6. Mai 2011 - Zisska+Schauer
6. Mai 2011 - Zisska+Schauer
6. Mai 2011 - Zisska+Schauer
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ZISSKA & SCHAUER<br />
BUCH- UND KUNSTAUKTIONSHAUS<br />
Auktion 57<br />
4. - <strong>6.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong>
ZISSKA & SCHAUER<br />
BUCH- UND KUNSTAUKTIONSHAUS<br />
Besichtigung:<br />
Dienstag, 2<strong>6.</strong> April - Freitag, 29. April<br />
und Montag, 2. <strong>Mai</strong>:<br />
jeweils von 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr<br />
Samstag, 30. April: 10.00 - 14.00 Uhr<br />
Ausnahmslos für ausländische Kunden:<br />
Dienstag, 3. <strong>Mai</strong>: 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr<br />
Auktion 57<br />
Freiwillige Versteigerung<br />
4. - <strong>6.</strong> <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong><br />
Versteigerung:<br />
Mittwoch, 4. <strong>Mai</strong> 13.00 Uhr Nr. 1 – 613<br />
Donnerstag, 5. <strong>Mai</strong> 09.00 Uhr Nr. 614 – 1346<br />
15.00 Uhr Nr. 1347 – 2074<br />
Freitag, <strong>6.</strong> <strong>Mai</strong> 09.00 Uhr Nr. 2075 – 2150<br />
und Nr. 3000 – 3290
Katalog 57<br />
Katalogpreis: 25 €<br />
Wir bitten um Überweisung des Betrages an<br />
Zisska, Schauer & Co. KG<br />
Bankhaus Max Flessa KG, München,<br />
Konto-Nr. 770 444 (BLZ 700 30111)<br />
IBAN: DE72 7933 0111 0000 7704 44<br />
BIC: FLESDEMM<br />
Für Aufträge, die später als einen Tag vor oder erst<br />
während der Versteigerung eingehen, übernehmen<br />
wir keine Haftung.<br />
Gebote, die unter der Hälfte des Schätzpreises<br />
liegen, können nicht berücksichtigt werden.<br />
Umschlag Titelseite: Tafel 26, 1953a Neapel und Sizilien, um 1830<br />
Umschlag Rückseite: Tafel 22, 1565 Utagawa Kuniyoshi, um 1849<br />
ZISSKA & SCHAUER<br />
B U C H - U N D K U N S T A U K T I O N S H A U S<br />
Payments for auction goods can be made<br />
in cash or wire-transfer.<br />
We accept Visa or Diners Club International<br />
credit cards for catalogue payment only.<br />
The prices stated in the catalogue<br />
are estimates (not reserves).<br />
We do not accept bids of less than<br />
50 per cent of the estimate.<br />
Please visit www.zisska.de for full<br />
bidder information.<br />
Zisska, Schauer & Co. KG<br />
Unterer Anger 15 · 80331 München<br />
Telefon 089/263855 · Fax 089/269088<br />
auctions@zisska.de · www.zisska.de<br />
Katalogbearbeitung:<br />
Jürgen Kaufmann, Frank Purrmann, Hilmar Schmuck,<br />
Patricia Schulze, Sabine Zachmann<br />
Sekretariat: Ursula Hahn, Ursula Roitzsch<br />
Versandabteilung: Klaus Bayer
Inhalt<br />
Handschriften<br />
Bücher<br />
Graphik<br />
Handschriften................................................................. 1 – 34<br />
Urkunden und Autographen .............................................. 35 – 94<br />
Inkunabeln..................................................................... 94a – 107<br />
Alte Drucke und alte Theologie .......................................... 108 – 302<br />
Einzelblätter ................................................................... 303 – 328<br />
Naturwissenschaften........................................................ 329 – 560<br />
– Varia ....................................................................... 329 – 361<br />
– Alchemie – Chemie..................................................... 362 – 368<br />
– Astrologie – Astronomie.............................................. 369 – 392<br />
– Botanik.................................................................... 393 – 432<br />
– Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau ............................ 433 – 446<br />
– Mathematik – Physik .................................................. 447 – 473<br />
– Medizin ................................................................... 474 – 540<br />
– Zoologie................................................................... 541 – 560<br />
Technik und Handwerk ..................................................... 561 – 613<br />
Bibliographie ................................................................. 614 – 944<br />
Kunstgeschichte.............................................................. 945 – 984<br />
Literatur und illustrierte Bücher......................................... 985 – 1548<br />
– Barock- und Emblembücher ......................................... 985 – 1073<br />
– Literatur bis 1900.......................................................1074 – 1247<br />
– Kinderbücher – Pädagogik ...........................................1248 – 1287<br />
– Philosophie – Nationalökonomie – Politik .......................1288 – 1346<br />
– Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts ........................1347 – 1548<br />
Japonika ........................................................................1549 – 1582<br />
– Japanische Farbholzschnitte .........................................1549 – 1578<br />
– Japanische Malerei .....................................................1579 – 1582<br />
Kulturgeschichte .............................................................1583 – 1763<br />
– Varia .......................................................................1583 – 1613<br />
– Gastronomie.............................................................1614 – 1626<br />
– Jagd und Fischfang – Pferdebücher................................1627 – 1635<br />
– Judaica und Hebraica..................................................1636 – 1642<br />
– Kostüme – Mode – Uniformen .....................................1643 – 1654<br />
– Linguistik – Lexika......................................................1655 – 1671<br />
– Militaria ..................................................................1672 – 1704<br />
– Musik – Tanz – Theater – Film.......................................1705 – 1725<br />
– Okkultismus – Freimaurerei ..........................................1726 – 1745<br />
– Recht ......................................................................1746 – 1758<br />
– Sport – Spiele............................................................1759 – 1763<br />
Atlanten ........................................................................1764 – 1786<br />
Geographie und Reisen – Geschichte ..................................1787 – 2074<br />
Deutschland ..................................................................2075 – 2150<br />
Deutschland ...................................................................3000 – 3042<br />
Welt- und Spezialkarten ..................................................3043 – 3053<br />
Übersee .........................................................................3054 – 3115<br />
Europa...........................................................................3116 – 3241<br />
Dekorative Graphik ..........................................................3242 – 3290
Versteigerungsbedingungen<br />
1. Das Auktionshaus handelt als Kommissionär im eigenen<br />
Namen und für Rechnung seiner Auftraggeber (Kommittenten),<br />
die unbenannt bleiben. Zugrunde liegen die Aufträge<br />
der Einlieferer. Die Auftragsverhältnisse ergeben<br />
sich durch Angabe einer Kennzahl (Einlieferer-Nummer),<br />
die in Klammern der Katalogaufnahme jeweils angefügt<br />
ist. Eigenware ist gesondert gekennzeichnet (1). Die Versteigerung<br />
ist freiwillig.<br />
2. Die angegebenen Preise sind Schätzpreise, keine Limite.<br />
3. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des<br />
Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge<br />
anzubieten und zurückzuziehen. Er ist berechtigt,<br />
Gebote zurückzuweisen, wenn nicht vor der Versteigerung<br />
geeignete Sicherheiten geleistet oder Referenzen angegeben<br />
wurden.<br />
4. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände<br />
können vor der Versteigerung besichtigt und geprüft werden.<br />
Die Sachen sind gebraucht und haben einen ihrem<br />
Alter, ihrem Gebrauch und ihrer Provenienz entsprechenden<br />
Erhaltungszustand; dieser wird im Katalog nicht<br />
durchgängig erwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind<br />
keine Garantien im Rechtssinne. Der Versteigerer übernimmt<br />
keine Haftung für Mängel, soweit er die ihm obliegenden<br />
Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Er verpflichtet sich<br />
jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen<br />
innerhalb der Verjährungsfrist von zwölf Monaten<br />
seine Gewährleistungsansprüche gegenüber dem Einlieferer<br />
gerichtlich geltend zu machen. Der Erwerber soll Beanstandungen<br />
unverzüglich, spätestens aber innerhalb von<br />
drei Wochen nach der Auktion, dem Versteigerer anzeigen.<br />
Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers<br />
erstattet der Versteigerer dem Erwerber den gezahlten<br />
Kaufpreis (einschließlich Aufgeld) zurück; ein da rüber<br />
hinausgehender Anspruch ist ausgeschlossen. Einzelstücke<br />
aus Konvoluten, größere Zeitschriften reihen, Serienwerke,<br />
mehrbändige Gesamtausgaben und Objekte, die den Vermerk<br />
„nicht kollationiert“ oder „ohne Rückgabe recht“ tragen,<br />
sind vom Reklamationsrecht ausgeschlossen.<br />
5. Der Ausruf erfolgt in Euro und beginnt in der Regel mit<br />
der Hälfte des Schätzpreises. Gesteigert wird jeweils um ca.<br />
5–10%. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an<br />
den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag<br />
verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere<br />
Personen das gleiche Gebot abgeben und nach dreimaligem<br />
Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los.<br />
Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die<br />
Sachen erneut anbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig<br />
abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder<br />
wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen<br />
will oder sonst Zweifel für den Zuschlag bestehen.<br />
<strong>6.</strong> Kommissionäre haften für ihre Auftraggeber. Telefoni-<br />
sche und Aufträge per E-<strong>Mai</strong>l bedürfen der schriftlichen<br />
Bestätigung spätestens 48 Stunden vor Beginn der Auktion.<br />
Bestehen bei Abgabe des Gebotes Differenzen zwischen<br />
Katalognummer und Kennwort, so ist das Kennwort<br />
maßgebend. Folgen aus einer unrichtigen Übermittlung<br />
gehen zu Lasten des Auftraggebers. Bei Nichterteilung<br />
des Zuschlags trotz Gebots haftet der Versteigerer dem<br />
Bieter nur bis zur Höhe des Schätzpreises, wenn ihm Vorsatz<br />
oder grobe Fahrlässigkeit angelastet werden kann. Aufträge,<br />
die später als einen Tag vor oder erst während<br />
der Versteigerung eingehen, sind von jeder Haftung ausgeschlossen.<br />
Die in den Verträgen genannten Preise gelten<br />
als Zuschlagspreise, das Aufgeld und die Mehrwertsteuer<br />
werden zusätzlich erhoben.<br />
7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht<br />
zu vertretende Verluste und Beschädigungen auf den Ersteigerer<br />
über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen<br />
erwirbt der Ersteigerer erst mit dem vollständigen Zahlungseingang<br />
beim Auktionshaus.<br />
8. Auf den Zuschlagspreis werden ein Aufgeld von 17% und<br />
die Mehrwertsteuer von 7% berechnet. Die Mehrwertsteuer<br />
entfällt für Kunden aus Nicht-EU-Ländern, wenn der<br />
Versand der ersteigerten Ware durch uns erfolgt oder der<br />
amtliche Nachweis der Ausfuhr innerhalb von vier Wochen<br />
erbracht wird. Händlern aus EU-Ländern kann die Mehrwertsteuer<br />
nur dann erstattet werden, wenn sie ihre europäische<br />
USt-IdNr. bei Auftragserteilung bekanntgeben. Bei<br />
Auszahlungen erfolgt die Umrechnung des Rechnungsbetrages<br />
zum Tageskurs. Die Kosten für Porto, Verpackung,<br />
Versicherung und Bankspesen gehen zu Lasten des Käufers.<br />
9. Auf alle Originalwerke der bildenden Kunst seit Entstehungszeit<br />
1900 leistet das Auktionshaus eine Abgabe an<br />
die Ausgleichsvereinigung Kunst, die damit die gesetzlichen<br />
Ansprüche des Folgerechts aus § 26 UrhG ausgleicht.<br />
Der Ersteigerer trägt von dieser Abgabe einen Anteil in<br />
Höhe eines Drittels (z.Zt. 1% des Zuschlagspreises).<br />
10. Der Gesamtbetrag ist mit dem Zuschlag fällig und zahlbar<br />
in bar oder durch bankbestätigten Scheck. Zahlungen<br />
auswärtiger Ersteigerer, die schriftlich oder telefonisch<br />
geboten haben, sind binnen vierzehn Tagen nach Rechnungsdatum<br />
fällig.<br />
11. Bei Zahlungsverzug werden Verzugszinsen in Höhe von<br />
1% per Monat berechnet. Im übrigen kann das Auktionshaus<br />
bei Zahlungsverzug wahlweise Erfüllung des Kaufvertrages<br />
oder nach Fristsetzung Schadensersatz wegen<br />
Nichterfüllung verlangen; der Schadensersatz kann in diesem<br />
Falle auch so berechnet werden, daß die Sache in einer<br />
neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige<br />
Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen<br />
Versteigerung und für die Kosten der wiederholten<br />
Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses<br />
aufzukommen hat.<br />
12. Der Erwerber ist verpflichtet, die Gegenstände sofort nach<br />
der Auktion in Empfang zu nehmen. Falls er Versendung<br />
wünscht, erfolgt sie auf eigene Gefahr. Bei Versand von<br />
Graphiken werden vorhandene Passepartouts und Rahmen<br />
entfernt, es sei denn, Mitlieferung ist vom Erwerber bei<br />
Abgabe seines Gebotes ausdrücklich verlangt.<br />
13. Mit Erteilung eines schriftlichen Auftrages oder Abgabe<br />
eines Gebotes erkennt der Ersteigerer diese Bedingungen<br />
ausdrücklich an. Dies gilt auch für Verkäufe aus den Rückgängen.<br />
14. Erfüllungsort und Gerichtsstand für den vollkaufmännischen<br />
Verkehr ist München. Es gilt ausschließlich deutsches<br />
Recht. Das UN-Abkommen über Verträge des internationalen<br />
Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.<br />
15. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder<br />
teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der<br />
übrigen davon unberührt.<br />
1<strong>6.</strong> Die Versteigerungsbedingungen haben eine deutsche und<br />
eine englische Version. In allen Streit- und Zweifelsfällen<br />
ist die deutsche Fassung maßgebend; das gilt insbesonde-re<br />
für die Auslegung von Rechtsbegriffen und Katalogangaben.<br />
Die Versteigerer
Conditions of Sale<br />
1. Zisska & Schauer acts as commission agent, in its own<br />
name and for the account of its clients (sellers), whose<br />
identity is not disclosed. The instructions of consignors,<br />
who are numbered in brackets (consignor number) at the<br />
end of each catalogue description, form the basis of sales.<br />
Zisska & Schauer’s property is indicated separately (1). The<br />
sale is voluntary.<br />
2. The prices given after each lot are estimates, not reserves.<br />
3. The auctioneer reserves the right to combine any two or<br />
more lots, to divide any lot, to offer any lot for sale in an<br />
order different from that given in the catalogue or to<br />
with draw any lot or lots from the sale. The auctioneer<br />
shall be entitled to refuse bids unless suitable proof of<br />
identity, security or references shall have been provided<br />
prior to the auction.<br />
4. All lots up for sale may be viewed and inspected prior to<br />
the auction. Lots auctioned are used goods. The descriptions<br />
in the catalogue, which are given to the best of<br />
Zisska & Schauer’s knowledge and belief, do not con stitute<br />
guarantees in the legal sense. Zisska & Schauer does<br />
not assume any liability for faults or defects, in so far as it<br />
has fulfilled its duty of care, but will undertake to make judicial<br />
claim on behalf of the buyer in respect of justified<br />
complaints within the statutory warranty period of twelve<br />
months against the seller who consigned the respective<br />
item or items for sale. The buyer is required to give Zisska<br />
& Schauer written notice of all complaints without delay;<br />
at the latest, however, within three weeks of the date of<br />
the auction. Should the demands be successful, Zisska &<br />
Schauer will reimburse the buyer with the full purchase<br />
price (including buyer’s premium); all further claims are<br />
excluded. There is no right of complaint in the case of<br />
individual items from combined lots, periodicals, serial<br />
publications, complete editions in several volumes and any<br />
lots with the indication nicht kollationiert [not collated] or<br />
ohne Rückgaberecht [not subject to return].<br />
5. Bids are executed in Euros and bidding generally starts<br />
at 50% of the estimate unless competing bids have been received.<br />
Bids are raised by increments of 5% to 10%. A lot<br />
will be knocked down to the highest bidder after three<br />
calls. The auctioneer may refuse any bids, or knock<br />
down a lot subject to reservation. If two or more persons<br />
bid the same amount simultaneously and no overbid has<br />
been made after three calls, the successful bidder shall be<br />
drawn by lot. The auctioneer may rescind a decision and<br />
put the lot up again for sale if a higher bid made in time has<br />
been inadvertently overlooked, or if the highest bidder<br />
wishes to revoke his bid, or if the decision is open to<br />
other doubt.<br />
<strong>6.</strong> Agents acting on behalf of a third party assume full liability<br />
for the fulfilment of contract on behalf of their principals.<br />
All absentee bids submitted by email or telephone<br />
are to be confirmed in writing. If the catalogue number<br />
and the author/short title or reference for identification<br />
differ, the short title will stand for the bid. All damages<br />
and losses incurred by unclear bidding instructions are the<br />
bidder’s responsibility. For bids duly received and not executed<br />
due to obvious negligence on the auctioneers’ part,<br />
the auctioneers’ liability is limited to the estimate amount.<br />
The auctioneers accept no liability for the execution of absentee<br />
bids sent in less than 24 hours before the auction<br />
opens or during the auction itself. All bids are regarded as<br />
the maximum hammer price. The buyer’s premium and<br />
VAT are added to these prices separately.<br />
7. From the fall of the hammer, every lot shall become the full<br />
responsibility of and be at the sole risk of the buyer, while<br />
ownership of the lot or lots shall not pass to the buyer<br />
until full payment has been received by Zisska & Schauer.<br />
8. A buyer’s premium of 17% is levied on the hammer price<br />
plus VAT at the current rate of 7%. Buyers resident in third<br />
(i. e. non-European Union) countries are exempted from<br />
VAT if purchases are dispatched by the auction house to<br />
their registered address or if official proof of export is received<br />
by Zisska & Schauer within a period of four weeks.<br />
Dealers whose business are registered in the EU are exempted<br />
from VAT provided that they quote their VAT Registration<br />
Number when submitting absentee or online bids,<br />
or when registering to bid. Payments in foreign currency<br />
will be converted at the rate of exchange prevailing on the<br />
day of receipt. Costs of shipping, packing, insurance and<br />
bank charges are at the buyer’s expense.<br />
9. In order to satisfy all claims of the Droit de Suite [Artists’<br />
Resale Right] (§ 26, German Copyright Law/UrhG), the<br />
auctioneers shall pay a resale royalty to the Ausgleichs-<br />
vereinigung Kunst, the copyright collecting society, on<br />
all original works of art created after 1 January 1900. This<br />
is based on a percentage of the hammer price. The buyer<br />
shall bear one third of this payment which currently<br />
amounts to 1% of the hammer price.<br />
10. Immediately upon purchase the buyer shall pay the final<br />
price in cash or by authorized bank cheque. Payments by<br />
buyers who have submitted absentee bids or who have bid<br />
by telephone shall be due within 14 days of the date of the<br />
invoice.<br />
11. In default of payment, Zisska & Schauer will charge interest<br />
on the outstanding amount at the rate of 1% per month or<br />
part month. Furthermore, if the buyer defaults in payment,<br />
Zisska & Schauer may, at its discretion, insist on performance<br />
of the contract or, if the buyer has not paid by the<br />
date set, claim damages for non-performance; in the latter<br />
case, Zisska & Schauer may claim the damages by putting<br />
the lot or lots up again for auction and charging the defaulting<br />
buyer with the difference between the price bid by<br />
him/her and the price realized on the resale, if this is lower,<br />
plus the cost of the resale, including Zisska & Schauer’s costs.<br />
12. Buyers shall take charge of their lots immediately after the<br />
auction. Shipping instructions shall be given in writing.<br />
Shipping, if required, will be effected at the sole expense<br />
and risk of the buyer. Prints will be shipped unmatted and<br />
unframed, unless specifically requested by the buyer when<br />
submitting his/her bid.<br />
13. By placing a bid either in writing or in person, the buyer<br />
agrees to be bound by these Conditions of Sale. This shall<br />
also apply to after-auction purchase.<br />
14. Place of performance and jurisdiction for registered trade<br />
dealings is Munich. German law applies exclusively; the<br />
UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.<br />
15. Should any provision herein be wholly or partly ineffective,<br />
this shall not affect the validity of the remaining provisions.<br />
1<strong>6.</strong> These Conditions of Sale are available in both German and<br />
English. The German-language version shall without<br />
exception be the authoritative version, in particular with<br />
regard to the interpretation of statutory terms and catalogue<br />
descriptions.<br />
Zisska, Schauer & Co. KG
Abkürzungen – Abbrevations<br />
Abb. . . . . . . . . . . . . . . . Abbildung(en) - illustration(s)<br />
Abt. . . . . . . . . . . . . . . . . Abteilung - section<br />
Anm. . . . . . . . . . . . . . . . Anmerkung(en) - note(s)<br />
Aufl. . . . . . . . . . . . . . . . Auflage - edition<br />
Ausg. . . . . . . . . . . . . . . Ausgabe - edition, issue<br />
Bd(e). . . . . . . . . . . . . . Band (Bände) - volume(s)<br />
bearb. . . . . . . . . . . . . . bearbeitet - compiled<br />
beigeb. . . . . . . . . . . . . beigebunden - bound with<br />
beschäd. . . . . . . . . . . beschädigt - damaged<br />
Bibl. . . . . . . . . . . . . . . . Bibliothek - library<br />
Bl. . . . . . . . . . . . . . . . . . Blatt (Blätter) - leaf(-ves)<br />
blattgr. . . . . . . . . . . . . blattgroß - full-page<br />
blindgepr. . . . . . . . . . blindgeprägt - blind-tooled<br />
Blindpr. . . . . . . . . . . . . Blindprägung - blind-tooling<br />
Brosch. . . . . . . . . . . . . Broschur - wrappers<br />
Dass. . . . . . . . . . . . . . . Dasselbe - the same<br />
Ders. . . . . . . . . . . . . . . . Derselbe - the same<br />
Dies. . . . . . . . . . . . . . . Dieselbe - the same<br />
Dr. . . . . . . . . . . . . . . . . . Drucker - printer<br />
dreiseit. . . . . . . . . . . . dreiseitig - (three) edges, margins<br />
d. Zt. . . . . . . . . . . . . . . . der Zeit - contemporary<br />
e. . . . . . . . . . . . . . . . . . . eigenhändig - autograph<br />
EA . . . . . . . . . . . . . . . . . erste Ausgabe - first edition<br />
Ebda. . . . . . . . . . . . . . . Ebenda - same place<br />
eingeb. . . . . . . . . . . . . eingebunden - bound-in<br />
etw. . . . . . . . . . . . . . . . etwas - somewhat, slightly<br />
Ex. . . . . . . . . . . . . . . . . . Exemplar - copy<br />
Faks. . . . . . . . . . . . . . . . Faksimile(s) - facsimile<br />
farb. . . . . . . . . . . . . . . farbig – in colours<br />
fl. . . . . . . . . . . . . . . . . . fleckig - spotted, (water-)stained, foxed<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . (fingerfl., braunfl., wasserfl. etc)<br />
flex. . . . . . . . . . . . . . . . flexibel- limp<br />
Frontisp. . . . . . . . . . . . Frontispiz - frontispiece<br />
ganzseit. . . . . . . . . . . . ganzseitig - full-page<br />
geb. . . . . . . . . . . . . . . . . gebunden - bound<br />
gefalt. . . . . . . . . . . . . . gefaltet - folded<br />
gestoch. . . . . . . . . . . . gestochen - engraved<br />
goldgepr. . . . . . . . . . . goldgeprägt - gilt-stamped<br />
Goldpr. . . . . . . . . . . . . Goldprägung - gilt-stamped<br />
Hrsg. . . . . . . . . . . . . . . Herausgeber - editor<br />
hrsg. . . . . . . . . . . . . . . . herausgegeben - edited<br />
Hldr. . . . . . . . . . . . . . . Halbleder - half leather<br />
Hlwd. . . . . . . . . . . . . . Halbleinen - half cloth<br />
Hmaroqin . . . . . . . . . . Halbmaroquin - half morocco<br />
Hpgt. . . . . . . . . . . . . . . Halbpergament - half vellum<br />
hs. . . . . . . . . . . . . . . . . . handschriftlich - manuscript<br />
Illustr. . . . . . . . . . . . . . . Illustration(en) - illustration(s)<br />
illustr. . . . . . . . . . . . . . illustriert - illustrated<br />
Imp.-Fol. . . . . . . . . . . Imperial-Folio - imperial folio<br />
Jg(e). . . . . . . . . . . . . . . . Jahrgang (-gänge) - volume(s)<br />
Jhdt. . . . . . . . . . . . . . . . Jahrhundert - century<br />
Kart. . . . . . . . . . . . . . . . Kartonage - boards<br />
Kat. . . . . . . . . . . . . . . . Katalog - catalogue<br />
kl. . . . . . . . . . . . . . . . . . klein - small<br />
kolor. . . . . . . . . . . . . . . koloriert - (hand-)coloured<br />
kplt. . . . . . . . . . . . . . . . komplett - complete<br />
läd. . . . . . . . . . . . . . . . . lädiert - damaged<br />
Ldr. . . . . . . . . . . . . . . . Leder - leather<br />
Lief. . . . . . . . . . . . . . . . . Lieferung(en) - (serial) part(s)<br />
Lithogr. . . . . . . . . . . . . Lithographie(n) - lithograph(s)<br />
Lwd. . . . . . . . . . . . . . . Leinen (Leinwand) - cloth<br />
mehrf. . . . . . . . . . . . . . mehrfach - several times<br />
mod. . . . . . . . . . . . . . . modern<br />
Monogr. . . . . . . . . . . . Monogramm - monogram<br />
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Portr(s). . . . . . . . . . . . Porträt(s) - portrait(s)<br />
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Rtit. . . . . . . . . . . . . . . . Rückentitel - title on spine<br />
Rvg. . . . . . . . . . . . . . . . Rückenvergoldung - gilt spine(s)<br />
S. . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite(n) - page(s)<br />
sign. . . . . . . . . . . . . . . signiert - signed<br />
Slg. . . . . . . . . . . . . . . . . Sammlung - collection<br />
Sp. . . . . . . . . . . . . . . . . Spalte(n) - column(s)<br />
spät. . . . . . . . . . . . . . . . später(er) - late(r)<br />
stellenw. . . . . . . . . . . . stellenweise – partly<br />
stockfl. . . . . . . . . . . . . stockfleckig - foxed<br />
teilw. . . . . . . . . . . . . . . teilweise - partly<br />
Tl(e). . . . . . . . . . . . . . . . Teil(e) - part(s), section(s)<br />
tls. . . . . . . . . . . . . . . . . . teils - partly<br />
Tsd. . . . . . . . . . . . . . . . . Tausend - thousand<br />
U. . . . . . . . . . . . . . . . . . Unterschrift - signature<br />
übers. . . . . . . . . . . . . . . übersetzt - translated<br />
Umschl. . . . . . . . . . . . Umschlag - cover<br />
verb. . . . . . . . . . . . . . . . verbessert - improved<br />
verm. . . . . . . . . . . . . . . vermehrt - enlarged<br />
verschied. . . . . . . . . . . verschieden(e) - various<br />
Vg. . . . . . . . . . . . . . . . . Vergoldung - gilt<br />
vgl. . . . . . . . . . . . . . . . vergleiche - see, compare<br />
Vign. . . . . . . . . . . . . . . Vignette - vignette<br />
Vlg. . . . . . . . . . . . . . . . . Verlag - publisher<br />
vorgeb. . . . . . . . . . . . . . vorgebunden - bound-in<br />
wdh. . . . . . . . . . . . . . . wiederholt - repeated<br />
zahlr. . . . . . . . . . . . . . . zahlreich(e) - numerous<br />
Zl. . . . . . . . . . . . . . . . . . Zeile(n) - line(s)<br />
zus. . . . . . . . . . . . . . . . . zusammen - together
2 Breviarium, 13./14. Jhdt.<br />
4 Aus einem Missale, um 1450 8 Brevier, um 1480<br />
Tafel 1
Tafel 2<br />
9 »Modus visitandi domos«, nach 1500<br />
10 Persische Handschrift, um 1550
12 Pfinzing, Feldrechnung, um 1598<br />
12<br />
12<br />
12<br />
Tafel 3
Tafel 4<br />
15 Alchemistische Handschrift, um 1650<br />
28 »Gnomonica Universalis«, um 1785<br />
19 Antiphonar, 18. Jhdt.<br />
36 Wappenstammbuch, 1590
37 Stammbuch, 1678<br />
19 Antiphonar, 18. Jhdt.<br />
Tafel 5
Tafel 6<br />
57 H. Hesse, 1932 56 H. Hesse, 1923<br />
102 Plenarium, 1476<br />
63 Karl V., Adelsdiplom, 1544
105 Schedel, Liber chronicarum, 1493<br />
105<br />
105<br />
241 Missale Saltzeburgense, 1515<br />
Tafel 7
Tafel 8<br />
399 Duhamel du Monceau, Arbres, 1768<br />
397 Curtis, Botanical Magazine, 1787<br />
396 Bulliard, Flora Parisiensis, 1776
409 Herbarum imagines, 1546<br />
431 Woodville, Medical Botany, 1790<br />
411 Jacquin, Oxalis, 1794<br />
425 Scheidt, Flora, um 1960<br />
Tafel 9
Tafel 10<br />
549 Knorr, Verlustigung der oogen, 1770<br />
454 Goethe, Farbenlehre, 1812 427<br />
427 Spaendonck, Fleurs, 1801
552 Naumann, Vögel Mitteleuropas, 1895<br />
548 Jablonsky, Insekten, 1783<br />
545 Götz, Vögel, 1782<br />
Tafel 11
Tafel 12<br />
557 Rösel von Rosenhof, Frösche, 1753<br />
1190 Maréchal, Tableaux de la fable, 1787<br />
550 Merrem, Amphibien, 1792
1106 Folies de jeunesse, um 1860 1225 Thomas a Kempis, 1839<br />
658 Bibbia di Borso d'Este, 1996 1225<br />
Tafel 13
Tafel 14<br />
1128 Einband J. W. Zaehnsdorf, 1909<br />
1112 Kalbledereinband, 1679<br />
1129 Einband Frieda Thiersch, um 1920 1131 Buchattrappe, um 1810
1108 Diorama, um 1820<br />
1267 Papierglobus, um 1824<br />
Tafel 15
Tafel 16<br />
1273 Papiertheater, um 1730<br />
1274 Papiertheater, um 1820
1381 Czeschka, Kalender, 1905<br />
Tafel 17<br />
1260 Große Wäsche, 1885 1276 Reichenbach, ABC- u. Lesebuch, 1830
Tafel 18<br />
1383 Dorfner-Einband, 1922 1388 Dorfner-Einband, 1924<br />
1389 Dorfner-Einband, 1924 1468 E. T. A. Hoffmann, Nachtstücke, 1913
1473 Lasker-Schüler, Der Malik, 1919 1481 Horaz, Carmina, 1939<br />
1496 Mann, Der Zauberberg, 1928 1510 Okakura, Tee, 1922<br />
Tafel 19
Tafel 20<br />
1501 Flers und Mucha, Ilsée, 1901 1531 Styl, 1922<br />
1543 Moser, Flächenschmuck, 1902
1575 Kitagawa Utamaro, um 1800<br />
Tafel 21
Tafel 22<br />
1567 Utagawa Kuniyoshi, um 1849<br />
1565 Utagawa Kuniyoshi, um 1849
1554 Utagawa Hiroshige, 1855<br />
1566 Utagawa Kuniyoshi, um 1851<br />
1577 Toshi Yoshida, 1951<br />
Tafel 23<br />
1563 Utagawa Kunisada, um 1850
Tafel 24<br />
1780 Sanson, L'Europe, 1665<br />
1771 Blaeu, Atlas, 1662<br />
1766 Danckerts, Atlas, um 1680
1828 McKenney und Hall, Indian Tribes, 1836 1820 Spix und Martius, Brasilien, 1823<br />
1841 Cranz, Grönland, 1765<br />
1650 Uniformen, Österreich, 1783<br />
Tafel 25
Tafel 26<br />
1989 Laborde, Autriche, 1821<br />
1953a Neapel und Sizilien, um 1830
1981 Willyams, Voyage, 1802<br />
1954 Sanquirico, Pompei, 1829<br />
Tafel 27
Tafel 28<br />
3252 Schütze, um 1906<br />
2129 Mayer, Nürnberg, 1831<br />
1995 Revolution von 1848 in Wien
3144 Griechenland, 1525<br />
3051 Weltkarte, 1581<br />
Tafel 29
Tafel 30<br />
3067 Blaeu, Asien, um 1634<br />
3227 Toledo, um 1690
3229 Portugal, 1813<br />
3226 Braun & Hogenberg, Toledo<br />
Tafel 31
Tafel 32<br />
3043 Erdglobus, 1833<br />
3254 Dürer, Triumphwagen Maximilians I., 1796
Nr. 20<br />
1 PRISCIAN – ZWEI EINZELBLÄTTER einer<br />
lateinischen Handschrift auf Pergament mit Text<br />
aus den „Institutiones“ des Priscian. Frankreich,<br />
13. Jhdt. Blattgr.: 20 x 13,8 cm. Zweispaltig. (19)<br />
1.000,-<br />
In feiner frühgotischer Minuskelschrift (Perlschrift) ab -<br />
gefaßte Handschrift der „Institutiones grammaticae“ des<br />
Priscianus Caesariensis, eine lateinische Grammatik, die am<br />
Anfang des sechsten Jahrhunderts entstanden ist und im<br />
Osten wie im Westen bis ins hohe Mittelalter weit verbreitet<br />
war. – Die beiden Seiten mit etymologischen Erläuterungen<br />
stammen aus dem fünften Buch. Als Besonderheit<br />
sei ein Zitat am Ende der zweiten Spalte von von Blatt II<br />
verso erwähnt, das sich auf Nonius Marcellus bezieht und<br />
in keiner Ausgabe der „Institutiones“ vorkommt („Puer ut<br />
Nonio Marcello placet dicitur a punio, nisi, antiquo verbo,<br />
quod idem est quod verbero ...“). Dieselbe Etymologie findet<br />
sich auch im „Catholicon“ des Jean de Gênes (13. Jhdt.).<br />
– Makulaturblätter mit dunklen Leimrändern. Am oberen<br />
Rand fehlt wohl jeweils eine Zeile. Einige kleine Wurm -<br />
löcher (Verlust einzelner Buchstaben), etw. gebräunt und<br />
ein wenig fleckig.<br />
Two single leaves of a Latin manuscript on vellum with text<br />
from the „Institutiones“ by Priscian. France, 13th century. –<br />
Waste sheets with dark margins of glue, one line probably<br />
always missing at upper margin. Some small wormholes (loss<br />
of some letters), a little browned and minimally soiled.<br />
Handschriften<br />
2 BREVIARIUM. Lateinische Handschrift auf<br />
Papier. Deutschland? 13.-14. Jhdt. 14,5 x 10 cm.<br />
Mit zahlr. Lombarden in Blau und Rot. Durch -<br />
gehend rubriziert und regliert. 254 mod. num. Bl.<br />
(statt 280 nach alter Num.). 20-23 Zl. (älterer<br />
Mittelteil mit 15 Zl.). Schriftspiegel: ca. 9,5 x 7 cm.<br />
Beschäd. Ldr. d. Zt. mit Blindpr. über Holz -<br />
deckeln und intakter Schließe (Rücken wohl im<br />
17. Jhdt. in Pgt. erneuert). (55) 8.000,-<br />
Von mehreren Händen in gotischer Textualis abgefaßte<br />
Gebrauchshandschrift. Schriftgröße und -duktus wechseln<br />
außergewöhnlich stark, auch die Zeilenzahl verändert sich<br />
mehrfach, während der Schriftspiegel im wesentlichen übereinstimmt.<br />
Von fol. 55 bis 170 ist offenbar ein älterer Textteil<br />
mit einbezogen worden („feria quarta secundum Jo -<br />
hannem“). Am Anfang fehlen mehrere Lagen (mindestens<br />
26 Bl.), so daß der Adventskreis inkomplett ist und erst mit<br />
der Liturgie am Montag der vierten Adventswoche einsetzt,<br />
beginnend: „Ecce veniet dominus princeps regum terre“.<br />
Eine alte Foliierung im Abstand von 50 Blättern (wohl<br />
1<strong>6.</strong>/17. Jhdt.) gibt Aufschluß über fehlende Blätter: fol. 50<br />
(alt) entspricht heute fol. 24, fol. 100 = fol. 74, fol. 150 =<br />
fol. 124, fol. 200 = fol. 174, fol. 250 = fol. 224 und 280 entspricht<br />
fol. 254, d. h. nach dieser Zählung fehlen am Anfang<br />
26 Blätter, innerhalb des Buchblocks sind jedoch alle Blätter<br />
vorhanden. Die alte Numerierung auf dem letzten Blatt<br />
1
2<br />
(entgegen dem sonst eingehaltenen Abstand von 50 Blättern)<br />
zeigt an, daß dieses das letzte Blatt sein muß (dafür<br />
spricht auch, daß sich der Text verso teils als Abklatsch auf<br />
dem hinteren Holzdeckel bzw. Lederbezug befindet, welcher<br />
später, wohl im 17. oder 18. Jahrhundert, zum Teil mit<br />
Papier überklebt worden ist). Ab fol. 171 weisen fast alle<br />
Blätter im Rand Bindelöcher auf, was für eine Zweitverwendung<br />
des Pergaments spricht, jedoch sind keine Palimpseste<br />
zu erkennen. – Buchblock und Innengelenke gebrochen,<br />
ein Bl. mit Ausriß am oberen Rand (wenig Text -<br />
verlust), mehrere Bl. des älteren Teils mit Wurmspuren im<br />
oberen Rand; vor allem die Ränder etw. gebräunt und fingerfleckig.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 1.<br />
Manuscript for use written in Gothic letters by several hands.<br />
Size of characters alternates extremely, also the number of<br />
lines changes several times whereas the writing area is generally<br />
the same. Some quires missing at the beginning (at least<br />
26 leaves), that means the Advent circle is incomplete and<br />
only starts with the liturgy on Monday of the fourth Advent<br />
week. – Nearly all the leaves starting with fol. 171 are with<br />
holes from binding which means that the vellum was used<br />
twice. – Book-block and inner joints broken, one leaf with<br />
tear-out at upper margin (minor loss of text), several leaves<br />
of the older part with worming at upper margin; mainly<br />
margins somewhat browned and with fingermarks. – Contemporary<br />
damaged calf with blind tooling over wooden<br />
boards and intact clasp (spine probably rebacked in vellum in<br />
the 17th century). – See illustration on plate 1.<br />
3 ANTIPHONAR – Einzelblatt aus einer lateinischen<br />
Handschrift auf Pergament. Wohl Deutschland,<br />
Mitte des 13. Jahrhunderts. 28,6 x 20,5 cm.<br />
Mit einigen Initialen bzw. Lombarden in Rot.<br />
(82) 200,-<br />
Beidseitig in dunkelbrauner Textura beschriebenes Blatt mit<br />
Hufnagelnotation auf drei grünen und roten Linien. Der<br />
Anfang des Offiziums des hl. Mauritius („Hac igitur crudelitate<br />
immanissimi tyranni confectus est ille sanctorum<br />
populus ...“). – Makulaturbl. mit drei kleinen Wurmspuren,<br />
oberste Zeile angeschnitten, Tinte tls. etw. abgerieben, mit<br />
Leimspuren und gebräunt.<br />
4 EINZELBLATT mit Gebeten zum Fest „Purificatio<br />
Mariae“ (Mariä Lichtmeß) aus einem großformatigen<br />
Missale. Lateinische Handschrift in<br />
roter und brauner Tinte auf Pergament. Frankreich<br />
(Savoyen oder Elsaß?) um 1450. Fol. (Blattgröße:<br />
ca. 31,4 x 22 cm). Recto mit fünfzeiliger historisierter<br />
Initiale in Gold und Farben, 3 kleineren<br />
Goldinitialen, Mittelsteg und Drolerien in Gold<br />
und Farben sowie Blattranken, verso 2 weitere<br />
zweizeilige Goldinitialen und Blattwerk sowie<br />
kleine Sepiazeichnung. 2 Sp., 21 Zeilen. Schriftspiegel:<br />
ca. 18 x 14 cm. (171) 4.000,-<br />
Das prachtvoll illuminierte Blatt mit der großen Initiale „S“<br />
(4,2 x 4,2 cm) zeigt Maria und den Priester Simeon im Tempel,<br />
in dem er das auf einem Altar stehende Kind als kommenden<br />
Messias in Empfang nimmt. Ober- und unterhalb<br />
des Schriftspiegels reiches Ranken- und Blattwerk, mit<br />
floralen Elementen durchsetzt. Im oberen Teil die Darstellung<br />
eines Vogelmenschen mit Hut, von rotem und blauem<br />
Zierakanthus umrahmt. Im unteren Feld beobachtet ein<br />
Handschriften<br />
Marder einen oberhalb von ihm sitzenden Vogel. Auf der<br />
Rückseite unterhalb des Textes befindet sich eine in brauner<br />
Feder ausgeführte Porträtzeichnung eines Mannes, daneben<br />
ein Spruchband mit den Worten „nomen tuum dñe“ (ca.<br />
3,5 x 4,8 cm), möglicherweise ein Selbstbildnis des Illuminators.<br />
– Die Lokalisierung der Handschrift ist nicht ganz<br />
eindeutig. Im Antiquariatshandel wird ein Schwesterblatt<br />
mit dem Wappen der 1131 gegründeten Zisterzienserabtei in<br />
Neubourg bei Hagenau angeboten, das eine lokale Herkunft<br />
vermuten läßt. Laut Auskunft des Handschriften -<br />
experten der BNF sei hingegen Savoyen für die Entstehung<br />
anzunehmen. – Im oberen Rand Spuren von alter Montage,<br />
in den Rändern tls. gering nachgedunkelt. Minimale Randläsuren<br />
(ohne Bild- und Textberührung) und wenig be -<br />
rieben. – Provenienz: Züricher Privatsammlung. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 1.<br />
Finely illuminated leaf in very fine condition from a large<br />
missal, either written near Hagenau/Strasbourg or in Savoy,<br />
c. 1450. The present leaf with prayers of the Feast of the<br />
Presentation of Jesus at the Temple. The miniature shows the<br />
presentation of Jesus. With rich border decoration in colours<br />
and gold, including a hooded grotesque, animals and flowers.<br />
On the reverse a small portrait, perhaps a self- portrait of the<br />
illuminator. – Traces of former mounting at upper margin,<br />
margins partly a little darkened. Minor tears in margin (not<br />
affecting illustration and text), a little rubbed. – Provenance:<br />
Private Zurich collection. – See illustration on plate 1.<br />
5 „BERNARDUS SILVESTRIS de cura et gubernatione<br />
rei familiaris ad Raymundum militem.“<br />
Lateinische Handschrift auf Papier. Deutschland?<br />
15. Jhdt. 4°. 3 Bl. Brosch. d. 19. Jhdts. (48) 600,-<br />
Saubere, gleichmäßige Abschrift in gotischer Bastarda aus<br />
der Zeit um 1400 der an den Ritter Raymund von Fraisans<br />
(Raymundus miles de Fraysens) gerichteten „Epistola super<br />
gubernatione rei familiaris“, eine ethische Abhandlung, die<br />
auch dem hl. Bernhard von Clairvaux zugeschrieben worden<br />
ist (vgl. LThK II, 208). Der eigentliche Autor, Bernhard<br />
Silvestris, war Humanist, Dichter und Philosoph und<br />
wirkte in der Mitte des 12. Jahrhunderts in Tours. – Letztes<br />
Bl. mit kleinem restaurierten Randeinriß, wenig gebräunt,<br />
vereinzelt fleckig.<br />
6 EINZELBLATT aus einer lateinischen litur -<br />
gischen Handschrift. Wohl Frankreich, Mitte<br />
15. Jhdt. Blattgr.: 29,5 x 26,7 cm. Mit einigen zweizeiligen<br />
Lombarden in Rot und Blau. Hervor -<br />
hebungen in Rot. 32 Zl. 2 Sp. (25) 200,-<br />
Makulaturblatt aus einer in gotischer Textualis abgefaßten<br />
liturgischen Handschrift (Lektionar?). – Ehemaliger Einband<br />
eines „Livre manuel de la cusinne“ von 1593 (laut hs.<br />
Notiz), Außenseite etw. gebräunt, fleckig und stellenw.<br />
berieben, unterer Rand knapp beschnitten, doch ohne Textverlust,<br />
Faltspuren.<br />
7 ZWEI EINZELBLÄTTER aus einer niederdeutschen<br />
Handschrift auf Pergament. Norddeutschland,<br />
um 1450. Blattgr.: 12 x 9 cm. Mit zwei mehrzeiligen<br />
Initialen in Gold und Blau, dreizeiliger<br />
Initiale in Blau mit Fleuronnée und einigen Lombarden.<br />
Schrift in Schwarz und Rot. 17 Zl. (69)<br />
200,-
Dekorative Blätter aus einem marianischen Andachtsbuch<br />
mit einigen Gebeten in niederdeutscher Sprache. – Ränder<br />
mit Fleuronnée knapp beschnitten, wenig fleckig und ge -<br />
bräunt. –<br />
8 BREVIER für Totenfeiern. Lateinische Handschrift<br />
auf Pergament. Südfrankreich, spätes<br />
15. Jhdt. 16° (9,3 x 6,7 cm). Mit 2 großen dreizeiligen<br />
Initialen in Rot und Blau mit Fleuronnée,<br />
zahlr. zweizeiligen Initialen und Lombarden in<br />
Blau und Rot sowie Quadratnotation auf rotem<br />
vierlinigen System. Durchgehend rubriziert.<br />
225 Bl. 10 Zl. Schriftspiegel: 5,8 x 4,2 cm. Rotbraunes<br />
Ldr. d. 17. Jhdts. auf 3 Doppelbünden mit<br />
Deckelvg., goldgepr. Monogramm „SFCF“ und<br />
Supralibros mit Kreuzigungsszene (Schließe fehlt,<br />
beschabt und bestoßen). (82) 8.000,-<br />
In brauner und schwarzer Textura von mehreren Händen<br />
abgefaßte Handschrift, die wohl aus einem südfranzösischen<br />
Franziskanerkloster stammt. Zu Beginn ein Gebet an<br />
die hl. Katharina und nachgetragene Totengebte (fol. 1-3).<br />
Das Totenoffizium beginnt auf fol. 4r mit den vollständigen<br />
Lesungen der drei Nokturnen in der Matutin einschließlich<br />
der Antiphonen und der ganz ausgeführten, sehr<br />
sorgfältig eingetragenen Responsorien. Ab fol. 71r. Gebete<br />
und Gesänge zur Grablegung mit den sieben Bußpsalmen<br />
und der franziskanischen Litanei. Ab 110v Seelengebete, ab<br />
118r Totenofficium, ab 131v Wiederholung der Litanei; der<br />
Heiligenbestand ebenfalls franziskanisch. Ab fol. 136r die<br />
vollständigen Evangelienperikopen mit den Texten aller vier<br />
Evangelisten für die Meßlesung der Passionsgottesdienste.<br />
224r-225r in französischer Sprache mit Heiligenfesten im<br />
Jahreslauf, interessant auch wegen der abweichenden<br />
Monatsdatenfestlegung einiger Feste durch den Franziskanerorden,<br />
wie der Translatio des hl. Antonius von Padua<br />
(15. Januar), des hl. Bernhard (23. statt 20. August), Eustachius<br />
(20. September), des Bischofs Ludwig von Toulouse<br />
(8. November) etc. Für die südfranzösische Provenienz<br />
spricht auch die Aufnahme des hl. Elzearius (23. September),<br />
eines Angehörigen des Franziskanerordens, der in Apt<br />
bei Avignon begraben liegt und hauptsächlich dort verehrt<br />
wird. – Vorderes Innengelenk gebrochen, fol. 32 mit Randschaden<br />
und angeschmutzt, fol. 75v mit größerer Textrasur,<br />
mehrere Initialen mit leichten Verwischungen; stellenw. ein<br />
wenig gebräunt. – Gestochenes Wappenexlibris auf dem<br />
vorderen Spiegel, aus der Bibliothek des John Browne<br />
(1666-1731) aus Birmingham. – Siehe Abbildung Tafel 1.<br />
Manuscript written by several hands in brown and black<br />
texture, the origin probably being a Southern French<br />
Franciscan monastery. – Upper inner joint broken, fol. 32<br />
with marginal damage and soiling, fol. 75v with larger text<br />
erasure, several initials slightly blurred; here and there a<br />
little browned. – Engraved armorial exlibris on front pastedown,<br />
from the library of John Browne (1666-1731) of<br />
Birmingham. – Reddish brown calf of the 17th century on<br />
3 double bands with gilt on sides, gilt stamped monogram<br />
„SFCF“ and book-stamp with crucifixion scene (clasp<br />
missing, scratched and scuffed). – See illustration on plate 1.<br />
9 KARTÄUSER – „MODUS VISITANDI domos<br />
ordinis cartusiensis incipit.“ Lateinische (tls. auch<br />
italienische) Handschrift auf Jungfernpergament.<br />
Norditalien, erstes Viertel des 1<strong>6.</strong> Jhdts. Mit ganzseit.<br />
Miniatur, gerahmter Textseite mit Bordü-<br />
Handschriften 3<br />
ren in tls. figürlicher Groteskenornamentik und<br />
initialenartiger Miniatur sowie 36 drei- bis fünfzeiligen<br />
Deckfarbeninitialen (teils mit etw. Fleuronnée),<br />
einigen zweizeiligen Initialen in Deckfarben<br />
und Federzeichnung sowie Hunderten von<br />
Lombarden in Rot und Blau. Text in Schwarz,<br />
Hervorhebungen in Rot. Blattgr.: 13,2 x 8,8 cm.<br />
Schriftspiegel: ca. 8,0 x 5,5 cm. 14 Zl. 220 Bl. Ldr.<br />
um 1860 mit Rücken- und Deckelvg. sowie dreiseit.<br />
punziertem Goldschnitt (leicht beschabt und<br />
bestoßen). (19) 8.000,-<br />
Die in gleichmäßiger spätmittelalterlicher Textura abgefaßte<br />
Handschrift diente als Vorschrift für die Durchführung von<br />
Visitationen in Kartäuserklöstern. Der vorliegende Text<br />
geht, wie auf fol. 44 (recto bis verso) zu lesen ist, im wesentlichen<br />
auf Beschlüsse des Generalkapitels des Jahres 1417<br />
zurück („Ordinatio facta a capitulo generali i(n) anno<br />
d(omi)ni millesimo quadringentesimo decimo septimo pro<br />
visitationibus faciendis“). Im Zuge der Reformen Papst<br />
Martins V. (dieser wird auf fol. 145v. auch erwähnt) wurden<br />
nach dem Konstanzer Konzil verbindliche kanonische<br />
Rechtstexte und Regularien für die Überwachung bzw.<br />
Wiederherstellung der Klosterdisziplin in den einzelnen<br />
Orden erlassen. Die Überlieferung derartiger Regelwerke<br />
geschah weitgehend in Abschriften, die für die einzelnen<br />
Kartausen angefertigt worden sind. Unser Manuskript, bei<br />
dem von Vollständigkeit auszugehen ist, enthält neben den<br />
Regeln für die Durchführung der Visitation mit den entsprechenden<br />
Befragungen (bis fol. 132v. mit excipit „finit<br />
modus et ordo visitandi domos ordinis“) auch Anweisungen<br />
für den Fall, daß der Prior des Klosters abgelöst werden<br />
muß (z. B. wenn er Frauen den Zutritt zum Kloster gestattet<br />
hat), die Vorgehensweise zur Wiederherstellung der<br />
Klosterdisziplin (ab fol. 137v.), Vorschriften zur Visitation<br />
„private intra annum“ (ab fol. 140r.) und zur Wahl eines<br />
neuen Priors, „ordo serva(n)dus in electione priorum“<br />
(ab fol. 152v.). Am Schluß weitere Regeln zur Lösung diverser<br />
Probleme bei der Visitation. – Bei dem Entstehungsort<br />
der Handschrift dürfte es sich um eine Kartause in Oberitalien<br />
handeln. Der Text ist zum Teil in italienischer Sprache<br />
abgefaßt (so z. B. von fol. 59v.-74r.), und die Miniaturen<br />
lassen sich stilistisch in die lombardische oder venezianische<br />
Spätrenaissance einordnen. Die Groteskenornamentik der<br />
Bordüren wie auch der Figurenstil der großen Stifter -<br />
miniatur (Kreuzigung mit kniendem Kartäusermönch in<br />
Anbetung vor weiter Gebirgslandschaft, fol. 1v.) sowie der<br />
wie eine Initiale gestalteten, in den Text eingerückten Binnenminiatur<br />
(büßender hl. Hieronymus, fol. 2v.) sind mit<br />
einiger Sicherheit in die Zeit um 1520-30 zu datieren. Die<br />
prominente Darstellung des hl. Hieronymus läßt den<br />
Schluß zu, der Heilige könnte der Patron des Klosters<br />
gewesen sein, in dem die Handschrift entstanden ist. In<br />
Frage kommt dafür die heute nicht mehr existente Certosa<br />
di S. Girolamo bei Montello im Veneto. Das Wappenschild<br />
mit dem ligierten Kartäusermonogramm „Car“ mit Kreuz,<br />
das die beiden Engel in der unteren Bordüre auf fol. 2r.<br />
halten, läßt sich dagegen wohl keiner bestimmten Kartause<br />
zuordnen. – Das vorzüglich erhaltene Manuskript, das zum<br />
praktischen Gebrauch bei der Durchführung der Visitationen<br />
bestimmt war, ist in einem dem Anlaß entsprechenden<br />
repräsentativen Charakter gehalten – zwar keine ausgesprochene<br />
Prachthandschrift, doch reich an Verzierung und<br />
Buchschmuck. Von großer Bedeutung ist sie als seltenes<br />
Dokument der Schriftkultur der Kartäuser der Renaissance<br />
im nördlichen Italien und Zeugnis der Reform dieses<br />
Ordens. – Zur Provenienz: Fol. 1r. mit bekröntem Stempel<br />
„Bibl. Gust. C. Galletti Flor.“ Graf Gustavo Camillo
4<br />
Galletti, 1805-1868, war ein bedeutender Büchersammler in<br />
Florenz, dessen umfangreiche Bibliothek nach seinem Tod<br />
zu großen Teilen in die Sammlungen des berühmten Bibliophilen<br />
Baron Horace de Landau de Florence (1824-1903)<br />
übergegangen sind (Exlibris mit ligiertem Monogramm auf<br />
dem vorderen Spiegel). Galletti hatte seinerseits einige<br />
Florentiner Bibliotheken aufgekauft. – Miniaturen und<br />
einige Textseiten stellenw. etw. abgerieben, kaum gebräunt,<br />
fast fleckenlos. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />
Latin (partly also Italian) manuscript on virgin vellum.<br />
Northern Italy, first quarter of the 16th century. With full<br />
page miniature, framed text page with ornamental borders<br />
in partly figurative grotesque ornamentation and miniature<br />
in form of initials as well as 36 three-line to five-line gouache<br />
initials (partly with floral ornament), some two-line initials<br />
in gouache and pen and ink drawing as well as hundreds<br />
of lombards in red and blue. Text in black, emphasis on<br />
red. – The manuscript written in regular texture of the<br />
Late Middle Ages served as instruction for visitations in<br />
Carthusian monasteries. – This well preserved manuscript<br />
used for visitations is written in a representative way, not<br />
really a de luxe manuscript, but with rich decoration and<br />
book ornamentation. It is a rare document of great importance<br />
regarding the handwriting of the Carthusians of the<br />
Renaissance in Northern Italy and it is a testimony of the<br />
reform of this order. – Miniatures and some text pages here<br />
and there a little rubbed off, hardly browned, almost spotless.<br />
– Calf around 1860 with gilt back and gilt on sides as<br />
well as three-sided embossed gilt edge (slightly scratched and<br />
scuffed). – See illustration on plate 2.<br />
10 NISAMI – KHAMSA (PENTALOGOS). Per -<br />
sische Handschrift im Nastaliq-Duktus auf Papier.<br />
Iran, Mitte des 1<strong>6.</strong> Jhdts. 4° (27,4 x 16,8 cm,<br />
Schriftspiegel: 19,8 x 11 cm). Mit je einer Doppelzierseite<br />
zur Eröffnung ('Unwan) und am Schluß<br />
(rechte Seite fehlt) in Gold und Deckfarben. Alle<br />
Seiten mehrfarb. gerahmt, Kapitelüberschriften in<br />
Gold und Blau. 102 (statt 103?) nn. Bl. 25 Zl.<br />
4 Spalten. Ldr. d. Zt. mit buntfarb. Lederintarsien<br />
und Filigranarbeit auf beiden Deckeln (Rücken,<br />
Kanten und Spiegel restauriert, Filigrane meist<br />
herausgebrochen, fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(163) 2.000,-<br />
In feinem, zierlichen Nastaliq-Duktus abgefaßte Handschrift<br />
der Khamsa, einer Sammlung von fünf Epen mit<br />
Liebesgeschichten, auch „Quintett“ oder „Pentalogie“ ge -<br />
nannt. Die Folge wurde postum aus Werken des persischen<br />
Dichters Nisami (oder Nezami, 1141-1209) zusammengestellt<br />
und enthält neben den vier Erzählungen „Chosrou<br />
und Chirin“, „Leyli und Madschnun“, „Haft paykar“ („Die<br />
sieben Prinzessinnen“, einem Hauptwerk der persischen<br />
erotischen Literatur) und „Iskandarnâme“ („Alexanderbuch“)<br />
auch wahlweise die Geschichten „Scharafnâme“ und<br />
„Machsan al-asrâr“ („Schatztruhe der Geheimnisse“). Die<br />
vier obligatorischen Werke sind in unserer Handschrift enthalten;<br />
ob eine der beiden anderen Schriften ebenfalls enthalten<br />
ist, bleibt einer genaueren inhaltlichen Sichtung überlassen,<br />
da alle Erzählungen ohne Zäsur niedergeschrieben<br />
wurden und nur durch Kapitelüberschriften unterteilt sind.<br />
– Die prächtige Eröffnungszierseite im safawidischen Stil<br />
des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts in kräftigen Blautönen und Muschelgold<br />
sowie einigen orangen Akzentuierungen, gerahmt von<br />
zierlicher Bordüre mit ornamentalen Pflanzendarstellungen<br />
in Gold und Blau. – Einige Bl. angerändert, angefalzt und<br />
Handschriften<br />
im Rand restauriert (darunter die linke Seite des 'Unwan,<br />
tls. auch restaurierte Einrisse bis in den Text), wenige restaurierte<br />
Eckabrisse; durchgehend etw. fleckig und ge -<br />
bräunt. – Siehe Abbildung Tafel 2.<br />
Khamsa manuscript written in fine and delicate Nastaliq<br />
manner, a collection of five epic poems with love stories, also<br />
called „Quintett“ or „Pentalogie“. – The splendid decorative<br />
introductory page in safawidique style of the 16th century<br />
in strong blue shades and gilt-bronze as well as some<br />
orange accentuations, framed by a delicate ornamental<br />
border with illustrations of plants in gold and blue. – Some<br />
leaves mounted with paper slips, mounted at joint and<br />
restored at margin (among them left page of 'Unwan', partly<br />
also restored tears up into the text), a few corners torn off,<br />
but restored; somewhat soiled and browned throughout. –<br />
Contemporary calf with multi-coloured leather inlays and<br />
filigree work on both covers (spine, edges and paste-down<br />
restored, filigree mostly broken out, soiled, rubbed and<br />
scuffed). – See illustration on plate 2.<br />
11 MIZWOT. Hebräische Rechtshandschrift auf Pa -<br />
pier. Italien, spätes 1<strong>6.</strong> Jhdt. Kl.-4°. 33 Bl. Be schäd.<br />
flex. Pgt. d. Zt. (136) 2.000,-<br />
Gebrauchshandschrift in zwei Teilen, teils mit Anmerkungen<br />
in italienischer Sprache. Der erste Teil enthält eine<br />
Sammlung von jüdischen Vorschriften (Mizwot bzw.<br />
Halachot) von dem jüdischen Gelehrten Jedidiah ben Moses<br />
aus Recanati (Provinz Macerata, Marken). Möglicherweise<br />
handelt es sich um ein eigenhändiges Manuskript des<br />
Jedidiah. Der zweite Teil, betitelt „Sefer leket peah“, behandelt<br />
die Vorschrift, bei der Ernte eines Feldes einen Teil den<br />
Armen zu überlassen (peah bedeutet Teil des Feldes, leket<br />
die Nachlese). – Die Stadt Recanati ist bekannt für ihre<br />
große jüdische Gemeinde; Jedidiah ben Moses war ihr<br />
bedeutendster Rabbi und Gelehrter. – Im Jerusalemer Zentralregister<br />
verzeichnet als Depositum in der Bibliothek des<br />
Rabbiner-Seminars in Budapest (dort aber nicht als Bestand<br />
katalogisiert). – Auf Papier mit Wasserzeichen eines Löwen<br />
im Kreis, der eine heraldische Lilie hält (ganz ähnlich:<br />
Piccard 85522, Ferrara 1591). – Spiegel mit kabbalistischen<br />
Darstellungen. – Bindung gelöst, Lagen lose, tls. mit kleinen<br />
Randläsuren, fleckig und gebräunt.<br />
Manuscript for use in two parts, partly with annotations<br />
in Italian. The first part contains a collection of Jewish<br />
regulations, the second part deals with the rule to leave one<br />
part of the harvest of a field for the poor. – Paste-down with<br />
cabbalistic illustrations. – Binding unstuck, quires loose,<br />
partly with small marginal damages, soiled and browned. –<br />
Contemporary, damaged limp vellum.<br />
Handschrift und Druck<br />
12 PFINZING – „VON DER FELDRECHNUNG.“<br />
Deutsche Handschrift auf Papier. Nürnberg, um<br />
1598. 32,5 x 20 cm. Mit 26 gouachierten Federzeichnungen.<br />
26 tls. alt num. Bl. Mod. flex. Pgt.<br />
unter Verwendung eines Manuskriptbl. d. 1<strong>6.</strong><br />
Jhdts. (stärker gebräunt, fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (19) 150.000,-<br />
Höchst bedeutende illustrierte Handschrift nach dem<br />
berühmten wie seltenen Trakat der „Methodus geometrica“<br />
von Paul Pfinzing von Henfenfeld (1554-1599). – Pfinzing<br />
war Zeichner, Radierer und Geograph in Nürnberg. 1587
hat ihn die Stadt zum Ratsherrn und Beamten in Kunst -<br />
sachen eingesetzt. Sein Wissen über die Techniken des<br />
Messens eignete er sich vor allem aus Albrecht Dürers<br />
„Unterweisung der Kunst des Messens“ an, weiterhin aus<br />
den Traktaten des Nürnberger Malers und Goldschmieds<br />
Heinrich Lautensack, der mehrere Bücher zur Geometrie<br />
und Perspektive verfaßt hat. Auch Hans Haidens Werke<br />
waren wichtige Quellen für Pfinzings „Methodus geo -<br />
metrica“ (1598) und „Extrakt der Geometrie und Perspektive“<br />
(1599). „Die von P. Pfintzing verfassten Traktate<br />
waren nach Börner's Versicherung nicht zum Verkaufe<br />
bestimmt, indem sie an Freunde der Messkunst verschenkt<br />
wurden“ (Nagler). Gedruckt wurden sie daher wohl nur in<br />
Kleinstauflagen. In diesem Zusammenhang wird auch das<br />
vorliegende Manuskript entstanden sein. Aufgrund der<br />
niedrigen Auflage war der Druck schon bald nicht mehr<br />
verfügbar, und die weitere Verbreitung erfolgte durch<br />
Abschrift. – Das Fragment umfaßt etwas mehr als die Hälfte<br />
der Druckfassung; von den 44 Illustrationen des Drucks<br />
sind 26 enthalten. Die verbundenen Blätter mit alter, aber<br />
wohl nachträglicher arabischer Foliierung, teils auch<br />
mit lateinischer Paginierung, dem Druck entsprechend.<br />
Folgende Textabschnitte sind vorhanden (in der Folge der<br />
Bindung, Angaben nach der Foliierung): „Von der Feldtrechnung“<br />
(fol. 7r.-11r.), „Von der Feldtmessung“ (11v.),<br />
„Von der Feldtmessung, durch den Compast“ (13), „Von<br />
Feldtmessung“ und „Folget die erste Messung mit dem<br />
Compasten Stöcklein“ (15r.), „Von der Feldtmessung undt<br />
dem Eintrag“ (15v.), „Vom andern Eintrag am Richtscheidt“<br />
(1 Bl. ohne Foliierung, S. X[XIX]), „Von der Feldtmessung<br />
zu Roß“ (fol. 31 und 33r., S. XXXI-XXXIII), „Von Ab -<br />
sehung zu Roß undt Fuß“ (fol. 33v., S. XXXIV), „Von der<br />
Feldtmessung zu Wagen“ (fol. 35, S. XXXV/XXXVI),<br />
„Von den Instrumenten der Messung zum Wagen“ (fol. 37?,<br />
S. XIIL), „Feldmessung zu Fuß, durch den Compast“ (ohne<br />
Foliierung, S. XIX/XX), „Von dem Eintrag“ und „Feldtmessung,<br />
weidter Landschafft“ (ohne Foliierung,<br />
S. XXI/XXII) sowie „Abmessung undt absehung der landtschafft“<br />
(ohne Foliierung, S. XXIII/XXIV). Ein weiteres<br />
fragmentarisches Textblatt „Von der Feldtmeßung undt<br />
dem E(intrag)“ ist auf den hinteren Innendeckel des Einbandes<br />
geklebt.<br />
Die Illustrationen finden sich auf Tafelseiten, die hier aus je<br />
zwei rückseitig zusammengeklebten Blättern bestehen und<br />
wie im Druck keine lateinische Paginierung aufweisen. Die<br />
Darstellungen mit den verschiedenen Tätigkeiten der Landvermessung,<br />
Beispielen kartierter Landschaften in Vogelschau,<br />
der Übertragung der Meßergebnisse auf Papier, der<br />
Einrichtung des Arbeitszimmers des Feldvermessers sowie<br />
seiner Instrumente (darunter ein von Pfinzing neu ent -<br />
wickelter Wegmesser) stimmen mit der Druckfassung bis<br />
auf kleine Details überein. Selbst das Kolorit ist so ähnlich,<br />
daß von der Entstehung der Handschrift im unmittelbaren<br />
Zusammenhang mit der Drucklegung des Buches auszugehen<br />
ist. Ob die Handschrift Vorlage war (eventuell sogar<br />
von Pfinzings Hand) oder Kopie, ist nicht zu entscheiden.<br />
Immerhin läßt sich die Handschrift nach Nürnberg loka -<br />
lisieren. Das Wasserzeichen, eine Burg mit zwei Türmen<br />
und zweikonturigem Torbogen in der Mitte, war in Süddeutschland<br />
ca. 1580-1620 zwar in zahlreichen ähnlichen<br />
Formen verbreitet, doch kommt ihm die bei Piccard unter<br />
Nr. 103796 verzeichnete Variante wohl am nächsten. Diese<br />
wird mit „Nürnberg 1605“ geführt (nach einer in diesem<br />
Jahr ausgestellten Urkunde, das Papier dürfte einige Jahre<br />
älter sein). – Der Einband mit einem Inventar in deutscher<br />
Sprache; erwähnt wird u. a. der Nürnberger Mathematiker<br />
Erhard Ertzlaub (um 1460 – um 1532). – Bindung erneuert,<br />
Bl. meist angefalzt, Randschäden professionell restauriert,<br />
stärker fleckig, wasserrandig und gebräunt.<br />
Handschriften 5<br />
BEILIEGT: II. (PFINZING, P., Methodus geometrica. Das<br />
ist: Kurtzer wolgegründter unnd außführlicher Tractat von<br />
der Feldrechnung und Messung. Nürnberg, V. Fuhrmann,<br />
1598). Fol. Mit Holzschnitt-Tafel, 42 (statt 44) Tafelseiten in<br />
Holzschnitt und vielen Zierstücken, alles altkolor. und<br />
teilw. goldgehöht. 3 (statt 4) Bl., XLV S. Mod. flex. Pgt.<br />
unter Verwendung eines alten Manuskriptblattes. – VD 16<br />
P 2374. Ornamentstichslg. Berlin 1708. Poggendorff II, 432<br />
(dat. irrtümlich 1595). Nagler, Monogr. IV, 3201. Doppelmayer<br />
82 f. Honeyman 3286: „Very rare.“ – Der fehlende<br />
Titel und die beiden fehlenden Tafelseiten (zu S. 38) faksimiliert<br />
auf altem Papier beigebunden. Die Holzschnitte tls.<br />
bis zur Einfassung oder bis zum Bildrand beschnitten.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, mit einigen kleinen Randausbesserungen<br />
und im Bug mit schmalen Überklebungen<br />
(wohl entfernbar).<br />
III. (DERS.), Soli Deo gloria. Ein schöner kurtzer Extract<br />
der Geometriae unnd Perspectivae. (Ebda.) 1599. Fol. Mit<br />
ganzseit. Kupfern auf 12 Tafelseiten, 2 Kupfertafeln, Holzschnitt-Bordüren<br />
und -Zierstücken, alles altkolor. und teilweise<br />
goldgehöht. 1 Bl., 15 S. Mod. Pgt. aus älterem Material<br />
mit breit überlappender Außenkante. – VD 16 P 2375.<br />
Ornamentstichslg. Berlin 4701. Poggendorff II, 432. Nagler,<br />
Monogr. IV, 3201. Doppelmayr 82. – Die zweite Publikation<br />
Paul Pfinzings zur Geometrie. – Tafelseiten 8/9 mit<br />
4 offenbar zeitgenössischen Überklebungen. Leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw. wasserrandig und fleckig, vereinzelt mit<br />
Randausbesserungen. – Siehe Abbildungen Tafel 3.<br />
I.Pfinzing's treatise of the „Methodus geometrica“ in a<br />
contemporary illustrated manuscript. Paul Pfinzing from<br />
Henfenfeld (1554-1599) was a draftsman, etcher and geographer<br />
at Nuremberg and he was appointed town council<br />
and official in questions of art. Pfinzing acquired his<br />
knowledge on techniques of measures mainly from Albrecht<br />
Dürer's „Unterweisung der Kunst des Messens“. „The treatises<br />
written by P. Pfinzing were not intended for sale while<br />
they were given to friends of the measuring art“ (Nagler).<br />
They probably were only printed in small issues and therefore<br />
not available anymore after a short time, later on only<br />
handwritten copies were made. – The fragment comprises a<br />
bit more than half of the printed version; 26 of the 44 illustrations<br />
of the printing are included. The illustrations representing<br />
various activities of ordnance survey correspond<br />
except some small details with the printed version. Even the<br />
colouring is so similar that the manuscript and the printing<br />
of the book were made almost at the same time. But we<br />
cannot determine whether the manuscript was the pattern<br />
(even by Pfinzing's hand) or a handwritten copy. However,<br />
on the basis of the watermark the manuscript can be located<br />
to Nuremberg. – Binding with an inventory in German,<br />
renewed, leaves mostly mounted at joint, marginal damages<br />
skilfully restored, stronger soiling, with waterstains and<br />
browning.<br />
II. Printed version of the „methodus geometrica“ in the very<br />
rare first edition, one of the most beautiful mathematical<br />
works of the epoch. – Missing title and the two missing plate<br />
pages (to p. 38) bound-in on old paper in facsimile. Woodcuts<br />
partly cut up to border or plateline. Slightly browned, partly<br />
a little soiled, some small repairs to margins, joint partly<br />
covered with paper slips (can probably be removed). –<br />
Modern limp vellum by using an old manuscript leaf.<br />
III. „Soli Deo Gloria“ – the second publication by Paul<br />
Pfinzing on geometry. – Plate pages 8/9 here and there<br />
covered with paper slips probably in former times. Slightly<br />
browned, partly a little waterstained and soiled, occasionally<br />
with repairs in margin. – Modern vellum of an older<br />
material with widely overlapping fore-edge. – See illus -<br />
trations on plate 3.
6<br />
Nr. 13<br />
13 BOSSCHE – „INSTRUCTIE om deuchdelick<br />
synen tyt ... ghemaeckt by den Eerwerdighen<br />
heere, Johannes Baptista vanden Bossche, prioor<br />
en pater van het Syon ... int Jaer 1617“. Niederländische<br />
Handschrift auf Papier. 87 num. Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (48) 600,-<br />
Sauberes, hervorragend sorgfältig kalligraphisch geschriebenes<br />
niederländisches Diurnale mit einigen Beigaben in<br />
eigenartig verschnörkeltem Duktus, der etwa an die Theuerdank-Type<br />
oder an Schreibvorlagen um 1600 erinnert.<br />
Vielleicht stand aber auch die Civilité-Type Pate. – Der Verfasser,<br />
„pater van het Syon tot oorbaer en profyt van syn<br />
Religieusen“, lebte wohl im Stift Sion bei Beverwyck. – Erstes<br />
Blatt mit Wasserklecks, sonst sehr gut erhalten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
14 AUGSBURG – „CHRISTLICHE LEICHPRE-<br />
DIGT Bei der begräbnus des Edlen, vesten<br />
und firnemen Herren Marx Zähen, welcher den<br />
13 February Anno 1620 ... in Christo eingeschlaffen,<br />
und den 16 gemelten Monats hernach in der<br />
Ewangelischen Kirchen zu den Barfüssern ... ist<br />
eingelegt worden. Gehalten in gedachter Ewangelischen<br />
Pfarrkirchen zu den Ewangelischen Bar-<br />
Handschriften<br />
füssern inn Augspurg durch M. Mattheum Wagnern<br />
von Augspurg, Helffern zu besagter Kirchen<br />
daselbst.“ Deutsche Handschrift auf Papier.<br />
Augsburg 1620. 4°. 25 nn. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. mit<br />
Schließbändern (wenig fleckig und bestoßen).<br />
(52) 200,-<br />
Trauerrede auf den kaiserlichen und fürstlich württembergischen<br />
Rat Marx Zäh. – Vorsätze etw. leimschattig.<br />
Aus der Sammlung Chorinsky<br />
15 „ALCHYMIA MANUSCRIPTA“ (Rückentitel).<br />
Deutsche Sammelhandschrift auf Papier mit 3 al -<br />
chemistischen Trakaten. Regensburg (u. a.) ca.<br />
1620-70. Fol. Mit 5 Aquarellen und Federzeichnung.<br />
Zus. 304 (15 weiße) Bl. Pgt. d. Zt. mit<br />
Schließbändern (etw. fleckig und berieben). (125)<br />
8.000,-<br />
Von mehreren Händen abgefaßte alchemistisch-medizinische<br />
Sammelhandschrift des mittleren 17. Jahrhunderts. Der<br />
Schreiber des ersten Teils scheint ein beauftragter professioneller<br />
Kopist (Kanzleischreiber) gewesen zu sein, der<br />
eine Abschrift einer Handschrift angefertigt hat. An manchen<br />
Stellen hat der Schreiber, offenbar aufgrund von<br />
schwerer Lesbarkeit oder Unvollständigkeit der Vorlage,<br />
Lücken gelassen, die meist von anderer Hand ergänzt<br />
worden sind. Der zweite Traktat scheint von der Hand desselben<br />
Kanzleischreibers zu stammen, hier allerdings ohne<br />
Auslassungen. Die dritte Handschrift unterscheidet sich<br />
deutlich von den beiden vorausgehenden. Es handelt sich<br />
um eine weit flüchtigere Kurrentschrift, deren Duktus<br />
variiert. Während die ersten beiden Abhandlungen blind<br />
regliert sind, ist die dritte von doppelten Rahmenlinien<br />
eingefaßt.<br />
I. „Hernach folgender Extract ist auß Herrn Danielis à<br />
Funck aigenen Concept, seines unter Handen Habenden<br />
Tractätlein, der Theoria et practica Arboris Aureae et<br />
Argenteae titulirt, Ao. 1622. ab zu Coppiren erlaubt und<br />
bewilliget worden durch Herrn Joh. Georg Agricola,<br />
Chi(mi)ae et Medicine Doct. in Regensburg.“ 37 num.,<br />
6 nn. Bl. (davon 5 weiße). – Die erste Handschrift der<br />
Sammlung wurde zwei Jahre vor Drucklegung des Trakats<br />
aus einem Manuskript kopiert. Dieses befand sich in der<br />
Obhut des in Regensburg tätigen Arztes Johann Georg<br />
Agricola (1558-1633; vgl. NDB I, 97). Die Druckfassung ist<br />
1624 anonym unter dem Titel „Theoria et practica arboris<br />
aureae et argenteae“ erschienen, als Druckort wurde Halle<br />
ermittelt (VD 17 39:116529X; Ferguson II, 443; Brüning<br />
1418). Textvergleiche zeigen indessen, daß es sich bei dem<br />
exzerpierten „Concept“ tatsächlich um einen Entwurf<br />
gehandelt haben muß, der in seiner Endfassung noch einige<br />
Veränderungen erfahren hat. Der Autor der überaus seltenen<br />
Schrift, von der noch 1787 eine neue Ausgabe erschienen<br />
ist („von einem ungenannten Philosophen“; Brüning<br />
5417), konnte bislang nicht erschlossen werden. Über den<br />
hier als Verfasser genannten Daniel von Funck ist nichts<br />
weiter bekannt. – Die Aquarelle zeigen Öfen und Destillierkolben<br />
(im Druck nur ein Textholzschnitt) sowie einen<br />
ruhenden Löwen zwischen Felsen, die Federzeichnung, die<br />
erst nach einigen leeren Blättern folgt, ein astrologisches<br />
Diagramm mit den Sternzeichen und den vier Winden in<br />
Form eines umgekehrten Reichsapfels (Kreuz und Krone<br />
nach unten).
