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KUNSTINVESTOR AUSGABE MÄRZ 2019

KUNSTINVESTOR Kunst als Kapitalanlage AUSGABE MÄRZ 2019 Chefredakteur: Michael Minassian

KUNSTINVESTOR
Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE MÄRZ 2019
Chefredakteur: Michael Minassian

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<strong>MÄRZ</strong> <strong>2019</strong><br />

Dorotheum Auktion ‚Design First‘ - Von Venedig bis Rotterdam<br />

Art Vienna <strong>2019</strong> - Eligius Preis <strong>2019</strong> - Wien 1900 - Mark Rothko<br />

Heinz Frank - 'Postcards- the small format' - Rubens bis Makart


KUNST.INVESTOR Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

So spannend war der Kunstmarkt noch nie: Die<br />

Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll.<br />

Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt<br />

den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen<br />

Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im<br />

Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und<br />

Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit.<br />

Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden<br />

Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser<br />

legen an Internationalität kräftig zu. Die allgemeine<br />

Wirtschaftssituation verunsichert den Geldmarkt,<br />

doch die Kunst behält ihren Wert, ist nicht vom Ölpreis<br />

und taumelnden Finanzmärkten abhängig.<br />

Ist nachhaltiges Kunstsammeln Luxus? Etwas Kostspieliges,<br />

Verschwenderisches, das man sich, wenn<br />

überhaupt, nur zum Vergnügen leisten kann? In der<br />

Kunstbranche sind die Fachleute der Überzeugung,<br />

dass dem nicht so ist. Vielleicht gerade in der<br />

Luxusbranche, die vom Image lebt, ist das Einhalten<br />

von diesen Kriterien kein Luxus, sondern beinharte<br />

Notwendigkeit. Der Inbegriff des Luxus ist offensichtlich<br />

nicht mehr das, was er einmal war. Das sind meine<br />

Gedanken, als ich mich mit dem Thema auseinander<br />

setzte. Was aber ist dann Luxus? Luxus kommt aus<br />

dem Lateinischen und bedeutet „verrenkt“ bzw. im<br />

übertragenen Sinn, abweichend vom Normalen. Heute<br />

steht es laut Duden für einen kostspieligen, verschwenderischen,<br />

den normalen Rahmen der Lebenshaltung<br />

übersteigenden, nicht notwendigen und nur zum<br />

Vergnügen betriebenen Aufwand. Wer heute Kunst<br />

sammelt, wird nicht mehr wie Orchideenzüchter<br />

belächelt. Kunstsammler sind kluge Menschen- halt<br />

„Verrenkte“ Weltbürger.<br />

Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den<br />

richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit<br />

fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten<br />

Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen<br />

Interviews begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses<br />

Magazin auch mit dem Sonderteil „Börse-Express“ als<br />

moderne Plattform zum Austausch wichtiger<br />

Investitionsinformationen anbieten.<br />

Viel Spaß wünscht Ihnen<br />

Michael Ruben Minassian<br />

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />

Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />

1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045 DW,<br />

Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © KHM, Kunsthistorisches Museum Wien-Mark Rothko (1903-<br />

1970, Underground Fantasy, Um 1940. © 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, <strong>2019</strong>, © Foto: National<br />

Gallery of Art, Washington, D.C.


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

UNIKATE, PROTOTYPEN, RARITÄTEN<br />

Dorotheum Auktion ‚Design First‘ am 27. März <strong>2019</strong><br />

Design First: nennt sich die Auktion im Dorotheum<br />

Wien am 27. März <strong>2019</strong>. Sie bietet mit Prototypen,<br />

Einzelstücken und Raritäten eine Zeitreise vom Design<br />

zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die 1950er Jahre<br />

bis hin zu Arbeiten von zeitgenössischen Design-Stars.<br />

Die gläserne Tischplatte scheint auf den luftig<br />

wirkenden Schleifenformen in Bronze schier zu<br />

schweben, dem Gesetz der Schwerkraft zu trotzen.<br />

Nastro, ital. Band, hat Universaltalent Giacomo Manzù<br />

(geb. 1908, gest. 1991) das für sein Haus entworfene<br />

Unikat betitelt, welches nun direkt aus Familienbesitz in<br />

die Auktion kommt (Schätzwert € 130.000 – 180.000).<br />

Diese speziellen Sinuskurven, die er später für<br />

Monumente, Juwelen und Tische verwendete, hat<br />

Manzù, wie er selbst sagte, im Zuge einer<br />

Skulpturenserie erfunden. Normalerweise sind<br />

abstrakte Formen eher unüblich bei dem Bildhauer. Ein<br />

Bronze-Ast war etwa Bestandteil eines Tisches,<br />

ebenfalls Einzelstück aus Familienbesitz, der im Vorjahr<br />

bei der Dorotheum-Auktion Design First 271.400 Euro<br />

erzielte. Raffiniert und praktisch kann man die<br />

Möbelkreationen eines der renommiertesten<br />

französischen Designer der 1950er Jahre nennen:<br />

Mathieu Matégot zeigt in dieser Auktion seinen nur zwei<br />

Mal ausgeführten „Santiago“-Tisch aus dem Jahr<br />

1954/55. Mit diesem Entwurf lässt Matégot den<br />

Archetyp des vierbeinigen Tisches hinter sich, hin zu<br />

einem Objekt mit autonomer skulpturaler<br />

Formensprache (Schätzwert € 40.000 – 60.000).<br />

Money does not make me happy: Im Jahr 2015 im<br />

Museum für angewandte Kunst Wien und 2016 im<br />

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt gestaltete der<br />

in New York lebende Grafikdesigner Stefan Sagmeister<br />

seine „Happy Show“. Der u. a. für seine CD-<br />

Coverentwürfe für Lou Reed, die Rolling Stones und<br />

Talking Heads berühmte Österreicher begab sich mit<br />

dieser Ausstellung – und einem Kinofilm – auf die<br />

Suche nach dem Glück. Seine sechsteilige Arbeit<br />

MONEY DOES NOT MAKE ME HAPPY, Digiprints auf<br />

Aluminium, wird u. a. in der Design-First-Auktion<br />

versteigert (€ 12.000 – 20.000). Außerdem: Seine<br />

Rauminstallation mit Fahrrad auf einem Aluminiumpodest<br />

und Neonschrift-Tafeln „Actually Doing The<br />

Things I Set Out to Do Increases my Overall Level of<br />

Satisfaction“, die beim Treten der Pedale zu leuchten<br />

beginnen (€ 40.000 – 70.000). Die Stahldraht-Bank<br />

„Sphere“ von Thomas Feichtner, wurde erstmals 2018<br />

im Rahmen der Vienna Design Week im Dorotheum<br />

präsentiert. Mithilfe digitaler Produktionsmethoden und<br />

modernster Schweißtechnik entstand diese sphärische<br />

Fläche. Die Bank steht auf drei ungleichen Beinen,<br />

dennoch verteilt sich die Last gleichmäßig auf die<br />

feinen Drähte (€ 16.000 – 25.000) - Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

"Santiago"-Tisch, Entwurf Mathieu Matégot, 1954/55, Metallrohr, Metallbech, geschnitten, schwarz lackiert ,rot und gelb lackierte<br />

Metallscheiben, Glasplatte. Dieses Modell wurde nur zwei mal ausgeführt und die Edition nicht ausgeschöpft, als die Societé Matégot 1962<br />

schloss. Schätzwert € 40.000 - 60.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

"MONEY DOES NOT MAKE ME HAPPY" Stefan Sagmeister & Ken Miki & Associates, New York 2004, Digital-Print auf Aluminium aus der 6-<br />

teiligen Arbeit, je 80 x 100 cm, Schätzwert € 12.000 - 20.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Seltener "Nastro" ("Ribbon") Couchtisch, Entwurf Giacomo Manzù, 1969, Unikat, gemacht für das Wohnzimmer im Wohnhaus Manzùs in<br />

Campo del Fico bei Ardea, südlich von Rom. Schätzwert € 130.000 - 180.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Von Venedig bis Rotterdam<br />

Die Dorotheum-Auktion, die im Rahmen der großen Auktionswoche am 29. April <strong>2019</strong><br />

stattfindet, zeigt einen Querschnitt der europäischen Malerei des 19. Jahrhunderts.<br />

Italienische Künstler sind traditionell zahlreich vertreten,<br />

wie zum Beispiel Luigi Querena mit seiner imposanten<br />

Venedig-Ansicht Riva degli Schiavoni. 90.000 bis<br />

110.000 Euro beträgt der Schätzwert für dieses Werk<br />

des 1824 in Venedig geborenen Malers. Schon im April<br />

2018 versteigerte das Dorotheum eine Arbeit dieses<br />

Künstlers und erzielte dabei für die Ansicht des Campo<br />

di San Giovanni e Paolo, mit der Scuola Grande di San<br />

Marco den Weltrekordpreis in der Höhe von 87.500<br />

Euro.<br />

Die Via Appia bei Sonnenaufgang (Rom), ein<br />

stimmungsvolles Gemälde von Ippolito Caffi, das sich<br />

seit ca. 50 Jahren in Privatbesitz befand, ist mit 30.000<br />

bis 40.000 Euro geschätzt.<br />

Alessio Issupoff, eigentlich Aleksej Vladimirovic Isupov,<br />

ging 1926 aus gesundheitlichen Gründen von seiner<br />

Heimat Russland nach Italien. Hier konnte er mit seinen<br />

Bildern sehr bald reüssieren. Sein Gemälde „Beim<br />

Nachmittags-Tee“ soll 50.000 bis 70.000 Euro bringen.<br />

Italien wählte sehr oft auch der 1801 in Amsterdam<br />

geborene und vielgereiste Maler Pieter van Loon für<br />

seine Bildmotive. Seine Ponte della Paglia mit dem<br />

Dogenpalast ist mit 30.000 bis 40.000 Euro bewertet.<br />

Eugen von Blaas‘ charmantes Gemälde „Geheimnisse“<br />

ist mit 25.000 bis 35.000 Euro beziffert. Der<br />

österreichische Maler gilt als Vorreiter der<br />

venezianischen Genremalerei – im Fokus seiner<br />

Arbeiten stehen häufig junge Frauen und Mädchen. Der<br />

Künstler lebte in Italien, 1931 starb er in Venedig, wo er<br />

auch eine Professur an der Accademia di belle arti di<br />

Venezia innehatte.<br />

Petrus van Schendel wurde vor allem mit seinen<br />

Marktszenen bekannt. In der Dorotheum-Auktion findet<br />

sich ein Gemälde des 1806 geborenen Malers, das den<br />

nächtlichen Markt in Rotterdam zeigt. In beeindruckender<br />

Weise spielt der Künstler hier mit Licht und<br />

Schatten, mit Hell und Dunkel. Die Erwartung der<br />

Dorotheum-Experten für dieses Bild beträgt 100.000 bis<br />

150.000 Euro.<br />

Marie Egner und Olga Wisinger-Florian, zwei<br />

Künstlerinnen, die dem österreichischem Stimmungsimpressionismus<br />

zuzuordnen sind, sind ebenfalls mit<br />

Arbeiten in der Auktion vertreten (Marie Egner,<br />

Altweibersommer € 40.000 – 60.000; Olga Wisinger-<br />

Florian, Rosenstrauß € 30.000 – 40.000).<br />

Zu den häufigen Motiven von Alfred von Wierusz-<br />

Kowalskis Arbeiten zählen Schlittenfahrten und<br />

Pferdegespanne. So auch bei einem in dem<br />

Dorotheum-Auktion angebotenen Gemälde mit dem<br />

Titel „Polnische Hochzeitsfahrt“. Alfred von Wierusz-<br />

Kowalski war ein Maler der Münchner Schule, seine<br />

Arbeit ist mit 90.000 bis 110.000 Euro bewertet. Nicht<br />

zuletzt sind auch zwei Werke von Alexander Koester –<br />

dem „Enten-Koester“ – erwähnenswert. Der Schätzwert<br />

für seine Enten im Herbstschilf beträgt 40.000 bis<br />

60.000 Euro, für die Enten am See 35.000 bis 45.000<br />

Euro.(Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Alessio Issupoff (Viatka 1880 – 1958 Rom) Beim Nachtmittags-Tee, 80,5 x 64,5 cm, Schätzwert € 50.000 – 70.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Petrus van Schendel (Terheide 1806 – 1870 Brüssel) Nächtlicher Markt in Rotterdamm, 66 x 51 cm, Schätzwert € 100.000 – 150.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Ippolito Caffi (Belluno 1808 – 1866 Lissa) Die Via Appia bei Sonnenaufgang, 28 x 44 cm Schätzwert € 30.000 – 40.000<br />

Eugen von Blaas (Albano 1843 – 1931 Venedig) Geheimnisse, 40 x54 cm, Schätzwert € 25.000 – 35.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Alexander Koester (Bergneustadt 1864 – 1932 München) Enten im Herbstschilf, 80 x 60 cm, Schätzwert € 40.000 – 60.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Luigi Querena (Venedig 1924-1890) Die Riva degli Schiavoni, 66 x 130 cm, Schätzwert € 90.000 – 110.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Pieter van Loon (Amsterdam 1801 – 1873 Utrecht) Die Ponte della Paglia mit dem Dogenpalast, 61 x 90 cm Schätzert € 30.000 – 40.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Olga Wisinger-Flroian (Wien 1844 – 1926 Grafenegg) Rosenstrauß, 31,5 x 48 cm, Schätzwert € 30.000 – 40.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

STARKES JAHR IM DOROTHEUM<br />

2018 war ein erfolgreiches Jahr für das Dorotheum und seine Kunden, mit Zuschlägen jenseits der<br />

Millionengrenze und herausragenden Ergebnissen für einzigartige Kunstwerke, Antiquitäten, Juwelen<br />

und exklusive Sammelobjekte.<br />

Millionenzuschläge bei Gemälden: Internationales<br />

Aufsehen erregte die dramatische Darstellung der<br />

römischen Heldin „Lucretia“, eines der raren Gemälde<br />

der bedeutenden Renaissance-Malerin Artemisia<br />

Gentileschi, das für 1,885 Millionen Euro versteigert<br />

wurde, 1,425 Millionen Euro bewilligte ein Bieter für<br />

Anthonis van Dycks „Bildnis einer Adeligen mit<br />

Papagei“. Große Nachfrage herrschte auch nach<br />

Gemälden des 19. Jahrhunderts, der Klassischen<br />

Moderne und der Zeitgenössischen Kunst. Traditionell<br />

stark zeigte sich das Dorotheum einmal mehr im<br />

Bereich „Post-War und Contemporary Art“, Günther<br />

Ueckers Nagelbild „Feld“ erzielte 491.000 Euro und<br />

Lucio Fontanas Concetto Spaziale „Attesa“ 552.000<br />

Euro. 295.800 Euro bedeuteten Weltrekord für das<br />

Gemälde „Integrazione Ovale“ der italienischen<br />

Künstlerin Carla Accardi.<br />

Top-Ergebnisse bei Antiquitäten und Juwelen: Aus<br />

der berühmten Sammlung Monzino wurde bei der<br />

Tribal-Art-Auktion eine 180 cm hohe Uli-Figur für 1,425<br />

Millionen Euro zugeschlagen. Bei „Design First“ erlöste<br />

ein Tisch von Giacomo Manzu 271.400 Euro.<br />

Denselben Preis zahlte ein Bieter für eine<br />

feuervergoldete Bronzefigur eines Buddha aus der<br />

Ming-Dynastie. Bei den Juwelen glänzten unter<br />

anderem ein Ring mit mehr als 7 Karat Diamanten um<br />

210.400 Euro sowie ein von Kaiserin Sisis Tochter<br />

Marie-Valerie bei Köchert beauftragtes Diadem für die<br />

Hochzeit ihrer Tochter Hedwig (186.000 Euro).<br />

Rekord bei Klassischen Fahrzeugen: Allein 5<br />

Millionen Euro wurden bei der im prächtigen Ambiente<br />

der Österreichischen Nationalbibliothek abgehaltenen<br />

Auktion von 13 Mercedes-Benz der Sammlung<br />

Wiesenthal erzielt, ein 1955 Mercedes-Benz 300 SL<br />

kam auf 1,5 Millionen Euro, ein 1957 Mercedes-Benz<br />

300 SL Roadster brachte 1,1 Millionen Euro.<br />

Internationaler Auftritt: Internationales Engagement<br />

zeigte das Dorotheum bei seinen zahlreichen<br />

Sponsoraktivitäten. Besondere Highlights darunter<br />

waren die Kooperation zur Ausstellung von Damien<br />

Hirsts „Colour Space Paintings“ im Landsitz Houghton<br />

Hall, Großbritannien, und die Unterstützung der großen<br />

Franz-West-Retrospektive im Pariser Centre Pompidou.


