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Mauritiushof Naturmagazin Mai 2017

Hier sehen Sie die Maiausgabe unseres Mauritiushof Natur Magazins 2017

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<strong>Mauritiushof</strong><br />

Das online<br />

<strong>Naturmagazin</strong><br />

Ausgabe <strong>Mai</strong>/<strong>2017</strong><br />

Offizielle News<br />

der Österreichischen<br />

Gesellschaft<br />

für Tiergestützte<br />

Therapie ÖGTT


Editorial des Herausgebers<br />

Der <strong>Mai</strong> ist ins Land gezogen ! Endlich sind wir nun den späten Schnee und die Kälte los !<br />

Jetzt haben wir Hochsaison am Hof - die Pferde und Rinder müssen auf die Sommerweiden<br />

und das bedeutet Huf- bzw Klauenpflege, Entwurmung, Zaunreparatur und dann das<br />

Führen aller Tiere auf die Weiden. Mit einem Wort: Stress pur, wie jedes Jahr.<br />

Und das, wo ich doch immer predige nehmt Euch Zeit, genießt jeden Tag und so weiter und<br />

so fort...<br />

Aber auch in der Natur gibt es die Zeit des eiligen Wachstums, des Austreibens, des<br />

Vermehrens - eben den Spätfrühling und den Frühsommer. Ein alter Bauernspruch meint: die<br />

Jungtiere sollen bis zum 21. Juni, der Sommersonnenwende, das Licht des Lebens erblicken,<br />

denn dann würden sie kräftig und stark werden !<br />

Also warum soll es nicht auch für uns Menschen eine Jahreszeit des raschen Handelns, des<br />

Schaffens und der Entfaltung geben ? Wichtig ist viel mehr, dass wir uns dann auch wieder<br />

eine Phase der Ruhe und Erholung gönnen, vielleicht die schönen Sommerabende und dann<br />

wieder die Zeit im Herbst nach der Ernte des Jahres. Also nur mutig voran mit neuen Ideen<br />

und deren Verwirklichung !! Es darf auch ruhig einmal lustig voran gehen !<br />

Ihr Dr. Dieter Schaufler


Inhaltsverzeichnis<br />

in unserer <strong>Mai</strong>ausgabe <strong>2017</strong> finden Sie folgende Beiträge<br />

Kräuter<br />

Frauenmantel<br />

Special<br />

Bewusst Leben Teil 4 artgerecht - das andere Babybuch<br />

Tiergestützte Betriebe<br />

der Weidenhof<br />

8same Lebensweise<br />

Österreichische Gesellschaft für<br />

Tiergestützte Therapie ÖGTT:<br />

Biophilie<br />

Tierarzt Fährtenhunde<br />

Praxis Körbe flechten aus Gras<br />

Ausbildung<br />

Aktuelle Kurse <strong>2017</strong><br />

Impressum -Offenlegung<br />

Herausgeber, Eigentümer und Verleger:<br />

<strong>Mauritiushof</strong> - Dr.med. Dieter Schaufler , Rappoltschlag 13, 3914 Waldhausen<br />

www.zentrum-mauritiushof.at, Tel 0043287720059<br />

Chefredaktion: Dr.med. Dieter Schaufler<br />

Grundsätze und Ziele: <strong>Mauritiushof</strong> <strong>Naturmagazin</strong> dient der Information über Natur, Pflanzen und Tiere,<br />

weiters sollen altes Erfahrungswissen und neue innovative Ideen dem Leser näher gebracht werden. Ein<br />

Teil informiert über die Aktivitäten der Österreichischen Gesellschaft für Tiergestützte Therapie ÖGTT<br />

Kooperationspartner: Österreichische Gesellschaft für Tiergestützte Therapie ÖGTT, www.oegtt.at<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die persönliche und/oder wissenschaftliche Meinung des<br />

jeweiligen Autors wieder und fallen in den persönlichen Verantwortungsbereich des Verfassers.<br />

Entgeltliche Einschaltungen fallen in den Verantwortungsbereich des jeweiligen Auftraggebers und müssen<br />

nicht die Meinung von Herausgeber und Redaktion wiedergeben. Angaben über Dosierungen,<br />

Applikationsformen und Einnahme angeführter Produkte, Lebensmittel und pharmazeutischer Spezialitäten<br />

müssen vom jeweiligen Anwender auf ihre Richtigkeit überprüft werden.Trotz sorgfältiger Prüfung<br />

übernehmen Herausgeber und Medieninhaber keinerlei Haftung für drucktechnische und inhaltliche Fehler.<br />

Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, beim<br />

Eigentümer und Herausgeber.<br />

Bezug: Gratisausgabe


Der Frauenmantel<br />

Klein aber oho, das trifft beim Frauenmantel auf jeden Fall zu. Wild findet man den<br />

Frauenmantel geduckt in Wiesen. Seine unverwechselbare kelchartige Blattform erinnert an<br />

ein schützendes Mäntlein, das im Volksmund auch als „Weiberkittel“ und<br />

„Muttergottesmantel“ bekannt ist. Was seine bescheidenen grünlich-gelben Blüten nicht<br />

vermuten lassen, der Frauenmantel gehört zu den Rosengewächsen.<br />

Wie sein Name schon erahnen lässt, der Frauenmantel ist ein typisches Frauenkraut. In der<br />

Volksmedizin wurde er bei jeglichen Frauenleiden angewandt.<br />

Die Kraft der Weiblichkeit<br />

Als harmonisierendes Kraut unterstützt der Frauenmantel Frauen in allen<br />

Entwicklungsphasen der Weiblichkeit. Im Teenageralter zur Regulierung der Menstruation,<br />

in der Geburtsvorbereitung zur Stärkung der Gebärmuttermuskulatur und nach der Geburt<br />

zu Unterstützung der Rückbildung. Auch im Klimakterium, wenn es geistig und körperlich<br />

manchmal drunter und drüber geht, kann der Frauenmantel Harmonie bringen.<br />

Taufänger<br />

Wer besonders aufmerksam durch die Wiese geht, kann aus den kelchförmigen Blättern<br />

des Frauenmantels Wassertropfen glitzern sehen. Tautropfen, würde man meinen.


Doch die Tropfen sind auch längst noch da, wenn sich der Tau schon aus den Wiesen<br />

verflüchtigt hat. Wie kommt das?<br />

Der Frauenmantel erzeugt diese Tröpfchen selbst. Er nimmt Wasser aus den Wurzeln auf<br />

und saugt es bis an den reich gezähnten Blattrand, der mit Poren bestückt ist. Hier bilden<br />

sich kleine Tröpfchen, die an der mit feinen Härchen übersäten Blattoberfläche in die Mitte<br />

des Kelches gleiten. Ein ganz besonderes Wasser, so meinten die Alchemisten.<br />

Alchemistenkraut<br />

Alchemilla vulgaris. Das ist der lateinische Name des Frauenmantels. Dieses kleine<br />

Kräutlein war hoch geschätzt bei den Alchemisten, denn sie schätzten besonders die vom<br />

Frauenmantel selbst erzeugten Wassertropfen. Diese sammelten sie und fügten sie bei<br />

ihren geheimen Wandlungsprozessen in der richtigen Phase hinzu.<br />

Wundkraut<br />

Frauenmantel enthält viele Gerbstoffe. In der Volksmedizin bediente man sich deshalb bei<br />

inneren und äußeren Wunden des Frauenmantels in Form von Tee, Waschungen oder auch<br />

von frischen Pflanzensaft.


Gerda Holzmann BSc<br />

Dipl. Kinesiologin<br />

Dipl. Wildkräuterguide<br />

A-3920 Groß Gundholz 25<br />

Tel.: +43 676 334 46 71<br />

<strong>Mai</strong>l:<br />

praxis@gerdaholzmann.at<br />

www.gruen-kraft.at


Bewusst leben – Teil 4<br />

Im vierten Teil meiner Serie geht es weiter mit Themen, die mich während meiner<br />

Schwangerschaft beschäftigt haben und eine Rückbesinnung auf das Wesentliche darstellen<br />

sollen. Ich möchte, dass unsere mittlerweile 6 Monate alte Emma mit der Natur aufwächst und<br />

schätzen lernt, was es bedeutet, auf diesem wunderbaren Planeten mit all seinen Bewohnern<br />

leben zu dürfen.<br />

Unsere Tiere hier in der Glücksschmiede leben artgerecht, es wird auf ihre Bedürfnisse so gut<br />

als möglich eingegangen. Ich habe mich gefragt, was artgerecht eigentlich für den Menschen<br />

bedeutet und bin prompt auf „artgerecht – Das andere Baby-Buch“ gestoßen. Nicola Schmidt<br />

beschreibt in ihrem Buch, welche Bedürfnisse so ein kleiner Mensch eigentlich hat und erklärt<br />

die Hintergründe dazu. Dabei gibt sie kein Patent-Rezept für alle (werdenden) Eltern, sondern<br />

gibt Anregungen nachzudenken – z. B. ob das, was uns als unbedingt notwendig<br />

vorgegaukelt wird, tatsächlich dem Kind oder doch nur dem Status der Eltern dient. Es muss<br />

vielleicht nicht unbedingt der hippe Kinderwagen um EUR 1.000 sein – vielleicht tut es auch<br />

ein 2nd-hand Modell oder braucht ein Kind überhaupt einen Kinderwagen? Ich habe mich von<br />

ihren Anregungen inspirieren lassen und gefunden, was für mich und meine Familie passt. Die<br />

