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KUNSTINVESTOR AUSGABE JUNI 2017

KUNSTINVESTOR Kunst als Kapitalanlage AUSGABE JUNI 2017 Chefredakteur: Michael Minassian

KUNSTINVESTOR
Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE JUNI 2017
Chefredakteur: Michael Minassian

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Kunstauktionen im Juni, Highlights der Designgeschichte<br />

Art Bodensee, 'viennacontemporary <strong>2017</strong>'<br />

'curated by johann garber', 'How To Live Together'<br />

Juni <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!.<br />

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des Magazins<br />

<strong>KUNSTINVESTOR</strong> in „Händen“. Innovativ, exklusiv und<br />

stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen<br />

informieren wir Sie rund um alle wichtigen<br />

Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte<br />

betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio<br />

und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr<br />

Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht.<br />

Besonders in BREXIT-Zeiten, da Bullen auf sich warten<br />

lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren<br />

sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable<br />

Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene<br />

Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der<br />

Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in<br />

Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle<br />

von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder<br />

kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die persönliche<br />

Entscheidung dieser Käufer weniger zählt. Wie<br />

schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler scheinen<br />

in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer haben<br />

eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch<br />

einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist<br />

noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder,<br />

Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im<br />

Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren<br />

Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden<br />

Ergebnisse der Auktionshäuser mit Weltrekorden. Weil<br />

es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen<br />

Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten<br />

Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys<br />

und wichtigen Nachrichten begeistern. Lesen Sie den<br />

aktuellen <strong>KUNSTINVESTOR</strong>, wo Sie sich ein aktuelles<br />

Bild über den Kunst-markt verschaffen können- eine<br />

wirklich gute Investition.<br />

Viel Spaß wünscht Ihnen<br />

Michael Ruben Minassian<br />

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />

Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />

1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920-<br />

9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Viennacontemporary, ‚Jasmina Cibic,<br />

Nada Act II (445, 452, 402) © Courtesy of Škuc Gallery, Ljubljana, Slovenia


KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler<br />

Wie Kunst zur Literatur wurde<br />

„..die Erklärungen sind nun wichtiger als das,<br />

was nach außen das Kunstwerk manifestiert.“<br />

Foto: © Ressler Kunst Auktionen<br />

Wie lässt sich etwas als Kunst erkennen, wenn es kein<br />

Bild oder eine Skulptur ist, sondern, beispielsweise, ein<br />

Urinal, ein Autowrack, eine halb verbrannte Geige, ein<br />

auf den Kopf gestelltes Haus oder eine Einladung zum<br />

Abendessen? Und worin besteht der Gewinn an<br />

ästhetischem Vergnügen, an Erkenntnis für uns? Wie<br />

konnte es dazu gekommen, dass Dinge, die<br />

normalerweise keine Kunstmanifestationen sind, im<br />

Museum, in einer Galerie, in einer Ausstellung, bei<br />

einer Auktion dazu werden? Marcel Duchamp war am<br />

Anfang seiner Karriere von kubistischer Malerei<br />

beeinflusst. 1912 nahm er eine Bewegungsfotografie<br />

des Psychologen Etienne Jules Marey zum Vorbild, der<br />

in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

marschierende Menschen fotografiert und die einzelnen<br />

Phasen der Bewegungen übereinander belichtet hatte.<br />

Duchamps „Akt, eine Treppe herabsteigend, Nr. 2“<br />

missfiel jedoch den Theoretikern des Kubismus, das<br />

Bild wurde von der Ausstellung des Salons der<br />

Unabhängigen zurückgezogen. Duchamp war sogar<br />

der Avantgarde zu avantgardistisch. Das Bild wurde<br />

erst 1913 bei der „Armory-Show“ in New York gezeigt<br />

und erfuhr ein imposantes Echo. Duchamp galt in den<br />

USA fortan als einer der führenden Avantgardisten.<br />

Doch obwohl er auch finanziell erfolgreich war,<br />

entschied er sich, mit dem Malen aufzuhören. Er wollte<br />

von Kunst im herkömmlichen Sinn nichts mehr wissen.<br />

Er wollte lieber herausfinden, ob ein Künstler jemand<br />

sei, der etwas Bestimmtes herstellte, oder jemand, der<br />

einen Titel trug. Wenn ein Künstler jemand war, der<br />

einen Titel trug, konnte er dann überhaupt noch<br />

entscheiden, ob das, was er herstellte, Kunst war, oder<br />

wurde es dazu nicht ganz automatisch, eben weil er<br />

Künstler war? Diese Frage wurde in New York<br />

eindeutig beantwortet. Obwohl Duchamp nichts<br />

produzierte, wurde er weiterhin als Künstler<br />

wahrgenommen. Aus der Erkenntnis, ein Künstler zu<br />

sein, obwohl er keine Kunst mehr herstellte, zog er den<br />

Schluss, etwas zu Kunst machen zu können, ohne dass<br />

er es im konventionellen Sinn hergestellt hätte. 1916<br />

präsentierte er in der Galerie Bourgeois eine<br />

Schneeschaufel und eine Schreibmaschine. Im Katalog<br />

wurden sie als „Two Ready Mades“ geführt. Diese<br />

Ausstellung gilt heute als Ausgangspunkt für eine ganz<br />

neue Art Kunst – obwohl das Publikum damals nichts<br />

damit anzufangen wusste. Bald danach bar Marcel<br />

Duchamp seine Schwester, zwei in seinem Pariser<br />

Atelier befindliche Dinge, das Rad eines Fahrrads und<br />

einen Flaschentrockner, mit einem Titel zu beschriften<br />

und in seinem Namen zu signieren.


KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler<br />

Die beiden Gegenstände landeten bei der<br />

Wohnungsauflösung auf dem Müll; ihre nachträgliche<br />

Weihe als Kunstwerke hat das freilich nicht verhindert.<br />

Duchamp beschaffte sich in New York einfach Kopien<br />

der beiden Gegenstände; er hatte das institutionelle<br />

Gefüge der Kunst durchschaut. Mit seiner allgemeinen<br />

Anerkennung als Künstler waren alle Dinge, die von<br />

ihm stammten, Kunst. Um was es sich dabei handelte,<br />

spielte keine Rolle. Die Entscheidung, ob etwas Kunst<br />

war oder nicht, hing vom Aussehen des Kunstobjekts<br />

ebenso wenig ab wie von handwerklichen Fähigkeiten.<br />

Der entscheidende Akt, mit dem etwas zum Kunstwerk<br />

wurde, war also nicht mehr die Herstellung, sondern die<br />

Zuweisung einer Geltung. Der Künstler wählt einen<br />

Gegenstand aus, betitelt ihn, signiert ihn und<br />

präsentiert ihn an einem Ort der Kunst. 1917 reichte<br />

Marcel Duchamp unter dem Pseudonym Richard Mutt<br />

ein Urinal aus Keramik, signiert und datiert, für eine<br />

Ausstellung der „Society of Independent Artists“ ein.<br />

Duchamp saß in der Veranstaltungskommission. Das<br />

Urinal löste heftige Diskussionen unter den<br />

Organisatoren aus, aber da die Ausstellung juryfrei war,<br />

konnte es auch nicht abgelehnt werden. Dennoch fehlte<br />

es in der Ausstellung. Duchamp, der sein Pseudonym<br />

nicht preisgeben wollte, trat aus Protest aus der<br />

Veranstaltungskommission aus. Es steht außer Frage,<br />

dass das Urinal als Ready-made anerkannt worden<br />

wäre, hätte Duchamp selbst es signiert. Die Ablehnung<br />

zeigt freilich, dass, auch wenn zwei Leute dasselbe<br />

machen, die Anerkennung als Kunst von der<br />

Anerkennung als Künstler abhängt. Duchamp<br />

reproduzierte 1951 das Urinal. 1964 gelangte eine<br />

Edition von acht nummerierten und signierten<br />

Exemplaren in den Handel. Fünfhundert Jahre nach der<br />

Durchsetzung des Begriffes „Kunst“ für Malerei und<br />

Bildhauerei und der Anerkennung der Maler und<br />

Bildhauer als „Künstler“ (womit damals das Ziel verfolgt<br />

worden war, die handwerklichen Zwänge zu<br />

überwinden) kam es zu einer Abschaffung<br />

handwerklicher Betätigung überhaupt. Von nun an<br />

führte nicht mehr ein als Kunst identifizierter<br />

Gegenstand, sondern ein geistiges bzw. institutionell<br />

begründetes Verfahren zu Kunst. Mit der Loslösung der<br />

Bilder vom Gegenstand und vom Handwerk war Kunst<br />

etwas geworden, das ohne erklärende Texte, ohne<br />

zugrunde liegende Theorie, nicht mehr verstanden<br />

werden konnte. Ohne erklärenden Text ist es<br />

unmöglich, das Urinal von Duchamp als Kunst zu<br />

erkennen oder zu beurteilen. Ohne erklärenden Text ist<br />

es unmöglich zu sagen, was es mit einer mit<br />

Menstruationsblut bespritzen Kasel auf sich hat,<br />

geschweige dass man sie für Kunst hält.


KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler<br />

Ohne erklärenden Text werden Arbeiten von Gerwald<br />

Rockenschaub nicht verstanden, ebenso wenig Werke<br />

von Heimo Zobernig oder Arnulf Rainer oder Erwin<br />

Wurm; ja selbst Arbeiten der sehr malerischen Maria<br />

Lassnig bedürfen der Erklärung, um mehr als nur den<br />

offensichtlichen Aspekt wahrnehmen zu können. Die<br />

moderne Kunst hat sich – scheinbar – von ästhetischen<br />

Kategorien abgekoppelt; sie weist Texten, seien es<br />

Theorien, Manifeste oder Erklärungen, eine wesentliche<br />

Position im System Kunst zu; sie reißt sie damit aber<br />

unweigerlich auch in den Strudel laufend neuer<br />

Unterscheidungen. Denn Kunsttheorien haben im<br />

Grunde denselben Stand wie die Werke selbst; sie<br />

begleiten sie, sie rechtfertigen ihre Rolle in der<br />

Geschichte – und werden irgendwann von anderen<br />

Theorien abgelöst. Andererseits ist unübersehbar, wie<br />

perfekt Theorien und Werke sich wechselseitig<br />

einander anpassen. Weil beide Seiten, Künstler und<br />

Theoretiker, sich in ihrem Erfolg gegenseitig bestätigen,<br />

vertieft sich dieser Gleichklang von Theorie und Werk<br />

noch. Und je nachdem, ob sich die Theorie an<br />

ästhetischen, formalen, historischen oder politischen<br />

Kriterien orientiert, loben sie „ihre“ Kunst als schön, gut,<br />

radikal, revolutionär, kritisch oder interessant. Wo<br />

Unterschiede zu anderen Werken nicht mehr in den<br />

Werken selbst begründet sind oder nicht mehr deutlich<br />

werden, ist ein erklärender Text oder eine bündige<br />

Theorie unbedingt nötig. Das führt freilich dazu, dass<br />

die Kenntnis der mitgelieferten Theorie bereits für das<br />

Verständnis von Kunst gehalten wird oder jedenfalls<br />

damit verwechselt werden kann. Die Bei-Texte erhalten<br />

auf diese Weise die Bedeutung eines Schlüssels, der<br />

ein Werk erschließt – wenn er es denn erschließt.<br />

Dieses System erzeugt zwangsläufig einen Kreis von<br />

Kennern, nämlich jenen, die den Text gelesen haben<br />

und sich mit ihm identifizieren. Selbst wenn die mit dem<br />

Kunstwerk mitgelieferte Theorie nicht besonders gut<br />

nachvollziehbar ist, ja selbst wenn sie unverständlich<br />

auftritt, dient sie der Unterscheidung zwischen<br />

Kundigen und Unkundigen. (Böse Zungen unterstellen<br />

das ja geradezu als Absicht und behaupten, genau<br />

deshalb würden in den „erklärenden“ Texten so oft<br />

komplizierte Formulierungen und unklare Begriffe<br />

verwendet. Dies wäre aus dieser Sicht freilich alles eher<br />

denn sinnlos: Je unklarer die Kunsttheorien wären,<br />

desto stärker vermittelten sie nach innen ein Gefühl der<br />

Zusammengehörigkeit und demonstrierten nach außen<br />

den Eindruck von Kompetenz. Die Kompliziertheit wäre<br />

demnach eine Machtfrage.)<br />

Dieser Mechanismus hat jedenfalls zur Folge, dass das<br />

Kunstwerk bzw. sein Verständnis in paradoxer Weise<br />

auf einer Kommunikation basiert, die komplex,<br />

widersprüchlich, undurchsichtig, ausschließend und<br />

esoterisch wirkt. In letzter Konsequenz bedeutet das,<br />

dass die Erklärungen wichtiger geworden sind als das,<br />

was nach außen das Kunstwerk manifestiert. Es<br />

bedeutet, dass die Kunst zu Literatur geworden ist.


KUNST.INVESTOR News<br />

Art Cologne 2018<br />

Die älteste und wichtigste Kunstmesse in Deutschland<br />

findet im kommenden Jahr vom 19. bis 22. April wie<br />

gewohnt in den Messehallen der Koelnmesse statt. Die<br />

Besucher der Vernissage können sich den Vortag vor<br />

offiziellem Messebeginn, Mittwoch, 18. April 2018,<br />

vormerken. Damit findet die ART COLOGNE 2018 eine<br />

Woche vor dem Gallery Weekend Berlin (27. bis 29.<br />

April 2018) statt und kehrt zu ihrer alten Tagefolge von<br />

Mittwoch bis Sonntag zurück.Auch in 2018 versammeln<br />

sich wieder rund 200 weltweit renommierte Galerien<br />

und zeigen Arbeiten von rund 2.000 Künstlern aus den<br />

Angebotssegmenten der Klassischen Moderne,<br />

Nachkriegskunst und zeitgenössischen Kunst. Der<br />

offizielle Bewerbungsstart für die Galerien wird<br />

rechtzeitig kommuniziert. Die ART COLOGNE als<br />

Messe für Klassische Moderne, Nachkriegskunst und<br />

zeitgenössische Kunst geht zurück auf den 'Kunstmarkt<br />

Köln '67', der am 15. September 1967 im Gürzenich,<br />

dem mittelalterlichen Tanz- und Kaufhaus der Stadt<br />

Köln, eröffnet wurde und den internationalen<br />

Kunstmarkt für immer verändern sollte. Heute ist die<br />

ART COLOGNE eine der ersten Adressen, wenn es um<br />

das Betrachten, Genießen und Kaufen erstklassiger<br />

Kunstwerke geht, aber auch eine experimentelle<br />

Plattform für jungen Galeristen. Kunstliebhaber und -<br />

sammler finden hier ein breites Angebot moderner und<br />

zeitgenössischer Kunst aller Preissegmente und<br />

Bewegungen. Rund 200 führende internationale<br />

Galerien exponieren eine sorgfältig ausgewählte und<br />

kuratierte Reihe hochwertiger Kunstwerke des 20. und<br />

21. Jahrhunderts. 2016 feierte die Messe ihr 50.<br />

Jubiläum.