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Artemisia Gentileschi, Lucretia, erzielter Preis € 1.885.000<br />

Anthonis van Dyck, Bildnis einer Adeligen mit einem Papagei erzielter Preis € 1.425.000<br />

Fernando Botero, L'Odalisque, erzielter Preis € 393.400<br />

John William Godward, Süße Träume erzielter Preis € 259.200


KUNST.INVESTOR<br />

Pattern and Decoration<br />

Ornament als Versprechen<br />

Miriam Schapiro-Dormer 1979<br />

Ornament als Versprechen. So könnte das Motto der<br />

US-amerikanischen Bewegung Pattern and Decoration<br />

lauten, die sich Mitte der 1970er-Jahre formierte. In<br />

Abwandlung der bekannten Maxime von Adolf Loos –<br />

„Ornament und Verbrechen“ – führt die Ausstellung die<br />

reichen Bestände des Sammlerpaares Peter und Irene<br />

Ludwig zur größten Präsentation von Pattern and<br />

Decoration im deutschsprachigen Raum seit den<br />

1980er-Jahren zusammen. Mit orientalisch anmutenden<br />

Mosaiken, monumentalen Textilcollagen, Malereien,<br />

Installationen und Performances verfolgten feministisch<br />

engagierte Künstler_innen wie Miriam Schapiro, Joyce<br />

Kozloff, Valerie Jaudon oder Robert Kushner in den<br />

1970er-Jahren das Ziel, Farbe, Formenvielfalt und<br />

Emotion in die Kunst zurückzuholen. Das Dekorative<br />

und ihm nahe kunsthandwerkliche Techniken spielten<br />

dabei eine große Rolle: Unterschiedliche ornamentale<br />

Traditionen – von der islamischen über die<br />

nordamerikanisch-indianische bis zur Art déco – fanden<br />

Eingang in die Werke und öffneten den Blick über den<br />

geografischen und historischen Tellerrand hinaus. Die<br />

Nähe zu Folklore und Kitsch wurde dabei nicht nur in<br />

Kauf genommen, sondern als Gegenentwurf zum<br />

„Purismus“ der Kunst der 1960er-Jahre ausdrücklich<br />

gesucht- Kuratiert von Manuela Ammer[MUMOK.<br />

Ausstellungsdauer bis 8. September <strong>2019</strong> – Foto: ©<br />

MUMOK]


KUNST.INVESTOR<br />

Manuel Rubey, Gerald Votava © Sabina Saurer<br />

‚galerie gugging special edition #8‘<br />

Votava begegnet Rubey<br />

„Ich dachte, es sind Menschen, aber es sind leider Wiener“ meinte einst Helmut<br />

Qualtinger. „Neu!!! in GUGGING. Poesie und Gaudium. Musik und Tanz (felleichd).<br />

Droddln brauchn ned kuman; de aundan olle: come as you are!!! “ meinen die beiden<br />

Schauspieler und Kabarettisten.<br />

Die weltweit renommierte Art Brut-galerie gugging<br />

präsentiert zur achten Ausgabe der außergewöhnlichen<br />

Konzert- & Event-Serie 'galerie gugging special<br />

edition‘. Nach bisher schon vielen großen<br />

künstlerischen Momenten und gar Weltpremieren<br />

begegnen dieses Mal mit Gerald Votava und Manuel<br />

Rubey einander zwei der aktuell vielseitigsten und<br />

spannendsten österreichischen Schauspieler, Musiker<br />

und Kabarettisten auf der Bühne der Villa Gugging.<br />

[Sonntag, 24. April <strong>2019</strong>, 15:00 Uhr. Mehr Info unter<br />

WWW.GALERIE GUGGING.COM


KUNST.INVESTOR<br />

ELIGIUS-PREIS <strong>2019</strong><br />

Schmuckkunst in Österreich<br />

Petra Zimmermann, Vanitas vanitatum et omnia vanitas, Variante 11-12, 2018<br />

Mit der Ausstellung ELIGIUS-PREIS <strong>2019</strong>.<br />

Schmuckkunst in Österreich bietet das MAK in<br />

Kooperation mit Kunst im Traklhaus, Salzburg erneut<br />

einen Einblick in die zeitgenössische österreichische<br />

Schmuckszene. Bereits zum vierten Mal zeigt das MAK<br />

die Einreichungen zum Eligius-Preis für Körperschmuck<br />

und Schmuckobjekte, der vom Land Salzburg 2005 ins<br />

Leben gerufen wurde und alle drei Jahre vergeben<br />

wird. In einer konzentrierten Präsentation im MAK<br />

FORUM werden die Arbeiten jener 13 KünstlerInnen<br />

präsentiert, die für den Eligius-Preis <strong>2019</strong> nominiert<br />

sind: Andrea Auer, Gunda Maria Cancola, Veresa Eybl,<br />

Andrea MAXA Halmschlager, Paul Iby, Beatrix<br />

Kaufmann, Theresa Macourek, Martina Mühlfellner,<br />

Viktoria Münzker, Izabella Petrut, Konstanze Prechtl,<br />

Birgit Schlarmann und Petra Zimmermann. Aus 34<br />

Einreichungen wählte die diesjährige Jury – Giampaolo<br />

Babetto (Schmuck-künstler), Cornelie Holzach<br />

(Direktorin, Schmuckmuseum Pforzheim) und Anne-<br />

Katrin Rossberg (Kustodin MAK-Sammlung Metall und<br />

Wiener-Werkstätte-Archiv) – Anfang Februar <strong>2019</strong> für<br />

die einzige Auszeichnung für zeitgenössischen<br />

Schmuck aus Österreich 13 Positionen aus. Im MAK<br />

trifft die Jury ein zweites Mal zusammen und<br />

entscheidet, wer die mit € 7.000 dotierte Auszeichnung<br />

erhalten wird. Benannt nach dem Patron der<br />

Goldschmiede intendiert der Eligius-Preis, die historisch<br />

gewachsene Tradition der Goldschmiedekunst in<br />

Salzburg weiterzuführen. Der für künstlerische,<br />

innovative Arbeiten vergebene Preis richtet sich an<br />

KünstlerInnen, die mit ihren Werken bereits in<br />

Ausstellungen von Galerien und Museen vertreten<br />

waren und somit bereits Anerkennung gefunden haben.<br />

[MAK. Ausstellungsdauer bis 24. März <strong>2019</strong> –<br />

Foto:©.MAK]


KUNST.INVESTOR<br />

ART VIENNA<br />

Roy Lichtensteins Water Lillies blühen<br />

in Comic-Handschrift und vom bald<br />

90jährigen Informel-Großmeister<br />

Arnulf Rainer geht ein dynamisches<br />

Zick-Zack aus den 1970er Jahren ins<br />

Rennen. Deborah Sengels<br />

ausgestopfter Hase trägt Echthaar zur<br />

Handtasche und Veronika Suschnig<br />

wünscht auf einer Wand aus leeren<br />

Medikamentenpackungen „Get well<br />

soon“. In Sachen Kunst kann<br />

geholfen werden, von 15. bis 17.<br />

März bei der ART VIENNA,<br />

International Art Fair. Am neuen<br />

Standort findet <strong>2019</strong>, nach dem<br />

erfolgreichen Start vor zwei Jahren,<br />

Wiens jüngste Messe für<br />

internationale Moderne und<br />

zeitgenössische Kunst statt. Im<br />

Parterre der Hofburg am Heldenplatz<br />

gibt es Kunst ideal dosiert und<br />

konzentriert. Hier bietet die zweite<br />

ART VIENNA ein vielfältiges<br />

Programm, frisch und dynamisch<br />

nachgeschärft, mit eigens<br />

entwickelten Kunstprojekten, mit<br />

zahlreichen Positionen von klassisch<br />

bis jung, von etabliert modern bis akut<br />

zeitgenössisch. So präsentiert sich<br />

die ART VIENNA <strong>2019</strong> als urbanes<br />

Kunstmesse-Event im Frühjahr.<br />

Veronika Suschnig, „Get well soon“, 2018, Pillenblister, Metall, Kunstharz, Lack, Sprühfarbe,<br />

Kunstlack & Draht auf Holz, 40 x 60 cm, Unikat Foto: Rudolf Leeb, <strong>2019</strong>/ GALERIE ARCC • ART


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KUNST.INVESTOR<br />

WIEN 1900<br />

Aufbruch in die Moderne<br />

Gustav Klimt | Tod und Leben | 1910/11, umgearbeitet 1915/16 © Leopold Museum, Wien<br />

Das Leopold Museum entwirft mit seiner neu konzipierten Dauerpräsentation ein opulentes Tableau,<br />

das einen in Dichte und Komplexität einzigartigen Einblick in das Faszinosum<br />

Wien um 1900 und das Fluidum jener pulsierenden Zeit bietet.<br />

Die Donaumetropole war um die Jahrhundertwende<br />

gleichermaßen die Hauptstadt des Hochadels und der<br />

liberalen Intellektuellen, der prachtvollen Ringstraße<br />

und endloser Armenviertel, des Antisemitismus und des<br />

Zionismus, des starren Konservatismus und der<br />

einsetzenden Moderne. Glanz und Elend, Traum und<br />

Wirklichkeit, Selbstauflösung und Neuaufbruch<br />

bezeichnen den ästhetischen Pluralismus und<br />

markieren das Wien jener Zeit als Versuchsstation und<br />

Ideenlaboratorium – und damit als zentralen Motor<br />

einer turbulenten Erneuerungsbewegung. In diesem<br />

heterogenen Milieu – Arnold Schönberg sprach von der<br />

„Emanzipation der Dissonanz“ – fand jene einzigartige<br />

Verdichtung an Kulturleistungen statt, die uns heute<br />

von Wien um 1900 als einem Quellgrund der Moderne<br />

sprechen lässt. Der Aufbruch fand in den unterschiedlichsten<br />

Disziplinen statt, von der Malerei und den<br />

grafischen Künsten, über Literatur, Musik, Theater,<br />

Tanz und Architektur bis hin zu Medizin, Psychologie,<br />

Philosophie, Rechtslehre und Ökonomie. Die ca. 1300<br />

Exponate umfassende, sich über drei Ebenen<br />

erstreckende Ausstellung präsentiert den Glanz und die<br />

Fülle künstlerischer und geistiger Errungenschaften<br />

jener Epoche anhand der Meisterwerke des Leopold<br />

Museum sowie großartiger Dauerleihgaben aus<br />

österreichischen und internationalen Sammlungen. Die<br />

Ausstellung entsteht unter der kuratorischen Ägide von<br />

Hans-Peter Wipplinger in begleitendem Dialog mit<br />

Expertinnen und Experten aus den verschiedenen<br />

Fachgebieten. (Foto: © Leopold Museum)


KUNST.INVESTOR<br />

Aloïse Corbaz Brevario Grimani, um 1950 (Ausschnitt) Buntstift auf Papier abcd / Bruno Decharme collection Foto © César Decharme<br />

„FLYING HIGH“<br />

Bank Austria Kunstforum Wien zeigt Künstlerinnen der Art Brut<br />

„FLYING HIGH“ ist die erste Ausstellung, die sich<br />

„weltumspannend“ den weiblichen Positionen der Art<br />

Brut von 1860 bis in die Gegenwart widmet. Die von<br />

Ingried Brugger und Hannah Rieger kuratierte<br />

Ausstellung ist in jeder Hinsicht ein „Höhenflug“: Sie<br />

versammelt 316 Werke von 93 Künstlerinnen aus 21<br />

Ländern, die inhaltlich und ästhetisch unsere<br />

Vorstellung, was Kunst ist, sprengen. Die Ausstellung<br />

nimmt den von Jean Dubuffet 1945 definierten Begriff<br />

„Art Brut“ für jene ursprüngliche, nichtakademische<br />

Kunst außerhalb des kulturellen Mainstreams als<br />

Ausgangspunkt. In der Vielfalt und Heterogenität der im<br />

Bank Austria Kunstforum Wien präsentierten Werke<br />

wird deutlich, dass der Art-Brut-Begriff heute längst<br />

über Arbeiten aus Psychiatrien hinausgeht und auch<br />

die Produktion von „mediumistischen“ (von einem Geist<br />

geführten) Künstlerinnen, „Einzelgängerinnen“ und<br />

Künstlerinnen mit Behinderungen umfasst. Diese<br />

Erweiterung ist nicht zuletzt durch den radikalen<br />

Wandel der Institution Psychiatrie – von ehemals<br />

geschlossenen Anstalten über offenere Strukturen bis<br />

zu deren Auflösung – begründet. Zeitgenössische Art<br />

Brut entsteht heute vielfach in Ateliers oder in von den<br />

Künstlerinnen selbst geschaffenen Strukturen.<br />

Emanzipationsgeschichte von „Außenseiterinnen<br />

der Außenseiter“: Die Geschichte weiblicher Art-Brut-<br />

Künstlerinnen spiegelt die Emanzipationsgeschichte<br />

von Frauen auf einer prekären Ebene wider: Diese sind<br />

bis heute „Außenseiterinnen der Außenseiter“. Die Art<br />

Brut hat nach wie vor keinen gleichberechtigten Platz<br />

neben der „Hochkunst“ gefunden. Da Frauen sowohl<br />

innerhalb der Art Brut als auch jenseits der<br />

feministischen Kunst ihren Platz erst erobern müssen,<br />

ist eine Präsentation ihrer Werke hoch an der Zeit.<br />

Dieser Aufgabe widmet sich „FLYING HIGH.<br />

Künstlerinnen der Art Brut“ im Bank Austria Kunstforum<br />

Wien. [Foto: © Bank Austria Kunstforum. Dauer bis 23.<br />

Juni <strong>2019</strong>]


KUNST.INVESTOR<br />

‚The Sound of Silence-<br />

German Forest‘<br />

Heryun Kim<br />

‚The Sound of Silence-German Forest‘, 2017, ÖL AUF LEINWAND<br />

Desden-Vor fast genau 10 Jahren hat Heryun Kim<br />

schon einmal unter dem Titel „Moon Garden“ in der<br />

Kunsthalle Dresden ausgestellt. Inzwischen hat sich<br />

ihre Malerei sehr gewandelt, die Serien sind<br />

harmonischer geworden, gleichzeitig auch<br />

dramatischer, und verkörpern eine eher abstrakte<br />

Sichtweise auf die Natur. Die Waldatmosphäre in Kims<br />

Berliner Atelier, sehr einsam und am Rande der<br />

Großstadt, prägt ihre jüngsten Betrachtungen. Heryun<br />

Kim führt uns in ihrer neuen Serie wieder in die Natur,<br />

in einen einsamen Wald, dem Sound of Silence –<br />

German Forest, so der Titel der Serie und dieser<br />

Ausstellung. In der Inhaltlichkeit des Waldes sind<br />

Farbwahl und Struktur die bestimmenden Elemente.<br />

Die Farbintensität erinnert an die deutschen<br />

Expressionisten. Heryun Kim hat zu Emil Nolde<br />

promoviert. Die Farbwahl verweist auf Jahreszeiten<br />

oder emotionale Stimmungen. Im Wald gibt es<br />

unterschiedliche Bereiche, die sie in diesem<br />

Werkzyklus festhält: von Menschenhand angelegt und<br />

in strukturierten Zonen, aber auch Wildwuchs, Wetter<br />

und leuchtende Sonne, die durchs Unterholz bricht.<br />

Manchen der Gemälde im Zyklus The Lonesome Forest<br />

liegt ein Raster zugrunde. Es grenzt ein, stoppt die<br />

Wildheit der Natur und lässt gleichzeitig Freiräume zu<br />

oder gibt gar den Blick in dem Himmel frei. Und es gibt<br />

Arbeiten, die ein enges wildes Dickicht zeigen mit<br />

aufstrebenden und gekrümmten Linien in großer Zahl,<br />

die intuitiv entstanden sein mögen und eine direkte<br />

Verbindung von Kopf über Hand zum Bild zeigen. Die<br />

Serie erzählt auch von der Einsamkeit inmitten der<br />

Pflanzenwelt oder tobenden Gedanken. In Heryun Kims<br />

Werkzyklus vermischen sich einerseits die Tradition<br />

asiatischer Landschaftsmalerei mit dem deutschen<br />

Expressionismus und andererseits Heryuns genauer,<br />

hochaktueller zeitgenössischer Blick mit ihrem<br />

eigenwilligen, experimentellen Umgang mit Ölfarbe. Sie<br />

hat den Mut, sich mit jeder Bildserie auf Neues<br />

einzulassen. Sie gewichtet bei jedem einzelnen<br />

Schaffensprozess neu, reduziert oder verdichtet Form,<br />

Farbe und Struktur. Heruyn Kim wurde 1964 in<br />

Südkorea geboren und studierte an der Seoul National<br />

University und anschließend an der Hochschule der<br />

Künste in Berlin. Sie lebt und arbeitet in Paju in Süd-<br />

Korea. Sie besitzt aber auch ein Atelier in Berlin, in dem<br />

auch die Bilder ihrer aktuellen Ausstellung in ihren<br />

immer wieder einige Monate dauernden Aufenthalten<br />

entstanden sind. [Kunsthalle Dresden. Dauer bis 1. Mai<br />

<strong>2019</strong>- Foto: Michael Schultz Gallery Berlin]


KUNST.INVESTOR<br />

MARK ROTHKO<br />

Mark Rothko vor dem Werk ,1960, Foto: Regina Bogat, © 2005<br />

Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht Wien, <strong>2019</strong><br />

Mark Rothko (1903–1970) gehört zu den<br />

bedeutendsten Künstlern des zwanzigsten<br />

Jahrhunderts. Zum ersten Mal überhaupt werden nun<br />

seine Werke in Österreich gezeigt. Die Ausstellung<br />

bietet mit über vierzig seiner Hauptwerke einen<br />

Überblick über Rothkos gesamtes Schaffen und<br />

beschäftigt sich mit Vorstellungen des Heiligen,<br />

Geistigen, Tragischen und Zeitlosen. Kate und<br />

Christopher Rothko, die Kinder des Malers, waren<br />

von Beginn an in das Projekt eingebunden und haben<br />

sich bereit erklärt, eine Reihe bedeutender Werke aus<br />

der Familiensammlung für die Ausstellung zu leihen.<br />

Die Ausstellung wird im Kunsthistorischen<br />

Museum gezeigt, dessen historische Sammlungen<br />

fünftausend Jahre menschlichen Schaffens vom Alten<br />

Ägypten bis zum Barock nachzeichnen, wodurch sich<br />

die einmalige Gelegenheit bietet, sich mit Rothkos<br />

tiefem, lebenslangem Interesse für die Kunst der<br />

Vergangenheit auseinanderzusetzen. Von seinen<br />

frühen Besuchen des New Yorker Metropolitan<br />

Museum während seiner Studienzeit, über seine<br />

ersten Begegnungen mit Rembrandt, Vermeer und der<br />

klassischen Kunst und Architektur, bis zu seinen<br />

Reisen nach Europa, wo er Kirchen, Kapellen und<br />

Sammlungen von Altmeistergemälden in Paris,<br />

London, Venedig, Arezzo, Siena, Rom, Pompeji und<br />

Florenz besichtigte, widmete sich Rothko dem Studium<br />

historischer Kunst und Architektur. Die Schau<br />

beleuchtet den Einfluss bestimmter Orte auf Rothkos<br />

stilistische Entwicklung von Michelangelos Biblioteca<br />

Medicea Laurenziana und Fra Angelicos Fresken im<br />

Konvent von San Marco in Florenz zu den<br />

griechischen Tempeln von Paestum und der<br />

Taufkapelle der Basilika Santa Maria Assunta auf<br />

Torcello in der Lagune von Venedig. Als Rothko in<br />

späteren Jahren mit der Tradition brach, um zu einer<br />

radikal neuen Form künstlerischen Ausdrucks zu<br />

gelangen, tat er dies auf der Basis eines umfangreichen<br />

Wissens und voller Hochachtung für das, was seiner<br />

Zeit vorausgegangen war. Mit den Worten des<br />

Kritikers John Berger schaute Rothko zurück, „wie dies<br />

kein Maler zuvor je getan hatte“. [Kunsthistorisches<br />

Museum Wien. Ausstellungsdauer bis 30. Juni <strong>2019</strong> –<br />

Foto: © KHM]


KUNST.INVESTOR<br />

Mark Rothko (1903-1970), Untitled (Red, Orange, 1968, Öl auf Leinwand, 233 x 175,9 cm<br />

© 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, <strong>2019</strong><br />

© Foto: Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler/Robert Bayer


KUNST.INVESTOR<br />

Mark Rothko (1903-1970, Room in Karnak, 1946, Öl auf Leinwand, 94,9 × 69,9 cm<br />

© 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, <strong>2019</strong>


KUNST.INVESTOR<br />

Mark Rothko (1903-1970), No. 2, 1947, Öl auf Leinwand, 145,4 × 122,4 cm<br />

© 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, <strong>2019</strong><br />

© Foto: National Gallery of Art, Washington, D.C.


