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Studie E-Partizipation - ifib

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Zusammenstellung und Auswertung verfügbarer Statistiken und <strong>Studie</strong>n für E-<strong>Partizipation</strong> 33<br />

den über das Internet zu sammeln. Sie wurde nur von 0,5% der Befragten im vorausgehenden<br />

Jahr genutzt.<br />

Betrachtet man die Verteilung soziodemographischer Merkmale unter den Nutzern etwa politischer<br />

Informationen im Internet, so sind die Altersgruppen bis 45 Jahre überrepräsentiert,<br />

ältere Personen dagegen unterrepräsentiert. In Bezug auf den Bildungsabschluss sind vor allem<br />

Personen mit Hauptschulabschluss deutlich unterrepräsentiert, während Personen ohne<br />

Schulabschluss leicht und Schüler und Besitzer des Abiturs deutlich überrepräsentiert sind,<br />

jeweils im Vergleich zur Grundgesamtheit der deutschen Bevölkerung.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die Beteiligung über das Internet heute als relevante Form der<br />

politischen <strong>Partizipation</strong> zu bewerten ist, die das Repertoire der Beteiligungsformen signifikant<br />

erweitert. Nicht zu übersehen ist allerdings auch, dass die E-<strong>Partizipation</strong> eine in gewissem<br />

Maße exklusive Angelegenheit ist, und dass die Exklusion offenbar durch soziodemographische<br />

Merkmale wie Bildung und Alter bedingt ist.<br />

Bereits an dieser Stelle ist anzumerken, dass sich die Ergebnisse der TU Ilmenau in denjenigen<br />

Punkten, in denen ein Vergleich gezogen werden kann, mit der eigens für diese <strong>Studie</strong><br />

durchgeführten Repräsentativbefragung decken (s. unten). Damit stehen für die Beurteilung<br />

der Nutzung von E-<strong>Partizipation</strong> in Deutschland ausgesprochen valide Daten zur Verfügung.<br />

Nutzung von Web 2.0-Angeboten<br />

Web 2.0 wird häufig mit <strong>Partizipation</strong> in Verbindung gebracht, in der öffentlichen Wahrnehmung<br />

wird es auch unter den Begriff „Mitmach-Internet“ gefasst. Im Unterschied zum reinen<br />

Konsumieren von Inhalten geht es bei Web 2.0-Angeboten darum, als Nutzer auch zu der<br />

Produktion der Inhalte beizutragen („user generated content“). Beispiele sind Weblogs, in<br />

denen Leser mit einem Mausklick zum Schreiber werden können, Video-Communities, mit<br />

denen theoretisch jeder einen eigenen Fernsehkanal betreiben kann, oder auch virtuelle Communities,<br />

die es erlauben, soziale Kontakte allein über das Netz zu pflegen.<br />

Experten prognostizieren dem „Social Web“ ein starkes Wachstum (Deutschland Online<br />

2006). Sie gehen mehrheitlich davon aus, dass die Interaktion zwischen Nutzern ebenso wie<br />

zwischen Nutzern und Institutionen stärker als bisher das Internet prägen werden. Deutschland<br />

gilt in dieser Hinsicht noch als Entwicklungsland. Zwar nutzten nach einer <strong>Studie</strong> von<br />

Booz Allen Hamilton im Dezember 2006 etwa 14,8% der Deutschen Web 2.0-Angebote (zitiert<br />

nach TNS Infratest 2007). Doch im internationalen Vergleich sind sie weniger aktiv als<br />

Onliner in den USA, Großbritannien oder Australien.<br />

Vor allem die Weblognutzung ist wenig verbreitet (Universal McCann 2007), dagegen ist die<br />

Online-Enzyklopädie Wikipedia sehr beliebt (TNS Infratest 2007). Entgegen verbreiteter Auffassungen<br />

sind die regelmäßigen Nutzer von Web 2.0-Angeboten nicht als Selbstdarsteller zu<br />

charakterisieren, wie das Marktforschungsinstitut Result (Trump et al. 2007) herausfand.<br />

Vielmehr steht bei den aktiven Nutzern das Kommunikationsinteresse im Vordergrund, bei<br />

den passiven das Unterhaltungsinteresse und die Suche nach Informationen.<br />

Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2007 (Gscheidle & Trump et al. 2007; Fisch 2007) zählt zu den<br />

wenigen <strong>Studie</strong>n, die quantitativ und methodisch kontrolliert die Web 2.0-Nutzung messen<br />

und daher am ehesten Repräsentativität gewährleisten. Sie untersuchte systematisch, wie<br />

interessiert die Onlinenutzer tatsächlich an der aktiven Nutzung von Web 2.0 sind. Daher verspricht<br />

diese Untersuchung auch Anhaltspunkte für das Interesse an E-<strong>Partizipation</strong> zu geben.

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