KUNST.INVESTOR News<br />

Art Berlin <strong>2017</strong><br />

Die erste Ausgabe der neuen Kunstmesse art berlin<br />

findet vom 14. – 17. September <strong>2017</strong> statt und startet<br />

mit rund 100 Galerien aus dem Bereich der modernen<br />

und zeitgenössischen Kunst. Veranstaltet von der<br />

Koelnmesse GmbH, wird Maike Cruse, Direktorin des<br />

Gallery Weekend Berlin, die Messe leiten und<br />

gemeinsam mit ihrem Team umsetzen; Daniel Hug,<br />

Direktor der Art Cologne und sein Team werden die art<br />

berlin in allen Bereichen unterstützen. Nach neun<br />

Jahren abc soll die art berlin von der Art Cologne und<br />

der abc gemeinsam und langfristig als neue Messe in<br />

Berlin etabliert werden.


KUNST.INVESTOR News<br />

OHANNA FLAMMER, PARADIESGRÜN NODI, <strong>2017</strong><br />

MISCHTECHNIK AUF LEINWAND, 180 X 130 CM<br />

Paradiesgrün – Johanna Flammer<br />

Paradiesgrün – so lautet der verheißungsvolle Titel der<br />

zweiten Soloschau von Johanna Flammer bei uns in<br />

Berlin. Wohl durchdacht vermischt sie Malerei, Collage<br />

und Zeichnung und schafft phantasmagorische Werke<br />

in feinsinnig abgestimmten Farbkompositionen.<br />

Jenseits von Natur und Räumen entsteht eine eigene<br />

Bildsprache, in dieser Nähe und Ferne verschmelzen.<br />

Als passionierte Zeichnerin überarbeitet sie die<br />

collagierte Vorlage, so dass diese im fertigen Bild nicht<br />

mehr wahrnehmbar ist. Wenn Johanna Flammer ein<br />

Werk beginnt, dann ist noch nicht klar, wohin die Reise<br />

geht. Sie arbeitet mit fotografischen Abbildungen von<br />

Frisuren, die sie in phantastischen, abstrakten<br />

Farblandschaften zu wurzelartigen Geflechten<br />

verbindet. „In meinen Arbeiten versuche ich, die<br />

Spannung der gestischen Malerei in eine Harmonie<br />

umzuwandeln, indem ich Farbkontraste setze, Höhen<br />

und Tiefen festlege und Haare pflanze. Es ist immer ein<br />

Kampf die Kontrolle zu behalten. Aber am Ende ist<br />

meine Welt wieder in Ordnung.“ [Galerie Schultz Berlin,<br />

Dauer bis 24. Juni <strong>2017</strong> - Foto: Galerie Schultz]


KUNST.INVESTOR News<br />

HELGE LEIBERG, DER ZUGRIFF, 1989/90, ACRYL AUF LEINWAND, 210 X 310 CM<br />

„MALSTROM“ 1987 UND <strong>2017</strong><br />

Frankfurt/Oder- Das Projekt „MALSTROM, Bilder und<br />

Figuren 1982-1986“ machte Mitte der 1980er Jahre die<br />

aus der DDR emigrierten Künstler Cornelia Schleime,<br />

Helge Leiberg, Reinhard Stangl, Ralf Kerbach und<br />

Hans Scheib schlagartig im Westen bekannt. Die<br />

Ausstellung wurde vom 13. Juni bis 27. Juni 1986 im<br />

Haus am Waldsee, West-Berlin sowie vom 11. Januar<br />

bis 8. Februar 1987 im Mannheimer Kunstverein<br />

gezeigt und verdeutlichte, dass es parallel zum<br />

neoexpressionistischen Aufbruch der westdeutschen<br />

„Jungen Wilden“ auch in der DDR Strömungen mit<br />

starkem Ich- Bezug und einer widerspenstigen Attitüde<br />

gegeben hat, was nicht verwunderlich ist, da der<br />

deutsche Expressionismus eine gesamtdeutsche<br />

Kategorie ist, die bis heute ihr Wirkpotential entfaltet.<br />

Zwischen den Künstlern existieren langjährige<br />

Verbindungen, die vielfach fruchtbare Kooperationen<br />

angestoßen haben, ohne, dass jemals jemand aus dem<br />

inneren Kreis selbst behauptet hätte, Teil einer Gruppe<br />

zu sein. Zwischen der Malstrom-Ausstellung von<br />

1986/87 und heute liegen gut 30 Jahre. Künstler, Kunst<br />

und Kunstdiskurs haben sich verändert. Die aktuelle<br />

MALSTROM²-Ausstellung stellt die Künstler mit bisher<br />

nicht oder selten gezeigten Frühwerken ihren aktuellen<br />

Werken gegenüber. [Museum Junge Kunst<br />

Frankfurt/Oder. Dauer bis 9. Juli <strong>2017</strong> - Foto: © Michael<br />

Schultz Gallery Berlin]


KUNST.INVESTOR News<br />

NAZANIN POUYANDEH, SOULÈVEMENT DES AMES NOIRES, 2016<br />

ÖL AUF LEINWAND, 190 X 295 CM<br />

Uprising of dark Souls - Nazanin Pouyandeh<br />

Mystik, Erotik, Natur, Fantasie, Realität, Zerstörung<br />

sowie Schönheit und Ästhetik prägen das Gesamtbild<br />

der Ausstellung Uprising of the Dark Souls. Die in<br />

Teheran geborene Künstlerin Nazanin Pouyandeh<br />

schöpft einen Großteil ihrer Inspiration aus<br />

autobiografischen Ereignissen. Aufgewachsen inmitten<br />

von Krieg und Zerstörung verliert sie mit 18 Jahren<br />

ihren Vater, der wegen Kritik am Regime ermordet wird.<br />

Anschließend verlässt die junge Frau ihr Heimatland,<br />

um an der École des Beaux Arts in Paris zu studieren.<br />

2012 gab es bereits eine Ausstellung mit der Künstlerin<br />

in unserer Galerie. Seitdem hat ihr Werk eine sichtbare<br />

Weiterentwicklung durchgemacht. Die Spannung ihrer<br />

Gemälde besteht im Aufeinandertreffen diverser<br />

Kontraste. Erotik, Verführung und Weiblichkeit treffen<br />

auf Krieg und Brutalität - Realismus trifft auf Fantasie.<br />

Für den Betrachter ist es schier unmöglich, dem<br />

Geschehen zu entkommen und sich davon zu lösen. Er<br />

wird automatisch zum Zeugen einer Szene die seine<br />

Fantasie beflügelt und ihn sich seine ganz eigene<br />

Geschichte weiterdenken lässt. Geprägt sind die<br />

Arbeiten durch eine figurative Malerei, die besonders<br />

durch ihre Plastizität und Ästhetik besticht. Die<br />

dreidimensionalen Figuren befinden sich in einer<br />

Fantasiewelt inmitten von Natur und/oder Zerstörung.<br />

Inspiriert von historischen Darstellungen schafft es die<br />

Künstlerin sowohl diese Stilelemente, als auch die der<br />

zeitgenössischen Kunst zu vereinen. [Galerie Schultz<br />

Berlin, Dauer bis 24. Juni <strong>2017</strong> - Foto: Galerie Schultz]


KUNST.INVESTOR News<br />

Eisbechermüll monumental I, 1976, 150 x 185 cm, Acryl auf Papier auf Leinwand<br />

Jorg Hartig<br />

Eine Retrospektive<br />

„In der Malerei gibt es nichts, was es nicht auch in der<br />

Natur gibt“, lautet einer der Leitsätze Jorg Hartigs<br />

(*1932 Smržovka/Morchenstern, CZ), der Zeit seines<br />

Lebens die größte künstlerische Inspiration aus seiner<br />

unmittelbaren Umwelt schöpfte – aus dem Alltag, aus<br />

Phänomenen der Zivilisation und der Kultur. Dabei hat<br />

die Farbe für Hartig eine große Bedeutung. Mitte der<br />

1960er Jahre sieht er für sich die Möglichkeiten der<br />

Ölmalerei ausgeschöpft, experimentiert mit Dispersion<br />

und entdeckt 1966 (als einer der ersten in Österreich)<br />

das Material Acryl. Durch die neue Technik erhöht sich<br />

die Geschwindigkeit, beim Malen und bei der Thematik:<br />

Überschneidungen, Überlappungen werden möglich –<br />

das Tempo der Straße und ihrer Benutzer, Zerstörung,<br />

leere, zerdrückte Eisbecher, bei einem<br />

Amerikaaufenthalt ist er vom „American Football“<br />

fasziniert. Die Schnelligkeit, der Kampf finden Eingang<br />

in seine meist großformatigen Gemälde. Hartig selbst<br />

bezeichnet seine Arbeiten als REALPOP, da sie stets<br />

an die Realität gebunden sind. Selbst Bilder, die auf<br />

den ersten Blick nichts mit der realen Welt zu tun<br />

haben, finden ihren Ursprung in dieser. Das MUSA<br />

zeigt Jorg Hartigs bedeutendes umfangreiches Œuvre<br />

erstmals in einer konzentrierten, Werke aus sechs<br />

Jahrzehnten umfassenden musealen Retrospektive,<br />

wobei es während der Ausstellungsdauer einen<br />

teilweisen Wechsel der gezeigten Arbeiten geben wird.<br />

[MUSA, 9. Mai-19. August <strong>2017</strong> – Foto: © MUSA]


KUNST.INVESTOR News<br />

Art Brut live (acoustic set)<br />

Sonntag 11. Juni <strong>2017</strong><br />

in der Galerie Gugging<br />

Foto: Eddie Argos, ©Tom Barnes<br />

Der zweite Termin der außergewöhnlichen und exklusiven Konzertserie im Jahr <strong>2017</strong>.<br />

Die „galerie gugging special edition #2“ mit der legendären britischen Rockband Art Brut<br />

Nachdem die erfolgreiche Band Art Brut rund um<br />

Sänger & Mastermind Eddie Argos 13 Jahre die großen<br />

Festival- und Konzertbühnen der Welt bespielt hat, gibt<br />

sie jetzt ihr längst überfälliges Galeriekonzert-Debüt mit<br />

einer einmaligen Acoustic Performance. Eine Premiere!<br />

Mit dabei im Gepäck haben Eddie Argos und Ian<br />

Catskilkin erste Hörproben aus dem neuen Album und<br />

alle großen Art Brut-Hits. Die Ticketanzahl pro Konzert<br />

ist limitiert – jeder Besucher erhält vor Ort zusätzlich<br />

eine limitierte, nummerierte Eintrittskarte – gestaltet von<br />

einem Gugginger Künstler.<br />

Tickets unter: www.oeticket.com


KUNST.INVESTOR News<br />

33⅓ – Cover Art<br />

33⅓ – Cover Art, Foto: Juan Maiquez<br />

Derzeit erfährt die Schallplatte trotz des digital bestimmten Zeitalters eine Renaissance. Früher war sie der<br />

dominierende analoge Tonträger, der die verschiedensten musikalischen Genres in die Haushalte von<br />

Musikliebhabern brachte. Das Plattencover hatte dabei einen entscheidenden Anteil daran, dass die LP geradezu der<br />

Inbegriff des populären Musikmediums im 20. Jahrhundert wurde. Musik traf auf Fotografie, Grafik-Design und<br />

bildende Kunst, wodurch viele fruchtbare spartenübergreif-ende Verbindungen zwischen KünstlerInnen<br />

entstanden. So arbeitete zum Beispiel Robert Frank mit den Rolling Stones, die ihrerseits wiederum mit Andy Warhol<br />

kooperierten, Patti Smith wurde von ihrem Freund Robert Mapplethorpe gleich für mehrere Alben fotografiert, Debbie<br />

Harry inspirierte den Schweizer Maler HR Giger zur Gestaltung eines Plattencovers und immer wieder gab es<br />

MusikerInnen, die Cover auch selbst entworfen haben. Die Schau „33⅓ – Cover Art“ im Kunstraum Nestroyhof blickt<br />

mit über 250 ausgewählten Exponaten zurück auf die Geschichte der Plattenhülle. Dabei werden Cover von so<br />

unterschiedlichen MusikerInnen wie Sonny Rollins, Janis Joplin, Bob Dylan, Grace Jones oder André Heller<br />

vorgestellt, FotografInnen wie Lee Friedlander und Annie Leibovitz, aber auch Designergruppen wie Hipgnosis oder<br />

bildende KünstlerInnen wie Roger Dean und Bridget Riley. Ein weiteres Augenmerk gilt den legendären Plattenfirmen<br />

Blue Note und ECM, die auf ein einheitliches künstlerisch gestaltetes Erscheinungsbild ihrer Albumhüllen Wert<br />

legten. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit visualisieren kongenial die Musik und verdeutlichen oft den Zeitgeist.<br />

Viele der in der Ausstellung präsentierten Plattencover gelten heute als Kunst- und Kultobjekte. Die Plattencover<br />

werden als Leihgaben zur Verfügung gestellt von MusikliebhaberInnen, Plattensammlern, Musikjournalisten,<br />

Plattenläden, dem Jazzinstitut Darmstadt, dem Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik Bremen sowie Musikern und<br />

KünstlerInnen. [Kunstraum Nestroyhof, Ausstellungsdauer 22. Juni bis 7. Oktober <strong>2017</strong> - Foto: © Kunstraum<br />

Nestroyhof]


KUNST.INVESTOR News<br />

Wiener Mode (1924) © Eduard Thöny / Dagmar von Kessel (München) 28. Jahrgang, Nummer 49, mit dem Titelblatt "Wiener Mode“ 1924 ©<br />

Eduard Thöny im Simplicissimus<br />

Die charakteristischen Stereotypen der wilhelminischen<br />

Kaiserzeit wurden von Eduard Thöny im Simplicissimus<br />

als Karikaturen auf über 3.000 Blättern in der Zeit von<br />

1896, dem Gründungsjahr des ersten politischdeutschen<br />

Satireblattes, bis 1944 dargestellt. Das Blatt<br />

widmete sich den sozialpolitischen Themen vor,<br />

während und nach den beiden Weltkriegen. Ein Großteil<br />

dieser Grafiken ist verloren gegangen, dennoch<br />

konnte zum 150. Geburtstag des Karikaturisten, aus<br />

den zwei wichtigsten Privatbeständen, der Enkelin<br />

Dagmar von Kessel in München sowie der Sammlung<br />

Michael Seeber in Sterzing, eine Ausstellung in Thönys<br />

Heimat Brixen zusammengestellt werden. In<br />

reduziertem Umfang wird diese Ausstellung von 14. Mai<br />

bis 10. September <strong>2017</strong> im IRONIMUS Kabinett des<br />

Karikaturmuseum Krems zu sehen sein. Die Kuratoren<br />

Gustav Peichl und Hans Haider zeichnen für die<br />

Gestaltung der Werkschau verantwortlich. (Foto: ©<br />

Karikaturmuseum Krems)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

118. Kinsky-Kunstauktion<br />

Klassische Moderne – Jugendstil – Zeitgenössische Kunst - 20. bis 22. Juni <strong>2017</strong><br />

