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Energiewendeatlas Deutschland 2030

Sonne, Wind, Biomasse und Co. - Strom, Wärme und Verkehr - Netze, Speicher und Effizienz - Die Energielandschaft in Deutschland erlebt derzeit einen grundlegenden Wandel. Wie diese im Jahr 2030 aussehen könnte uns wo man bereits einen Blick in die Zukunft werfen kann, zeigt der "Energiewendeatlas Deutschland 2030".

Sonne, Wind, Biomasse und Co. - Strom, Wärme und Verkehr - Netze, Speicher und Effizienz - Die Energielandschaft in Deutschland erlebt derzeit einen grundlegenden Wandel. Wie diese im Jahr 2030 aussehen könnte uns wo man bereits einen Blick in die Zukunft werfen kann, zeigt der "Energiewendeatlas Deutschland 2030".

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24 SOLARENERGIE FREIFLÄCHENANLAGEN<br />

FREIFLÄCHENANLAGEN SOLARENERGIE 25<br />

BEISPIEL LIEBEROSE :<br />

PHOTOVOLTAIK NUTZT AUFGEGEBENE MILITÄRFLÄCHEN<br />

BEISPIEL SENFTENBERG:<br />

DEUTSCHLANDS GRÖSSTE SOLARTHERMIE-ANLAGE<br />

25 km<br />

Konversionsflächen<br />

Gebäude und Industrie<br />

Verkehrsflächen<br />

Landwirtschaftlich genutzte Flächen<br />

Wald<br />

Gewässer<br />

Konversionsfläche Lieberose<br />

ehemaliges Chemielager und -städtchen,<br />

heute Standort des Solarparks Lieberose<br />

In der 25.000-Einwohner-Stadt Senftenberg ging im September<br />

2016 die größte thermische Solaranlage <strong>Deutschland</strong>s in<br />

Betrieb. Die Anlage wurde von den Stadtwerken Senftenberg<br />

auf einer Fläche von ca. 2,2 Hektar errichtet und soll rund<br />

vier Millionen Kilowattstunden Wärme pro Jahr produzieren.<br />

Sie besteht aus 1.680 Röhrenkollektoren, die während<br />

der durchschnittlich 1.700 Sonnenstunden im Jahr Wärme<br />

erzeugen. In den Sommermonaten wird die Grundlast nahezu<br />

komplett abgedeckt. Der darüber hinaus gehende Bedarf<br />

wird durch Erdgaskessel erzeugt. Gemeinsam ersetzen die<br />

Anlagen den früheren Braunkohlestaubkessel und versorgen<br />

mehr als 10.000 Einwohner mit Wärme.<br />

Durch die geschickte Planung der Anlage sind keine weiteren<br />

Speicher vonnöten. Bemerkenswert ist auch die kurze Bauzeit<br />

von nur einem halben Jahr. Den Verantwortlichen kam<br />

es bei der Planung der Solarthermieanlage zugute, dass mit<br />

der rekultivierten ehemaligen Deponie Laugkfeld eine ausreichend<br />

große Fläche mit optimaler Möglichkeit zur Anbindung<br />

an das Fernwärmenetz zur Verfügung stand, auf der<br />

das „Sonnenkraftwerk“ errichtet werden konnte. Gefördert<br />

wird das Projekt mit einem Investitionszuschuss aus dem<br />

Programm „Erneuerbare Energien Premium“ der KfW.<br />

KONVERSIONSFLÄCHEN<br />

In <strong>Deutschland</strong> gibt es rund 350.000 Hektar ehemaliger<br />

Militärflächen bzw. Militärflächen, die in<br />

Kürze aus der Nutzung gehen. Zwar ist nur ein<br />

Teil dieser Flächen für Photovoltaik nutzbar, denn<br />

oft handelt es sich bei Konversionsflächen um Naturschutzgebiete.<br />

Dahinter verbirgt sich jedoch<br />

trotzdem ein hohes Flächenpotenzial für Freiflächenanlagen.<br />

Dies zeigt das Praxisbeispiel aus<br />

Brandenburg:<br />

Mit einer Fläche von 27.000 Hektar war der Truppenübungsplatz<br />

Lieberose der größte in der ehemaligen<br />

DDR. Nach dem Abzug der Sowjet armee<br />

im Jahr 1992 ging er in den Besitz des Bundeslandes<br />

Brandenburg über – mit allen Altlasten. Neben<br />

scharfer Munition auf einer Fläche von rund 400<br />

Hektar sorgten vor allem Chemikalien für Gefahr<br />

und verunreinigten den Boden sowie das Grundwasser.<br />

Heute wird das Gelände zur umweltfreundlichen<br />

Strom erzeugung genutzt.<br />

SOLARPARK LIEBEROSE<br />

Der Solarpark Lieberose produziert nicht nur saubere<br />

Energie, sondern sorgt auch dafür, dass gefährliche<br />

Munition von dem ehemaligen Truppenübungsplatz<br />

entfernt wird. Die dafür notwendigen<br />

fünf Millionen Euro konnten durch eine Einmalzahlung<br />

der Investoren des Solarkraftwerks und durch<br />

die Pachtein nahmen für das Gelände finanziert<br />

werden. Lieberose ist damit ein Paradebeispiel für<br />

die gelungene Verbindung von Hightech und aktivem<br />

Naturschutz.<br />

Inbetriebnahme: 2009<br />

Grundfläche:<br />

Modulfläche:<br />

ca. 700.000 Dünnschicht-Module<br />

Leistung:<br />

Ertrag pro Jahr:<br />

162 ha<br />

(über 210 Fußballfelder)<br />

ca. 50 ha<br />

ca. 53 MW<br />

rund 53 Mio. kWh<br />

(entspricht dem Jahresbedarf von<br />

rund 15.000 Haushalten)<br />

SOLARE FERNWÄRME-PROJEKTE IN DEUTSCHLAND<br />

Rostock Brinckmanshöhe 1.000 m 2<br />

Hamburg Bramfeld 3.000 m<br />

in Betrieb:<br />

2<br />

Hamburg Mümmelsberg 2.000 m<br />

Hamburg Wilhelmsburg1.348 m 2<br />

2<br />

ca. 49.450 m 2<br />

Hamburg Harburg 477 m 2<br />

in Planung/Realisierung:<br />

ca. 5.000 m 2<br />

Hannover Kronsberg 1.350 m 2<br />

in Vorbereitung:<br />

ca. 32.900 m 2 Senftenberg 8.300 m 2<br />

Düsseldorf 200 m 2<br />

Jena Pößneck 99 m 2<br />

Chemnitz 1.700 m 2<br />

in Vorbereitung:<br />

8 Anlagen mit<br />

Neuerkirch-Kütz 1.400 m 2 ca. 32.900 m 2<br />

Neckarsulm 5.670 m 2<br />

Crailsheim 7.300 m<br />

Eggenstein 1.600 m 2<br />

2<br />

Stuttgart Burgholzhof 1.635 m 2 Stuttgart Brenzstraße 1.000 m 2<br />

Esslingen 1.300 m 2<br />

Augsburg 2.000 m 2<br />

Moosach 3.000 m 2 München 2.900 m 2<br />

Freiburg-Gutleutmatten 2.000 m 2<br />

Büsingen 1.090 m 2<br />

Friedrichshafen 4.050 m 2<br />

Quelle: Soltes, E.Augsten (SW&W); Stand: 2016

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