Ausgabe 101, März 2012 - Sonnendeck
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sonnendeck-stuttgart.de<br />
AUS LIEBE ZUR KONTINUITÄT<br />
# Ein Tag zum Heulen<br />
sonnendeck-Textchef Hansjörg Fröhlich wohnt dem Staatsbegräbnis<br />
von Nord-Koreas langjährigem Diktator Kim Jong-il bei.<br />
# Man on a Mission<br />
Der Stuttgarter Künstler Tobias Greiner zwischen Kunst und Journalismus<br />
AUSGABE <strong>101</strong> | MÄRZ <strong>2012</strong>
JOSEFH DELLEG<br />
step by step und andere Tänze<br />
IIIIIIIIIIII IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII<br />
6.3. – 22.4.<strong>2012</strong> GALERIEN FÜR KUNST UND TECHNIK<br />
ÖFFNUNGSZEITEN DI - SA 10 - 12, 14 - 17 UHR UND SO 10 - 17 UHR, 73614 SCHORNDORF, ARNOLDSTRASSE 1<br />
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im vergangenen Jahr wurde vom Tahrir-<br />
Platz bis zum Zuccotti-Park um neue<br />
Formen politischer Organisation gerungen.<br />
Rausgekommen ist dabei nicht<br />
viel. Die Occupy-Wallstreet-Camper<br />
sind pünktlich zum Wintereinbruch<br />
Richtung eigene vier Wände abgezogen,<br />
wo sie jetzt vor dem Kachelofen sitzen<br />
und ihren Haustieren Revolutionsgeschichten<br />
erzählen. In Ägypten haben<br />
sie den Diktator abgeschafft und in der<br />
geriatrischen Abteilung eines Privatkrankenhauses<br />
abgestellt, die Diktatur<br />
des Militärs freilich besteht weiter,<br />
nur jetzt eben legitimiert durch „freie“<br />
Wahlen. In Tunesien hat ein Volk, dem<br />
man zumindest aus französischer Sicht<br />
eine gewisse Aufgeklärtheit unterstellt,<br />
den Edelmetalldiktator Ben Ali buchstäblich<br />
in die (saudi-arabische) Wüste<br />
geschickt und dann eine „gemäßigt islamistische“<br />
Regierung gewählt. Was bitte<br />
ist „gemäßigter Islamismus“? Laufen<br />
dort die Frauen mit halbdurchsichtigen<br />
Kopftüchern herum; werden sie jetzt<br />
erst mit 15einhalb an 49-jährige Onkels<br />
verheiratet? Darf man jetzt dort de Sade,<br />
Salman Rushdie, Houellebecq und den<br />
Hustler im Uniseminar lesen, aber nur<br />
die chinesischsprachigen <strong>Ausgabe</strong>n; ist<br />
es jetzt endlich möglich, in der Öffentlichkeit<br />
laszive Küsse auszutauschen,<br />
aber nur mit Oralkondom? Freunde des<br />
sonnendecks, Freunde der Freiheit, lasst<br />
euch nicht täuschen! Mit der Selbstbefreiung<br />
des Individuums vom Militär,<br />
von jedweder Religion, vom Lobbyismus<br />
der Börsennotierten, hat das alles<br />
nichts zu tun. Weiterhin gilt: Es geht<br />
um Waffen und Öl (und Körbchengröße<br />
95H). Wenn dabei jemand (oder<br />
gar ein ganzes Volk) unter die Räder<br />
kommt, kann es nur daran liegen, dass<br />
dieser Jemand (dieses Volk) einfach<br />
dummerweise immer übersehen wird,<br />
wenn es um Öl und Waffen (und Körbchengröße<br />
95H) geht. Aber, egal: Auf<br />
eingangs erwähnten Plätzen und Parkflächen,<br />
und auch sonst im Jahr 2011,<br />
war immer wieder von Demokratie die<br />
Rede. Mal als jenem Gral der Moderne,<br />
dem gehuldigt gehört, mal als feuchter<br />
Traum von Rebellen, die in ihrem menschenverachtenden<br />
Vorgehen nur minimal<br />
zimperlicher sind, als der Diktator,<br />
den sie vertreiben wollten und letztlich<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
geneigte Politikerdarsteller,<br />
meuchelten (Libyen), und mal als<br />
gutem Schlagwort, wenn man nicht so<br />
richtig weiß, wohin es gehen wird. Mit<br />
dem Wörtchen Demokratie lässt sich<br />
alles rechtfertigen und übers Jahr eine<br />
schöne Summe Geld verdienen. Demokratie<br />
ist wie Reizwäsche aus Saudi-Arabien!<br />
Vielleicht ist ja all das Pompösen<br />
um die Demokratie nur ein historisches<br />
Missverständnis, ein tragischer Übersetzungsfehler<br />
aus dem Altgriechischen.<br />
Vielleicht war mit Demokratie ja immer<br />
nur ein gesellschaftliches System<br />
gemeint, dass es der Mehrheit erlaubt,<br />
bei ihrer Unterdrückung, Ausbeutung,<br />
Vernachlässigung und Vergewaltigung<br />
durch eine dem Despotismus zuneigende<br />
Minderheit mitzumachen, ohne<br />
das Gesicht zu verlieren. Weiß man’s?<br />
Man weiß es nicht!<br />
Zum Glück meldet sich in letzter Zeit des<br />
Öfteren der Trainingsanzugträger und<br />
medial überpräsente Großkünstler Jonathan<br />
Meese. Seine Wortbeiträge sind<br />
recht stereotyp: Erst berichtet er vom<br />
Fernsehverhalten seiner Mutter, dann<br />
vom Unterschied zwischen seinem Fernsehverhalten<br />
und dem seiner Mutter,<br />
dann schweift Meese ab, zu den inneren<br />
Werten einer Barbara Schöneberger, um<br />
schließlich die Kurve zu kriegen und<br />
notorisch sein notorisches Lieblingsthema<br />
in Szene zu setzen: Die „Diktatur<br />
der Kunst“. Denn laut Meese kommt „die<br />
nächste Revolution nicht von der Straße,<br />
die kommt von der Bühne, von der<br />
Kunst!“ Warum? Weil „man bei demokratischen<br />
Sendungen so schnell einschläft<br />
und unter demokratischen Verhältnissen<br />
immer nur Mittelmaß rauskommt“,<br />
(also sowas wie die 80er-Jahre-<br />
Trainingsjacken die Meese immer trägt).<br />
Wahrscheinlich ist Meese nur sauer, dass<br />
seine Werke nur mit AA+ geratet werden,<br />
während der Richters Gerhard beständig<br />
AAA einfährt. Aber soll man wegen<br />
unbefriedigenden Ratingwerten von der<br />
Sehnsucht Demokratie ablassen? Weiß<br />
man’s? Man weiß es nicht!<br />
Politische Grüße vom sonnendeck<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
POOL<br />
Man on a Mission<br />
Der Stuttgarter Künstler Tobias Greiner<br />
zwischen Kunst und Journalismus 4<br />
Ein Tag zum Heulen<br />
sonnendeck-Textchef Hansjörg<br />
Fröhlich wohnt dem Staatsbegräbnis<br />
von Nord-Koreas langjährigem<br />
Diktator Kim Jong-il bei. 8<br />
Mit Gras-Schlamm-Pferden zur<br />
Informationsfreiheit<br />
Der Künstler und Netzaktivist<br />
Kenneth Tin-Kin Hung. 12<br />
BRISE<br />
ROMYs Gedächtnis und wir<br />
Sebastian Borkhardt interviewt<br />
den Ludwigsburger Künstler<br />
Jörg Mandernach 16<br />
LANDGANG<br />
Rechtsrheinische Dekonstruktion<br />
Die Studenten der Kunstakademie<br />
Düsseldorf sind verwirrt. Fürchten sie<br />
die Apokalypse? 20<br />
KOMPASS<br />
Glanzlichter im <strong>März</strong> 22<br />
Stuttgart im <strong>März</strong> 24<br />
Region im <strong>März</strong> 26<br />
Vernissagen im <strong>März</strong> 30<br />
Impressum 30<br />
SteUerBOrD – 3
Stuttgarter Künstler Tobias<br />
Greiner surft mit zahlreichen originellen<br />
Projekten an der Grenze<br />
zwischen Kunst und Journalismus<br />
MAN ON A MISSION Der<br />
Tobias Greiner: Chillradar<br />
Wie „friedlich“ ist Deutschland, was<br />
hat die Riester-Rente mit Streubomben<br />
zu tun, wie geht es freigelassenen<br />
Guantanamo-Häftlingen, kann man<br />
mit selbstgebauten Wasserspritzpistolen<br />
den waffenlastigen US-amerikanischen<br />
Alltag kommentieren, ist<br />
es gerecht Obdachlosigkeit zu dulden<br />
und gleichzeitig Soldatenfriedhöfe<br />
anzulegen? Es sind die ganz großen<br />
Themen – Krieg, Frieden, Gerechtigkeit,<br />
Freiheit – die Tobias Greiner<br />
(*1979) in seiner Funktion als „Journartist“<br />
untersucht. Der Beruf des<br />
„Journartist“ vereinigt journalistische<br />
und künstlerische Arbeitsweisen.<br />
Seine Methoden sind die „obsessive<br />
Investigation“ und die „investigative<br />
Kunstreportage“. Die Ergebnisse der<br />
aufwändigen Recherchen, Reisen und<br />
notorischen Untersuchungen fließen<br />
ein in Installationen, Filme, Zeichnungen,<br />
Ready-Made-Sammlungen,<br />
Auftritte als Moderator und in das<br />
Buch More and war – disembedded<br />
journartist. Das von der Kunst-AKA<br />
Stuttgart herausgegebene Werk, vereinigt<br />
Greiners Arbeiten der letzten<br />
zwei Jahre in Bild und Text.<br />
Es stellt u.a. das Projekt Research<br />
Germany vor, in dessen ersten Teil<br />
Greiner das Deutschland der 60er<br />
Jahre im Modelleisenbahnformat<br />
nachstellt und abfilmt, die ganze<br />
Beschaulichkeit einfängt, welche auf<br />
einer verkrampft-selbstverordneten<br />
Fassade des Pazifismus beruht, auf<br />
einer kollektiven Heuchelei. Flankiert<br />
wird diese Stimmungsuntersuchung<br />
von einem Interview mit dem<br />
bekannten Rüstungsgegner und Feind<br />
aller Waffenschmieden, Jürgen Grässlin.<br />
Die Kombination assoziativer,<br />
ästhetischer Inhalte mit klassischer<br />
Argumentation auf Grundlage recher-<br />
Abb. Links: Beispiel aus der Gewehrkolben-<br />
Umnutzungsserie (aus dem More&War-<br />
SolutionKapitel), Copics auf Papier,<br />
kleines Skizzenbuchformat, 2011<br />
Tobias Greiner: More and war –<br />
disembedded journartist, how<br />
to become a peace embassador<br />
(ISBN: 9783942144155),<br />
265 Seiten, 1001g, Hardcover,<br />
Hrsg: Kunstakademie Stuttgart<br />
POOl – 5
6 – POOl<br />
chierter Fakten ist höchst reizvoll und<br />
hat gegenüber purem Journalismus<br />
zweifellos einen Mehrwert.<br />
Für Research USA begab sich Greiner<br />
2010 auf eine Reise durch die USA.<br />
Besuchte dort Soldatenfriedhöfe, Militäreinrichtungen,<br />
Kriegsdenkmäler<br />
und sprach mit Kriegsveteranen. Seine<br />
Methode erinnert immer wieder an das<br />
Vorgehen verdeckter Ermittler oder an<br />
den Undercover-Journalismus eines<br />
Günter Wallraff. Die Gespräche mit<br />
Veteranen pendeln geschickt zwischen<br />
Smalltalk und offener Befragung. Im<br />
Gegensatz zu Kriegsberichterstattern,<br />
die im Verbund mit der Truppe, geleitet<br />
von den PR-Leuten der jeweiligen<br />
Army, also „embedded“ berichten,<br />
bezeichnet Greiner seine, offizielle<br />
PR-Inhalte und Kontakte mit Medienleuten<br />
meidende, den Zufall mit einschließende<br />
Guerilla-Methode als<br />
„disembedded“.<br />
In Postcards from the Carribean nimmt<br />
Greiner sich dem Schicksal dreier<br />
Uiguren an, Mitglieder, einer in ihrer<br />
chinesischen Heimat diskriminierten<br />
muslimische Volksgruppe. Die drei<br />