II. „Extract auß H. P. Felgenhauer Brieffe an B. Wasner in<br />
Fraustad.“ Undatiert. 63 num., 6 weiße Bl. – Auszüge aus<br />
einer unveröffentlichten Briefsammlung des Theosophen<br />
und Chiliasten Paul Felgenhauer (1593-1677?; vgl. Dünnhaupt<br />
II, 1457). Enthält alchemistische Rezepte und theosophische<br />
Spekulationen, am Schluß ein Register. – Über<br />
den Adressaten Wasner im niederschlesischen Fraustadt<br />
(polnisch Wschowa), das im 17. Jahrhundert eine Hochburg<br />
protestantischer Glaubensflüchtlinge gewesen ist, sind keine<br />
biographischen Daten bekannt.<br />
III. „Ignoti nulla Cupido Chemistium Divino-Christianum<br />
nec non Phisico-Chymicum. Daß ist der Göttlich – und<br />
Natürlich auch allgemeine Chymische Steinbruch oder<br />
Kemnitz ... den Stein der Weisen zu suchen ...“ 1 nn., 169<br />
num., 4 weiße, 18 nn. Bl. – Der Verfasser dieser erst 1775<br />
unter dem Namen „Kemnitz oder chemischer Steinbruch“<br />
erschienenen Schrift (in: Neue Sammlung der Bibliothek für<br />
die höhere Naturwissenschaft und Chemie, hrsg. von<br />
F. J. W. Schröder – siehe Brüning 5173, 6 und 5234, 6) wird<br />
erst am Ende des Vorworts auf Bl. 11r. genannt; es handelt<br />
sich um Paulus Steiner, „Aurea frater crucis“, mit Datierung<br />
Marienberg, „am Tage Pauli Bekehrung, den 25. January<br />
anno quo ...“ (Chronogramm, das wohl als das Jahr 1667<br />
aufzulösen ist). Es folgt eine Erklärung „Wie ich zu dieser<br />
königlichen Kunst kommen“. Der Verfasser nennt sich hier<br />
„ego Paulus Steiner Jurium Practicus ac Notarius Publicus<br />
Caesareus“. – Durchgehend auf Papier mit Wasserzeichen<br />
eines gekrönten Wappenschilds mit springendem Hirsch,<br />
eingefaßt von belaubten Ästen. – Wenig fleckig, leicht<br />
gebräunt. – Exlibris des Grafen Ignatius Dominicus Graf<br />
von Chorinsky-Ledske (1729-1792). – Die Bibliothek Chorinsky<br />
wurde mit Ausnahme der Handschriften 1930 durch<br />
das Antiquariat Hans Götz in Hamburg versteigert. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 4.<br />
German collective manuscript on paper with 3 alchemical<br />
treatises. – Alchemical medical manuscript of the mid-17th<br />
century written by several hands. – I. The first manuscript of<br />
the collection was copied from a manuscript two years prior<br />
to the printing of the treatise. This manuscript was in the<br />
possession of the physician Johann Georg Agricola (1558-<br />
1633) who practised in Regensburg. The printed version was<br />
published anonymously under the title „Theoria et practica<br />
arboris aureae et argenteae“ in 1624. The author of this<br />
extremely rare treatise could not be established. No further<br />
details are known about Daniel von Funck, mentioned as<br />
author here. – The water-colours show stoves and distillation<br />
flasks as well as a resting lion between rocks, the pen<br />
and ink drawing shows an astrological graph. – II. Extracts<br />
from an unpublished letter collection of the theosophist and<br />
chiliast Paul Felgenhauer (1593-1677?). Contains alchemical<br />
prescriptions and theosophical speculations. – Regarding the<br />
addressee Wasner in Fraustadt, Lower Silesia, there are no<br />
biographical data. – III. The author of this treatise published<br />
only in 1775 under the name „Kemnitz oder chemischer<br />
Steinbruch“ is Paulus Steiner, „Aurea frater crucis“, with<br />
date Marienberg 1667 (chronogram). – Hardly soiled,<br />
slightly browned. – From the collection of Ignatius Dominicus<br />
Graf von Chorinsky-Ledske (1729-1792). – Contemporary<br />
vellum with clasp ribbons (some soiling and rubbing).<br />
– See illustration on plate 4.<br />
Mit Horoskop<br />
16 DÖBNER – ASTROLOGISCHE SAMMEL-<br />
HANDSCHRIFT des Coburger Juristen Philipp<br />
Döbner. Coburg um 164<strong>6.</strong> 4°. Mit einigen Tabellen,<br />
Diagrammen, einer ganzseit. Federzeichnung<br />
und einigen kleinen Zeichnungen im Text. Zus.<br />
ca. 400 Bl. Mod. Ldr. (6) 2.500,-<br />
Handschriften 7<br />
Nr. 16<br />
Über den Doktor beider Rechte und Advokaten Philipp<br />
Döbner ist nicht viel bekannt geworden (vgl. Jäck II, 1812).<br />
Neuere Forschungen im Gothaer Archiv belegen aber, daß<br />
er wohl zu den führenden Alchemisten bzw. Astrologen im<br />
Umkreis der ernestinischen Herzöge von Sachsen-Gotha<br />
gehört haben muß. So findet sich im Nachlaß von Herzog<br />
Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg eine Reihe seiner<br />
Handschriften, teils mit eigenen Traktaten, teils in<br />
Abschriften. Diese hat Friedrich wohl seinerseits aus dem<br />
Erbe seines Vaters, Herzog Ernsts I., genannt der Fromme<br />
(1601-1675), erhalten. – Am Beginn der vorliegenden<br />
Sammlung ist das Horoskop Döbners eingebunden (lateinische<br />
Handschrift, 29 ungezählte Blätter), das ihm der<br />
Mathematiker Johann Christian Foman (nachzuweisen u. a.<br />
als Verfasser von Prognostica) 1646 gestellt hat. Döbner<br />
wurde demnach 1590 geboren. Wohl von Foman selbst<br />
abgefaßt, das vorgesetzte Titelblatt von Döbner. – Die<br />
folgenden Handschriften wohl ebenfalls weitgehend von<br />
Döbners Hand: „Astrologia nova mirabilis apocalyptica<br />
ex primo, secundo et tertio ca(pitu)lo desumpta“ (76 Bl.);<br />
handelt unter anderem von der Zahlensymbolik der Offenbarung,<br />
vor allem der Zahl des Antichristen 66<strong>6.</strong> – „Clavis<br />
Arcana Astronomiae Apocalypticae Nova, et mysteriorum<br />
... Revelata ... Novembris Ao. 1646“ (7 Bl., Vortitel mit kleiner<br />
Federzeichnung der „Clavis“). – „Consideratio Biblico-<br />
Historica“ (19 Bl.); von der Herrschaft und Unterwerfung<br />
des Antichristen. Weiterhin sieben kreisförmige Schemata<br />
mit einem gleichschenkligen Dreieck in der Mitte, dessen<br />
Symbolik wechselt (Trinität, Fons vitae, Natur des Menschen<br />
etc.). – Folgend eine alchemistische Schrift „Processus<br />
ad Tincturam particularem“, als deren Autor ein Mediziner<br />
Daniel Schneider genannt wird (17 Bl. – Titel wohl<br />
von Döbners Hand; mit Zeichnung einer Versuchsanordnung<br />
im Text und kleiner Wappendarstellung am Ende) und<br />
eine Abhandlung über Metalle und den Stein der Weisen<br />
von einem Ernst Friedrich Schneider, datiert 1644 (21 Bl.).<br />
Umfangreicher eine Abschrift aus den „Archidoxa“ Leonhard<br />
Thurneyssers (110 Bl., zweispaltig). – Das letzte Viertel<br />
der Handschrift mit zahlreichen meist kleineren Exzerpten<br />
aus Schriften verschiedener Autoren, einer „Prog nostication“<br />
von 1579 sowie Berichten von Engelserscheinungen<br />
und Visionen. – Ein Einzelblatt unter der Überschrift
8<br />
„Mystico Cabalistica Illustrissimi et Potentissimi Principis<br />
ac Domini Domini Ernest(u)s Ducis Saxoniae“ ist ein Indiz<br />
dafür, daß einige der Schriften Döbners für Herzog Ernst<br />
bestimmt waren und er vielleicht sogar in dessen Auftrag<br />
gearbeitet hat. – Mit eingebunden ein gedrucktes „Prognosticon<br />
divinum et verum“, Alkmaar 1635, verfaßt von<br />
einem Simon Partlicius (12 Bl. – VD 17 7:707492Y). – Der<br />
Sammlung vorangestellt eine ungelenke Zeichnung rätselhaften<br />
Inhalts, die sicherlich von Döbner stammt und sich<br />
laut Beischrift auf eine Textstelle der Sammlung bezieht.<br />
Vermutlich handelt es sich um Göttergestalten (Merkur,<br />
Mars, Venus etc.), die einen bestimmten (abstrakten) Sinngehalt<br />
veranschaulichen sollen. – Spiegel unter Verwendung<br />
von Teilen des alten Einbandbezugs (Pergamentmanuskript),<br />
Ränder weniger Bl. restauriert, teils bis in den Text<br />
beschnitten, unterschiedlich gebräunt und leicht fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
17 „LIVRES DE NOTICE des gages des domestique(s)<br />
et ouvrie(rs) de la bas cour 1691. Le Mestre de<br />
Labeur Charle le gran“. Französische Handschrift<br />
auf Papier. Ostfrankreich, ca. 1691-1705. Schmal-4°.<br />
32 nn. Bl. (und einige weiße). Flex. Pgt.-Brosch. d.<br />
Zt. unter Verwendung eines spätmittelalterlichen<br />
Manuskriptblattes (etw. berieben). (25) 300,-<br />
Verzeichnet die Löhne für Diener, Arbeiter und andere<br />
Bedienstete, die wie gewöhnlich an Maria Lichtmeß (2. Februar)<br />
ausgezahlt worden sind. Die Bezeichnung „chandeleuse“<br />
statt „chandeleur“ für Lichtmeß sei laut Ernst, Histoire<br />
linguistique de la Romania, 2006, S. 1327, charak -<br />
teristisch für den (süd-)ostfranzösischen Raum, speziell die<br />
Diözesen Besançon und Vienne. Der Ausdruck „bas cour“<br />
(eigentlich „cour-basse“) dürfte den Ökonomiehof eines<br />
Schlosses (vielleicht auch Klosters) bezeichnen. – Wenig<br />
gebräunt und fleckig. – Der Einband aus einem Antiphonarblatt<br />
des 15. Jahrhunderts mit einigen Lombarden in Rot<br />
und Blau sowie großer blauer Initiale mit rotem Federwerk<br />
mit Liturgie der Adventszeit.<br />
18 ARDÜSER – „WAHRHAFTE UND KURZ-<br />
VERGRIFFNE BESCHREIBUNG, etlicher<br />
herrlicher und hochvernampter Persohnen, in<br />
alter freyer Rhetia Ober Teutscher Landen ... verfasset<br />
durch Johannen Ardüser. War gedruckt in<br />
der Keiserlichen Reichstatt Lindaw am Bodensee,<br />
bey Hans Ludwig Brem, anno 1598.“ Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. Wohl um 1700. Kl.-4°.<br />
81 Bl. Mod. Hpgt. unter Verwendung alter Deckel<br />
(fleckig, beschabt und bestoßen). (6) 300,-<br />
Schlichte Abschrift der ersten Ausgabe des überaus seltenen<br />
Werks von Hans Ardüser (1557 – nach 1614), das bald<br />
nach Erscheinen auf Weisung des Schweizer Bundestags<br />
indiziert worden ist, wohl wegen seiner adelskritischen<br />
Haltung in der Einleitung. Ardüser arbeitete eigentlich als<br />
Wandermaler, versuchte sich aber auch als Schriftsteller. Das<br />
verbotene Werk kursierte in Abschriften, bis im späten<br />
18. Jahrhundert eine zweite gedruckte Ausgabe erschienen<br />
ist, deren Verleger sich nicht nennt (Barth 11381; Catalog<br />
Bern 40; Haller II, 360). Unsere Abschrift ist vor der zweiten<br />
Druckausgabe angefertigt worden und kopiert die Erstausgabe<br />
mit kleinen Varianten. Das Porträt auf dem Titel<br />
des Drucks sollte wohl ebenfalls abgezeichnet werden, was<br />
jedoch bis auf die Ziehung der Rahmenlinien unterblieb. –<br />
Vorsätze erneuert, tls. etw. fleckig, unbeschnitten. – Beiliegend<br />
ein Brief über diese Handschrift (Chur 1940).<br />
Handschriften<br />
19 ANTIPHONAR – „Antiphone de tempore a<br />
vig(ilia) asce(n)sionis usque ad d(omi)nica(m) I.<br />
p(os)t oct(avam) Tri(nitatis) inclusive. Tom(us)<br />
VI.“ Lateinische Handschrift auf Pergament. Mitteleuropa,<br />
18. Jhdt. Imp.-Fol. (Blattgr.: 74 x 50 cm,<br />
Schriftspiegel: 53 x 34 cm). Mit Titel in Gold und<br />
Deckfarben, 4 großen (zweizeiligen) historisierten<br />
Initialen (ca. 20 x 20 cm, erste mit reichem Rankenwerk)<br />
und 20 einzeiligen Initialen, alle in<br />
Deckfarben und Gold, sowie zahlr. Lombarden in<br />
Rot. Durchgehend regliert und rubriziert. Musiknoten<br />
auf 4 roten Linien. Hervorhebungen in Rot.<br />
5 Zl. 1 nn. Bl. (Titel), 112 num. Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
6 Bünden mit je 5 Messingbuckeln und je vier<br />
großen ornamentalen Messing-Eckbeschlägen auf<br />
beiden Deckeln, 2 Abstandshaltern und zwei<br />
intakten Schließen (gering beschabt). (107)<br />
10.000,-<br />
Das prachtvolle und vollständige Antiphonar in exzellenter<br />
Erhaltung reicht von der Himmelfahrt Christi bis zum<br />
ersten Sonntag nach der Oktav des Trinitatis-Festes (d. i.<br />
der zweite Sonntag nach Trinitatis) und bildet so den sechsten<br />
Teil des liturgischen Jahreskreises. Am Beginn die Antiphon:<br />
„Ascendens Christus in altum captivam duxit captivitatem<br />
dedit dona hominibus“. – Die reiche Ausstattung<br />
mit Buchschmuck umfaßt den Titel, eingefaßt von einer<br />
buntfarbigen Rahmenbordüre mit kräftigen Akanthus -<br />
ranken und einem geflügelten Puttenkopf, die großen Initialen<br />
mit figürlichen Darstellungen in ihren Binnenfeldern<br />
(Himmelfahrt Christi, Pfingsten, die hl. Dreifaltigkeit und<br />
das letzte Abendmahl) sowie die kleinen einzeiligen Initialen,<br />
die aus Blattranken bestehen. Datierung nach dem Stil<br />
der Darstellungen und der Ornamentik. – Sehr frisches,<br />
leuchtendes Kolorit, die Handschrift sauber und ohne Verwischungen.<br />
– Goldgrund bei den großen Initialen stellenw.<br />
wenig angeplatzt, Pergament mit unterschiedlicher Bräunung,<br />
kaum Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildungen Tafeln<br />
4 und 5.<br />
The magnificent and complete antiphonary, very well preserved,<br />
covers the Ascension of Christ till the first Sunday<br />
after the octave of the Trinitatis celebration. – The rich<br />
design with book decoration encloses the title, framed by a<br />
multicoloured ornamental border with strong acanthus<br />
scroll-work and a winged putto head, the large initials with<br />
figurative illustrations inside (Ascension of Christ, Pentecost,<br />
the holy Trinity and the Lord's Supper) as well as the small<br />
one-line initials in the form of foliage. Dated according to<br />
the style of the illustrations and the ornaments. – Very fresh<br />
and brilliant colouring, handwriting clean and without<br />
blurs. – Gold background of large initials here and there a<br />
little bursted, vellum with variable browning, hardly any<br />
signs of wear. – Contemporary calf on 6 bands each with<br />
5 brass bosses and four large ornamental metal corner fittings<br />
on both covers, 2 spacing fixtures and two intact clasps (minimally<br />
scratched). – See illustrations on plates 4 and 5.<br />
20 KALLIGRAPHIE – „DAVID HUB SEINE<br />
HAND AUF, warf mit der Schleuder u: schlug<br />
den stoltzen Goliath Sir 47.“ Deutsche und lateinische<br />
Handschrift in Schreibmeistermanier auf<br />
Papier. Deutschland, Anfang des 18. Jhdts. Qu.-<br />
4°. Mit kleiner Deckfarbenminiatur und 3 in den<br />
Text eingedruckten Kupferstichen (einer in Rot-
druck). Schrift und Federwerk tls. in Blau, Rot,<br />
Gelb und Goldfarbe. 13 einseitig beschriebene Bl.<br />
Ohne Einband. (23) 300,-<br />
Hübsches Schreibmeisterbuch mit biblischen Texten. –<br />
Titelseite mit kleiner Darstellung von Davids Kampf gegen<br />
Goliath, der rot gedruckte Kupferstich mit zwei alttestamentlichen<br />
Szenen, die beiden anderen Initialen. Eine der<br />
kalligraphierten Initialen mit kleiner Schreibersignatur<br />
„CCS“. – Einige Ecken geknickt, etw. gebräunt und fleckig.<br />
– Siehe Abbildung Seite 1.<br />
21 RABBINISCHE RECHTSGUTACHTEN.<br />
Hebräische Handschrift auf Papier. Italien, erste<br />
Hälf te 18. Jhdt. Kl.-4°. Ca. 150 beschriebene Bl.<br />
Hldr. d. 19. Jhdts. (beschabt und bestoßen). (136)<br />
1.000,-<br />
Von verschiedenen Händen zusammengetragene umfangreiche<br />
Sammlung rabbinischer Rechtsgutachten, mit einigen<br />
italienischen und einzelnen lateinischen Anmerkungen.<br />
Viele der Blätter waren vor dem Einbinden gefaltet<br />
(Briefe?), einzelne sind rückseitig mit Adressen versehen.<br />
Ein Blatt mit Datierung Ancona 8. 1. 1739, über einen Streit<br />
mit einem Herrn P. Mondolfi, Text italienisch, ein weiteres<br />
mit Adresse „L'Università delli Ebrei di Roma“. – Rabbinische<br />
Rechtsgutachten, oft als Responsen auf Anfragen<br />
aus den Gemeinden, sind wertvolle Quellen zur Kultur -<br />
geschichte, die Einblick in die alltäglichen Lebensverhältnisse<br />
jüdischer Gemeinden gewähren. – Im Jerusalemer<br />
Zentralregister verzeichnet als Depositum in der Bibliothek<br />
des Rabbiner-Seminars in Budapest (dort aber nicht als<br />
Bestand katalogisiert). – Die Papiere, der Zusammenstellung<br />
gemäß, mit verschiedenen Wasserzeichen (soweit überprüft<br />
keines bei Piccard und Briquet). – Unterschiedlich<br />
fleckig, Gebrauchsspuren.<br />
Extensive collection of rabbinical legal opinions with some<br />
Italian and a few Latin annotations compiled by various<br />
hands. – The documents, in accordance with compilation,<br />
with different watermarks (as far as verified none by Piccard<br />
and Briquet). – Variable soiling, signs of wear. – Half calf of<br />
the 19th century (scratched and scuffed).<br />
22 KOCHBUCH. Deutsche Handschrift auf Papier.<br />
Süddeutschland, Mitte 18. Jhdt. 4°. 102 Bl. Etw.<br />
läd. Pp. d. Zt. (52) 150,-<br />
Von verschiedenen Händen abgefaßte Gebrauchshandschrift<br />
mit meist deftigen Rezepten des süddeutsch-österreichischen<br />
Raumes, darunter auch viele Süßspeisen und<br />
Gebäck. – Bindung gelockert, letzte Lagen lose; stärker<br />
braunfleckig. – Beiliegend ein weiteres handschriftliches<br />
Kochbuch mit Besitzvermerk von 1865 (München).<br />
23 BECCARIA – „IN PHISICAM EXPERIMEN-<br />
TALEM INSTITUTIONES“. Lateinische Handschrift<br />
auf Papier. Turin, um 1750/60. 4°. Mit zahlr.<br />
tls. lavierten Federzeichnungen. 249 nachträglich<br />
num. Bl. Beschäd. Pp. d. Zt. (132) 4.000,-<br />
Unveröffentlichte, wohl zu Lehrzwecken angefertigte<br />
Schrift über die Experimentalphysik in sehr sauberer,<br />
gleichmäßiger Niederschrift. Der Verfasser, wohl kaum mit<br />
dem Schreiber identisch, ist der berühmte italienische<br />
Naturforscher Giovanni Battista Beccaria (1716-1781), der<br />
Handschriften 9<br />
Nr. 23<br />
sich vor allem um die Erforschung und Verbreitung der<br />
Elektrizitätslehre in Italien verdient gemacht hat. Beccaria<br />
lehrte ab 1748 an der Universität von Turin Experimentalphysik.<br />
An der „Accademia delle Scienze di Torino“ werden<br />
bis heute zwei seiner Manuskripte von Vorlesungen zur<br />
Experimentalphysik aufbewahrt (Ms. 017, 0254), ein weiteres<br />
in der Turiner Nationalbibliothek (Ms. K3 IV 29). – Die<br />
in 13 „Institutiones“ aufgeteilten Lektionen handeln von<br />
der Physik im Allgemeinen, den Körpern, der Gravita -<br />
tionslehre, Druck und Bewegung, der Mechanik des<br />
Hebens (dieses Kapitel mit den meisten Illustrationen), über
10<br />
Flüssigkeiten und Gase etc. Die feinen, präzisen Zeichnungen<br />
auf den breiten äußeren Rändern zeigen die Anordnung<br />
von Experimenten, Werkzeuge (Flaschenzüge, Schraubzwingen,<br />
Zahnräder, Seilwinden etc.), Kristallstrukturen<br />
und mathematische Schemata. – Papier mit Wasserzeichen<br />
„DANNONAY 1742“. – Einband mit altem hs. Rtit. unter<br />
Nennung Beccarias mit Datum „1770“. – Erste Lagen lose,<br />
Bindung gelockert, stellenw. wenig fleckig, kaum gebräunt.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Latin manuscript on paper. – Unpublished treatise on ex -<br />
perimental physics, probably meant as teaching material, in<br />
a very clean, consistent handwriting. The author, obviously<br />
not identical with the writer, is the famous Italian naturalist<br />
Giovanni Battista Beccaria (1716-1781) who rendered outstanding<br />
services to the research and spreading of the science<br />
of electricity in Italy. – Binding with old ms. spine title with<br />
Beccaria's name and date „1770“. – First quires loose, binding<br />
loosened, here and there minimally soiled, hardly<br />
browned. – With numerous partly washed pen and ink<br />
drawings. – Contemporary, damaged cardboard. – See illustration.<br />
24 KURPFALZ – „GRUND-LISTA Von Ihro, des<br />
Herren Printzen Wilhelm zu Pfaltz Birckenfeldt<br />
hochfürstlichen D(urch)l(au)cht miterhabenden<br />
des Churfürstlichen Löblichen Leib-Regiments<br />
3teren Grenadiers Compagnie“. Deutsche Handschrift<br />
auf Papier. Kurpfalz, ca. 1760-70. Kl.-4°<br />
(12 x 11 cm). 34 Bl. (und einige weiße). Grünes<br />
Ldr. d. Zt. mit floraler Vg. (diese tls. oxydiert;<br />
leicht berieben und bestoßen) in Pp.-Schuber d.<br />
Zt. (gering berieben). (2) 250,-<br />
Liste der Kompanieangehörigen mit tabellarischen Angaben<br />
zu Eintritt, Herkunft, Größe, Religion etc. – Saubere<br />
Gebrauchshandschrift, die vorgefertigte Tabelle nur zum<br />
Teil ausgefüllt. Am Schluß eine „Commandier-Lista“ derselben<br />
Kompanie. – Vorsätze leicht fleckig.<br />
25 – „GRUND UND NATIONAL LISTA Von des<br />
Herrn general Lieutenant hochfürstlichen Durchlaucht<br />
Hh. Pfaltzgrafen Wilhelm von Birckenfeld<br />
löblichen Infantrie Regiment(s) Leib Compagnie<br />
wie sich die selbe à prima Julio 1778. Effective<br />
befinden“. Deutsche Handschrift auf Papier. Kurpfalz,<br />
ca. 1778-79. 26 Bl. (und zahlr. weiße). Ldr. d.<br />
Zt. mit Vg. (kleine Wurmspur; leicht berieben<br />
und bestoßen) in Pp.-Schuber d. Zt. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (2) 200,-<br />
Liste der Regimentsangehörigen mit tabellarischen Angaben<br />
zu Rang, Eintritt, Herkunft, Größe, Beruf, Religion etc.<br />
– Saubere Gebrauchshandschrift, die vorgefertigte Tabelle<br />
nicht ganz ausgefüllt. – Kaum fleckig.<br />
26 DIÄTETISCH-MEDIZINISCHES REZEPT-<br />
BUCH. Deutsche Handschrift auf Papier. Wien,<br />
wohl spätes 18. Jhdt. Fol. 370 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. über Holzdeckeln (Schließen fehlen,<br />
hinteres Gelenk am Schwanz eingerissen und mit<br />
leichten Brandspuren; beschabt und bestoßen).<br />
(124) 1.500,-<br />
Handschriften<br />
Außerordentlich umfangreiche Sammlung von Rezepten<br />
für Speisen und Medizin gegen allerlei Leiden und Gebrechen,<br />
von einer einzigen Hand in großer Gleichmäßigkeit<br />
abgefaßt (Überschriften in größerer Auszeichnungsschrift,<br />
Texte in sauberer Kurrent). Nur an einigen Stellen, jeweils<br />
am Ende der Kapitel, sind von späteren Händen unbedeutende<br />
Ergänzungen vorgenommen worden. Die Rezepte<br />
sind in 37 Kapiteln angeordnet. Da die meisten Rezepte eine<br />
Angabe zu ihrer Herkunft in der Überschrift tragen, darunter<br />
einige (meist österreichische) Adelsfamilien, mehrere<br />
Ärzte, aber auch die Familie des Schreibers („von meiner<br />
gnädigen Frau Muetter“), ist zu vermuten, daß der Schreiber<br />
das Rezeptbuch zumindest zum Teil durch Anfragen<br />
zusammengetragen hat. Darauf weist auch ein beiliegendes<br />
Schreiben hin, ein Rezeptfragment mit der Bemerkung<br />
(Signatur?): „Leveling pour Monsr. Keller“ (wohl der Arzt<br />
Heinrich Palmatius von Leveling, 1742-1798). Eine Ortsangabe<br />
findet sich auf fol. 146r: „Ein Rauckhen wie man ihn<br />
hie(r) in Wienn braucht in den Häusern nach der Pest<br />
1680“. Die Rezepte in thematischer Aufteilung, teils nach<br />
Art der Medizin bzw. des Lebensmittels, wie diverse Wässer<br />
(„Aquavit“) und Tinkturen, Pulver, Latwergen, Zucker,<br />
„Strizerl“, Rauchkerzen, Pflaster, Salben und Balsame, Öle<br />
etc., teils nach ihrer Wirkung, etwa bei Krankheiten des<br />
Kopfes, der Ohren, der Nase, der Augen, des Herzens und<br />
der Verdauungsorgane, gegen Katarrhe, „Bleichsucht“,<br />
Gelbsucht, das „Reißen“ und vieles mehr. – Alle Bl. mit einfacher<br />
Rahmenlinie. – Einige meist unbeschriebene Durchschußblätter<br />
jeweils am Ende der Kapitel beigebunden.<br />
Anhand der Wasserzeichen und der verschiedenen Bräunung<br />
ist das Papier der ursprünglichen Handschrift klar von<br />
den zusätzlichen Blättern zu unterscheiden, die dieselben<br />
Wasserzeichen wie die Vorsätze aufweisen (also erst beim<br />
Binden hinzugefügt worden sind). An einer Stelle wurden<br />
zwei der Durchschußblätter entfernt. – Erstes Bl. gestempelt;<br />
leicht fleckig und wenig gebräunt (die Durchschußbl.<br />
etw. mehr). – Aus der Bibliothek des Grafen Franz von<br />
Thun-Hohenstein in Tetschen (gestoch. Exlibris).<br />
27 „TRATTATO DELLE LUSSAZIONI e delle<br />
fratture“ – „Trattato della lue venerea“. Italienische<br />
Handschrift auf Papier. Italien, Ende 18. Jhdt.<br />
4°. 1 Bl., 113 S., 1 Bl., 111 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (55) 250,-<br />
Zwei wohl unveröffentlichte medizinische Abhandlungen,<br />
die erste über Verrenkungen und Brüche, die zweite über<br />
Geschlechtskrankheiten. Anhand der gelegentlich genannten<br />
Fachkollegen, wie des Barons van Swieten, Plencks und<br />
Schillings, ist das Manuskript in das späte 18. Jahrhundert<br />
zu datieren (so wird im Kapitel über die Lepra Gottfried<br />
Wilhelm Schilling zitiert, dessen Werk über diese Krankheit<br />
1778 erschienen ist). – Stellenw. wenig fleckig, leicht<br />
gebräunt. – Vorsatz mit Besitzvermerk „Questo è Mano -<br />
scritto di Giampietro Fiorese“.<br />
28 SONNENUHREN – „GNOMONICA UNI-<br />
VERSALIS. Seu Scientia Horologia sciatherica<br />
varie delineandi.“ – „Figurae ad Gnomonicam“.<br />
Lateinische Handschrift auf Papier. 2 Bde. Bamberg<br />
1785?. Mit zahlr. tls. kolor. geometrischen<br />
Zeichnungen. 2 nn., 124 num. Bl. (2 nn. Bl. zwischengeb.),<br />
7 nn. Bl.; 85 nn. (2 gefalt.) Bl. Pp. d. Zt.<br />
(etw. beschabt und bestoßen) in etw. läd. Pp.-<br />
Schuber d. Zt. (200) 1.500,-
Die wohl aus einem fränkischen Franziskanerkloster stammende<br />
Abhandlung ist laut Vorwort eine Kompilation der<br />
wichtigsten älteren und neueren Literatur zu dieser Thematik,<br />
wobei unter den Wissenschaftlern der jüngeren Zeit<br />
auch Helfenzrieder, Penther und Voch genannt werden.<br />
Vochs Abhandlung über das Zeichnen der Sonnenuhren ist<br />
1778 erschienen und damit wohl die späteste Publikation<br />
(in Erstausgabe) der genannten Verfasser, der terminus post<br />
quem für unsere Handschrift. Ein beiliegendes Kärtchen<br />
mit dem Modell einer Sonnenuhr (mit angehängtem Zinnplättchen)<br />
trägt die Aufschrift „P. I. Mühlfeld scid. Bamb.<br />
1785“ und dürfte den Verfasser sowie Entstehungsort und<br />
-jahr bezeichnen. Joachim Mühlfeld (1751-1837) war ein<br />
„durch tiefes Wissen ausgezeichneter“ Franziskaner und<br />
wirkte als Lektor des Ordens in Augsburg (1781-84) und<br />
Bamberg (1784-90). 1795-1805 ist er als Dombeichtvater in<br />
Salzburg bezeugt (siehe Alemania Franciscana Antiqua, Bd.<br />
IV, 1958, S. 105). Einige seiner theologischen Handschriften<br />
befinden sich in der Sammlung des Salzburger Franziskanerklosters.<br />
Daß Mühlfeld auch naturwissenschaftlich tätig<br />
war, ist bislang nicht bekannt geworden. Die hauptsächlich<br />
auf den Werken Schotts, Stengels und Bions sowie des<br />
Würzburger Professors Antonius Nebel beruhende Ab -<br />
handlung versteht sich als Zusammenfassung bekannter<br />
Erkenntnisse in Kürze und Klarheit („lex ipsa scribendi et<br />
ordo de brevitate atque ac claritate nobisquam optime consulit“),<br />
gegliedert in drei Hauptteile. Die sauber ausgeführten,<br />
zum Teil lavierten Federzeichnungen sind exakte Übernahmen<br />
vor allem aus der „Gnomonica Universalis“ von<br />
Johann Peterson Stengel, die 1679 in Ulm erschienen ist.<br />
Auch die Gliederung des Textes scheint sich an diesem<br />
Werk zu orientieren. – Vorsatz von Bd. I mit Besitzeintrag<br />
eines Augustiner-Eremiten aus Münnerstadt von 1846;<br />
kaum gebräunt, fast fleckenlos. – Siehe Abbildung Tafel 4.<br />
According to the foreword, the treatise coming probably<br />
from a Franconian Franciscan monastery, is a compilation of<br />
the most important older and modern literature to this<br />
subject. A small enclosed card with the model of a sundial<br />
(with affixed tinfoil) bears the superscription „P. I. Mühlfeld<br />
scid. Bamb. 1785“ and indicates probably the author, origin<br />
and year. – The carefully executed, partly washed pen and<br />
ink drawings are mostly taken from the „Gnomonica Universalis“<br />
by Johann Peterson Stengel published at Ulm in<br />
1679. The text structure as well seems to orientate itself by<br />
this work. – Endpaper of vol. I with ownership entry of an<br />
Augustinian hermit from Münnerstadt of 1846; hardly<br />
browned, almost spotless. – Contemporary cardboard (some<br />
scratching and scuffing) in somewhat damaged contemporary<br />
cardboard slipcase. – See illustration on plate 4.<br />
29 VANHAL – „OFFERTORIUM IN C à Canto,<br />
Alto, Tenore, Basso, 2 Violin, 2 Obois, 2 Clarin,<br />
Tympano con Organo. Del signore Vanhal“. Italienische<br />
und lateinische Handschrift auf Papier.<br />
Wien? um 1790. Fol. 16 Bl. 12 Zl. in hs. Noten -<br />
linien. Lose Bl., ohne Einband. (43) 300,-<br />
Abschrift des bislang ungedruckten „Offertorio de SS.<br />
Trinitate“ (Weinmann XXe C6) von Johann Baptist Vanhal<br />
(1739-1813). Abschriften dieses Werks existieren in der<br />
Österreichischen Nationalbibliothek, im Prager Nationalmuseum<br />
und in einer polnischen Pfarrbibliothek. Alle<br />
Einzelstimmen sind in unserem Exemplar vorhanden, die<br />
vier Chorstimmen, 2 Violinen, 2 Oboen, 2 Trompeten<br />
(„Clarin“), Pauke, Orgel und Baß („Violone“). Die Handschrift<br />
des Kopisten ähnlich Bryan 3L (S. 406f.), das feste<br />
Papier ohne Wasserzeichen. Länge 200 Takte. – Etw. fingerfl.<br />
und gebräunt.<br />
Handschriften 11<br />
Nr. 30<br />
30 GALL – „D. GALL'S IN WIEN Schädel-Theorie<br />
– im Auszug, 1803.“ Deutsche Handschrift auf<br />
Papier. Wien? 1803. 4°. Mit 10 Federzeichnungen.<br />
6 nn. Bl. Ohne Einband. (87) 400,-<br />
Offenbar von einem Anhänger des Begründers der Phrenologie<br />
(Schädellehre), Franz Joseph Gall (1758-1828),<br />
abgefaßtes Manuskript nach Galls Vorlesungen. Die ersten<br />
Veröffentlichungen zu seiner Theorie erschienen erst 1805<br />
(„Lehre über die Verrichtungen des Gehirns“, Aufzeichnungen<br />
von Karl August Blöde nach Galls Vorlesungen)<br />
bzw. 1807 („Neue Entdeckungen in der Gehirn-, Schedelund<br />
Organenlehre“). Zwar hatte Gall schon 1801 „Prä -<br />
numerationsscheine“ für eine geplante Publikation herausgegeben,<br />
doch konnte dieses Projekt erst mit der ab 1810 in<br />
Paris erschienenen „Anatomie et physiologie du système<br />
nerveux en général, et du cerveau en particulier“ verwirklicht<br />
werden. Zuvor kursierten Galls aufsehenerregende<br />
Theorien, zu denen er in Wien Privatvorlesungen hielt, welche<br />
1801 auf Weisung des Kaisers verboten worden sind,<br />
lediglich in Abschriften. – Die Federzeichnungen zeigen<br />
verschiedene Ansichten des menschlichen Schädels mit<br />
Numerierung von Zonen; diese sind im erklärenden Text –<br />
teils einem Auszug aus Johann Carl Leunes 1803 in Leipzig<br />
publizierter Abhandlung „Entwickelung der Gall'schen<br />
Theorie über das Gehirn“ – als „Organe“ (gemeint ist:<br />
Zonen der Gehirntätigkeit) mit bestimmter Zuständigkeit<br />
und Funktionsweise beschrieben. – Unbeschnittene Quartlage<br />
in Fadenbindung mit zwei beigelegten Einzelblättern,<br />
Papier mit Wasserzeichen Doppeladler. – Leicht fleckig und<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
31 MÜNCHEN – BAYERISCHE STAATS BIBLIO -<br />
THEK – „UEBERBLICK der ge sammten Eintheilung<br />
der Königlichen Zentral Bibliothek.“<br />
Deutsche Handschrift auf Papier. O. O. und J.<br />
(München, ca. 1808). 64 Bl. Pp. d. Zt. (leicht fleckig,<br />
kaum berieben und bestoßen). (6) 300,-
12<br />
Sauberes, zum internen Gebrauch bestimmtes Manuskript<br />
mit dem Versuch der Erarbeitung einer Bibliothekssystematik<br />
durch Zuordnung von Signaturen. Entstanden wohl<br />
im Zuge der Neuaufstellung der Bestände der Münchener<br />
Königlichen Zentralbibliothek (des Vorläufers der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek), deren Leitung der Freiherr von<br />
Aretin hatte, im Jahre 1808. Die Einteilung erfolgt hier in<br />
zwölf „Haupt-Klassen“ mit einzelnen „Fächern“ in alphabetischer<br />
Anordnung. Den Hauptteil der Handschrift bildet<br />
die „Spezielle Bestimmung der Materien, zu jedem einzelnen<br />
Fache gehörig“. – Aus dem Besitz des Karl Ehrenbert<br />
Freiherrn von Moll. – Wohlerhalten.<br />
32 DEUTSCHER ORDEN – BACHEM – „NACH-<br />
TRAG ZUR CHRONOLOGIE der Hochmeister<br />
des teutschen Ordens vom J. 1190 bis 1804 ...<br />
März 1806, nunmehro fortgesetzt bis zum J. 1809.,<br />
oder bis zum Wiener Frieden.“ Deutsche Handschrift<br />
auf Papier von K. J. Bachem. Düsseldorf<br />
1806-09. 4°. S. 73-172 (Nachtrag so vollständig).<br />
Stark beschäd. Pp. d. Zt. (99) 200,-<br />
Unveröffentlichte Fortsetzung des 1802 in Münster erschienenen<br />
Hauptwerks des Deutschordensrats und Historikers<br />
Konrad Joseph von Bachem (1755 – nach 1829), „Versuch<br />
einer Chronologie der Hochmeister des Deutschen Ordens<br />
vom Jahre 1190-1801“. Laut „Vorerinnerung“ (S. 74) handelt<br />
es sich um eigenhändige Aufzeichnungen des Verfassers,<br />
der nach den Ereignissen des Jahres 1805, in dem der<br />
Deutsche Orden dem Haus Habsburg übertragen worden<br />
ist, „nur glaubt, der Vollständigkeit wegen folgende Stücken<br />
seiner Chronologie noch beifügen zu müßen“ (folgen<br />
Datierung und Unterschrift). Die Paginierung der Handschrift<br />
setzt diejenige der Druckfassung fort (diese endet<br />
mit S. 70, dazu ein Erratablatt). – Der Verfasser muß 1829<br />
noch gelebt haben, denn in der 5. Auflage des Bandes<br />
XXII.1 von Hambergers und Meusels „Gelehrtem Teutschland“,<br />
die in diesem Jahr erschienen ist, heißt es, Bachem<br />
„privatisirt jetzt in Neuwied“. – Titel mit Stempel eines<br />
Jesuitenkollegs; leicht gebräunt und fleckig.<br />
Handschriften<br />
33 MÜHLEN – „PRACKTISCHER MÜHLEN-<br />
BAU“. Deutsche Handschrift auf Papier. Norddeutschland,<br />
ca. 1830. 4°. Mit zahlr. Feder -<br />
zeichnungen. 224 S., 3 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
„Müh len-Bau“ (stark beschabt, bestoßen). (46)<br />
600,-<br />
Illustrierte Gebrauchshandschrift, angefertigt wohl zu Studienzwecken<br />
eines Landbaumeisters. Behandelt alle Arten<br />
von Mühlen (darunter auch Öl- und Graupenmühlen,<br />
Schneidemühlen, Walkemühlen, Rappen- und Schnupf -<br />
tabakmühlen) und ihre Konstruktion, Verwendungsweise,<br />
technische Einrichtungen sowie Berechnungen aller Art.<br />
Auf S. 217 ist von einer „Roßmühle zu Stettin“ die Rede.<br />
Das unpaginierte Schlußkapitel über „holländische Sägemühlen“<br />
mit Randnotiz: „100 (Pfund) türkisch Palmbaum<br />
kosteten 1780-90 f. 9-“. – Die Zeichnungen meist mit präzisen<br />
technischen Details. – Der „Praktische Mühlenbau“<br />
gehörte um 1830 zur Ausbildung der Land- und Wege -<br />
baumeister an der Allgemeinen Bauschule in Preußen (im<br />
vierten Semester). – Vorsatz mit Signatur und Datierung<br />
1828-29. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
34 MÜNCHEN – „KEGELBUCH der Künstler<br />
Gesellschaft Allotria München 1878-82.“ Deutsche<br />
Handschrift auf Papier. München 1878-82.<br />
Fol. Mit zahlr. Bleistift- und einigen Federzeichnungen.<br />
218 Bl. (mit Formularvordruck). Pgt.-<br />
Remboîtage (etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(12) 200,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Tabellenvordruck für die Eintragung der Kegelergebnisse<br />
(„Schwarz/Roth“), durchgängig ausgefüllt und mit zahl -<br />
reichen launigen, zum Teil signierten Zeichnungen ver -<br />
sehen, manche in altmeisterlicher Art, andere von derber<br />
Erotik. Am Ende eine Liste der „Kegelbahnteilnehmer“, die<br />
meisten Maler, darunter auch bekannte Namen, wie beispielsweise<br />
Heinrich Zügel. – Tls. etw. fleckig, stellenw. restaurierte<br />
Randläsuren und Eckabrisse, mäßige Gebrauchsspuren.
Nr. 78<br />
35 ALBENIZ, I., Komponist (1860-1909). E. Widmung<br />
mit U. Dat. Paris, 31. März 1909. – Auf Seite<br />
3 von: DERS., The Alhambra. Suite pour le piano<br />
No. 1 La Vega. San Sebastian, Diaz, ca. 1909. Fol.<br />
Mit farb. lithogr. Titel (in Pag.). 23 S. Ohne Einband.<br />
(82) 200,-<br />
Widmung am Anfang des Notentextes, wenige Wochen vor<br />
seinem Tod eingetragen (Albéniz starb am 18. <strong>Mai</strong> 1909).<br />
An den Maler John Singer Sargent (1856-1925). – Titel und<br />
letztes Bl. lose, mit Läsuren im Bug und an den Rändern.<br />
36 ALBUM AMICORUM – WAPPENSTAMM-<br />
BUCH. Deutsche Handschrift auf Pergament.<br />
Sachsen 1590-1609. Kl.-4° (17 x 13,7 cm). Mit<br />
36 Wappenminiaturen in Tinte, Deckfarben sowie<br />
Gold- und Silberhöhung. 60 Eintragungen. 36 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Goldpr. auf den Deckeln (Rücken<br />
und Ecken alt restauriert, Schließbänder fehlen,<br />
Vergoldung stark oxydiert und abgerieben; be -<br />
schabt und bestoßen). (52) 2.000,-<br />
Prachtvolles Adelsstammbuch mit Wappen und Devisen.<br />
Unter den bedeutendsten fürstlichen Persönlichkeiten, die<br />
sich eingetragen haben, der Herzog Friedrich Wilhelm I. von<br />
Sachsen-Weimar (1562-1602, Eintrag: 1594), seit 1591 auch<br />
Administrator des Sächsischen Kurstaates („Electoratus<br />
Administrator“), und sein Bruder Johann III., Herzog von<br />
Sachsen-Weimar (1570-1605), Johann Casimir, Herzog von<br />
Sachsen-Coburg (1564-1633, Eintrag 1595), Ludwig, Landgraf<br />
von Hessen(-Darmstadt, 1577-1626, Eintrag: 1597), und<br />
Magnus, Herzog von Braunschweig-Lüneburg (1577-1632,<br />
Eintrag: 1593, ohne Wappen), weiterhin Gottfried von<br />
Rechenberg, Hans Dietrich von Schönberg (gestorben 1622,<br />
Eintrag: 1590), Hans Dietich von Friesen, Heinrich Hillbrandt<br />
von Einsiedel, Bernhard, Marschall von Ostheim,<br />
Wolf von Ende und einige mehr. Bei einigen Eintragungen<br />
ist die Wappenmalerei nicht mehr ausgeführt worden. –<br />
Leicht fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 4.<br />
Urkunden und Autographen<br />
Deutsche Gelehrte dreier Generationen<br />
37 – STAMMBUCH des Hallenser Professors Justus<br />
Israel Beyer. Leipzig, Halle, Altenburg u. a. 1678-<br />
178<strong>6.</strong> Qu.-8°. Mit 10 Deckfarbenminiaturen und<br />
lavierten Federzeichnungen. 91 beschriebene Bl.<br />
mit ca. 100 Einträgen (zahlr. weiß). Ldr. d. Zt. mit<br />
reicher Vergoldung, Monogramm „I B“ auf dem<br />
Vorderdeckel sowie dreiseit. punziertem Goldschnitt<br />
(Gelenke brüchig, einzelne Wurmlöcher,<br />
stark beschabt und bestoßen). (63) 1.500,-<br />
Der seltene Fall eines Stammbuchs, das über den Zeitraum<br />
von mehr als hundert Jahren während dreier Generationen<br />
in Gebrauch gewesen ist. Es gehörte der Gelehrtenfamilie<br />
Beyer aus Altenburg an der Pleiße in Thüringen (lateinisch<br />
Palaeopyrgum) und wurde offenbar vom Vater an den Sohn,<br />
den Juristen, Philosophen und Professor in Halle, Justus<br />
Israel Beyer (gestorben 1762, siehe Jöcher-Adelung I, 1550)<br />
weitergegeben. Aus dessen langer akademischer Laufbahn<br />
stammen die meisten Einträge, in der Regel befreundete<br />
Gelehrte und Studenten, von denen sich zahlreiche identifizieren<br />
lassen (hier nur die wichtigsten genannt). Schon der<br />
Vater war offenbar ein Leipziger Akademiker, dem viele<br />
Kollegen ihre Aufwartung gemacht haben, darunter auch<br />
der Bruder Zacharias Beyer, der ihm 1679 eine vierseitige<br />
Widmung hineingeschrieben hat. Unter den Einträgern der<br />
Zeit gegen 1680 finden sich bedeutende Persönlichkeiten<br />
wie Daniel Hasenmüller (1651-1691), Professor für Griechisch<br />
und orientalische Sprachen in Leipzig und Kiel, mit<br />
einer mehrsprachigen Widmung, der Danziger Gelehrte<br />
Samuel Verch (1655-1715; beide Einträge Leipzig 1678)<br />
sowie der Komponist und Organist Christian Liebe (1654-<br />
1708; Eintrag 1676 als Theologiestudent in Leipzig). Eine<br />
zweite Phase folgt mit der Studienzeit Justus Israel Beyers<br />
(etwa 1715-20). In Anspielung auf den zweiten Vornamen<br />
des Stammbucheigners sind die Einträge dieser Zeit gelegentlich<br />
unter das Motto „Israel, vergiß mein nicht!“ ge -<br />
stellt. Die bedeutendsten Persönlichkeiten dieser Phase<br />
sind der Historiker und Rhetoriker Johann Gottlieb Kraus<br />
13
14<br />
Nr. 38<br />
(1684-1736; Eintrag Leipzig 1720), Professor in Leipzig,<br />
Christian Gotthold Wilisch (1696-1768; Altenburg 1715),<br />
Amtsprediger in Freiberg in Sachsen und Verfasser der 1737<br />
erschienenen „Kirchenhistorie der Stadt Freiberg“, der<br />
Enkel der Dichterin Margaretha Susanna von Kuntsch,<br />
Christoph Gottlieb Stockmann (1698 – nach 1733; Altenburg<br />
1716), der 1720 ihre Gedichte herausgegeben hat, der<br />
Historiker und Schriftsteller Justus Gottfried Rabener<br />
(1702-1732), mehrere Mitglieder der Familien Wolff und<br />
Hertel, aus denen einige Pfarrer hervorgegangen sind, sowie<br />
ein Johann Georg Koch (Altenburg 1717). Ob letzterer mit<br />
dem Eisenacher Taufpaten Johann Sebastian Bachs identisch<br />
ist, konnte nicht ermittelt werden. Aus der Zeit von 1720-<br />
40, die nur mit wenigen Widmungen dokumentiert ist, ist<br />
der Eintrag von Michael Ranfft (1700-1774; Leipzig 1722,<br />
als Student der Theologie) hervorzuheben. Ranfft war<br />
Geistlicher, Historiker und Schriftsteller und ist auch als<br />
Vampirismus-Forscher bekannt geworden. Die weitaus<br />
meisten Einträge stammen aus der Zeit von etwa 1740-62,<br />
als Beyer als hochgeachteter Gelehrter und Professor in<br />
Halle wirkte. Prominentester Beiträger dieser Zeit ist der<br />
Theologe und Schriftsteller Johann Nikolaus Götz (1721-<br />
1781), den Herder die „Winterburger Nachtigall“ genannt<br />
hat. Götz hat 1739-42 in Halle Theologie studiert; sein Eintrag<br />
datiert vom 7. <strong>Mai</strong> 1742, wohl zum Ende seiner Stu -<br />
dienzeit. Weiterhin zu erwähnen sind der Leipziger Philosoph<br />
Christian Gottlieb Philippi und der Rektor der<br />
Lateinschule in Prenzlau, Johann Friedrich Körbin, sowie<br />
einige Mitglieder der für Halle bedeutsamen Familie<br />
Francke, darunter der Komponist von Kirchenliedern,<br />
Johann Friedrich Francke (1717-1780). Da der letzte Eintrag<br />
des Buches aus dem Jahr 1786 stammt, also bereits über<br />
zwei Jahrzehnte nach Beyers Tod, muß das Stammbuch von<br />
einem seiner Nachkommen weitergeführt worden sein. Bei<br />
den Zeichnungen und Miniaturen handelt es sich überwiegend<br />
um Emblemata. – Einige Bl. entfernt (tls. mit Schnittspuren<br />
an den benachbarten Bl.; etw. fleckig und gebräunt.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 5.<br />
38 – „ERINNERUNGS BLÄTTER“. Freundschaftsalbum<br />
einer Dame. Mit ca. 70 Eintragungen<br />
überwiegend aus Wien und Brünn. 1812-33.<br />
Qu.-8°. Mit 4 (2 ganzseit.) Deckfarbenminiaturen,<br />
3 Bordüren in Deckfarben, 2 Bleistiftzeichnungen<br />
und Titel in aquarellierter Federzeichnung. 75 Bl.<br />
Grünes Ldr. d. Zt. mit Rücken-, Deckel-, Steh-<br />
Urkunden und Autographen<br />
und Innenkantenvg. sowie dreiseit. Goldschnitt<br />
(leicht berieben und bestoßen) in braunem Ldr.-<br />
Schuber d. Zt. mit Vg. (etw. berieben). (87) 300,-<br />
Hübsches Wiener Damen-Stammbuch, das laut Prägung auf<br />
den Einbanddeckeln einer Fanny Matern gehörte und 1812<br />
angelegt worden ist. Wie den Familieneinträgen zu entnehmen<br />
ist, war ihr Mädchenname Neumeyer (auch Neumayer).<br />
Die Familie stammte aus Brünn. Fanny Matern war<br />
offenbar in Wien als Lehrerin an einer Mädchenschule tätig;<br />
darauf lassen Widmungen von Schülerinnen schließen,<br />
darunter auch die Gräfin Antonia Schönborn (Eintrag Wien<br />
1830). Weiterhin ein Eintrag des Wiener Arztes Anton<br />
Föhling. Am Anfang, als Frontispiz, die schöne Miniatur<br />
einer Seenlandschaft im Morgenlicht. – Zwei Bl. mit kleinem<br />
Ausriß im unteren Rand; stellenw. wenig fleckig,<br />
geringe Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
39 BARCELONA – NOTARIATSINSTRUMENT.<br />
Lateinische Urkunde auf Pergament. Barcelona 4.<br />
1. 1441. 26,7 x 40 cm (Plica: 7 cm). (69) 300,-<br />
Frau und Tochter des Bernardus de Queral, Kaufmann aus<br />
Barcelona, vergleichen sich in einer Erbschaftsanlegenheit.<br />
– Notariatsbeglaubigung am unteren Rand, rückseitig<br />
abgeriebenes Regest von 1442. – Etw. fleckig und gebräunt.<br />
40 BILLROTH, TH., Wiener Chirurg (1829-1894).<br />
E. Brief mit U. Wien 23. 10. 1871. 3 3/4 S. (88)<br />
600,-<br />
An den Mediziner Franz Stephani in Mannheim wegen<br />
einer Auszeichnung durch Großherzog Friedrich I. von<br />
Baden für seine Arbeit in badischen Lazaretten während<br />
des Deutsch-Französischen Krieges. Die Presse habe sich<br />
darüber erregt, daß Kaiser Franz Joseph I. von Österreich<br />
„die Aerzte decorirt hat, welche im französischen Lager<br />
thätig waren, während er denen, die im deutschen Lager<br />
waren, Nichts anhing. Dieser Ausdruck von antideutscher<br />
Stimmung in unseren höheren Regionen hat mich nicht verwundert,<br />
doch war es eine Demonstration, die aufgefallen<br />
ist. – Ihr Souverain war äußerst liebenswürdig gegen mich;<br />
doch habe ich noch nicht die Erlaubniß die Badische<br />
Decoration annehmen zu dürfen, und habe mich daher in<br />
Carlsruhe noch nicht bedanken können ...“ – Ferner mit der<br />
Bitte, ihm „Genaueres über die Arterienclausur“ mitzutei-
len. „... ich hoffe Ihnen bald auch darüber Einiges schicken<br />
zu können. Gerson arbeitet experimentell darüber ...“ –<br />
Franz Stephani (1827-1883) war seit 1858 chirurgischer<br />
Ordinarius am Allgemeinen Krankenhaus in Mannheim<br />
und war hier während des deutsch-französischen Krieges<br />
in den Reservelazaretten in aufopfernder Weise, wie eben<br />
auch Theodor Billroth, tätig. – Mit Sammlernotizen am<br />
Kopf und im Text (mit Schreibmaschine). – Schöner Brief<br />
des wohl bedeutendsten Chirurgen in der zweiten Hälfte<br />
19. Jahrhunderts.<br />
41 BOECLER, J. H., Historiker (1611-1672) E. Brief<br />
mit U. Straßburg, <strong>6.</strong> 10. 165<strong>6.</strong> 2 S. (55) 150,-<br />
Lateinisches Schreiben des Straßburger Polyhistors (vgl.<br />
ADB II, 793) an einen „nobilissime amplissimeque domine“<br />
angesprochenen Adressaten in Angelegenheit neuer wissenschaftlicher<br />
Publikationen. Erwähnt werden u. a. der<br />
französische Astronom Ismaël Bullialdus (1605-1694) und<br />
der Leidener Verleger Guyot.<br />
42 BONAPARTE, LETIZIA, Mutter Napoleons<br />
(1750-1836). Brief mit e. U. Rom 17. 3. 1830. 3/4 S.<br />
(46) 350,-<br />
An „Ma chère fille“, wohl ihre Enkelin Charlotte, mit<br />
Familiennachrichten: „... J'ai appris avec bien de la peine les<br />
mauvaises nouvelles que vous me donnez de la santé de Julie<br />
[Charlottes Mutter, Gemahlin von Joseph Bonaparte] et de<br />
Louis [Charlottes Gemahl]. J'aime à croire que vos<br />
espérances de l'entier rétablissement des malades se sont<br />
déjà réalisées; dans tous les cas je vous prie de me tenir au<br />
courant de leur état ... engagez les de se ménager et faites<br />
leur mes tendres complimens ainsi qu'à Napoléon [der<br />
spätere Kaiser Napoleon III.]. Le cardinal [ihr Stiefbruder<br />
Kardinal Fesch] est beaucoup mieux, il a déjà commencé<br />
à sortir ... Zénaide [Charlottes Schwester] et ses enfans se<br />
portent bien ...“ – Kleines Loch (Tintenfraß) hinterlegt.<br />
43 BREKER, A., Bildhauer (1900-1991). E. Widmung<br />
mit U. Ohne Ort 25. 9. 197<strong>6.</strong> Auf dem Vortitel<br />
von: DERS.: Bildnisse unserer Epoche.<br />
Dorheim, Podzun, o. J. (ca. 1975). Fol. OLwd. in<br />
Orig.-Umschl. (dieser mit geringen Läsuren). (96)<br />
80,-<br />
An einen Herrn „Jürgen Krackow in unvergeßlicher Erinnerung<br />
an seine lieben Eltern“.<br />
44 BROGLIE, C.-V. DE, französischer Politiker der<br />
Revolution (1756-1794). E. U. auf einem gedruckten<br />
Formular der Nationalversammlung. Paris,<br />
27. 8. 1791. Fol. 1 S. – Mit Wachssiegel. (55) 200,-<br />
Formular über die Bestätigung der Teilnahme an der Nationalversammlung,<br />
hier handschriftlich ausgefüllt für den<br />
Abgeordneten des Départements Haute-Saône, Claude-<br />
Christophe Gourdan (1754-1804), der zu den Gründern der<br />
Jakobiner gehörte, später aber zum Gegner Robespierres<br />
und Napoleons geworden ist. Das Formular trägt neben<br />
derjenigen Broglies noch fünf weitere Unterschriften von<br />
Mitgliedern der Nationalversammlung, darunter des Marquis<br />
<strong>Mai</strong>lly (de) Châteaurenard. Das Formular diente der<br />
Erfassung sämtlicher Abgeordneter für die Constituante,<br />
die am 3. September 1791 die französische Verfassung verabschiedet<br />
hat.<br />
Urkunden und Autographen 15<br />
Nr. 48<br />
45 CASANATE, G., Kardinal (1620-1700). Brief<br />
mit e. U. und vierzeiliger e. Nachschrift. Rom<br />
5. 1. 1698. 1 S. – Doppelblatt mit Adresse und pa -<br />
piergedecktem Siegel. (46) 200,-<br />
In kirchlichen Angelegenheiten. – Girolamo Casanate<br />
wurde 1673 zum Kardinal gewählt und ist heute bekannt<br />
als Begründer der „Biblioteca Casanatense“. – Minimale<br />
Randbräunung.<br />
46 DROSEN – FRIEDRICH WILHELM, der<br />
„Große Kurfürst“ von Brandenburg-Preußen<br />
(1620-1688). Pergamenturkunde mit e. U. Kleve<br />
<strong>6.</strong> 7. 1652. Qu.-Fol. – Mit angehängtem Siegel in<br />
Holzkapsel. (46) 500,-<br />
Erneuerung eines Privilegs für die Schützen der Stadt<br />
Drosen (preuß. Rheinprovinz), das bereits von 1562-1606<br />
existierte. Dem „Gildenmeister der Schützen“ wird das<br />
„Pfingstschießen“ oder „Königsschießen“, welches aus<br />
„glatten Röhren“ (ungezogenen Läufen) erfolgen sollte,<br />
wieder gestattet. Ferner wird genau aufgeführt, welcher<br />
Personenkreis an diesem „Königsschießen“ teilnehmen darf<br />
und was in „Kriesgzeiten“ und „schlechten Zeitläuften“ zu<br />
geschehen habe. – Etw. gebräunt und fleckig, rückseitig<br />
angestaubt.<br />
47 ENNEMOSER, J., Arzt und Magnetiseur<br />
(1787-1854). E. Brief mit U. München 3. 1. 1844.<br />
1 S. – Siegelausriß. (104) 120,-
16<br />
An F. A. Brockhaus in Leipzig: „Schon vor mehreren<br />
Wochen hab ich Ihnen die Vorrede zugeschickt, und<br />
unlängst auch durch Hn. Dr. Förster angefragt, – allein bis<br />
heute hab ich noch keine weitere Anzeige erhalten. Ich<br />
ersuche Sie daher hiermit, da der Druck des Werkes wohl<br />
bald zu Ende geht, die Vorrede schon vorläufig setzen zu<br />
lassen, und sie mir zu Correctur mit zuschicken, da Sie mir<br />
gütigst wochentlich übersenden, was fertig geworden ist,<br />
hab ich bereits 46 Bogen erhalten.“ – Offenbar war Ennemosers<br />
Drängen erfolgreich, denn die „Geschichte der<br />
Magie“ konnte noch im selben Jahr erscheinen.<br />
48 FERDINAND I., deutscher Kaiser (1503-1564).<br />
Brief mit e. U. Wien 5. 12. 1553. Fol. 1 S. – Doppelblatt<br />
mit papiergedecktem Siegel und Adresse.<br />
(46) 400,-<br />
Als Römischer König an die Regierung von Niederösterreich<br />
wegen einer Lehensbestätigung für Andreas Freiherrn<br />
von Prag zu Windhaag: „... So bewilligen Wir demnach in<br />
solich ... underthänigst bitten, unnd das dem von Prag angeregte<br />
verkhauffte Zechenndt unnd gueter, Wie sich gebürt,<br />
verliehen werden, ganntz genedigelich ...“ – Leichter Randschaden.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
49 FIUME – ERNENNUNGSURKUNDE für<br />
Joseph <strong>Mai</strong>láth von Székely. Lateinische Urkunde<br />
auf Pergament. Dat. Fiume 24. 3. 1823. Blattgr.<br />
ca. 49 x 70 cm (Plica: 4,5 cm). Mit Bordüre aus<br />
belaubtem Stabwerk und Darstellung des Doppeladlers<br />
mit Devise in Kartusche, alles in fein ausgeführter<br />
Federzeichnung. – Angehängtes rotes<br />
Wachssiegel (Durchmesser ca. 6,5 cm) in gedrechselter<br />
Hartholzkapsel an vierfarbig geflochtener<br />
Kordel mit Zierknotung. (151) 300,-<br />
Vom Gouverneur der Provinz Görz für einen Beamten in<br />
der Stadt Fiume ausgestellte, sehr dekorative Urkunde in<br />
tiefschwarzer kalligraphierter Kurrentschrift und Titelzeile<br />
in rötlicher Tinte. Unten rechts Schreibersignatur: „Rubinich<br />
fecit“. – Das an der kroatischen Küste gelegene Fiume<br />
war im frühen 19. Jahrhundert eine bedeutende öster -<br />
reichisch-ungarische Handelsstadt. – Mehrere Falzdurchbrüche<br />
(ein etw. größerer) mit geringem Buchstaben- und<br />
Darstellungsverlust; stellenw. etw. fleckig.<br />
50 FREIBURG IM BREISGAU – KONRAD III.,<br />
Graf zu Freiburg i. Br. und Neuenburg (um 1372-<br />
1424). Deutsche Urkunde auf Pergament. O. O.<br />
(Freiburg), Montag nach Mariae Himmelfahrt<br />
(= 19. 8.) 1398. Blattgr.: 9,8 x 23 cm (Plica: 1,8 cm).<br />
9 Zl. – Mit angehängtem Wachssiegel. (24) 500,-<br />
Graf Konrad überträgt dem Freiburger Kartäuserkonvent<br />
einen Zehent seines Lehens an der Burghalde. Die erst 1345<br />
in Waldsee bei Freiburg gegründete Kartause war in der<br />
Folgezeit durch einige Stiftungen und Schenkungen mit<br />
Besitztümern ausgestattet worden. – Rückseite mit späteren<br />
Regesten. – Leicht gebräunt und fleckig, Siegel wohl -<br />
erhalten.<br />
Urkunden und Autographen<br />
51 GRAFWALLNER – „DIE GRAFWALLNER<br />
AUS SPEYERN. Erklärung der Wappe.“ Deutsche<br />
Handschrift auf Pergament. O. O. und J.<br />
(Speyer, um 1750/80). 39 x 24,2 cm. Mit Wappenminiatur<br />
in Gold sowie roter und blauer Deckfarbe<br />
(ca. 9 x 8 cm) und Rahmenbordüre in Grün<br />
und Gelb. – Unter Passepartout. (24) 150,-<br />
Dekorative, kalligraphisch gestaltete Urkunde mit der<br />
Beschreibung und Erklärung des Familienwappens der<br />
Grafwallner (vgl. Tyroff, Wappenbuch des gesammten<br />
Adels des Königreichs Baiern, Bd. V, Tafel 71; abweichend<br />
von unserer Darstellung, die von einer „Mansfigur mit rothweissem<br />
Türkenbunde“ bekrönt wird). – Rückseitig kleiner<br />
Sammlerstempel „A. B.“ über Wappen (nicht bei Lugt).<br />
– Leicht knittrig, wenig gebräunt.<br />
Korrespondenz mit Kloster Hradisch<br />
52 GRAN, D., Maler (1694-1757). 19 e. Briefe mit<br />
U. an die Äbte des Prämonstratenserklosters<br />
Hradisch bei Olmütz (Mähren). Wien, St. Pölten<br />
u. a. 9. <strong>6.</strong> 1738 – 3. 9. 1747. Zus. ca. 65 S. – Doppelblätter.<br />
(48) <strong>6.</strong>000,-<br />
Die bislang unveröffentlichten und der Forschung nicht<br />
bekannten Briefe des neben Troger und Maulbertsch bedeutendsten<br />
Malers des österreichischen Spätbarock, Daniel<br />
Grans, dürften einen Großteil seiner Korrespondenz mit<br />
Kloster Hradisch ausmachen. Die an die Äbte gerichteten<br />
Schreiben geben einen unmittelbaren Einblick in den Schaffensprozeß<br />
des Malers, der von Konzepten, Bildideen, Ausführungsvorhaben<br />
etc. berichtet. Aus den vorliegenden<br />
Briefen lassen sich die für Hradisch geschaffenen Werke<br />
(Fresken und Ölbilder) datieren, und wertvolle Hinweise<br />
auf die Umstände ihrer Entstehung werden geliefert. Auch<br />
verlorene Arbeiten wie ein Bilderzyklus von 1747 werden<br />
erwähnt. Daneben eröffnet die Korrespondenz einen Einblick<br />
in die Lebensumstände des Malers. Er berichtet von<br />
Krankheiten, die ihn am Arbeiten gehindert haben, der<br />
Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und Baumeistern<br />
und über andere Aufträge dieser Zeit. Die Adressaten der<br />
Schreiben werden nicht mit Namen angesprochen, doch<br />
kann es sich nur um die Hradischer Äbte Norbert II.<br />
Umlauf (Amtszeit: 1732-1741) und Paul Ferdinand Waczlawick<br />
handeln (Amtszeit: <strong>6.</strong> <strong>6.</strong> 1741-1784, gestorben 1784,<br />
wenige Monate nach Aufhebung des Klosters). Sämtliche<br />
Briefe mit Anredeformel „Rev(eren)d(issi)me illustrissime<br />
doctissime domini domini patrone coll[audabilissi]me“. –<br />
Folgende Schreiben liegen vor: Wien 21. <strong>6.</strong> 1738 – ebda.<br />
9. <strong>6.</strong> 1739 – ebda. 10. 10. 1739 – ebda. 17. 10. 1739 – ebda.<br />
28. 10. 1739 – Sonntagberg 8. 11. 1739 – St. Pölten 29. 11.<br />
1739 – ebda. 7. 12. 1739 – ebda. 18. 12. 1739 – Wien 15. 1.<br />
1740 – St. Pölten 23. 5. 1740 – ebda. 19. <strong>6.</strong> 1740 – ebda.<br />
2<strong>6.</strong> 8. 1740 – ebda. 19. 10. 1740 – ebda. 2<strong>6.</strong> 10. 1740 – 24. 2.<br />
1741 – Sonntagberg 1. 7. 1741 – Steyr 21. 9. 1741 – St. Pölten<br />
3. 9. 1747. Einige Briefe enthalten darüber hinaus Konzepte<br />
für die Erwiderungsschreiben durch die Abtei. – Weiterhin<br />
beiliegend ein Brief des Malers Christian Hilfgott<br />
Brandt (1693-1756) vom 25. 3. 1754 aus Wien, ebenfalls an<br />
den Abt von Hradisch, mit rückseitiger Adresse und Siegel.<br />
– Publikation geplant. – Ränder tls. mit Siegelausriß, leichte<br />
Faltspuren, etw. gebräunt und fleckig.
53 GULBRANSSON, O., Zeichner (1873-1958).<br />
2 e. Briefe mit je 2 Bleistiftzeichnungen. O. O. und<br />
Dat. (Tegernsee ca. 1951). Zus. 3 S. (49) 200,-<br />
An den Verleger Dr. Hans Hohenester. – Erwähnt das<br />
„Franzisca-Buch“ und, in beiden Briefen, die „Auferstehung“<br />
(von Max Dingler, erschienen in Hohenesters<br />
„Münchner Buchverlag“ 1950, illustriert von Gulbransson):<br />
„... die redet ja allein für sich selber und gehört zu das Beste<br />
was ich gemacht hab“. – Gelocht, mit leichten Leimspuren<br />
an der Lochung.<br />
54 HAMSUN, K., Schriftsteller (1859-1952). E. Brief<br />
mit U. an den Verleger Albert Langen. Dat.<br />
Grimstad, 15. 12. 1927. 1 S. – Doppelblatt. – Ge -<br />
locht. (144) 300,-<br />
Schreiben in norwegischer Sprache, einen Vorschlag<br />
Langens betreffend, sowie über eine Besprechung seines<br />
Buches „Vagabunden“ („Landstreicher“, erschienen 1927)<br />
durch Walter von Molo im Berliner Tageblatt. – Hamsun<br />
und Langen arbeiteten seit 1893 zusammen und waren eng<br />
befreundet.<br />
55 HEINROTH, J. CH. A., Arzt (1773-1843). E.<br />
Brief mit U. Lindenau 17. 9. 1833. 4°. 3 S. (104)<br />
150,-<br />
Bewegender Brief in äußerster Geldnot. Heinroth weigert<br />
sich, einen Ring, den er schon einmal für 200 Taler ins<br />
Pfandhaus gegeben hatte, für 150 Taler zu verkaufen, sieht<br />
aber andererseits keine Möglichkeit, seine Schulden bei dem<br />
Adressaten zu bezahlen: „... Aber wie nun? Herr Hilliger<br />
verlangt zu Ende dieses Monats die Rückzahlung des Capitals?<br />
Dieses zu leisten ist mir schlechterdings unmöglich ...“<br />
– Etw. gebräunt.<br />
56 HESSE, H., Schriftsteller (1877-1962). Masch.<br />
Brief mit e. U. und Aquarell. Montagnola 18. 8.<br />
1923. – Doppelblatt. (1) 400,-<br />
An seinen Arzt, Dr. Markwalder, mit Bericht über die Entwicklung<br />
seiner Gicht: „... Alles in alem [sic] geht es nun<br />
also besser ... Daß dabei viel Psychisches mitspielt, ist mir<br />
klar, und ein genialer Universal-Arzt, wenn es das gäbe,<br />
würde mich vielleicht nicht auf Stoffwechselkrankeiten,<br />
sondern auf Schizophrenie behandeln. Indessen möchte ich<br />
den Kampf um die Wiederherstellung meines Wohlgefühls<br />
nicht aufgeben, habe mich neuestens sogar zu einem schweren<br />
Opfer entschlossen, indem ich das Rauchen, in dem ich<br />
stets nur schwer Maaß halten konnte, seit einigen Wochen<br />
vollkommen aufgegeben habe ...“ – Sehr schönes Stück. –<br />
Siehe Abbildung Tafel <strong>6.</strong><br />
57 – E. Gedicht und e. Aquarell. (Montagnola) August<br />
1932. – Doppelblatt. (135) 1.000,-<br />
„Noch einmal, ehe der Sommer verblüht,/Wollen wir für<br />
den Garten sorgen,/die Blumen gießen, sie sind schon<br />
müd,/Bald welken sie ab, vielleicht schon morgen.//Noch<br />
einmal, ehe wieder die Welt/Irrsinnig wird und von Kriegen<br />
gellt,/Wollen wir an den paar schönen Dingen/Uns freuen<br />
und ihnen Lieder singen.“ – Das Aquarell zeigt den Dichter<br />
„Beim Blumengiessen“. – Das Gedicht erstaunerlicherweise<br />
in deutscher Schreibschrift geschrieben (bei Hesse so<br />
spät unüblich). – Minimal fleckig. – Siehe Abbildung Tafel <strong>6.</strong><br />
Urkunden und Autographen 17<br />
Nr. 61<br />
58 HITLER, A., deutscher Reichskanzler (1889-<br />
1945). E. U. (in Bleistift). – Auf der Rückseite<br />
einer Photographie. (67) 300,-<br />
59 – E. Gruß an Wieland Wagner auf vorgedruckter<br />
Weihnachtskarte mit e. U. Dat. Berlin 24. 12. 193<strong>6.</strong><br />
Qu.-8°. 1 S. – Adressierter Umschl. beiliegend.<br />
(144) 1.500,-<br />
An Wieland Wagner, den Enkel Richard Wagners, mit<br />
Anrede „Lieber Wieland!“. Vordruck: „Herzliche Glückwünsche<br />
zum Weihnachtsfest“ von Hand ergänzt: „sendet<br />
Dir Dein A. Hitler“. Kopf mit Datum in goldgeprägtem<br />
Vordruck. – Die Familie Wagner gehörte zu den wenigen<br />
Duzfreunden Hitlers. Zur Weihnachtszeit 1936 hatten die<br />
beiden Wagner-Brüder aus naheliegenden Gründen den<br />
Kontakt zu Hitler gesucht: „Wolfgang schwänzte Mitte<br />
Dezember die Schule und Wieland den Arbeitsdienst mit<br />
der Ausrede, sie hätten eine wichtige Mission zum Führer.<br />
Die beiden fuhren nach Berlin, machten sich dort schöne<br />
Tage und meldeten sich telephonisch bei Hitler, der sie<br />
sofort für einige Plauderstunden einlud. Er gab ihnen auch<br />
die Weihnachtsgeschenke mit“ (B. Hamann, Winifried Wagner<br />
oder Hitlers Bayreuth, München 2002, S. 330). – Das<br />
verkehrt herum adressierte Kuvert wohl auch in eigenhändiger<br />
Beschriftung Hitlers. – Karte mit minimalem hinterlegten<br />
Einriß und gering geknickt, Kuvert mit einigen tls.<br />
hinterlegten Einrissen.<br />
60 HÖRBIGER, H., Ingenieur und Privatastronom<br />
(1860-1930). 3 Blaupausen mit Schemata zu astronomischen<br />
Theorien und Beobachtungen, eine mit<br />
e. hs. Notiz verso. Budapest (und Wien) um 1897.<br />
Verschied. Größen. (23) 200,-
18<br />
Wahrscheinlich im Zuge seiner Studien zur „Welteislehre“<br />
(publiziert 1912) entstandene Blaupausen von Schemata mit<br />
umfangreichen handschriftlichen Erklärungen: „Studie über<br />
die von der Manorasternwarte gemeldete 'Neue Spaltung<br />
des Saturnringes'“ (Budapest, Juli 1897, rückseitig zwei<br />
Anmerkungen, wohl von der Hand Hörbigers), „Nadirflut<br />
des Mondes“ (mit Stempel Hörbigers und 2 hs. Korrekturen)<br />
und „Nadirflut der Sonne. Nach Radinger“ (mit Stempel<br />
Hörbigers). – Hörbiger war der Vater der bekannten<br />
Schauspieler Attila und Paul. Seine „Welteistheorie“, mit<br />
der er zahlreiche astronomische Erscheinungen auf der<br />
Grundlage von Eis zu erklären versuchte, hatte, wiewohl<br />
sofort widerlegt, bis in das Dritte Reich eine große Anhängerschaft.<br />
– Leichte Gebrauchsspuren.<br />
61 HOERSCHELMANN, R. VON, Maler und<br />
Zeichner (1885-1947). E. lavierte Federzeichnung<br />
„Schwammerlsucher“ mit e. Sign. 31 x 26 cm. –<br />
Spitzweghaftes Blatt. – Braunfleckig. – Siehe Ab -<br />
bil dung. (3) 150,-<br />
62 JUNG, C. G., Psychologe (1875-1961). Masch.<br />
Brief mit e. U. Küsnacht-Zürich 7. 11. 1932. 4°.<br />
1 1/4 S. (104) 200,-<br />
An seinen Schüler W. M. Kranefeldt: „Ihr Vortrag ist als<br />
Aufsatz sehr gut zu lesen, aber als Vortrag ist er zu condensiert,<br />
und zu schwierig. Sie dürfen in einem Vortrag nie<br />
sehr geistreich sein, sondern mehr väterlich wohlwollend,<br />
damit sich möglichst viele Zuhörer auf Ihren Arm erhoben<br />
fühlen. Das kitzelt sie hinten irgendwie und verursacht Beifallen.<br />
Gedanken können bekanntlich ja doch nicht so rasch<br />
verstanden werden. Man muss unanständigerweise immer<br />
denken, dass die lieben Armen im Geiste da vor mir ganz<br />
nur zufällig nichts wissen und verstehen, dass wenn man<br />
ihnen Banalitäten mit liebender Geduld erklärt, sie einem<br />
dankbar dafür sind. Sie sind es auch ...“. – Leicht gebräunt,<br />
das defekte Kuvert liegt bei.<br />
63 KARL V., deutscher Kaiser (1500-1558). Adels -<br />
diplom mit e. U. Deutsche Urkunde auf Pergament.<br />
Speyer 2<strong>6.</strong> 4. 154(4). Blattgr.: 42,8 x 65,3 cm<br />
(Plica: 9,7 cm). Mit farb. gouachierter Wappen -<br />
miniatur (Bildgr.: 12 x 8 cm). (56) 1.200,-<br />
Die Urkunde wurde von Kaiser Karl V. auf dem Reichstag<br />
zu Speyer ausgestellt, der von 20. 2. bis 10. <strong>6.</strong> 1544 statt -<br />
gefunden hat. Die durch Verwischung unleserliche Jahreszahl<br />
kann durch die Angabe der Regierungszeiten sicher<br />
erschlossen werden. Es handelt sich um die Bestätigung<br />
eines erblichen Adelsprivilegs mit Gütern in Königsbach<br />
(ein markgräfliches Lehen bei Mannheim) für den kaiserlichen<br />
Notar zu Fulda, Baltasar Rand, das diesem bereits<br />
1501 bzw. 1516 von den Markgrafen von Baden, Christoph<br />
I. (1453-1527), und dessen Sohn Philipp I. (1479-1533),<br />
erteilt worden war. Baltasar Rand beurkundete 1540 den<br />
Ehevertrag des hessischen Landgrafen Philipp und der Margaretha<br />
von Saal. – Rückseitig Regest und Signatur des leitenden<br />
Sekretärs des kaiserlichen Kanzlei, Johannes Obernburger<br />
(1500-1552). – Plica mit großem Ausriß (Abriß eines<br />
ursprünglich angehängten Siegels), Schrift und Miniatur<br />
stellenw. berieben und verwischt; fleckig und gebräunt. –<br />
Siehe Abbildung Tafel <strong>6.</strong><br />
Urkunden und Autographen<br />
64 LAVATER – 57 kolor. gestoch. Billets mit e. Sinnspruch<br />
von Johann Kaspar Lavater, alle auf<br />
Trägerkartons montiert. Ohne Ort, dat. 1797.<br />
(Blattgr.: ca. 9 x 9 cm). Lose in mod. Umschlag<br />
(104) 800,-<br />
Sammlung von hübschen Billets mit Losungen und Ge -<br />
danken Lavaters, numeriert von 4-60 und datiert vom<br />
27.-29.9.1797, am unteren Blattrand alle e. signiert. – Billet<br />
Nr. 17 mit geringer Verwischung, Billetränder minimal<br />
berieben, Trägerkarton an den Rändern leicht gebräunt. –<br />
Beiliegt ein mont. gestoch. Titelrahmen mit e. Widmung<br />
Lavaters an „Ihre Hoheit / die / Princessin Dorothea von<br />
Würtemberg“ mit Datum vom 22.11.1791 sowie ein e. zweiseitiges<br />
Notizblatt des Verfassers mit „Vermischten Gedanken“,<br />
datiert „28. Xber. 73, Nachts um 12 Uhr“.<br />
65 LENBACH, F. VON, Maler (1836-1904). E.<br />
Widmung auf Kunstdruck und Urkunde, jeweils<br />
mit e. U. München „Weihnachten 1883“ und 1. 3.<br />
1902. Gr.-Fol. (81) 150,-<br />
Widmung an die Freifrau Elisabeth von Cramer-Klett,<br />
Gattin des Industriellen Theodor von Cramer-Klett<br />
(1817-1884), auf einer Bildtafel mit dem Druck des Lenbachschen<br />
Porträts der Freifrau. – Unterschrift auf der<br />
Ernennungsurkunde Elisabeth von Cramer-Kletts zum<br />
Ehrenmitglied des Münchener Künstlerhaus-Vereins.<br />
Dekorative, in Holzschnitt gedruckte und kolorierte<br />
Urkunde aus der Graphischen Kunstanstalt Johann Hamböck<br />
in München. Die zweite Unterschrift von dem Maler<br />
Karl-Albert von Baur (1851-1907). – Portr.-Tafel mit einigen<br />
Randschäden und im Rand stärker gebräunt, die<br />
Urkunde etw. fleckig. – Beiliegend eine weitere Urkunde<br />
für die Freifrau von Cramer-Klett („Ehren-Diplom“ der<br />
„Deutsch-Nationalen Kunstgewerbeausstellung“, München<br />
1889) und eines der nur 25 Exemplare mit personalisiertem<br />
Druckvermerk der von Cramer-Klett ins Deutsche<br />
übertragenen Monographie über den Maler Paul Baudry<br />
(die Nr. 4, für ihren Bruder, Dr. Heinrich Kurtzé, München<br />
1890). – Interessante Dokumente des kulturellen Engagements<br />
des Hauses Cramer-Klett.<br />
66 LEOPOLD I., römisch-deutscher Kaiser (1640-<br />
1705). Deutsche Urkunde auf Pergament. Graz<br />
15. 4. 1671. – Mit angehängtem Wachssiegel in<br />
Hartholzkapsel (beschädigt, Deckel fehlt). (46)<br />
300,-<br />
Erneuerung der Privilegien der Schuhmacherzunft in Rottenmann.<br />
– Fleckig.<br />
67 LUDWIG I., König von Bayern (1786-1868).<br />
Ernennungsurkunde auf Papier mit e. U., dat.<br />
München, 31. 12. 1832. Fol. 1 S. mit gestoch. Kopf<br />
und papiergedecktem Siegel. – Doppelblatt. (49)<br />
300,-<br />
Ernennung des Fürsten Carl Philipp von Wrede (1767-<br />
1838) zum Regierungsdirektor des Rheinkreises. Wrede<br />
hatte 1832 durch sein hartes Durchgreifen nach dem Hambacher<br />
Fest die Ordnung in der bayerischen Rheinpfalz<br />
wiederhergestellt. – Faltspuren, Kanten gering gebräunt.
68 LUDWIG II., König von Bayern (1845-1886).<br />
Lithogr. Landtagseinberufung mit e. U., dat. München,<br />
20. <strong>6.</strong> 1880. Fol. 1 S. – Doppelblatt. (49)<br />
150,-<br />
An den „erblichen Reichsrath Karl Friedrich Fürsten von<br />
Wrede“, einen Enkel des Feldmarschalls Carl Philipp Fürst<br />
von Wrede.<br />
69 LUDWIG II. – LUITPOLD, Prinzregent von<br />
Bayern (1821-1912). Lithogr. Landtagseinberufung<br />
mit e. U., dat. München, 10. <strong>6.</strong> 188<strong>6.</strong> Fol. 1 S.<br />
– Doppelblatt. (49) 250,-<br />
An den „erblichen Reichsrath Karl Friedrich Fürsten von<br />
Wrede“. Einberufung des Landtags für Dienstag, 15. Juni<br />
1886, anläßlich der Absetzung König Ludwigs II. zur „Feststellung<br />
der Notwendigkeit der Reichsverwesung“. Da<br />
Ludwig aber am 13. Juni im Starnberger See den Tod fand,<br />
wurde die anberaumte Sitzung auf den 2<strong>6.</strong> des Monats vertagt<br />
(vgl. Häfner, Ein König wird beseitigt, S. 260). – Beiliegend<br />
eine weitere Landtagseinberufung von Prinzregent<br />
Luitpold, ausgestellt in Vorderriß am 10. September 1909,<br />
für den Reichsrat Karl Philipp Fürsten von Wrede.<br />
70 LUDWIG III., König von Bayern (1845-1921).<br />
3 lithogr. Landtagseinberufungen mit e. U., dat.<br />
München, 17. 12. 1912 und 29. 8. 1913 und Leut -<br />
stetten, 1. 9. 1915. Fol. Je 1 S. – Doppelblätter.<br />
(49) 150,-<br />
An den Reichsrat Karl Philipp Fürsten von Wrede. – Ein<br />
Schreiben mit Trauerrand. – Beliegend eine Dankeskarte<br />
Ludwigs III. mit e. U., datiert „München, Januar 1915“.<br />
71 LUEGER – SAMMLUNG von ca. 50 meist antisemitischen<br />
Postkarten an den Wiener Bürgermeister<br />
Karl Lueger von Absendern aus Mittelund<br />
Osteuropa. Ca. 1895-1910. (6) 400,-<br />
Karl Lueger (1844-1910), von 1897 bis 1910 Bürgermeister<br />
der Stadt Wien, wurde durch seine aggressive judenfeindliche<br />
Polemik zur Galionsfigur des politischen Antisemitismus<br />
um die Jahrhundertwende. Wie Lueger später einmal<br />
zugegeben hat, benützte er den Antisemitismus in erster<br />
Linie als Vehikel seines politischen Aufstiegs, weniger aus<br />
tatsächlicher Überzeugung, doch rief seine gegen die jüdische<br />
Bevölkerung verbreitete Hetze in weiten Kreisen<br />
Zustimmung hervor. Lueger verstand es, die gängigen Vorurteile<br />
gegen das Judentum für seine sozialpolitischen<br />
Absichten zu nutzen, etwa indem er Juden und benachteiligte<br />
deutsche Bevölkerungsschichten gegeneinander ausspielte.<br />
Von dem Echo, das er damit hervorrief, zeugt auch<br />
die vorliegende Sammlung von Postkarten, die zum größten<br />
Teil mit antisemitischen Motiven bedruckt sind. Das Phänomen<br />
derartiger Postkarten in der wilhelminischen Zeit,<br />
von denen eine heute kaum mehr bekannte Fülle verschiedener<br />
Motive in Umlauf gewesen ist, wurde unlängst durch<br />
die Ausstellung „Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“<br />
(Cloppenburg 2010) dokumentiert. Die Absender der<br />
Postkarten schickten diese an Lueger, um ihre Unterstützung<br />
kundzutun. Außer allgemeinen Grüßen und Worten<br />
der Zustimmung finden sich kaum persönliche Nachrichten<br />
an den Adressaten. Allerdings haben viele Absender die<br />
Motive mit Kommentaren versehen, die die Darstellungen<br />
Urkunden und Autographen 19<br />
zusätzlich pointieren und so ein bezeichnendes Licht darauf<br />
werfen, wie solche Karten verstanden worden sind – keineswegs<br />
als bloße Scherze oder Karikaturen von Angehörigen<br />
des jüdischen Volkes, sondern als gehässige, oft schon<br />
rassistisch motivierte Angriffe auf die jüdische Bevölkerung<br />
insgesamt. Von besonderem Interesse sind mehrere Karten<br />
aus Borkum, das als „judenreines Bad“ für sich Werbung<br />
machte (vgl. dazu F. Bajohr, Bäder-Antisemtismus im 19.<br />
und 20. Jahrhundert, Frankfurt 2003). Zahlreiche Karten<br />
sind aus Osteuropa an Lueger gesendet worden, vor allem<br />
aus Ungarn und Polen. Einige Karten wurden ihm jedoch<br />
auch von Juden zugeschickt, diese meist mit jüdischen<br />
Grußmotiven bedruckt, offenbar aus Protest gegen seine<br />
Verunglimpfungen. – Meist nur leichte Gebrauchsspuren.<br />
72 MARIA LUDOVICA, österreichische Kaiserin,<br />
dritte Gemahlin von Kaiser Franz I. (1787-1816).<br />
E. Schriftstück mit U. Ohne Ort (Wien ca. 1810).<br />
Fol. – Auf Papier aufgeklebt. (46) 300,-<br />
Beurteilung des Romans „Die Frau des Falkensteins in<br />
zwey Bänden von Caroline La Motte Fouquet“. Maria<br />
äußert Bedenken: „... in moralischer Hinsicht, wäre dies<br />
Buch sehr jungen Frauen nicht anzurathen, ihre Einbildung<br />
würde zu sehr gereizt ...“ – Karoline de la Motte-Fouqué<br />
(1774-1831) war die zweite Frau des Dichters Friedrich de<br />
la Motte-Fouqué und verfaßte zahlreiche romantische<br />
Erzählungen. – Wenig fleckig, knapp beschnitten.<br />
Habsburgische Bündnispolitik<br />
73 MARIA THERESIA, römisch-deutsche Kaiserin<br />
(1717-1780). Brief mit e. eingesetztem Datum und<br />
e. U. Wien 28. 10. 1744. Fol. 2 S. – Doppelblatt,<br />
fadengebunden, in gesiegeltem und adressierten<br />
Umschlag. (18) 1.000,-<br />
Bedeutendes, an den Grafen (und späteren Fürsten) Nikolaus<br />
I. Joseph Eszterházy (1714-1790) gerichtetes Schreiben<br />
aus dem Zweiten Schlesischen Krieg (1744-45), den Friedrich<br />
der Große mit dem Einfall in Böhmen im August 1744<br />
eröffnet hatte. Eszterházy fungierte zu dieser Zeit als<br />
Gesandter beim König von Polen und Kurfürsten von Sachsen<br />
am Hof von Dresden. Kursachsen war mit Österreich<br />
zwar verbündet, versuchte aber, durch Taktieren zwischen<br />
den Kriegsgegnern eigene Vorteile zu erlangen. Die ausbleibende<br />
Hilfe der Verbündeten hatte den Fall von Prag<br />
am 1<strong>6.</strong> September 1744 mitverschuldet (vgl. den Brief Maria<br />
Theresias an Eszterházy vom 11. 9. 1744 aus unser Auktion<br />
53). – Mit dem vorliegenden Schreiben erhält Eszterházy<br />
eine Vollmacht „in omnem eventum“ zu Bündnisverhandlungen<br />
mit Rußland. In diesen Pakt sollte auch die Republik<br />
Polen-Litauen einbezogen werden, die schon bei der<br />
Erneuerung des Bündnisvertrags zwischen Kursachsen und<br />
Rußland zum Beitritt eingeladen worden war. Hindernisse<br />
waren die Grenzstreitigkeiten zwischen der polnischlitauischen<br />
Republik und Rußland sowie die Nichtanerkennung<br />
des Kaisertitels durch die Republik. In beiden Fällen<br />
solle Eszterházy vermittelnd tätig werden. Von der<br />
britischen Seite finden der Gesandte am Wiener Hof,<br />
Robinson, und der Lord Tyrauley Erwähnung, weiterhin<br />
der österreichische Gesandte am französischen Hof, Ignaz<br />
von Wasner, und der im habsburgischen diplomatischen<br />
Dienst tätige Graf von Orsini-Rosenberg. – Vereinzelt<br />
minimal fleckig.
20<br />
Nr. 80<br />
74 MAXIMILIAN I. JOSEPH, König von Bayern<br />
(1756-1825). Ernennungsurkunde auf Papier mit<br />
e. U., dat. München, 25. 8. 1808. Fol. 1 S. mit ge -<br />
stoch. Kopf und papiergedecktem Siegel. – Doppelblatt.<br />
(49) 200,-<br />
Ernennung des Grafen Friedrich von Thürheim (1763-<br />
1832) zum Generalkommissar im Pegnitzkreis, der zum<br />
1. Oktober 1808 als einer von 15 bayerischen Verwaltungsbezirken<br />
eingerichtet worden ist. Der Pegnitzkreis wurde<br />
bereits am 1. November 1810 wieder aufgelöst und in den<br />
Rezatkreis eingegliedert. Der Graf Thürheim war bereits im<br />
Sommer 1809 durch den Freiherrn von Lerchenfeld abgelöst<br />
worden. – Faltspuren, kaum fleckig, Kopf mit drei<br />
Belegstempeln: „Zehen“ und „Dreysig Gulden“. – Beiliegend<br />
eine Urkunde mit eigenhändiger Unterschrift der<br />
Herzogin von Leuchtenberg, Auguste Amalia von Bayern<br />
(1788-1851), eine Gehaltserhöhung des Forstkontrolleurs<br />
Weysse betreffend (datiert München, 8. 5. 1825).<br />
75 MAXIMILIAN II., König von Bayern (1811-<br />
1864). Ernennungsurkunde (lithogr. Formular) auf<br />
Papier mit e. U., dat. München, 14. 12. 1860. Fol.<br />
1 S. Mit papiergedecktem Siegel. – Doppelblatt.<br />
(49) 120,-<br />
Beförderung des Fürsten Carl von Wrede vom Hauptmann<br />
zum Major à la suite. – Carl von Wrede war wohl ein Enkel<br />
des gleichnamigen bayerischen Staatsmannes (1767-1838). –<br />
Geringe Faltspuren, leicht gebräunt, Belegstempel 5 Gulden.<br />
Urkunden und Autographen<br />
76 MEYERBEER, G., Komponist (1791-1864).<br />
2 Ur kunden zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft,<br />
beide mit vorgedruckten Rahmen. Berlin,<br />
24. 11. 1852 und 4. 7. 1860. Qu.-Fol. und Fol. Je<br />
1 Seite. (55) 200,-<br />
Ernennung zum Ehrenmitglied des Philharmonischen Vereins<br />
Berlin (Unterschriften der Direktoren Lehmann,<br />
Wagenführ sowie Passow) und der „Musical Society of<br />
London“ (Unterschriften von 18 Mitgliedern). – Die Berliner<br />
Urkunde auf dickem, weiß beschichteten Glanzpapier,<br />
die Londoner auf Leinwand über Holzrahmen aufgezogen.<br />
– Leicht gebräunt und fleckig, wenige Gebrauchsspuren.<br />
77 MÜNCHEN – SAMMLUNG von 3 Pergamenturkunden,<br />
die Stadt München betreffend. München<br />
1750-184<strong>6.</strong> Qu.-4°. – Alle mit angehängtem<br />
Wachssiegel in Holzkapsel (ein Deckel fehlt). (52)<br />
200,-<br />
I. Ausgestellt von der kurfürlichen Kanzlei (unter Maximilian<br />
III. Joseph) am 5. 2. 1750, eine Grundstücksangelegenheit<br />
betreffend. – II. Ausgestellt von „Georg Klebel, Bürger<br />
und Kornkäufler allhier“ am 19. <strong>6.</strong> 1798, in einer Finanzangelegenheit.<br />
– III. Ausgestellt vom Königlich Bayerischen<br />
Kreis- und Stadtgericht München am 3. <strong>6.</strong> 1846, eine Hypothek<br />
des Hauses der Witwe Maria Anna Prestel am Max-<br />
Joseph-Platz betreffend. – Leicht fleckig und gebräunt. –<br />
Zwei Beilagen.<br />
78 ORFF, C., Komponist (1895-1982). E. Grußkarte<br />
mit U. und Notenzitat (Anfangstakt der „Carmina<br />
Burana“). Dat. 14. 2. (19)63. 14,8 x 21 cm. 2 S. –<br />
Doppelblatt. – Siehe Abbildung Seite 13. (144)<br />
250,-<br />
79 QUINET, E., Schriftsteller und Philosoph (1803-<br />
1875). E. Brief mit U. Paris 29. 5. 184<strong>6.</strong> 2 1/2 S. –<br />
Doppelblatt mit rückseitiger Adresse. (55) 120,-<br />
An eine Frau von Paulsdorf, die im Hôtel du Rhin an der<br />
Place Vendôme logierte. – Erwähnt den mit ihm befreundeten<br />
Historiker Jules Michelet (1798-1874), der sich für<br />
eine Absage entschuldigen läßt. Sich selbst bezeichnet<br />
Quinet, der Herders Geschichte der Philosophie ins Deutsche<br />
übertragen hatte, als einen „veritable Deutschthumler“.<br />
– Doppelblatt mit alter biographischer Notiz und<br />
Holzstich-Porträt beiliegend.<br />
80 RUDOLF II., römisch-deutscher Kaiser (1552-<br />
1612). Ernennungsurkunde des Fürsten Salm zum<br />
Ob risten. Deutsche Urkunde auf Papier mit e. U.<br />
und papiergedecktem Siegel. Prag 10. 8. 1603.<br />
Blattgr.: 31,8 x 21,3 cm. 6 Bl. (55) 300,-<br />
Philipp Otto zu Salm, Wild- und Rheingraf in Dhaun-Kyrburg<br />
(1575-1634), wird zum Obristen über 1400 Kürassiere<br />
im Krieg gegen die Türken in Ungarn ernannt. Für seine<br />
Verdienste wurde Philipp Otto im Jahre 1623 schließlich in<br />
den Reichsfürstenstand erhoben und war damit der erste<br />
des bedeutenden Fürstenhauses zu Salm-Salm. – Erste zwei<br />
Bl. im Bug alt hinterlegt und letztes Bl. (Couvert) mit größeren<br />
alt hinterlegten Ausbrüchen; etw. gebräunt und wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.
