Mio. Euro bzw. 5,6 Mio. Euro geplant, welches sich in ein<br />

Budget von 0,1 Mio. Euro bzw. 1,7 Mio. Euro für nachträgliche<br />

Herstellungskos ten und sonstige Investitionen sowie ein Budget<br />

von 3,8 Mio. Euro bzw. 3,9 Mio. Euro für den Erhaltungsaufwand<br />

gliedert. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich aus<br />

Eigenmitteln.<br />

Der operative Cashflow wird sich für die Geschäftsjahre 2012<br />

und 2013 erwartungsgemäß auf 9,6 Mio. Euro und 7,2 Mio.<br />

Euro belaufen. Der planmäßige Kapitaldienst einschließlich<br />

der Leasingzahllast beträgt im Jahr 2012 voraussichtlich 16,4<br />

Mio. Euro. Im Jahr 2013 wird eine Finanzierungsbelastung von<br />

14,9 Mio. Euro erwartet. Der Kapitaldienstanteil an den Istmieten<br />

wird in 2012 einen Wert von 62,8 % und im Jahr 2013<br />

von 59,0 % erreichen.<br />

Die relative Erlösschmälerung zum 31.12.2012 wird voraussichtlich<br />

11,0 % betragen, der Wohnungsleerstand im Gesamtbestand<br />

wird sich voraussichtlich auf 11,2 % belaufen. Für die<br />

Geschäftsjahre 2012 und 2013 werden jährliche leerstandsbedingte<br />

Erlösschmälerungen in Höhe von 3,2 Mio. Euro und 2,7<br />

Mio. Euro erwartet.<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Lagebericht 2011<br />

Erfreulicherweise zeigt sich seit Jahren eine deutliche Stabilisierung<br />

bei der Leerstandsentwicklung. Dennoch ist die<br />

erreichte Schnelligkeit beim Leerstandsabbau, gemessen an<br />

der guten Qualität des Gesamtportfolios, insgesamt noch<br />

unbefriedigend. Hier zeigt sich die weitere Notwendigkeit<br />

einer effektiven Portfoliosteuerung, um zuverlässig Investitions-<br />

und Desinvestitionsbestände (in aller Regel Veräußerung<br />

von Beständen) voneinander abzugrenzen. Ebenso muss<br />

in Fortsetzung der im Jahr 2010 erfolgreichen Bestrebungen<br />

der Instandhaltungsaufwand objektkonkret, gemäß der zu<br />

verfolgenden perspektivischen Entwicklungsziele, gesteuert<br />

werden. Die Zielstellung ist es, trotz der sehr hohen Fremdkapitalbelastung<br />

der Wohnungsbestände bei künftig weiterhin<br />

planmäßig sinkendem Leerstand – und damit Verringerung<br />

der nicht umlegbaren Betriebskosten – ein ausgeglichenes<br />

Hausbewirtschaftungsergebnis kurzfristig zu erreichen und zu<br />

stabilisieren.<br />

Die bereits in den vergangenen Jahren erreichten Erfolge bei<br />

der Umsetzung des Sanierungs- und Unternehmenskonzeptes<br />

werden mittelfristig eine nachhaltige Stabilisierung und Verbesserung<br />

der wirtschaftlichen Situation der Genossenschaft<br />

ergeben.<br />

<strong>Halle</strong> (Saale), den 18.04.2012<br />

Guido Schwarzendahl<br />

Vorstand<br />

Michael Schunke<br />

Vorstand


Bericht des Aufsichtsrates<br />

Hausfront des Typenbaus im Ibsenweg, 06126 <strong>Halle</strong> (Saale).<br />

der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> & <strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> an die<br />

Vertreterversammlung vom 25. Juni 2012<br />

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2011 seine Aufgaben,<br />

wie sie sich aus Gesetz und Satzung ergeben, wahrgenommen<br />

und den Vorstand in seiner Geschäftsführung intensiv<br />

begleitet. Ebenso beriet er den Vorstand bei der Leitung der<br />

Genossenschaft regelmäßig und überwachte insgesamt die<br />

Geschäftsführung. Von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />

hat er sich überzeugt.<br />

In sechs gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand hat sich<br />

