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Seite 6<br />
Sonderthema<br />
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1987 - 2017<br />
30 Jahre Frühtanz in <strong>Tange</strong><br />
Wie alles anfing und wer sich<br />
daran noch erinnert!<br />
Kult-DJ Kurti (64): „Ich habe schon für die Omas der heutigen Kids Musik aufgelegt“<br />
In <strong>Tange</strong> rockt er jedes Frühtanz-Zelt, zu Hause ist er ein absoluter Familienmensch: Opa Kurt mit Ehefrau<br />
Brigitte und Enkelsohn Paul (13). Hinter der Hecke versteckt sich Enkelchen Felix.<br />
Kurt Salaberger - den alle nur<br />
Kurti nennen - gehört zu <strong>Tange</strong>,<br />
wie der Kohl zum Pinkel und<br />
der Senf zur Bratwurst. Es gibt<br />
wohl keinen DJ in Deutschland,<br />
der seinem Arbeitgeber so lange<br />
die Treue hält. Vor 40 Jahren<br />
kam der gebürtige Österreicher<br />
nach Deutschland und<br />
fand im Nordwesten seine neue<br />
Heimat - und in <strong>Tange</strong> seine Lebensaufgabe.<br />
Schon in seiner<br />
Heimatstadt Linz hat er Musik<br />
aufgelegt – aber erst in <strong>Tange</strong><br />
wurde er zur DJ-Legende.<br />
Kurti erinnert sich noch genau<br />
an den ersten Frühtanz im Jahre<br />
1987: „Ich kam ja 1977 in die<br />
Disko. Wir waren schon damals<br />
eine große Familie. Jeder wusste,<br />
dass er sich absolut auf den<br />
anderen verlassen konnte. Und<br />
wir Mitarbeiter alle auf Hermann<br />
den Chef. Damals gab<br />
es ja schon den Frühtanz am 1.<br />
Mai in Thüle. Und viele unserer<br />
Gäste gingen dorthin. Damit sie<br />
aber vorher auch bei uns in die<br />
Disko kamen, hat Hermann immer<br />
nach der Disko einen Bus<br />
gechartert, der die Mädels und<br />
Jungs zum Frühtanz nach Thüle<br />
brachte. So haben die erst bei<br />
uns gefeiert und dann in Thüle.<br />
Irgendwann kam Hermann auf<br />
die geniale Idee, selbst einen<br />
Frühtanz zu organisieren – und<br />
zwar am Pfingstsonntag. Die<br />
ersten Frühtänze waren ein reines<br />
Familienfest mit ‚Hau den<br />
Lukas‘, Kinderkarussel, später<br />
Bungeespringen und Mini-Playbackshow.<br />
Es war ein<br />
kleines Zelt aufgebaut und es<br />
kamen ein paar Hundert Besucher.<br />
Vor dem Zelt konnte man<br />
Schrottautos bemalen und sie<br />
anschließend auch zerdeppern.<br />
Es war ein Heidenspaß. Damals<br />
hätte kaum einer gedacht,<br />
dass das mal so ein Riesenevent<br />
werden würde, der größte<br />
Frühtanz in Norddeutschland.<br />
Es traten damals noch unbekannte<br />
Bands und Sänger auf,<br />
die später durchgestartet sind,<br />
wie zum Beispiel Scooter oder<br />
Wolfgang Petry. Apropos Wolfgang<br />
Petry, niemand ahnte ja<br />
damals, dass Petry mal so eine<br />
große Nummer werden würde.<br />
Ich erinnere mich noch gut daran,<br />
als er in den 80er-Jahren<br />
in <strong>Tange</strong> war. Kaum einer kannte<br />
ihn, er war noch ein Nobody.<br />
Als wir DJ`s gerade am Quatschen<br />
waren, kam Petry an und<br />
wollte irgendetwas wissen. Wir<br />
Kurti in den 80er Jahren<br />
fühlten uns gestört und ich sagte<br />
zu ihm: ‚Hey Alter, wenn Du<br />
nicht sofort weggehst, gibt’s<br />
eine auf die Schnauze, komm<br />
später nochmal.‘ Das würde ich<br />
heute sicherlich nicht mehr zu<br />
Herrn Petry sagen. Aber so war<br />
das damals. Wenn eine Band<br />
auftrat und Hermann merkte,<br />
dass das Publikum nicht begeistert<br />
war, nahm Hermann<br />
eine Taschenlampe und gab<br />
uns Lichtzeichen. Das bedeutete<br />
für uns: Schmeißt die Band<br />
von der Bühne und legt Platten<br />
auf! In den 80er Jahren war es<br />
noch so, dass die ersten Gäste<br />
frühmorgens ins Frühtanz-Zelt<br />
durften und Mittags um 12 Uhr<br />
alle wieder raus mussten. Dann<br />
wurde ‚Reinschiff’ gemacht, die<br />
Getränke aufgestockt und um<br />
15 Uhr durften die Besucher<br />
wieder ins Zelt und die Party<br />
ging weiter. Nach und nach hat<br />
sich herumgesprochen, dass<br />
der Frühtanz in <strong>Tange</strong> die geilste<br />
Party in der Region ist. Eines<br />
galt schon vor 30 Jahren und<br />
heute umso mehr: Hermann<br />
hat seinen Laden immer sauber<br />
gehalten. Sicherheit hatte<br />
damals wie heute oberste Priorität.<br />
Heute findet immer im<br />
Vorfeld eine akkurate Planung<br />
statt mit den Behörden, der<br />
Polizei, dem DRK und vielen<br />
anderen wichtigen Personen<br />
und Ämtern. Hermann und sein<br />
Sohn Boris überlassen nichts<br />
dem Zufall. Und das gesamte<br />
Dorf – alle Einheimischen - stehen<br />
hinter der Familie Mennenga,<br />
die ja seit Generationen in<br />
<strong>Tange</strong> lebt. Wer neu nach <strong>Tange</strong><br />
zieht, der muss und sollte die<br />
jahrzehntelange Tradition des<br />
Frühtanzes respektieren. <strong>Tange</strong><br />
ist stolz auf dieses Event. Und<br />
mal ehrlich, ich kenne kaum ein<br />
Schützenfest, kein Frühlingsoder<br />
Volksfest, das so perfekt<br />
geplant ist wie der Frühtanz<br />
in <strong>Tange</strong>. Ja sicher, einmal im<br />
Jahr geht in <strong>Tange</strong> die Post ab<br />
– aber der Aufwand, den die<br />
Familie Mennenga betreibt mit<br />
Bauzäunen zur Absicherung<br />
der Häuser in <strong>Tange</strong>, damit<br />
keine ungebetenen Gäste ein<br />
Privatgrundstück betreten, die<br />
zahlreichen Sicherheitsposten<br />
an den Strecken, das flächendeckende<br />
Saubermachen nach<br />
dem Frühtanz – mehr geht nun<br />
wirklich nicht. Ich bin von Anfang<br />
an dabei und kann auch<br />
im Namen aller Mitarbeiter<br />
sprechen: Wir beglückwünschen<br />
Hermann Mennenga für<br />
das, was er aufgebaut hat. Er<br />
ist ein genialer Gastronom und<br />
ein Visionär. Danke aber auch<br />
dafür, dass er seine Mitarbeiter<br />
immer fair und mit Respekt behandelt.<br />
Jetzt freuen wir uns auf<br />
den Frühtanz 2017.“