wurden im Jahr 2000 unter bizarren<br />
Umständen verhaftet und im Gefangenenlager<br />
Guantanamo interniert.<br />
Als ein Gericht 2002 ihre Unschuld<br />
anerkannte, verblieben sie dennoch im<br />
Folterknast, da sich kein Land der Welt<br />
Downtown Washington, DC vor US<br />
Boarder Protection Headquarter. Zur<br />
Klärung der Frage, ob potentielle<br />
Terroristen nicht eigentlich Touristen<br />
sein könnten, wären sie nicht durch<br />
weltweiten Grenzwächter, Demagogen,<br />
Diktatoren und Scharfschützen<br />
aus irgendwelchen Gründen um ihrer<br />
Freiheit oder anderer Lebensgrundlagen<br />
beraut bzw. eingeengt worden,<br />
findet man zumindest hier vor Ort<br />
und zur ordentlichen Bürozeit keine<br />
Antworten . Schade aber verständlich:<br />
Grenzwächter jeden Coleurs<br />
und jeder Facon haben eigentlich<br />
immer Angst um sich oder ihren<br />
Job oder ihre persönlichen Vorteile<br />
oder was auch immer. Hier sieht man<br />
das extra für diesen Ort konzipierte<br />
Ent-Angstungs-Programm. Man<br />
bringt Grenzwächter am besten<br />
mit einer kleinen Dosis Schrecken<br />
und Witz aus dem Konzept - hier<br />
u.a. das Crossdressing zwischen<br />
Tourist und Terrorist und zurück<br />
vor laufender Überwachungskamera<br />
registriert zur Unterhaltung der<br />
Wächter - vor einem mir verschlossen<br />
gebliebenem Zentrum für absolute<br />
Grenzüberbewachung, 2010<br />
bereiterklärte, die drei Unglücklichen<br />
aufzunehmen. Erst 2009 konnten sie<br />
auf eine winzige Karibikinsel ausreisen.<br />
Wie sich dort ihr Alltag zwischen<br />
Touristen und Fischern gestaltet zeigt<br />
Greiner in seiner fiktiv-dokumentarischen<br />
Arbeit. Die Zeichnungen<br />
verhandeln die Unglaublichkeit dieser<br />
Ereignisse mit dem pathoslosen, lakonisch-lässigen<br />
Strich von selbstgemalten<br />
Urlaubspostkarten. Wenn Menschen<br />
der Willkür von Regierungsbehörden<br />
ausgesetzt, ihrer Heimat, ihrer<br />
Leben, ihrer Biografie beraubt und<br />
zur gesichtslosen Verhandlungsmasse<br />
jener Staaten werden, die vorgeben<br />
einen „Krieg-gegen-den-Terror“ zu<br />
führen und damit erst recht den Terror<br />
in die Welt bringen, mag die Postkarte<br />
ein geeignetes Medium jenseits der<br />
Sprachlosigkeit sein.<br />
Moralische Aspekte, Empörung<br />
und „gerechte Wut“ sind die Treibstoffe<br />
Greiners Vorgehensweise. Das<br />
wirkt bei ihm frisch, frech und kein<br />
bisschen gutbürgerlich, schulmeisterlich<br />
oder von der Kanzel herab.<br />
Er geht seine Ziele engagiert an und<br />
knüpft Kontakte zu Mitstreitern wie<br />
dem Oberrüstungsindustriegegner<br />
Jürgen Grässlin und erreicht über<br />
Ausstellungen und Publikationen<br />
ein Publikum. Leitmotiv seines Tuns<br />
ist die Frage: „Wie kommt der Friede<br />
in die Welt?“ Sein Kunstverständnis<br />
orientiert sich an Beuys, er sieht sich<br />
als Sozial-Plastiker. Seine Aktionen<br />
beruhen auf einem Effekt des „Vor<br />
den Kopf-Stoßens“, seine oft direkte,<br />
fast schon als „naiv, in einem guten<br />
Sinne“ zu bezeichnende Herangehensweise,<br />
verströmt einen anarchischen<br />
Charme. Trotz sehr ernster<br />
Themen und maximalem Empörungsfaktor,<br />
lösen Greiners Arbeiten<br />
auch immer ein Schmunzeln aus. An<br />
mehreren Stellen des Buches weist<br />
Greiner auf eine autobiografische<br />
Motivation seines Tuns hin. Er sei<br />
in einem friedensbewegten Elternhaus<br />
aufgewachsen, hat früh schon<br />
Demo-Erfahrungen gemacht und<br />
in der Jugend dann recht schnell die<br />
Illusion eines, durch die Erfahrungen<br />
des 2.Weltkriegs geläuterten, nunmehr<br />
pazifistischen Deutschlands<br />
verloren. In Research Germany spielen<br />
dann auch die von Regierungsbehörden<br />
geduldete Beteiligung<br />
deutscher Firmen am internationalen<br />
Waffenhandel eine Rolle - und die<br />
perfide Tatsache, dass die Beiträge<br />
zur „Riester-Rente“ zwecks Kapitalvermehrung<br />
in Firmen investiert<br />
werden, die Streubomben produzieren.<br />
Wir dürfen gespannt sein, welcher<br />
Themen sich Tobias Greiner in<br />
der Zukunft annimmt. Hansjörg Fröhlich<br />
Broadway, New York: Aus der<br />
Amerika-Forschung-Kriegsrekrutierung-Serie.<br />
Einen Tag habe ich die<br />
Rekrutierungssoldaten, Headhunter<br />
im doppelten Sinn, bei ihren glamourösen<br />
Werbeauftritten in New<br />
York begleitet und beobachtet und<br />
akribisch per Fotoaufnahme Buch<br />
über ihre Kontakte zu Nichtsoldaten<br />
geführt, die sich fortwährend<br />
mit den einzelnen Vertretern des<br />
militärischen Vorzeige-Parade-<br />
Trill-Team haben ablichten lassen.<br />
Wenn die Burschen aber zwischen<br />
den Fotos einmal losmarschieren,<br />
muss man unbedingt in Deckung<br />
bzw. zumindest aus dem Weg<br />
gehen. Wer in Schusslinie steht<br />
wird mindestens umgerannt – da<br />
gibt es leider kein Pardon – schon<br />
gar nicht für einen Kameramann.<br />
POOl – 7
8 – POOl<br />
immenser Kosten und mittels überwindung absurder bürokratischer<br />
Hindernisse ist es dem sonnendeck geglückt, seinen Textchef Hansjörg Fröhlich als<br />
Korrespondent, und ein wenig auch als Betroffener, dem Staatsbegräbnis von Nord-<br />
Koreas langjährigem Diktator Kim Jong-il beiwohnen zu lassen. Hier folgt sein Bericht<br />
über die weltweit größte Performance des Jahres 2011.<br />
Es ist kaum vorstellbar welche Hürden man<br />
nehmen muss, um pünktlich bei einer bedeutenden<br />
Trauerfeierlichkeit einzutreffen.<br />
Das fängt mit den Visaformalitäten an und<br />
hört mit der Kapitalbeschaffung noch lange<br />
nicht auf. Bei meiner Bank wurde mir ein<br />
Sofortkredit über 5000 Euro verweigert. Ich<br />
insistierte: „Es handelt sich um einen Sterbefall!“<br />
Der Banker fragte, „In der Familie?“<br />
und machte sich zum Kondolieren bereit.<br />
„Irgendwie schon“, meinte ich. Da der Verwandtschaftsgrad<br />
nicht vom Familiennamen<br />
abgeleitet werden konnte, bestand der Enddreißiger<br />
am Banktresen auf einen Stammbaum.<br />
„Stammbäume gibt es in Nord-Korea<br />
nicht, nur Marterpfähle!“ „Wenn es so ist,<br />
muss ich leider auf einen DNS-Vergleich<br />
pochen.“ Wutendbrand verließ ich das Kreditinstitut<br />
und holte mir anderweitig das<br />
Geld, zwar gegen 30% Zinsen, aber dafür<br />
zahlte der Mann mit russischem Akzent in<br />
gebrauchten Scheinen und das ganze Kreditanberaumungsgespräch<br />
dauerte nur drei<br />
Minuten. In der nordkoreanischen Botschaft<br />
in Berlin wurde ich gleich wieder einen Teil<br />
der schönen Summe los, um die Bearbei-<br />
EIN TAG ZUM HEULENUnter Hinnahme<br />
tungsdauer meiner Visaformalitäten von<br />
einem geschätzten halben Jahr auf einen<br />
Nachmittag zu beschleunigen. Sobald die<br />
grünen Scheine über den Tisch gingen, verschwand<br />
der Koreaner in einem der hinteren<br />
Amtszimmer, hustete dort viermal und kam<br />
mit einem gültigen Visum wieder raus.<br />
Der Flieger landete im Morgengrauen auf<br />
dem Sunan International Airport, Pjöngjang,<br />
Demokratische Volksrepublik Korea.<br />
Zwei Mitarbeiter des Ministeriums für Tourismus,<br />
eine Unterabteilung des Ministeriums<br />
für Staatssicherheit, empfingen mich<br />
nicht unfreundlich, haderten jedoch ein<br />
wenig mit der Aussprache des Englischen.<br />
Dessen ungeachtet, schwallte ich auf sie los<br />
und verteilte meine Gastgeschenke. Der<br />
männliche Sicherheitsoffizier, Kim Jun-<br />
Bom, bekam von mir eine Freikarte für<br />
einen Besuch im Disneyland bei Paris, die<br />
Offizierin Park Chi-Hae eine blickdichte<br />
Strumpfhose aus dem Hause Baci und ein<br />
250g-Sortiment des Wiener Chocolatiers<br />
Hofbauer. Mit betretenem Blick nahmen die<br />
Beiden ihre Geschenke entgegen und ließen<br />
sie in einem Einheitsstoffbeutel verschwinden,<br />
der an ihren Uniformgürteln befestigt<br />
war. Es galt keine Zeit zu verlieren. Kim<br />
Jong-ils Grabtragung sollte in zwei Stunden<br />
beginnen. In einem Kastenwagen aus chinesischer<br />
Produktion chauffierten mich meine<br />
Begleiter durch die nüchtern, irgendwie auch<br />
verlassen wirkende, Landeshauptstadt. Auf<br />
einer Brücke kam unser Gefährt abrupt zum<br />
Halten, ich wurde aufgefordert, mich einem<br />
Pulk von anderen ausländischen Berichterstattern<br />
und Fotografen anzuschließen, die<br />
wie besessen von der Brücke auf einen darunterliegenden<br />
Boulevard blickten. Dort sollte<br />
in etwa einer halben Stunde das Defilee der<br />
Trauernden und natürlich der Sargwagen mit<br />
Kims sterblichen Überresten vorbeiziehen.<br />
Im regen Schneetreiben war nur eine leere<br />
Fahrbahn zu erkennen, gesäumt von tausenden<br />
Staatsbürgern in gedeckten Farben. In<br />
den Rinnsteinen links und rechts der Straße<br />
floss, trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt,<br />
beständig eine glasklare Flüssigkeit,<br />
die mich seltsam anzog und dabei eine<br />
warme, gleichwohl dumpfe Erhabenheit in<br />
mein Innerstes pflanzte, mich also auch ein<br />
Stück weit entwaffnete. Beim Anblick dieser<br />
sanft rinnenden Flüssigkeit war ich gewillt<br />
meine Distanz als ausländischer Betrachter<br />
aufzugeben und mit diesem Trauervolk zu<br />
fühlen. Ich begann ein wenig zu beben. Der<br />
Mann neben mir, ein französischer Fotograf,<br />
legte seinen Arm auf meine Schultern<br />
und sprach mit Trost zu. Ich war erstaunt ob<br />
seines Feingefühls, denn die Kollegen auf<br />
der Brücke bibberten alle – vor Kälte. Dass,<br />
dieser junge Fotograf mein Beben von ihrem<br />
Bibbern zu unterscheiden wusste, richtete<br />
mich wieder auf und ich fand zu professioneller<br />
Haltung zurück. Nicht sehr lange<br />
allerdings, denn nun näherte sich auf der<br />
Straße unter uns ein Autokorso. Ein Konvoi<br />
von paramilitärischen Truppen, die „Rote<br />
Garde der Arbeiter und Bauern“ machte<br />
den Anfang. Auf offenen Pick-ups saßen<br />
Männer, die riesige Schraubenschlüssel und<br />