KUNST.INVESTOR<br />

Mark Rothko (1903-1970), No. 7 (Dark Brown, Gray, Orange), 1963, Öl auf Leinwand, 175,6 × 162,6 cm<br />

© 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, <strong>2019</strong>, © Foto: Kunstmuseum Bern


KUNST.INVESTOR<br />

Mark Rothko (1903-1970), Self-Portrait, 1936, Öl auf Leinwand, 81,9 × 65,4 cm<br />

© 1998 Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/Bildrecht, Wien, <strong>2019</strong>


KUNST.INVESTOR<br />

postcards - the small format<br />

„Die Konzentration der Gestaltung, die Präzision und die gleichzeitige Leichtigkeit machen<br />

solche kleinen Werke zu Kleinodien der Kunstwelt.“ (Johann Feilacher)<br />

Die Schau „postcards – the small format“ zeigt, wo der<br />

Erfolg der Künstler aus Gugging seinen Anfang<br />

genommen hat: Vor 5 Jahren gab es im Museum<br />

Gugging die Ausstellung „small formats.!“, um die<br />

Besonderheit der Werke im Kleinformat hervorzuheben<br />

und ihre Bedeutung für die Entwicklung des<br />

Kulturzentrums im Art Brut Center Gugging zu<br />

dokumentieren.<br />

Ende der 1950er Jahre hat der Psychiater Leo Navratil,<br />

um bei der Fülle der Patienten effektiver diagnostizieren<br />

zu können, den Mensch-und-Baum-Zeichentest<br />

benutzt. Dafür hat er postkartengroße, weiße Blätter<br />

verwendet. Navratils Hauptanliegen war es, eine<br />

Diagnose zu stellen. Einige dieser Zeichnungen<br />

passten jedoch nicht in das Diagnoseschema – sie<br />

waren völlig anders, kreativ & eigenwillig! Das waren<br />

die Werke der im Laufe der Zeit bekannt gewordenen<br />

Künstler aus Gugging: unter anderem von Johann<br />

Hauser, Oswald Tschirtner, August Walla und auch von<br />

Anton Dobay, Fritz Koller und Rudolf Limberger (Max).<br />

Das kleine Format ist stets faszinierend und überzeugt<br />

durch seine Qualität, der Künstler hat einen sehr<br />

begrenzten Platz für das, was er darstellen will, und das<br />

wiederum fordert ihn auf, zentriert, konzentriert und klar<br />

im Ausdruck zu sein. Das kleine Format ist eine<br />

Herausforderung: alles ist sichtbar, nichts kann<br />

versteckt werden und genau das ist auch so „großartig“<br />

daran. Auf 10,5 x 14,8 cm eröffnet sich dem Betrachter<br />

die Welt des Künstlers in der ihm eigenen<br />

Formensprache. Galerie Gugging zeigt in dieser<br />

Ausstellung Werke von 26 Künstlern und geben<br />

dadurch einen Überblick über 50 Jahre Kunstschaffen<br />

in Gugging. Wir spannen den Bogen von sehr früh<br />

entstandenen Werken wie einem Blatt von Rudolf<br />

Limberger (Max) aus dem Jahr 1965 bis hin zu Werken<br />

aus dem Jahr 2018 von Heinrich Reisenbauer.<br />

Raritäten von unbekannt gebliebenen Künstlern wie<br />

Josef Binner, Alois Fischbach und Karoline Rosskopf<br />

werden gemeinsam mit Werken von Oswald Tschirtner,<br />

August Walla sowie Günther Schützenhöfer, Helmut<br />

Hladisch und Jürgen Tauscher präsentiert, um nur<br />

einige der Künstler zu nennen. Wir präsentieren noch<br />

nie ausgestellte Werke und auch etliche, die bereits in<br />

der „small formats.!“ Ausstellung des museum gugging<br />

zu sehen waren und auch im gleichnamigen Katalog<br />

publiziert sind.[Galerie Gugging. Ausstellungsdauer bis<br />

5. Mai <strong>2019</strong>]


KUNST.INVESTOR<br />

August Walla, HORNESS IM TELLER., Bleistift, Farbstifte, 14,7 x 10,4 cm © Art Brut KG


KUNST.INVESTOR<br />

Anton Dobay, Kopf, 1974, Bleistift, 14,8 x 10,5 cm © Privatstiftung - Künstler aus Gugging


KUNST.INVESTOR<br />

Franz Kernbeis, Fahrrad, 2008, Bleistift, Farbstifte, 10,5 x 14,8 cm © Privatstiftung - Künstler aus Gugging


Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“<br />

Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk<br />

Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten,<br />

Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies<br />

zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien<br />

verziert sind.<br />

Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich<br />

gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die<br />

Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum<br />

glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große<br />

Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten<br />

Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der<br />

imposanten Innenräume nach außen.<br />

Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige<br />

Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die<br />

naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den<br />

prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis<br />

heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine<br />

Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und<br />

eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe<br />

200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell<br />

nummerierten Messingplakette versehen.<br />

Features<br />

Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik<br />

Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel<br />

Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale<br />

Spielart & Kontrollierbarkeit<br />

Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien<br />

Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz<br />

Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten<br />

Einzelsaitenaufhängung<br />

Handgefertigt in Österreich


KUNST.INVESTOR<br />

Rubens bis Makart<br />

Die Fürstlichen Sammlungen<br />

Liechtenstein<br />

Peter Paul Rubens, Porträt der Clara Serena Rubens, der<br />

Tochter des Künstlers (1611–1623), um 1616, Öl au<br />

Leinwand auf Holz © LIECHTENSTEIN. The Princely<br />

Collections, Vaduz–Vienna<br />

Die ALBERTINA präsentiert unter dem Titel Rubens bis<br />

Makart eine umfassende Auswahl der<br />

herausragendsten Werke der Sammlungen des Fürsten<br />

von und zu Liechtenstein. Gleichzeitig widmet die<br />

ALBERTINA unter dem Titel Rudolf von Alt und seine<br />

Zeit dem Wiener Aquarell als einem wesentlichen<br />

Kernbestand der Fürstlichen Sammlungen eine<br />

Ausstellung. Weit über einhundert der bedeutendsten<br />

Gemälde und Skulpturen aus der erlesenen Kollektion<br />

eines der traditionsreichsten Häuser Europas spannen<br />

einen beeindruckenden Bogen von der italienischen<br />

Frührenaissance über das Zeitalter des Barocks bis<br />

zum Wiener Biedermeier und dem Historismus der<br />

Makart-Ära. Ikonische Werke wie Anticos erst jüngst für<br />

die Fürstlichen Sammlungen erworbene Büste des<br />

Marc Aurel, die lebensgroßen Bronzeplastiken des<br />

Adrian de Fries oder Peter Paul Rubens’ berühmte<br />

Venus vor dem Spiegel stehen dabei im Mittelpunkt<br />

einer Schau, die eine veritable Promenade durch fünf<br />

Jahrhunderte Kunstgeschichte ermöglicht. [Albertina.<br />

Ausstellungsdauer bis 10. Juni <strong>2019</strong> – Foto: ©<br />

Albertina]


KUNST.INVESTOR<br />

Peter Paul Rubens, Venus vor dem Spiegel, um 1614/15, Öl auf Holz<br />

© LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna


KUNST.INVESTOR<br />

Hans Makart, Der Tod der Kleopatra, 1875, Öl auf Holz<br />

© LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna


KUNST.INVESTOR<br />

Giuseppe Arcimboldo, Die Erde, um 1570, Öl auf Holz<br />

© LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna


KUNST.INVESTOR<br />

Heinz Frank - Der Winkel des Endes kommt immer von hinten<br />

„Mein Tun wohnt im Zwischenraum zwischen dem<br />

Nichts innen und dem Nichts draußen“, sagt Heinz<br />

Frank, der sich seit seinem Architekturstudium bei Ernst<br />

A. Plischke in den 1960er Jahren als Bildhauer,<br />

Zeichner, Maler, Sprach- und Objektkünstler, manchmal<br />

auch als Entwerfer von Innenräumen und<br />

Einrichtungsgegenständen betätigt. Und dabei seine<br />

Medien gerne miteinander verschränkt, so wie er es<br />

auch mit Materialien tut: Holz, Stein, Gips, Farbe, Ton,<br />

Glas, Metall und gefundene Textilien, Drähte, Kisten,<br />

Böcke, Spiegel oder Teile alter Möbel und Geräte.<br />

Solche Dinge und Mittel kombinierend, assemblierend<br />

und transformierend lotet Frank Spannungsfelder wie<br />

hart/weich, kalt/heiß, innen/ außen, schwer/leicht,<br />

Anfang/Ende aus, um stets aufs Neue darzustellen, wie<br />

– und dass – alles miteinander verbunden ist. Er selbst<br />

bringt solche Intention auf die paradoxe Formel:<br />

„Ungeformtes umformen in Formloses“. Dabei ist am<br />

Anfang seines bildnerischen Tuns immer das Wort –<br />

beziehungsweise ein aphoristischer Gedanke, der,<br />

händisch auf ein Stück Papier geschrieben, dem aus<br />

ihm entwickelten Gebilde auch weiterhin zur Seite liegt.<br />

„Das Loch ist der Inbegriff der Leere“, „Des<br />

Nasenaffens Mich“ oder „Das Hinten und das Vorne der<br />

Anderen“ … lässt sich nebst und mit seinen Bildern und<br />

Gebilden lesen, während die vierrädrige Bodenskulptur<br />

„Durch dadurch“ sich potenziell ewig im Kreis und um<br />

sich selbst dreht. Eine andere anthropomorphe Plastik<br />

wiederum hat „Keinen Hinterkopf, denn die Spitze zum<br />

Trichter ist zum Denken geboren“. Franks vielgestaltige<br />

Sprachkunst-Bildwerk-Kombinationen – im<br />

Ausstellungsraum sind Werke aus unterschiedlichen<br />

Entstehungszeiten (ab 1970) versammelt – führen die<br />

Betrachter/innen in eine Ideenwelt, in der das<br />

Menschsein, der Ursprung und Weg der Gedanken, der<br />

Körper und das Innere zentrale Themen sind.


KUNST.INVESTOR<br />

Heinz Frank, Das Hinten und das Vorne der Anderen, 2000, Ausstellungsansicht Charim Galerie, 2013,<br />

© Foto: Markus Krottendorfer, Courtesy Charim Galerie Wien


KUNST.INVESTOR<br />

Hier gehört zusammen, was im rationalistischökonomisch<br />

geprägten Alltagsgetriebe geflissentlich<br />

separiert wird: Vernunft und Emotion. Von Heinz Frank<br />

lernen wir, dass beides voneinander abhängt und somit<br />

auch als gleichwertig zu erachten ist: Was den Mensch<br />

zum Menschen macht, ist der Gedanke, der gefühlt<br />

wird, und umgekehrt. So lautet eine seiner Devisen:<br />

„Gefühltes denken und Gedachtes fühlen“. Dass der<br />

Ausstellungsraum der Kunsthalle Wien Karlsplatz über<br />

gläserne Außenwände verfügt, nützt der Künstler zur<br />

Montage doppelseitig bemalter Bilder an den<br />

Innenseiten vor diesen Scheiben. Glas ohne Rahmen<br />

ist weder Fenster noch Loch, auf Glaswände gehängte<br />

Bilder hingegen können zu Fenstern werden, speziell<br />

dann, wenn sie wie bei Frank Löcher haben. Augen-<br />

Löcher zumeist, durch die sich hier nicht nur in die<br />

Leere eines Kopf-Inneren, sondern in den hinter ihnen<br />

befindlichen Außen- oder Innenraum blicken lässt. Oder<br />

wieder mit Franks Worten (vielleicht): „Inwändig leibt<br />

auswändig“. Oder (vielleicht) auch: „Menschen sind die<br />

verwischten Fenster ins Äußere“. Der Raum verfügt<br />

zudem über rechtwinkelige Ecken, in denen auf<br />

Teppichen vier Skulpturen stehen. Frei im Raum und in<br />

dessen Mitte positioniert findet sich hingegen eine<br />

Abfolge bemalter Paravents, die so hoch sind wie Heinz<br />

Frank – gewinkelte Wandschirme, die sich womöglich<br />

nur vor sich selbst abschirmen. Auch sie verfügen<br />

jedoch jeweils über zumindest ein Loch, jenen „Inbegriff<br />

der Leere“, wofür zugleich aber gilt: „Das Loch, der<br />

sechste Finger des Denkens“. In der Kunsthalle Wien<br />

Karlsplatz zeigt sich Heinz Frank aber nicht allein als<br />

Darsteller von Ver-Dichtungen „philosophischer<br />

Schwächeanfälle“, sondern gleichermaßen als<br />

Architekt: Das Maß seiner Dinge ist bezüglich ihrer<br />

Proportionen und der Verhältnisse zum Umraum immer<br />

der Mensch – und damit er selbst als leibhaftiges Ich-<br />

Kurator: Lucas Gehrmann [Kunsthalle Wien Karlsplatz.<br />

Dauer bis 12. Mai <strong>2019</strong> – Foto ©]


KUNST.INVESTOR<br />

Heinz Frank, Ausstellungsansicht Charim Galerie, Ein randloses Loch, fliegt von Baum zu Baum und Loch zu Loch, ohne zu fliegen..., 2013,<br />

© Foto: Markus Krottendorfer, Courtesy Charim Galerie Wien


KUNST.INVESTOR<br />

Peter Friedl, Teatro Popular, 2016–2017 (Detail), Holz, Aluminium, Stoff, 22 Handpuppen, Mixed Media, Variable Dimensionen,<br />

Courtesy der Künstler und Lumiar Cité, Lissabon, Foto: Daniel Malhão<br />

Peter Friedl. Teatro<br />

Peter Friedls facettenreiche Arbeiten und Projekte –<br />

durchaus heterogen in Bezug auf Medium und Stil –<br />

verstehen sich als exemplarische Vorschläge und<br />

Lösungen für ästhetische Probleme hinsichtlich unseres<br />

politischen und historischen Bewusstseins. Auf der<br />

Suche nach neuen narrativen Modellen erforschen sie<br />

die Konstruktion und die Grenzen von Repräsentation.<br />

Dabei kommen konzeptuelle Strategien wie<br />

kontextuelle Transfers oder die Neuinterpretation von<br />

Genres aus der Geschichte der Moderne zur<br />

Anwendung. Die Ausstellung Teatro in der Kunsthalle<br />

Wien konzentriert sich auf eine Reihe wiederkehrender<br />

Themen in Friedls Œuvre: Modell, Sprache,<br />

Geschichte, Übersetzung, Theatralik. Herzstück der<br />

Ausstellung ist die im Rahmen der documenta 14<br />

(2017) erstmals präsentierte Filminstallation Report<br />

(2016). Ausgehend von Kafkas „Ein Bericht für eine<br />

Akademie“ (1917), der Selbstauskunft des über seine<br />

Integration in die menschliche Gesellschaft<br />

reflektierenden Affen Rotpeter, entfaltet Friedl eine<br />

ebenso komplexe wie kinematographisch opulente<br />

Reflexion über das Wechselspiel von Identität und<br />

Sprache, Anpassung und Autonomie. Das Personal<br />

umfasst mehr als zwanzig Akteure, die entweder in<br />

ihrer jeweiligen Muttersprache oder einer Sprache ihrer<br />

Wahl (Arabisch, Dari, Englisch, Französisch,<br />

Griechisch, Kurdisch, Russisch, Swahili) Auszüge aus<br />

Kafkas Text vortragen. Allein die Originalsprache,<br />

Kafkas Prager Deutsch, kommt nicht vor. Schauplatz ist<br />

die leere Bühne des griechischen Nationaltheaters in<br />

Athen.


KUNST.INVESTOR<br />

Peter Friedl, The Dramatist (Black Hamlet, Crazy Henry, Giulia, Toussaint), 2013, Holz, Metall, Stoff, Glas, Leder, Haare, Stroh,<br />

Öl, Nylon, Variable Dimensionen, Sammlung Carré d’Art – Musée d’art contemporain de Nîmes,<br />

Courtesy der Künstler und Guido Costa Projects, Turin, Foto: Maria Bruni<br />

Peter Friedl, Teatro Popular, 2016–2017 (Detail), Holz, Aluminium, Stoff, 22 Handpuppen, Mixed Media,<br />

Variable Dimensionen, Courtesy der Künstler und Lumiar Cité, Lissabon, Foto: Archiv Peter Friedl


KUNST.INVESTOR<br />

Peter Friedl, Study for Social Dreaming, 2014–2017 (Videostill), HD-Video, Farbe, Ton, 28:50 Min., Loop,<br />

Courtesy der Künstler; Galerie Erna Hécey, Luxemburg; Guido Costa Projects, Turin; und Nicolas Krupp, Basel<br />

Peter Friedl, Study for Social Dreaming, 2014–2017 (Videostill), HD-Video, Farbe, Ton, 28:50 Min., Loop,<br />

Courtesy der Künstler; Galerie Erna Hécey, Luxemburg; Guido Costa Projects, Turin; und Nicolas Krupp, Basel


KUNST.INVESTOR<br />

Werke wie The Dramatist (Black Hamlet, Crazy Henry,<br />

Giulia, Toussaint) (2013) und Teatro Popular (2016–<br />

2017) sind weitere Beispiele für Friedls<br />

Auseinandersetzung mit dem Topos Theatralität,<br />

nehmen ihn aber stärker unter dem Begriff des Modells<br />

in den Blick. Als Referenz dienen historisch überlieferte<br />

Formen des Marionetten- und Puppentheaters. Sowohl<br />

The Dramatist als auch Teatro Popular sind als<br />

Modellanordnungen für mögliche Gegen-Erzählungen<br />

zu den modernen Meisternarrativen lesbar. Sie stellen<br />

die Verbindung zu Friedls im Jahr 2012 begonnenem<br />

Projekt Rehousing her, einer Serie von<br />

Architekturmodellen, die maßstabgetreu historische,<br />

teilweise bereits zerstörte oder auch unrealisiert<br />

gebliebene Architekturen nachbilden. Bei den<br />

ausgewählten Häusern handelt es sich um<br />

Lebenswelten, in denen sich auf ganz unterschiedliche<br />

Weise Geschichte, Politik, Biografien und Ideologien<br />

spiegeln; als „Fallstudien für die mentale Geografie<br />

einer anderen Moderne“ (Friedl). Anlässlich der<br />

Ausstellung in Wien sind zwei neue Modelle<br />

hinzugekommen: das inzwischen in ein Museum<br />

umgewidmete ehemalige Wohnhaus von Winnie und<br />

Nelson Mandela im südafrikanischen Soweto (8115<br />

Vilakazi Street) sowie das Modell eines jener<br />

containerähnlichen Fertighäuser, aus denen Amona<br />

bestand – der 2017 geräumte israelische Außenposten<br />

in den palästinensischen Gebieten im Westjordanland.<br />

Neben aktuellen Produktionen versammelt Teatro auch<br />

ältere Arbeiten, etwa die auf der documenta X gezeigte<br />

Videoarbeit Dummy (1997) oder das Langzeitprojekt<br />

Theory of Justice (1992–2010), die sich – über formal<br />

sehr unterschiedliche Strategien – der<br />

Problematisierung von Gerechtigkeitsfiktionen widmen.<br />

In Korrespondenz mit den neueren Arbeiten geben sie<br />

nicht nur Aufschluss über thematische wie formale<br />

Kontinuitäten und Wendungen in Friedls Werk, sie<br />

gewinnen im Blick auf gegenwärtige Verteilungs- und<br />

Anerkennungskämpfe auch eine neue, oftmals<br />

beklemmende Aktualität. Peter Friedl (geb. 1960 in<br />

Österreich) ist ein in Berlin lebender Künstler. Seine<br />

Arbeiten wurden international ausgestellt, u.a. im<br />

Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid;<br />

Centre Pompidou, Paris; Walker Art Center,<br />

Minneapolis; Van Abbemuseum, Eindhoven und in der<br />

Hamburger Kunsthalle. Er nahm an der documenta 10,<br />

12 und 14 (1997, 2007 und 2017); der 48. und 56.<br />

Biennale von Venedig (1999 und 2015); der 3. Berliner<br />

Biennale für zeitgenössische Kunst (2004); Manifesta 7,<br />

Trento (2008); der 7. Gwangju Biennale (2008); der 28.<br />

Bienal de São Paulo (2008); La Triennale, Paris (2012);<br />

der Taipei Biennale (2012 und 2016); der 10. Shanghai<br />

Biennale (2014); der 5. Thessaloniki Biennale (2015)<br />

und der 1. Anren Biennale (2017) teil. Er wird an der<br />

kommenden Sharjah Biennale 14 (März <strong>2019</strong>)<br />

teilnehmen. Ausgewählte Einzelausstellungen sind u.a.<br />

OUT OF THE SHADOWS, Witte de With, Rotterdam<br />

(2004); Work 1964–2006, Museu d‘Art Contemporani<br />

de Barcelona; Miami Art Central; Musée d‘Art<br />

Contemporain, Marseille (2006–07); Blow Job, Extra<br />

City Kunsthal, Antwerpen (2008); Working, Kunsthalle<br />

Basel (2008); Peter Friedl, Sala Rekalde, Bilbao (2010);<br />

The Dramatist, Artspace, Auckland (2014); The Diaries,<br />

Grazer Kunstverein, Graz (2016) und Teatro Popular,<br />

Lumiar Cité, Lissabon (2017). Kuratorinnen: Anne<br />

Faucheret, Vanessa Joan Müller. [Kunsthalle Wien.<br />

Dauer 22, März bis 9. Juni <strong>2019</strong> – Foto: © Kunsthalle<br />

Wien]