81 SCHAUKAL, R., Schriftsteller (1874-1942). E.<br />
Brief mit U. Semmering 5. 8. 1923. 12 S. – 3 lose<br />
Doppelblätter. (74) 300,-<br />
In französischer Sprache an einen „Cher monsieur“ auf<br />
Briefpapier von „Haus Immergrün“ in Semmering. Hebt<br />
seine Verdienste um „la France littéraire“ hervor – „... c'est<br />
à dire auprès de Richard Dehmel j'étais le premier poète<br />
congénial à traduire les Verlaines, les Baudelaires, les<br />
Mallarmées etc“ – und warnt vor den falschen Propheten<br />
und „répresentants tout à fait indignes d'une Allemagne<br />
méconnue, toute la juiverie détestable de Berlin et de<br />
Vienne, déstructeurs de notre langue, écrivains sans talent,<br />
méprisés par une critique consciencienne et véridigne,<br />
pornographes et barbouilleurs, les Stephan Zweigs, les<br />
Edschmids, les Feuchtwangers, les Saltens, la femme Vicki<br />
Baum (!!) ...“<br />
82 SCHMIDT, A., Schriftsteller (1914-1979). Porträtphotographie<br />
mit e. Beischrift und e. U. Ohne<br />
Ort ca. 1960. E. auf Trägerpapier montiert. (3)<br />
500,-<br />
Sehr schönes Ensemble mit dem für Schmidt archetypischen<br />
Spruch: „Tu was Du willst, es wird Dich gereuen!“ –<br />
Siehe Abbildung.<br />
83 SCHUMANN, R., Komponist (1810-1856). E.<br />
Ge dicht mit U. O. O. und Datum (Schneeberg?<br />
um 1825/30). Fol. 1/4 S. (92) 600,-<br />
Seiner Schwägerin, der Gattin seines Bruders Karl, gewidmetes<br />
nicht gereimtes Gedicht, voll erotischer Anspielungen:<br />
„Blumenfeuer. // Trinke nur von Blüthenlippen,/<br />
Schöne Sylphe, luftig flatternd / Eil' von Blumen fort zu<br />
Blumen! // Rosen beugen Dir die Knospen, / Oben spielst<br />
Du mit den Flügeln / Bringst den Rosen schöne Träume: //<br />
Einsam zieht die Nacht herunter – / Rose zittert – und es<br />
strömen / Tausend Faunen aus den Knospen // Robert seiner<br />
Rosalie.“ – Robert Schumann hat seine Schwägerin<br />
Auguste Rosalie Illing (in Briefen gewöhnlich nur Rosalie<br />
genannt) bis zu deren frühem Tod 1833 schwärmerisch verehrt.<br />
Im Jahre 1827 hat sie seinen Bruder Karl geheiratet,<br />
der als Verleger im sächsischen Schneeberg wirkte. Das vorliegende<br />
Gedicht wird wohl noch vor der Hochzeit entstanden<br />
sein. – Laut freundlicher Auskunft des Schumannhauses<br />
in Zwickau als Autograph bestätigt, mit dem<br />
Hinweis, der Text sei auch in der Gedichtesammlung<br />
„Allerley aus der Feder Roberts an der Mulde“ überliefert,<br />
veröffentlicht von Aigi Heero in der Dissertation „Robert<br />
Schumanns Jugendlyrik“, Sinzig 2003. – Stärkere Faltspuren<br />
mit kleinen Falzeinrissen.<br />
84 – E. Brief mit U. Leipzig 5. 11. 1843. 4°. 1 S. – Mit<br />
Adresse und Poststempel. (92) 1.500,-<br />
An den Landrat Robert Körner in Schneeberg: „Wegen<br />
Ihrer Anfrage wollte ich mich erst bei der besten Quelle<br />
erkundigen, bei Mendelssohn selbst. Mir fiel jedoch eine<br />
Stelle aus dem Göthe-Zelter'schen Briefwechsel ein: 'da<br />
wendet Ihr euch eben an den Unrechten, wenn ihr die<br />
Componisten oder gar die Dichter fragt. Wüßten diese<br />
Gesellen, was sie wollen und was sie müssen, so dürften sie<br />
weder Dichter noch Componisten sein'. Ich glaube eben,<br />
so weit ich Mendelssohn kenne, er würde mir wenig mehr<br />
Urkunden und Autographen 21<br />
Nr. 82<br />
Nr. 84
22<br />
Nr. 87<br />
antworten, als 'ich habe eine Musik zum Mährchen von der<br />
schönen Melusine gemacht, ohne mir selbst sonderlich viel<br />
dabei zu denken pp. – Was ich mir selbst dabei gedacht nach<br />
dem ersten Eindruck des Hörens, lege ich Ihnen bei; es ist<br />
aus einem frühen Jahrgang der n[euen] Zeitschrift für<br />
Musik. Empfehlen Sie mich Ihrem Hn. Vater in Erinnerung<br />
alter Tage und bleiben Sie gewogen Ihrem ergebenen<br />
R. Schumann.“ – Die Erstaufführung der Konzert-Ouvertüre<br />
von Felix Mendelssohn Bartholdy zum Märchen von<br />
der schönen Melusine fand im November 1835 im Leipziger<br />
Gewandhaus statt. Schumann sprach in seiner Rezension<br />
„von schießenden Fischen mit Goldschuppen, Perlen<br />
in offenen Muscheln“ und lobte das Werk in den höchsten<br />
Tönen. Diese Besprechung lag unserem Schreiben<br />
ursprünglich bei und fehlt jetzt. Im Jahr 1843 ist Schumann<br />
von Mendelssohn als Lehrer an das Leipziger Konservatorium<br />
berufen worden. Schumann hielt sich in jungen Jahren<br />
häufig im sächsischen Schneeberg auf, wo u. a. sein Bruder<br />
Karl und die verehrte Schwägerin Rosalie lebten. Dort hat<br />
er offenbar auch eine Freundschaft mit dem Vater des<br />
Adressaten gepflegt. Über Robert Körner (1819-1895) ist<br />
nicht viel bekannt. Er war Advokat und hat schon früh eine<br />
politische Laufbahn eingeschlagen, zuerst als Landrat und<br />
Bürgermeister in Schneeberg, später als Abgeordneter der<br />
Nationalliberalen im sächsischen Landtag (1869-1878); auch<br />
gehörte er dem Präsidium der zweiten Kammer des Landtags<br />
an. 1848 hat Körner geheiratet. – Etw. fleckig und knitt-<br />
Urkunden und Autographen<br />
rig, Siegelausriß. – Beiliegend ein Brief mit adressiertem<br />
Umschlag an den Chemnitzer Advokaten und Notar<br />
Gottlob Andreas Dietrich Preller (1829-1911; datiert<br />
13. August 1846), einen Verwandten Robert Körners. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
85 SFORZA CESARINI, G., Fürst von Peretti-<br />
Montalto, Herzog von Segni und Graf von Santa<br />
Fiora (1674-1727). Lateinische Ernennungs urkun -<br />
de mit e. U. auf Pergament. Rom („Romae extra<br />
Portam Flaminiam“) 25. 9. 1724. 4°. Mit Überschriften,<br />
Hervorhebungen und Textrahmen in<br />
Gold sowie einer Initiale vor Goldgrund. 4 Bl. –<br />
Papiergedecktes Siegel (Deckblatt: ausgeschnittener<br />
Doppeladler). – Ohne Einband. (55) 500,-<br />
Urkunde für einen Joseph Anton Jamerpaur aus Schärding<br />
mit der Ernennung zum apostolischen Pronotar ehrenhalber<br />
(höchster Titel eines Ehrenprälaten, der Mitglied der<br />
päpstlichen Familie ist). Gaetano Sforza Cesarini aus<br />
der Familie der Sforza di Santa Fiora war mit einer Nichte<br />
von Papst Innozenz XIII. verheiratet. – Etw. fleckig und<br />
gebräunt.<br />
86 STRAUSS, R., Komponist (1864-1949). E. Brief<br />
mit U. Undatiert (Berlin 13. 12. 1909, Datum des<br />
Poststempels). 2 S. – Doppelblatt mit e. adressiertem<br />
Umschlag. (82) 250,-<br />
An das Breslauer Antiquariat Wilhelm Jacobsohn mit der<br />
Bestellung der Partiturausgabe sämtlicher Werke Johann<br />
Sebastian Bachs (zum Preis von 200 Reichsmark) und Ausgaben<br />
u. a. von Grimms Geschichte der deutschen Sprache,<br />
Humboldts Kosmos, Simrocks deutschen Volksbüchern,<br />
Storms sämtlichen Schriften, Uhlands hoch- und niederdeutschen<br />
Volksliedern sowie dem „Vollständigen Handbuch<br />
der Glasfabrikation“ von Heinrich Leng, erschienen<br />
1835 (hier wohl aus dem Gedächtnis falsch tituliert). Strauss<br />
bittet, diese im Februar oder <strong>Mai</strong> an den Verwalter seiner<br />
Villa in Garmisch, den Gärtner H. Rehm, zu senden. –<br />
Richard Strauss war seit 1908 Generalmusikdirektor in Berlin,<br />
die Villa in Garmisch hat er im Jahr 1908 erstmals bezogen.<br />
Die Adresse des gedruckten Briefkopfs lautet: „Berlin<br />
W, Joachimsthalerstr. 17“.<br />
87 TAUFBRIEFE – 2 deutsche Handschriften auf<br />
Papier. „Altenheim am Scheine“. 1805 und 181<strong>6.</strong><br />
Ca. 34 x 21 cm. Jeweils mit Bordüre in Federzeichnung<br />
und Deckfarben. – Zus. auf mod. festen<br />
Papierbogen mont. (147) 200,-<br />
Von dem jeweiligen Paten („Göttel“) zur Taufe ausgestellte<br />
Urkunde, mit dem Gelöbnis der Patenschaft „so lang ich<br />
lebe“. Die gleichartig gestalteten Bordüren (wohl nach<br />
Lokaltradition) in höchst einfacher floraler Ornamentik mit<br />
je zwei Vögeln am unteren Rand, Text in herzförmigem<br />
Mittelfeld. – Die Ortsangabe konnte nicht zugeordnet werden<br />
(wohl süddeutscher Raum). – Dekorative Zeugnisse der<br />
Volksfrömmigkeit. – Stellenw. mit restaurierten Papierdurchbrüchen,<br />
Faltspuren, wenig gebräunt. – Siehe Abbildung.
88 TIROL – HEINFELS – HANDWERKSORD-<br />
NUNG der Müller und Bäcker in Heinfels. Deutsche<br />
Handschrift auf Pergament. Wien 19. Juni<br />
1708. Fol. Mit e. U. von Kaiser Joseph I. 16 Bl.<br />
(die letzten beiden weiß). Pgt. d. Zt. mit reicher<br />
Vergoldung und angehängtem Siegel in Hartholzkapsel<br />
(Schnur gerissen, wenig fleckig, etw. bestoßen,<br />
Schließbänder fehlen). (46) 1.200,-<br />
Nach einem „von dem Pfleger zu offtgedachten Heimbfels<br />
Jacob Christoph Croyer eingehollten und untern 18ten und<br />
23ten May und 2. huius allhero gehorsambst erstatteten<br />
bericht“ allergnädigst erlassene Zunftordnung, die in<br />
21 Punkten das Zusammenleben von Meistern, Gesellen<br />
und Handwerkern regelt. – Mit 3 Gegenzeichnungen und<br />
Registraturvermerk. – Sehr schönes Stück von großer historischer<br />
Bedeutung.<br />
89 – – HANDWERKSORDNUNG der Müller und<br />
Bäcker in Heinfels. Deutsche Handschrift auf Pergament.<br />
Wien 24. 12. 1712. Fol. Mit e. U. von Kaiser<br />
Karl VI. 18 Bl. (die letzten beiden weiß). Pgt.<br />
d. Zt. mit reicher Vergoldung und angehängtem<br />
Siegel in Hartholzkapsel (Schnur gerissen, Siegel<br />
mit kleinen Ausbrüchen, wenig fleckig, etw. bestoßen,<br />
Schließbänder fehlen). (46) 800,-<br />
Kaiser Karl VI. „wolten allgnädigst geruhen ... die den<br />
19. Junii 1708 ratificierte Handwerkhs-articul in gnade zu<br />
confirmieren und zu bestättigen, wie selbe von worth zu<br />
worth also lauthen ...“ – Folgt der Text der Ordnung von<br />
1708. – Mit 2 Gegenzeichnungen. – Nur stellenw. wenig<br />
fleckig.<br />
90 – – HANDWERKSORDNUNG der Müller und<br />
Bäcker in Heinfels. Deutsche Handschrift auf Pergament.<br />
Wien 20. 10. 1753. Fol. Mit e. U. der Kaiserin<br />
Maria Theresia. 32 Bl. (die letzten 3 weiß).<br />
Pgt. d. Zt. mit reicher Vergoldung und angehängtem<br />
Siegel in Hartholzkapsel (stärker fleckig,<br />
beschabt und bestoßen, Schließbänder fehlen).<br />
(46) 1.200,-<br />
Schon die zweite (und letzte?) Bestätigung der Zunftordnung<br />
von 1708. – Nach einer prachtvollen Eingangsseite<br />
folgt der Text der alten Ordnung in recht flüchtigem und<br />
uninspirierten Duktus, dann kommen, von akkurater und<br />
bestimmter Hand geschrieben, die Änderungen. Besonders<br />
bemerkenswert der Punkt 8, in dem „anstat der zwey- eine<br />
dreyjährige Wanderschafft ohne unterschied deren Meisters-Söhnen<br />
oder Fremden“ angeordnet wurde. – Die letzten<br />
7 Blätter in der oberen Ecke von Mäusen angeknabbert,<br />
aber nur der Rand betroffen (kein Textverlust). – Stellenw.<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Urkunden und Autographen 23<br />
Nr. 90<br />
91 – – HANDWERKSORDNUNG der Leine -<br />
weber in Heinfels. Deutsche Handschrift auf<br />
Pergament. Wien 29. 3. 1754. Fol. Mit e. U. der<br />
Kaiserin Maria Theresia. 24 Bl. (die letzten 3<br />
weiß). Pgt. d. Zt. mit reicher Vergoldung und<br />
angehängtem Siegel in Hartholzkapsel (wenig fleckig,<br />
beschabt und bestoßen, Schließbänder fehlen;<br />
Siegel mit Beschädigungen) und in Blechschachtel<br />
d. Zt. (46) 1.500,-<br />
Breitrandige, sorgfältig geschriebene Bestätigung der Zunftordnung.<br />
Geregelt wird nicht nur das weltliche, sondern<br />
auch das Seelenheil: „Sollen alle und jede Meistern des<br />
Weber-Handwerks in dieser Herrschafft Heinfels jährlichen<br />
zween Gottes-Dienst, den Ersten am Tag des Heiligen Pauli<br />
Bekehrung, und den anderen an Sanct Ulrichs, als ihrer heiligen<br />
Patronen Tag, in Unser lieben Frauen Gottes Haus,<br />
und Pfarr-Kirchen zu bemeldten Sillian, auf dem Apostel-<br />
Altare, zu Morgens bey guter Zeit, als ungefähr um Acht<br />
Uhr halten lassen ...“ – Mit drei Gegenzeichnungen und<br />
Registraturvermerk. – Wenige Altersspuren, insgesamt sehr<br />
schönes Stück.<br />
92 TROSTBERG – HANDWERKSORDNUNG<br />
der Schneider in Trostberg. Deutsche Urkunde auf<br />
Papier. Dat. München, 3. 8. 177<strong>6.</strong> Fol. 48 Bl. – Mit<br />
papiergedecktem Siegel. Mod. Pp. (52) 200,-
24<br />
Von Kurfürst Maximilian III. Joseph erlassene und von dem<br />
kurfürstlichen Hofratssekretär Johann Georg Kroiß ausgestellte<br />
Handwerksordnung der Schneidermeister zu Trostberg.<br />
– Einige Belegstempel; unterer Rand etw. fleckig und<br />
mit Feuchtigkeitsspuren.<br />
93 WALDE, A., Maler (1891-1958). 7 e. Briefe und<br />
4 e. Postkarten, jeweils mit e. U. Kitzbühel 23. 5.<br />
1924 – 25. 7. 1925. – Zus. ca. 12 S. – Einzelblätter,<br />
ein Doppelblatt, vier Karten. 6 adressierte Umschl.<br />
beiliegend. (46) 800,-<br />
Aus der Korrespondenz des Künstlers mit der Kunsthandlung<br />
Unterberger in Innsbruck, anläßlich der Einzelausstellung<br />
Waldes, die 1924 bei Unterberger stattgefunden hat.<br />
Erwähnt wird eine Anzahl von mindestens 50 Werken, die<br />
auch zum Verkauf standen. Einige der Werke werden mit<br />
Titel genannt, außerdem Verkaufspreise angegeben (in<br />
Kronen, daher Millionenbeträge, kurz vor der Währungsreform).<br />
Klagt über die schlechte Marktlage, er verdiene nur<br />
durch direkte Aufträge. Den Großteil der Korrespondenz<br />
machen Anweisungen über Verkäufe aus, daneben auch<br />
Angaben über weitere Ausstellungsvorhaben und eine<br />
Ausstellung in der Innsbrucker Hofburg anläßlich eines<br />
Wettbewerbs. – Beiliegend zwei kleine Notizzettel, einer<br />
datiert (Innsbruck <strong>6.</strong> 9. 1924) und mit e. U. – Umschriften<br />
beiliegend.<br />
Urkunden und Autographen<br />
94 WIENER NATIONALGARDE – Sammlung<br />
von Briefen, Beschlüssen und Protokollen des<br />
Verwaltungsrats der Wiener Nationalgarde. 4 hs.<br />
Dokumente und gedrucktes (lithogr.) Formular.<br />
Wien 1848. Verschied. Formate. (59) 300,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Sammlung bedeutender Dokumente zur Aufstellung der<br />
Wiener Nationalgarde, die am 13. März 1848 von Kaiser<br />
Ferdinand verfügt worden ist. Aufgabe der Nationalgarde<br />
war der Schutz der kaiserlichen Familie. Vorhanden ein<br />
eigenhändiger Brief des obersten Kommandanten Ernst<br />
Graf von Hojos (1779-1849) in seiner Eigenschaft als Verwaltungsrat<br />
der Nationalgarde, datiert Wien 28. 4. 1848, an<br />
den Vertreter des Bezirkes Wimmerviertel und Ausschußmitglied<br />
der Nationalgarde, Dr. Ernst Kugler, über Ausnahmen<br />
von der Dienstpflicht und die Ausgabe von Waffen.<br />
Weiterhin eine Vollmacht für Kugler, die Nationalgarde<br />
in allen ihren Belangen im Wimmerviertel zu vertreten<br />
(Wien, 18. 4. 1848), ein Protokoll der ersten Sitzung des<br />
engeren Verwaltungsrates der Wiener Nationalgarde vom<br />
24. 4. 1848 und ein Dokument über die Beschlüsse des Verwaltungsrats<br />
(17. 5. – 21. 6 1848, 20 Bl.). Die unausgefüllten<br />
Formulare mit „Rangirungs-Listen“ und dem täglichen<br />
Frührapport der ersten Kompagnie. – Wenig fleckig und<br />
gebräunt, leichte Gebrauchsspuren.
Nr. 103<br />
94a ANTONINUS FLORENTINUS, Summa theologica.<br />
Mit Beigabe von Franciscus Moneliensis.<br />
Tl. I (von 4). Venedig, Nicolaus Jenson, 15. De -<br />
zember 1479. Fol. Mit einigen rot oder blau eingemalten<br />
Initialen, durchgehend rubriziert. Got.<br />
Typ., 2 Sp., 55-56 Zl. 254 nn. Bl. Stark beschäd.<br />
blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckelm (ca. 2/3 des<br />
Hinterdeckels fehlen, mit 7 von 10 Messing -<br />
buckeln auf den Deckeln, Schließen fehlen). (176)<br />
2.000,-<br />
Erste Ausgabe, noch ohne Tabula. – Hain-C. 1243. Pellechet<br />
878. IGI 690. Proctor 4123. BMC V, 179. GKW 2185.<br />
Goff A 872. Walsh 1585. CIBN A-453. BSB A-598. ISTC<br />
ia00872000. – Enthält vorwiegend die Sittenlehre des bedeutenden<br />
Kirchenlehrers und späteren Erzbischofs Antonius<br />
von Florenz. – Vorderer fliegender Vorsatz lose und mit<br />
Ein tragung von alter Hand. Letztes Bl. stärker fleckig, mit<br />
mehreren Ausrissen und Papierfehlstelle (ohne Textverlust).<br />
Leicht gebräunt, vor allem in den Rändern etw. braunfl. und<br />
Inkunabeln<br />
angestaubt (gegen Ende stärker), tls. mit Randschäden. –<br />
Erstes Bl. recto (weiß) mit hs. Besitzvermerk. – Aus der<br />
Ritter-Waldauf-Bibliothek in Hall bei Innsbruck.<br />
First edition. – Upper fly-leaf loose and with annotation by<br />
contemporary hand. Last leaf stronger soiled, with several<br />
tear-outs and paper flaws (not affecting text). Slightly<br />
browned, dust-soiled and a little brown-stained mainly in<br />
margins (more towards the end), partly with marginal<br />
damages. – First leaf recto (blank) with ms. ownership entry.<br />
– From the Ritter Waldauf Library at Hall near Innsbruck.<br />
– Contemporary, heavily damaged blind-pressed calf<br />
over wooden boards (ca. 2/3 of rear cover missing, with 7 of<br />
10 brass bosses on sides, clasps missing).<br />
95 (BERNARDINUS SENENSIS, Sermones de<br />
festivitatibus Virginis gloriosae. Nürnberg, Friedrich<br />
Creussner, 1493). 4°. Mit rot eingemalten Initialen,<br />
durchgehend rubriziert. Got. Typ., 32-34<br />
Zl. 106 (statt 108) nn. Bl. (ohne das erste und das<br />
letzte weiße). Holzdeckelbd. d. Zt. mit blindgepr.<br />
Ldr.-Rücken, im Stil d. Zt. erneuert (Hinterdeckel<br />
mit Wurmspuren, Schließe fehlt, etw. berieben<br />
und bestoßen). (85) 800,-<br />
Einzige Inkunabelausgabe. – Hain-C. 2832. Pellechet 2081.<br />
Polain 564. IGI 1503. Proctor 2160. BMC II, 454. GKW<br />
3888. Goff B 351. BSB B-299. ISTC ib00351000. – Verfaßt<br />
von dem Volksprediger Bernardinus Senensis (1380-1444).<br />
– Seine „Sermones“ sind nicht Predigten moderner Art,<br />
„sondern meistens förmliche Abhandlungen über Gegenstände<br />
der Moral, Ascese und Mystik, die von sehr reichem<br />
theologischem und canonistischem Wissen Zeugniß ablegen<br />
und auch wichtige Aufschlüsse über die damalige Zeit<br />
geben“ (Wetzer-W. II, 443). – Ohne den Titel mit dem<br />
Holzschnitt verso von Wolgemut. Erstes vorhandenes Bl.<br />
oben mit hinterlegten Papierschäden. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig, wasserrandig und mit Wurmspuren. – Makulatur<br />
der Spiegel aus einem alten Manuskript.<br />
95a BIBLIA LATINA – BIBLIA, cum postillis Nicolai<br />
de Lyra et expositionibus Guillelmi Britonis in<br />
omnes prologos S. Hieronymi et additionibus<br />
Pauli Burgensis replicisque Matthiae Doering.<br />
DARAN: NICOLAUS DE LYRA: Contra perfidiam<br />
Iudaeorum. Tl. IV (von 4). Nürnberg,<br />
Anton Koberger, (7. <strong>Mai</strong>) 1485. Fol. Mit zahlr. rot<br />
oder blau, teilw. auch rot und blau eingemalten<br />
Initialen, durchgehend rubriziert. Got. Typ., 2 Sp.,<br />
Text vom Kommentar umgeben, 56 bzw. 73 Zl.<br />
383 (statt 386) Bl. (es fehlen das erste weiße und<br />
die beiden letzten weißen Bl.). Schafldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen, neu aufgebunden, Schließenbefestigungen<br />
erneuert). (176) 2.000,-<br />
25
26<br />
Nr. 97<br />
Hain-C. 316<strong>6.</strong> Pellechet 2345. Polain 675. Proctor 2041.<br />
BMC II, 427. GKW 4288. Goff B 613. BSB B-453. ISTC<br />
ib00613000. Bibelslg. Württ. LB. D 115. – Enthält das Neue<br />
Testament sowie den Anhang von Nicolaus de Lyra. – Erstes<br />
Blatt mehrf. gestempelt und mit hinterlegtem Ausschnitt<br />
(Verlust von Text und einer Zierinitiale). Erste und letzte<br />
Lage neu angefalzt. Bl. (n4) unten eingerissen. Leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig, vereinzelt mit<br />
kleinen Wurmlöchern, vor allem der Teil der Apostelbriefe<br />
mit z. Tl. umfangreichen Marginalien von alter Hand in<br />
kleiner Schrift. Knapp beschnitten, Kopfleisten öfter angeschnitten.<br />
– Aus der Ritter-Waldauf-Bibliothek in Hall bei<br />
Innsbruck.<br />
Contains the New Testament as well as the appendix by<br />
Nicolaus de Lyra. – First leaf with multiple stamps and<br />
backed cut-out (loss of text and one ornamental initial). First<br />
and last quire newly mounted at joint. Leaf (n4) torn at<br />
bottom. Slightly browned, partly a little soiled and water -<br />
stained, occasionally with small wormholes, mainly the part<br />
with the letters of the Apostles with partly extensive marginalia<br />
by contemporary hand in small handwriting. Closely<br />
trimmed, head-pieces frequently cut. – From the Ritter<br />
Waldauf Library at Hall near Innsbruck. – Contemporary<br />
sheepskin over wooden boards with 2 metal clasps (soiled,<br />
scratched and scuffed, rebound, clasp fittings renewed).<br />
95b BONIFATIUS VIII., Liber sextus Decretalium.<br />
Mit den Glossen des Johannes Andreae. Speyer,<br />
Peter Drach, 17. August 1481. Fol. Mit Druckermarke<br />
am Ende, blau oder rot eingemalten Initialen,<br />
durchgehend rubriziert, einzelne Kapitel-<br />
Inkunabeln<br />
überschriften und Kolophon in Rotdruck. Got.<br />
Typ., 2 Sp. (Text vom Kommentar umgeben),<br />
50-52 bzw. 65 Zl. 164 nn. Bl. (das erste und die<br />
beiden letzten Bl. weiß). – BEIGEB.: CLEMENS<br />
V., Constitutiones. Ebda. 21. September 1481. Mit<br />
blau oder rot eingemalten Initialen, durchgehend<br />
rubriziert, einzelne Kapitelüberschriften in Rotdruck.<br />
Got. Typ., 2 Sp. (Text vom Kommentar<br />
umgeben), 49-51 bzw. 65 Zl. 77 (statt 78) nn. Bl.<br />
(ohne das letzte weiße Bl., mit dem vorletzten weißen<br />
Bl.). Stark beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (Rücken fehlt, Deckel mit 9 von<br />
10 buckligen Beschlägen, Schließen fehlen). (176)<br />
3.000,-<br />
I. Hain-C. 3600. Pellechet 2745 (I). Proctor 2338. BMC II,<br />
491. GKW 4867. Goff B 992. CIBN B-70<strong>6.</strong> BSB B-712.<br />
ISTC ib00992000. – Prachtvoller mehrspaltiger Druck mit<br />
dem von der Glosse des Johannes Andreae begleiteten<br />
Zusatz des Bonifaz zu den Dekretalen Gregors IX. – Blatt<br />
2 am Anfang mit Ausschnitt (Textverlust) und Stempelrasur.<br />
Das erste weiße Bl. mit Register von alter Hand. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit kurzen hs. Marginalien.<br />
– II. Hain-C. 5425. Pellechet 2745 (II). Proctor 2340.<br />
BMC II, 491. GKW 7094. Goff C 724. BSB C-443. ISTC<br />
ic00724000. – Etwa 18. Ausgabe, erstmals 1460 bei Johann<br />
Fust und Peter Schöffer in <strong>Mai</strong>nz gedruckt. – Eine um<br />
eigene Dekretalen vermehrte Sammlung der Dekrete des<br />
Konzils von Vienne (1311/1312). – Blatt 2 am Anfang mit<br />
Ausschnitt (Textverlust). Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. –<br />
Exlibris. – Aus der Ritter-Waldauf-Bibliothek in Hall bei<br />
Innsbruck (Besitzvermerk von 1596 auf dem Innendeckel).<br />
Magnificent multicolumn printing. – Leaf 2 at the beginning<br />
with cut-out (loss of text) and erased stamp. First blank leaf<br />
with register by contemporary hand. Slightly browned,<br />
hardly soiled, occasionally with short ms. marginalia. – Ex -<br />
libris. – From the Ritter Waldauf Library at Hall near Innsbruck<br />
(ownership entry of 1596 on inner cover). – Contemporary,<br />
heavily damaged blind-pressed calf over wooden<br />
boards (spine missing, boards with 9 of 10 bossed metal<br />
fittings, clasps missing).<br />
96 (CICERO, MARCUS TULLIUS, De officiis etc.<br />
Mit Kommentaren). O. O., Dr. und J. (Lyon,<br />
Gaspar Ortuin, um 1494). 4°. Mit einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
Got. Typ., Text vom Kommentar<br />
umgeben, 39 bzw. 54 Zl. 239 (statt 250) nn. Bl.<br />
Mod. Hpgt. (19) 2.000,-<br />
IGI VI 2917-A. IBE 1639. GKW 6964. ISTC ic00609700. –<br />
Nur 4 Exemplare in Bibliotheken bekannt. – Enthält: De<br />
officiis (Komm. Petrus Marsus); Laelius, sive de amicitia<br />
(Komm. Omnibonus Leonicensus); Cato maior, sive de<br />
senectute (Komm. Martinus Phileticus); Paradoxa Stoicorum<br />
(mit Kommentar). – Zum Lyoneser Drucker Gaspar<br />
Ortuin vgl. Geldner II, 223. Seine Herkunft ist unbekannt,<br />
in Lyon arbeitete er zwischen 1489 und 1502, er druckte<br />
u. a. mit Peter Schenck zusammen. – Es fehlen die Bl. a1-3,<br />
t2-5(?), A4-5, D1 und H10. – Gereinigt und tls. stärker restauriert,<br />
das erste vorhandene Blatt mit etw. Textverlust.<br />
Leicht gebräunt und fleckig, meist stärker wasserrandig,<br />
vereinzelt mit Sporflecken und kurzen Marginalien von<br />
alter Hand, teilw. mit Wurmspuren.
Nr. 98a<br />
Only 4 copies in libraries are known. – Lacks leaves a1-3,<br />
t2-5 (?), A4-5, D1 and H10. – Cleaned and partly with<br />
stronger restorations, leaf a4 with some loss of text. Slightly<br />
browned and soiled, mostly with stronger waterstains, occasionally<br />
with moulding and short marginalia by contemporary<br />
hand, here and there some worming. – Half vellum of<br />
the 20th century with spine label.<br />
97 CONRADUS DE HALBERSTADT, Concordantiae<br />
bibliorum. – JOHANNES DE SEGO-<br />
BIA, Concordantiae partium indeclinabilium.<br />
Hrsg. von Sebastian Brant. 2 Tle. in 1 Bd. Basel,<br />
Johann Froben und Johann Petri, 149<strong>6.</strong> Fol. Got.<br />
Typ., 3 Sp., 78 Zl. 363, 100 nn. Bl. Holzdeckelbd.<br />
d.Zt. mit blindgepr. breitem Ldr.-Rücken (Rücken<br />
restauriert, oben und unten breit erneuert, be -<br />
schabt und bestoßen, Schließen fehlen). (51)<br />
5.000,-<br />
Die Bibelkonkordanz des Konrad von Halberstadt, erstmals<br />
mit dem Beitrag des Johannes von Segovia, Druck -<br />
variante mit „orthograuiam“ in der 5. Titelzeile. – Hain<br />
5633. Pellechet 393<strong>6.</strong> Polain 1150. IGI 3169. Proctor 7762.<br />
BMC III, 791. GKW 7422. Goff C 853. CIBN C-562. BSB<br />
C-501. ISTC ic00853000. – Innendeckel mit altem Besitzvermerk.<br />
Etw. gebräunt, fleckig und z. Tl. stärker wasserrandig,<br />
tls. mit Randschäden (Bl. s1 und M2 unten tief eingerissen).<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Inkunabeln 27<br />
Nr. 100<br />
Inner cover with old ownership entry. Some browning,<br />
soiling and partly stronger waterstains, here and there with<br />
marginal damages (leaves s1 and M2 with deep tear at<br />
bottom). – Contemporary wooden boards with wide blindpressed<br />
leather spine (spine restored, at top and bottom<br />
widely re-spined, scratched and scuffed, clasps missing). – See<br />
illustration.<br />
98 DIOGENES LAERTIUS, Vitae et sententiae<br />
philosophorum. Hrsg. von Benedictus Brognolus.<br />
Venedig, Bonetus Locatellus für Octavianus<br />
Scotus, 18. Dezember 1490. 4°. Mit 9 großen und<br />
zahlr. kleinen schwarzgrundigen Holzschnitt-<br />
Initialen. Rom. Typ., 42 Zl. 112 nn. Bl. Pgt. des<br />
18. Jhdts. mit Rsch. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Gelenke etw. eingerissen). (81) 2.000,-<br />
Hain-C. 6202. Klebs 338.4. Pellechet 4277. Polain (Suppl.)<br />
4323. IGI (+ Suppl.) 3461. Proctor 5024. BMC V, 438.<br />
GKW 8381. Goff D 222. Walsh 2285. BSB D-157. – Nicht<br />
im ISTC. – Vierte lateinische Inkunabelausgabe der für die<br />
griechische Philosophie so bedeutenden Quellenkompilation<br />
des Diogenes Laertius in der Übersetzung von Ambrosius<br />
Traversarius. – Vorderer Innendeckel mit hs. Bibl.-<br />
Nummer. Titel oben mit verwaschenen hs. Eintragungen,<br />
stärker fleckig und in den Rändern mit altem Buntpapier<br />
verstärkt. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und mit umfangreichen<br />
Marginalien und Federproben von alter Hand.
28<br />
Fourth Latin incunable edition of Diogenes Laertius' compilation<br />
of references in the translation by Ambrosius<br />
Traversarius. – Inside of front cover with ms. library number.<br />
Title at top with faded ms. annotations, stronger stained<br />
and reinforced at margins with old coloured paper. Slightly<br />
browned, partly a little soiled and with extensive marginalia<br />
and ink probes by contemporary hand. – Vellum of the<br />
18th century with spine label (a little soiled, rubbed and<br />
scuffed, joints somewhat torn).<br />
98a HIERONYMUS, SOPHRONIUS EUSEBIUS,<br />
(PSEUDO-), Vitae sanctorum patrum, sive Vitas<br />
patrum. Ulm, Johann Zainer, o. J. (um 1478-79).<br />
Fol. Mit rot eingemalten Initialen, durchgehend<br />
rubriziert. Got. Typ., 2 Sp. (nur Register), 41 Zl.<br />
10 nn., CCCLXXV num. Bl. (= 385 statt 386 Bl.;<br />
ohne das letzte weiße Bl.). Blindgepr. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln (Vordergelenk gebrochen, Kapital<br />
mit Fehlstelle, beschabt und bestoßen, Schließen<br />
fehlen). (176) <strong>6.</strong>000,-<br />
Hain 8594. Pellechet 11704. Polain 4795. IGI 4752. Proctor<br />
253<strong>6.</strong> BMC II, 528. GKW M 50882. Goff H 200. Walsh 898<br />
f. CIBN H-123. BSB V-251. Wegener 54. Amelung I, 39.<br />
ISTC ih00200000. – Undatierte Ausgabe der berühmten<br />
Patrologie des Heiligen Hieronymus, die um 395 nach dem<br />
Vorbild der Kaiserviten Suetons verfaßt wurde und erstmals<br />
1476 in Brüssel und dann um 1477 in Köln gedruckt worden<br />
war. Hier in der korrigierten Fassung mit neuem Kolophon.<br />
– Das erste Blatt innen mit Papierschäden, besonders<br />
die ersten 10 Bl. innen mit großem braunen Fleck. Bl. Nr. 66<br />
und 71 in kleinerem Format, womöglich aus einem anderen<br />
Exemplar. Tls. etw. gebräunt und braunfl., vereinzelt<br />
mit Wurmspuren, kurzen hs. Marginalien und leicht<br />
wasserrandig. – Aus der Ritter-Waldauf-Bibliothek in Hall<br />
bei Innsbruck (vorderer Innendeckel mit Besitzvermerk<br />
von 1576). – Von größter Seltenheit. Seit Kriegsende kein<br />
Exemplar auf deutschen Auktionen nachweisbar. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Undated edition of the famous patrology by St Hieronymus.<br />
– First leaf inside with paper damages, particularly the first<br />
10 leaves inside with large brown stain. Leaf no. 66 and 71<br />
in a smaller size, probably from another copy. Partly a little<br />
browned and brown-stained, occasionally with worming,<br />
short ms. marginalia and light waterstains. – From the Ritter<br />
Waldauf Library at Hall near Innsbruck (upper inner cover<br />
with ownership entry of 1576). – Extremely rare. Since the<br />
end of war no copy recorded at German auctions. – Contemporary<br />
blind-pressed calf over wooden boards (front<br />
joint broken, turn-in with defect, scratched and scuffed,<br />
clasps missing). – See illustration.<br />
98b HOMILIARIUS DOCTORUM de tempore et<br />
de sanctis. Nürnberg, Anton Koberger, 30. September<br />
1494. 4°. Mit ganzseit. Titelholzschnitt<br />
nach dem Meister des Verardus, blauer Initiale „P“<br />
auf goldgehöhtem, gepunzten Grund und im<br />
unteren Rand mit mehrfarb. Rankenwerk (auf Bl.<br />
Nr. I) sowie einigen rot eingemalten Initialen. Got.<br />
Typ., 2 Sp., 54 Zl. 1 nn., CCXLI num., 2 nn., CVI<br />
num. Bl. (= 350 statt 352 Bl.; es fehlen die beiden<br />
weißen Bl. 244 und 352). Flex. altes Pgt. (fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Schließbänder teilw. ausgerissen).<br />
(176) 3.000,-<br />
Inkunabeln<br />
Hain 8792. Schreiber 4899. Schramm XVII, 581. Pellechet<br />
8895 bis. IGI (Suppl.) 4803 D. Proctor 2095. BMC II, 439.<br />
GKW 12930. Goff H 318. BSB H-32<strong>6.</strong> ISTC ih00318000. –<br />
Homilien- und Postillenbuch (Predigtsammlung) von den<br />
bedeutenden Kirchenlehrern Hieronymus, Ambrosius,<br />
Augustinus, Gregor, Origines, Johannes Chrysostomus,<br />
Beda etc. Das Manuskript hatte Surgant in der Bibliothek<br />
einer berühmten Basler Kirche gefunden. – Der Holzschnitt<br />
ist eine Kopie nach dem der Basler Ausgabe von 1493, zu<br />
dem Hieronymus (102) bemerkt: „Der Holzschnitt, einen<br />
Flügelaltar nachbildend, zeigt im Mittelfeld Kaiser und<br />
Papst mit Gefolge, in einer abbreviaturhaft dargestellten<br />
Kirche. Durch die Taube des Heiligen Geistes darüber wird<br />
das Zusammentreffen wohl als ein höheres Friedenskonzil<br />
in seinem Geiste dargestellt.“ – Titel gestempelt und stärker<br />
fleckig, verso mit umfangreichen Eintragungen von alter<br />
Hand. Im zweiten Teil Bl. Nr. II irrtümlich vor Bl. I eingebunden.<br />
Etw. gebräunt, teilw. etw. fleckig, mit hs. Marginalien<br />
(vereinzelt sehr umfangreich) und einigen Handhinweisen.<br />
Letztes Bl. oben mit hinterlegtem Papierschaden<br />
(geringer Textverlust). – Aus der Ritter-Waldauf-Biblio thek<br />
in Hall bei Innsbruck (Titel mit Besitzvermerk). – Von<br />
größter Seltenheit: kein Exemplar im Jahrbuch.<br />
Homily and devotional book (collection of sermons) of the<br />
important church fathers Jerome, Ambrose, Augustine, Gregory,<br />
Origen, John Chrysostom, Bede etc. – Title stamped<br />
and stronger soiled, verso with extensive annotations by contemporary<br />
hand. Leaf no. II in the second part erroneously<br />
bound-in before leaf I. Some browning, partly minor staining,<br />
with ms. marginalia (occasionally very extensive) and<br />
some notes. Last leaf with backed paper damage at top<br />
(minor loss of text). – From the Ritter Waldauf Library at<br />
Hall near Innsbruck (title with ownership entry). – Extremely<br />
rare: no copy at „Jahrbuch“. – Old limp vellum (soiled,<br />
rubbed and scuffed, clasp ribbons partly torn out).<br />
98c LOCHMAIER, MICHAEL, Parochiale curatorum.<br />
Hagenau, Heinrich Gran für Johannes Rynman,<br />
20. August 1498. 4°. Mit wenigen rot oder<br />
blau eingemalten Initialen, Titel rubriziert. Got.<br />
Typ., 2 Sp., 34 Zl. 151 (statt 152) nn. Bl. (Bl. a1<br />
weiß; es fehlt Bl. e1). Läd. blindgepr. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit Metallschließe (Rücken mit<br />
größerer Fehlstelle). (176) 1.500,-<br />
Zweite Ausgabe des erstmals 1497 erschienenen Pfarrlehrbuches.<br />
– Hain-C. 10169. Pellechet 7240. IGI 5790. Proctor<br />
319<strong>6.</strong> BMC III, 68<strong>6.</strong> GKW M 18660. Goff L 268. Walsh<br />
1081. CIBN L-203. BSB L-212. ISTC il00268000. – Vgl.<br />
Schulte II, 534. – Michael Lochmaier von Haideck war<br />
„eines der ausgezeichnetsten Mitglieder der Wiener Universität<br />
aus der rheinischen Nation. Seit 1488 ... scheint er<br />
Canonicus, Doctor der Theologie und des canonischen<br />
Rechts und Magister der freien Künste ... in Passau geworden<br />
zu sein“ (ADB XIX, 64). – Buchblock mehrf. gebrochen.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, vor allem am Anfang<br />
und Ende mit kleinen Wurmspuren, vereinzelt kleine<br />
Papierschäden, tls. mit Marginalien von alter Hand, letztes<br />
Bl. auf dem hinteren Innendeckel aufgezogen (als Makulatur<br />
benutzt). – Vorderer Innendeckel mit gestoch. Exlibris,<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk (1596). – Aus der Ritter-Waldauf-Bibliothek<br />
in Hall bei Innsbruck.<br />
Second edition of the parish textbook first published in 1497.<br />
– Book-block with several breaks. Slightly browned, partly<br />
a little soiled, mainly at the beginning and the end with<br />
minor worming, occasionally with small paper damages,<br />
here and there with marginalia by contemporary hand, last<br />
leaf mounted on rear inner cover (used as waste sheet). –
Inside of front cover with engraved exlibris, title with ms.<br />
ownership entry (1596). – From the Ritter Waldauf Library<br />
at Hall near Innsbruck. – Contemporary blind-pressed,<br />
damaged calf over wooden boards with metal clasp (spine<br />
with larger defect).<br />
99 MARCELLUS (PSEUDO-), Passio Petri et Pauli<br />
apostolorum. O. O., Dr. u. J. (Köln, Cornelis de<br />
Zierickzee, ca. 1499). 4°. Got. Typ., 37 Zl. 10 nn.<br />
Bl. (das letzte weiß). Mod. Hpgt. (etw. be schabt<br />
und angestaubt). (108) 1.200,-<br />
Einzige Inkunabelausgabe. – Hain-C. 12454. Pellechet 7620.<br />
Proctor 1503. BMC I, 30<strong>6.</strong> GKW 20764. Goff M 230.<br />
CIBN M-11<strong>6.</strong> BSB M-150. ISTC im00230000. – Gegenstand<br />
der um 200 entstandenen Erzählung ist die Dispu -<br />
tation vor Nero zwischen Petrus, Paulus und Simon Magus,<br />
seit Irenäus der Stammvater der Gnosis. Der Verfasser<br />
nennt sich Marcellus, Sohn des Präfekten Marcus; aus einem<br />
Anhänger des Simon Magus wird er zum Schüler des<br />
Petrus und gibt sich als Augenzeugen des Geschehens aus.<br />
– Titel innen behutsam restauriert und neu angefalzt, ebenso<br />
Bl. 4. Leicht gebräunt, wenig fleckig, gegen Ende etw.<br />
wasserrandig.<br />
Sole incunable edition. – Title inside carefully restored and<br />
newly mounted at joint, also leaf 4. Slightly browned, hardly<br />
soiled, towards the end somewhat waterstained. – Modern<br />
half vellum (a little scratched and dust soiled).<br />
99a (MARCHESINUS, JOHANNES, Mammotrecus<br />
super Bibliam). Venedig, Bonetus Locatellus<br />
für Octavianus Scotus, 5. Juni 1492. Mit Verlegermarke<br />
am Ende, wenigen rot eingemalten Initialen<br />
und einigen Holzschnitt-Initialen. Got. Typ.,<br />
2 Sp., 45 Zl. 171 (statt 172) nn. Bl. (ohne das erste<br />
Bl.). Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit<br />
Metallschließe (beschabt und bestoßen, Schwanz<br />
unten ausgebessert, Vordergelenk gebrochen).<br />
(176) 1.200,-<br />
Hain 10569. IGI 615<strong>6.</strong> BMC V, 440. GKW M 20820. Goff<br />
M 251. BSB M-16<strong>6.</strong> ISTC im00251000. – Verlegermarke bei<br />
Husung 199. – Glossar für Priester zur richtigen Aussprache<br />
und Orthographie der in der Bibel vorkommenden<br />
lateinischen Ausdrücke. Verfaßt von dem Minoritenmönch<br />
Marchesinus nach 1300. Der größte Teil des Werkes basiert<br />
auf G. Britos „Summa“ und wurde von Luther als „Münchemist<br />
und Teufelsdreck“ verdammt. Erstmals 1470<br />
gedruckt, erlebte das Werk bis 1521 über 30 Ausgaben. –<br />
Erstes Blatt gestempelt. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig,<br />
wasserrandig und mit Wurmspuren. Bl. x8 und y1 in der<br />
unteren Ecke mit kleinem Papierschaden. – Aus der Ritter-<br />
Waldauf-Bibliothek in Hall bei Innsbruck (vorderer Innendeckel<br />
mit gestoch. Exlibris, Bl. c1 unten mit hs. Besitzvermerk<br />
„Waldauffica fundationis Ao 1596“).<br />
Glossary for priests for correct pronunciation and orthography<br />
regarding the Latin expressions in the Bible. – First leaf<br />
stamped. Slightly browned, partly a little soiled, waterstained<br />
and with worming. Leaf x8 and y1 with small paper<br />
damage at lower corner. – From the Ritter Waldauf Library<br />
at Hall near Innsbruck (upper inner cover with engraved<br />
exlibris, leaf c1 at bottom with ms. ownership entry „Waldauffica<br />
fundationis Ao 1596“). – Contemporary blind-pressed<br />
calf over wooden boards with metal clasp (scratched and<br />
scuffed, bottom turn-in repaired, front joint broken).<br />
Inkunabeln 29<br />
Nr. 101<br />
100 MARTIANUS CAPELLA, De nuptiis Philologiae<br />
et Mercurii. Hrsg. Franciscus Vitalis Bodianus.<br />
Vicenza, Henricus de Sancto Ursio (Rigo di<br />
Cà Zeno, 1<strong>6.</strong> Dezember) 1499. Fol. Mit Druckermarke<br />
am Ende. Rom. Typ., 37 Zl. 124 nn. Bl.<br />
Hpgt. des 19. Jhdts. mit Rsch. (fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen). (22) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Hain 4370. Klebs 668.1. Pellechet 3224.<br />
Polain 967. IGI 242<strong>6.</strong> Proctor 7174. BMC VII, 1048. Goff<br />
C 117. Walsh 3511. BSB M-205. Smith, Rara, 66 mit Abb.<br />
39. Stillwell, Awakening, 77: „An encyclopedia in prose and<br />
verse relating to the seven liberal arts, in which, according<br />
to Sarton, Book VIII relates to astronomy.“ – Druckermarke<br />
bei Husung 242. – „This work ... forms a kind of<br />
encyclopedia of the arts and sciences as known for about a<br />
thousand years. It was highly esteemed in the Middle Ages<br />
as a textbook. The seventh book is on the Greek theory of<br />
arithmetic. It treats of the various classes of numbers, such<br />
as plane and solid, and mentions the supposed mysteries of<br />
the smaller numbers, the monad suggesting one God, the<br />
dyad good and evil, the triad the Trinity, and so on“ (Smith).<br />
– Behandelt in Buch 6 u. a. Afrika und Indien. – Etw.<br />
gebräunt und braunfl., tls. mit hs. Zusätzen und Marginalien,<br />
Feuchtigkeitsspuren und wenigen Wurmlöchern. –<br />
Siehe Abbildung.
30<br />
First edition. – Deals also with Africa and India in book <strong>6.</strong><br />
– Somewhat browned and brown-stained, partly with ms.<br />
additions and marginalia, dampstains and a few wormholes.<br />
– Half vellum of the 19th century with spine label (soiled,<br />
a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
101 MISSALE MOGUNTINUM. Incipit ordo qualiter<br />
se sacerdos ad celebranda missam. (Basel,<br />
Michael Wenssler. 1486). Fol. Mit einigen rot und<br />
blau eingemalten Initialen, gedruckt in Rot und<br />
Schwarz. Got. Typ., 2 Sp., 33, 30 und 16 Zl. 14 nn.<br />
(erstes Bl. weiß), CVIII num., 18 (statt 22) nn. Bl.,<br />
num. Bl. CIX-CCLXXVIII (statt 287; es fehlt<br />
dazwischen Bl. Nr. 231). Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen und<br />
10 breiten buckligen Beschlägen auf den Deckeln<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, Rücken und Kanten<br />
teilw. etw. ausgebessert). (51) 5.000,-<br />
Copinger-R. 4162. Reichling 263 (nur 1 Ex. in Heiligenstadt/Eichsfeld<br />
– ohne Kanon). Weale-B. 623. Schreiber<br />
4731. Voulliéme (Berlin) 381, 3. Hubay (Würzburg) 1481.<br />
GKW M 24550. ISTC im00673800 (12 Exemplare). – Erstes<br />
weißes Bl. mit Musiknoten und Liedertexten von alter<br />
Hand. Etw. gebräunt, tls. stärker fleckig, tls. mit Quetschfalten<br />
und wenigen Wurmspuren. Die zweifarb. Initiale auf<br />
Bl. XII verso nachträglich einmontiert. Einzelne Bl. mit<br />
breit hinterlegten Randschäden. Alle unteren Ecken durch<br />
Feuchtigkeitsspuren stark abgerundet, angeschrägt oder<br />
angerändert. Der fehlende Kanonholzschnitt und das fehlende<br />
erste Kanontextbl. in farb. Kopie beigebunden (gehört<br />
vermutlich nicht zu diesem Druck). – Siehe Abbildung.<br />
First blank leaf with music notes and lyrics of songs by<br />
contemporary hand. Somewhat browned, partly stronger<br />
soiled, partly with vertical creases and some worming. The<br />
two-tone initial on leaf XII verso added later. Some leaves<br />
with widely backed tears in margin. Due to dampstains all<br />
the lower corners are rounded, sloped or restored. The<br />
missing canon woodcut and the missing first canon text leaf<br />
bound-in in coloured copy (does probably not belong to this<br />
issue). – Contemporary blind-pressed pigskin over wooden<br />
boards with 2 metal clasps and 10 wide bossed fittings on<br />
boards (soiled, rubbed and scuffed, spine and edges partly a<br />
little repaired). – See illustration.<br />
Altkoloriert<br />
102 PLENARIUM (deutsch). Episteln und Evangelien.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Augsburg, Johann Bämler,<br />
30. September 147<strong>6.</strong> Fol. Mit 57 (statt 58; 1 ganzseit.)<br />
altkolor. Textholzschnitten und 54 (53 alt -<br />
kolor.) Holzschnitt-Initialen, vereinzelt rubriziert.<br />
Got. Typ., 28 Zl. CLXVI, CLXXXXIX (recte<br />
200) num Bl. (ohne das erste nn. sowie je ein weißes<br />
Bl. zu Beginn und am Schluß = 366 statt 369<br />
Bl.). Blindgepr. Schweinsldr. des 1<strong>6.</strong> Jhdts. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 überlappenden Schließen (restauriert,<br />
fleckig, berieben und bestoßen, neu aufgebunden).<br />
(120) 25.000,-<br />
Vierte deutsche Plenarium-Ausgabe, zugleich die zweite<br />
von Bämler gedruckte. – Copinger 2320. Schreiber 4948.<br />
Schramm III, S. 15 und Nr. 105-123, 125-131, 133-140,<br />
142-150, 472-47<strong>6.</strong> GKW M 34064. Goff E 75 (nur 1 Ex. in<br />
Amerika). BSB P-581. ISTC ie00075000 (nur 5 Ex.: in Göttingen,<br />
München, Tübingen, Middletown CT und Moskau).<br />
Inkunabeln<br />
– Deutsche Übersetzung der Meß-Perikopen, denen mitunter<br />
noch andere Teile der Meßliturgie beigefügt wurden.<br />
Sie bildeten, namentlich mit den Ergänzungen durch „Glossen<br />
und Postillen“, ein vortreffliches Hilfsmittel für religiöse<br />
Volksbildung. – Der schöne blattgr. Holzschnitt (Bl.<br />
I/166 verso) zeigt den Auferstandenen und die schlafenden<br />
Wächter (Schramm 150). Die besten Schnitte schreibt<br />
Schmid unter Vorbehalt dem Meister der hl. Veronika zu.<br />
Im übrigen sind die Holzschnitte mit wenigen Abweichungen<br />
der Ausgabe von 1474 entnommen; im Tl. II sind die<br />
Holzschnitte auf Bl. 43 verso, 82 recto, (138 und 138*) neu<br />
(Schramm 473-476). – Ohne das erste Blatt mit dem Holzschnitt:<br />
Christus sitzt am geöffneten Grab (Schramm 471).<br />
– In Tl. I sind Bl. 49 nach 42 und 90 nach 91 eingebunden.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, tls. mit hs. Marginalien,<br />
gegen Ende oben mit schwachen Feuchtigkeitsspuren.<br />
Gereinigt und restauriert (vereinzelt mit minimalem Buchstabenverlust),<br />
neu aufgebunden und Vorsätze erneuert. –<br />
Siehe Abbildung Tafel <strong>6.</strong><br />
Fourth German Plenarium edition, at the same time the<br />
second one printed by Bämler. – German translation of the<br />
mass pericopes with additional parts of mass liturgy. –<br />
Without the first leaf with woodcut: Christ sitting at the<br />
open grave (Schramm 471). In part I leaf 49 is bound-in<br />
after leaf 42 and leaf 90 after leaf 91. Slightly browned,<br />
hardly soiled, partly with handwritten marginalia, towards<br />
the end at top with faint moisture traces. Cleaned and<br />
restored (occasionally with minor loss of letters), newly<br />
mounted and fly-leaves renewed. – Blind-tooled pigskin of<br />
the 16th century over wooden boards with 2 overlapping<br />
clasps (somewhat restored, soiled, rubbed and scuffed). – See<br />
illustration on plate <strong>6.</strong><br />
103 REGINALDETUS, PETRUS, Speculum finalis<br />
retributionis. Vorrede von Guilelmus Totanus.<br />
Venedig, Jacobus Pentius für Lazarus de Soardis,<br />
7. November 1498. 4°. Mit großem Titelholzschnitt<br />
und Druckermarke am Ende. Got. Typ.,<br />
2 Sp., 39 Zl. 4 nn., 119 (recte 120) num. Bl. (= 124<br />
Bl.) Kalbldr. vom Anfang des 1<strong>6.</strong> Jhdts., Deckel<br />
mit reicher Blindpr. (restauriert). (19) 4.000,-<br />
Seinerzeit öfter aufgelegt, erstmals 1492 erschienen. – Hain-<br />
C. 13771* = 1376<strong>6.</strong> IGI 8312. Proctor 5580. BMC V, 565.<br />
GKW M 3743<strong>6.</strong> Goff R 89. BSB R-5<strong>6.</strong> Essling 1177. Sander<br />
6393. ISTC ir00089000. – Druckermarke bei Husung 212. –<br />
Abhandlung des um 1430 wirkenden französischen Franziskaners<br />
über Höllenstrafen, das Paradies etc. – Vorsätze<br />
mit Exlibris, Besitzvermerken und längeren hs. Eintragungen.<br />
Titel mit hs. Bibl.-Num. und verso mit längerem<br />
Geschenkvermerk. Gering gebräunt, wenig fleckig.<br />
BEIGEB.: FICINO, M., De christiana religione aureum<br />
opusculum. Venedig, C. Arrivabene, 1518. Mit Druckermarke<br />
am Ende. XCV num. Bl. – EDIT 16 CNCE 18935.<br />
– Nicht im STC und bei Adams. – Siehe Abbildung Seite 25.<br />
Treatise by the French Franciscan (active around 1430) on<br />
punishments in Hell, the Paradise etc. – Endpapers with ex -<br />
libris, ownership entries and longer ms. annotations. Title<br />
with ms. library number and verso with a longer donation<br />
note. Minimally browned, hardly soiled. – Calf from the<br />
beginning of the 16th century, boards with rich blind tooling<br />
(restored). – See illustration on page 25.<br />
104 RODERICUS ZAMORENSIS (SANCHEZ<br />
DE AREVALO), Speculum vitae humanae. Mit<br />
Widmungsvorrede an Papst Paulus II. O. O. und<br />
J. (Savigliano), Christophorus Beyamus (und Jo -
hannes Glim, um 1473-74). Fol. Rom. Typ., 34 Zl.<br />
134 nn. Bl. Altes Pgt. (Rücken erneuert, Ge -<br />
brauchsspuren). (19) 5.000,-<br />
Sehr seltene Ausgabe aus der ersten und einzigen Inkunabeldruckerei<br />
in Savigliano. – Hain-CR. 13937. Klebs 857.10.<br />
Pellechet 10182. Proctor 6753. BMC VII, 1023. GKW M<br />
38501. Goff R 222 (nur 2 Ex. in Amerika, davon eines<br />
inkplt.). CIBN R-144. ISTC ir00222000 (nur 11 Ex., davon<br />
keines in Deutschland). Geldner II, 161: „In Savigliano<br />
(Piemont) wurden wahrscheinlich um 1473/74 ... insgesamt<br />
fünf Drucke hergestellt.“ – Das Werk handelt „von den<br />
Annehmlichkeiten und Widerwärtigkeiten der verschiedenen<br />
weltlichen Stände und geistlichen Würden“ (Wetzer-<br />
W. I, 1272). Es enthält auch Kapitel medizinischen Inhalts.<br />
– Fliegender Vorsatz gestempelt, mit hs. Titel und Anmerkungen.<br />
Stärker wasser- und stockfl., tls. stark restauriert<br />
und angefasert (Bl. 1 mit geringem Textverlust), gewaschen,<br />
vereinzelt kleine Federproben. – Erstes Bl. stärker fleckig,<br />
gestempelt und mit hs. Besitzvermerk des Franziskanerkonvents<br />
in <strong>Mai</strong>land.<br />
Very rare edition from the first and sole incunable printing<br />
office at Savigliano. – Fly-leaf stamped, with ms. title and<br />
annotations. Stronger waterstains and foxing, partly heavily<br />
restored (leaf 1 with minor loss of text), washed, occasionally<br />
small ink probes. – First leaf with stronger stains, stamped<br />
and with ms. ownership entry of the Franciscan monastery at<br />
Milano. – Old vellum (rebacked, signs of wear).<br />
105 SCHEDEL, H., Liber chronicarum. Nürnberg,<br />
Anton Koberger, 12. Juli 1493. Fol. Mit einigen rot<br />
und blau eingemalten Initialen, 2 kolor. doppelblattgr.<br />
Holzschnittkarten (in der Foliierung) und<br />
1808 tls. doppelblattgr. kolor. Textholzschnitten<br />
von Wolgemut und Pleydenwurff. 20 nn. Bl.,<br />
CCXCIX num. Bl. (inklusive die weißen num. Bl.<br />
CCLVIIII-CCLXI), 1 nn. Bl., 6 nn. Bl., das letzte<br />
weiß, nach Bl. Nr. CCLXVI zwischengeb. (= zus.<br />
326 Bl.). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. über Holzdeckeln<br />
auf 5 Bünden (Schließen fehlen, stellenw.<br />
restauriert, etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(1) 100.000,-<br />
Erste Ausgabe der bekannten Chronik und am reichsten<br />
illustrierten Inkunabel. – Hain-C. 14508. Klebs 889.1.<br />
Pellechet 10351. Polain 3469. IGI 8828. Schreiber 5203.<br />
Schramm XVII, 9. Proctor 2084. GKW M40784. BMC II,<br />
437. Goff S 307. Walsh 726-732. BN, Incunables, S-161.<br />
Fairfax Murray 394. Muther 424. Dodgson I, 228 und 246<br />
ff. Rückert 143 (die letzten 4 sehr ausführlich). – Die lateinische<br />
Ausgabe erschien ein halbes Jahr vor der deutschen<br />
auf besserem Papier. Sie war „das größte Buchunternehmen<br />
der Dürer-Zeit“ (Rückert). Die Vorzeichnungen lieferten<br />
Michael Wolgemut, Wilhelm Pleydenwurff und zwei Zeichner<br />
der Wolgemut-Werkstatt. Fünf oder mehr stammen<br />
vielleicht vom jungen Dürer (vgl. Strauss, Dürer, 9, und<br />
Sladeczek, Albrecht Dürer und die Illustr. zur Schedelchronik,<br />
Baden-Baden 1965). Beeinflußt wurden die Holzschnitte<br />
auch von Schongauer, den Meistern WA und<br />
F. V. B., ferner durch Breydenbachs „Peregrinatio“, Bothos<br />
„Sachsenchronik“ und das Basler „Speculum“ (vgl. Winkler,<br />
Narrenschiff, 96). – Die Holzschnitte in unserem Exemplar<br />
in guten Abdrucken, Bl. Nr. CVII recto und verso mit<br />
zwei verschiedenen Holzschnitten der Enthauptung des<br />
Matthäus bzw. Matthias (Druckvarianten beschrieben von<br />
W. B. Todd in „The Book Collector“ XIII, 1964, S. 497 f.).<br />
– Unter den Holzschnittansichten: Augsburg, Bamberg,<br />
Basel, Breslau, Eichstätt, Erfurt, Florenz, Genf, Genua,<br />
Inkunabeln 31<br />
Köln, Konstanz, Lübeck, Magdeburg, <strong>Mai</strong>land, <strong>Mai</strong>nz,<br />
München, Neiße, Nizza, Nürnberg, Paris, Passau, Pisa,<br />
Prag, Regensburg, Rom, Salzburg, Straßburg, Trier, Ulm,<br />
Venedig, Wien und Würzburg, viele von ihnen in ihren ersten<br />
topographisch getreuen Darstellungen. – Das Kolorit<br />
möglicherweise aus späterer Zeit. – Vorsätze und Bindung<br />
erneuert, hinterer Vorsatz mit eingeklebter Nürnberg-Karte<br />
(Blaeu), Titel und folgendes Bl. sowie die letzten vier Bl. mit<br />
größeren Restaurierungen der Ränder, einzelne Bl. mit tls.<br />
größeren restaurierten Einrissen bzw. Randausrissen und<br />
Eckabrissen (sämtlich ohne Text- und Darstellungsverlust),<br />
die Deutschlandkarte am Ende angerändert und restauriert,<br />
die Darstellung nur am oberen Bug etw. betroffen (ein<br />
wenig Darstellungsverlust); breite Ränder stellenw. etw.<br />
fingerfl., leichte Wasserränder im Bug, ingesamt nur wenig<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildungen Tafel 7.<br />
First edition of this well-known chronicle and the most<br />
lavishly illustrated incunabulum. – The Latin edition was<br />
published six months prior to the German edition and on<br />
better quality paper. According to Rückert, it was the<br />
greatest book undertaking of the Dürer period. Preliminary<br />
drawings were by Michael Wolgemut, Wilhelm Pleydenwurff<br />
and two artists from the Wolgemut workshop. Five or<br />
more are perhaps by the young Dürer (see Strauss, Dürer, 9.<br />
Sladeczek, Albrecht Dürer und die Illustrationen zur<br />
Schedelchronik, Baden-Baden, 1965). Woodcuts also show<br />
influences by Schongauer and the masters WA and F.V.B.,<br />
further by Breydenbach's „Peregrinatio“, Botho's „Sachsenchronik“<br />
and the Basle „Speculum“ (see Winkler, Narrenschiff,<br />
96). – The woodcuts in our copy are in very good<br />
impressions, leaf no. CVII with two different woodcuts<br />
showing the decapitation of Matthew resp. Matthias (print<br />
variations described by W. B. Todd in „The Book Collector“<br />
XIII, 1964, page 497 ff). – Endpapers and binding renewed,<br />
lower endpaper with glued-in Nuremberg map (Blaeu), title<br />
and following leaf as well as last four leaves with larger<br />
restorations to margin, some leaves with partly larger<br />
restored tears or marginal tear-outs and torn off corners (all<br />
without loss of text or illustration), map of Germany mounted<br />
with paper slips at the end and restored, illustration only<br />
affected a little at upper joint (minor loss of illustration);<br />
wide margins here and there with some fingermarks, light<br />
waterstains at joint, altogether only minimally browned and<br />
soiled. – Contemporary blind-pressed pigskin over wooden<br />
boards on 5 bands (clasps missing, here and there restored,<br />
a little soiled, scratched and scuffed). – See illustrations on<br />
plate 7.<br />
106 SILVATICUS, MATTHAEUS, Liber pandectarum<br />
medicinae. O. O., Dr. und J. (Straßburg, Drucker<br />
mit dem bizarren R, d. i. Adolf Rusch, ca.<br />
1480). Fol. Rom. Typ., 2 Sp., 55 Zl. 302 (statt 308)<br />
nn. Bl. Mod. Hldr. (51) 4.000,-<br />
Hain-C. 15192. Klebs 919.6 (dat. 1481). Pellechet 10545.<br />
Polain 3539. IGI 8982 (dat. nach 1478). Proctor 251. BMC<br />
I, 64. GKW M 42133. Goff S 514. Walsh 82. CIBN S-26<strong>6.</strong><br />
BSB S-392. ISTC is00514000. Osler 188. – Der Verfasser<br />
war ein bedeutender Botaniker und Pharmakologe des Mittelalters.<br />
Sein Werk ist im wesentlichen eine Kompilation<br />
aus Schriften früherer Ärzte und ein Kompendium der<br />
Arzneimittellehre. Von 1474 bis 1541 erschienen mehr als<br />
12 Auflagen. – Es fehlen die ersten 6 Bl.: das erste Blatt<br />
weiß, ohne den Widmungsbrief an Kardinal Francesco<br />
Gonzaga von Matthaeus Moretus und die „Tabula capitulorum“<br />
(der Text ist vollständig). – Erstes (mit Besitzvermerk<br />
und Stempel) und letztes (verso mit Eintragung von<br />
alter Hand) Bl. etw. gebräunt und fleckig, sonst nur leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig und breitrandig.
32<br />
Nr. 107<br />
The author was a notable botanist and pharmacologist of<br />
the Middle Ages. Essentially his work is a compilation of<br />
texts by earlier physicians and a compendium of pharmacology.<br />
From 1474 until 1541 more than 12 issues were printed.<br />
– Lacks the first 6 leaves: first leaf blank without dedication<br />
letter to cardinal Francesco Gonzaga by Matthaeus Moretus<br />
and the „Tabula capitulorum“ (the text being complete).<br />
First leaf (with ownership entry and stamp) and last leaf<br />
(verso with annotation by contemporary hand) a little<br />
browned and soiled, otherwise only light browning, minor<br />
staining, wide-margined. – Modern half calf.<br />
106a SPIERA, AMBROSIUS DE, Quadragesimale de<br />
floribus sapientiae. Hrsg. von Marcus Venetus.<br />
Venedig, Bonetus Locatellus für Octavianus Scotus,<br />
20. Februar 1488/89. 4°. Mit Verlegermarke am<br />
Ende und rot oder blau eingemalten Initialen.<br />
Got. Typ., 2 Sp., 60 Zl. 312 (statt 314) nn. Bl. (das<br />
letzte Bl. weiß; ohne das erste weiße Bl. und Bl.<br />
A1). Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem blindgepr.<br />
Schweinsldr.-Rücken (berieben, etw. bestoßen, mit<br />
Wurmlöchern, Schließen fehlen). (176) 1.500,-<br />
Hain-C. 922. Pellechet 602. Polain 3588. IGI 9132. Proctor<br />
5017. BMC V, 43<strong>6.</strong> GKW M 43134. CIBN S-370. BSB<br />
S-525. ISTC is00681000. – Verlegermarke bei Husung 198.<br />
– Über den Verfasser scheint nur wenig bekannt zu sein. –<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, vor allem am Anfang und<br />
Ende mit Wurmspuren. – Aus der Ritter-Waldauf-Biblio -<br />
thek in Hall bei Innsbruck (vorderer Innendeckel mit<br />
Besitzvermerk und Exlibris).<br />
Slightly browned, partly a little soiled, mainly at the beginning<br />
and the end with worming. – From the Ritter Waldauf<br />
Library at Hall near Innsbruck (upper inner cover with<br />
ownership entry and exlibris). – Contemporary wooden<br />
boards with wide blind-pressed pigskin spine (rubbed, a little<br />
scuffed, with wormholes, clasps missing).<br />
Inkunabeln<br />
106b THOMAS DE AQUINO, Summa theologiae. Tl.<br />
III (von 4. Nürnberg, Anton Koberger, 15. Januar<br />
1496). Fol. Bl. 2 mit blauer Initiale „P“ auf goldgehöhtem,<br />
gepunzten Grund in mehrfarb. Rahmen<br />
mit schlichtem Rankenwerk im Außenrand,<br />
mit einigen rot eingemalten Initialen, durchgehend<br />
rubriziert. Got. Typ., 2 Sp., 62 Zl. 274 nn. Bl. Stark<br />
beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Rücken fehlt, Deckel lose). (176) 1.500,-<br />
Hain-C. 143<strong>6.</strong> Copinger 56<strong>6.</strong> Pellechet 1035. Polain 3744.<br />
IGI 9598. Proctor 2102. BMC II, 441. GKW M 46440. Goff<br />
T 19<strong>6.</strong> BN, Incunables, T-168. BSB T-280. ISTC it00196000.<br />
– Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig, vor<br />
allem am Anfang und Ende mit zahlr. Wurmspuren. – Aus<br />
der Ritter-Waldauf-Bibliothek in Hall bei Innsbruck<br />
(Innendeckel mit Besitzvermerk von 1596).<br />
Slightly browned, here and there a little soiled and water -<br />
stained, mainly at the beginning and the end with numerous<br />
worm traces. – From the Ritter Waldauf Library at<br />
Hall near Innsbruck (inner cover with ownership entry of<br />
1596). – Contemporary, heavily damaged blind-pressed calf<br />
over wooden boards (spine missing, covers loose).<br />
107 VINCENTIUS BELLOVACENSIS, Speculum<br />
naturale. 2 Bde. O. O., Dr. und J. (Straßburg,<br />
Drucker der „Legenda aurea“, nicht nach dem<br />
13. Dezember 1481). Gr.-Fol. Got. Typ., 2 Sp.,<br />
69 Zl. 318; 281 nn. Bl. [ohne die 3 weißen Bl.<br />
(a1, b10 und NN6)]. Rotbraunes Maroquin um<br />
1700 mit Rsch., reicher Rücken- und Deckelvg.<br />
sowie dreiseit. Goldschnitt (etw. berieben und<br />
bestoßen). (51) 30.000,-<br />
Hain-C. 5604. Copinger 6257. Klebs 103<strong>6.</strong>2. Pellechet<br />
11567. Polain 3948. IGI 10324. Sack (Freiburg) 3682 und<br />
3683. Proctor 205<strong>6.</strong> BMC II, X und III, 860. GKW M<br />
50625. Goff V 293. Walsh 151. CIBN V-192. BSB V-207.<br />
ISTC iv00293000. – Umfassendste und größte Erd beschreibung<br />
des Mittelalters, die weit in die spätere Literatur<br />
(Hortus Sanitatis, Herbarien) nachwirkte. Monumentaler,<br />
prachtvoller und vor allem vollständig sehr seltener Druck.<br />
Die älteren Bibliographien nennen verschiedene, auch Basler<br />
und Nürnberger Drucker. Sack vermutet hier einen<br />
Lohndruck der oben genannten Straßburger Offizin für<br />
Anton Koberger in Nürnberg, ca. 1483. – Vorsätze mit Ex -<br />
libris. Das erste Textbl. in Bd. I mit 2 aufgeklebten Holzschnitt-Initialen<br />
aus späterer Zeit. Die letzten 18 Bl. von Bd.<br />
I irrtümlich am Anfang von Bd. II eingebunden. Letztes Bl.<br />
in Bd. II mit größerer Wurmspur im weißen Rand und aufgezogen.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt kleine<br />
Wurmlöcher. Breitrandiges Exemplar auf kräftigem Papier<br />
in schönen Barockeinbänden. – Siehe Abbildung.<br />
The most comprehensive and biggest description of the earth<br />
of the Middle Ages which had a lasting effect on the literature<br />
in the future (Hortus Sanitatis, herbals). A magnificent<br />
and spectacular printing, very rare complete as it is. – Endpapers<br />
with exlibris. First text leaf in vol. I with 2 glued<br />
woodcut initials from a later period. The last 18 leaves of<br />
vol. I erroneously bound-in at the beginning of vol. II. Last<br />
leaf in vol. II with worming in blank margin and mounted.<br />
Slightly browned, hardly soiled, occasionally small wormholes.<br />
Wide-margined copy on strong paper in beautiful<br />
baroque bindings. – Reddish brown morocco around 1700<br />
with spine label, richly gilt back and gilt on sides as well as<br />
three-sided gilt edge (some rubbing and scuffing). – See illustration.