Heugabeln schwangen. Aus Lautsprechern<br />
tönten elegische Revolutionsopern, Männer<br />
im besten Alter, schlugen sich mit geballter<br />
Faust in Höhe des Herzens auf die eigene<br />
Brust und nahmen den universell unverkennbaren<br />
Gesichtsausdruck von Menschen<br />
an, die nie etwas zu essen und niemals eine<br />
feste Adresse hatten. Die Szenerie gewann<br />
noch an Intensität als der Konvoi zum Stehen<br />
kam und die dynamobetriebenen Musik-<br />
anlagen verstummten. Ein Wimmern aus<br />
abertausenden Mündern war nun zu hören,<br />
die Trauernden am Straßenrand bebten<br />
und zuckten, die Tränen in den Rinnsteinen<br />
schwollen zu Flüssen an. Dieses Fluidum der<br />
Niedergeschlagenheit mit dem tröstenden<br />
Touch wärmender Kollektivität und Anteilnahme,<br />
erfasste nun auch unsere Korrespondentenbrücke.<br />
Ich sah gestandene Kollegen<br />
zusammenbrechen, ausgefuchste Maitres<br />
des Katastrophenjournalismus, beinharte<br />
Kriegsberichterstatter, Männer und Frauen<br />
also, die ihre Narben unzähliger Schusswunden<br />
wie Trophäen tragen und schon so einige<br />
Diktatoren kommen und gehen haben sehen.<br />
Kim Jong-il (* 16. Februar 1941 oder 1942 im<br />
sowjetischen Ausbildungslager Wjatskoje,<br />
Titel: Geliebter Führer) starb am 17. Dezember<br />
2011 im Schlafabteil seines Lieblingsreisemittels,<br />
dem präsidialen Luxuseisenbahnwaggon.<br />
Er befand sich auf einer seiner regelmäßig<br />
stattfindenden, gleichwohl berüchtigten,<br />
Inspektionsreisen durchs Land. Was<br />
genau er inspizierte, ist nicht überliefert.<br />
Vielleicht hat er halb verhungerten Bauern<br />
Tipps zur Steigerung der Ernte gegeben oder<br />
die makellose Funktion eines waffenfähigen<br />
atomaren Brüters überprüft. Oder er hat, wie<br />
bösmeinende, zweifellos imperialistische<br />
Zungen des Westens, kolportieren, das<br />
Vaginalsekret der jungen weiblichen Landbevölkerung<br />
inspiziert? Jedenfalls liebte er<br />
diese Gelegenheiten, ein Bad in der Menge<br />
zu nehmen. Kim Jong-il war ein Mann des<br />
Volkes. Seine Auftritte an Jahrestagen der<br />
Staatsgründung, den Feiern zur Juche-<br />
Revolution, seine Ansprachen im einzigen<br />
Fernsehsender - wann immer der kühne<br />
Diktator in Erscheinung trat, wurden er von<br />
seinen Untertanen mit spitzen Schreien und<br />
ausgelassenem Tanz empfangen. Die Liebe<br />
seines Volkes und dessen Bescheidenheit,<br />
POOl – 9
10 – POOl<br />
waren die Stützpfeiler seiner Diktatur und<br />
die Brüste, die ihn bis ins hohe Alter nährten<br />
und lockten. Doch auch im Ausland war der<br />
Mann mit der großflächigen rechteckigen<br />
Brille und dem knappen militärgrünen<br />
Trainingsanzug Kult. Unzählige seiner Style-<br />
Victims und Fashion-Followers erschienen<br />
auf Halloweenpartys in New York, Paris,<br />
London, Kabul, Cape Town, Hong Kong,<br />
Medellin, Tel Aviv, Reykjavik, Brisbane,<br />
Bombay und Berlin im Kim Jong-il-Outfit. In<br />
Seoul wurden keine gesehen, da fehlte wohl<br />
die nötige Distanz. Im Gegensatz zu Silvio<br />
Berlusconi verstand es Kim, wie nur wenige<br />
Diktatoren, einen Führerkult zu inszenieren,<br />
der weltweit Akzeptanz fand, trotz gruseliger<br />
Inhalte. Kim Jong-il war mehr als ein schnöder<br />
Diktator, er war ein Künstler mit 122.762<br />
Quadratkilometer Atelierfläche, er war Choreograf<br />
eines ganzen Landes, ein präsidialer<br />
Kurator. Sein Staat war seine Kunstmesse,<br />
seine documenta, ein Film noir, mit 17 Jahre<br />
dauernder Überlänge. Kim war zweifellos<br />
ein Mann der Kunst. Noch vor seiner Machtübernahme<br />
(1994) nach dem Tod seines<br />
Vaters Kim Il-Sung, ließ er im Jahre 1978<br />
die südkoreanische Top-Five-Schauspielerin<br />
Choi Eun-hee mitsamt ihrem damals schon<br />
von ihr geschiedenen Ehemann, dem Top-<br />
Five-Regisseur Shin Sang-ok, entführen,<br />
um sie in achtjähriger Gefangenschaft mit<br />
sieben bizarren, und im Nachhinein von<br />
der Cinema-Journaille durchaus goutierten<br />
Filmprojekten zu beauftragen, darunter der<br />
Monsterfilm „Pulgasari“, einem vollkommen<br />
haltlosen Remake von „Godzilla“. Neben<br />
diesem belegten Teil seiner Künstlerbiografie,<br />
gibt es noch unüberprüfbare Einträge<br />
in seinem CV. Zentraler Bestandteil seines<br />
Führerkults ist auch die Annahme, er habe<br />
binnen dreier Jahre 1500 Bücher verfasst,<br />
nebenher sechs Opern geschrieben und<br />
am Tag seiner ersten Bekanntschaft mit der<br />
Kunst des Golfsports, sofort elfmal direkt<br />
ins Loch getroffen. Gewöhnliche Diktatoren<br />
wie Berlusconi oder Idi Amin brüsten sich<br />
damit, im Lauf ihrer Schulzeit 400, insgesamt<br />
immerhin 5000 Kinder gezeugt zu<br />
haben. Nicht so Kim Jong-il, er suchte seine<br />
Weihen im Elysion der Kunst, dort, wo jene<br />
Helden siedeln, die von den Göttern geliebt<br />
wurden.<br />
Der Konvoi der „Roten Garde“ setzte sich<br />
wieder in Bewegung. Zwangsarbeiter hielten<br />
mit Gummiwischern aus japanischer Produktion<br />
die Tränenbäche aus volkseigenen<br />
Drüsen in Schach, um ein Festfrieren des<br />
Augensekrets und damit das Glatteisrisiko<br />
für die direkt nachfolgenden Trauerdelegationen<br />
auszuschließen. Im Schneetreiben ließ<br />
sich jetzt eine Limousine mit aufgepflanztem<br />
Kim Jong-il-Portrait erkennen. Die Korrespondentenbrücke<br />
nahm wieder Haltung<br />
an, verkorkte ihre Flachmänner, drückte die<br />
Joints aus und unterbrach sehnsuchtsvolle<br />
Handygespräche mit den Bekanntschaften<br />
der letzten Nacht. Unten, auf dem Boulevard,<br />
sah es nach einem echten Höhepunkt<br />
aus. In Schrittgeschwindigkeit näherte sich<br />
ein schwarzer Lincoln mit einem Sarg auf<br />
dem Dach. Flankiert wurde das mit Albino-<br />
Schafswolle dekorierte Gefährt, vom Spitzenpersonal<br />
der Volksrepublik Nordkorea,<br />
der Hort-Republik Volkskorea, wie mein<br />
geistreicher französischer Kollege anmerkte.<br />
Links neben dem Kotflügel lief mit schwarzer<br />
Nazi-Frisur und verlottertem Bindegewebe<br />
der Mann der Zukunft, Kim Jong-un<br />
(* 8. Januar 1983 oder 1984, Titel: oberster<br />
Führer), der jüngste Sohn Kim Jong-ils.<br />
Ein Walross von Statur und auch sonst<br />
eine Fehlbesetzung. Kameraobjektive und<br />
Journalisten-Füller fokussierten also den rotbeflaggten<br />
Sarg. Das Volk am Straßenrand<br />
wimmerte, tränte und erging sich in trauerbedingten<br />
Spasmen. ‚Was wohl drin sei,<br />
im Sarg?‘ fragten sich die Stellvertreter der<br />
Weltöffentlichkeit. Eine Flasche Schampus,<br />
die Golfschläger des „Geliebten Führers“, ein<br />
gebrauchtes XL-Kondom, als Reliquie seines<br />
Chromosomensatzes? Man weiß es nicht und<br />
kann daher nur spekulieren. Wahrscheinlich<br />
war Kim selbst drin, einmal ganz Mensch,<br />
ganz Leiche. Jener Menschenfischer, der<br />
laut seinem Führerkult, Zeit seines Lebens<br />
nicht ein einziges Mal Stuhlgang hatte, im<br />
Alter von drei Wochen zu laufen begann<br />
und mit acht Wochen perfekt sprach, bei<br />
dessen Geburt ein Stern und ein doppelter<br />
Regenbogen am Himmel erschien und trotz<br />
ungünstiger Vegetationsperiode blutrote<br />
Orchideen erblühten. Dieser verkorkste Tausendsassa<br />
fand erst im letzten Moment seiner<br />
per Kamera vermittelbaren Existenz, mitten<br />
im Schneegestöber von Pjöngjang, umspült<br />
von den Tränenbächen seines Volkes, in<br />
einem schwarzlackierten Nussbaumsarg auf<br />
dem Dach eines Lincoln, Baujahr 1953, zu<br />
sich selbst. Eine Künstlernatur halt, der letzte<br />
marxistische Rockstar dieses Planeten.<br />
Bevor ich den Schauplatz der Heulerei verließ,<br />
bückte ich mich in den Rinnstein und<br />
nahm eine Probe der Tränen. Zurück in<br />
Deutschland, ließ ich sie von einem renommierten<br />
Analyseinstitut untersuchen. Sie<br />
waren echt!<br />
Am Tag meines Abflugs aus der Volksrepublik<br />
Nordkorea stattete ich der Sicherheitsoffizierin<br />
Park Chi-Hae einen, ausschließlich, unter<br />
den Belangen der Völkerverständigung einzuordnenden<br />
Besuch ab. Sie lamentierte noch<br />
immer unter dem Schock des Sterbefalls vor<br />
sich hin. Sprach: „Kim hat uns einen Himmel<br />
aus fürsorglich-kommunalem Miteinander<br />
bei voller Verpflegung versprochen, doch<br />
nun sitze ich allein in einem Zelt, geknüpft<br />
aus grobem Ziegenhaar und habe nichts zu<br />
Essen!“ Ich erwiderte: „Uns haben sie einen<br />
Himmel aus Geld versprochen, Einbauküchen<br />
aus Rauchglas, Söhne, die Champion-<br />
League spielen, und Töchter, die im Lagerfeld-<br />
Kleid den roten Teppich der „Oscar-Awards“<br />
beschreiten, doch nun hausen wir in unbezahlten<br />
Waschbeton-Palästen und zahlen Schulden<br />
für Kredite ab, die wir nie unterschrieben<br />
haben!“ „Wir hätten uns früher kennenlernen<br />
sollen“, antwortet die Sicherheitsoffizierin<br />
Park Chi-Hae. Hansjörg Fröhlich, Pjöngjang<br />
ausgezeichnet !<br />
Stipendiaten der Kunststiftung Baden-Württemberg<br />
zu Gast im Museum Biedermann<br />
18.03. - 24.06.<strong>2012</strong><br />
Björn Braun • Jens Braun<br />
Johannes Esper • Marcel Frey<br />
Manuel Gnam • Andreas Lorenschat<br />
Mirko Martin • Christl Mudrak<br />
Gabriela Oberkofler • Patrick F. Panetta<br />
Hannes Schmidt • Hanna Schwarz<br />
Katrin Ströbel • Alex Tennigkeit<br />
Michaela Tröscher • Pablo Wendel<br />
Museumsweg 1 : 78166 Donaueschingen<br />
www.museum-biedermann.de<br />
POOl – 11
MIT GRAS-SCHLAMM-PFERDEN<br />
ZUR INFORMATIONSFREIHEIT<br />
12 – POOl<br />
Der Künstler und Netzaktivist Kenneth Tin-Kin Hung bedient sich<br />
einem alten Medium der politischen Kommunikation.<br />
Wenn es darum geht politische Botschaften<br />
unters Volk zu bringen,<br />
erfreut sich das Plakat von jeher der<br />
größten Beliebtheit. Revolutionsoper,<br />
Parteilyrik und ideologietrunkene<br />
Filme sind allesamt trotz ihrer<br />
Holzschnitthaftigkeit vieeeel zu<br />
