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KUNSTINVESTOR AUSGABE JÄNNER 2019

Kunst als Kapitalanlage AUSGABE JÄNNER 2019 Chefredakteur: Michael Minassian

Kunst als Kapitalanlage
AUSGABE JÄNNER 2019
Chefredakteur: Michael Minassian

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<strong>JÄNNER</strong> <strong>2019</strong><br />

Auktionen – ‚es war ein Starkes Jahr im Dorotheum‘<br />

Lassing & Rainer - 90 Jahre Hundertwasser<br />

Stadt der Frauen


Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“<br />

Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk<br />

Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten,<br />

Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies<br />

zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien<br />

verziert sind.<br />

Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich<br />

gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die<br />

Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum<br />

glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große<br />

Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten<br />

Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der<br />

imposanten Innenräume nach außen.<br />

Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige<br />

Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die<br />

naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den<br />

prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis<br />

heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine<br />

Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und<br />

eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe<br />

200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell<br />

nummerierten Messingplakette versehen.<br />

Features<br />

Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik<br />

Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel<br />

Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale<br />

Spielart & Kontrollierbarkeit<br />

Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien<br />

Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz<br />

Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten<br />

Einzelsaitenaufhängung<br />

Handgefertigt in Österreich


KUNST.INVESTOR Editorial<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

So spannend war der Kunstmarkt noch nie: Die<br />

Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll.<br />

Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt<br />

den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen<br />

Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im<br />

Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und<br />

Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit.<br />

Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden<br />

Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser<br />

legen an Internationalität kräftig zu. Die allgemeine<br />

Wirtschaftssituation verunsichert den Geldmarkt,<br />

doch die Kunst behält ihren Wert, ist nicht vom Ölpreis<br />

und taumelnden Finanzmärkten abhängig.<br />

Ist nachhaltiges Kunstsammeln Luxus? Etwas Kostspieliges,<br />

Verschwenderisches, das man sich, wenn<br />

überhaupt, nur zum Vergnügen leisten kann? In der<br />

Kunstbranche sind die Fachleute der Überzeugung,<br />

dass dem nicht so ist. Vielleicht gerade in der<br />

Luxusbranche, die vom Image lebt, ist das Einhalten<br />

von diesen Kriterien kein Luxus, sondern beinharte<br />

Notwendigkeit. Der Inbegriff des Luxus ist offensichtlich<br />

nicht mehr das, was er einmal war. Das sind meine<br />

Gedanken, als ich mich mit dem Thema auseinander<br />

setzte. Was aber ist dann Luxus? Luxus kommt aus<br />

dem Lateinischen und bedeutet „verrenkt“ bzw. im<br />

übertragenen Sinn, abweichend vom Normalen. Heute<br />

steht es laut Duden für einen kostspieligen, verschwenderischen,<br />

den normalen Rahmen der Lebenshaltung<br />

übersteigenden, nicht notwendigen und nur zum<br />

Vergnügen betriebenen Aufwand. Wer heute Kunst<br />

sammelt, wird nicht mehr wie Orchideenzüchter<br />

belächelt. Kunstsammler sind kluge Menschen- halt<br />

„Verrenkte“ Weltbürger.<br />

Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den<br />

richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit<br />

fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten<br />

Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen<br />

Interviews begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses<br />

Magazin auch mit dem Sonderteil „Börse-Express“ als<br />

moderne Plattform zum Austausch wichtiger<br />

Investitionsinformationen anbieten.<br />

Viel Spaß wünscht Ihnen<br />

Michael Ruben Minassian<br />

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian,<br />

Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH,<br />

1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045 DW,<br />

Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Dorotheum- Benefizauktion der Akademie der bildenden<br />

Künste Irene Andessner, „Wiener Frauen“ / Hedy Lamarr


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

STARKES JAHR IM DOROTHEUM<br />

2018 war ein erfolgreiches Jahr für das Dorotheum und seine Kunden, mit Zuschlägen jenseits der<br />

Millionengrenze und herausragenden Ergebnissen für einzigartige Kunstwerke, Antiquitäten, Juwelen<br />

und exklusive Sammelobjekte.<br />

Millionenzuschläge bei Gemälden: Internationales<br />

Aufsehen erregte die dramatische Darstellung der<br />

römischen Heldin „Lucretia“, eines der raren Gemälde<br />

der bedeutenden Renaissance-Malerin Artemisia<br />

Gentileschi, das für 1,885 Millionen Euro versteigert<br />

wurde, 1,425 Millionen Euro bewilligte ein Bieter für<br />

Anthonis van Dycks „Bildnis einer Adeligen mit<br />

Papagei“. Große Nachfrage herrschte auch nach<br />

Gemälden des 19. Jahrhunderts, der Klassischen<br />

Moderne und der Zeitgenössischen Kunst. Traditionell<br />

stark zeigte sich das Dorotheum einmal mehr im<br />

Bereich „Post-War und Contemporary Art“, Günther<br />

Ueckers Nagelbild „Feld“ erzielte 491.000 Euro und<br />

Lucio Fontanas Concetto Spaziale „Attesa“ 552.000<br />

Euro. 295.800 Euro bedeuteten Weltrekord für das<br />

Gemälde „Integrazione Ovale“ der italienischen<br />

Künstlerin Carla Accardi.<br />

Top-Ergebnisse bei Antiquitäten und Juwelen: Aus<br />

der berühmten Sammlung Monzino wurde bei der<br />

Tribal-Art-Auktion eine 180 cm hohe Uli-Figur für 1,425<br />

Millionen Euro zugeschlagen. Bei „Design First“ erlöste<br />

ein Tisch von Giacomo Manzu 271.400 Euro.<br />

Denselben Preis zahlte ein Bieter für eine<br />

feuervergoldete Bronzefigur eines Buddha aus der<br />

Ming-Dynastie. Bei den Juwelen glänzten unter<br />

anderem ein Ring mit mehr als 7 Karat Diamanten um<br />

210.400 Euro sowie ein von Kaiserin Sisis Tochter<br />

Marie-Valerie bei Köchert beauftragtes Diadem für die<br />

Hochzeit ihrer Tochter Hedwig (186.000 Euro).<br />

Rekord bei Klassischen Fahrzeugen: Allein 5<br />

Millionen Euro wurden bei der im prächtigen Ambiente<br />

der Österreichischen Nationalbibliothek abgehaltenen<br />

Auktion von 13 Mercedes-Benz der Sammlung<br />

Wiesenthal erzielt, ein 1955 Mercedes-Benz 300 SL<br />

kam auf 1,5 Millionen Euro, ein 1957 Mercedes-Benz<br />

300 SL Roadster brachte 1,1 Millionen Euro.<br />

Internationaler Auftritt: Internationales Engagement<br />

zeigte das Dorotheum bei seinen zahlreichen<br />

Sponsoraktivitäten. Besondere Highlights darunter<br />

waren die Kooperation zur Ausstellung von Damien<br />

Hirsts „Colour Space Paintings“ im Landsitz Houghton<br />

Hall, Großbritannien, und die Unterstützung der großen<br />

Franz-West-Retrospektive im Pariser Centre Pompidou.


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Artemisia Gentileschi, Lucretia, erzielter Preis € 1.885.000<br />

Anthonis van Dyck, Bildnis einer Adeligen mit einem Papagei erzielter Preis € 1.425.000<br />

Fernando Botero, L'Odalisque, erzielter Preis € 393.400<br />

John William Godward, Süße Träume erzielter Preis € 259.200


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Carla Accardi, Integrazione Ovale, Weltrekord Preis € 295.800<br />

Lucio Fontana, Concetto Spaziale "ATTESA", erzielter Preis € 552.000<br />

Günther Uecker, Feld, erzielter Preis € 491.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

Diamantring zus. ca. 7,71 ct, erzielter Preis € 210.400<br />

Van Cleef & Arpels Brosche, erzielter Preis € 112.500<br />

A. E. Köchert Kaiserliches Hochzeitsdiadem, erzielter Preis € 186.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1955 Mercedes-Benz 300 SL, erzielter Preis € 1.492.600


KUNST.INVESTOR Dorotheum<br />

1957 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, erzielter Preis € 1.123.000


KUNST.INVESTOR<br />

Götz Bury, Glück pur- 2006, Acryl auf Sperrholz, 78 x 83 x 6 cm, Rufpreis 1.000 €<br />

Benefizauktion der Akademie der bildenden Künste Wien<br />

Die Akademie der bildenden Künste Wien veranstaltet<br />

unter dem Ehrenschutz von Doris Schmidauer und in<br />

Kooperation mit dem Dorotheum am Freitag, den 25.<br />

Jänner <strong>2019</strong>, die jährliche Akademie Benefizauktion<br />

zugunsten von Studierenden, die sich aufgrund ihrer<br />

sozialen Situation oder ihres Hintergrunds als<br />

Asylwerber/innen in prekärer Lage befinden. Zudem<br />

werden die tralalobe Einrichtungen zur Unterstützung<br />

von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sowie<br />

Queer Base - Welcome and Support for LGBTIQ<br />

Refugees und der Verein solidarity matters unterstützt.<br />

Es werden keine Gebühren und Zuschläge verrechnet.<br />

Ersteigerte Kunstwerke können sofort nach Bezahlung<br />

übernommen werden. [Akademie der bildenden<br />

Künste, Freitag 25. Jänner <strong>2019</strong>, 19:00 Uhr – Foto: ©<br />

Dorotheum]


KUNST.INVESTOR<br />

Maria Lassnig und Arnulf Rainer während einer Ausstellungseröffnung in Wien, 1999- Foto: Lentos, Heimo Rosanelli ©<br />

LASSNIG – RAINER<br />

Das Frühwerk<br />

Maria Lassnig und Arnulf Rainer zählen zu den<br />

erfolgreichsten KünstlerInnen Österreichs. Lassnig<br />

würde heuer ihr 100. Lebensjahr begehen, Rainer feiert<br />

seinen 90. Geburtstag. Beide lernten sich 1948 in<br />

Klagenfurt kennen. Ihre gemeinsam verbrachten Jahre<br />

prägten ihr künstlerisches Werk grundlegend. Die<br />

Ausstellung im LENTOS veranschaulicht künstlerische<br />

Annäherungen, aber auch jeweils individuelle<br />

Ausdrucksformen. In ihrem Frühwerk schufen sowohl<br />

Lassnig als auch Rainer surrealistische Zeichnungen.<br />

Ab 1951 reisten sie mehrmals gemeinsam nach Paris.<br />

Die neu aufkommenden informellen Tendenzen<br />

inspirierten sie zu völlig neuen Ausdrucksmöglichkeiten.<br />

Lassnig schuf bereits ab 1947 erste Körpergefühlszeichnungen,<br />

die sie Introspektive Erlebnisse nannte.<br />

Nach Paris arbeitete sie an informellen Monotypien und<br />

nannte ihre Werke Amorphe Automatik, Statische<br />

Meditationen und Stumme Formen. Rainer verfasste<br />

nach seiner Rückkehr den theoretischen Text Malerei,<br />

um die Malerei zu verlassen. Er schuf Mikrostrukturen,<br />

Blindzeichnungen, Zentralisationen, Kruzifikationen und<br />

Vertikalgestaltungen. Sowohl Lassnigs Flächenteilungen<br />

als auch Rainers Proportionen liegen<br />

geometrische Ordnungsstrukturen zugrunde. Ab 1954<br />

gingen die beiden definitiv eigene Wege. Während<br />

Rainer seine Übermalungen in Otto Mauers Galerie St.<br />

Stephan ausstellte, zeigte Lassnig ihre Serie<br />

Kopfheiten in der Galerie Würthle. Die Schau zählt etwa<br />

120 Kunstwerke und wurde von zahlreichen Museen,<br />

Galerien und privaten LeihgeberInnen sowie der Maria<br />

Lassnig Stiftung unterstützt. Viele Arbeiten von Maria<br />

Lassnig sind erstmals seit über 50 Jahren zu sehen.<br />

Die Ausstellung wird in adaptierter Form von 14. Juni<br />

bis 1. September im Museum Moderner Kunst Kärnten<br />

gezeigt. [Lentos. 1. Februar bis 19. Mai <strong>2019</strong>]


KUNST.INVESTOR<br />

Foto © Galerie König<br />

Äpfel Birnen Ananas<br />

Äpfel sollte man nicht mit Birnen vergleichen und<br />

Birnen wohl auch nicht mit Ananas. So erklärt sich der<br />

Titel der Ausstellung, in der drei künstlerische<br />

Positionen zusammengeführt werden, die auf den<br />

ersten Blick vergleichbar erscheinen, bei genauerem<br />

Hinsehen jedoch ihre sehr idiosynkratischen<br />

Individualitäten unter Beweis stellen – man könnte auch<br />

sagen: ihre jeweilige Einzigartigkeit. Gemeinsam ist den<br />

Arbeiten von Benjamin Appel, Fulterer Scherrer und Ira<br />

Svobodovà ein ästhetisches Untersuchungsfeld<br />

zwischen konstruktivistischer Linienorganisation und<br />

frei interpretierter Farbfeldmalerei. Allen Künstlern geht<br />

es jedoch um die Transformation der Malerei, um ein<br />

Sprengen der Grenzen dessen, was im traditionellen<br />

Sinne unter diesem Genre assoziiert wird und um den<br />

Aufbruch in ein neues künstlerisches Paradigma<br />

between and beyond. Fulterer Scherrer arbeiten mit<br />

bunt bemalten Holzkeilrahmen, die hier nicht als<br />

Bildträger fungieren, sondern die als künstlerische<br />

Gestaltungselemente hypostasiert werden. Die<br />

Leinwände sind abhanden gekommen, was bleibt sind<br />

die Skelette der Rahmen, die im Zusammenspiel mit<br />

gebrauchten Industriezurren ein anakreontisches Spiel<br />

der Farbrhythmen und Farbgewichte inszenieren. "In<br />

ihrer Dreidimensionalität, ihrer Durchlässigkeit nehmen<br />

die Holzkonstruktionen Beziehungen zum Raum auf,"<br />

schreiben die Künstlerinnen in einem Artist Statement,<br />

"das Tafelbild kann sich in ein Objekt transformieren."<br />

Benjamin Appel pflegt eine Farbfeldmalerei, die in einer<br />

Art Schichtenästhetik geometrische Figuren – meist<br />

Rechtecke oder Quadrate, in monochromer<br />

Farbenpracht strahlend – palimpsestartig übereinander<br />

lagert, so dass der Eindruck von Raumtiefe entsteht.<br />

Nicht ganz unähnlich den Wandmalereien von Ernst<br />

Caramelle, die man derzeit bei seiner großen<br />

Retrospektive im MUMOK sehen kann. Die<br />

tschechische Künstlerin Ira Svobodovà evoziert den<br />

dreidimensionalen Raum durch Arbeiten, welche die<br />

visuelle Vernakularität von Architektur und Design<br />

betonen. Svobodovà hat eine künstlerische Sprache<br />

entwickelt, in der die Proportionen von Konstruktion und<br />

Spannung, von Tiefe und Raum artikuliert werden.<br />

Farblich kolorierte Linien, die manchmal an das<br />

emblematische Blau von Edward Krasiński erinnern,<br />

organisieren sich zu einfachen geometrischen Körpern,<br />

die wie holografische Projektionen in industriellen<br />

Räumen mit schlierigen, schmutzigen Wänden und<br />

Böden wirken. [Christine König Galerie(Foto ). Dauer<br />

bis 2. März <strong>2019</strong>]


KUNST.INVESTOR<br />

Traces<br />

Lucia Riccelli und<br />

Laurent Ziegler<br />

Lucia Riccelli<br />

“Traces” ist ein Gemeinschaftsprojekt der Malerin Lucia<br />

Riccelli, des Photographen Laurent Ziegler und der<br />

Tänzerin Maartje Pasman. Diese neue Arbeit ist eine<br />

Suche nach Verbindung, nach Berührungspunkten<br />

zwischen Malerei und Photographie, den nicht<br />

sichtbaren, entfremdeten oder verborgenen Räumen<br />

die beiden Medien zueigen ist. Laurent Ziegler<br />

erarbeitet die Serie mittels analoger Lichtprojektoren<br />

und Strukturen aus Blütenblättern, Stoffen und<br />

bemalten Glasscheiben. Die Überlagerung<br />

unterschiedlich gestalteter Bildebenen erlaubt<br />

ungewohnte, verdichtete Sinneswahrnehmungen. Die<br />

zeitgenössische Tänzerin Maartje Pasman bewegt sich<br />

frei von fixierten Bewegungszyklen durch diese<br />

Farbspektren und bricht den Lichtraum durch Körper<br />

und Silhouette auf. Eine der Bildebenen zeigt von Lucia<br />

Riccelli gemalte Portraits der Tänzerin, photographiert<br />

und zurückgeworfen in den Raum. Die Gesamtkomposition<br />

der Projektoren wird laufend verändert und<br />

abgestimmt, auf diese Weise entsteht ein Verlauf ohne<br />

klare Zielsetzung, ein gemeinsamer, intuitiver Tanz der<br />

Protagonist*innen.[ Galerie Felix Höller. Dauer bis 23.<br />

Februar <strong>2019</strong>- (Foto ©)]


KUNST.INVESTOR<br />

Laurent Ziegler


KUNST.INVESTOR<br />

90 Jahre Hundertwasser<br />

Wieder gerade Linie<br />

Friedensreich Hundertwasser, Mixed media, 81 x 60 cm, 1966<br />

Friedensreich Hundertwasser zählt zu den<br />

bekanntesten österreichischen Künstlern weltweit,<br />

wenngleich er hierzulande nie die Anerkennung<br />

erfahren durfte, die ihm international zu teil wurde; eine<br />

zweifelhafte Ehre, die er mit vielen Landsleuten teilt.<br />

Hundertwasser feierte bereits früh internationale<br />

Erfolge, er nahm unter anderem 1962 an der Biennale<br />

in Venedig teil sowie 1964 an der documenta III. Am<br />

15. Dezember 2018 wäre Hundertwasser 90 Jahre alt<br />

geworden. Sein Image könnte ausgerechnet in seiner<br />

Heimat durchaus als etwas angestaubt bezeichnet<br />

werden, dabei ist sein sozialer und ökologischer<br />

Zugang gerade heute aktueller denn je. Auch als<br />

Architekt machte sich Hundertwasser einen Namen,<br />

das Hundertwasserhaus in Wien zählt immerhin zu den<br />

beliebtesten Sehenswürdigkeiten unter Touristen. In<br />

seiner Architektur stand der Mensch immer an erster<br />

Stelle, die Funktionalität wurde zum Feindbild erklärt.<br />

Symbol dessen wurde die „gerade Linie“, der Inbegriff<br />

von Rationalismus und Standardisierung - etwas das<br />

Hundertwasser zutiefst widerstrebte. Dem stellt er die in<br />

seinem Werk wiederkehrende Spirale gegenüber,<br />

Symbol des Lebens und des Todes. „Wir gehen im<br />

Kreis, aber wir kommen nur in die Nähe des Punktes,<br />

wo wir gewesen sind. Das ist typisch für eine<br />

Spirale, dass es ein scheinbarer Kreis ist, der sich<br />

nicht schließt.“ (Hundertwasser zur Spirale). In seinem<br />

1958 formulierten „Verschimmelungsmanifest“ spricht<br />

sich Hundertwasser für das „Fenster-Recht“ aus, das<br />

Recht jedes Einzelnen die Fassade soweit selbst zu<br />

gestalten, wie es seiner Arme zulassen würden. Noch<br />

lange vor Beuys’ „Sozialer Plastik“ wird bei<br />

Hundertwasser die strikte Trennung zwischen Kunst<br />

und Leben aufgehoben und eine menschenwürdige<br />

Umgebung radikal gefordert. Die Galerie Baha Fine Art<br />

würdigt den Künstler gleich zu Beginn der Jahres mit<br />

einer Einzelausstellung und präsentiert neben der<br />

umfassenden Galerie-Sammlung auch ausgewählte<br />

Werke aus der Privatsammlung von Christian Baha<br />

sowie Archivfotos, die von der Hundertwasser- Stiftung<br />

zur Verfügung gestellt wurden. [Baha Fine Art. Dauer<br />

der Ausstellung: 25.01.<strong>2019</strong> bis 03.03.<strong>2019</strong>9


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KUNST.INVESTOR<br />

Hüseyin Işık, Live Broadcast from my coffin, detail, 2018<br />

LIVESENDUNG AUS MEINEM SARG<br />

HÜSEYIN IŞIK<br />

Die Ausstellung zeigt eine raumgreifende Installation<br />

bestehend aus großformatigen Zeichnungen und ca.<br />

10.000, teilweise kolorierten, Duplikaten. Die<br />

Zeichnungen sind an der Wand angebracht (tapeziert)<br />

und liegen am Boden wie schwerelose Blätter im<br />

Herbst. Zu sehen ist der heutige chaotische Zustand<br />

der Welt aus der Sicht einer Ratte, die in einem Sarg<br />

lebt und den Blick ihrer kreisenden Augen live an uns<br />

weiterleitet. [Sammlung Friedrichshof STADTRAUM.<br />

Dauer: 07. Dezember.2018 bis 22. Februar .<strong>2019</strong> –<br />

Foto: Friedrichshof]