Nr. 124<br />
108 AESOPUS, Vita et fabellae, cum latina interpretatione.<br />
Gabriae Graeci fabellae (etc.). Basel,<br />
J. Froben, 1518. Mit 5 Titelbordüren und 4 (statt<br />
5) Druckermarken. 262 S., 1 Bl., 126 S. (ohne das<br />
letzte Blatt mit der Druckermarke). Läd. altes Pgt.<br />
(55) 600,-<br />
VD 16 A 415 (Exemplar der HAB unvollständig, in München<br />
nur Tl. I vorhanden). IA 101.002. Hieronymus,<br />
Griech. Geist, 19. Schweiger, I, 13. – Erste Froben-Ausgabe<br />
des Aesop und einiger kleinerer klassischer Texte, für den<br />
fortgeschrittenen Griechisch-Unterricht gedacht. Die beigedruckten<br />
Texte jeweils mit eigenem Titelblatt (genaue<br />
Aufstellung bei Hieronymus), jedoch durchgehend paginiert.<br />
Die sorgfältig gearbeiteten griechisch-lateinischen<br />
Parallelausgaben Frobens dienten als Vorbild für viele spätere<br />
Drucke. „Für den griechischen Text hat Froben eine<br />
neue Kursive, nach dem Vorbild derjenigen des Aldus<br />
Manutius verwendet“ (Hieronymus). Die Vorrede zum<br />
Druck der Fabeln des Aesop bringt, neben pädagogischen<br />
Einblicken in den Schulunterricht, auch eine scharfe Kritik<br />
am unwissenschaftlichen und unverantwortlichen Buchdruck<br />
seiner Zeit. – Randschäden, stellenw. stärker fleckig,<br />
einige zeitgenössische Anmerkungen.<br />
109 AISCHYLOS, Prometheus, cum interpretatione<br />
Mathiae Garbitii. Basel, J. Oporinus, 1559. 20 Bl.<br />
(das letzte weiß), 294 S., 5 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Deckel aufgewellt,<br />
Schließbänder fehlen). (108) 500,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
STC <strong>6.</strong> Adams 273. IA 100.918. VD 16 A 408. Hoffmann I,<br />
31. Hieronymus, Griech. Geist, 202: „Zweiter griechischer<br />
Einzeldruck des Prometheus und damit einer Tragödie des<br />
Aeschylus überhaupt (nach Paris 1548), erster Einzeldruck<br />
einer Übersetzung (nach der Gesamtübersetzung ebenfalls<br />
bei Oporin 1555).“ – Fliegender Vorsatz mit gelöschter Eintragung<br />
(tintenfleckig). Titel mit Besitzvermerk des Münchner<br />
Augustinerkonvents, die Titelrückseite mit Stempel der<br />
Bibliothek des Alten Gymnasiums in München. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, tls. schwach wasserrandig.<br />
110 ALAMANNI, L., Gyrone il cortese. Paris, R. und<br />
C. Calderio, 1548. 4°. Mit Titelbordüre. 8 nn.,<br />
180 num. Bl. Mod. Pgt. (139) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – IA 102.050. STC 12. Gamba 21. Adams<br />
A 414. Brunet I, 126: „Bonne édition qui a été imprimée<br />
sous les yeux de l'auteur.“ – Laut Wiese der erste Versuch,<br />
das Rittergedicht klassisch zu gestalten. – Titel angeschmutzt,<br />
wenige alte Anmerkungen, leicht fleckig.<br />
111 ALEXANDER DE VILLA DEI, Doctrinale<br />
cum glosa Focaudi Monerij (e)t additionib(us)<br />
Joha(n)nis Bernier. O. O. (Paris), J. Petit, 1520.<br />
4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 116 Bl.<br />
(= a-s4/8, t8). Blindgepr. Kalbldr. d. Zt. (restauriert,<br />
Rücken erneuert, etw. berieben und bestoßen,<br />
mit Wurmspuren, Schließen entfernt). (19)<br />
3.500,-<br />
33
34<br />
Nr. 111<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Versgrammatik, im Jahre 1199 verfaßt, erlebte<br />
bereits im 15. Jahrhundert ca. 290 Ausgaben und Teil -<br />
drucke. – Zu Beginn und am Ende tls. stärker wasser randig,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
BEIGEB.: DATUS, A., Opusculu(m) in elegantiar(um) precepta<br />
cu(m) Jodoci Clichtovei Neoportue(n)sis, et Jodoci<br />
Badii Ascensij, commentarijs. Limoges, P. Berton, 1518. Mit<br />
großer Holzschnitt-Initiale „A“ auf dem Titel. CXIII num.<br />
Bl. (mit zahlr. Foliierungsfehlern). – STC 129. IA 150.307<br />
(2 Ex. in London und Paris). BBA XXIX (Paul Berton) 1. –<br />
Die „Elegantiae“, ein Briefsteller, ebenfalls einer der Bestseller<br />
der Inkunabelzeit. Der GKW zählt 107 verschiedene<br />
Ausgaben mit und ohne Kommentar, davon auch 2 mit den<br />
Kommentaren von Clichtoveus und Badius Ascensius (vorliegende<br />
Ausgabe nicht bei Renouard).<br />
Titel mit zeitgenössischem kalligraphischen Besitzvermerk<br />
von Vincent Lebreton, im Text einige hs. Marginalien und<br />
Handhinweise wohl von derselben Hand. Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig, zu Beginn schwach wasserrandig. – Vorderer<br />
Innendeckel mit hs. Rebus d. Zt. in französischer Sprache<br />
(wohl ebenfalls von Vincent Lebreton). – Siehe Abbildung.<br />
At the beginning and the end partly stronger waterstained,<br />
a little browned and soiled.<br />
Bound-in: Title with contemporary calligraphic ownership<br />
entry of Vincent Lebreton, in the text some ms. marginalia<br />
and notes probably by the same hand. A little browned,<br />
hardly soiled, at the beginning with faint waterstains. –<br />
Inside of front cover with contemporary ms. rebus in French<br />
(probably by Vincent Lebreton as well). – Contemporary<br />
blind-pressed calf (restored, rebacked, some rubbing and<br />
scuffing, with worming, clasps removed). – See illustration.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 113<br />
112 ALTHAMER, A., Scholia in Cornelium Tacitum<br />
Rom. historicum, de situ, moribus, populisque<br />
Germaniae, (cum textu). Nürnberg, F. Peypus für<br />
L. von Aich, 1529. 4°. Mit vierteiliger Titelbordüre<br />
von Erhard Schön, mehreren Initialen und Druckermarke<br />
am Schluß. 4 nn., 59 num., 8 nn. Bl.<br />
Mod. Ldr. (122) 500,-<br />
Seltene erste Ausgabe von Althamers Tacitus-Kommentar.<br />
– IA 103.925. Kolde, Althamer, 10. Benzing, Humanismus<br />
in Nürnberg, 15. Schweiger I, 1010 und 1030. – „Der<br />
berühmteste Tacituskommentar des deutschen Humanismus“<br />
(Benzing zur Ausg. von 1536). – Der aus Brenz im<br />
Kreis Heidenheim stammende Humanist und Reformator<br />
studierte in Augsburg, Leipzig und Tübingen und beschäftigte<br />
sich schon früh mit deutscher Geschichte; der Text entstand<br />
aber erst während seiner Zeit als Stadtpfarrer in Ansbach,<br />
nachdem er das Vorhaben mehrfach aufgeschoben<br />
hatte. Auf dem Titel ist ein 10zeiliges Gedicht des Eobanus<br />
Hessus abgedruckt, darauf folgt die umfangreiche Vorrede<br />
Althamers an den Markgrafen Georg von Brandenburg. –<br />
Die Titeleinfassung von Erhard Schön mit dem Wappen des<br />
Druckers ist bei Luther abgebildet (Tafel 113). – Titelbordüre<br />
rechts minimal angeschnitten, vereinzelt mit Unterstreichungen<br />
und Marginalien, sonst sauber.<br />
113 APULEIUS, Lamour de Cupido et de Psichée<br />
mere de Volupté. O. O., Dr. und J. (Paris, 1586?).<br />
4°. Gestoch. Titel und 32 Kupfertafeln von<br />
L. Gaultier. Grüne Pp. um 1810 mit Rsch. und reicher<br />
Vg. (etw. fleckig, Bezug tls. leicht gelöst,<br />
berieben und bestoßen). (19) 7.000,-
Mortimer 34. Brun 68. Brunet I, 368. Neuville 92. Nagler V,<br />
313. – Vgl. Cioranescu 14866 (Ausg. 1546). – Léonard<br />
Gaultier stach den Zyklus von Amor und Psyche frei nach<br />
den Stichen von Agostino Veneziano und Martin de<br />
Ravenne nach Raffaels Fresken in der Farnesina und setzte<br />
unter jedes Bildfeld die Verse der tragischen Liebes -<br />
geschichte von Apuleius in der Übersetzung von Jean<br />
Maugin. Maugins Übertragung war bereits 1546 und 1557,<br />
allerdings ohne die Kupfer, in Paris erschienen. Die Datierung<br />
der vorliegenden, äußerst seltenen Ausgabe ergibt sich<br />
zum einen aus der Jahreszahl, die im letzten Kupfer unter<br />
der Signatur des Künstlers erscheint; Brunet weist zudem<br />
darauf hin, daß in den Buchhändlerkatalogen die Publikation<br />
für 1586 angekündigt war. – Zur Abhängigkeit des<br />
Künstlers von italienischen Vorbildern vgl. die ausführliche<br />
Diskussion bei Mortimer. – Schönes Werk des Manierismus.<br />
– Leicht gebräunt. – Unbeschnittenes, breitrandiges Exemplar;<br />
dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
A beautiful work of mannerism. – Slightly browned. –<br />
Untrimmed, wide-margined copy; decorative binding. –<br />
Green cardboard around 1810 with spine label, richly gilt<br />
(some soiling, cover material partly somewhat detached,<br />
rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
114 ARISTOTELES, Gli otto libri della republica,<br />
che chiamono politica. Nuovamente tradotti di<br />
greco in vulgare italiano per Antonio Brucioli.<br />
Venedig, A. Brucioli, 1547 (1542). Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 8 nn., 179 num. Bl. (ohne das<br />
letzte weiße). Spät. Pgt. (ganz leicht fleckig). (145)<br />
600,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – STC 53. Haym 510,<br />
2. EDIT 16 CNCE 2924. – Nicht bei Adams. – Brucioli<br />
(1487-1566) war Bibelexeget in reformatorischem Geist,<br />
wurde deswegen mehrfach von der venezianischen Inquisition<br />
verfolgt (Reusch I, 373) und zählt zu den bedeutendsten<br />
Aristoteleskennern und -übersetzern des 1<strong>6.</strong> Jahr -<br />
hunderts. – Gebräunt, etw. fleckig. Erscheinungsjahr im<br />
Kolo phon hs. berichtigt. – Das fehlende letzte weiße Bl.<br />
durch ein späteres altes Blatt ersetzt.<br />
115 ARISTOTELES (PSEUDO-), Problemata cu(m)<br />
dpulici (sic) translatio(n)e antiqua & nova, s.<br />
Theodori Gaze: cu(m) expositione Petri Aponi.<br />
Tabula secundu(m) magistrum Petrum de Tussignano<br />
per alphabetum. Problemata Alexa(n)dri<br />
Aphrodisei. Problemata Plutarchi. Venedig,<br />
B. Locatellus, „Tertio kalendas sextiles“ 1501. Fol.<br />
Mit Holzschnitt-Druckermarke am Schluß und<br />
zahlr. Initialen. 22 nn., 296 num. Bl. Venezianisches<br />
Kalbldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit reicher<br />
Blindprägung (Gelenke und Kapitale restauriert,<br />
einzelne Bezugsfehlstellen, ohne die Schließen).<br />
(122) 2.500,-<br />
IA 107.694. Adams A 1927. Durling 28<strong>6.</strong> – Frühe und seltene<br />
Ausgabe dieser im Spätmittelalter aufgrund ihres die<br />
Medizin und Psychologie betreffenden Inhalts sehr populären<br />
Schriftensammlung. Bei den (Pseudo-)Aristotelischen<br />
Problemata handelt es sich um ein im 2. Jahrhundert v. Chr.<br />
entstandenes Konglomerat von Exzerpten aus Aristoteles,<br />
Hippokrates, Theophrast und anderen. Sie sind hier mit<br />
dem Kommentar des Petrus de Abano (1250-1315) in der<br />
Alte Drucke und alte Theologie 35<br />
Nr. 115<br />
Übersetzung von Bartholomäus de Messana enthalten und<br />
behandeln in 36 Kapiteln neben medizinischen Fragen auch<br />
die Musik, darunter Harmonik und Tonpsychologie, sowie<br />
die berühmte, wohl auf Theophrast zurückgehende<br />
Abhandlung über Melancholie und Melancholiker. Die dem<br />
Alexander Aphrodisiensis ebenfalls nur untergeschobene<br />
Schrift gleichen Namens liegt in der Übersetzung von<br />
Giorgio Valla vor; als einzige echte Schrift der Zusammenstellung<br />
stehen am Schluß Plutarchs Problemata in der<br />
Übersetzung des Johannes Petrus Lucensis, herausgegeben<br />
von Johannes Calphurnius. Vorangestellt ist dem Ganzen<br />
eine Vorrede an den Leser von Domenico Massaria. – Kaum<br />
fleckig, schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
Early and rare edition of this collection of treatises very<br />
popular in the Late Middle Ages due to their contents regarding<br />
medicine and psychology. – Hardly soiled, a beautiful<br />
copy. – Contemporary Venetian calf over wooden boards<br />
with rich blind tooling (joints and turn-ins restored, some<br />
defects in cover material, without clasps). – See illustration.<br />
116 ARRIVABENE, L., Istoria della China, nella<br />
quale si tratta di molte cose maravigliose di<br />
quell'amplissimo regno. Verona, A. Tamo für<br />
A. de' Rossi, 1599. Mit Verlegermarke auf dem<br />
Titel. 12 Bl., 526 (recte 578) S., 10 Bl. Alte Interims-Pp.<br />
(Gebrauchsspuren). (2) 1.200,-<br />
Zweite Ausgabe. – STC 57. IA 109.058. Cordier 18. Morrison<br />
II, 399. Hoefer III, 364. Lust 1270: „A historical fiction<br />
with an east Asian decor.“ – Ein Roman, dessen Held Fo-Hi<br />
ist, ein Kaiser von China. War erstmals unter dem Titel
36<br />
Nr. 116<br />
Nr. 117<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
„Il magno Vitei“ 1597 in Verona erschienen. – Buchblock<br />
gelockert. Tls. etw. gebräunt, fleckig und wasserrandig, vereinzelt<br />
mit Wurmspuren, unbeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
Second edition. – Fo-Hi, an emperor of China, is the hero of<br />
this novel which was first published under the title<br />
„Il magno Vitei“ in Verona in 1597. – Book-block loosened.<br />
Partly somewhat browned, soiled and waterstained, isolated<br />
worming, untrimmed. – Old interim cardboard (signs of<br />
wear). – See illustration.<br />
117 ARTHURIANA – DEVISE DES ARMES des<br />
Chevaliers de la Table ronde, La. Qui estoient du<br />
temps tresrenome et vertueux Artus roy de la<br />
grant Bretaigne. Paris, o. Dr. (F. Regnault), o. J.<br />
(um 1525?). 16°. Mit 179 (162 kolor.) Wappen-<br />
Textholzschnitten. 98 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (Schließbänder<br />
fehlen, stark fleckig und beschabt, tls. mit<br />
Abplatzungen). (19) 8.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 32 (datiert „1525?“). Brunet II, 661.<br />
– Nicht bei Adams und Moreau. – Seltene Schrift über die<br />
Wappen der sagenumwobenen Tafelrunde König Arthurs,<br />
die erstmals in der von Vérard gedruckten Ausgabe von<br />
„Guyron le Courtoys“ von um 1501 erschienen war (vgl.<br />
Brunet II, 1840; Pastoureau, Armorial des chevaliers de la<br />
Table ronde, 1983, S. 37). Bibliographisch lassen sich vier<br />
Ausgaben des „Separatdrucks“ unterscheiden: die erste<br />
(hier vorliegend), die als einzige in Fraktur wohl bei<br />
François Regnault zwischen 1501 und 1540 gedruckt wurde<br />
(dieser druckte von 1501-1540; unser Titelblatt ist hs. auf<br />
1506 datiert); eine Ausgabe von 1559 (Brunet I, 386), eine<br />
bei Antoine Houic in Paris gedruckte Ausgabe von um 1585<br />
(STC 32) und eine Lyoner Ausgabe von 1590 (Brunet II,<br />
661; STC 32). – Beginnend mit einer kurzen Einführung in<br />
die Geschichte der Heraldik, stellt das Büchlein die einzelnen<br />
Ritter der Tafelrunde mit ihren Wappen und Charaktereigeschaften<br />
vor, angefangen bei König Arthur und Lanzelot<br />
über Tristan und Hektor bis hin zu den acht anonym<br />
gebliebenen Rittern. – Selten. – Vorderer fliegender Vorsatz<br />
fehlt, Vorsätze etw. läd. und mit hs. Kritzeleien, Titel mit<br />
hs. Anmerkungen, Blatt „c“ mit Einriß am oberen Rand,<br />
gebräunt, stärker wasser- und braunfleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
First edition. – Rare treatise on the coat of arms of King<br />
Arthur and the Knights of the legendary Round Table. –<br />
Upper fly-leaf missing, endpapers a little damaged and with<br />
ms. scribbling, title with ms. annotations, leaf „c“ with<br />
tear at upper margin, browned, stronger waterstains and<br />
brown stains. – Contemporary limp vellum (clasp ribbons<br />
missing, heavily soiled and scratched, partly bursted). – See<br />
illustration.<br />
Mit der Karte<br />
118 AUGSBURG – WELSER, M., (UND A. P.<br />
GASSER), Chronica Der Weitberuempten ... Statt<br />
Augspurg. 4 Tle. in 1 Bd. Frankfurt und Basel,<br />
Egenolffs Erben, 1595-9<strong>6.</strong> Fol. Mit zahlr. Textholzschnitten.<br />
8 Bl., 110 S., 1 weißes Bl., 2 Bl.,<br />
282 S., 4 Bl. (letztes weiß), 141 S., 1 Bl., 97 S. Flex.<br />
Pgt. mit blindgepr. Deckelfileten, monogrammiert<br />
„CVDATGG“ und dat. 1604 (Schließbänder fehlen,<br />
Bezug tls. brüchig und abgeplatzt, etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (76) 1.000,-
Nr. 118<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Adams V 361 und 362. VD 16 G<br />
507 und W 1894. Richter 614. Pfister 633. Lentner 6597.<br />
Dekesel W <strong>6.</strong> – Markus Welser gilt als der bedeutendste<br />
Gelehrte aus dem bekannten Augsburger Patrizier -<br />
geschlecht. Der erste Teil des „wichtigen und wertvollen<br />
Werks“ (Lentner) enthält die deutsche Übersetzung der<br />
1590 erstmals lateinisch erschienenen Chronik. Die anderen<br />
beiden Teile bestehen aus der deutschen Ausgabe von<br />
Gassers „Annales civitatis Augsburgensis“ (übers. von<br />
W. Hartmann), die ursprünglich im Reichsgebiet nicht<br />
erscheinen durften und daher als Druckort Basel nennen<br />
(vgl. dazu ADB VIII, 397). Die Titelei dieser beiden Teile<br />
ist meist nicht mit eingebunden (im vorliegenden Exemplar<br />
dagegen schon). Der Anhang beschreibt archäologische<br />
Funde. Ebenfalls vorhanden die meist fehlende Karte von<br />
Schwaben „Vindeliciae veteris delineatio“. – Innengelenk<br />
etw. brüchig (Wurmspuren); gelegentliche Anstreichungen,<br />
etw. gebräunt und wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
119 AUGUSTINUS, A., (Opera). 11 in 15 Bdn. Paris,<br />
Muguet, 1679-1700. Fol. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 2 gestoch. Kopf-Vign. Ldr. d. Zt. (stark be -<br />
schabt und bestoßen, Gelenke tls. gebrochen, kleinere<br />
Fehlstellen). (55) 1.500,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 37<br />
Erste Ausgabe (kenntlich daran, daß das Dedikationsschreiben<br />
auf Bl. a3 recto 5 Textzeilen hat gegenüber 11 des<br />
Nachdrucks). – Graesse I, 253. Ebert 1361. Brunet I, 557:<br />
„Bonne édition.“ – Kritische Ausgabe der Mauriner. –<br />
Leicht gebräunt; gestoch. Exlibris. Fliegender Vorsatz mit<br />
mont. hs. Schenkungsurkunde von „Georgius Dawson,<br />
Rector de Woodleigh“.<br />
First edition. – Critical edition by the Maurists. – Slightly<br />
browned; engraved exlibris. Fly-leaf with mounted ms.<br />
donation document of „Georgius Dawson, Rector de Woodleigh“.<br />
– Contemporary calf (heavily scratched and scuffed,<br />
joints partly broken, smaller defects).<br />
120 – Epitome omnium operum. 2 Tle. in 1 Bd. Genf,<br />
J. Crespin und N. Barbier, 1555. Fol. 4 Bl., 414 S.,<br />
1 Bl., 330 (recte 338) S., 10 Bl. Pp. des 18. Jhdts.<br />
(Kopf mit Ausbruch, beschabt und etw. bestoßen).<br />
(52) 500,-<br />
IA 110.331 (nennt ein Ex. in London BM, im STC jedoch<br />
nicht auffindbar). Moeckli 24. – Gegen Anfang und Ende<br />
stark wasserrandig, tls. leicht gebräunt, vereinzelt fleckig. –<br />
Titel mit Besitzvermerk des Augsburger Altphilologen<br />
David Hoeschel (1556-1617).
38<br />
Nr. 121<br />
121 BARBO, P., Questiones metaphysicales acutissime<br />
novissime revise atq(ue) emendate. Venedig,<br />
O. Scotos Erben, 152<strong>6.</strong> Fol. Mit Verlegermarke am<br />
Ende und einigen Holzschnitt-Initialen. 16 nn.,<br />
193 num., 1 weißes Bl. – BEIGEB.: BONETUS,<br />
N., Habes quattuor volumina: Metaphysicam<br />
videl(icet) naturale(m) phylosophia(m) p(rae)dica -<br />
me(n)ta necnon theologia(m) naturale(m) ... Recognita<br />
nuper per Laurentium Venerium. Venedig,<br />
B. Locatellus für O. Scoto, 1505. Mit Verlegermarke<br />
am Ende und einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
134 num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, stark wellig,<br />
Schließbänder fehlen). (22) 2.500,-<br />
I. EDIT 16 CNCE 4171. Wetzer-W. I, 198<strong>6.</strong> – Diese Ausgabe<br />
nicht im Index Aureliensis, STC, bei Adams etc. –<br />
Paolo Barbo, auch Paulus Soncinas genannt, war ein Dominikaner<br />
und Magister der Philosophie, der in der zweiten<br />
Hälfte des 15. Jahrhunderts u. a. in <strong>Mai</strong>land, Siena, Ferrara<br />
und Bologna wirkte. Er war ein außerordentlich frucht barer<br />
Schriftsteller, die Mehrzahl seiner Schriften ist jedoch verloren.<br />
„Petrus war einer der scharfsinnigsten Schüler des<br />
Petrus von Bergamo, thomistischer Peripatetiker, gleichwohl<br />
von Picus von Mirandola, dem Gönner der damaligen<br />
Akademie, hochgeehrt. Er starb 1494“ (Wetzer-Welte). – Zu<br />
Beginn mit feuchtigkeitsbedingten kleinen Randschäden.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 122<br />
II. Einzige Ausgabe im 1<strong>6.</strong> Jahrhundert. – STC 119. Adams<br />
B 2414. IA 121.918. EDIT 16 CNCE 6951. LThK II, 450. –<br />
Nicolaus Bonetus (gest. 1360) war Minorit und lehrte in<br />
Paris Theologie. Seine Schrift ist ein Kommentar zur Metaphysik<br />
des Aristoteles. – Gegen Ende wasserrandig und mit<br />
Randschäden. – I und II: Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
I. This edition not at Index Aureliensis, STC, at Adams etc.<br />
– At the beginning with small marginal damages due to<br />
dampstaining. – II. Sole edition in the 16th century. –<br />
Towards the end with waterstains and marginal damages. –<br />
I and II: Slightly browned, partly a little soiled. – Contemporary<br />
limp vellum with ms. spine title (soiled, rubbed and<br />
scuffed, quite undulated, clasp ribbons missing). – See illustration.<br />
122 (BARGAGLI, G., PSEUD.:) MATERIALE<br />
INTRONATO, Dialogo de' giuochi che nelle<br />
vegghie Sanesi si usano di fare. Siena, L. Bonetti,<br />
1572. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
kleinem Textholzschnitt auf dem letzten Blatt.<br />
223 S. Etw. spät. Pgt. mit hs. Rtit. (etw. fleckig,<br />
wenig berieben und bestoßen, Rücken mit wenigen<br />
kleinen Wurmlöchern). (22) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 42<strong>6.</strong> Adams B 198. IA 113.019. EDIT<br />
16 CNCE 4195. Gamba 1237. – Reizende Sammlung von<br />
Gesellschaftsspielen der Renaissance, der Herzogin von<br />
Bracciano, Isabella de' Medici Orsini, gewidmet. Der Verfasser,<br />
Bruder des Schriftstellers Scipione Bargagli, war Mit-
glied der Sieneser Accademia degl'Intronati. Er sammelte<br />
die vorliegenden, aus der platonischen Tradition hochgeistiger<br />
Unterhaltung während der sogenannten Veglie Sanesi<br />
(Sieneser Nachtwachen) entstandenen Spiele, als die Akademie<br />
nach der spanisch-florentinischen Belagerung von<br />
1554/55 wiedereröffnet wurde. – Titel mit teilw. hinterlegten<br />
Randschäden. Leicht gebräunt, wenig fleckig, stärker<br />
wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Charming collection of party games of the<br />
Renaissance, dedicated to the Duchess of Bracciano, Isabella<br />
de' Medici Orsini. – Title with partly backed marginal<br />
damages. Slightly browned, hardly soiled, with stronger<br />
waterstains. – Vellum with ms. spine title (somewhat soiled,<br />
hardly rubbed and scuffed, spine with a few small worm -<br />
holes). – See illustration.<br />
123 BAYERN – LÖBLICHEN HAUSS und Fürstenthumbs<br />
Obern unnd Niedern Bayren Freyheiten,<br />
Des. Jetzt gemehrt und widerumb getruckt.<br />
München, A. Berg, 1568. Fol. Mit Titelholzschnitt.<br />
2 Bl., 237 S., 7 Bl. Pgt. d. Zt. (Vorder deckel<br />
mit mont. bayerischem Königswappen, Schließbänder<br />
fehlen, etw. fleckig und gebräunt). (120)<br />
600,-<br />
VD 16 B 954. <strong>Mai</strong>llinger I, 271. Pfister I, 4282. Lentner<br />
3181: „Selten. Inhaltlich und drucktechnisch wertvoll!“ –<br />
Die landesherrlichen Privilegien für die Landstände, niedergelegt<br />
in 64 Freibriefen von 1311 bis 1565. Das dauerndste<br />
und wichtigtse Recht daraus war das der Steuer -<br />
bewilligung, Steuererhebung und Steuerverwaltung (vgl.<br />
Spindler II, 577). – Titel mit Besitzvermerk des Franzis -<br />
kanerklosters Altötting, stellenw., vor allem der Titel, etw.<br />
wasserrandig und mit kleinen Wurmspuren, sonst kaum<br />
fleckig und gebräunt.<br />
124 BEAUJOYEULX, B. DE, Balet comique de la<br />
royne, faict aux nopces de Monsieur le Duc de<br />
Ioyeuse & madamoyselle de Vaudemont sa soeur.<br />
Paris, A. Le Roy, R. Ballard & M. Patisson, 1582.<br />
4°. Mit Druckermarke auf dem Titel, ganzseit.<br />
Wappenkupfer, 8 ganzseit. (7 gefalt.) Textkupfern<br />
mit Szenenbildern aus dem Ballett, 18 emblematischen<br />
Tondo-Textkupfern, den Tanzrollen zugeordnet,<br />
nach Jacques Patin, und zahlr. in den Text<br />
gedruckten Noten. 8 nn., 75 num. Bl. (ohne das<br />
letzte nn. Bl.) Spät. Hldr. (Gelenke restauriert, etw.<br />
beschabt und bestoßen). (19) 20.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 40 (unter Baltazarini). IA 115.118<br />
(dat. irrtümlich „1587“, kennt kein Ex. in Deutschland).<br />
RISM A/I/1 B, 1448 (nennt 12 Ex., davon 5 in Paris, keines<br />
in Deutschland). Mortimer 48. Brunet I, 716 (nennt irrtümlich<br />
das letzte Bl. als „Errata-Blatt“, tatsächlich handelt<br />
es sich um das Privileg, das unserem Exemplar fehlt). MGG<br />
I, 1165 ff. Kindermann II, 143 ff. Brun 118: „Les décors de<br />
ce divertissement qui est le premier exemple de la représentation<br />
d'un opéra avaient été exécutés par le peintre du roi<br />
Jacques Patin.“ – „Von diesem Ballet sind die vollständige<br />
Beschreibung, der Text und die Musik erhalten. Es ist das<br />
erste sicher belegte Beispiel einer höfischen Aufführung, in<br />
der Dichtung, Musik, Tanz, große Dekoration und Kostüme<br />
mit allegorischer Bedeutung und andere Elemente der<br />
früheren ballets und mascarades zu einem organischen<br />
Alte Drucke und alte Theologie 39<br />
Ganzen zusammengefaßt sind“ (MGG). – „Das 'Ballet de la<br />
Reine' darf als erster wichtiger Schritt der Verselbständigung<br />
des französischen Theaters gelten; überdies aber auch<br />
als Beitrag Frankreichs zur Vorgeschichte der europäischen<br />
Oper“ (Kindermann). – Titel mit hs. Vermerk und verso mit<br />
Besitzetikett, Wappenkupfer mit Unterschrift in alter Tinte,<br />
erste Lage im Falz verstärkt, tls. stärker gebräunt, etw.<br />
fleckig und wasserrandig.<br />
NACHGEB.: (NICAISE, C.), (Les) sirenes, ou discours<br />
sur leur forme et figure. Paris, J. Anisson, 1691. Mit Titelvign.,<br />
2 Kopfvign., 2 Schlußvign., Initiale (alle gestoch.) und<br />
5 (1 ganzseit.) Textkupfern. 3 Bl., 78 S., 1 Bl. – Erste Ausgabe.<br />
– Barbier IV, 499. Brunet V, 401. Hoefer XXXVII,<br />
916: „L'auteur prétend que les syrènes étaient des oiseaux et<br />
non des monstres marins.“ – Titel mit kleinem Einriß<br />
(restauriert), knapp beschnitten (geringer Textverlust), etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung Seite 33.<br />
First edition. – Title with ms. note, verso with ownership<br />
label, armorial copperplate with signature in old ink, first<br />
quire reinforced at joint, partly stronger browned, some<br />
soiling and waterstains.<br />
Additional bound: First edition. – Title with small tear<br />
(restored), closely trimmed (minor loss of text), a little<br />
browned and soiled. – Later half calf (joints restored, some<br />
scratching and scuffing). – See illustration on page 33.<br />
125 BEDA VENERABILIS, Opus plane novum.<br />
Basel, A. Cratander und J. Bebel, 1533. Fol. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und zahlr. Holzschnitt-Initialen,<br />
teilw. von H. Holbein d. J. 4 nn.,<br />
195 num. Bl. (ohne das letzte Bl. mit der wdh.<br />
Druckermarke). Stark läd. Hldr. um 1700. (7)<br />
250,-<br />
IA 115.623. VD 16 B 3048. – Erste Ausgabe des Beda-Kommentars<br />
zu den Königsbüchern des Alten Testamentes. –<br />
Mit großen Initialen des Holbein-Alphabets mit Szenen aus<br />
dem Alten Testament (Holbein-Kat. Basel 1960, Nr. 412)<br />
sowie kleineren, u. a. aus dem Kinderalphabet (Kat. Nr.<br />
411). – Anfangs mit Wurmlöchern, Titel mit Besitzvermerk<br />
des Klosters Kaisheim und Dublettenstempel der BSB.<br />
126 BERNARDUS CLARAVALLENSIS, Sermones<br />
de tempore, de sanctis & super cantica canticorum.<br />
Eiusdem insuper epistolas. (Ed. J. Clichtoveus).<br />
2 in 1 Bd. Lyon, J. Cleyn, 1515. Fol. Mit Titelbordüre<br />
und Textholzschnitt von G. Leroy. 60 nn.,<br />
194 num., 4 nn., 154, 40 num., 3 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (beschabt,<br />
fleckig und bestoßen, Schließen fehlen). (142)<br />
600,-<br />
IA 117.489. Baudrier XII, 290. Panzer XI, 450, 272. Janauschek<br />
388. STC 48. – Nicht bei Adams. – Die Titelbordüre<br />
und der Holzschnitt stammen von Guillaume Le Roy, gen.<br />
Guillaume le Flamand, einem Maler flämischer Herkunft,<br />
der in Lyon seit 1493 nachweisbar ist. Abgebildet sind der<br />
Titel bei Baudrier a. a. O. auf einer Falttafel, der Holzschnitt<br />
in Bd. XI, S. 240 (Erstverwendung in einer Bibel von 1516).<br />
– Anfangs und gegen Ende mit Wurmschäden (Textverlust),<br />
etw. gebräunt und fleckig, zahlr. alte Anmerkungen. – Nicht<br />
im Jahrbuch.
40<br />
Nr. 131<br />
127 BEROSUS (BABYLONICUS), Antiquitatum<br />
Italiae ac totius orbis libri quinque, commentariis<br />
Ioannis Annij Viterbensis. Aeditio ultima, caeteris<br />
longe castigatior. Antwerpen, (Grahaeus) für<br />
J. Steelsius, 1552. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 24 Bl., 748 S., 22 Bl. Blindgepr. Schweins -<br />
leder d. Zt. auf Holzdeckeln (Schließbänder fehlen,<br />
Bezüge an den Kanten tls. aufgeplatzt, etw.<br />
fleckig und berieben). (122) 800,-<br />
Adams B 789. IA 117.910. Belgica Typographica 307. Brunet<br />
I, 300 (Annius). Jöcher I, 1030 (Berosus) und 426<br />
(Annius). – Spätere, erweiterte Ausgabe der erstmals 1498<br />
erschienenen Sammlung von angeblich aufgefundenen antiken<br />
Texten, die als die berühmteste literarische Fälschung<br />
des Humanismus gilt. Der Autor, der 1432 in Viterbo geborene<br />
Dominikanermönch Nanni, behauptete, daß es sich bei<br />
dem Text um neu aufgefundene Fragmente von Texten antiker<br />
Autoren handele. Ob Nanni sie alle selbst verfaßt hat<br />
oder ob er nur der unwissende Herausgeber dieser Fälschungen<br />
war, ist nach wie vor nicht sicher; die Echtheit war<br />
allerdings bis ins 19. Jahrhundert Gegenstand des Streites<br />
zwischen den Gelehrten (vgl. Farrrer, Literarische Fälschungen,<br />
50 ff.). – Der hübsche Renaissance-Einband,<br />
„CK 1579“ bezeichnet, trägt auf beiden Deckeln einen Plattenstempel,<br />
der die Taufe Christi im Jordan darstellt, eingefaßt<br />
von einer Reformatoren-Rolle mit Medaillonporträts<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
von Luther, Melanchthon, Erasmus und Hus. Die Stempel<br />
sind nicht bei Haebler verzeichnet. – Vorsatz und Titel mit<br />
alten Besitzvermerken, etw. gebräunt, minimal fleckig.<br />
Later, enlarged edition of the collection first published in<br />
1498 of allegedly found ancient texts which is considered to<br />
be the most famous literary forgery in humanism. – Nice<br />
Renaissance binding, marked „CK 1579“, with a medallion<br />
stamp on both covers illustrating the baptism of Christ in<br />
the Jordan, framed by a reformer roll-stamp with medallion<br />
portraits of Luther, Melanchthon, Erasmus and Hus. The<br />
stamps are not listed by Haebler. – Endpaper and title with<br />
old ownership entries, some browning, minor staining. –<br />
Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards<br />
(clasp ribbons missing, cover material partly bursted at<br />
edges, a little soiled and rubbed).<br />
128 (BERSE, G.), Epistolae Indicae, in quibus luculenta<br />
extat descriptio rerum nuper in India Orientali<br />
praeclar(a)e gestarum a Theologis societatis<br />
Iesu. Dillingen, S. Mayer, 1563. 96 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Schließen fehlen, Deckel<br />
aufgewellt). (78) 800,-<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – IA 114.322. VD 16 B<br />
2149. Bibl. Belgica I, 183, B 2. Bucher 172 (unter Canisius).<br />
– Vgl. De Backer-S. I, 996 f. – Nicht im STC. – Enthält die<br />
wichtigen Briefe von Gaspar Berse, geschrieben auf der<br />
Insel Ormuz im Persischen Golf; er berichtet über die Küsten<br />
von Indien über Malabar, Koromandel bis Ceylon mit<br />
ausführlichen Informationen über die Missionstätigkeiten.<br />
Diese Briefe zählen zu den ersten modernen Beschreibungen<br />
Indiens. – Titel mit gelöschtem Besitzvermerk (stärker<br />
tintenfleckig). Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
VORGEB.: II. EPHREM SYRUS, Opuscula. Eiusdem<br />
monita sive praecepta Christianae vitae, in lucem aedita per<br />
Iacobum Menchusium. Ebda. (1563). 8 nn., 83 num., 1 nn.<br />
Bl. – Erste von Menchusius besorgte Ausgabe. – Adams E<br />
214. IA 161.224. VD 16 E 1577. Bucher 171. – Titel gelockert,<br />
mit Besitzvermerk und Notizen, oben mit kleineren<br />
Papierschäden. Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
NACHGEB.: III. SCHOTTENIUS, H., Vita honesta, sive<br />
virtutis: quomoodo quisque vivere debeat. O. O. und Dr.<br />
(Ebda.) 1563. 79 num. Bl. – Spätere Ausgabe der erstmals<br />
1527 erschienenen Lebensregeln. – VD 16 S 4031. – Nicht<br />
im STC und bei Bucher. – Titel mit hs. Notizen (teilw.<br />
gelöscht) und Tintenflecken. Sonst nur leicht gebräunt und<br />
wenig fleckig.<br />
First edition of this collection. – Contains the important<br />
letters by Gaspar Berse that belong to the first modern<br />
descriptions of India. Title with erased ownership entry<br />
(with stronger ink stains). Slightly browned, hardly soiled. –<br />
Contemporary blind-pressed pigskin over wooden boards<br />
(some soiling, rubbing and scuffing, clasps missing, boards a<br />
little bent).<br />
Hugenotten-Psalter<br />
129 BIBLIA GALLICA – PSEAUMES, LES, mis en<br />
rime francoise par Clement Marot & Theodore de<br />
Beze. O. O. (Genf), J. Bonnefoy für A. Vincent<br />
(in Lyon), 1562. Mit Druckermarke auf dem Titel<br />
und in den Text gedruckten Musiknoten. 242 Bl. –
VORGEB.: LE NOUVEAU TESTAMENT<br />
revue de nouveau. Genf, J. Bonnefoy, 1563. Mit<br />
Druckermarke in schlichter Bordüre auf dem<br />
Titel. 8 Bl., 704 S., 18 Bl. Mod. Ldr. (82) 1.600,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbare Ausgaben. –<br />
Vgl. für eine Ausgabe des „Nouveau Testament“ mit abweichender<br />
Kollation bei Bonnefoy aus demselben Jahr: Van<br />
Eys II, 107. Chambers 317. – Wohl das einzige bekannte<br />
Exemplar der Hugenottenbibel mit dem Hugenottenpsalter,<br />
zum ersten Mal in der kompletten Form mit allen einstimmigen<br />
Melodien zu den 150 Psalmen, hier in ungewöhnlich<br />
großem Oktavformat, und mit dem Neuen Testament. Laut<br />
Chambers sind allen bekannten Exemplaren (in abweichendem<br />
Format) des Neuen Testaments die Hugenotten-<br />
Psalter beigebunden. – Ob es sich tatsächlich um die erste<br />
vollständige Ausgabe handelt, können wir nicht entscheiden,<br />
da im Jahr 1562 in Paris, Genf, Lyon und Saint-Lô insgesamt<br />
25 voneinander abweichende Ausgaben für den<br />
Buchhändler Antoine Vincent gedruckt wurden (meist im<br />
kleineren Oktav- und Sedezformat), von denen vorliegende<br />
von dem Drucker Bonnefoy in keiner Bibliothek nachweisbar<br />
ist. – Im Anhang zu den Psalmen „La forme des<br />
prieres ecclesiastiques“ und „Le catechisme“. – Titel von II<br />
stärker fleckig, Bl. 8 am Anfang außen angerändert. Etw.<br />
gebräunt und fleckig, tls. stärker wasserrandig, teilw. unbeschnitten.<br />
Editions not to be traced by us bibliographically. – Probably<br />
the only known copy of the Huguenot Bible with the<br />
Huguenot Psalms, for the first time in the complete form<br />
with all melodies in one voice to the 150 psalms, here in<br />
unusual large 8vo and with the New Testament. According<br />
to Chambers the Huguenot Psalms are bound-in in all<br />
known copies (in varying size) of the New Testament. – Title<br />
of II stronger soiled, leaf 8 at the beginning restored outside.<br />
Somewhat browned and stained, partly with stronger<br />
waterstains, here and there untrimmed. – Modern calf.<br />
130 – CHASSIGNET, J. B., Les paraphrases sur<br />
les cent cinquante pseaumes de David. Lyon,<br />
C. Morillon, 1613. 12°. 18 Bl., 666 S., 4 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. (beschabt, bestoßen, Vordergelenk etw. eingerissen).<br />
(48) 300,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Brunet I, 1819. Hoefer X, 51:<br />
„Ces compositions ne sont pas sans quelque mérite, et rappellent<br />
le genre de Malherbe.“ – Nicht bei Goldsmith und<br />
Darlow-Moule. – Metrische Übertragung des Psalters,<br />
jedem Psalm vorangestellt eine kurze Inhaltsangabe in<br />
ungebundener Sprache. – Leicht gebräunt, Titel mit ge -<br />
löschtem Besitzvermerk.<br />
131 BIBLIA GERMANICA – BIBLIA. Das ist: die<br />
gantze heylige Schrifft: Deudsch. Auffs new zugericht.<br />
D. Mart. Luth. Tl. I (von 3). Nürnberg,<br />
J. vom Berg und U. Neuber, 1554. Fol. Mit breiter<br />
figürlicher Titelbordüre und 51 (15 ganzseit.)<br />
Textholzschnitten von Georg Lemberger, dem<br />
Monogrammisten AW, Lucas Cranach d. J. u. a.<br />
8 nn., CCCCV num. Bl. Beschäd. blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Hinterdeckel<br />
durchgebrochen). (136) 1.200,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 41<br />
Äußerst seltene Bibelausgabe, ein seitengleicher Nachdruck<br />
der Ausgabe ebda. 1550, hier jedoch mit neuer Titeleinfassung.<br />
– VD 16 B 2736 (in München BSB, Augsburg SSB und<br />
Stuttgart). Bibelslg. Württ. LB. E 384 (inkplt.). – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC, bei Adams, Darlow-Moule etc. – Vorsätze<br />
mit umfangreichen Eintragungen von alter Hand.<br />
Mehrf. gestempelt. Die ersten 3 Holzschnitte dilettantisch<br />
ankoloriert. Bl. CLXI tief eingerissen. Etw. gebräunt und<br />
fleckig, tls. mit Randschäden und Gebrauchsspuren, vor<br />
allem am Anfang und gegen Ende mit starken Feuchtigkeitsspuren<br />
in den unteren Ecken (mit Moderschäden). –<br />
Von den beschreibenden Bibliographien noch nicht beachtet<br />
(wie Schmidt, Reinitzer etc.). – Siehe Abbildung.<br />
Extremely rare Bible edition, page for page reprint of the<br />
edition 1550, here with new title border. – Endpapers with<br />
extensive annotations by contemporary hand. With multiple<br />
stamps. The first 3 woodcuts partly coloured in an<br />
amateurish way. Leaf CLXI deeply torn. A little browned<br />
and soiled, partly with marginal damages and signs of wear,<br />
mainly at the beginning and towards the end with strong<br />
dampstains at lower corners (moulding damages). – Not yet<br />
noticed by the describing bibliographers (like Schmidt,<br />
Reinitzer etc.). – Contemporary, damaged blind-pressed<br />
pigskin over wooden boards (rear cover broken through). –<br />
See illustration.<br />
132 – CATHOLISCHE BIBELL, Das ist, Alle<br />
bücher der H. Schrifft, beide Alts un(d) Newen<br />
Testame(n)ts ... trewlich verteutscht ... durch<br />
D. Johan Dietenberger. 2 Tle. in 1 Bd. Köln,<br />
J. Quentels Erben und G. Calenius, 1564. Fol. Mit<br />
wdh. Titelbordüre, 134 Textholzschnitten von<br />
Virgil Solis und „SHF“ (Simon Hüter?) sowie<br />
zahlr. Initialen von Anton Woensam. 8 nn.,<br />
DLXIX, CLXV num. Bl. Mod. Ldr. (etw. fleckig<br />
und leicht bestoßen). (106) 800,-<br />
STC 90. VD 16 B 2762 (Ex. der BSB nicht mehr vorhanden).<br />
Bibelslg. Württ. LB E 438. Vogel 180. Nagler XIX, 91,<br />
7. Merlo 42<strong>6.</strong> Wedewer, Dietenberger, 474, 7 und 459:<br />
„Diese Ausgabe übertrifft alle vorhergehenden an äußerer<br />
Ausstattung.“ – Mit den schönen Holzschnitten von Virgil<br />
Solis, die erstmals in einer Luther-Bibel 1560 erschienen<br />
waren, begann eine neue Epoche der Bibelillustration. –<br />
Beide Titel stark lädiert (tls. hinterlegt bzw. aufgezogen),<br />
anfangs und gegen Ende einige Blätter unsachgemäß angerändert,<br />
mit zahlr. Randläsuren, Ein- und Ausrissen (teilw.<br />
laienhaft restauriert), leicht gebräunt und etw. wasserrandig,<br />
fleckig. – Beiliegt eine gut erhaltene Tübinger Bibel von<br />
1738 (nur AT).<br />
133 – BIBLIA, Das ist: Die gantze H. Schrifft Alten und<br />
Newen Testaments, Deutsch, D. Martin Luthers.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Lüneburg, von Stern, 1675. Fol. Mit<br />
gestoch. Frontisp., 4 gleichen Druckermarken und<br />
zahlr. Textholzschnitten. 27 nn., 296 (ohne die Bl.<br />
137-144), 197 num., 1 nn., 136 num. Bl. Mod. blindgepr.<br />
Ldr. auf Holzdeckeln. (29) 300,-<br />
VD 17 23:693042D. Bibelslg. Württ. LB, E 860. – Das Frontispiz<br />
sehr knapp mit Bildverlust beschnitten und aufgezogen.<br />
Vor allem am Anfang und Ende zahlr. Bl. angerändert<br />
und ausgebessert (tls. mit geringem Text- oder Bildverlust).<br />
Bl. 26-29 in Tl. I in sich verbunden. Gebräunt und fleckig,<br />
mit Gebrauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.
42<br />
Nr. 138<br />
Nr. 139<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
134 BIBLIA GERMANICA – BIBLIA, Das ist, Die<br />
gantze Heilige Schrifft Alten und Neuen Testaments,<br />
verteutscht durch D. Martin Luther. 4 Tle.<br />
in 1 Bd. Frankfurt, Andreä für Merians Erben,<br />
1704. Fol. Mit gestoch. Titel, 2 gestoch. Zwischentiteln<br />
(in Pag.) und 233 Textkupfern von<br />
M. Merian. 22 Bl., 675, 264, 182, 328 S. Ldr. d. Zt.<br />
(stark beschabt und bestoßen). (1) 300,-<br />
Bibelslg. Württ. LB. E 1042. Wüthrich III, 18. Schmidt, Die<br />
Illustr. der Lutherbibel, 304 und Abb. 307-329: „Matthäus<br />
Merians d. Ä. Bilderwerk zur Bibel ist die Arbeit einer<br />
eigenständigen Künstlerindividualität ... Basler Lokalkolorit<br />
gab Merian dem Bild von Salomos Tempelweihe, bei dem<br />
trotz barocker Umgestaltung das Basler Münster mit dem<br />
alten Chorabschluß unschwer zu erkennen ist.“ – Innen -<br />
gelenke gebrochen, erste und letzte Lagen im Bug stärker<br />
wasserrandig und Papier brüchig, gestoch. Titel knapp<br />
beschnitten, der erste stärker fleckig und mit Randläsuren;<br />
etw., stellenw. auch stärker fingerfl., gebräunt und Ränder<br />
mit einigen Feuchtigkeitsspuren.<br />
135 – KURFÜRSTENBIBEL – BIBLIA, Das ist: Die<br />
gantze Heilige Schrifft, deß Alten und Neuen<br />
Testaments. Wie solche von Martin Luther (übersetzt).<br />
Samt einer Vorrede Herrn Johann Michael<br />
Dilherrns. Nürnberg, Endter, 1733. Fol. Mit 2 ge -<br />
stoch. Frontisp., 12 ganzseit. gestoch. Portrs.<br />
(rückseitig bedruckt), 6 ganzseit. Textkupfern und<br />
226 Textholzschnitten nach Sandrart. 34 Bl., 1181<br />
S. (12 Bl. zwischengeb.), 11 Bl. Ldr. von 1858 auf<br />
Holz deckeln mit Blindpr., je 5 Messingbuckeln<br />
auf den Deckeln und Messingschließen (hinterer<br />
Deckel durchgebrochen, etw. wasserrandig, leicht<br />
be schabt und bestoßen). (75) 500,-<br />
Jahn 125. Bibelslg. Württ. LB E 1289. Schmidt 382 und<br />
Abb. 290-301. – 22. Ausgabe der Dilherr-Bibel mit den<br />
Kurfürsten-Porträts. – Buchblock gebrochen, Bindung etw.<br />
gelockert, eine Lage lose, Frontisp. und Titel hinterlegt<br />
(letzterer mit Ausbrüchen im Bug und Rändern sowie kleinen<br />
Löchern mit geringem Buchstabenverlust), einzelne Bl.<br />
mit tls. restaurierten Randschäden (ein Portr. mit Randeinriß),<br />
ein Bl. (S. 41/42) mit größeren restaurierten Ausrissen<br />
mit Textverlust, stellenw. etw. wasserrandig, fleckig und<br />
gebräunt. – Auf der Rückseite des hinterlegten Titels Familieneinträge<br />
aus der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. mit Vermerk<br />
über die Bindung: „Diese Biebel, habe ich neu einbinden<br />
lassen, bey Buchbinder Senfl in Wunsiedl im<br />
Decemb. 1858. Johann Adam Bauriedel“. – Siehe Abbildung<br />
Seite 88.<br />
136 – BIBLIA, Das ist: Die ganze Heilige Schrift.<br />
Altes und Neues Testaments, nach der deutschen<br />
Ueber setzung D. Martin Luthers. Fünfte verb.<br />
und mit Kupfern verm. Aufl. Erfurt, Jungnicol,<br />
175<strong>6.</strong> Mit gestoch. Frontisp., 48 Kupfertafeln und<br />
2 gefalt. Kupferstichkarten. 18 Bl., 1202 S., 9 Bl.,<br />
336 S., 2 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. (33) 400,-<br />
Bibelslg. Württ. LB E 1479. – Die Karten zeigen Palästina<br />
und das Mittelmeer. – Frontispiz eng beschnitten, beide<br />
Karten mit Einrissen, etw. gebräunt und fleckig. – Vorderer<br />
Buchdeckel monogr. „J. C. P.“ und dat. „1762“ sowie mit<br />
hübschem gepunzten Goldschnitt.
137 – BIBLIA GERMANICA – PSALTER<br />
DEUTSCH, DER. Martinus Luther. Nürnberg,<br />
J. Petreius, 1524. 16°. Mit Titelbordüre. 128 Bl.<br />
Stark läd. Ldr. d. Zt. (14) 400,-<br />
VD 16 B 3282. – Vgl. STC 99. Kind 1158. Bibelslg. Württ.<br />
LB E 103, E 108, E 116 und E 128 (andere Ausg.). – Die<br />
Psalter-Übersetzung erschien 1524 sowohl innerhalb des<br />
dritten Teils des Alten Testaments der Wittenberger Folio-<br />
Ausgabe als auch in mehreren Drucken im Oktav-Format.<br />
Lange Zeit war strittig, welche der Ausgaben zuerst erschienen<br />
ist. Es schien naheliegend, daß es sich bei der Folio-<br />
Ausgabe um die Erstausgabe handelt. Doch genauere Vergleiche<br />
der beiden Ausgaben ließen erkennen, daß die<br />
„Biblia im Kleinen“ vor der Folio-Ausgabe erschienen sein<br />
muß, da alle nachfolgenden Ausgaben den Textänderungen<br />
der Folio-Ausgabe folgen, darunter ein Augsburger und ein<br />
Basler Druck in Oktav bzw. Klein-Oktav; vgl. Heinrich<br />
Schott, Geschichte der teutschen Bibelübersetzung D. M.<br />
Luthers, S. 45-4<strong>6.</strong> – Vorsätze angeschmutzt, mit Einträgen<br />
und Marginalien von alter Hand in Tinte, letzte Seiten<br />
gering wurmstichig, wenige Randläsuren, tls. leicht wasserrandig,<br />
etw. fleckig. – Selten.<br />
138 BIBLIA GRAECA – KAINES DIATHEKES<br />
HAPANTA, TES. (Graece). Novi Testamenti<br />
omnia. Basel, J. Bebel, 1531. Mit 4 Metallschnitten<br />
auf dem Titel, großer Druckermarke am Ende<br />
und einigen Holzschnitt-Initialen und -Zierleisten.<br />
4 nn., 367 num., 1 nn. Bl. Hldr. des 20. Jhdts.<br />
unter Verwendung älteren Materials (etw. bestoßen).<br />
(6) 2.500,-<br />
STC 107. Adams B 1651. VD 16 B 4179 (nennt am Anfang<br />
irrtümlich 8 Bl.). Darlow-M. 4605. Bibelslg. Württ. LB C<br />
21. Staehelin, Oekolampad, 98 Anm. – Zweite Ausgabe des<br />
griechischen Neuen Testaments bei Bebel. Die Vorrede verfaßte<br />
Johannes Oekolampad. – Die 4 Metallschnitte auf dem<br />
Titel zeigen die Evangelistensymbole, sie stammen von dem<br />
Metallschneider „CV“ und Hans Holbein; ferner sind auch<br />
die Initialen aus der Werkstatt Holbeins in Basel. – Titel mit<br />
wenigen Federproben. Zu Beginn mit kleinem Wurmloch.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Fliegende Vorsätze unter<br />
Verwendung eines älteren Manuskriptpergaments. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Second edition of the Greek New Testament by Bebel. – Title<br />
with some ink probes. At the beginning small wormhole.<br />
Slightly browned, hardly soiled. – Fly-leaves by using an<br />
older manuscript vellum. – Half calf of the 20th century by<br />
using an older material (a little scuffed). – See illustration.<br />
139 BIBLIA LATINA – BIBLIA cu(m) concordantijs<br />
veteris & novi testamenti. Lyon, J. Sacon für<br />
A. Koberger in Nürnberg, 1521. Fol. Mit figürlicher<br />
Titelbordüre und Titelholzschnitt, 2 ganzseit.,<br />
2 halbseit. und 136 kleinen Textholzschnitten<br />
von Hans Spring inklee, Erhard Schoen u. a.<br />
sowie zahlr. figürlichen Holzschnitt-Initialen.<br />
14 nn., CCCXVII num., 26 nn. Bl. (das erste Bl.<br />
weiß). Spät. Hpgt. (be schabt und bestoßen). (117)<br />
2.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 43<br />
STC 53. Adams B 1001. VD 16 ZV 26610. Baudrier XII, 357<br />
f. (mit 3 großen Abb.). Muther 113<strong>6.</strong> Von Gültlingen I, 258,<br />
220. Darlow-M. 6101. Bibelslg. Württ. LB, D 294. Mortimer<br />
63 Anm. – Eine der seit 1512 fast jährlich erschienenen<br />
prächtigen Sacon-Bibeln für Koberger, hier erstmals mit<br />
dem zusätzlichen Holzschnitt „Erschaffung der Eva“<br />
Springinklees auf Fol. I. Auf Bl. bb6v eine ältere Darstellung<br />
der Schöpfung in 6 Einzelbildern; Bl. CLIr zeigt König<br />
Salomo (halbseit.), ganzseit. die Geburt Christi auf Bl.<br />
CCXLIIIIv, eine der bedeutendsten Arbeiten Springinklees.<br />
– Text des Titels in Rotdruck, ebenso der Kanon vor den<br />
Evangelien. – Mehrf., meist durchschlagend gestempelt. Bl.<br />
bb1, q8 und AA1 lose. Etw. gebräunt und fleckig, tls. etw.<br />
wasserrandig und mit wenigen Randschäden. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
One of the magnificent Sacon Bibles for Koberger published<br />
since 1512 almost every year, here for the first time with the<br />
additional woodcut „Erschaffung der Eva“ by Springinklee<br />
on fol. I. – With multiple stamps, mostly showing through.<br />
Leaves bb1, q8 and AA1 loose. A little browned and stained,<br />
partly somewhat waterstained and with a few marginal<br />
damages. – Later half vellum (scratched and scuffed). – See<br />
illustration.<br />
140 – BIBLIA SACRA, vulgatae editionis. Sixti V. et<br />
Clementis VIII. Pont. Max. auctoritate recognita.<br />
2 Bde. Paris, Delespine, 1731. Fol. 4 Bl., 907 (recte<br />
911) S.; 1 Bl., 384 (recte 486) S. Leicht läd. Hldr. d.<br />
Zt. (55) 250,-<br />
Darlow-M. 6257 Anm. – Nicht in der Bibelslg. Württ. LB.<br />
– In Bd. I S. 325/326 verbunden, S. 525/526 mit langem Einriß;<br />
S. 229/230 von Bd. II mit geklebtem Einriß. Vorderer<br />
Spiegel gestempelt und mit Bibliotheksetikett, vereinzelt<br />
wasserrandig und mit Wurmfraß im Kopfsteg, etw. ge -<br />
bräunt, minimal fleckig. – Beide Bde. mit Exlibris des Gründers<br />
des Zentrums für Information und Dokumentation<br />
über Israel, Robert Abraham Levisson (1913-2001).<br />
141 – BIBLIA SACRA vulgatae editionis, Sixti V.<br />
Pontificis Max. jussu recognita et Clementis VIII.<br />
auctoritate edita. Venedig, Remondini, 1757. Mit<br />
gestoch. Frontisp. (in Pag.) und gestoch. Titelvign.<br />
XX, 738 S. Pgt. d. Zt. mit goldgepr. Rtit. (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (55) 200,-<br />
Bibelslg. Württ. LB D 1555 (nennt fälschlich 742 S.). –<br />
Nicht bei Darlow-Moule. – Spiegel tls. gelöst, Titel mit alten<br />
ausgestrichenen Besitzvermerken; leicht fleckig.<br />
142 – BRUNO – (PSALTERIUM Beati Brunonis,<br />
Episcopi quondam Herbipolensis, a Johanne<br />
Cochleo restitutum, et Hebraica veritate ad auc -<br />
tum. Leipzig, N. Schmidt, 1533). 4°. 403 (statt 404)<br />
nn. Bl. (ohne den Titel). Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln (fleckig, bestoßen, Rückenbezug<br />
eingerissen, Wurmspuren) mit 2 Schließen<br />
(1 Scharnier fehlt). (124) 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 97. Adams B 2935. VD 16 B 3153.<br />
Bibelslg. Württ. LB. D 407. Spahn 84. – Psalter des Heiligen<br />
Bruno, Bischofs von Würzburg, in der von Johannes Coch-
44<br />
Nr. 146<br />
läus erweiterten Version und mit seinen Kommentaren zum<br />
151. Psalm („Psalmus Apocryphus“), zum „Te Deum Laudamus“<br />
und zum „Hymnus Trium Puerorum“ sowie einigen<br />
weiteren kleineren Cantica. – Etw. gebräunt, teilw. wasserrandig,<br />
vor allem anfangs mit wenigen Wurmspuren<br />
(Verlust einzelner Buchstaben). Spiegel mit Besitzeinträgen<br />
eines „Johannes Micklicaeus“, Dippoldiswalde 1561.<br />
143 – (NOVI TESTAMENTI totius editio, D. Hieronymo<br />
interprete, ad veterum aliquot exemplarium,<br />
eorundemq(ue) manuscriptorum fidem, diligenter<br />
recognita). Köln, J. Prael, 1530. 16°. Mit Druckermarke<br />
auf dem letzten Bl. 262 (statt 264) Bl.<br />
Beschäd. blindgepr. Ldr. d. Zt. (46) 200,-<br />
VD 16 B 4249 (Ex. in Nürnberg GN inkplt.). Schüling<br />
(Prael) 1. Bibelslg. Württ. LB. D 385. – Druckermarke bei<br />
Heitz (Köln) 153. – Nicht im STC und bei Adams. – Es fehlen<br />
am Anfang die Bl. A1 (Titel) und A8. Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig und wasserrandig, gegen Ende mit Wurmspuren,<br />
vereinzelt mit kleinen Randschäden und umfangreichen<br />
hs. Marginalien.<br />
144 BIBLIA POLYGLOTTA – (BIBLIA UNIVERSA<br />
et Hebraica quidem cum Latina interpretatione<br />
Xantis Pagnini Lucensis). – NOVUM TESTA-<br />
MENTUM GRAECUM, cum vulgata interpretatione<br />
Latina. – LUCA, F., Romanae correctionis<br />
in Latinis Bibliis editionis vulgatae. Zus. 3 in 1 Bd.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
O. O. (Leipzig), Wittigau für Kirchner, 1657. Fol.<br />
Mit gestoch. Titelvign. 11 (statt 12) Bl., 183, 283,<br />
84, 203 S., 2 Bl., 292, 160 S., 18, 1 Bl., 70 S., 5 Bl.<br />
Ohne Einband. (142) 200,-<br />
Bibelslg. Württ. LB. C 275. STC B 972: „Edited by Martin<br />
Geier and Johann Philipp Oheim. With Novum Testamentum<br />
Graecum, cum vulgata interpretatione Latina, which<br />
has a separate titlepage, and with dedication to the Elector<br />
of Saxony.“ – Der erste Teil ist eine hebräisch-lateinische<br />
Ausgabe des Alten Testaments. Vorgebunden ist der zweite<br />
Teil, das Neue Testament mit den Apokryphen in einer griechisch-lateinischen<br />
Ausgabe und eigenem Titelblatt. Der<br />
dritte Teil von Francisco Luca ist zwischengebunden. – Es<br />
fehlt der Titel zum ersten Teil, der zum zweiten Teil ist lose,<br />
mit Randschäden, gelöschtem Besitzvermerk und stärker<br />
fleckig. 2 Blätter der Vorstücke zum ersten Teil oben mit<br />
Ausrissen (geringer Textverlust). Einige weitere Blätter mit<br />
stärkeren Papierschäden. Tls. etw. gebräunt und fleckig, mit<br />
Gebrauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.<br />
145 – NOVUM TESTAMENTUM – CLAIUS, J.,<br />
Evangelia anniversaria dominicorum et festorum<br />
dierum. Germanice, Latine, Graece, & Ebraice.<br />
Leipzig, G. Deffner, 1581. 200 Bl. Hldr. des<br />
19. Jhdts. (berieben, etw. bestoßen). (6) 200,-<br />
VD 16 E 4519. – Nicht bei Adams und im STC. – Titel (mit<br />
Besitzvermerken und stärker fleckig) und letztes Bl. aufgezogen.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, knapp beschnitten, Kopfzeilen<br />
meist angeschnitten.
Nr. 148<br />
146 – ARIAS MONTANUS – „Varia opera ad<br />
sacr(orum) bibl(iorum) appar(atum)“ (Rücken -<br />
titel). Sammelband aus der „Antwerpener Polyglotte“.<br />
Antwerpen, Ch. Plantin, 1572-73. Fol. Mit<br />
11 Kupfertafeln, 2 ganzseit. Textkupfern und<br />
2 doppelblattgr. Kupferstichkarten. Zus. 171 Bl.,<br />
durchgehend regliert. Läd. goldgepr. Ldr. um<br />
1650. (66) 4.000,-<br />
Ruelens-de Backer 128-135, 1. Darlow-M. 1422. – Enthält<br />
7 Schriften mit eigenem Titel, die sowohl in den Bdn. VII<br />
und VIII der „Biblia sacra“ enthalten waren wie selbständig<br />
vertrieben worden sind, sowie die 7 Schlußstücke ohne<br />
eigenes Titelblatt aus Bd. VIII derselben Bibelausgabe.<br />
ARIAS MONTANUS, B., Comunes et familiares Hebraicae<br />
linguae idiotismi. 1572. 24 S. – Adams M 1631. IA<br />
107.288.<br />
DERS., Liber Ioseph, sive De arcano sermone. 1572. 122 S.,<br />
3 Bl. – Adams M 1658.<br />
DERS., Liber Ieremiae, sive De actione. 1573. 21 (recte 25)<br />
S., 1 Bl. – Adams M 165<strong>6.</strong><br />
DERS., Thubal-Cain, sive De mensuris sacris. 1572. 19 S. –<br />
Adams M 1662.<br />
DERS., Phaleg, sive De gentium sedibus primis, orbisque<br />
terrae situ. 1572. Mit 2 Kupferstichkarten. 13, 7, 10 S., 3 Bl.<br />
– Adams M 1660. – Karte von Kanaan und Weltkarte in<br />
zwei Hemisphären, die die Verteilung der jüdischen<br />
Stämme zeigt. Bemerkenswerterweise ist an der Stelle<br />
Australiens bereits eine Insel eingezeichnet (siehe: Shirley,<br />
Alte Drucke und alte Theologie 45<br />
Mapping of the World, 125; vorliegend der zweite von drei<br />
Zuständen, kenntlich an der Hinzufügung des Wortes<br />
„gentes“ in der Kartusche unten links).<br />
DERS., Exemplar, sive De sacris fabricis. 1572. Mit 11<br />
Kupfertafeln und 2 Textkupfern. 16, 7 S. – Adams M 1643.<br />
– Die Tafeln u. a. mit Darstellungen der Arche Noa, der<br />
Bundeslade und des Tempels.<br />
DERS., Daniel, sive De saeculis codex integer. 1572. 8 S. –<br />
Adams M 1634. – Benedictus Arias Montanus (Benito Arias<br />
Montano, 1527-1598) gehört zu den bedeutendsten spanischen<br />
Bibelexegeten des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts und verfügte über<br />
außergewöhnliche Kenntnisse in mehreren orientalischen<br />
Sprachen, was sich im kritischen Apparat der Amsterdamer<br />
Polyglotte an vielen Stellen niederschlug.<br />
Nachgebunden die 100 letzten teils getrennt paginierten,<br />
teils ungezählten Blätter des 1572 erschienenen Abschlußbandes<br />
VIII des Bibelwerkes. Diese Teile haben nur Kopftitel<br />
(aufgeführt bei Darlow-Moule 1422, Nr. 11-17 zu Bd.<br />
VIII) und sind nicht selbständig erschienen. – Gebräunt,<br />
tls. fleckig. Die Tafel mit der Darstellung des Tempelberges<br />
(im Stück „Exemplar“) im Falz mehrfach alt hinterlegt. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Miscellany from the „Antwerp Polyglotte“. – Contains<br />
7 treatises with specific title which were part of the vols. VII<br />
and VIII of the „Biblia sacra“, but were also sold separately.<br />
Also enclosed are the 7 concluding pieces without particular<br />
title-page from vol. VIII of the same Bible edition. –<br />
Browned, partly soiled. The plate with the illustration of the<br />
Temple Mount (in the part „Exemplar“) backed several<br />
times at fold in former times. – Gilt stamped damaged calf<br />
around 1650. – See illustration.
46<br />
Nr. 153<br />
147 BILDERBIBELN – BIBLISCHE SZENEN. –<br />
Folge von 27 Umrißkupfern von Comiratto,<br />
Bozza u. a. nach (G.) Busat(t)o. O. O., Dr. und J.<br />
(ca. 1840). Qu.-4°. Interims-Brosch. d. Zt. (leichte<br />
Gebrauchsspuren). (36) 300,-<br />
Mit zentralen Szenen aus dem Alten Testament, darunter<br />
aus der Schöpfungsgeschichte, der Erzählung von Kain und<br />
Abel, der Arche Noah, von Sodom und Gomorrha, Jakob<br />
und Esau sowie Teilen der Geschichte von Joseph und seinen<br />
Brüdern. – Zum Künstler vgl. Thieme-B. V, 278. – Die<br />
letzten drei Tafeln mit hinterlegten Einrissen; stellenw. etw.<br />
fleckig.<br />
148 – (BUNO, J., Bilder-Bibel: darinn die Bücher<br />
Altes und Neuen Testaments durch Alle Capitel<br />
in annemliche Bilder kürtzlich gebracht. Nur<br />
Tafelteil. Hamburg, Lichtenstein, 1680). Fol. 38<br />
(34 doppelblattgr.) Tafeln mit 53 Kupfern mit<br />
54 Abb. Hldr. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (18) 2.000,-<br />
STC B 2471. Young 51. Schug 80. HKJL II, 134. – Vgl.<br />
ADB III, 540. – Manieristische Lehrmethode, in der Bunos<br />
mnemotechnisches Prinzip dargestellt wird. „Sein Werk mit<br />
Kupfern vermutlich von Peter Schormann hat er ebenfalls<br />
'der angehenden und lernenden Jugend zum zeitigern<br />
Wachsthum und Zunehmen in ihren studiis' entwickelt, die<br />
dadurch vor allem Bibelfestigkeit erlangen soll. Gegenüber<br />
den herkömmlichen Bilderbibeln sieht er den Vorteil der<br />
seinigen darin, daß der Leser nicht nur eine bildliche Vorstellung<br />
der jeweiligen biblischen Geschichte vermittelt<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
bekomme, sondern auch zugleich die Ordnung der Bücher<br />
im Generellen und Speziellen nebst genauer Bezifferung der<br />
Kapitel und Verse einprägen könne. Für jedes Buch gibt es<br />
ein mnemonisches Grundbild, das unter jeweils passendem<br />
Aspekt gewählt ist. Teilweise ist die Wahl veranlaßt durch<br />
Handlungsmomente der jeweiligen Bücher (z. B. der Prophet<br />
Hesekiel auf dem Gefängnis – wegen der Babylonischen<br />
Gefangenschaft), durch übliche Attribute (Amos auf<br />
der Hirtentasche, Jonas auf dem Walfisch), durch die Zählung<br />
(das Deuteronomium auf einer Hand), durch assoziative<br />
Verwendung von Attributen (der Römerbrief auf dem<br />
Römerglas, Obadja auf dem Baderhut – wegen der mittleren<br />
Silbe 'bad') und häufig durch Ähnlichkeit der biblischen<br />
Namen mit deutschen Begriffen. Das Ganze ist am Ende<br />
nur mühsam zu durchschauen, so daß die Dechiffriertätigkeit<br />
mehr Zeit in Anspruch genommen haben dürfte als das<br />
herkömmliche Auswendiglernen“ (Schug). – Zwei Tafeln<br />
knapper beschnitten und aufgezogen. Einige Tafeln im<br />
Rand oder auch im Innensteg hinterlegt. Die dritte Tafel<br />
geringfügig ankoloriert. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig<br />
und wasserrandig, einzelne Tafeln knapp beschnitten (Bildränder<br />
z. Tl. etw. angeschnitten). – Siehe Abbildung.<br />
Two plates more closely trimmed and mounted. Some plates<br />
backed in margin or at inner joint. The third plate a little<br />
coloured in parts. Slightly browned, partly a little soiled and<br />
with waterstains, some plates closely trimmed (platelines<br />
here and there a little cut). – Contemporary half calf (some<br />
staining, rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
149 – EDEL, J. S., Abbildung der vornehmsten Biblischen<br />
Historien Alten (und Newen) Testaments.<br />
O. O. (Augsburg), Edel, 1693. Mit 2 gestoch.<br />
Titeln und 172 Kupfertafeln mit typographischem<br />
Erklärungstext. 1 Bl. Ldr. d. 19. Jhdts. mit 2 in -<br />
takten Schließen (wenig beschabt und bestoßen).<br />
(115) 400,-<br />
Gier-J. 1257. – Illustrationsfolge mit halbseitigen Kupfern<br />
(bzw. Radierungen), darunter je vierzeiliger lateinischer und<br />
deutscher Text. Laut Vorwort zur Erziehung der „lieben<br />
Jugend“ gedacht. – Zum Augsburger Kupferstecher Johann<br />
Samuel Edel siehe Thieme-Becker X, 335 und AKL XXXII,<br />
132. – Ränder etw. gebräunt und fingerfleckig.<br />
150 BLAURER, A., Warhafft verantwortung an<br />
aynen ersamen weysen Rat zu Costentz, anzaygend<br />
warumb er auß dem kloster gewichen, und<br />
mit was geding er sich widerumb hynein begeben<br />
wöl. Von Luterischer maysterloßkait. Augsburg,<br />
S. Grimm, 1523. 4°. 19 Bl. Heftstreifen. (88)<br />
1.200,-<br />
Einzige Ausgabe des seltenen Traktats. – VD 16 B 5700 (im<br />
Grundwerk noch fälschlich dem Drucker Simprecht Ruff<br />
zugeschrieben). IA 119.793. Schottenloher 45038. – Rechtfertigungsschrift<br />
des Reformators und Kirchenlied-Dichters<br />
Ambrosius Blarer oder Blaurer (1492 Konstanz – 1564<br />
Winterthur), der zu den ersten Anhängern Luthers im<br />
alemannischen Raum gehörte. Bedeutendes autobiographisches<br />
Dokument, in dem er seinen Austritt aus dem Kloster<br />
Alpirsbach begründet. Er wurde der Führer des Konstanzer<br />
Protestantismus und reformierte die schwäbischen<br />
Reichsstädte Ulm, Esslingen, Augsburg und Lindau sowie<br />
ab 1534 im Auftrag von Herzog Ulrich im Herzogtum<br />
Württemberg. – Titel mit Numerierung, Verfassername<br />
unterstrichen, Kopfsteg knapp beschnitten.
Nr. 156<br />
Sole edition of this rare treatise. – Important autobiogaphical<br />
document in which Blaurer explains why he left the<br />
monastery Alpirsbach. – Title with numbering, author's<br />
name underlined, upper margin closely trimmed. – Sewn.<br />
151 BLOSIUS, L., Opera quae varia eruditione et<br />
eximia pietate, eaquè singulari sunt referta. Nunc,<br />
hac postrema Editione accurati et recognita, cum<br />
rerum et verborum Indice locupletißimo. Köln,<br />
B. Wolter, 1615. 4°. Mit gestoch. Titel. 8 Bl., 859 S.,<br />
8 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln (ohne Schließen, beschabt und fleckig,<br />
etw. bestoßen). (78) 200,-<br />
Vgl. STC B 1531 (Kölner Ausg. 1616). Wetzer-W. II, 924. –<br />
Die Gesamtausgabe der asketischen Schriften des belgischen<br />
Benediktiners erschien erstmals 1571. – Titel gestempelt und<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, wasserrandig,<br />
fleckig und gebräunt.<br />
152 BOCCACCIO, G., Ameto over Comedia delle<br />
nimphe fiorentine. Venedig, N. Zoppino, 1524.<br />
Mit Holzschnitt-Titelbordüre und Druckermarke<br />
am Ende. 95 num. Bl. Ldr. d. 18. Jhdts. (etw. be -<br />
schabt, gering bestoßen). (55) 1.000,-<br />
STC 108. Adams B 212<strong>6.</strong> – Ametos Nymphenspiel in einem<br />
eleganten, nicht häufigen Druck. – Bl. 95 mit angesetztem<br />
Eckausriß (kein Textverlust) und stärker fleckig, sonst nur<br />
vereinzelt etw. braunfl., gering gebräunt.<br />
Ameto's play of nymphs in an elegant, less frequent printing.<br />
– Leaf 95 with restored corner tear-out (not affecting text),<br />
stronger soiled, otherwise only isolated brown stains, minor<br />
browning. – Calf of the 18th century (some scratching,<br />
minor scuffing).<br />
153 – Il decamerone. Nuovamente corretto. (Florenz,<br />
F. Giuntas Erben), 1527. (Nachdruck: Venedig,<br />
Pasinello, 1729). 4°. Mit wdh. Druckermarke auf<br />
dem Titel und am Ende. 8 nn. (das letzte weiß),<br />
284 num. Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (wenig fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (139) 1.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 47<br />
Eins von 300 Ex. des Nachdrucks der berühmten „Ventisettana“.<br />
– Adams B 2147. Gamba 172. Brunet I, 999. Ebert<br />
2521: „Diese sehr ähnliche und schöne, aber incorrecte<br />
Nachbildung erschien auf Kosten des Consuls Smith zu<br />
Venedig bei Pasinello 1729, ist von St. Orlandini besorgt<br />
und bloß 300 Ex. abgezogen. Ein Brand hat ihre Seltenheit<br />
noch vermehrt.“ – Nur gering fleckig und breitrandig. – Mit<br />
Exlibris von RS (Lord Robert Spencer) und WRHJ (Wynne<br />
Jeudwine). – Siehe Abbildung.<br />
One of 300 copies of the reprint of the famous „Venti -<br />
settana“. – Only minor soiling, wide-margined. – With ex -<br />
libris of RS (Lord Robert Spencer) and WRHJ (Wynne Jeudwine).<br />
– Contemporary vellum with spine label (hardly<br />
soiled, rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
154 BOETHIUS, (A. M.) S., Di consolatione philosophica<br />
volgare, nuovamente revisto & di molti<br />
errori porgato. Venedig, M. Sessa, 1531. Mit typographischer<br />
Titelbordüre, typographischer Textbordüre<br />
(auf Bl. 1) und wenigen figürlichen Holzschnitt-Initialen.<br />
8 nn., 104 num. Bl. Mod. Pgt.<br />
(139) 300,-<br />
Adams B 2297. IA 121.091. EDIT 16 CNCE 6555. Paitoni<br />
I, 17<strong>6.</strong> – Eines der meistgelesenen Bücher des Mittelalters,<br />
die „Tröstung der Philosophie“ des in Ungnade gefallenen<br />
und zum Tode verurteilten Kanzlers Theoderichs. – Titel<br />
mit teilw. gelöschten Besitzvermerken. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig, vereinzelt mit hs. Marginalien.<br />
155 BONAVENTURA, S., (Disputata in libros sententiarum).<br />
Tle. III-IV (von 5) in 1 Bd. Lyon,<br />
J. Sacon für A. Koberger in Nürnberg, 1510. Fol.<br />
Mit 2 Druckermarken und zahlr. schwarzgrundigen<br />
Holzschnitt-Initialen. 166, 192 nn. Bl. Holzdeckelbd.<br />
d. Zt. mit blindgepr. Schweinsldr.-<br />
Rücken (beschabt, fleckig und bestoßen, stark<br />
wurmstichig, Schließen fehlen). (7) 400,-
48<br />
Nr. 157<br />
Adams B 2393. IA 121.740. Baudrier XII, 326 (ohne Tl. III).<br />
– Diese Ausgabe nicht im STC. – Schöner Druck mit reichem<br />
Initialschmuck. – Zahlreiche Wurmlöcher und -gänge<br />
(Textverlust). – Dublette der BSB.<br />
156 (BREIDENBACH, B. VON), Le grant voyage<br />
de Jherusalem divise en deux parties. (Übers. von<br />
Nicole Le Huen). 2 Tle. in 1 Bd. Paris, F. Regnault,<br />
1517. 4°. Mit Druckermarke auf dem Zwischen -<br />
titel, 2 mehrf. gefalt. Holzschnitt-Tafeln und<br />
51 Textholzschnitten (inkl. Wdh.), Titel gedruckt<br />
in Rot und Schwarz. 4 nn., CXCVII (recte 213)<br />
num. Bl. Blindgepr. Kalbldr. d. Zt. (etw. restauriert,<br />
beschabt und bestoßen, Schließbänder ausgerissen).<br />
(19) 50.000,-<br />
Zweite Ausgabe der französischen Übersetzung und Bearbeitung<br />
von Nicole Le Huen. – STC 261. Rothschild III,<br />
2635. Moreau 1553. Tobler 5<strong>6.</strong> IA 124.181. Davies IX:<br />
„Second edition of N. Le Huen's adaption and translation;<br />
with the new addition of a second part.“ – Der erste Teil<br />
enthält die Übersetzung von Breidenbachs „Peregrinatio“,<br />
der zweite Teil neben anonymen Texten mit Schriften von<br />
Vincent de Beauvais, Sébastien Mamerot, Giovanni Rotta<br />
und Antonio Fracanzano da Montalboddo. Die beiden großen<br />
Holzschnitt-Tafeln zeigen eine Ansicht von Jerusalem<br />
sowie die Segnung der Kreuzfahrer durch den Papst und<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
ihre Ankunft im Heiligen Land (beide Abbildungen auf<br />
einer Tafel – im Falz geschickt restauriert). Die meisten<br />
Textholzschnitte finden sich im zweiten Teil, sie sind vermutlich<br />
früheren Inkunabelausgaben entnommen. – Extrem<br />
seltene Ausgabe, in den letzten 50 Jahren nicht im Jahrbuch.<br />
– Titel (mit Besitzvermerk) und letztes Bl. gestempelt.<br />
Fliegender Vorsatz mit teilw. gelöschtem Besitzvermerk.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, zu Beginn mit 2 kleinen<br />
Wurm löchern, gegen Ende leicht wasserrandig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Second edition of the French translation and adaptation<br />
by Nicole Le Huen. – Extremely rare edition, not in the<br />
„Jahrbuch“ in the last 50 years. – Title (with ownership<br />
entry) and last leaf stamped. Fly-leaf with partly erased<br />
ownership entry. Slightly browned, hardly soiled, at the<br />
beginning with 2 small wormholes, towards the end a little<br />
waterstained. – Contemporary blind-pressed calf (somewhat<br />
restored, scratched and scuffed, clasp ribbons torn). – See<br />
illustration.<br />
157 BÜNTING, H., Itinerarium sacrae scripturae.<br />
Das ist, Ein Reisebuch, Uber die gantze heilige<br />
Schriftt. Aufs new widerumb mit fleis ubersehen<br />
und vermehret, sampt angehengtem Büchlin De<br />
Monetis et Mensuris. 2 Tle. und Anhang in 1 Bd.<br />
Magdeburg, P. Donat für A. Kirchner, (1584)-85.<br />
Fol. Mit 7 (2 ganzseit., 5 doppelblattgr.) Holzschnittkarten<br />
und 2 doppelblattgr. Textholzschnitten.<br />
8 Bl., 142 (recte 242) S., 11 Bl. (das siebte<br />
weiß), 3 Bl., 110 S. (ohne die S. 81-86), 9 Bl. (das<br />
sechste weiß), 34 (recte 33) S. Blindgepr. Schweinsleder<br />
auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(Deckelbezug mit wenigen Einschnitten und<br />
restaurierten Schadstellen, beschabt und fleckig).<br />
(66) 1.000,-<br />
IA 127.699. VD 16 ZV 2667. STC 164. Hasse, Magdeburg,<br />
59. Tobler 209 und 234. Röhricht 774. – Vgl. zu den Karten:<br />
Shirley 142-143. Laor 141-144. Nebenzahl 32. – Bis ins<br />
frühe 19. Jahrhundert oft aufgelegtes Werk. Die 2 doppelblattgr.<br />
Holzschnitte zeigen zwei Ansichten des antiken<br />
Jerusalem. Ferner vorhanden sind 2 Weltkarten, darunter<br />
die berühmte „Kleeblattkarte“, ferner Karten von Afrika,<br />
Palästina und dem östlichen Mittelmeerraum. – Zusätzlich<br />
eingebunden das Titelblatt der Ausgabe 1589 und daraus die<br />
S. 11-22 mit 3 weiteren doppelblattgr. Holzschnittkarten:<br />
Europa (als Jungfrau), Asien (als Pegasus) und Afrika (Betz<br />
24). – Vorsatz und Titel mit Besitzeinträgen von alter Hand<br />
in Tinte, zahlr. Blätter stark angerändert und mit hinterlegten<br />
Einrissen, gebräunt und fleckig. – Der Vorderdeckel des<br />
Einbandes mit der Darstellung der Auferstehung Christi<br />
und dem Untertitel „Mors ubi tuus aculeus ubi victoria tua<br />
infern...“ und den Initialen „G(eorg) L(ummer) G(lauchau)“<br />
sowie der Datierung „1585“. – Siehe Abbildung.<br />
Endpaper and title with ownership entries by contemporary<br />
hand in ink, numerous leaves heavily restored and with<br />
backed tears, browned and soiled. – Front cover of binding<br />
illustrating the Resurrection of Christ with sub-title „Mors<br />
ubi tuus aculeus ubi victoria tua infern...“ and initials<br />
„G(eorg) L(ummer) G(lauchau)“ and the date „1585“. –<br />
Blind-pressed pigskin over wooden boards with 2 metal<br />
clasps (cover material with some cuts and restored defects,<br />
scratched and soiled). – See illustration.
158 BURGKMAIR, H., Images de Saints et Saintes<br />
issus de la famille de l'empereur Maximilien I.<br />
Wien, Stöckel, 1799. Fol. Mit 119 Holzschnitt-<br />
Tafeln von Leonhard Beck nach Hans Burgkmair.<br />
11 S. Hpgt. des späten 19. Jhdts. (etw. berieben<br />
und wenig bestoßen). (55) 4.500,-<br />
Erste vollständige Ausgabe. – Dodgson II, 126, 9. Hollstein<br />
V, 622. Fairfax Murray 53. Lipperheide Oc 4. – Wie der<br />
„Weißkunig“ von Kaiser Maximilian in Auftrag gegeben,<br />
im 1<strong>6.</strong> Jhdt. jedoch nur in einer Teilausgabe und in kleinster<br />
Auflage erschienen, wurde die vollständige Folge dieses<br />
Werkes erst Ende des 18. Jahrhunderts publiziert. Von<br />
den insgesamt 123 Holzstöcken hatten sich 121 in Wien<br />
erhalten, manche jedoch waren beschädigt (so Tafel 19).<br />
118 Tafeln sind von L. Beck geschnitten. – Fleckig und<br />
leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
First complete edition. – Soiled and slightly browned. – Half<br />
vellum of the late 19th century (some rubbing, minor<br />
scuffing). – See illustration.<br />
159 CAELIUS, M., Wie man Christum ynn der<br />
schrifft sol süchen und erkennen, Von gutten wercken<br />
und dem Gesetz, widder einen Grawen<br />
Münch. Uber sehen durch Er Johan Bugenhagen.<br />
Wittenberg, N. Schirlentz, 1530. 4°. Mit figürlicher<br />
Titelbordüre. 20 Bl. Mod. Pp. (108) 400,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – STC 16<strong>6.</strong> IA 12<strong>6.</strong>955 (beide unter<br />
Bugenhagen). VD 16 C 1861. Geisenhof 263. – Titeleinfassung<br />
bei Luther 14 a. – Vgl. ADB III, 680. – Michael Caelius<br />
(1492-1559) war Schloßprediger in Mansfeld. – Teil<br />
einer Disputation mit sechs katholischen Doktoren und<br />
Mönchen, die Graf Hoier Ostern 1530 nach Mansfeld berufen<br />
hatte, um gegen die Evangelischen, besonders gegen<br />
Caelius, zu predigen. – Hinterer fliegender Vorsatz stärker<br />
fleckig und mit kleinen Papierschäden, sonst nur leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, tls. schwach wasserrandig.<br />
160 CAESAR – BRANCACCIO, (G. C.), Della vera<br />
disciplina, et arte militare. Sopra i Comentari di<br />
Giulio Cesare. Venedig, V. Baldini, 1582. Fol. Mit<br />
2 Druckermarken und einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
203 S. Läd. Hldr. um 1800. (139) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – IA 123.458. Adams B 2658. Brunet I, 1021.<br />
Jähns 449: „Bedeutende Abhandlung. Hier redet ein verständnisvoller<br />
und begeisterter Verehrer. Ihm ist 'Cesare<br />
unico e solo maestro'. Wie vor ihm Machiavelli so will auch<br />
Brancaccio die Italiener wieder zu Römern machen, indem<br />
er ihren Fürsten an dem Bilde des Heros die Würde und<br />
Hoheit echten Feldherrntums nachweist. In einsichtvoller<br />
Weise spricht er vom Wesen der Legion und legt dann Cäsars<br />
Kommentare einer sorgfältigen Untersuchung über die<br />
Kriegskunst zu Grunde. Eine zweite Auflage mit etwas verändertem<br />
Titel erschien zu Venedig 1585, eine dritte 162<strong>6.</strong>“<br />
– Alle Bibliographen schreiben das Werk irrtümlich Lelio<br />
Brancaccio (ca. 1560-1637) zu, der „cavaliere di Malta“ war,<br />
in Wahrheit ist es verfaßt von Giulio Cesare Brancaccio<br />
(1515-1586?), einem Berufsoffizier. – Wenig fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 49<br />
Nr. 158<br />
161 – SCHIAPPALARIA, S. A., Osservationi politiche,<br />
et discorsi pertinenti a governi di stato trattati<br />
insieme con la vita di Caio Giulio Cesare.<br />
Verona, Compagnia degli Aspiranti, 1600. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel, 5 Textholzschnitten<br />
(1 ganzseit.) und einigen figürlichen Holzschnitt-<br />
Initialen. Flex. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit. (etw. fleckig,<br />
faltig, berieben und bestoßen). (145) 500,-<br />
STC 618. Adams S 661. Schweiger II, 59, Anm. – Bereits<br />
1578 unter dem Titel „Vita di C. Giul. Caesare“ erschienene,<br />
von dem Finanzpolitiker, Schriftsteller und Architekten<br />
Stefano Ambrogio Schiappalaria verfaßte Caesar-Biographie.<br />
Die vorliegende Neuausgabe wurde von Orlando<br />
Pescetti, der für seine Sammlung italienischer Sprichwörter<br />
bekannt ist, herausgegeben. Der ganzseitige Textholzschnitt<br />
zeigt die Triumphpforte, die Schiappalaria für den Einzug<br />
Philipps II. von Spanien in die Stadt Genua 1549 entworfen<br />
hatte. – Titel mit kleiner Wurmspur; stellenw. fleckig, wenig<br />
gebräunt.<br />
162 CASTIGLIONE, B., Il Cortegiano. Nuovamente<br />
con diligentia revisto e corretto. Venedig, o. Dr.,<br />
1562. Mit Titelholzschnitt und hübschen figürlichen<br />
Initialen. 24 nn. (letztes weiß), 220 num. Bl.<br />
Ldr. um 1800 mit Rsch. und Rvg. (leicht beschabt).<br />
(52) 400,-<br />
IA 133.61<strong>6.</strong> – Späte Ausgabe des klassischen Werkes über<br />
den Hofmann, das in zahlreichen Ausgaben und Übersetzungen<br />
erschien. – Nur stellenw. wenig fleckig.
50<br />
Nr. 163<br />
163 CHARTIER, A., Les oeuvres. Paris, G. du Pré,<br />
1529. Mit Titelholzschnitt und 10 Textholzschnitten<br />
(inkl. Wdh.), Titel gedruckt in Rot und<br />
Schwarz, durchgehend regliert. 12 nn., CCCLXVI<br />
(recte 360) num. Bl. Rotes Maroquin des 19. Jhdts.<br />
mit reicher Vergoldung, sign.: „Trautz-Bauzonnet“<br />
(leicht fleckig). (19) <strong>6.</strong>000,-<br />
STC 105. IA 135.787. Moreau 1698. Frère, Bibliogr. Normande<br />
I, 221. Tchemerzine III, 299: „Édition fort recherchée.“<br />
– Die Werke des bekannten französischen Dichters<br />
und Historikers Alain Chartier (1386-1452), Sekretärs<br />
König Karls VII. von Frankreich. – Titel etw. angestaubt.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, schön gebunden. – Mit Ex -<br />
libris von Thomas Powell. – Siehe Abbildung.<br />
Title a little dust soiled. Slightly browned, hardly soiled,<br />
in a beautiful binding. – With exlibris of Thomas Powell. –<br />
Red morocco of the 19th century, richly gilt, signed:<br />
„Trautz-Bauzonnet“ (slightly stained). – See illustration.<br />
164 CHRONICA, darinnen auff das kürtzest werden<br />
begriffen, die Namhafftigsten Geschichten, so sich<br />
under allen Kaysern ... verlaffen haben. Gemert<br />
und gebessert. Augsburg, Ph. Ulhart, o. J. (1538).<br />
4°. Mit Titelbordüre. 96 Bl. Pp. vom Anfang des<br />
20. Jhdts. (Bezug an Rücken und Kanten teilw.<br />
etw. abgeplatzt). (138) 500,-<br />
VD 16 C 2624. – Äußerst seltene Chronik. – Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 164<br />
165 (CICERO, M. T.), Retorica di ser Brunetto Latini<br />
in volgar fiorentino. Rom, V. Dorico und L. F.<br />
Bresciani, 154<strong>6.</strong> 4°. Mit großer Druckermarke am<br />
Ende und einigen schematischen Textholzschnitten.<br />
51 nn. Bl. Hpgt. d. späten 19. Jhdts. (leicht<br />
berieben und bestoßen). (139) 600,-<br />
Erste Ausgabe in dieser Übersetzung. – Graesse II, 184.<br />
Brunet II, 61. Ebert 4613. Schweiger II, 243. Paitoni I, 232:<br />
„E questa una traduzione con ampio comento del primo<br />
libro dell'Invenzione di Cicerone.“ – In den ersten Jahren<br />
seines Exils (nach 1260) angefertigte Übertragung des<br />
Brunetto Latini (um 1220 – 1294), des Freundes und Förderers<br />
von Dante. Besonders durch seinen Kommentar<br />
bedeutend für die Cicero-Rezeption in der Florentiner<br />
Renaissance. – Titel mit restauriertem Einriß; etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Selten.<br />
166 CICERO – CORRADUS, S., Commentarius, in<br />
quo M. T. Ciceronis de claris oratoribus liber, qui<br />
dicitur Brutus, et loci pene innumerabiles quum<br />
aliorum scriptorum, tum Ciceronis ipsius explicantur.<br />
Florenz, L. Torrentino, 1552. Fol. Mit<br />
Holzschnitt-Titelvign. und einigen figürlichen<br />
Holzschnitt-Initialen. 6 Bl., 457 S., 26 Bl. (ohne<br />
das letzte weiße). Späteres Hpgt. mit hs. Rtit. (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (162) 300,-
Nr. 171<br />
EDIT 16 CNCE 14450. Adams C 2683. STC 180. Schweiger<br />
II, 254. – Seltene Druckvariante mit dem Medici-Wappen<br />
auf dem Titel, das der im selben Jahr bei Torrentino<br />
erschienenen zweiten Variante fehlt (Adams C 2682). –<br />
Enthält neben dem Kommentar auch den vollen lateinischen<br />
Text des „Brutus“. Der Autor (um 1510-1556) war<br />
der Gründer der „Accademia degli Accesi“ in Reggio<br />
Emilia und Verfasser einiger Kommentare zu Werken der<br />
klassischen Antike. – Vorsätze erneuert, Titel mit Schenkungsvermerk<br />
von alter Hand; leicht (Titel etw. stärker)<br />
gebräunt und fleckig.<br />
167 – MANUZIO, A., Locutioni dell'epistole di<br />
Cicerone. Utilissime al comporre nell'una, e l'altra<br />
lingua. Venedig, (Selbstvlg.), 1575. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 24 Bl., 367 S., 32 Bl. Hldr. des<br />
19. Jhdts. mit Rvg. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(139) 200,-<br />
Frühe, vermutlich dritte Ausgabe, erstmals 1570 erschienen.<br />
– Adams C 2009. EDIT 16 CNCE 27522. Renouard I, 388,<br />
<strong>6.</strong> Schweiger II, 24<strong>6.</strong> – Mit italienischem und lateinischem<br />
Text. – Etw. gebräunt und fleckig, oben knapp beschnitten.<br />
168 CLEMENS ALEXANDRINUS, Omnia opera.<br />
Latinitateque donata, G. H. Aurelio interprete.<br />
Florenz, L. Torrentino, 1551. Fol. Mit Titelbordüre<br />
und 3 wdh. Druckermarken. 47, 113 S.,<br />
1 weißes Bl., 2 Bl., 277 S., 25 Bl. Hldr. d. 19. Jhdts.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (162) 500,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 51<br />
Nr. 172<br />
Erste lateinische Ausgabe. – Adams C 2105. STC 18<strong>6.</strong> Ebert<br />
4800. Brunet II, 93. Moreni 13<strong>6.</strong> – Erschien ein Jahr nach<br />
der ebenfalls von Torrentino verlegten Erstausgabe in griechischer<br />
Sprache. – Zur prachtvollen architektonischen<br />
Titelbordüre mit Figuren und dem Wappen der Medici<br />
(hier in einem flauen Abdruck), die erstmals 1550 Verwendung<br />
fand, vgl. Mortimer I, S. 14. – Titel etw. gebräunt und<br />
fleckig, sonst nur in den breiten Rändern ein wenig fleckig.<br />
Besitzvermerk des Jesuitenkollegs von Macerata (in den<br />
Marken) sowie Stempel der städtischen Bibliothek.<br />
169 (CLICHTOVEUS [CLICTHOVE], J.), Dogma<br />
moralium philosophorum, compendiose et studiose<br />
collectum. Straßburg, Schürer, 1512. 4°. 25<br />
num., 1 nn. Bl. Mod. Pp. (gering berieben). (55)<br />
800,-<br />
Dritte Ausgabe. – STC 214. Bibl. Belgica I, 628. VD 16 C<br />
4191. IA 141.705. – Nicht bei Adams. – Moralphilosophisches<br />
Florilegium mit knappen Definitionen der Tugenden<br />
und einschlägigen Zitaten, ausgezogen aus Cicero, Horaz,<br />
Juvenal, Seneca und anderen Autoren der Antike. Offenbar<br />
recht erfolgreiche Schrift, denn die hier vorliegende dritte<br />
Ausgabe erschien schon ein Jahr nach den beiden ersten; in<br />
allen Ausgaben selten. – Josse Clicthove, latinisiert Jodocus<br />
Clichtoveus (1472-1543), gehörte zu Beginn des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts<br />
zu den einflußreichsten theologischen Lehrern an<br />
der Pariser Hochschule. – Gebräunt, leicht fleckig, letzte<br />
Lage mit Wasserrand am Seitensteg, Titel mit mehrzeiliger<br />
Notiz von alter Hand und kleinem Papierdurchbruch<br />
infolge Tintenfraßes.