kompliziert und vieldeutig - nur das<br />
Plakat trifft mit unmissverständlicher<br />
Direktheit unmittelbar in<br />
Herz und Frontallappen des Bürgers.<br />
So ist es kein Wunder, dass auch im<br />
beständig um Selbstverständnis<br />
ringenden China, Plakate im Dienste<br />
der politischen Kommunikation<br />
stehen. Sowohl auf Seiten der Regie-<br />
rung als auch bei ihren Gegnern.<br />
Unvergesslich sind die Plakate der<br />
Mao-Ära, auf denen die Leistungen<br />
des Arbeitervolks beim Brückenbau<br />
oder in der genossenschaftlichen<br />
Landwirtschaft abgebildet sind. Auf<br />
DIN A Null wurde auch ausgiebig<br />
der Kriegslist der „Volksbefreiungsarmee“<br />
bei der Niederschlagung der<br />
Kuomintang und der Vertreibung<br />
der japanischen Besatzer gehuldigt.<br />
Besonders „nett“ sind Plakate, die<br />
sich scheinbar naiv dem Landleben,<br />
der Freizeit und dem Alltag der<br />
„revolutionären Massen“ annehmen<br />
und das zweifelhafte Glück abbilden,<br />
Abb. links: Ai God is Catching Ghost, 2011 Digitaldruck auf Leinwand im Holzrahmen<br />
Abb. rechts: After Maorilyn Maoroe got biatchslaped by flying hotdogs in Mahler Gobi desert, Grass Mud Horse invites her<br />
for a beer pong game …, 2011 Digitaldruck auf Leinwand im Holzrahmen; Website des Künstlers: www.tinkin.com<br />
in der neuen Einheits-Gesellschaft<br />
leben zu dürfen. An ihrer vollkommenen<br />
Ironie- und Humorlosigkeit,<br />
sowie einem Mangel an Zwischentönen,<br />
erkennt der Betrachter sofort<br />
die verkrampfte Lehrmeisterei der<br />
Demagogen aus Partei und Militär.<br />
Ganz anders sind die per Internet<br />
verbreiteten Plakate des in Hong<br />
Kong geborenen Künstlers Kenneth<br />
Tin-Kin Hung (*1976). Sie<br />
fallen wie Popprodukte mit der<br />
Tür ins Haus, sind laut und farblich<br />
schrill; Versammeln in bizarren<br />
Collagen, Politiker-Ikonen, Stars,<br />
zeitgenössische Lifestyle-Produkte<br />
und Vertreter aus der Tierwelt zu<br />
einem lakonischen Fest der Ironie.<br />
Hung verließ 1995 mit seinen Eltern<br />
Hong Kong als dieses Teil der VR<br />
China wurde. Nach einem Kunststudium<br />
an der San Francisco State<br />
University lebt er nun in New York<br />
und arbeitet an Videoanimationen,<br />
Mixed-Media-Installationen und<br />
eben Plakaten. Mit der Serie plakativer<br />
Bilder The Travelogue of Dr.<br />
Brain Damages (2011) kritisiert<br />
Hung die Internet-Zensur der chinesischen<br />
Regierung. Den bildsprachlichen<br />
Hintergrund seinen Collagen<br />
bilden verschiedene doppeldeutige<br />
Die Gras-Schlamm-Pferde,<br />
eine maoistische Marilyn<br />
Monroe und andere köstliche<br />
Provokationen sind<br />
auf Kenneth Tin-Kin Hungs<br />
Website zu besichtigen:<br />
www.tinkin.com
Sichuan Style Red Braised Tofu-Dreg with River Crab, 2011 Digitaldruck auf Leinwand im Holzrahmen<br />
Abb. rechts: Yi Zong:<br />
Der Rotgardist des Vorsitzenden<br />
Mao – vom Vorbild der revolutionären<br />
Jugend, dem Genossen Jin<br />
Xun-hua, lernen, 1974, Aquarell<br />
14 – POOl<br />
Wortfolgen, die in chinesischen<br />
Internetforen, Suchmaschinen und<br />
Websites verwendet werden, um die<br />
Filteralgorithmen der staatlichen<br />
Wächter zu umgehen. Möglich ist<br />
dies, da die chinesischen Schriftzeichen<br />
als Lautzeichen gelesen<br />
werden können. So klingt das Gras-<br />
Schlamm-Pferd, ein harmloses<br />
Alpaka, in der Aussprache sehr<br />
ähnlich wie die Zeichenfolge für<br />
eine rüde Beleidigung (Fick deine<br />
Mutter). „Harmonie“, das Zeichen<br />
für die von den Zensurbehörden<br />
verfolgte Linie einer „harmonischen<br />
Gesellschaft“ - sprich dem Unterdrücken<br />
aller Äußerungen und<br />
Aktivitäten, die nicht auf Parteilinie<br />
sind - ähnelt in der Aussprache den<br />
Zeichen für Flusskrebs. Kraftausdrücke,<br />
Pornografie, Regimekritik<br />
- Chinas Machthaber filtern alles<br />
Anstößige aus dem Web. Auch die<br />
Namen banaler Internetportale<br />
wie YouTube und Google. Schreibt<br />
jemand im chinesischen Web über<br />
die kalifornische Suchmaschine<br />
verwendet er die Zeichen für „Tal-<br />
Taube“, da sie ausgesprochen wie<br />
„Goo Glee“ klingen. In Hungs Bilderwelt<br />
finden sich all diese Geheimwörter<br />
wieder. Als Außenstehender<br />
mit Insiderwissen ist Hung geradezu<br />
prädestiniert für solche Angriffe<br />
auf die „Great Chinese Firewall“,<br />
wie er die Zensurmaßnahmen<br />
bezeichnet. Bei regelmäßigen Hong<br />
Kong-Aufenthalten informiert der<br />
Künstler sich über die aktuelle Strategie<br />
der Zensur und das Ausmaß<br />
der von verängstigten Bürgern ausgeübten<br />
Selbstzensur. Zurück in<br />
den USA, lanciert er entsprechende<br />
Aktionen im Web. Hungs Websites<br />
sind in China selbstverständlich<br />
geblockt, doch wird die dortige<br />
Netzaktivisten-Szene bestimmt eine<br />
Zeichenfolge finden, um Zugriff auf<br />
Hungs Plakate zu ermöglichen. Dem<br />
amerikanischen und europäischen<br />
Galerienpublikum sind die chinaspezifischen<br />
Bildinhalte freilich ein<br />
Buch mit sieben Siegeln, lösen aber<br />
dennoch ob ihrer grotesken Anmutung<br />
und kunstvollen Fertigung<br />
Begeisterung aus. Zuletzt hat sich<br />
der Künstler mit gleicher Verve und<br />
Durchgeknalltheit zu den Themen<br />
Occupy Wallstreet, amerikanische<br />
Fettleibigkeit und die Obama-Administration<br />
geäußert. Hansjörg Fröhlich<br />
18. märz <strong>2012</strong> – 16. september <strong>2012</strong><br />
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ROMYs Gedächtnis und wir<br />
16 – BriSe<br />
Unter dem anspielungsreichen Titel memory-mash-motel-room verwandelt<br />
Jörg Mandernach (*1963) die Stuttgarter Galerie Anja Rumig in eine<br />
Erinnerungslandschaft. Zu sehen ist eine monumentale Raumzeichnung,<br />
die von Enkaustiken und Arbeiten auf Papier überlagert wird. Ende 2011<br />
interviewte Sebastian Borkhardt den Ludwigsburger Künstler über seine<br />
ars memoriae und erfuhr dabei vom Zusammenhang zwischen einem<br />
Festwertspeicher und einer deutschen Schauspielerinnenlegende.<br />
sonnendeck: Lass mich das Interview<br />
eröffnen mit einer Frage aus Max<br />
Frischs Fragebogen I: „Möchten Sie<br />
das absolute Gedächtnis?“<br />
Jörg Mandernach: Auf keinen Fall.<br />
Glückliches Vergessen!<br />
Welche Rolle spielt das Vergessen in<br />
deiner Arbeit?<br />
Das Vergessen ist ein integraler<br />
Bestandteil des Erinnerungsvorgangs.<br />
Von daher hat es genauso viel<br />
mit meiner Arbeit zu tun wie das<br />
Erinnern selbst.<br />
Das Thema „Erinnerung und Gedächtnis“<br />
steht in den Wissenschaften, in<br />
Politik und Kultur hoch im Kurs und ist<br />
entsprechend fein ausdifferenziert: Man<br />
spricht vom autobiografischen, vom kollektiven<br />
und vom kulturellen Gedächtnis.<br />
Es gibt das Gedächtnis, das wir in<br />
uns tragen, und das auf Papier oder<br />
Festplatten ausgelagerte Gedächtnis.<br />
Welche Aspekte treiben dich um?<br />
Ich meine, dass alle diese Aspekte<br />
generell ineinander greifen und auch<br />
Berührungspunkte mit meiner Arbeit<br />
aufweisen. Vor Jahren bin ich mal an<br />
einem Artikel in der ZEIT hängen<br />
geblieben, in dem es darum ging, dass<br />
Erinnerung ein dynamisches, subjektiv<br />
geformtes Konstrukt ist, also nicht<br />
deckungsgleich mit dem, was sich<br />
tatsächlich zugetragen hat. Ich kann<br />
der Vorstellung viel abgewinnen, dass<br />
wir beim Erinnern vergangene Situationen<br />
immer wieder neu rekonstruieren,<br />
und diese Rekonstruktionen<br />
der Erosion des Vergessens sowie<br />
der nachträglichen Sedimentation<br />
unterworfen sind. Darin besteht auch<br />
ein grundsätzlicher Unterschied zwischen<br />
dem menschlichen Gedächtnis<br />
und einem Computerspeicher: Die<br />
Daten, die beispielsweise auf einer<br />
CD-ROM abgelegt werden, sind<br />
statisch und sollen genau so wieder<br />
abgerufen werden können. Ich habe<br />
übrigens den schönen Imperativ aus<br />
CD-ROM: „Read Only Memory“ für<br />
den Titel einer meiner neueren Papierarbeiten<br />
mit dem Vornamen „Romy“<br />
kombiniert zu Read Only MemorY.<br />
Darauf ist unter anderem ein abstrahiertes<br />
Portrait von Romy Schneider<br />
zu sehen, das ich einer Memorabilie<br />
entnommen habe: einem Kinoaushangfoto<br />
aus den 60er Jahren.<br />
Versuchst du bei der Wahl deiner<br />
Mittel und bei der Gestaltung des Ausstellungsraums,<br />
den Erinnerungsvorgang<br />
nachzubilden?<br />
Nein, einfaches Nachbilden wäre<br />
mir zu langweilig. Selbst wenn ich<br />
es wollte, würde es mich in diesem<br />
Fall überfordern. Dazu müsste ich<br />
mich auch eingehender mit wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen befassen.<br />
Letztendlich interessiert mich das<br />
Thema aber unter künstlerischen Fragestellungen.<br />
Zum Beispiel finde ich<br />
die Aspekte der autobiografischen Reund<br />
Neukonstruktion sehr vergleichbar<br />
mit dem, wie ich an das Bildermachen<br />
herangehe. Es ist daher gut möglich,<br />
dass jemand beim Anschauen der<br />
Ausstellung Analogien zum Vorgang<br />
des Erinnerns herstellen wird.<br />
Welche Bedeutung hat in diesem<br />
Zusammenhang die lange vergessene,<br />
aber umso beständigere Technik der<br />
Enkaustik für dich?<br />
Auf die Enkaustik bin ich eher zufällig<br />
gekommen, als ich noch zu Studentenzeiten<br />
im Württembergischen<br />
Landesmuseum auf ein ägyptisches<br />
Mumienportrait gestoßen bin. Das<br />
Sinnliche und das Objekthafte des<br />
Farbmaterials hat mich dabei besonders<br />
fasziniert. Später kam ich darauf,<br />
dass man Wachs auch als Konservierungsmittel<br />
einsetzt. Dieser Aspekt<br />
hat mir dann im Zusammenhang<br />
mit dem Thema „Gedächtnis“ natürlich<br />
gefallen.<br />
Anders als beim aufwendigen Verfahren<br />
der Enkaustik müssen wir beim<br />
Fotografieren, Bloggen oder Twittern<br />
nicht mehr lange darüber nachdenken,<br />