KUNST.INVESTOR<br />

Nan Goldin, Jimmy Paulette and Tabboo! in the Bathroom, New York City 1991 © Nan Goldin<br />

MODEL ARBUS GOLDIN<br />

Mit Lisette Model (1901–1983), Diane Arbus (1923–<br />

1971) und Nan Goldin (* 1953) präsentiert WestLicht<br />

drei große amerikanische Fotografinnen, deren Bilder<br />

den Blick auf die menschliche Gesellschaft radikal<br />

erweiterten – um das Andere, das Außergewöhnliche,<br />

um soziale Randfiguren und exzentrische<br />

Persönlichkeiten. Sie hielten das gesellschaftliche<br />

Leben Amerikas, in dem sich als Einwanderungsland<br />

bis heute die Welt spiegelt, in unterschiedlichen Phasen<br />

des 20. Jahrhunderts fest. Über drei Generationen,<br />

angefangen mit der in Wien geborenen Model,<br />

formulierten sie den Dialog zwischen Fotografin und<br />

Porträtierten auf eigene Weise jeweils neu und<br />

verbanden das Dokumentarische mit dem Subjektiven.<br />

Ihre persönliche Sicht auf den Menschen und seine<br />

disparaten Lebenswelten, ihr Zugang zum<br />

Existentiellen und ihr Einsatz des Mediums Fotografie<br />

gingen mit einer Kritik bestehender Normen einher, die<br />

kulturelle und ästhetische Konventionen konsequent in<br />

Frage stellte. So sind ihre Werke – über 100 von ihnen<br />

sind nun im WestLicht zu sehen – einerseits Ausdruck<br />

ihrer Zeit und der verschiedenen Milieus, in denen sie<br />

sich bewegten, andererseits Hommagen an die Vielfalt<br />

des Seins. [WestLicht, Dauer: 6. Dezember 2018 bis<br />

24. März <strong>2019</strong> –Foto: © WestLicht]


KUNST.INVESTOR<br />

"Dinner, Darling!"<br />

ein Design Projekt von Nadja Zerunian<br />

wir bitten zu Tisch! Doch Achtung, die zehn sorgfältig<br />

zusammen gestellten Table-Settings von Nadja<br />

Zerunian mit dem Titel Dinner, Darling! sind zwar<br />

verführerisch schön, enthalten aber giftige Substanzen<br />

und für den Menschen lebensbedrohende Toxine. Dass<br />

Schönes zwangsläufig auch gut und gesund wäre, ist<br />

eine sich hartnäckig haltende Schlussfolgerung und<br />

damit zentrale Frage im Design. Nadja Zerunian<br />

zelebriert in ihren Projekten, die stets mit großer<br />

handwerklicher Präzision als Unikate bzw. in limitierter<br />

Stückzahl hergestellt werden, auf poetische Weise<br />

Grundprämissen der Gestaltung. Schimmel,<br />

Maiglöckchen und der gemeine Schierling zählen in<br />

Dinner, Darling! zu den inszenierten Wirkstoffen und<br />

werden von der Designerin in Verbinung mit ironischpassenden<br />

Titeln und delikaten Stücken aus Glas und<br />

Kupfer zu kleinen Wunderwelten zusammengestellt.<br />

Mark Glassner setzte die Sets fotografisch in Szene.<br />

Dinner, Darling! wurde zuletzt auf der Designmesse<br />

"Operae" in Turin gezeigt. Nach einer erfolgreichen<br />

Karriere als Senior Designer für Calvin Klein in New<br />

York und Creative Director bei Georg Jensen und The<br />

Swatch Group hat Nadja Zerunian ihren Fokus<br />

verschoben: die unmittelbare Interaktion mit<br />

Handwerkern und Herstellern steht jetzt im Mittelpunkt<br />

ihrer Designs. Sie arbeitet mit Handwerkern in<br />

Rumänien, Algerien, Libanon, dem Iran, Österreich und<br />

Italien zusammen, um kleine, limitierte Serien zu<br />

entwickeln, die das immense Potenzial, die Relevanz<br />

und das Wissen des lokalen Handwerks hervorheben.<br />

Sie berät das Erste Foundation Roma Partnership-<br />

Programm, ist Beraterin bei der UNIDO / United Nations<br />

Industrial Development Organization und<br />

Gründungspartnerin von zerunianandweisz.mom.<br />

(Foto: Mark Glassner)


KUNST.INVESTOR


KUNST.INVESTOR<br />

#haah25<br />

25 Jahre Galerie Hammelehle und<br />

Ahrens Köln/Baden-Baden<br />

Ulrich Lamsfuß: “Jürgen Ostarhild, Avatars 2002_2, blau und blond”, 2015<br />

Stuttgart – die schwäbische Metropole war in den<br />

1980er und 1990er Jahren nicht nur eines der Zentren<br />

deutscher Pop-Kultur, sondern auch der deutschen<br />

Kunstszene. Heute namhafte Galerien und Künstler<br />

begannen dort ihre Karriere – allen voran die<br />

„Fantastischen Zwei“ Bernd Hammelehle und Sven O.<br />

Ahrens. Ihre eigene künstlerische Karriere opferten sie<br />

gerne und bereitwillig dem Dienst an der Kunst der<br />

lieben Kolleginnen und Kollegen. Mit dem feinen<br />

Gespür für die Macht des Pinselstrichs und den Geruch<br />

der Ölfarbe noch in der Nase widmeten sie ihre Galerie<br />

vornehmlich der Malerei. Wobei das kurze und<br />

intensive Studium bei Georg Herold die<br />

Auseinandersetzung mit der post-sozialen Skulptur<br />

schulte und schärfte und so dauerhaft zur<br />

hochaufgehängten (Mess-)Latte wurde. Gleichzeitig<br />

wirkte der enge künstlerische Kontakt zu Martin<br />

Kippenberger als Lebensschule dauerhaft nach. Je<br />

radikaler, desto lieber.<br />

Vom Wohnzimmer in die Beletage: 1994 begann<br />

alles mit der ersten Einzelausstellung des Bildhauers<br />

Stefan Kern im leergeräumten Wohnzimmer von Bernd<br />

Hammelehle. Nichts hält besser als ein Provisorium: 20<br />

weitere Ausstellungen, u. a. mit Ina Weber, Vincent<br />

Tavenne, Matthias Schaufler, Martin Kippenberger,<br />

Stephan Jung, Tobias Rehberger, Martin Gostner,<br />

Markus Oehlen und André Butzer/Markus Selg, folgten.<br />

1996 bezog die Galerie schließlich neue, größere<br />

Räume in der Beletage eines Gründerzeithauses in der<br />

Hohenstaufenstraße. Vor dem Hintergrund der eigenen<br />

künstlerischen Ausbildung und mit Sicht auf<br />

eigenständige, zeitgenössische Positionen in der<br />

Malerei und Skulptur deutscher Provenienz entwickelte<br />

sich hier aus der konsistenten Zusammenarbeit mit den<br />

Künstler/innen über die Jahre ein klar profiliertes<br />

Galerieprogramm. Bis heute wurde es durch rund 30<br />

Galeriepublikationen und Kooperationsprojekte stetig<br />

vertieft und erweitert.


KUNST.INVESTOR<br />

Vom Neckar an den Rhein: 2002 erfolgte der Umzug<br />

der Galerie nach Köln. Die neue Adresse: „An der<br />

Schanz 1a“, ein ehemaliges Umspannwerk aus den<br />

1970er Jahren. Die ehemals fensterlose Fassade<br />

wurde mit transparenten Lichtkuppeln ausgestattet und<br />

der Betonkubus so mit einfachen Mitteln seiner<br />

intendierten Neunutzung zugeführt. Der ursprünglich<br />

hermetisch geschlossene Betonmonolith wurde so von<br />

Bernd Kniess von b&k+ gekonnt in ein<br />

mehrgeschossiges Galerienhaus umgebaut, von nun<br />

an kurzerhand „ads1a“ genannt – und schließlich für<br />

seine Neugestaltung mehrfach ausgezeichnet. Neben<br />

der Galerie Hammelehle und Ahrens beheimatet das<br />

Galerienhaus ads1a zur Zeit die Galerien Berthold Pott,<br />

kuk Krupic Kersting und das Design-Studio von<br />

Monkiewitsch. In Köln führte die Galerie ihr Programm<br />

konsequent fort. Weitere Künstler aus dem Rheinland<br />

kamen zur großen Künstlerfamilie hinzu, zahlreiche<br />

Einzel- und Gruppenausstellungen folgten, u. a. mit<br />

Thomas Arnolds, Lutz Driessen, Jan Scharrelmann,<br />

Tim Berresheim/Jonathan Meese sowie André Butzer,<br />

Jens Wolf, Martha Jungwirth/Albert Oehlen/Matthias<br />

Schaufler, Thomas Rentmeister, Anja Schwörer,<br />

Thomas Grötz, Jens Wolf. Über die klassischen<br />

Ausstellungen im White Cube der Galerie wurden neue<br />

Räume für die Kunst entdeckt und aktiviert. Hierfür<br />

stehen exemplarisch der „Private Projektraum“, in dem<br />

ein radikales Wohnkonzept mit semi-öffentlicher<br />

Kunstpräsentation gepaart wurde, und die Mit-<br />

Konzeption inzwischen legendärer Ausstellungs-,<br />

Multimedia- und Konzertprojekte in der von Gottfried<br />

Böhm erbauten beton-brutalistischen Kirche St. Gertrud<br />

in der Krefeder Straße in Köln.<br />

Von der Rheinmetropole in die Weltstadt: Ihrer<br />

Begeisterung für experimentelle Präsentationskonzepte<br />

folgend nahmen die beiden Galeristen das Angebot, die<br />

obere Etage der international agierenden Baden-<br />

Badener Schuhmanufaktur Vickermann & Stoya zu<br />

beziehen, mit eben solcher Begeisterung an. Der<br />

mondän-exzentrische Schwarzwald-Kurort, der sich<br />

selbstbewusst mit dem Attribut „kleinste Weltstadt der<br />

Welt“ schmückt, erschien sofort als attraktiver<br />

Schauplatz für den subversiv-radikalen Ansatz des<br />

Galerieprogramms. Die charmante Salon-Atmosphäre<br />

der Räume und der Duft nach Leder und echtem<br />

Handwerk und der bisweilen ausgeschenkten<br />

Schwarzwald-Schnäpse hat diese längst zu einem<br />

beliebten Anlauf- wie Aufenthaltsort gemacht, der nicht<br />

nur Bürger vor Ort, sondern auch Touristen von<br />

außerhalb wie alte Freunde der Galeristen anlockt. Mit<br />

Karlsruhe, Stuttgart und dem Elsass in der Nähe haben<br />

sich hier neue Ideen und Kooperationen – wie z. B. mit<br />

dem Künstler Johannes Hüppi – quasi organisch<br />

ergeben. Zurückgekehrt in den Süden Deutschlands, in<br />

kunstsinniger Umgebung und mit einem neuen<br />

interessanten wie interessierten Publikum aus aller Welt<br />

vor der Tür fungieren die Räume in der Stadt an der<br />

Oos heute als erfolgreiche Dependance zum Kölner<br />

Standort. Bis heute verbindet beide Galeristen eine<br />

enge Freundschaft, sie haben sich selbst als ihre<br />

besten Sparringspartner erwiesen - und auch über die<br />

Jahre erhalten. Gemeinsam feiern sie nun mit der<br />

Ausstellung „#haah25“ ihr Jubiläum mit einer<br />

Ausstellung von Papierarbeiten, konzipiert und realisiert<br />

in enger Kooperation mit Alexander Warhus, die weit<br />

über das Galerieprogramm hinausgeht und einer neuen<br />

Generation von Künstlern eine Bühne schafft.


KUNST.INVESTOR<br />

Lichtbilder<br />

3 variationen Lejo / Leopold Strobl / August Walla<br />

Das „Lichtbild“ steht im Fokus dieser Ausstellung und<br />

so können Werkgruppen von drei Künstlern, die<br />

unterschiedlicher nicht sein könnten, in anregender<br />

Weise zusammenfinden. Collagen von Lejo,<br />

Überzeichnungen von Leopold Strobl und Vintage<br />

Fotografien sowie Dokumentarfotos von August Walla<br />

werden gemeinsam präsentiert und zeigen drei<br />

verschiedene Zugangsweisen zum „Lichtbild“ auf. Zum<br />

ersten Mal gezeigt werden die eigenwilligen, neuen<br />

Collagen von Lejo. Bereits voriges Jahr entstand die<br />

Serie „Zirpe“, die, wie die heuer entstandene Serie<br />

„aufeinander“, auf besondere Weise gefertigt wurde;<br />

zwei großartige Triptychons, denen ein System<br />

zugrunde liegt. „aufeinander 1“ besteht aus acht,<br />

„aufeinander 2 & 3“ aus neun, etwa vier Millimeter<br />

breiten Fotostreifen, die sich von links oben nach rechts<br />

unten auf einer Aluplatte Streifen für Streifen<br />

aneinanderreihen. Jeder achte bzw. neunte in gleicher<br />

Höhe geklebte Streifen entstand aus demselben Foto<br />

und so kann man diese mit geübtem Blick wieder<br />

zusammenfügen bzw. als Ganzes erkennen. Diese<br />

beiden Serien, deren Betrachtung sehr herausfordernd<br />

für das Auge sind, stehen den ruhigeren, „weißen“<br />

Arbeiten zur Seite. Dafür verwendet Lejo die Ränder<br />

von alten Vintage Fotografien. Es ist faszinierend, wie<br />

vielseitig das Medium Fotografie ist, und diese drei<br />

Künstler stehen exemplarisch für den vielseitigen,<br />

teilweise überraschenden Umgang damit. Es ist<br />

faszinierend, wie vielseitig das Medium Fotografie ist,<br />

und diese drei Künstler stehen exemplarisch für den<br />

vielseitigen, teilweise überraschenden Umgang damit.<br />

Vernissage: Mittwoch, 21. November 2018 um 19:00<br />

Uhr. [Galerie Gugging. Ausstellungsdauer: 22.<br />

November 2018 bis 17. Februar <strong>2019</strong>]


KUNST.INVESTOR<br />

Lejo, aufeinander 1, 2018, Fotocollage auf Aluplatte, 120,1 x 75,1 cm, Courtesy galerie gugging


KUNST.INVESTOR<br />

Leopold Strobl, Ohne Titel, 2018, Bleistift, Farbstifte, 9,7 x 16,6 cm, Courtesy galerie gugging<br />

Leopold Strobl, dessen Werke mittlerweile weltweit auf<br />

Messen und in privaten und öffentlichen Sammlungen,<br />

wie zB dem MoMA in New York zu finden sind,<br />

überzeichnet Fotografien. Vor ungefähr dreieinhalb<br />

Jahren, begann er diese aus Zeitungen auszuwählen,<br />

auszuschneiden und sie zu überarbeiten. Dazu<br />

verwendet er Stifte in den Farben Schwarz, Grün und in<br />

drei verschiedenen Gelbtönen – die Farbe Rot nur für<br />

eine Uhr, falls eine solche auf dem Foto vorkommt.<br />

Leopold Strobl ist ein Meister darin, Gegenstände und<br />

Personen durch seine schwarzen Formen „unsichtbar“<br />

zu machen und Licht ins Bild zu bringen.<br />

Verschiedenste Formen dienen ihm dazu, „Störendes“<br />

verschwinden zu lassen. Mit dem Licht „spielt“ Strobl<br />

auf gekonnte Art und Weise und nicht nur deshalb sind<br />

seine Werke voller Magie.


KUNST.INVESTOR<br />

August Walla, Tafel ASAP RUGI, undatiert, Fotografie, 30 x 40 cm, © Art Brut KG<br />

August Walla, der als einer der vielseitigsten Art Brut<br />

Künstler weltweit gilt, liebte es, selbst zu fotografieren.<br />

Ihm diente die Fotografie unter anderem auch dazu,<br />

seine eigenen Werke in Szene gesetzt zu<br />

dokumentieren. Wohl überlegt positionierte er seine<br />

Werke. Viele seiner Fotografien zeigen die alte<br />

Schrebergartenhütte, in der er in seiner Kindheit lebte<br />

und die es schon lange nicht mehr gibt. Die Fotos von<br />

August Walla ermöglichen einen kleinen Einblick in die<br />

äußerst vielseitige Welt des Künstlers, der seiner Zeit<br />

mit seinem Schaffen weit voraus war. Wallas<br />

Fotografiekunst ist von einem eigenen Stil<br />

gekennzeichnet, der weit über die Dokumentation<br />

hinausgeht. Sein fotografisches Werk ist hoch<br />

angesehen, überzeugend durch die dem gesamten<br />

Œuvre innewohnende absolute Eigenständigkeit. <strong>2019</strong><br />

widmet das museum gugging dem Künstler eine<br />

Ausstellung, in der bisher nicht gezeigte und publizierte<br />

Fotografien, Schriften und Stoffarbeiten gezeigt<br />

werden.