Ideen waren für mich jedenfalls richtungsweisend.<br />

Umso mehr freue ich mich, dass ich Nicola Schmidt für ein Interview gewinnen konnte.


artgerecht<br />

- Das andere Baby-Buch -<br />

Interview mit Nicola Schmidt,<br />

Autorin des Buches "artgerecht - Das andere Baby-Buch" und Gründerin des artgerecht-<br />

Projekts<br />

Redaktion:<br />

Frau Schmidt, Sie sind Autorin des Buches "artgerecht - Das andere Baby-Buch" und<br />

Gründerin des artgerecht-Projekts. Was kann man sich darunter vorstellen?<br />

Nicola Schmidt:<br />

Das artgerecht-Projekt hat damit begonnen, als ich mich als Mutter und Wissenschafts-<br />

Journalistin gefragt habe: Wir reden immer von artgerecht gehaltenen Hühnern oder<br />

artgerecht gefütterten Hunden – was wäre eigentlich artgerecht für kleine Menschen-<br />

Babys? Und zwar wenn man jenseits sämtlicher Erziehungsmoden fragt: Was ist<br />

nachweisbar das, wofür kleine Menschen-Babys biologisch gemacht sind?<br />

So kam ich auf ganz interessante Sachen: Die Wissenschaft ist sich nämlich total einig,<br />

was kleine Menschen-Babys brauchen, nur die Kulturen der Menschen sind sich überhaupt<br />

nicht einig. Es gibt auch ganz viele Variationsmöglichkeiten, wie so ein kleiner Homo<br />

sapiens aufwachsen kann. Er kann in der Hitze der Kalahari genauso gut groß werden wie<br />

oben am Nordpolarkreis. Aber es gibt ein paar Grundbausteine, die so ein kleines<br />

Menschenwesen einfach braucht, und wenn es die nicht kriegt, wird es krank.


Nicola Schmidt


Genau damit beschäftigt sich das artgerecht-Baby-Buch und auch mit der Frage, wie wir<br />

das heute umsetzen, wo wir doch nicht mehr im Paläolithikum leben, sondern im<br />

Kommunikationszeitalter. Deswegen bin ich auch der Frage nachgegangen: Was können<br />

wir im Alltag machen, damit wir unseren Kindern das so artgerecht wie möglich machen<br />

können?<br />

Das artgerecht-Projekt hat sich einfach daraus entwickelt, dass Leute gesagt haben<br />

„Nicola, das ist total spannend! Kannst du uns das einmal erzählen?“ Dann haben wir<br />

angefangen zu schreiben, Vorträge zu halten und herumzufahren. Ja, das ist jetzt das<br />

artgerecht-Projekt.<br />

Redaktion:<br />

Aber wie können Babys in unserer heutigen Zeit artgerecht aufwachsen? Was brauchen<br />

Babys wirklich?<br />

Nicola Schmidt:<br />

Die Frage „Was brauchen Babys wirklich?“ ist relativ leicht zu beantworten: Wir sind eine<br />

kooperativ aufziehende Art, wir sind Gruppenwesen. Babys brauchen in erster Linie<br />

Bindung.<br />

Und alles, was Bindung fördert, fördert in der Regel die Gesundheit unserer Babys und<br />

alles, was Bindung unterbricht, ist zumindest potentiell gefährlich für sie.<br />

Es ist in der Tat so, dass vieles von dem, was unsere Babys brauchen, aus einem Zeitalter<br />

kommt, das wir Pleistozän nennen. Das ist wirklich schwierig. Warum?


Der Homo sapiens kriegt seine Kinder in einem Stadium, in dem sie überhaupt nicht<br />

ausgereift sind. Das liegt an unserem aufrechten Gang:<br />

Als wir uns aufgerichtet haben, sind die Becken enger geworden und die Köpfe größer. Was<br />

eine blöde Kombi ist, weil wir dann große Köpfe durch schmale Becken kriegen müssen.<br />

Jede Frau, die schon einmal ein Kind gekriegt hat, die weiß – das ist spannend! Und<br />

deswegen musste Mutter Natur einfach eine Lösung dafür finden.<br />

Und die Lösung hieß – gut, dann müssen sie eben früher raus.<br />

Unsere Babys kommen in einem Alter zur Welt, oder in einem Reifezustand, an dem sie<br />

gerade so noch durch den Geburtskanal passen und ganz knapp reif genug sind um<br />

draußen zu überleben.<br />

Der Effekt ist, dass wir eine physiologische Frühgeburt haben, die eigentlich bei einer<br />

gesamten Tragezeit von geschätzt 21 Monaten noch 12 Monate im Bauch hätte bleiben<br />

müssen bis das Nervensystem und alle anderen Systeme so ausgereift sind wie sie z. B.<br />

bei anderen kleinen Primaten sind.<br />

Wie zieht man so etwas groß? Die Antwort lautet: nicht alleine – das war nie so gedacht,<br />

dass wir das alleine groß ziehen, das können wir gar nicht. Es ist anstrengend. Und jeder<br />

Mutter, die sagt „Ich werde verrückt, es ist mir zuviel“, der kann ich nur sagen: „Das ist ganz<br />

normal, denn du bist nicht dafür gemacht, das alleine zu tun!“


Klar, die Frage ist natürlich, wie macht man das in Zeiten, wo die Großfamilie nicht mehr da<br />

ist?<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten. Also es gibt natürlich in allen Dingen, die das Baby direkt<br />

betreffen, einfache Lösungen, die häufig einfacher sind als die nicht artgerechte Lösung –<br />

also das Kind zu tragen, statt viel im Kinderwagen herumzufahren.<br />

Es ist einfacher: Man hat die Hände frei, es ist besser für die Milchproduktion, besser für die<br />

Rückbildung, für die Bindung, die Kinder sind ruhiger, haben weniger Bauchschmerzen, die<br />

Hüften entwickeln sich besser usw.<br />

Mit dem Clan ist es ein bisschen schwieriger – ich empfehle Müttern immer: Fangt vor oder<br />

spätestens in der Schwangerschaft an, euch einen Clan, eine Großfamilie, eine<br />

Wahlverwandtschaftsfamilie zu bauen, denn ihr werdet sie hinterher brauchen.<br />

Wenn ihr mit eurer eigenen Familie gut klarkommt, dann aktiviert die! Wir brauchen nicht<br />

den 85. Baumwollstrampler, den sich das Kind sowieso nicht über den Kopf ziehen lässt,<br />

weil es nichts über den Kopf haben will.<br />

Wir brauchen jemanden, der die Wäsche abhängt und der Essen mitbringt. Und wir<br />

brauchen jemanden der sagt, „Du machst das ganz toll mit dem Kind!“ Wir brauchen<br />

jemanden der sagt, „Papa, wie geht’s denn dir eigentlich?“ Das ist ein bisschen aufwändig,<br />

weil unsere Gesellschaft nicht mehr so darauf abgestimmt ist.