ob eine Information es wert ist,<br />
aufgezeichnet zu werden. Zumal in<br />
unseren postmodernen Zeiten grundsätzlich<br />
alles von Belang sein kann.<br />
Wir sehen uns konfrontiert mit einer<br />
Fülle von Informationen, die wir kaum<br />
schlucken, geschweige denn verdauen<br />
können. Ist das Erinnern dadurch<br />
schwieriger geworden?<br />
Ich glaube nicht. Das Erinnern ist nur<br />
anderen Einflüssen unterworfen wie<br />
zum Beispiel durch das Internet, das<br />
du ansprichst. Jeder kann nun gleichzeitig<br />
Empfänger und Sender sein<br />
und an gemeinschaftlichen Archiven<br />
basteln. Ich denke, in unseren postpostmodernen<br />
Zeiten ist es wichtiger<br />
denn je, feine Antennen dafür<br />
zu entwickeln, was für einen selbst<br />
von Belang ist. Das gilt auch für den<br />
Besuch meiner Ausstellung: Ähnlich<br />
wie bei der Maische, im Englischen:<br />
mash, soll auch die Collage aus Bildfragmenten,<br />
die ich miteinander<br />
verwebe, etwas im Betrachter zum<br />
Gären bringen. Ich verstehe das als<br />
Angebot, die Beziehungsgeflechte<br />
fortzuführen und sich zum „ungezogenen“<br />
Umherstreifen der Gedanken<br />
anregen zu lassen.<br />
In seiner Poetik des Raumes (La poétique<br />
de l’espace, Paris 1957) bezeichnete<br />
Gaston Bachelard das Gedächtnis<br />
als ein „Theater der Vergangenheit“,<br />
in dem „die Bühnenausstattung den<br />
handelnden Personen ihre Stichworte“<br />
gibt. Das heißt, die Erinnerung war<br />
Abb. links: o.T. (tannhäus. encore),<br />
2011, aus der Reihe Sedimente<br />
Enkaustik und C-Print auf Holz<br />
Jörg Mandernach:<br />
memory-mash-motel-room<br />
Galerie Anja Rumig, Stuttgart<br />
1. Februar bis 24. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
www.galerie-anjarumig.de<br />
www.joergmandernach.de<br />
BriSe – 17
Raumzeichnung (Detailansicht), 2011,<br />
Klebestreifen, mit Papierarbeit o.T.<br />
(memory-mash-motel-room), 2011,<br />
Mischtechnik auf Kartonschnitt,<br />
o.T. (Read Only MemorY), 2011,<br />
aus der Reihe Aus dem Zettelkasten,<br />
C-Print und Papierschnitt<br />
alle Fotos: © Jörg Mandernach<br />
18 – BriSe<br />
für ihn primär räumlich organisiert.<br />
Welche Rolle spielt für dich der Raum,<br />
in dem deine Kunst stattfindet?<br />
Der Raum, den ich auch im Ausstellungstitel<br />
anspreche, ist für mich<br />
ganz direkt der Raum im memorymotel<br />
– das wäre also der Erinnerungsraum<br />
oder Assoziationsraum,<br />
in dem jeder wohnt. Mit dem Begriff<br />
„Erinnerungsraum“ meine ich, dass<br />
die Erinnerung mehrdimensional<br />
funktioniert. Und dass man sich in<br />
seinen Erinnerungen wie in Räumen<br />
bewegen kann. Die Raumzeichnung<br />
gibt mir die Möglichkeit, das vorgegebene<br />
Rechteck der zweidimensionalen<br />
Bildfläche in<br />
den Realraum hinein<br />
zu öffnen. Je nach<br />
Standpunkt fügen sich<br />
die einzelnen Raumfragmente<br />
zu immer<br />
neuen Bildern. Insofern<br />
reagiere ich mit meiner<br />
Arbeit auch ganz direkt<br />
auf die architektonischen<br />
Gegebenheiten<br />
des Ausstellungsraums.<br />
Eine wichtige Rolle spielen<br />
dabei Überschneidungen<br />
von Wänden.<br />
Oder Anamorphosen,<br />
also Zerrbilder, die nur<br />
aus einer bestimmten<br />
Perspektive „richtig“<br />
erscheinen.<br />
Die Motive, aus denen du deine Raumbilder<br />
zusammenfügst, schöpfst du aus<br />
einem Zettelkasten. Was sind das für<br />
Bilder, die du dort sammelst, und nach<br />
welchen Kriterien selektierst du?<br />
Ich greife nur zum Teil auf Motive<br />
aus dem Zettelkasten zurück, also<br />
auf Vorbereitetes. Ich improvisiere<br />
auch vor Ort. So kann für die<br />
Motivwahl bedeutsam sein, welche<br />
Funktion der Raum hat oder früher<br />
einmal hatte. Im Zettelkasten<br />
sammle ich Bilder aus dem Internet<br />
und aus Printmedien. Und eigene<br />
Skizzen, die ich aus meiner Beobachtung<br />
gemacht oder aus medialen<br />
Bildern destilliert habe. Daneben<br />
sammle ich Artikel, Sätze und<br />
Begriffe, neuerdings auch eigene<br />
kurz geschriebene Äußerungen. Die<br />
Auswahlkriterien ändern sich in<br />
Abhängigkeit von den Themen, die<br />
mich gerade beschäftigen. Andererseits<br />
sammle ich auch das, von dem<br />
ich noch nicht genau weiß, wie ich<br />
es gebrauchen kann, von dem ich<br />
aber den Verdacht habe, dass das ein<br />
Ausgangspunkt für eine neue Assoziationskette<br />
und auch wieder ein<br />
Thema werden könnte.<br />
Und was beschäftigt dich im Moment?<br />
Ich lasse mich sehr stark von der<br />
Musik anregen, vom Popsong bis zum<br />
Opernlibretto. Gerade habe ich ein<br />
Bild in Arbeit, auf dem Tannhäuser<br />
auf Madonna trifft. Für Tannhäuser<br />
habe ich eine Abbildung von Johnny<br />
Ramone umgewandelt. Das Motiv der<br />
Madonna alias Louise Ciccone ist dem<br />
Standbild eines Musikvideos entnommen,<br />
in dem sie sich in drei Spiegeln<br />
gleichzeitig betrachtet. Diese Situation<br />
erscheint mir bezeichnend für die<br />
Rolle, die Madonna verkörpert. Mir<br />
gefällt außer der Anspielung in ihrem<br />
Namen auch der ständige Wandel des<br />
Bildes, das sie nach außen von sich vermittelt.<br />
Gerade noch keusche Maria<br />
„Like a Virgin“, im nächsten Moment<br />
verführerische Venus. Das finde ich<br />
gerade in Verbindung mit dem Tannhäusermotiv<br />
besonders spannend.<br />
Mich beschäftigen Rollenspiele generell,<br />
auch im Hinblick auf die Frage<br />
nach Authentizität und Identität. Das<br />
hat ja nicht zuletzt für das Thema<br />
„Erinnern“ einige Relevanz.<br />
Mit Identitätskonstruktionen befasst<br />
du dich auch innerhalb der Künstlergruppe<br />
Die Weissenhofer, deren Mitglieder<br />
eine sagenumwobene Vergan-<br />
genheit zwischen dem Wallistal und<br />
dem Wilden Westen verbindet. Wie<br />
geht es den Weissenhofer-Brüdern?<br />
Nach unserem Großprojekt im<br />
Ulmer Museum, wo wir im Frühjahr<br />
2011 alle Wechselausstellungsräume<br />
bespielen durften, konzentriert sich<br />
jeder gerade wieder auf seine eigenen<br />
Vorhaben. Im zweiten Halbjahr<br />
<strong>2012</strong> wird es dann wieder eine größere<br />
Ausstellung geben. Momentan<br />
laufen dazu die ersten Vorgespräche.<br />
Immer nach dem Weissenhofer-<br />
Motto: „Draw faster“. Und ich hoffe,<br />
die Kuratoren wissen, was die Weissenhofer<br />
mit „draw“ meinen. Gerade<br />
wenn es um Budgetverhandlungen<br />
oder Sponsorengelder geht, kann ein<br />
routinierter Umgang mit dem Revolver<br />
genauso von Vorteil sein wie der<br />
versierte Einsatz des Zeichenstifts.
RECHTSRHEINISCHE<br />
DEKONSTRUKTION<br />
20 – lanDGanG<br />
Die Studenten der Kunstakademie<br />
Düsseldorf sind verwirrt. Fürchten<br />
sie die Apokalypse?<br />
„Ist das toll hier!“, murmelt der Düsseldorfer<br />
Knirps im Erdgeschoss der<br />
Kunstakademie und beäugt vorsichtig<br />
eine holzlattige Konstruktion<br />
von Peter Müller, während der Griff<br />
seiner Mutter angesichts der benachbarten<br />
Skulptur aus angespitzten<br />
Stahlrohren von Miri Kim deutlich<br />
energischer wird. Was er und seine<br />
kunstsinnige Erziehungsverpflichtete<br />
im Ausstellungsraum der Klasse Tony<br />
Cragg bereits ahnen, aber gnädig<br />
verdrängen: Bis sie beim traditionsreichen<br />
Rundgang alles gesehen haben<br />
werden, liegt eine Tour de Force über<br />
vier Etagen mit jeweils Dutzenden von<br />
Ateliers vor ihnen, an deren meterhohen<br />
Wänden und weiten Fluren sich<br />
tausende mehr oder weniger ausgegorene<br />
Machwerke der ansässigen<br />
Künstlerschaft bestaunen lassen,<br />
wenn, ja wenn, zwischen den schnell<br />
anschwellenden Menschenmassen<br />
noch ein Durchkommen ist.<br />
Ganz Düsseldorf scheint sich an<br />
diesem sonnig-kalten Samstag hier<br />
verabredet zu haben.<br />
Sandra Schlipköter<br />
Der schwarze Block der Security bewacht den Eingang<br />
mit Handzählern und flutet die Akademie<br />
schubweise mit einer Armada modisch gewandeten<br />
Kunstsinns, ausgerüstet mit leistungsfähigen<br />
Spiegelreflexkameras und bereit, alles auf die<br />
Speicherkarte zu bannen, was nicht schnell genug<br />
weglaufen kann. Dabei ist der Rundgang bestens<br />
im Internet dokumentiert. Es gibt sogar unter flurflaneur.blogspot.com<br />
einen Modeblog, der auf den<br />
Spuren des Sartorialists durch die Gänge streift,<br />
aber leider nur auf rheinländischen Wohlstandsmief<br />
trifft. Eine Fotodokumentation der<br />
hier häufig anzutreffenden Spezies<br />
der gemeinen studentischen<br />
Raumaufsicht, die sich stets betont<br />
desinteressiert gibt, sich gerne in<br />
der Nähe einer Wasserstelle oder<br />
eines wärmenden Heizkörpers aufhält<br />
und sich hinter Smartphones,<br />
Taschenbüchern oder Bergen von<br />
Rucksäcken zu verstecken sucht,<br />
hätte vom wissenschaftlichen<br />
Standpunkt mehr hergegeben. Wer<br />
aber keine hektischen Bewegungen<br />
macht und seine Frage nicht mit<br />
der Bemerkung „Das könnte ich<br />
auch“ beginnt, kommt mit dem<br />
künstlerischen Nachwuchs schnell<br />
ins Gespräch. So brandet Führung<br />
auf Führung gegen die Werke, aber<br />
anfassen ist auch hier nicht gerne gesehen, da denkt<br />
der gemeine Kunststudent ganz museal, auch wenn<br />
der Abstand zwischen seiner Kunst und der benachbarten<br />
Kunstsammlung über die Jahrzehnte stabil<br />
bleiben sollte.<br />
Und was ist mit Kunst? So viele Professoren von<br />
Weltruf haben sich in Düsseldorf versammelt:<br />
Tony Cragg, Katharina Fritsch, Thomas Ruff,<br />
Rosemarie Trockel, verdammt, da muss doch die<br />
Hütte brennen! Ganz tief hörte der Student über<br />
das vergangene Jahr in sich hinein und empfing<br />
alle Fotos: © Michael Reuter<br />
Kojima Satoschi<br />
Lea Kuhl<br />
Gedankensplitter seiner jugendlich-gutbürgerlichen<br />
Befindlichkeit, die er zu fragmentarischen<br />
Nichtwerken umformulierte. Botschaften werden<br />
vermieden, das ganze Haus steckt in einer FSK-<br />
