Studie E-Partizipation - ifib
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Der Begriff „E-<strong>Partizipation</strong>“ wird in der internationalen Diskussion von dem der „E-<br />
Democracy“ dadurch abgegrenzt, dass letzterer auch Wahlen als verbindlichste Form der<br />
Bürgerbeteiligung einschließt (DEMO-net 2007c). Dementsprechend sehen wir eine Untersuchung<br />
von eVoting in dieser <strong>Studie</strong> nicht vor.<br />
Gleichzeitig beschränken sich diese <strong>Studie</strong> und die darin enthaltenen Handlungsempfehlungen<br />
und Projektvorschläge nicht auf E-<strong>Partizipation</strong> auf der Bundesebene, sondern betrachten<br />
auch insbesondere die kommunale Ebene, da es hier bereits sehr viele Ansätze gibt, die teilweise<br />
als Impulsgeber für den Bund genutzt werden können, und umgekehrt der Bund E-<br />
<strong>Partizipation</strong>splattformen zur Verfügung stellen könnte, die Verwaltungsebenen übergreifend<br />
genutzt werden können.<br />
Unter diese Definition von E-<strong>Partizipation</strong> und politischer <strong>Partizipation</strong> bzw. Bürgerbeteiligung<br />
fällt nicht das soziale „Bürgerengagement“ beispielsweise in Selbsthilfe- und Wohlfahrtseinrichtungen,<br />
das vor allem die oft gegenseitige konkrete Hilfestellung beschreibt, also<br />
quasi als Output des politisch-administrativen Systems aufzufassen ist und demgegenüber<br />
weniger die Interessenvertretung – den Input – im Blickfeld hat. 3 Diese Abgrenzung wird<br />
allerdings dort unscharf, wo beispielsweise Selbsthilfegruppen in der politischen Arena dafür<br />
kämpfen, dass ihre Anliegen wahrgenommen und unterstützt werden.<br />
Der Begriff „Bürgerbeteiligung“ suggeriert zudem, dass es die vielen individuellen Bürgerinnen<br />
und Bürger seien, die sich aus eigenem Antrieb beteiligen. Diese dem republikanischen<br />
Demokratiemodell 4 nahekommende Sicht ist eher der Ausnahmefall. In der Regel sind es weniger<br />
die einzelnen Bürgerinnen und Bürger, sondern sogenannte „Intermediäre“, die aktiv<br />
werden. Dazu zählen neben den im Grundgesetz ausdrücklich hervorgehobenen politischen<br />
Parteien vor allem Lobbygruppen aus Wirtschaft und Arbeitnehmerschaft sowie andere so<br />
genannte Nichtregierungsorganisationen (NROs oder Non-Governmental Organisations –<br />
NGOs), die in den letzten 20 Jahren deutlich an Bedeutung im politischen Geschehen gewonnen<br />
haben.<br />
Um zu fundierten Handlungsempfehlungen zu gelangen, wurden aus methodischer Sicht zwei<br />
Analyseformen miteinander verzahnt:<br />
Zum einen wurde eine auf Literaturstudien, aktuellen Rankings und Wettbewerben, Internetrecherche<br />
sowie der Auswertung aktueller oder beendeter Projekte zur E-<strong>Partizipation</strong><br />
basierende Bestandsaufnahme von E-<strong>Partizipation</strong>sanwendungen in Deutschland und im<br />
Ausland vorgenommen (Kap. 4), und die dort gefundenen Beispiele wurden in einem eigens<br />
für diese <strong>Studie</strong> entwickelten Raster von Beteiligungsformen und -formaten systematisiert<br />
und erfaßt (Kap. 3.1).<br />
Parallel hierzu wurden drei Zielgruppen mit verschiedenen Methoden zu ihren Erfahrungen<br />
mit, Auffassungen und Vorstellungen von politischer Beteiligung im Allgemeinen<br />
und E-<strong>Partizipation</strong> im Besonderen befragt (Kap. 5). Dies geschah zum einen in einer repräsentativen<br />
Telefon-gestützen Befragung von 1.031 wahlberechtigten Bürgerinnen und<br />
Bürgern ab 18 – durchgeführt von der Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH. Da<br />
davon ausgegangen wurde, dass der Anteil in der Bevölkerung mit Erfahrungen zur E-<br />
<strong>Partizipation</strong> noch verhältnismäßig klein sein würde, wurde gleichzeitig eine Online-<br />
Befragung potentieller Nutzerinnen und Nutzer von Online-<strong>Partizipation</strong>sangeboten vorgenommen.<br />
Auf diesen Online-Fragebogen wurde über Webseiten und Newsletter des<br />
Bundes sowie über Newsletter der die Untersuchung durchführenden Partner <strong>ifib</strong> und Zeb-<br />
3 Vgl. hierzu die umfangreichen Arbeiten der Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“<br />
des 14. Deutschen Bundestages, Deutscher Bundestag 2002.<br />
4 Vgl. hierzu Habermas‟ drei politische Modelle (1997).<br />
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