der Aufsichtsrat über die wesentlichen Geschäftsvorfälle, die<br />

Unternehmensplanung und strategische Weiterentwicklung<br />

der Genossenschaft sowie über die Umsetzung und Fortschreibung<br />

des Unternehmenskonzeptes informieren lassen.<br />

Regelmäßig zu den Sitzungen erfolgten ausführliche schriftliche<br />

Berichte zu den einzelnen Tagesordnungspunkten. Abweichungen<br />

von den Planungen der Genossenschaft wurden<br />

im Einzelnen erörtert.<br />

Der Aufsichtsrat bediente sich zur Wahrnehmung seiner Aufgaben<br />

seiner Ausschüsse in Form des Bau- und Wohnungsausschusses,<br />

Finanz- und Prüfungsausschusses sowie Ständigen<br />

Ausschusses. In den Ausschüssen wurden die jeweils vom Vorstand<br />

vorgelegten Unterlagen intensiv beraten und die Ergebnisse<br />

in den gemeinsamen Sitzungen zwischen Aufsichtsrat<br />

und Vorstand vorgetragen und diskutiert. Darüber hinaus hat<br />

sich der Aufsichtsratsvorsitzende laufend über wesentliche<br />

Entwicklungen und anstehende Entscheidungen in der Genossenschaft<br />

unterrichten lassen, dies vor allem durch regelmäßige<br />

Treffen mit dem Vorstand.<br />

Im Mittelpunkt der Arbeit des Aufsichtsrates stand im Geschäftsjahr<br />

2011 die Verbesserung des Ergebnisses des Kerngeschäftes,<br />

die Liquiditätsentwicklung, die Leerstandsentwicklung<br />

und die Umsetzung der Portfoliostrategie gemäß des<br />

Unternehmenskonzeptes. Weiterhin wurde intensiv die Investitionstätigkeit<br />

der Genossenschaft beraten und überwacht.<br />

Zu den jeweiligen gemeinsamen Sitzungen von Aufsichtsrat<br />

und Vorstand und den Sitzungen des Finanz- und Prüfungsausschusses<br />

berichtete der Vorstand dem Aufsichtsrat über die<br />

Erfüllung zentraler Kennziffern des Geschäftsverlaufs.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt der gemeinsamen Beratungen<br />

bildete die Berichterstattung über die Entwicklung<br />

des Vermietungsgeschäftes, die daraus resultierende Entwicklung<br />

des Wohnungsleerstandes und die Wirtschaftlichkeit<br />

der Baumaßnahmen insbesondere im Bereich der Wiederherstellung<br />

von Wohnraum zur Neuvermietung. Hervorzuheben<br />

ist auch im Jahr 2011 insgesamt die positive Entwicklung<br />

des Wohnungsleerstandes und die erzielten Entlastungen im<br />

Hausbewirtschaftungsergebnis.<br />

Der vorliegende Geschäftsbericht mit Jahresabschluss, Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sowie Anhang und Lagebericht<br />

wurde vom Aufsichtsrat bestätigt. Der Aufsichtsrat ist dabei<br />

zu dem Ergebnis gekommen, dass der Jahresabschluss den<br />

gesetzlichen Vorschriften und den satzungsgemäßen Bestimmungen<br />

sowie den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen<br />

Buchführung entspricht. Im Geschäftsjahr ist ein Jahresüberschuss<br />

in Höhe von 2.304.619,19 Euro erzielt worden. Der Auf-<br />

sichtsrat legte nach gemeinsamer Beratung mit dem Vorstand<br />

fest, der Vertreterversammlung vorzuschlagen, gemäß § 29<br />

Buchstabe m) und § 39 (2) der Satzung der <strong>Bauverein</strong> <strong>Halle</strong> &<br />

<strong>Leuna</strong> <strong>eG</strong> den Jahresüberschuss wie folgt zu verwenden:<br />

a) Einstellung gemäß § 40 Absatz 1 und 2 der Satzung von<br />

230.462 Euro in die „Gesetzliche Rücklage“;<br />

b) Einstellung gemäß § 40 Absatz 4 der Satzung des verbleibenden<br />

Bilanzgewinns in Höhe von 2.074.157,19 Euro in die<br />

„Anderen Ergebnisrücklagen“.<br />

Im Lagebericht ist der Geschäftsverlauf zutreffend wiedergegeben.<br />

Auf die voraussichtliche Entwicklung und mögliche<br />

Risiken sowie Chancen wird aus Sicht des Aufsichtsrates im<br />

erforderlichen Umfang eingegangen. Die Beurteilung der Lage<br />

der Genossenschaft ist zutreffend. Der Bericht wurde in einer<br />

gemeinsamen Sitzung mit Vertretern des genossenschaftlichen<br />

Prüfungsverbandes und dem Vorstand besprochen. Es<br />

wurden zu dieser Berichterstattung keine Einwände erhoben.<br />

Der Aufsichtsrat empfiehlt daher der Vertreterversammlung,<br />

die vorliegenden Dokumente zum Jahresabschluss 2011 zu genehmigen.<br />

Er schlägt weiterhin vor, dem Vorstand für das Jahr<br />

2011 Entlastung zu erteilen.<br />

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Genossenschaft für die gezeigte<br />

Leistungsbereitschaft. Insbesondere gebührt der Dank des<br />

Aufsichtsrates den Vertreterinnen und Vertretern für ihr Engagement<br />

im Dienste der Genossenschaft.<br />

Dr. Michael Schädlich<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Geschäftsbericht und Jahresabschluss 2011 \\ Bericht des Aufsichtsrates 73

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