In der großen Juni-Auktion werden Sammler mit Meisterwerken des 20. Jahrhunderts verwöhnt. Ölgemälde und<br />

Zeichnungen von Egon Schiele, Gustav Klimt, Kolo Moser, Albin Egger-Lienz, Carl Moll, Rudolf Wacker oder Herbert<br />

Boeckl führen den Reigen der frühen Moderne an; bei den Zeitgenossen stehen Namen wie Max Weiler, Alfred<br />

Hrdlicka, Hans Staudacher, Oswald Oberhuber oder Hans Bischoffshausen für die „Kunstmarke Österreich“. Im<br />

Jugendstil regiert wie immer Josef Hoffmann mit einem Angebot, das für Liebhaber dieser einzigartigen Epoche des<br />

edlen Kunsthandwerks viel zu bieten hat.<br />

Klassische Moderne: Von Schiele bis Boeckl- Es ist<br />

schon eine kleine Sensation, wenn gleich mehrere und<br />

„marktfrische“ Werke von Egon Schiele zum Angebot<br />

kommen. Im Mittelpunkt steht ein „Grüner Zaun“, den<br />

Schiele 1907 im Stiftshof von Klosterneuburg zum<br />

Motiv gewählt hatte und im folgenden Jahr erfolgreich<br />

in seiner ersten Ausstellung im selben Stift präsentiert<br />

hatte. Lange Zeit befand es sich in der Sammlung des<br />

Malers und frühen Förderers von Schiele, Max Kahrer.<br />

Alle Merkmale sind in diesem kleinen spontan<br />

aufgenommenen Gemälde sichtbar: ein kräftiger,<br />

dynamischer Farbauftrag wie eine feine nervöse<br />

Zeichnung, tief in die Ölschicht mit dem Pinselstiel<br />

eingetragen. Die unverwechselbare Handschrift seiner<br />

Linienführung bestimmt auch die beiden Zeichnungen<br />

von 1917, eine mit einer Ansicht aus Krumau, die<br />

andere ein weiblicher Akt. Beide befanden sich einst im<br />

Besitz des Schriftstellers Otto Stoessl, einem<br />

Weggefährten von Karl Kraus. Die Kraft der frühen<br />

Moderne kommt auch in einem weiteren bedeutenden<br />

Gemälde zum Ausdruck, das Kolo Moser zwischen<br />

1911 und 1914 vollendete: Die „Schwertlilien“,<br />

möglicherweise aus dem Garten seiner Villa auf der<br />

Hohen Warte, bestechen durch die Wirkung des tiefen<br />

Blaus in Kombination mit changierendem Grün. Der<br />

versierte Graphiker und Mitgründer der Wiener<br />

Werkstätte kannte die Kunst der Abstrahierung, um das<br />

Wesentliche eines Motivs, seine Schönheit und<br />

Bedeutung hervorzuholen. Über Jahrzehnte befand<br />

sich das Bild in einer Privatsammlung und war 1969<br />

das letzte Mal in einer Ausstellung in Graz zu sehen<br />

gewesen. Rudolf Wacker wiederum scheute sich<br />

nicht, das Verwelken der Blumen zum Thema und 1938<br />

zum Symbol für das politische Drama dieser Jahre zu<br />

nehmen. Jede Blume in der alten Keramikvase ist von<br />

frappierender Präsenz, voll Magie eines mehrdeutigen<br />

Realismus. Ein Stillleben von Herbert Boeckl setzt<br />

einen markanten Abschluss für das vielseitige Angebot<br />

der frühen Moderne. Mit formreduzierten und isolierten<br />

Objekten, die in geometrische Farbfelder eingebettet<br />

sind, spielte Boeckl mit der feinen Grenze zwischen<br />

Gegenstand und Abstraktion.<br />

Jugendstil: Im Zentrum Josef Hoffmann- Wiener<br />

Werkstätte und Josef Hoffmann sind quasi zum<br />

Synonym für exquisites Kunsthandwerk und zeitlos<br />

edles Design geworden. Als Marktführer für den Wiener<br />

Jugendstil bietet das Kinsky auch dieses Mal wieder<br />

eine besondere Auswahl aus dem Schaffen dieses<br />

genialen Designers: von der Brosche über ein<br />

Zimmerthermometer, einer Tischlampe bis hin zu einem<br />

herrlichen Teeservice aus Silber und Ebenholz. Den<br />

Beginn einer neuen Kunstepoche leitete in Österreich<br />

der Architekt Otto Wagner ein, der als einer der ersten<br />

Designer Entwürfe auch für Inneneinrichtungen<br />

zeichnete. In der Auktion kann eines der von ihm<br />

entworfenen Sessel aus der legendären Postsparkasse<br />

in Wien erworben werden.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Egon Schiele (Tulln 1890 – 1918 Wien), Grüner Zaun (Schmiedehof, Klosterneuburg), 1907<br />

Öl auf Karton; 24,8 × 17,5 cm EUR 150.000-300.00


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Josef Hoffmann, Teeservice, Wiener Werkstätte, 1928<br />

Silber, Ebenholz, EUR 50.000-100.0000<br />

Zeitgenössische Kunst: Alles ist möglich- Ein<br />

überragendes Meisterwerk des österreichischen Malers<br />

Max Weiler, das sich seit Jahrzehnten in Privatbesitz<br />

befand, stellt das zwei mal zwei Meter große Gemälde<br />

„Baum“ von 1972 dar, das nun erstmals in einer Auktion<br />

zum Verkauf angeboten werden kann. „Landschaften<br />

auf tönenden Gründen“ nannte Max Weiler die Bildserie<br />

aus den Jahren 1970 – 1973, eine sprachliche<br />

Metapher für die malerische Umsetzung der in der<br />

Natur – der äußeren wie der inneren – vorherrschenden<br />

Schwingungen, in denen das Leben sich vollzieht. In<br />

den Jahrzehnten nach 1945 mit seiner der Abstraktion<br />

verpflichteten österreichischen Avantgarde bot Max<br />

Weiler einen markanten malerischen und inhaltlichen<br />

Gegenpol, für den die Natur das große Thema seines<br />

langen Kunstschaffens war. In konsequenter<br />

Auseinandersetzung mit den Geheimnissen und<br />

Erscheinungen einer lebendigen Natur fand Max Weiler<br />

überzeugende malerische Analogien. Sein Werk nimmt<br />

in der österreichischen wie internationalen Kunst des<br />

20. Jhd. eine der wichtigsten Positionen ein. Neben<br />

dem „Baum“ vor rotem Hintergrund kommt in der<br />

Auktion noch eine Auswahl wichtiger Bilder aus den<br />

verschiedensten Schaffensperioden zum Angebot, wie<br />

der „Baum mit violettem Stamm“ aus Max Weilers<br />

bedeutendem Spätwerk. „Champs d’energie“ nannte<br />

Hans Bischoffshausen eine Serie von weißen Bildern,<br />

die er in seiner Kärntner Enklave vollendete. Energie<br />

also, die sich aus dem Nichts, dem Weiß, der reinen<br />

Fläche rekrutiert. Seine eigene Energie hatte er in den<br />

1950er Jahren in Paris aufgeladen, genauso wie Hans<br />

Staudacher. Das Experimentieren und Ausloten von<br />

neuen Materialien und Maltechniken erweiterte die<br />

Grenzen des eigenen Kunstverständnisses. Eine<br />

seltene Collage auf Holz mit dem humorvoll-ironischen<br />

Titel „7 Pinsel im Ruhestand“ ergänzt jede Staudacher<br />

Sammlung um diesen wichtigen Aspekt der ersten<br />

Avantgarde nach dem Krieg. Bruno Gironcoli ist neben<br />

großformatigen Mischtechniken mit der Skulptur<br />

„Hutnadel II“ aus den frühen 1990er Jahren vertreten.<br />

Diese zeigt eine für Gironcoli typische Kombination aus<br />

ornamentalen, biomorphen und mechanischen<br />

Elementen, gegossen in Aluminium, und wird in einer<br />

eigens dafür gebauten Vitrinen präsentiert.<br />

Surrealismus, Informel und Proportionsstudien führten<br />

Arnulf Rainer zu seinen formatfüllenden,<br />

monochromen, kontemplativen Übermalungen der<br />

1950er Jahre, die er ab 1960 veränderte und einen<br />

sichtbaren Dialog mit der darunterliegenden Geste<br />

aufnahm. Der „Regentropf-Kopf“ von 1965 bietet dafür<br />

ein überzeugendes Beispiel.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Koloman Moser, Schwertlilien, 1911/14, Öl auf Leinwand; 75 × 75 cm, EUR 250.000-500.000<br />

Herbert Boeckl,, Stillleben I, 1957, Öl auf Leinwand; 81,5 × 100 cm, EUR 70.000-140.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Max Weilers Meisterwerk<br />

Baum 1972<br />

Max Weiler, Baum, 1972, Eitempera auf Leinwand; 200 × 205 cm, EUR 350.000-700.000<br />

Das Gemälde „Baum“ von 1972 ist nicht nur eines der<br />

größten sondern auch eindrucksvollsten Bilder im Werk<br />

des bedeutenden österreichischen Malers Max Weiler.<br />

Es entstand innerhalb der Bilderserie „Landschaften auf<br />

tönenden Gründen“, die zwischen 1969-1973<br />

entstanden. In diesem Zyklus beschäftigte er sich<br />

erstmals intensiv mit dem „Tönen“ der Farben, ihrem<br />

energetischen wie emotionalem Potential. Der „Baum“<br />

ist jenes Gemälde, in dem er dieses Wollen in seiner<br />

reinsten Form umsetzte, Bildgrund und Bildmotiv in<br />

gleicher Weise zu einer so intensiven, in diesem Fall<br />

glühendroten farblichen Einheit verschmolz.<br />

In seinen Tag- und Nachtheften hielt der Künstler 1970<br />

fest: „Diese Macht der Farben, Naturstimmungen zu<br />

erzeugen, hatte ich fast vergessen „jetzt aber nützte ich<br />

sie neu aus. Ich musste zuerst aus praktischen<br />

Gründen einige Neuerungen dazu erfinden, so etwa<br />

konnte ich auf den farbigen Gründen die Kompositionen<br />

nicht mehr mit Bleistift zeichnen, weil man sie einfach<br />

nicht sah. Ich nahm daher weiße oder eine andere helle<br />

Farbe … Diese weiße Zeichnung auf dem dunklen<br />

Grund ergibt ein weißes Netzwerk, das das Bild ins<br />

Immaterielle führt. Es hebt alles Plastische auf. Es<br />

macht das Bild unnaturalistisch und etwas schwer<br />

begreiflich, während es durch den gefühlsbetonten<br />

Grund, ich nannte ihn auch den „tönenden“ Grund,<br />

ansprechender wurde …“.<br />

Natur war für Max Weiler eine zugleich abgründige wie<br />

spirituelle Kraft, der es galt, malend eine Sprache zu<br />

geben. Sein Welt- und Kunstverständnis war ein<br />

kosmologisches. So wie die Natur überbot sich Weiler<br />

durch eine permanente Metamorphose der Farben und<br />

Formen gleichsam selbst. Um ihre Pracht, ihren Prunk<br />

und ihre Fülle darzustellen bediente er sich vornehmlich<br />

der Motive Blüte, Blume und Baum.<br />

Der rot glühende “Baum“ von 1972 wächst durch die<br />

Mittel der Kunst zu einem monumentalen und<br />

universellen Zeichen. (Edelbert Köb, zitiert aus seinem<br />

Katalogtext, Auktionshaus im Kinsky)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Arnulf Rainer (Baden 1929 geb.), Regentropf-Kopf (Gespenstl), 1965,<br />

Mischtechnik auf Karton auf Holzplatte; 101 × 66,4 cm, EUR 35.000-70.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Hans Staudacher, „7 Pinsel im Ruhestand“, 1960,<br />

Mischtechnik auf Holz; 121 × 84 cm, EUR 16.000-32.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘<br />

Hans Bischoffshausen, (Kärnten 1927 – 1987 Villach), Champ d’Energie, 1961<br />

Spachtelmasse auf Kunstharzplatte; 109 × 120 cm; EUR 50.000-100.000<br />

Spezialauktion: Bücher & Autographen- Ein<br />

seltenes Auktionsangebot bietet das Kinsky mit einer<br />

Sammlung von Büchern und Autographen. Den Kern<br />

des Angebotes bildet die Bibliothek von Schloss<br />

Pfannberg des Grafen Goess-Saurau und seiner Frau<br />

Marie geb. Mayr- Melnhof. Diese typische über<br />

Jahrhunderte gewachsene Adelsbibliothek bietet<br />

bibliophile „Schmankerln“ aus de m 16. bis 18. Jhd. mit<br />

Einblicken in die damalige Welt des Wissens über<br />

Natur, Kunst und Politik. Eine Zimelie der besonderen<br />

Art wird mit dem Gebetsbuch von Andreas Hofer<br />

offeriert, eines der wenigen, das sich nachweislich im<br />

Besitz des Tiroler Freiheitskämpfers befunden hat.<br />

20. Juni <strong>2017</strong> Klassische Moderne und Jugendstil, 21.<br />

Juni <strong>2017</strong>: Zeitgenössische Kunst, 22. Juni <strong>2017</strong>:<br />

Sonderauktion: Bücher & Autographen. Schloss<br />

Pfannberg. Nachlass Carl-Anton Goess-Saurau und<br />

Marie, geb. Mayr-Melnhof, und Werke aus anderem<br />

Besitz.<br />

(Foto: Auktionshaus ‚im Kinsky‘)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

"Cherry Blossom Light", Entwurf Johanna Grawunder, Schätzwert EUR 36.000 ,- bis 45.000 ,-


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Highlights der Designgeschichte<br />

Erstmals Auktion "Design First" im Dorotheum am 20. Juni <strong>2017</strong><br />