KUNST.INVESTOR<br />

Bruno Gironcoli<br />

ohne Titel, 1996, Holz, Eisen, Polyester, ©Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

Foto: Hans Christian Krass, Courtesy Estate Bruno Gironcoli ©<br />

Nach der sehr erfolgreichen Ausstellung Bruno<br />

Gironcoli. In der Arbeit schüchtern bleiben im mumok<br />

Wien 2018 präsentiert die Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

unter dem Titel Bruno Gironcoli. Prototypen einer<br />

neuen Spezies vom 14. Februar bis 12. Mai <strong>2019</strong> eine<br />

weitere Personale zum umfassenden Werk des<br />

österreichischen Künstlers. Zu sehen ist eine<br />

beeindruckende Auswahl monumentaler Skulpturen<br />

aus Gironcolis Spätwerk. Diese Werkgruppe zeichnet<br />

sich durch eine Ästhetik der Maßlosigkeit und Opulenz<br />

aus und vermittelt einen aussagekräftigen Überblick<br />

über die letzte Phase seines Schaffens, in der er ein<br />

Resumée seiner künstlerischen Entwicklung zieht.<br />

Gironcoli hat mit seinem Werk unzählige jüngere<br />

Künstler inspiriert, darunter auch ehemalige Schüler<br />

wie Franz West, Hans Schabus und Ugo Rondinone.<br />

„Wir freuen uns außerordentlich, dass die Schirn<br />

Kunsthalle Frankfurt eine so umfangreiche Ausstellung<br />

mit Fokus auf das Spätwerk von Bruno Gironcoli<br />

präsentiert. Es ist dies die erste große Präsentation in<br />

Frankfurt nach Pospect 89, 1989 und der großen<br />

Retrospektive im Frankfurter Kunstverein von 1981“,<br />

kommentieren Christine Gironcoli und Bettina M.<br />

Busse, die beiden Geschäftsführerinnen der BRUNO<br />

GIRONCOLI WERK VERWALTUNG / Estate Bruno<br />

Gironcoli, die Entscheidung von Philipp Demandt,<br />

Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, zu dieser<br />

Einzelpräsentation. Zur Ausstellung erscheint ein<br />

Katalog mit einem Vorwort von Philipp Demandt,<br />

Direktor Schirn Kunsthalle Frankfurt und einem<br />

umfangreichen Essay der Kuratorin Martina Weinhart.<br />

Die BRUNO GIRONCOLI WERK VERWALTUNG /<br />

Estate Bruno Gironcoli wurde 2014 mit Sitz in Wien<br />

gegründet und verfolgt das Ziel, das Oeuvre des<br />

Künstlers auch zukünftigen Generationen zugänglich zu<br />

machen und dessen fachkundige Betreuung zu<br />

gewährleisten.


KUNST.INVESTOR<br />

Maria Lassnig und Arnulf Rainer während einer Ausstellungseröffnung in Wien, 1999- Foto: Lentos, Heimo Rosanelli ©<br />

LASSNIG – RAINER<br />

Das Frühwerk<br />

Maria Lassnig und Arnulf Rainer zählen zu den<br />

erfolgreichsten KünstlerInnen Österreichs. Lassnig<br />

würde heuer ihr 100. Lebensjahr begehen, Rainer feiert<br />

seinen 90. Geburtstag. Beide lernten sich 1948 in<br />

Klagenfurt kennen. Ihre gemeinsam verbrachten Jahre<br />

prägten ihr künstlerisches Werk grundlegend. Die<br />

Ausstellung im LENTOS veranschaulicht künstlerische<br />

Annäherungen, aber auch jeweils individuelle<br />

Ausdrucksformen. In ihrem Frühwerk schufen sowohl<br />

Lassnig als auch Rainer surrealistische Zeichnungen.<br />

Ab 1951 reisten sie mehrmals gemeinsam nach Paris.<br />

Die neu aufkommenden informellen Tendenzen<br />

inspirierten sie zu völlig neuen Ausdrucksmöglichkeiten.<br />

Lassnig schuf bereits ab 1947 erste Körpergefühlszeichnungen,<br />

die sie Introspektive Erlebnisse nannte.<br />

Nach Paris arbeitete sie an informellen Monotypien und<br />

nannte ihre Werke Amorphe Automatik, Statische<br />

Meditationen und Stumme Formen. Rainer verfasste<br />

nach seiner Rückkehr den theoretischen Text Malerei,<br />

um die Malerei zu verlassen. Er schuf Mikrostrukturen,<br />

Blindzeichnungen, Zentralisationen, Kruzifikationen und<br />

Vertikalgestaltungen. Sowohl Lassnigs Flächenteilungen<br />

als auch Rainers Proportionen liegen<br />

geometrische Ordnungsstrukturen zugrunde. Ab 1954<br />

gingen die beiden definitiv eigene Wege. Während<br />

Rainer seine Übermalungen in Otto Mauers Galerie St.<br />

Stephan ausstellte, zeigte Lassnig ihre Serie<br />

Kopfheiten in der Galerie Würthle. Die Schau zählt etwa<br />

120 Kunstwerke und wurde von zahlreichen Museen,<br />

Galerien und privaten LeihgeberInnen sowie der Maria<br />

Lassnig Stiftung unterstützt. Viele Arbeiten von Maria<br />

Lassnig sind erstmals seit über 50 Jahren zu sehen.<br />

Die Ausstellung wird in adaptierter Form von 14. Juni<br />

bis 1. September im Museum Moderner Kunst Kärnten<br />

gezeigt. [Lentos. Dauer bis 19. Mai <strong>2019</strong>]


KUNST.INVESTOR<br />

Katharina Scheucher, o.T., Gips, Glas, Wasser, Fotografien, Borgarnes 2016/Wien 2018 © Katharina Scheucher<br />

‚In Mimicry – You Are Here‘<br />

Katharina Scheucher<br />

Katharina Scheucher interessieren die Zusammenhänge<br />

von Raum, Wahrnehmung und Zeit sowie die<br />

daraus sich ergebenden möglichen Illusionen und<br />

Realitäten. Besucherinnen und Besucher verändern<br />

durch ihre Anwesenheit kontinuierlich die Situation und<br />

erzeugen den Raum und seine Eigenschaften dadurch<br />

permanent neu. Glas, Gips, Textilien, Karton sowie<br />

diverse Fundstücke werden zu immer wieder neu<br />

angeordneten Objekten montiert und auf erfinderische<br />

Weise zur Kommunikation bereitgestellt. In ihren<br />

Arbeiten sucht die Künstlerin das Verborgene,<br />

Heimliche und Unheimliche im Alltäglichen. Das<br />

Ungesehene, aber Anwesende rückt ins Licht und sagt,<br />

was es zu sagen hat. Für einen Augenblick wachsen<br />

daraus Realitäten, fallen in sich zusammen und<br />

verschwinden wieder in die Illusion. Interventionen im<br />

Raum schärfen die Wahrnehmung der eigenen<br />

Anwesenheit inmitten dieser Präsentation, so versetzt<br />

die Künstlerin das Publikum in eine interaktive<br />

Spannung. Sie erzeugt neue Sichtweisen, und<br />

überraschende Konversationen werden möglich. [Wien<br />

Museum MUSA- Startgalerie. Ausstellungsdauer bis 7.<br />

April <strong>2019</strong>]


KUNST.INVESTOR<br />

"Dinner, Darling!"<br />

ein Design Projekt von Nadja Zerunian<br />

wir bitten zu Tisch! Doch Achtung, die zehn sorgfältig<br />

zusammen gestellten Table-Settings von Nadja<br />

Zerunian mit dem Titel Dinner, Darling! sind zwar<br />

verführerisch schön, enthalten aber giftige Substanzen<br />

und für den Menschen lebensbedrohende Toxine. Dass<br />

Schönes zwangsläufig auch gut und gesund wäre, ist<br />

eine sich hartnäckig haltende Schlussfolgerung und<br />

damit zentrale Frage im Design. Nadja Zerunian<br />

zelebriert in ihren Projekten, die stets mit großer<br />

handwerklicher Präzision als Unikate bzw. in limitierter<br />

Stückzahl hergestellt werden, auf poetische Weise<br />

Grundprämissen der Gestaltung. Schimmel,<br />

Maiglöckchen und der gemeine Schierling zählen in<br />

Dinner, Darling! zu den inszenierten Wirkstoffen und<br />

werden von der Designerin in Verbinung mit ironischpassenden<br />

Titeln und delikaten Stücken aus Glas und<br />

Kupfer zu kleinen Wunderwelten zusammengestellt.<br />

Mark Glassner setzte die Sets fotografisch in Szene.<br />

Dinner, Darling! wurde zuletzt auf der Designmesse<br />

"Operae" in Turin gezeigt. Nach einer erfolgreichen<br />

Karriere als Senior Designer für Calvin Klein in New<br />

York und Creative Director bei Georg Jensen und The<br />

Swatch Group hat Nadja Zerunian ihren Fokus<br />

verschoben: die unmittelbare Interaktion mit<br />

Handwerkern und Herstellern steht jetzt im Mittelpunkt<br />

ihrer Designs. Sie arbeitet mit Handwerkern in<br />

Rumänien, Algerien, Libanon, dem Iran, Österreich und<br />

Italien zusammen, um kleine, limitierte Serien zu<br />

entwickeln, die das immense Potenzial, die Relevanz<br />

und das Wissen des lokalen Handwerks hervorheben.<br />

Sie berät das Erste Foundation Roma Partnership-<br />

Programm, ist Beraterin bei der UNIDO / United Nations<br />

Industrial Development Organization und<br />

Gründungspartnerin von zerunianandweisz.mom.<br />

(Foto: Mark Glassner)


KUNST.INVESTOR<br />

Christian Ludwig Attersee, „Ansichtskarten“, 1971- Privatbesitz<br />

Attersee - Feuerstelle<br />

Das Belvedere 21 würdigt Christian Ludwig Attersee mit<br />

einer umfassenden Ausstellung, die sein Frühwerk in<br />

den Fokus rückt. Mit bisher wenig bekannten Arbeiten<br />

zeigt die Schau, wie Attersee den Umbruch in der<br />

künstlerischen Produktion ab den 1960er-Jahren aktiv<br />

gestaltet und begleitet hat. In seiner fast<br />

sechzigjährigen Künstlerkarriere hat Christian Ludwig<br />

Attersee erfolgreich alle Kategorisierungen der<br />

Kunstgeschichte unterlaufen. Sukzessive ebnet er<br />

ästhetische Grenzen zwischen High und Low,<br />

zwischen Pop und Moderne, zwischen freier und<br />

angewandter Kunst. Der österreichische Künstler<br />

„atterseeisiert“ seine Welt und macht seinen eigenen<br />

Namen zur Trademark. Vögel, Fische, Blumen,<br />

Speisen, Früchte, Frauen, Horizont, Segelsport und<br />

Wetter gehören seit den Anfängen zu seiner<br />

Ikonografie und bilden ein allumfassendes Narrativ,<br />

dessen zahllose Geschichten erst bei näherer<br />

Betrachtung Konturen annehmen und lesbar werden.<br />

Attersees Werk schöpft aus seiner eigenen Biografie<br />

und seinem Alltag genauso wie aus der Kunst und ihrer<br />

Geschichte. Der besondere Fokus der Ausstellung im<br />

Obergeschoss des Belvedere 21 liegt auf den ersten<br />

zwanzig Jahren von Attersees Schaffen, in denen<br />

der Künstler die komplexe Vielfalt seines gesamten<br />

Werks formuliert. Gezeigt werden Arbeiten aus<br />

zahlreichen Genres, wie Zeichnungen, Collagen,<br />

Malerei, fotografische Serien, Teppiche, Filme, Musik,<br />

Objekte, ausgewähltes Produktdesign u.v.m. Christian<br />

Ludwig Attersees unverwechselbares Œuvre wird so in<br />

großem Umfang zugänglich gemacht und für eine breite<br />

Öffentlichkeit nachvollziehbar aufbereitet. [Belvedere21.<br />

Dauer bis 18. August <strong>2019</strong> - Foto: © Belvedere]


KUNST.INVESTOR<br />

Attersee mit Speisekugeln, 1966, Privatbesitz<br />

Christian Ludwig Attersee, Das Süßeste vom Süßen, 1966 Privatbesitz


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KUNST.INVESTOR<br />

Ohne Titel, aus der Serie „Blitz & Enzianblau“, 2005<br />

Manfred Willmann<br />

Die ALBERTINA widmet dem österreichischen<br />

Fotografen Manfred Willmann (*1952) eine umfassende<br />

monografische Ausstellung. Willmann hält in seinen<br />

über mehrere Jahre hinweg aufgenommenen Serien<br />

alltägliche Szenen aus seinem unmittelbaren<br />

Lebensumfeld in Graz und der ländlichen<br />

Südsteiermark fest. Die Ausstellung umfasst sechs<br />

umfangreiche Werkgruppen, in denen sich Willmanns<br />

sehr direkte, subjektive Sichtweise manifestiert. Die<br />

Fotografien lassen sich sowohl als autobiografische<br />

Introspektion als auch als Studie über soziale<br />

Strukturen im ländlichen Raum lesen. Willmann<br />

verwendet visuelle Strategien, die seine bislang als<br />

nicht darstellungswürdig geltenden Motive<br />

beeinflussen. Dies erreicht er durch den konsequenten<br />

Einsatz des Blitzlichtes, enge Bildausschnitte und den<br />

Fokus auf Details. Er bricht mit einer idyllischen<br />

Darstellung des Landlebens in Österreich und entzieht<br />

sich gleichzeitig ideologischen Vereinnahmungen.<br />

Wegweisend ist Willmanns Verwendung der<br />

Farbfotografie, die er als einer der ersten<br />

österreichischen Fotografen als künstlerisches<br />

Ausdrucksmittel einsetzt. Die ALBERTINA zeigt neben<br />

den einflussreichen Serien Schwarz und Gold und Das<br />

Land auch neuere Arbeiten, beleuchtet zentrale<br />

Aspekte seines Schaffens und spannt einen Bogen<br />

über Manfred Willmanns Werk vom Ende der 1970er-<br />

Jahre bis heute. [Albertina. Dauer: 8. Februar bis 26.<br />

Mai <strong>2019</strong> – Foto: © Albertina]


KUNST.INVESTOR<br />

Stadt der Frauen<br />

Künstlerinnen in Wien von 1900 bis 1938<br />

Helene Funke, Akt in den Spiegel blickend, 1908-1910<br />

Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien<br />

Im Kanon der Kunstgeschichte werden sie bis heute<br />

kaum genannt. Jene Künstlerinnen, die zur Zeit der<br />

Wiener Moderne und der Ersten Republik in Österreich<br />

mit ihren Werken einen wesentlichen Beitrag zum<br />

Kunstgeschehen geleistet haben, wie z. B. Elena<br />

Luksch- Makowsky, Broncia Koller-Pinell, Helene Funke<br />

oder Erika Giovanna Klien. Im Unteren Belvedere ist<br />

diesen Frauen nun eine längst überfällige Präsentation<br />

gewidmet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden<br />

Frauen, die Künstlerinnen werden wollten, massiv<br />

benachteiligt. Sie durften nicht an der Akademie<br />

studieren und hatten nur eingeschränkten Zugang zu<br />

Künstlervereinigungen. Damit reduzierten sich für<br />

sie auch die Ausstellungsmöglichkeiten. Trotz<br />

dieser Hürden gelang es einigen von ihnen, erfolgreich<br />

eine Karriere aufzubauen. Sie waren in der damaligen<br />

Kunstszene aktiv und stellten in der Secession, im<br />

Hagenbund, im Salon Pisko und in der Galerie Miethke<br />

aus. Obwohl in den vergangenen Jahren Leben und<br />

Werk mancher der damals renommierten<br />

Künstlerinnen erforscht und in Retrospektiven aufgerollt<br />

worden sind, werden ihre Arbeiten bis heute in ihrer<br />

Bedeutung unterschätzt und kaum wahrgenommen.<br />

Ziel dieser Ausstellung ist, den Blick auf die Wiener<br />

Moderne und die Zwischenkriegszeit zu erweitern. Im<br />

Mittelpunkt stehen jene Künstlerinnen, die viel zur<br />

Kunst dieser Zeit beigetragen haben. Zum Teil<br />

werden wiederentdeckte Werke gezeigt, die erstmals<br />

präsentiert werden. Vor allem würdigt die Schau jedoch<br />

die Beiträge der heute großteils vergessenen<br />

Künstlerinnen zu den Kunstrichtungen<br />

Stimmungsimpressionismus, Secessionismus,<br />

Expressionismus, Kinetismus oder Neue Sachlichkeit.<br />

Zu sehen sind Werke u. a. von Ilse Bernheimer, Maria<br />

Cyrenius, Friedl Dicker, Marie Egner, Louise Fraenkel-<br />

Hahn, Helene Funke, Greta Freist, Margarete<br />

Hamerschlag, Fanny Harlfinger- Zakucka, Hermine<br />

Heller-Ostersetzer, Johanna Kampmann-Freund,<br />

Elisabeth Karlinsky, Erika Giovanna Klien, Broncia<br />

Koller-Pinell, Frida Konstantin Lohwag, Elza<br />

Kövesházi-Kalmár, Leontine von Littrow, Elena Luksch-<br />

Makowsky, Mariette Lydis, Emilie Mediz-Pelikan,<br />

Teresa Feodorowna Ries, Mileva Roller, Frieda<br />

Salvendy, Emma Schlangenhausen, Anny Schröder-<br />

Ehrenfest, Lilly Steiner, Helene Taussig, Ilse<br />

Twardowski-Conrat, My Ullmann, Olga Wisinger-<br />

Florian, Grete Wolf Krakauer oder Franziska Zach.<br />

Kuratorin: Sabine Fellner [Unteres Belvedere. Dauer<br />

bis 5. Mai <strong>2019</strong> – Foto: © Belvedere]