Wenn wir aber in der Geographie nur ein kleines Stückchen weitergehen, dann sehen wir<br />

schon, dass jenseits des Mittelmeeres – sowohl im Süden als auch im Osten – Kinder ganz<br />

anders großgezogen werden. Meine Nachbarin hier im Dorf ist Marokkanerin, das sind drei<br />

Schwestern und Großeltern, die alle hier in diesem Dorf wohnen. Sie alle miteinander<br />

haben 10 Kinder – und das ist überhaupt kein Problem! Die Kinder sind überall willkommen<br />

und sicher und zu Hause.<br />

Redaktion:<br />

In Ihrem Buch habe ich auch gelesen, dass sich ein Kind doch gleich viel geborgener fühlt,<br />

wenn es bei den Eltern schläft – das sind Dinge, die für mich recht einfach umzusetzen<br />

sind.<br />

Nicola Schmidt:<br />

Ob das Kind jetzt bei mir oder im eigenen Bettchen schläft ist in der Tat nicht so aufregend.<br />

Beim Stillen ist das schon ein bisschen anders, nur stillen ist etwas aufwändiger als<br />

Fläschchen geben – auf lange Sicht ist es aber einfacher: Wir müssen keinen Schnuller<br />

abgewöhnen, unsere Kinder sind deutlich weniger krank – darüber gibt es ganz klare<br />

Zahlen. Ich bin gesünder, ich hab die Milch immer dabei, sie ist immer steril, handwarm,<br />

aufs Kind abgestimmt.<br />

Klar, das gemeinsame Schlafen muss man auch üben, das funktioniert auch nicht bei allen<br />

Eltern gleich gut.<br />

Das Tragen und dann gibt es noch das windelfrei. Ich sage immer, wenn es euch hilft und<br />

die Sache leichter macht, dann haltet die Kinder ab, wenn sie nicht ins Tuch wollen, wenn


Es geht letztendlich darum, dass alle Eltern ihren Weg finden. Was uns wichtig ist, ist, dass<br />

niemand versucht, die Baby-Trage-Goldmedaille zu kriegen, sondern dass wir Kinder nicht<br />

in den Kinderwagen legen, wenn das Kind sagt „Ich will nicht in den Kinderwagen!“ und<br />

viele Mütter denken „Es MUSS aber in den Kinderwagen, sonst verwöhne ich das Kind!“<br />

Und wir sagen, nein du verwöhnst es gar nicht – wenn es nicht will, nimm es raus! Trag es<br />

einfach, es passiert nichts, es geht nicht kaputt.<br />

Redaktion:<br />

Also verwöhnen kann man das Kind gar nicht…<br />

Nicola Schmidt:<br />

Also…verwöhnen heißt ja, ich tue etwas, für das Kind, das es eigentlich selbst tun könnte.<br />

Und wenn wir diese Regel anwenden, dann ist das mit dem Verwöhnen eine echt lustige<br />

Sache.<br />

Ich bin jetzt fast 40, und wenn ich abends sage „Schatz, kannst du mir Tee kochen?“ – dann<br />

werde ich auch nicht angeraunzt „Du kannst dir deinen Tee selber kochen! Sonst gewöhnst<br />

du dich noch dran!“ Natürlich müssen aber die Bedürfnisse aller erfüllt sein. Es kann nicht<br />

sein, dass die Mama zu 100% die Bedürfnisse des Kindes stillt und selber auf der Strecke<br />

bleibt. Und da müssen wir eine gute Balance finden und einfach auch viel Hilfe, z. B. auch<br />

mal jemanden, der Tee kocht.


Redaktion:<br />

Ich habe selbst bemerkt – meine Tochter wollte am Anfang nicht in den Kinderwagen, da habe<br />

ich sie nur getragen. Mittlerweile schläft sie gerne im Kinderwagen in der frischen Luft, ich<br />

trage sie aber auch immer wieder, weil wir es beide gerne mögen.<br />

Nicola Schmidt:<br />

Das mit dem Tragen ist so eine Sache – meine Kinder sind eher klein und schmal. Natürlich<br />

hab ich sie getragen bis sie 5 waren. Andere Babys sind schon mit 8 Monaten so schwer, die<br />

kann die Mama einfach nicht mehr immer tragen.<br />

Deswegen sage ich immer, es gibt keine Goldmedaille zu erringen.<br />

Es geht weniger darum zu sagen, „so müsst ihr es machen“, sondern „wenn ihr es wollt, dann<br />

dürft ihr das machen.“<br />

Redaktion:<br />

Sie organisieren eigene artgerecht-Camps. Wie sieht so ein Camp aus, worum geht es da?<br />

Sind sie auch für Österreich geplant? Momentan gibt es sie ja nur in Deutschland und in der<br />

Schweiz.<br />

Nicola Schmidt:<br />

Die Camps gibt es noch nicht in Österreich – vor 2 Jahren haben wir es einmal probiert, aber<br />

da gab es nicht genug Resonanz, das mussten wir wieder absagen. Es ist so, dass ich nur 3<br />

Wochen im Jahr Camps machen kann, weil ich selbst ein schulpflichtiges Kind habe – ich<br />

kann also nicht beliebig weg, das wäre auch nicht artgerecht für meine Kinder.


In den Camps geht’s uns darum, wie würde sich artgerechtes Leben anfühlen? Einmal eine<br />

Woche lang im Clan leben, eine Woche lang draußen sein in der Natur. Das Interessante an<br />

den Camps ist, dass sich plötzlich viele Fragen erübrigen: Natürlich lege ich abends mein<br />

Kind nicht alleine ins Tipi und gehe dann 100m weiter ans Feuer. Natürlich schlafen die Kinder<br />

gut – die haben den ganzen Tag frische Luft und Sonne gehabt. Auch viele andere Fragen<br />

lösen sich einfach in Luft auf, wenn man sich in artgerechte Umgebung begibt. Und das hilft<br />

ganz vielen Menschen, ihren Alltag entspannter zu sehen und zu merken – ok, das liegt nicht<br />

an uns, wir sind nicht falsch, sondern wir müssen das hier umbauen. Und wir wissen – wenn<br />

das Gehirn, oder wenn die Seele einmal gefühlt hat, wie sich etwas anfühlen soll, dann ist es<br />

viel leichter für uns, diesem Pfad zu folgen und zu sagen – ok, was davon kann ich in meinem<br />

Alltag umsetzen?<br />

Und das ist unsere Idee vom artgerecht-Camp. Deswegen gehen wir mit Homo sapiens<br />

sapiens-Gruppen von 25 Erwachsenen und für eine Woche in ein Tipi-Dorf, lassen uns lecker<br />

bekochen, dass es auch ein bisschen Urlaubscharakter hat. Wir machen ganz viel Feuer,<br />

sitzen zusammen und reden, wir singen viel mit den Kindern, wir sammeln Kräuter, machen<br />

selber Kräuterbutter, machen eine Fusion zwischen Wildnispädagogik und artgerecht-<br />

Themen.<br />

Redaktion:<br />

Es gibt auch artgerecht-Coaches – was sind ihre Aufgaben? Wie wird man artgerecht-Coach?


Nicola Schmidt:<br />

Wir haben irgendwann angefangen, windelfrei-Coaches auszubilden, weil wir festgestellt<br />

haben, es gibt keine windelfrei-Kurse in Deutschland, wenn Nicola Schmidt eine Magen-<br />

Darm-Grippe hat. Dann habe ich angefangen, windelfrei-Coaches auszubilden und habe<br />

festgestellt, es gibt so viel mehr. Wenn die Leute zu windelfrei fragen, dann fragen sie auch<br />

noch zu so vielen anderen Sachen. Ich kann meine Coaches da nicht nur mit windelfrei<br />

loslaufen lassen. Deswegen biete ich diese artgerecht-Coach-Ausbildung an. Diese Coaches<br />

bringen den Leuten einfach alles bei rund um Stillen, Tragen, Windelfrei, Familienbett. Was<br />

fragen die Eltern? Was ist der artgerechte Weg dafür? Wir machen ganz viel zum Thema „Wie<br />

trete ich vor Menschen auf? Wie sorge ich dafür, dass jemand überhaupt zuhören kann, was<br />

ich erzähle? Was brauchen Menschen von mir?“ Und natürlich das komplette Wissen – wir<br />

haben einen Grundkurs und einen Aufbaukurs zum Thema „Wie funktioniert so ein kleiner<br />

Homo sapiens sapiens? Wie funktionieren wir mit ihm? Die Hintergründe, warum braucht es<br />

diese Dinge?“<br />

Redaktion:<br />

Wird es diese Coaches künftig auch in Österreich geben?<br />

Nicola Schmidt:<br />

Ja, ich habe gerade in Salzburg einen Grundkurs gemacht. Nächstes Jahr wird es auch einen<br />

Aufbaukurs in Österreich geben.


Redaktion:<br />

Es gibt auch einen blog von Ihnen – wo ist der zu finden? Welche Themen erwarten uns<br />

dort?<br />

Nicola Schmidt:<br />

Ich habe ja mit Julia Dibbern ein Buch geschrieben, wo es noch mehr darum geht: Wie<br />

tragen wir diese ganze artgerecht-Idee in unsere Welt? Im artgerecht-Baby-Buch geht es<br />

ja ganz praktisch um Schwangerschaft, Geburt, erstes Jahr, was mache ich mit den<br />

Babys. Und wir haben uns überlegt: Ok, was ist, wenn die dann größer werden? Wie kann<br />

man dieses slow Leben, dieses entspannte Leben wirklich umsetzen im Alltag? Und<br />

haben deswegen „Slow Family“ beim Beltz Verlag rausgebracht, wo wir unsere ganzen<br />

Geschichten teilen. Im Prinzip ist das ein Geschichtenbuch, aber es geht auch darum, den<br />

Leuten Hintergründe an die Hand zu geben.<br />

Zum Slow Family wird es einfach demnächst einen blog slowfamily.de geben, auf dem<br />

Julia und ich, vielleicht auch andere Leute einfach ihre Geschichten teilen rund um das<br />

Buch und rund um die Bewegung, die sich da gebildet hat.<br />

Redaktion:<br />

Was möchten Sie denn abschließend den Leuten mit auf den Weg geben?