Radikaldesign der 1960er Jahre, Wiener Moderne,<br />

Zeitgenössisches Design – und Zaha Hadid. Auf diesen<br />

Grundfesten stützt sich die erste, von Expertin Gerti<br />

Draxler kuratierte Design-Auktion der neuen Art im<br />

Dorotheum. „Design First“, so der Titel der für 20. Juni<br />

<strong>2017</strong> anberaumten Premiere, setzt Scheinwerfer auf<br />

hervorragende Stücke der Design-Geschichte (Am<br />

selben Tag, 14 Uhr, findet die klassische Design-<br />

Auktion, Schwerpunkt Skandinavien und Österreich,<br />

statt). Auch mit dem Kunstkonnex darf geflirtet werden,<br />

so etwa bei den Sitz-Objekten, Paravents und Betten<br />

des österreichischen Gesamtkunstwerkers Heimo<br />

Zobernig, einer Lampe von Alberto Giacometti oder<br />

einem Regal von Dadamaino.<br />

Superoberflächen: Nichts weniger als die „Parabel für<br />

ein häusliches Anti-Design“ („parabola per un<br />

antidesign domestico“) schmetterte das dem Geist der<br />

antibürgerlichen, emanzipatorisch-euphorischen Sixties<br />

verpflichtete, heute ästhetisch superaktuelle Superstudio<br />

entgegen. Die fünfköpfige Architekten/<br />

Gestaltergruppe aus Florenz beschäftigte sich mit<br />

neuen Formen des Zusammenlebens und steuerte für<br />

die März/April-Ausgabe 1972 der Zeitschrift „rassegna“<br />

ein Cover bei. Der Entwurf dazu, eine Collage aus<br />

1971, in der sich eine gut behaarte Menschengruppe<br />

zwischen Natur und Technologie platziert, ist ein<br />

Netzwerk aus Blumen, Rastern und Kabeln (€ 60.000 –<br />

80.000). Radikaldesign pur demonstriert Danilo<br />

Silvestrin mit seinem quasi weltraumtauglichen Sitz in<br />

der durchsichtigen Polyester-Hartschale, der, im Kreis<br />

zusammengefügt, ein rundes, unendliches Sofa<br />

generiert. „Apollo 12 für den Hausgebrauch“, schrieb<br />

"Der Stern" 1969. Inhaltlich gibt es Parallelen zu<br />

Künstlern der ZERO-Bewegung. Silvestrin, als Interior<br />

Designer in Deutschland tätig, war mit Uecker, Mack<br />

und Luther befreundet und verwendete deren Bild-<br />

Objekte für seine Einrichtungen. Ein seltenes Sitz-<br />

Objekt für zwei steht im Dorotheum zur Disposition (€<br />

36.000 – 45.000).<br />

Design-Pioniere: Kolo Mosers 130 mal 110 cm großer<br />

Entwurf für das Altarfries der von Otto Wagner<br />

geplanten Kirche am Steinhof, fand einst nicht die<br />

Gunst der Auftraggeber - vermutlich wegen Mosers<br />

Übertritt zum Protestantismus. Die Gunst der<br />

Sammlerherzen ist ihm allerdings sicher (€ 150.000 –<br />

200.000). Weiters unter den Klassikern der Wiener<br />

Moderne: Einige Sessel von Adolf Loos oder auch<br />

sechs Sessel von Otto Prutscher, entworfen und<br />

ausgestellt bei der Kölner Werkbundschau 1914 (€<br />

270.000 – 420.000). Zeitlos schön und im<br />

Originalzustand zeigt sich Josef Hoffmanns<br />

schnörkelloses Ensemble aus Bett und Nachtkästchen,<br />

Waschtisch und Tisch, 1906 für Hermann Wittgenstein<br />

entworfen (€ 60.000 – 90.000).<br />

Architektur – en miniature: Spannende neue<br />

Materialien, futuristische Optik, organische Formen und<br />

ein gewisser Grad an Verspieltheit, manche sagen<br />

auch „dynamische Eleganz“, kennzeichnen die in der<br />

Auktion vertretenen zeitgenössischen Objekte. Philip<br />

Michael Wolfsons Spiegel mit integriertem, aus der<br />

Spiegelform auslaufenden Etagere steht etwa dafür (€<br />

10.000 – 15.000). Ein wenig spürt man dabei den Geist<br />

Zaha Hadids, bei der Wolfson lange arbeitete. Von der<br />

Architektin selbst steht ein Woosh-Sofa, Schaffellbesetzte<br />

„Moon Soon“-Stühle aus dem gleichnamigen<br />

japanischen Restaurant oder ein seltenes „Project in<br />

Red“-Sofa von 1988 (€ 65.000 – 90.000) zur<br />

Disposition. Oder eine silberne Tee-/Kaffeegarnitur, als<br />

Set zusammengestellt Architektur en miniature (€<br />

50.000 – 80.000). Mit Entwürfen des von Hongkong aus<br />

agierenden Briten Michael Young oder Stahlmöbeln<br />

des u. a. von Star-Architekten Peter Marino entdeckten<br />

Duos Barberini & Gunnell enthält die Auktion Werke<br />

einiger der spannendsten Designer ihrer Generation.<br />

Südafrika: Von Architektur ausgehend, etwa einer Kirche,<br />

ist das Multifunktionsmöbel von Adriaan Hugo und<br />

Katy Taplin, einem „Dokter and Misses“ genannten<br />

Designerpaar aus Südafrika. Assoziationen an einen<br />

Reiter auf der Bank soll das raffinierte, mit versteckten<br />

Laden ausgestattete Möbel namens „Kassena<br />

Horseman“, Nr. 1 aus einer limitierten Edition von 8,<br />

ebenfalls wecken. Die handbemalten geometrischen<br />

Zickzack-Muster auf dem Möbel sind der Ästhetik des<br />

im Grenzland von Ghana und Burkina Faso<br />

beheimateten Volkes der Kassena nachempfunden, die<br />

bekannt sind für ihre schwarz-weißen Wandmalereien<br />

aus gefärbtem Lehmschlamm und Kalk. KATALOG<br />

(Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

"Kassena Horseman"-Schrankobjekt, Entwurf Doktoer and Misses (Adriaan Hugo & Katy Taplin), 2015, Südafrika, Buche, handgemalte<br />

schwarze Ornamentik, Nummer 1 der limitierten Edition von 8 Exemplaren. Das geometrische Rauten- und Zickzack-Muster ist inspiriert von<br />

der Kunst der Kassena, die im Grenzgebiet zwischen Ghan und Burkina Faso leben. Schätzwert € 20.000 - 30.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

"Una parabola per un antidesign domestico", Superstudio (Piero Frassinelli, Alessandro Magris, Roberto Magris, Adolof Natalini,<br />

Alessandro Poli, Cristiano Toraldo di Francia), 1971, Collage aus Foto- und Magazinausschnitten, alte Montierung auf<br />

Papier zusammen mit dem Foto des Cover-Entwurfs von "Rassegna", bezeichnet mit Tusche DA "LIFE: SUPERSURFACE" (VITA)<br />

SUPERSTUDIO 1971" Schätzwert € 60.000 - 80.000<br />

Weinranken, Entwurf für den Altarfries der Kirche am Steinhof in Wien, Kolo Moser, 1905/06, Tempera,<br />

Aquarell und Goldfarbe auf dünnem Karton, 113 x 130 cm, Schätzwert € 150.000 - 200.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Lampadaire a l'Etoile, Alberto Giacometti, Schätzwert EUR 80.000 ,- bis 120.000 ,-


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Hängelampe, Heimo Zobernig, Schätzwert EUR 20.000,- bis 40.000,-


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Vier Stühle ("Teppich-Sessel"), Entwurf Heimo Zobernig & Franz West, Schätzwert EUR 34.000 ,- bis 45.000 ,-<br />

Tee- und Kaffee-Service, Entwurf Zaha Hadid, Schätzwert EUR 50.000 ,- bis 80.000 ,-


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

"Gesture"-Couchtisch, Entwurf Dylan Lewis, Schätzwert EUR 40.000 ,- bis 60.000 ,-<br />

"Dynamic Shielding"-Regal/Raumteiler, Dadamaino in Zusammenarbeit mit Paola Lanzani, Schätzwert EUR 20.000 ,- bis 30.000 ,-


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Entwurf für ein Glasfenster, Schätzwert EUR 18.000,- bis 25.000,-


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

"Jaune IX"-Teppich, nach einem Entwurf von Fernand Leger, Schätzwert EUR 6.000 ,- bis 9.000 ,-


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Issey Miyake, Pleats Please Mantel, Rufpreis € 300


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Vintage ist König<br />

Issey Miyake, Chanel, Louis Vuitton, Hermès …<br />

Online-Auktion „Mode und Accessoires“ bis 14. Juni <strong>2017</strong><br />

Wenn heute High-End-Laufstegmode nach kurzer Zeit<br />

nachgeschneidert die Straßen flutet, ist man mit<br />

Vintage paradoxer Weise seiner Zeit wieder eher<br />

voraus. Einen wahren Boom dabei erleben Mode und<br />

Accessoires der großen Namen von Luxusmarken. Bis<br />

zum 14. Juni <strong>2017</strong> bietet die Online-Auktion des<br />

Dorotheum eine wunderbare Gelegenheit, die eigene<br />

Garderobe mit Sammlerstücken aufzupeppen. Chanel<br />

sowie Issey Miyake stehen dabei im Mittelpunkt. Ab<br />

220 Euro Rufpreis sind die in Bezug auf Verarbeitung<br />

und Technik hochinnovativen, eine ungewöhnliche<br />

Verbindung von Tradition und modernem Design<br />

darstellenden Kleidungsstücke des japanischen<br />

Meisters zu ersteigern. Die Marken Issey Miyake und<br />

IM Pleats Please zeigen sich in dieser großen<br />

Sammlung als Mäntel, Tücher und vor allem als Kleider<br />

in Unifarben, aber auch voller Flaggen (€ 280) oder<br />

Bilder der Mondlandung („Moonlanding“, € 400). Den<br />

klassischen, mit höchster Qualität und raffinierten<br />

Details gespickten Look von Chanel verkörpern hier vor<br />

allem Blazer aus den 1990er Jahren, ebenfalls Taschen<br />

aller Art, darunter ein Rucksack (€ 900) oder die<br />

charmante „Chocolate Bar Frame Bag“ (€ 400). Ein Teil<br />

der Auktion ist Tüchern von Chanel und Hermès<br />

gewidmet, Von Hermès gibt es auch Exemplare der<br />

weltweit wohl gesuchtesten Handtaschen zu ersteigern<br />

- eine blaue Kelly Bag 32 aus 1974 (€ 2.400) und die<br />

Birkin Bag 40, 2004, aus orangefarbenem Leder<br />

(€6.000).<br />

LV eckig und rund: Frühe Louis-Vuitton-Koffer sind ein<br />

Begriff, sie finden sich in der Auktion ebenso wie ein<br />

eher kurioseres Stück der Traditionsfirma: Ein limitierter,<br />

mit dem typischen LV-Monogramm versehener<br />

Fußball anlässlich der Fußball Weltmeisterschaft 1998<br />

(€ 1.200).<br />

Filmreifer Schmuck: Unter den zahlreichen<br />

Modeschmuckstücken namhafter Designer und Labels<br />

findet sich auch eine jeweils mit 400 Euro und auf den<br />

Namen „Camellia“ gerufene Brosche und Armspange<br />

von Coro Craft (Cohn und Rosenberger). Die Silber<br />

vergoldeten und mit Imitationssteinen versehenen, von<br />

Gene Verecchio 1939 entworfenen Musterbeispiele<br />

hochwertiger Costume Jewellery zierten Carmen<br />

Miranda, Hauptdarstellerin des Streifens „A date with<br />

Judy“ (1948). Deshalb werden diese begehrten<br />

Sammlerstücke auch immer mit der südamerikanischen<br />

Sängerin und Schauspielerin in Verbindung gebracht.<br />

(Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Issey Miyake - Pleats Please "Flaggen"-Dress, Rufpreis € 280


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Chanel Schultertasche, um 1994/96, in Rauten gesteppter Bouclé in Fuchsia, Rufpreis € 1.200


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Louis Vuitton Limited Editon Monogram Cherry Blossom Sac Retro Bag Monogram Canvas mit Kirschblüten, Rufpreis € 550


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Hermès Birkin Bag 40, 2006, oranges Epsom-Leder, Rufpreis € 6.000<br />

Armreif "Camellia", Entwurf Gene Verecchio 1939, Patented by Adolph Katz,<br />

Ausführung Coro Craft (Cohn & Rosenberger), Silber , vergoldet, Rufpreis € 400


KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />

Yigal Ozeri, untitled (Olya), <strong>2017</strong>, courtesy Galerie Andreas Binder<br />