KUNST.INVESTOR<br />

Christian Ludwig Attersee, „Ansichtskarten“, 1971- Privatbesitz<br />

Attersee - Feuerstelle<br />

Das Belvedere 21 würdigt Christian Ludwig Attersee mit<br />

einer umfassenden Ausstellung, die sein Frühwerk in<br />

den Fokus rückt. Mit bisher wenig bekannten Arbeiten<br />

zeigt die Schau, wie Attersee den Umbruch in der<br />

künstlerischen Produktion ab den 1960er-Jahren aktiv<br />

gestaltet und begleitet hat. In seiner fast<br />

sechzigjährigen Künstlerkarriere hat Christian Ludwig<br />

Attersee erfolgreich alle Kategorisierungen der<br />

Kunstgeschichte unterlaufen. Sukzessive ebnet er<br />

ästhetische Grenzen zwischen High und Low,<br />

zwischen Pop und Moderne, zwischen freier und<br />

angewandter Kunst. Der österreichische Künstler<br />

„atterseeisiert“ seine Welt und macht seinen eigenen<br />

Namen zur Trademark. Vögel, Fische, Blumen,<br />

Speisen, Früchte, Frauen, Horizont, Segelsport und<br />

Wetter gehören seit den Anfängen zu seiner<br />

Ikonografie und bilden ein allumfassendes Narrativ,<br />

dessen zahllose Geschichten erst bei näherer<br />

Betrachtung Konturen annehmen und lesbar werden.<br />

Attersees Werk schöpft aus seiner eigenen Biografie<br />

und seinem Alltag genauso wie aus der Kunst und ihrer<br />

Geschichte. Der besondere Fokus der Ausstellung im<br />

Obergeschoss des Belvedere 21 liegt auf den ersten<br />

zwanzig Jahren von Attersees Schaffen, in denen<br />

der Künstler die komplexe Vielfalt seines gesamten<br />

Werks formuliert. Gezeigt werden Arbeiten aus<br />

zahlreichen Genres, wie Zeichnungen, Collagen,<br />

Malerei, fotografische Serien, Teppiche, Filme, Musik,<br />

Objekte, ausgewähltes Produktdesign u.v.m. Christian<br />

Ludwig Attersees unverwechselbares Œuvre wird so in<br />

großem Umfang zugänglich gemacht und für eine breite<br />

Öffentlichkeit nachvollziehbar aufbereitet. [Belvedere<br />

21, 1. Dauer: 1Februar bis 18. August <strong>2019</strong> - Foto: ©<br />

Belvedere]


KUNST.INVESTOR<br />

Attersee mit Speisekugeln, 1966, Privatbesitz<br />

Christian Ludwig Attersee, Das Süßeste vom Süßen, 1966 Privatbesitz


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KUNST.INVESTOR<br />

Ohne Titel, aus der Serie „Blitz & Enzianblau“, 2005<br />

Manfred Willmann<br />

Die ALBERTINA widmet dem österreichischen<br />

Fotografen Manfred Willmann (*1952) eine umfassende<br />

monografische Ausstellung. Willmann hält in seinen<br />

über mehrere Jahre hinweg aufgenommenen Serien<br />

alltägliche Szenen aus seinem unmittelbaren<br />

Lebensumfeld in Graz und der ländlichen<br />

Südsteiermark fest. Die Ausstellung umfasst sechs<br />

umfangreiche Werkgruppen, in denen sich Willmanns<br />

sehr direkte, subjektive Sichtweise manifestiert. Die<br />

Fotografien lassen sich sowohl als autobiografische<br />

Introspektion als auch als Studie über soziale<br />

Strukturen im ländlichen Raum lesen. Willmann<br />

verwendet visuelle Strategien, die seine bislang als<br />

nicht darstellungswürdig geltenden Motive<br />

beeinflussen. Dies erreicht er durch den konsequenten<br />

Einsatz des Blitzlichtes, enge Bildausschnitte und den<br />

Fokus auf Details. Er bricht mit einer idyllischen<br />

Darstellung des Landlebens in Österreich und entzieht<br />

sich gleichzeitig ideologischen Vereinnahmungen.<br />

Wegweisend ist Willmanns Verwendung der<br />

Farbfotografie, die er als einer der ersten<br />

österreichischen Fotografen als künstlerisches<br />

Ausdrucksmittel einsetzt. Die ALBERTINA zeigt neben<br />

den einflussreichen Serien Schwarz und Gold und Das<br />

Land auch neuere Arbeiten, beleuchtet zentrale<br />

Aspekte seines Schaffens und spannt einen Bogen<br />

über Manfred Willmanns Werk vom Ende der 1970er-<br />

Jahre bis heute. [Albertina. Dauer: 8. Februar bis 26.<br />

Mai <strong>2019</strong> – Foto: © Albertina]


KUNST.INVESTOR<br />

Annette Kelm<br />

Tomato Target<br />

Annette Kelm, Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau, Berlin, 2018,<br />

Courtesy Annette Kelm, König Galerie, Berlin und Gió Marconi, Mailand<br />

Annette Kelms Fotografien zeigen scheinbar einfache,<br />

zugleich aber widerspenstige Motive, die auf Genres<br />

wie das Stillleben, auf Objekt- oder Studiofotografie<br />

zurückgreifen. Ihr Blick auf die Realität ebnet Dinge in<br />

die Zweidimensionalität ein oder vervielfacht sie im<br />

Prinzip der Serie. Häufig frontal und mit großer<br />

Detailschärfe abgebildet, betonen die minimalen, visuell<br />

jedoch durchaus opulenten Objektwelten ihre<br />

Übersetzung in den zweidimensionalen Raum der<br />

Fotografie. Kelms konzeptueller Ansatz, gepaart mit<br />

einer hohen Bildschärfe und neutralem Licht, verleiht<br />

den abgebildeten Dingen eine prägnante Präsenz. Die<br />

Betonung des Faktischen schließt jede Symbolik aus,<br />

zugleich tritt jedoch die kulturelle oder ideologische<br />

Aufladung bestimmter Objekte in den Vordergrund.<br />

Irritiert werden diese Ausrichtung an formalen Kriterien<br />

und der Verzicht auf alles Erzählerische auch durch das<br />

punktuelle Einfügen von Requisiten, die in keiner<br />

unmittelbaren Beziehung zum zentralen<br />

Bildgegenstand stehen. Die Ausstellung in der<br />

Kunsthalle Wien konzentriert sich auf solche Werke, in<br />

denen Architektur, Design oder Konstellationen<br />

scheinbar alltäglicher Dinge sich als visuelle<br />

Manifestation komplexer Genealogien erweisen. Die<br />

Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffsbau in<br />

Berlin, ein prägnanter Bau, der für Versuche zur<br />

Strömungs- und Schiffstechnik genutzt wird, präsentiert<br />

sich in Kelms gleichnamiger Fotografie als abstrakter<br />

architektonischer Farbkörper. Die Zielscheiben der<br />

Serie Friendly Tournament mit ihren Löchern und<br />

kleinen Kratern, wo sie von Pfeilen getroffen wurden,<br />

erinnern an die perforierten Leinwände eines Lucio<br />

Fontana und thematisieren das Verhältnis von Objekt<br />

und Hintergrund, dreidimensionaler Wirklichkeit und<br />

ihrer Repräsentation intellektuell und lakonisch<br />

zugleich. Ein rätselhafter Rest bleibt jedoch auch hier<br />

bestehen. Nicht nur in Werken wie diesen sind Annette<br />

Kelms Bildwelten auf faszinierende Weise paradox: Die<br />

Zeichen und Motive sind absolut lesbar, aber was sie<br />

erzählen wollen, bleibt häufig bewusst rätselhaft. Es<br />

gibt Spuren, denen wir folgen, Referenzen, die wir<br />

lesen können, aber am Ende ist es der präzise<br />

fotografische Blick auf die Dinge, der uns über die<br />

Wirklichkeit und die Möglichkeiten ihrer Repräsentation<br />

nachdenken lässt. [Kunsthalle Wien, Kurator: Nicolaus<br />

Schafhausen. Dauer: 14. Dezember 2018 bis 24. März<br />

<strong>2019</strong> – Foto © Kunsthalle Wien]


KUNST.INVESTOR<br />

Annette Kelm, Tomato Target, 2018, Courtesy Annette Kelm und König Galerie, Berlin


KUNST.INVESTOR<br />

Annette Kelm, Still Life with Spring, 2017, Courtesy Annette Kelm, König Galerie, Berlin, Andrew Kreps,<br />

Gallery, New York und Gió Marconi, Mailand


KUNST.INVESTOR<br />

Annette Kelm, 500 Euro, 2018, Courtesy Annette Kelm und König Galerie, Berlin


KUNST.INVESTOR<br />

Stadt der Frauen<br />

Künstlerinnen in Wien von 1900 bis 1938<br />

Helene Funke, Akt in den Spiegel blickend, 1908-1910<br />

Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien<br />

Im Kanon der Kunstgeschichte werden sie bis heute<br />

kaum genannt. Jene Künstlerinnen, die zur Zeit der<br />

Wiener Moderne und der Ersten Republik in Österreich<br />

mit ihren Werken einen wesentlichen Beitrag zum<br />

Kunstgeschehen geleistet haben, wie z. B. Elena<br />

Luksch- Makowsky, Broncia Koller-Pinell, Helene Funke<br />

oder Erika Giovanna Klien. Im Unteren Belvedere ist<br />

diesen Frauen nun eine längst überfällige Präsentation<br />

gewidmet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden<br />

Frauen, die Künstlerinnen werden wollten, massiv<br />

benachteiligt. Sie durften nicht an der Akademie<br />

studieren und hatten nur eingeschränkten Zugang zu<br />

Künstlervereinigungen. Damit reduzierten sich für<br />

sie auch die Ausstellungsmöglichkeiten. Trotz<br />

dieser Hürden gelang es einigen von ihnen, erfolgreich<br />

eine Karriere aufzubauen. Sie waren in der damaligen<br />

Kunstszene aktiv und stellten in der Secession, im<br />

Hagenbund, im Salon Pisko und in der Galerie Miethke<br />

aus. Obwohl in den vergangenen Jahren Leben und<br />

Werk mancher der damals renommierten<br />

Künstlerinnen erforscht und in Retrospektiven aufgerollt<br />

worden sind, werden ihre Arbeiten bis heute in ihrer<br />

Bedeutung unterschätzt und kaum wahrgenommen.<br />

Ziel dieser Ausstellung ist, den Blick auf die Wiener<br />

Moderne und die Zwischenkriegszeit zu erweitern. Im<br />

Mittelpunkt stehen jene Künstlerinnen, die viel zur<br />

Kunst dieser Zeit beigetragen haben. Zum Teil<br />

werden wiederentdeckte Werke gezeigt, die erstmals<br />

präsentiert werden. Vor allem würdigt die Schau jedoch<br />

die Beiträge der heute großteils vergessenen<br />

Künstlerinnen zu den Kunstrichtungen<br />

Stimmungsimpressionismus, Secessionismus,<br />

Expressionismus, Kinetismus oder Neue Sachlichkeit.<br />

Zu sehen sind Werke u. a. von Ilse Bernheimer, Maria<br />

Cyrenius, Friedl Dicker, Marie Egner, Louise Fraenkel-<br />

Hahn, Helene Funke, Greta Freist, Margarete<br />

Hamerschlag, Fanny Harlfinger- Zakucka, Hermine<br />

Heller-Ostersetzer, Johanna Kampmann-Freund,<br />

Elisabeth Karlinsky, Erika Giovanna Klien, Broncia<br />

Koller-Pinell, Frida Konstantin Lohwag, Elza<br />

Kövesházi-Kalmár, Leontine von Littrow, Elena Luksch-<br />

Makowsky, Mariette Lydis, Emilie Mediz-Pelikan,<br />

Teresa Feodorowna Ries, Mileva Roller, Frieda<br />

Salvendy, Emma Schlangenhausen, Anny Schröder-<br />

Ehrenfest, Lilly Steiner, Helene Taussig, Ilse<br />

Twardowski-Conrat, My Ullmann, Olga Wisinger-<br />

Florian, Grete Wolf Krakauer oder Franziska Zach.<br />

Kuratorin: Sabine Fellner [Unteres Belvedere. Dauer<br />

bis 5. Jänner bis 5. Mai <strong>2019</strong> – Foto: © Belvedere]


KUNST.INVESTOR<br />

Helene von Taussig, Weiblicher Akt auf blauem Stuhl, 1920 /30, Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR<br />

Elena Luksch-Makowsky, Adolescentia, 1903, © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR B<br />

Elena Luksch-Makowsky, Ver Sacrum. Selbstbildnis mit Sohn Peter, 1901, Foto: Johannes Stoll © Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR<br />

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, © Aslan Kudrnofsky/MAK<br />

Koloman Moser<br />

Universalkünstler zwischen Gustav Klimt und Josef Hoffmann<br />

Anlässlich seines 100. Todesjahres würdigt das MAK<br />

Koloman Moser (1868–1918), einen der großen<br />

Visionäre der Wiener Moderne, mit einer der bisher<br />

umfangreichsten Personalen zu seinem vielfältigen<br />

Werk. Die MAK-Ausstellung KOLOMAN MOSER.<br />

Universalkünstler zwischen Gustav Klimt und Josef<br />

Hoffmann taucht tief in das Œuv- re des<br />

Ausnahmekünstlers ein und zeigt auf, wie entscheidend<br />

Moser die Suche nach einer neuen, modernen<br />

Formensprache in Wien um 1900 mitgeprägt hat. Viele<br />

der rund 500 Exponate, großteils aus der MAK-<br />

Sammlung und ergänzt um zahlreiche nati- onale und<br />

internationale Leihgaben, werden erstmals der<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Chronologisch<br />

aufgebaut, lässt die MAK-Schau jede Etappe von<br />

Mosers un- gewöhnlichem Werdegang Revue<br />

passieren: vom Maler zum Allround-Gestalter und<br />

schließlich wieder zurück zur Malerei. Bis heute übt<br />

sein Gesamtwerk eine nachhaltige Faszination aus. Als<br />

Universalkünstler beherrscht Moser die Disziplinen<br />

Malerei, Grafik, Kunstgewerbe und Innenraumgestaltung<br />

ebenso wie Mode und Bühnenbild. Das von der<br />

Wiener Secession propagierte Gesamtkunstwerk lebt<br />

Moser in beeindruckender Weise vor. Er gilt als einer<br />

der wich- tigsten Wegbereiter der Wiener Moderne, als<br />

einer der einflussreichsten Künstler des Wiener<br />

Jugendstils und zählt neben Gustav Klimt und Josef<br />

Hoffmann zu den führen- den Künstlerpersönlichkeiten<br />

des Wiener Kunstfrühlings. In fünf Kapiteln<br />

kontextualisiert die von Christian Witt-Dörring,<br />

Gastkurator, und Eli- sabeth Schmuttermeier, Kustodin<br />

MAK-Sammlung Metall und Wiener-Werkstätte- Archiv,<br />

kuratierte MAK-Ausstellung Mosers Werk vor dem<br />

Hintergrund der kunsttheo- retischen Entwicklung in<br />

Wien von 1860 bis 1918. Unter dem Titel „Wien als<br />

Bühne der Künste“ widmet sich das einleitende Kapitel<br />

der Ausstellung dem Umfeld, das den jungen Moser<br />

prägt. Wien erlebt von 1860 bis 1890 eine rasante<br />

gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung.


KUNST.INVESTOR<br />

Ein erstarktes Großbürgertum ermöglicht den Künsten<br />

neue Betätigungsfelder. Moser wächst mit einer dynamischen<br />

Künstlergeneration heran, die auf eine<br />

hochwertige Tradition aufbauen kann. Prägend für<br />

Moser ist insbesondere der<br />

Gesamtgestaltungsanspruch des Histo- rismus, der<br />

Architektur, Malerei und Bildhauerei bei der<br />

Realisierung von Ausstat- tungsprojekten an einen<br />

Tisch holt. Werke unter anderem von Hans Makart und<br />

der Wiener Künstler-Compagnie (Franz Matsch, Gustav<br />

und Ernst Klimt) stehen zum Auf- takt der MAK-<br />

Ausstellung neben frühen, noch ganz dem<br />

Naturalismus verschriebenen Ölbildern und grafischen<br />

Arbeiten Koloman Mosers. Das zweite Kapitel<br />

„Koloman Mosers frühe Jahre“ (1886–1896) zeigt den<br />

jungen Moser als freischaffenden Künstler. Um sein<br />

Studium der Malerei an der Kunstgewerbeschule<br />

(1893–1895) bei Franz Matsch finanzieren zu können,<br />

betätigt sich Moser bereits ab 1888 intensiv als<br />

Illustrator für Bücher und Zeitschriften. Mit jungen<br />

Künstlerkollegen, die mit der dem Naturalismus<br />

verschriebenen Wiener Kunstszene zunehmend unzufrieden<br />

sind, schließt er sich zum Siebener-Club<br />

zusammen, aus dem später die Seces- sion<br />

hervorgeht. Eine Zeichnung Gustav Klimts zur Allegorie<br />

der Skulptur, die er für Martin Gerlachs Vorlagenwerk<br />

für Kunstgewerbetreibende Gerlach’s Allegorien. Neue<br />

Folge angefertigt hat, inspiriert Moser zu einem neuen,<br />

kurvilinearen Ausdruck, aus dem er schließlich unter<br />

Einfluss der japanischen Kunst die sogenannte Wiener<br />

Flä- chenkunst entwickelt. „Die Einheit von Form und<br />

Funktion“ (1889–1895), das dritte Ausstellungskapitel,<br />

widmet sich dem Architekten und „Vater der Moderne“<br />

Otto Wagner sowie seiner prä- genden Rolle für Mosers<br />

Werdegang. Wagner kritisiert den Einsatz historischer<br />

Stile und prägt den sogenannten Nutzstil. Die Einheit<br />

von Form und Funktion – „form follows function“ – wird<br />

zum Credo der Moderne. Wagners Ideen üben großen<br />

Einfluss auf die unter anderen beteiligten<br />

Gründungsmitglieder der Secession Gustav Klimt,<br />

Koloman Moser, Carl Moll, Josef Hoffmann und Joseph<br />

Maria Olbrich aus. Wagner ist es auch, der Moser<br />

gemeinsam mit Josef Hoffmann für eine Professur an<br />

der Kunstge- werbeschule des k. k. Österreichischen<br />

Museums für Kunst und Industrie vorschlägt.<br />

Letztendlich aber orientieren sich die Secessionisten an<br />

der Arts and Crafts-Bewegung, die der Realisierung der<br />

künstlerischen Idee den Vorrang vor der Funktion gibt.<br />

Das vierte Kapitel „Die Einheit der Künste“ zeigt Moser<br />

als Gründungsmitglied der Secession und<br />

Universalkünstler. Inspiriert vom Konzept des<br />

Gesamtkunstwerks der Secession widmet sich Moser<br />

nun ausschließlich der Ausstellungs-, Bühnen- und Innenraumgestaltung<br />

sowie der Mode. In<br />

Zusammenarbeit mit Josef Hoffmann entste- hen<br />

Innenraumkonzepte, die als Wiener Raumkunst<br />

international bekannt werden. Ein berühmtes Beispiel<br />

ist die von Künstlern gestaltete Einrichtung des Palais<br />

für den In- dustriellen Nikolaus Dumba. Hans Makart<br />

stattet das Arbeitszimmer (1871–1873) aus, Gustav<br />

Klimt den Musiksalon und Franz Matsch das<br />

Speisezimmer (1897/98). Um 1900 kommt es zu einer<br />

markanten stilistischen Zäsur. Ein flächiger,<br />

geometrisch reduzierter Ausdruck dominiert nun<br />

Mosers Entwürfe, der Quadratdekor wird zu ei- nem<br />

seiner Markenzeichen. Der sogenannte Wiener Stil ist<br />

geboren. Gemeinsam mit Josef Hoffmann und dem<br />

Mäzen Fritz Waerndorfer gründet Koloman Moser<br />

schließ- lich die Wiener Werkstätte (1903), die die<br />

kompromisslose Umsetzung des Gesamt- kunstwerks<br />

ermöglicht. Als ein Höhepunkt der Ausstellung entführt<br />

dieser Ausstel- lungsbereich in die beeindruckende<br />

Fülle von in der Wiener Werkstätte entstandenen,<br />

zeitlos schönen Innenraumgestaltungen, Möbeln,<br />

Metallgegenständen, Lederarbeiten und Schmuck. Die<br />

zunehmende Abhängigkeit von einem kleinen Kreis von<br />

Mäzenen veranlasst Moser im Jahr 1907 zum Austritt<br />

aus der Wiener Werkstätte. Moser startet einen neuen<br />

Ab- schnitt in seiner künstlerischen Laufbahn und<br />

widmet sich bis an sein Lebensende 1918 fast<br />

ausschließlich der Malerei. Das letzte<br />

Ausstellungskapitel „Abschied von der Ein- heit der<br />

Künste“ gibt einen Überblick über Mosers malerisches<br />

Spätwerk, mit dem er an den Ausgangspunkt seines<br />

Schaffens zurückkehrt. Gezeigt werden mehr als 20<br />

Gemälde Mosers, unter anderem das erstmals<br />

präsentierte Werk Männlicher Akt (um 1913,<br />

Privatbesitz). [MAK. Dauer bis 22. April <strong>2019</strong>- Foto. ©<br />

MAK]


KUNST.INVESTOR<br />

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, SAGMEISTER & WALSH: Beauty, Sagmeister & Walsh, Color Room, 2018<br />

In Kooperation mit Backhausen, MAK DESIGN LABOR, © MAK/Aslan Kudrnofsky<br />

SAGMEISTER & WALSH: Beauty<br />

Mit ihrem faszinierenden Ausstellungsprojekt Beauty<br />

liefern Stefan Sagmeister und Jessica Walsh ein<br />

multimediales, höchst sinnliches Plädoyer für die Lust<br />

am Schönen. Nahezu im gesamten 20. und 21.<br />

Jahrhundert war und ist Schönheit im Designdiskurs<br />

eher negativ besetzt. Dieser Antipathie setzen<br />

Sagmeister & Walsh beeindruckende Argumente<br />

entgegen und machen Schönheit als einen zentralen,<br />

funktionalen Aspekt ansprechender Gestaltung<br />

erlebbar. Die das gesamte MAK am Stubenring<br />

durchfluten- de Ausstellung spielt mit allen Sinnen der<br />

BesucherInnen und zeigt deutlich auf: Schönheit ist<br />

mehr als eine rein oberflächliche Strategie. Ein Mix aus<br />

eigens für die Ausstellung produzierten Installationen<br />

und Beispielen aus Produktdesign, Stadtplanung,<br />

Architektur und Grafikdesign animiert in der MAK-<br />

Säulenhalle, im MAK DESIGN LABOR, in der MAK<br />

GALERIE, im MAK- Kunstblättersaal und in der MAK-<br />

Schausammlung Gegenwartskunst zum Sehen,<br />

Riechen und Fühlen. Unterstützt von Erkenntnissen aus<br />

der psychologischen Ästhetik treten Sagmeister &<br />

Walsh den Beweis an, dass schön gestaltete Arbeiten<br />

die menschliche Wahrnehmung stimulieren und damit<br />

besser funktionieren. Gegliedert in sechs<br />

Ausstellungsthemen – „Was ist Schönheit?“, „Die<br />

Geschichte der Schönheit“, „Im Auge des Betrachters“,<br />

„Schönheit erleben“, „Transformierende Schönheit“ und<br />

„Das Schönheitsarchiv“ – entfachen rund 70<br />

Objektgruppen einen ästhetischen Diskurs zur<br />

Schönheit als Paradigma für hochwertige Gestaltung.<br />

Als ein Herzstück der Ausstellung spielt der gemeinsam<br />

mit Swarovski gestaltete Sensory Room mit allen<br />

Sinnen der BesucherInnen. Ein sinnlich inszenierter<br />

White Cube lädt zum Betreten ein. In enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Kreativteam von Swarovski<br />

entstand die Außenhülle dieser Installation im MAK<br />

DESIGN LABOR: Tau- sende Swarovski-Kristalle<br />

funkeln in einem von Sagmeister & Walsh entworfenen<br />

Or- nament und verleihen dem Raum einen<br />

besonderen Zauber. Im Inneren treffen die<br />

BesucherInnen – in Nebel gehüllt – auf ständig<br />

wechselnde Farben des Sonnenuntergangs.