52<br />
Nr. 176<br />
170 CORBOLI, A., Tractatus de causis ex quibus<br />
emphyteuta iure suo privatur. Urbino, J. Chrie -<br />
gher (für P. Tartarino), 158<strong>6.</strong> Fol. Mit Titelbordüre<br />
und Holzschnitt-Initialen. 4 Bl., 541 (recte 543) S.,<br />
23 Bl. Läd. Pgt. d. Zt. (55) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – IA 144.566 (falsche Kollation). Moranti,<br />
L'arte tipografica in Urbino, S. 24-25. – Nicht im STC und<br />
bei Adams. – In Deutschland alsbald nachgedruckte<br />
Abhandlung des italienischen Juristen Aurelio Corboli<br />
(1539-1598) über die Möglichkeiten, die dem Grundeigentümer<br />
zur Verfügung stehen, dem Pächter (Emphyteuten)<br />
seine Rechte zu entziehen (meistens wegen Verkaufs ohne<br />
Anzeige, wegen Verschlechterung, wegen dreijähriger Versäumung<br />
der Abentrichtung der öffentlichen Abgaben oder<br />
schlicht wegen Ausbleibens der Pachtzahlung). – Über die<br />
Tätigkeit des Druckers „IACOBUS Chrieger German“<br />
(so in der Leiste unter dem Druckvermerk) ist kaum etwas<br />
bekannt. – Leicht fleckig. – In deutschen Bibliotheken kein<br />
Exemplar nachzuweisen.<br />
171 CORPUS IURIS CANONICI – BONIFATIUS<br />
VIII., Sexti libri decretalium in concilio Lug -<br />
dunensi. – Cleme(n)tinar(um) materia. – Extra vagantes<br />
XX. Johan(n)is vigesimisecu(n)di. – Extravagantes<br />
co(m)munes. 4 Tle. in 1 Bd. (Paris,<br />
U. Gering und B. Rembolt, 1503). Fol. Mit 3 gleichen<br />
Druckermarken, 4 Textholzschnitten (inkl.<br />
1 Wdh.), wdh. Holzschnittbordüre im Text und<br />
zahlr. figürlichen Holzschnitt-Initialen, gedruckt<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 177<br />
in Rot und Schwarz. 4 nn., CCXIII num., 6 nn.,<br />
LXXXVII num., 1 weißes, 4 nn., XLVIII num.,<br />
2 nn., XLVIII num., 2 nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln (Rücken und Vorsätze erneuert,<br />
berieben und bestoßen, Schließen fehlen). (29)<br />
1.000,-<br />
(Corpus iuris canonici). – Adams B 2427. IA 121.968.<br />
Moreau 30-33. – Sammlung päpstlicher Erlasse zum Kirchen-<br />
und Personenrecht. Der wiederholte Holzschnitt<br />
zeigt den Papst, umgeben von Beratern, unten in 4 kleinen<br />
Szenen Kirchenlehrer etc. Ein weiterer Holzschnitt stellt<br />
den Stammbaum der Blutsverwandtschaft dar. – Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk, Titel mit hs. Bibl.-Nummer. Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Endpaper with ownership entry, title with ms. library number.<br />
Slightly browned, hardly soiled. – Contemporary blindpressed<br />
calf over wooden boards (rebacked, endpapers renewed,<br />
rubbed and scuffed, clasps missing). – See illustration.<br />
172 DESIRE, A., L'origine et source de tous les maux<br />
de ce monde. Paris, J. Dallier, 1571. Mit floraler<br />
Titelvign. 50 num. Bl. Ldr. des 18. Jhdts. mit Rsch.<br />
und Rvg. (etw. berieben, wenig bestoßen). (19)<br />
1.000,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Cioranescu 7620. INED 1379.<br />
– Diese Ausgabe nicht bei Adams und im STC. – Über den<br />
KVK nur 3 Exemplare (in Kassel und Paris) nachweisbar. –<br />
Moralpädagogisches Werk, in dem die Übel der Welt aus<br />
mangelnder Strenge der Eltern gegen ihre Kinder und
Dienstboten abgeleitet werden. Die einzige Abhilfe liege in<br />
der Rückkehr zu den alten Sitten, zu einer kasernenhof -<br />
mäßigen Disziplin und (natürlich) zur katholischen Religion.<br />
– Artus Désiré wurde gegen 1500 in der Normandie<br />
geboren und starb 1579. Er verfaßte mehrere Werke, „plus<br />
ou moins rares“ (Brunet II, 630; kennt nur die Ausgabe<br />
1573), deren gemeinsames Kennzeichen die Abwehrhaltung<br />
gegen den Protestantismus ist. – Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, etw. knapp beschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare first edition. – Ethical educational work in which<br />
the evil and trouble in the world are due to lack of severity<br />
of the parents towards their children and domestics. –<br />
Slightly browned, hardly soiled, somewhat closely trimmed.<br />
– Calf of the 18th century with spine label and gilt back<br />
(some rubbing, minor scuffing). – See illustration.<br />
173 DIONYSIUS HALLICARNASSEUS, Antiquitatum<br />
Rom. Lib. XI. Ab Aemilio Porto recens<br />
latine redditi. (Genf), E. Vignon und H. Estienne,<br />
(1588). Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel.<br />
4 Bl., 383, 107, 47, 56, 24, 30, 50 S., 21 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (Gebrauchsspuren). (52) 600,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Adams D 633. Renouard<br />
153, 5. Brunet II, 72<strong>6.</strong> Schweiger I, 100. Ebert 6223<br />
Anm. – Nicht bei Hoffmann. – In zwei Versionen gedruckte<br />
Übersetzung der Römischen Urgeschichte des griechischen<br />
Rhetors aus Halikarnaß (einmal datiert, dann – wie vor -<br />
liegend – undatiert). Die Neuübersetzung löste die über<br />
100 Jahre alte Version des Florentiners L. Birago ab (über<br />
ihre Fehler und die Neuauflagen in Basel 1532 und 1549<br />
ausführlich Hieronymus, Griech. Geist, 248-49). Sie folgte<br />
nun getreu dem griechischen Urtext, den der Vater des<br />
Herausgebers erstmals 1546 in Paris herausgegeben hatte. –<br />
Vorsatz mit einem hs. Zitat aus Bodin (sehr zu beherzigen),<br />
leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
174 DISE DER GRAUEN: HERREN: gemayner<br />
Ritterschafft: und anderer beschwerden, seind<br />
Kay. Ma. Stathalter, un(n) des Reichsstenden, so<br />
in dem XXiii. jar zu Nürmberg versammelt ge -<br />
west, uberantwort worden. (Nürnberg, H. Hoeltzel,<br />
1523). 4°. 18 Bl. Geheftet. (122) 300,-<br />
VD 16 R 715. Köhler 3521. Schottenloher 27953 c. Weller<br />
2358. – Einer von drei undatierten und unfirmierten Drucken<br />
desselben Jahres. – Wichtiges Dokument zur Reichsgeschichte<br />
in der Frühzeit der Reformation, einen Auszug<br />
der bereits auf dem Reichstag in Worms 1521 vorgebrachten<br />
„Gravamina“ enthaltend. Für den Nürnberger Reichstag<br />
1523 wurden die Beschwerden überarbeitet und nochmals<br />
separat gedruckt. – Oben etw. knapp beschnitten, nur<br />
wenig fleckig.<br />
175 DIVAEUS, P., De Galliae Belgicae antiquitatibus<br />
liber I. Accessit huic editione H. Nuenari de<br />
eadem Gallia Belgica commentariolus. 2 Tle. in<br />
1 Bd. Antwerpen, Ch. Plantin, 1584. Mit 2 Druckermarken<br />
auf den Titeln und gefalt. Holzschnittkarte.<br />
62 S., 4 Bl., 29 S., 1 Bl. Stark läd. flex.<br />
Pgt. d. Zt. (6) 300,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 53<br />
Nr. 178<br />
Zweite Ausgabe, erstmals mit dem Kommentar von Nuenarus.<br />
– STC 63. Adams D 697. IA 154.423. Degeorge 114.<br />
Ruelens-de Backer 269, 32. Voet 1092 und 1759. Sorgeloos<br />
382: „A woodcut-map by Arnold Nicolai showing the Low<br />
Countries and the names of the tribes living there during<br />
the Roman Empire.“ – VORGEB.: ORTELIUS, A., UND<br />
J. VIVIANUS, Itinerarium per nonnullas Galliae Beligicae<br />
partes. Antwerpen, C. Plantin, 1584. Mit Druckermarke,<br />
3 Textkupfern sowie einigen Textholzschnitten (ohne die<br />
2 gefalt. Kupfertafeln). 76 S., 2 Bl.- Erste Ausgabe. – STC<br />
163. Adams O 349. Funck 373. Voet 1837. Sorgeloos 384.<br />
Mersch, Igel, S. 87. – Beschreibung einer archäologischen<br />
Reise durch Süd-Belgien und Luxemburg bis nach Trier.<br />
Nach Mersch einer der ersten Führer durch Luxemburg. –<br />
Ohne die Darstellung der Igeler-Säule, die nach Mersch erst<br />
nachträglich beigegeben wurde und deshalb in den meisten<br />
Exemplaren fehlt. – Buchblock tls. von Einbanddecke<br />
gelöst, Titel mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, etw.<br />
wasserrandig und wurmstichig, gebräunt und fleckig. –<br />
Gestoch. Exlibris.<br />
176 DOLCE, L., Dialogo nel quale si ragiona del<br />
modo di accrescere e conservar la memoria. Venedig,<br />
(G. B. und M. Sessa, 1562). Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel, 23 (13 ganzseit.) Textabb.<br />
und einigen Initialen und Zierleisten, alles in<br />
Holzschnitt. 4 nn., 119 num., 1 nn. Bl. Mod. Lwd.<br />
(139) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 220. Adams D 732. Mortimer 157.<br />
Durling 1183. Essling 2080. Sander, Suppl., 2451. Cicognara<br />
3214. – Dolces Buch ist eine freie Umgestaltung von Johan-
54<br />
Nr. 181<br />
nes Host von Romberchs „Congestiorum artificiose memorie“,<br />
das 1520 in Venedig erschienen war. Dolce wandelte<br />
„the crabbed Latin of the German Dominican“ (Yates) in<br />
eine beschwingte Dialogform um. Die Gesprächspartner<br />
sind ein Jurastudent, der an Gedächtnisschwund leidet, und<br />
dessen Freund Horatio. – Für die Holzschnitte wurden die<br />
Blöcke aus dem Jahr 1520 wieder verwandt (ausgenommen<br />
Bl. 62), die Sessa 1533 erworben hatte. Sie zeigen u. a. einen<br />
menschlichen Kopf mit eingezeichneten Verstandeszonen,<br />
eine Einkaufsstraße (u. a. mit einer Buchhandlung; Taubert<br />
II, 18-19) und ein Bildalphabet. – Nur stellenw. ganz unbedeutend<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
177 DONI, (A. F.), La zucca. 3 in 1 Bd. Venedig, Marcolini,<br />
1551. Mit Titelbordüre, 3 wdh. Druckermarken<br />
auf den Zwischentiteln und 25 (6 ganzseit.,<br />
tls. wdh.) Textholzschnitten. 16 Bl., 63 S.,<br />
4 Bl., 64 S., 4 Bl., 61 S., 1 Bl. Pgt. um 1900 (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (162) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Adams D 835. IA 155.271. Gamba 1168.<br />
Brunet II, 812. – Vgl. Mortimer 164. – Enthält die Teile<br />
„I cicalamenti de la zucca“, „La baie della zucca“ und<br />
„Le chiachiere della zucca“, die später (Ausgabe 1552) noch<br />
um einen vierten Teil erweitert wurden. – In seiner Zeit sehr<br />
populäres sozialkritisches Werk, das nicht mit Polemik<br />
spart, darin den Schriften Aretinos verwandt, dem der<br />
Schriftsteller und Musiktheorektiker Doni, der auch vorü-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 183<br />
bergehend in Florenz als Drucker tätig war, in Venedig<br />
Konkurrenz machen wollte. Wie Aretino versuchte auch<br />
Doni, durch Schmähschriften, bzw. deren Unterlassung,<br />
von bekannten Persönlichkeiten Zuwendungen zu erpressen.<br />
Aretino erzwang jedoch Donis Ausweisung aus Venedig.<br />
Seine letzten Lebensjahre verbrachte er als Dichter und<br />
Sänger in Padua. – „La zucca“, im Italienischen Kürbis wie<br />
auch Schädel bedeutend, ist eine Sammlung von Anek doten<br />
und Satiren gegen die Reichen, Mächtigen und die Obrigkeit.<br />
Die Holzschnitte, teils aus Marcolinis „Sorti“ von 1540<br />
übernommen, mit dem Porträt des Verfassers, Allegorien<br />
sowie einer Darstellung der Dichter Dante, Petrarca und<br />
Boccaccio. – Titel mit Besitzvermerk („Aloysius“) von 1551<br />
und rechts angerändert (minimaler Darstellungsverlust),<br />
kleine restaurierte Läsuren am unteren Rand und einzelne<br />
kleinere Papierschäden; stellenw. ein wenig wasserrandig,<br />
etw. fingerfl. und leicht gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Title with ownership entry („Aloysius“) of<br />
1551, restored at right margin (minor loss of illustration),<br />
small restored damages at lower margin, some smaller paper<br />
damages; here and there some waterstains, fingermarks,<br />
slightly browned. – Vellum around 1900 (somewhat soiled,<br />
rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
178 EBERLIN, J., Wie gar gfarlich sey, So ein Priester<br />
kein Eeweyb hat. Wye unchristlich und schedlich<br />
eym gemeynen nutz Die meenschen seynd.<br />
Welche hyndern die Pfaffen am Eelichen stand.
(Erfurt, Mathes Maler, 1523). 4°. Mit großem<br />
Titelholzschnitt und Wappenholzschnitt im Text.<br />
8 Bl. Brosch. d. mittleren 19. Jhdts. (berieben).<br />
(17) 1.000,-<br />
VD 16 E 158. IA 158.558. Rosen-N. 72. – Vgl. Hohenemser<br />
2910. – Nicht im STC. – Eine von mehreren Ausgaben des<br />
Jahres 1523 der im Jahr zuvor in zwei Druckvarianten<br />
erschienenen Schrift. – Johann Eberlin von Günzburg<br />
(1470-1533) fordert darin insbesondere die Bischöfe auf,<br />
ihr Festhalten am Zölibat, gegen den er mit biblischen und<br />
historischen Gründen argumentiert, aufzugeben. Der Titelholzschnitt<br />
zeigt die Hochzeit verschiedener Kleriker. –<br />
Selten im Handel. – Titel mit Tintenfleck, Quetschfalten<br />
und kleiner Stempelrasur, Holzschnitt an wenigen Stellen<br />
ankoloriert, die ersten drei Ziffern des Datums ausgekratzt<br />
und hs. ergänzt; stellenw. rubriziert und einige alte Unterstreichungen.<br />
– Titel mit Besitzvermerk des Erasmus<br />
Schütz, eines Priesters im Bistum Würzburg. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
179 ECKHART – MEISTER ECKHART, Die deutschen<br />
und lateinischen Werke. 6 Bde. und 8 Lief.<br />
in zus. 10 Bdn. Stuttgart 1936-92. Mod. Hpgt.,<br />
OLwd. und Orig.-Brosch. (104) 300,-<br />
Vorhanden: Die deutschen Werke, Bde. II und V. – Die<br />
lateinischen Werke, Bde. I-IV komplett; von den Bdn. I/2<br />
und V jeweils die Lief. 1-4. – Abgesehen von der Papierbräunung<br />
frisch.<br />
180 EPHREM SYRUS, Opera mille ducentis iam<br />
annis e Syra in Graecam linguam, nunc autem e<br />
Graeca in Latinam versa. Petro Francisco Zino<br />
interprete. Dillingen, S. Mayer, 1562. 8 nn. (letztes<br />
Bl. weiß), 144 num. Bl. – BEIGEB.: DERS.,<br />
Opuscula ... Eiusdem monita sive praecepta Christianae<br />
vitae ... in lucem aedita per Iacobum Menchusium.<br />
Ebda. (1563). 8 nn., 83 num., 1 nn. Bl.<br />
Flex. altes Pgt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Schließbänder fehlen). (78) 300,-<br />
Erste von Pietro Francesco Zini bzw. Jacobus Menchusius<br />
besorgte Ausgaben. – Adams E 212 und E 214. IA 161.223<br />
und 161.224. VD 16 E 1576 und E 1577. Bucher 160 und<br />
171. – Fliegender Vorsatz mit Notizen von alter Hand und<br />
größerem Ausriß. Titel gestempelt. Tls. leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig und wasserrandig.<br />
Handexemplar des Nicolaus Pugnantius<br />
181 ERASMUS VON ROTTERDAM, D., De recta<br />
Latini Graecique sermonis pronuntiatione, dia -<br />
logus. In hac novissima aeditione locupletatus.<br />
Paris, R. Estienne, 1547. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 139 (recte 143) S., 2 Bl. (es fehlen S. 119-<br />
122). Flex. altes Wildldr. (Gebrauchsspuren). (19)<br />
800,-<br />
Adams E 611. Renouard 69, 11. Bezzel 1770. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC, bei Schreiber und van der Haeghen. –<br />
Erstmals in Basel 1528 erschienen. Etwa die Hälfte des Wer<br />
Alte Drucke und alte Theologie 55<br />
Nr. 185<br />
kes wird von seinem „Dialogus cui titulus Ciceronianus“<br />
eingenommen. – Etw. gebräunt und fleckig. – Titel mit<br />
e. Besitzvermerk von Nicolaus Pugnantius, dat. Paris 1550,<br />
im Text mit seinen tls. umfangreichen Anmerkungen;<br />
vgl. Emile Chatelain, „Le livre ou cartulaire de la nation<br />
d'Angleterre et d'Allemagne dans l'ancienne Université de<br />
Paris“, in: „Mémoires de la Société de l'Histoire de Paris et<br />
de l'Ile de France“, XIII (1891), S. 99. Pugnantius stammte<br />
aus Lothringen (galt damals als Deutscher), war 1551<br />
„Socius Sorbonicus“ und wurde 1553 Rektor der Universität.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
182 ERASTUS, TH., Explicatio gravissimae quaestionis<br />
utrum excommunicatio ... mandato nitatur<br />
divino, an excogitata sit ab hominibus. „Pesclavii,<br />
apud Baocium Sultaceterum“ (= London, John<br />
Wolfe) 1589. 4°. 8 Bl., 390 S., 5 Bl. Läd. flex. Pgt.<br />
d. Zt. (55) 800,-<br />
Adams E 912. IA 163.944. STC 10511. Deschamps 1014.<br />
ADB VI, 181. – Sehr seltene erste Ausgabe der postum<br />
herausgegebenen bedeutenden Schrift: „Seine Schrift über<br />
den Kirchenbann ... steht am Anfang einer staatsrechtlichen<br />
Literatur über das Verhältnis von Staat und Kirche“ (NDB).<br />
– Pesclavium (Puschlav in Graubünden) wird von den älteren<br />
Bibliographen als tatsächlicher Druckort angenommen<br />
(vgl. Deschamps ausführlich). Laut Pollard & Redgrave<br />
(und ihnen folgend Adams) ist jedoch J. Wolfe in London<br />
der wirkliche Drucker, der wohl angesichts der Brisanz des<br />
Themas dies merkwürdige Pseudonym wählte. In Großbritannien<br />
bezeichnet man übrigens bis auf den heutigen<br />
Tag die Richtung, die die Kirche der Staatsgewalt unterordnen<br />
will, als Erastianismus. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.
56<br />
183 ESTIENNE, CH., Les voyages de plusieurs<br />
endroits de France: & encores de la terre Saincte,<br />
d'Espaigne, d'Italie, & autres pays. Les Fleuves du<br />
Royaume de France. Paris, Selbstvlg., 1552. 113 S.,<br />
3 Bl. Mod. Maroquin. (19) 12.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Guigard 318. Fordham, Les Routes de<br />
France (1929), S. 4-8 und 38. – Nicht im STC, bei Adams,<br />
Renouard und Schreiber. – „Il existe aussi, à ma connaissance,<br />
deux exemplaires seulement, dans les Bibliothèques<br />
Sainte-Geneviève et de l'Arsenal respectivement“ (Fordham).<br />
– Äußerst seltener Führer für Reisende nach Frankreich,<br />
Palästina, Italien und Spanien etc., auch mit entsprechenden<br />
Tabellen. – Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit hs.<br />
Marginalien. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Extremely rare guide book for travellers to<br />
France, Palestine, Italy and Spain etc., including also corresponding<br />
charts. – A little browned and soiled, partly with<br />
ms. marginalia. – Modern morocco. – See illustration.<br />
184 FABRI AUS HEILBRONN, J., Was die Evangelisch<br />
Meß sey, Grundtliche und Christenliche<br />
anzaigung, auß der hailigen Schrifft. Dillingen,<br />
S. Mayer, 1569. 16 nn., CCXL num. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. (fleckig, berieben und bestoßen,<br />
mit kleinen Wurmspuren, Schließbänder fehlen).<br />
(19) 150,-<br />
VD 16 F 185. Bucher 277. – Diese Ausgabe nicht im STC.<br />
– Vierte Ausgabe (EA 1555), erstmals im Oktav-Format. –<br />
Diese Verteidigung der Meßzeremonie und der Sakramentenlehre<br />
ist eines der weitestverbreiteten katholischen<br />
Reformwerke, das mehrfach aufgelegt wurde. – Titel etw.<br />
fleckig, mit Besitzvermerk und Stempel. Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig, wasserrandig und mit Wurmspuren.<br />
185 FABR(I VON LEUTKIRCH), J., Confutatio<br />
gravissimi erroris asserentis in sacramento altaris.<br />
Leipzig, N. Wolrab, 1537. 4°. Mit großer Druckermarke<br />
am Ende. 76 Bl. (letztes weiß). Blindgepr.<br />
Kalbldr. um 1600 (restauriert, berieben und<br />
bestoßen, Schließbänder fehlen). (19) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 294. Adams F 59. VD 16 F 198. –<br />
Johannes Fabri gilt als Vorkämpfer für die katholische Sache<br />
im Zeitalter der Reformation (vgl. NDB IV, 729).<br />
NACHGEB.: II. NICOLAUS AUS CLAMANGES, De<br />
lapsu & reparatione iusticiae libellus. Basel, A. Cratander,<br />
(1519). Mit schöner Titelbordüre. 4 Bl., 131 S. (ohne<br />
S. 123/24 und 129/30). – STC 212. Adams N 2058. VD 16 N<br />
1528 = 1529 (dat. um 1520). Hieronymus 295. – Erstverwendung<br />
der sog. „Indianerbordüre“.<br />
ZWISCHENGEB.: III. ROBERT (BISCHOF VON<br />
AVRANCHES), Appendix ad coenam dominicam. Paris,<br />
J. Petit für G. de Bossozel, 1535. Mit Druckermarke am<br />
Ende. 86 Bl. (letztes weiß). – Vgl. Panzer VIII, 173, 2317.<br />
VORGEB.: IV. MANCHETTO, A., Flores aurei. Venedig,<br />
G. Angelieri für M. Desiderati, 1587. Mit Verlegermarke auf<br />
dem Titel und 7 kleinen Textholzschnitten. 6 Bl., 220 S. –<br />
EDIT 16 CNCE 28975.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nur stellenw. etw. gebräunt bzw. fleckig. – Der schöne<br />
barocke Einband (ursprüngliche Vergoldung abgerieben)<br />
zeigt auf dem Vorderdeckel eine Vignette mit der Verkündigung<br />
und auf dem Hinterdeckel Jesus als Kind mit von<br />
einem Kreuz gekrönten Globus in der linken Hand. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – Only here and there a little browned or<br />
soiled. – The beautiful baroque binding (original gilt rubbed<br />
off) shows on the front cover a vignette with the Annunciation<br />
Day and on the rear cover Jesus as child with a globe<br />
crowned by a cross in his left hand. – Blind-pressed calf<br />
around 1600 (restored, rubbed and scuffed, clasp ribbons<br />
missing). – See illustration.<br />
186 FALETUS, H., De bello Sicambrico libri IIII. Et<br />
eiusdem alia poemata, libri VIII. Venedig, Aldus,<br />
1557. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 nn.<br />
(Bl. 7 weiß), 137 num., 1 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig).<br />
(55) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 242. Adams F 132. Renouard I, 303.<br />
Fock 9<strong>6.</strong> – Titelgebend ein Gedicht in Hexametern über die<br />
kriegerischen Auseinandersetzungen der Römer mit dem<br />
mittelrheinischen germanischen Volk der Sugambrer; darüber<br />
hinaus wohl erste Zusammenstellung der dichterischen<br />
Werke des Diplomaten, Historikers und neulateinischen<br />
Poeten Girolamo Fal(l)etti (1518-1564). – Fleckig; Titel und<br />
Bl. 14 mit Trocken- und Nummernstempel, Spiegel mit<br />
Signaturschildchen und 2 Exlibris („Giorgio Di Veroli“ und<br />
„The Paolino Gerli Collection“).<br />
First edition. – Soiled; title and leaf 14 with blind stamp and<br />
number stamp, paste-down with signature label and 2 ex -<br />
libris. – Contemporary vellum (stained).<br />
187 FIRENZUOLA, A., Prose. 3 in 1 Bd. Florenz, B.<br />
de Giunta, 1548. Mit 4 wdh. Druckermarken und<br />
einigen kleinen Textholzschnitten. 55 num., 1 nn.<br />
Bl., num Bl. 56-111 (recte 109), 1 nn. Bl., 96 num.<br />
Bl. (ohne Bl. 73bis). Pgt. d. Zt. (leicht fleckig, be -<br />
rieben und bestoßen). (162) 600,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Brunet II, 283. Adams F 500<br />
und 502. STC 253. Renouard 145/4<strong>6.</strong> Parenti 230. Gay-L. I,<br />
893 (nur der „Dialogo“). Gamba 454: „molto raro.“ – Enthält<br />
die „Prose“ und den „Dialogo delle bellezze delle<br />
donne“ (durchgehend foliiert und mit eigenen Titeln) sowie<br />
die „Ragionamenti“. Fünf Jahre nach dem Tod des Autors<br />
(1493-1543) erstmals erschienene Sammelausgabe seiner<br />
Prosaschriften. – Zur Kollation: Die Blattzählung von Teil<br />
I und II mit Auslassungen der Blätter 79 und 104; im zweiten<br />
Teil sind die Blätter 57, 58 und 67 ausgelassen, was aber<br />
durch die doppelte Zählung der Blätter 73-75 kompensiert<br />
wird. In unserem Exemplar ist das fehlende Blatt 73bis<br />
(= KK 1) durch zwei handschriftliche Blätter ersetzt worden.<br />
– Die beiden ersten Titel gestempelt; einzelne Unterstreichungen<br />
von alter Hand, etw. gebräunt und fleckig. –<br />
Titel mit kleinem Besitzvermerk eines Brixener Musikers<br />
namens Ghio.
Nr. 188<br />
188 FLORENZ – VILLANI, G., Croniche nelle<br />
quali si tratta dell'origine di Firenze. (Hrsg. von<br />
G. Fasolo). Venedig, B. Zanetti, 1537. Fol. Mit<br />
figürlicher Holzschnitt-Druckermarke auf dem<br />
Titel nach Tizian, Holzschnitt-Kopfleiste auf Bl.<br />
15 und einigen floralen bzw. arabesken Holzschnitt-Initialen.<br />
10 nn., 219 num. Bl. (ohne das<br />
letzte Bl. mit der wdh. Druckermarke). Späteres<br />
Hpgt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (139)<br />
1.000,-<br />
Erste Ausgabe, die Bl. Q2 und Q7 noch im Originaldruck.<br />
– STC 72<strong>6.</strong> Haym 103, 5 Anm. Gamba 1027 Anm.<br />
Mortimer 540. Martini (Zanetti) 21. Hoefer XLVI, 160. –<br />
Giovanni Villani „entwarf als Meister der Erzählungskunst<br />
zugleich ein unübertroffenes Gemälde der Geschichte<br />
Italiens und zum Teile des Abendlandes“ (Wegele 30). –<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk, hs. Numerierung und Händler -<br />
etikett, Titel und folgende Bl. mit kleiner restaurierter<br />
Wurmspur; stellenw. vor allem im Bug wasserrandig, leicht<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition, leaves Q2 and Q7 still in original issue. – Endpaper<br />
with ownership entry, ms. numbering and bookseller's<br />
label, title and following leaves with minor restored worming;<br />
here and there, mainly at joint, with waterstains,<br />
slightly browned and soiled. – Later half vellum with spine<br />
label (scratched and scuffed). – See illustration.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 57<br />
Nr. 189<br />
189 FRACCUS, A. N., Sacrorum fastorum libri XII.<br />
Ex eiusdem mensium digestio. Antwerpen, J. Bellerus<br />
(d. i. J. Plantin), 1559. 12°. Mit Titelholzschnitt.<br />
24 nn., 174 num. Bl. Ldr. d. Zt. (ohne die<br />
Schließbänder, beschabt und etw. bestoßen). (52)<br />
800,-<br />
STC 77. Brunet II, 1364. Graesse II, 642. – Zweite Ausgabe<br />
dieses von einem italienischen Neulateiner zusammen -<br />
gestellten poetischen Festkalenders, der an die Tradition der<br />
römischen Kalenderdichtung anzuknüpfen versucht. – Auf<br />
den ersten Blättern ein Kalendarium. – Die Bl. 4-6 der Lage<br />
C verbunden. – Vorsatz gelockert, Titel mit rasiertem Stempel<br />
und Besitzeintrag von alter Hand in Tinte, einige Seiten<br />
leicht gebräunt, etw. wasserrandig und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
190 GEILER VON KAYSERSBERG, J., De oratio -<br />
ne d(omi)nica sermones, per Jacobum(m) Otthe -<br />
ru(m) hac forma collecti. Straßburg, M. Schürer,<br />
1510. 86 Bl. Mod. Hpgt. (wenig berieben und<br />
bestoßen). (112) 800,-<br />
Zweite Ausgabe. – STC 335. Adams G 311. VD 16 G 784.<br />
Schmidt (Schürer) 39. Ritter 954. Ders., Catalogue, 1080.<br />
Muller 178, 34. – Sammlung von 11 Predigten. Erstmals<br />
1509 erschienen. – Leicht gebräunt, wenig fleckig, oben<br />
knapp beschnitten.
58<br />
Nr. 191<br />
Wappeneinband<br />
191 GEILER VON KAYSERSBERG, J., Passion<br />
Des Here(n) Jesu. Neulich uß dem latyn in tütsche<br />
sprach Tranßveriert, durch Johannem Adelphum.<br />
(Straßburg, J. Grüninger, 1514). Fol. Mit Titelholzschnitt<br />
und 42 (14 blattgr.) Textholzschnitten,<br />
durchgehend rubriziert in Rot oder Blau. CXII<br />
(recte 114) Bl. Dunkelbraunes Maroquin vom<br />
Ende des 19. Jhdts. mit Rtit., goldgepr. Wappensupralibros<br />
auf den Deckeln, reicher Innenkantenvg.<br />
sowie dreiseit. Goldschnitt (ge ring berieben,<br />
Vordergelenk leicht brüchig). (19) 10.000,-<br />
Seltene frühe Ausgabe des reich illustrierten Werkes. – VD<br />
16 G 747. Dacheux 65. Schmidt, Grüninger, 141. Ritter 968.<br />
Muller II, 112. Kristeller 97. Muther 1433. – Die schönen<br />
Holzschnitte sind meist aus früheren Werken entlehnt, so<br />
stammen acht aus der Passion der vier Evangelisten (1509)<br />
und zweiundzwanzig aus dem Hortulus anime. – Unter den<br />
blattgroßen Abbildungen: Christus am Ölberg, Ratschlag<br />
der Juden, Christus vor Pilatus (wdh.), Dornenkrönung,<br />
Ecce Homo, Handwaschung des Pilatus, Kreuztragung,<br />
Veronika mit dem Schweißtuch, Kreuzigung, Grablegung,<br />
Auferstehung; Bl. XIV verso zeigt Geiler während einer<br />
Predigt am Aschermittwoch. – Blätter XXXIII und<br />
XXXIIII mit langem geklebten Einriß. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig, gewaschen. Mit einzelnen Marginalien von<br />
alter Hand, Titel mit altem Vermerk „Fr(ater) Geor(gius)“<br />
und Besitzeintrag der Benediktiner zu Tegernsee von 1517.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
– Das Wappensupralibros und das große eingedruckte Ex -<br />
libris auf dem vorderen Innendeckel von William Stirling-<br />
Maxwell, ferner mit Exlibris von Henri Burton und Keir. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Rare early edition of the richly illustrated work. – Leaves<br />
XXXIII and XXXIIII with long glued tear. Slightly<br />
browned, hardly soiled, washed. With isolated marginalia by<br />
contemporary hand, title with contemporary note „Fr(ater)<br />
Geor(gius)“ and ownership entry of the Benedictine monks of<br />
Tegernsee of 1517. – Armorial bookplate and large imprinted<br />
exlibris on inner front cover of William Stirling-Maxwell,<br />
furthermore exlibris of Henri Burton and Keir. – Dark<br />
brown morocco of the end of the 19th century with spine title,<br />
gilt stamped armorial bookplate on sides, richly gilt interior<br />
edges as well as three-sided gilt edge (minor rubbing, front<br />
joint a little cracked). – See illustration.<br />
192 – DASS. Mit Titelholzschnitt und 42 (14 blattgr.)<br />
Textholzschnitten. CXII (recte 114) Bl. Ohne Einband.<br />
(38) 2.500,-<br />
Stellenw. fleckig, wenige Kolumnentitel angeschnitten,<br />
Bl. 105 mit Randausriß (Textverlust), letztes Blatt alt angerändert.<br />
Here and there some soiling, some of the column titles cut,<br />
tear-out of margin to leaf 105 (loss of text), last leaf mounted<br />
with paper slips in former times. – Without binding.<br />
193 GEILER VON KAYSERSBERG – ECK, J., Das<br />
schiff des heils auff das aller kürtzest hie ußgeleget<br />
nach der figur die doctor Johannes von Eck ge -<br />
macht hat zu Ingoltstat, bewegt auß den predigen<br />
des wirdigen herren doctor Johannes geiler von<br />
Keisersperg. Straßburg, J. Grüninger, 1512. 4°. Mit<br />
Titelholzschnitt, doppelblattgr. Holzschnitt-Tafel<br />
(in Pag.?), 12 Textholzschnitten (4 wdh., 1 ganzseit.)<br />
und zahlr. Initialen. XXIV (recte XXII?)<br />
num. Bl. Lose Lagen ohne Einband. (38) 1.500,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – VD 16 G 775. Kristeller 134. Weller<br />
684. Ritter 962. Schmidt, Grüninger, 125. Panzer I, 337.<br />
Dacheux CLXXIV. Muther 1427. – Deutsche Kurzfassung<br />
von Geilers „Navicula penitentie“, die 1511 in Augsburg<br />
erschienen war, verfaßt von Johannes Eck (in den meisten<br />
Bibliographien als Schrift Geilers verzeichnet). – „Auch in<br />
der Theologie durfte man Eck im Einklange mit jener wissenschaftlichen<br />
Richtung wenigstens in den ersten Jahren<br />
seiner Ingolstädter Wirksamkeit wol unter die 'Neueren'<br />
rechnen. Er trug auch hier die Merkmale der Freiburger<br />
Schule, wie sie unter Northofer und Breisgau in geistiger<br />
Verbindung mit Wimpheling und Geiler von Kaisersberg<br />
sich entwickelt hatte, an sich. Der letztere scheint ihm eine<br />
Zeit lang als Ideal vorgeschwebt zu haben. In seinem Geiste<br />
und nach seinen Predigten hatte er 1512 'Das Schiff des<br />
Heils' verfaßt“ (ADB V, 598). – Der doppelblattgroße<br />
Holzschnitt hier vor Blatt XIX eingebunden (statt wie meist<br />
zwischen Bl. I und II), so daß unter Mitzählung des<br />
Doppelblattes die Pagination mit XXIV Blättern richtig<br />
angegeben ist (in den meisten Bibliographien und Bibliothekskatalogen<br />
jedoch als „recte XXII“ verzeichnet). Die<br />
Rückseite hier nicht mit der „Uszlegung diser figur“<br />
bedruckt. – Die schönen Holzschnitte aus dem Umkreis des<br />
Hans Baldung Grien zeigen die Stationen der geistlichen<br />
Schiffahrt vom Sündenfall bis zur Ankunft im Neuen Jerusalem,<br />
die große Tafel den Bau des Schiffes. – Einzelne Bl.
mit kleinen tls. restaurierten Randschäden, der große Holzschnitt<br />
mit Papierschäden im Rand und Falz (dieser hinterlegt)<br />
sowie kleinem Loch (alt ausgekratzter Teufelskopf,<br />
geringer Darstellungsverlust), etw. wasserrandig und fingerfleckig.<br />
DAZU: (GEILER VON KAYERSBERG, J., Ein heilsam<br />
kostliche Predig. [Übers. und hrsg. von J. Wimpheling]).<br />
Ebda. 1513. Mit 2 (statt 3) Textholzschnitten und einigen<br />
Initialen. XII num. Bl. (Ohne Bl. I [= Titel], II mit rückseitigem<br />
Textholzschnitt und V). – Erste Ausgabe in der Übersetzung<br />
Wimphelings. – VD 16 G 782. Weller 777. Kristeller<br />
138. Ritter 963. Schmidt, Grüninger, 131. Dacheux 574<br />
(liest: „trostliche Predig“).<br />
Rare first edition. – German short version of Geiler's treatise<br />
„Navicula penitentie“ which was published at Augsburg<br />
in 1511, written by Johannes Eck (in most of the bibliographies<br />
quoted as writing by Geiler). – Some leaves with small<br />
partly restored marginal damages, the large woodcut with<br />
paper damages at margin and fold (the latter backed) as well<br />
as small hole (devil's head erased in former times, minor loss<br />
of illustration), some waterstains and fingermarks. – Loose<br />
quires without binding.<br />
194 (GELLI, G. B., La Circe. Florenz, [L. Torrentino],<br />
1549). 266 S. (ohne S. 1/2 und 15/16, diese hs.<br />
ersetzt), 1 Bl. Pgt. um 1800 mit Rsch. (gering be -<br />
rieben und bestoßen). (162) 300,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – STC 293. Adams G 333.<br />
Haym 382, 5. Gamba 491: „Assai rara.“ Graesse III, 44.<br />
Moreni 53. Mortimer 207. – Gellis Hauptwerk, Cosimo I.<br />
de' Medici gewidmet, „steht nach Gattung und Thematik<br />
in der Tradition des Florentiner Humanismus neoplatonischer<br />
Schule“ (Kindler VI, 197). Die Dialoge, die Odysseus<br />
mit seinen in Tiere verwandelten Gefährten führt, behandeln<br />
das Wesen des Menschen. Alle Tiere außer dem Elefanten,<br />
der zuvor ein Philosoph gewesen ist, ziehen ihre<br />
Existenz dem Menschsein mit seinen vielfältigen Nachteilen<br />
vor. Allein die Philosophie erhebt den Mensch über alle<br />
Niedrigkeit. – Der Titel mit Bordüre und rückseitigem Verfasserporträt<br />
sowie das fehlende Textblatt sind in druckgleicher<br />
Zeichnung wohl in der Zeit der Bindung ersetzt<br />
worden, gleichzeitig wurden einige Ausrisse der ersten und<br />
letzten Blätter am unteren Rand restauriert und wenige fehlende<br />
Buchstaben handschriftlich ergänzt. – Fliegender Vorsatz<br />
mit Besitzvermerk, Padua 1796, und ausgeschnittener<br />
mont. Druckermarke aus einem anderen Werk; etw. fingerfl.<br />
und gebräunt.<br />
195 GIACOMINI TEBALDUCCI MALESPINI,<br />
L., Oratione de le lodi di Francesco Medici gran<br />
duca di Toscana fatta per ordine de l'Academia<br />
Fiorentina nel templo di San Lorenzo il di XXI di<br />
dicembre nel consolato di M. Baccio Valori.<br />
Florenz, (B.) Sermartelli, 1587. 4°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 2 Bl., 36 S. Mod. Hldr. (139)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 299. Adams M 189 (unter Malespini).<br />
EDIT 16 CNCE 20882. Gamba 1549 (in einem Sammelband<br />
zeitgenössischer Reden). – Titel mit restauriertem<br />
Durchriß. Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 59<br />
196 GIAMBELLI, C., Il diamerone ove si ragiona<br />
della natura de' sogni. Venedig, G. Angelieri, 1589.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 14 Bl., 180 S.<br />
Läd. flex. Pgt. d. Zt. (139) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 299. – Erste Blätter mit restaurierten<br />
rechten unteren Ecken (3 Buchstaben auf dem Titel hs.<br />
ergänzt), wenig fleckig.<br />
197 GIAMBULLARI, P. F., Lezzioni, lette nella<br />
Accademia Fiorentina. Florenz, (L. Torrentino),<br />
1551. Mit Druckermarke auf dem Titel und ganzseit.<br />
Holzschnitt-Portr. 157 S. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(leicht gebräunt, berieben und bestoßen). (162)<br />
300,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Graesse III, 78. Brunet I, 1582. STC<br />
300. Adams G 588. Haym 436, 2. Moreni 152. – Enthält vier<br />
Vorlesungen über Dante. „Il Giambullari si inserisce nella<br />
prospettiva di leggere l'opera di Dante come poeta-teologo,<br />
che si arricchisce di valori a ogni nuova esegesi, alla luce di<br />
un enciclopedismo curioso e disponibile, uno dei tratti<br />
questo della cultura giambullariana“ (DBI 54, 311). – Der<br />
Schriftsteller Pierfrancesco Giambullari (1495-1555) hatte<br />
1541 die Accademia Fiorentina, an der vor allem Dante und<br />
Petrarca gelehrt, kommentiert und gefeiert wurden, mitbegründet.<br />
Titelrückseite mit Porträt des Verfassers im Hochoval<br />
(Rahmen am linken Rand etw. beschnitten). – Stellenw.<br />
wenig braunfleckig.<br />
198 GIOVIO, P., Gli elogi. Vite brevemente scritte<br />
d'huomini illustri di guerra, antichi et moderni,<br />
tradotte per M. L. Domenichi. Florenz, L. Torrentino,<br />
1554. 4°. Mit Titelbordüre. 4 Bl., 439 S.<br />
Hpgt. um 1900 (gering berieben und bestoßen).<br />
(162) 250,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – STC 304. Haym 169, 9.<br />
Gamba 1430 Anm. Alden 554/27. Sabin 27478: „Contains<br />
lives of Columbus, Cortez, Tristan d'Acugna, etc.“ – Nicht<br />
bei Adams. – 1551 erstmals in lateinischer Sprache erschienen.<br />
– Mehrf. gestempelt, ein Bl. mit Eckabriß; leicht wasserrandig,<br />
etw. gebräunt.<br />
199 GIUSTINIANI, L., Del dispregio del mondo, et<br />
sue vanita. Venedig, (Aldo Manuzio), 1579. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und ganzseit. Holzschnitt<br />
auf Bl. 4 verso. 4 Bl., 229 S., 5 Bl. Mod. Pgt.<br />
mit Rsch. und kleiner goldgepr. Vign. auf den<br />
Deckeln. (139) 400,-<br />
Renouard I, 397, 3. – Vgl. LThK IV, 510. – Verfaßt von dem<br />
hl. Lorenzo Giustiniani (1381-1456), Prior, dann General<br />
der Augustiner-Chorherren, später Bischof von Castello<br />
und erstem Patriarchen von Venedig. Er „verfaßte aszetische<br />
Abhandlungen, Predigten und Briefe“ (LThK). – Über<br />
die Mißachtung der Welt und ihre Eitelkeit. – Der Holzschnitt<br />
zeigt Jesus, unter der Last des Kreuzes zusammenbrechend.<br />
– Titel mit teilw. gelöschten Besitzvermerken.<br />
Leicht gebräunt, etw. fleckig.
60<br />
Nr. 205<br />
200 GUICCIARDINI, F., Piu consigli et avvertimenti<br />
in materia di republica et di privata, nuovamente<br />
mandati in luce (di Jacopo Corbinelli). Paris,<br />
F. Morel, 157<strong>6.</strong> 4°. 4 Bl. (letztes Bl. weiß), 88 S.,<br />
2 Bl. Mod. Pgt. (145) 400,-<br />
Erste Ausgabe, postum erschienen. – STC 321. Adams G<br />
1528. EDIT 16 CNCE 22324. Gamba 1444. – Erschien<br />
gleichzeitg auch in französischer Übersetzung. – Titel mit<br />
Besitzvermerken. Vorletztes Blatt gestempelt. Letztes Blatt<br />
unten sehr breit angerändert, oben verso mit verwaschenen<br />
hs. Eintragungen. Etw. gebräunt, wenig fleckig, tls. mit hs.<br />
Marginalien.<br />
201 – I quattro ultimi libri dell'historie d'Italia. Novamente<br />
con somma diligenza ristampati, & ricorretti<br />
di M. Papirio Picedi. Parma, S. Viotti, 1564.<br />
4°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 10 Bl., 216 S.<br />
Pgt. d. Zt. mit Rsch. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Bezug mit Wurmspuren und an den<br />
Kanten teilw. etw. aufgeplatzt, Buchblock vom<br />
Einband gelöst). (139) 300,-<br />
Erste Ausgabe der letzten 4 Bücher von „La historia<br />
d'Italia“. – Adams G 1518. EDIT 16 CNCE 22312. – Diese<br />
Ausgabe nicht im STC. – Umfaßt die Geschichte von 1526<br />
bis 1534. – „A book of European scope dealing with the<br />
events in Italy between 1490 and 1534. A masterpiece of<br />
humanist historiography and a forerunner of modern<br />
methods of research in its concern for accuracy, its ad -<br />
herence to critical standards, and its use of primary sources,<br />
the work is still used as a sourcebook for Renaissance<br />
history“ (Bondanella 272). – Vorsatz mit Exlibris. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig, mit Textanstreichungen und<br />
Wurmspuren.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
202 HEINRICH IV., KÖNIG VON FRANK-<br />
REICH – (PERROT, F.), Aviso piacevole dato<br />
alla bella Italia, da un nobile Giovane Francese,<br />
sopra la mentita data dal serenissimo Re di Na -<br />
varra a Papa Sisto V. „Monaco, Giovanni Swartz“<br />
(d. i. London, J. Wolf), 158<strong>6.</strong> 4°. 2 nn., 61 num.,<br />
1 nn. Bl. Mod. Pp. (19) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – STC (Italian Books) 325. EDIT 16 CNCE<br />
72041 (kein Ex. in Italien). Cioranesco 17452. Parenti 144<br />
(nennt als möglichen Druckort Rom). – Über die Lügen -<br />
geschichten, die Heinrich IV. von Frankreich über Papst<br />
Sixtus V. verbreitete, welche zur Exkommunikation des<br />
Königs führten. Eine genaue Analyse bei E. Picot, Les Français<br />
italianisants au XVIe siècle, S. 363-67. Picot besaß selbst<br />
ein Ex. der seltenen Schrift und nennt überdies das Ex. der<br />
BN Paris (von Colberts Bibliothekar Étienne Baluze). – Die<br />
ersten beiden Bl. im unteren Innensteg restauriert. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, durchgehend unten stärker wasserrandig.<br />
203 HESIOD, Poemata, quae extant, omnia, Graece,<br />
cum varia interpretatione Latina. Una cum doctissimis<br />
Ioannis Tzetzis in omnia poemata eiusdem<br />
scholijs, nunc primum ex Graeco sermone in Latinum<br />
conversis, & in lucem editis, a Georgio Henischio.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Basel, Oporinus, (1574). 8 Bl.,<br />
500 (recte 398) S., 17 Bl. (letztes Bl. weiß), 261 S.,<br />
11 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Schließbänder fehlen). (108) 500,-<br />
STC 402. Adams H 475. VD 16 ZV 7834. Hieronymus,<br />
Griech. Geist, 181: „Nochmals, was die Werke Hesiods und<br />
die Übersetzungen betrifft, ein seitengleicher Nachdruck<br />
der Ausgaben von 1550 und 1564. Neu ist der fast gleich<br />
umfangreiche zweite Teil: eine lateinische Übersetzung der<br />
in der Ausgabe von 1542 nach einer Handschrift aus Cambridge<br />
griechisch abgedruckten Scholien des Tzetzes aus der<br />
Feder des Basler Studenten Georg Henischius.“ – Enthält<br />
zusätzlich die Übersetzung der „Theogonie“ von Bonino<br />
Mombrizio und die der „Werke und Tage“ von Niccolo<br />
Valla, darüber hinaus ein der „Theogonie“ verwandtes Werk<br />
„Deorum genealogia“ von Gianfrancesco Boccardo da<br />
Brescia (Pylades). – Vorsätze mit Eintragungen von alter<br />
Hand, Besitzvermerk von 1777 und mod. Exlibris. Etw.<br />
gebräunt und fleckig, vereinzelt kleine Wurmspuren, mit<br />
tls. umfangreichen zeitgenössischen Marginalien und Text -<br />
anstreichungen bzw. Durchstreichungen.<br />
204 HOMER, Ilias (graece). Paris, A. Turnèbe, 1554.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 2 Bl., 554 S.,<br />
1 Bl. Mod. Pgt. (19) 1.500,-<br />
STC 229. Hoffmann II, 322. Ebert 999<strong>6.</strong> Brunet III, 278. –<br />
Nicht bei Adams. – Sehr schöne, bibliophile und lange Zeit<br />
die bedeutendste Homer-Ausgabe; gedruckt in Paris bei<br />
Turnèbe mit dessen berühmten „grecs du roy“. – „Schöne,<br />
correcte und seltene Ausgabe, der der Aldus-Text zu<br />
Grunde liegt, ist aber aus den Straßburger Ausgaben und<br />
aus der römischen von 1542, welche Turnebus zuerst genau<br />
verglich, häufig verbessert. Auch in kritischer Hinsicht eine<br />
Hauptausgabe“ (Ebert). – Vorsatz mit Besitzvermerk, tls.<br />
mit umfangreichen Marginalien, Textanstreichungen und<br />
Notizen im Text. Anfangs und gegen Ende wasserfl., sonst<br />
nur leicht gebräunt.
A very beautiful, fine Homer edition, the most important<br />
one for a long time. – Endpaper with ownership entry, partly<br />
with extensive marginalia, text underlinings and notes in the<br />
text. At the beginning and towards the end with waterstains,<br />
otherwise only slightly browned. – Modern vellum.<br />
205 HORAPOLLO – Ioannes Frobenius studiosis<br />
s(alutem) d(at). Damus nunc vobis Orum Apolline(m)<br />
Niliacu(m) de Hieroglyphicis notis à Bernardino<br />
Trebatio Veicetino latinitate donatu(m).<br />
In quo veteris Aegytioru(m) sapientiae thesau -<br />
ru(m) reperietis, vulgo haud du(m) cognitu(m),<br />
& miras reru(m) ac animantiu(m) naturas ac proprietates.<br />
Basel, J. Froben, 1518. 4°. Mit Titelbordüre<br />
nach Hans Holbein, Druckermarke am<br />
Schluß und einigen Holzschnitt-Initialen. 54 S.<br />
Mod. Hpgt. (122) 900,-<br />
VD 16 H 4848. Adams 844. Hoffmann II, 385. – Von Johannes<br />
Froben herausgegebene Humanisten-Ausgabe der<br />
Abhandlung eines unbekannten Autors aus dem 4. Jahrhundert,<br />
hier in der mehrfach nachgedruckten Übersetzung<br />
von Bernardino Trebazio. Der Text ist die einzige antike<br />
Quelle über die Hieroglyphen, er faszinierte die Gelehrten<br />
der Renaissance, und seine gewagten Interpretationen der<br />
ägyptischen Schriftzeichen wurden erst durch die Entzifferung<br />
durch Champollion im 19. Jahrhundert widerlegt. Die<br />
erste gedruckte Ausgabe erschien 1505 bei Aldus in Griechisch,<br />
zusammen mit einer Ausgabe der Fabeln des Aesop.<br />
Vorangestellt ist ein zweiseitiges Vorwort des berühmten<br />
Augsburger Stadtschreibers und Humanisten Conrad<br />
Peutinger. – Kaum gebräuntes, schönes Exemplar. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
206 HOSIUS (HOZYUSZ), S., Confession, Das ist,<br />
Bekantnuß des allgemainen, von Christo Jesu an,<br />
biß auff dise unser zeit bestendigen Glaubens. Dillingen,<br />
S. Mayer, 1572. Fol. Mit Textholzschnitt.<br />
12 nn., CCCLXXXI num., 4 nn. Bl. Flex. Pgt. d.<br />
Zt. (fleckig, etw. berieben und bestoßen, Schließbänder<br />
fehlen, Hinterdeckel an der Oberkante mit<br />
Bezugsfehlstellen). (124) 400,-<br />
STC 419. VD 16 H 514<strong>6.</strong> Bucher 354. Estreicher XVIII,<br />
282-283. – Hauptwerk des bedeutenden polnischen Kardinals<br />
Stanislaus Hosius (1504-1579). Die von den Bischöfen<br />
der Perikauer Synode verabschiedete „Confessio“ sollte den<br />
Gegensatz zur Augsburger Konfession markieren und dem<br />
Protestantismus in Polen entgegenwirken. –Diese Übersetzung<br />
basiert auf der von Johannes von Wege und stammt<br />
von J. Fickler. – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und<br />
schwach wasserrandig, vereinzelt mit kleinen Randschäden.<br />
206a HRABANUS MAURUS, De laudibus sanctae<br />
crucis opus. (Hrsg. von J. Wimpfeling). Pforzheim,<br />
Th. Anselm, 1503. Fol. Mit 27 (statt 30)<br />
ganzseit., in Akrostichen angeordneten, tls. figürlichen<br />
„Bildergedichten“ in Holzschnitt und zahlr.<br />
roten Initialen (ohne die beiden ganzseit. Dedi -<br />
kations-Holzschnitte). Gedruckt in Rot und<br />
Schwarz. 7 (statt 10) nn., LIX num. (ohne fol. I<br />
und VIII), 1 nn., XIV num., 1 nn. Bl. Etw. läd. flex.<br />
Pgt. d. Zt. (176) 2.000,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 61<br />
Nr. 206a<br />
Erste Ausgabe, zugleich einer der frühesten Pforzheimer<br />
Drucke. – STC 420. Adams R 3. VD 16 H 5271. Fairfax<br />
Murray 350. Panzer VIII, 227, 2. Proctor 11747. Ritter<br />
(Straßburg) 1769a. Massin 161: „Die carmina figurata sollten<br />
es nach dem Willen ihres Autors dem Leser, der ihre<br />
dunkle Botschaft zu entziffern verstand, ermöglichen,<br />
Zugang 'zur Liebe des Kreuzes' zu finden. Sie sollten zu<br />
den geheimen Beziehungen, die zwischen den Zahlen, den<br />
Monaten und den Elementen bestehen, noch die göttliche<br />
Gnade offenbaren. Die Figurationen erfüllen eine etwas<br />
zweideutige Aufgabe. Indem sie mit ihrer Form den Text in<br />
den 'Hintergrund' drängen, stellen sie den Leser auf zwei<br />
Ebenen, auf eine irdische und eine übernatürliche. In der<br />
Tat erscheint der Buchstabe durch das geschickte Spiel seiner<br />
Anordnung in einem Gitter zum erstenmal isoliert und<br />
deutet so, obwohl unfreiwillig, die Zertrümmerung des<br />
Wortes an.“ – Die berühmten, am Anfang des 9. Jahrhunderts<br />
im Kloster Fulda entstandenen Bildergedichte in ihrer<br />
ersten Druckausgabe, eine drucktechnische Meisterleistung<br />
ihrer Zeit. – Vorderer fliegender Vorsatz mit Wurmspur,<br />
hinterer fehlt, Titel mit altem Besitzvermerk und unvollständig<br />
gelöschtem Besitzvermerk und etw. fleckig, erste<br />
Lage mit kleinem Bugeinriß; einige Ecken geknickt, ein<br />
wenig gebräunt, etw. fleckig. – Zwei gestoch. Exlibris. – Aus<br />
der Ritter-Waldauf-Bibliothek in Hall bei Innsbruck. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition, at the same time one of the earliest Pforzheim<br />
issues. – The famous illustrated poems written at the beginning<br />
of the 9th century at the Fulda monastery in their first<br />
printed edition, a masterly achievement in printing tech -<br />
nique of that time. – Upper fly-leaf with worming, rear flyleaf<br />
missing, title with contemporary ownership entry and<br />
half erased ownership entry, somewhat soiled, first quire<br />
with small tear at joint; some corners creased, a little<br />
browned and stained. – Two engraved exlibris. – From the<br />
Ritter Waldauf Library at Hall near Innsbruck. – Contemporary,<br />
somewhat damaged limp vellum. – See illustration.
62<br />
Nr. 208<br />
207 HUND(T), W., Bayrisch Stammen Buch. 2 in<br />
1 Bd. Ingolstadt, D. Sartorius, 1585-8<strong>6.</strong> Fol. Mit je<br />
einem Wappenholzschnitt auf den Titeln. 18 Bl.,<br />
375 S., 2 Bl. (letztes weiß), 2 Bl., 410 S., 1 Bl. Stark<br />
beschäd. Hldr. um 1800. (168) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 H 5927. Stalla 1553. Pfister I, 501.<br />
Lentner 3410. – Hundts genealogisches Hauptwerk, „eine<br />
Art Matrikel des Turnieradels, sorgfältig und mit kritischer<br />
Gründlichkeit gearbeitet, für Hundts Zeit ausgezeichnet<br />
durch ein ungewöhnliches Maß von Urkundenverwendung.<br />
Viele Angaben sind durch keine andere Quelle überliefert ...<br />
ein zuverlässiges, reichhaltiges Werk, das kein anderer deutscher<br />
Stamm aus so früher Zeit aufzuweisen hat und das<br />
einen neuen Abschnitt in der bayer. Geschichtsschreibung<br />
einleitet“ (NDB X, 65). – Anfangs mit alten hs. Marginalien,<br />
stellenw. ganz wenig fleckig, insgesamt ordentliches<br />
Exemplar aus der Bibliothek des Freiherrn von Starkenfels<br />
zu Tettenweiß.<br />
208 HUTTEN, U. VON, Clag und vormanu(n)g<br />
gegen dem übermässigen unchristlichen gewalt<br />
des Bapsts zu Rom. O. O., Dr. u. J. (Straßburg,<br />
J. Schott, 1520). 4°. Mit großem Holzschnitt-<br />
Portr. auf dem Titel verso. 26 Bl. Pgt. d. Zt. (etw.<br />
fleckig, leicht sperrig). (120) 1.500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 425. VD 16 H 6373. Weller<br />
141<strong>6.</strong> Schmidt (Schott Suppl.) 9. Muller 79, 67. Benzing,<br />
Straßburg, 841. Ders., Hutten, 144. Kuczynski 1088. Pegg<br />
1405. Ders., Swiss libraries, 2285. Laub-Sp. 48: „Huttens<br />
'Conquaestio' vom September 1520 hatte beim Publikum,<br />
besonders aus den Reihen des Klerus, Aufregung und Mißdeutung<br />
hervorgerufen. Mit der vorliegenden 'Volksausgabe'<br />
wichtiger Anklagepunkte versuchte Hutten, seine<br />
Auffassung jedermann klarzumachen. Er wählte deshalb<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
erstmals die deutsche Sprache ... Mit seinem agitatorischen<br />
Reimgedicht propagiert Hutten einen Krieg gegen die verweltlichten<br />
Vertreter Roms in Deutschland, der vom Kaiser<br />
an der Spitze der Reichsritter und Landsknechte geführt<br />
werden soll ... Die Zwischenüberschriften am Rand stammen<br />
vermutlich von Martin Butzer, Huttens Mit-Flüchtling<br />
auf der Ebernburg.“ – Mit Huttens Porträt in Rüstung<br />
und Lorbeerkranz. – Etw. gebräunt, leicht fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First German edition. – With Hutten's portrait, dressed in<br />
armour and with laurel wreath. – A little browned, slightly<br />
soiled. – Contemporary vellum (a little soiled and bent). –<br />
See illustration.<br />
209 (IGNATIUS VON LOYOLA), Constitutiones<br />
et declarationes examinis generalis Societatis Iesu.<br />
2 Tle. in 1 Bd, Rom, V. Eliano, 1570. Mit wdh.<br />
Titelvign. 48, 259 S., 1 Bl. Hpgt. des 19. Jhdts. (etw.<br />
berieben und bestoßen). (19) 900,-<br />
STC 348. EDIT 16 CNCE 20751 (nur Tl. I). De Backer-S.<br />
V, 94 und 77. Palau 291 669 (nur Tl. I). – Die Konstitutionen<br />
der Jesuiten wurden von Ignatius selbst in spanischer<br />
Sprache verfaßt, sie erschienen erstmals 1558 und wurden<br />
von P. Polancus ins Lateinische übersetzt. – Lage F (S. 81-<br />
96) doppelt eingebunden. Unterschiedlich gebräunt und<br />
braunfleckig.<br />
210 – Constitutiones Societatis Iesu. Cum earum<br />
declarationibus. Rom, Jesuitenkollegium, 1583.<br />
Mit gestoch. Titel (in Pag.). 309 S., 35 Bl. Flex. Pgt.<br />
d. Zt. (fleckig, berieben und bestoßen). (19) 800,-<br />
STC 348. EDIT 16 CNCE 20779. De Backer-S. V, 77. Palau<br />
291 685 (mit falschem Titel). Castellani, La tipografia del<br />
Collegio Romano, in: Arch. hist. Soc. Iesu 2 (1933), 1<strong>6.</strong> –<br />
Erste Ausgabe der endgültigen Fassung („Versio vulgata“).<br />
– „This edition appeared in 1583 and has henceforth been<br />
the official Latin text. The Declarations were inserted, each<br />
in its proper place, within the Constitutions and Examen“<br />
(Ganss 45-54). – Titel mit Besitzvermerken und angestaubt.<br />
Letztes Bl. stärker fleckig und verso mit durchschlagenden<br />
Federproben. Tls. leicht gebräunt, fleckig und mit Feuchtigkeitsspuren,<br />
vereinzelte Federproben.<br />
211 – Decreta primae et secundae congreg. generalis<br />
Societatis Iesu. Et canones secundae. Rom, Jesuitenkolleg,<br />
1568. Mit Titelvign. 162 S., 1 Bl. Hpgt.<br />
des 19. Jhdts. (etw. berieben und bestoßen, Hinterdeckelbezug<br />
stellenw. abgeplatzt). (19) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – EDIT 16 CNCE 20748. De Backer-S. V,<br />
95. Palau 69497: „El editor es el P. Juan de Polanco.“ – Nicht<br />
im STC und bei Adams. – Entscheidungen der ersten zwei<br />
Generalkongregationen der Jesuiten. – Titel mit Besitzvermerk,<br />
unterschiedlich gebräunt, braunfl. und wasserrandig,<br />
tls. mit umfangreichen hs. Marginalien und Textanstreichungen.<br />
212 – Regulae Societatis Iesu. Dillingen, J. Mayer, o. J.<br />
(um 1582). Mit Holzschnitt-Titel, 2 ganzseit.<br />
Holzschnitten und mehreren Holzschnitt-Initialen.<br />
352 (recte 353) S., 3 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. mit<br />
spät. Buntpapierkaschierung (berieben). (78)<br />
500,-
VD 16 I 48. De Backer-S. V, 103. – Nicht bei Bucher (hat<br />
unter Nr. 779 nur die Ausg. von 1599). – Im VD 16 sind<br />
5 lateinische Ausgaben des Dillinger Druckers Johann<br />
Mayer verzeichnet, der vorliegende Druck ist demnach der<br />
zweite (und zugleich umfangreichste). – Gebräunt, fleckig.<br />
Nachgebunden 3 hs. Bl. „Regula Scholasticorum Societatis“.<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk von 1820; Titel mit Eintrag<br />
„Collegii Soc. Jesu Augustae“, dat. 1583. – Das Augsburger<br />
Jesuitenkolleg war 1582, also im Jahr zuvor, gegründet<br />
worden. Damit gehört unser Exemplar der Ordensregeln<br />
sozusagen zur Erstausstattung des Kollegs und ist durch<br />
dieses Provenienzdokument von lokalhistorischer Bedeutung<br />
(und nebenbei eine Bestätigung der VD-16-<br />
Datierung). – DAZU: DERS., Breve compendium pri -<br />
vilegiorum, et gratiarum Societatis Iesu. München,<br />
N. Henricus, 1611. 4 Bl., 83 S., 1 Bl. – VD 17 12:114885P. –<br />
Flex. Pgt. unter Verwendung eines spätmittelalterlichen<br />
Manuskripts. – DERS., Constitutiones Societatis Iesu et<br />
examen cum declarationibus. Antwerpen, J. Meursius, 1635.<br />
368 S., 38 Bl. Pgt. d. Zt. – De Backer-S. V, 81.<br />
213 IGNATIUS VON LOYOLA – (ACQUAVIVA,<br />
C.), Directorium exercitiorum spiritualium P. N.<br />
Ignatii. Rom, Jesuitenkollegium, 1591. 2 Bl., 104 S.,<br />
1 Bl. Mod. flex. Pp. (etw. angestaubt. (19) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – EDIT 16 CNCE 4422<strong>6.</strong> De Backer-S. I,<br />
490, 15. – Nicht bei Adams, Palau und im STC. – Vgl.<br />
Heimbucher II, 155: „Unter Aquaviva wurde auch ein<br />
Direktorium zu den Exerzitien des hl. Ignatius ausgearbeitet<br />
und herausgegeben.“ – Fliegende Vorsätze (in den Rändern<br />
ausgebessert) und Titel mit Besitzvermerken (stärker<br />
fleckig). Buchblock mehrf. gebrochen. Etw. gebräunt, wasserrandig<br />
und fleckig.<br />
214 – – Ratio atq(ue) institutio studiorum societatis<br />
Iesu. Dillingen, J. Mayer, 1600. 3 Bl., 206 S., 24 Bl.<br />
(6 weiße Bl. zwischengebunden). Rot eingefärbtes<br />
flex. Pgt. d. Zt. (124) 300,-<br />
Bucher 789. VD 16 ZV 58. – Vgl. De Backer-S. I, 488, 15.<br />
Carayon 229. – Die „Ratio“ war die Studienordnung für<br />
Jesuitenschulen und der maßgebliche Leitfaden für die<br />
jesuitische Erziehung und Ausbildung. Er erschien erstmals<br />
1586 und war in der Folgezeit in zahlreichen Ausgaben verbreitet.<br />
Die ersten Drucke in Deutschland sind unser Dillinger<br />
Druck und ein <strong>Mai</strong>nzer, beide im selben Jahr. –<br />
Gebräunt, leicht fleckig; Titel gestempelt, Vorsatz mit hs.<br />
Besitzvermerk.<br />
215 – RIBADENEYRA, P. DE, Historia von dem<br />
Leben und Wandel Ignatij Loiole, Anfengers und<br />
Stiffters der Religion, die Societet Iesu genannt:<br />
Erstlich in Spanischer Sprach beschriben, nachmals<br />
durch Johannem Jolitum inn die Welsche,<br />
und ferner in unser hochteutsche Sprach versetzt<br />
(von Th. Stoz). Ingolstadt, D. Sartorius, 1590. 4°.<br />
Mit Titelbordüre, Titelvign. und ganzseit. Kupferstichportr.<br />
18 Bl., 563 S. Blindgepr. Schweinsldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen<br />
(etw. fleckig, beschabt und leicht bestoßen. (135)<br />
400,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 63<br />
Nr. 215<br />
Nr. 217
64<br />
Nr. 218<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 739. VD 16 R 2132. De<br />
Backer-S. I, 119, 3 (bezweifelt, daß Ferdinand Alber der<br />
Übersetzer ist). Stalla 1671. Palau 26<strong>6.</strong>258. Alden 590/55. –<br />
Oft aufgelegte Biographie. „Die Stellung, die P. Ribadeneira<br />
in seinem Orden einnahm, erhöht die Bedeutung seiner<br />
Schriften. Der Verfasser berücksichtigt die Missionstätigkeit<br />
des Ordens unter dem hl. Ignatius“ (Streit I, 115 zur<br />
EA von 1572). – Das Porträt des Ignatius von Loyola,<br />
umgeben von 10 kleinen Randbildern mit Szenen aus dem<br />
Leben des Heiligen. – Etw. gebräunt, stellenw. wenig fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
216 JOSEPHUS, FLAVIUS, Historien und Bücher:<br />
Von alten Jüdischen Geschichten. (Übers. von<br />
Conrad Lauterbach). (Straßburg, Th. Rihel), 1574.<br />
Fol. Mit breiter figürlicher Titelbordüre und zahlr.<br />
Textholzschnitten von Ch. van Sichem und Ch.<br />
Stimmer nach Tobias Stimmer (ohne die Druckermarke).<br />
2 (statt 6) nn., 524 num. (ohne Bl. 5, 411-<br />
412), 9 (statt 20) nn. Bl. Läd. Ldr. des 17. Jhdts. mit<br />
Rsch. und Rvg. (21) 200,-<br />
Zweite Straßburger Ausgabe dieser Übersetzung. – VD 16<br />
J 981. Ritter 1279. Muller 545, 45. – Freie Wiedergabe der<br />
Chronik von Flavius Josephus in der Übersetzung von<br />
Conrad Lauterbach. – Thieme-B. (XXXII, 59) zählt die<br />
Holzschnitte zu den schönsten Erzeugnissen der deutschen<br />
Formschneidekunst der 2. Hälfte des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts. –<br />
Die ersten zwei Bl. (inkl. Titel) angerändert, wenige Seiten<br />
mit großen, meist hinterlegten Fehlstellen (Textverlust),<br />
Ränder mit Einrissen und Läsuren, geringe Spuren von<br />
Wurmfraß, vereinzelt hs. Anmerkungen in Tinte; finger-,<br />
wasser- und braunfleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
217 KARBEN, V. VON, Opus aureum ac novum et a<br />
doctis viris diu expectatum, in quo omnes iudeorum<br />
errores manifestantur, qui hactenus nobis<br />
ignoti fuere. Köln, H. von Neuß, 1509. 4°. Mit<br />
2 Metallschnitten und 3 blattgr. Textholzschnitten<br />
(1 wdh.). 76 nn. Bl. Mod. Pp. (138) 2.000,-<br />
VD 16 V 969. – Antisemitische Polemik, von größter Seltenheit.<br />
– Karben, ursprünglich jüdischer Rabbiner, trat<br />
zum katholischen Glauben über und ereiferte sich wie viele<br />
Konvertiten gegen seine früheren Glaubensbrüder. Als die<br />
Juden im frühen 1<strong>6.</strong> Jahrhundert aus der Diözese Köln verbannt<br />
wurden, beglückwünschte er den Kölner Erzbischof.<br />
Seine Schrift über jüdische Religion und Sitten spielte eine<br />
nicht unwesentliche Rolle im Streit Pfefferkorn/Reuchlin. –<br />
Das Lobgedicht auf dem Titel stammt von Ortwin Gratius,<br />
dem Adressaten der „Dunkelmännerbriefe“. – Die zwei<br />
zusammengefügten Metallschnitte stellen die Geburt<br />
Christi und die Darbringung im Tempel dar. Die blattgroßen,<br />
schönen Holzschnitte zeigen Maria mit dem Kind und<br />
einem Beter (dem Autor?) sowie einen Weinstock mit<br />
Reben und einer Eselin mit Jungem. – Die ersten Lagen<br />
rubriziert und mit hs. Marginalien, kleines Loch im Titel<br />
(entfernter Blattweiser) ausgebessert. – Siehe Abbildung.<br />
Anti-Semitic polemic, extremely rare. – The two metal cuts<br />
joined together represent the birth of Christ and the offering<br />
at the temple. The beautiful leaf-size woodcuts show Virgin<br />
Mary with the child and someone praying (the author?) as<br />
well as a vine with grapes and a she-ass with a young one. –<br />
First quires rubricated and with ms. marginalia, a small hole<br />
to title (removed bookmark) repaired. – Modern cardboard.<br />
– See illustration.<br />
218 (KARG, O., UND L. STEGER), Ain grym(m)e,<br />
grosse ketten, darzu die hert gefäncknuß, über die<br />
kinder Gottes auffgericht, seynd zu trym(m)er<br />
gangen, un(d) zerryssen daruon hört ain klaren<br />
grund, geschwynder betrygerey, über die armen<br />
schäfflein Christi lannge zeyt in harten banden<br />
gehalten etc. (Hrsg. von Heinrich Scharpf. Augsburg,<br />
H. Steiner), 1524. 4°. Mit Titelholzschnitt<br />
von Heinrich Vogtherr. 8 Bl. Maroquin, sign.<br />
„Hans Asper“ (geringe Fehlstelle an Vorderkante,<br />
winzige Kratzspuren). (122) 600,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 16 K 120. Panzer II, 2353. Hohenemser<br />
3132. Köhler 1808. – Nicht bei Zorzin (Dialogflugschriften).<br />
– Dialog der beiden Schweizer Otmar Karg und<br />
Lucius Steger sowie zweier weiterer Personen über die<br />
Reformation im Wallis, wobei auch die beispielhafte Haltung<br />
der Zürcher gelobt wird. Mit einer Vorrede von Heinrich<br />
Scharpf von Klingnau (Aargau) an Caspar von Steinau,<br />
Bürger zu Solothurn. – Der Titelholzschnitt, der Petrus und<br />
Paulus mit einer zerrissenen Kette zwischen sich zeigt, wird<br />
seit Zimmermann und Geisberg (Buch und Schrift I, 1927,<br />
67) Heinrich Satrapitanus (= Heinrich Vogtherr d. Ä) zugewiesen.<br />
– Kopfsteg etw. schmalrandig, kleine Restaurierungen<br />
im weißen Rand, sonst vorzügliches Exemplar aus der<br />
Sammlung Stroehlin (in deren Katalog Nr. 389). – Mod.<br />
Exlibris. – Sehr selten. – Siehe Abbildung.