Ruben Bellinkx, Stasis, 2013, courtesy Geukens & De Vil


KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />

viennacontemporary <strong>2017</strong><br />

„In den letzten beiden Jahren haben wir die besten<br />

Voraussetzungen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

von viennacontemporary geschaffen. Mit der<br />

Marx Halle als Ort mit besonderem Flair und einer<br />

hochkarätigen Auswahl an Galerien werden wir auch im<br />

Jahr <strong>2017</strong> ein Programm präsentieren, das sowohl für<br />

Kunstinteressierte vor Ort als auch für internationale<br />

KunstsammlerInnen einen interessanten Mix aus<br />

etablierter Kunst bis hin zu Neuentdeckungen speziell<br />

bei junger Kunst und wichtigen künstlerischen<br />

Positionen aus Osteuropa bietet“, umreißt Christina<br />

Steinbrecher-Pfandt, künstlerische Leiterin von<br />

viennacontemporary, das diesjährige Programm<br />

Österreichs wichtigster internationaler Kunstmesse.<br />

Vom 21. bis 24. September <strong>2017</strong> werden rund 100<br />

Galerien und Institutionen aus 26 Ländern ihre<br />

KünstlerInnen und Programme in der Marx Halle<br />

präsentieren. Mit den Sonderschauen ZONE1, Solo &<br />

Sculpture, Focus: Hungary und Nordic Highlights<br />

unterstreicht viennacontemporary ihre Bedeutung nicht<br />

nur als Marktplatz, sondern als Ort der Präsentation<br />

junger und etablierter KünstlerInnen und der Information<br />

über die Entwicklung der Kunstszene in den<br />

Schwerpunktländern des Programms. Die Begleitveranstaltungen<br />

wie die Film- und Videopräsentationen<br />

im Rahmen von Cinema, die Gespräche und<br />

Diskussionen in den Talks und die Kunstvermittlung mit<br />

den Führungen zu ausgewählten Themen bieten einen<br />

lustvollen und unkomplizierten Zugang zu Kunst für alle<br />

Altersgruppen. Mit ihrem umfangreichen Programm und<br />

ihrer ausgewogenen TeilnehmerInnenliste, die sowohl<br />

die wichtigsten Galerien aus Österreich als auch junge<br />

wie etablierte Galerien aus der westlichen und östlichen<br />

Hemisphäre umfasst, gehört viennacontemporary zu<br />

den aufstrebenden Kunstmessen weltweit.<br />

„Die Stadt Wien ist nicht nur ein wichtiger Ort des<br />

Austausches und der Vermittlung von Kunst und Kultur,<br />

sondern sie ist in den vergangenen Jahren auch zu<br />

einem Zentrum für Entwicklung und Fortschritt in<br />

Mitteleuropa geworden. Mit unseren vielfältigen Kooperationen<br />

mit PartnerInnen aus Kultur, Wirtschaft und<br />

der Kreativszene wollen wir diese Tendenz stärken und<br />

in Zukunft weiter ausbauen“, betont Dmitry Yu.<br />

Aksenov, Vorsitzender von viennacontemporary, die<br />

aktive Rolle von viennacontemporary bei der<br />

Vernetzung der Kultur- und Kreativszene Wiens.<br />

Sonderpräsentationen <strong>2017</strong>: Die ZONE1 hat sich als<br />

bewährtes Format für die Präsentation junger<br />

KünstlerInnen etabliert und bietet auch dieses Jahr eine<br />

Reihe innovativer Projekte. Die Auswahl der<br />

KünstlerInnen erfolgt durch Marlies Wirth, Kuratorin am<br />

MAK – Österreichisches Museum für angewandte<br />

Kunst / Gegenwartskunst in Wien, und zeigt die<br />

gesamte Bandbreite junger zeitgenössischer<br />

Kunstproduktion: Fotografie, erweiterte Malerei und<br />

Skulptur bis zu Installation und Performance werden bei<br />

viennacontemporary in jeweils eigenen Sektionen zu<br />

sehen sein. Das Bundeskanzleramt Österreich<br />

unterstützt, so wie in den letzten Jahren, die Teilnahme<br />

junger KünstlerInnen aus Österreich in der ZONE1.<br />

Solo & Sculpture: Skulptur als diesjähriges Thema:<br />

Mit Solo & Sculpture, kuratiert von Miguel<br />

Wandschneider, setzt viennacontemporary mit der<br />

Präsentation hochwertiger Skulpturen internationaler<br />

KünstlerInnen ein neues „Solo“ Thema. Mit zehn<br />

künstlerischen Statements zeigt Miguel Wandschneider<br />

seine Auswahl der bedeutendsten und etabliertesten<br />

VertreterInnen im Feld der Skulptur. Die Einzelpräsentationen<br />

bilden einen Gegenpol zur<br />

Geschäftigkeit der Kunstmesse und geben Raum zum<br />

individuellen Erleben und zur Konzentration auf<br />

fundamentale künstlerische Aussagen.


KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />

Tato Akhalkatsishvili,Back Home, <strong>2017</strong>,courtesy ERTI Gallery<br />

Heimo Zobernig, Ohne Titel, 2016, courtesy Galerie Meyer Kainer


KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />

Focus Hungary: Rethinking the Hungarian neo-avantgarde:<br />

the rediscovery of artistic positions from the<br />

1960s and 1970s Konzipiert wird die<br />

Sonderpräsentation von den drei Budapester Galerien<br />

acb Gallery, Kisterem und Vintage Gallery. Als Kurator<br />

konnte der ungarische Kunsthistoriker und Kritiker<br />

József Mélyi gewonnen werden. Die diesjährige<br />

Sonderschau widmet sich der ungarischen Neo-<br />

Avantgarde der 1960er- und 1970er-Jahre, die bis<br />

heute kaum Anerkennung gefunden hat. Ausgehend<br />

von der Entwicklung der inoffiziellen Kunstszene der<br />

Neo-Avantgarde in Ungarn der frühen 1960er-Jahre<br />

unternimmt die Präsentation den Versuch, die<br />

unterschiedlichen Strömungen, die in dieser Zeit in<br />

Ungarn vorhanden waren, wieder bewusst zu machen.<br />

Anstatt lineare Entwicklungen aufzuzeigen, sollen die<br />

künstlerischen Wurzeln herausgearbeitet werden, die<br />

bis in die zeitgenössische Kunstproduktion wirken – mit<br />

dem Ziel, den Diskurs über die Neo-Avantgarde sowohl<br />

in Ungarn als auch in Zentral- und Osteuropa neu zu<br />

beleben. Bereits letztes Jahr haben die BesucherInnen<br />

sehr positiv auf die Sonderpräsentation Nordic<br />

Highlights reagiert. Ausgewählte Galerien aus Finnland,<br />

Dänemark und Schweden zeigen auch in diesem Jahr<br />

sowohl internationale Kunst wie spezifische junge und<br />

etablierte Positionen aus dem reichen künstlerischen<br />

Feld der nordischen Länder.<br />

Im Programm Cinema präsentiert Kurator Olaf Stüber<br />

Filme und Videos österreichischer und internationaler<br />

KünstlerInnen, die von den an viennacontemporary<br />

teilnehmenden Galerien eingereicht wurden. Die<br />

ausgewählten Filme und Videos werden in Form eines<br />

täglich wiederholten Programms mit festen Spielzeiten<br />

der einzelnen Arbeiten präsentiert. Für viennacontemporary<br />

<strong>2017</strong> hat Stüber das Thema Mein kleines<br />

Glück ausgesucht: Unter diesem Motto hat er<br />

KünstlerInnenfilme und Videoarbeiten zusammengestellt,<br />

die sich mit dem Thema Glück und der Suche<br />

nach den kleinen Glücksmomenten auseinandersetzen<br />

– oder die das Scheitern der Glückssuche zum Inhalt<br />

haben. Cinema wird mit der freundlichen Unterstützung<br />

des Bundeskanzleramts Österreich realisiert. Erstmals<br />

bei viennacontemporary: der viennacontemporary<br />

Cinema Preis in Kooperation mit dem Mumok Zum<br />

ersten Mal wird bei viennacontemporary im Rahmen<br />

des Cinema Programms und in Kooperation mit dem<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig<br />

Wien, eine der bedeutendsten Institutionen zeitgenössischer<br />

Kunst in Europa, ein Preis vergeben.<br />

Die/der GewinnerIn erhält eine Sonderpräsentation im<br />

mumok kino. Die prämierte Arbeit wird bei freiem Eintritt<br />

im mumok zu sehen sein.<br />

Mit dem Foto-Print-Labor Artproof können<br />

KünstlerInnen ihre Visionen genau so umsetzen, wie<br />

sie es selbst gerne möchten. Zur Unterstützung junger<br />

KünstlerInnen, die mit dem Medium der Fotografie<br />

arbeiten, hat Artproof bisher Produktionsstipendien in<br />

Estland (seit 2012), Finnland (seit 2014) und<br />

Deutschland (seit 2016) vergeben. 2016 konnte<br />

Artproof zum ersten Mal bei viennacontemporary Ulrike<br />

Königshofer (Galerie Reinthaler, Wien) mit einem<br />

Produktionsstipendium auszeichnen. Auch <strong>2017</strong> wird<br />

eine hochkarätige Jury bei viennacontemporary eine/n<br />

FotokünstlerIn für ein Produktionsstipendium auswählen.<br />

Das Stipendium beinhaltet die Produktion und<br />

Rahmung von Fotoarbeiten im Wert von 5.000 Euro<br />

und einer Residency von einer Woche in Tallinn,<br />

Estland, inklusive Flug und Unterkunft, sodass die/der<br />

StipendiatIn die Produktion überwachen kann. Artproof<br />

ist ein internationales Kunst-Print-Labor mit Filialen in<br />

Tallinn, Stockholm und Berlin. Das Unternehmen<br />

produziert jährlich mehr als 60 Ausstellungen für<br />

KünstlerInnen weltweit. Die GewinnerInnen des<br />

„Artproof Produktionsstipendiums für Fotografie“<br />

werden im Rahmen der Pressekonferenz von<br />

viennacontemporary am 20. September <strong>2017</strong> in der<br />

Marx Halle bekanntgegeben.<br />

(Foto: © viennacontemporary / A. Murashkin)


KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />

Tom Anholt, Family Business, 2016, courtesy Galerie Mikael Andersen


KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />

PIFO Gallery © viennacontemporary : A. Murashkin<br />

Gerhard Hofland Amsterdam - © viennacontemporary / A. Murashkin


KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />

Liliane Tomasko, all is simple, all is bright, <strong>2017</strong>, courtesy bechter kastowsky galerie<br />

Nina Rike Springer, Bildbauer geschmeidig, 2016, courtesy ba ckerstrasse4


KUNST.INVESTOR viennacontemporary<br />

Kristian Touborg, Chichu (selfportrait), <strong>2017</strong>, courtesy Galerie Mikael Andersen


KUNST.INVESTOR Art Bodensee<br />

Foto: Messe Dornbirn, Art Bodensee- © Marte.Marte<br />

17. Art Bodensee - 21. bis 23. Juli <strong>2017</strong><br />

Seit 2001 hat sich die Art Bodensee als Format für<br />

moderne und zeitgenössische Kunst etabliert und gilt<br />

als Treffpunkt für Kunstliebhaber, Sammler und<br />

Neueinsteiger. Mit 70 regionalen und internationalen<br />

Galerien ist sie so vielseitig wie nie zuvor. Im<br />

Vordergrund der Art Bodensee, der einzigen Sommer-<br />

Kunstmesse im deutschsprachigen Raum, steht auch<br />

im 17. Jahr der entspannte Kunstgenuss und die<br />

Kunstvermittlung. „Die Art Bodensee ist ein Gegenentwurf<br />

zum gewohnten Messegeschehen“, erklärt<br />

Projektleiterin Isabella Marte. „Kunst abseits des<br />

Mainstreams wird persönlich und mit Muße vermittelt.<br />

Das begeistert Besucher wie Aussteller.“ Wachsende<br />

Besucherzahlen sowie das rege Interesse der Galerien<br />

betont dies. <strong>2017</strong> kommen 70 Galerien aus Österreich,<br />

Deutschland, Liechtenstein, Schweiz, England, Italien,<br />

Frankreich und Spanien nach Vorarlberg. Die gezeigten<br />

Werke stellen eine anspruchsvolle Auswahl an<br />

neuesten künstlerischen Positionen und zukünftigen<br />

Entwicklungen dar. Die Art Bodensee sieht sich selbst<br />

als Handelsplattform und „Entdeckermesse“, zu deren<br />

Publikum Kunstliebhaber genauso gehören wie<br />

kaufkräftige Sammler. Mit Führungen, Workshops und<br />

Gesprächen, gibt es ein breites Kunstvermittlungsangebot,<br />

das einlädt Kunst in den architektonisch<br />

ansprechenden Hallen zu entdecken. Geplant wurden<br />

die Messe- und Veranstaltungshallen von den<br />

Stararchitekten Marte.Marte. Die diesjährige<br />

Sonderschau „In Search of the Unexpected“ ist eine<br />

Re-Inszenierung jener Ausstellung, die vergangenes<br />

Jahr bei der Architektur-Biennale in Venedig gezeigt<br />

wurde. Die Brüder Stefan und Bernhard Marte vereinen<br />

in ihren Entwürfen Gegensätze zu räumlichen<br />

Kompositionen. Der Kunstraum Dornbirn widmet seine<br />

Sonderschau in der Halle 11 den Künstlern Christoph<br />

Steinbrener und Rainer Dempf. Ein weiteres Highlight<br />

im diesjährigen Art Bodensee Programm ist der „Tower<br />

of Madness“ der beiden Künstler Roland Adlassnig und<br />

Paul Renner. Ein Projekt, das sowohl Installation,<br />

Skulptur als auch Event in einem ist. Hundert Personen<br />

können am 22. Juli an dem dazugehörigen Event<br />

„Spontane Vergärung“ teilnehmen.<br />

(Foto: © Messe Dornbirn)


KUNST.INVESTOR Art Bodensee<br />

Foto: Messe Dornbirn, Art Bodensee- © Udo Mittelberger<br />

Foto: Messe Dornbirn, Art Bodensee- © Udo Mittelberger


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Johann Garber, 2015, A-Mountain-and-a-Lake, indian ink, 51 x 73 cm, Courtesy galerie gugging<br />

„curated by johann garber“<br />

„Hier wohnt Johann Garber - ein großer Künstler" ist am Haus der Künstler unter dem Fenster seines ehemaligen<br />

Zimmers zu lesen. Johann Garber feiert heuer am 12. August seinen 70. Geburtstag und dies hat Galerie Gugging zum<br />

Anlass genommen, ihn zu fragen, ob er die Ausstellung, welche die Galerie ihm zu Ehren machen möchte, gerne selbst<br />

kuratieren würde, damit auch Werke gezeigt werden, die dem Künstler in Kombination mit seinen eigenen Arbeiten am<br />

besten gefallen. Er hat sofort begeistert zugesagt, da es ihm gefällt, Räume zu gestalten, und er sich für die Arbeiten<br />

seiner Künstlerkollegen interessiert.<br />

Johann Garber liebt es, wie August Walla es auch tat,<br />

seine Umgebung zu gestalten und Spuren zu<br />

hinterlassen. Rund um das Haus der Künstler findet<br />

man von ihm beispielsweise bemalte Bänke, Hölzer,<br />

Vogel- und Nisthäuschen, den von ihm gestalteten<br />

Strandkorb und den Grill. Ein von ihm gemalter Fries<br />

verbindet das ursprüngliche Haus der Künstler mit dem<br />

Zubau, und sein gelber Hirsch war das erste Werk am<br />

neu gebauten Haus. Kräftige Acrylfarben zeichnen<br />

seine Werke am Haus der Künstler und im Lichthof der<br />

galerie gugging aus und Acrylfarben verwendet er auch<br />

für seine „ready mades". Objekte, die er durch sein<br />

künstlerisches Tun in ein Kunstwerk verwandelt – so<br />

zum Beispiel den ehemaligen Heizofen im Haus der<br />

Künstler, diverse Reh- und Hirschgeweihe, Spielzeuge,<br />

Revolver, Mäusefallen, Radios, Bürsten, Stühle und<br />

vieles mehr. Johann Garbers Papierarbeiten werden<br />

hauptsächlich mit Feder und Tusche gefertigt und dies<br />

bis spät in die Nacht, da er nächtens die Ruhe hat, die<br />

er dafür braucht. Auf verschieden Formaten entstehen<br />

fabelhafte Welten, die mit viel Liebe zum Detail und<br />

großer Geduld ausgearbeitet werden. Seine<br />

Themenwahl hängt davon ab, was ihn gerade<br />

beschäftigt und interessiert, oder er nimmt eine Reise<br />

zu einer Ausstellung oder einen Urlaub zum Anlass, um<br />

zu zeichnen. Ist das Thema festgelegt und in Worten<br />

am unteren Blattrand zu Papier gebracht, entsteht ein<br />

Rahmen und danach wird das Blatt strukturiert.<br />

Größere Objekte wie z.B. Berge, Häuser, Tiere, Seen<br />

sowie Wege und Zäune zur Unterteilung werden zuerst<br />

gezeichnet und schaffen jene Räume, die er dann mit<br />

seinen unzähligen kleinen Objekten, Menschen, Autos,<br />

Sternen, Kugeln, Igeln … füllt.


