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16 | StattBlatt | August 2012 | Ausgabe 84 Dauerbrenner Indianertal Einseitige Stimmungsmache nutzt niemandem Wegsperren auf dem Verbindungsweg zwischen Neuenhausen und Allrath Bei einem Treffen in der StattBlatt-Redaktion brachte der Vertreter einiger Grevenbroicher Mountainbike-Sportler, Christoph Pütz (49), deutlich deren konstruktive Kooperationsbereitschaft zum Ausdruck. Nach wie vor geht es darum, für alle Beteiligten die richtige Lösung zu finden. Nach dem bereits stattgefundenen Gedankenaustausch mit Förster Frank Wadenpohl, Umweltschützer Norbert Wolf, Pressesprecher Andreas Sterken und einigen Vertretern der MTB-Aktiven fand jetzt ein professionelles „Ausloten der Möglichkeiten“ im Bereich Indianertal, Welchenberg und Halde statt. Dazu war eine Gruppe gemeinsam mit Helmut Klawitter vom DIMB e.V. unterwegs. STB: Herr Pütz, zwischenzeitig konnte man ja den Eindruck gewinnen, dass die städtischen Umwelt- und Waldschützer Grevenbroichs junge Mountainbiker, und hier zitiere ich mal andere, „aus dem Indianertal vertreiben“ will... Pütz: Wir haben das nicht behauptet, sondern es wurde sehr frei interpretiert und geschrieben. Unser Altersdurchschnitt ist ausgewogen und reicht von 16 bis 60 Jahren. Sie müssen aber berücksichtigen, dass wir nicht wie ein Verein organisiert sind. Sonst wüssten wir im Detail, wie die offizielle Altersstruktur ist. STB: Helmut Klawitter ist bei der „Deutschen Initiative Mountain Bike e.V.“ Experte für Fragen um das Haftungsrecht, Versicherung und das Waldbetretungsrecht. Was konnten Sie gemeinsam feststellen? Pütz: Wir haben erst eine Ortsbefahrung gemacht und uns anschließend zum Workshop getroffen. Helmut Klawitter war für uns ein wichtiger Reflexionspartner. Seit dem positiven Termin mit Herrn Wadenpohl und Herrn Wolf stand für uns bereits fest, dass wir uns nur sachlich engagieren wollen. Ich denke, beide Seiten hatten gute Argumente und das Ergebnis des ersten Treffens ist, dass wir die Natursperren im Indianertal respektieren und dort nicht reinfahren. Die Position der Umweltschützer ist nachvollziehbar und das Problem sind nicht wir, sondern eine Handvoll extremer Fahrrad- und Motorsportler, die rücksichtslos durch den Wald brettern. Dazu zählen wir nicht. Helmut Klawitter zeigte ebenfalls das Problem „Bodenerosion“ durch wilden oder unsachgemäßen Trailbau auf. So können V-förmige Wege entstehen, die immer weiter ausschwemmen. Das gilt aber nicht für alle Bereiche, zum Beispiel bietet die Halde Helmut Klawitter inspiziert den Holweg nahe am Indianertal Christoph Pütz: ein engagierter Mountainbiker für Mountainbiker viele Möglichkeiten, auch durch die Anlage von professionellen Trail-Strecken. STB: Es gibt ja den Vorschlag, das Gelände des ehemaligen Wellenfreibades in Neurath zum BTX und MTB Parcour umzugestalten. Was halten Sie davon? Pütz: Man darf die Bedürfnisse von BTX Fahrern nicht mit denen von Mountainbikern gleichsetzen. Es handelt sich hier um zwei vollkommen unterschiedlich motivierte Gruppen. Gut 80% der Mountainbike-Sportler lieben Ausdauersport auf Naturstrecken, gut 75% bevorzugen sogenannte Singletrails, also schmale Pfade, die Platz für ein Fahrrad bieten. Das Wechselspiel zwischen Steigung und Gefälle und das naturnahe Erleben sind überwiegende Motivationspunkte zur Ausübung unseres Sports. Es ist mit Sicherheit ein sehr wohlwollender Vorschlag, den Leerstand für entsprechende Aktivitäten zu nutzen, es entspricht nur nicht dem Erwartungsprofil der meisten Sportler. Sie können sicher sein, dass es sonst bereits eine Vielzahl solcher begrenzten Gelände im Bundesgebiet geben würde. Für Dirt-Bike oder BMX-Fahrer ist ein künstlich angelegtes Arial optimal. Wir reden hier aber von echten Randbereichen der Szene, die technikorientierten Dirt-Bike-Sportler machen weniger als 5% und die BMX-Sportler weniger als 1% der Gesamtgruppe aus. STB: Wie kommen Sie auf solche Zahlen? Pütz: Aus offiziellen Quellen; wie DIMB und Zweirad-Industrieverband. STB: Wie sieht denn jetzt Ihr weiterer Weg aus? Pütz: Wir unterstützen die Stadt in ihrem Vorhaben, die ausgewiesenen Naturschutzgebiete, zu denen der Welchenberg und das Indianertal gehören, lediglich Wanderern/Fußgängern zu öffnen. Auf der anderen Seite würden wir es begrüßen, wenn das Potential der Mountainbiker zum Nutzen der Stadt erkannt würde. Viele verabreden sich über Blogs oder Foren spontan und steuern sehr gerne die Halde an. Wenn man professionelle und optimal in die Haldenlandschaft eingepasste Trails anlegen würde, könnte dies für Sportler nicht nur aus Grevenbroich ein sehr attraktives Standortsignal sein. Schauen Sie sich die diesjährige Olympiade an; Cross-Country Fahren ist eine offizielle Disziplin. Es wäre doch sehr schade, wenn Talente aus unserer Region keine Trainingsmöglichkeiten hätten. STB: Ähnlich wie es sich mit den Motocross-Sportlern entwickelt hat? Pütz: Durchaus ein guter Vergleich. Bei der Gesamtbetrachtung darf nicht vergessen werden, dass die MTB-Sportler keine Krawallmacher sind, sondern eine durchaus solvente und seriöse Zielgruppe darstellen. Unterm Strich könnten alle Beteiligten weiterhin sehr positiv miteinander kooperieren. Wir bleiben bei unserer sportlichen Grundhaltung und wollen uns konstruktiv, sachlich und fair an weiteren Lösungen beteiligen. Jede Polemik oder Provokation ist hier fehl am Platz. Wir wollen nicht illegal irgendwo rumfahren, sondern als Sportler respektiert werden. Deshalb engagieren wir uns auch gerne.
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Seite 1: Ausgabe 84 | August 2012 | www.stat
Seite 4 und 5: 4 | StattBlatt | August 2012 | Ausg
Seite 10 und 11: 10 | StattBlatt | August 2012 | Aus
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Seite 34: Mo. - Sa. 7.00 - 24.00 Uhr Kurzname

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