Nr. 225<br />
219 KONZIL VON TRIENT – (BOZOLA, G. B.,<br />
HRSG.), Universum sacrosanctum Concilium<br />
Tridentinum, nunc recens, quam emendatissime in<br />
lucem prodit. Köln, (G. Cervicornus für) M. Cholinus,<br />
1564. 292 num. Bl. Etw. läd. blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt., Vorderdeckel monogr. und dat.:<br />
„DR 1568“. (78) 250,-<br />
Erste in Deutschland gedruckte, von Bozola besorgte Ausgabe.<br />
– STC 868. IA 123.30<strong>6.</strong> VD 16 K 2037. Schottenloher<br />
43217. – Über die Konzile von 1545-1563. – Titel mit Be -<br />
sitzvermerken und Stempel. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig, mit wenigen kleinen Wurmspuren.<br />
220 LACTANTIUS, L. C. F., Divinaru(m) institutionu(m)<br />
lib. VII (u. a.). Lyon, J. de Tournes, 1579.<br />
16°. Mit arabesker Titelbordüre. 785 S., 22 Bl. Ldr.<br />
des 18. Jhdts. mit schlichter Rücken- und Deckelvg.<br />
(beschabt, etw. bestoßen). (117) 150,-<br />
Cartier 598. – Diese Ausgabe nicht im STC und bei Adams.<br />
– Seitengleicher Nachdruck der Ausgabe von 1567. – Titel<br />
mit 3 durchschlagenden Tintenflecken. Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig, oben knapp beschnitten.<br />
221 LETTERE DI XIII. HUOMINI ILLUSTRI.<br />
Alle quali oltra tutte l'altre fin qua stampate, di<br />
nuovo ne sono state aggiunte molte. Da Tomaso<br />
Porcacchi. Venedig, C. Franceschini, 1582. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 8 nn., 448 num. Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Schließbänder fehlen, Buchblock vom Einband<br />
teilw. gelöst). (139) 200,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 65<br />
Nr. 226<br />
Adams L 569. EDIT 16 CNCE 4156<strong>6.</strong> – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC, bei Gamba etc. – Spätere von Porcacchi<br />
besorgte, auf 17 Bücher erweiterte Ausgabe dieser bedeutenden<br />
Briefsammlung des italienischen Humanismus, mit<br />
Briefen von Bembo, Navagero, Fracastoro, Manutio etc. –<br />
Titel mit kleiner Notiz. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und<br />
schwach wasserrandig, oben knapp beschnitten.<br />
222 LEVITA, E., Opusculum recens Hebraicum.<br />
Isny, (P. Fagius), 1541. 4°. Mit Druckermarke am<br />
Schluß. 12 Bl., 271 (recte 378) S., 2 Bl. Pgt. des<br />
17. Jhdts. (Schwanz etw. lädiert, fleckig und be -<br />
stoßen). (122) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 E 1009. Adams E 124. Buisson 225.<br />
Raubenheimer, Paulus Fagius aus Rheinzabern, 1. – Seltenes<br />
erstes Zeugnis der Isnyer Presse von Paul Fagius. – Eines<br />
der Hauptwerke des damals bedeutendsten jüdischen<br />
Grammatikers Elias Levita, der aus Neustadt a. d. Aisch<br />
stammte, jedoch die meiste Zeit in Italien lebte und lehrte.<br />
Von 1540-1542 hielt er sich in Isny bei dem Schuldirektor<br />
und Prediger Fagius (1504-1549) auf, der dort eine Druckerei<br />
einrichtete, um hebräisches Schrifttum, das er für das<br />
Studium der Bibel für wichtig hielt, zu veröffentlichen.<br />
„Dieses Werk enthält 712 hebräische, chaldäische, arabische,<br />
griechische und lateinische Vokabeln, deren Herkunft,<br />
Eigenart und Anwendung erklärt wird. 'Tischbi' hatte es<br />
Levita genannt zu Ehren des Propheten Elias, seines<br />
Namenspatrones, des Thisbiten vom 2. Buch der Könige 1,<br />
3. Die Anzahl der behandelten Vokabeln (712) entspricht<br />
übrigens dem Zahlenwert des hebräischen Wortes Tischbi.<br />
Im Jahr 1557 erschien eine zweite Ausgabe des 'Tischbi' zu<br />
Basel. Bemerkenswert ist auch, was Fagius in der Vorrede<br />
über die Stellung Levitas zur Heiligen Schrift und zum<br />
christlichen Glauben mitteilt. 'In der Bibel', schreibt Fagius,<br />
'mit der sich die übrigen Juden – ihre Zeit für talmudische
66<br />
Nr. 229<br />
Spielereien und Nichtigkeiten verwendend –, kaum be -<br />
schäftigen, ist Levita so gelehrt, daß er nicht nur den Anfang<br />
aller biblischen Bücher, sondern auch einzele Verse im<br />
Gedächtnis hat. Obgleich Jude, steht er dem christlichen<br />
Glauben nicht feindlich gegenüber und drückt sich nicht<br />
spöttisch aus wie seine Zeitgenossen'“ (Raubenheimer). –<br />
Gegen Schluß mit leichtem Wasserrand in den äußeren<br />
Ecken, sonst breitrandig und sauber.<br />
First edition. – Rare first testimony of the Isny printing office<br />
by Paul Fagius. – One of the major works of the then most<br />
important Jewish grammarian Elias Levita. – Towards the<br />
end with light waterstains in outer corners, altogether widemargined<br />
and clean. – Vellum of the 17th century (bottom<br />
turn-in a little damaged, soiled and scuffed).<br />
223 (LILIUS, Z.), De gloria gaudiis beatorum. Primus<br />
liber de uno Deo colendo & de dotibus beatorum.<br />
Secundus liber de imortalitate anime. Tertius liber<br />
descriptio orbium caelestium. Venedig, S. Bevilacqua,<br />
1501. 4°. 70 Bl. Hldr. des 20. Jhdts. mit<br />
Rsch. (Ecken tls. stärker bestoßen). (85) 800,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – STC 378. Adams L 674. EDIT 16<br />
CNCE 33851. Houzeau-L. I, 2329. – Etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Selten.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
224 LOTTINI, G. F., Avvedimenti civili. Florenz,<br />
B. Sermartelli, 1574. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 12 Bl., 245 S., 1 Bl. Hldr. des 19. Jhdts. mit<br />
Rtit. und dreiseit. Goldschnitt (Rücken beschabt,<br />
wenig bestoßen). (145) 300,-<br />
Erste Ausgabe, postum erschienen. – EDIT 16 CNCE<br />
32549. Haym 497, 8. Gamba 1495. Widmar, Scrittori politici<br />
del '500 e '600 (1964), 574. – Diese Ausgabe nicht im<br />
STC und bei Adams. – Giovanni Francesco Lottini (1512-<br />
1572) aus Volterra, einer der großen italienischen Staatstheoretiker<br />
des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts, stand in Diensten des Herzogs<br />
Cosimo I., des Kardinals Santafiore und der Päpste<br />
Marcellus II. und Pius IV. Seine „Avvedimenti civili“ sind<br />
ein typisches Werk der Renaissance, als antike Quellen<br />
dienten Aristoteles, Cicero und Livius, unter den Zeitgenossen<br />
sind es besonders Machiavelli und Guicciardini.<br />
„Anche dello stato il Lottini ha una concezione moderna,<br />
non più considerato o come territorio o come ordine, ma<br />
come attività politica, morale, economica“ (Widmar). – Titel<br />
mit Besitzvermerken. Leicht gebräunt, tls. etw. stockfl.,<br />
leicht wasserrandig und mit kurzen hs. Marginalien. – Mit<br />
Exlibris von Giovanni Marchetti (1817-1876), der eine<br />
wertvolle Bibliothek besaß, die 1876 verkauft wurde (vgl.<br />
Gelli 281).<br />
225 LUSTGÄRTEN UND PFLANTZUNGEN,<br />
Mit wun(n)samer zierd, artlicher und seltzamer<br />
verimpffung. Straßburg, Ch. Egenolff, 1530. 4°.<br />
Mit Titelholzschnitt von Hans Weiditz. 23 Bl.<br />
Ohne Einband. (6) 8.000,-<br />
Hunt 27. Wimmer-L. 31 (nur in 6 Exemplaren nachgewiesen).<br />
Ritter IV, 245<strong>6.</strong> Benzing 1077 (Straßburg) und 29<br />
(Egenolff). Hohenemser 1295. Röttinger 79, 103. STC 534.<br />
VD 16 L 3282. – Erste Ausgabe des ersten in deutscher<br />
Sprache erschienenen Buches über Gartenkunst und Gärtnerei<br />
(noch im selben Jahr bei Steiner in Augsburg nachgedruckt).<br />
– Der bis 1530 in Straßburg wirkende Christian<br />
Egenolff (1502-1555) hatte aus verlegerischem Kalkül<br />
begonnen, Separatausgaben nach Teilen des Opus ruralium<br />
zu vertreiben, da diese kleinen Sonderdrucke, die sich and<br />
die Interessenten für bestimmte Sachgebiete richteten, einfacher<br />
zu verkaufen waren als das umfangreiche Gesamtwerk<br />
Crescenzios. So entschloß er sich 1530 zur Herausgabe<br />
des vorliegenden Separatdrucks üer Lustgärten und Pflantzungen.<br />
Als Vorlage diente ihm die Straßburger Ausgabe<br />
von Johann Schott aus dem Jahr 1518 (vgl. Warner, Domitzer's<br />
Pflantzbüchlein, in: Agricultural History XXVI<br />
(1952), S. 59-69). – Die einzelnen Kapitel handeln von<br />
Kräutergärten, Ziergärten, fürstlichen Lustgärten, Veredeln<br />
von Bäumen, Rosen, Obstbäumen, Schnecken, Ameisen,<br />
Mäusen etc. – Der Titelholzschnitt von Hans Weiditz (nicht<br />
bei Musper) stammt aus einer Folge von Monatsblättern,<br />
die Egenolff mehrfach verwandte, unter anderem in einem<br />
Kalender und in Eucharius Rößlins „Kreutterbuch“. Er<br />
zeigt einen Gärtner bei den im Monat Juni anfallenden<br />
Arbeiten. – Leicht gebräunt und fleckig, wenige alte<br />
Anstreichungen. – Nicht im Jahrbuch. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of the first book on horticulture and gardening<br />
published in German (reprinted the same year by Steiner at<br />
Augsburg). – The different chapters deal with herb gardens,<br />
ornamental gardens, princely pleasure grounds, grafting of<br />
trees, roses, fruit trees, snails, aunts, mice etc. – The title<br />
woodcut by Hans Weiditz (not at Musper) is from a series of<br />
monthly leaves used by Egenolff several times, also in a<br />
calendar and in Eucharius Rößlin's „Kreutterbuch“. It
shows a gardener at his work in the month of June. – Slightly<br />
browned and soiled, some contemporary underlinings. – Not<br />
in „Jahrbuch“. – Without binding. – See illustration.<br />
226 LUTHER, M., Auff das Vermeint Keiserlich<br />
Edict, Ausgangen jm 1531 jare, nach dem Reichstage<br />
des 1530 jars. Glosa. Wittenberg, N. Schirlentz,<br />
1531. 4°. Mit figürlicher Titelbordüre der<br />
Cranach-Schule. 28 Bl. Mod. Pp. (108) 400,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe, Bögen A und C-G vom<br />
ersten Satz, Bogen B im Neusatz. – Benzing 292<strong>6.</strong> Claus-P.<br />
2926 B 2 . VD 16 L 3892. WA 30, 3, 327 B 2. Knaake I, 637. –<br />
Titeleinfassung bei Luther 25. Pflugk-Harttung 98. Koepplin-F.<br />
261. – Äußerst scharfe Kritik Luthers am Augsburger<br />
Reichstagsabschied. Den scharfen Ton mißbilligte sogar<br />
Kurfürst Johann, doch Luther erklärte ihn für nicht sonderlich<br />
scharf und bedauerte, nicht noch heftiger gewesen<br />
zu sein. – Die schöne Titeleinfassung zeigt die Geschichte<br />
der Salome. – Leicht gebräunt, wenig fleckig, unten im<br />
Innensteg etw. wasserrandig, tls. mit Marginalien von alter<br />
Hand. – Siehe Abbildung.<br />
227 MANUTIUS, P., Apophthegmatum ex optimis<br />
utriusque linguae scriptoribus libri VIII. Köln<br />
(und Straßburg), L. Zetzner, 159<strong>6.</strong> 16°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 24 Bl., 926 S. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, bestoßen). (124) 500,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – VD 16 ZV 5331. STC Suppl. 40.<br />
Muller 643, 34. – Vgl. STC 412. Graesse IV, 375. Renouard<br />
I, 396 (jeweils die Ausg. Venedig 1577): „Dès l'an 1562, Paul<br />
Manuce avoit été chargé par le Pape de revoir et extraire le<br />
gros recueil des Adages d'Erasme, mais ce ne fut qu'en 1577<br />
que son choix fut imprimé.“ – Auf den Adagia des Erasmus<br />
beruhender „Büchmann“ antiker Autoren, erstmals in<br />
Venedig 1577 erschienen, danach noch mehrmals in Italien,<br />
in Deutschland nur ein weiteres Mal 1606 bei Zetzner in<br />
Köln. – Gebräunt, fleckig; Titel mit rasiertem Besitzvermerk,<br />
auf dem Spiegel hs. „Ex libris Christophori Kriger<br />
Anno 1759“.<br />
228 MARIA STUART – (BELLEFOREST, F. DE),<br />
L'innocence de la tresillustre tres-chaste, et debonnaire<br />
princesse, Madame Marie Royne d'Escosse.<br />
O. O. und Dr. 1572. 20 nn., 53 (recte 99) num. Bl.,<br />
1 Bl., 78 num. Bl. Kalbldr. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Eck- und Mittelstücken auf den Deckeln (Rücken<br />
restauriert, etw. berieben und bestoßen). (19)<br />
1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier II, 921. STC 30<strong>6.</strong> Adams M 82<strong>6.</strong><br />
Cioranescu 3397. Rahir 313. – Verteidigung Maria Stuarts<br />
gegen die Angriffe des schottischen Konvertiten George<br />
Buchanan. Dieser war Mitglied der Kommission, die 1568<br />
über die Königin zu Gericht saß. 1571 hatte er „An de -<br />
tection of the duinges of Marie Quene of Scottes“ ver -<br />
öffentlicht; das Werk wurde, ins Französische übersetzt, in<br />
La Rochelle von einem hugenottischen Drucker auch in<br />
Frankreich publiziert. Die verleumderische Schrift, in der<br />
die Anklagepunkte gegen Maria Stuart wiederholt und neue<br />
Vorwürfe erhoben werden, wird hier nun von François de<br />
Belleforest zerpflückt (vgl. Hoefer V, 236). – Vorsatz mit hs.<br />
Notizen. Bl. 51 am Anfang in der unteren Ecke ausgebessert.<br />
Gering gebräunt, wenig fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 67<br />
Nr. 230<br />
Nr. 233
68<br />
229 (MARTIAL D'AUVERGNE), Droictz nouveaux<br />
publiez de par messieurs les Senateurs du temple<br />
de Cupido, sur lestat & police Damour pour<br />
avoir ente(n)du le different de plusieurs amoureux<br />
& amoureuses. O. O. und Dr. (Lyon, D. de<br />
Hansy?), 1541. Mit Druckermarke auf dem Titel<br />
und 54 Textholzschnitten. 108 Bl. (Bl. 96 weiß).<br />
Kalbldr. d. Zt. (Rücken und Ecken restauriert, etw.<br />
berieben und bestoßen). (19) 2.000,-<br />
Sehr seltene frühe französische Ausgabe. – Tchemerzine<br />
VIII, 123 b. Brunet III, 1485. – Vgl. Hoefer XXXIII, 1023:<br />
„Ce sont sentences, rendues avec les formes du style judicaire<br />
alors usitées au parlement de Paris, sur des causes<br />
galantes et fictives.“ – Der Verfasser, auch bekannt unter<br />
dem Namen Martial de Paris, war unter Charles VII. Prokurator<br />
am Parlament zu Paris (um 1440-1508). – „Als<br />
Novellen können infolge ihrer in sich abgeschlossenen<br />
Handlung, die für jede einzelne Geschichte neue Voraussetzungen<br />
und diesen angepaßte Charakteristik bringen, die<br />
von Martial d'Auvergne verfaßten Arrests d'Amour<br />
bezeichnet werden ... In manchen Szenen zeigt sich scharfe<br />
Beobachtung, die sich in der Wiedergabe von Handlungen,<br />
Gebärden, Situationen und von Gegenständen, Kleidern<br />
usw. ausdrückt und im allgemeinen besser den Charakter<br />
der Frau als den des Mannes hervorhebt ... Der Stil reproduziert<br />
die Amtssprache der Zeit“ (Gröber, Gesch. der mittelfranz.<br />
Lit., Berlin 1937, II, 178). – Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare early French edition. – Slightly browned, hardly<br />
soiled. – Contemporary calf (spine and corners restored,<br />
a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
230 MATARATIUS, F., De componendis versibus<br />
hexametro et pentametro opusculum aureum.<br />
Item Iacobi Sentini Ricinensis de quibusdam lyricis<br />
versibus appendix. Hrsg. von Jacob Locher.<br />
Nürnberg, J. Stuchs, 1520. 4°. Mit Titelbordüre.<br />
24 Bl. Mod. Pp. (122) 800,-<br />
Erste und offenbar einzige in Deutschland gedruckte Ausgabe.<br />
– VD 16 M 1622. STC 601. – Herausgegeben vom<br />
Humanisten und „Poeta laureatus“ Jacob Locher, der zu<br />
dieser Zeit an der Universität Ingolstadt lehrte und die<br />
Schrift offenbar zum Unterricht für seine Schüler drucken<br />
ließ. Von Locher sind ein Gedicht an den Leser sowie je ein<br />
Gedicht an seine Schüler Peter Schletlin und Blasius Kotterle<br />
aus Augsburg enthalten, des weiteren von Konrad<br />
Gaillinus aus Leutkirch ein Lobgedicht auf Matarazzo,<br />
datiert Ingolstadt <strong>6.</strong> Dezember. Der Text ist eine der wichtigsten<br />
Schriften der Renaissance über den griechischen und<br />
lateinischen Versaufbau, hier um den Traktat des Jacobus<br />
Sentinus erweitert. Die erste Ausgabe erschien 1481 in<br />
Perugia bei Stephan Arndes, danach folgten bis ins 1<strong>6.</strong> Jahrhundert<br />
mehrere Auflagen, allerdings mit Ausnahme der<br />
vorliegenden ausschließlich in Italien. Francesco Matarazzo,<br />
1443 in Perugia geboren, studierte in Vicenza, auf Kreta und<br />
Rhodos und sammelte in dieser Zeit zahlreiche gute Texte<br />
hellenischer Autoren. Im Jahr 1486 wurde er Professor der<br />
Beredsamkeit in Perugia und später in Vicenza und Venedig,<br />
1498 kehrte er wieder in seine Geburtsstadt zurück.<br />
Bekannt wurde er durch seine Chronik von Perugia, die<br />
ihm in seiner Heimatstadt hohes Ansehen eintrug; dort<br />
starb er 1518. – Einzelne zeitgenössische Marginalien. –<br />
Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
231 MEDIAVILLA (MIDDLETON), R. DE, In<br />
quartum sententiarum theologicarum Petri Lombardi<br />
opus preclarissimum. (Lyon, J. Mareschal<br />
für S. Vincent), 1512. 4°. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre,<br />
Druckermarke am Ende und<br />
einigen Holzschnitt-Initialen. 34 nn., 290 num. Bl.<br />
Blindgepr. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln (Schließen<br />
fehlen, Rücken in späterer Zeit erneuert, mit<br />
einigen Wurmspuren und etw. brüchig, Deckel<br />
mit kleinen Bezugsfehlstellen; beschabt und bestoßen).<br />
(153) 600,-<br />
Adams M 1423. CLC R407. Shaaber R 43. Gültlingen II,<br />
197, 10 (Mareschal). – Nicht bei Baudrier. – Sehr geschätzter,<br />
um 1280 entstandener Kommentar zu den Sentenzen<br />
des Petrus Lombardus, einem Hauptwerk scholastischer<br />
Theologie. – Titel in Rot und Schwarz gedruckt, die Bordüre<br />
mit Darstellung von elf Heiligen in kleinen Feldern. –<br />
Fliegende Vorsätze fehlen, vorderer Spiegel mit Bibliotheksetikett,<br />
Titel gestempelt und mit Besitzvermerk eines Jesuitenkollegs<br />
von 1791, kleinem Papierdurchbruch und<br />
gebräunt; einige alte Unterstreichungen, einzelne tls. hinterlegte<br />
Randläsuren (1 Bl. mit geringem Buchstabenverlust),<br />
insgesamt nur wenig fleckig und gebräunt.<br />
232 MEIER (AUS NÜRNBERG), G., Homiliae in<br />
epistolas. Sexta et ultima pars (von 6), quae diebus<br />
festis proponuntur et enarrantur. Wittenberg,<br />
H. Lufft, 1563. Mit Druckermarke auf dem Titel<br />
und einigen Holzschnitt-Initialen. 16 nn., 351<br />
(recte 363) num. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. von<br />
1565 mit zwei funktionsfähigen Schließen<br />
(Rücken mit kleinen Bezugslöchern; etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (49) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 M 2043. Mejer (Lufft) 8<strong>6.</strong> ADB<br />
XV, 719. – Nicht im STC und bei Adams. – Der sechste Teil<br />
der seltenen Predigtsammlung über die Episteln. Der in<br />
Nürnberg geborene Wittenberger Professor und „Philippist“<br />
Georg Meier (oder <strong>Mai</strong>or, 1502-1574) war einer der<br />
bedeutendsten Wittenberger Reformatoren der zweiten<br />
Generation. – Innengelenke etw. brüchig, Vorsätze mit<br />
umfangreichen Notizen von alter Hand, ebenso gelegent -<br />
liche Marginalien, stellenw. kleine Wasserränder, wenig<br />
fleckig und gebräunt.<br />
233 MELANCHTHON, PH., Die haubt artickel und<br />
furnemesten punct der ga(n)tzen hayligen schrift<br />
... verdeutscht (von Georg Spalatin). O. O., Dr.<br />
und J. (Augsburg, S. Grimm und M. Wirsung,<br />
1522). 4°. 114 Bl. Mod. Pgt. mit altem Manuskriptpgt.-Bezug.<br />
(108) 2.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 613. VD 16 M 3601. Beutenmüller<br />
132. Hartfelder 52. Kuczynski 3428. Volz 22.<br />
Pegg 3092. Ders., Swiss libraries, 3984. – Im Dezember 1521<br />
erschienen Melanchthons „Loci communes“, eine Zusammenstellung<br />
der christlichen Grundwahrheiten aus der Heiligen<br />
Schrift und insbesondere den Paulinischen Briefen.<br />
Sogleich von Luther als das „beste Buch nach der Heiligen<br />
Schrift“ bezeichnet, darf es als die erste evangelische Dogmatik<br />
angesehen werden. Georg Spalatin übersetzte das
Nr. 235<br />
Werk ins Deutsche, und es erschien 1522 in mehreren Ausgaben.<br />
– Vorderer Innendeckel mit Aufklebern. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt kleine Wurmlöcher. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – Inside of front cover with labels.<br />
Slightly browned, hardly soiled, occasionally small wormholes.<br />
– Vellum of the 20th century covered with old manuscript<br />
vellum. – See illustration.<br />
234 MEURER, N., Handtbüchlein, oder Compendium.<br />
Darinnen Summarie, und auffs kürtzest des<br />
Hl. Röm. Reichs Abschied, Ordnungen und Constitutiones<br />
zusammen gezogen. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
<strong>Mai</strong>nz, F. Behem, 1580. 4°. 8 nn., 101 num., 1 weißes,<br />
97 (recte 67) num., 1 nn. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (fleckig und<br />
bestoßen, Schließen defekt). (112) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 M 4994. – Vgl. Stintzing-L. I, 518<br />
und Stobbe II, 182 (nennen beide erst die Ausg. 1586). –<br />
Handlicher Auszug aus seinen „Loci communes“, dem verdienstvollen<br />
Versuch einer systematischen Zusammenstellung<br />
der wichtigsten reichsgesetzlichen Bestimmungen.<br />
BEIGEB.: POLLICEY UND LANDTSORDENUNG<br />
(der) Hertzogen zu Sachssen. Jena, D. Richtzenhan, 1580.<br />
Mit Wappen auf dem Titel. 70 Bl. – VD 16 S 1009. – Letzte<br />
Ausgabe.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 69<br />
Nr. 236<br />
Beide Werke gleichmäßig gebräunt, gegen Ende unten wasserrandig.<br />
Mehrere Unterstreichungen und Besitzvermerke,<br />
darunter ein Johann Limmers aus Baierbrunn?<br />
235 MISSALE CARTHUSIENSE – MISSALE<br />
S(ECUNDU)M ORDINE(M) CARTHUSIEN-<br />
SIUM noviter impressum. Venedig, L. A. Giunta,<br />
5. 4. 1509. Mit 20 tls. wdh. ganzseit. Textholzschnitten,<br />
22 Holzschnitt-Bordüren, ca. 450 kleinen<br />
Textholzschnitten und Initialen (mehrere altkolor.)<br />
sowie einigen Musiknoten. 16 nn., CXLI<br />
(recte CXXXI) num. Bl., 1 weißes Bl. Druck in<br />
Rot und Schwarz, durchgehend regliert. Ldr. d.<br />
Zt. (stark beschabt und bestoßen). (6) 1.000,-<br />
Weale-B. 1730. Sander 4692. – Schön gedrucktes und reich<br />
bebildertes Kartäuser-Missale. Die großen Holzschnitte<br />
meist mit Szenen aus dem Leben Christi, einige mehrfach<br />
abgedruckt (Verkündigung, Geburt, Kreuzigung), dazu<br />
Petrus und Paulus, Mariae Himmelfahrt, Allerheilgen etc.<br />
Den blattgroßen Holzschnitten gegenüber Textrahmen in<br />
Form von Bordüren, die sich aus mehreren Einzelszenen<br />
zusammenfügen. – Unserem Exemplar sind drei weitere<br />
Blätter mit handschriftlichen Ergänzungen beigebunden<br />
(beginnen bereits auf der Rückseite des letzten Druckblattes,<br />
beschrieben auch das zum Druck gehörige weiße<br />
Schlußblatt). – Titel mit zeitgenössischem Besitzvermerk,
70<br />
gelegentliche alte Marginalien, an zwei Stellen am Ende zeitgenössische<br />
Streichungen mehrerer Textzeilen mit Ausbruch<br />
infolge von Tintenfraß; wenig gebräunt und fleckig,<br />
leichte Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
Carthusian missal, in a beautiful printing and with rich illustrations.<br />
– In our copy are bound-in three more leaves with<br />
ms. additions (starting already on verso of the last printed<br />
leaf, handwritten also on the final blank leaf). – Title with<br />
contemporary ownership entry, occasionally old marginalia,<br />
two places at the end with contemporary deletions of several<br />
text lines with break due to ink oxidation; minor<br />
browning and soiling, slight signs of wear. – Contemporary<br />
calf (heavily scratched and scuffed). – See illustration.<br />
236 MISSALE CISTERCIENSE – MISSALE ad<br />
usum Cistercien(sis) ordinis. (Ed. Mathurin de<br />
Cangey). Paris, J. Petit für J. Kerbriand und<br />
J. Adam, 151<strong>6.</strong> Mit Druckermarke auf dem Titel,<br />
2 ganzseit. Holzschnitten, zahlr. kleineren Textholzschnitten<br />
und Holzschnitt-Initialen (wenige<br />
davon ankolor.), mit in den Text gedruckten<br />
Musiknoten, durchgehend gedruckt in Rot und<br />
Schwarz. 8 nn., CXVI num. Bl., CLXII (recte 160)<br />
S. Dunkelrotes Ldr. vom Ende des 19. Jhdts. mit<br />
Rvg. (kleine Schabspuren, etw. be stoßen). (82)<br />
2.500,-<br />
STC 283. Moreau 1438. Weale-B. 1759. – Schön ausgestattetes<br />
Missale für den Gebrauch der Zisterzienser. – Der<br />
große Holzschnitt zu Beginn nach dem Kalender zeigt<br />
König David. Am Anfang des Kanonteils ein großer Holzschnitt<br />
mit der Kreuzigungsszene. Durchgehend eine Fülle<br />
von ca. 450 kleinen Holzschnitt-Illustrationen. – Titel mit<br />
altem Besitzvermerk. Bl. Nr. 91 und S. 91-94 unten alt angerändert.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. Die beiden ganzseit.<br />
Holzschnitte knapp beschnitten (geringer Bildverlust<br />
im unteren bzw. oberen Rand). – Zusammen 24 reglierte<br />
weiße Blätter vor-, zwischen- und nachgebunden. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Beautifully designed missal used by the Cistercians. – Title<br />
with old ownership entry. Leave no. 91 and pp. 91-94 restored<br />
at lower margin in former times. Slightly browned,<br />
hardly soiled. The two full page woodcuts closely trimmed<br />
(minor loss of illustration at lower and upper margin). –<br />
24 blank leaves framed with lines pre-bound, bound inbetween<br />
and at the end. – Dark red calf from the end of<br />
the 19th century with gilt back (some scratching, minor<br />
scuffing). – See illustration.<br />
237 MISSALE ROMANO-MOGUNTINUM, ex<br />
decreto sacrosancti concilii Tridentini restitutum<br />
S. Pii V. pontificis maximi jussu editum, Clementis<br />
VIII. & Urbani VIII. et nunc denuo ... Philippi<br />
Caroli S. sedis Moguntinae archi-episcopi ...<br />
auctoritate recognitum. <strong>Mai</strong>nz, Häffner, 1742. Fol.<br />
Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Portr. des <strong>Mai</strong>nzer<br />
Erzbischofs Philipp Karl von J. J. Haid in Schabkunstmanier,<br />
10 ganzseit. Textkupfern und zahlr.<br />
in den Text gedruckten Musiknoten. 32 (statt 34?)<br />
Bl., 588, CV, 3, 2 Bl., 35 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. auf<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Holzdeckeln mit 8 buckligen Messingeckbeschlägen<br />
(Rücken restauriert, Leder etw. brüchig, stellenw.<br />
mit kleinen Ausbrüchen, beschabt). (52)<br />
500,-<br />
Weale-B. 639 (nennt am Anfang 34 Bl.). – Schöner Druck in<br />
Rot und Schwarz. – Vorsätze erneuert, letztes Blatt mit hinterlegtem<br />
Ausriß (geringer Buchstabenverlust), vereinzelt<br />
etw. fleckig. –<br />
238 MISSALE ROMANUM ex decreto sacrosancti<br />
concilii Tridentini restitutum. Augsburg und<br />
Würzburg, Veith, 1755. Fol. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
12 ganzseit. Kupfern von Rudolph Störcklin,<br />
im Text und auf 2 Tafelseiten, sowie in den<br />
Text gedruckten Noten, gedruckt in Rot und<br />
Schwarz. 22 Bl., 532, CXVIII S. Rotes Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch., Rücken- und Deckelvg., fünfteiligem<br />
Beschlagwerk auf beiden Deckeln sowie intakten<br />
Schließen, alles aus versilbertem Messing (Silber<br />
stark oxydiert, Gelenke ein wenig brüchig;<br />
beschabt und bestoßen). (115) 200,-<br />
Vgl. zum Künstler: Thieme-B. XXXII, 95. – Die schönen<br />
Kupfer von Störcklin zeigen Szenen aus dem Neuen Testament,<br />
passend zu Jahreskreis und Liturgie. – Der Einband<br />
mit reichem Beschlagwerk im Stil des Rokoko (C-Bögen,<br />
Rocaillen). – Einige Gebrauchsspuren, viele Blattweiser aus<br />
Leder, einige Bl. mit Randschäden, tls. verstärkt, an wenigen<br />
Stellen auch unter Benutzung von Klebeband; etw., stellenw.<br />
auch stärker fingerfl., gebräunt und wasserrandig. –<br />
Nachgebunden ein 16 Seiten umfassendes „Missale propriae<br />
sanctorum“, Augsburg, Labhart, 1742.<br />
239 MISSALE ROMANUM. Kempten, Kösel, 1823.<br />
Fol. Mit gestoch. Titelvign., 2 ganzseit. Kupfern<br />
auf Tafelseiten, 10 ganzseit. Textkupfern und zahlr.<br />
in den Text gedruckten Musiknoten. 22 Bl., 584,<br />
LXXXVIII S. Rotes Chagrin mit reicher Vergoldung<br />
und Blattweisern (berieben und bestoßen).<br />
(2) 300,-<br />
Enthält im Angang „Commune Sanctorum“. – Die Kupfer<br />
teilw. unbezeichnet, teilw. von Klauber, Störcklin und Frehling.<br />
– NACHGEB.: PROPRIUM dioecesis Frisingensis<br />
Missali Romano etiam antiquiori accomodatum. München,<br />
Lentner, 179<strong>6.</strong> 2 Bl., XXXIII S. – Gering gebräunt und<br />
fleckig, einzelne kleine Randeinrisse, der Kanonteil in den<br />
Rändern professionell verstärkt. – Beiliegen 8 zusammengebundene<br />
textile Lesezeichen.<br />
240 MISSALE ROMANUM. Regensburg, Pustet,<br />
1852. Fol. Mit 5 ganzseit. Textkupfern und zahlr.<br />
figürlichen Initialen und Vign. im Text sowie in<br />
den Text gedruckten Musiknoten. 1 Bl., 40, 522,<br />
CLXVIII S. Rotes Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung,<br />
2 Metallschließen, mont. Blattweisern und<br />
textilen Lesezeichen (berieben und bestoßen). (2)<br />
300,-<br />
Die Kupfer teilw. gestochen von A. Rordorff, A. Volkert,<br />
C. F. Mayr und A. Morhart. – Mit 2 Anhängen. – Geringe<br />
Gebrauchsspuren. – Sehr dekorativ.
Prachtexemplar<br />
241 MISSALE SALTZEBURGEN(SE). Noviter<br />
impressum ac emendatu(m). Venedig, P. Liechtenstein,<br />
1515. Fol. Mit ganzseit. altkolor. Kanonholzschnitt,<br />
Druckermarke in Rot und Schwarz<br />
am Ende, ca. 650 figürlichen altkolor. Textholzschnitten<br />
bzw. Holzschnitt-Initialen tls. mit ornamentalen<br />
Randleisten und zahlr. Musiknoten,<br />
gedruckt in Rot und Schwarz. 12 nn., 324 num. Bl.<br />
Holzdeckelbd. von 1568 mit rotem Samtbezug,<br />
zehnteiligen Vermeil-Beschlägen, auf beiden<br />
Deckeln als Mittelstück graviertem Wappen des<br />
„Ernfridus Comes ab Ortenburg“, darüber der<br />
Jahreszahl, zwei Schließen und dreiseit. punziertem<br />
Goldschnitt (Schließbänder und Teile der<br />
rückwärtigen Schließen fehlen, Samt tls. stärker<br />
berieben) in mod. Hldr.-Kassette. (120) 25.000,-<br />
STC 749 (beide Ex. Kriegsverlust). Adams L 121<strong>6.</strong> Essling<br />
269. Sander 4835. Rivoli 214 und Abb. S. 230. Weale-B.<br />
1385. Mortimer 308. – Zweites von Liechtenstein für die<br />
Diözese Salzburg gedrucktes Missale, sein achter Missaledruck<br />
überhaupt. – Außergewöhnlich schönes und gut<br />
erhaltenes Exemplar im „Fürstenkolorit“. Kanontafel,<br />
sämtliche Textholzschnitte und Initialen sowie die ornamentalen<br />
Randleisten sind unter reicher Verwendung von<br />
Gold und kräftigen, teils deckenden Farben miniaturartig<br />
koloriert. – Der prächtige Spätrenaissance-Einband mit<br />
feuer vergoldeten Beschlägen in Roll- und Knorpelwerk.<br />
Das Mittelstück in feiner Gravierung und mit Marke zeigt<br />
das Wappen des Grafen Ernfried von Salamanca-Ortenburg<br />
mit dessen Devise: „Sine deo nihil possumus“. Ernfried war<br />
der jüngste von vier Söhnen des Grafen Gabriel von Salamanca-Ortenburg<br />
(1489-1539), Generalschatzmeister und<br />
Hofkanzler unter Erzherzog Ferdinand von Österreich.<br />
Der aus einem reichen Handelshaus in Burgos stammende<br />
Gabriel war 1514 in den Dienst der Habsburger getreten,<br />
wurde geadelt und 1524 von Ferdinand mit der Grafschaft<br />
Ortenburg in Kärnten belehnt. Stammsitz war die Ortenburg<br />
in der Nähe von Spittal an der Drau. Graf Ernfried,<br />
dessen Lebensdaten nicht bekannt sind, residierte in Schloß<br />
Porcia in Spittal. – Erste Lage mit kleinen, unauffällig<br />
restaurierten Löchern im Rand, Titel etw. fleckig, vor allem<br />
der Kanonteil leicht, wenige Bl. auch etw. stärker fingerfl.,<br />
einzelne Stellen wenig wasserrandig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 7.<br />
Magnificent copy of the Count of Salamanca-Ortenburg. –<br />
Second missal for the diocese of Salzburg printed by Liechtenstein,<br />
his eighth missal impression in total. – A particularly<br />
beautiful and well preserved copy in „Fürstenkolorit“.<br />
The canon plate, all the text woodcuts and initials as well as<br />
the ornamental borders are coloured like miniatures by<br />
using a lot of gold and strong, partly opaque colours. – The<br />
splendid late Renaissance binding with fire-gilt fittings in<br />
scroll work and cartilage. The centre piece delicately<br />
engraved and with stamp shows the coat-of-arms of Count<br />
Ernfried of Salamanca-Ortenburg. Ernfried was the youngest<br />
of four sons of Count Gabriel of Salamanca-Ortenburg<br />
(1489-1539), treasurer general and court chancellor under<br />
Archduke Ferdinand of Austria. Count Ernfried whose lifetime<br />
is not known, resided at castle Porcia in Spittal. – First<br />
quire with small, skilfully restored holes in margin, title a<br />
little soiled, the canon part with light fingermarks, a few<br />
leaves with stronger thumbing, here and there some water -<br />
Alte Drucke und alte Theologie 71<br />
stains. – Wooden boards of 1568 covered with red velvet,<br />
ten-part vermeil fittings, on both covers as centre piece<br />
engraved arms of „Ernfridus Comes ab Ortenburg“, two<br />
clasps and three-sided embossed gilt edge (clasp ribbons and<br />
parts of rear clasps missing, velvet here and there stronger<br />
rubbed) in modern half calf case. – See illustration on plate 7.<br />
242 MOREL, G., Verborum Latinorum cum Graecis<br />
Gallicisque coniunctorum, commentarij. Paris,<br />
Morel und Tasset, 1558. 4°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 4 Bl., 1436 S. (mit zahlr. Paginierungsfehlern).<br />
Etw. läd. altes Pgt. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(19) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Greswell, A view of the early Parisian<br />
Greek press, 28. Renouard, Imprimeurs parisiens, 314. –<br />
Lateinisches Wörterbuch, alphabetisch geordnet, mit Erklärungen<br />
in griechischer und französischer Sprache. – Buchblock<br />
mehrf. gebrochen und stark verzogen. S. 553-556 und<br />
741-744 mit Ausrissen bzw. tiefen Einrissen. Unterschiedlich<br />
gebräunt, fleckig und wasserrandig, tls. mit Gebrauchsspuren.<br />
243 MURET, M. A., Orationes, epistolae, hymnique<br />
sacri. Editio ultima. Ingolstadt, A. Sartorius, 159<strong>6.</strong><br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl., 605 S.,<br />
1 weißes Bl. – BEIGEB.: DERS., Orationum vo -<br />
lu men secundum: Denuo recognitum. Ingolstadt,<br />
D. Sartorius, 1595. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 8 Bl., 276 (statt 288) S. Pgt. d. Zt. (fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Schließbänder fehlen).<br />
(78) 150,-<br />
VD 16 M 6853 und ZV 24388. Stalla 1818 und 1794. – Diese<br />
Ausgaben nicht bei Adams und im STC. – Verfaßt von dem<br />
französischen Humanisten, neulateinischen Schriftsteller,<br />
Dichter und Redner Marc Antoine Muret (1526-1585). In<br />
Italien, wo er sich seit 1554 aufhielt, entfaltete er eine erfolgreiche<br />
Lehrtätigkeit. Stärker als durch seine Gedichte hat er<br />
durch seine prosaischen Schriften gewirkt, insbesondere<br />
durch die „Orationes“, vgl. hierzu recht ausführlich: Hoefer<br />
XXXVI, 997 ff. – Ein Teil des fehlenden Textes am Ende auf<br />
3 Bl. hs. ergänzt. Leicht gebräunt, teilw. etw. fleckig, mit hs.<br />
Marginalien, Textanstreichungen und Federproben, vereinzelt<br />
mit Tintenflecken.<br />
244 MUSCULUS, A., Wider den Eheteuffel. Ein sehr<br />
nützliches Büchlin, wie man den heimlichen listen,<br />
damit sich der leidige Sathan wider die Ehestifftung<br />
aufflehnet, auß Gottes wort begegnen, und<br />
den Ehestandt Christlich anfahen, friedlich darinn<br />
leben, und glücklich vollenden müge. Frankfurt,<br />
Wegand Hanen Erben, 1568. Mit Titelholzschnitt.<br />
47 Bl. Mod. Pp. (122) 400,-<br />
VD 16 M 7265. Hayn-G. V, 254. Osborn 115. Klöss, Han<br />
und seine Erben, 208 (in: AGB II, 361). – Eines der meistgedruckten<br />
Teufelsbücher, das erstmals 1556 in Frankfurt<br />
an der Oder erschien und mindestens 10 weitere Auflagen<br />
erlebte. – Der Titelholzschnitt mit der Darstellung des Teufels<br />
in Gestalt eines angeketteten Hahns. – Mit zahlreichen<br />
zeitgenössischen Marginalien, etw. wasserrandig.
72<br />
Nr. 246<br />
245 NAS, J., Quinta centuria, Das ist, Das Fünffte<br />
Hundert, der Evangelischen warheit. Ingolstadt,<br />
A. Weißenhorn, 1570. Mit figürlicher Titelbordüre<br />
und 8 (3 ganzseit.) Textholzschnitten. 504 num. Bl.<br />
Flex. altes Pgt. (fleckig, aufgewellt, etw. berieben<br />
und bestoßen, Schließbänder teilw. ausgerissen).<br />
(51) 200,-<br />
Erste Ausgabe der „Fünften Centurie“, die Nas besonders<br />
seinem Gegner Spangenberg mit einem „willkumb“ gewidmet<br />
hat (zu „erkentnuß seiner blinthait“). – VD 16 N 105.<br />
Stalla 629. Goed. II, 487, 2 e. Maltzahn I, 365. Schöpf 26<br />
und 73, 5. – Drastische Illustrationen mit derber Polemik<br />
gegen Luther und die Reformation. Darunter Luther, mit<br />
seiner Frau Katharina im Bett liegend und mit dem Teufel<br />
disputierend; die bekannte Darstellung des siebenköpfigen<br />
Luther (vermutlich nach Brosamer); das auf eine Mißgeburt<br />
in Sachsen zurückgehende „Mönchskalb“ (Bl. 169 mit Fehlstelle,<br />
etw. Bild- und verso Textverlust); die Anatomie<br />
Luthers als Spottbild auf seine Nachfolger u. a. – Fliegender<br />
Vorsatz mit 2 Stempeln. Titel mit Besitzvermerk und ausgebesserten<br />
Randschäden (geringer Bildverlust in der Bordüre<br />
und verso Buchstabenverlust). Bl. 2, 33, 114 und 141<br />
mit stärkeren Randschäden, teilw. mit Klarsichtfolie ge -<br />
klebt. Bl. 92 mit großem oberen Eckausriß (Textverlust).<br />
Etw. gebräunt und fleckig, vereinzelt mit hs. Marginalien<br />
und Gebrauchsspuren.<br />
246 NAUSEA, F., Libri mirabilium septem. Köln,<br />
P. Quentel, 1532. 4°. Mit 26 Textholzschnitten von<br />
Anton Woensam von Worms und großem (zwei-<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
mal wdh.) Textholzschnitt eines unbekannten<br />
Künstlers. 6 nn., LXVI (recte 76) num. Bl. Mod.<br />
Hpgt. (gering bestoßen). (104) 1.500,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 644. VD 16 N 250. Zinner 1498.<br />
Merlo 993, 95-120. Caillet 7931. Gollob 130. – Verfaßt von<br />
Friedrich Nausea (um 1480-1550), der seit 1541 Bischof von<br />
Wien war. „Die wunderbaren Dinge hatten aber auch sonst<br />
vielfach die Menschen erregt und so entstanden die vielen<br />
Mirabilia, in welchen Kreis sich Nauseas Schrift als eine<br />
Korrektur im Sinne des Katholizismus anreihte. Er konnte<br />
dadurch eine gewisse Dissonanz mit rechtem Gottglauben,<br />
welche auch auf diesem Wege des Wunderglaubens entstehen<br />
sollte, in die richtige Sphäre bringen“ (Gollob S. 49). –<br />
Die schönen Woensamschen Holzschnitte zeigen Himmelserscheinungen,<br />
Wundergeburten usw. Der von einem<br />
unbekannten Künstler stammende, mehrf. wdh. Holzschnitt<br />
im Kapitel über den 1531 gesichteten Halleyschen<br />
Kometen (Bl. 54-70) zeigt Gottvater über drei in einer<br />
Landschaft stehenden Figuren: Papst, Kaiser und Verfasser.<br />
Buch 7 handelt von dem 1528 bei <strong>Mai</strong>nz verspürten Erd -<br />
beben. – Titel in den Ecken restauriert (oben mit etw. Textverlust).<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, zu Beginn wasserrandig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Sole edition. – The beautiful woodcuts by Woensam show<br />
celestial phenomena, miraculous births etc. – Title restored at<br />
corners (some loss of text at top). Slightly browned, hardly<br />
soiled, waterstains at the beginning. – Modern half vellum<br />
(minor scuffing). – See illustration.<br />
247 NEAPEL – MAZZELLA, S., Descrittione del<br />
regno di Napoli. Neapel, G. B. Capelli, o. J.<br />
(1586?). 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
zahlr. Textholzschnitten. 4 Bl., 640 (statt 710) S.<br />
(mit vielen Paginierungsfehlern; ohne die letzten<br />
2 nn. Bl.). Hldr. des 19. Jhdts. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (45) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 429. EDIT 16 CNCE 46818. – Die<br />
Holzschnitte dieses umfangreichen heraldischen Werkes<br />
zeigen vorwiegend Wappen. – Es fehlen am Ende ca. 45 Bl.<br />
Titel gestempelt. S. 424 mit aufgezogenem kleinen Karton<br />
und S. 539/540 im Neusatz (Verbesserungen fehlerhafter<br />
Wappenholzschnitte). S. 128/129 oben eingerissen. S. 537-<br />
540 teilw. lose. Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit hs. Marginalien<br />
und Textanstreichungen. Vereinzelt kleine Papierschäden.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
248 NOVIOMAGNUS (GELDENHAUER), G.,<br />
Ain Epistel an Carolu(m) den Fünfften Römischen<br />
Kayser etc. auß dem Latein verteütscht,<br />
durch G. J. M. Ob die Ketzer (wie man sy nennt)<br />
mit recht zum tod verurtailt werd(e)n mögen,<br />
yederman(n) nutzlich zu wissen, in disen schwären<br />
grausamen letsten zeitten. (Augsburg, S.<br />
Otmar), 1528. 4°. 5 Bl. Mod. Pp. (122) 400,-<br />
VD 16 G 1002. Kuczynski 204<strong>6.</strong> Köhler, Flugschriften,<br />
1245. – Sehr seltener Druck der wichtigen Schrift, die der<br />
niederländische Humanist und Theologe während seines<br />
Aufenthaltes in Straßburg, wohin er wegen der Protestantenverfolgung<br />
1526 geflohen war, verfaßt hat. Den Übersetzer<br />
dieser Flugschrift, von der mehrere Ausgaben<br />
erschienen sind, konnten wir nicht ermitteln. – Titel mit<br />
Numerierung am oberen Rand, sonst schönes Exemplar.
Nr. 250<br />
249 OVIDIUS NASO, P., Heroides. Cum interpretibus<br />
Hubertino Crescent(ino) & Iano Parrhasio.<br />
Brescia, L. Britannico, 1538. Mit Holzschnitt-<br />
Titelbordüre und 3 Textholzschnitten. 8 Bl., 604<br />
(recte 602) Sp. Mod. Pgt. (145) 800,-<br />
Sehr seltene zweite Ausgabe der Heroides bei Lodovico<br />
Britannico in Brescia, dort erstmals 1533 (Renouard III,<br />
110, 17) und ein weiteres Mal 1560 (Renouard 22) erschienen.<br />
– Nicht im EDIT 16, bei Adams, im STC, bei Haym,<br />
Gamba und Renouard. – Reich kommentiert u. a. von<br />
Badius Ascensius, Text vom Kommentar umgeben. – Leicht<br />
gebräunt, teilw. tintenfleckig, wenige Seiten mit Federproben<br />
und Schreibübungen von älterer Hand in Tinte.<br />
250 PALATINO, G., Libro nuovo d'imparare a scrivere<br />
tutte sorte lettere antiche, et moderne di tutte<br />
nationi, con nuove regole, misure, et essempi.<br />
Rom, Girolama Cartolari, 1544. 4°. Mit Holzschnittportr.<br />
auf dem Titel, großer Druckermarke<br />
am Ende und 70 ganzseit. Textholzschnitten.<br />
52 Bl. Altes restauriertes Ldr. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (19) <strong>6.</strong>000,-<br />
EDIT 16 CNCE 23838 (nur 4 Ex. in Italien). Bonacini 1331.<br />
Johnson, in „Signature“ 1950, 10 Anm. Sander 5392 Anm.<br />
– Diese Ausgabe nicht im STC und bei Adams. – Vierte<br />
Ausgabe (EA 1540). – „Bewunderungswürdig ist die Feinheit<br />
der Linienführung und die Exaktheit in der Wiedergabe<br />
des Stofflichen ... in Palatinos häufig aufgelegtem<br />
'Libro' werden die Buchstabenformen immer reicher, aber<br />
auch schnörkelhafter und unorganischer ausgestattet und<br />
Alte Drucke und alte Theologie 73<br />
Nr. 253<br />
ornamentiert“ (Kristeller, Kupferstich und Holzschnitt,<br />
291). – „Vorzügliche Schreibmuster aller Art, auch Kanzleischriften,<br />
gotische, französ. Batarden u. 'cifre quadrate'<br />
(Monogramme )“ (Thieme-B. XXVI, 156). – Vorsatz mit<br />
Bibl.-Nummer. Titel mit Besitzvermerk und Stempel. Die<br />
große Druckermarke auf dem letzten Bl. mit Verklebungsspuren<br />
(etw. Bildverlust in der Bordüre). Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Fourth edition (first edition 1540). – Endpaper with library<br />
number. Title with ownership entry and stamp. The large<br />
printer's mark on last leaf with glue traces (some loss of<br />
illustration at ornamental border). Slightly browned, hardly<br />
soiled. – Old restored calf (some rubbing and scuffing). – See<br />
illustration.<br />
251 PANVINIUS, O., Fasti et triumphi Rom. a Ro -<br />
mu lo rege usque ad Carolum V. Venedig, J. Strada,<br />
1557. Fol. Mit Druckermarke und zahlr. Portr.-<br />
Medaillons in Holzschnitt. 6 Bl., 228 (recte 240)<br />
S., 2, 99 Bl. Pp. des 18. Jhdts. (etw. fleckig und be -<br />
rieben, bestoßen). (52) 800,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. – Adams P 195. Mortimer<br />
355. Graesse V, 123. Lipsius 305. – Seltene Kaiserchronik.<br />
– Die Holzschnitte mit den Porträts und Namen der<br />
Kaiser wurden vorher schon in einem Tournes-Druck von<br />
1553 verwendet. – Der zweite Druck der ersten Ausgabe<br />
verfügt über 2 zusätzliche Blätter mit „Privilegien“ und<br />
geringe Textkorrekturen. – Titel recto mit Besitzvermerk in<br />
Tinte, verso gestempelt, wenige Seiten etw. gebräunt, gering<br />
fleckig. – Aus der Jesuitenakademie in Ingolstadt.
74<br />
Nr. 256<br />
252 PANVINIUS, O., Fastorum libri V. Grundwerk<br />
(2 Tle.) und Appendix in 1 Bd. Venedig, V. Valgrisi,<br />
1558. Fol. Mit Druckermarke auf drei Titeln.<br />
10 Bl., 480 S., 4, 4 Bl., 72 S. Pp. des 18. Jhdts. (etw.<br />
fleckig und be rieben, bestoßen). (52) 600,-<br />
STC 488. Adams P 196 (ohne den Appendix). – Zweite<br />
Ausgabe. – Appendix irrtümlich vorgebunden. – VOR-<br />
GEB.: DERS., De ludis saecularibus liber. (2 Tle.). Venedig<br />
1558. Mit Druckermarke auf beiden Titeln und dem letzten<br />
Blatt. 82 S., 1 Bl. – STC 488. Adams P 190. – Wenige Seiten<br />
leicht gebräunt; kaum fleckig.<br />
253 PELETIER, J., Dialogue de l'ortografe e prononciation<br />
françoese. Poitiers, J. und E. Marnef, 1550.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl., 216 S.<br />
Kalbldr. d. Zt. mit blindgepr. Fileten, goldgepr.<br />
Eckfleurons und floralen kleinen Mittelstücken<br />
auf den Deckeln (restauriert, etw. berieben und<br />
bestoßen). (19) 4.500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 343. Cioranesco 17308. Hoefer<br />
XXXIX, 480. – Vorschlag zu einer Reform der französischen<br />
Orthographie. – Zu Peletiers bewegter wissenschaftlicher<br />
Karriere und zu seiner mißglückten Orthographie-<br />
Reform (dieser laut Hoefer „folle tentative“) vgl. DSB X,<br />
494: „He published only in Latin, because no one would<br />
accept his somewhat peculiar French orthography.“ – Vorsatz<br />
mit hs. Notiz und Federproben. Leicht gebräunt, teilw.<br />
fleckig und wasserrandig. – Siehe Abbildung. –<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
Nr. 257<br />
First edition. – Proposal for a reform of the French orthography.<br />
– As to Peletier's turbulent academic career and his<br />
unsuccessful orthography reform, compare DSB X, 494. –<br />
Endpaper with ms. note and ink probes. Slightly browned,<br />
partly soiled and with waterstains. – Contemporary calf with<br />
blind-pressed fillets, gilt stamped corner fleurons and small<br />
floral centre pieces on sides (restored, some rubbing and<br />
scuffing). – See illustration.<br />
254 PENSA, G., Epigrammi Toscani. Mondovi, L.<br />
Torrentino, 1570. 4°. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 344 S., 16 Bl. Flex. altes Pgt. (mit wenigen<br />
Wurmlöchern, etw. angestaubt, fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (19) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 497. EDIT 16 CNCE 4733<strong>6.</strong> – Über<br />
die Begründung einer Druckerei in Mondovi für die von<br />
Herzog Emmanuel Philibert von Savoyen dort geplante<br />
Universität, die von der am toskanischen Hof wirkenden<br />
flämischen Druckerfamilie der Torrentino geleitet werden<br />
sollte, siehe Fumagalli 240-41 und Balsamo II, 27<strong>6.</strong> – Titel<br />
mit Besitzvermerk des kunstsinnigen Kardinals und Dichters<br />
Bernardino Spada (Hoefer XLIV, 280). – Beiband entnommen.<br />
Buchblock teilw. vom Einband gelöst und mehrf.<br />
gebrochen, einige Bl. am Anfang und Ende gelockert oder<br />
lose sowie mit kleineren Randschäden. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig.<br />
255 PICO DELLA MIRANDOLA, G. F., De rerum<br />
praenotione libri novem. Pro veritate religionis,<br />
contra superstitiosas vanitates editi. (Opera aurea
et bracteata, hrsg. von M. Schürer). 9 Tle. in 1 Bd.<br />
(Straßburg, J. Knobloch, 1506-07). Fol. 302 Bl.<br />
(dabei 5 weiße Bl.: V6, f10, h6, l8 und o8). Holzdeckelbd.<br />
d. Zt. mit breitem blindgepr. Ldr.-<br />
Rücken (Rücken restauriert, etw. berieben und<br />
bestoßen, mit Wurmlöchern, Schließen fehlen).<br />
(51) 7.000,-<br />
Einzige Ausgabe dieser Schriftensammlung. – Adams P<br />
1138. VD 16 P 2636 (zählt 293 Bl.). Schmidt (Knobloch) 28.<br />
Ritter 1871. Ders. (IV) 2691. Muller 118, 39. Rosenthal,<br />
BMP, 999. – Enthält großenteils Abhandlungen über Aberglauben<br />
und Okkultismus: Astrologie, Chiromantie, Geomantie<br />
und Magie aller Art. Am Schluß 4 Bücher Briefe an<br />
seinen Onkel Giovanni, an Maximilian I., Reuchlin, L. M.<br />
Sforza, Savonarola, Peutinger, seinen Verleger Wolff u. a. –<br />
Die Sammlung wurde von Matthias Schürer auf Kosten<br />
Thomas Wolffs d. J. herausgegeben. Anlaß war das im Jahre<br />
1505 von Wolff in seinem Hause in Straßburg veranstaltete<br />
Symposion sapientium, welches er mit den Straßburger<br />
Genossen zu Ehren einer Anzahl bei ihm weilender italienischer<br />
Gelehrter gab, darunter Pico della Mirandola. Da<br />
die einzelnen Teile auch separat verkauft wurden, sind komplette<br />
Exemplare wie das vorliegende so gut wie unauffindbar.<br />
– Innendeckel mit montiertem alten Katalogausschnitt.<br />
Titel mit längerem Besitzvermerk von 1619, aufgeklebtem<br />
kleinen Karton mit 12zeiligem Vers in zeitgenössischer<br />
Handschrift und stärker fleckig. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig, vor allem in der ersten Hälfte und gegen Ende mit<br />
zahlr., tls. auch größeren Wurmspuren (tls. geringer Buchstabenverlust).<br />
Sole edition of this collection of treatises. – Inner cover<br />
mounted with an old catalogue cutting. Title with a longer<br />
ownership entry of 1619, with glued small thin cardboard<br />
with a verse in 12 lines in contemporary handwriting, stronger<br />
soiled. Slightly browned, partly a little stained, mainly at<br />
the first half and towards the end with numerous, partly also<br />
larger worm traces (here and there minor loss of letters). –<br />
Contemporary wooden boards with wide blind-pressed leather<br />
spine (spine restored, a little rubbed and scuffed, with<br />
wormholes, clasps missing).<br />
256 (PINDER, U.), Die Bruderschafft sancte Ursule.<br />
Nürnberg, (Selbstvlg.), 1513. 4°. Mit ganzseit.<br />
Holzschnitt, Holzschnitt-Portr. und wenigen<br />
Musiknoten in Holzschnitt. 28 Bl. Mod. Pp. (82)<br />
800,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – VD 16 B 8454. RISM DKL,<br />
1513.01 (nur 3 Exemplare). Bäumker I, 61. Wackernagel 63.<br />
– „Ab dem 13. Jahrhundert entstanden vielerorts sogenannte<br />
'Ursula-Schiffchen' Bruderschaften, die sich unter<br />
den Schutz der heiligen Ursula stellten. Die Mitglieder der<br />
Ursula-Schiffchen – unter ihnen häufig hohe geistliche und<br />
weltliche Würdenträger – hofften insbesondere auf die Fürsprache<br />
der Heiligen für einen seligen Tod sowie beim<br />
'Übersetzen' in die Ewigkeit“ (Becker-Huberti, Brauchtum-Ursula-Schiffchen).<br />
– Der ganzseit. Holzschnitt – mit<br />
entsprechender Abbildung – zeigt oben eine Kreuzigungsszene<br />
und unten einen Nachen, gefüllt mit Würdenträgern,<br />
Heiligen etc. – Titel unten mit sauber und fachgerecht restauriertem<br />
Ausriß. Letztes Blatt im unteren Rand breit<br />
angerändert, wenige Buchstaben am Rand des Kolophons<br />
faksimiliert. Etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 75<br />
Nr. 258<br />
257 PIRCKHEIMER, W., Germaniae ex variis scriptoribus<br />
perbrevis explicatio. Augsburg, H. Steiner,<br />
1530. Mit Titelbordüre nach Holbein. 36 Bl. Mod.<br />
Pp. (122) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 P 2904. Panzer VI, 168, 24<strong>6.</strong> Sabin<br />
36017. – Vgl. Neufforge 472 (Ausg. Nürnberg 1530). Alden<br />
530/33 (Straßburg? 1530). – Frühes Americanum. – Es ist<br />
Pirckheimers an Ptolemäus angelehnter Versuch, die bei<br />
antiken Schriftstellern wie Caesar, Plinius, Ptolemäus u. a.<br />
erwähnten Orte, Berge und Flüsse festzustellen und ihre<br />
heutigen Namen zu ermitteln. Es geht dabei um die Ge -<br />
biete, in denen einmal Germanen seßhaft waren. In seinem<br />
letzten Kapitel werden neuentdeckte Länder, darunter auch<br />
Amerika mit Mexiko und der Halbinsel Yucatan beschrieben.<br />
„This rare little work closes with an account of Hispaniola<br />
and the continent of America, which is here called<br />
'Santa Martha'. Mexico and Temistician are mentioned“<br />
(Sabin). – Das Werk erschien gleichzeitig bei Petreius in<br />
Nürnberg. – Titel angestaubt und mit Papierrestaurierungen<br />
im weißen Außenrand, Bl. 2 mit restaurierter Ecke<br />
oben, sonst kaum fleckig, breitrandig und gut erhalten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Early Americanum whose last chapter<br />
describes newly discovered countries, among them also<br />
America with Mexico and the Yucatan peninsula. – Title<br />
dust soiled and with paper restorations in outer blank<br />
margin, leaf 2 with restored corner at top, otherwise hardly<br />
soiled, wide-margined and well preserved. – Modern cardboard.<br />
– See illustration.
76<br />
Nr. 269<br />
258 PIUS II., PAPST AENEAS SYLVIUS (PICCO-<br />
LOMINI), De Bohemorum origine, ac gestis historia.<br />
Cui copiosus acceßit index. Solingen,<br />
J. Soter, 1538. Mit Holzschnitt-Druckermarke.<br />
8 Bl. (das letzte weiß), 164 S., 1 Bl. Mod. Maroquin,<br />
sign. „C. M. L.“. (122) 600,-<br />
VD 16 P 3104. Adams P 1340. STC 701. Potthast I, 22, 8.<br />
Weyersberg, Soter, 123. – Seltener Solinger Druck des<br />
bedeutenden Werkes. – Vor seiner Wahl zum Papst war<br />
Aeneas Sylvius Piccolomini mehrere Jahre als Legat in<br />
Deutschland am Hofe Kaiser Friedrichs III. und hatte Gelegenheit,<br />
die Verhältnisse in Böhmen kennenzulernen. Sein<br />
Werk ist eine wichtige Quelle für die Geschichte Böhmens<br />
und der Hussiten. Es gilt aber auch als Meilenstein in der<br />
Historiographie, weil es die erste deutsche Territorial -<br />
geschichte im Geiste des Humanismus ist und spätere<br />
Geschichtsschreiber wesentlich beeinflußt hat. Der vorliegende<br />
ist einer der ersten von ca. 24 Solinger Drucken<br />
Soters, die er zwischen 1537 und 1543 produzierte. Danach<br />
gab es in Solingen bis weit ins 18. Jahrhundert keine Druckerei<br />
mehr. – Mod. Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
Rare issue of Solingen of this remarkable work, an important<br />
source for the history of Bohemia and the Hussites and<br />
a milestone in historiography. – Modern exlibris. – Modern<br />
morocco, signed „C. M. L.“. – See illustration.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
259 PLATON, Opera quae extant omnia. Ex nova<br />
Ioannis Serrani interpretatione. 3 in 2 Bdn. O. O.<br />
(Genf), H. Estienne, 1578. Fol. Mit großer Druckermarke<br />
auf dem Titel und einigen Holzschnitt-<br />
Initialen und -Vign. im Text. 18 Bl., 542 S., 1 weißes,<br />
4 Bl., 416, 139 S.; 4 Bl., 992 S. (S. 1/2 weiß).<br />
Pgt. d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren, ein Gelenk<br />
unten eingerissen). (128) 5.000,-<br />
Erste von J. de Serres übersetzte Ausgabe mit griechischlateinischem<br />
Paralleltext. – STC Suppl. 61. Adams P 1439.<br />
Renouard 145, 4<strong>6.</strong> Moeckli 93. Hoffmann III, 280-282.<br />
Schreiber 201: „Henri Estienne's monumental edition of<br />
Plato, the first complete edition, which for two centuries<br />
remained the indispensable instrument of Platonic studies,<br />
to this day its pagination is universally accepted as the standard<br />
system of reference to the text of Plato ... Of all Henri<br />
Estienne's publications the Plato is perhaps the most<br />
lavishly decorated: besides numerous woodcut initials, culsde-lampe,<br />
and a striking, elaborate title-device, it is the only<br />
publication in which Estienne used his entire series of decorative<br />
headpieces. Although this sumptuous Plato further<br />
contributed to Estienne's financial ruin, it is also the work<br />
which most contributed to his fame.“ – Stellenw. leicht wasserrandig,<br />
insgesamt schönes, breitrandiges Exemplar.<br />
First edition with Greek-Latin parallel text translated by<br />
J. de Serres. – Here and there with light waterstains,<br />
altogether a beautiful, wide-margined copy. – Contemporary<br />
vellum (slight signs of wear, one joint torn at bottom).<br />
260 PLAUTUS, (T. M.), Ex comoediis. XX. quarum<br />
carmina magna ex parte in mensum suum restituta<br />
sunt (a F. Torresano). Venedig, Aldus und A. Asulanus<br />
(Torresano), 1522. 4°. Mit wdh. Druckermarke<br />
auf dem Titel und am Ende. 14 nn., 284<br />
num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. mit goldgepr. Supralibros<br />
(Druckermarke Aldus) auf dem Vorderdeckel<br />
(Bezug mit tls. restaurierten Ein- und Ausrissen,<br />
fleckig und gebräunt). (139) 1.200,-<br />
Adams P 1487. Schweiger II, 761. Renouard 94, 2. – Einziger<br />
Druck bei Aldus, im Juli 1522 erschienen, nach der Ausgabe<br />
vom März des Jahres bei Giunta in Florenz. – Vorsatz<br />
mit altem Besitzvermerk, ein Bl. mit hinterlegtem Papierdurchbruch;<br />
vereinzelte alte Marginalien und Anstreichungen,<br />
etw. gebräunt und fleckig. – Exlibris des französischen<br />
Bankiers Edme Hermitte.<br />
Sole printing by Aldus. – Endpaper with contemporary<br />
ownership entry, one leaf with backed paper perforation;<br />
isolated old marginalia and underlinings, a little browned<br />
and soiled. – Exlibris of the French banker Edme Hermitte.<br />
– Contemporary limp vellum with gilt stamped supralibros<br />
(printer's mark Aldus) on front cover (cover material with<br />
partly restored tears and tear-outs, soiled and browned).<br />
261 PLUTARCH – 8 Einzelbände. 1592-1603. Pgt. d.<br />
Zt. (Gebrauchsspuren). (136) 200,-<br />
Ethicorum. Pars II. Basel 1572. – Ethicorum. Pars II-III.<br />
Frankfurt 1592. – Ethicorum. Pars III. Frankfurt 1603. –<br />
Vitae parallelae. Tomus II-III. Frankfurt 1592. – Vitae parallelae.<br />
Tomus II-III. Frankfurt 1603-0<strong>6.</strong> – Ohne Rückgaberecht.
Nr. 271<br />
262 POCATERRA, A., Due dialogi della vergogna.<br />
Ferrara, B. Mammarello, 1592. Mit Wappenholzschnitt<br />
auf dem Titel und Druckermarke am Ende.<br />
209 S., 15 Bl. (das letzte weiß). Läd. mod. Pp. (139)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – STC Suppl. 65. Adams P 167<strong>6.</strong> – Eines der<br />
frühesten Werke über den pudor, die vergogna, die Scham in<br />
der Weltliteratur, philosophisch, historisch, literarisch,<br />
psychologisch; verfaßt von Annibale Pocaterra (1559-1593),<br />
Professor für Literatur und Dichter. Vgl. zu seinen Dia -<br />
logen und der Geschichte eines Gefühls in der Renaissance<br />
die Aufsätze von G. Ricci (Annali dell'Istituto storico italogermanico<br />
in Trento 17, 1991, S. 43-75) und W. L. Gundersheimer<br />
(Renaissance Quarterly 47/1, 1994, S. 34-56). –<br />
Nicht im Jahrbuch. – Gebräunt, fleckig, tls. unaufgeschnitten.<br />
263 POLE, R., De concilio liber. Rom, P. Manutius,<br />
1562. 4°. Mit 2 wdh. Druckermarken auf dem Titel<br />
und am Ende. 8 nn. Bl. (das letzte weiß), 64 num.<br />
Bl. Hldr. um 1900 (gering berieben). (145) 300,-<br />
Einer von 2 Drucken im Jahr der ersten Ausgabe. – STC<br />
529. Adams P 1744. Schaaber P181. Renouard I, 333, 8:<br />
„C'est le premier volume imprimé à Rome par Paul<br />
Manuce.“ – Über das Konzil von Trient, verfaßt von dem<br />
englischen Kardinal und Erzbischof von Canterbury,<br />
Reginald Pole (1500-1558), bedeutend für die Rekatholisierung<br />
Englands unter Königin Maria I. Tudor und als<br />
leitender Teilnehmer des Konzils. – Titel mit kleinem Eckabriß;<br />
einige alte Unterstreichungen und Marginalien,<br />
unterschiedlich (tls. stark) gebräunt und fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 77<br />
264 POLYBIUS – POLIBIO DEL MODO dell'<br />
accampare. Tradotto di greco per Ph. Strozzi.<br />
Florenz, (L. Torrentino), 1552. 2 in 1 Bd. Mit<br />
Druckermarke auf dem zweiten Titel. 8 Bl., 184 S.,<br />
127 (recte 111) S. Pgt. d. 19. Jhdts. mit Rsch. (etw.<br />
fleckig, gering berieben). (162) 300,-<br />
Erste Ausgabe in dieser Übersetzung. – STC 531. Schweiger<br />
I, 273. EDIT 16 CNCE 34602. Moreni 197-200. Gamba<br />
1588: „Bella e rara edizione.“ – Sammlung von Schriften<br />
antiker Autoren über die Kunst der Kriegsführung. Der<br />
zweite Teil mit eigenem Titelblatt „Eliano de' nomi et de gli<br />
ordini militari, tradotto di greco per Lelio Carani“. Hier<br />
auch die Nennung Torrentinos als Drucker. Enthält einige<br />
typographisch mit Buchstaben gesetzte Schemata von Truppenformationen.<br />
– Vorderer Vorsatz mit Händleretikett,<br />
Titel gestempelt und mit mehreren kleinen restaurierten<br />
Löchern; etw. gebräunt und fleckig. – Exlibris Mark Dineley<br />
(1818-1872).<br />
265 POSTILLE MAIORES totius anni cum multis<br />
historiis. 1529. Lyon, G. Morin, 1528. 4°. Mit<br />
Holzschnitt-Titelbordüre und Holzschnittwappen<br />
auf dem letzten Blatt. 12 nn., CCXII num. Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (vorderes Gelenk tls. eingerissen,<br />
Bezüge am Rücken durch Wurmfraß geplatzt).<br />
(21) 600,-
78<br />
Baudrier XI, 260. Von Gültlingen VI, 105, 3. – Nicht bei<br />
Adams und im STC. – Enthält unter anderem Anmerkungen<br />
von Faber Stapulensis zu den Briefen des Paulus sowie<br />
den gefälschten Briefwechsel zwischen Seneca und Paulus.<br />
– Die Titelbordüre von Étienne Gueynard mit Rankenwerk<br />
und ritterlichen Taten, die hübschen figürlichen Initialen<br />
meist mit Porträts. – Titel am oberen Rand beschnitten<br />
(kein Textverlust) mit ankolor. Wappen und. hs. Anmerkungen;<br />
Holzschnittwappen ankolor., Text mit hs. Anmerkungen,<br />
insbesondere auf dem letzten Blatt; stellenw. Spuren<br />
von Wurmfraß (tls. mit Buchstabenverlust), tls. stärker<br />
gebräunt und fleckig.<br />
266 PRAETORIUS, A., De poesi Graecorum libri<br />
octo, quibus accessit & alius de generalissimis<br />
poeseos considerationibus libellus. Wittenberg,<br />
J. Krafft, 1571. Mit Titelholzschnitt und mehreren<br />
Initialen. 8 Bl., 412 (recte 413) S., 1 Bl. Mod. Hpgt.<br />
(122) 150,-<br />
STC 714. VD 16 P 4601. – Zweite, stark erweiterte Ausgabe<br />
des Hauptwerkes von Praetorius. – Der sprachbegabte<br />
Gelehrte aus der Mark Brandenburg hatte sich während des<br />
Studiums besonders Melanchthon angeschlossen und genoß<br />
als Professor für Hebräisch einen guten Ruf. Am Altstädtischen<br />
Gymnasium von Magdeburg wirkte er als Rektor und<br />
brachte die Schule zu hoher Blüte. – Stellenw. schmaler<br />
Wasserrand oben, etwas gebräunt.<br />
267 PRISCIANUS, Libri omnes. Venedig, Aldus und<br />
A. Asulanus, 1527. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und am Ende (wdh.) sowie zahlr. rot (1 rot<br />
und blau) eingemalten Initialen. 14, 299 num.,<br />
1 weißes, 2 nn. Bl. Spät. Pgt. (leicht fleckig, etw.<br />
sperrig). (145) 600,-<br />
Einzige Aldine. – STC 541. Adams P 2113. Renouard I, 181.<br />
Fock 47. Naiditch-B. 211. – Neben kleineren philologischen<br />
Arbeiten hauptsächlich mit „De octo partibus orationis“ die<br />
bedeutendste Darstellung der lateinischen Grammatik aus<br />
der Spätantike durch den Sprachlehrer Priscianus. – Nur<br />
leicht gebräunt. Spiegel mit Exlibris „Natalio Botana“, Titel<br />
mit Trockenstempel „Daniel G. Pastore“.<br />
268 QUINQUARBOREUS, J., De re grammatica<br />
Hebraeorum opus. Accessit etiam liber de notis<br />
Hebraeorum liber ab eodem Quinquarboreo<br />
auctus. 2 Tle. in 1 Bd. Paris, M. Le Jeune, 1582. 4°.<br />
Mit whd. Holzschnitt-Druckermarke. 260, 96 S.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (ohne die Schließbänder, etw.<br />
fleckig). (122) 500,-<br />
Erste erweiterte Ausgabe. – IA 140.289. STC 369. Fürst III,<br />
124. – Eine der populärsten hebräischen Grammatiken des<br />
1<strong>6.</strong> Jahrhunderts in Frankreich. – Cinquarbres (1512-1587),<br />
Philologe aus Orléans, der ab 1554 Professor für Hebräisch<br />
am College de France in Paris war, übersetzte auch Teile des<br />
Alten Testaments ins Lateinische sowie einige medizinische<br />
Schriften von Avicenna. – Der erste Teil war ab 1546 bereits<br />
mehrfach erschienen, der hier hinzugefügte zweite stammt<br />
von dem Hebraisten Jean Mercier (gest. 1570). – Zeitgenössische<br />
Besitzeinträge auf erstem und letzten Blatt, mehrf.<br />
gestempelt, ein Blatt mit Loch im weißen Rand, sonst sauber<br />
und sehr gut erhalten.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
269 REINEKE FUCHS – ANDER TEYL DES<br />
BUCHS Schimpff un(d) Ernst Welches nit weniger<br />
kurtzweillig denn Centum Novella ... (ins<br />
Hochdeutsche übers. von Michael Beuther).<br />
Frankfurt, C. Jacob, 1544. Fol. Mit figürlicher<br />
Titelbordüre und ganzseit. Textholzschnitt vom<br />
Monogrammisten „IK“. 4 nn., CXV num. Bl.<br />
Mod. Ldr. (120) 2.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 735. VD 16 R 999. Menke<br />
317, 1. Heitz-R. 163. – Die klassische Geschichte des Reineke<br />
Fuchs, des wegen seiner Schlauheit Unüberwindlichen.<br />
„Diese Frankfurter Ausgabe des Sujets kann als kommerzialisiertes,<br />
in den Geschäftsinteressen cleverer Verleger<br />
verankertes Produkt aufgefaßt werden; dies weist bereits<br />
der Titel dieser Version als 'Ander Teyl' von Johann Paulis<br />
volkstümlicher Schwanksammlung 'Schimpf und Ernst'<br />
aus, ohne Zweifel ein erfolgreicher, verkaufssteigernder Verlegertrick<br />
mit der Absicht, im Schlepptau der noch breitere<br />
Leserschichten erfassenden Buhl-, Lust- und Volksbücher<br />
zu fahren. Erst in der 2. Auflage von 1545 taucht auch der<br />
Name 'Reinicke Fuchs' im Titel auf“ (H. Kokott). – Der<br />
Holzschnitt eines Fahnenschwingers stammt von dem<br />
Straßburger Meister IK, der auch die Fahnenschwinger in<br />
Köbels Wappenbuch von 1545 schuf. – Hinterer fliegender<br />
Vorsatz mit hs. Eintragungen. Leicht gebräunt, tls. etw. fingerfl.,<br />
letztes Bl. mit kleinem Stempel. – Exlibris der Bibliotheca<br />
Tiliana. – Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – Rear fly-leaf with ms. annotations.<br />
Slightly browned, partly with some fingermarks, last leaf<br />
with small stamp. – Exlibris of Bibliotheca Tiliana. –<br />
Modern calf. – See illustration.<br />
270 – VON REINICKEN FUCHSS. Ander Theil<br />
deß Buchs Schimpff und Ernst. Frankfurt, (G. Rab<br />
für S. Feyerabend und S. Hueter), 1564. Mit Titelholzschnitt<br />
und 43 Textholzschnitten nach Virgil<br />
Solis. 202 (statt 203) num. Bl. (ohne das letzte<br />
num. und 5 unnum. Bl.). Stark läd. Ldr. d. Zt. (14)<br />
200,-<br />
VD 16 R 1003. Menke 5. – Zum Illustrator vgl. Thieme-B.<br />
XXXI, 248. – Einige Holzschnitte ankoloriert, das Bl. 69<br />
am rechten Seitenrand beschnitten, letztes Blatt im Falz<br />
gelockert, etw. fleckig und tls. gering wasserrandig. –<br />
DAZU: (BEYNON, E., Barmhertziger Samariter). Tl. III<br />
(von 3) in 1 Bd. Nürnberg, Buggel und Seitz, 17(42). 12°.<br />
8 Bl., S. 25-426, 7 Bl. – Wellcome 160. – Der Einband mit<br />
einer spätmittelalterlichen Abschrift einiger Verse des<br />
Matthäusevangeliums auf Pergament. – BURGHOLZER,<br />
J., Stadtgeschichte von München. 2 in 1 Bd. München,<br />
Lindauer, 179<strong>6.</strong> 12°. XLII, 263 S., 1 Bl., S. (263-)519. – Einzige<br />
Ausgabe. – Lentner 103. Pfister I, 1227.<br />
271 ROM – DOSIO, G. A., Urbis Romae aedificiorum<br />
illustrium quae supersunt reliquiae. (Rom)<br />
1569. 4°. 34 (statt 50) Kupfertafeln von G. B.<br />
Cavalieri nach Dosio. Hldr. des 19. Jhdts. (tls. etw.<br />
verblaßt, berieben und bestoßen). (45) 600,-<br />
STC 227. Adams D 861. IA 155.571. EDIT 16 CNCE<br />
10447. Ornamentstichslg. Berlin 184<strong>6.</strong> Cicognara 3704.<br />
Fowler 107. Borroni 7953. Olschki 16844. Rossetti 2317.<br />
Kissner Coll. 120: „This work is important as a reliable<br />
reference as to the state of the roman remains in Rome in
the late 16th century, in that it is free from the imaginative<br />
reconstructions so beloved of other contemporary archaeologists.“<br />
– Enthält die Tafeln 1-36 ohne die Nummern 25<br />
und 30. – Etw. gebräunt und fleckig, tls. etw. wasserrandig.<br />
Tafel 10 mit Tintenflecken (geringer Papierverlust durch<br />
Tintenfraß). Teilw. knapp beschnitten, einzelne Tafeln im<br />
Bildrand angeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
272 ROTH, F., Das Buch Jesus Syrach Im Latein<br />
ecclesiasticus. Auff Deutsch, Die Geistliche Zucht<br />
genant. In hundert und zwey und dreyssig Predigten<br />
erkleret. Mit einer Vorrede D. M. Hieronymi<br />
Mencelij. 2 Tle. in 1 Bd. Eisleben, U. Gaubisch<br />
für H. Grosse (in Leipzig), (1595)-9<strong>6.</strong> Fol.<br />
Mit Druckermarke auf dem Zwischentitel und<br />
Verlegermarke am Ende. 6 nn., 303 num., 1 weißes,<br />
148 num., 9 nn. Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben<br />
und bestoßen, mit Wurmlöchern). (108) 300,-<br />
Zweite Ausgabe. – VD 16 R 3212. – Vgl. Jöcher III, 2248. –<br />
Nicht im STC und bei Adams. – Predigten über eines der<br />
apokryphen Bücher des Alten Testaments mit einer Fülle<br />
von Sprüchen über Freundschaft, Ehe, Weisheit und Prophetie,<br />
das 44. Kapitel (die 115. Predigt) enthält den „Preis<br />
der Väter“, eine Art nationales Heldengedicht. – Titel teilw.<br />
lose, mit Besitzvermerken, Randschäden und stärker fleckig.<br />
Gebräunt, tls. etw. wasserrandig, stärker fleckig und mit<br />
kleineren Randschäden.<br />
273 (RUIZ DE) VIRUES, A., Philippicae disputationes<br />
viginti adversus Lutherana dogmata, per<br />
Philippum Melanchthonem defensa, complectentes<br />
summatim disputationes nuper Augustae ac<br />
deinde Ratisponae habitas. Nunc iter(que) diligenter<br />
recognitae, & a mendis, quibus scatebant,<br />
repurgatae. Köln, Melchior von Neuss, 1545. 4°.<br />
Mit kolor. Druckermarke auf dem Titel und einigen<br />
figürlichen Holzschnitt-Initialen. 220 Bl.<br />
Blindgepr. Kalbldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Rücken<br />
beschäd., berieben und bestoßen). (85) 300,-<br />
Dritte Ausgabe, die zweite in Deutschland gedruckte. – VD<br />
16 V 1589. – Vgl. Schottenloher 15007 a (Ausg. ebda. 1542).<br />
– Diese Ausgabe nicht im STC und bei Adams. – Der Verfasser<br />
war Bischof auf den Kanarischen Inseln und nahm an<br />
den Philippischen Gesprächen in Augsburg und Regensburg<br />
teil. – Titel gestempelt, erste Lage teilw. lose und mit<br />
Quetschfalten. Etw. gebräunt, fleckig und wasserrandig,<br />
vereinzelt kleine Randschäden und Wurmspuren.<br />
274 RULAND, M., Synonyma. Copia Graecorum<br />
verborum omnium absolutiss. ... pro Graece loqui<br />
& scribere perquam facile. Augsburg, M. Franck,<br />
1567. 464 Bl. (das 8. Bl. weiß). Ldr. d. Zt. (stark<br />
beschabt und bestoßen, Schließen defekt). (112)<br />
250,-<br />
Zweite Ausgabe. – VD 16 R 3689. – Diese Ausgabe nicht<br />
im STC und bei Adams. – Verfaßt von dem Arzt Martin<br />
Ruland aus Freising, der auch ein ausgezeichneter Gräzist<br />
war. – Lateinisches Wörterbuch mit griechischen Erklärungen.<br />
– Titel mit ausgeschnittenem Besitzvermerk (Fehlstellen<br />
hinterlegt), etw. fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 79<br />
Nr. 277<br />
275 SANNAZARO, J., Le rime con la gionta, dal<br />
suo proprio originale cavata nuovamente, et con<br />
somma diligenza corretta et stampata. O. O. und<br />
J. (Tusculum), P. & A. de Pag(aninis, ca. 1532-33).<br />
53 num., 3 nn. Bl. Pgt. des 17. Jhdts. mit Rsch.<br />
(wenig fleckig, berieben und bestoßen). (139)<br />
300,-<br />
Frühe Ausgabe. – STC 605 (dat. um 1525). Adams S 334<br />
(schreibt den Druck B. Giunta in Florenz zu). Baroncelli<br />
5<strong>6.</strong> EDIT 16 CNCE 28205 (bislang 7 bekannte Ex. in<br />
Italien). – Verfaßt von Jacopo Sannazzaro (1458-1530).<br />
„Die Gedichte wurden erst 1530, in seinem Todesjahr, veröffentlicht,<br />
aber viele von ihnen gehören seiner Jugend an,<br />
nämlich die Liebeslieder, die ihm von seiner kindlichen Leidenschaft<br />
für Carmosina Bonifacio eingegeben wurden, und<br />
die politischen Gedichte über die neapolitanischen Ereignisse<br />
während der Herrschaft der Aragonesen bis zum Jahre<br />
1501“ (Wiese-Percopo 324). – Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig.<br />
276 SANTIUS DE PORTA, Opus concionatoriu(m).<br />
(Tle. I und II von 4 in 1 Bd.:) Sermones hyemales<br />
d(e) te(m)pore. Sermones estivales d(e) te(m)pore.<br />
(Hagenau, H. Gran für J. Rynmann in Augsburg,<br />
1514-15). Fol. Mit 2 Titelbordüren mit integrierter<br />
Druckermarke und einigen Holzschnitt-Initialen.
80<br />
Nr. 281<br />
CXXXVI num., 1, 10 nn., CXLI num. Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (wurmstichig,<br />
einige Gebrauchsspuren, Schließen fehlen).<br />
(7) 400,-<br />
Die erste im deutschen Sprachraum gedruckte, von Wolfgang<br />
Angst aus Kaisersberg besorgte Ausgabe. – STC 712.<br />
Adams P 1947. VD 16 S 1650 und 1649. Ritter 2070. Benzing,<br />
Hagenau, 153 (Kollation ungenau). – Vgl. Butsch I,<br />
74: „Eine der ersten Titeleinfassungen in Deutschland mit<br />
Renaissancemotiven. Die Kinder in der unteren Querleiste<br />
erinnern an Joh. Wechtlin und von diesem ist die Bordüre<br />
vielleicht ein frühes Erzeugniss.“ – Stärkere Wurmspuren. –<br />
Titel mit Besitzvermerk der Abtei Metten, Vorsatz mit<br />
Dublettenvermerk der BSB.<br />
277 SARCERIUS, W., Geistlicher Herbarius oder<br />
Kreuterbuch. 3 in 1 Bd. Frankfurt, N. Basse und<br />
S. Feyerabend, 1573. Fol. Mit wdh. Holzschnittportr.<br />
auf den Titeln, Titelholzschnitt, 2 Druckermarken<br />
sowie 21 Textholzschnitten (inkl. Wdh.)<br />
von Jost Amman. 14 nn., LXV num., 1 nn., XXVI,<br />
XLII num., 5 nn. Bl. Pgt. des 17. Jhdts. (fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Schließbänder fehlen,<br />
Bezug stellenw. abgeplatzt). (81) 800,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 777. VD 16 S 1796 (nicht in der<br />
BSB). – Versuch über die botanische Grundlage der Theologie.<br />
– Mit vertikaler Quetschfalte (Titel stärker). Buchblock<br />
am Ende gebrochen. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
278 SAVONAROLA, G., De simplicitate Christianae<br />
vitae libri V. Ad exemplar Parisiense Ascensianum<br />
anni MDXI nunc primum recusi. Leiden, <strong>Mai</strong>r,<br />
1638. 12°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 189 S.<br />
Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit. (Rücken mit Bezugsfehlstelle,<br />
leicht fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(139) 150,-<br />
Spätere Ausgabe, erstmals 1496 erschienen. – Vgl. Bietenholz-D.<br />
III, 200. – Seiten 155-158 lose. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig.<br />
279 – Libro della Verita della Fede Christiana dimandato<br />
Triu(m)pho della Croce di Christo. Venedig,<br />
L. de Soardis, 1505. 4°. Mit Titelholzschnitt, Druckermarke<br />
am Ende und einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
116 num. Bl. Pgt. um 1820, sign. „White 24<br />
Pall Mall“ (etw. fleckig, Vordergelenk angebrochen).<br />
(55) 1.600,-<br />
Haym 609, 7. – Diese Ausgabe nicht im STC und bei<br />
Adams. – Seltene, erstmals 1497 erschienene Schrift, ur -<br />
sprünglich lateinisch, von Girolamo selbst „traducto in vulgare<br />
a consolatione delle persone meno litterate“. – Vereinzelt<br />
etw. braunfleckig. Exlibris mit getilgtem Namen.<br />
Occasionally a little brown-stained. Exlibris with deleted<br />
name. – Vellum around 1820, signed „White 24 Pall Mall“<br />
(a little soiled, front joint bursted).<br />
280 SENECA, L. A., Tragoediae. Lyon, S. Gryphius,<br />
1554. 16°. Mit Druckermarke auf dem Titel. 431 S.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit blindgepr. Fileten<br />
sowie goldgepr. Eckfleurons und floralen Mittelstücken<br />
auf den Deckeln (restauriert, berieben und<br />
bestoßen). (19) 600,-<br />
Adams S 905. Baudrier VIII, 269. Von Gültlingen V, 205,<br />
1295. Schweiger II, 938. – Nicht im STC. – Hinterer Innendeckel<br />
mit Federproben. Leicht gebräunt, wenig fleckig,<br />
tls. mit unauffälligen Textanstreichungen. – Letztes Bl. mit<br />
hs. Besitzvermerk des großen Bibliophilen J.-A. de Thou<br />
(vgl. Bogeng I, 102).<br />
281 SIMEONI, G., Le imprese heroiche et morali.<br />
Lyon, G. Rouillé, 1559. 4°. Mit emblematischem<br />
Titelholzschnitt, emblematischer Holzschnitt-<br />
Devise auf dem Titel verso und 35 (2 ankolor.)<br />
ovalen emblematischen Textholzschnitten, von<br />
rechteckigen Bordüren eingefaßt. 51 S. Läd. Interims-Pp.<br />
(2) 800,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Baudrier IX, 260. Praz 497.<br />
Landwehr 683: „Simeoni was a personal friend of Roville<br />
and a resident at Lyon at the time. He lived some years in<br />
London, and he published some books in Italian and in<br />
French. – Thirty-five woodcuts of devices oblong within<br />
Baroque border of varying design.“ – Titel mit Besitzvermerken.<br />
Am Anfang stärker wasserrandig. S. 8/9 unten etw.<br />
ausgebessert und mit Federprobe.
Nr. 283<br />
BEIGEB.: CAPACCIO, G. C., Gli apologi, con le dicerie<br />
morali ove quasi con vivi colori al modo cortegiano. Venedig,<br />
Barezzi, 1619. Mit kleiner Druckermarke auf dem Titel<br />
und 94 ovalen Textholzschnitten. 8 Bl., 154 S. – Dritte Ausgabe.<br />
– STC 179. Landwehr S. 66 (nach Nr. 204). Praz 297:<br />
„This work belongs rather to the literature of fables and<br />
apologues, a genre akin to emblems.“ – Am Anfang stärker<br />
gebräunt. – I und II: Buchblock gebrochen und vom Einband<br />
gelöst. Etw. gebräunt, tls. stärker fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First Italian edition. – Title with ownership entries. At the<br />
beginning stronger waterstained. P. 8/9 with some repairs at<br />
bottom and with ink probe. – Additional bound: Third<br />
edition. – I and II: Book-block broken and detached from<br />
binding. A little browned, partly stronger soiled. – Old,<br />
somewhat damaged interim cardboard. – See illustration.<br />
282 SIMON AUS CASCIA, De religione christiana.<br />
Basel, Adam Petri de Langendorff, 1517. Fol. Mit<br />
Holzschnitt-Titelbordüre von Urs Graf, monogr.<br />
und dat. „1516“, sowie Druckermarke. 14 nn., 469<br />
num., 1 nn. Bl. 800,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 S 6528. Adams C 857 (unter Cassia).<br />
Heckethorn 147. Hieronymus 17<strong>6.</strong> – Vgl. Koegler<br />
S. 88. Lüthi 50 b. – Das zwischen 1338 und 1347 entstandene<br />
Hauptwerk des Asketen, Augustinereremiten, Predigers<br />
und Verfassers mehrerer theologischer Schriften, Simon<br />
Fidati, der um 1280 im umbrischen Cascia geboren wurde<br />
und 1348 in Florenz starb, war im Spätmittelalter in zahlreichen<br />
Handschriften verbreitet. „Das Titelblatt zeigt die<br />
Einfassung Urs Grafs mit schwertgegürtetem Adam und<br />
Eva von 151<strong>6.</strong> Zum ersten Mal ist sie in der dreibändigen<br />
Ambrosius-Ausgabe Petris vom Sommer 1516 erschienen“<br />
(Hieronymus). – Leicht fleckig, Titel mit verblaßtem Besitzvermerk.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 81<br />
Nr. 284<br />
Sehr seltener Druck aus Schlackenwerda<br />
283 STAPHYLUS, F., UND J. ZUM WEGE, Encomia<br />
illustrium virorum. Qui negaverit me coram<br />
hominibus, negabo & ego cum coram patre meo<br />
qui in coelis est, inquit filius dei. Schlackenwerda,<br />
H. Wendel, o. J. (1558). 4°. 4 Bl. Mod. Hpgt. (112)<br />
1.200,-<br />
VD 16 ZV 24921. – Vgl. ADB XXXV, 457 ff. (zu Staphylus).<br />
BBKL III, 606 (zu Zum Wege). – Nicht bei Adams,<br />
Reske und im STC. – Bisher einziger bekannter Druck mit<br />
dem Impressum von Schlackenwerda (auch Ostrtov nad<br />
Ohri bei Karlsbad in Böhmen). – Friedrich Staphylus war<br />
ein protestantischer Theologe, der später zum Katholizismus<br />
konvertierte und, obwohl er verheiratet war, eine Stelle<br />
an der Universität Ingolstadt erhielt. Staphylus war an vielen<br />
Orten tätig, aber nirgends findet sich ein Hinweis auf<br />
einen Aufenthalt in Schlackenwerda oder Umgebung. –<br />
Johannes Zum Wege (auch a Via; um 1520-1582), ein Kontroversist,<br />
stand u. a. in Diensten von Herzog Albrecht V.<br />
von Bayern und ist als Schriftsteller, Übersetzer und Prediger<br />
im Auftrag der katholischen Erneuerung bekannt. –<br />
Über den Drucker H. Wendel ist nichts zu ermitteln, aber<br />
es ist zu vermuten, daß dies nicht sein erster und auch nicht<br />
sein einziger Druck sein kann, denn er bedient sich einer<br />
schönen Type, der Druck ist klar und typographisch schön<br />
gestaltet – so druckt kein Wanderdrucker! – Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
So far sole known issue with the imprint of Schlackenwerda<br />
(also Ostrtov nad Ohri near Karlsbad in Bohemia). –<br />
Slightly browned, hardly soiled. – Modern half vellum. – See<br />
illustration.
82<br />
Nr. 285<br />
284 STOBAEUS, J., Scharpffsinniger Sprüche, auß<br />
den schrifften der aller vernünfftigsten, eltisten,<br />
hochgelerten Griechen, inn der zale, ob zwaihundert<br />
unnd fünffzig zusamen getragen. Durch<br />
Georgen Frölich, genant Letus, von der Lömnitz,<br />
erstmals auß Latinischer, inn Teütsche sprache<br />
gebracht. Basel, J. Oporin, 1551. Fol. 6 Bl., 566 S.,<br />
1 Bl. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit reicher<br />
Rollenstempel-Blindpr. und zwei Schließen<br />
(Schließbänder erneuert, etw. fleckig). (122)<br />
2.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – VD 16 J 77<strong>6.</strong> Hoffmann III, 452.<br />
Worstbrock 399. Hieronymus, Griechischer Geist, 311. –<br />
Populäre Anthologie, die Stobaeus aus antiken griechischen<br />
Lyrik- und Prosatexten von etwa 500 Autoren im 5. Jahrhundert<br />
als Lehrbuch für seinen Sohn Septimus zusammenstellte.<br />
Der griechische Text allein war zuerst 1535 in<br />
Venedig erschienen, die vorliegende Übersetzung des Augsburger<br />
Stadtschreibers Georg Fröhlich (um 1495-1575)<br />
basiert auf der lateinischen Fassung von Conrad Gessner,<br />
die 1543 in Zürich und 1549 in Basel erschienen war.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
NACHGEB.: SENECA, L. A., Sittliche Zuchtbücher, des<br />
Philosophi und lerers Senece. Durch Michael Herr, neülich<br />
verteütscht. Straßburg, B. Beck, 153<strong>6.</strong> 6 nn., 254 num., 7 nn.<br />
Bl. – Seltene erste deutsche Ausgabe. – VD 16 S 5775.<br />
Schweiger II, 924. Worstbrock 395. – Gesammelte philosophische<br />
Schriften Senecas in der Übersetzung des aus<br />
Speyer stammenden Straßburger Arztes und Humanisten<br />
Michael Herr (um 1490/95-um 1550). Er widmete das sehr<br />
erfolgreiche und mehrfach nachgedruckte Werk Ferdinand<br />
I., dem Bruder von Karl V. – Vorsätze mit mehreren zeitgenössischen<br />
Besitzeinträgen, datiert 1552, 1594 und 1639;<br />
leicht gebräunt, vereinzelt in den Rändern etw. fleckig. –<br />
Gestoch. Exlibris des Zuger Großrichters und bibliophilen<br />
Paul Anton Wickart (1760-1832). – Schönes und attraktiv<br />
gebundenes Exemplar der beiden seltenen Drucke. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First German edition. – Additional bound: Rare first German<br />
edition. – Endpapers with several contemporary ownership<br />
entries, dated 1552, 1594 and 1639; slightly browned,<br />
occasionally a little soiled in margins. – Engraved exlibris of<br />
the supreme judge of Zug and bibliophile Paul Anton Wickart<br />
(1760-1832). – Beautiful copy of the two rare issues in a<br />
very fine binding. – Contemporary pigskin over wooden<br />
boards with rich blind roll-tooling and two clasps (clasp<br />
ribbons renewed, a little soiled). – See illustration.
