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SPORTPANORAMA<br />
13<br />
SCM-Sportgeschichte<br />
„Zommholtn und a Hetz hobn“<br />
Das traditionelle Seilrennen des SCM feiert Wiedergeburt<br />
Fotos: Stefan Matzoll<br />
Drei an einem Seil, meistens zwei Herren<br />
und eine Dame. Letztere wurde in<br />
die Mitte genommen. Warum? Da gibt<br />
es unterschiedliche Meinungen: Spötter<br />
sagen, dass die Dame als Anführerin eines<br />
Teams zu stark bremst, als Letzte dem<br />
Männertempo nicht folgen kann, also<br />
bleibt nur der Platz in der Mitte. Eine<br />
andere Wahrheit ist, dass die Dame in der<br />
Mitte das Tempo mitbestimmen kann.<br />
Am besten fragt man Rosi Mittermaier.<br />
Die ehemalige Weltklassefahrerin hat das<br />
Seilrennen auf Meran 2000 gemeinsam<br />
mit ihrem Mann Christian Neureuther<br />
mitgemacht. Der Platz in der Mitte gehörte<br />
allerdings dem kleinen Felix.<br />
SCM-Ehrenmitglied Karl Putz hat als damaliger<br />
Sektionschef Ski Alpin das Seilrennen<br />
organisiert. Und von Anfang an<br />
hatte das etwas andere Skirennen auch<br />
eine etwas andere Ausrichtung: Es ging<br />
nicht darum, wer der Beste oder Schnellste<br />
war, sondern dass alle, die teilnehmen,<br />
ihren Spaß haben. „Zommholtn und a<br />
Hetz hobn“. Daran hat sich nichts geändert.<br />
Erstmals nach vielen Jahren ließen<br />
die Bergbahnen Meran 2000 und die<br />
Sektion Ski im SCM das Seilrennen auf<br />
der Kesselbergpiste im vergangenen März<br />
wieder aufleben.<br />
Die Marketingverantwortliche der Bergbahnen<br />
Meran 2000, Chiara Agreiter,<br />
weiß noch einen Grund, warum es diese<br />
so besondere Veranstaltung <strong>2017</strong> wieder<br />
gab: „Wir wollten einen Beitrag zum<br />
700. Jubiläum der Stadt Meran leisten.<br />
Die Teilnahme hat gezeigt, dass wir<br />
richtig lagen.“ Das bestätigte auch Markus<br />
Waibl, Leiter der Sektion Ski Alpin:<br />
„Dieses Gaudirennen liegt im Trend, keine<br />
Frage.“<br />
An der Neuauflage nahmen 156 Skifahrer<br />
und Snowboarder teil. Die Dreierteams<br />
sind durch ein Seil verbunden<br />
und müssen eine einfache Riesentorlauf-<br />
Strecke bewältigen und gemeinsam die<br />
Ziellinie erreichen. 18 Teams nahmen in<br />
der Kategorie „Die Familienbande“ und<br />
34 in „Die Großgewordenen“ teil.<br />
Wie schon erwähnt, geht es um die<br />
Gaudi, und deshalb stehen am Ende,<br />
das schnellste und das langsamste Team<br />
auf dem Podium, gemeinsam mit jenen<br />
Teams, die der Durchschnittszeit<br />
am nächsten kommen. In der Kategorie<br />
„Die Familienbande“ kam die Seilschaft<br />
„Die Wendis“ mit Inge Gufler, Walter<br />
und Gabriel Pföstl der Durchschnittzeit<br />
von 2:04,20 Minuten am nächsten<br />
und sicherte sich damit den 1. Platz vor<br />
den „Purs“ und den „Aichners“. Bei den<br />
„Großgewordenen“ gewann den heißbegehrten<br />
Titel die Mannschaft „Die Granitkepfln“,<br />
bestehend aus der Präsidentin<br />
der Bergbahnen Meran 2000, Sonja<br />
Pircher, sowie Petra Agnelli und Giorgio<br />
Giralt.<br />
Zahlreiche nostalgische Outfits der<br />
Rennfahrer und Schaulustigen erinnerten<br />
an die Ursprünge des Skilaufs. So<br />
waren dann auch bei der Preisverteilung<br />
im Panoramasaal an der Bergstation zahlreiche<br />
Pioniere des Ski- und Wandergebietes<br />
Meran 2000 dabei und es wurde<br />
so manche Anekdote aus der langen<br />
Geschichte des Seilrennens aufgewärmt.<br />
Die Stodl-Gang sorgte für musikalisches<br />
Feuer und begeisterte mit ihrem Mix aus<br />
alpinen Klassikern und Rock-Songs Junge<br />
und nicht mehr ganz so Junge.<br />
Spaß im rustikalen Outfit: Das Seilrennen auf Meran2000 hat eine lange Geschichte.<br />
Alle Ergebnisse des Gaudi-Rennens auf<br />
Meran 2000 unter www.soalrennen.it.