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Johann Garber, 2011, Objekt Krickecl, Acryl auf Holz und Krickel, 15 x 21 x 12 cm, Courtesy galerie gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Jaroslav Diviš, 2013,untitled, indian ink, collage, 21,1 x 29,7 cm, Courtesy galerie gugging<br />

Sonne und Mond stehen in jeder seiner Zeichnungen<br />

gleich. Die Sonne scheint von rechts, der Mond von<br />

links auf das Gezeichnete und dazwischen finden sich<br />

zumeist ein bis zwei Flugobjekte. Zeichnungen, die ihm<br />

gerade besonders wichtig sind, hängt er in seinem<br />

Zimmer auf. Er ist jetzt der einzige der Gugginger<br />

Künstler, der mit seinen Werken, mit Fotos und den<br />

verschiedensten Objekten sein Zimmer gestaltet. Eine<br />

dieser Installationen ist auch im museum gugging, im<br />

Garber Salon, zu sehen. Wie sein Zimmer im Haus der<br />

Künstler ist, auch das ein „work in progress", und er<br />

kommt immer wieder, um daran zu arbeiten. curated by<br />

johann garber zeigt neben Garbers eigenen, noch nie<br />

zuvor gezeigten Papier- und Objektarbeiten seine<br />

Auswahl von Werken seiner Künstlerkollegen. Es ist<br />

eine sehr persönliche Schau, bei der die Werke seiner<br />

Künstlerfreunde aus dem Haus der Künstler<br />

überwiegen. Johann Garber hat sehr spontan und<br />

assoziativ ausgewählt. So das Radio von Günther<br />

Schützenhöfer, weil er es liebt, Radio zu hören und<br />

Radios zu bemalen, das Flugzeug von Arnold Schmidt,<br />

weil es ihn an unsere gemeinsame Reise nach Basel<br />

erinnert hat und weil ihm dessen Farben gefallen, die<br />

Flaschen von seinem Zimmerkollegen Heinrich<br />

Reisenbauer, weil er dieses Werk als ein für diesen<br />

typisches empfindet.Sein Werk „Ein Berg und ein See"<br />

ist ein Meisterwerk, für das er sehr viel Zeit<br />

aufgewendet hat. „Hl. Maria mit Kind" ist nach einem<br />

seiner vielen Besuche bei der Lourdesgrotte in Maria<br />

Gugging entstanden, von denen er gerne erzählt.Seine<br />

Arbeiten kann man in vielen privaten und öffentlichen<br />

Sammlungen finden, etwa in der Fabio und Leo Cei<br />

Sammlung (I), in der Diamond Collection, Sammlung<br />

Hannah Rieger, Sammlung Helmut Zambo (A) oder<br />

aber im Museum de Stadshof (NL), im Museum of<br />

Outsider Art, Moskau (RU) oder im American Folk Art<br />

Museum in New York (USA). Das von Johann Garber<br />

gestaltete Ohr vor dem Funkhaus in Wien in der<br />

Argentinier-strasse 30a ist längst ein Fixpunkt für<br />

kunstinteressierte Wienreisende. [Galerie Gugging,<br />

Ausstellungsdauer bis 20. September <strong>2017</strong>- Foto: ©<br />

Galerie Gugging]


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Johann Fischer, 2007, Four men, pencil, coloured pencils, 20,8 x 29,7 cm, © Art Brut KG<br />

August Walla, 1993, Walla Augustin's drawing, pencil, coloured pencils, 44 x 62,6 cm, © Art Brut KG


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Arnold Schmidt, 2013, bycicle, acrylic, crayons, coloured pencils, 42 x 59,6 cm, Courtesy galerie gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Johann Korec, 1972, Korec Johann pops in the mountains, indian ink, aquarellic, 20,9 x 28,3 cm, © Art Brut KG


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Hans Langer, Lass uns "Fang den Ball" spielen. Nein ich mag nicht, 2003, Lack auf Acryl-Gemälde, 30,2 x 24,2 cm


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging<br />

Johann garber, In-Wald-und-Flur, 2016, Tusche, 14,8 x 20,9 cm


KUNST.INVESTOR Bösendorfer


KUNST.INVESTOR Bösendorfer<br />

Bösendorfer Artist Series Klimt Goldene Adele Debut<br />

Das neue Sammlerstück aus der Bösendorfer Artist Series Klimt ist fertig und wurde auf der NAMM -<br />

National Association of Music Merchants präsentiert. Kunstgenuss auf höchstem Niveau.<br />

Gustav Klimt ( 1862 - 1918 ), einer der bedeutendsten<br />

österreichischen Maler und bekanntester Vertreter des<br />

Wiener Jugendstils, und Bösendorfer repräsentieren<br />

beide österreichische Kultur und deren künstlerische,<br />

musikalische und handwerkliche Aspekte. Das zweite<br />

Modell der Klimt-Serie widmet Bösendorfer dem Bildnis<br />

von Adele Bloch-Bauer. 1903 erhielt Gustav Klimt von<br />

Ferdinand Bloch-Bauer den Auftrag, ein Porträt seiner<br />

Frau anzufertigen. Im selben Jahr reiste Klimt nach<br />

Italien. Die in Gold geschmückten Kirchenmosaiken<br />

inspirierten ihn, diese Bildsprache in eine zeitgemäße<br />

Form zu übertragen. In den folgenden Jahren erstellte<br />

Klimt über 100 Zeichnungen und Studien für das<br />

Gemälde. Er experimentierte mit verschiedensten<br />

Techniken, bis es ihm gelang, umfangreiche Blattsilberund<br />

Blattgoldauflagen auf das Ölgemälde aufzubringen.<br />

Mit einer aufwendigen Reprographie-Technik war es<br />

möglich, die Originalvorlage dieses Gemäldes auf das<br />

Innere des Flügeldeckels zu übertragen. Teile des<br />

Gemäldes veredelten unsere Kunsthandwerker<br />

anschließend mit Blattgoldauflagen. Notenpult und<br />

Füße spiegeln diese goldene Phase mit weiteren<br />

Jugendstil-Elementen – die ebenfalls von unseren<br />

Kunsthandwerkern aufwendig blattvergoldet wurden.<br />

Das Modell Klimt ist auf 25 Flügel limitiert und erhältlich<br />

in den Größen 200 und 214. Jedes Instrument trägt<br />

eine individuell nummerierte Messingplakette. Der<br />

fulminante Ausstellungskatalog „Gustav Klimt/Josef<br />

Hoffmann, Pioniere der Moderne“ komplettiert diese<br />

Künstleredition. Dieses Buch erschien anlässlich der<br />

gleichnamigen Ausstellung im "Belvedere Museum<br />

Wien" und widmet sich der intensiven Zusammenarbeit<br />

der beiden Künstler und der modernen Bewegung um<br />

die Jahrhundertwende. Auch Josef Hoffmann, ein<br />

wichtiger Österreichischer Architekt, war eng verbunden<br />

mit der Bösendorfer Manufaktur. Er gestaltete 1909<br />

einen Bösendorfer Flügel im Wiener Jugendstil. (Foto:<br />

© Bösendorfer)


UNST.INVESTOR News<br />

Foto: © Margot Pilz - Musa<br />

MARGOT PILZ<br />

Brünn- Margot Pilz‘ künstlerischer Zugang ist<br />

multimedial und umfasst Fotografie, Video,<br />

Computeranimation, Medienskulptur, Performance,<br />

Installation und digitale Kunst. Sie lediglich als eine der<br />

Vertreterinnen feministischer Kunst zu bezeichnen,<br />

wäre zu eindimensional, denn zu vielschichtig und<br />

komplex sind die Themen, denen sie sich widmet. Vor<br />

allem als Konzept- und Medienkünstlerin leistete<br />

Margot Pilz in der jüngeren österreichischen, wie auch<br />

in der internationalen Kunstgeschichte, in inhaltlicher<br />

und technischer Hinsicht Pionierarbeit. Radikal,<br />

experimentell, aktionistisch, feministisch, konzeptuell<br />

sind Begriffe, die oftmals verwendet werden, um ihre<br />

Kunst zu charakterisieren. Das Typische für die<br />

Künstlerin ist: Ihre Arbeit weist außergewöhnlich viele<br />

autobiographische Bezüge auf. In Kooperation mit der<br />

Kulturabteilung der Stadt Wien - MUSA präsentiert die<br />

Ausstellung in der Jaroslav Král Galerie einzelne<br />

Aspekte des umfangreichen Schaffens der Künstlerin,<br />

welches erstmals 2015 in der Personale „Margot Pilz.<br />

Meilensteine | Von der performativen Fotografie zur<br />

digitalen Feldforschung“ im MUSA in Wien einem<br />

breiteren Publikum vorgestellt wurde. Die ausgebildete<br />

Mode-, Porträt- und Werbefotografin wendet sich in den<br />

1970er Jahren von der kommerziellen Fotografie ab.


KUNST.INVESTOR News<br />

Die ersten Werke, die sich den Menschen in ihrer<br />

unmittelbaren Umgebung und deren Alltag widmen,<br />

sind von einer subtilen, poetischen Sprache und<br />

malerischen Atmosphäre geprägt. Dazu verwendet die<br />

Künstlerin grobkörnigen Film, Unschärfe,<br />

Langzeitbelichtung und Teilkolorierungen. Die in<br />

manchen Arbeiten eingesetzten Textpassagen<br />

unterstreichen das narrative Moment. So entstehen die<br />

ersten fotografischen Serien. Bereits hier finden sich<br />

die gesellschaftskritischen und konzeptuellen Ansätze,<br />

die für Pilz' Arbeiten zukunftsweisend werden. Im Jahr<br />

1978 tritt die Künstlerin der 1977 in Wien gegründeten<br />

„Internationalen Aktionsgemeinschaft bildender<br />

Künstlerinnen“ (IntAkt) bei, die gegen die<br />

Diskriminierung von weiblichen Kunstschaffenden im<br />

österreichischen Kulturbetrieb ankämpft und sich durch<br />

politische und kulturelle Aktivitäten, Ausstellungen und<br />

Aktionen schnell zu einer international beachteten<br />

Plattform entwickelt. In diesem Kontext stehen Pilz'<br />

Arbeiten mit einem performativen Ansatz, ihre<br />

soziologischen Reportagen, Aktionen und Happenings,<br />

die fotografisch dokumentiert sind. Obwohl ihr Œuvre<br />

der späten 1970er und frühen 1980er Jahre eine<br />

allgemein-feministische Thematik behandelt, reflektiert<br />

das Werk der Künstlerin ihre persönlichen, ganz<br />

konkreten Erlebnisse und Empfindungen. 1978 kommt<br />

es bei einem Frauenfest zum Zusammenstoß mit der<br />

Polizei. Pilz wird festgenommen und verarbeitet die<br />

empfundenen Übergriffe kurze Zeit später in ihren<br />

ersten performativen Selbstdarstellungsserien. Die<br />

Fotos, die in der Ausstellung „Selbstauslöser -<br />

Selbstauslösung“ gezeigt werden, stellen die<br />

Initialzündung ihres künstlerischen Schaffens dar. Sie<br />

sind der Befreiungsakt gegen das ohnmächtige Gefühl<br />

des Ausgeliefertseins als Frau angesichts der<br />

(männlichen) Staatsgewalt. Die bestehenden<br />

patriarchalen Strukturen, welche die Unterdrückung der<br />

Frau generieren, werden aufgezeigt und hinterfragt.<br />

Das Private wird plötzlich politisch. Diese Arbeiten sind<br />

körperzentriert und psychisch konnotiert: Die<br />

Gefühlslagen von Verletzung und verzweifelter Wut<br />

werden zum Gegenstand der fotografischen Analyse.<br />

Bemerkenswert ist der bewusste Verzicht auf<br />

Porträthaftigkeit zugunsten einer expressiven Gestik:<br />

ins Zentrum rücken stattdessen die unterschiedlichen<br />

Gemütszustände, repräsentiert z.B. durch die<br />

Leinenjacke, die Pilz bei dem Frauenfest trug und die<br />

bei der Verhaftung durch die Polizei zerknittert wurde.<br />

Die emotionale Ebene der BetrachterInnen wird damit<br />

stark angesprochen. Margot Pilz sucht nicht nur ihre<br />

Stellung als Frau in der Gesellschaft, sondern auch die<br />

Identität in ihrer eigenen Ehe. Das Aufzeigen von<br />

Geschlechterdifferenzen, das Hinterfragen der<br />

tradierten Rollenzuweisungen als Mutter, Haus- und<br />

Ehefrau sowie ihre Stellung als Künstlerin in einer<br />

männlich dominierten Kunstszene, in der sie sich<br />

zurecht zu finden hat, prägen inhaltlich und<br />

formalästhetisch die Arbeiten der „4th Dimension“<br />

(1978-1982). Die Zeit als vierte Dimension fügt sie ihrer<br />

Analyse hinzu.