KUNST.INVESTOR<br />

Helene von Taussig, Weiblicher Akt auf blauem Stuhl, 1920 /30, Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR<br />

Miriam Cahn, schön(2016), Foto Markus Tretter, Kunsthaus Bregenz<br />

-<br />

Das genaue Hinschauen<br />

Miriam Cahn präsentiert im Kunsthaus Bregenz ihre<br />

erste große institutionelle Einzelausstellung in<br />

Österreich. Die Bilder der mehrfachen documenta-<br />

Teilnehmerin sind ebenso bedrückend wie<br />

einnehmend. In Pastell oder Kohle zeigt sie Figuren oft<br />

formatfüllend in leeren, kaum definierten Umräumen.<br />

Die Gesichter sind schattenhaft reduziert, Augen und<br />

Münder nur Schemen. Die Körper, meist nackt, wirken<br />

verloren und geisterhaft, als würden sie von einem<br />

fluoreszierenden Licht erhellt. Selten agieren sie, dann<br />

mit verstörend vereinfachten, manchmal auch heftigen<br />

Gesten. Einsamkeit, Sexualität, Liebe, Gewalt oder<br />

Zerstörung sind die Themen. Die Schweizer Künstlerin<br />

ist von der Performancekunst der 1970er Jahre, der<br />

feministischen Kunst und der Friedensbewegung<br />

geprägt. Ihre Figuren dienen der stummen<br />

Identifikation, der Anteilnahme, dem Aufruf. Zuweilen<br />

zeigt sie die Berglandschaft des Oberengadins in<br />

schroffen Horizonten, übermächtig und erhaben. Und<br />

doch nehmen sich ihre Linien wie Stellvertreter des<br />

Menschlichen aus. [Kunsthaus Bregenz. Dauer: 13.<br />

April bis 30. Juni <strong>2019</strong> Foto: © KUB]


KUNST.INVESTOR<br />

Miriam Cahn, Zähne zeigen(2018), Foto Markus Tretter, Kunsthaus Bregenz


KUNST.INVESTOR<br />

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />

Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />

Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />

und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />

Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />

Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />

den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />

kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />

erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />

marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />

Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />

2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />

Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />

den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />

Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />

Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />

diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />

Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />

regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />

Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />

gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


KUNST.INVESTOR<br />

Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />

Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />

Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />

schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />

aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />

Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />

Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />

Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />

After Work-Shower<br />

Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />

Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />

machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />

Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />

Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />

Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />

verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />

Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />

Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


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SONDERNUMMER FÜR KUNST INVESTOR<br />

BÖRSE<br />

EXPRESS<br />

Empfehlungen auf www.boerse-express.com<br />

Die aktuellen Analysen von heute <br />

Trading-News und -Ideen <br />

IMPRESSUM<br />

MARKT<br />

Foto: Pixabay-JerzyGorecki<br />

Der Weg<br />

wird<br />

wieder<br />

steiniger<br />

Nach der jüngsten Erholungsrally an den internationalen<br />

Aktienbörsen droht nach Einschätzung<br />

von Experten ein Rücksetzer. In einer heute<br />

veröffentlichten Reuters-Umfrage unter insgesamt<br />

200 Börsenprofis aus aller Welt sagte eine<br />

Mehrheit für die Jahresmitte einen Kursrutsch voraus.<br />

Die Abkühlung der Weltwirtschaft verstärkt<br />

sich, der aktuelle Konjunkturzyklus ist bereits<br />

recht fortgeschritten, und die Notenbanken<br />

haben kaum noch Pfeile im Köcher, um die Wirtschaft<br />

zu stützen, so der Konsens.<br />

Die aktuellen News des Tages rund um die Themen Börse, Finanzen & Geldanlage<br />

gibt’s 07/24 auf www.boerse-express.com


BÖRSE EXPRESS<br />

ERGEBNIS<br />

AMAG<br />

Das Mehr bringt weniger<br />

EVN<br />

2x weniger als gedacht<br />

Foto:EVN<br />

Die Amag setzte im Geschäftsjahr 2018 den Wachstumskurs<br />

fort. Unterstützt von einer steigenden<br />

Nachfrage nach Aluminiumprodukten, gepaart mit<br />

positiven Fortschritten beim Hochlauf der neuen Anlagen<br />

in Ranshofen, wurde der Gesamtabsatz auf einen Rekordwert<br />

von 424.600 Tonnen gesteigert (2017: 421.700 Tonnen).<br />

Die höhere Absatzmenge und der durchschnittlich höhere<br />

Aluminiumpreis trugen zu einem neuen Rekord bei den<br />

Umsatzerlösen bei. Diese erhöhten sich um rund 6% auf<br />

1,102 Milliarden Euro.<br />

ERGEBNIS 2018<br />

Soll / Ist<br />

Der Bloomberg-Konsens<br />

rechnete bei den Zahlen von<br />

Amag zum Geschäftsjahr<br />

2018 mit einem Umsatz von<br />

1,1 Milliarden Euro (plus<br />

6,4%), das EBITDA wird mit<br />

143,08 Millionen erwartet<br />

(minus 12,6%), das EBIT mit<br />

64,0 Millionen (minus 26,3%)<br />

und der Überschuss mit 43,5<br />

Millionen Euro (minus<br />

31,1%).<br />

Geworden sind es 1,1 Milliarden<br />

beim Umsatz, das<br />

EBITDA erreichte 141,0 Millionen,das<br />

EBIT 60,6 und unterm<br />

Strich wurden 44,5<br />

Millionen verdient.<br />

Foto: Amag<br />

Das Marktumfeld und damit<br />

auch das Ergebnis Gruppe<br />

wurde in einem besonderen<br />

Ausmaß von externen Markteinflüssen<br />

geprägt. Die Einführung<br />

der zusätzlichen<br />

US-Importzölle auf Aluminium<br />

wirkte sich für Lieferungen aus<br />

Österreich in die USA im mittleren<br />

einstelligen Mio.-Euro-Bereich<br />

negativ auf das Ergebnis<br />

aus. Die behördlich angeordnete<br />

Produktionskürzung der<br />

weltweit größten Tonerderaffinerie<br />

in Brasilien und die US-<br />

Sanktionen gegen einen der<br />

größten Tonerde- und Primäraluminiumproduzenten<br />

führten<br />

zu hohen Preisschwankungen<br />

bei Tonerde und Aluminium.<br />

Insbesondere der Preis für Tonerde<br />

stieg deutlich im Vergleich<br />

zum Vorjahr. Das EBITDA lag bei 141,0 Mio. Euro und<br />

damit um rund 14% unter dem Vorjahreswert. Gründe hierfür<br />

waren insbesondere die gestiegenen Rohstoffkosten, die<br />

US-Importzölle auf Aluminium, höhere Hochlaufkosten für<br />

die Standorterweiterung sowie ungünstige Bewertungseffekte<br />

zum Jahresende. Aus diesen Gründen reduzierte sich<br />

auch das EBIT von 86,8 auf 60,6 Mio. Euro. Das Ergebnis<br />

nach Steuern fiel von 63,2 auf auf 44,5 Mio. Euro. >ag/red<<br />

Der niederösterreichische Versorger EVN hat im ersten<br />

Quartal 2018/19 deutlich weniger Gewinn erzielt.<br />

Dies sei im Rahmen der Erwartungen und leite die -<br />

nach zwei durch positive Einmaleffekte geprägten Geschäftsjahren<br />

- prognostizierte Rückkehr des Konzernergebnisses<br />

auf historische Niveaus ein, teilte die EVN mit.<br />

Getroffen wurden damit vielleicht die eigenen Erwartungen,<br />

Analysten - siehe Soll / Ist - gingen jedenfalls von einem<br />

deutlich höheren Überschuss aus.<br />

Geprägt war das erste Quartal auch durch einen wegen<br />

der wärmeren Witterung deutlich geringeren Energiebedarf<br />

in Niederösterreich bis Anfang November sowie die gestiegenen<br />

Großhandelspreise für Strom, die das Ergebnis im<br />

Vertrieb belastet haben. Der Ausblick wurde bestätigt.<br />

Das Konzernergebnis sank um 47,3 Prozent auf 59,1 Mio.<br />

Euro. Das EBITDA fiel um 29,5<br />

Prozent auf 163,2 Mio. Euro.<br />

Der Ergebnisanteil der at<br />

Equity einbezogenen Unternehmen<br />

mit operativem Charakter<br />

fiel um 51,1 Mio. Euro<br />

auf 6,5 Mio. Euro. Wesentlicher<br />

Treiber dafür war der<br />

durch gestiegene Großhandelspreise<br />

und stichtagsbedingte<br />

negative<br />

Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften<br />

der Vertriebsgesellschaft<br />

EVN KG. Das<br />

EBIT sank bei nahezu stabilen<br />

Abschreibungen einschließlich<br />

der Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen<br />

um 41,3<br />

Prozent auf 97,4 Mio. Euro.<br />

Der Umsatz wuchs um 0,6 Prozent<br />

auf 596 Mio. Euro.<br />

Die Ausblick wurde bestä-<br />

1. QUARTAL<br />

Soll / Ist<br />

Der Bloomberg-Konsens<br />

rechnete bei den Zahlen von<br />

EVN zum 1. Quartal <strong>2019</strong>/20<br />

mit einem Umsatz von 595,5<br />

Millionen Euro (plus 0,8%),<br />

das EBITDA wird mit 199,5<br />

Millionen erwartet (minus<br />

13,9%), das EBIT mit 132,0<br />

Millionen (minus 20,5%) und<br />

der Überschuss mit 91,3 Millionen<br />

Euro (minus 19,1%).<br />

Geworden sind es 596,0 Millionen<br />

beim Umsatz, das<br />

EBITDA erreichte 163,2 Millionen,<br />

das EBIT 97,4 Millionen<br />

und unterm Strich gab’s<br />

einen Gewinn von 59,1 Millionen<br />

Euro.<br />

tigt. Für das Gesamtjahr 2018/19 erwartet die EVN ein Konzernergebnis<br />

in einer Bandbreite von 160 Mio. Euro bis 180<br />

Mio. Euro - der Bloomberg-Konsens liegt bei 201,8 Millionen<br />

Euro - hier wird wohl nach unten nachjustiert werden müssen.<br />

2017/18 lag das Konzernergebnis bei 254,6 Mio. Euro.<br />

>ag/red


BÖRSE EXPRESS<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

HEIKO GEIGER<br />

„Interessante Zinsersatzprodukte implizieren ein<br />

Aktienmarktrisiko”<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Im Jänner wurde ein Express-Zertifikat von<br />