KUNST.INVESTOR<br />

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, SAGMEISTER & WALSH: Beauty, Bildmitte: Nils Völker, Two Hundert and Seventy, 2018<br />

MAK-Säulenhalle, © MAK/Aslan Kudrnofsky


KUNST.INVESTOR<br />

Als „schön“ empfundene Gerüche wie Zitrusduft und ein<br />

Klangteppich von Ge- sängen des Malaysischen<br />

Sumpffrosches ermöglichen ein unvergleichliches<br />

Erleben von Schönheit. Wer diesen Raum der<br />

Ausstellung verlässt, fühlt sich wohl und gut. Der<br />

spektakuläre, mit Projektionen bespielte Nebelvorhang<br />

Fog Screen inszeniert den MAK-Haupteingang am<br />

Stubenring und führt schon beim Betreten des<br />

Museums zur zentralen Frage: „Was ist Schönheit?“.<br />

Die von unzähligen PhilosophInnen und WissenschaftlerInnen<br />

diskutierte Frage, was Schönheit<br />

ausmacht, beantworten Sagmeister & Walsh mit<br />

Fakten: Schönes wirkt unmittelbar auf die<br />

Dopaminrezeptoren und auf das Empfinden, somit kann<br />

schöne Gestaltung als funktionell verstanden werden.<br />

Symmetrie definieren Sagmeister & Walsh als<br />

universelle Komponente des Schönheits- empfindens.<br />

Diese These untermauern sie mit mehreren<br />

Installationen: Unter anderem können BesucherInnen<br />

mit einer interaktiven App symmetrische Strukturen<br />

generie- ren und via App eine damit bedruckte Tote<br />

Bag bestellen. Ein auf eine Großleinwand projizierter<br />

Vogelschwarm, der sich in seiner Dichte und<br />

Geschwindigkeit kontrollieren lässt, belegt, dass<br />

ausbalancierte Muster tendenziell bevorzugt werden.<br />

Schönheit ist seit jeher ein bestimmendes Moment für<br />

die PartnerInnenwahl, die Re- produktion und die<br />

Evolution. Wir empfinden positive Emotionen, wenn wir<br />

Schönes sehen. Beispiele aus allen Epochen der<br />

Menschheitsgeschichte lassen im Ausstellungsbereich<br />

„Die Geschichte der Schönheit“ keinen Zweifel am<br />

Begehren nach Schönheit. Sexuell anziehend ist nicht<br />

nur physische Schönheit, sondern auch die Fähigkeit,<br />

schöne Dinge zu kreieren. Das war schon in der<br />

Prähistorie so: Für den symmetrischen Schliff von<br />

Steinäxten gab es keine Begründung, allerdings<br />

gewannen die Hersteller dieser Werkzeuge mit ihrem<br />

Gefühl für symmetrische Gestaltung und mit<br />

feinmotorischem Können an Attraktivität.<br />

Auch das Negieren von Schönheit wird im Rahmen<br />

dieses Ausstellungsbereichs umfassend thematisiert.<br />

Das ästhetische Empfinden ist weniger subjektiv als<br />

gemeinhin angenommen. Im Kapitel „Im Auge des<br />

Betrachters“ werden bemerkenswerte Ähnlichkeiten in<br />

verschiedenen Kulturen und Zeitepochen aufgespürt.<br />

Wie universell das Schönheitsempfinden ist,<br />

verdeutlicht unter anderem die Visualisierung von<br />

Untersuchungen von Chris McManus, Psychologe am<br />

University College London: 85 Prozent der<br />

ProbandInnen können auf Anhieb ein Werk von Piet<br />

Mondrian von der leicht abgeänderten Fälschung<br />

unterscheiden. Einmal mehr laden Sagmeister & Walsh<br />

hier zur Interaktion: Die Eintrittskarte ist mit geprägten<br />

Münzen versehen, die auch zum Abstimmen über<br />

Lieblingsformen eingesetzt werden können. Um<br />

Farbwahrnehmung geht es in The Color Room. Der mit<br />

intensiven, blau- rosafarbenen Mustern überzogene<br />

Raum wird regelmäßig mit einem speziellen Licht<br />

beleuchtet, das bestimmte Farbtöne grau erscheinen<br />

lässt. Farbigkeit wird gemeinhin als schöner<br />

empfunden. Schönheit hat das transformatorische<br />

Potenzial, die Welt zu verbessern, wie im<br />

Ausstellungsbereich „Transformierende Schönheit“<br />

deutlich wird. Unter anderem zeigt die Installation From<br />

Garbage to Functional Beauty, wie der<br />

unkonventionelle französische Designer Thierry<br />

Jeannot gemeinsam mit mexikanischen<br />

Müllsammlerinnen einen wunderschönen Kronleuchter<br />

aus Plastikmüll schafft. Beauty schließt mit einem von<br />

Sagmeister & Walsh kuratierten „Schönheitsarchiv“ mit<br />

den formal schönsten Exponaten des MAK: ein Best-of<br />

von museal als schön bewerteten Objekten.<br />

Ausstellungsdauer bis 31. März <strong>2019</strong> (Foto: MAK)


KUNST.INVESTOR<br />

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, SAGMEISTER & WALSH: Beauty, Sagmeister & Walsh, Fog Screen, 2018,<br />

Die Installation wurde in Kooperation mit der ERSTE Stiftung produziert. MAK-Säulenhalle, © MAK/Aslan Kudrnofsky<br />

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, SAGMEISTER & WALSH: Beauty, Sagmeister & Walsh, Sensory Room, 2018,<br />

In Kooperation mit Swarovski, MAK DESIGN LABOR, © MAK/Aslan Kudrnofsky


KUNST.INVESTOR<br />

Miriam Cahn, schön(2016), Foto Markus Tretter, Kunsthaus Bregenz<br />

-<br />

Das genaue Hinschauen<br />

Miriam Cahn präsentiert im Kunsthaus Bregenz ihre<br />

erste große institutionelle Einzelausstellung in<br />

Österreich. Die Bilder der mehrfachen documenta-<br />

Teilnehmerin sind ebenso bedrückend wie<br />

einnehmend. In Pastell oder Kohle zeigt sie Figuren oft<br />

formatfüllend in leeren, kaum definierten Umräumen.<br />

Die Gesichter sind schattenhaft reduziert, Augen und<br />

Münder nur Schemen. Die Körper, meist nackt, wirken<br />

verloren und geisterhaft, als würden sie von einem<br />

fluoreszierenden Licht erhellt. Selten agieren sie, dann<br />

mit verstörend vereinfachten, manchmal auch heftigen<br />

Gesten. Einsamkeit, Sexualität, Liebe, Gewalt oder<br />

Zerstörung sind die Themen. Die Schweizer Künstlerin<br />

ist von der Performancekunst der 1970er Jahre, der<br />

feministischen Kunst und der Friedensbewegung<br />

geprägt. Ihre Figuren dienen der stummen<br />

Identifikation, der Anteilnahme, dem Aufruf. Zuweilen<br />

zeigt sie die Berglandschaft des Oberengadins in<br />

schroffen Horizonten, übermächtig und erhaben. Und<br />

doch nehmen sich ihre Linien wie Stellvertreter des<br />

Menschlichen aus. [Kunsthaus Bregenz. Dauer: 13.<br />

April bis 30. Juni <strong>2019</strong> Foto: © KUB]


KUNST.INVESTOR<br />

Miriam Cahn, Zähne zeigen(2018), Foto Markus Tretter, Kunsthaus Bregenz


KUNST.INVESTOR<br />

Erwin Wurm | blue head grey gun, 2017 | © Studio Erwin Wurm<br />

Erwin Wurm | Staubsauger, 2017 | © Studio Erwin Wurm<br />

Erwin Wurm<br />

Peace & Plenty<br />

Erwin Wurm zählt längst zu den Weltstars der<br />

zeitgenössischen Kunst. Die ALBERTINA widmet dem<br />

österreichischen Ausnahmekünstler nun eine<br />

Ausstellung seiner thematisch wie technisch sehr<br />

vielseitigen Zeichnungen der letzten Jahre. Ob daheim<br />

oder unterwegs: Erwin Wurm zeichnet fast täglich.<br />

Dabei arbeitet er mit dem vor Ort verfügbaren Papier, in<br />

verschiedenen Qualitäten und Formaten, mit Bleistift,<br />

Farbstift, Kugelschreiber oder auch Wasserfarbe. Die<br />

Zeichnungen sind Reflexion, Weltkommentar sowie<br />

Ideenspeicher und umfassen den gesamten<br />

Werkkosmos des Künstlers. Thematisch gleichen sie<br />

einem Tagebuch, tauchen darin neben Selbstporträts<br />

doch vor allem Menschen auf, mit denen Erwin Wurm in<br />

Kontakt ist - Künstlerfreundinnen und –freunde sowie<br />

Familienmitglieder. Darüber hinaus beschäftigen ihn in<br />

seinen Arbeiten auf Papier auch bekannte<br />

Persönlichkeiten aus Politik, Kunst- und<br />

Kulturgeschichte. Gemeinsam ist den Zeichnungen<br />

Wurms bissig-humorvoller Blick auf die Welt und den<br />

Menschen mit all seinen Unzulänglichkeiten sowie sein<br />

Sinn für Situationskomik und prekäre Momente. Die<br />

Ausstellung ist bis 10. Februar <strong>2019</strong> zu sehen.<br />

(Foto: © Albertina)


KUNST.INVESTOR<br />

Erwin Wurm | 4 Gummibänder 2 Hände Wittgenstein 1990 | © Studio Erwin Wurm


KUNST.INVESTOR<br />

Fritz Simak, Gelatinsilbermalerei Nr. 3, 1975 © Landessammlungen Niederösterreich, Foto Christoph Fuchs<br />

Fotografie+Malerei!<br />

im Werk von Adolf Frohner<br />

Die Ausstellung Fotografie+Malerei! im Werk von Adolf<br />

Frohner zeigt mit 50 Werken erstmals einen Querschnitt<br />

aus der fotografischen Bilderwelt Adolf Frohners, die<br />

Strukturen und Muster im Alltäglichen entdeckt. Im<br />

Dialog mit Adolf Frohners fotografischem Blick stehen<br />

aktuelle Interpretationen, die mit der materiellen<br />

Qualität im Grenzbereich von Fotografie und Malerei<br />

experimentieren. Seit der Erfindung des fotografischen<br />

Mediums stehen Fotografie und Malerei in reger<br />

Wechselwirkung. Orientierte sich die Fotografie<br />

zunächst an der Malerei und ihrer atmosphärischen<br />

Wirkung, so nutzte die Malerei umgekehrt fotografische<br />

Motive als Vorbild. Im 20. Jahrhundert wurde das Ende<br />

der Malerei heraufbeschworen und mit der<br />

zunehmenden Bedeutung des Mediums Fotografie<br />

begründet. Doch brachen die Grenzen zwischen den<br />

Kunstdisziplinen immer mehr auf und das fotografische<br />

Bild wurde Teil malerischer Strategien und vice versa.<br />

Heute bedient man sich selbstverständlich am<br />

Repertoire aller Medien: Bild, Fotografie, digitales Bild.<br />

Dass auch Adolf Frohner wesentliche Impulse seines<br />

Werkes der Auseinandersetzung mit dem<br />

fotografischen Medium verdankt, wurde durch die<br />

Aufarbeitung seines Archives sichtbar. Die Ausstellung<br />

zeigt erstmals den Zusammenhang zwischen Adolf<br />

Frohners Fotografie und seiner Malerei auf. Frohner<br />

begab sich seit den 1960er-Jahren mit seinem<br />

Fotoapparat – einer Kiev 88 – auf Spurensuche und<br />

interessierte sich für Strukturen und Zeichen an<br />

Wänden ebenso wie für Unscheinbares und Zufälliges.<br />

Frohners kaleidoskopische Sammlung an<br />

fotografischen Studien von Oberflächenstrukturen –<br />

Wänden, Ritzungen, Zeichnungen, Farbverläufen,<br />

Rissen, Sprüngen und Figuren – belegen seine<br />

andauernde Suche. Seine Aufmerksamkeit richtete sich<br />

auf Unbemerktes und erfasste die ästhetische Qualität<br />

des Allgegenwärtigen. Viele seiner Fotografien bildeten<br />

die Grundlage für eine Überarbeitung mit Farbe, Sand<br />

und Grafit zum Bildobjekt. Andere bestanden als<br />

autonome fotografische Werke.


KUNST.INVESTOR<br />

Adolf Frohner, Tag und Nacht, 1984, Foto_ Christian Redtenbacher


KUNST.INVESTOR<br />

Zu Frohners Hauptwerken in diesem Zusammenhang<br />

zählen die in der Ausstellung gezeigten Werke<br />

Wandbild bei der Arena (1965) und Epitaph (1963)<br />

sowie eine Reihe von fotografischen „Mauerbildern“.<br />

Die Konzentration auf die sinnliche Qualität des<br />

Materials bildet bei dieser Werkphase einen<br />

entscheidenden Zugang. Die haptische Qualität der<br />

Oberflächen stand zunächst im Zentrum. „Zum<br />

Hingreifen“ dem Abbild nahe verschwimmen Grenzen<br />

zwischen Realem und Bild. Frohner leistete mit dieser<br />

Integration des fotografischen Bildes einen<br />

entscheidenden Beitrag zur Erweiterung des<br />

Tafelbildes und den Diskurs um Abbild und Realität, der<br />

in den 1960er-Jahren die Kunstwelt bestimmte und<br />

heute durch den Einbruch des fotografischen Bildes in<br />

aktuelle Formen der Kommunikation allgegenwärtig ist.<br />

Frohners Interesse am Material begründet sich auch<br />

aus seiner Vorgeschichte im Wiener Aktionismus. In<br />

dieser Hinsicht zeigt sich eine Verwandtschaft zu Heinz<br />

Cibulkas Rosenbild (1976), das in der Tradition seiner<br />

Teilnahme an vielen Aktionen mit Hermann Nitsch und<br />

Rudolf Schwarzkogler steht, benützt es doch als<br />

Malgrund ein im Format gleiches Leinen. Subtil spielt<br />

Cibulka mit dem Moment von Körperlichkeit sowie mit<br />

der Erotik des Materials und Sujets. Bei den Arbeiten<br />

Reaktion a (1978) und Reaktion b (1978) aus der Serie<br />

„Verletzungen“ experimentiert Gerhard Kaiser mit der<br />

Dekonstruktion von Material und Form. Schneiden,<br />

Brechen und Reißen, Kratzen und Störung sind<br />

wesentliche Aspekte dieses sehr sinnlichen Zuganges<br />

zu Bild und Fotografie. Das Malerische am<br />

fotografischen Material thematisiert hingegen die Serie<br />

Gelatinsilbermalerei (1975) von Fritz Simak. Wie die<br />

Qualität der Oberfläche, das Spiel mit Täuschung und<br />

materiellen Aspekten in der Gegenwart interpretiert<br />

wird, zeigen signifikante Statements von Michael Part,<br />

Wolfgang Raffesberger und Andreas Dworak, deren<br />

divergenter Ansatz im Spannungsfeld von<br />

Immaterialität, Transzendenz und Romantik steht. Die<br />

Fotografie blieb für Adolf Frohner bis in die späten<br />

1980er-Jahre maßgebend. So entsteht in späteren<br />

Werken durch die Integration von Abbildungen,<br />

Fotografien, Kopien und Bildfragmenten eine<br />

vielschichtige Narration wie etwa bei der Arbeit Tag und<br />

Nacht (1984), die gleichsam als eine thematische Reise<br />

durch den Kosmos Adolf Frohners lesbar ist. Anders als<br />

bei Arnulf Rainers Übermalungen von Fotografien, der<br />

die Auslöschung herkömmlicher Bildformen avisiert,<br />

entwickelt Frohner eine vielschichtige Ebene des<br />

Erzählens. Die Ausstellung vollzieht einen<br />

Perspektivenwechsel in der Betrachtung von Adolf<br />

Frohners Schaffen und stellt seinen fotografischen Blick<br />

ins Zentrum. [Forum Frohner. Dauer: 21. Oktober 2018<br />

bis 7. April <strong>2019</strong> – Foto: © Forum Frohner]<br />

Mit Werken von Heinz Cibulka (*1943 in Wien), Andreas Dworak (*1957 in Wien), Adolf Frohner (*1934 in<br />

Großinzersdorf; †2007 in Wien), Gerhard Kaiser (*1955 in Bad Vöslau), Michael Part (*1979 in Wien), Wolfgang<br />

Raffesberg (*1957 in Wien), Arnulf Rainer (*1929 in Baden), Fritz Simak (*1955 in Wien). Kuratorin: Elisabeth<br />

Voggeneder


KUNST.INVESTOR<br />

Adolf Frohner, Wandstrukturen, frühe 1960er Jahre © Landessammlungen Niederösterreich, Foto Christoph Fuchs