Freigabe ab sechs Jahren fest. Hätten nicht gleichzeitig<br />
am Heinrich-Heine<br />
Platz ein paar Internetuser<br />
gegen das umstrittene<br />
ACTA-Abkommen protestiert,<br />
jeder Kunstfreund<br />
hätte nach dem Akademiebesuch<br />
geglaubt, die<br />
Welt läge im Koma. Und<br />
wer Humoriges sucht, geht<br />
nicht in die Eiskellerstraße,<br />
sondern schaut sich in der<br />
Straßenbahn die Plakate<br />
der AXE <strong>2012</strong> Final Edition<br />
Kampagne an.<br />
Was bleibt, sind der morbide<br />
Charme und die<br />
babylonische Vielfalt<br />
unkuratierter Materialmassen.<br />
Wohin der Blick auch irrt, der Trend geht<br />
zum Kleinteiligen, zum Gebastelten, alles scheint<br />
sich aufzulösen. Die Bilder bleiben Skizze, die<br />
Skulpturen lösen sich in einen Strudel aus Linien,<br />
Stangen und Blöcken auf, es wird dekonstruiert, was<br />
nie zusammengehörte. Der Kunstnachwuchs zeigt<br />
sich verwirrt. Vielleicht interpretiert er die gesellschaftlichen<br />
Verwerfungen als kleinbürgerliches<br />
Pillepalle? Vielleicht wird zeitgenössische Kunst zu<br />
stark nachgefragt? Selten war der Rundgang so sex-,<br />
zorn- und zahnlos wie in diesem Jahr. Michael Reuter<br />
lanDGanG – 21
Glanzlichter im mÄrz<br />
OBERWELT e.V. 17. <strong>März</strong> <strong>2012</strong> – Lange Nacht der Museen 19 – 02 h<br />
Eine grundlegende Tätigkeit · Ayumi Matsuzaka<br />
In der Museumsnacht lädt Matsuzaka die Bevölkerung ein, ihre eigenen<br />
festen Ausscheidungen (Fäkalien) mitzubringen oder spontan zu spenden,<br />
und sie (gegen eine geringe symbolische Bearbeitungsgebühr) in persönlichen<br />
Dünger umwandeln zu lassen. Teilnehmende (und Öffentlichkeit)<br />
werden während des Frühjahrs den Prozess dieser Umwandlung bis zu<br />
ihrer Vollendung verfolgen können. Zum Abschluss, im Rahmen einer<br />
Ausstellung im Juli, wird jede/r Teilnehmende einen Topf mit einer besonderen<br />
Blume erhalten, die mit dem Dünger gewachsen sein wird, den sie/er<br />
herzustellen halfen. Ein leckeres, reichhaltiges, selbstbereitetes Buffet mit<br />
Kompostsammlung der Abfälle und Trockentoilette bilden Elemente der<br />
Einladung, im urbanen Kontext Stuttgarts den eigenen Körper in den natürlichen<br />
Kreislauf einzubeziehen und einen ersten Schritt zur Beschäftigung<br />
mit versteckten oder unaussprechlichen Aspekten unseres Alltags zu tun.<br />
Reinsburgstraße 93, Tel 65 00 67, Mo 21.30 – 24 h<br />
GALERIE STIHL WABLINGEN bis 27. Mai<br />
Neue Realitäten. FotoGrafik von Warhol bis Havekost<br />
www.oberwelt.de<br />
www.galerie-stihl-waiblingen.de<br />
Vom 18. Februar bis 27. Mai <strong>2012</strong> präsentiert die Galerie Stihl<br />
Waiblingen in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett Berlin<br />
die Ausstellung „Neue Realitäten. FotoGrafik von Warhol bis<br />
Havekost“. Diese widmet sich der künstlerischen Verarbeitung<br />
fotografisch erstellter Bilder in der Druckgrafik seit den 1960er<br />
Jahren. Damit steht das vielschichtige und auch in der zeitgenössischen<br />
Kunst höchst präsente Phänomen des Transfers von<br />
Fotografien in die Grafik erstmals im Zentrum einer Themenausstellung.<br />
Die 180 gezeigten Arbeiten namhafter Künstler wie<br />
Sigmar Polke, Robert Rauschenberg, Gerhard Richter, Andy<br />
Warhol und vieler anderer stellen zum einen unterschiedliche<br />
Ausdrucksmöglichkeiten und Strategien des künstlerischen<br />
Umgangs mit fotografischen Bildern vor (u. a. Collage, Raster,<br />
Pixel, Unschärfe). Zum anderen werden inhaltliche Aspekte wie die künstlerische Verarbeitung<br />
gesellschaftlich präsenter Themen durch die Verwendung von aus den Massenmedien bekannten<br />
Bildern aufgezeigt (u. a. Starkult, Werbung, R AF).<br />
Weingärtner Vorstadt 12, Waiblingen, Tel 0 71 51 / 50 01 -666, Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 20 h<br />
SCHMUCKMUSEUM PFORZHEIM IM REUCHLINHAUS 16. <strong>März</strong> – 3. Juni<br />
Transit – Schmuck aus Israel<br />
Die Ausstellung gibt einen Einblick in den aktuellen Schmuck<br />
aus Israel: in die Besonderheiten im israelischen Schmuckschaffen<br />
und die Unterschiedlichkeit zur mitteleuropäischen<br />
Schmuckszene. Die politische Situation ist auch im Schmuckschaffen<br />
Thema. Viele Künstler beschäftigen sich jedoch<br />
nur wenige Jahre mit Schmuck und wechseln dann in andere<br />
Disziplinen. Die langjährige Tradition des zeitgenössischen<br />
Schmucks dokumentieren drei Künstlerinnen aus der Lehrergeneration.<br />
Zehn Künstler aus der jungen Generation zeigen<br />
mit ihrer Auffassung von Schmuck die Vielfalt der Positionen.<br />
Kurator der Schau ist Jürgen Eickhoff.<br />
Jahnstraße 42, Pforzheim, Tel 07231 / 39 21 26<br />
Di – So, Ft 10 – 17 h<br />
www.schmuckmuseum.de<br />
Andy Warhol, „Marilyn“, 1967, © The Andy Warhol Foundation<br />
for the Visual Rights / Artists Rights Society (ARS), New York<br />
Halsschmuck Figured Speech,<br />
Deganit Stern Schocken 2010<br />
Max Bill, o.T., 1993 © VG Bild-Kunst, Bonn <strong>2012</strong><br />
Julius Dörner: hauserrat, Holzplastik, 160 x 100 x 40 cm<br />
Isabel Kerkermeier, Ohne Titel, 2011, Stahlrohr verchromt, Lack,<br />
Kunststoff leine, Nylon, Expander, Acryl 190 x 300 x 100 cm<br />
MUSEUM RITTER WALDENBUCH 11. <strong>März</strong> – 1. Mai<br />
Im Museumsfoyer: Künstler gegen Folter<br />
www.museum-ritter.de<br />
Vom 11. <strong>März</strong> bis zum 1. Mai <strong>2012</strong> zeigt das MUSEUM RITTER die Grafikmappe<br />
„Künstler gegen die Folter“ im Museumsfoyer. Das Mappenwerk umfasst<br />
neunzehn Grafiken herausragender zeitgenössischer Künstler wie Georg Baselitz,<br />
Max Bill, Donald Judd, Richard Long, Robert Mangold, Antoni Tàpies,<br />
Günther Uecker und anderen. Mit der Ausstellung unterstützt das Museum die<br />
Menschenrechtsorganisation „Vereinigung zur Verhinderung der Folter“ („Association<br />
pour la Prévention de la torture“, APT), die sich für die Durchsetzung und<br />
Einhaltung der Menschenrechte weltweit einsetzt. 1993 hat die gemeinnützige<br />
regierungsunabhängige Organisation APT die Grafikmappe „Künstler gegen<br />
die Folter“ aufgelegt. Bei freier Themen- und Motivwahl entstand eine einzigartige<br />
Kollektion handsignierter Originaldrucke, die in einer Stückzahl von 150<br />
Exemplaren vorliegt. Eine der Grafikmappen befindet sich in der Sammlung Marli Hoppe-Ritter. Ausgewählte<br />
Blätter können während der Dauer der Ausstellung zugunsten von APT erworben werden (Preise auf<br />
Anfrage an der Museumskasse). Der Erlös kommt der Menschenrechtsorganisation zugute.<br />
Alfred-Ritter-Straße 27, Tel 0 71 57 / 535 11-0, Di – So 11 – 18 h<br />
SMUDAJESCHECK GALERIE, ULM 2. <strong>März</strong> – 21. April<br />
www.smudajescheck.com<br />
Julius Dörner - a b s t r a k t t r o t z s k u l p t u r<br />
Junge Kunst aus Berlin<br />
Julius Dörner, 1987 in Hamburg geboren, schafft aus zusammenhanglosen<br />
Fundstücken des Alltags, konstruktivistische Skulpturen und Wandobjekte,<br />
die wiederum ein abstraktes, ästhetisches Ganzes ergeben. Er konstruiert aus<br />
scheinbar unauffälligen Reststücken, zersägten alten Bauteilen, aber auch aus<br />
vollständigen kleineren und größeren Produkten der Wohnkultur früherer<br />
Jahrzehnte seine Arbeiten. Er bringt die Bruchstücke und Einzelteile in einen<br />
neuen Zusammenhang. So entsteht ein völlig anderes Erscheinungsbild,<br />
eine komponierte Konstruktion als Kunstwerk. 2008 nahm Julius Dörner<br />
an der Universität der Künste Berlin das Bildhauereistudium auf, u.a. bei<br />
David Evison und führt es in der Klasse Karsten Konrad weiter. Nach seinem<br />
Erasmus - Stipendium Anfang <strong>2012</strong> in Helsinki, kehrt er an die UdK Berlin<br />
zurück. Er lebt und arbeitet in Berlin.<br />
Vernissage: Freitag, 2. <strong>März</strong> <strong>2012</strong>, 19 h. Künstlergespräch: Sonntag, 25. <strong>März</strong>, 16 h.<br />
Rabengasse 16, Ulm, Tel 07 31 / 934 07 92, 0173 / 311 03 09, Di, Do, Fr 14 – 18 h, Mi 11 – 18 h, Sa 11 – 15 h<br />
GALERIE DER STADT BACKNANG bis 22. April<br />
re|flections · Isabel Kerkermeier<br />
www.galerie-der-stadt-backnang.de<br />
Aus industriell produzierten Gegenständen wie auf ihr metallenes Skelett<br />
reduzierten Stahlmöbeln, verspannt mit Expandern und überformt<br />
mit Nylon, Latex und wuchernden Geflechten aus Kunststoffleinen lässt<br />
die Berliner Künstlerin Isabel Kerkermeier Skulpturen und Wandobjekte<br />
entstehen. Die einzelnen Bestandteile der Arbeiten bleiben dabei immer<br />
erkennbar. Die ursprüngliche Bedeutung und minimalistische Formensprache<br />
der Grundelemente wird zu neuen ästhetischen Inhalten verdichtet,<br />
vermischt und zerfasert, die andere, persönliche Assoziationen<br />
freisetzen. Gleichzeitig geraten die elegant und filigran ausgreifenden<br />
Objekte aber selbst in Bewegung. Sie verlieren ihre technoide Sprödigkeit<br />
und materielle Schwere und schweben als rhythmisch vielfältig gestaffelte<br />
Form- und Farbassemblagen im Raum.<br />
Stiftshof 2, Tel 0 71 91 / 34 07 00, Di – Do 17 – 19 h, Fr, Sa 17 – 20 h, So 14 – 19 h<br />
22 – Glanzlichter im mÄrz Glanzlichter im mÄrz – 23<br />
Glanzlichter im mÄrz
Stuttgart im <strong>März</strong><br />
ABTART<br />
bis 23. <strong>März</strong> U3, U5, U6, U8 Möhringen<br />
LichtFarbenRaum · Bernd Mattiebe<br />
Die optische Erfahrung der Farbe als Extremreiz<br />
steht im Zentrum von Mattiebes Arbeit.<br />
bis 20. April<br />
reflex: Helligkeit & Wirkung<br />
Nikolaus Koliusis , Boris Petrovsky<br />
Die Ausstellung greift das Thema Helligkeit und<br />
Wirkung mit Neon und spiegelnden Materialien auf.<br />
Rembrandtstr. 18, Tel 63 34 30 20<br />
Di – Fr 14 – 19 h Sa 10 – 13 h u.n.V.<br />
www.abtart.com<br />
ARTARY<br />
bis 6. April Österreichischer Platz<br />
Wonkun Jun Malerei<br />
Wilhelmstraße 5, Tel 91 26 08 95<br />
Di – Fr 12 – 18h, Sa 12 – 16<br />
www. artary.de<br />
AKADEMIE SCHLOSS SOLITUDE<br />
