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Frei Otto - db deutsche bauzeitung

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Ausstellung:<br />

<strong>Frei</strong> <strong>Otto</strong> – Leicht bauen, natürlich gestalten, 26.5.-28.8.2005,<br />

Architekturmuseum TU München, Pinakothek der Moderne,<br />

www.freiotto-architekturmuseum.de, www.pinakothek.de/pinakothek-der-moderne<br />

Literaturhinweis:<br />

<strong>Frei</strong> <strong>Otto</strong>. Das Gesamtwerk. Leicht bauen – Natürlich gestalten, Winfried Nerdinger<br />

(Hrsg.), Birkhäuser, Basel, 2005<br />

der achtziger Jahre entwickelt. Gebaut wurde damit der Terminal<br />

des Flughafens Stuttgart ohne sein Zutun. Und es ärgert ihn, weil<br />

seine Vorschläge oft besser sind als das dann realisierte. »Ein Himmel<br />

voller Metall!«, klagt er beispielsweise über das mittlerweile errichtete<br />

Dach des Olympiastadion in Berlin, bei dem 22 Stahlstützen<br />

vielen Zuschauern im Blickfeld stehen. Für dessen Überdachung<br />

hatte er eine leichte Konstruktion ohne sichtstörende Stützen<br />

erdacht.<br />

Jüngstes spektakuläres Projekt aus seinem Atelier ist das Dach des<br />

neuen Stuttgarter Hauptbahnhofes, das er gemeinsam mit dem<br />

Architekten Christoph Ingenhoven entworfen hat. Es gehört zum<br />

städtebaulichen Projekt »Stuttgart 21«, das die Drehung der Gleisanlagen<br />

um 90 Grad und die unterirdische Anfahrt des Hauptbahnhofs<br />

vorsieht (und, trotz politischer Probleme, noch immer zur Realisierung<br />

steht). Eine unterirdische Bahnsteighalle quer zu den bis-<br />

herigen Hallen soll unter dem Schlossgarten liegen und nur durch<br />

Oberlichtöffnungen mit dem Park in Verbindung stehen. Die für<br />

<strong>Frei</strong> <strong>Otto</strong> charakteristischen tropfenförmigen Öffnungen lassen<br />

erahnen, dass auch diese Formen mit Seifenhaut- und Hängemodellen<br />

ermittelt worden sind. Auf diese Weise kommt der Entwurf <strong>Frei</strong><br />

<strong>Otto</strong>s Vorstellungen nahe, die Architektur topologisch wie gestalterisch<br />

weitgehend in die Natur einzubetten.<br />

Der Mensch in Harmonie mit der Natur, das menschliche Handeln<br />

und vor allem natürlich das Bauen mit der Natur, mit der Ökologie<br />

in Einklang zu bringen, ist von Anbeginn sein Ziel gewesen. In<br />

diesem Sinn erforscht er Bauweisen und Materialien und äußert<br />

sich immer wieder zu ethischen, philosophischen und architekturtheoretischen<br />

Grundsatzfragen des Bauens. Er ist das Gewissen<br />

der Architekten, und als solches sicherlich auch der Gesellschaft. F. J.<br />

<strong>db</strong> 6/05

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