Soncino-Druck<br />
285 STRABO, De situ orbis. Venedig, Ph. Pincio,<br />
1510. Fol. Mit Titelholzschnitt und einigen Holzschnitt-Initialen.<br />
16 nn., 150 num. Bl. Mod. Ldr.<br />
(55) 3.000,-<br />
STC 648. Adams S 1900. Panzer VIII, 401, 519. Sander<br />
7091. Essling 1681. Ebert 21823. – Der Urvater aller Geographie-Lehrbücher.<br />
– Die vorliegende lateinische Übersetzung<br />
wurde erstmals 1469 gedruckt (übersetzt von Guarinus<br />
und Gregorius) und erlebte bis 1549 mindestens 11<br />
Ausgaben (vgl. Hieronymus, Griech. Geist, 289). Das griechische<br />
Original erschien erstmals gedruckt 1516 bei Aldus.<br />
– Der Holzschnitt auf dem Titel zeigt Sueton, von Schülern<br />
umgeben.<br />
BEIGEB.: SOLINUS, C. J., De situ orbis terrarum ... Ubius<br />
Sequester de fluminibus montibus lacubus et gentibus. Provinciarum<br />
totius orbis nomina. Pesaro, G. Soncino, 1512.<br />
6 nn., 34 num., 8 nn. Bl. – Adams S 1390. STC 389. Ebert<br />
21397. Schweiger II, 959: „Ziemlich seltene Ausgabe.“ – Der<br />
lateinische Geographie-Klassiker schlechthin. Der Text,<br />
vermutlich im 3. Jhdt. verfaßt, gibt einen Überblick über<br />
das Interessanteste aus der Geschichte Roms, des römischen<br />
Reiches und der übrigen damals bekannten Welt. – Die vorliegende<br />
Ausgabe wurde von Alexander Gaboardus Turcellanus<br />
besorgt und in der Offizin des berühmten jüdischen<br />
Druckers Girolamo Soncino hergestellt. Aus seinen recht<br />
kühn-keck-witzig formulierten Schlußbemerkungen sah<br />
sich schon Schweiger gedrängt zu zitieren, wir wollen eine<br />
zweite Kostprobe nachreichen. Am Ende des Druckfehlerverzeichnisses<br />
schon recht ermattet, verabschiedet Soncino<br />
den Leser mit einer nonchalanten Bemerkung: „Vale Lector.<br />
Alias maculas seu naevos offendes, qui non adeo auctorem<br />
nostrum multum dehonestant (aber vielleicht den Drucker),<br />
facile enim eluere & tollere eos poteris si talpa & leberide<br />
caecior non fueris“ (und mit dieser Unverschämtheit ist<br />
Schluß, dem heutigen Leser sei nur nachgereicht, daß „blinder<br />
als eine Schlangenhaut“ aus Erasmus, Apophthegmata,<br />
126 stammt).<br />
Der erste Titel mit zwei kleinen Löchern im weißen Rand<br />
und gegen Ende mit stärkerem Wasserrand oben, der zweite<br />
Titel mit weit eindringendem Wasserrand seitlich. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Two classics of ancient geography in one volume. – First title<br />
with two small holes in blank margin and towards the end<br />
with stronger waterstains at top, second title with water -<br />
stains at the side. – Modern calf. – See illustration.<br />
286 STRADA, O. DE, Symbola divina & humana.<br />
Pontificum. Imperatorum. Regum. Prag, Ä. Sadeler,<br />
1600. Fol. Mit gestoch. Titel und 60 Kupfer -<br />
tafeln von Ägidius Sadeler mit 351 Emblemdarstellungen.<br />
2 nn. Bl. Ldr. d. Zt. (Rücken restauriert,<br />
berieb. und bestoßen). (19) 4.000,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Landwehr (German Emblem<br />
Books) 562 (kennt nur 1 Ex. in Bamberg, nennt 61 Tafeln).<br />
– Vgl. Praz 518 (kennt nur die spätere 3bändige Ausg. von<br />
1601-03 von Typotius). – Tafel 48 irrtümlich nach Tafel 59<br />
eingebunden. Vorsatz mit Exlibris. Die letzte Tafel innen<br />
mit restauriertem Einriß. Einzelne Bl. mit Papierschäden<br />
bzw. kleineren Einrissen am Rand. Leicht gebräunt, stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 83<br />
Nr. 286<br />
BEILIEGT: DASS. (2. Auflage): TYPOT, J., Symbola<br />
divina & humana. Pontificum. Imperatorum. Regum.<br />
Accessit brevis & facilis isagoge. (Tl. I von 3). Prag, Sadeler,<br />
1601. Mit gestoch. Titel, gestoch. Portr. und 60 Kupfer tafeln<br />
mit 351 Emblemdarstellungen. 5 nn., XLI num. Bl. Pgt. d.<br />
Zt. mit Rvg., goldgepr. Fileten, Bordüre und Vign. auf den<br />
Deckeln (etw. fleckig, berieben und bestoßen, mit wenigen<br />
kleinen Wurmlöchern). – Zweite Ausgabe, erstmals mit dem<br />
Beitext von Typot. – VD 17 23:284506C. Landwehr 600.<br />
Praz 518 (beide ohne Porträt). Cicognara 1962. – Vgl. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4528. – „Eine Art Zusammenfassung<br />
und Rekapitulation der gesamten Impresenliteratur des<br />
Cinquecento bieten aber ein großartiges Werk, das um die<br />
Wende des Jahrhunderts erschien und von den späteren als<br />
Quelle und Vorbild benutzt worden ist ... Der treffliche<br />
Stecher Egidius Sadeler ... gab dem ganzen die einheitliche<br />
künstlerische Form“ (Volkmann, Bilderschriften, 58). –<br />
Gestoch. Titel mit Besitzvermerk. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig, mit ausgebesserten Randschäden und kleinen<br />
Wurmlöchern. – Vorderer Innendeckel mit nahezu ganzseitigem<br />
gestoch. Exlibris des Peter Vok, Fürsten Ursini, Grafen<br />
von Rosenberg, der die bedeutendste böhmische Privatbibliothek<br />
im 1<strong>6.</strong> Jahrhundert besaß (Warnecke 1783.<br />
Collijn, Rosenbergska Biblioteket, 31 und Fig. 1). – Siehe<br />
Ab bildung.<br />
Very rare first edition. – Plate 48 erroneously bound-in after<br />
plate 59. Endpaper with exlibris. Last plate inside with<br />
restored tear in margin. Some leaves with paper damages or<br />
smaller tears in margin. Slightly browned, here and there a
84<br />
Nr. 289<br />
little soiled. – Inside of front cover with nearly full page<br />
engraved exlibris of Peter Vok, Prince Ursini, Count of<br />
Rosenberg who owned the most remarkable Bohemian<br />
private library in the 16th century (Warnecke 1783. Collijn,<br />
Rosenbergska Biblioteket, 31 and Fig. 1). – Contemporary<br />
calf (spine restored, rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
287 STROZZI, (E. UND T. V.), (Poemata. Ed. Aldus<br />
Manutius). Paris, S. de Colines, 1530. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 8 nn., 256 num., 3 nn. Bl.<br />
Mod. flex. Pgt. (leicht fleckig). (19) 400,-<br />
STC 409. Adams S 1957. Moreau 2292. Schreiber 68. Ceresoli<br />
502: „Rarissima ediz.“. Renouard 16<strong>6.</strong> Schreiber 68.<br />
Souhart 447. Thiébaud 861: „L'édition de Paris, Simon de<br />
Colines, moins rare que la première, est cependant loin<br />
d'être commune.“ – Zweite Auflage der Gedichtsammlung<br />
von Ercole Strozzi (Bl. 1-107) und seinem Vater Titus Vespasianus<br />
Strozzi (Bl. 108-254), Nachdruck der Aldine von<br />
1513. – Das Lucrezia Borgia gewidmete Gedicht Ercole<br />
Strozzis über eine Jagdpartie findet sich auf den Blättern<br />
14-30: „Herculis Strozae Titi Filii Venatio Ad Divam Lucretiam<br />
Borgiam Ferrariae Ducem“. Verfaßt wurde es bereits<br />
1494 anläßlich der Ehrung von zwei Rhetorikern, Galeazzo<br />
Sanseverino und Nicolò Correggio aus dem Geschlechte<br />
der Sforza, durch den französischen König Karl VIII. 1504<br />
überarbeitete Strozzi die Verse, denen er anmutige Szenen<br />
mit zahlreichen zeitgenössischen Personen wie Ariost, Pietro<br />
Bembo oder Cesare Borgia hinzufügte. „La 'Venatio'<br />
è poema pieno di grazia e di eleganza e la vicenda vi è<br />
espressa con nobile linguaggio“, faßt Ceresoli zusammen. –<br />
Durchgehend unten mit Feuchtigkeitsspuren.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
288 TACITUS, C., Le historie Auguste. Novellamente<br />
fatte Italiane. Venedig, V. Valgrisi, 1544. Mit<br />
2 Druckermarken auf dem Titel und am Ende.<br />
422 num., 1 nn. Bl. Hpgt. um 1900. (139) 200,-<br />
STC 654. Adams T 45. Haym 23, 3. Ebert 22203. – Enthält<br />
die „Annales“ und „Historiae“ in italienischer Übersetzung.<br />
– Stellenw. wenig fleckig.<br />
289 TARTAGLIA, N., Regola generale da sulevare<br />
con ragione e misura non solamente ogni affondata<br />
nave: ma una torre solida di mettallo. (Venedig,<br />
Bascarini für den Verfasser, 1551). 4°. Mit<br />
Holzschnitt-Portr. auf dem Titel und 9 (5 ganzseit.)<br />
Textholzschnitten. 20 Bl. – II. DERS., Ragionamenti<br />
sopra la sua travagliata inventione. Nelli<br />
quali se dechiara volgarmente quel libro di Archimede<br />
Siracusano intitulato. Ebda. 1551. Mit Holzschnitt-Portr.<br />
auf dem Titel und einigen Textholzschnitten.<br />
24 Bl. – III. DERS., Supplimento de la<br />
travagliata inventione. (Ebda. 1551?). Mit Textholzschnitt.<br />
4 Bl. Späteres flex. Pgt. mit hs. Rtit.<br />
(kaum berieben und bestoßen). (162) 2.500,-<br />
Sehr seltene erste Ausgaben. – I. STC 658. Adams T 18<strong>6.</strong><br />
Brunet V, 661. Roberts-T. 314. Riccardi I/2, 504, <strong>6.</strong> Poggendorff<br />
II, 1069. – II. STC 658. Adams T 185. Roberts-T.<br />
314. Poggendorff II, 1069. Riccardi I/2, 504, <strong>6.</strong> – III. Das<br />
Supplement der „Ragionamenti“ in keiner Bibliographie<br />
erwähnt. – Die beiden zusammengehörigen Schriften des<br />
großen Mathematikers, Nicolo Tartaglia (um 1500-1557),<br />
der als Vater der Ballistik gilt, sind als imaginäre Dialoge<br />
mit seinem Schüler Richard Wentworth abgefaßt. Die<br />
„Regola“ handelt von der Schiffsbergung. „Though he<br />
made no enduring discoveries, his translations (particularly<br />
that of Archimedes) and his teaching were to greatly influence<br />
the progress of both mathematics and mechanics in the<br />
17th century“ (Roberts-Trent). – Die auf Kosten des Verfassers<br />
gedruckten Schriften Tartaglias wurden gewöhnlich<br />
in Sammelbänden zusammengefaßt. – Ein Bl. (von I) mit<br />
Einriß bis in die Darstellung, kaum gebräunt, nur vereinzelt<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare first editions. – One leaf (of I) with tear up to illustration,<br />
hardly browned, only isolated soiling. – Later limp<br />
vellum with ms. spine title (hardly rubbed and scuffed). –<br />
See illustration.<br />
290 TASSO – Sammelband mit 4 bei Bernardo Giunta<br />
in Venedig im Jahr 1582 erschienenen seltenen<br />
Erstausgaben. Mit 4 wdh. Druckermarken auf den<br />
Titeln. Flex. Pgt. d. Zt. (etw. faltig, mit Bezugsschäden<br />
und -ausbrüchen, berieben und bestoßen).<br />
(162) 1.000,-<br />
I. Il Messaggiero. Dialogo. 2 nn., 36 num. Bl. – STC 661.<br />
Parenti 482. Haym 385, 12. Camerini II, 15. – II. Discorso<br />
della virtù heroica, et della charità. 10 num. Bl. – STC 660.<br />
Parenti 482. Haym 385, 13. Camerini II, 1<strong>6.</strong> – III. Discorso<br />
della virtù feminile, e donnesca. 8 num. Bl. – STC 660.<br />
Camerini II, 17. – IV. Il Gonzaga secondo, overo del giuoco,<br />
dialogo. 20 num Bl. – STC 661. Parenti 482. Haym 374, 11.<br />
Camerini II, 18. – Spiegelbezüge tls. gelöst und mit Ausrissen,<br />
Bindung gelockert, Buchblock gebrochen, Vorsätze<br />
und erster Titel mit tls. gestrichenen alten Besitzvermerken,<br />
anfänglich etw. wasserrandig; stellenw. stärker fleckig und<br />
gebräunt.
Nr. 291<br />
291 TELESIO, B., De rerum natura iuxta propria<br />
principia, liber primus, et secundus, denuò editi.<br />
Neapel, J. Cacchi, 1570. 4°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 95 num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen). (162)<br />
2.500,-<br />
DSB XIII, 277. Adams T 292. Thorndike VI, 370. Houzeau-L.<br />
2641. Riccardi I/2, 512, 4. – Seltene zweite Ausgabe<br />
(EA: Rom 1565). – Das Hauptwerk des Naturforschers und<br />
Philosophen Bernardino Telesio (um 1508-1588) aus<br />
Cosenza, in dem er Prinzipien der modernen Naturforschung<br />
auf der Grundlage der vorsokratischen Philosophie<br />
begründet und darin starken Einfluß auf Bruno, Campanella,<br />
Bacon und Hobbes ausübte, in mancher Hinsicht<br />
sogar Erkenntnisse Newtons vorwegnahm. Wiewohl seine<br />
Forschungen bis 1559 von Papst Paul IV. gefördert worden<br />
sind, kamen seine Schriften 1595 auf den Index. – Vorderer<br />
Spiegel alt restauriert, fliegende Vorsätze fehlen, Titel mit<br />
kleinem Papierdurchbruch, Titel und erstes Textbl. mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand, ein Bl. mit Eckabriß; etw.<br />
wasserrandig und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Rare second edition (first edition Rome 1565). – Front pastedown<br />
restored in former times, fly-leaves missing, title with<br />
small paper perforation, title and first text leaf with ownership<br />
entry by contemporary hand, corner torn off at one leaf;<br />
somewhat waterstained and browned. – Contemporary limp<br />
vellum with ms. spine title (some soiling, rubbing and<br />
scuffing). – See illustration.<br />
Alte Drucke und alte Theologie 85<br />
Nr. 293<br />
292 THEATRUM DIABOLORUM. Das ist: ein sehr<br />
nutzliches verstenndiges Buch, darauß zu lernen<br />
mit dem Teuffel zu kempffen und zu streiten.<br />
Frankfurt, P. Schmid für H. Feyerabend, 1569.<br />
Fol. Mit Titelholzschnitt und Druckermarke am<br />
Ende von Jost Amman. 6 nn., CCCCCXLII<br />
num., 5 nn. Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (Schließen<br />
defekt, Bezug des hinteren Deckels beschädigt,<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (156) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe des von Feyerabend kompilierten Sammelwerkes.<br />
– STC 302. VD 16 F 904. Ebert 2270<strong>6.</strong> Grimm 1750,<br />
1. Osborn 35 ff. Hayn-G. VII, 616: „Eines der für die Kulturgeschichte<br />
des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts werthvollsten Bücher.<br />
Es enthält 20 Teufelstraktate: der Teuffel selbst – Der<br />
heylige Teuffel – Bann – Zauber – Fluch – Tantz – Gesind –<br />
Jag – Sauff – Ehe – Hurn – Geitz u. Wucher – Schrap – Faul<br />
– Hoffarts – Hosen – Spiel – Hof – Pestilentz-Teuffel.“ –<br />
Vorsatz und Titel mit mehreren alten Besitzvermerken, Titel<br />
mit Einriß, Quetschfalten und mehrf. gestempelt (tls.<br />
rasiert), etw. fleckig und gebräunt, gegen Ende einige<br />
Wurmlöcher.<br />
First edition of the anthology compiled by Feyerabend. –<br />
Endpaper and title with several old ownership entries, title<br />
with tear, vertical creases and multiple stamps (partly<br />
erased), somewhat soiled and browned, towards the end<br />
with worming. – Contemporary blind-pressed pigskin<br />
over wooden boards with 2 metal clasps (clasps defective,<br />
cover material of rear cover damaged, soiled, scratched and<br />
scuffed).
86<br />
Nr. 299<br />
293 TÜRKENKRIEGE – PIANTO, et lamento de<br />
Selin, drian imperador de turchi: Nella rotta, &<br />
destruttion della sò Armada. Venedig, A. Muschio,<br />
1571. 4°. Mit Titelholzschnitt. 4 Bl. Mod. Pgt.<br />
(etw. sperrig). (145) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 598 (unter Salim). Göllner 145<strong>6.</strong> –<br />
Etw. fleckig, unbeschnitten. – Zusammen in einem Sammelband<br />
mit 6 weiteren italienischen Kanzonen, in denen<br />
der Sieg über die türkische Flotte durch die Heilige Liga in<br />
der Seeschlacht von Lepanto, der größten Galeerenschlacht<br />
der Weltgeschichte, gefeiert wird. Die Schlacht fand statt am<br />
7. Oktober 1571, einem Sonntag, zum Ruhme des Herrn. –<br />
Die beigebundenen Schriften in einem Umfang von jeweils<br />
4 bzw. 8 Bl. im Quartformat und erschienen in Venedig<br />
1571 (5) und 1572. – Tls. gebräunt, die Ränder stärker;<br />
unbeschnitten. – Zusammenstellung seltener Drucke zu<br />
einem frühen Clash of Civilizations. – Siehe Abbildung.<br />
294 – PICCA, G., Oratione per la guerra contra turchi<br />
a Sisto Quinto pont(efice) massimo, et a gl'altri<br />
prencipi christiani. Rom, G. Ferrari, 1589. 4°. Mit<br />
Wappenholzschnitt auf dem Titel. 14 nn. Bl. Mod.<br />
Pp. (48) 300,-<br />
Einer von 2 Drucken im selben Jahr. – STC 513. Adams P<br />
1094. Göllner 184<strong>6.</strong> EDIT 16 CNCE 52464. – Der Titelholzschnitt<br />
mit dem päpstlichen Wappen. – Gregorio Picca<br />
wirkte als Jurist in Calderola, Weiteres ist nicht über ihn<br />
bekannt. – Etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
Alte Drucke und alte Theologie<br />
295 VEGETIUS RENATUS, F., De re militari. Sexti<br />
Iulii Frontini viri consularis de strategematis.<br />
Aeliani De instruendis aciebus. Modesti De vocabulis<br />
rei militaris, praeclara opera nunc demum ad<br />
multorum vetussimorum codicum fidem recognita<br />
et castigata. Köln, E. Cervicorn(us), 1532. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 12 Bl., 302 S. Mod.<br />
Ldr. (65) 300,-<br />
VD 16 V 463. Adams V 330. – Nicht im STC. – Seltener<br />
Kölner Druck der Sammlung klassischer antiker Schriften<br />
zur Kriegswissenschaft, in der Bearbeitung durch den<br />
bedeutenden Gelehrten, Verleger und späteren Bürgermeister<br />
zu Köln, Gottfried Hittorp. Da er selbst keine Druckerei<br />
unterhielt, ließ er bei dem von 1517 bis 1543 in Köln<br />
ansässigen Drucker Eucharius Hirtzhorn drucken. Wissenschaftlich<br />
gebildet, legte Hirtzhorn sein Hauptaugenmerk<br />
auf die Veröffentlichung griechischer und römischer Klassiker,<br />
die sich durch schöne Typen, sauberen Druck, künstlerische<br />
Titelausstattung und starkes Papier auszeichneten;<br />
vgl. Schmidt, Deutsche Buchhändler, S. 468-470. – Titel ge -<br />
stempelt, mit zahlr. hinterlegten Wurmspuren (Buchstabenverlust)<br />
und wenigen Anstreichungen und Marginalien<br />
von alter Hand in roter Tinte, wasserrandig.<br />
296 VILLANI, M., La prima (la seconda) parte della<br />
cronica universale de suoi tempi, nuovamente<br />
uscita in luce. 2 Bde. Florenz, L. Torrentino, 1554.<br />
Mit 2 wdh. Titelvign. und einigen tls. figürlichen<br />
Initialen. 13 Bl. (ohne die letzten 3 weißen),<br />
395 S. (ohne die letzten 3 weißen Bl.); 8 Bl., 353 S.,<br />
6 Bl. (ohne die letzten 2 weißen). Späteres Hldr.<br />
(Rücken mit Wurmspuren; berieben und bestoßen)<br />
und späteres Pgt. (leicht fleckig, berieben und<br />
bestoßen) zus. in mod. Pp.-Schuber. (162) 700,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet V, 1225. EDIT 16 CNCE<br />
34613/14. Gamba 1030 (Anm.). – Vgl. Adams V 794-9<strong>6.</strong><br />
STC 72<strong>6.</strong> – Fortsetzung der von seinem Bruder Giovanni<br />
begonnenen Chronik (Erstausgabe 1537, vgl. Mortimer<br />
540) für den Zeitraum von 1348-63. – Beide Teile zusammen<br />
sehr selten im Handel. – Titel von Bd. I mit Besitzvermerk;<br />
stellenw. mit alten Marginalien und etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Bd. II mit Exlibris „Marcello Terenzi“.<br />
297 VOLUSENUS (WILSON), F., Della tranquillita<br />
dell'animo. Metafrase d'Orazio Lombardelli.<br />
Siena, L. Bonetti, 1574. 4°. 716 (recte 182) S. Flex.<br />
Pgt. d. Zt. (stärker fleckig, Rücken mit kleineren<br />
Fehlstellen, Eckbezug des Vorderdeckels restauriert).<br />
(139) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 73<strong>6.</strong> Haym 403, 4. Parenti 314.<br />
Gamba 1489. – Nicht bei Adams. – „De animi tranquillitate“<br />
des schottischen Humanisten Florence Wilson oder<br />
Volusene, latinisiert Florentius Volusenus, erschien erstmals<br />
1543 in Lyon, die Übersetzung von Orazio Lombardelli<br />
(1545-1608), Professor für Rhetorik an der Sieneser Akademie,<br />
ist nicht nur die erste Übersetzung ins Italienische,<br />
sondern überhaupt. – Etw. gebräunt, stärker stockfl.; Titel<br />
gestempelt, fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk und<br />
papiergedecktem Siegel.
298 WANN, P., Sermones de septem vicijs criminalibus.<br />
Hagenau, H. Gran für J. Rynmann aus<br />
Öhringen (in Augsburg), 1517. Fol. Mit figürlicher<br />
Titelbordüre mit integrierter Druckermarke.<br />
237 Bl. (achtes weiß). Stark beschäd. Holzdeckelband<br />
d. Zt. mit blindgepr. Schweinsldr.-Rücken.<br />
(7) 500,-<br />
Zweite Ausgabe (EA 1514). – VD 16 W 118<strong>6.</strong> Ritter 2448.<br />
– Nicht bei Adams und im STC. – Wann war Professor für<br />
Theologie in Wien, wo er die Bursa Pauli gründete, Domherr<br />
in Passau und Propst von Schliersee (gest. 1489 in Passau).<br />
Er ist bekannt durch seine Predigten, die auch schon<br />
im 15. Jahrhundert gedruckt wurden. – Anfangs mit Randschäden,<br />
Titel mit Besitzvermerk des Klosters Beuerberg,<br />
der Vorsatz mit Dublettenvermerk der BSB.<br />
299 WARHAFFT: UND GRÜNDLICHER BE -<br />
RICHT, sehr wunderlich –unnd gleichsam unerhörter<br />
Geschichten, so sich unlangst zu Bergen in<br />
Henogau, Ertzbisthums Cambrai, mit einer<br />
beseßnen Closterfrawen verloffen. München, A.<br />
Berg, 1589. 4°. Mit Titelholzschnitt. 4 Bl., 47 S.,<br />
1 Bl. Mod. Pp. (gering beschabt). (88) 1.800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Crowe 592. VD 16 ZV 8013.<br />
STC 627 (unter Mons). Hohenemser 455. – Übersetzung<br />
der „Histoire admirable et véritable ... d'une réligieuse professe“<br />
aus demselben Jahr (Crowe 280). – Der Titelholzschnitt<br />
zeigt die besessene Nonne während der Austreibung<br />
des Satans, der sich in der aus dem Munde der Besessenen<br />
ausströmenden Dampfwolke als mehrere kleine Teufelchen<br />
ans Licht bringt (abgebildet bei Holländer S. 316). – Titel<br />
am Falz mit wenigen braunen Fleckchen. – Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – Title with a few brown stains at<br />
joint. – Modern cardboard (minor scratching). – See illustration.<br />
300 WARHAFFTIGER BERICHT und kurtze Warnung<br />
der Theologen beider Universitet Leipzig<br />
und Wittemberg. Von den newlich zu Jhena im<br />
Druck ausgangenen Acten des Colloquii, so zu<br />
Aldenburg inn Meissen gehalten. Leipzig, J. Berwaldt,<br />
1570. 4°. Mit Druckermarke. 27 Bl. Läd.<br />
mod. Pp. – VD 16 L 1045. – Stärkere Alters- und<br />
Gebrauchsspuren. (112) 150,-<br />
Alte Drucke und alte Theologie 87<br />
301 XENOPHON, Le opere. Venedig, P. Dusinelli,<br />
1588. 4°. Mit gestoch. Titel. 23 nn., 378 num., 24<br />
nn. Bl. Restauriertes Ldr. d. 18. Jhdts. (Rücken mit<br />
Wurmfraß, Kopf verletzt). (145) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 738. Adams X 23. Hoffmann III, 807.<br />
Schweiger I, 344. Gamba 1641. Brunet V, 1500: „Traduction<br />
estimée.“ Haym 4, 9: „Traduzion bellissima e molto stimata<br />
dai Dotti.“ – Erste italienische Übersetzung sämtlicher<br />
Werke Xenophons durch Marc'Antonio Gandini, „molto<br />
utili a Capitani di guerra et al viver morale et civile“, weil<br />
nicht nur die historischen Schriften, sondern auch die pädagogisch-ethischen<br />
wie die Staatsschriften geboten werden. –<br />
Gebräunt, tls. fleckig und wasserrandig, Vorsätze und letzte<br />
Lagen mit Wurmspuren; gelegentlich Marginalien von alter<br />
Hand in Tinte, Lage L in sich verbunden.<br />
302 ZIEGLER, J., Quae intus continentur. Syria,<br />
Palestina, Arabi(a Petraea), Aegyp(t)u(s), Schondia,<br />
Holmiae excidii historia, regionum superiorum<br />
tabulae geo(gra)phicae. Straßburg, P. Schöffer<br />
(Opilio), 1532. Fol. Mit 6 (statt 8) doppelblattgr.<br />
Holzschnittkarten. CX (recte CXVI) Bl.<br />
Pgt. d. Zt. unter Verwendung eines spätmittel -<br />
alterlichen Manuskriptes (beschabt, fleckig und<br />
mit kleineren Fehlstellen). (66) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 935. Adams Z 153. Ritter 2525. Muller<br />
332, 14. Laor 866-69. Röhricht 653. Sabin 106330. Brunet<br />
V, 1535. – Sammlung geographischer Beschreibungen<br />
von Syrien, Palästina, Arabien und Ägypten, eine kleine<br />
biblische Geographie also, des Astronomen und Geographen<br />
Jakob Ziegler (um 1470-1549). Die Karten zeigen die<br />
genannten Länder, es fehlen die Karten 7 und 8. – Gebräunt,<br />
fleckig, anfangs kleinere Randschäden am Außensteg, die<br />
ersten 5 Blätter stärker beschädigt mit etw. Textverlust und<br />
tls. angerändert und hinterlegt. 2 Karten lose. Nachgebunden<br />
14 Bl. „Index in Palestinam“ aus der zweiten Ausgabe<br />
des Werkes, die 1536 bei Rihel in Straßburg unter dem Titel<br />
„Terrae sanctae descriptio“ erschienen ist.<br />
First edition. – Maps 7 and 8 are missing. – Browned,<br />
stained, at the beginning smaller tears in outer margin, the<br />
first 5 leaves with stronger damages with some loss of text,<br />
partly restored and backed. 2 maps loose. Additional bound<br />
14 leaves „Index in Palestinam“ from the second edition of<br />
the work published by Rihel at Strasbourg in 1536 under the<br />
title „Terrae sanctae descriptio“. – Contemporary vellum by<br />
using a manuscript of the late Middle Ages (scratched, soiled<br />
and with some smaller defects).
88<br />
Nr. 135
Nr. 323<br />
303 BUCHHOLZSCHNITTE – AESOPUS, Vita et<br />
fabulae. Blatt mit 2 Textholzschnitten (Bildgr.: ca.<br />
8 x 11,5 cm). Straßburg, H. Knoblochtzer, ca.<br />
1481. Blattgr.: ca. 26 x 18 cm. (94) 250,-<br />
Hain-C. 324. GW 348. Schramm VIII, 168f. – Leicht<br />
gebräunt, etw. beschnitten. – Beiliegend ein Textbl. aus den<br />
„Etymologiae“ des Isidorus Hispalensis (Köln, K. Winters,<br />
1478 – Hain-C. 9271) mit drei eingemalten Initialen.<br />
Einzelblätter<br />
304 – CRONICA van der hilliger Stat van Coelle.<br />
2 Bl. mit 2 großen altkolor. Textholzschnitten.<br />
Köln, J. Koelhoff, 1499. Blattgr.: 31 x 20,6 cm.<br />
(69) 80,-<br />
GKW 6688. – Blätter V (Holzschnitt: Schöpfung) und<br />
CCXL (Schlacht von Worringen). – Mehrere alt restaurierte<br />
Ein- und Ausrisse (beide Bl. quer durchgerissen, ein Bl. mit<br />
etw. hs. ergänztem Textverlust); etw. gebräunt und fleckig.<br />
89
90<br />
Nr. 316<br />
305 BUCHHOLZSCHNITTE – GEBETBUCH –<br />
34 Bl. mit 37 altkolor., tls. goldgehöhten Holzschnitten<br />
aus einem Gebetbuch. Deutschland, um<br />
1520/25. Blattgr.: ca. 13 x 8,5 cm. Unter Passepartout<br />
in mod. Hmaroquin –Kassette mit Rvg., signiert<br />
„Heritage Bindery“. (24) 800,-<br />
Schöne, meist zwei Drittel der Seite einnehmende Holzschnitte<br />
in kräftigem, tls. etw. groben zeitgenössischen<br />
Kolorit. Dargestellt sind überwiegend Heilige, daneben<br />
auch Szenen aus dem Neuen Testament (Auferstehung,<br />
Kreuzigung) sowie der Marienlegende in der Art des „Hortulus<br />
Animae“. Der in Rot und Schwarz gedruckte Text mit<br />
Heiligenviten und Gebeten. Die Vermengung von Rahmenmotiven<br />
aus Spätgotik (Maßwerk mit Ästen etc.) und<br />
Renaissance (Blumen- und Groteskenbordüren) läßt auf<br />
eine Entstehung um 1520/25 schließen. – Einige kleine<br />
Fehlstellen ergänzt, einzelne Eckabrisse ohne Bildverlust,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
Einzelblätter<br />
306 – JACOBUS DE VORAGINE, Leben der Heiligen.<br />
2 Blätter mit je einem altkolor. Textholzschnitt<br />
(Bildgr.: jeweils ca. 8 x 7 cm) und je einer<br />
Initiale. Augsburg, Günther Zainer, 1472. Blattgr.:<br />
ca. 35 x 26 cm. Rubriziert. – Unter Passepartout.<br />
(94) 300,-<br />
Schramm II, 40 und 130. – Blätter LXXXI (hl. Cäcilia, aus<br />
dem Winterteil) und CIX (hl. Abdon und Sennes, aus dem<br />
Sommerteil). – Dekorative Bl. mit schönem Kolorit, minimal<br />
berieb. und leicht fleckig.<br />
307 – JOHANNES AUS CAPUA, Das Buch der<br />
Wyszheit der alten Wysen. Straßburg, J. Grüninger,<br />
1501. Daraus 16 Textholzschnitte (Bildgr.: ca.<br />
9 x 14 cm). (24) 200,-<br />
Schmidt I, 55. Kristeller 98. – Leicht gebräunt, vereinzelt<br />
fleckig. – Beiliegend 11 Textholzschnitte von Virgil Solis aus<br />
dem „Hortulus Animae“ von G. Rhau (Nürnberg 1552;<br />
Hollstein LXVI, 7-17) mit Heiligendarstellungen.<br />
308 – KRÄUTERBÜCHER – NISSEN, C., Herbals<br />
of Five Centuries. 50 original leaves from German,<br />
French, Dutch, Englisch, Italian and Swiss Herbals<br />
with an Introduction and Bibliography.<br />
Zürich, Olten und München 1958. Gr.-Fol. 50<br />
Orig.-Holzschnitte unter Passepartouts und Be -<br />
gleitheft in OLwd.-Kassette. – Eines von 100 Ex.<br />
der englischen Ausgabe. (104) 600,-<br />
309 – RÜXNER – „Der dritt Thurnir“. Ganzseit. altkolor.<br />
und goldgehöhter Holzschnitt aus: Georg<br />
Rüxner, Anfang, ursprung und herkomen des<br />
Thurniers inn Teutscher nation. Simmern, H.<br />
Rod ler, 1530. Blattgr.: 30,6 x 19,9 cm. – Erste Ausgabe.<br />
– Muther 1783. – Sehr dekoratives Blatt in<br />
goldgehöhtem „Fürstenkolorit“. – Ränder minimal<br />
gebräunt. (24) 1.000,-<br />
310 – SCHEDEL, H., Das Buch der Chroniken. 11<br />
Bl. mit zahlr. Textholzschnitten von M. Wolgemut<br />
und W. Pleydenwurff. Nürnberg, A. Koberger,<br />
1493. Blattgr.: ca. 40 x 28 cm. (55) 200,-<br />
Blätter LX, LXX, LXXV, LXXVIII, LXXIX, CLXXXVII<br />
und CCXI-CXV der lateinischen Ausgabe. – Mit zahlr.<br />
Porträts und einem großen Stammbaum. – Oberer Rand tls.<br />
bis in die Überschrift beschnitten; leicht fleckig, wenig<br />
gebräunt.<br />
311 – SAMMLUNG von 9 großformatigen Holzschnitten<br />
des frühen 1<strong>6.</strong> Jhdts., u. a. von H. Schäufelein.<br />
– Meist bis an die Einfassungslinien be -<br />
schnitten, stellenw. leicht gebräunt. (24) 200,-
Nr. 317<br />
312 – SAMMLUNG von ca. 200 Buchholzschnitten<br />
bzw. Einzelblättern aus Werken des 1<strong>6.</strong> Jhdts. Verschied.<br />
Formate. (24) 300,-<br />
Darunter einige Blätter aus der Schedelschen Weltchronik,<br />
dem „Heiligen Leben neüw gedruckt“ (Straßburg 1513),<br />
einige Bl. aus Kräuterbüchern und vieles mehr. – Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
313 EINBLATTDRUCKE – ALEXANDER ZU<br />
HOHENLOHE – „Geloofweêrdige en by een<br />
vergaederde Beschryving der merkweêrdige Voórvallen,<br />
Weldaeden en Heylige Verrigtingen van<br />
zyne doórlugtige Hoogheyd den Vorst Alexander<br />
van Hohenlohe, Domherr van Olmutz, Vicaris<br />
van het Bisdom Bamberg, en Ridder van de Maltheser<br />
Order.“ Einblattdruck mit großem alt kolor.<br />
Holzschnitt-Portr. (19 x 15,2 cm) und vierspaltigem<br />
typographischen Text. Turnhout, Brepols,<br />
o. J. (1821). 35,8 x 30,5 cm (Blattgr.: 39 x 34 cm). –<br />
Unter Passepartout. (147) 200,-<br />
Sehr seltenes Flugblatt in niederländischer Sprache mit dem<br />
Bericht über die aufsehenerregende Heilung der Prinzessin<br />
Mathilde von Schwarzenberg durch den Prinzen Alexander<br />
zu Hohenlohe-Waldenburg-Schilligsfürst (1794-1849) am<br />
20. Juni 1821 in Würzburg (siehe dazu ADB XII, 683 und<br />
XI, 355). Der im selben Jahr zum Domherrn in Bamberg<br />
Einzelblätter 91<br />
ernannte Fürst war überzeugt, Wunderheilungen durchführen<br />
zu können. Die Genesung der 17jährigen Prinzessin<br />
Mathilde machte ihn schlagartig bekannt und zog eine<br />
Reihe weiterer Heilungen nach sich, die darin gipfelten, daß<br />
König Ludwig I. von Bayern behauptete, durch Alexander<br />
von seiner Schwerhörigkeit geheilt worden zu sein. – Unbeschnittene<br />
Ränder mit kleinen hinterlegten Läsuren, gering<br />
gebräunt.<br />
314 – AUGSBURG – „Einzug der Röm: Kays: wie<br />
auch der zu Hungarn und Böheimb Königl: May:<br />
May: In dero deß H. Reichsstatt Augsburg, den<br />
20. May Anno 1653. Was sich von dato, biß auff<br />
dero abraiß, wider nach Regenspurg, denckwürdiges<br />
begeben und sich verloffen.“ Einblattdruck<br />
mit großer Radierung (34,7 x 47,7 cm) und vierspaltigem<br />
typographischen Text. Augsburg, Zimmermann,<br />
o. J. (1653). Blattgr.: 56,5 x 47,7 cm. (6)<br />
250,-<br />
Drugulin II, 2383. – Bericht über die Königswahl Ferdinands<br />
IV., die im Jahr 1653 in Augsburg stattgefunden hat,<br />
eines der letzten bedeutenden reichspolitischen Ereignisse<br />
in Augsburg. Ferdinand ist bereits im Jahr darauf gestorben.<br />
– Die Radierung nach Drugulin signiert von Melchior Küsel<br />
(hier bis an die Einfassungslinien beschnitten, daher fehlt die<br />
Stecheradresse). – Darstellung mit durchgehender Quetschfalte<br />
und kleinem hinterlegten Loch, Ränder mit kleinen<br />
Läsuren; etw. faltig und ein wenig gebräunt. – Selten.
92<br />
315 EINBLATTDRUCKE – BASEL – THESEN-<br />
BLÄTTER – Sammlung von 6 Ankündigungen<br />
zur Disputation an der Universität Basel. Typographische<br />
Einblattdrucke, tls. mit Holzschnittbordüren.<br />
Basel 1583-1689. Gr.-Fol. (64) 300,-<br />
Ankündigungen von naturwissenschaftlichen, juristischen<br />
und philosophischen Disputationen, darunter diejenige von<br />
Johann Rudolf Beck (1657-1720), des späteren Professors<br />
für Logik, Physik und Medizin an der Universität Basel<br />
(Disputation: 1689, Drucker: J. R. Genath). – Zwei Thesenblätter<br />
mit breiter floraler Holzschnitt-Bordüre. – Gefaltet,<br />
tls. mit Läsuren in den Falzen (vereinzelt Textverlust),<br />
leicht gebräunt und stellenw. fleckig. – Sehr selten.<br />
316 – ERASMUS VON ROTTERDAM – „ERAS-<br />
MUS IM GEHÄUSE“. Einblattdruck. Holzschnitt<br />
von V. Specklin nach H. Holbein d. J.<br />
(Basel ca. 1538-40). Fol. (28,5 x 15,2 cm). (100)<br />
800,-<br />
Sehr seltener erster Druck. – Hieronymus, Oberrheinische<br />
Buchillustration, 45<strong>6.</strong> Hollstein IX/2, 9. Holbein Kat. 1960,<br />
433. Woltmann II, 30. – Berühmtes Blatt zum Andenken an<br />
Erasmus von Rotterdam nach einer Zeichnung Hans Holbeins<br />
d. J., die dieser wohl bei seinem Basler Aufenthalt im<br />
Jahre 1538 angefertigt hat. Der stehende Gelehrte ist zusammen<br />
mit der Herme des Gottes Terminus, der Verkörperung<br />
seiner Devise und Mahnung, das Ende immer zu<br />
bedenken, unter einer reich verzierten Arkadenarchitektur<br />
dargestellt. Darunter zweizeilige Inschrift: „Corporis effigiem<br />
si quis non vidit Erasmi, hanc scite ad vivum picta<br />
tabella dabit“ (eine spätere Fassung des Holzschnitts hier<br />
mit vierzeiliger Inschrift). Nach Woltmann „der herrlichste<br />
Bücherholzschnitt dieser ganzen Zeit“. – Von S. Skowronek<br />
(Autorenbilder, Würzburg 2000, S. 68) und Woltmann<br />
fälschlich als Titelblatt der Ausgabe der 1540 in Basel bei<br />
Frobenius und Espicopius erschienenen „Opera omnia“ des<br />
Erasmus bezeichnet, handelt es sich bei dem Holzschnitt<br />
tatsächlich um eine separat gedruckte Beigabe zu dieser<br />
Werkausgabe, die in wenige Exemplare lediglich eingeklebt<br />
worden ist (siehe Hieronymus). – Rückseitig Montagespuren<br />
und minimale Randhinterlegungen; etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Beiliegend eine weitere seitenverkehrte Fassung<br />
(Holzschnitt, wohl nach 1550), hier ohne das „Gehäuse“<br />
und in der linken oberen Ecke ergänzt um ein aufgeschlagenes<br />
Buch auf einem Pult, eingefaßt von einem Kranz,<br />
sowie ein Holzschnitt-Porträt auf einem Textblatt einer<br />
Chronik. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare first issue. – Famous leaf in memory of Erasmus<br />
of Rotterdam after a drawing by Hans Holbein the Younger<br />
which he probably made during his stay at Basle in 1538.<br />
The scholar, standing, is shown under richly decorated arcades.<br />
– On verso mounting traces and minor backings at margin;<br />
a little browned and soiled. – Enclosed another inverted<br />
version (woodcut, probably after 1550), here without the<br />
„Gehäuse“ and supplemented in the upper left corner by an<br />
open book on a desk, framed by a garland as well as a woodcut<br />
portrait on a text leaf of a chronicle. – See illustration.<br />
Einzelblätter<br />
317 – LISSABON – „NUOVA, E BREVE DE SCRI-<br />
ZIONE della famosissima città di L(is)bona.“<br />
Einblattdruck. Kupferstich von 2 Platten mit<br />
typographischem Text. Bologna, G. Longhi, 1670.<br />
35 x 98 cm (Kupferstich) und 17,4 x 93,5 cm (Text,<br />
hier in zwei Teilen). (89) 600,-<br />
Sehr seltener Einblattdruck mit Panoramaansicht der Stadt<br />
über das Meer und reicher Schiffsstaffage. Im Schriftband<br />
datiert „Lisbona 1670“. – Italienischer und lateinischer<br />
Erklärungstext. – Der Drucker Giuseppe Longhi ist 1655-<br />
1691 in Bologna tätig gewesen (STC 1089, Druckerregister;<br />
Fumagalli weist die Verlegerfamilie Longhi noch im<br />
18. Jahrhundert nach). – Kupferstich bis an den Plattenrand<br />
beschnitten, aufgezogen, mit einigen restaurierten Rand -<br />
läsuren, leicht gebräunt, stellenw. berieben, Text separat aufgezogen<br />
mit einigen Ausbrüchen und Fehlstellen (Textverlust),<br />
fleckig und gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
318 – MARIA VON SACHSEN-WEIMAR – „DIE<br />
WEYLAND HOCHWÜRDIGE Durchlauchtige<br />
und hoch-gebohrne Fürstin und Fr: Frau<br />
Maria gebohrne Hertzogin zu Sachsen Land-gräffin<br />
in Thüringen ... ist in diese Welt gebohren worden<br />
2. Marty Anno 1572. und zu Hall in Sachßen<br />
wiederum gestorben an 7. January Anno 1610.<br />
J. F. G. Alters 39 Jahr 4 Monath und 5 Tage.“ Einblattdruck?<br />
Holzschnitt von N. Brühl. O. O. und<br />
J. (1710). 21,7 x 14,9 cm. Auf Trägerpapier aufgelegt.<br />
(15) 800,-<br />
Darstellung des Grabmals der berühmten Quedlinburger<br />
Äbtissin, vielleicht anläßlich ihres einhundertsten Todestags<br />
im Jahre 1710 angefertigt. Wohl im Kontext der höchst seltenen<br />
Beschreibung der Grabmäler der verstorbenen Herzöge<br />
von Sachsen, die 1710 in Berlin erschienen ist, entstanden<br />
(vgl. Hanebutt-Benz 1017). – Bis an den Rand der<br />
Darstellung beschnitten, leicht gebräunt.<br />
319 – NEUE ZEITUNG von einem Neuen Propheten,<br />
welcher sich in der Herrschafft Hennenberg<br />
sehen lest, aber seiner Geburt und ankunfft ist er<br />
auß Gallia. O. O. und Dr. 1. III. 1614. (Blattgr.:<br />
25 x 16,5 cm). (46) 250,-<br />
Vgl. VD 17 23:693887M (Ausg. 1620). – Nicht bei Hohenemser.<br />
– Mit dem Metaplasmus am Ende: „Diser Prophet<br />
lest sich also nennen. Krehl ieberh ang utw ettera hn“ (Kreh<br />
lieber han gut wetter ahn). – Alt montiert, Faltspuren leicht<br />
eingerissen, gering fleckig.<br />
320 – OBERFÖHRING – „Bericht und Erinnerung<br />
derjenigen Dingen, welche nach Ordnung Löbl.<br />
Bruderschaft der lieben Christglaubigen Seelen in<br />
St. Lorenzen Pfarrkirchen zu Oberföhring ... sollen<br />
verrichtet werden.“ Einblattdruck mit kleinem<br />
Holzschnitt. O. O., Dr. und J. (spätes 18. Jhdt.?).<br />
Blattgr.: 43 x 34,5 cm. (71) 150,-
Bruderschaftsbrief mit den Statuten der 1667 gegründeten<br />
Laurentius-Bruderschaft der Pfarrei Oberföhring bei München,<br />
für die Papst Alexander VII. im selben Jahr ein Privileg<br />
ausgestellt hatte. Der kleine Holzschnitt zeigt den Heiligen<br />
in Fürbitte für die Seelen im Fegefeuer. – Querfalz in<br />
der Mitte, breitrandig und unbeschnitten, fast fleckenlos.<br />
321 – THRONENDER FÜRST in einer Ratssitzung.<br />
Einblattdruck. Holzschnitt. Elsaß, um 1490/1500.<br />
19,8 x 13,3 cm. – Unter Passepartout. (24) 300,-<br />
Schreiber 1995. – Schöner Holzschnitt, der auch als Titelholzschnitt<br />
zum „Buch der geschücht des grossen Allexandrs“<br />
(Straßburg 1503 – Schmidt IV, V, 22 und Kristeller<br />
110) sowie in weiteren Drucken von Matthias Hupfuff Verwendung<br />
gefunden hat. – Ränder (ca. 2 cm) mit zwei restaurierten<br />
Einrissen; minimal fleckig.<br />
322 – LA VIRGEN DEL ROSARIO. Einblattdruck.<br />
Kupferstich von F. Doménech. (Barcelona) 1488<br />
(späterer Abdruck, wohl des 17. Jhdts.). 33,7 x<br />
27,1 cm. (24) 600,-<br />
AKL XXVIII, 375. Páez Rios I. 1981. – Das Andachtsblatt<br />
mit den Mysterien des Rosenkranzes des Dominikanermönchs<br />
Francisco Doménech gilt als einer der frühesten<br />
erhaltenen Kupferstiche Spaniens und ist eines der bedeutendsten<br />
Zeugnisse der Rosenkranzverehrung im 15. Jahrhundert<br />
(vgl. L. F. Candelaria, The Rosary Cantoral,<br />
Rochester 2008, S. 42). In der oberen Hälfte sind in je fünf<br />
kleinen quadratischen Feldern die Freuden („de gorg“,<br />
katalanisch für „de gaudiis“), die Schmerzen („de dolor“)<br />
und die Verherrlichung („de gloria“) Mariens dargestellt. In<br />
der unteren Hälfte wird die Rosenkranzmadonna (Maria in<br />
der Mandorla) von Heiligen verehrt, dazu außen je zwei stehende<br />
Ordensheilige. – Der sehr seltene Stich liegt hier in<br />
einem späteren Abdruck vor (wohl des 17. Jahrhunderts<br />
nach Begutachtung des Papiers, freundliche Auskunft der<br />
Restaurationsabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek<br />
München). Gebrauchsspuren (Fingerfleckigkeit auf der<br />
Rückseite) weisen darauf hin, daß das Blatt tatsächlich<br />
bestimmungsgemäße Verwendung gefunden hat. – Mittelfalz<br />
mit kleinen Einrissen, mehrere Randläsuren und einzelne<br />
Wurmlöcher, leicht gebräunt und stockfleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
The devotionl leaf with the rosary mysteries of the Dominican<br />
Francisco Doménech is considered to be one of the<br />
earliest preserved engravings of Spain and is one of the most<br />
important testimonies of rosary worshipping in the 15th century<br />
(compare L. F. Candelaria, The Rosary Cantoral,<br />
Rochester 2008, p. 42). – Here we have this very rare engraving<br />
in a later impression (probably 17th century after<br />
examination of the paper, information by the restoration<br />
department of the Bavarian National Library, Munich). The<br />
signs of wear (fingermarks on verso) give evidence that the<br />
leaf was really used. – Centre fold with small tears, several<br />
marginal damages and isolated wormholes, slightly browned<br />
and foxed. – See illustration.<br />
Einzelblätter 93<br />
Nr. 322<br />
323 – ZIRKUS – „Mit hoher Bewilligung wird heute<br />
die hier angekommene Gymnastische- und Athleten-Gesellschaft<br />
unter der Direction des Hrn.<br />
Bartholomäus Ramini die Ehre haben sich zu produciren.“<br />
Einblattdruck mit großem Holzschnitt<br />
(27,3 x 38 cm) und typographischem Text. O. O.,<br />
Dr. und J. (Österreich, um 1827). Blattgr.: 39 x 46,5<br />
cm. (112) 1.000,-<br />
Ankündigung einer Zirkusvorstellung mit drei Programmpunkten:<br />
Auftritt eines vierjährigen Kindes, der „lustige<br />
Kaspar“ mit einer Pferdedressur und, als Höhepunkt,<br />
„Otto der Stählerne im Kampfe mit dem rothen Feuerriesen<br />
und die Befreiung der Prinzessin Clotilde“ (letzteres stellt<br />
der Holzschnitt dar). Dieser Programmpunkt findet sich<br />
auch bei einer Zirkusvorstellung in Prag im Juni 1827<br />
erwähnt (Journal für Kunst, Literatur und geselliges Leben,<br />
Nr. 74, 21. Juni 1827, S. 592 – hier: eine Künstlergesellschaft<br />
unter Leitung des „Prager Bürgers Beranek“). Wahrscheinlich<br />
handelt es sich bei unserer Ankündigung um ein und<br />
dieselbe Artistentruppe beim Auftritt in einer anderen<br />
Stadt. – Gefaltet. – Beiliegend die Ankündigung eines großen<br />
„Wasserfeuerwerks nach Wiener Art, unter dem<br />
Namen: Die Jagd nach der Riesenschlange, auf der Elbe, der<br />
Brühlschen Terrasse gegenüber“, durch den Lust- und<br />
Kunstfeuerwerker Franz Kölbel. Einblattdruck, Dresden,<br />
ca. 1830. Zu Franz Kölbel siehe Jahrbücher des k. k. Polytechnischen<br />
Institutes Wien, Bd. 19, 1837, S. 480f. – Siehe<br />
Abbildung Seite 89.
94<br />
324 INKUNABELBLÄTTER – JE 2 BLÄTTER mit<br />
Textholzschnitten aus der Neunten deutschen<br />
Bibel (Nürnberg, Koberger, 17. 2. 1483) und dem<br />
Schatzbehalter (Ebda. 8. 11. 1491). Fol. – Unter<br />
Passepartout. (24) 300,-<br />
Bl. LXXVI und CIIII aus der „Neunten deutschen Bibel“<br />
in Altkolorit, mit den Darstellungen von Aarons Begräbnis<br />
sowie Josua und den 5 gehenkten Königen (Schramm VIII,<br />
407 und 414, Bildgr.: 11,2 x 17,3 bzw. 11 x 18,3 cm.) – Holzschnitte<br />
Nr. LIX und LXXV aus dem „Schatzbehalter“ mit<br />
Darstellungen Christi vor dem Hohenpriester und dem<br />
barmherzigen Samariter (Schramm XVII, 375 und 391,<br />
Bildgr.: je 25 x 17,4 cm). – Ein Bl. des Schatzbehalters aus<br />
der Sammlung Dr. Oppenheim (verso gestempelt, Lugt<br />
1999a), das andere bis an die Einfassungslinie beschnitten,<br />
leicht gebräunt und stellenw. fleckig, vereinzelte kleine<br />
Randläsuren.<br />
325 – ZWEI BLÄTTER mit Textholzschnitten aus der<br />
Neunten deutschen Bibel (Nürnberg, Koberger,<br />
17. 2. 1483) und der Schedelschen Weltchronik<br />
(Ebda. 12. 7. 1493). Fol. – Unter Passepartout.<br />
(94) 300,-<br />
Bl. CXXXIX aus der „Neunten deutschen Bibel“, altkoloriert<br />
und rubriziert, mit der Darstellung des Kampfes<br />
Davids gegen Gessuri und Getzre (Schramm VIII, 423,<br />
Bildgr.: 11,7 x 18,5 cm), aus der Kölner Bibel des Heinrich<br />
Quentell übernommen. – Blatt CCLXXVII aus dem „Liber<br />
chronicarum“ des Hartmann Schedel mit Ansicht der Stadt<br />
Laibach (Schramm XVII, 425, Bildgr.: 14 x 22,2 cm). –<br />
Kaum fleckig, minimale Randläsuren.<br />
Einzelblätter<br />
326 MINIATUREN – ZWEI BLÄTTER aus religiösen<br />
arabischen bzw. persischen Gebrauchshandschriften<br />
(19. Jhdt.) mit dekorativen Deckfarbenmalereien<br />
neuerer Zeit (Jagdszenen) in der Art des späten<br />
Mogul-Stils. Je ca. 32 x 21 cm. – Ränder mit Läsuren<br />
und gebräunt; unter Passepartout. (28) 80,-<br />
327 PERGAMENTBLÄTTER – PFINZING, M.,<br />
Theuerdank. Textblatt auf Pergament. Augsburg,<br />
J. Schönsperger, 1517. Blattgr.: ca. 37,2 x 25 cm.<br />
24 Zl. (94) 150,-<br />
Vorzugsausgabe für die Freunde Kaiser Maximilians. –<br />
Breite Ränder minimal gebräunt, keiner der Schnörkel angeschnitten.<br />
– Unter Passepartout. – Beiliegend Blatt LXIIII<br />
aus Boccaccios „De las mujeres illustres“ mit Textholzschnitt<br />
und Rahmen. Saragossa, P. Hurus, 1494. Blattgr.: ca.<br />
25,6 x 18,3 cm. – Hain 337a. GKW 4491. Schramm IV, 450.<br />
328 – – Theuerdank. Textblatt mit Holzschnitt auf<br />
Pergament. Augsburg, J. Schönsperger, 1517.<br />
Blattgr.: ca. 37 x 24,6 cm. 24 Zl. (24) 300,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Muther 845. – Theuerdank und der Löwe, Holzschnitt von<br />
Leonhard Beck aus der auf Pergament gedruckten Vorzugsausgabe<br />
für die Freunde Kaiser Maximilians. – Breite<br />
Ränder wenig gebräunt, keiner der Schnörkel angeschnitten.<br />
– Unter Passepartout.
Nr. 449<br />
329 BAROZZI, F., Cosmographia in quatuor libros<br />
distributa. Venedig, G. Perchacino, 1585. Mit<br />
3 gefalt. Holzschnitt-Tafeln und zahlr. Textholzschnitten.<br />
68 Bl., 349 S., 15 Bl. Interims-Pp. um<br />
1900 (leichte Gebrauchsspuren). (22) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 72. Adams 247. IA 113.347. Riccardi<br />
I, 84, 6/1. Thorndike VI, 155. Houzeau-L. I, 2675 (nennt<br />
noch irrtümlich eine Quart-Ausgabe von 1570). DSB I, 468:<br />
„Based on the Sphere of Sacrobosco and containing chapters<br />
on meteorology and physical geography.“ – Vorsatz<br />
und Titel mit teilw. gelöschten Besitzvermerken, Vorsatz<br />
mit kleiner Fehlstelle durch Tintenfraß. S. 257 mit kleinem<br />
aufgeklebten Karton mit 2 Worten Verbesserung. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig und mit Textanstreichungen.<br />
First edition. – Endpaper and title with partly erased ownership<br />
entries, endpaper with small flaw due to ink oxidation.<br />
On p. 257 correction of 2 words by means of a small gluedon<br />
paper. Slightly browned, partly a little soiled and with<br />
text underlinings. – Interim cardboard around 1900 (light<br />
signs of wear).<br />
Naturwissenschaften<br />
330 BAYERN – AKADEMIE DER WISSEN-<br />
SCHAFTEN. Ca. 150 Veröffentlichungen der<br />
Akademie. Ca. 1815-1965. Meist Orig.-Broschur.<br />
– Wenige Gebrauchsspuren. (52) 400,-<br />
331 (BINET, E., PSEUD.:) RENE FRANÇOIS,<br />
Essay des merveilles de nature et des plus nobles<br />
artifices. Neufiéme ed. Rouen, Osmont, 1632. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und einigen Textholzschnitten.<br />
8 Bl., 630 S., 1 Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. wellig, wenig fleckig und bestoßen). (88)<br />
200,-<br />
De Backer-S. I, 1493, 10. Souhart 55. Thiébaud 94. Harting<br />
157. – Vgl. Schwerdt I, 68 (andere Ausgaben). – Seinerzeit<br />
oft aufgelegte Enzyklopädie. – Titel mit zeitgenössischem<br />
Besitzvermerk, tls. gering knittrig, wenig fleckig.<br />
95
96<br />
Nr. 333<br />
332 BISCHOF, G., Die Wärmelehre des Innern<br />
unsers Erdkörpers ein Inbegriff aller mit der<br />
Wärme in Beziehung stehender Erscheinungen in<br />
und auf der Erde. Leipzig, Barth, 1837. XXIV, 312<br />
(recte 512) S. Mod. Hldr. (88) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 201. Roller-G. I, 121. DSB<br />
II, 158. NDB II, 261: „Der Nachweis einer Wärmezunahme<br />
nach der Tiefe zerstörte den Rest der 'neptunistischen'<br />
Anschauungen, die den Vulkanismus auf Erdbrände<br />
zurückführte.“ – „The chief work of his volcanistic period“<br />
(DSB). – Leicht gebräunt und stellenw. fleckig.<br />
333 CAMPANELLA, T., De sensu rerum et magia.<br />
Tobias Adami recensuit, et nunc primum evulgavit.<br />
Frankfurt, E. Emmel für G. Tampach, 1620.<br />
4°. Mit gestoch. Titelbordüre. 8 Bl., 371 S. Restauriertes<br />
Pgt. d. Zt. (139) 2.500,-<br />
Erste Ausgabe (Druckvariante mit Titelbordüre). – Firpo <strong>6.</strong><br />
Krivatsy 2088. Roller-G. I, 198. DSB XV, 69. Ferguson I,<br />
138 Anm. Caillet 1984. Mellon 79. Thorndike VII, 291. –<br />
Campanellas naturphilosophisches Hauptwerk. „Cette édition<br />
est surtout précieuse parce que l'auteur dut remanier<br />
son travail et que toutes les autres éditions postérieures<br />
n'ont pu paraître qu'expurgées“ (Caillet). – Die ersten Blätter<br />
mit ausgebesserten Randläsuren (rechte untere Ecke des<br />
Titels nachgezeichnet), etw. gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition, variant with title-border. There are extant<br />
copies without border, no priority has been established.<br />
„It does not deal with Alchemy, but describes a kind of cosmology<br />
or speculative physics, in course of which he tries to<br />
prove that everything is possessed of feeling“ (Ferguson). –<br />
First leaves with repaired marginal damages (lower right<br />
corner of title traced), some browning and soiling. – Contemporary<br />
restored vellum. – See illustration.<br />
Naturwissenschaften<br />
334 – Prodromus philosophiae instaurandae, id est,<br />
dissertationis de natura rerum compendium.<br />
Frankfurt, Bringer für Tampach, 1617. 4°. 86 S.<br />
Mod. Ldr. (139) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Firpo 3. DSB XV, 70. Caillet 1978. Mellon<br />
73. Honeyman 571/II. Thorndike VII, 292. – Vorwort und<br />
Sonett an Campanella von Tobias Adami, der das vorliegende<br />
Werk, ebenso wie die später erschienenen „Realis<br />
philosophia“ und „Apologia pro Galileo“ aus Campanellas<br />
Inquisitionsgefängnis verbrachte. – Etw. gebräunt, kleinere<br />
Randschäden.<br />
First edition. – „In 1617 Tobias Adami had published a compendium<br />
by Campanella on the nature of things, which he<br />
likewise represented as a completion and clarification of the<br />
philosophy of Telesio“ (Thorndike). – Some browning, minor<br />
damages in margin. – Modern calf.<br />
335 CUVIER, (G. L. D.), Rapport historique sur les<br />
progrès des sciences naturelles depuis 1789, et sur<br />
leur état actuel. Paris, Imprimérie Impériale, 1810.<br />
XVI, 394 S., 1 Bl. Interims-Brosch. (etw. verfärbt,<br />
angestaubt). (2) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Roller-G. I, 269. – Vgl. Eales II, 71<br />
(2. Ausg. 1827). – Erster der fünf wissenschaftsgeschichtlichen<br />
Berichte, die Cuvier (1769-1832) als Sekretär der Pariser<br />
Akademie zu liefern hatte. – Unbeschnitten, gering<br />
gebräunt.<br />
336 DAVY, H., Tröstende Betrachtungen auf Reisen;<br />
oder die letzten Tage eines Naturforschers. Verdeutscht<br />
von C. F. Ph. von Martius. Nürnberg,<br />
Schrag, 1833. X S., 1 Bl., 305 S. Pp. d. Zt. (Rücken<br />
lichtrandig). (2) 80,-<br />
Erste deutsche Ausgabe der „Consolations in travel“. –<br />
Goed. XII, 536, 90 d. Ackermann I, 59. – Vgl. Poggendorff I,<br />
528. DNB V, 643. Wellcome II, 437 (EA 1830). – Das Werk,<br />
vom bereits todkranken Davy in Dialogform abgefaßt, enthält<br />
viel „speculative and cosmological material“ (DSB) und<br />
erschien postum. – Kaum gebräunt, gering fleckig.<br />
337 DESCARTES, R., Opera omnia. 8 (statt 9) Bde.<br />
Amsterdam, Blaeu, 1682-1701. 4°. Mit 2 ganzseit.<br />
gestoch. Portrs. und zahlr. Textholzschnitten. Pgt.<br />
d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen, Deckel<br />
leicht aufgewellt). (104) 500,-<br />
Sammelausgabe, die aus Einzelwerken zusammengestellt<br />
wurde. – In Bd. I mit dem Reihentitel (von 1692) und dem<br />
„Catalogus operum“. – Enthält: I. Meditationes de prima<br />
philosophia. – Epistola ad celeberrimum virum D. Gisbertum<br />
Voetium. 1698. – II. Principia philosophiae. – Specimina<br />
philosophiae. – Passiones animae. 1692. – IV-VI. Epistolae.<br />
3 Bde. 1682-83. – VII-VIII. Geometriae partes duae.<br />
2 Bde. 1683. – IX. Opuscula posthuma, physica et mathematica.<br />
1701. – Ohne den im „Catalogus operum“ verzeichneten<br />
Bd. III: Tractatus de homine & de formatione<br />
foetus. – Vorsätze gestempelt, mit Exlibris und hs. Ein -<br />
tragungen. Leicht gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit<br />
Textanstreichungen und hs. Marginalien. – Text nicht<br />
kollationiert.
338 GALILEI, G., Discursus et demonstrationes<br />
mathematicae, circa duas novas scientias pertinentes<br />
ad mechanicam & motum localem. Leiden,<br />
Haaring & Severin, 1699. 4°. Mit zahlr. Textholzschnitten.<br />
3 Bl., 826 (recte 282) S., 2 Bl. Hldr. d.<br />
19. Jhdts. (beschabt, etw. bestoßen). (1) 4.000,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – Vgl. PMM 130. Cinti 102 und<br />
16<strong>6.</strong> Riccardi I, 516 und 513. – „Galileo's epoch-making<br />
contributions to mechanics consisted mainly in building up<br />
dynamics. His investigations into the laws of falling bodies,<br />
the movements of pendulums and of projectiles, set an<br />
example of the scientific combination of quantitative experiment<br />
with mathematical demonstration, which has remained<br />
the ideal method of the exact sciences“ (Wolf, History<br />
of Science, 39). – Vorderes Gelenk gebrochen, fliegender<br />
Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, etw. gebräunt und vereinzelt<br />
stärker fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First Latin edition. – Front joint broken, fly-leaf with ms.<br />
ownership entry, a little browned and occasionally stronger<br />
soiled. – Half calf of the 19th century (scratched, a little<br />
scuffed). – See illustration.<br />
339 IMHOF, M., Grundriß der öffentlichen Vor lesungen<br />
über die Experimental-Naturlehre. 2 Bde.<br />
München, Lentner, 1794-95. Mit 16 gefalt. Kupfer<br />
tafeln. 4 Bl., 295 S.; 3 Bl., 445 S. Pp. d. Zt.<br />
(starke Gebrauchsspuren). (78) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XIV, 5<strong>6.</strong> – Der Augustinermönch<br />
Imhof war ab 1790 Mitglied der Bayerischen Akademie der<br />
Wissenschaften, wo er 1792 den Lehrstuhl für Experimentalphysik<br />
und Chemie innehatte. – Die Tafelnummer 3 in<br />
Bd. I doppelt vergeben. – Vorsatz des ersten Bandes mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte; Titel gestempelt,<br />
wasserrandig, wenig fleckig.<br />
340 KEPLER, J., Ad epistolam Sethi Calvisij chronologi<br />
responsio. Frankfurt, Kempfer für Tampach,<br />
1614. 4°. 19 S. Mod. Pp. (etw. fleckig). (132)<br />
1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC K 99. Zinner 4472. Dünnhaupt 28.<br />
Caspar 45: „Kepler hatte in seinem deutschen Bericht über<br />
das Geburtsjahr Christi im Titel u. a. den Leipziger Chronologen<br />
und Musiker Sethus Calvisius genannt, was diesen<br />
veranlaßte, seinen abweichenden Standpunkt in einem offenen<br />
Brief zu verteidigen. In der vorliegenden Schrift antwortet<br />
Kepler auf diesen Brief in seiner schlagfertigen Art.“<br />
– Etw. gebräunt und wasserrandig.<br />
First edition. – Somewhat browned and waterstained. –<br />
Limp vellum of the 20th century (a little stained).<br />
341 KEPLER – (HANSCH, M. G., HRSG.), Epistolae<br />
ad Joannem Kepplerum mathematicum caesareum<br />
scriptae; insertis ad easdem responsionibus<br />
Kepplerianis ex manuscriptis editum. O. O. und<br />
Dr. (Leipzig oder Augsburg?) 1718. Fol. Mit Titelvign.,<br />
Kopfvign. und Initiale (alles gestoch.) sowie<br />
8 ausfaltbaren Kupfertafeln. 8 Bl., XXXVII S.,<br />
4 Bl., 704 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. (Rücken läd., be -<br />
schabt und bestoßen). (1) <strong>6.</strong>000,-<br />
Naturwissenschaften 97<br />
Nr. 338<br />
Nr. 342
98<br />
Nr. 343<br />
Einzige Ausgabe. – Caspar 102. Sotheran 10106: „This was<br />
the only volume ever published by Hansch, who bought<br />
the whole of Kepler's MSS. for 100 florins, and received<br />
4000 florins from the Emperor Charles VI. for editing the<br />
above volume. A proposed second volume was never<br />
published, as no further funds were forthcoming from the<br />
Emperor.“ – Bedeutende Briefsammlung, herausgegeben<br />
von Michael Gottlieb Hansch. Enthält 407 an Kepler<br />
gerichtete Briefe von Tycho Brahe, Galilei, Marius, Pistorius,<br />
Scheiner, Tengnagl, Ziegler u. a. sowie 77 Briefe von<br />
Kepler selbst. Mit einer Einleitung zur Geschichte der<br />
Mathematik in Deutschland sowie einer Biographie Keplers.<br />
– Innengelenke geplatzt. Titel mit 2 Stempeln. Tafeln<br />
mit Quetschfalten und braunen Verfärbungen im geglätteten<br />
Falz. Etw. gebräunt und fleckig, vereinzelt mit Wurmspuren.<br />
Sole edition. – Inner joints bursted. Title with 2 stamps.<br />
Plates wit vertical creases and brown discolouring at<br />
smoothed fold. Some browning and soiling, occasionally<br />
with worming. – Contemporary calf (spine damaged, scratched<br />
and scuffed).<br />
342 KIRCHER, A., Ars magna sciendi. Amsterdam,<br />
Janssonius van Waesberge und Weyerstraten,<br />
1669. Fol. Mit 2 gestoch. Frontisp. (davon das<br />
zweite in Pag.), gestoch. Portr., 3 (2 kleinformatigen)<br />
Kupfertafeln, 22 schematischen Textkupfern<br />
und 4 Falttabellen. 7 Bl., 482 S., 5 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (beschabt, etw. bestoßen). (23)<br />
800,-<br />
Naturwissenschaften<br />
Nr. 345<br />
Dünnhaupt 23. Ferguson I, 467. Caillet 5771. – Einzige<br />
Ausgabe des wissenschaftstheoretischen Werkes, das in seiner<br />
Grundidee, der Verbindung aller Wissenschaften in ein<br />
gemeinsames logisches System, auf Raimundus Lull<br />
zurückgeht. – Die große Tafel zeigt einen Stammbaum. –<br />
Die 2 kleinen Tafeln mit kreisförmigen Diagrammen, die<br />
bei den Textkupfern zu S. 13 und 173 beweglich montiert<br />
werden sollten (hier noch nicht ausgeschnitten); die besonders<br />
große Tabelle zu S. 407 wurde wohl öfters auch in<br />
2 Teilen eingebunden, so daß manche Bibliographen auch<br />
5 Tabellen nennen. – Fliegender Vorsatz mit dem Stempel<br />
des Klosters Tegernsee, S. 425/426 mit kleiner Papierfehlstelle<br />
(minimaler Buchstabenverlust). Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. stockfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Sole edition of the academic theoretical work. – The large<br />
plate shows a family tree. – The 2 small plates with circular<br />
diagrams that were supposed to be mounted as moving parts<br />
at the text engravings to p. 13 and 173 (not yet cut out here);<br />
the large table to p. 407 was frequently bound-in in 2 parts<br />
as well, therefore some descriptions mention 5 tables. – Flyleaf<br />
stamped. P. 425/426 with small paper defect (minor loss<br />
of letters). Slightly browned, partly a little foxed. – Contemporary<br />
calf with spine label and gilt back (scratched,<br />
a little scuffed). – See illustration.<br />
343 – Magnes sive de arte magnetica opus tripartitum.<br />
Ed. tertia. Rom, Mascardi für Deversin und<br />
Masotti, 1654. Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch.<br />
Titelvign., 35 Textkupfern, davon ein ganzseit.<br />
gestoch. Portr., und zahlr. Textholzschnitten.<br />
15 Bl., 618 S., 14 Bl. Kalbldr. d. Zt. mit Rvg. und<br />
goldgepr. Wappensupralibros auf dem Vorder -<br />
deckel (Kapital defekt, etw. berieben und bestoßen).<br />
(122) 500,-
STC 461. Dünnhaupt 5.3. Ferguson I, 467. De Backer-S. IV,<br />
1048, <strong>6.</strong> Roller-G. II, 40. Ronalds 267. Wheeler Gift 116 a.<br />
– Dritte und letzte Ausgabe, die erste in Folio: „This third<br />
edition of 'Magnes', the finest and most complete of the<br />
three editions, was greatly enlarged by Kircher. It contains<br />
many observations and experiments not in the two previous<br />
editions“ (Merrill 6). – „Celebrated work. It deals with<br />
electrics as well as magnetics, showing great versatility and<br />
encyclopaedic knowledge. He controverts Gilbert's theories<br />
in magnetism and those of Kepler in astronomy“<br />
(Wheeler Gift). – Das bischöfliche Wappensupralibros auf<br />
dem Vorderdeckel zeigt oben die Buchstaben „FEAP“, um<br />
das Wappen die Buchstaben „OMRS“ sowie innerhalb die<br />
Ziffer „2“ und den Buchstaben „T“. – Teilw. leicht gebräunt<br />
und im Rand minimal stockfl., sonst sehr schönes Exemplar.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Third and last edition, the first one in folio. – The episcopal<br />
armorial bookplate on front cover shows at top the letters<br />
„FEAP“, around the arms the letters „OMRS“ as well as<br />
inside the number „2“ and the letter „T“. – Partly slightly<br />
browned and with minor foxing in margin, otherwise a very<br />
beautiful copy. – Contemporary calf with gilt back and gilt<br />
stamped armorial bookplate on front cover (top turn-in<br />
defective, a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
344 KÖNIGL. SCHWEDISCHEN AKADEMIE<br />
DER WISSENSCHAFTEN NEUE ABHAND-<br />
LUNGEN, DER. Aus der Naturlehre, Haushaltungskunst<br />
und Mechanik, auf die Jahre 1739 und<br />
1740. Aus dem Schwedischen übers. (von Abraham<br />
Gotthelf Kästner). Bde. I und II der Reihe in<br />
1 Bd. Hamburg und Leipzig, Grund und Holle,<br />
1749. Mit 18 (17 gefalt.) Kupfertafeln. 16 Bl.,<br />
316 S., 8 Bl., 272 S. Pgt. d. Zt. mit goldgepr. Rtit.<br />
(etw. fleckig). (67) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Kirchner 329<strong>6.</strong> – Vorsätze etw.<br />
gebräunt und mit hs. Einträgen, die ersten beiden Blätter<br />
gering wasserrandig, mehrf. gestempelt, kaum fleckig.<br />
345 LEIBNIZ – ACTA ERUDITORUM anno<br />
MDCLXXXII (MDCLXXXIII) publicata. (Hrsg.<br />
von O. Mencke). 2 in 1 Bd. Leipzig, Günther für<br />
Grosse und Gleditsch, 1682-83. 4°. Mit schematischem<br />
Textholzschnitt, Textkupfer und 35 tls.<br />
doppelblattgr. und gefalt. Kupfertafeln. 5 Bl., 402 S.,<br />
3, 4 Bl., 561 S., 3 Bl. Pgt. d. Zt. (wenig fleckig, be -<br />
rieben und bestoßen). (104) 1.000,-<br />
Die ersten beiden Jahrgänge der ersten allgemeinwissenschaftlichen<br />
Zeitschrift in Deutschland. – Diesch 1. Kirchner<br />
1. Ebert 70. Bolton 24. Ravier 84-87. – Enthält von<br />
G. W. Leibniz im Jg. 1682: I. De vera proportione circuli ad<br />
quadratum circumscriptum in numeris rationalibus. Mit<br />
Kupfertafel. (S. 41-46; Ravier 84). – II. Unicum opticae,<br />
catoptricae et dioptricae principium. Mit Kupfertafel.<br />
(S. 185-190; Ravier 85). – Vgl. DSB VIII, 15<strong>6.</strong> – III. Meditatio<br />
de separatione salis et aquae dulcis, novoque separationum<br />
chymicarum genere. (S. 386-388; Ravier 86). – Im<br />
Jg. 1683: IV. Meditatio juridico-mathematica de interusurio<br />
simplice. (S. 425-432; Ravier 87). – Enthält außerdem im Jg.<br />
1682 von Robert Boyle: Noctiluca aerea, seu nova quaedam<br />
phaenomena & processus substantiae artificialis per se<br />
lucentis. (S. 53-55). Novum genus lampadis. (S. 192-194).<br />
Experimenta nova, circa Noctilucam glacialem. (S. 394-396).<br />
Ferner von Denis Papin: Novus digestor aut machina pro<br />
Naturwissenschaften 99<br />
Nr. 346<br />
emolliendis ossibus. Mit Kupfertafel. (S. 105-109). Ratio<br />
emolliendi ossa, ac omnis generis esculenta quam minimo<br />
temporis spatio, & quam minimis sumptibus coquendi. Mit<br />
Kupfertafel. (S. 306-308). – Vgl. Poggendorff II, 354 ff. – Im<br />
Jg. 1683 von I. Michault: Discursus chirurgici, explicantes<br />
novas machinas, inservientes reductioni ossium luxatorum<br />
& fractorum. Mit Kupfertafel. (S. 36-38). – Vorsätze mit<br />
Bibl.-Nummer. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, insgesamt<br />
schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
The first two years of the first magazine in Germany on<br />
general science, a. o. with works by Leibniz, Boyle etc. in<br />
first issue. – Endpapers with library number. Slightly<br />
browned, partly a little soiled, altogether a beautiful copy. –<br />
Contemporary vellum (hardly soiled, rubbed and scuffed). –<br />
See illustration.<br />
Leibniz' Computer<br />
346 – MISCELLANEA BEROL(I)NENSIA ad<br />
incrementum scientiarum, ex scriptis Societati<br />
Regiae scientiarum exhibitis. Berlin, Papen, 1710.<br />
4°. Mit gefalt. gestoch. Frontisp. und 30 (statt 31?)<br />
ausfaltbaren Kupfertafeln. 11 Bl., 394 S. Pgt. d. Zt.<br />
(leicht fleckig, berieben und bestoßen). (104)<br />
5.000,-<br />
Kirchner 24. Diesch 27. Ravier 305. Poggendorff I, 1415. –<br />
Nicht bei Roller-Goodman, Libri rari etc. – Der berühmte<br />
erste Band der Denkschriften (Titel hier im Fehldruck<br />
„Berolnensia“) der bereits 1700 von Leibniz gegründeten<br />
Berliner Societät (ab 1711 Akademie) der Wissenschaften.<br />
Ein Fortsetzungsband erschien erst 1723. – Enthält in den<br />
3 Abteilungen Literaria, Physica & Medica, Mathematica &<br />
Mechanica neben Präliminarien insgesamt 13 eigenständige<br />
Abhandlungen von Leibniz sowie einen Briefwechsel zwischen<br />
Leibniz und Bernoulli aus den Jahren 1707-09 (eine<br />
genaue Aufstellung bei Ravier a. a. O.).
100<br />
Nr. 347<br />
Der bedeutendste Aufsatz Leibniz' befindet sich in der letzten<br />
Abteilung auf den S. 317-319, illustriert mit 1 Kupfertafel<br />
(Fig. 73): „Brevis descriptio Machinae Arithmeticae“<br />
– die erste gedruckte Beschreibung der ersten Vierspezies-<br />
Rechenmaschine – „the description of the calculating<br />
machine (1710)“ (DSB VIII, 166). Die Erfindung der auf<br />
dem Prinzip der Staffelwalze funktionierenden Maschine<br />
für alle 4 Grundrechenarten geht bereits auf das Jahr 1670<br />
zurück. Leibniz arbeitete zeitlebens an ihrer Verbesserung.<br />
Das einzig erhaltene und funktionierende Exemplar befindet<br />
sich heute in der Niedersächsischen Landesbibliothek.<br />
„Die Beschreibung der Leibnizschen Maschine wurde 1710<br />
in den Druckschriften der Berliner Akademie veröffentlicht“<br />
(Cantor III, 37). „Die wesentlichen Grundlagen der<br />
Computertechnik, so die Rechenmaschine – sogar die<br />
dyadische –, die Dyadik selbst, der infinitesimale und der<br />
logische Kalkül, die Kombinatorik und die Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
(etc.) sind von ihm entdeckt oder entscheidend<br />
weiterentwickelt worden“ (NDB XIV, 130).<br />
Weitere wichtige Beiträge von Leibniz zur Infinitesimalrechnung<br />
sind „Symbolismus memorabilis calculi algebraici<br />
et infinitesimalis ... et de lege homogeneorum transcendentali“<br />
(S. 160-165) sowie „Constructio problematis ducendi<br />
rectas quae tangunt lineas centrorum gravitatis“ (S. 170-<br />
173), der letztere gefolgt von J. Bernoullis „De appropinquationibus“.<br />
Neben Ergebnissen aus Chemie („Historia<br />
inventionis Phosphori“) und Naturgeschichte sind noch<br />
2 bedeutende Arbeiten der Abteilung Literaria zu erwähnen:<br />
„Annotatio de quibusdam ludis“ mit 1 Tafel zum<br />
„weiqi“, dem chinesischen Umzingelungs-Schachspiel<br />
(Cantor III, 354 f. Van der Linde I, 91. Walravens 150 Anm.<br />
zum ebenfalls enthaltenen „De libris sinensibus“ von La<br />
Croze), und „De originibus gentium ductis potissimum ex<br />
Naturwissenschaften<br />
Nr. 350<br />
indicio linguarum“, „in denen er vergleichende Sprachgeschichte<br />
und Etymologie als historische Hilfswissenschaften<br />
einsetzte“ (NDB XIV, 128).<br />
Das Frontispiz knapp beschnitten. Titel etw. fleckig, eingerissen<br />
und mit kleinen Randschäden. Die 30 Tafeln (tls. mit<br />
Quetschfalten) mit zus. 80 num. Abbildungen, ohne die<br />
Nummer 64 (fehlt womöglich oder ausgelassen). Sonst nur<br />
leicht gebräunt und wenig fleckig.<br />
BEIGEB.: II. DU HAMEL, J.-B., Regiae Scientiarum<br />
Academiae historia. Leipzig, Fritsch, 1700. Mit einigen tls.<br />
schematischen Textholzschnitten. 6 Bl., 426 S., 5 Bl. – Erste<br />
in Deutschland gedruckte Ausgabe. – STC D 862. – Vgl. für<br />
die Pariser EA von 1698: Houzeau-L. I, 3321. Lalande 335:<br />
„On y trouve à chaque année ce qui intéresse l'astronomie,<br />
depuis 1666 que l'Académie des sciences avait commencé.“<br />
III. WIDEBURG, J. B., Eclipsis totalis solis et terrae A. S.<br />
MDCCXV. D. III <strong>Mai</strong>i ... in boreali terrae hemisphaerio<br />
observanda. Helmstedt, Hamm, (1714). Mit 4 ausfaltbaren<br />
Kupfertafeln. 52 Bl. – Lalande 361. Houzeau-L. I, 12110. –<br />
II und III: Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
The famous first volume of memoranda with altogether<br />
13 independent treatises by Leibniz as well as a correspondence<br />
between Leibniz and Bernoulli of the years 1707-<br />
1709. – The frontispiece closely trimmed. Title a little soiled,<br />
torn and with small marginal damages. The 30 plates (partly<br />
with vertical creases) with together 80 numbered illustrations,<br />
without number 64 (probably missing or left out).<br />
Otherwise only slightly browned and hardly soiled. – Contemporary<br />
vellum (a little stained, rubbed and scuffed). –<br />
See illustration.