KUNST.INVESTOR News<br />

Was formal wie Zufall erscheint, ist das Ergebnis<br />

präzise kalkulierter Langzeitbelichtung, die Pilz zur<br />

Verdeutlichung ihrer Inhalte meisterhaft einsetzt. Ihren<br />

Höhepunkt erreicht die Werkphase der Selbstreflexion<br />

mit dem Projekt „Weiße Zelle“ (1983-1985): Die<br />

Künstlerin errichtet einen flexiblen Raum proportional<br />

zu ihren Körpermaßen, in dem sie agiert. Hier erweitert<br />

Pilz in der Folge ihren künstlerischen Fokus, indem sie<br />

diese Zelle ihren FreundInnen und anderen<br />

Kunstschaffenden als Handlungsraum anbietet und<br />

deren Performance fotodokumentiert.<br />

1982 entsteht im Rahmen der Wiener Festwochen<br />

„Kaorle am Karlsplatz“, ein künstlicher Strand mitten in<br />

der Stadt. Direkt vor der Wiener Karlskirche werden<br />

200m² Fläche mit Sand aufgeschüttet, Palmen und<br />

Liegen aufgestellt. Als wichtigen Aspekt thematisiert sie<br />

in dieser Arbeit die Umweltproblematik. Um auf die<br />

Gefährdung der Meere aufmerksam zu machen, lässt<br />

sie einen lebensgroßen Plastikwal im Bassin der<br />

Karlskirche schwimmen und spielt dazu Walgesänge<br />

ab, die ihr Greenpeace zur Verfügung stellt.Gänzlich<br />

neuen Techniken und Materialien wendet sich die<br />

Künstlerin ab 1986 zu. Sie investiert in einen Amiga<br />

1000 Computer und ist eine der ersten Künstlerinnen in<br />

Österreich, die mit Möglichkeiten der digitalen<br />

Bilderwelten experimentieren. Mithilfe ihrer selbst<br />

entwickelten Programmiersprache werden analoge<br />

Fotos per Videokamera in den Computer eingespeist<br />

und bearbeitet. Es entstehen die ersten digitalen<br />

Bildverfremdungen in Form von Bildschirmfotos, Inkjetund<br />

Laserprints, die mit Verfremdung und pixeliger<br />

Ästhetik das gewohnte Wahrnehmungsempfinden<br />

dekonstruieren. Ihre digitalen Arbeiten werden<br />

konsequent mit „GOTO MP“ signiert, einem aus der<br />

Computersprache übernommenen und um ihre Initialen<br />

erweiterten Programmierbefehl. Die<br />

computergenerierten Bilder werden ab 1988 zu<br />

Animationen und Videos erweitert und diese in teils<br />

interaktive Medienskulpturen integriert. Zusammen mit<br />

Roland Scheidl präsentiert sie bei der Ars Electronica<br />

1991 das erste Internetprojekt in Österreich, „Delphi<br />

Digital“. Die interaktive Skulptur konnte eingegebene<br />

Fragen zu Umweltthemen aus ihrem programmierten<br />

Speicher oder aus Nutzerforen von Netzpionieren<br />

beantworten und kann als Vorläufer einer<br />

Suchmaschine angesehen werden. [Haus der Kunst<br />

der Stadt Brünn, Jaroslav Král Galerie, Malinovského<br />

nám. 2, Brünn. Kuratorin: Jana Vránová, Dauer vom 7.<br />

Juni bis 30. Juli <strong>2017</strong> – Foto: © MUSA]


KUNST.INVESTOR News<br />

Foto: © Margot Pilz - Musa


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Taus Makhacheva, 19 a Day, Makhachkala, 14.09.2014, Courtesy die Künstlerin und narrative projects, London<br />

Foto: Shamil Gadzhidadaev<br />

Goshka Macuga, To the Son of Man Who Ate the Scroll, 2016, Installationsansicht Fondazione Prada, Mailand, 2016<br />

Foto: Delfino Sisto Legnani Studio, Courtesy Fondazione Prada


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

How To Live Together<br />

How To Live Together beschäftigt sich mit den<br />

individuellen wie gesellschaftlichen Bedingungen und<br />

Potenzialen unseres Zusammenlebens. Im<br />

Vordergrund stehen dabei die Dynamiken von<br />

Ökonomie und Politik, aber auch sich wandelnde<br />

soziale Beziehungen. Die Arbeiten von über dreißig<br />

internationalen Künstler/innen verschiedener<br />

Generationen gehen von persönlichen Erfahrungen aus<br />

und verweisen gleichzeitig auf sich verändernde<br />

Verhältnisse zwischen Privatem und Politischem,<br />

Stillstand und Bewegung, Wirklichkeit und Utopie. Die<br />

Vielfalt der präsentierten Lebenswelten zeigt auf, dass<br />

Gesellschaft mehr ist als die Summe ihrer Individuen.<br />

How To Live Together entfaltet Vorstellungen von<br />

Zusammenleben, die Vergangenheit, Gegenwart und<br />

Zukunft miteinander verbinden. Reflektionen über<br />

Identitäts- und Geschichtskonstruktionen machen<br />

darauf aufmerksam, dass Vergangenheit immer auch<br />

anders erzählt werden kann, was das Verständnis von<br />

den Krisen der Gegenwart grundlegend verändert. Die<br />

ausgestellten Arbeiten erzählen Geschichten von Flucht<br />

und Migration, von Erfahrungen von Rassismus und<br />

Ausgrenzung, aber auch von Solidarität und Ganzheit<br />

in Vielfalt. Von August Sanders Gesellschaftsporträts<br />

über Tina Barneys Abbilder gesellschaftlicher Eliten bis<br />

zu Cana Bilir-Meiers filmischer Auseinandersetzung mit<br />

den vergessenen Geschichten von<br />

Arbeitsmigrant/innen, zeigt How To Live Together auf,<br />

dass das Fremde auch etwas ist, zu dem Menschen<br />

gemacht werden. Allgemein menschliche<br />

Empfindungen zwischen Liebe, Angst, Glauben und der<br />

Sehnsucht nach Frieden werden von Goshka Macugas<br />

Androiden angesprochen, der einen Appell an die<br />

Menschlichkeit richtet und gleichzeitig zur Überwindung<br />

überholter Modelle aufruft. Wolfgang Tillmans‘ durch<br />

die Brexit Diskussion motivierte Kampagnen markieren<br />

eine Gegenbewegung: positiv besetztes<br />

zivilgesellschaftliches Engagement, das auf Solidarität<br />

und das Verbindende setzt, gewinnt an Bedeutung.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Paul Graham, Beyond Caring, 1984/85, © Paul Graham, Courtesy Anthony Reynolds Gallery, London<br />

Tina Barney, The Antlers, 2001, Courtesy die Künstlerin und Paul Kasmin Gallery


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Auf eine Gesellschaft zwischen Auflösung und<br />

Aufbruch verweist auch die eigens für How To Live<br />

Together von Studio Miessen entworfene<br />

Ausstellungsarchitektur. Durch ihre Referenz an antike<br />

Versammlungsorte sowie an moderne Bauplätze steht<br />

sie sinnbildlich für die Notwendigkeit, Räume der<br />

Demokratie neu zu denken und macht auf die<br />

Leerstelle der gesellschaftlichen Utopie aufmerksam.<br />

Dabei nimmt das Community College als aktiver Ort<br />

des Austauschs eine besondere Stellung ein. Zentral im<br />

Eingangsbereich verortet, fungiert das Community<br />

College als partizipative Plattform für<br />

Vermittlungsformate verschiedener Art und verwandelt<br />

die Kunsthalle Wien in einen engagierten Ort des<br />

Lernens. Ein Eröffnungsreigen markiert den Auftakt von<br />

How To Live Together: von Mittwoch, 24. Mai bis<br />

Sonntag, 28. Mai wird es in der Kunsthalle Wien neben<br />

einem Gespräch mit Chris Dercon, designierter<br />

Intendant der Berliner Volksbühne, dem Theaterabend<br />

badluck aleppo, Gesprächen mit Künstler/innen der<br />

Ausstellung sowie der Aktivierung der offenen Plattform<br />

Community College auch ein umfangreiches<br />

Kinderprogramm zum Thema geben- Kurator: Nicolaus<br />

Schafhausen. Ausstellungsarchitektur: Studio Miessen<br />

[Kunsthalle Wien. Dauer bis 15. Oktober <strong>2017</strong> – Foto:<br />

Kunsthalle Wien]<br />

Künstler/innen: Bas Jan Ader, Kader Attia, Sven Augustijnen, Tina Barney, Cana Bilir-Meier, Ayzit Bostan, Mohamed<br />

Bourouissa, Ieva Epnere, Aslan Gaisumov, Gelitin, Liam Gillick, Paul Graham, Johan Grimonprez, Binelde Hyrcan,<br />

Leon Kahane, Herlinde Koelbl, Armin Linke, Goshka Macuga, Taus Makhacheva, Pedro Moraes, Sarah Morris, Adam<br />

Pendleton, Yvonne Rainer, Jeroen de Rijke / Willem de Rooij, Willem de Rooij, August Sander, Ritu Sarin / Tenzing<br />

Sonam, Augustas Serapinas, Jeremy Shaw, Wolfgang Tillmans, Rosemarie Trockel, Kasper de Vos


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

Wolfgang Tillmans / Jop van Bennekom / Gert Jonkers, Protect the European Union, <strong>2017</strong>, Courtesy Galerie Buchholz, Berlin/Köln/New York


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien<br />

August Sander, Proletariermutter, 1926, © Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur – August Sander Archiv, Köln<br />

BILDRECHT GmbH, Wien, <strong>2017</strong>


KUNST.INVESTOR News<br />

Paul Slade, Gérard Depardieu am Set von »Affentraum«<br />

New York 1977, © Paul Slade, courtesy OstLicht Gallery


KUNST.INVESTOR News<br />

Elliott Erwitt, Paris 1989, © Elliott Erwitt / Magnum Photos, courtesy OstLicht Gallery<br />

ANIMALIA<br />

Tiere im Bild<br />

Mit Beginn der warmen Jahreszeit verwandelt sich die<br />

Leica Galerie in eine Menagerie, die sich vor dem<br />

Schönbrunner Zoo nicht zu verstecken braucht: Affen,<br />

Elefanten, Pelikane, Schmetterlinge, Haie, Kaninchen<br />

und eine Reihe weiterer Spezies, nicht zu vergessen<br />

natürlich unsere ältesten und liebsten Freunde, Katzen,<br />

Hunde und Schweine, tummeln sich in den Räumen an<br />

der Walfischgasse. Die Fotografien inszenieren sie als<br />

Symbol und Trophäe, als Passant, Beute und<br />

Accessoire, als Wildtier, Nutztier, Haustier, als Comic<br />

Relief und nicht zuletzt auch als flauschiges Requisit<br />

großer Fische der Filmindustrie wie James Dean,<br />

Gérard Depardieu oder Walt Disney. Tiere, sieht man<br />

hier, waren schon immer die besseren Menschen –<br />

oder immerhin die besseren Schauspieler. Nie hat man<br />

einem Tier sagen müssen, es solle ganz natürlich sein,<br />

nie musste man es auffordern: „Sei einfach Du selbst“.<br />

Es weiß, was die Kamera erwartet – vorausgesetzt, der<br />

Fotograf ist schnell genug. Neben den bekannten<br />

Vierbeinerenthusiasten Elliott Erwitt und William<br />

Wegman widmen sich in der Ausstellung auch andere<br />

Schwergewichte der Fotogeschichte dem Animalischen<br />

unter uns. So fotografierte etwa Eve Arnold eine Katze<br />

zwischen loungenden Warhol-Superstars, Henri Cartier-<br />

Bresson erwischte Straßengänse im entscheidenden<br />

Moment, Klaus Pichler begegnete 2010 einem Hai in<br />

den Katakomben des Naturhistorischen Museums,<br />

Daniel Gebhart de Koekkoek lichtete Hauskatzen im<br />

freien Fall ab und dass Irving Penn nicht nur<br />

Jahrhundertporträtist sondern auch Besitzer zweier<br />

Haustiere mit Namen Fido und Mauki war, zeigen zwei<br />

Aufnahmen von Roland Pleterski. Nicht fehlen darf in<br />

der Leica Galerie schon der Namensähnlichkeit wegen<br />

Hündin Laika, die 1957 als erstes Lebewesen in der<br />

Erdumlaufbahn der gesamten Menschheit um knappe<br />

vier Jahre voraus war. [Leica Galerie Wien. Dauer bis<br />

12. Juli <strong>2017</strong> – Foto: © Leica Galerie Wien]


KUNST.INVESTOR News<br />

Klaus Pichler, Basement Shark, aus der Serie »Skeletons in the Closet«<br />

Naturhistorisches Museum, Wien 2010 © Klaus Pichler, courtesy OstLicht Gallery


KUNST.INVESTOR News<br />

Daniel Gebhart de Koekkoek, Nevio, aus der Serie »Jumping Cats«<br />

2016, © Daniel Gebhart de Koekkoek, courtesy Collectors, Agenda


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KUNST.INVESTOR News<br />

LA BIENNALE DI<br />

VENEZIA <strong>2017</strong><br />

Brigitte Kowanz und<br />

Erwin Wurm im<br />

Öserreich Pavillon<br />

der 57. Internationalen<br />

Kunstausstellung<br />

Mit Brigitte Kowanz und Erwin Wurm präsentiert Christa<br />

Steinle, Kommissärin des Österreich-Pavillons <strong>2017</strong>,<br />

zwei Kunstpositionen, in deren Mittelpunkt die<br />

Auseinandersetzung und Weiterentwicklung des<br />

Skulpturenbegriffs im internationalen Kunstdiskurs<br />

steht. Mit ihren Oeuvres operieren Brigitte Kowanz und<br />

Erwin Wurm – beide haben für ihr außergewöhnliches<br />

Werk den Großen Österreichischen Staatspreis<br />

erhalten – an der Schnittstelle von Skulptur und<br />

Architektur, Wurm auf materielle Weise, Kowanz auf<br />

immaterielle Weise. Beide reagieren auf die<br />

Veränderungen unserer Raumwahrnehmung und<br />

Raumerfahrung in den letzten 200 Jahren durch<br />

Maschinen, Medien und neue Materialien. „Wenngleich<br />

die berühmteste Werkphase von Wurm als performative<br />

Skulptur bezeichnet wird und die Arbeiten von Brigitte<br />

Kowanz als Lichtinstallationen, also in der Benennung<br />

weit auseinanderzuliegen scheinen, arbeiten sie doch<br />

im gleichen Feld, an der durch den Ausstieg aus dem<br />

Bild eingeleiteten Expansion der Künste. Brigitte<br />

Kowanz hat durch ihre Lichtinstallationen auf<br />

immaterielle Weise Raum und Architektur neu definiert.<br />

Erwin Wurm hat mit seinen berühmten<br />

Häuserparaphrasen, von ‚House Attack’ (2006) bis zum<br />

‚Narrow House’ (2010), auf materielle Weise die<br />

Architektur in Skulptur verwandelt und mit seinen ‚One<br />

Minute Sculptures’ die performative Wende der<br />

Skulptur auf konsequenteste Weise weiterentwickelt.<br />

Kowanz hat mit ihren Lichtobjekten und Lichträumen,<br />

denen Schrift und Zeichen inhärent sind, eine<br />

autonome Leistung für die Kunst erbracht. Mit ihren<br />

innovativen und eigenständigen Beiträgen sind Kowanz<br />

und Wurm Teil einer internationalen Bewegung<br />

innerhalb des Spektrums eines erweiterten Skulpturund<br />

Raumbegriffs“, kommentiert Christa Steinle ihr<br />

ästhetisches Konzept für den Österreich-Pavillon. [Ort:<br />

Österreich-Pavillon, Giardini della Biennale, Venedig.