Vontobel auf die ams-Aktie zum Produkt<br />

des Monats gewählt. Heiko Geiger, Executive<br />

Director bei der Schweizer Vontobel,<br />

im Interview.<br />

BÖRSE EXPRESS: Gratulation, Sieg beim Zertifikat des Monats<br />

mit einem Produkt, das erst diese Woche Ende der Zeichnungsfrist<br />

hatte. Heißt wohl, dass die Produktidee die Jury überzeugte.<br />

Ein erster Blick zeigt einen extrem hohen Zinskupon von 20 Prozent<br />

im Jahr, der vierteljährlich ausgezahlt wird. Da hohe Renditen<br />

in der Regel mit hohem Risiko einhergehen ist entweder der<br />

Basiswert riskanter, oder sonstige Konditionen wie die Barriere<br />

sind es. Worauf muss ich mich als Anleger bei diesem Produkt<br />

einstellen?<br />

HEIKO GEIGER: Der hohe Kupon respektive Barriere<br />

wird in erster Linie durch die hohe Volatilität des Basispreises<br />

generiert. Im Falle von ams korrigierte die Aktie<br />

Heiko Geiger<br />

über das Konzept,<br />

Chancen<br />

und Risiken des<br />

Zertifikats des<br />

Monats.<br />

überdurchschnittlich stark<br />

auf negative Unternehmensund<br />

Sektormeldungen aus<br />

der Halbleiterindustrie. Anleger<br />

sollten also auf weiterhin<br />

große Kursschwankungen<br />

vorbereitet sein. Da der Kursverlauf<br />

der Aktienanleihe<br />

stark mit der Performance<br />

des Basiswertes ams korreliert, sollten Anleger den Basiswert<br />

genau verfolgen.<br />

Kurzum: Ich setze darauf, dass die seit ihrem Hoch im März bis<br />

zu 85 Prozent verlierende ams-Aktie nun nicht nochmals um 30<br />

oder mehr Prozent fällt – und bekomme dafür 20 Prozent an Zinsen…?<br />

Ein Anlageszenario könnte davon ausgehen, dass die<br />

ams-Aktie technisch betrachtet den Boden erreicht hat<br />

und ein Großteil der negativen Nachrichten bereits im<br />

Kurs eingepreist sind. Zudem könnten Anleger davon ausgehen,<br />

dass die ams-Aktie nicht nochmals mehr als 30 Prozent<br />

an Wert einbüßen könnte und die Barriere in der<br />

Aktienanleihe bis zum Laufzeitende halten könnte. Dafür<br />

könnte der Anleger einen Kupon von 20 Prozent erhalten.<br />

Österreichische Aktien als Basiswerte sind bei ausländischen Emittenten<br />

nicht unbedingt die Regel – es fehlt oft an Liquidität. Werden<br />

Sie verstärkt österreichische Aktien als Underlyings<br />

Heiko Geiger, Vontobel<br />

Foto: beigestellt<br />

verwenden? Und nun kann man es wahrscheinlich bereits sagen:<br />

woher kam das größte Interesse der Zeichnungskäufer: Schweiz,<br />

Österreich oder Deutschland.<br />

Die ams-Aktie ist sowohl in Österreich als auch in der<br />

Schweiz populär. In Deutschland gilt sie eher als Spezialität.<br />

Entsprechend verhält es sich mit den Zeichnungen. In<br />

diesem speziellen Fall müssen Anleger schon eine dezidierte<br />

Meinung zum Markt im allgemeinen und zur Aktie<br />

im Besonderen haben. Im Moment sehen wir unseren<br />

Fokus eher auf europäische und US-Aktien. Österreichische<br />

Aktien decken wir in erster Linie auf individuellem<br />

Kundenwunsch ab. Im Bereich der Selbstentscheider<br />

und großer Produktpaletten, ist der Markt für österreichische<br />

Basiswerte klein und mit lokalen Emittenten gut<br />

bedient.<br />

Ihr Research ist ams gegenüber positiv eingestellt, vergibt eine<br />

Kaufempfehlung und sieht ein Kurspotenzial von 22 Prozent nach<br />

oben. Das deckt sich jetzt in etwa mit den Renditeaussichten beim<br />

Zertifikat.<br />

Wir sehen uns als Anbieter von Investmentlösungen<br />

und geben keine Kauf- bzw. Anlageempfehlung. Daher<br />

gehen Analysten-Meinungen nicht in die Produktentwicklung<br />

ein. Wenn wir interessante Marktszenarien beobachten,<br />

versuchen wir eine interessante Anlagelösung<br />

für unsere Kunden zu kreieren.<br />

Rechnet man hingegen alle Analystenempfehlungen ein, sehen diese<br />

auf Sicht eines Jahres ein Renditepotenzial von mehr als 40 Prozent.<br />

Was spricht jetzt für das Zertifikat als Investment statt der<br />

Aktie?<br />

Wenn Anleger auf eine gewaltige Erholung in der Aktie<br />

setzen, dann sollten sie lieber direkt in die Aktie investieren.<br />

Mit einer Aktienanleihe sind sie auf eine Maximal-


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

„Interessante<br />

Zinsersatzprodukte<br />

implizieren<br />

derzeit in der<br />

Regel ein Aktienmarktrisiko.<br />

Was wir unseren<br />

Kunden in diesem<br />

Segment<br />

zeigen sind<br />

Protect-<br />

Indexanleihen<br />

auf den Euro<br />

Stoxx 50.”<br />

rendite von 20 Prozent begrenzt. Anleger, die hingegen<br />

das Erholungspotenzial sehen, allerdings nicht ganz so<br />

hoch einschätzen und gleichzeitig einen Abstand zu einer<br />

Barriere suchen, um vor begrenzten Rücksetzern im Basiswert<br />

geschützt zu sein,<br />

greifen zur Aktienanleihe.<br />

Allgemein ist die Volatilität an<br />

den Märkten zuletzt deutlich zurückgegangen<br />

– Zinsen, die man<br />

für Kapitalsicherungsmaßnahmen<br />

einsetzen kann, werden<br />

immer noch nicht gezahlt: welche<br />

Produktkategorie ist in diesem<br />

Umfeld für Käufer am<br />

attraktivsten gepreist?<br />

Interessante Zinsersatzprodukte<br />

implizieren derzeit<br />

in der Regel ein<br />

Aktienmarktrisiko. Was wir<br />

unseren Kunden in diesem<br />

Segment zeigen sind Protect-Indexanleihen<br />

auf den<br />

Euro Stoxx 50. Bei der Protect<br />

Indexanleihe auf den Euro Stoxx 50 (VA7KPC) mit Basispreis<br />

von 3500 Indexpunkten und einer Barriere bei<br />

2000 Indexpunkten, erzielen Anleger derzeit bei einem<br />

Anlagehorizont von einem Jahr eine Maximalrendite von<br />

1,44% p.a. Interessant sind bei diesen Produkten die relativ<br />

tiefe Barriere. In der Charthistorie findet man diesen<br />

Kursbereich das letzte Mal in der zweiten Jahreshälfte<br />

2011 im Zuge der Eurokrise um Griechenland.<br />

Haben Sie derzeit so ein Produkt in Zeichnung?<br />

Wir emittieren regelmäßig Protect-Indexanleihen auf<br />

den Euro Stoxx 50. Derzeit haben wir jedoch kein Zeichnungsprodukt<br />

im Angebot.<br />

Zum Schluss noch: Da alle Anbieter damit werben die besten zu<br />

sein – welcher Anleger wird sich bei Ihnen warum am wohlsten<br />

fühlen? Was ist Ihre Stärke im Vergleich zur Konkurrenz?<br />

Vontobel zeichnet sich durch eine große Produktpalette<br />

und eine sehr hohe Market Making-Qualität im Anlageund<br />

Hebelproduktebereich aus. Wir haben uns seit vielen<br />

Jahren auf den Privatanleger konzentriert und den Servicelevel<br />

konsequent ausgebaut. Innovationen treiben uns<br />

an, denken Sie nur an unsere Kryptozertifikate oder auch<br />

die deritrade App, mit der Anleger ihr individuelles Zertifikat<br />

selber am Handy kreieren und emittieren können. <<br />

Mehr zum Zertifikat des Monats siehe nächste Seite, alle Nominierungen<br />

gibt’s in der Sondernummer hier zum Download


BÖRSE EXPRESS<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

TREND DES MONATS<br />

Welche Zertifikate kaufen<br />

Sie im aktuellen Umfeld?<br />

Redaktion<br />

redaktion@boerse-express.com<br />

Im Februar lautet die Frage der „Trend des<br />

Monats“-Umfrage des ZFA: „Welche Zertifikatestruktur<br />

erscheint Ihnen in der gegenwärtigen<br />

Marktphase am interessantesten?“<br />

Als Antwortmöglichkeiten werden für das Multiple-<br />

Choice-Verfahren a) Kapitalschutz-Zertifikate, b) Aktienanleihen,<br />

c) Discount-Zertifikate sowie d)<br />

Bonus-Zertifikate und e) Express-Zertifikate. In etwa vier<br />

Wochen wird das Ergebnis auf den Seiten der teilnehmenden<br />

Organisationen veröffentlicht.<br />

Die bislang letzte ZFA-Umfrage widmete sich dem<br />

Thema: „Warum kaufen Sie Zertifikate?”. Das Ergebnis: 68<br />

Prozent der österreichischen Privatanleger, die sich an der<br />

monatlichen Umfrage des Zertifikate Forum Austria beteiligt<br />

haben, investieren in Zertifikate, um ihre Renditechancen<br />

zu erhöhen. 18 Prozent kaufen Zertifikate, um<br />

ihr Depot abzusichern, und für 12 Prozent ist die Motivation,<br />

dass sie damit in Basiswerte oder Anlageklassen investieren<br />

können, die sonst nicht oder nur schwer<br />

zugänglich sind.<br />

„Die Suche nach attraktiven Renditen ist in Zeiten niedriger<br />

Zinsen und volatiler Börsen der wichtigste Grund, in<br />

Zertifikate zu investieren. Anleger sind auch gut beraten,<br />

mit Zertifikaten die Performance ihrer Depots abzusichern“,<br />

so Heike Arbter, Vorstandsvorsitzende des Zertifikate<br />

Forum Austria.<br />

Das Zertifikate Forum Austria hat im Oktober 2018 eine<br />

regelmäßige Befragung von Privatanlegern gestartet, um<br />

mehr Wissen über den Umgang mit Zertifikaten zu gewinnen.<br />

Zu Beginn jeden Monats wird online eine Frage gestellt,<br />

die über die Website des ZFA, die Zertifikate-Sites von<br />

Erste Group, Raiffeisen Centrobank, UniCredit Bank Austria<br />

und Vontobel sowie über die Medien boerse-express,<br />

boerse-social.com, Der Zertifikateberater, GELD-Magazin, finanzen.net<br />

sowie Onvista beantwortet werden kann.<br />

Das Zertifikate Forum Austria verspricht sich von dieser<br />

Heike Arbter, ZFA<br />

Foto: BEX/Yan<br />

Initiative die Intensivierung des Dialogs mit Zertifikate-<br />

Anlegern einerseits und andererseits mehr Wissen über<br />

den Umgang und die Zufriedenheit der Anleger mit strukturierten<br />

Wertpapieren.<br />

„Seit der Gründung des Zertifikate Forum Austria im<br />

Jahr 2006 hat sich das Universum der Zertifikate stark verändert“,<br />

stellt Heike Arbter, Gründungsmitglied und Vorsitzende<br />

des Vorstandes des ZFA, fest: „Die Produkte sind<br />

anlegerfreundlicher geworden, die Informationen darüber<br />

sind verständlicher und transparenter, und vor allem<br />

haben wir dem bevorzugten Risikoprofil der Anleger hin<br />

zu Produkten mit teilweiser Absicherung des Risikos,<br />

gleichzeitig aber attraktiven Renditen entsprochen. Der<br />

Siegeszug der Aktienanleihen und der Bonus-Zertifikate<br />

beweist dies eindrücklich. Heute können Anleger ohne<br />

großen Aufwand Zertifikate ideal für mittel- und langfristige<br />

Anlageziele – etwa auch zur Vorsorge – einsetzen.“<<br />

GRATIS- NEWSLETTER<br />

In den Tag mit dem BörseExpress - zum Frühstück die wichtigsten<br />

Meldungen der Nacht.<br />

Dazu die wichtigsten Meldungen des Tages am Abend nach Wiener<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

KOMMENTAR / ANLAGE<br />

VON LARS BRANDAU<br />

GESCHÄFTSFÜHRER DEUTSCHER DERIVATE VERBAND<br />

Die Mischung macht´s<br />

Im Vorfeld jedweder Anlageentscheidung geht es<br />

darum, sich ein klares Bild zu verschaffen. Das Zusammentragen<br />

der unterschiedlichsten Informationen ist<br />

unerlässlich, zumindest für all diejenigen, die ihre Geldanlage<br />

selbst in die Hand nehmen. Insofern lautet die Devise<br />

beim Faktencheck: Informieren - aber richtig.<br />

Wer meint, dass es ausreichend ist, lediglich seine<br />

Daten in Realtime und mobil von einem Finanzportal abzurufen,<br />

um nur mit wenigen Klicks zum für ihn geeigneten<br />

Produkt zu kommen, der muss entweder ein<br />

ziemliches Gottvertrauen<br />

„Die Geldanlage<br />

ist ein komplexes<br />

Thema. Daher<br />

sollten sich die<br />

Anleger immer<br />

umfassend<br />

informieren und<br />

dabei unterschiedliche<br />

Quellen nutzen.”<br />

und/oder eine Menge Erfahrung<br />

besitzen.<br />

In der aktuellen Trend-<br />

Umfrage des Deutschen Derivate<br />

Verbands wollten wir<br />

in Erfahrung bringen,<br />

woher die Befragten ihre Informationen<br />

vor dem Kauf<br />

eines Finanzprodukts beziehen.<br />

68 Prozent der Umfrageteilnehmer<br />

gaben an, dass<br />

sie hierzu überwiegend auf<br />

unabhängigen Finanzportalen<br />

recherchieren oder auf<br />

die Internetseiten der Emittenten zurückgreifen. 16 Prozent<br />

der Befragten nutzen weiterhin Zeitungen, Zeitschriften<br />

und Magazine als Hauptinformationsquelle. 9<br />

Foto: Pixabay kalhh<br />

Prozent bedienen sich der diversen Newsletter und 7 Prozent<br />

informieren sich bei ihrem persönlichen Bankberater,<br />

bevor sie eine Anlageentscheidung treffen.<br />

Auch wenn der Trend bei den mehr als 2.000 Teilnehmern<br />

klar in Richtung Internet geht, so sollte man doch<br />

Vorsicht bei der Einordnung walten lassen. Denn die Tatsache,<br />

dass bei einer Online-Umfrage die Teilnehmer<br />

überwiegend das Internet als Medium ihrer Informationen<br />

wählen, kann nicht verwundern.<br />

Dennoch bleibt festzustellen, dass sowohl Print-Medien<br />

als auch das persönliche Gespräch unerlässlich bleiben.<br />

Die Geldanlage ist ein komplexes Thema. Daher sollten<br />

sich die Anleger immer umfassend informieren und<br />

dabei unterschiedliche Quellen nutzen. Im digitalen Zeitalter<br />

versorgen sich viele Anleger mit Echtzeit-Informationen,<br />

die sie dann noch zusätzlich in anderen Medien<br />

vertiefen. Insofern dürfen die Hintergrundinformationen<br />

einer fundierten Berichterstattung in Zeitungen und Magazinen<br />

keinesfalls unterschätzt werden. Am Ende macht<br />

die Mischung der Informationsquellen den Unterschied<br />

bei der erfolgreichen Anlageentscheidung. <<br />

FONDS<br />

Mit US-Dollar-Fonds ließ<br />

sich verdienen<br />

Die heimischen Investmentfonds haben im Jänner<br />

weiter eine negative Performance ausgewiesen. Die<br />

durchschnittliche Einjahresperformance aller Fonds<br />

lag im arithmetischen Mittel bei minus 3,25 Prozent nach<br />

minus 6,03 Prozent im Dezember. Dies geht aus der aktuellen<br />

Statistik der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften<br />

(VÖIG) hervor. Die Zahl der Fonds mit<br />

positiver Einjahresperformance betrug nur 337. Dem standen<br />

1236 Fonds mit einer negativen Einjahresperformance<br />

gegenüber. Vier notierten unverändert. 1577 Fonds wiesen<br />

eine zumindest einjährige Historie auf. Die besten Perfor-<br />

mance-Werte weisen in der Jänner-Statistik Dollar-Fonds<br />

aus. An der Spitze liegt der ‘Espa Reserve-Dollar-Euro’ der<br />

Erste-Fondstochter Sparinvest mit einem Jahresplus von<br />

10,73 Prozent, gefolgt vom ‘Espa Bond Dollar’ mit 10,21<br />

Prozent und vom ‘DSC Equity Fund - Utilities’ (plus 10,16<br />

Prozent) der Gutmann KAG. Größter Verlierer war im Dezember<br />

erneut der ‘Espa Stock Istanbul’ der Sparinvest mit<br />

einem Jahresminus von 31,90 Prozent, gefolgt vom WSS-<br />

Europa (minus 22,74 Prozent) der LLB Invest und vom ‘Nippon<br />

Portfolio’ (minus 21,56 Prozent) der Gutman KAG.<<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

Ronaldo und Co: Fluch,<br />

aber viel mehr Segen<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung I: Commerzbank nominiert<br />

ein Capped Bonus-Zertifikat auf die Aktie<br />

von Nike. Geboten wird eine Bonusrendite<br />

von mehr als 10% bei einem Teilschutz<br />

gegen Kursverluste von knapp 25 Prozent.<br />

Bis der Tod uns scheidet… – so etwa könnte man die<br />

lebenslangen Nike-Verträge mit den größten Sportlern<br />

Lebron James (Basketball) und Cristiano Ronaldo<br />

(Fußball) beschreiben. Wie wichtig Sportler als<br />

Marken sein können, beweist der Wechsel von Ronaldo<br />

nach Juventus: In dem ersten Monat nach seiner Ankunft<br />

in Turin wurden knapp 520.000 Trikots des Portugiesen<br />

verkauft. Ronaldo dient mit seinen 350 Millionen Follower<br />

als lukrativer Marketingkanal, um neue Produkte zu<br />

präsentieren. Aber auch wie ‘gefährlich’ Sportler für die<br />

Branche sein können. „Schuhsohle gelöst: Nike-Aktie<br />

sinkt nach Verletzung von Basketballer”, so eine der<br />

Schlagzeilen vergangenen Donnerstag. College-Basketballstar<br />

Zion Williamson zog sich nach einer Panne mit<br />

einem kaputten Schuh eine Knieverletzung zu. Nachbörslich<br />

fiel der Wert des Multi-Milliarden-Konzern ganz<br />

zwei Prozent.<br />

Aber auch unabhängig der Topathleten steht das Unternehmen<br />

aus Portland momentan gut da. Mit zahlreichen<br />

Innovationen versucht der US-Sportartikelhersteller den<br />

Abstand auf die konkurrierenden Unternehmen aus Herzogenaurach<br />

- Adidas und Puma - auszubauen. Dabei spielt<br />

der heimische Markt in den USA eine wichtige Rolle. Da<br />

die meisten Schuhe in Indonesien produziert werden,<br />

sind die Sorgen vor möglichen Importzöllen auf Güter aus<br />

China gering. Dennoch droht der Handelskrieg das Geschäft<br />

des amerikanischen Konzerns zu belasten: das<br />

China-Geschäft sorgt für einen Wachstumsimpuls und<br />

entwickelt sich zu einem wichtigen Markt. Daher können<br />

mögliche positive Ergebnisse bei den Handelsgesprächen<br />

die Aktie beflügeln. Trotz allem konnte Nike laut den letzten<br />

Quartalszahlen in seinem Heimatmarkt den Umsatz<br />

um knapp 9 Prozent steigern und erzielte einen Gewinn<br />

von 847 Millionen US-Dollar. Im Gegensatz zur Konkurrenz<br />

zahlt das Unternehmen jedoch eine geringere Dividende<br />

aus.<br />

Dabei ist Nike kein Dividendenknauserer: Die Aktie hat<br />

in den letzten 17 Jahren jedes Jahr höhere Dividenden gezahlt<br />

- allein in den vergangenen zehn Jahren ist die Di-<br />

vidende von Nike um mehr als 250 Prozent gestiegen.<br />

Aber die Aktie hat einen 650-prozentigen Anstieg hinter<br />

sich und das hatte den Effekt, dass die Dividendenrendite<br />

von Nike drastisch nach unten ging.<br />

Ein Blick auf die Analystenmeinungen zur Aktie könnte<br />

Anleger zum Nominierungsprodukt der Commerzbank als<br />

Zertifikat des Monats führen: Die Kursziele - aktueller<br />

Kurs knapp 85 US-Dollar. - reichen von 69,5 bis 103 US-<br />

Dollar, wobei der Median bei 87,5 US-Dollar liegt und<br />

damit ein Steigerungspotenzial von unter fünf Prozent attestiert.<br />

Das Nominierungsprodukt stellt eine Rendite von<br />

mehr als zehn Prozent in Aussicht (ein Nike-Kurs von 92<br />

US-Dollar, wenn der Kurs bis Jahresende nicht auf oder<br />

unter 65 US-Dollar fällt. Wenn doch, ist’s genauso, wie<br />

wenn Sie die Aktie statt des Zertifikats gekauft hätten. <<br />

Nike seit 2018<br />

Foto: Pixabay flooy<br />

Quelle: (Bloomberg/BE)<br />

92 $ Bonuslevel<br />

65 $ Barriere<br />

INFO CAPPED BONUS-ZERTIFIKAT BEZOGEN AUF NIKE<br />

ISIN: DE000CJ21TJ9<br />

Finaler Bewertungstag:<br />

20.12.<strong>2019</strong><br />

Emittent: Commerzbank<br />

Bezugsverhältnis: 1:1<br />

Basiswert: Nike<br />

Bonus-Level: 92 USD<br />

Produkt: Bonus-Zertifikat<br />

Bonus-Rendite (p.a.): 10,6%<br />

Typ: Capped<br />

(12,4%)<br />

Währung Produkt: Euro<br />

Barriere: 65 USD<br />

Währung Basiswert: USD<br />

Abstand zur Barriere: 23,2%<br />

Währungsgesichert: nein<br />

Mehr gibt’s hier


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

Das Bild dreht sich<br />

wieder ins Positive<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung II: HSBC nominiert eine<br />

Aktienaneihe auf die Aktie von Fresenius.<br />

Geboten wird ein Zinskupon von 6,1 Prozent<br />

bei einem Teilschutz gegen Kursverluste<br />

von 25 Prozent.<br />

War das ein Aufatmen. Knapp fünf Prozent legte die<br />

Fresenius-Aktie Mitte der Vorwoche zu. Das bis dato<br />

in diesem Jahr beste Tagesergebnis als Reaktion auf<br />

die Veröffentlichung der 2018-er-Zahlen. Beispiele für Analystenreaktionen<br />

auf die Zahlen: LBBW bleibt beim Kaufen<br />

und erhöht das Kursziel von 51 auf 58 Euro; MM Warburg<br />

sieht keinen Grund sein Kursziel von 65 Euro zu ändern - die<br />

große Mehrheit jener 26 Analysten, die Fresenius covern, hat<br />

sich aber noch nicht gemeldet. Ein Stimmungsumschwung<br />

scheint aber auch hier im Gang zu sein, der sich an der Börse<br />

bereits zeigt: YTD liegt Fresenius mit einem Plus von rund 15<br />

Prozent im Spitzenfeld der DAX-Performer. Nach einem doppelten<br />

DAX-Verlust im Vorjahr und gar der roten Laterne in<br />

2017, als eines von nur fünf Unternehmen im deutschen Leitindex,<br />

die das Jahr mit einem Minus abschlossen.<br />

Doch nun scheint das Management das Vertrauen des Kapitalmarkts<br />

wieder zurückzugewinnen, nachdem der Weg zuletzt<br />

mit der geplatzten Milliardenübernahme des<br />

US-Generikaherstellers Akorn sowie Problemen im deutschen<br />

Klinikgeschäft und bei der Dialysetochter FMC für einen eher<br />

steinigen Weg sorgten. Im vergangenen Jahr war der Umsatz<br />

im gesamten Fresenius-Konzern leicht zurückgegangen, auf<br />

vergleichbarer Basis legte der Erlös um 2 Prozent auf 33,5 Milliarden<br />

Euro zu. Der bereinigte Gewinn stieg um 4 Prozent<br />

auf 1,87 Milliarden Euro. Der Börse gefiel vor allem, dass das<br />

Management mehr Geld in die Hand nimmt, um die Probleme<br />

anzugehen. Die Investitionen werden auf rund 2,5 Mrd.<br />

Euro erhöht. Das Geld soll fließen, um etwa die Personaldecke<br />

im Pflegebereich der deutschen Krankenhäuser zu stärken<br />

(1000 neue Pflegekräfte). Im deutschen Krankenhausgeschäft<br />

hatte der Konzern 2018 mit einem verstärkten Abgang von<br />

Ärzten zu kämpfen, weil das Unternehmen zuvor Therapiefelder<br />

in einzelnen Kliniken gebündelt hatte. Zudem sanken<br />

die Behandlungszahlen aufgrund des Trends zu ambulanten<br />

Behandlungen. Allein im Schlussquartal brach das Ergebnis<br />

im Klinikgeschäft um 16 Prozent ein.<br />

So funktioniert’s. Mit einer Aktienanleihe tauschen Anleger<br />

das theoretisch unbegrenzte Steigerungspotenzial der in die-<br />

sem Fall Fresenius-Aktie gegen einen fixen Zinskupon (von<br />

6,1 Prozent). Während dieser Zinskupon unabhängig von der<br />

Entwicklung der Fresenius-Aktie während der Laufzeit ausgezahlt<br />

wird, ist die Rückzahlung der Nominale (der Aktienanleihe)<br />

von der Kursentwicklung beeinflusst: Notiert die<br />

Aktie am Schluss zumindest auf dem Startkurs, gibt’s 100%<br />

Prozent der Nominale zurück. Andernfalls wird die zwischenzeitlich<br />

im Kurs gefallene Aktie statt der Nominale eingebucht.<br />

In diesem Fall haben wir es mit einer Aktienanleihe<br />

des Typs Protect samt Zusatz Pro zu tun. Heißt, der Protect-<br />

Mechanismus garantiert die Rückzahlung der Nominale,<br />

selbst wenn die Fresenius-Aktie einen zuvor festgelegten Verlust<br />

erleiden sollte. Beim Nominierungsprodukt sind das 25<br />

Prozent. Der Zusatz Pro zeigt, dass diese Barriere nicht die gesamte<br />

Laufzeit über halten muss, sondern nur zu Laufzeitende<br />

wichtig ist und die Aktie zwischenzeitlich auch mehr<br />

verlieren könnte. <<br />

Fresenius SE seit 2018<br />

Foto: Fresenius<br />

Quelle: (Bloomberg/BE)<br />

Schutz bis 36,9 Euro<br />

INFO PROTECT-AKTIENANLEIHE PRO AUF FRESENIUS<br />

ISIN: DE000TR19ZY6<br />

Basispreis: 49,17 Euro = 100%<br />

Emittent: HSBC<br />

Bewertungstag: 20.03.2020<br />

Basiswert: Fresenius SE Bezugsverhältnis: 1:1<br />

Produkt: Aktienanleihe<br />

Barriere: 75% = 36,88 Euro<br />

Typ: Protect Pro<br />

Zinskupon p.a.: 6,1%<br />

Währung Produkt: Euro Rückzahlung: Bar oder Aktie<br />

Währung Basiswert: Euro Abstand zur Barriere: 23,2%<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Mehr gibt’s hier