KUNST.INVESTOR<br />

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien<br />

Le Restaurant, Le Club, Le Design<br />

Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer<br />

und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale<br />

Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees.<br />

Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in<br />

den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten<br />

kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit",<br />

erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch<br />

marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer<br />

Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf<br />

2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen &<br />

Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten<br />

den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen<br />

Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-<br />

Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können<br />

diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im<br />

Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt<br />

regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und<br />

Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder<br />

gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


KUNST.INVESTOR<br />

Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary<br />

Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-<br />

Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia<br />

schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks<br />

aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von<br />

Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-<br />

Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen<br />

Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt.<br />

After Work-Shower<br />

Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden<br />

Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe.<br />

Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht<br />

machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees).<br />

Verwöhnprogramm für Body & Soul<br />

Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de<br />

Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß<br />

verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad,<br />

Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen,<br />

Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


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SONDER<strong>AUSGABE</strong> FÜR DEN <strong>KUNSTINVESTOR</strong><br />

BÖRSE<br />

EXPRESS<br />

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Die aktuellen Analysen von heute <br />

Kurse, News, Charts, ... - auf einen Blick <br />

IMPRESSUM <br />

BÖRSE WIEN<br />

Marinomed möchte nun wieder an die Wiener Börse<br />

Foto: Pixabay-annka<br />

Marinomed<br />

geht noch<br />

einmal an<br />

den Start<br />

Marinomed Biotech hat beschlossen, ihren<br />

Börsegang an der Wiener Börse fortzusetzen.<br />

Die am 29. November 2018 unterbrochene<br />

Angebotsfrist ab nun fortgesetzt und<br />

endet voraussichtlich am Dienstag 29. Jänner<br />

<strong>2019</strong>. Die Preisspanne für die angebotenen<br />

Aktien liegt unverändert bei 75 bis 90<br />

Euro pro Aktie. Das adaptierte Angebotsvolumen<br />

umfasst bis zu 260.000 neue Inhaberaktien<br />

und kann um bis zu 40.000 neue<br />

Inhaberaktien erhöht werden<br />

Interview I Wienerberger CFO Willy Van Riet<br />

siegte beim CFO-Award 2018<br />

Interview II Kemal Bagci siegte mit einem<br />

Öl-ETC beim Zertifikat des Monats


BÖRSE EXPRESS<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

WILLY VAN RIET<br />

„Engpässe sind spürbar“<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Willy Van Riet (Wienerberger) wurde von<br />

seinen Kollegen beim CEO/CFO-Award 2018<br />

von Börse Express und Deloitte zum Sieger<br />

der Kategorie international gekürt. Im Interview<br />

spricht er über Wachstumspläne<br />

und die Herausforderung Digitalisierung..<br />

BÖRSE EXPRESS: Ihre Kollegen – siehe hier – wählten Sie zum<br />

CEO des Jahres in der Kategorie International. Dabei ist mit die<br />

relative Kursentwicklung der Aktie gegenüber der Branche entscheidend.<br />

Jetzt wurde Wienerberger auch wegen dieses Punkts<br />

kürzlich von einem Aktionär kritisiert, der eine schnellere/bessere<br />

Entwicklung fordert. Wer ‚irrt‘ hier – oder wie sehen Sie die<br />

Mitte, in der in der Regel die Wahrheit liegt.<br />

WILLY VAN RIET: Als Vorstand der Wienerberger AG ist<br />

es unser oberstes Ziel an der nachhaltigen Wertsteigerung<br />

des Unternehmens zu arbeiten. Wir haben eine<br />

klare Wachstumsstrategie definiert, die auf drei Säulen –<br />

Operational Excellence, organisches Wachstum sowie<br />

Wachstumsprojekte und Portfoliooptimierung – aufbaut<br />

Wienerberger-<br />

CFO Willy Van<br />

Riet im Interview<br />

über Chancen<br />

und Risiken<br />

des Baustoff-Zulieferers.<br />

und die wir konsequent umsetzen.<br />

Ein sehr wesentlicher<br />

Aspekt dieser Strategie ist<br />

auch die Sicherstellung eines<br />

attraktiven Shareholder Return<br />

für unsere Aktionäre.<br />

Die Steigerung der Dividende<br />

um 150 Prozent seit 2012 belegt<br />

nachdrücklich unser klares<br />

Bekenntnis, die Aktionäre<br />

durch steigende Dividenden<br />

am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Darüber hinaus<br />

setzen wir auf das Wertschaffungspotenzial von Aktienrückkäufen,<br />

um unsere auf nachhaltige Steigerung ausgelegte<br />

Dividendenpolitik zu komplementieren. So<br />

haben wir im November 2018 ein Aktienrückkaufprogramm<br />

initiiert, das wir im Jänner <strong>2019</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />

haben und rund 1 Prozent des<br />

Grundkapitals im Wert von 22,0 Mio. Euro erworben.<br />

Diese Aktien planen wir nun einzuziehen. Wir wollen<br />

Wert für unsere Aktionäre schaffen und geben so das Kapital<br />

an unsere Aktionäre zurück.Zudem war die Wienerberger<br />

Aktie im letzten Jahr einer der Top-Performer im<br />

Branchenvergleich und auch im Vergleich zum ATX<br />

haben wir uns um neun Prozentpunkte besser entwickelt.<br />

Allerdings können auch wir uns nicht vollständig<br />

Wienerberger-CFO Willy Van Riet<br />

vom Finanzmarktumfeld und Marktsentiment entkoppeln.<br />

„Wir sind voll<br />

auf Kurs, um<br />

unsere Ziele zu<br />

erreichen.“<br />

Sie sind seit 12 Jahren CFO bei Wienerberger – mit einigen Höhen<br />

und Tiefen. Was zeichnet aus Ihrer Sicht einen guten CFO aus?<br />

Wie haben sich die Anforderungen an CFOs in dieser Zeit verändert?<br />

Und was würde ein Willy Van Riet heute nicht mehr tun,<br />

was er vor 12 Jahren durchaus tat?<br />

Ein guter CFO muss wie jeder andere Manager flexibel<br />

sein. Das haben mir die Anfangsjahre im Vorstand der Wienerberger<br />

AG sehr deutlich gezeigt. Auf die noch boomenden<br />

Jahre 2007/2008 folgte<br />

unmittelbar die harte Zeit der<br />

Finanzkrise. Das erforderte in<br />

vielen Bereichen eine rasche<br />

Anpassung an ein neues Umfeld<br />

und geänderte Anforderungen.<br />

Jetzt setzten wir die<br />

volle Kraft auf die Umsetzung unserer Strategie.<br />

Foto: Wienerberger<br />

Vielleicht ein paar Worte zu Ihrer bisher schwersten Management-<br />

Entscheidung?<br />

Zu den schwierigsten Entscheidungen gehörte sicherlich<br />

der Mitarbeiterabbau in den Krisenjahren.<br />

Der nach 2008 eingeleitete Restrukturierungskurs wird vermehrt<br />

durch einen Wachstumskurs abgelöst – in welchem Umfeld fühlen<br />

Sie sich wohler – heißt: schauen Sie lieber auf Kosten, oder beschaffen<br />

lieber Geld?


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

Für mich zählt, dass das Geld sinnvoll investiert wird<br />

und wir gute Ergebnisse lukrieren.<br />

Ihr Stressabbau erfolgt wie?<br />

Ich genieße die Zeit mit meiner Frau, meinen Kinder und<br />

meinen Enkelkinder. Als Belgier bin ich jedoch auch leidenschaftlicher<br />

Rennradfahrer.<br />

Wienerberger ist jenes Unternehmen unter den Top-ATX-Werten,<br />

das am wenigsten durch einen oder mehrere Kernaktionäre relativ<br />

gegen feindliche Übernahmen geschützt ist.<br />

Ist Wienerberger am internationalen Parkett so interessant, dass es<br />

da immer wieder Gespräche zu führen gibt? Und spielt dieser Umstand<br />

in der Finanzgebahrung des Konzerns irgendeine Rolle?<br />

Die Wienerberger ist ein sehr profitables Unternehmen.<br />

„Der Finanzmarkt<br />

geht<br />

davon aus, dass<br />

eine Rezession<br />

und das Ende des<br />

Zyklus bevorsteht.<br />

Allerdings<br />

hat man den<br />

Eindruck, als ob<br />

sich der Finanzmarkt<br />

und die<br />

Realwirtschaft<br />

entkoppelt<br />

hätten.“<br />

Es obliegt den Aktionären zu<br />

beurteilen, ob die Leistung<br />

passt. Dass die Entwicklung<br />

der Wienerberger-Gruppe<br />

sehr positiv wahrgenommen<br />

wird zeigt, dass viele internationale<br />

Aktionäre sehr langfristig<br />

investiert sind.<br />

Drehen wir den Spieß um: ein<br />

Wachstumsprojekt sind Betonflächenbefestigungen<br />

in Osteuropa.<br />

Da könnte die SW Umwelttechnik<br />

eigentlich dazu passen. Ein mögliches<br />

Thema?<br />

Wie Sie wissen, ist der Ausbau<br />

unserer Aktivitäten in<br />

wachstumsstarken Märkten<br />

und Marktsegmenten eine<br />

unserer klaren Zielsetzungen. Wir haben im vergangenen<br />

Jahr viele Chancen genutzt und einen Ziegelproduzenten<br />

in den Niederlanden, einen Rohrspezialisten in Norwegen,<br />

ein Werk für Flächenbefestigungen in Rumänien und<br />

einen Ziegelproduzenten in den USA übernommen. Wir fokussieren<br />

uns ganz klar auf Unternehmen mit margenstarken<br />

Produkten, die wir rasch in unser bestehendes<br />

Portfolio integrieren können.<br />

Was ist bei Roadshows die am häufigsten gestellte Frage? Und wie<br />

Ihre Antwort?<br />

Die Fragen beziehen sich hauptsächlich auf die Unternehmensstrategie<br />

unser Optimierungsprogramm Fast Forward<br />

2020, unsere Zielsetzungen und wie wir diese<br />

erreichen.<br />

Dazu lässt sich sagen, das operative Geschäft von Wienerberger<br />

verläuft äußerst zufriedenstellend. Das kontinuierliche<br />

Wachstum der Wienerberger Gruppe bestätigt<br />

die entschlossene Umsetzung unserer Unternehmensstrategie<br />

mit den drei Eckpfeilern Operational Excellence, organisches<br />

Wachstum sowie Wachstumsprojekte und Portfoliooptimierungen.<br />

Diese treiben wir konsequent und<br />

zügig voran. Bei Operational Excellence arbeiten wir<br />

daran, schneller als ursprünglich vorgesehen unsere Ziele<br />

zu erreichen. Bis 2020 wollen wir das operative Ergebnis<br />

im Vergleich zu 2017 um 120 Mio. Euro verbessern. Um die<br />

Zielerreichung sicherzustellen und unseren Fortschritt<br />

transparent zu kommunizieren haben wir zu diesem<br />

Zweck das Fast Forward 2020 Programm initiiert. Wir intensivieren<br />

damit unsere Maßnahmen und verbessern laufend<br />

unsere Prozesse und machen unsere Produktion und<br />

Organisation noch effizienter. Ein Beispiel ist dies Manufacturing<br />

Excellence Initiative, durch die wir nachhaltig<br />

unsere Kostenstruktur und Effizienz verbessern. Die bisherigen<br />

Ergebnisse dieser Arbeit sind vielversprechend.<br />

Ebenso wollen wir noch rascher Wachstumschancen durch<br />

Unternehmenszukäufe in strategisch interessanten Geschäftsfeldern<br />

und Märkten wahrnehmen. Wir sind also<br />

voll auf Kurs, um unsere Ziele zu erreichen.<br />

Wienerberger ist vor allem in den westlichen Industriestaaten breit<br />

aufgestellt. Wie beurteilen Sie in Summe die konjunkturelle Lage –<br />

sind etwa auftauchende Befürchtungen einer US-Rezession gerechtfertigt?<br />

Der Finanzmarkt geht davon aus, dass eine Rezession<br />

und das Ende des Zyklus bevorsteht. Allerdings hat man<br />

den Eindruck, als ob sich der Finanzmarkt und die Realwirtschaft<br />

entkoppelt hätten. Natürlich gibt es geopolitische<br />

und damit verbundene wirtschaftliche Risiken, aber<br />

diese sind in der Realwirtschaft noch nicht angekommen.<br />

Osteuropa läuft nach wie vor gut, die Konjunktur floriert,<br />

der Bedarf an Wohnraum und Infrastrukturinvestitionen<br />

ist aus unserer Sicht auch über die nächsten 12 Monate<br />

groß. Auch in Westeuropa gibt es Bedarf. Im Vergleich zu<br />

2008, also vor der Finanzkrise, wird in all unseren Absatzregionen<br />

noch immer weniger gebaut als damals. Auch in<br />

den USA. Die Märkte sind insgesamt gesünder: geringere<br />

Verschuldung, weniger riskante Finanzierungen.<br />

Hat diese, Ihre Einschätzung der konjunkturellen Lage, Auswirkungen<br />

auf etwa die Finanzgebahrung der Wienerberger?<br />

Wir sind sehr gut und solide aufgestellt.<br />

2021 könnten Sie das ausgegebene Hybrid-Kapital kündigen. Wie<br />

sind Ihre Pläne für die Refinanzierungsstruktur danach?<br />

Wir evaluieren die Strukturierung unserer Finanzierung<br />

laufend, unser Ziel ist es diese so nachhaltig wie möglich<br />

auf zu stellen, die Finanzierungskosten zu senken und ein<br />

ausgewogenes Fälligkeitsprofil sicher zu stellen. Das heißt,<br />

wir prüfen Refinanzierungsmöglichkeiten aus einem diversifizierten<br />

Portfolio uns zu Verfügung stehender Finanzinstrumente.


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

Ich komme wieder zur breiten Aufstellung – und dem Stichwort<br />

Digitalisierung. Wie gehen Sie mit dem Thema Cybercrime um,<br />

was durch die breite regionale Aufstellung sicher erschwert wird.<br />

Und gleichzeitig, wo liegen die Chancen darin. Und wie sehen Sie<br />

sich beim Thema Industrie 4.0 im Vergleich zur Konkurrenz aufgestellt?<br />

Sicherheit ist ein großes und wichtiges Thema. Wir<br />

haben ein zentrales Team, dass sich ausschließlich dem<br />

Thema Cybercrime und Datensicherheit widmet sowie IT-<br />

Spezialisten in der gesamten Gruppe, machen laufend<br />

Schulungen für Mitarbeiter,<br />

„Im Vergleich zu<br />

2008, also vor<br />

der Finanzkrise,<br />

wird in all unseren<br />

Absatzregionen<br />

noch immer<br />

weniger gebaut<br />

als damals.“<br />

denn der Faktor Mensch<br />

spielt auch bei Cybercrime<br />

eine wichtige Rolle. Damit<br />

sind wir gut aufgestellt.<br />

Wenn wir die Bauindustrie<br />

gesamt mit der Automobilindustrie<br />

vergleichen, dann<br />

gibt es in unserem Bereich<br />

noch großes Potenzial. Für<br />

uns ist die Digitalisierung<br />

schon seit Jahren eines unserer<br />

Kernthemen. Wir sehen uns hier ganz klar als Gestalter<br />

des digitalen Wandels und nehmen in unserer Industrie<br />

eine führende Rolle ein. Wir sind also im Vergleich zur<br />

Konkurrenz sehr gut aufgestellt. Stichwort Industrie 4.0:<br />

Dabei ist die vorher von Ihnen angesprochene Regionalität<br />

sogar ein Vorteil - wir testen Optimierungen in der Produktion<br />

beispielsweise an einem Standort und können<br />

dann ganz schnell ausrollen.<br />

Sie haben zuletzt das EBITDA-Jahresziel für heuer von 450 bis 470<br />

auf 460 bis 470 eingegrenzt. Was war der Gedanke dahinter? Eine<br />

positive Gewinnüberraschung wird dadurch ja erschwert, oder sind<br />

die Vorschriften mittlerweile derart?<br />

Überraschungseffekte sollte in einer seriösen Kommunikationsstrategie<br />

kein Faktor sein. Wienerberger kommuniziert<br />

transparent, so auch in diesem Fall - das wird vom<br />

Kapitalmarkt sehr positiv gesehen und geschätzt.<br />

Wenn man die Meldungen der Baukonzerne ansieht, leiden diese –<br />

auf hohem Niveau – unter fehlenden Kapazitäten und den daraus<br />

folgenden Preissteigerungen. Wo auf dieser Ebene bewegt sich eigentlich<br />

Wienerberger als Zulieferer? Spüren Sie diese Engpässe<br />

auch, zumindest indirekt?<br />

Das stimmt - Engpässe sind in gewissen Regionen spürbar.<br />

Allerdings handelt es sich dabei hauptsächlich um<br />

Engpässe im verarbeitenden Bereich. Der Mangel an Facharbeitern<br />

wirkt sich vor allem auf die Geschwindigkeit in<br />

der Umsetzung aus. Das spüren wir da und dort indirekt.<br />

Woher kommt es eigentlich, dass die europäische Baukonjunktur<br />

seit Jahren besser als die Gesamtwirtschaft läuft – und laut letzter<br />

Im und vor dem Wiener Hauptbahnhof: (Beton-)Flächenbefestigungen<br />

von Wienerberger<br />

Foto: Wienerberger<br />

Prognosen auch weiter tun wird? Welche Faktoren sind dafür verantwortlich?<br />

Die Entwicklung der Baukonjunktur ist eng mit dem<br />

Konsumvertrauen verknüpft und dieses ist positiv. Zudem<br />

gibt es im Baubereich noch immer einen Nachholbedarf.<br />

Im Vergleich zu 2008, also vor der Finanzkrise, wird in all<br />

unseren Absatzregionen noch immer weniger gebaut als<br />

damals. Ein konkretes Beispiel: in Großbritannien wurden<br />

2008 rund 220.000 Einheiten gebaut, diese Zahl fiel nach<br />

2009 auf 80.000. Heute steht der Markt bei 165.000 Einheiten.<br />

Letzte Frage, die aber vielleicht zu sehr ins Marketing hineinreicht:<br />

Wie glücklich sind Sie über den Namen der neuen Konzernzentrale,<br />

wo Sie seit Jahren am Kapitalmarkt dafür kämpfen, nicht mehr als<br />

Ziegel-, sondern Baustoffkonzern gesehen zu werden?<br />

Wir freuen uns sehr darüber bald in unser neues Hauptgebäude<br />

umzuziehen - vor allem wieder an dem geschichtsträchtigen<br />

Ort an dem vor 200 Jahren das<br />

Unternehmen mit seiner Ziegelproduktion den Anfang<br />

nahm. Der Name ist sprechend - die Fassade des Gebäudes<br />

wird mit Vormauerziegeln gestaltet sein. Ein wunderschönes<br />

und modernes Modell, das wir in einem unserer Standorte<br />

in Deutschland produzieren. Ich kann Ihnen aber<br />

versichern, dass auch andere unserer Produkte zu Einsatz<br />

kommen. Darauf sind wir stolz.


BÖRSE EXPRESS<br />

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Börsen-Listing<br />

leicht gemacht.<br />

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einfachen Börsenzugang für Klein- und Mittelbetriebe.