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KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Melitta Moschik - „TOUCHING REALITY“<br />

Melitta Moschik erkundet die Wahrnehmung und<br />

Repräsentation von Wirklichkeit im Kontext der Kunst<br />

und visualisiert die realen und virtuellen Welten der<br />

Information in ikonografischen, raumplastischen<br />

Werken. Signifikante Kommunikationsoberflächen<br />

werden von der Künstlerin in skulpturale Symbolformen<br />

und Zeichensysteme übersetzt, welche auf die<br />

Mechanismen der Rezeption und Abbildung der<br />

Realität verweisen. Das Buch bietet einen Überblick<br />

über ihre aktuellen Acrylglasobjekte, Metalltableaus und<br />

Installationen, die sich im Spannungsfeld von Kunst<br />

und Technologie sowie Literatur und neuen Medien<br />

bewegen. „Die hypertrophe Produktion und Distribution<br />

von Bildmaterial, die visuelle Struktur von<br />

Benutzeroberflächen, der virtuelle Raum als neuer<br />

Kulturraum sind einige Aspekte, die Melitta Moschik in<br />

der formalen Logik und technischen Ästhetik ihrer<br />

Themen umsetzt. Des Weiteren analysiert die<br />

Künstlerin in ihrem Werk die Entwicklung vom Bild zum<br />

Zeichen, lotet dessen Bedeutungsvalenzen aus und<br />

reflektiert unter dem Stichwort der Ikonisierung die<br />

Zeichenwerdung von medialen Bildern.“- Roman<br />

Grabner (Textauszug aus Melitta Moschik, TOUCHING<br />

REALITY)<br />

Melitta Moschik<br />

TOUCHING REALITY<br />

104 Seiten, 34 Farb- und 32 s/w Abbildungen<br />

Hardcover, Deutsch & Englisch<br />

Texte: Roman Grabner, Lucas Gehrmann, Heimo Strempfl<br />

Kerber Verlag Berlin—Bielefeld<br />

ISBN 978-3-7356-0210-7


KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Heinz Adamek<br />

„KUNSTAKKORDE – diagonal“<br />

Essays zu Kunst, Architektur Literatur und<br />

Gesellschaft<br />

Heinz P. Adamek stellt mit diesem Essay-Band beispielhaft „Kunstschritte vom 19. ins 21. Jahrhundert“ vor: Er<br />

beleuchtet Persönlichkeiten aus bildender und angewandter Kunst, Architektur, Literatur, Theater und Film. Als<br />

vormaliger Universitätsdirektor der Universität für angewandte Kunst Wien gewährt er in Beiträgen über Hermann<br />

Heller, Anton Kenner, Bertold Löffler, Otto Niedermoser, Michael Powolny, Grete Rader-Soulek, Elli Rolf und Heinrich<br />

von Tessenow - durchwegs prägenden Gestalten der „Angewandten“ - profunde Einblicke in deren Schaffen, anderseits<br />

gilt sein Engagement als jahrelangem Initiator bzw. Kurator von Ausstellungen dem Oeuvre Giovanni Segantinis ebenso<br />

wie Arbeiten internationaler Künstler der Gegenwart zum Thema Rezeption des Werkes von Gustav Klimt. Sein<br />

Interesse für das Fin de Siècle und die frühe Moderne drückt sich auch in der Stückwahl für die Theateraufführungen<br />

des Wiener European Studies Program der Central University of Iowa aus, für die der Autor als Dramaturg und<br />

Regisseur eineinhalb Jahrzehnte verantwortlich zeichnete. Nicht zuletzt durchleuchtet der Arthur Schnitzler-Kenner<br />

Adamek in zwei Essays wenig bekannte Seiten des prominenten Dichters.<br />

Heinz Adamek<br />

„KUNSTAKKORDE – diagonal“<br />

250 Seiten, 107 Abbildungen<br />

Hardcover, Schutzumschlag<br />

Preis 30,- Euro<br />

Verlag Böhlau Wien, Köln, Weimar<br />

ISBN 978-3-205-20250-9


KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Hans Hornyik<br />

„Ein Kunstverein in Baden –<br />

vom Gestern ins Morgen“<br />

Hundert Jahre Kunstverein<br />

Zum Thema Kunst in Baden wurde viel geschrieben.<br />

Musik, Theater, Literatur prägten das kulturelle Leben<br />

im 19. Jahrhundert. Die Namen von Mozart, Beethoven,<br />

Lanner, Strauß zieren Gedenktafeln und<br />

Erinnerungskultur. Während Mozarts Bezug zu Baden<br />

maßlos überschätzt wird, war die Stadt Beethovens<br />

Lieblingskurort, wo er viele Sommer nach Heilung für<br />

seine zahlreichen Krankheiten suchte.…“<br />

Inhaltsverzeichnis: 7 Ein Kunstverein in Baden – vom<br />

Gestern ins Morgen- Hans Hornyik, 13 Kurze<br />

Anmerkungen zu den Ritualen der Kunst- Alexandra<br />

Schantl, 17 Die Blüte der Kunstvereine im 19.<br />

Jahrhundert- Cornelia König, 29 Die Gründungszeit des<br />

Kunstvereins- Regina Hadraba, 41 Die temporäre<br />

Vereinigung des Kunstsinns- Wolfgang Müller-Funk, 49<br />

100 Jahre Kunstverein Baden- Leo Hemetsberger, 57<br />

Artists in Residence- Hartwig Knack, 65 Künstler des<br />

Kunstvereins Baden, 148 Galerieprogramm 1995 –<br />

2016, 156 Biografien.<br />

Auszug aus „Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern<br />

ins Morgen, Hundert Jahre Kunstverein“: Das ist<br />

eigentlich eine Spätgeburt. In den Jahren ab 1793<br />

begann der steile Aufstieg der kaiserlichen Kurstadt.<br />

Wiener Adel und Großbürgertum entdeckten die hohe<br />

Lebensqualität Badens und ab 1842, dem Jahr des<br />

Anschlusses an die Südbahn, reihte sich Villa an Villa<br />

der Reichen und Schönen. Diese Entwicklung<br />

verwandelte die Kleinstadt in ein gründerzeitliches<br />

Arkadien mit großzügigen Parkanlagen, Alleen und<br />

allen urbanen Annehmlichkeiten, die den „Weltkurort“<br />

zur einer der führenden Fremdenverkehrsdestinationen<br />

der k. k. Monarchie machte. Vor diesem Hintergrund<br />

erscheint die Gründung des Kunstvereins im Jahr 1915<br />

als späte Geburt.<br />

Hans Hornyik<br />

„Ein Kunstverein in Baden-vom Gestern ins Morgen“<br />

160 Seiten, Größe: 240 x 290 mm<br />

Gebunden, Leineneinband<br />

Preis: € 18,00<br />

Verlag Kunstverein Baden


KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Otto Hans Ressler<br />

Soshana<br />

Als Susanne Schüller, wie Soshana eigentlich hieß, elf<br />

Jahre alt war, musste sie mit ihrer Familie aus<br />

Österreich flüchten. Über Paris und London gelangte<br />

sie nach New York. Sie war siebzehn, als sie die<br />

Schule verließ und mit ihrem Lebensgefährten, dem<br />

Maler und Bildhauer Beys Afroyim, durch Amerika zog<br />

und mit Porträts prominenter Emigranten erste<br />

Lorbeeren als Künstlerin erwarb. In New York verkehrte<br />

sie mit den (damals noch unbekannten, mittlerweile<br />

weltberühmten) Künstlern des Abstrakten<br />

Expressionismus und der Pop Art. Sie ging nach Paris<br />

und schloss Freundschaft mit Constantin Brancusi,<br />

Frantisek Kupka, Yves Klein, Jean Paul Sartre und vor<br />

allem mit Alberto Giacometti. 1953 lud Pablo Picasso<br />

sie nach Vallauris ein, die beiden hatten eine kurze,<br />

heftige Affäre, aus der Soshana floh, weil sie<br />

befürchtete, von Picasso völlig vereinnahmt und<br />

erdrückt zu werden. Sie bereiste, längst eine etablierte<br />

Künstlerin, die ganze Welt. 1999 hatte sie ihre letzte<br />

große Ausstellung im Musée Matisse in Nizza. Soshana<br />

starb im Dezember 2015 in Wien.<br />

„Wie in meinen letzten Büchern habe ich Soshanas Lebensgeschichte aus der Sicht der Künstlerin aufgezeichnet.<br />

Dabei konnte ich mich auf tausende Tagebuchseiten stützen, die sich in der Österreichischen Nationalbibliothek<br />

befinden. Trotzdem ist Soshana keine Biografie, sondern ein Künstlerroman.“ Otto Hans Ressler<br />

Edition Va Bene (Verlag) 2016<br />

Buch | Hardcover<br />

Preis: 21,90 Euro<br />

304 Seiten<br />

ISBN 978-3-85167-302-9


KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Adolf Krischanitz<br />

Das Inventar ist das<br />

Ergebnis der Inventur<br />

Basierend auf den Entwürfen für zahlreiche Gebäude<br />

aus den Bereichen Kultur, Wohnen, Gewerbe, Bildung<br />

etc. hat Adolf Krischanitz Innenausstattungen<br />

entworfen, die sich mit wenigen Ausnahmen jeweils aus<br />

den laufenden Bauaufgaben entwickelt haben. Die im<br />

Zuge der architektonischen Arbeit entstandenen<br />

Interieurs sind in der Regel nicht nur Sessel, Tisch,<br />

Liege und Lichtobjekte, sondern sind konstitutiver Teil<br />

des räumlichen Aufbaus und der Gestion des<br />

integralen architektonischen Raumes. Alles in allem<br />

liefert er durch sein Werk einen bemerkenswerten<br />

Beitrag zu einem wichtigen Aspekt der jüngeren<br />

österreichischen Architekturgeschichte. Die Entwicklung<br />

dieser Arbeiten ist anfänglich durch historisierende<br />

postmoderne Tendenzen gekennzeichnet, um<br />

schließlich in radikalere direkte Versuche zur<br />

Anknüpfung an die inzwischen fast verloren<br />

gegangene Entwurfstradition des regionalspezifischen<br />

Ausstattungshandwerks in Wien zu münden. Außerdem<br />

werden Kooperationen mit anderen Architekten (Otto<br />

Kapfinger, Hermann Czech), mit Künstlern (Oskar Putz,<br />

Gilbert Bretterbauer, Helmut Federle, Gerwald<br />

Rockenschaub) gesucht und zu spezifischen<br />

Entwurfsergebnissen gebracht, die sich jenseits aller<br />

modischen Tendenzen trotz oder gerade wegen ihrer<br />

zeithältigen Materialität heute wie zeitlos gerieren.<br />

Adolf Krischanitz, * 1946 in Schwarzach / Pongau gründete 1970, gegen Ende seines Studiums an der Technischen<br />

Universität Wien, zusammen mit Angela Hareiter und Otto Kapfinger die Architektengruppe Missing Link. 1979 zählte<br />

er zu den Begründern der Zeitschrift UmBau der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und übernahm 1982 den<br />

Vorsitz dieser Gesellschaft. Als Mitglied und schließlich Präsident der Wiener Secession (1991–1995) verantwortete er<br />

die Gestaltung und Organisation zahlreicher Ausstellungen zeitgenössischerKunst. Als Gastprofessor war er 1989 an<br />

der Technischen Universität München sowie an den Sommerakademien in Karlsruhe (1990), Neapel (1994/95) und<br />

Wien (1996) tätig. 1992–2011 war er Professor für Stadterneuerung und Entwerfen an der Universität der Künste<br />

Berlin. Seit 1979 arbeitet Krischanitz als freischaffender Architekt mit Ateliers in Wien und Zürich.<br />

Herausgeber: Edelbert Köb<br />

Texte: Sebastian Hackenschmidt, Otto Kapfinger, Adolf Krischanitz und Marcel Meili<br />

ALBUM VERLAG, Wien 2016- Auflage: 1.000 Stück<br />

224 Seiten, 210 x 260 mm, Preis: 46,- Euro<br />

ISBN: 978-3-85164-196-7


KUNST.INVESTOR Buchtipp<br />

Heinz Adamek<br />

„KUNSTAKKORDE – diagonal“<br />

Essays zu Kunst, Architektur Literatur und<br />

Gesellschaft<br />

Heinz P. Adamek stellt mit diesem Essay-Band beispielhaft „Kunstschritte vom 19. ins 21. Jahrhundert“ vor: Er<br />

beleuchtet Persönlichkeiten aus bildender und angewandter Kunst, Architektur, Literatur, Theater und Film. Als<br />

vormaliger Universitätsdirektor der Universität für angewandte Kunst Wien gewährt er in Beiträgen über Hermann<br />

Heller, Anton Kenner, Bertold Löffler, Otto Niedermoser, Michael Powolny, Grete Rader-Soulek, Elli Rolf und Heinrich<br />

von Tessenow - durchwegs prägenden Gestalten der „Angewandten“ - profunde Einblicke in deren Schaffen, anderseits<br />

gilt sein Engagement als jahrelangem Initiator bzw. Kurator von Ausstellungen dem Oeuvre Giovanni Segantinis ebenso<br />

wie Arbeiten internationaler Künstler der Gegenwart zum Thema Rezeption des Werkes von Gustav Klimt. Sein<br />

Interesse für das Fin de Siècle und die frühe Moderne drückt sich auch in der Stückwahl für die Theateraufführungen<br />

des Wiener European Studies Program der Central University of Iowa aus, für die der Autor als Dramaturg und<br />

Regisseur eineinhalb Jahrzehnte verantwortlich zeichnete. Nicht zuletzt durchleuchtet der Arthur Schnitzler-Kenner<br />

Adamek in zwei Essays wenig bekannte Seiten des prominenten Dichters.<br />

Heinz Adamek<br />

„KUNSTAKKORDE – diagonal“<br />

250 Seiten, 107 Abbildungen<br />

Hardcover, Schutzumschlag<br />

Preis 30,- Euro<br />

Verlag Böhlau Wien, Köln, Weimar<br />

ISBN 978-3-205-20250-9


Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />

Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />

Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das<br />

gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine<br />

Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt<br />

definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für<br />

viele internationale Prestigebauten verantwortlich und<br />

hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und<br />

orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux<br />

Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das<br />

Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum<br />

geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert.<br />

"Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />

kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen<br />

Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von<br />

großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden<br />

sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit<br />

klassisch marokkanischen Elementen." Eine<br />

Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum<br />

Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das<br />

Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem<br />

Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000<br />

Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten:<br />

Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />

Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar",<br />

"Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes<br />

mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das<br />

frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für<br />

die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch<br />

Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von<br />

libanesischen Mezze-Gerichten und marokkanischen<br />

Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-<br />

Buffets angeboten. Abends können diese auch à la<br />

Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es<br />

Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte<br />

im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte<br />

Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat.<br />

Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz,<br />

wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem<br />

Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten<br />

Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier<br />

werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln<br />

mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip<br />

verwöhnt.


Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />

Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat<br />

sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine<br />

Signature-Drinks überlegt. So wird der berühmte<br />

marokkanische Minztee, an dem bereits Winston<br />

Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the<br />

rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine<br />

alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der<br />

Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt,<br />

berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />

Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip<br />

Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer<br />

heißen Bar-Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht<br />

fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach<br />

einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen<br />

Barmans gemixt.<br />

After Work-Shower<br />

Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch<br />

wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem<br />

anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder<br />

wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon<br />

de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich<br />

Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen,<br />

entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im<br />

Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk<br />

(hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />

Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />

Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und<br />

Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam &<br />

Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das<br />

nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf<br />

bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf<br />

500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches<br />

Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten<br />

in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen<br />

mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und<br />

einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter<br />

www.auxgazelles.at

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