Nicola Schmidt:<br />

Was ich Eltern immer am Ende meiner Lesungen sage: Wenn ihr nur eine Sache mitnehmt<br />

vom artgerecht-Baby-Buch oder von dem, was wir machen, dann wünsche ich mir von<br />

Herzen, dass es das ist: „Hört auf euren Bauch!“ Eltern sind die Experten für ihre Kinder. Und<br />

das, was sich falsch anfühlt, ist in der Regel auch falsch. Macht das, was sich richtig anfühlt<br />

und lasst euch nicht reinreden – auch nicht von uns. Ich weiß nicht, wie euer Baby<br />

funktioniert. Ich kann nur sagen, wie generell Babys funktionieren und was man alles<br />

ausprobieren kann. Aber was im Einzelfall wirklich gut ist, das wissen in der Regel nur Eltern<br />

und Kind. Und genau das würde ich mir wünschen: Dass Eltern die Experten für ihre Kinder<br />

werden.<br />

Redaktion:<br />

Vielen Dank für die Zeit und das interessante Interview!<br />

Kontakt:<br />

Nicola D. Schmidt<br />

mail: nic@nicolaschmidt.de<br />

home: www.nicolaschmidt.de<br />

www.artgerecht-projekt.de


Derzeit von Nicola D. Schmidt erhältlich:<br />

Amazon-Bestseller im Bereich „Babygesundheit“:<br />

Artgerecht - das andere Babybuch<br />

Kösel Verlag<br />

Slow Family - Sieben Zutaten für ein einfaches Leben mit Kindern<br />

Beltz Verlag<br />

Empfohlen von „Mut tut gut“ - Gewaltprävention in NRW:<br />

Mut - wie Kinder über sich hinaus wachsen<br />

Beltz Verlag<br />

Wir verlosen unter den 10 ersten Einsendern ein Exemplar von „Artgerecht – das andere<br />

Babybuch“!<br />

Einfach auf der Startseite von www.die-gluecksschmiede.at unter „<strong>Mauritiushof</strong>-das online<br />

<strong>Naturmagazin</strong>“ eintragen und teilnehmen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Verlosung erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit.


Redaktion/Autorin<br />

Mag. Christine Kluger<br />

Dipl. Personal Coach im Tiergestützten Setting<br />

Dipl. Natur Kinesiologin<br />

Zertifizierte Trainerin der ÖGTT<br />

Zertifizierter Wildkräuterguide der ÖGTT<br />

Sektionsleiterin Tiergestützte Aktivitäten der ÖGTT


Der Weidenhof<br />

Die Ursprungsidee und was letztendlich daraus<br />

geworden ist und auch weiters noch werden soll<br />

Seit meiner Kindheit bin ich tiernärrisch – bin ich doch mit vielen Tieren groß geworden. Meine<br />

Großeltern hatten in Ollern-Waldheim ein großes Haus mit einem sehr großen Grundstück, wo<br />

sie 1000 Hühner und 200 Hasen, sowie einige Schweine hielten. Natürlich durften Hunde und<br />

Katzen nicht fehlen.<br />

Der Umzug in die Stadt zu Schulbeginn war für mich sehr schwer, wollte ich doch weiterhin in<br />

der Natur aufwachsen. Leider blieb dies nur ein Traum – außer in den Ferien, wo ich mich<br />

zumindest für einige Tage immer wieder bei meinen Großeltern aufhielt.<br />

Aber es hat sich dann ergeben, dass mein Mann einen großen Grund mit einem kleinen Teich<br />

und etwas Wald usw. im Waldviertel im Nichts besaß, da wo sich Fuchs und Hase gute Nacht<br />

sagen und wir beide einen Beruf hatten, der es uns gestattete, Ferien wie in der Schule zu<br />

haben. Dies kam dann auch unseren Kindern, die beide sehr naturverbunden aufwuchsen,<br />

zugute.


Nach der Trennung von meinem Mann ging ich einige Monate nach Kanada um dort mitten<br />

in den Rocky Mountains im Zeltlager als Trailbegleitung zu arbeiten und auch um mich<br />

selber wieder zu finden.<br />

Letztendlich war die Entscheidung – Berufswechsel, Ausbildung zum tiergestützten Arbeiten<br />

und mit der Natur zu arbeiten, die Quintessenz des Ganzen.<br />

3 Jahre lang suchte ich nach einem geeigneten Hof um mich inmitten der Natur aufzuhalten<br />

und dort meine Tiere halten zu können und beruflich etwas aufbauen zu können. Ein kleiner<br />

Vierkanthof im Dunkelsteiner Wald wurde letztendlich gekauft und mit viel eigener Kraft<br />

hergerichtet – und es gibt immer wieder etwas neues zu tun und herzurichten, umzubauen<br />

usw.<br />

In diesen zwei Jahren hat sich viel verändert. Von – ich arbeite nur mit Pferden – wurde: ich<br />

arbeite was sich ergibt und Spaß macht.<br />

Ein Hühnervolk und 3 Laufenten sind eingezogen. Anfangs mal in Pferdeboxen gehalten –<br />

wegen Stallpflicht und Kälte und kein geeigneter Platz vorhanden.<br />

Durch einen Stallbrand in der Nähe wurde ein Unterschlupf für die Hühner gesucht und ich<br />

habe 2 Boxen angeboten. Tja – und ich hatte so viel zu schmunzeln und lachen mit dem<br />

Federvieh, dass ich beschlossen habe, mir auch welche zuzulegen. Die sind doch glatt<br />

ganz frech auf meinen Füßen herumgelatscht ohne Rücksicht auf Verluste – mehr als<br />

meine ganzen Tanzschüler in den Jahrzehnten davor.


Jetzt sind sie in ein vorläufig selbst gebautes Hühnerhaus mit gleich angrenzender<br />

Futterkammer und Auslauf, der zum Teil noch vorsichtshalber überdacht werden soll und<br />

einen größeren Auslauf um sie an ihre neue Heimat zu gewöhnen, übersiedelt.<br />

Die Hähne Franzl – ein schwarzblauer Ayam-Cemani – Araucana Mix, und Burli, ein<br />

Zwergcochin Mix in weiß, stolzieren zufrieden zwischen ihren Hennen herum und passen<br />

gut auf sie auf.<br />

Mittlerweile dürfen sie sich frei auf den Wiesen, den Koppeln und dem Misthaufen<br />

bewegen. Wenn sie sich auf die Pferdepaddocks begeben kam es anfangs schon vor, dass<br />

mein Shetty Smokey mit lang gestrecktem Hals hinter den Hühnern her war. Sah extrem<br />

lustig aus.<br />

Mittlerweile haben sich die Pferde daran gewöhnt, dass die Hühner auf den Koppeln und<br />

Paddocks herumlaufen und ab und zu mal einen Blick in eine Pferdebox werfen.<br />

Ab und zu mal sieht man ganz komische Hühner in der Schar der Hühner sitzen, mit zwei<br />

Ohren und langem Schwanz……5 meiner Katzen genießen es sehr, sich unter das<br />

Federvieh zu mischen und ihnen zuzusehen oder auch zu dösen.<br />

Pünktlich um 19.45 Uhr sitzen die Hühner im Hühnerhaus auf den Stangen, 10 Minuten<br />

später sind auch die 3 Laufenten Emil, Schoko und die Kleine, drinnen und ich kann<br />

schließen.<br />

In der Früh purzeln sie nacheinander aus der Hühnerklappe, wenn ich diese öffne. Eine der<br />

Hennen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Enteneier auszubrüten „gg“.


2 Entenküken haben es geschafft zu schlüpfen und sind allerliebst. Mal sehen ob die Enten<br />

gewillt sind auch mal selber zu brüten.<br />

In Zukunft ist eine Behausung aus einem Lehm-Holzbau geplant. Sieht erstens viel schöner<br />

aus und ist zweitens keine geeignete Brutstätte für Parasiten, die Hühner gerne befallen.<br />

Mein Gedanke war: meine eigenen Frühstückseier, super. Dabei blieb es nicht. Mittlerweile<br />

gibt es einen netten Eierverkauf für einige Interessenten und auch für die Urlaubsgäste in<br />

der Blockhütte neben meinem Hof. Dabei werden noch Hühner zugekauft, die färbige Eier<br />

legen – schokobraun, olivgrün, blau……. Ist sicher auch nett, wenn Kinder unter den<br />

Urlaubsgästen sind.<br />

Im Moment wird die Garage in einen Seminarraum umgebaut, ein Tipi wird gesucht für div.<br />

Gruppenworkshops und ein Windschutzgürtel mit Weiden, Ribisel, Dirndln, Weißdorn und<br />

Co angelegt. Alles in Hinblick darauf die Früchte zu verarbeiten und ab Hof anzubieten.<br />

Also weit weg von „ ich arbeite nur mit Pferden“.<br />

Und – es wird auch wieder irgendwas mit Tanz geben. In irgendeiner Richtung zumindest –<br />

und wenn es Tanz mit einem Stock oder so ist……ganz einfach Bewegung zur<br />

Entspannung. Außerdem – da spukt noch immer der Gedanke an 2 Milchziegen in meinem<br />

Kopf herum – für die eigene Milch für den Kaffee und die Stallkatzen, sowie Käse und<br />

Butter ………..<br />

Ich lass mich überraschen was sich da noch so ergibt und genieße das Leben auf meinem<br />

Hof……..mit im Moment 2 Pferden, 2 Ponys, 9 Hasen, 11 Katzen und 14 Hennen und 2<br />

Hähnen und 3 Laufenten.