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

So winken mit der OMV<br />

mehr als 20% an Gewinn<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung III: UniCredit nominiert ein<br />

Express-Zertifikat auf die Aktie von OMV.<br />

Geboten wird eine Express-Rendite von<br />

mehr als 5,25% p.a. bei einem Teilschutz<br />

gegen Kursverluste von 40 Prozent.<br />

Die OMV hat ein gutes Jahr hinter sich: Es gab die<br />

höchste Produktion, das höchste operative Ergebnis,<br />

das höchste Nettoergebnis, den höchsten operativen<br />

Cashflow, den höchsten freien Cashflow, die höchste Dividende<br />

und das höchste Ergebnis pro Aktie - konkret wurde<br />

2018 der Überschuss auf knapp zwei Milliarden Euro mehr<br />

als verdoppelt. Die Produktion stieg im Vorjahr um 23 Prozent<br />

auf 427.000 boe/d (Barrel Öläquivalent pro Tag), für heuer<br />

wird ein Anstieg er auf 500.000 erwartet. Bis 2025 soll eine Tagesproduktion<br />

von 600.000 Barrel erreicht werden.<br />

Apropos erreicht: OMV-CEO Rainer Seele hat in Kürze sein<br />

strategisches Akquisitionskonzept abgeschlossen. Danach ist<br />

eine Phase der Konsolidierung angedacht, in der die möglichen<br />

Konstenersparnisse gehoben werden sollen. Von den ursprünglich<br />

für die Expansion und Zukäufe budgetierten 10<br />

Mrd. Euro hat die OMV bisher knapp 6 Milliarden ausgegeben.<br />

Jetzt kommt nur noch das Explorationsfeld Achimov IV/V<br />

in Russland dazu. Die OMV hatte den 25-Prozent-Anteil an<br />

dem Projekt ursprünglich mit einem 38,5-Prozent-Anteil an<br />

der OMV Norge bezahlen wollen, dieser Deal ist aber gescheitert<br />

und die OMV muss dafür Cash auf den Tisch legen.<br />

Der Preis ist noch nicht fixiert, dürfte aber unter einer Milliarde<br />

Euro liegen.<br />

hensweise zur Anwendung, wobei sich die Verzinsung jeweils<br />

um den jährlichen Express-Betrag erhöht.<br />

Am Ende gilt die Barriere. Sollte es während der Laufzeit zu<br />

keiner vorzeitigen Rückzahlung kommen, dient die eingezogene<br />

Barriere (bei 60 Prozent des Startwerts) am letzten Stichtag<br />

als Sicherheitspuffer. Wenn der Schlusskurs der<br />

OMV-Aktie am letzten Bewertungstag über oder exakt auf der<br />

Barriere notiert, werden alle vorangegangenen Zinszahlungen<br />

nachgezahlt und die Rückzahlung der Anleihe erfolgt zu<br />

100 Prozent des Nennwerts (in Summe 121%).<br />

Sollte der Schlusskurs am letzten Bewertungstag jedoch<br />

unter der Barriere liegen, wird keine Verzinsung ausgezahlt<br />

und die Rückzahlung richtet sich nach der Wertentwicklung<br />

des Basiswerts im Vergleich zum Startwert - die zwischenzeitlich<br />

im Kurs gefallene Aktie wird statt der Nominale ins<br />

Depot gebucht. <<br />

OMV seit 4 Jahren<br />

Foto: omv<br />

Quelle: (Bloomberg/BE)<br />

So funktioniert’s. Diese Express Anleihe bezieht sich auf die<br />

Aktie der OMV. Die Laufzeit beträgt maximal vier Jahre. Maximal,<br />

da einmal pro Jahr die Möglichkeit auf eine vorzeitige<br />

Rückzahlung des Kapitals zum Nennwert plus auf eine Verzinsung<br />

(5,25% p.a.) besteht. Zu Beginn der Laufzeit<br />

(04.03.<strong>2019</strong>) wird der Startwert des Basiswerts fixiert. An den<br />

nächsten, jährlichen Bewertungstagen wird überprüft, wo der<br />

Basiswert (die OMV-Aktie) notiert. Wenn diese bereits am ersten<br />

Bewertungstag exakt auf oder oberhalb des Startwerts notiert,<br />

wird die Anleihe am ersten vorzeitigen Rückzahlungstag<br />

zu 100 Prozent des Nennwerts plus der Verzinsung zurückgezahlt<br />

(in Summe 105,25%). Sollte die Aktie am Bewertungstag<br />

unter ihrem Startwert notieren, verlängert sich die<br />

Laufzeit um ein Jahr. In diesem Fall erfolgt keine Zinszahlung.<br />

Jedes Jahr zum Bewertungstag kommt die gleiche Vorge-<br />

28 Euro als aktuelle Barriere<br />

INFO HVB EXPRESS PLUS ZERTIFIKAT AUF OMV<br />

ISIN: DE000HVB36P6<br />

1. Bewertungstag: 04.03.<strong>2019</strong><br />

Emittent: UniCredit Bank Finaler Bewertungstag:<br />

27.02.2023<br />

Basiswert: OMV<br />

Basispreis: 100%<br />

Produkt: Express-Zertifikat<br />

Rückzahlungslevel: 100%<br />

Typ: Plus<br />

Ertragsbarriere: 60%<br />

Währung Produkt: Euro<br />

Express-Kupon: 5,25%<br />

Währung Basiswert: Euro<br />

Mehr gibt’s hier<br />

Nominale: 1000 Euro


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

Die 1000-Prozent-Aktie<br />

verspricht noch mehr<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung IV: Deutsche Bank X-markets<br />

nominiert seine WAVE-Optionsscheine auf<br />

die Aktie von ServiceNow. Ein Highflyer im<br />

Cloudgeschäft, der auch Riesen wie Amazon<br />

hinter sich lässt.<br />

Wer auf der Suche nach einem trendstarken<br />

Highflyer am Aktienmarkt ist, der es zumindest<br />

in unseren Breitengraden noch nicht zu größerer<br />

Bekanntheit gebracht hat (es gibt in den gebündelten<br />

deutschsprachigen Agenturarchiven nicht eine Meldung<br />

zum Unternehmen), könnte bei ServiceNow landen. Die<br />

Aktie kam Mitte 2012 an die Wall Street und hat ihren Anlegern<br />

bis dato eine Rendite von mehr als 1200 Prozent<br />

gebracht. Zum Vergleich: Apple kommt auf ein Zehntel<br />

der Performance, selbst ein anderer Top-Performer wie<br />

Amazon schaffte nur die Hälfte der Performance von ServiceNow,<br />

die bei einer Jahresperformance von knapp 50<br />

Prozent pro Jahr liegt. Derart hat es das Unternehmen<br />

mittlerweile zu einer Marktkapitalisierung von mehr als<br />

40 Milliarden US-Dollar gebracht - mehr als in Wien Erste<br />

Group und OMV gemeinsam in die Waagschale werfen<br />

können. Umsatz und Ertrag ist dafür bei den Österreichern<br />

(deutlich) größer. Da kam ServiceNow zuletzt auf<br />

2,6 Milliarden US-Dollar beim Umsatz - und erzielte mit<br />

22,7 Millionen den bis dato geringsten Unternehmensverlust.<br />

Der sich ab heuer in einen ebenso rasant steigenden<br />

Gewinn niederschlagen soll, wie der Umsatz zuletzt<br />

gewachsen ist - zumindest um 30 Prozent pro Jahr. 2021<br />

soll erstmals die Milliarde beim Gewinn übersprungen<br />

werden. Dabei schwebt über allem die Cloud... denn ServiceNow<br />

konzipiert, entwickelt und produziert vor allem<br />

Cloud-basierte Software- und IT-Dienstleistungen für Unternehmen.<br />

Zwei Drittel der Erlöse kommen geografisch<br />

aus Nordamerika. Gegründet wurde das Unternehmen<br />

2004 unter dem Namen Glidesoft, wurde 2006 zu Servicenew.com<br />

und 2012 zur nunmehrigen ServiceNow Inc.<br />

Diese sagt selbst über sich: „Die Now Plattform ist eine erprobte<br />

und vorgefertigte Standardlösung die Ihnen hilft,<br />

die Arbeitsabläufe in ihrem Unternehmen zu digitalisieren.<br />

Der Arbeitsalltag ist einfach besser mit anwenderfreundlichen<br />

Werkzeugen und automatisierten<br />

Routineaufgaben. Zudem werden Arbeitsabläufe deutlich<br />

beschleunigt, wenn Sie das Zusammenspiel zwischen verschiedenen<br />

Abteilungen und Anwendungen durch leis-<br />

tungsstarke Workflows orchestrieren können. ... Sie können<br />

ganz einfach anwenderfreundliche Lösungen bereitstellen<br />

um Prozesse im Bereich IT, Sicherheit, Personal<br />

oder Kundenservice zu automatisieren, oder sogar ganz<br />

individuelle Anwendungen erstellen. Über 5.000 Unternehmenskunden<br />

weltweit nutzen ServiceNow für ihre digitale<br />

Transformation.” Kurzum: ServiceNow sorgt dafür,<br />

dass Menschen effizienter und besser arbeiten können.<br />

Die Story zieht am Markt. Zuletzt erreichte die Aktie ein<br />

neues Rekordhoch von rund 235 US-Dollar, für zahlreiche<br />

Analysehäuser, darunter Goldman Sachs, JPMorgan und<br />

Morgan Stanley, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange<br />

- hier werden Kurse von bis zu 260 US-Dollar als gerechtfertigt<br />

gesehen - daher gibt’s auch von 83% der 36<br />

Analysten eine Kaufempfehlung - bei Null Verkaufsempfehlungen.<br />

Was das Unternehmen jedenfalls auch schaffte, ist sich<br />

in diversen Innovationsrankings immer wieder positiv in<br />

Szene zu setzen - siehe dazu etwa Forbes. Bei Deutsche<br />

Bank X-markets finden Anleger ein Sortiment an WAVEs<br />

Unlimited (23) und WAVEs XXL (21) auf den Basiswert ServiceNow<br />

– sowohl Calls als auch Puts - mehr zum Angebot<br />

gibt’s hier.<br />

Doch was ist ein WAVE? Die Funktionsweise lässt sich<br />

am besten an seinem Laufzeitende beschreiben: Dann erhalten<br />

Anleger eines WAVE Call-Optionsscheins einen<br />

Geldbetrag in Höhe der Differenz zwischen dem aktuellen<br />

Kurs des Basiswertes und dem Basispreis unter Berücksichtigung<br />

des Bezugsverhältnisses. Voraussetzung<br />

dafür ist aber, dass der Kurs des Basiswertes zu keinem<br />

Zeitpunkt während der Laufzeit auf oder unter (Call) bzw.<br />

auf oder über (Put) dem Basispreis notiert. Passiert dies,<br />

hat der WAVE keinen Wert mehr und es erfolgt eine Rückzahlung<br />

von 0,001 Euro. Durch die Hebelwirkung wird die<br />

Kursbewegung des Basiswertes positiv wie auch negativ<br />

verstärkt. Beim WAVE XXL wird ein möglicher Totalverlust<br />

durch eine zusätzlich eingezogene Barriere verhindert.<<br />

ServiceNow seit Emission<br />

INFO WAVES AUF SERVICENOW<br />

Quelle: (Bloomberg/BE)


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

Österreicher-Basket mit<br />

hohem Zinskupon<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung V: Erste Group nominiert eine<br />

Multi-Aktienanleihe auf die Aktien von Andritz,<br />

OMV und voestalpine. Geboten wird<br />

ein Zinskupon von 7,25% bei einem Schutz<br />

gegen Kursverluste von bis zu 40 Prozent.<br />

Aller guten Dinge sind drei - das mag sich die Erste<br />

Group bei der Emission ihrer neuen Erste Protect<br />

Multi Österreich-Aktienanleihe gedacht haben. Die<br />

drei Blue Chips der Wiener Börse Andritz, OMV und voestalpine<br />

werden in diesem verpackt. Dies mit einem Zinskupon<br />

von 7,25 Prozent versehen - und einem Teilschutz<br />

gegen Kursverluste von bis zu 40 Prozent. Doch dazu später:<br />

Denn schauen wir zuerst, wie die drei Aktien von Analysten<br />

bewertet werden: Gemein ist diesen, dass sie von<br />

ihren jeweiligen Unternehmensexperten mit großer<br />

Mehrheit als Kaufempfehlung eingestuft werden - und jeweils<br />

ein zumindest zweistelliges Kurspotenzial auf Sicht<br />

von zwölf Monaten aufweisen.<br />

Was zeigten die letzten Zahlen? Die OMV profitierte von<br />

einer höheren Förderung - samt höheren Ölpreisen: Der<br />

Periodenüberschuss wurde auf zwei Milliarden Euro mehr<br />

als verdoppelt, der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 22,93<br />

Mrd. Euro. Bei der OMV steht demnächst vor allem die Integration<br />

der letzten Zukäufe an, auch was das Nutzen<br />

von Kostensynergien betrifft - der strategische Akqusitionskurs<br />

von CEO Rainer Seele ist weitgehend abgeschlossen,<br />

heißt es.<br />

Andritz präsentiert seine Zahlen am 6. März. Ein Blick<br />

auf die Analystenprognosen zeigt, dass der Umsatzrückgang<br />

der letzten Jahre gestoppt worden sein sollte, beim<br />

Ertrag soll es heuer soweit sein. Der Auftragseingang von<br />

zusammen gut 6,2 Mrd. Euro in den letzten vier Vierteljahren<br />

sei ein „solider Arbeitsvorrat für das kommende<br />

Geschäftsjahr”, sagte CEO Wolfgang Leitner im Rahmen<br />

der Ergebnispräsentation. Die Integration der neu erworbenen<br />

Firmen - vor allem von Xerium Technologies - sowie<br />

selektive Kostenanpassungsmaßnahmen in einzelnen Geschäftsfeldern<br />

sind die wesentlichen Fokusthemen für die<br />

kommenden Monate.<br />

Die voestalpine (schiefes Geschäftsjahr) hat überhaupt<br />

erst kürzlich das dritte Quartal veröffentlicht. Steigende<br />

Rohstoff- und Energiepreise sowie negative Effekte infolge<br />

der globalen Handelskonflikte belasteten den Konzern.<br />

Dazu kamen aber auch einmalige Sondereffekte wie Rück-<br />

Foto: CCo-Fachdozent<br />

stellungen im Zusammenhang mit dem Verfahren des<br />

deutschen Bundeskartellamtes und höhere Hochlaufkosten<br />

am US-Standort Cartersville. Der Umsatz nahm somit<br />

um gut 5 Prozent auf knapp 10 Milliarden Euro zu. Das<br />

operative Ergebnis sank in den ersten neun Monaten per<br />

Ende Dezember um mehr als ein Drittel auf 526 Millionen<br />

Euro.<br />

So funktioniert’s. Anleger erhalten zur Fälligkeit, unabhängig<br />

von der Wertentwicklung der drei Aktien (Basiswerte),<br />

eine Zinszahlung in Höhe von 7,25% p. a. bezogen<br />

auf den Nominalbetrag von 1000 Euro.<br />

Die Rückzahlung des Nominalbetrags zur Fälligkeit<br />

hängt von der Entwicklung der Basiswerte ab: Notieren<br />

die drei Aktien (auf Schlusskursbasis) in der Beobachtungsperiode<br />

(dauernd) immer über der Barriere von 60<br />

Prozent des Startkurses, erhalten Anleger 100 Prozent des<br />

Nominalbetrags retour. Das gilt auch, wenn zumindest ein<br />

Basiswert während der Beobachtungsperiode auf oder<br />

unter seiner Barriere notiert, aber am Schluss alle Basiswerte<br />

wieder auf oder über oder über ihrem Startwert notieren.<br />

Wurde die Barriere hingegen von zumindest einem Basiswert<br />

berührt bzw. unterschritten und mindestens ein<br />

Basiswert liegt am Schluss unter seinem Startkurs, dann<br />

erhält der Anleger statt der Nominale jene Aktie ins Depot<br />

gebucht, die die schwächste Kursentwicklung aufweist. <<br />

INFO 7,25 % ERSTE PROTECT MULTI ÖSTERREICH 19-20<br />

ISIN: AT0000A269H8<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Emittent: Erste Group<br />