30. <strong>März</strong> - 13. Mai Solitude<br />
Aktuelle Stipendiaten präsentieren ihre Arbeiten<br />
17. <strong>März</strong> 19 - 2 h Projektraum Römerstraße, Stuttgart<br />
Die Akademie Schloss Solitude laden im<br />
Rahmen der Langen Nacht der Museen zum<br />
zehnten gemeinsamen Ausstellungsabend im<br />
Projektraum Römerstraße ein.<br />
Solitude 3, Tel 996 19 - 0<br />
Di – Do 10 – 12 und 14 – 17.30 h, Fr 10 – 12 h und<br />
14 – 16 h, Sa – So 12 – 17 h<br />
www.akademie-solitude.de<br />
BBK WüRTTEMBERGS e.V.<br />
bis 25. <strong>März</strong> U15 Eugensplatz<br />
NACHT<br />
Jurierte Ausstellung mit Künstlerinnen des BBK<br />
Eugenstr. 17, Tel 838 59 93, Sa 14 – 18 h, So 11 – 16 h<br />
www.bbk-wuerttemberg.de<br />
GALERIE REINHARD HAUFF<br />
bis 5. April Stadtmitte<br />
never trust a rebel · Marc Bijl<br />
Paulinenstr. 47, Tel 60 97 70, Di – Fr 13 – 18 h u.n.V.<br />
www.reinhardhauff.de<br />
GEDOK GALERIE<br />
9. - 11. <strong>März</strong> Russische Kirche<br />
Fliegender Wechsel · Monika Kurz-Werner und<br />
Lore Wild S t r u k t u r e n gewachsen – gesehen –<br />
gedruckt – geflochten.<br />
Fr 9. 3. 16 – 19h, Sa 10. 3. 11 – 16h So 11. 3. 11 – 17 h<br />
24 – KOmPaSS<br />
GEDOK GALERIE<br />
17. <strong>März</strong> 19 - 2h Lange Nacht der Museen<br />
Lichtspiel · Nicole Eitel, Monika Kurz-Werner<br />
Lore Wild, Anna Frohn, Tiina Kirsi Kern<br />
23. - 25. <strong>März</strong><br />
Fliegender Wechsel: Inge Koch<br />
Ausgeschnitten – Aufgehoben – Festgehalten<br />
Fr 9. 3. 16 – 19 h, Sa 10. 3. 11 – 16h, So 11. 3. 11 – 17 h<br />
Hölderlinstr. 17, Tel 29 78 12, Mi – Fr 16 – 19 h, Sa 11 – 16 h<br />
www.gedok-stuttgart.de<br />
IFA- GALERIE<br />
bis 1. April Charlottenplatz<br />
Kubus oder Kuppel<br />
Moscheen – Perspektiven einer Bauaufgabe<br />
Gestaltungsvariationen und Entwürfe von Moscheen.<br />
Gruppenausstellung. Charlottenplatz 17, Tel 22 25 -0<br />
Di, Mi, Fr 12 – 18 h Do 12 – 20 h, Sa, So 12 – 16 h<br />
www.ifa.de<br />
KUNSTAKADEMIE STUTTGART<br />
bis 9. April<br />
Zeit-Gesichter. Die Malerin Käte Schaller-Härlin<br />
zwischen Avantgarde und Tradition<br />
(Veranstaltungsort: Theodor-Heuss-Haus,<br />
Feuerbacher Weg 46, Di – So 10 – 18 h)<br />
Am Weißenhof 1 Tel 28 44 00<br />
www.abk-stuttgart.de<br />
KUNSTMUSEUM STUTTGART<br />
bis 14. Oktober U5, U6, U7 Schlossplatz<br />
180°: Die Sammlung im Kubus<br />
Willi Baumeister, Dieter Roth, Wolfgang Laib,<br />
Otto Dix, Mariella Mosler, u.v.m.<br />
bis 9. April<br />
Michel Majerus Malerei, Installation<br />
3. <strong>März</strong> - 9. April<br />
FRISCHZELLE_16: Björn Braun<br />
15. <strong>März</strong> – 20. Mai<br />
If we are dead, so it is · Michel Majerus<br />
Kleiner Schlossplatz 1, Tel 216 21 88<br />
Di – So 10 – 18 h, Mi, Fr 10 – 21 h<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
LINDENMUSEUM<br />
ab 1. Apriil - 10. Oktober Bus 40, 42 Hegelplatz<br />
Maori – Die ersten Bewohner Neuseelandsd<br />
Hegelplatz 1, Tel 202 23, Di – So 10 – 17 h, Mi 10 – 20 h<br />
www.lindenmuseum.de<br />
OBERWELT e. V.<br />
17. <strong>März</strong> 19 - 2 h Schwabstraße<br />
Eine grundlegende Tätigkeit · Ayumi Matsuzaka<br />
Siehe Glanzlicht.<br />
Reinsburgstr. 93, Tel 65 00 67, Mo 21.30 - 24 h u.n.V.<br />
www.oberwelt.de<br />
PARROTTA CONTEMPORARY ART<br />
bis 10. <strong>März</strong><br />
Schwabstraße<br />
The American Series I – XII · Oskar Schmidt<br />
Augustenstraße 87 – 89, Tel 69 94 79 10<br />
Di – Fr 11 – 18, Sa 11 - 16h<br />
www.parrotta.de<br />
STAATSGALERIE STUTTGART<br />
bis 28. Mai U1, U2, U9, Staatsgalerie<br />
Turner – Monet – Twombly<br />
Later Paintings<br />
3. <strong>März</strong> – 24. Juni<br />
Das Augsburger Geschlechterbuch – Wappenpracht<br />
und Figurenkunst<br />
Hans Burgkmair d. J., Heinrich Vogtherr d. Ä.,<br />
Martin Schongauer und Albrecht Dürer<br />
Konrad-Adenauer-Straße 30 – 32, Tel 47 04 00<br />
Mi, Fr – So 10 – 18 h, Di, Do 10 – 20 h<br />
www.staatsgalerie.de<br />
STRZELSKI GALERIE<br />
bis 3. <strong>März</strong> Rotebühlplatz (Stadtmitte)<br />
Figure it out · Brigitte Groth, Eva Schwab<br />
Andreas Welzenbach Malerei und Skulptur<br />
STRZELSKI GALERIE<br />
10. <strong>März</strong> - 22. April<br />
GOLDZELLENSCHMELZ<br />
Sebastian Stöhrer, Stefan Wieland<br />
Skulptur und Malerei. Stöhrers Arbeiten sind geprägt<br />
von der Faszination an physikalischen Phänomenen,<br />
raum-zeitlichen Dimensionen und naturwissenschaftlichen<br />
Fragestellungen. Wieland erweitert den<br />
Malereibegriff um Materialien wie Carbonfaser,<br />
Epoxidharz, Fäden, Sprühlack oder Tackerklammern<br />
und führt uns den Entstehungsprozess vor Augen, das<br />
Artifizielle der Arbeiten springt uns förmlich an.<br />
Rotebühlplatz 30, Tel 601 48 18<br />
Di – Fr 11 – 19 h. Sa 11 – 16 h u.n.V.<br />
www.strzelski.de<br />
WüRTTEMBERGISCHER KUNSTVEREIN<br />
bis 29. April U5, U6, U7 Schlossplatz<br />
ARCHIVO F. X. · Pedro G. Romero<br />
Das Projekt basiert auf einem von Romero seit 1999<br />
zusammengetragenen Archiv, das in über tausend<br />
Dokumenten die Geschichte(n) des antiklerikalen Ikonoklasmus<br />
in Spanien (zwischen 1845 und 1945) mit<br />
internationalen Positionen der Avantgarde verknüpft.<br />
Schlossplatz 2, Tel 22 33 70<br />
Di, Do – So 11h – 18h, Mi 11 – 20h<br />
www.wkv-stuttgart.de
Die Region im <strong>März</strong><br />
GALERIE DER STADT ALBSTADT<br />
bis 31. Juli<br />
Otto Dix – Dirnen, Weiber und Madonnen<br />
Frauenbilder zwischen Apotheose und Wirklichkeit.<br />
bis 12. August<br />
„Junger Kunstraum“ – Otto Dix und die Kinder<br />
bis 4. <strong>März</strong><br />
GROSSFORMAT<br />
Druckgraphik aus der Sammlung Hartmann<br />
Kirchengraben 11, Albstadt, Tel 0 74 31 / 160-14 91<br />
Di – Sa 14 – 17 h, So, Ft 11 – 17 h<br />
www.galerie-albstadt.de<br />
GALERIE DER STADT BACKNANG<br />
bis 22. April<br />
re|flections · Isabel Kerkermeier<br />
Siehe Glanzlicht.<br />
Stiftshof 2, Tel 0 71 91 / 34 07 00<br />
Di – Do 17 – 19 h, Fr, Sa 17 – 20 h, So 14 – 19 h<br />
www.galerie-der-stadt-backnang.de<br />
STäDTISCHE GALERIE BIETIGHEIM-BISSINGEN<br />
bis 9. April<br />
iRonic · Die feinsinnige Ironie der Kunst<br />
Gruppenausstellung<br />
Hauptstraße 60 – 64, Bietigheim-Bissingen<br />
Tel 0 71 42 / 744 83, Di, Mi, Fr 14 – 18 h<br />
Do 14 – 20 h, Sa, So, Ft 11 – 18 h<br />
www.bietigheim-bissingen.de<br />
MUSEUM BIEDERMANN DONAUESCHINGEN<br />
18. <strong>März</strong> - 24. Juni<br />
„ausgezeichnet!“ Stipendiaten der Kunststiftung<br />
Baden-Württemberg zu Gast im Museum<br />
Biedermann · Gruppenausstellung<br />
16 Kunst-Stipendiaten der Kunststiftung Baden-<br />
Württemberg aus den Jahrgängen 2010 und 2011<br />
präsentieren ihre Arbeiten: Fotografie, Collage,<br />
Zeichnung, Skulptur bis hin zu Installationen.<br />
Museumsweg 1, Donaueschingen<br />
Tel 07 71 / 896 68 90, Di – So 11 – 17 h<br />
www.museum-biedermann.de<br />
KUNSTWERK SAMMLUNG KLEIN NUSSDORF<br />
ab 18. <strong>März</strong><br />
SURFACE: DIE POSIE DES MATERIALS<br />
Chun Kwang Young, Gotthard Graubner,<br />
Anselm Kiefer<br />
Siemensstraße 40, Eberdingen-Nussdorf<br />
Tel 0 70 42 / 376 95 66, Mi, So 11 – 16 h, u.n.V.<br />
www.sammlung-klein.de<br />
26 – KOmPaSS reGiOn<br />
GALERIE DER STADT FELLBACH<br />
9. <strong>März</strong> – 29. April<br />
Georg Zey Skulpturen und Zeichnungen<br />
Marktplatz 4, Fellbach, Tel 585 14 17<br />
Di – Fr 16 – 19 h, Sa, So 14 – 18 h<br />
www.fellbach.de<br />
KUNSTHALLE GÖPPINGEN<br />
bis 20. Mai<br />
Anton Stankowski - Kinderbilder gucken<br />
(Veranstaltungsort: Schloss Filseck, Uhingen<br />
Di - So u. Ft 14 – 17 h)<br />
bis 29. April<br />
Tom Früchtl, Judith Samen<br />
Marstallstraße 55, Göppingen<br />
Tel 0 71 61 / 650 -777<br />
Di – Fr 13 – 19 h, Sa, So u. Ft 11 – 19 h<br />
www.kunsthalle-goeppingen.de<br />
STäDTISCHE MUSEEN HEILBRONN<br />
bis 11. <strong>März</strong> Kunsthalle Vogelmann, Allee 28<br />
Heinrich Friedrich Füger (1751-1818)<br />
Zwischen Genie und Akademie<br />
Tel 0 71 31 / 56 44 20, Di – So, Ft 11 – 17 h<br />
bis 7. April Museum im Deutschhof, Deutschhofstraße 6<br />
An der Wand, aus der Wand. Reliefs und Wandobjekte<br />
aus der Sammlung der Städtischen<br />
Museen Heilbronn<br />
Tel 0 71 31 / 56 -22 95 und 56 -31 44<br />
Di – Fr 10 – 13 h und 14 – 17h, Sa, So, Ft 11 – 17 h<br />
www.museen-heilbronn.de<br />
BADISCHER KUNSTVEREIN<br />
bis 9. April<br />
Fulll Firearms · Emily Wardill<br />
Der 90-minütige Film der britischen Künstlerin<br />
Emily Wardill wird von weiteren skulpturalen,<br />
textlichen und soundbasierten Arbeiten der<br />
Künstlerin begleitet, die alle im Verlauf der Filmproduktion<br />
entstanden sind.<br />
bis 11. <strong>März</strong><br />
Off Space –<br />
Der Kunstraum: Morgenstraße im Kunstverein<br />
30. <strong>März</strong> –17. Juni<br />
Ruth Ewan<br />
Waldstraße 3, Karlsruhe, Tel 07 21 / 282 26<br />
Di – Fr 11 – 19 h, Sa, So,Ft 11 – 17 h<br />
www.badischer-kunstverein.de<br />
FERENBALM–GURBRü STATION<br />
bis 18. <strong>März</strong><br />
WHITEOUT · Christian Ertel<br />
MM Projects in Zusammenarbeit mit FGS<br />
Kriegsstr. 134, Karlsruhe, Tel 07 21 / 151 69 16<br />
Fr, Sa 13 – 18 h u.n.V.<br />
www.ferenbalm-gurbruestation.de<br />
STäDTISCHE GALERIE KARLSRUHE<br />
18. <strong>März</strong> - 10. Juni<br />
„Zeitgegenstände“ - Wolfgang Rihm<br />
Ausstellung im Rahmen der Europäischen<br />
Kulturtage <strong>2012</strong> · Antonin Artaud, Georg Baselitz,<br />
Per Kirkeby, Kurt Kocherscheidt, Markus<br />
Lüpertz, Jonathan Meese, Rosalie, Arnulf<br />
Rainer, Artur Stoll, Adolf Wölfli u.a.<br />
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen bildende<br />
Künstler, die für das Werk des Komponisten<br />
Wolfgang Rihm eine grundlegende Rolle spielen<br />
oder mit denen er eine intensive Freundschaft<br />
pflegt. Direkten Niederschlag in seinen Kompositionen<br />
finden die Ideen des Franzosen Antonin<br />