Erika Kopetzky<br />

Dipl.Lebens-und Sozialberaterin<br />

Personal Coach im tiergesützten Setting<br />

Zertifizierte Trainerin der ÖGTT<br />

Tel: 0664/912 30 98<br />

www.weiden-hof.at<br />

kopetzkyerika@gmail.com


Innerer Friede – die Quelle wahren Glücks<br />

Friede ernährt - Unfriede verzehrt<br />

Alte Bauernweisheit<br />

Du gehst über eine Wiese, die Sonne strahlt, viele bunte Schmetterlinge holen sich den<br />

Nektar aus den verschiedensten Wiesenblumen, kein Lüftchen bewegt sich. Die Vögel singen<br />

und zwitschern, voller Lebenslust. Eine Ringelnatter liegt auf einem Stein um sich zu wärmen.<br />

Von weitem hörst Du die Paarungsrufe der Kröten, die sich in einem Weiher versammelt<br />

haben.<br />

Der Geruch vom frischen Grün steigt in Deine Nase. Vom angrenzenden Wald erreicht Dich<br />

eine angenehme, kühle, harzige Brise. Der Kuckuck meldet sich zu „Wort“ ☺<br />

Über Dir der Himmel so weit, so groß. Und doch fühlst Du Dich geborgen. Ein Habicht zieht<br />

seine Runden, um Ausschau nach Beute zu halten. Du hörst die Warnrufe des Ziesels und<br />

kannst nur mehr flüchtig wahrnehmen, wie sich die Zieselfamilie in ihrem Bau versteckt.<br />

Ein kleines Bächlein schlängelt sich durch die Wiese, es plätschert und als würde es mir Dir<br />

plaudern wollen, zieht es Dich magisch an. Es gurgelt und gluckst und es scheint ganz so, als<br />

würde es sich freuen, Dich am Ufer begrüßen zu dürfen.


Du lässt Dich nieder, wo Du gerade bist. Lässt Dir die Sonne ins Gesicht scheinen, lauscht<br />

der Melodie der Natur, dem Summen, dem Zwitschern, dem Plätschern, dem<br />

Krötengesang, spürst die warme Luft auf Deiner Haut und zugleich die Kühle des Wassers,<br />

Deine Verbundenheit mit allem was ist, ein wohliges, zufriedenes Gefühl, Du spürst Deinen<br />

vollkommenen inneren Frieden.<br />

Ist es nicht so, dass wir in der Natur uns hautnah mit der Schöpfung verbunden fühlen?<br />

Und ist es nicht so, dass die Natur uns hilft, wieder zum inneren Frieden zu finden?<br />

Wann hast Du das letzte Mal dieses tiefe Gefühl von inneren Frieden in Dir<br />

wahrgenommen?<br />

Der innere Friede ist die Basis, das Fundament für ein glückliches Leben. Das Leben hat<br />

viele Herausforderungen für den Menschen parat. Wenn Du ganz ehrlich zu Dir selbst bist:<br />

wieviel Zeit nimmst Du Dir für Deinen eigenen inneren Frieden?<br />

Erlaubst Du Dir die „kleinen“ Dinge im Leben wahrzunehmen, die Freude bereiten,<br />

Momente der inneren Einkehr, ganz einfach nur zu sein – ohne Leistungsdruck -, die Stille<br />

genießen, bewusst „JA“ zum Leben zu sagen? Ganz einfach nur Beobachter sein, ohne<br />

werten ohne urteilen?<br />

Entscheidest Du Dich zum „Glücklich sein“ oder für das „Recht haben wollen“?<br />

Denn wisse, beides zur gleichen Zeit ist nicht möglich! Deinen inneren Frieden findest Du<br />

auf Deiner Seelenebene, ein Gefühl, das frei von „Recht und Unrecht“ ist.


Erst wenn sogenannte Schicksalsschläge oder katastrophale Umstände in das Leben<br />

treten, besinnen sich viele Menschen auf ihr wahres Sein, ihr Seelenpotential, und ordnen<br />

ihre Prioritäten neu.<br />

Muss es denn wirklich erst soweit kommen?<br />

So moderne Diagnosen: wie Burnout, Autoimmunerkrankungen, chronische Zustände,<br />

Allergien, Erschöpfungszustände, permanente Überforderung, Anspannung, Nervosität und<br />

noch viele mehr.<br />

Die Anzeichen können sehr vielfältig sein. Müssen sich auch nicht dramatisch auf Dein<br />

Leben auswirken. Doch reicht es nicht schon aus, einfach nur unglücklich (egal in welchem<br />

Bereich Deines Lebens) zu sein?<br />

Meine Vision:<br />

das Paradies auf Erden, wo ALLE Menschen und Tiere in Frieden leben, sich nicht mehr<br />

gegenseitig aufessen und das Leben in Fluss und Harmonie gelebt wird. Wo Mutter Erde<br />

ALLE Menschen und Tiere mit ihrer Fülle nährt und Vater Himmel uns beschützt.<br />

Wo Konflikte immer zu einer konstruktiven Lösung führen und sich jeder in seinem SEIN<br />

weiterentwickeln darf und wir uns gegenseitig inspirieren, wertschätzen, achten und lieben.<br />

Doch wie ist das jetzt mit dem friedvollen Leben? Haben nicht alle Menschen Sehnsucht<br />

danach, in Frieden zu leben? Und ist ein Leben in Frieden überhaupt möglich? Was hat das<br />

Ganze mit Dir selbst zu tun?


In der heutigen Zeit hat man wirklich das Gefühl, dass es nur mehr Chaos, Krieg und<br />

Konflikte gibt. Dieses kollektive Bewusstsein nimmt den einen oder anderen von uns mit,<br />

ohne, dass wir es realisieren. Erst im eigenen Leben macht sich diese übergeschwappte<br />

Atmosphäre bemerkbar.<br />

Manipuliert durch Werbung & Co, in der Leistungs- und Konsumgesellschaft fest verankert,<br />

mit eigenen Prägungen und Erfahrungen ausgestattet, haben wir oft das Gefühl „nicht gut<br />

genug“ zu sein.<br />

So nimmt die Unzufriedenheit immer mehr zu, viele Versuche im Außen werden<br />

unternommen diese innere Leere = fehlender Frieden zu stillen, alles und jeder wird<br />

beschuldigt, bewertet und verurteilt, Liebe erfolgt meist unter Bedingungen.<br />

Die meisten Menschen befürworten Veränderung, jedoch nicht bei sich selbst.<br />

Dabei kann es so einfach sein.<br />

Denn der innere Frieden ist die Schwingung in der bedingungslosen Liebe, in der sich viele<br />

sogenannte und hauptsächlich selbstgemachten „Probleme“ von selbst auflösen. Bist du im<br />

Fluss des Lebens, so wirst Du erkennen, dass jede Herausforderung zu Deiner<br />

persönlichen Weiterentwicklung beiträgt. Und je mehr Du dich auf Deinen inneren Frieden<br />

ausgerichtet hast, umso weniger „Kämpfe“ wirst Du im Leben zu führen haben. Alles geht<br />

dann ganz leicht und es fügt sich das eine zum anderen.<br />

Ein großer Schritt in Richtung Frieden ist DANKBARKEIT. Ein weiterer großer Schritt in<br />

Richtung Frieden ist VERGEBUNG (anderen Menschen und vor allem sich selbst). Zwei<br />

einfache Übungen, die sich manchmal schwer umsetzen lassen. Doch wie heißt es so<br />

schön: Übung macht den Meister!