Basispreis: 100%<br />

Basiswerte: Andritz, OMV, voestalpine<br />

Bewertungstag: 28.02.2020<br />

Kupon: 7,25%<br />

Produkt: Aktienanleihe<br />

Barriere: 60%<br />

Typ: Protect Multi<br />

Rückzahlung: Bar oder Aktie<br />

Währung Produkt: Euro<br />

Barrierebeobachtung: laufend<br />

Währung Basiswert: Euro<br />

Mehr gibt’s hier


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

Die renditestarke Seite<br />

eines Nicht-Rekords<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung VI: Societé Généralé nominiert<br />

einen Stay-Low-Optionsschein auf Wirecard.<br />

Dabei geht alles gut, solange die<br />

Aktie kein neues Rekordhoch erreicht - von<br />

dem diese mehr als 70% entfernt ist...<br />

Um sagenhafte 225 Prozent stürmte die Aktie von<br />

Wirecard auf Sicht der vergangenen drei Jahre nach<br />

oben. Dieser rasante Kursanstieg bescherte dem E-<br />

Payment-Spezialisten den Aufstieg in den DAX. Seit September<br />

gehört Wirecard zu Deutschlands erster<br />

Börsenliga. Mit einem für <strong>2019</strong> geschätzten Gewinnvielfachen<br />

von ca. 40 ist der DAX-Neuling aber alles andere<br />

als ein Schnäppchen, wenngleich Wirecard führend ist in<br />

einer zweifelsohne zukunftsträchtigen Branche. So sieht<br />

sich Wirecard selbst als einer der weltweit führenden unabhängigen<br />

Anbieter von Lösungen für den elektronischen<br />

Zahlungsverkehr. Oder anders ausgedrückt:<br />

Wirecard unterstützt Unternehmen dabei, elektronische<br />

Zahlungen aus allen Vertriebskanälen anzunehmen.<br />

Doch der Höhenflug des DAX-Neulings scheint bis auf<br />

Weiteres gestoppt. 199,0 Euro kostete die Aktie am 9.<br />

April 2018 - der bis heute gültige Rekordkurs. Anschließend<br />

halbierte sich der Kurs bis auf 86,0 Euro - aktuell<br />

sind es wieder mehr als 115 Euro. Dabei soll Wirecard zwischenzeitlich<br />

sogar Opfer eines Erpressungsversuches geworden<br />

sein, der seine Kreise bis in jene der Shortseller<br />

ziehen soll - mit ein Grund, warum die Behörden ein entsprechendes<br />

vorläufiges Handelsverbot für solche Produkte<br />

aussprachen. Dazu kommt als Stichwort der<br />

Vorwurf über fehlerhafte Buchungen von Umsätzen, die<br />

über viele Wochen von der FT geritten wurde.<br />

Jedenfalls alles Unsicherheitsfaktoren über der Aktie -<br />

was sich schlussendlich auch in den Kurszielen der Analysten<br />

widerzuspiegeln beginnt: es gab noch nie in der Wirecard-Börsehistorie<br />

eine derart lange Phase an (leicht)<br />

sinkenden durchschnittlichen Kurszielen, wie aktuell.<br />

Vergangenen Oktober lag der Konsens noch bei mehr als<br />

210 Euro - 195 sind es aktuell.<br />

Sofern Anleger nicht von neuen Rekordkursen der Wirecard-Aktie<br />

bis Jahresend ausgehen, könnten sich diese<br />

das Nominierungsprodukt der Societé Générale als Zertifikat<br />

des Monats als ‘Aktienersatz’ ansehen - einen Stay-<br />

Low-Optionsschein. Mit diesem können risikofreudige<br />

Anleger eine maximale Rendite von aktuell knapp 12% er-<br />

zielen, wenn sich die Aktie bis einschließlich 20.12.<strong>2019</strong><br />

durchgehend unter der Knockout-Schwelle von 200 Euro<br />

bewegt. Bis zu dieser KO-Schwelle hat die Notierung aktuell<br />

einen Abstand von rund 70 Prozent. Wird die Ko-<br />

Schwelle hingegen durchbrochen, verfällt das Produkt mit<br />

einem Erinnerungs-Cent.<br />

Die Société Générale hat ihr Produktangebot an Stay-<br />

Low- als auch StayHigh-Optionsscheinen auf Aktien wie<br />

die Wirecard AG erweitert. Mit diesen Optionsscheinen<br />

haben Anleger an sich die Chance, auf seitwärts laufende<br />

bis leicht steigende (StayHigh-) oder leicht fallende (Stay-<br />

Low-Optionsscheine) Kurse zu setzen. Am Ende der Laufzeit<br />

erhalten Anleger eine Auszahlung in Höhe von 10,0<br />

Euro, sofern die Barriere während des Beobachtungszeitraumes<br />

nie berührt wurde. Insgesamt umfasst das Angebot<br />

an StayHigh- und StayLow-Optionsscheinen nun 52<br />

Produkte auf Wirecard AG. <<br />

Wirecard seit 2018<br />

Foto: Wirecard<br />

Quelle: (Bloomberg/BE)<br />

KO-Schwelle bei 200 Euro<br />

INFO STAYLOW-OPTIONSSCHEIN AUF WIRECARD<br />

ISIN: DE000ST87T28<br />

Bewertungstag: 20.12.<strong>2019</strong><br />

Emittent: Societé Généralé max. Auszahlung: 10 Euro<br />

Basiswert: Wirecard<br />

Akt. Kurs: 8,93 Euro<br />

Produkt: Optionsschein oberes KO-Level: 200 Euro<br />

Typ: Stay-Low<br />

max. Rendite: 11,9%<br />

Währung Produkt: Euro Rückzahlung: Bar<br />

Währung Basiswert: Euro Mehr gibt’s hier


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

Der Bonus bringt die<br />

Rendite ins Portfolio<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung VII: Goldman Sachs nominiert<br />

ein Bonus-Zertifikat auf den europäischen<br />

Aktienleitindex EuroStoxx50.<br />

Geboten wird eine Bonusrendite von 12%<br />

bei einem Barriereabstand von 10 Prozent.<br />

Bonus-Zertifikate mit Cap gelten als geeignetes Mittel,<br />

um Renditen in seitwärts tendierenden Märkten zu<br />

optimieren. Im Gegensatz zur Zertifikatsvariante<br />

ohne Cap, nehmen Anleger hier oberhalb des Bonuslevels<br />

nicht unbegrenzt 1 zu 1 an der Kursentwicklung des Basiswertes<br />

teil, sondern nur bis zu einer klar definierten Gewinnobergrenze,<br />

dem Cap. Mit genau so einer Situation<br />

könnten Anleger mit dem europäischen Aktienleitindex<br />

EuroStoxx50 konfrontiert sein: die jüngste Bloomberg-Umfrage<br />

unter internationalen Analysten brachte als Zielwert<br />

für den Index zu Jahresende einen Median-Wert von 3300<br />

Punkten, bei einer Bandbreite von 2775 auf 3500 Punkte.<br />

Zum Median-Wert hat der Index aktuell das Aufwärtspotenzial<br />

einer schwarzen Null. Oder Sie versuchen daraus<br />

mehr als zwölf Prozent zu machen - dies mit dem Nominierungsprodukt<br />

von Goldman Sachs zum Zertifikat des<br />

Monats: Einem Bonus-Zertifikat mit Cap auf den EuroStoxx50.<br />

Bonus-Zertifikate mit Cap bieten eine Teilabsicherung<br />

und die Chance auf eine Bonuszahlung am Laufzeitende.<br />

Wenn der Basiswert während der Laufzeit nie unter die<br />

Barriere fällt, erhält der Investor bei Fälligkeit den Bonusbetrag,<br />

der in der Regel dem Cap entspricht. Im Gegensatz<br />

zu Bonus-Zertifikaten ohne Cap verzichtet der Investor<br />

hier von vornherein auf Renditemöglichkeiten. Dafür bekommt<br />

er aber eine weiter reichende Teilabsicherung<br />

und/oder einen höheren Bonus.<br />

Sollte der Basiswert während der Beobachtungsperiode<br />

die Barriere unterschreiten, gehen die Teilabsicherung und<br />

die Chance auf eine Bonuszahlung verloren. Der Inhaber<br />

des Zertifikates erhält dann bei Fälligkeit eine Zahlung, die<br />

sich nach dem Schlusskurs des Basiswerts am finalen Bewertungstag<br />

richtet – maximal allerdings den Höchstbetrag,<br />

der durch den Cap definiert wird.<br />

Konkret bekommen bei diesem Produkt Anleger Ende<br />

des Jahres eines Betrag ausgezahlt, als ob der EuroStoxx50<br />

bis auf 3850 Punkte gestiegen wäre, solange der Index bis<br />

dahin nicht unter die Barriere von 2960 Punkten fällt. Ab<br />

diesem Zeitpunkt verhält sich das Zertifikat wie ein In-<br />

dexinvestment, der Maximalwert von 3850 Punkten bleibt<br />

aber bestehen.<br />

Der Basiswert. Der EuroStoxx50 ist ein Aktienindex, der<br />

sich aus den 50 größten börsennotierten Unternehmen des<br />

Euro-Währungsgebiets zusammensetzt. Die Indexzusammensetzung<br />

wird jährlich im September überprüft. Auswahlkriterium<br />

ist die Marktkapitalisierung bezogen auf den<br />

Streubesitz - die Indexgewichtung ist dabei auf 10% beschränkt.<br />

Bei der letzten Überprüfung war Total das Indexstärkste<br />

Unternehmen mit einer Gewichtung von knapp<br />

über fünf Prozent. Mit unter fünf Prozent folgten SAP und<br />

Siemens. Aus den kleineren Eurostaaten Finnland, Irland,<br />

Belgien und Niederlande schafft es auch zumindest ein Unternehmen<br />

in den Index - Österreicher ist keiner vertreten.<<br />

EuroStoxx50 seit 2018<br />

Foto: Fresenius<br />

Quelle: (Bloomberg/BE)<br />

Bonus 3850<br />

Barriere 2960<br />

INFO BONUS-ZERTIFIKAT MIT CAP AUF EURO STOXX 50<br />

INDEX (PRICE INDEX)<br />

ISIN: DE000GA2S7E6<br />

Bezugsverhältnis: 100:1<br />

Emittent: Goldman Sachs Cap: 3850 Euro<br />

Basiswert: EURO STOXX 50 Barriere: 2960 Euro<br />

Index (Price Index)<br />

Barrierebeobachtung: kontinuierlich<br />

Produkt: Bonus-Zertifikat<br />

Typ: Cap<br />

Beobachtungsende:<br />

20.12.<strong>2019</strong><br />

Währung Produkt: Euro<br />

Bonusrendite (p.a.): 12,3%<br />

Währung Basiswert: Euro<br />

(14,9%)<br />

Bonusbetrag: 38,5 Euro<br />

Mehr gibt’s hier


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BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

Kontinuierlich steigender<br />

Ertrag mit Wiener Aktien<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung VIII: RCB nominiert eine Expressanleihe<br />

auf den Wiener Aktienleitindex<br />

ATX. Geboten wird ein Zinskupon von<br />

6,0 Prozent bei einem Teilschutz gegen<br />

Kursverluste von 40 Prozent.<br />

Seit der Wiener Aktienleitindex (auch rückwirkend) berechnet<br />

wird, brachte dieser seinen Anlegern im Schnitt<br />

eine Jahresrendite von 6,3 Prozent. Seit mehr als 30 Jahren.<br />

Die dabei einhergehende Volatilität der Kurse ist aber<br />

nicht jedes Anlegers Sache: Allein die Zeit nach Lehman<br />

brachte erst einen Anstieg der Kurse von 1500 auf 3000 Punkten,<br />

nur um danach mit knapp 40 Prozent den Retourgang<br />

einzulegen, danach wieder zwei Drittel zuzulegen, nur um<br />

wieder 30 Prozent zu verlieren - einem 90-Prozent-Revival gefolgt<br />

von einem wieder 30-Prozent-Rückschlag von dem wir<br />

derzeit wieder 15 Prozent darüber liegen. Da kann man auch<br />

schwindlig werden...<br />

Oder man versucht die sechs Prozent einfach per strukturiertem<br />

Produkt zu erzielen. Dies für maximal fünf Jahre -<br />

und solange der Wiener Aktienmarkt in diesem Zeitraum<br />

einen maximalen Rücksetzer von 40 Prozent durchlebt. Maximal<br />

fünf Jahre, da es sich beim Nominierungsprodukt der<br />

RCB zum Zertifikat des Monats um eine Express-Anleihe handelt.<br />

am Stichtag über der Barriere von 60 Prozent, erfolgt die<br />

Rückzahlung zu 100% des Nominalbetrags - die Zinskupons<br />

kommen nicht zur Auszahlung. Ist die Barriere am letzten<br />

Bewertungstag berührt oder unterschritten, erfolgt die Auszahlung<br />

am Rückzahlungstermin 1:1 entsprechend der Wertentwicklung<br />

des Index (prozentuelle Entwicklung vom<br />

Startwert bis zum Schlusskurs am Letzten Bewertungstag).<br />

Der Index. Der Wiener Aktienleitindex ATX umfasst die 20<br />

größten börsenotierten Unternehmen des Landes - nach<br />

marktkapitalisiertem Streubesitz. Das Indexgewicht je Titel<br />

ist auf 20 Prozent limitiert. Die beiden größten Titel mit<br />

einem Anteil größer 35 Prozent sind Erste Group und OMV.<br />

Es folgen Raiffeisen Bank International, voestalpine, Andritz<br />

Verbund und Wienerberger mit je größer 5 Prozent. Der Finanzanteil<br />

liegt bei rund 45 Prozent, Energie kommt auf 25<br />

Prozent. <<br />

ATX seit 5 Jahren<br />

Foto: Wiener Börse<br />

Quelle: (Bloomberg/BE)<br />

So funktioniert’s. Die Laufzeit des Zertifikats beträgt mindestens<br />

1 Jahr und maximal 5 Jahre. Liegt der Schlusskurs<br />

des ATX an einem der jährlichen Bewertungstage auf oder<br />

über dem Auszahlungslevel (entspricht dem Index-Schlusskurs<br />

am Ersten Bewertungstag), erfolgt die (vorzeitige) Rückzahlung<br />

in Höhe des definierten Auszahlungspreises.<br />

(Nominale plus Zinskupon). Heißt, je länger die Laufzeit,<br />

umso höher ist auch der Auszahlungspreis (zwischen 106%<br />

und 130% des Nominalbetrags), denn: Notiert der Index am<br />

jeweiligen jährlichen Bewertungstag unter dem Auszahlungslevel<br />

(der vorzeitigen Rückzahlungsschwelle), so verlängert<br />

sich die Laufzeit um ein weiteres Jahr, wobei der<br />

mögliche Auszahlungspreis jährlich um 6 Prozentpunkte bis<br />

auf maximal 130 Prozent der Nominale steigt.<br />

Ist es vom ersten bis zum vierten Laufzeitjahr nicht zu<br />

einer vorzeitigen Rückzahlung gekommen und liegt der Basiswert<br />

auch am fünften und zugleich Letzten Bewertungstag<br />

unter dem Auszahlungslevel, wird ein zusätzlicher<br />

Sicherheitsmechanismus aktiv: Notiert der Index-Schlusskurs<br />

60%-Barriere<br />

INFO ÖSTERREICH EXPRESS<br />

ISIN: AT0000A26F48<br />

1. Bewertungstag: 26.03.<strong>2019</strong><br />

Emittent: RCB<br />

vorzeitige Rückzahlungsschwelle:<br />

100%<br />

Basiswert: ATX<br />

Letzter Bewertungstag:<br />

Produkt: Express-Zertifikat<br />

22.03.2024<br />

Währung Produkt: Euro<br />

Barriere: 60%<br />

Währung Basiswert: Euro<br />

Zinskupon p.a.: 6,0%<br />

Nominale: 1000 Euro<br />

Mehr gibt’s hier<br />

Zeichnungsfrist: bis 25.03.’19


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS FEBRUAR<br />

Mit dem Mangel steigen<br />

auch die Preise wieder<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Nominierung IX: BNP Paribas nominiert<br />

einen rolloptimierten ETC auf Aluminium.<br />

Derzeit stehen die Zeichen auf Nachfrageüberhang,<br />

was für die Preisentwicklung selten<br />

ein schlechtes Vorzeichen war...<br />

Foto: CCO<br />

Aluminium hat im vergangenen Jahr knapp 20 Prozent<br />

an Wert verloren. Das stand im Einklang mit<br />

den sich eintrübenden Konjunkturaussichten. Immerhin<br />

gilt das graue Industriemetall ähnlich wie Kupfer<br />

als Barometer für die Weltwirtschaft.<br />

Die Nachfrage nach Aluminium dürfte in den nächsten<br />

Jahren deutlich zulegen. Denn insbesondere der Automobilbau,<br />

sowie die Flugzeugindustrie und der Bausektor,<br />

setzen vermehrt auf das Leichtmetall. Der Rating- und Research-Dienstleister<br />

Fitch Solutions geht von einer durchschnittlichen<br />

jährlichen Zunahme der weltweiten<br />

Aluminiumnachfrage von <strong>2019</strong> bis 2028 um 2,8 Prozent<br />

auf dann 79,7 Millionen Tonnen aus.<br />

Auf der anderen Seite prognostiziert Fitch ein langsameres<br />

Wachstum der Aluminiumproduktion, insbesondere<br />

in China. Zwischen <strong>2019</strong> und 2028 soll der Ausstoß<br />

dort nur mehr um durchschnittlich 2,4 Prozent pro Jahr<br />

zulegen und dann 41,9 Millionen Tonnen erreichen. In<br />

den zehn Jahren davor lag die durchschnittliche jährliche<br />

Wachstumsrate bei 11,7 Prozent. Dadurch hat sich China<br />

bis 2018 einen Anteil an der weltweiten Aluminiumproduktion<br />

(64,338 Millionen Tonnen) von 56,7 Prozent erarbeitet.<br />

Bei dem aktuell niedrigen Aluminiumpreis – die<br />

Notierung stürzte in den vergangenen Monaten von 2400<br />

US-Dollar je Tonne auf unter 1900 US-Dollar ab – werden<br />

zudem anderswo kaum größere Kapazitäten aufgebaut<br />

werden. Der Nachfrageüberhang der Jahre 2017 und 2018<br />

dürfte daher bestehen bleiben und weiter zu abnehmenden<br />

Lagern führen. Die Analysten von Fitch erwarten ein<br />

Angebotsdefizit bei Aluminium bis mindestens 2023.<br />

Geht es nach Analysten, werden die Aluminiumnotierungen<br />

auch schon bald wieder höher stehen. Bereits im<br />

2. Quartal <strong>2019</strong> wird im Median des Bloomberg-Konsens<br />

ein Preis von 2000 US-Dollar gesehen, mit weiterem Steigerungspotenzial<br />

bis auf 2150 US-Dollar ein Jahr später.<br />

2022 haben die Analysten 2300 im Mittel notiert, mit 2460<br />

US-Dollar in der Spitze.<br />

So funktioniert’s. Exchange Traded Commodities (ETCs)<br />

sind börsengelistete Wertpapiere. Sie sind besicherte<br />

Schuldverschreibungen und ermöglichen eine passive Investition<br />

z.B. Rohstoffe, Rohstoffindizes bzw. Futures Kontrakte.<br />

Im konkreten Nominierungsfall zum Zertifikat des<br />

Monats kommt der entsprechende Referenzindex aus der<br />

Indexfamilie von Rogers International Commodity Enhanced<br />

und bildet die jeweiligen Terminkontrakte mit unterschiedlichen<br />

Laufzeiten ab - rolloptimiert, wie es heißt.<br />

Denn die begrenzte Laufzeit der Terminkontrakte erfordert<br />

einen Austausch vor Fälligkeit gegen einen Terminkontrakt<br />

mit nächstliegendem Fälligkeitsdatum<br />

(Roll-over). Mögliche Roll-over-Verluste werden durch ein<br />

optimiertes Auswahlverfahren von Terminkontrakten minimiert.<br />

<<br />

Aluminium seit 2010<br />

Quelle: (Bloomberg/BE)<br />

INFO RICI ENHANCED ALUMINIUM (TR) ETC<br />

ISIN: DE000PB8R1A1<br />

Währung Produkt: Euro<br />

Emittent: BNP Paribas<br />

Währung Basiswert: US-Dollar<br />

Basiswert: RICI ENHANCED Währungsgesichert: nein<br />

ALUMINIUM (TR) INDEX<br />

Rolloptimiert: ja<br />

Produkt: ETC<br />

Laufzeit: endlos<br />

Typ: besichert<br />

Mehr gibt’s hier<br />

Replizierung: synthetisch


BÖRSE EXPRESS<br />

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