BÖRSE EXPRESS<br />

BÖRSE-NEUZUGANG<br />

STARTUP300<br />

Start-up-Ökosystem geht<br />

an die Wiener Börse<br />

Heute begann für die startup300 AG die Zeitrechnung<br />

als im Dritten Markt der Wiener Börse gelistetes Unternehmen.<br />

1.914.583 Aktien und damit 100% der AG<br />

sind ab nun im direct market plus im Dritten Markt der Wiener<br />

Börse handelbar. Mit dem Listing der startup300 AG (ISIN<br />

DIE CHEFS<br />

Bernhard Lehner Foto: beigestellt Michael Eisler Foto: beigestellt<br />

ERTRAG 2018<br />

-1,394 Mio. €<br />

bei einem Umsatz von 4,019<br />

Millionen Euro.<br />

Mehr zur heute Nacht veröffentlichten<br />

Meldung zu den<br />

2018-er-Zahlen gibt’s hier.<br />

ATSTARTUP300) gibt es auch den ersten Schritt des österreichische<br />

Start-up-Ökosystem an die Börse: startup300 wurde<br />

vor rund drei Jahren von 86 Business Angels und Unternehmern<br />

unter der Leitung von Michael Eisler und Bernhard<br />

Lehner gegründet. startup300 hat 2018 den „Pioneers“-Veranstalter<br />

JFDI GmbH sowie den Crowdinvesting-Pionier<br />

Conda übernommen und hält über die Pioneers Ventures II<br />

GmbH & Co KG auch direkte Startup-Beteiligungen. Das Unternehmen<br />

hat im Geschäftsjahr 2018 rund vier Millionen<br />

Euro Umsatz erwirtschaftet. Im laufenden Geschäftsjahr<br />

werden sechs bis sieben Millionen Euro erwartet.<br />

startup300 hat sich seit dem Start im Dezember 2015 von<br />

einem Business Angel Network zu einem Betreiber eines<br />

Startup-Ecosystems entwickelt. Gründer, Startups, Investoren<br />

und innovative Unternehmen bekommen Zugang zu<br />

Räumen (factory300, Strada del Startup, Talent Garden<br />

Vienna), Events (Pioneers, Startup Live), Beratung (think300,<br />

Pioneers Discover), und Kapital (Pioneers Ventures II, capital300).<br />

startup300 investiert mit Pioneers Ventures II nicht nur direkt<br />

in Start-ups, sondern<br />

macht mit seinen Unternehmen<br />

operative Umsätze durch<br />

Services, Beratung und Zugang<br />

zu Räumen. Wir arbeiten nicht<br />

nur mit Startups, sondern mit<br />

vielen bekannten und etablierten<br />

Unternehmen, welche die<br />

Digitalisierung meistern müssen.<br />

Unser Geschäftsmodell ist<br />

auf Memberships, Technologie<br />

und Premium Services aus dem<br />

Beratungsbusiness gebaut.<br />

startup300 wächst mit der Digitalisierung<br />

mit“, sagt Michael<br />

Eisler, Vorstand und Co-Founder<br />

von startup300. Am Weg<br />

zum Listing im direct market<br />

plus am Dritten Markt der Wiener<br />

Börse wurde startup300<br />

von Gregor Rosinger von der<br />

Rosinger Group als Capital Market<br />

Coach begleitet.<br />

Die factory300 und die Strada<br />

del Startup in der Tabakfabrik<br />

Linz sowie der Talent Garden<br />

Vienna (rund 3000 beziehungsweise<br />

5000 Quadratmeter)<br />

waren die ersten physischen Innovation<br />

Hubs des Ecosystems.<br />

Hier arbeiten und vernetzen<br />

sich Gründer, Startups und die<br />

Teams von innovativen Unternehmen.<br />

Die Beratung von etablierten<br />

Corporates rund um das Thema<br />

„Digital Innovation“ und „Digital<br />

Transformation“ übernehmen<br />

think300 und Pioneers<br />

Discover. Direkte Startup-Investments<br />

macht startup300<br />

über Pioneers Ventures (derzeit<br />

27 Investments) und den VC-<br />

Fonds capital300, dessen Gründ<br />

u n g s k o m m a n d i t i s t<br />

startup300 ist. capital300<br />

konnte kürzlich das „Second<br />

Closing“ in der Höhe von 45<br />

LETZTE MELDUNG<br />

100 Mio. $<br />

Venture Capital Fonds capital300<br />

gibt sein Fonds-Closing<br />

in Höhe von 50 Millionen<br />

US-Dollar bekannt. Das Kapital<br />

wird gemeinsam mit führenden<br />

US- und UK-Venture<br />

Capital Fonds in europäische<br />

Technologie-Start-Ups investiert<br />

werden. Durch die Co-<br />

Investmentstrategie wird das<br />

Geld der VC-Partner die Höhe<br />

der capital300-Investmentrunden<br />

verdoppeln. So werden<br />

insgesamt 100 Millionen<br />

Dollar investiert. Die<br />

startup300 AG ist Gründungskommanditist<br />

von capital300.<br />

Der Fonds finanziert disruptive<br />

Technologieunternehmen<br />

in der “Series A”, wo in<br />

der Regel zwischen zwei und<br />

zehn Millionen Euro investiert<br />

werden.<br />

Im ersten Jahr hat sich capital300<br />

an zwei Technologiefirmen<br />

beteiligt. Gemeinsam<br />

mit Index Ventures, Credo<br />

Ventures und Initial Capital<br />

hat capital300 im September<br />

in Gamee – einer sozialen,<br />

hyper-casual Gaming Plattform<br />

– investiert. Zum Jahresende<br />

hat capital300<br />

gemeinsam mit Draper Associates<br />

in Authenteq investiert,<br />

die eine automatische<br />

und privatsphärefreundlicher<br />

Plattform zur Verifizierung<br />

von Identitäten (KYC) bereitstellen.<br />

Millionen Euro veröffentlichen. Mit der Akquisition der<br />

Conda AG besetzte startup300 auch das Thema „Crowdinvesting“<br />

und hat das technologische Fundament für weitere<br />

Produkte in diesem Bereich geschaffen. Mit dem Pioneers<br />

Festival ist die startup300 der Host des mit rund 2500 Besuchern<br />

größten Startup- und Technologie-Festivals in Österreich.<br />

Hier wird man<br />

künftig verstärkt als Partner<br />

des „4Gamechanger“-<br />

DER ‘WP-PROSPEKT’<br />

Festivals mit der<br />

ProSiebenSat.1 Puls4-<br />

Gruppe zusammenarbeiten.<<br />

Mehr zu startup300 AG<br />

gibt’s hier.


BÖRSE EXPRESS<br />

GEDANKEN ZU VOESTALPINE<br />

21.01.<strong>2019</strong> Seite 6<br />

VON NICOLAS KNEIP<br />

ANALYST WIENER PRIVATBANK<br />

Land der (un)begrenzten<br />

Möglichkeiten<br />

Hi-De-Ho partner! Die USA repräsentieren weiterhin<br />

für viele ein Traumland und den idealen Platz zur<br />

Erfüllung aller Wünsche. Auch im kleinen, beschaulichen<br />

Österreich gibt es Privatpersonen sowie Unternehmen,<br />

die unter anderem ihr wirtschaftliches Glück<br />

auf der anderen Seite des Atlantiks suchen. Eines dieser<br />

Unternehmen ist der traditionsreiche Stahlkonzern voestalpine.<br />

Der Linzer Spezialstahlproduzent hat schon<br />

längst seine Fühler in verschiedenen Regionen der Welt<br />

ausgestreckt, unter anderem nach Cartersville, Georgia<br />

(bei Atlanta) oder nach Corpus Christi, Texas. Doch die Erfüllung<br />

des amerikanischen Traums ist für voestalpine zuletzt<br />

wieder ein kleines Stückchen in die Ferne gerückt.<br />

Am Mittwochabend veröffentlichte man eine Gewinnwarnung,<br />

da einerseits Probleme beim überambitionierten<br />

Hochfahren der Automobilaktivitäten in Cartersville aufgetreten<br />

waren und andererseits neue Rückstellungen für<br />

das laufende Verfahren des deutschen Bundeskartellamts<br />

gegen Stahlproduzenten wegen des Verdachts kartellrechtswidriger<br />

Absprachen im Bereich Grobblech gebildet<br />

werden mussten. In Catersville müssen nun Aufträge mit<br />

einem Gesamtvolumen von 300 Mio. Euro teilweise intern<br />

nach Europa und teilweise extern an Dritte verlagert<br />

werden, was naturgemäß zu erheblichen Mehrkosten<br />

führt. Außerdem führte der zurzeit überhitzte Arbeitsmarkt<br />

in den USA dazu, dass Fachkräfte aus Europa nach<br />

Amerika entsandt werden mussten.<br />

Voestalpine wird nicht müde zu betonen, dass es sich<br />

beim Unternehmen um keinen gewöhnlichen Stahlproduzenten<br />

handelt, sondern um ein Hightech-Unternehmen,<br />

das qualitativ höchstwertige Produkt- und<br />

Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen anbietet.<br />

Doch Stahlproduzent hin oder her, das Geschäftsjahr<br />

2018/19 wird wohl kaum einen prominenten Platz in der<br />

Unternehmenshistorie einnehmen, sollte in den verbleibenden<br />

Monaten nichts Unerwartetes mehr geschehen.<br />

Die Gewinnwarnung am Mittwoch war schon die zweite<br />

im aktuellen Geschäftsjahr. Bereits am 24. Oktober<br />

musste man den Ausblick senken, nachdem es im HBI<br />

(Hot Briquetted Iron – Eisenschwamm) Werk in Texas<br />

(Achtung wieder USA!) aufgrund einer Überflutung und<br />

einem Austritt von Gas zu einem längeren Stillstand<br />

kam, die ersten Auswirkungen der US-Zölle auf Stahl<br />

spürbar wurden, sowie die Abschwächung der Automobilindustrie<br />

ihre ersten Opfer forderte. Damals wurde der<br />

Ausblick auf den operativen Gewinn von 1,18 Mrd. auf<br />

Foto: jimo663.jpg<br />

knapp unter 1 Mrd. Euro gesenkt und nun in weiterer<br />

Folge auf rund 750 Mio. Euro. Somit wurde die Guidance<br />

für das EBIT innerhalb der letzten 3 Monate um ganze<br />

430 Mio. Euro bzw. 36 Prozent verringert! Betrachtet man<br />

den Zeitraum der letzten 5 Jahre mussten Investoren der<br />

voestalpine-Aktie eine Performance inklusive Dividenden<br />

von minus 14% hinnehmen. Das KGV <strong>2019</strong>e liegt aktuell<br />

bei 7,4 und damit unter dem Mittelwert der vergangenen<br />

8 Jahre von 9,2.<br />

Auch wenn man sich bei voestalpine vor dem Terminus<br />

„Stahlproduzent“ fürchtet wie der Teufel vor dem Weihwasser,<br />

im Grunde handelt es sich nach wie vor um<br />

einen Hersteller von Stahlprodukten! Folglich vergleichen<br />

wir das Unternehmen auch mit den größten und<br />

wichtigsten Stahlproduzenten Europas. Zu den größten<br />

Konkurrenten zählen ArcelorMittal (Luxemburg), ThyssenKrupp<br />

(Deutschland), Salzgitter (Deutschland), SSAB<br />

(Schweden), sowie Acerinox (Spanien). Wenn man die<br />

letzten 5 Jahre betrachtet, kann man diesen Zeitraum für<br />

alle soeben genannten Unternehmen als durchaus<br />

schwierig bezeichnen. Der Luxemburger Stahlgigant ArcelorMittal<br />

(Platz 152 der Fortune 500) wies hierbei mit<br />

minus 34% eine besonders schwache Performance auf.<br />

Bester Performer in den letzten Jahren war Acerinox, das<br />

mit einem Gesamtertrag von 14% als einziges Unternehmen<br />

positive Erträge für seine Investoren generieren<br />

konnte. Die weiteren Performancezahlen: ThyssenKrupp<br />

(-16%), Salzgitter (-12%), SSAB (-9%). Beim KGV <strong>2019</strong>e weist<br />

Arcelor Mittal mit 5,0 den niedrigsten Wert auf, gefolgt<br />

von Salzgitter (7,4), SSAB (8,6), ThyssenKrupp (9,4) und<br />

Acerniox (11,0).<br />

Wie man bereits an den Einzelunternehmen deutlich<br />

erkennen konnte, hatte die Stahlindustrie in den letzten<br />

Jahren keine leichte Zeit. Als eindeutig zyklischer Sektor<br />

verlor die Stahlindustrie insbesondere im schwachen<br />

Q4/2018 einiges an Boden. Der Stahlpreis hat vor allem<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2018 einen deutlichen Verfall<br />

erlebt und sank von über 900 US-Dollar/t auf derzeit 718<br />

US-Dollar. Ein Zurückgehen der Nachfrage aufgrund<br />

eines nachlassenden Wirtschaftswachstums und niedrigere<br />

Stahlpreise im Zuge niedrigerer Inputkosten sowie<br />

eines erhöhten Angebots aufgrund des Abbaus von Reser-


BÖRSE EXPRESS<br />

GEDANKEN ZU VOESTALPINE<br />

21.01.<strong>2019</strong> Seite 7<br />

ven könnte <strong>2019</strong> weiter Druck auf die Stahlindustrie ausüben.<br />

Der Stoxx Europe 600 Basic Resources setzt sich<br />

aus den 19 größten Unternehmen im Bereich grundlegende<br />

Ressourcen zusammen (inkl. voestalpine, Arcelor-<br />

Mittal) mit einer gesamten Marktkapitalisierung<br />

(Streubesitz) von rund 306 Mrd. Euro, mit einer überaus<br />

starken Gewichtung von britischen Einzeltitel (rund 70%<br />

der Marktkapitalisierung). Der gesamte Sektor konnte innerhalb<br />

der vergangenen 5 Jahre einen Gesamtertrag von<br />

rund 22% erwirtschaften, was den Schluss zulässt, dass<br />

der Stahlbereich einer der am schwächsten innerhalb der<br />

grundlegenden Ressourcen war. Damit sich nun doch<br />

noch der große amerikanische Traum von voestalpine erfüllt,<br />

müssen sie sich an ein Dogma unserer Freunde<br />

über dem Großen Teich halten: „Never give up!“<<br />

Das sagen die Analysten zu thyssenkrupp<br />

Kaufen Halten Verkaufen<br />

Empfehlungen 12 9 1<br />

Konsensrating*: 3,95<br />

Kursziel 21,1 Euro Kurspotenzial +32%<br />

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser<br />

thyssenkrupp seit 2017<br />

16,5 Euro als wichtige Marke<br />

VOESTALPINE<br />

Ein Blick auf die<br />

Bewertung (im Vergleich)<br />

voestalpine in der Peergroup<br />

(Gewinnrendite vs. EV/Umsatz)<br />

Das sagen die Analysten<br />

Kaufen Halten Verkaufen<br />

Empfehlungen 10 7 0<br />

Konsensrating*: 4,06<br />

Kursziel 39,5 Euro Kurspotenzial +45%<br />

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser<br />

voestalpine seit 2017<br />

Quelle: (Bloomberg 5x/BE)<br />

Das sagen die Analysten zu Salzgitter<br />

Kaufen Halten Verkaufen<br />

Empfehlungen 3 18 1<br />

Konsensrating*: 3,14<br />

Kursziel 35,7 Euro Kurspotenzial +31%<br />

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser<br />

28 Euro als wichtige Marke<br />

Salzgitter seit 2017<br />

Quelle: (Bloomberg4x/BE)<br />

voestalpine vs. BE Branchenindex (in %)<br />

41 Euro als wichtige Marke


17.01.<strong>2019</strong> Seite 5<br />

BÖRSE EXPRESS<br />

AKTIEN<br />

FACC<br />

Dieser Rückgang freut<br />

Die Börsianer zeigten sich zufrieden mit den Zahlen<br />

der FACC im 3. Quartal. Es gab zwar gegenüber dem<br />

Vorjahreszeiraum einen Rückgang - doch dieser fiel<br />

nicht so stark wie von Analysten erwartet aus - siehe Grafik:<br />

die Aktie setzt sich am Vormittag an die Spitze des ATX-<br />

Felds.<br />

In Summe der ersten drei Quartale legte FACC sowohl bei<br />

Umsatz als auch EBIT zu. Die Umsatzerlöse stiegen um 4<br />

Prozent auf 589,2 Mio. Euro, das operative Ergebnis um 5,3<br />

3. QUARTAL<br />

Soll/Ist<br />

Der Bloomberg-Konsens<br />

rechnete beim Umsatz der<br />

FACC im 3. Quartal mit 209,0<br />

Millionen Euro (plus 1,8%),<br />

das EBIT wurde mit 14,5 Millionen<br />

(minus 54,6%) veranschlagt<br />

und der Überschuss<br />

mit 8,8 Millionen (minus<br />

61,1%).<br />

Geworden sind es 216,2 Millionen<br />

beim Umsatz, das EBIT<br />

erreichte 17,1 Millionen, der<br />

Überschuss 11,9 Millionen.<br />

Prozent auf 42,2 Mio. Euro.<br />

Den Ausblick für das Gesamtjahr<br />

bestätigt FACC. Demnach<br />

rechnet das Unternehmen auf<br />

Basis aktueller Kundenbestellungen<br />

mit einem Umsatzwachstum<br />

im einstelligen<br />

Prozentbereich auf 760 bis 770<br />

Mio. Euro. Das operative Ergebnis<br />

(EBIT) sollte überproportional<br />

zwischen 52 und 55<br />

Mio. Euro betragen.<br />

„Wir haben nicht nur unser<br />

richtungsweisendes Investitionsprogramm<br />

weitergeführt,<br />

sondern arbeiten mit Hochdruck<br />

an der Implementierung<br />

der Neuprojekte, die in den<br />

Folgejahren zum angestrebten<br />

Wachstum führen werden”, sagt FACC-CEO Robert Machtlinger.<br />

Alle drei Unternehmensbereiche - Aeorostructures, Engines<br />

& Nacelles und Cabin Interiors - trugen zum Umsatzwachstum<br />

bei. Nach wie vor tragen auch alle wesentlichen<br />

Flugzeugprogramme der Kunden Airbus, Boeing, Bombardier<br />

und Embraer und der dazugehörenden Triebwerksfamilien<br />

zum Wachstum bei. Erstmals gab es auch Lieferungen<br />

im zweistelligen Millionenbereich für das chinesische Flugzeugprogramm<br />

ARJ 21 und C919. Hier erwartet sich FACC<br />

überdurchschnittliche Umsatzsteigerungen. In den ersten<br />

neun Monaten wurden 124 Mitarbeiter aufgenommen. Der<br />

Personalstand stieg auf 3.491 Arbeitnehmer.<br />

Die bisherigen Prognosen für das Geschäftsjahr werden<br />

bestätigt. Man könne vom generellen Wachstum aller bedeutenden<br />

Flugzeugfamilien profitieren. Aus den vorjährigen<br />

Neuaufträgen in Höhe von rund 750 Mio. Euro werden<br />

erste nennenswerte Umsätze für das erste Halbjahr <strong>2019</strong>/20<br />

erwartet. Höchste Priorität hat die Umsetzung der Konzernstrategie<br />

"Vision 2020" und damit die Stärkung und der<br />

Ausbau des Rangs eine Tier-1-Lieferanten bei den wichtigsten<br />

Kunden. <<br />

SBO<br />

Genau, wie erwartet<br />

Etwas gedämpft vom damaligen harten Verfall des Ölpreises<br />

hat der Ölfeldausrüster Schoeller Bleckmann<br />

Oilfield (SBO) seinen Erfolgskurs im vierten Quartal<br />

fortgesetzt. Getrieben von vollen Auftragsbüchern und<br />

einem kräftigen Umsatzplus kletterten das operative Ergebnis<br />

und der Vorsteuergewinn im Gesamtjahr kräftig -<br />

konnten damit die Erwartungen der Analysten aber nicht<br />

übertrumpfen (siehe Tabelle).<br />

2018<br />

Soll/Ist<br />

Der Bloomberg-Konsens<br />

rechnete beim vorläufigen<br />

Umsatz der SBO im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr mit 421<br />