So sind es erst die Gedanken des Menschen, mit denen er sich selbst und der Natur den<br />

„Unfrieden“ bringt. Also kann eine Veränderung zum Frieden immer nur in jedem selbst<br />

stattfinden.<br />

Denn das universelle Prinzip der Entsprechung besagt: wie unten so oben, wie innen so<br />

außen, wie im Großen so im Kleinen. Das bedeutet, haben die Menschen ihren inneren<br />

Frieden gefunden, kann endlich Frieden auf der ganzen Welt sein.<br />

Dies ist eine von sieben universellen Prinzipien, die für alle Lebewesen und das gesamte<br />

Universum Gültigkeit haben.<br />

Für mich bedeutet der innere Frieden, der Ausdruck der bedingungslosen Liebe, die<br />

göttliche Essenz sozusagen, die jedem Lebewesen innewohnt.<br />

Daher gehe in die Natur, beobachte und lasse Dich auf diesen Frieden ein. Erkenne das<br />

Göttliche und lasse Dir von der Natur helfen, zu Dir selbst zu finden.<br />

Intuitiv suchen wir die Verbindung zum saftigen Grün der Wiesen, riechen an Blumen,<br />

bestaunen das Werden und Vergehen, verweilen an Gewässern oder erfreuen uns ganz<br />

einfach an Fauna und Flora. Sind oftmals überwältigt wie sich die Natur immer wieder, trotz<br />

oftmaliger widriger Umstände, wieder ihren Platz einnimmt.<br />

Denn mit inneren Frieden ist ein achtsamer Umgang mit unseren Ressourcen sozusagen<br />

ein Nebeneffekt. Mit Hingabe, Demut (Mut zum Dienen) und in Dankbarkeit bin ich bereit,<br />

meinen Teil dazu beizutragen, Frieden zu stiften.


Bist Du bereit Dich selbst zu verändern und Deinen „inneren Frieden“ beständig zu finden?<br />

Dazu habe ich ein E-Book „7 Schlüssel zum inneren Frieden“ geschrieben. Ein praktisches<br />

Handbuch, eine Lektüre zur Bewusstwerdung, das schon beim Lesen den Frieden in Dir<br />

zum Schwingen bringt. Informationen von Zusammenhängen und dem Zusammenspiel im<br />

Leben ermöglichen Dir neue Sichtweisen. Tiefe Einblicke und Erkenntnisse verhelfen Dir zu<br />

Deinem neuen Bewusstsein über Deinen inneren Frieden.<br />

Du bist Dir noch nicht sicher, ob das die passende Lektüre für Dich ist, dann kannst Du Dir<br />

gerne eine GRATIS „Kostprobe“ – „4 Schritte – Wie Du Deinem inneren Frieden näher<br />

kommst“ bestellen.<br />

Es wird mir eine Freude sein, Dich ein Stück Deines Weges begleiten zu dürfen. Siehe<br />

dazu meine weiteren Angebote auf meiner Homepage:<br />

www.8same-lebensweise.at<br />

Von der Unzufriedenheit - zum inneren Frieden. Vom inneren Frieden - zum Frieden in der<br />

Familie. Vom Frieden in der Familie - zum Frieden im Beruf. Vom Frieden im Beruf - zum<br />

Frieden in der Gesellschaft. Vom Frieden in der Gesellschaft - zum Frieden im Land. Vom<br />

Frieden im Land - zum Frieden auf dem Kontinent. Vom Frieden auf dem Kontinent - zum<br />

Frieden auf der Welt.


Vom Frieden auf der Welt – zum PARADIES 6<br />

In Dankbarkeit, Liebe und tiefem inneren Frieden sende ich Dir von Herz zu Herz<br />

FRIEDEN<br />

Monika Leinwather<br />

www.8same-lebensweise.at<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@8same-lebensweise.at<br />

FB-Gruppe: Innerer Frieden – die Quelle wahren Glücks


Österreichische Gesellschaft für<br />

Tiergestützte Therapie ÖGTT<br />

Biophilie<br />

Der Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe Erich Fromm hat 1964 erstmalig in<br />

seinem Werk „Die Seele des Menschen“ diesen Begriff „der Liebe zu allem Lebendigen“<br />

geprägt.<br />

Unabhängig davon entwickelte der Soziobiologe Edward O. Wilson 1984 in seinem Buch<br />

„Biophilia“ seine „Biophilie Hypothese“.<br />

Doch was bedeutet das wirklich, was meinen diese beiden Vordenker der Tier- und<br />

Naturgestützten Therapie damit eigentlich ?<br />

Es ist ganz simpel, fast zu einfach:<br />

Gemeint ist, dass uns Menschen, selbst Geschöpfe der Natur, angeboren ist, dass wir die<br />

Nähe zur Natur und der in ihr innewohnenden Lebewesen suchen und brauchen. Ja, dass wir<br />

abhängig von der Natur sind, um uns entsprechend körperlich, psychisch und sozial zu<br />

entwickeln.


Österreichische Gesellschaft für<br />

Tiergestützte Therapie ÖGTT<br />

Mittlerweile belegen viele Studien die Auswirkungen der Biophilie Hypothese und wir sind am<br />

Beginn einer Wandlung auch im medizinisch/therapeutischen Bereich. Mittlerweile ist es eben<br />

wissenschaftlich evident, dass schon der bloße Aufenthalt in Waldgebieten unsere<br />

Immunabwehr steigert, Stress abbaut und viele positive körperliche und psychische<br />

Wirkungen setzt.<br />

Das heutige Wissen geht so weit, dass wir erkannt haben, dass urbane Ballungsgebiete eine<br />

höhere Rate für Krebserkrankungen oder manche psychiatrische Erkrankungen haben.<br />

Bereits im Jahr 1984 zeigte die bekannte Studie des texanischen Architekturprofessors Dr.<br />

Roger Ulrich auf, dass allein der Anblick auf Bäume aus dem Krankenhausfenster<br />

PatientInnen nach einer Gallenblasenoperation signifikant schneller heilen ließ, sie weniger<br />

Schmerzmittel brauchten, weniger Komplikationen auftraten, als bei der Kontrollgruppe jener<br />

armen PatientInnen, denen nach der identen Operation nur der Blick auf kahle<br />

Gebäudefronten möglich war.<br />

Traurig ist aus meiner Sicht nur, wie wenig diese bahnbrechende und viel beachtete Studie<br />

bislang den Krankenhausalltag verändern konnte….


Österreichische Gesellschaft für<br />

Tiergestützte Therapie ÖGTT<br />

Aber ich sollte nicht klagen, sondern mutig den Blick auf unsere weitere Arbeit heften: viel ist<br />

zu tun, viel Information muss fließen, viele Erfolge müssen den Weg dafür bereiten, dass<br />

Menschen in einer für uns artgemäßen Umgebung und Atmosphäre im größeren Stil<br />

Unterstützung, Förderung und Heilung finden können.<br />

Wie schon so oft erlaube ich mir anzumerken, dass der Focus auf eine reine Tiergestützte<br />

Therapie zu kurz gegriffen ist ! Wir müssen uns auf den größeren Gedanken einer<br />

Naturgestützten Therapie/Pädagogik/Sozialarbeit/Medizin etc. einlassen.<br />

Dies soll die Wirkungen der Begleitung durch Tiere keinesfalls mindern, sondern nach oben<br />

hin erweitern und ergänzen. Jeder von uns hat wohl eine Zimmerpflanze in seinem<br />

Wohnbereich - übrigens selbst eine einzelne Zimmerpflanze am Krankenbett verkürzt den<br />

Heilungsverlauf ! So zumindest die Erkenntnis der Studien. Meist ist das aus „hygienischen<br />

Gründen“ nicht erlaubt. Trösten kann uns aber auch die Tatsache, dass selbst Videos, Bilder<br />

und andere digitale Medien mit Naturinhalten ebenso positiv auf uns wirken können.<br />

Ich bin froh, dass meine eigene Erfahrungen und Erlebnisse auf digitaler Ebene nun doch<br />

durch Studien belegt wurden.


Österreichische Gesellschaft für<br />

Tiergestützte Therapie ÖGTT<br />

Wenn wir mancherorts schon nicht reale Naturerlebnisse erfahren dürfen, so soll uns das<br />

digitale Rauschen der Bäume, das Vogelgezwitscher, das Summen der Insekten zumindest<br />

jene Atmosphäre vermitteln, die uns raschere Genesung, freudvolleres Arbeiten oder<br />

Entspannung bringt.<br />

Man möge mich ob dieser Aussage nicht verurteilen. Besser so, als gar nicht !<br />

Nicht jeder kann eine Gesprächsatmosphäre im eigenen Garten erleben, so wie ich das mit<br />

PatientInnen teilen darf, nicht jeder kann eine Psychotherapeutische Einheit auf der<br />

Pferdekutsche, im Wald oder mitten unter Tieren genießen.<br />

Dafür wären zumindest die akustischen Stimmen der Natur, statt monotoner<br />

„Entspannungsmusik“ aus den Lautsprechern in Wartesälen oder Behandlungsbereichen<br />

zutreffender und sinnvoller.<br />

Für uns aber, die wir unser Leben zumindest in unserer Freizeit selbst gestalten können<br />

bedeutet das raus in die Natur, den Garten, den angrenzenden Park, an den nächsten See<br />

oder Fluss und erleben wir mit all unseren Sinnen die Natur, hören ihre Klänge, genießen wir<br />

ihren Duft, fühlen wir die Erde mit bloßen Füßen und wühlen wir mit unseren Fingern im<br />

Erdreich.