Artaud und des Schweizers Adolf Wölfli, beide<br />
prominente Grenzgänger zwischen den Künsten.<br />
1973, in den Anfängen seines kompsitorischen<br />
Schaffens, lernte Rihm den österreichischen<br />
Maler Kurt Kocherscheidt kennen. Dessen offene,<br />
radikale Art des Zeichnens sprach in unmittelbar<br />
an. Wichtig wurden auch junge Künstler, die seit<br />
den 1970er Jahren an der Karlsruher Kunstakademie<br />
lehrten und zu den bedeutendsten Vertretern<br />
der deutschen Malerei der 1980er werden sollten:<br />
Dazu zählen Markus Lüpertz, Georg Baselitz<br />
sowie der Däne Per Kirkeby<br />
Lorenzstraße 27, Karlsuhe, Tel 0721–133–4444<br />
Mi – Fr 10 – 18 h, Sa,So 11 – 18 h<br />
www.staedtische-galerie.de<br />
STäDTISCHE GALERIE IM KORNHAUS<br />
KIRCHHEIM TECK<br />
bis 18. <strong>März</strong><br />
Islandtief · Julia Wenz<br />
Max-Eyth-Straße 18, Kirchheim Teck<br />
Tel 07 021 / 97 30 32<br />
Di 14– 17 h, Mi – Fr 10 – 12 h und 14– 17 h<br />
Sa, So, Ft 11 – 17 h<br />
www.vhskulturring.de<br />
GALERIE GUDRUN FUCKNER<br />
bis 17. <strong>März</strong><br />
Renée Levi, Antonio Riello<br />
Am Marktplatz 4, Ludwigsburg<br />
Tel 07141 / 488 35 54, Mi – Fr 15 – 19 h, Sa 10 – 15 h<br />
www.galerie-fuckner.de<br />
STäDTISCHES MUSEUM LUDWIGSBURG<br />
ständig<br />
Ständige Ausstellung zur Ludwigsburger Stadtgeschichte<br />
und zu Menschen in Ludwigsburg<br />
(insbesondere die 4 großen Ludwigsburger<br />
Kerner, Mörike, Vischer und Strauß)<br />
Wilhelmstraße 9/1 (Kulturzentrum)<br />
Ludwigsburg, Tel 07141 / 910 -22 90<br />
Mi 11 – 18 h, Do – So 11 – 16 h<br />
www.ludwigsburgmuseum.de<br />
EDWIN SCHARFF MUSEUM. KUNSTMUSEUM.<br />
KINDERMUSEUM. ERLEBNISRäUME<br />
bis 13. Mai<br />
Ein famoses Talent<br />
Mathilde Vollmoeller-Purrman<br />
Petrusplatz 4, Neu-Ulm, Tel 07 31/972 6180<br />
Di, Mi 13 – 17 h, Do – Sa, 13 – 18 h, So 10 – 18 h<br />
www.edwinscharffmuseum.de<br />
SCHAURAUM PROVISORIUM NüRTINGEN<br />
1. - 22. <strong>März</strong><br />
Zeitgenössische Kunst kurz vor dem Durchbruch<br />
Gruppenausstellung<br />
Heiligkreuzstraße 4, Souterrain K3N, Nürtingen<br />
Tel 0 70 22 / 20 80 90, Di, Do 21 – 23 h<br />
www.provisorium-nt.de<br />
STäDTISCHE GALERIE OSTFILDERN<br />
bis 24. April<br />
Seegang – Sehgang · Malerei und Skulptur<br />
Werner Fohrer Jürgen Knubben<br />
Gerhard-Koch-Str. 1, Ostfildern, Tel 340 41 03<br />
Mo, Di, So 15 – 18 h, Do 15 – 20 h, Fr 10 – 13 h u.n.V.<br />
www.ostfildern.de<br />
SCHMUCKMUSEUM PFORZHEIM<br />
16. <strong>März</strong> – 3. Juni<br />
Transit – Schmuck aus Israel Siehe Glanzlicht.<br />
Jahnstraße 42, Pforzheim, Tel 0 72 31 / 39 21 26<br />
Di – So, Ft 10 – 17 h<br />
www.schmuckmuseum.de<br />
STäDTISCHE GALERIE REUTLINGEN<br />
10. <strong>März</strong> - 12. Mai<br />
Analogue Delay · Axel Heil<br />
In der Ausstellung „Analogue Delay“ zeigt Axel<br />
Heil (*1965) einen vielteiligen Parcours, in dem<br />
die Relation zwischen dem, was wir Realität<br />
nennen und den Bildern im Kopf untersucht<br />
wird. Der von ihm geprägte Begriff, den man mit<br />
„analoge Verspätung“ übersetzen könnte, zielt<br />
auf eine subversive Hinterfragung der scheinbaren<br />
Verfügbarkeit von Echtzeit. Axel Heil ist<br />
Professor für „Experimentelle Transferverfahren“<br />
an der Staatlichen Akademie der Bildenden<br />
Künste in Karlsruhe.<br />
Eberhardstraße 14, Tel 0 71 21 / 303 23 22<br />
Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 h<br />
www.reutlingen.de<br />
KOmPaSS reGiOn – 27
STäDTISCHES KUNSTMUSEUM REUTLINGEN<br />
bis 6. Mai<br />
Von Angesicht zu Angesicht. Portraits aus der<br />
Sammlung des Kunstmuseums<br />
Otto Dix, Wilhelm Laage, Emil Orlik u.a.<br />
bis 10. Juni<br />
HAP Grieshaber · Der engagierte Zeitgenosse<br />
bis 15. April<br />
Lyonel Feininger · Ein Sinnbild höherer Wirklichkeit<br />
Die Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg<br />
zu Gast im Spendhaus<br />
Spendhausstraße 4 , Tel 0 71 21 / 303 23 22<br />
Di – Sa 11 – 17 h, Do 11 – 19 h, So, Ft 11 – 18 h<br />
www.reutlingen.de/kunstmuseum<br />
KUNSTVEREIN REUTLINGEN<br />
bis 1. April<br />
Elly Weiblen – Malerei und Arbeiten auf Papier<br />
Eberhardstraße 14, Reutlingen,<br />
Tel 0 71 21 / 33 84 01, Mi – Fr 14 – 18 h<br />
Sa, So, Ft 11 – 17 h<br />
www.kunstverein-reutlingen.de<br />
SCHAUWERK SINDELFINGEN<br />
ständig<br />
lichtempfindlich – Zeitgenössische Fotografie<br />
aus der Sammlung Schaufler<br />
In einem neuen Gebäudetrakt präsentiert das<br />
SCHAUWERK Teile seiner umfangreichen<br />
Sammlung fotografischer Arbeiten. Neben Andreas<br />
Gursky, Thomas Demand, Candida Höfer,<br />
Thomas Struth, Wolfgang Tillmans und Thomas<br />
Ruff , sind auch viele Arbeiten internationaler<br />
Künstler wie Nobuyoshi Araki, Bettina Rheims<br />
und Vanessa Beecroft vertreten.<br />
Eschenbrünnlestraße 15/1, Sindelfingen<br />
Tel 0 70 31 / 932 -49 00, Sa, So 11 – 17 h,<br />
öffentliche Führungen Di, Do 15 – 16.30 h,<br />
www.schauwerk-sindelfingen.de<br />
GALERIEN FüR KUNST UND TECHNIK<br />
6. <strong>März</strong> - 22. April<br />
Step by Step und andere Tänze · Josefh Delleg<br />
Elemente der Vervielfältigung: Eine zentrale<br />
Rauminstallation wird von großformatigen<br />
Arbeiten auf Leinwand und einer Videoinstallation<br />
ergänzt.<br />
Führungstermine: So 11., 25. <strong>März</strong> jeweils 15h<br />
Arnoldstr.1, Schorndorf, Tel 0 71 81 / 992 79 40<br />
Di – Sa 10 – 12 h und 14 – 17 h, So, Ft 10 – 17 h<br />
www.galerien-kunst-technik.de<br />
28 – KOmPaSS reGiOn<br />
SMUDAJESCHECK GALERIE<br />
3. <strong>März</strong> - 21. April<br />
a b s t r a k t t r o t z s k u l p t u r · Julius Dörner<br />
Junge Kunst aus Berlin. Siehe Glanzlicht.<br />
werkraum, Rabengasse 16, Ulm,<br />
Tel 07 31 / 934 07 92<br />
Di, Do, Fr 14 – 18 h, Mi 11 – 18 h, Sa 11 – 15 h<br />
www.smudajescheck.com<br />
ULMER MUSEUM<br />
bis Frühjahr <strong>2012</strong><br />
„Wir, die erste Generation …“:<br />
Sisi von Schweinitz fotografiert die HfG Ulm<br />
Marktplatz 9, Ulm, Tel 0 7 31 / 161 -0<br />
Di – So 11 – 17 h, Do 11 – 20 h,<br />
www.ulmer-museum.ulm.de<br />
GALERIE STIHL WAIBLINGEN<br />
bis 27. Mai<br />
Neue Realitäten. FotoGrafik von Warhol<br />
bis Havekost · Gruppenausstellung<br />
Siehe Glanzlicht.<br />
Weingärtner Vorstadt 12, Waiblingen,<br />
Tel 0 71 51 / 500 16 66<br />
Di – So 11 – 18 h, Do 11 – 20 h<br />
www.galerie-stihl-waiblingen.de<br />
MUSEUM RITTER<br />
bis 15. April<br />
Think outside the box · Brigitte Kowanz<br />
bis 15. April<br />
Unterwegs im Kosmos · Rita Ernst<br />
11. <strong>März</strong> - 1. Mai<br />
Künstler gegen Folter · Gruppenausstellung<br />
Alfred-Ritter-Straße 27, Waldenbuch<br />
Tel 0 71 57 / 53 51 10, Di – So 11 – 18 h<br />
www.museum-ritter.de<br />
GALERIE DER STADT WENDLINGEN<br />
bis 11. <strong>März</strong><br />
Iris Alvarenga/Jeannette Kniriemen<br />
Malerei und Objekte<br />
Weberstraße 2, Wendlingen<br />
Mi – Sa 15 – 18 h, So, Ft 11 – 18 h<br />
www.galerie-wendlingen.de
Vernissagen im <strong>März</strong><br />
1. 3. 21.00 h Schauraum, Nürtingen Gruppenausstellung<br />
2. 3. 19.00 h Kunstmuseum, Stuttgart Björn Braun<br />
19.00 h Smudajescheck Galerie, Ulm Julius Dörner<br />
5. 3. 20.00 h Galerien für Kunst und Technik, Schorndorf Josefh Delleg<br />
8. 3. 19.30 h GEDOK-Galerie, Stuttgart Monika Kurz-Werner, Lore Wild<br />
20.30 h Galerie der Stadt Fellbach Georg Zey<br />
9. 3. 19.00 h Strzelski Galerie, Stuttgart Sebastian Stöhrer, Stefan Wieland<br />
19.00 h Städtische Galerie Reutlingen Axel Heil<br />
10. 3. 19.00 h Museum Ritter, Waldenbuch Gruppenausstellung<br />
15. 3. 11.00 h Kunstmuseum, Stuttgart Michel Majerus<br />
19.00 h Schmuckmuseum, Pforzheim Gruppenausstellung<br />
17. 3. 17.00 h Städtische Galerie Karlsruhe Gruppenausstellung<br />
19.00 h Oberwelt e.V., Stuttgart Ayumi Matsuzaka<br />
17. 3. 19.00 h Lange Nacht der Museen<br />
18. 3. bis 2.00h<br />
18. 3. 11.00 h Museum Biedermann, Donaueschingen Gruppenausstellung<br />
22. 3. 19.30 h GEDOK-Galerie, Stuttgart Inge Koch<br />
29. 3. 19.00 h Akademie Schloß Solitude Gruppenausstellung<br />
19.00 h Badischer Kunstverein, Karlsruhe Ruth Ewan<br />
impressum <strong>Sonnendeck</strong><br />
herausgeber Mario Strzelski (V.i.S.d.P.) redaktionsadresse Rotebühlplatz 30, 70173 Stuttgart, Tel: 0711 / 601 48 18, Fax: 0711 / 248 69 60<br />
redaktion@sonnendeck-stuttgart.de auflage 10.000 Exemplare Grafik-Design Müller Steeneck, Stuttgart redaktion Hansjörg Fröhlich<br />
Mario Strzelski, Sebastian Borkhardt, Kathrin Dick, Arnika Fürgut, Michael Reuter<br />
Druck saxoprint auslegeorte Stuttgart abseits, Akademie der Bildenden Künste, Artary, Atelier am Bollwerk, Auszeit, Buchhandlung<br />
König, Buchhandlung Limacher, Bürgerhaus West, Cafebar unterm Tagblatt-Turm, Film galerie 451, Folien Express, Galerie<br />
Harthan, Galerie Reinhard Hauff, Galerie Müller-Roth, GEDOK, Haus der Wirtschaft, Hospitalhof, Hüftengold, IFA-Galerie,<br />
I-Punkt, Kaiserbau Süd, Kino Delphi, Künstlerhaus Reuchlinstraße, Kulturgemeinschaft, Kulturzentrum unterm Tagblatt-Turm<br />
Linden Museum, Literaturhaus Stuttgart, Oberwelt, Parrotta contemporary, Piazza, Platten Tommes, Rathaus, sans (Bistro), Sichtbar<br />
Augenoptik, Staatsgalerie, Stadtbücherei, STRZELSKI Galerie, Theaterhaus Stuttgart, Württembergischer Kunstverein Württembergische<br />
Landesbibliothek, Zentrum Rotebühlplatz, u.v.m. auslegeorte region Brisky Galerie, Esslingen, ZKM, Kunsthalle Göppingen,<br />
Schmuck museum Pforzheim, Museum Ritter, Kunstmuseum Reutlingen, Kunsthalle Karlsruhe, HfG Karlsruhe Ulmer Museum, VHS<br />
Esslingen, Städtische Galerie Esslingen, Badischer Kunstverein u.v.m. anzeigen anzeigen@sonnendeck-stuttgart.de abonnements<br />
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Freie Artikel und Leserbriefe nimmt die Redaktion dankend entgegen. Die<br />
Redaktion behält sich das Recht zum Abdruck und zu Kürzungen vor. Auf<br />
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