Sprützposcht 48
Zeitschrift der SLRG Rapperswil-Jona Winter 2016/17
Zeitschrift der SLRG Rapperswil-Jona
Winter 2016/17
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Wenn ein Fallbeispiel zur Realität wird<br />
Einsatz<br />
25<br />
Am WK Expert BLS-AED in Filzbach am 02. September 2016 wurden wir, eine<br />
Gruppe WK-Kursteilnehmer unterschiedlicher Sektionen, Bea S. und ich als Instruktoren,<br />
zu einem Notfall in der Turnhalle gerufen. Diese männliche Person<br />
hatte Glück im Unglück.<br />
Am vergangenen Expert WK in Filzbach war ich im BLS-AED Team der Region<br />
ZH das erste Mal als Instruktorin aktiv. Am Samstagmorgen erfuhr ich, dass<br />
ich gleich als Instruktorin unterrichten sollte. Ich erhielt durch Regina einen<br />
Einblick und bereitete meine durchzuführende Lektion mit Bea S. vor. Nach der<br />
Mittagspause wurden die Teilnehmer der BLS-AED-Gruppe über die neuen Guidelines<br />
informiert. In diesen Guidelines ist neu eine Begleitung durch die Reanimation<br />
via Telefon definiert. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter der Notrufzentrale<br />
die Laienhelfer Schritt für Schritt anleiten, wie die Reanimation durchgeführt<br />
werden soll. Nach dem Erarbeiten der Information zu den Guidelines<br />
teilten sich die Teilnehmer in drei Gruppen auf. Sechs Personen, darunter zwei<br />
SLRG Rapperswil-Jona Kursteilnehmer, arbeiteten im Schiessraum, welcher<br />
noch NIE als Kursraum genutzt worden war, mit dem neuen Kursleiterhandbuch.<br />
In diesem Kursprogramm wurden Fallbeispiele nachgespielt und Gruppenarbeiten<br />
(Anwendung BLS-AED, Inputs Schlaganfall/Herzinfarkt) geübt.<br />
Plötzlich kamen andere Sportskollegen von einem anderen Verein in unseren<br />
Raum gestürmt. Sie sagten hysterisch es sei jemand in der Turnhalle zusammengebrochen.<br />
Die Personen lachten dabei und wirkten auf uns nicht glaubhaft,<br />
dass wirklich etwas passiert ist. Wir alle (Teilnehmer, Bea und ich) wussten<br />
nicht, ist es real, oder doch ein fiktives Fallbeispiel? Nun was jetzt? Was<br />
sollen wir machen?<br />
Eine Teilnehmerin und ich rannten der einen Person im unterirdischen Irrgarten<br />
in den Turnhallen hinterher. Wir kamen in die eine Turnhalle und schauten uns<br />
fragend an, da wir nichts sahen. Alle schickten uns hinter die Abtrennwand in<br />
die nächste Turnhalle.<br />
Hinter einer Abtrennwand sahen wir eine leblose Person am Boden liegen. Wir<br />
gingen zu den helfenden Personen hin und erfragten zuerst einmal, was passiert<br />
war. Nach der kurzen Schilderung verschafften wir uns Platz und übernahmen<br />
die Reanimation. Der Rettungsdienst und die REGA wurden bereits<br />
durch die anderen Sportskollegen alarmiert. Die Notruftelefonzentrale leitete<br />
uns via Telefon durch die Reanimation. Sie gaben Inputs zur Reanimation und<br />
fragten nachdem aktuellen Zustand der Person. Da für mich unklar war, wo<br />
genau der AED ist, schickte ich mehrere Personen los um einen zu suchen. Die<br />
schlechte Beschilderung war bei der Suche eher hinderlich. Da wir im Kursraum<br />
mit den Übungs-AED die Fallbeispiele trainierten und wir nicht sicher waren,<br />
ob diese Situation echt war, kam dieser zuerst an den Ort des Geschehens.<br />
Nach kurzer Zeit kam der „scharfe“ AED, welchen wir korrekt und ohne Unterbrechung<br />
in Betrieb nahmen. Wir positionierten die Elektroden korrekt ohne<br />
Unterbrechung der Reanimation. Der AED überprüfte sofort den Rhythmus und<br />
gab den Schock frei.