Österreichische Gesellschaft für<br />

Tiergestützte Therapie ÖGTT<br />

Denn heute haben wir es schwarz auf weiß - so bleibst Du gesund, findest vielleicht besser<br />

Heilung oder glättest besser Deine Seele !<br />

Und ganz nebenbei: auch unsere tierischen Begleiter werden es uns danken. Denn auch sie<br />

leben nach dem Prinzip der Biophilie. Auch sie suchen Natur und das pulsierende Leben in<br />

ihr. Sehen wir nicht die Freude in den Augen des Hundes, wenn wir zur Leine greifen und<br />

Anstalten machen, das Haus zu verlassen ?<br />

Bleiben meine Hühner morgens im Stall sitzen oder drängeln sie an der Hühnerklappe, um ins<br />

Freie zu gelangen ? Bleiben meine Pferde im Stall, oder wollen sie nach draußen ?<br />

Wissen Sie, es ist schon wieder so offenkundig und deutlich, wahrscheinlich fällt es uns<br />

Menschen deshalb so schwer, das Einfache, das Offensichtliche zu leben, zu tun.<br />

Dr.med. Dieter Schaufler<br />

Präsident der ÖGTT


Fährtenhunde-<br />

Die besondere Riechleistung unserer Hunde<br />

Seit der Domestizierung des Wolfes zum besten Freund des Menschen machte man sich die<br />

besondere Riechleistung der Hunde zu Nutze.<br />

Diese Veranlagung wurde in frühester Zeit vor allem für die lebensnotwendige Jagd<br />

ausgenutzt. Später aber auch um sein Hab und Gut zu schützen, denn Wachhunde erkannten<br />

und erkennen vor dem Menschen angreifende Raubtiere oder fremde Personen aufgrund<br />

seiner Nase, aber auch aufgrund des besseren Gehöres.<br />

Auch in der heutigen Zeit setzt man auf die besonderen Riechleistungen der Hunde.<br />

Auf der Jagd spüren v.a. Stöberhunde die Beute auf, bei der Polizeiarbeit suchen besonders<br />

ausgebildete Spürhunde nach Rauschgift, Sprengstoff usw.<br />

Rettungshunde wittern verschüttete Menschen unter Lawinen oder Trümmern nach Erdbeben<br />

etc. und zeigen den Rettungsdiensten an, wo sich die Opfer befinden.


Der Grund für die hervorragende Riechleistung des Hundes ist seine sehr große, in Falten<br />

gelegte Riechschleimhaut, die mehr als zehnmal so viele Riechsinneszellen<br />

( ca. 200 Millionen) enthält, als die des Menschen.<br />

Auch das Riechhirn ist etwa zehnmal größer als die des Menschen.<br />

Die Hundenase kann auch zwischen rechts und links differenzieren, sie riechen quasi<br />

„stereo“. So kann der Hund Richtungsänderungen auf der Spur einschätzen und reagieren.<br />

Zusätzlich können Hunde bis zu 300 Mal pro Minute einatmen und die Riechsinneszellen<br />

oftmalig reizen.<br />

Hunde „schmecken“ Gerüche auch über das sogenannte Jacobson´sche Organ, ein<br />

Sinneszellenpaket, das sich im Gaumen befindet. Sicherlich hat jeder schon Rüden<br />

beobachtet, die bei der Urinmarke von Hündinnen plötzlich zu schmatzen beginnen. Dabei<br />

wird der Geruch noch besser analysiert und vielleicht der geeignete Deckzeitpunkt errechnet.<br />

Um diese besonderen Fähigkeiten zu fördern und auszubauen, beginnt man mit der<br />

Fährtenarbeit schon im Welpenalter.<br />

Auch wenn die körperlichen Möglichkeiten noch eingeschränkt sind - die Nase funktioniert von<br />

Beginn an. Nach der Geburt orientiert sich der Welpe anhand seines Geruchssinnes und kann<br />

somit die für ihn lebensnotwendige Zitze der Mutterhündin aufspüren und „andocken“.


Die Ausbildung zum Fährtenhund sollte, wie jede Ausbildung, immer ohne Druck und Zwang<br />

erfolgen.<br />

Bei der Fährtenarbeit orientiert sich der Hund v.a. über die Düfte der mechanischen<br />

Bodenverletzung. Diese Düfte entstehen durch die beschädigte Erdoberfläche, durch<br />

zertretene Pflanzen und Kleinstlebewesen. Diese mechanische Spur kann ein ausgebildeter<br />

Hund für ein paar Stunden aufnehmen. Kreuzende Spuren wirken oft irritierend, weil sie aus<br />

den ähnliche Duftkomponenten bestehen. Der Hund sucht gezielt mit sogenannter „tiefer“<br />

Nase.<br />

Beim sogenannten Mantrailing nimmt der Hund sie tatsächliche Geruchspur des Menschen<br />

auf. Der Mensch verliert ständig Hautschuppen und andere Bestandteile, die verwirbelt und<br />

verstreut werden. Diese zersetzen sich und bilden den individuellen, einzigartigen Geruch.<br />

Welche Bestandteile des menschlichen Individualgeruches der Hund bei der Suche<br />

wahrnimmt ist noch nicht vollständig geklärt.<br />

Diese Spur kann auch vom Wind verweht werden, und der Hund, anders als bei der<br />

Fährtenarbeit, muss mit „hoher“ Nase suchen.<br />

Hunde folgen von Natur aus eher der richtigen Duftspur und müssen daher für die<br />

Fährtenarbeit gezielt ausgebildet werden. Hier kann z.B. zu Beginn der Ausbildung ein<br />

Quadrat von 1 x 1 Meter ausgetreten und mit Leckerlis bestückt werden, um dem jungen<br />

Hund den Geruch des Bodens schmackhaft zu machen.


Später werden die Leckerlis nur mehr in die Spur, die zu Beginn nicht zulange liegen sollte<br />

(ca. 10min.), gelegt. Aber auch sogenannte Schleppfährten führen zum Erfolg. Hier wird<br />

z.B. ein Kuttelfleck beim Legen der Spur nachgezogen und animiert den Hund der<br />

Bodenverletzung zu folgen.<br />

Welche Methode die bessere ist kann nicht beantwortet werden, jeder Hund und jedes<br />

Team ist anders. In jeder guten Hundeschule stehen für die Fährtenarbeit eigene Trainer<br />

zur Verfügung, die gerne weiterhelfen.<br />

Hauptsache Mensch und Hund haben Spaß an der Bewegung in der Natur und spüren<br />

den gemeinsamen Draht zueinander durch das gemeinsam positiv Erlebte!


Autorin:<br />

Dr.med.vet Andrea Schaufler<br />

Praktische Tierärztin<br />

Jubiläumstr 42<br />

31340 Herzogenburg<br />

www.tierarzt-schaufler.jimdo.com


Körbe wickeln aus Gräsern<br />

Alltagskörbe, Gärkörbe zum Brot backen, oder auch Bienenkörbe wurden früher traditionell<br />

aus Stroh gebunden. Dazu wurden lange Ähren händisch geerntet, zu kleinen Strängen<br />

zusammengelegt und mit Weiden verflochten. Eine etwas einfachere und alltagstauglichere<br />

Methode ist das flechten von Körben mit Gräsern. Eine alte Handwerkskunst freut sich darauf,<br />

wieder entdeckt zu werden!<br />

Nach einem Nachmittag mit Daniela Gerner, die gerne ihr Wissen über das Körbeflechten<br />

weitergibt, präsentiere ich stolz meinen ersten selbst gemachten Korb aus Gras, Farn und<br />

Goldrute.<br />

Die alte Tradition und die relative einfache Umsetzung, die auch in der Wohnung möglich ist,<br />

fasziniert Daniela an diesem Handwerk. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es<br />

entsteht in jedem Fall ein praktisches und wunderbar duftendes Werk.<br />

Mit etwas Geduld ist das Körbe flechten schnell erlernt. Die Technik ist einfach, doch ein<br />

bisschen Zeit darf man sich dafür nehmen. Und so geht’s:


1. Sammeln<br />

Als Flechtmaterial eignen sich Farne, lange Gräser wie Seggen, Binsen, Pfeifengras,<br />

Rasenschiele oder Bartgras. Auch Kräuter lassen sich gut in einen Korb integrieren.<br />

Geeignet dafür sind Kanadische Goldrute, Beifuß, Schmalblättriges Weidenröschen,<br />

Zitronenmelisse, Salbei und Lavendel. Im Herbst geschnittene Gartenabfälle wie Clematis,<br />

Zweige des Wilden Weines oder Hopfen eignen sich ebenfalls für das Korbflechten. Wichtig<br />

ist, dass die Gräser einen relativ robusten aber biegsamen Stängel haben.<br />

2. Trocknen<br />

Das Erntegut wird in Bündel zusammengelegt, locker zusammengebunden und an einem<br />

gut durchlüfteten, vor Sonne geschütztem Ort kopfüber aufgehängt. Die Bündel sollten nicht<br />

zu dick geraten, Daniela empfiehlt „das Büschel soll in den Ring aus Daumen Zeigefinger<br />

passen“:<br />

3. Werkzeug<br />

Zum Wickeln braucht man eine Sack- oder Webnadel und eine Baumwollschnur oder<br />

Spagat. Zum Einkürzen der Gräser ist eine Baumschere ideal. Für sehr trockenes, steifes<br />

Gras benötigt man ein Blumenspritz zum dosierten Befeuchten. So wird das Gras wieder<br />

biegsam. Um dicke Gräser biegsam zu machen, kann man sie auch mit einer Zange<br />

quetschen.