Millionen Euro (plus 29,9%),<br />

das EBIT wurde mit 71,2 Millionen<br />

(plus 178,3%) veran-<br />

schlagt-<br />

Geworden sind es 420 Millionen<br />

Euro beim Umsatz, das<br />

EBIT erreichte 70 Millionen.<br />

Foto: SBO<br />

Laut vorläufigen Zahlen<br />

wuchs der Umsatz 2018 um 30<br />

Prozent auf 420 Mio. Euro, der<br />

Auftragseingang legte um 40<br />

Prozent auf 480 Mio. Euro zu.<br />

Allerdings war der Auftragseingang<br />

in den neun Monaten bis<br />

Ende September noch um 52<br />

Prozent angewachsen, und der<br />

Umsatz hatte bis dahin um<br />

mehr als ein Drittel zugelegt.<br />

Das EBIT vervielfachte sich -<br />

siehe Tabelle - auf 70 Mio.<br />

Euro. Das Ergebnis vor Steuern<br />

lag bei 55 Mio. Euro, nach<br />

einem Minus von 69,8 Mio.<br />

Euro im Jahr davor (in dem<br />

eine ergebnis-, aber nicht zahlungswirksame Aufwandsbuchung<br />

für Optionsverbindlichkeiten in Höhe von 87,6 Mio.<br />

Euro enthalten war).<br />

„Der unerwartet harte Verfall des Ölpreises und die Verlangsamung<br />

der Aktivitäten im vierten Quartal hatten insgesamt<br />

nur eine verhältnismäßig geringe Auswirkung auf<br />

die Performance von SBO”, sagte CEO Gerald Grohmann in<br />

der Aussendung. Über das Jahr habe man neben dem dynamischen<br />

nordamerikanischen Geschäft in fast allen Regionen<br />

eine Erholung gesehen. SBO habe die Marktlage nützen<br />

können und neben den starken Aktivitäten in Nordamerika<br />

vom beginnenden Aufschwung der internationalen Märkte<br />

profitiert. Zur Dividende, die für 2017 einen halben Euro je<br />

Aktie ausgemacht hatte wurde, wie gewohnt, noch keine<br />

Aussage getätigt. Der Jahresabschluss ist für 19. März avisiert.<br />


BÖRSE EXPRESS<br />

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BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

MARKT<br />

2018 war ein Jahr<br />

des Wachstums<br />

Redaktion<br />

redaktion@boerse-express.com<br />

Volumen des Zertifikatemarktes sinkt im<br />

Dezember um 1,1 Prozent auf 13,5 Mrd.<br />

Euro; Open Interest strukturierter Zinsprodukte<br />

wächst um 0,8 Prozent; Open Interest<br />

von Anlage- und Hebelprodukten nimmt<br />

um 2,0 Prozent ab.<br />

Der Open Interest (Volumen des Gesamtmarktes) des<br />

österreichischen Zertifikatemarktes für Privatanleger<br />

geht im Dezember um 1,1 Prozent zurück. Dies<br />

ist alleine den fallenden Kursen geschuldet, ungeachtet<br />

dessen ist ein Anstieg zu verzeichnen. Das Volumen des<br />

Gesamtmarktes beträgt zum Monatsende Dezember 13,5<br />

Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn kann ein Anstieg des Open<br />

Interest um 5,7 Prozent verzeichnet werden. Der Markt<br />

setzt sich per Ende Dezember zu 99,1 Prozent aus Anlageund<br />

zu 0,9 Prozent aus Hebelprodukten zusammen.<br />

Open Interest nach Produktkategorien im Dezember<br />

Das ausstehende Volumen strukturierter Zinsprodukte<br />

steigt im Dezember um 0,8 Prozent und erreichte per<br />

Ende des Berichtsmonats ein Volumen von 3,1 Mrd. Euro.<br />

Seit Jahresbeginn ist ein Rückgang um 7,1 Prozent zu verzeichnen.<br />

Der Open Interest von Zertifikaten auf Aktien, Indizes<br />

und Rohstoffe, die von den vier Mitgliedern des Zertifikate<br />

Forum Austria emittiert wurden, geht im Dezember um<br />

Foto: Pixabay/geralt<br />

2,0 Prozent zurück. Bereinigt um negative Preiseffekte ist<br />

ein Zugewinn von 1,1 Prozent zu verzeichnen. Dieser<br />

Rückgang ist sowohl auf Anlageprodukte als auch auf Hebelprodukte<br />

zurückzuführen. Das Volumen von Zertifikaten<br />

auf Aktien, Indizes und Rohstoffe beträgt per Ende<br />

Dezember rund 5,7 Mrd. Euro. Seit dem 1. Jänner 2018 ist<br />

ein Anstieg um 14,1 Prozent festzustellen.<br />

Seit Jänner 2018 werden Express-Zertifikate gesondert<br />

ausgewiesen, dadurch ist der Wert für Bonus-Zertifikate<br />

nicht mit früheren Berichten vergleichbar.<br />

Handelsvolumen nach Produktkategorien im Dezember<br />

Das Handelsvolumen von Zertifikaten der vier Mitglieder<br />

des Zertifikate Forum Austria beträgt im<br />

Dezember (Monat mit den wenigsten Handelstagen) 223,6<br />

Mio. Euro und verringert sich damit im Vergleich zum<br />

Vormonat um 19,1 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden<br />

rund 2,9 Mrd. Euro (nach 2,4 Mrd. Euro im Jahr 2017) umgesetzt.<br />

Die Umsätze aller Anlageprodukte gehen im Dezember<br />

um 25,0 Prozent auf 186,5 Mio. Euro zurück. Die<br />

Umsätze von Hebelprodukten steigen im Berichtsmonat<br />

um 35,3 Prozent auf 37,0 Mio. Euro.


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

KEMAL BAGCI<br />

„ETCs lösen das Zugangs-<br />

Problem für Anleger”<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Im Dezember wurde ein ETC der BNP<br />

Paribas auf den Ölpreis zum Produkt des<br />

Monats gewählt. Kemal Bagci, Derivatespezialist<br />

der französischen Großbank, im Interview.<br />

BÖRSE EXPRESS: Gratulation, die Leser des Börse Express und<br />

die Emittenten haben zum Jahresschluss Ihren ETC auf Öl der<br />

Sorte Brent zum Zertifikat des Monats gewählt. Glücklich war jedenfalls<br />

der Zeitpunkt: Als Sie das Produkt nominierten, stand<br />

der Ölpreis bei etwa 50 US-Dollar je Barrel, zwischenzeitlich<br />

waren es bereits 60 US-Dollar. Gibt es eine (Haus-)Meinung, wie<br />

es mit dem Ölpreis weitergehen könnte?<br />

KEMAL BAGCI: Wir freuen uns riesig über die Wahl zum<br />

Zertifikat des Monats und danken den Lesern für diesen<br />

Zuspruch.<br />

Für den Ölpreis sind unsere Analysten positiv gestimmt<br />

und erwarten bei Brent eine deutliche Erholung auf bis<br />

Kemal Bagci<br />

über das Konzept,<br />

Chancen<br />

und Risiken des<br />

Zertifikats des<br />

Monats.<br />

zu 80 US-Dollar pro Barrel.<br />

Das liegt vor allem an der angespannten<br />

Angebotssituation.<br />

Die OPEC und<br />

nicht-OPEC Ölproduzenten<br />

haben sich im Dezember bereits<br />

auf Kürzungen um 1,2<br />

Millionen Barrel am Tag geeinigt.<br />

Insbesondere Saudi-Arabien<br />

möchte den Export deutlich begrenzen. Die<br />

US-Sanktionen gegen den Iran sind wahrscheinlich nachhaltig<br />

und die gewährten Ausnahmen nur temporär. Das<br />

iranische Öl könnte damit dauerhaft vom Weltmarkt<br />

ausgeschlossen werden. Zusätzliches Angebot bricht in<br />

Venezuela und Libyen weg. Hingegen stagniert die Schieferölmenge<br />

aus den USA aufgrund von Fachkräftemangel<br />

und begrenzter Exportinfrastruktur.<br />

Kemal Bagci, BNP Paribas<br />

Foto:beigestellt<br />

ETC ermöglichen auch Privatanlegern den Zugang zum Rohstoff-<br />

Futures-Markt. Was genau ist ein ETC und was ist in etwa der Unterschied<br />

zu entsprechenden Turbo-Zertifikaten oder<br />

Optionsscheinen, die nicht mit einem Hebel ausgestattet wären?<br />

Rohstoff-Investitionen sind abhängig von den Preisen<br />

am Terminmarkt, da sie als Anlage nicht physisch zur Verfügung<br />

steht. ETCs sind sogenannte börsengehandelte<br />

Rohstoffe und lösen das Zugangsproblem für Anleger. Sie<br />

ermöglichen eine 1:1 Partizipation an der Entwicklung<br />

der zugrundeliegenden Rohstoffkontrakte. So können Anleger<br />

sich auch langfristig in einem Rohstoff positionieren.<br />

Aufgrund regulatorischer Vorgaben werden sie als<br />

Schuldverschreibungen emittiert. Bei BNP Paribas werden<br />

alle ETCs vollständig besichert, um den Anleger vor einem<br />

Ausfall der Emittentin zu schützen. Für alle ETCs hinterlegen<br />

wir Sicherheiten in Höhe von etwa 105 Prozent des<br />

ausstehenden Volumens. Diese bestehen aus Bluechips-Aktien<br />

aus den großen europäischen Indizes, wie DAX oder<br />

EuroStoxx 50. Die Besicherung findet nach deutschem<br />

Recht statt. Die Verwahrung der Sicherheiten erfolgt ausschließlich<br />

in Deutschland, bei einer 100%-igen Tochter<br />

der Deutsche Börse AG. Sie überwacht das ausstehende Volumen<br />

und fordert die Höhe der Sicherheiten ein. Eine zusätzliche<br />

Garantie für die pünktliche Zahlung eines<br />

eventuellen Fehlbetrages wird durch BNP Paribas S.A.<br />

Paris, Frankreich gegeben.<br />

Es gibt bei Ihnen oft zwei ETCs auf denselben Rohstoff – einer aber<br />

mit dem Zusatz Enhanced. Was bedeutet das für Anleger?<br />

Wir arbeiten eng mit Rohstofflegende Jim Rogers zusammen,<br />

der die Rollproblematik bei Rohstoffanlagen<br />

früh erkannt hat.<br />

Diese entsteht bei der Anlage in Terminkontrakte.<br />

Damit Rohstoffe auch langfristig investierbar sind, werden<br />

die Terminkontrakte fortlaufend, meist monatlich, ersetzt.<br />

Das heißt, wenn das ETC für den Anleger in einen<br />

Terminkontrakt mit Fälligkeit Dezember investiert hat,<br />

wird dieser kurz vor Fälligkeit verkauft und ersetzt durch<br />

einen Terminkontrakt mit längerer Laufzeit, etwa Januar.<br />

Bevor dieser wiederum fällig wird, wird er seinerseits<br />

durch den Februarkontrakt ersetzt. Dieser Vorgang des<br />

Wechsels von einem in den nächsten Kontrakt wird Rollen<br />

genannt.<br />

Aufgrund der Preisdifferenzen bei Terminkontrakten<br />

mit unterschiedlicher Laufzeit, können durch den Rollvorgang<br />

Partizipationsgewinne bzw. -verluste entstehen.<br />

In der RICI Enhanced-Indexfamilie von Jim Rogers wird


BÖRSE EXPRESS<br />

INTERVIEW<br />

eine optimale Mischung von Laufzeiten für die Terminkontrakte<br />

angestrebt, die zum Ziel hat diese Rollverluste<br />

zu begrenzen. Das ist in der Vergangenheit gut gelungen.<br />

Ist es nun für mich als Anleger also an sich gut, wenn die späteren<br />

Futures-Preise unter den aktuellen liegen, weil ich beim Rollen<br />

mehr an Rohstoff bekomme – sogenannte Rollgewinne?<br />

Ist der nächstfällige Kontrakt, in den beim Rollen investiert<br />

wird, günstiger, so erzielt der Anleger Rollgewinne,<br />

weil er mehr Anteile erwirbt. Über die Laufzeit<br />

nähert sich der Preis des Terminkontrakts dem Spotpreis<br />

für den Rohstoff. So wird das Abgeld abgebaut, der Anleger<br />

profitiert von der erhöhten Partizipation. Umgekehrt<br />

„Die Volatilität ist<br />

... gestiegen. Dadurch<br />

werden<br />

Produktkonditionen<br />

für Discount-<br />

Zertifikate,<br />

Aktienanleihen<br />

oder auch<br />

Capped Bonuszertifikate<br />

deutlich<br />

interessanter.”<br />

entstehen Rollverluste bei<br />

teureren Kontrakten.<br />

Mittlerweile reicht Ihr Angebot<br />

im ETC-Bereich bis zu Heizöl<br />

und Diesel – ist die Produktpalette<br />

fertig, oder wird da noch<br />

ausgebaut?<br />

Mittlerweile bilden wir<br />

alle liquide handelbaren<br />

Rohstoffe im Bereich Energie<br />

und Metalle ab. Wir sind<br />

ständig auf der Suche nach<br />

interessanten Märkten und<br />

wollen unserer Palette kontinuierlich<br />

ausbauen. Nach<br />

der Rolloptimierung, wollen wir das Thema optimierte<br />

Währungsabsicherung angehen.<br />

Wie zufrieden sind Sie mit dem Zuspruch von Anlegerseite für<br />

ETCs? Welche Volumina werden da in etwa bewegt – und was<br />

spricht aus Ihrer Sicht für ETCs als Depotbeimischung?<br />

Wir bekommen viel Aufmerksamkeit für unsere ETC-Palette.<br />

Zuletzt gab es einen Preis auf den ETF-Awards. Vor<br />

allem professionelle Investoren schätzen die Vielfalt und<br />

Vorteile unserer Produktpalette.<br />

Mit Rohstoffen lässt sich das Portfoliorisiko reduzieren,<br />

weil es eine Anlageklasse ist, die eine geringe Korrelation<br />

zu den klassischen Anlagen, wie Aktien und Anleihen, aufweist.<br />

Das belegen immer wieder Studien. Gerade in aktuellen<br />

Zeiten der Unsicherheit an den Märkten, könnten<br />

sich Rohstoffe als Depotbeimischung stabilisierend auswirken.<br />

Auch interessant sind ETCs für Anleger, die auf der<br />

Suche nach antizyklischen Anlagen sind, da Rohstoffe in<br />

den letzten Jahren zum Teil sogar gefallen sind, im Gegensatz<br />

zu anderen Anlageklassen.<br />

Derzeit findet ein Strukturbruch bei Rohstoffen statt.<br />

Der starke Trend zur Elektromobilität, dürfte die Nachfrage<br />

nach Nickel und Kupfer nachhaltig verändern.<br />

ETCs sind ein Long-only-Investment – hätte ich bei Ihnen auch die<br />

Möglichkeit, an einem fallenden Ölpreis zu verdienen?<br />

Bei BNP Paribas können Sie problemlos auch auf fallende<br />

Ölpreise setzen. Dafür bieten sich gehebelte Zertifikate<br />

an, wie zum Beispiel Short Turbos und Put<br />

Optionsscheine.<br />

Unlimited Turbos ermöglichen die Partizipation an fallenden<br />

Preisen auch ohne Laufzeitbegrenzung. Der Hebel<br />

reicht hier von 1,5 bis hin zu über 70. Das bedeutet, Anleger<br />

partizipieren um den Hebelfaktor an der Wertentwicklung<br />

des Ölkontraktes. Bei einem Hebel 5, bedeutet<br />

das, dass ein Wertverfall von 1%, zu einem Gewinn von 5%<br />

führt. Umgekehrt hingegen ist auch der Verlust gehebelt.<br />

Bei diesen Produkten droht der Totalverlust, wenn die<br />

Knock-out Barriere erreicht wird. Wer das Knock-out Risiko<br />

umgehen möchte, kann auch über Put-Optionsscheine<br />

gehebelt investieren. Diese haben dann eine<br />

begrenzte Laufzeit.<br />

Jetzt allgemein über das Institut betrachtet: Merken Sie eine Veränderung<br />

im Anlegerinteresse bei einzelnen Zertifikate-Gruppen?<br />

Und welche Strukturen halten Sie im aktuellen Marktumfeld an<br />

„Mit diesen<br />

Produkten können<br />

derzeit ordentliche<br />

Renditen verdient<br />

werden,<br />

selbst wenn der<br />

Basiswert seitwärts<br />

läuft.”<br />

sich für interessant?<br />

Die Volatilität ist in den vergangenen<br />

Wochen gestiegen.<br />

Dadurch werden Produktkonditionen<br />

für Discount-Zertifikate,<br />

Aktienanleihen oder<br />

auch Capped Bonuszertifikate<br />

deutlich interessanter. Mit<br />

diesen Produkten können derzeit<br />

ordentliche Renditen verdient<br />

werden, selbst wenn der<br />

Basiswert seitwärts läuft.<br />

Unsere Analysten halten<br />

zudem die europäischen Märkte für sehr interessant bewertet,<br />

weil schon sehr viel politische Risiken eingepreist<br />

sind. So notiert der DAX bei einem KGV von 11. Das ist ein<br />

historisch niedriger Wert.<br />

Zum Schluss: Warum sollte ich als Anleger zu Produkten der BNP<br />

Paribas greifen, und nicht die eines Konkurrenten?<br />

BNP Paribas gehört zu den führenden Emittenten in<br />

Europa. In Deutschland und Österreich bieten wir über<br />

150 Tausend Produkte auf über 600 Basiswerte an. Als<br />

Emittent genießen wir eine gute Bonität, die von S&P mit<br />

der Note A und Moody’s AA3 bewertet wird.<br />

Anleger können über unsere zahlreichen Kooperationen<br />

mit nahezu allen namenhaften Onlinebrokern von einem<br />

vergünstigten Handel in BNP Paribas Produkten profitieren.<br />

Die Ausführungsqualität der Bank wurde mehrfach<br />

ausgezeichnet.<<br />

Mehr zum Zertifikat des Monats siehe nächste Seite


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ZERTIFIKAT DES MONATS NOVEMBER/DEZEMBER<br />