1. Wickeln<br />

Für das erste Stück eignet sich ein einfacher runder Korb: Ein fingerdickes Grasbüschel<br />

formen und an einem Ende einen Knoten machen. Die Schnur kann ca. 2 Körperlängen<br />

lang sein.


Die erste Runde<br />

Mit der Nadel führt man die Schnur durch die Mitte des Knotens und knotet diese am Ende<br />

fest zusammen, so dass die Schnur gut am Grasknoten befestigt ist.<br />

Das Grasbüschel nun eine Runde gegen den Uhrzeigersinn über den Knoten legen. Die<br />

ersten Stiche in der ersten Runde gehen immer in dasselbe Loch in der Mitte des Knotens,<br />

so dass ein sternförmiges Muster entsteht. Dabei wird die Schnur immer fest angezogen.


Die nächsten Runden<br />

Ab der zweiten Runde geht jeder Stich unter den Stich der letzten Reihe hindurch. Die<br />

Stiche sollten immer ungefähr den gleichen Abstand haben. Das Grasbüschel wird immer<br />

weiter in eine Runde gelegt, dabei darauf achten, dass der Strang immer gleich dick bleibt.<br />

Wird er dünner, den letzten Stich etwas lockern, ein kleines Büschel unter den Strang legen<br />

und die Schnur wieder festziehen. Wird der Abstand zwischen den Stichen zu groß, wird ein<br />

Zwischenstich gemacht. (Abb7 Korbwand)


Die Korbwand<br />

Ist man mit dem Radius zufrieden, beginnt man, den Grasstrang in die Höhe zu legen.<br />

Sobald man mit dem Wandaufbau beginnt, sticht man das Muster von außen nach innen<br />

weiter. Sobald die Wand hoch genug ist, wird die letzte Reihe mit einem Kreuzstich<br />

zurückgenäht. Fertig.<br />

Wenn Sie diese Technik hautnah erleben wollen, steht Ihnen Daniela Gerner gerne zur<br />

Verfügung:<br />

daniela.gerner@gmail.com<br />

Gerda Holzmann BSc<br />

Dipl. Kinesiologin<br />

Dipl. Wildkräuterguide<br />

A-3920 Groß Gundholz 25<br />

Tel.: +43 676 334 46 71<br />

<strong>Mai</strong>l: praxis@gerdaholzmann.at<br />

www.gruen-kraft.at


WIFI Diplomlehrgang<br />

„Tiergestützte Interventionen“<br />

Dieser Lehrgang ist zertifiziert durch die Österreichische Gesellschaft für Tiergestützte<br />

Therapie ÖGTT<br />

Dieser Kurs richtet sich besonders an all jene Menschen, die eine berufliche Haupt - oder<br />

Nebenselbständigkeit im Rahmen der Tiergestützten Intervention/Pädagogik/Sozialarbeit/<br />

Therapie etc anstreben und soll Ihnen das dazu notwendige Know-how vermitteln.<br />

Die Lehrgangsinhalte reichen von den theoretischen Grundlagen Tiergestützten und<br />

Naturgestützten Arbeitens, über Themen der Tierhaltung, des Einsatzes und der Ethologie<br />

vieler Haustierarten, Wildtierkunde- und -ökologie, über einen kleinen Exkurs zu Gartenbau<br />

und Permakultur, Wald- und Wildkräuterkunde bis hin zum Aufbau der eigenen<br />

Firmenhomepage, Arbeit mit digitalen Medien und Marketing. Es erwartet sie weiters ein<br />

fünftägiger Intensivworkshop mit den Tieren und dem Landbau am <strong>Mauritiushof</strong> und viel<br />

Selbsterfahrung an allen Lehrgangstagen.<br />

Bitte informieren Sie sich bei unseren kostenlosen online Info - Webinaren über diesen<br />

Lehrgang. Weitere Informationen erhalten Sie durch auf der unten angeführten Website in<br />

Form von Videos und nach download der ebendort angeführten Lehrgangsbeschreibung.


ç<br />

Nach Absolvenz des online Info-Webinars bitten wir um Ihren Lebenslauf und ein<br />

Motivationsschreiben, warum Sie genau diese Ausbildung anstreben, anschließend freut<br />

sich Fr Sandra Eisner vom WIFI NÖ unter Tel 02742 8902261 über Ihre Anmeldung zum<br />

Lehrgang<br />

WIFI Diplom Tiergestützte Interventionen<br />

Termine: 12.8.<strong>2017</strong> – 19.8.2018<br />

Department für Tiergestützte Medizin <strong>Mauritiushof</strong>,<br />

Rappoltschlag 13, 3914 Waldhausen<br />

Teilnahmebeitrag: 4.980 Euro<br />

alle Infos unter www.zentrum-mauritiushof.at Gratis Info Webinar buchen !


ç<br />

WIFI Diplomlehrgang<br />

„Diplom TiertrainerIn"<br />

Mit Tieren professionell zu arbeiten und sie entsprechend auszubilden - für viele von uns ist<br />

dies ein beruflicher Wunschtraum. Dieser Lehrgang richtet sich speziell an all jene Menschen,<br />

die Freude an der Arbeit mit Tieren haben, selbst schon jahrelang Tiere besitzen und sich ein<br />

neues Berufsfeld erarbeiten möchten. Gerade heute wächst der Bedarf an gut ausgebildeten<br />

Tiertrainer/innen, die den überforderten Heimtierhalter/innen mit Rat und Tat zur artgerechten<br />

Haltung und Ausbildung ihrer Tiere zur Verfügung stehen. Dabei benötigt man profundes<br />

Wissen über viele Tierarten, vom Wellensittich bis zum Reitpferd, und Praxis im<br />

tierschutzgerechten Umgang und Tiertraining. Unser Lehrgang soll aber auch die<br />

Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit im zwischenmenschlichen Bereich stärken,<br />

denn nur so können Probleme im Zusammenleben von Mensch und Tier richtig erkannt und<br />

einer Lösung gemeinsam mit den Tierbesitzer/innen zugeführt werden. Gerade dieser<br />

systemische Ansatz wird in diesem Lehrgang sehr betont und gemeinsam erarbeitet.<br />

Dieser Lehrgang soll Ihnen praktische und theoretische Kenntnisse für die Arbeit mit vielen<br />

Tierarten, rechtliche Grundlagen wie Tierhalteverordnung und Tierschutzgesetz, aber auch<br />

alle Erfordernisse und Wissen zur Haltung und dem artspezifischen Verhalten der meisten<br />

Haus- und Nutztiere vermitteln. Zusätzlich wollen wir die wichtigsten Aspekte zur eigenen<br />

Firmengründung im haupt- oder nebenberuflichen Bereich vermitteln. Dabei auf das nötige<br />

Marketing, Werbung und Grundlagen des Arbeitens mit digitalen Medien eingehen.


ç<br />

Lehrgang zum Diplom-Tiertrainer<br />

Termine: 16.9.<strong>2017</strong> – 1.9.2018<br />

Department für Tiergestützte Medizin <strong>Mauritiushof</strong>,<br />

Rappoltschlag 13, 3914 Waldhausen<br />

Teilnahmebeitrag: 2.900 Euro<br />

alle Infos unter<br />

www.zentrum-mauritiushof.at<br />

Gratis Info Webinar<br />

buchen !


ç<br />

Der <strong>Mauritiushof</strong><br />

Ein Film soll Ihnen unseren <strong>Mauritiushof</strong> und seine zweibeinigen und Vierbeinigen<br />

Bewohner vorstellen :


Unsere nächste Ausgabe erscheint am 15. Juli <strong>2017</strong> Vielen<br />

Dank für Ihr Interesse am <strong>Mauritiushof</strong> <strong>Naturmagazin</strong> !<br />

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