Öl - Belastungsfaktoren<br />

mit Ablaufdatum<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

: BNP Paribas <br />

eine ETC auf Erdöl der Sorte Brent.<br />

Nach einer Preiskorrektur von 30 Prozent<br />

sehen Analysten den Markt mittlerweile<br />

als überverkauft an. 1:1 an steigenden<br />

Preisen profitieren Anleger mit einem ETC.<br />

Anfang 2016 erreichte der Ölpreis (Sorte Brent) mit<br />

knapp 28 US-Dollar je Barrel (á 159 Liter) sein bislang<br />

letztes Tief. Seither ging es mehr oder weniger steil<br />

aufwärts, Anfang Oktober dieses Jahres gab’s das aktuelle<br />

Hoch von mehr als 86 US-Dollar - ein Anstieg von in Summe<br />

210 Prozent. Danach setzte aber die bislang größte Korrekturphase<br />

seit Beginn des Anstiegs ein, die sich momentan bei<br />

rund 30 Prozent befindet - und sich die Frage nach der weiteren<br />

Zukunft stellt.<br />

Als wichtigste Gründe für die Korrektur nennen Marktbeobachter<br />

die Verlangsamung des Weltwirtschaftswachstums,<br />

den Handelsstreit (zwischen den USA und China) sowie die<br />

großzügigen Ausnahmen der USA gegenüber ihren Partnern<br />

bei der Einhaltung von Iran-Sanktionen. Einige Staaten seien<br />

schlicht nicht in der Lage, ihren Import auf null herunterzufahren,<br />

sagt dazu John Bolton, Sicherheitsberater von US-Präsident<br />

Donald Trump (Anm.: dazu zählen China, Indien und<br />

Südkorea). Und in den USA gelten die Öl-Lager zudem als gut<br />

gefüllt.<br />

Für die Analysten der BNP Paribas ist der Ölmarkt jedoch<br />

mittlerweile stark überverkauft, die Angebotssituation sei<br />

sehr angespannt, heißt es. Denn seit November greifen die<br />

US-Sanktionen gegen den Iran, um diesen in ein neues Atomabkommen<br />

zu zwingen. Und die Ausnahmen wurden nur<br />

übergangsweise und mit zeitlicher Begrenzung gewährt. Weiters<br />

ist die Förderung in Venezuela, Libyen und Nigeria sehr<br />

instabil. Und das Schieferöl aus den USA findet aufgrund<br />

mangelnder Exportinfrastruktur, die erst noch gebaut werden<br />

muss, nicht seinen Weg auf den Weltmarkt.<br />

Nun sprachen sich die OPEC+ Staaten kürzlich für eine Kürzung<br />

der Ölförderung aus, die zu einer deutlichen, nachhaltigen<br />

Erholung des Preises führen könnte: Anfang Oktober<br />

gab es in Wien die Einigung der Mitglieds-Staaten die Förderung<br />

um 1,2 Millionen Barrel (á 159 Liter) pro Tag zu kürzen.<br />

Wird zu viel oder zu wenig Öl gefördert?<br />

Es scheint jedenfalls noch länger nicht die Zeit des Endes<br />

der Erdöls, gekommen zu sein - E-Auto hin oder her. Dazu<br />

jüngst Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur<br />

(IEA) im Rahmen des diesjährigen ‘World Energy Outlook’:<br />

„Wir sehen die Ölnachfrage kontinuierlich weiter wachsen.<br />

In vielen Ländern gibt es die irrige Annahme, dass die Zunahme<br />

der Elektroautos das Ende von Öl bedeutet. Das ist<br />

völlig falsch, weil die Zunahme der Ölnachfrage nicht von<br />

den Pkw stammt, sondern von Lastautos, Schiffen, Flugzeugen<br />

und vor allem von der Petrochemie-Industrie.”<br />

Anleger können mit dem RICI Enhanced Brent (TR) ETC der<br />

BNP Paribas 1:1 an der Wertentwicklung teilhaben. Exchange<br />

Traded Commodities (ETCs) sind börsengelistete Wertpapiere<br />

-rechtlich sind es besicherte Schuldverschreibungen, die eine<br />

passive Investition in einer Vielzahl von Anlageklassen ermöglichen.<br />

ETCs von BNP Paribas zeichnen sich durch eine<br />

vollständige Besicherung nach deutschem Recht aus (durchschnittlich<br />

mit etwa 105% des ausstehenden ETC-Volumens)<br />

-und stellen alle Produktkosten in nur einer zusammengefassten<br />

Gebühr dar (1,0%).<br />

Der eingebaute Enhanced Mechanismus ist darauf ausgerichtet,<br />

mögliche Rollverluste, die durch das Rollen der Terminkontrakte<br />

auf Öl entstehen können, zu minimieren.<br />

Dadurch konnte in der Vergangenheit eine deutliche Outperformance<br />

gegenüber klassischen Ölprodukten erzielt<br />

werden. <<br />

INFO RICI ENHANDED BRENT ÖL (TR) ETC<br />

ISIN: DE000PB6R1B1<br />

Emittentin: BNP Paribas<br />

Basiswert: Erdöl (Brent) - RICI<br />

Enhanced Brent Crude Oil (TR)<br />

Index<br />

Produkt: ETC<br />

Replizierend: synthetisch<br />

Währung Basiswert: Euro<br />

Währung Produkt: US-Dollar<br />

Rolloptimiert: ja<br />

FX-Absicherung: nein<br />

Nominale: 1 Stück<br />

Laufzeit: endlos<br />

mehr zum Produkt<br />

Foto: OMV


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

VERGLEICH / STUDIE<br />

Risikominderung griff<br />

Robert Gillinger<br />

robert.gillinger@boerse-express.com<br />

Der Börse Express rechnet hier für Sie<br />

regelmäßig nach. Zertifikat, oder doch<br />

besser das Direktinvestment? Und wenn<br />

Zertifkat, welcher Typ aus der umfangreichen<br />

Produktpalette?<br />

Das Anlagejahr 2018 ist Geschichte. Mit Aktien war<br />

nur schwer zu verdienen - doch wie sieht es mit<br />

jenen Produkten aus, die eine Reduzierung des Risikos<br />

im Vergleich zum direkten Aktieninvestment in Aussicht<br />

stellen? Mit Blick auf die entsprechenden<br />

Zertifikatestrukturen wurden die Versprechen eingelöst.<br />

Denn während der EuroStoxx50 als Messlatte ein Minus von<br />

15 Prozent erwirtschaftete, waren die Abgaben bei Garantieprodukten<br />

(logischerweise) deutlichst geringer - siehe<br />

Chart. Ähnlich wenig verloren Anleger mit dem Produkt Aktienanleihe<br />

- die Zinskupons konnten die Verluste in der<br />

Aktie beinahe egalisieren. Und mit Bonus- bzw Discount-<br />

Strukturen wurden die Verluste in etwa halbiert.<br />

Damit zur Frage - was ist denn eine Aktienanleihe überhaupt?<br />

Aktienanleihen - an sich eine Kombination aus<br />

Schuldverschreibung und Terminmarktkonstruktion (Verkaufs-Option)<br />

- sind für risikobewusste Anleger geeignet, die<br />

in leicht steigenden oder seitwärts tendierenden Märkten<br />

CC0freeGraphicToday<br />

auf interessante Zinszahlungen setzen wollen und gleichzeitig<br />

dafür bereit sind, ein Aktienrisiko einzugehen. Die Ertragschancen<br />

sind auf den Kupon begrenzt.<br />

Grundsätzlich beziehen sich Aktienanleihen auf einzelne<br />

Aktien oder Indizes wie den EuroStoxx50. Sie sind damit an<br />

die Kursentwicklung des Basiswertes gekoppelt. Wie Anleihen<br />

sind diese Papiere mit einem Kupon ausgestattet, der<br />

jedoch deutlich über dem einer ‘herkömmlichen’ Unternehmens-<br />

oder Staatsanleihe liegt.<br />

Im Gegenzug ist aber auch das Risiko gegenüber normalen<br />

Anleihen höher. Denn (spätestens) am Ende der Laufzeit<br />

wird dem Anleger die Nominale entweder in bar zurückgezahlt,<br />

oder, wenn die Aktie unter dem vereinbarten Basispreis<br />

notiert, mit einer zuvor festgelegten Zahl von Aktien<br />

getilgt („Cash or Share“). In diesem Fall hat der Investor<br />

dann die Entscheidung, ob er die Aktie behält oder verkauft.<br />

Die Zinsen (Kupon) werden in jedem Fall ausgezahlt. Heißt:<br />

Wer sich für eine Aktienanleihe entscheidet, sollte von der<br />

Stabilität der jeweils zugrunde liegenden Aktie überzeugt<br />

sein. Denn die Aktienanleihe ist von der Entwicklung des<br />

Basiswertes abhängig. Die Zinszahlung auf den Nennbetrag<br />

Zertifikate-Varianten im Vergleich zum Direktinvestment (in %)<br />

(Quelle: DDV/Bloomberg/BE)


BÖRSE EXPRESS<br />

ZERTIFIKATE<br />

ist zwar vom Kursverlauf der Aktie nicht abhängig, sehr<br />

wohl aber die Rückzahlung des Nennbetrags. Denn notiert<br />

die Aktie unter dem Basispreis, wird nicht die Nominale zurückgezahlt,<br />

sondern die Aktie zum Basispreis geliefert<br />

(oder entsprechend in Cash abgegolten). Diese ist aber bei<br />

Lieferung weniger wert als zum Zeitpunkt der Emission der<br />

Aktienanleihe. Der Anleger kann dann selbst entscheiden,<br />

ob er den Verlust realisiert, also die gelieferten Aktien zum<br />

niedrigen Kurs verkauft, oder an einen späteren Anstieg der<br />

Aktie glaubt und sie im Depot behält.<br />

Die Funktionsweise einer klassischen Aktienanleihe<br />

Varianten. Neben klassischen Aktienanleihen gibt es Varianten,<br />

bei denen zusätzlich eine Barriere eingezogen ist.<br />

Diese Papiere beinhalten einen im Vergleich zu klassischen<br />

Aktienanleihen höheren Schutz. Das ist dann beispielsweise<br />

eine Aktienanleihe Plus oder Protect: Da die Rendite klassischer<br />

Aktienanleihen sinkt, wenn der Kurs des Basiswerts<br />

einbricht, sind Aktienanleihen Plus/Protect mit einer zusätzlichen<br />

Schutzschwelle ausgestattet. Diese garantiert<br />

dem Anleger die Rückzahlung in Geld (der Nominale) auch<br />

dann, wenn der zugrunde liegende Referenzkurs während<br />

der gesamten Laufzeit ein bestimmtes, vorab festgelegtes<br />

Niveau nicht berührt oder unterschreitet. Durch diesen zusätzlichen<br />

Schutz vor moderat fallenden Kursen ist der<br />

Kupon etwas geringer als bei klassischen Aktienanleihen.<br />

Sollte zum Laufzeitende der Kurs der Aktie über dem Startwert<br />

zum Beginn der Laufzeit notieren, werden der Kupon<br />

und der Nominalbetrag zurückbezahlt. Sollte der Aktienkurs<br />

am Ende der Laufzeit unter dem Startwert liegen, bietet<br />

die Barriere einen zusätzlichen Sicherheitspuffer. Wird<br />

die Barriere nicht unterschritten, werden 100% des eingesetzten<br />

Kapitals und der Kupon ausbezahlt. Wird die Barriere<br />

jedoch unterschritten, kommt es je nach<br />

Ausgestaltung der Protect /Plus-Aktienanleihe zu einer physischen<br />

Lieferung der Aktien oder zum Barausgleich. Der<br />

Kupon wird in jedem Fall ausbezahlt.<br />

Eine weitere Variante von Aktienanleihen bilden die so<br />

genannten „Protect Pro Aktienanleihen“. Im Gegensatz zu<br />

Protect Aktienanleihen ist hier die Barriere nur am Bewertungstag<br />

zu Laufzeitende aktiv, d.h. entscheidend ist nur der<br />

Kurs des Basiswerts an diesem Tag. Wenn die Barriere zwischenzeitlich<br />

verletzt wird, ist dies ohne Belang. Falls der<br />

Referenzpreis am Bewertungstag auf oder oberhalb der Barriere<br />

notiert, so erhält der Kunde den Nominalbetrag zurück.<br />

Liegt der Kurs jedoch darunter so erleidet man einen<br />

Verlust da es zu einer Aktienlieferung kommt. Wegen des<br />

im Vergleich zu klassischen Aktienanleihen und Protect Aktienanleihen<br />

zusätzlichen Schutzes – und des damit geringeren<br />

Risikos – wird eine Protect Pro Aktienanleihe mit<br />

einem geringeren Zinssatz ausgestattet.<br />

Neben Aktienanleihen mit nur einem Basiswert gibt es<br />

auch Aktienanleihen, die mehrere Aktien als Referenzwert<br />

haben. Zumeist wird bei Multi Protect Aktienanleihen aufgrund<br />

des vermehrten Aktienrisikos ein höherer Fixkupon<br />

gezahlt. Bei dieser Form wird für die Tilgung jene Aktie herangezogen,<br />

welche zum Laufzeitende die schwächste Performance<br />

hat. Unabhängig von der Art der Tilgung kommt<br />

es auch hier zur Auszahlung des Kupons. <<br />

(Quelle: Zertifikate Forum Austria)


BÖRSE EXPRESS<br />

GRAFIK DER WOCHE<br />

21.01.<strong>2019</strong> Seite 10<br />

Goldpreis versus ETF-Bestände<br />

(Quelle: Deutsche AM)<br />

Warum eine Position in Gold<br />

durchaus Sinn machen kann.<br />

Der Goldpreis konnte im vierten Quartal 2018 zulegen,<br />

während sogenannte risikobehaftete Anlagen,<br />

wie zum Beispiel Aktien und Unternehmensanleihen,<br />

deutlich unter die Räder kamen. Sogenannte sichere<br />

Häfen wie US-Staatsanleihen entwickelten sich hingegen<br />

gut. Auf der Suche nach Faktoren, welche die Preisbewegungen<br />

des gelben Metalls erklären,<br />

kommen einem mehrere<br />

Dinge in den Sinn: So korreliert<br />

der Goldpreis beispielsweise gut<br />

mit realen Renditen von US-Staatsanleihen. Sinkende Renditen<br />

unterstützen den Goldpreis und umgekehrt.<br />

Diese Woche werfen wir einen Blick auf die Bestände in<br />

Gold Exchange-traded funds (ETFs). Nicht unerwartet ging<br />

der Anstieg der Bestände an diesen Instrumenten Hand in<br />

Hand mit einem anziehenden Goldpreis. Nach einem Höhepunkt<br />

zu Beginn dieses Jahrzehnts legten sowohl die Bestände<br />

als auch die Goldpreise den Rückwärtsgang ein.<br />

Aus dieser Perspektive würden die aktuellen Bestände in<br />

Gold ETFs sogar auf ein Aufwärtspotenzial für den Goldpreis<br />

hindeuten. Aber es gibt noch mehr Argumente für<br />

Gold, wie Christian Hille, Leiter Multi Asset bei der DWS,<br />

erklärt. In den von ihm verantworteten Portfolios wird<br />

Gold hauptsächlich aus Diversifikationsgründen<br />

gehalten.<br />

Dies konnte Gold im letzten<br />

Dezember wieder eindrucksvoll<br />

bestätigen. Im gegenwärtigen Umfeld, das vor allem<br />

von schwer zu kalkulierenden politischen Risiken gekennzeichnet<br />

ist, fällt dieser Funktion von Gold eine besondere<br />

Bedeutung zu. Darüber hinaus sind die<br />

Opportunitätskosten für das Halten des gelben Edelmetalls<br />

gering angesichts der im historischen Kontext immer<br />

noch sehr niedrigen Renditen.<<br />

Neu Finanzvergleiche<br />

Giro-Konten, Kredit-Karten, Online-Broker...


BÖRSE EXPRESS<br />

FONDS / RANKING<br />

ETF MARKET FLOW REPORT DEZEMBER<br />

ETF-Nachfrage erholt sich weiter<br />

Im Dezember 2018 hat die Nachfrage nach ETFs global<br />

erneut angezogen. Nachdem sich die ETF-Nachfrage im<br />

November bereits erholte, sind die globalen Zuflüsse<br />

im Dezember auf fast 68 Milliarden Euro gestiegen. Davon<br />

entfielen 46 Milliarden Euro auf Aktien- und 20,5 Milliarden<br />

Euro auf Anleihen-ETFs.<br />

Insgesamt flossen börsengehandelten Indexfonds im<br />

vergangenen Jahr global 426 Milliarden Euro zu. Dabei<br />

lagen die Zuflüsse in Aktien-ETFs (+304 Milliarden Euro)<br />

deutlich vor denen in Anleihen-ETFs (+119 Milliarden<br />

Euro). Die höchste Dynamik verzeichnete erneut der US-<br />

Markt mit Zuflüssen von 52,6 Milliarden Euro im Dezember<br />

und 314 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2018. In<br />

Europa verlief die Entwicklung etwas moderater mit Zuflüssen<br />

von 1,7 Milliarden Euro im Dezember und 43 Milliarden<br />

Euro im Gesamtjahr.<br />

Starke Nachfrage europäischer Anleger nach Schwellenländeraktien.<br />

In Europa haben Anleger im Dezember<br />

1,4 Milliarden Euro aus Aktien-ETFs abgezogen. Über das<br />

Gesamtjahr hinweg verbuchten Aktien-ETFs jedoch Neugelder<br />

von 29,5 Milliarden Euro. Verkauft wurden von europäischen<br />

Anlegern vor allem ETFs auf US-Aktien. Dank<br />

des hohen Interesses in den Vormonaten summieren sich<br />

die Zuflüsse in diesem Anlagesegment über das Gesamtjahr<br />

auf 17,3 Milliarden Euro.<br />

Die Nachfrage nach ETFs auf Schwellenländeraktien hat<br />

indessen weiter angezogen (+2,8 Milliarden Euro in Dezember).<br />

Bei europäischen Aktien-ETFs lassen sich Unterschiede<br />

bei der Präferenz von Europa- und Euroland-Aktien-ETFs<br />

erkennen. Während Anleger Europa-Aktien-ETFs im Volumen<br />

von 466 Millionen Euro abgaben, flossen Eurozonen-<br />

Aktien-ETFs 304 Millionen Euro zu. Im Gesamtjahr<br />

dominierten jedoch Rückgaben bei Aktien-ETFs auf die Eurozone<br />

(-2,9 Milliarden Euro) und Zuflüsse bei Europa-Aktien-ETFs<br />

(+1,1 Milliarden Euro). Auch aus Sektor- und<br />

Smart-Beta-ETFs haben europäische Anleger im Dezember<br />

Gelder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro abgezogen, während<br />

die Jahresbilanz ein Plus von 4,7 Milliarden Euro aufweist.<br />

Anleger schichten weiter zu Staatsanleihen-ETFs um.<br />

Die Nachfrage europäischer Anleger nach Anleihen-ETFs<br />

hat sich zum Jahresende beschleunigt (+3,6 Milliarden<br />

Euro im Dezember; 14 Milliarden Euro im Gesamtjahr).<br />

Anleger favorisierten sowohl im Dezember als auch im<br />

Gesamtjahr 2018 Staatsanleihen (3,6 Milliarden Euro im<br />

Dezember; 14,6 Milliarden Euro im Gesamtjahr).<br />

Abgegeben wurden hingegen Unternehmensanleihen (-<br />

428 Millionen Euro im Dezember; -2,3 Milliarden Euro im<br />

Gesamtjahr).<br />

Gefragt waren Staatsanleihen aus Schwellenländern (+1<br />

Milliarde Euro im Dezember), kurzlaufende Eurozonen-<br />

Anleihen (+766 Millionen Euro) und US-Kurzläufer (642<br />

Millionen Euro). Bei den Unternehmensanleihen-ETFs<br />

konnten Floating-Rate-Notes 2018 Zuflüsse von 1,1 Milliarden<br />

Euro verzeichneten, während im Dezember bei diesem<br />

ETF-Segment Rückgaben in Höhe von 544 Millionen<br />

Euro dominierten.<<br />

Die besten Österreich-Aktien-Fonds nach der YTD-Performance<br />

Stand: 23. Jänner<br />

Quelle: Bloomberg, *AA ... Ausgabeaufschlag, in Prozent (auf Euro-Basis)<br />

Name Anlagefokus ISIN Perf. YTD 3J./J. Kosten AA*<br />

RAIFFEISEN-OESTERREICH-AK-A Aufnahmefähiger Markt AT0000859293 11,45 14,11 4,00 1,68<br />

3 BANKEN OESTERREICH-FONDSGemischt - aufnahmef. Markt AT0000662275 11,06 14,25 3,50 1,52<br />

AMUNDI AUSTRIA STOCK-T Wachstum - Large Cap AT0000767736 11,01 12,81 5,00<br />

LLB AKTIEN OESTERREICH-A Immobiliensektor AT0000859491 10,77 12,50 5,00 1,98<br />

RT OESTERREICH AKTIENFONDS-AGemischt - aufnahmef. Markt AT0000497284 10,59 10,04 4,00 2,08<br />

VIENNASTOCK-A Gemischt - aufnahmef. Markt AT0000952478 10,58 12,21 3,00<br />

ALLIANZ INVEST AUSTRIA PLS-AGemischt - aufnahmef. Markt AT0000619713 10,49 16,31 4,00 1,29<br />

ESPA STOCK VIENNA-A Aufnahmefähiger Markt AT0000858147 10,32 10,13 3,00 1,54<br />

AMUNDI OESTERREICH PLUS-A Aufnahmefähiger Markt AT0000A05TE6 10,25 13,69 4,00<br />

RT ZUKUNFTVORSORGE AKTIEN-A Europäische Region AT0000659636 10,23 10,57 4,00 1,06<br />

COMSTAGE ETF ATX Österreich LU0392496690 6,74 13,11 0,00 0,25<br />

ISHARES ATX UCITS ETF DE Österreich DE000A0D8Q23 6,65 13,39 2,00 0,32<br />

S-ZUKUNFT AKTIEN 1 Ausländische Mischung AT0000649967 -0,43 -3,47 2,00


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