Nr. 351<br />
347 MAGALOTTI, L., Lettere scientifiche, ed erudite.<br />
Venedig, D. Occhi, 1740. 4°. XX, 294 S., 1 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (Rücken am Kapital gering beschäd.,<br />
etw. berieben und fleckig). (1) 500,-<br />
Dritte Ausgabe, erstmals postum 1721 erschienen. –<br />
Riccardi I/2, 63, 2 Anm. – Vgl. Blake 283. Poggendorff II,<br />
10. DSB IX, 3: „He has the distinction, though, of having<br />
written the best scientific prose in Italian after that of Galileo;<br />
his descriptions of experiments in physics are written in<br />
colorful, almost dramatic, language.“ – Brief 5 behandelt<br />
auch Wein: „Sopra il detto del Galileo: Il vino è un composto<br />
di umore, e di luce“ (nicht bei Schoene und Simon).<br />
– Vorsatz mit hs. Besitzvermerk. Titel mit kleinem Stempel.<br />
Tls. leicht stockfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Ein Vorläufer der Evolutionstheorie<br />
348 MAILLET, (B. DE), Telliamed ou entretiens d'un<br />
philosophe indien avec un missionnaire françois<br />
sur la diminution de la mer, la formation de la<br />
terre, l'origine de l'homme, etc. Mis en ordre sur<br />
les mémoires de feu M. de <strong>Mai</strong>llet. Par J. A.<br />
G(uer). 2 in 1 Bd. Amsterdam, L'Honoré, 1748.<br />
5 Bl., CXIX (recte LXXIX) S., 4 Bl., 208 (recte<br />
200) S., 2, 1 Bl., 231 S. Mod. Hldr. unter Verwendung<br />
alten Materials (gering berieben und bestoßen).<br />
(104) 500,-<br />
Naturwissenschaften 101<br />
Nr. 352<br />
Erste Ausgabe. – Norman 1422. DSB IX, 2<strong>6.</strong> Blackmer<br />
1061, Anm. Darmstaedter 182 (die drei letzten mit falschem<br />
Erscheinungsjahr). Grundlegend zur Textedition: F. Neubert,<br />
Einleitung in eine kritische Ausgabe von B. de <strong>Mai</strong>llets<br />
Telliamed, Berlin 1920. – Postum von Jean Antoine Guer,<br />
dem Verfasser der „Moeurs et usages des Turcs“ herausgegebenes<br />
Hauptwerk des französischen Naturwischaftlers<br />
und Diplomaten Benoît de <strong>Mai</strong>llet (1656-1738), das zum<br />
Teil auf Beobachtungen in alten arabischen Handschriften<br />
beruht. Der Titel „Telliamed“ ist ein Palindrom seines<br />
Namens. Die Druckausgaben basieren auf den zwischen<br />
1722-32 entstandenen Aufzeichnungen des Verfassers, die<br />
allerdings von dem Abt Jean Baptiste de Mascrier an die<br />
katholische Lehre angeglichen worden sind, vor allem <strong>Mai</strong>llets<br />
Ansichten über die Entstehung der Welt und des<br />
Menschen betreffend. Eine textkritische Edition, die A. V.<br />
Carozzi 1968 veröffentlicht hat, versucht die Urfassung<br />
des Werks wiederherzustellen. – „Fundamental work, in<br />
essence an ultraneptunian theory of the earth, as based largely<br />
on his geological field observations made during extensive<br />
travels throughout Egypt and other Mediterranean<br />
countries“ (DSB). „A forerunner of the uniformitarian geologists<br />
of the 19th century, and he anticipated Lamarck as<br />
well in his claim that present-day terrestrial life forms had<br />
adapted themselves from marine flora and fauna“ (Norman).<br />
– Stellenw. leicht wasserrandig, kaum fleckig.<br />
349 MAXWELL, J. C., Theorie der Wärme. Autorisirte<br />
dt. Ausg. übers. nach der vierten Aufl. des<br />
Originals von F. Neesen. Braunschweig, Vieweg,<br />
1878. Mit einigen Textabb. XVI, 382 S. Hldr. d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (33) 350,-
102<br />
Nr. 355<br />
Poggendorff III, 889. – S. (XI)-XVI verbunden, leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig. – DAZU: II. BION, N., Neueröffnete<br />
mathematische Werck-Schule. 3. Aufl. 3 in 1 Bd.<br />
Nürnberg 1726-28. Mit 55 (statt 62) gefalt. Kupfertafeln.<br />
III. LEIBNIZ, (G. W.), System der Theologie. <strong>Mai</strong>nz 1820.<br />
– IV. LEGENDRE, A. M., Die Elemente der Geometrie<br />
und der ebenen und sphärischen Trigonometrie. Berlin<br />
1844. Mit 15 gefalt. Kupfertafeln. – V. FRESENIUS, C. R.,<br />
Anleitung zur qualitativen chemischen Analyse. Braunschweig<br />
1874. – VI. TYNDALL, J., Der Schall. Braunschweig<br />
1874. – VII. HELMHOLTZ, H., Populäre wissenschaftliche<br />
Vorträge. 3 Tle. in 1 Bd. Braunschweig 187<strong>6.</strong> –<br />
VIII. NERNST, W., Theoretische Chemie vom Standpunkte<br />
der Avogadro'schen Regel und der Thermodynamik.<br />
Stuttgart 1893. – IX. BERNOULLI, D., Die Grundlage<br />
der modernen Wertlehre. Leipzig 189<strong>6.</strong> – X. NERNST,<br />
W., Einführung in die mathematische Behandlung der<br />
Naturwissenschaften. München und Leipzig 1901. – XI.<br />
OSTWALD, W., Vorlesungen über Naturphilosophie.<br />
Leipzig 1902. – XII. COURANT, R., Methoden der mathematischen<br />
Physik. 2 Bde. Berlin 1931-37. – XIII. HAHN,<br />
O., Künstliche neue Elemente. Berlin 1948.<br />
350 NEWTON – RACCOLTA di opuscoli sopra le<br />
opinioni filosofiche di Newton. Venedig, Recurti,<br />
174<strong>6.</strong> Mit Kupfertafel. 8 Bl., 159 S. Mod. Ldr. (22)<br />
150,-<br />
Erste und wohl einzige Ausgabe. – Wallis 94.02: „Consists of<br />
letters between Hartsoeker and Jean Leclerc.“ – Leicht ge -<br />
bräunt, tls. etw. fleckig, unbeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
Naturwissenschaften<br />
351 – VOLTAIRE, Elementi della filosofia del Neuton<br />
esposti. Tradotti dal Francese (dal Girolamo<br />
di Parensi). Venedig, Coleti, 1741. Mit 35 groben<br />
Textholzschnitten und 10 ausfaltbaren Kupfer -<br />
tafeln. XXIV, 300 S. Ältere Interims-Pp. (leichte<br />
Gebrauchsspuren). (22) 800,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Roller-G. II, 242. – Riccardi<br />
II/1, 23 (unter „Elementi“). Wallis 157.2 (beide mit der Verlagsangabe<br />
von G.-M. Lazzaroni in Venedig). – Nicht bei<br />
Bengesco, Gray und Babson. – Enthält u. a. die Quelle für<br />
die Überlieferung, daß Newton auf seine Theorie der<br />
Schwerkraft durch den Anblick eines fallenden Apfels<br />
gekommen sei. – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig,<br />
Tafeln z. Tl. mit Quetschfalten und Randschäden.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First Italian edition. – Contains among others the source for<br />
the legend that Newton came across his theory of gravity by<br />
seeing an apple falling from the tree. – Slightly browned,<br />
partly a little soiled and waterstained, plates here and there<br />
with vertical creases and marginal damages. – Older interim<br />
cardboard (light signs of wear). – See illustration.<br />
352 NIEREMBERG, J. E., Historia naturae, maxime<br />
peregrinae, libris XVI. distincta. Antwerpen, Plantin-Moretus,<br />
1635. Fol. Mit 2 (1 gestoch.) Druckermarken<br />
auf dem Titel und am Ende sowie<br />
69 Textholzschnitten. 4 Bl., 502 S., 52 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (etw. aufgebogen, wellig, fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (146) 2.500,-
Nr. 356<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. V, 1736, 13. Pritzel 6701.<br />
Nissen, ZBI, 2974. Ders., Vogelbücher, 67<strong>6.</strong> Arents 3278.<br />
Krivatsy 8313. Lesky 474. Palau 190.738. Sabin 55268.<br />
Alden 635/94. Eales I, 418: „The earliest American Natural<br />
History, with accounts of many American animals and<br />
plants.“ – Nieremberg (1595-1658) beschreibt eine Reihe<br />
bis dahin in Europa unbekannter Tiere. – Die schönen<br />
Holzschnitte stammen von dem Rubens-Stecher Ch. Jegher,<br />
sie zeigen 54 Tiere und 15 Pflanzen. – Innengelenke gebrochen,<br />
vorderer Spiegel mit hs. Exlibris, Titel mit altem klösterlichen<br />
Besitzvermerk; stellenw. wasserrandig, durchgängig<br />
gebräunt, vereinzelt fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Nieremberg (1595-1658) describes a number<br />
of animals hitherto unknown in Europe. – The beautiful<br />
woodcuts are by Rubens' engraver Ch. Jegher and show<br />
54 animals and 15 plants. – Inner joints broken, upper pastedown<br />
with ms. exlibris, title with old monastic ownership<br />
entry; here and there with waterstains, browned throughout,<br />
occasionally soiled. – Contemporary vellum (a little<br />
bent, undulated, soiled, rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
353 OKEN, (L.), Allgemeine Naturgeschichte für alle<br />
Stände. 7 Bde., Register und Atlas in 15 Bdn.<br />
Stuttgart, Hoffmann, 1833-(43). 8° und 4°. Mit<br />
lithogr. Titel, Stahlstichportr. und 130 (statt 164;<br />
101 kolor.) lithogr. Tafeln. Läd. Lwd. d. Zt.<br />
(Textbde.) und Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (161) 300,-<br />
Naturwissenschaften 103<br />
Nr. 361<br />
Erste Ausgabe. – Anker 375. Horn-Sch. 16535. Nissen, ZBI,<br />
300<strong>6.</strong> Wood 498. – Wissenschaftlich-populäre Naturgeschichte,<br />
die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im<br />
niederdeutschen Raum weit verbreitet war (im oberdeutschen<br />
versuchte sie Fitzinger abzulösen). Erst der „Brehm“<br />
beherrschte dann in der zweiten Jahrhunderthälfte den ganzen<br />
deutschen Markt. – Der Atlas mit tls. prachtvoll kolor.<br />
Tafeln zur menschlichen Anatomie, zu niederen Tieren, zu<br />
Fischen, Amphibien, Vögeln und ihren Eiern, ferner zur<br />
Geognosie und Botanik. – Tafeln I-XXXIV der Zoologie<br />
(Säugetiere) fehlen. – Vorsätze mit hs. Notizen und Besitzvermerken,<br />
Titel gestempelt; die Vogeleiertafeln mit hs. Einträgen;<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
354 PERBEGG, J., Magnetismus et sympathia rerum,<br />
seu experientiae quaedam physicae ex probatis<br />
authoribus collectae. Graz, Widmannstetter, 1711.<br />
12°. 44 S., 4 Bl. Läd. Goldbrokat-Brosch. d. Zt.<br />
(87) 250,-<br />
Einzige Ausgabe. – De Backer-S. VI, 484, 2. Simoniti 977.<br />
Peinlich 73, 91. Graff 1099. – Wenig fleckig.<br />
355 PHILOSOPHICAL TRANSACTIONS of the<br />
Royal Society of London. Vol. LXIX. For the<br />
Year 1779. 2 Tle. in 1 Bd. London, Nichols, 1779-<br />
80. 4°. Mit 2 wdh. gestoch. Titelvign. und 11 gefalt.<br />
Kupfertafeln. VII, 323, VII S., S. (325)-696, 1 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(36) 300,-
104<br />
Enthält den für die moderne Anthropologie entscheidenden<br />
Beitrag von Pieter Camper (1722-1789; „Account of the<br />
Organs of Speech of the Orang Outang“, S. 139-159). Weiterhin<br />
Beiträge von A. Fothergill („An Account of the Cure<br />
of the St. Vitus's Dance by Electricity“), Jeaurat („Account<br />
of an Iconantidiptic Telescope“), W. Stephens („The Latidude<br />
of Madras in the East Indies“), Cazaud („Account of<br />
the Method of cultivating the Sugar Cane“), Ch. Burney<br />
(„Account of an Infant Musician“) u. v. a. – Der zweite Teil<br />
mit eigenem Titelblatt. – Tafeln mit Abklatsch, leicht ge -<br />
bräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
356 PLINIUS SECUNDUS, C., Historia naturale di<br />
lingua latina in fiorentina tradocta per Christophero<br />
Landi no fiorentino novame(n)te correcta:<br />
& da infiniti errori purgada. Venedig, M. Sessa und<br />
P. de Ravani, 151<strong>6.</strong> Fol. Mit 2 Druckermarken auf<br />
dem Titel und Bl. 13 verso, 38 Textholzschnitten<br />
und vielen tls. größeren und figürlichen Holzschnitt-Initialen,<br />
Titel gedruckt in Rot und<br />
Schwarz. 14 nn., CCLIX num. Bl. Mod. Ldr. (ge -<br />
ring beschabt). (22) 2.000,-<br />
Fünfte Ausgabe der ersten italienischen Übersetzung, diese<br />
war erstmals 1476 erschienen. – STC 527. EDIT 16 CNCE<br />
30044. Essling 5. Sander 5761. Mortimer 388: „One leaf<br />
bb8r is a woodcut inscription from the tomb of Pliny's<br />
parents. Thirty-seven woodcuts designed for the text, one at<br />
the head of each book. With one exception, these are the<br />
blocks used by Agostino de' Zanni for Sessa in 1513 edition<br />
of the Latin text. In this 1516 edition, the ninth book begins<br />
towards the foot of a column, and the space left for the illustration<br />
was not large enough for the 1513 block. A reverse<br />
copy of the scene was made on a smaller block.“ – Bei einigen<br />
Holzschnitten wurde die Einfassung geringfügig verändert,<br />
beim Holzschnitt zum Buch 22 wurde die Inschrift<br />
„Sicinius“ in „Sicimus“ verbessert. – Die Holzschnitte zeigen<br />
u. a. 3 Karten (Welt, Europa und Afrika), handwerkliche<br />
und ländliche Verrichtungen, medizinische Behandlungsweisen<br />
etc. (von Essling ausführlich beschrieben). –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit Textanstreichungen.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
The border was slightly modified for some woodcuts, the inscription<br />
„Sicinius“ for woodcut to book 22 was corrected in<br />
„Sicimus“. – The woodcuts show a. o. 3 maps (world, Europe<br />
and Africa), craft and rural chores, medical treatments etc.<br />
(described in detail by Essling). – Slightly browned, hardly<br />
soiled, occasionally with text underlinings. – Modern calf,<br />
covers with blind tooling in the style of the epoch (minimally<br />
scratched). – See illustration.<br />
357 SAUSSURE, H. B. DE, Essais sur l'hygrométrie.<br />
Neuchâtel, Fauche, 1783. 4°. Mit gestoch. Kopfvign.<br />
und 2 (1 gefalt.) Kupfertafeln. XXIV, 367 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (73) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 755. Roller-G. II, 398. Waller<br />
11432. Norman 1894. Sotheran 4219. Darmstaedter 239.<br />
– „The work describes Saussure's pioneering experiments<br />
with his new instrument as well as its application to meteorology“<br />
(Norman). – „Saussures Hygrometer hat sich bis auf<br />
den heutigen Tag als eins der wichtigsten meteo rologischen<br />
Instrumente erhalten. Sein Werk zählte Cuvier zu den besten,<br />
um das die Wissenschaft im 18. Jhdt. bereichert worden sei“<br />
(Dannemann). – Mit einem Karton zu S. 141/142. – Fliegender<br />
Vorsatz mehrf. gestempelt, Titel mit hs. Monogramm von<br />
alter Hand in Tinte, vereinzelt wenig fleckig.<br />
Naturwissenschaften<br />
358 SCHOTT, C., Anatomia physico-hydrostatica<br />
fontium ac fluminum. Accedit in fine appendix de<br />
vera origine Nili. Würzburg, Schönwetter, 1663.<br />
Mit 13 (statt 14?) Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte<br />
(ohne das gestoch. Frontisp.). 10 Bl.,<br />
433 S., 7 Bl. Pgt. d. Zt. mit 2 Schließbändern (stärker<br />
fleckig, leicht bestoßen). (36) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Roller-G. II, 412. Honeyman 2815 (nennt<br />
auch nur 13 Tafeln). De Backer-S. VII, 910. Brunet V, 219.<br />
Graesse VI, 315. Poggendorff II, 838. Zachert-Z. IV, 1502.<br />
Dünnhaupt 10. Paulitschke 55<strong>6.</strong> Gay 232<strong>6.</strong> – Seltenes Werk<br />
des bedeutenden Würzburger Mathematikers und Jesuiten,<br />
wichtig für die Entwicklungsgeschichte der Geologie und<br />
physikalischen Geographie um die Mitte des 17. Jahrhunderts.<br />
Im Anhang bemerkenswert die Abhandlung über die<br />
Erforschung der Nilquellen mit den drei kleinen Karten<br />
(auf einer Tafel), die den Tana-See und die Seen Zentralafrikas<br />
deutlich darstellen. – Unsere Tafeln num. von I-XIII,<br />
ob noch eine doppelblattgr. Tafel fehlt, die ein Vergleichsexemplar<br />
(zusätzlich?) nennt, läßt sich von uns bibliographisch<br />
nicht ermitteln. – Vorsatz mit Wurmspuren, Titel mit<br />
hs. Vermerken, gering gebräunt, etw. fleckig.<br />
359 VALMONT DE BOMARE, (J.-C.), Dictionnaire<br />
raisonné universel d'histoire naturelle. Nouvelle<br />
édition, revue et augmentée. 6 Bde. Paris,<br />
Lacombe, 1767-68. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(leicht berieben, etw. bestoßen). (67) 300,-<br />
Zweite Auflage. – Vgl. Hoefer XLV, 895: „Le meilleur titre<br />
de gloire de Valmont, et tous ceux dictionnaires qui ont paru<br />
depuis portent tous l'empreinte du sien.“ – Valmont (1731-<br />
1807) war mehr Vermittler als Neuerer. Sein Lexikon be -<br />
handelt in der Art der Hausvaterliteratur Zoologie, Botanik,<br />
Mineralogie, Astronomie, Meteorologie, Pharmazie,<br />
Haus- und Feldwirtschaft, Technik und Handwerk. – Vorsätze<br />
mit Besitzetikett, gering gebräunt und fleckig.<br />
360 VARRO, M. T., Libri tres de re rustica. Wegen<br />
ihrer Vortrefflichkeit, Nutzbarkeit und Seltenheit,<br />
von neuem mit Fleiß übersehen. Halle und Magdeburg,<br />
Fritsch, 1730. Mit gestoch. Frontisp.<br />
47 Bl., 361 S., 23 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, leicht be -<br />
rieben und bestoßen). (87) 300,-<br />
Ebert 23404. Schweiger II, 1119. – Reich kommentierte<br />
Schulausgabe. – Vorsatz gestempelt, Titel mit Besitzvermerk,<br />
Frontispiz knapp beschnitten, tls. gering gebräunt<br />
und stellenw. etw. fleckig. – NACHGEB.: HOFFMANN,<br />
J., Kurtze Fragen von denen natürl. Dingen oder Geschöpffen<br />
und Wercken Gottes. Halle 1720. 299 S., 5 Bl. –<br />
(FLAMANT), Die Kunst sein eigner Medicus zu seyn. Bd.<br />
I (von 2). Frankenhausen 1723. Mit gestoch. Frontisp. 9 Bl.,<br />
284 S., 3 Bl. – Lesky 249. Wellcome III, 31.<br />
361 ZABARELLA, G., De rebus naturalibus libri<br />
XXX. Quibus quaestiones, quae ab Aristotelis<br />
interpretibus hodie tractari solent, accurate discutiuntur.<br />
Venedig, P. Meietti (aus Padua), 1590. Fol.<br />
Mit großer Druckermarke auf dem Titel, Holzschnitt-Portr.<br />
auf dem Titel verso, figürlicher Holzschnitt-Kopfvign.<br />
und zahlr. Holzschnitt-Ini -<br />
tialen. 20 Bl., 754 S. Restauriertes flex. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen). (22) <strong>6.</strong>000,-
Vermutlich erste Ausgabe (2 nach Riccardi in Padua<br />
gedruckte Quart-Ausgaben sind nicht nachzuweisen),<br />
erschien im gleichen Jahr auch noch in Köln. – EDIT 16<br />
CNCE 3083<strong>6.</strong> Riccardi I/2, 643, 1.3. DSB XIV, 581: „An<br />
important and influential collection of short treatises on<br />
various topics of natural philosophy is in his 'De rebus<br />
naturalibus' (1590). In it he treats many specific problems<br />
(including the motion of heavy and light bodies, reaction,<br />
the regions of the air, mixture, and elementary qualities),<br />
often showing the acuteness of the logical works, although<br />
he often relies on traditional solutions to the problems.“ –<br />
Nicht im STC und bei Adams. – Verfaßt von dem italienischen<br />
Philosophen Giacomo Zabarella (1533-1589), der in<br />
Padua Professor für Logik und Philosophie war. In seinen<br />
gesammelten Aufsätzen zur Naturphilosophie entwickelte<br />
Zabarella Theorien zur wissenschaftlichen Forschung und<br />
äußerte sich über die menschlichen Sinne, das Denken und<br />
die Intelligenz. Seine Schriften waren außerhalb Italiens vor<br />
allem in Deutschland von Einfluß, nicht zuletzt auf das<br />
Denken von Leibniz. – Titel mit Besitzvermerken, stärker<br />
fleckig und mit ausgebesserten kleinen Randschäden. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig, wasserrandig und mit hs. Marginalien.<br />
Im Kopfschnitt teilw. tintenfleckig. – Von großer<br />
Seltenheit, eines der bemerkenswertesten Bücher der italienischen<br />
Geistesgeschichte des ausgehenden 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts<br />
(im KVK kein Exemplar dieser Ausgabe in deutschen<br />
Bibliotheken nachweisbar). – Siehe Abbildung.<br />
Probably first edition (2 editions in quarto, printed after<br />
Riccardi in Padua, cannot be traced), published in the same<br />
year also in Cologne. – Title with ownership entries, stronger<br />
soiling and with small repaired marginal damages.<br />
Slightly browned, partly a little soiled, with waterstains and<br />
ms. marginalia. Top edge with some ink stains. – Extremely<br />
rare, one of the most remarkable books of Italian history of<br />
thought of the late 16th century (in KVK no copy recorded<br />
of this edition in German libraries). – Contemporary re -<br />
stored limp vellum (some soiling, rubbing and scuffing). –<br />
See illustration.<br />
Alchemie – Chemie<br />
362 BOERHAAVE, H., Elementa chemiae. 2 Bde.<br />
Venedig, Coleti, 1759. 4°. Mit 17 gefalt. Kupfer -<br />
tafeln. 4 Bl., 499 S.; 4 Bl., 331 S. Läd. Interims-Broschur.<br />
(105) 300,-<br />
Lindeboom 459: „This edition does not contain the Opuscula.“<br />
– Die „Mutter“ aller Chemielehrbücher. – Leicht<br />
fleckig, unbeschnitten.<br />
363 LEMNIUS, L., Occulata naturae miracula. Wunderbarliche<br />
Geheimnisse der Natur. Aus dem<br />
Latein in Deutsche Sprach gebracht, auch zum<br />
dritten mal vermehret, und eines grossen theils<br />
von newes selbs geschrieben, durch Jacobum<br />
Horstium. 2 in 1 Bd. (Heidelberg), Vögelin, 1601.<br />
4°. 4 Bl., 379 S., 4 Bl., 526 S., 11 Bl. Flex. Pgt. d.<br />
Zt. (fleckig, beschabt und bestoßen, Rücken oben<br />
mit großer Fehlstelle). (88) 900,-<br />
Naturwissenschaften · Alchemie – Chemie 105<br />
Nr. 364<br />
Vgl. Duveen 350 (Ausg. 1592). Wellcome I, 3711 (Ausgabe<br />
mit Titelformulierung wie vorliegend, aber undatiert). Waller<br />
10897 (Ausg. 1605). Ferguson II, 24. – Deutsche Ausgabe<br />
des bekannten Hand- und Hausbuches (EA 1571). –<br />
Lemnius gibt hygienische Vorschläge über Wohnungsbau,<br />
Speisenbereitung und Nahrungsmittelfälschung, schreibt<br />
von der Pflicht der Behörden, für gesundes Schlachtvieh<br />
und Trinkwasser zu sorgen. Laut Hirsch „verdient Lemnius<br />
den Namen des ersten Hygienikers seines Jahrhunderts“.<br />
Durch die vielen Zusätze praktisch zu einem Werk von<br />
Horst selbst geworden. – Gebräunt, mitunter etw. wasserfl.,<br />
Gebrauchsspuren.<br />
364 LULL, R., Libelli aliquot chemici: Nunc primum,<br />
excepto vade mecum, in lucem opera Doctoris<br />
Toxitae editi. Basel, P. Perna, 1572. 8 Bl., 480 S.,<br />
16 Bl. Pgt. des 18. Jhdts. mit Rsch. (etw. fleckig,<br />
wenig berieben und bestoßen). (55) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe dieser großen und verdienstvollen Sammlung.<br />
– STC 533. Adams L 1707. VD 16 R 150. Palau<br />
143.887. Duveen 370. Ferguson II, 54. Neu 2565. Honeyman<br />
206<strong>6.</strong> Brüning 447: „Der tatsächliche Inhalt weicht<br />
vom Inhaltsverzeichnis (Titel verso) erheblich ab.“ – Nicht<br />
bei Rogent-Duràn. – Enthält echte und zugeschriebene<br />
Texte Lulls. Mit einigen Erstdrucken. Besorgt von dem als<br />
Paracelsus-Herausgeber bekannten M. Toxites (Schütz);<br />
genaue Inhaltsangabe bei Duveen und Ferguson a. a. O. Mit
106<br />
Abschnitten über Perlen, Diamant, Saphir, Smaragd, Topas<br />
etc. – Titel stärker fleckig und mit kleinen Papierschäden im<br />
oberen Rand. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition of this large and remarkable collection. – Contains<br />
genuine and texts ascribed to Lull. With some first<br />
issues. – Title stronger soiled and with small paper damages<br />
at upper margin. Slightly browned, partly a little soiled. –<br />
Vellum of the 18th century with spine label (some soiling,<br />
minor rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
365 MORHOF, D. G., Dissertationes academicae &<br />
epistolicae. Praefatio J. Burchardi Maji. Hamburg,<br />
Liebernickel, 1699. 4°. Mit gestoch. Portr. 7 Bl.,<br />
616 S., 22 Bl., 143 S. Pgt. d. Zt. (fleckig, etw. bestoßen).<br />
(112) 400,-<br />
Ferguson II, 108 Anm. Dünnhaupt 9 (nennt am Anfang<br />
8 Bl.). – Enthält 17 Schriften über literarische und naturwissenschaftliche<br />
Themen, darunter auf den Seiten 245-302<br />
einen Abdruck von „De metallorum transmutatione“. –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Beigebunden sind 16 weitere<br />
Werke (meist Dissertationen), darunter die „Geo -<br />
mantia“ von J. A. Schmidt (VD 17 12:145472B) und „De<br />
elephante“ von S. Kirchmaier (VD 17 12:174595Y). – Interessanter<br />
Sammelband.<br />
366 NESTLE, H., Ueber die Ernährung der Kinder.<br />
Bivis, Lörtscher, 1869. 11 S., 2 Bl. Orig.-Brosch.<br />
(Vorderdeckel gestempelt). (160) 200,-<br />
Frühe Werbeschrift für die von Heinrich Nestle entwickelte<br />
künstliche Säulingsnahrung. – Dem Frankfurter Apothekerlehrling<br />
Heinrich Nestle (1814-1890), der nach seiner<br />
Auswanderung in die Schweiz den Namen Henri Nestlé<br />
führte, verdankt der heute weltweit bekannte Nahrungsmittelhersteller<br />
seinen Namen. Das von Nestlé entwickelte<br />
Muttermilchersatzprodukt kam unter dem Namen „Henri<br />
Nestlé's Kindermehl“ kurz nach Erscheinen der kleinen<br />
Schrift auf den Markt und wurde zum Erfolgsschlager des<br />
von da an expandierenden Unternehmens.<br />
367 ROTH-SCHOLTZ, F. (HRSG.), Deutsches<br />
Theatrum Chemicum. Bd. III (von 3). Nürnberg,<br />
Felßecker, 1732. Mit 2 gestoch. Portrs. und wenigen<br />
wdh. Textholzschnitten. 46, 958 (statt 960;<br />
recte 956) S. Pgt. d. Zt. (Buchblock tls. vom<br />
Rücken gelöst, mit kleinen Fehlstelllen, stärker<br />
fleckig, Kanten stärker beschabt). (118) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Ferguson II, 298. Duveen 518. Caillet<br />
9618. Mellon 153. Bolton 1035. Neu 356<strong>6.</strong> Ferchl 45<strong>6.</strong> Kopp<br />
II, 342. Schmieder 517. Gardner 590. Brüning 4145. – Groß<br />
angelegtes Sammelwerk mit älteren alchemistischen Texten.<br />
„Contains original matter by the editor in the form of introductions<br />
and notes. These are historical, biographical or<br />
bibliographical, as the case may be, and afford information<br />
not to be found elsewhere“ (Ferguson). – Mit den Porträts<br />
von John Dee und Edward Kelly. – Es fehlt die S. 959/960.<br />
– Mit Wurmfraß außerhalb des Satzspiegels; tls. mit Marginalien<br />
und Unterstreichungen; vereinzelt Randläsuren,<br />
leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie<br />
368 THURNEISSER – MOEHSEN, J. C. W., Beiträge<br />
zur Geschichte der Wissenschaften in der<br />
Mark Brandenburg von den ältesten Zeiten an bis<br />
zu Ende des sechszehnten Jahrhunderts. Leipzig<br />
und Berlin, Decker, 1783. 4°. Mit Kupfertafel.<br />
7 Bl., 226 S. Läd. Interims-Brosch. (100) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Waller 12347. Berlin-Bibl. 21. – Neben<br />
zwei kleineren Beiträgen hauptsächlich eine Abhandlung<br />
zur Iatrochemie im 1<strong>6.</strong> Jahrhundert und eine aus den Quellen<br />
gearbeitete Lebensbeschreibung Leonhard Thurneissers<br />
zum Thurn (1530-1595/96). – Gebräunt, etw. fleckig, unbeschnitten.<br />
Astrologie – Astronomie<br />
369 ARCHENHOLD, F. S., Alte Kometen-Einblattdrucke<br />
(Deckeltitel). (Berlin 1900). Gr.-Fol.<br />
24 faks. Tafeln. Lose in OHlwd.-Mappe (leichte<br />
Gebrauchsspuren). – Wenige Blätter fleckig und<br />
mit Knickspuren. (87) 200,-<br />
370 BELLANTI, L., Defensio astrologiae contra<br />
Ioannem Picum Mirandulam. Liber de astrologica<br />
veritate. Et in disputationes Ioannis Pici adversus<br />
astrologos responsiones. Venedig, B. dei Vitali,<br />
1502. Fol. 118 nn. Bl. Restauriertes blindgepr. Ldr.<br />
d. Zt. auf Holzdeckeln (mit zahlr. Wurmlöchern,<br />
etw. berieben und bestoßen, Schließen fehlen).<br />
(22) 1.500,-<br />
STC 78. IA 115.953. EDIT 16 CNCE 4863. Houzeau-L. I,<br />
471<strong>6.</strong> – Nicht bei Adams. – Zweite und vorletzte Ausgabe,<br />
vorher in Florenz 1498 und danach nur noch 1554 in Basel<br />
gedruckt. Die bei Houzeau-Lancaster angegebene Ausgabe<br />
von 1495 existiert nicht. – Berühmte Replik auf die Angriffe<br />
Pico de la Mirandolas gegen die Astrologie, in allen drei<br />
Ausgaben stets mit der eigenen Verteidigung dieser Disziplin<br />
aus der Feder des Sieneser Arztes Bellanti zusammen<br />
gedruckt. Bellanti sagte übrigens aus dem Horoskop Savonarolas<br />
fünf Monate vor dem Ereignis dessen Sturz und<br />
gewaltsamen Tod voraus (vgl. Thorndike IV, 561). – „Bellanti<br />
cited Aquinas and Scotus in support of astrology, but<br />
censured various past astrological writers such as the Arabic<br />
astrologers, Albumasar and Haly, Abraham Judaeus, and<br />
the Latin, Guido Bonatti. This censure was partly on Christian<br />
grounds but perhaps shared a little the current humanistic<br />
aversion for Arabic and medieval learning“ (Thorndike<br />
IV, 541). – Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit kurzen<br />
hs. Marginalien, vereinzelt mit kleinen Wurmlöchern.<br />
Second and penultimate edition, before printed in Florence<br />
in 1498 and later only in Basel in 1554. The edition of 1495<br />
mentioned by Houzeau-Lancaster does not exist. Famous<br />
reply to the assaults by Pico de la Mirandola towards astrology,<br />
in all three editions printed together with the own
Nr. 371<br />
defence of this discipline. – A little browned and soiled,<br />
partly with short ms. marginalia, occasionally with small<br />
wormholes. – Contemporary calf over wooden boards (with<br />
numerous wormholes, a little rubbed and scuffed, clasps<br />
missing).<br />
371 BIONDO, M. A., Tabulae annuae de anticipatione<br />
stellarum fixarum cum suis significationibus,<br />
in disponendis, vel constituendis operibus humanis.<br />
Rom, G. Cartolaris Witwe, 1544. 4°. 20 Bl.<br />
Mod. flex. Pgt. mit reicher Vg. im Stil des 17.<br />
Jhdts. (Schließbänder fehlen). (22) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 10<strong>6.</strong> Adams B 2078. IA 119.490.<br />
EDIT 16 CNCE 6117. Barberi (Cartolari) 53. Riccardi I/1,<br />
137, 1. Thorndike V, 262. Houzeau-L. I, 2510: „Rare.“ – „In<br />
the same year, 1544, as his reply to Turino, Biondo had<br />
published a treatise of astrological character, 'Annual Tables<br />
Concerning the Anticipation of the Fixed Stars with their<br />
Significations in Disposing and Constituting Human<br />
Works'.“ – Biondo verbindet in dieser Schrift Astronomisches<br />
mit Astrologischem. – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Slightly browned, hardly soiled. – Modern<br />
limp vellum richly gilt in the style of the 17th century (clasp<br />
ribbons missing). – See illustration.<br />
372 CASSINI, G. D., Ephemeris prima motus cometae<br />
novissimi mense aprili 1665. Rom, De Falco,<br />
1665. 4°. 2 Bl. Spätere Brosch. (etw. fleckig). (132)<br />
1.500,-<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie 107<br />
Nr. 378<br />
Seltene erste Ausgabe. – Riccardi I/1, 277, 11. DSB III, 101:<br />
„The study of comets continued to hold his special interest.<br />
In 1664-1665 he observed one of them in the presence of<br />
Queen Christina and formulated on this occasion a new<br />
theory (in agreement with the Tychonian system) in which<br />
the orbit of the comet is a great circle whose center is situated<br />
in the direction of Sirius and whose perigee is beyond<br />
the orbit of Saturn.“ – Enthält eine Tabelle mit den Beobachtungsdaten.<br />
– Mehrere hinterlegte Einrisse und kleine<br />
Durchbrüche (kein Buchstabenverlust), Ränder wenig ge -<br />
bräunt.<br />
Rare first edition. – Several backed tears and small perforations<br />
(not affecting letters), margins minimally browned. –<br />
Later wrappers (some soiling).<br />
373 DANTI, E. (P. R.), Primo volume dell'uso et fabbrica<br />
dell'astrolabio, et del planisferio. Nuovamente<br />
ristampato, & accresciuto in molti luoghi.<br />
(Alles Erschienene). Florenz, Giunta, 1578. 4°. Mit<br />
2 Druckermarken auf dem Titel und letzten Bl.<br />
sowie 66 tls. schematischen Textholzschnitten.<br />
8 Bl., 325 S., 1 Bl. Altes flex. Pgt. (Hinterdeckel<br />
mit eingesetztem großen Ausschnitt, etw. fleckig<br />
und bestoßen). (22) 1.500,-<br />
Zweite, wesentlich erweiterte Ausgabe. – STC 210. Adams<br />
D 124. IA 149.985. EDIT 16 CNCE 16001. MNE I, 167.<br />
Riccardi I/1, 389, 1.2. Houzeau-L. 3288. Lalande 105.<br />
Honeyman 822. Horblit 265. DSB III, 558. – Der DSB zählt<br />
die Schriften Dantis zu den frühesten astronomischen<br />
Werken in Italien. – Die auf der Titelrückseite genannten
108<br />
Nr. 379<br />
Zusätze dieser Ausgabe stammen meist von Ptolemaeus. –<br />
Fliegender Vorsatz mit hs. Notiz. Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig, vereinzelt mit Wurmspuren.<br />
Second, considerably extended edition. According to the<br />
DSB Danti's writings are amongst the earliest works on<br />
astronomy in Italy. – The additions to this edition noted on<br />
the title verso are mainly by Ptolemaeus. – Fly-leaf with ms.<br />
note. Slightly browned, a little soiled, occasionally with<br />
worming. – Old limp vellum (rear cover with large covered<br />
cut-out, some soiling and scuffing).<br />
374 DIEN, CH., Atlas céleste. Enrichi de cartes nouvelles<br />
des principaux objets d'études astronomiques<br />
par C. Flammarion. 3e éd. Paris, Gauthier-<br />
Villars, 1877. Gr.-Fol. Mit 31 (5 doppelblattgr., 1 in<br />
Blaudruck) gestoch. Sternenkarten. 20 S. Läd.<br />
OLwd. (89) 400,-<br />
Nicht bei Houzeau-Lancaster. – Bemerkenswert die schöne,<br />
auf dunkelblauem Grund gedruckte Karte interstellarer<br />
Nebel. – Leicht gebräunt, vereinzelt fingerfleckig.<br />
375 HERSCHEL, CAROLINE, Memoiren und<br />
Briefwechsel. Übers. von A. Scheibe. Berlin,<br />
Hertz, 1877. Mit Stahlstich-Portr. 2 Bl., 364 S.<br />
Lwd. d. Zt. (geringe Gebrauchsspuren). (2) 100,-<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie<br />
Nr. 380<br />
Erste Ausgabe. – ADB XII, 227. – Vgl. DSB VI, 323 (englische<br />
EA 1876). – Zu den wissenschaftlichen Leistungen<br />
der bedeutsamen Astronomin Caroline Lucretia Herschel<br />
(1750-1848) zählen die Entdeckungen mehrerer Kometen,<br />
die Berechnung genauer astronomischer Reduktionen und<br />
der Zonenkatalog hunderter Sternhaufen und Nebel. –<br />
Wenig fleckig.<br />
376 HEYN – SAMMELBAND – 5 Erstausgaben,<br />
darunter 4 Schriften über Kometen. Berlin, Leipzig<br />
und Frankfurt, 1742-4<strong>6.</strong> Ldr. d. Zt. (171)<br />
1.200,-<br />
I. VERSUCH einer Betrachtung über die Cometen, die<br />
Sündflut und das Vorspiel des jüngsten Gerichts. Berlin und<br />
Leipzig 1742. Mit 2 (1 gefalt.) Holzschnitt-Tafeln. 28 Bl.,<br />
328 S. – Brüning 1651. Rosenthal 3590 und 360<strong>6.</strong><br />
II. SENDSCHREIBEN an des Hrn. Magister Semlers ...<br />
worinnen einige unmaßgebliche Vorschläge gethan werden,<br />
wie dessen vollständige Beschreibung des Sterns der Weisen<br />
noch etwas vollständiger gemacht werden könnte.<br />
Ebda. 1743. 32 S. – Brüning 1662. Houzeau-L. I, 347, 198.<br />
Rosenthal 360<strong>6.</strong><br />
III. (MAUPERTUIS, P.), Eines Parisischen Astronomi<br />
Sendschreiben von den Cometen, aus dem Frantzösischen<br />
übersetzet (von J. Heyn). Ebda. 1744. 2 Bl., 92 S. – Brüning<br />
1683. Rosenthal 3590 und 360<strong>6.</strong>
IV. GESAMLETE Briefe von den Cometen, der Sündflut,<br />
und dem Vorspiel des jüngsten Gerichts ... worinnen er sich<br />
theils den Untersuchungen des Wiedeburgs, Knutzens,<br />
Guttmanns, Schuberts, Obbarius, und seiner übrigen<br />
gelehrten Gegner bescheiden widersetzet. Ebda. 1745. Mit<br />
Kupfertafel. 12 Bl., 798 S. – Brüning 1708.<br />
V. SENDSCHREIBEN an Siegmund Jacob Baumgarten ...<br />
worinnen Jsaac Watts Meinungen vom Schlaf der abgeschiedenen<br />
Seelen bescheiden geprüfet sind. Frankfurt und<br />
Leipzig 174<strong>6.</strong> 1 Bl., 181 S. – Holberg, Allg. Kirchenhistorie<br />
(1773) V, 454.<br />
Vorliegender Sammelband enthält die wohl wichtigsten<br />
gedruckten Schriften von Johann Heyn (1709-1746), dem<br />
Rektor der Saldrischen Schule zu Alt-Brandenburg, späterem<br />
Pastor in Netzen und Oberprediger zu Werder bei<br />
Potsdam. – Zum Verfasser vgl. Mulsow, Freigeister im<br />
Gottsched-Kreis, 41. – Titel mit gelöschten Stempeln und<br />
gering löchrig.<br />
377 HYGINUS, C. J., Fabularum liber. Eiusdem poeticon<br />
astronomicon libri quatuor. Quibus accesserunt<br />
similis argumenti, Palaephatus, Fulgentius,<br />
Phurnutus, Albricus, Aratus, Proclus. (Hrsg. von<br />
J. Mycillus). Basel, Herwagen, 1549. Fol. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel und 48 Textholzschnitten.<br />
4 Bl., 261 S., 12 Bl. Pp. des 19. Jhdts. mit<br />
Rsch. (Deckelbezug stellenw. aufgeplatzt, gering<br />
lichtrandig und angestaubt, wenig bestoßen). (87)<br />
1.200,-<br />
STC 428. Adams H 1252. VD 16 H 6480. Zinner 1958.<br />
Lalande 68. Houzeau-L. 762. Wellcome I, 3378. – Zweite<br />
Ausgabe bei Herwagen (erstmals dort 1535). – Gedruckt<br />
nach einer Freisinger Handschrift des 9. oder 10. Jhdts. –<br />
Astronomisches Werk, in dem vor allem die Sternsagen<br />
interessieren, sowie mythologisches und für die Kenntnis<br />
der Stoffe der griechischen Tragödie unentbehrliches Handbuch<br />
von einem Verfasser des 2. Jhdts. n. Chr. – Die schönen<br />
Holzschnitte sind figürliche Darstellungen der Sternbilder,<br />
von Sonne und Mond sowie der Planeten. „Koegler<br />
hat die Holzschnitte 1935 als ganz selbständige Arbeiten<br />
nach primitiveren Vorbildern Heinrich Vogtherr d. Ä. zugeschrieben“<br />
(Hieronymus 448 b). – Arats „Phaenomena“<br />
und „De sphaera libellus“ des Proklos in griechisch-lateinischem<br />
Paralleltext. – Titel leicht gebräunt und mit kleinen<br />
hinterlegten Fehlstellen, wenige Seiten anfangs an den<br />
Rändern gering lädiert, erstes und letztes Blatt im Bug verstärkt,<br />
Seitenränder gering gebräunt, im Falz wasserrandig,<br />
wenig fleckig.<br />
Second edition by Herwagen (first published there 1535). –<br />
Edited after a Freising manuscript of the 9th or 10th century.<br />
Astronomical work by an author of the 2nd century after<br />
Christ interesting above all for the star legends as well as the<br />
mythological handbook indispensable for the knowledge of<br />
topics of the Greek tragedy. – The beautiful woodcuts are<br />
figurative illustrations of the constellations, the sun and the<br />
moon as well as the planets. – Title slightly browned and<br />
with small backed defects, some pages at the beginning with<br />
minor damages in margin, first and last leaf reinforced at<br />
joint, outer margins minimally browned, with waterstains<br />
at fold, hardly soiled. – Cardboard of the 19th century with<br />
spine label (cover material here and there bursted, somewhat<br />
discoloured and dust soiled, hardly scuffed).<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie 109<br />
Nr. 382<br />
378 JOHANNES DE SACRO BOSCO, Libellus de<br />
sphaera. Accessit eiusdem autoris computus ecclesiasticus.<br />
Cum praefatione Philippi Melanthonis.<br />
Wittenberg, J. Krafft, 1561. Mit zahlr. Textholzschnitten,<br />
davon 4 mit 6 beweglichen Teilen (ohne<br />
2 Tabellen). 134 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. des<br />
17. Jhdts. mit Schließbändern (gering fleckig, be -<br />
rieben und bestoßen). (138) 1.200,-<br />
VD 16 J 730. Zinner 2271. Lalande 85. Houzeau-L. I, 1653.<br />
– Das bedeutendste astronomische Werk des Mittelalters. –<br />
Ohne die beiden Tabellen, die meist fehlen. – Titel mit<br />
Besitzvermerk des Klosters Altenburg und Eintrag von<br />
1678 „Compratum sub Rev. Dmo Mauro“. Mit zahlr., tls.<br />
angeschnittenen ausführlichen hs. Marginalien.<br />
BEIGEB.: II. BEYER, H., Quaestiones in libellum de<br />
sphaera Joannis De Sacro Busto, in gratiam studiosae iuventutis<br />
olim in Academia Vuitebergensi collectae. O. O. und<br />
Dr. (Frankfurt, P. Braubach), 1561. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und 2 Falttabellen. 16 Bl., 302 S. – VD 16 B 249<strong>6.</strong><br />
Zinner 2248. – Vgl. Houzeau-L. I, 2528 (andere Ausgaben).<br />
– Die Falttabellen im Bug auseinandergeschnitten.<br />
III. PEURBACH, G., Theoricae novae planetarum. (Hrsg.<br />
von C. Finé). Paris, Ch. Wechel, 1550. Mit Titelholzschnitt,<br />
Druckermarke am Ende und zahlr. Textholzschnitten (ohne<br />
2 Tafeln). 127 S. – Houzeau-L. I, 2252. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC, bei Adams, Lalande etc. – Spätere, jedoch seltene<br />
Ausgabe des „bevorzugten Lehrbuchs der Astronomie<br />
im 1<strong>6.</strong> Jahrhundert“ (Kat. Schweinfurt 74).
110<br />
Nr. 390<br />
Alle Drucke nur leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. – Insgesamt<br />
schöner Sammelband. – Siehe Abbildung.<br />
The most outstanding astronomical work of the Middle<br />
Ages. – Without the two mostly missing tables. – Title with<br />
ownership entry of the Altenburg monastery and annotation<br />
of 1678 „Compratum sub Rev. Dmo Mauro“. With<br />
numerous extensive, partly cut ms. marginalia. – All issues<br />
only slightly browned, partly a little soiled. – Altogether a<br />
beautiful Sammelband. – Blind-pressed pigskin of the 17th<br />
century with clasp ribbons (minor soiling, rubbing and<br />
scuffing). – See illustration.<br />
379 – Sphaera emendata. Eliae Vineti Santonis scholia<br />
in eandem Sphaeram. Köln, M. Cholinus, 1581.<br />
Mit Druckermarke auf dem Titel und zahlr. Textholzschnitten,<br />
davon 3 (statt 4) mit beweglich<br />
mont. Teilen. 10 num., 2 nn., 83 (recte 92) num.,<br />
1 nn. Bl. Mod. Pp. (138) 600,-<br />
VD 16 J 736 (falsche Kollation). Zinner 3009. – Vgl. Alden<br />
590/57. – Mit den „Scholia“ von Vinet erstmals 1553 er -<br />
schienen. – Es fehlt der bewegliche Teil zur Figur auf Bl.<br />
Nr. 24 verso. – Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie<br />
Nr. 391<br />
380 MAESTLIN, M., Epitome astronomiae, qua brevi<br />
explicatione omnia, tam ad sphericam quam theoricam<br />
eius partem pertinentia, ex ipsius scientiae<br />
fontibus deducta, perspicue per questiones traduntur.<br />
Tübingen, G. Gruppenbach, 1588. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel, zahlr. Textholzschnitten,<br />
davon 1 mit drehbarem Teil, und<br />
6 gefalt. Tabellen. 16 Bl., 509 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Deckel aufgewellt).<br />
(104) 2.000,-<br />
Zweite Ausgabe (EA Heidelberg 1582). – VD 16 M 97. Zinner<br />
3299. Lalande 119. Houzeau-L. I, 2747. – Diese Ausgabe<br />
nicht im STC und bei Adams. – Michael Maestlin<br />
(1550-1631) war als Mathematiker und Astronom an den<br />
Universitäten in Heidelberg und Tübingen tätig. Er gilt als<br />
Anhänger des heliozentrischen Weltbildes von Nicolaus<br />
Copernicus und war wichtigster Lehrer und Freund von<br />
Johannes Kepler. – Vorliegt ein Lehrbuch der Astronomie<br />
für Studenten. – Der drehbare Teil zu S. 66 liegt lose bei. –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, tls. mit kleinen Randschäden<br />
und Marginalien von alter Hand.<br />
BEIGEB.: PEUCER, K., De dimensione terrae et geo -<br />
metrice numerandis locorum particularium intervallis ex<br />
doctrina triangulorum sphaericorum & canone subtensarum<br />
liber, denuo editus ... Descriptio locorum Terrae<br />
Sanctae exactißima autore quodam Brocardo Monacho.
Aliquot insignium locorum Terrae Sanctae explicatio &<br />
historiae per Philippum Melanthonem. Wittenberg, J. Lufft,<br />
1579. Mit gefalt. Tabelle und einigen schematischen Textholzschnitten.<br />
5 Bl., 301 S. – Dritte Ausgabe (EA 1550). –<br />
Adams P 935. VD 16 P 1982. Lalande 108. – Vgl. Houzeau-<br />
L. I, 10316 (Ausg. 1550). – Diese Ausgabe nicht im STC und<br />
bei Zinner. – Frühes Werk zur Erdvermessung. – Die Falttabelle<br />
unten etw. eingerissen. Leicht gebräunt und fleckig,<br />
gegen Ende mit schwachen Feuchtigkeitsspuren. – Beide<br />
Drucke selten. – Siehe Abbildung.<br />
Second edition (first edition Heidelberg 1582). – Slightly<br />
browned, hardly soiled, partly with small marginal damages<br />
and marginalia by contemporary hand. – Bound-in: Third<br />
edition (first edition 1550). – Early work on earth surveying.<br />
– The folding table somewhat torn at bottom. Slightly<br />
browned and soiled, towards the end with faint dampstains.<br />
– Both issues rare. – Contemporary vellum (a little soiled,<br />
rubbed and scuffed, boards a little bent). – See illustration.<br />
381 MANILIUS, M., Astronomicon libri quinque.<br />
I. Scaliger recensuit, ac pristino ordini suo restituit.<br />
Eiusdem I. Scaligeri commentarius in eosdem<br />
libros. 2 Tle. in 1 Bd. Paris, M. Patisson für<br />
R. Estiennes Erben, 1579. Mit 2 Druckermarken<br />
auf den Titeln, ganzseit. Holzschnittwappen auf<br />
dem Titel verso und einigen Textholzschnitten.<br />
6 Bl., 136 S., 4 Bl., 292 S., 6 Bl. Etw. spät. Pgt. (ge -<br />
ring fleckig, berieben und bestoßen). (138) 600,-<br />
Erste Ausgabe dieser Bearbeitung. – STC 300. Adams M<br />
361. Lalande 108. Houzeau-L. I, 1037. Ebert 12941. Schweiger<br />
II, 590: „Neue kühne Umgestaltung des Textes ohne<br />
Benutzung von Handschriften.“ Renouard 181, 4. Schreiber<br />
252: „First edition of Scaliger's text and important commentary<br />
on the 'Astronomica' of Manilius, the earliest<br />
extant treatise on astrology. The Commentary is the one<br />
commentary on Manilius, without forerunner and without<br />
successor; today it is the only avenue to a study of the<br />
poem.“ – Fliegender Vorsatz mit hs. Eintragungen, Makulatur<br />
des Hinterdeckels etw. aufgeplatzt. Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
382 – Astronomicon a Iosepho Scaligero ex vetusto<br />
codice Gemblacensi infinitis mendis repurgatum.<br />
Eiusdem I. Scaligeri notae. 2 Tle. in 1 Bd. Leiden,<br />
Officina Plantiniana, 1600. 4°. Mit wdh. Druckermarke<br />
auf den Titeln und einigen Textholzschnitten.<br />
16 Bl., 131 S., 2, 10 Bl., 510 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, mit kleinen<br />
Bezugsfehlstellen, Schließbänder fehlen). (22)<br />
600,-<br />
STC 128. Adams M 365. Lalande 135. Houzeau-L. I, 1037.<br />
Ebert 12943. Schweiger II, 590. – Neue Recension. – Vgl.<br />
Schreiber (Estienne) 252: „Scaliger's text and important<br />
commentary on the 'Astronomica' of Manilius, the earliest<br />
extant treatise on astrology. The Commentary is the one<br />
commentary on Manilius, without forerunner and without<br />
successor; today it is the only avenue to a study of the<br />
poem.“ – Zwischentitel gestempelt und mit ausgebesserten<br />
Randläsuren. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und stärker<br />
wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie 111<br />
Inserted title stamped and with repaired marginal damages.<br />
Slightly browned, partly a little soiled and stronger water -<br />
stained. – Contemporary vellum (soiling, rubbing and<br />
scuffing, with small defects in cover material, clasp ribbons<br />
missing). – See illustration.<br />
383 – Astronomicon. Interpretatione et notis ac figuris<br />
illustravit M. Fayus. Accesserunt P. D. Huetii<br />
animadversiones ad Manilium & Scaligeri notas.<br />
Paris, Leonard, 1679. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 42 Textkupfern. 13 Bl., 448 S., 34 Bl., 88 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt und<br />
bestoßen, Deckel aufgebogen, Gelenke teilw. eingerissen).<br />
(112) 800,-<br />
Houzeau-L. I, 1037. Lalande 290. Roller-G. II, 15<strong>6.</strong> Schweiger<br />
II, 590. – Die Kupfer mit astrologischen Diagrammen<br />
sowie einigen Sternbildkarten. – Titel gestempelt, etw. ge -<br />
bräunt, wenig fleckig.<br />
384 MAYER, CH., Basis Palatina auspiciis, impensis,<br />
favore et imperio ... Caroli Theodori exeunte anno<br />
superiore 1762 ad Normam Academiae Regiae<br />
Parisinae scientiarum exactum bis dimensa hoc<br />
demum anno 1763. Novis mensuris aucta et confirmata.<br />
Mannheim, Hofdruckerei, o. J. (1763). 4°.<br />
12 Bl., 23 S., 1 Bl. Etw. läd. und verfärbte blaue<br />
Seide d. Zt. (2) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Veitenheimer 370. De Backer-S. V, 795, 9.<br />
Poggendorff II, 90. – Der paginierte Textteil, die eigentliche<br />
Abhandlung Mayers, mit dem Titel: „Series et ordo triangulorum<br />
quae ex propriis suis observationibus anno 1763<br />
habitis deduxit et correxit Christianus Mayer“. – Der Verfasser,<br />
ein pfälzischer Jesuit, wirkte als kurfürstlicher Hofastronom<br />
in Mannheim und richtete in Schwetzingen eine<br />
Sternwarte ein. – Kaum gebräunt, minimal fleckig. – Aus<br />
der Bibliothek des Herzogs Wilhelm von Birkenfeld (Vorsatz<br />
signiert).<br />
385 – De novis in coelo sidereo phaenomenis in miris<br />
stellarum fixarum comitibus. Mannheim, Hof-<br />
Buchdruckerei, 1779. 4°. 126 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (leicht beschabt). (6) 1.000,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – DSB IX, 232. – Wenig fleckig.<br />
First Latin edition. – Hardly soiled. – Contemporary calf<br />
with spine label and gilt back (light scratching).<br />
386 – Gründliche Vertheidigung neuer Beobachtungen<br />
von Fixsterntrabanten, welche zu Mannheim auf der<br />
kurfürstlichen Sternwarte entdecket worden sind.<br />
Mannheim, Hof-Buchdruckerei, 1778. Mit 2 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 308 S. Spät. Hlwd. (2) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Poggendorff II, 90. DSB IX, 232. –<br />
Nicht bei Houzeau-Lancaster. – „Mayer said he had discovered<br />
more than 100 satellites of fixed stars. This term was<br />
misunderstood and Mayer's colleagues inferred that he was<br />
claiming to have discovered planets of other fixed stars; contemporary<br />
astronomers, especially Hell, argued against<br />
Mayer's observations – which marked the beginning of systematic<br />
observation and an important impetus to this new<br />
branch of astronomy“ (DSB). – Etw. fleckig.
112<br />
Nr. 392<br />
387 MEZZAVACCA, F., Otia sive ephemerides Felsineae<br />
recentiores cum novis moderationibus ex<br />
mixtis hypothesibus clarissimorum virorum<br />
Tychonis, Kepleri, Bullialdi, Cassini, atque ab<br />
observatorio regio Parisiensi recenter habitis<br />
observationibus ab anno 1701. ad totum annum<br />
1720. 2 in 1 Bd. Bologna, Pisarius, 1701. 4°. 10 Bl.,<br />
452 S., 2 Bl., 677 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (Kopf und Schwanz mit Fehlstellen durch<br />
Wurmfraß, Rücken wurmlöchrig, Gelenke tls.<br />
gebrochen, Deckel mit Schadstellen, bestoßen).<br />
(160) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Riccardi I, 155. Lalande 341. Houzeau-<br />
L. 15310: „Felsina était l'ancien nom de Bologne. Ces éphémerides<br />
sont calculeés pour le méridien de cette ville,<br />
d'après les 'Tabulae Carolinae' de Streete.“ – Vorsätze<br />
wurmstichig, Titel mit gelöschtem Besitzvermerk und<br />
Randausriß, wenige Blätter mit hinterlegter Fehlstelle; zahlr.<br />
Marginalien von alter Hand in Tinte, tls. etw. gebräunt,<br />
stellenw. fleckig und wasserrandig.<br />
388 MOLTHER, J., Syzetesis (Graece), de forma et<br />
quantitate anni diluviani: qui fuit sexcentesimus<br />
Noachi. Frankfurt, A. Humm, 1618. 4 Bl., 142<br />
(recte 126) S. Mod. Pgt. (87) 300,-<br />
Zinner 4673. – Versuch, das Jahr der Sintflut zu bestimmen.<br />
– Gebräunt.<br />
Naturwissenschaften · Astrologie – Astronomie<br />
389 PEURBACH, G., Theoricae novae planetarum ab<br />
Erasmo Reinholdo pluribus figuris auctae, & illustratae<br />
scholijs. Recens aeditae & auctae ab ipso<br />
autore. Wittenberg, H. Lufft, 1553. Mit 3 gefalt.<br />
Holzschnitt-Tafeln und zahlr. Textholzschnitten<br />
(ohne die 4 beweglichen Teile). 8 nn., 252 num. Bl.<br />
(Bl. Nr. 7 und 8 weiß). Mod. Hldr. (138) 500,-<br />
STC 339. Adams P 227<strong>6.</strong> VD 16 P 2062. Houzeau-L. I,<br />
2252. Lalande 75. Zinner 2072: „Wenig Änderungen gegenüber<br />
der Ausgabe von 1542. Koppernick gelegentlich<br />
erwähnt.“ – Noch frühe Ausgabe des „bevorzugten Lehrbuchs<br />
der Astronomie des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts“ (Kat. Schweinfurt<br />
235) mit Kommentar des Wittenberger Mathematikers<br />
Erasmus Reinhold (erstmals 1542 erschienen). – Es fehlen<br />
die 4 beweglichen Teile zur Figur auf Bl. Nr. 95, diese mit<br />
kleinem Papierdurchbruch und kleinem Papierstreifen zur<br />
Montage der beweglichen Teile. – Titel unten breit angerändert.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, vereinzelt mit Marginalien<br />
von alter Hand.<br />
390 (PEZENAS, E.), Astronomie des marins ... tant<br />
pour un observatoire fixe, que pour un observatoire<br />
mobile. Avignon, Girard, 176<strong>6.</strong> Mit 8 Kupfertafeln.<br />
2 Bl., XX, 366 S., 1 Bl., 35 S. Ldr. d. Zt.<br />
(Kapital leicht läd., stark beschabt, etw. bestoßen).<br />
(22) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier I, 309. De Backer-S. VI, 649, 13.<br />
Houzeau-L. 10753. Lalande 495: „Plus élémentaire et plus<br />
étendu que L'Astronomie nautique de Maupertuis. Contient<br />
des formules pour résoudre tous les problèmes de la<br />
sphère.“ – Es gibt auch Drucke mit der Jahreszahl 1765. –<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
391 PTOLEMAEUS, C., De praedictionibus astronomicis,<br />
cui titulum fecerunt, quadripartitum,<br />
libri quatuor. Posterior editio. Perugia, Tomassis<br />
Erben, 164<strong>6.</strong> 12°. Mit doppelblattgr. typographischer<br />
Widmungstafel und 2 Falttabellen. 6 Bl.,<br />
370 S., 1 Bl. Hpgt. des 19. Jhdts. (etw. bestoßen).<br />
(22) 200,-<br />
NUC 474, 327. – Diese Ausgabe nicht bei Houzeau-Lancaster<br />
etc. – „Eine trockene didaktische Abhandlung, die im<br />
1. Buch über Möglichkeit und Nutzen der Sterndeutung im<br />
allgemeinen, im 2. über den Einfluß der Gestirne auf einzelne<br />
Völker und Länder und in den beiden letzten über die<br />
Beziehung von Horoskop und Menschenschicksal berichtet“<br />
(Biedermann 362). – Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit<br />
kleinen Wurmspuren und Wasserrändern. – Seltener Druck<br />
aus Perugia. – Siehe Abbildung.<br />
392 STÖFFLER, J., Elucidatio fabricae ususque<br />
astrolabii. Oppenheim, J. Köbel, 1524. Fol. Mit<br />
kolor. Holzschnitt-Titelbordüre, Druckermarke<br />
und zahlr. (22 nahezu blattgr.) Textholzschnitten,<br />
davon 3 mit beweglich mont. Teilen. 10 nn., 77<br />
(statt 78) num. Bl. Mod. Ldr. unter Verwendung<br />
alter blindgepr. Deckelbezüge. (22) 1.500,-<br />
Zweite Ausgabe. – STC 834. Adams S 1887. VD 16 S 9192.<br />
Benzing, Köbel, 89. Zinner 1270. Lalande 44. Houzeau-L.<br />
I, 325<strong>6.</strong> – Das früheste deutsche Werk über Astrolabien. –
Nr. 393<br />
Zahlreiche Holzschnitte mit Scheiben des Astrolabs. Die<br />
dazugehörigen Teile sind zeitgenössisch an den Rand der<br />
entsprechenden Tafel montiert (ob alle vorhanden, ist nicht<br />
feststellbar). Ab Fol. 67 die Schrift „De mensuris geometricis“,<br />
hierzu 14 große figürliche Holzschnitte, die Vermessungsvorgänge<br />
in Landschaft und an Gebäuden illustrieren.<br />
– Das fehlende letzte Blatt auf altem Papier faksimiliert eingebunden.<br />
– Leicht gebräunt, teilw. etw. fleckig und leicht<br />
wasserrandig. Die beweglichen Skalen teils geknittert. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Second edition. – The earliest German work on astrolabs. –<br />
Numerous woodcuts with discs of the astrolab. Contemporary<br />
mounting of the pertaining parts at margin of corresponding<br />
plate (whether all there, cannot be ascertained). –<br />
Lacking last leaf. – Slightly browned, partly a little soiled<br />
and with light waterstains. The movable scales here and<br />
there crinkled. – Modern calf by using old blind-pressed<br />
cover material. – See illustration.<br />
Botanik<br />
393 ARTUS, W., Hand-Atlas sämmtlicher medicinisch-pharmaceutischer<br />
Gewächse. 5. gänzlich<br />
umgearb. Aufl. Bd. II (von 2) in 1 Bd. (ohne den<br />
Textbd.). Jena, Mauke, 187<strong>6.</strong> Mit 241 tls. eiweißgehöhten<br />
kolor. Kupfertafeln. 2 Bl. Lwd. d. Zt.<br />
(Rücken verblaßt, berieben und etw. bestoßen).<br />
(59) 800,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik 113<br />
Nr. 395<br />
Nissen 53. – Die schönen, sehr sorgfältig kolorierten Tafeln<br />
zeigen Blumen, Kräuter, Früchte, Pilze u. a. – Einige Tafeln<br />
gleichmäßig leicht gebräunt; die Tafeln am oberen Seitenrand<br />
durchgehend hs. numeriert, wenig fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
394 BELLARDI, L., Quadri iconografici di botanica<br />
proposti ad uso delle scuole. Turin und <strong>Mai</strong>land,<br />
Paravia, 1863. Fol. Mit 60 farb. lithogr. eiweiß -<br />
gehöhten Tafeln. 40 S. Orig.-Umschlag und lose<br />
in OLwd.-Mappe (Gebrauchsspuren). (55) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 127. Pritzel 594. – Die Tafeln mit<br />
Blättern, Blumen, Früchten, Gräsern, Pilzen etc. – Leicht<br />
wellig, an den Rändern etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
395 BONNET, CH., Untersuchungen über den Nutzen<br />
der Blätter bey den Pflanzen. Aus dem Französischen<br />
übers. von J. Ch. Arnold. Nürnberg, de<br />
Launoy für Winterschmidt, 1762. 4°. Mit gestoch.<br />
Kopfvign. und 31 gefalt. Kupfertafeln von A. W.<br />
Winterschmidt. 8 Bl., 224 S. Pgt. d. Zt. mit Rsch.<br />
(leicht fleckig, ein wenig berieben und bestoßen).<br />
(120) 600,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Nissen 202. Fromm 3610. – Vgl.<br />
Hunt 329. – Eine der frühesten Veröffentlichungen über die<br />
Photosynthese. „Bonnet should be considered one of the<br />
first naturalists to investigate experimentally the question<br />
of photosynthesis“ (DSB II, 286). – „Der Kupferstecher<br />
und Verleger dieses Werckes, Hr. Winterschmid hat diese<br />
Uebersetzung so prächtig an Papier, Kupfern und Druck<br />
verfertigen lassen, daß es dem Original in keinem dieser<br />
Stücke auch nicht im mindesten etwas nachgiebt. Würdiges<br />
Beispiel für alle seine Collegen in Teutschland, das um so<br />
rühmlicher, je seltener es ist“ (Wöllner 458). – Die Kupfer<br />
in sauberem, kräftigen Abdruck. – Stellenw. ein wenig ge -<br />
bräunt, minimal fleckig. – Siehe Abbildung.
114<br />
Nr. 402<br />
First German edition. – One of the earliest publications on<br />
photo synthesis. – The copperplates in neat and strong<br />
impression. – Here and there a little browned, minimally<br />
soiled. – Contemporary vellum with spine label (slightly<br />
stained, a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
396 BULLIARD, (P.), (Flora Parisiensis, ou descriptions<br />
et figures des plantes qui croissent aux environs<br />
de Paris). 6 in 5 Bdn. Paris, Didot, 1776-80.<br />
Mit altkolor. gestoch. Titel, 642 altkolor. Kupfertafeln<br />
und beidseitig gestoch. Tabelle. Ldr. d. Zt.<br />
mit 2 Rsch. und Rvg. (minimale Gebrauchsspuren).<br />
(104) 5.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 295. Pritzel 1352-53. Plesch 10<strong>6.</strong><br />
Bibl. Plesch 163-164. Stafleu-C. 902 und 904. Sitwell-B. 81.<br />
Dunthorne 69. – Das vollständige Tafelwerk in feinem Altkolorit.<br />
– Vorgebunden wie oft die „Introduction à la flore<br />
des environs de Paris“, von Pritzel und Stafleu-Cowan<br />
separat aufgeführt. Mit den 40 altkolor. Kupfertafeln, die<br />
für den unvollendeten sechsten Bd. bestimmt waren. – Es<br />
fehlen die Titel von Bd. I und II der „Flora Parisiensis“. –<br />
Tafeln hs. numeriert und sauber mit den lateinischen Benennungen<br />
und den französischen Volksnamen beschriftet;<br />
gering gebräunt und fleckig. – Dekorativ gebunden. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 8.<br />
First edition. – The complete plate work in delicate contemporary<br />
hand colouring. – Lacks title of vol. I and II of „Flora<br />
Parisiensis“. – Plates numbered by hand, with carefully<br />
written names in Latin and the French popular names;<br />
minor browning and soiling. – Decorative binding. – Contemporary<br />
calf with 2 spine labels and gilt back (minor signs<br />
of wear). – See illustration on plate 8.<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
Nr. 403<br />
397 CURTIS, W., The Botanical Magazine; or Flower-<br />
Garden displayed. Bde. I-L der Reihe in 27 Bdn.<br />
London, Couchman, 1787-1823. Mit 2441 (statt<br />
2444) tls. gefalt. altkolor. Kupfertafeln. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (tls. im Gelenk gebrochen, leicht berieben<br />
und bestoßen, tls. fleckig). (104) 12.000,-<br />
Nissen 2350. Stafleu-C. 1290. Pritzel 2007. Bibl. Plesch 187.<br />
– Äußerst dekorative, bis 1823 nahezu vollständige Reihe. –<br />
Mit Index für die ersten 42 Bde. – Ab Bd. XV wurde die<br />
Reihe von John Sims fortgesetzt. – Ohne die Tafeln 1065 B,<br />
1937 und 223<strong>6.</strong> – Tafel 2231 ist doppelt vorhanden; vorhanden<br />
sind auch die Tafeln 903 B, 923* und 1885 B. Leicht<br />
gebräunt und gering fleckig, sonst tadellos. – Exlibris. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 8.<br />
Particularly decorative, up to 1823 almost complete series. –<br />
Without plates 1065 B, 1937 and 223<strong>6.</strong> – Plate 2231 existing<br />
twice; also there plates 903 B, 923* and 1885 B. Slightly<br />
browned, minimally soiled, otherwise flawless. – Exlibris. –<br />
Contemporary half calf with spine label (partly broken at<br />
joint, slightly rubbed and scuffed, also stained in parts). –<br />
See illustration on plate 8.<br />
398 DUHAMEL DU MONCEAU, (H. L.), Traité<br />
des arbres et arbustes qui se cultivent en France en<br />
plein terre. 2 Bde. Paris, Guerin & Delatour, 1755.<br />
4°. Mit 250 Holzschnitt-Tafeln, 4 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 190 Textkupfern. 2 Bl., LXII, 368 S.;<br />
2 Bl., 387 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (Rücken von<br />
Bd. I leicht brüchig, etw. berieben und bestoßen).<br />
(55) 1.500,-
Erste Ausgabe. – Nissen 547. Pritzel 2469. Stafleu-C. 1544.<br />
Hunt 552. – Die Holzschnitte, teilw. von den Stöcken der<br />
großen Mattioli-Bilder, in sauberen Abdrucken. – Vorsatz<br />
mit hs. Besitzvermerk, vereinzelt mit Papierdurchbruch,<br />
etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
First edition. – Endpaper with ms. ownership entry, occasionally<br />
with paper perforation, some browning, minor soiling.<br />
– Contemporary calf with 2 spine labels (spine of vol. I<br />
slightly cracked, a little rubbed and scuffed).<br />
399 – Traité des arbres fruitiers; contenant leur figure,<br />
leur description, leur culture, &c. 2 Bde. Paris,<br />
Saillant und Desaint, 1768. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 180 Kupfertafeln. 2 Bl., XXIX S., 1 Bl.,<br />
337 S.; 2 Bl., 280 S. Rotes Maroquin d. Zt. mit<br />
Rvg., Deckelfileten, Steh- und Innenkantenvg.<br />
sowie dreiseit. Goldschnitt. (91) 8.000,-<br />
Erste Ausgabe, die einzige im Quart-Format. – Pritzel 246<strong>6.</strong><br />
Nissen 550. Stafleu-C. 154<strong>6.</strong> Plesch 229. De Belder 109. Sitwell-B.<br />
93. Dunthorne 100. – Prächtige Darstellungen von<br />
Äpfeln, Birnen, Erdbeeren, Trauben, Nüssen, Pfirsichen etc.<br />
– „Dieses schöne Werk, dessen Bilder zumeist von einem<br />
sonst unbekannten, keineswegs unbedeutenden Maler<br />
namens Le Berriays herrühren, gehört stilistisch noch ganz<br />
dem Klassizismus Aubrietscher Prägung an. Doch bildet es<br />
insofern eine Brücke zur folgenden Periode, als sich unter<br />
den Stechern schon manche Namen finden, die unter den<br />
bewegteren, farbenfreudigen Tafeln der Redoutézeit stehen,<br />
wie Ch. Milsan oder Claude Baron“ (Nissen S. 136). –<br />
Einige Lagen etw. gebräunt, sonst nur wenig fleckig. Druck<br />
auf kräftigem Papier, breitrandig. – Siehe Abbildung Tafel 8.<br />
First edition, the only one in quarto. – Magnificent illustrations<br />
of apples, pears, strawberries, grapes, nuts, peaches etc.<br />
– Some quires a little browned, otherwise only few stains.<br />
Printed on strong paper, wide-margined. – Contemporary<br />
red morocco with gilt back, fillets on boards, gilt outside and<br />
interior edges as well as three-sided gilt edge. – See illustration<br />
on plate 8.<br />
400 GIARDINI, I. Giornale d'orticoltura anno 1863-<br />
1864. Bd. X der Reihe in 1 Bd. <strong>Mai</strong>land, Ubicini,<br />
1864. Mit 12 (1 gefalt., 11 farb. gedruckten bei -<br />
kolor.) lithogr. Tafeln. 2 Bl. 576 S. Hlwd. d. Zt.<br />
(Rücken aufgehellt, etw. lichtrandig, wenig fleckig<br />
und berieben). – Stellenw. gebräunt und fleckig.<br />
(36) 100,-<br />
401 (GIEZENDANNER, J. G.), Neues vollständiges<br />
Giftbuch, worin Gelehrte und Ungelehrte etwas<br />
zu ihrem Nutzen finden werden; lehrreiches<br />
Exempelbuch für den Bürger und Bauersmann<br />
und ganz besonders für Eltern und Lehrer. Chur,<br />
Kallenberger, 1835. Mit 34 altkolor. Holzschnitt-<br />
Tafeln. IX S., 1 Bl., 214 S. Pp. d. Zt. (teilw. stark<br />
beschabt und etw. bestoßen). (73) 400,-<br />
Tecoz, Librarium (1972), 178. – Seltenes, hübsch illustriertes<br />
Kräuterbuch. – Der Liechtensteiner Apotheker J. G.<br />
Giezendanner nannte sich „Provisor der Damurischen<br />
Apotheke zu Chur“, nachdem er 1815 die Witwe des Apo-<br />
Naturwissenschaften · Botanik 115<br />
thekers Damur geheiratet hatte. – Die schönen Holzschnitte<br />
sind verkleinerte Kopien nach Hegetschweilers „Die Giftpflanzen<br />
der Schweiz“ (1827-29). – Titel gestempelt, stellenw.<br />
fleckig.<br />
402 GINANNI, G., Opere postume. Tomo primo<br />
(von 2). Venedig, Fossati, 1755. Fol. Mit gestoch.<br />
Titelbordüre, 56 Kupfertafeln, 5 gestoch. Vign.<br />
und einigen gestoch. Initialen. 6 Bl., XIX, 63 S.,<br />
1 Bl. Flex. Pp. d. Zt. (Rückenbezug fehlt, berieben<br />
und bestoßen). (132) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Gamba 226<strong>6.</strong> Stafleu-C. 2023 (dat. 1757,<br />
Erscheinungsjahr des zweiten Bandes). Nissen, ZBI, 157<strong>6.</strong><br />
Nissen, BBI, 711. Pritzel 3337. – Nachgelassenes Werk des<br />
Grafen Giuseppe Ginanni aus Ravenna, der von Vallisnieri<br />
zur naturkundlichen Beschäftigung angehalten worden ist,<br />
um seine Schwermut zu überwinden, was ihm auch gelang,<br />
wie G. M. von Marten zu berichten weiß (Reise nach Venedig,<br />
Bd. II, Ulm 1824, S. 383). Der erste Band, der Algen<br />
und Zoophyten behandelt, ist mit 55 naturkundlichen Kupfertafeln<br />
komplett. Der zweite Band handelt über die Meeresfauna.<br />
– Stellenw. schwach wasserrandig, gering fleckig<br />
und gebräunt. – Sehr selten. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – The first volume dealing with seaweed and<br />
zoophytes, is complete with 55 copperplates of natural history.<br />
The second volume deals with deep-sea fauna. – Here<br />
and there with light waterstains, minimally stained and<br />
browned. – Very rare. – Contemporary limp vellum (lacks<br />
spine cover material, rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
403 GMELIN, J. G., Flora Sibirica sive historia plantarum<br />
Sibiriae. Bde. I-II (von 4). St. Petersburg,<br />
Academia Scientiarum, 1747-49. 4°. Mit 2 gestoch.<br />
Kopfvign., 2 gestoch. Initialen und 149 gefalt.<br />
Kupfertafeln. CXXX, 221 S., 11 Bl.; XXIV, 240 S.,<br />
5 Bl. Pgt. d. Zt. (Deckel leicht aufgebogen, etw.<br />
fleckig). (5) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 2047. Nissen 721. Hunt 531<br />
(nur Bde. I-III): „Fundamental work on Siberian plants.“ –<br />
Vorsätze tls. eingerissen; vereinzelt leicht gebräunt und etw.<br />
fleckig, nur wenige Tafeln etw. über den Plattenrand be -<br />
schnitten. – Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Endpapers partly torn; occasionally slightly<br />
browned and a little soiled, only a few plates cut beyond<br />
plateline. – A beautiful copy. – Contemporary vellum<br />
(boards slightly bent, some soiling). – See illustration.<br />
404 (GODET, CH. H.), Description des plantes vé -<br />
néneuses du Canton de Neuchâtel. Neuchâtel,<br />
Gerster, 184<strong>6.</strong> Mit 26 kolor. lithogr. Tafeln. 8, 3 S.,<br />
26 Bl. Stark läd. Lwd. d. Zt. – Erste Ausgabe. –<br />
Pritzel 3401. – Gebrauchsspuren. (160) 200,-<br />
405 GOETHE, R., H. DEGENKOLB UND R.<br />
MERTENS, Aepfel und Birnen. Die wichtigsten<br />
deutschen Kernobstsorten. Berlin, Parey, 1894. 4°.<br />
Mit 104 farb. lithogr. Tafeln mit den entsprechenden<br />
Textbl. 2 Bl., 13 S., 3 Bl. (Anzeigen). OLwd.<br />
(gering berieben und bestoßen). (160) 400,-
116<br />
Nr. 405<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Junk 6638 (Ausg. 1896). – Die in kräftigen<br />
Farben lithographierten Tafeln zeigen 53 Apfel- und<br />
51 Birnensorten. – Etw. gebräunt, minimal fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
406 HAWORTH, A. H., Synopsis plantarum succulentarum<br />
cum descriptionibus, synonymis locis,<br />
observationibus culturaque. (Hrsg. von F. von<br />
Paula Schrank). Nürnberg, Schrag, 1819. VIII,<br />
376 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (leicht lichtrandig). (2)<br />
100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Stafleu-C. 2490. Pritzel 3858.<br />
Zimmermann 139. – Leicht gebräunt, gering fleckig.<br />
407 HEGI, G., Illustrierte Flora von Mittel-Europa.<br />
7 Tle. in 13 Bdn. Wien und München (1906-31).<br />
4°. Mit zahlr. meist chromolithogr. Tafeln und<br />
Tausenden von Textabb. OLwd. (Gebrauchsspuren).<br />
(99) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 840. – Standardwerk der floristischen<br />
Literatur Mitteleuropas. – Die Bandteilung wie folgt:<br />
I, II, III, IV/1-3, V/1-4, VI/1-2 und VII (mit dem Gesamtregister).<br />
– Gut erhalten. – Ohne Rückgaberecht.<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
Nr. 408<br />
408 HERBARIUS – INCIPIT TRACTATUS DE<br />
VIRTUTIBUS HERBARUM. Venedig, A. Bindoni,<br />
1520. 4°. Mit Druckermarke auf dem Titel<br />
und 150 Textholzschnitten. 4 nn., CL num., 18 nn.<br />
Bl. (das letzte Bl. weiß). Mod. flex. Pgt. mit Rsch.<br />
(132) 8.000,-<br />
STC 325. EDIT 16 CNCE 22575. Sander 615. Essling 1193.<br />
Klebs-B. 14. Nissen 2311. Durling 2269: „An anonymus<br />
compilation from classical Arabic and medieval sources,<br />
first published in <strong>Mai</strong>nz in 1484. It has been mistakenly<br />
attributed to Arnaldus de Villanova.“ – „Unterscheidet sich<br />
in Text und Einteilung nur wenig von den deutschen Ausgaben,<br />
während die Abbildungen, obschon etwa in derselben<br />
Größe wie die <strong>Mai</strong>nzer, völlig umgezeichnet sind. In<br />
einzelnen Fällen kann man noch das deutsche Vorbild<br />
erkennen, zumeist sind die Figuren aber mit ziemlichem<br />
Verständnis nach der Natur gezeichnet“ (Schreiber IX). –<br />
Der letzte Teil des Werkes enthält 96 kurze Kapitel über<br />
Drogen, Gewürze, Früchte, Mineralien, tierische Produkte<br />
etc. – „Last edition of the Latin Herbarius, the fifth issued<br />
at Venice and the sixth printed in Italy. The woodcuts printed<br />
from the same blocks“ (Klebs-Becher). – Titel mit kurzer<br />
Notiz, 2 Blätter im Schlußteil mit hs. Marginalien, das<br />
letzte weiße Blatt mit Federproben. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig. Insgesamt gutes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
Title with short note, 2 leaves in the final section with ms.<br />
marginalia, last blank leaf with ink probes. Slightly<br />
browned, partly a little soiled. Altogether a good copy. –<br />
Modern limp vellum with spine label. – See illustration.
Altkoloriert<br />
409 HERBARUM, arborum, fruticum, frumentorum<br />
ac leguminum, animalium praeterea terrestrium,<br />
volatiliu(m) & aquatilium ... imagines depictae.<br />
Frankfurt, Ch. Egenolff, (1546). 4°. Mit altkolor.<br />
Titelholzschnitt und Hunderten von altkolor. Textholzschnitten.<br />
8 Bl., 265 S. Blindgepr. Schweins -<br />
ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, Bezug an den<br />
Kanten teilw. etw. aufgeplatzt). (5) 8.000,-<br />
Erste Ausgabe. – VD 16 H 2193. Benzing, Egenolff, 232.<br />
Nissen 2345. – Nicht bei Hunt und in den Sammlungen<br />
Plesch und De Belder. – Frühes Kräuter- und Arzneibuch<br />
mit ca. 1000 Holzschnitten in kräftigem Altkolorit. – Vorsätze<br />
und Titel mit hs. Besitzvermerken, Eintragungen und<br />
Federproben. Unterschiedlich gebräunt, meist stärker<br />
fleckig und wasserrandig. – Siehe Abbildung Tafel 9.<br />
First edition. – Early herbal book and pharmacopoeia with<br />
about 1000 woodcuts in strong contemporary hand colouring.<br />
– Endpapers and title with ms. ownership entries, annotations<br />
and ink probes. Variable browning, mostly stronger<br />
soiled and with waterstains. – Contemporary blind-pressed<br />
pigskin over wooden boards with 2 metal clasps (soiled,<br />
rubbed and scuffed, cover material partly a little bursted at<br />
edges). – See illustration on plate 9.<br />
410 HERBARUM, arborum, fruticum, frumentorum<br />
ac leguminum, animalium praeterea terrestrium,<br />
volatiliu(m) & aquatilium ... imagines depictae.<br />
(Frankfurt, Ch. Egenolff, 1552). 4°. Mit Hunderten<br />
von altkolor. Textholzschnitten. 7 (statt 8) Bl.,<br />
298 (statt 318) S. (ohne S. 169/170, 299ff. und das<br />
letzte nn. Bl.). Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holz deckeln (etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Bezug an den Kanten teilw. etw. auf- oder abgeplatzt).<br />
(113) 1.200,-<br />
VD 16 H 2194 (falsche Kollation). Benzing, Egenolff, 305.<br />
Neufforge 509. Nissen 2345. – Nicht bei Hunt und in den<br />
Sammlungen Plesch und De Belder. – Zweite Ausgabe (EA<br />
1546) des frühen Kräuter- und Arzneibuches mit über 1000<br />
Holzschnitten in kräftigem Altkolorit. – Titel mit großem<br />
unteren Ausriß (ca. 2/3 Text- und Bildverlust). – Es fehlen<br />
am Anfang das zweite Bl. (Index) und am Ende alles nach<br />
S. 298. – Die S. 191/192 unten mit Ausriß (etw. Bildverlust).<br />
Die letzten 3 Bl. mit unteren Eckausrissen. Die Innendeckel<br />
mit vielen hs. Eintragungen. Blatt *3 mit breit hinterlegten<br />
Einrissen, Bl. 7 und 8 in den unteren Ecken hinterlegt. Etw.<br />
gebräunt, stärker fleckig, tls. mit Gebrauchsspuren und<br />
Randschäden.<br />
Second edition (first edition 1546) of the early herbal book<br />
and pharmacopoeia with more than 1000 woodcuts in strong<br />
contemporary hand colouring. – Title with large tear-out at<br />
bottom (ca. 2/3 loss of text and illustration). – Lacks at the<br />
beginning the second leaf (index) and at the end all after<br />
p. 298. – Pp. 191/192 with tear-out at bottom (some loss of<br />
illustration). The last 3 leaves with tear-outs at lower corner.<br />
Inner covers with many handwritten annotations. Tears of<br />
leaf *3 widely backed, leaves 7 and 8 backed at lower corner.<br />
Somewhat browned, stronger soiled, partly with signs of<br />
wear and marginal damages. – Contemporary blind-pressed<br />
pigskin over wooden boards (a little soiled, rubbed and<br />
scuffed, cover material at edges somewhat bursted in parts).<br />
Naturwissenschaften · Botanik 117<br />
Nr. 412<br />
411 JACQUIN, N. J., Oxalis. Monographia iconibus<br />
illustrata. Wien, Wappler, 1794. 4°. Mit 81 (75<br />
kolor.) Kupfertafeln und doppelblattgr. Falttafel.<br />
2 Bl., 119 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (5) 3.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 977. Plesch 393. De Belder 178.<br />
Dunthorne 155. Stafleu-C. 3254. DSB VII, 58 (dat. irrtümlich<br />
1784): „As a botanist Jacquin was the most important of<br />
the younger contemporaries of Linnaeus. He was the first<br />
writer in German to utilize to any large extent Linnaeus'<br />
system of binary nomenclature, and was foremost in his<br />
time with respect to the number of new species and in a<br />
consistent way. His descriptions are still valid today.“ –<br />
Nicht bei Hunt. – Der Gehilfe Jacquins, Johannes Scharf,<br />
zeichnete die 81 Figuren für die Oxalis-Monographie und<br />
stach sie nach eigenem Verfahren in Kupfer. Die Kolorierung<br />
düfte wohl von Martin Sedelmayer ausgeführt worden<br />
sein (vgl. Nissen S. 185). – Titel recto, alle Tafeln verso<br />
gestempelt (Dublette der UB Wien). – Siehe Abbildung<br />
Tafel 9.<br />
First edition. – Title recto, all plates verso stamped (double<br />
copy of the University Library Vienna). – Contemporary<br />
calf with spine label and gilt back (a little soiled, scratched<br />
and scuffed). – See illustration on plate 9.<br />
412 KOCH, R., Das Blumenbuch. 3 in 1 Bd. (<strong>Mai</strong>nz,<br />
<strong>Mai</strong>nzer Presse, 1929-30). Fol. Mit 250 kolor.<br />
Holzschnitt-Tafeln von F. Kredel nach R. Koch.<br />
3, 7 Bl. OLdr. (gering fleckig und mit wenigen<br />
Schabspuren). (17) 800,-
118<br />
Nr. 416<br />
Eines von 1000 Ex., durch den Insel-Verlag vertrieben. –<br />
Sarkowski 950. Nissen 1084. Schauer II, 3<strong>6.</strong> – Siehe Abbildung.<br />
413 LEUBA, F., Les champignons comestibles et les<br />
espèces vénéneuses. Neuchâtel, Delachaux &<br />
Niestlé, (1887)-90. Fol. Mit 54 (52 chromolithogr.)<br />
Tafeln. XLI, 118 S., 1 Bl. Mod. Hlwd. unter Verwendung<br />
der Orig.-Deckelbezüge. (88) 400,-<br />
Erste Ausgabe, gleichzeitig auch in deutscher Sprache<br />
erschienen. – Stafleu-C. 4457. Uellner 991. Volbracht 1172.<br />
Nissen 1183. Lonchamp 1807. – Teils schwarzgrundige<br />
Tafeln mit zweisprachigen Legenden (französisch und<br />
deutsch); die beiden schwarz-weißen Tafeln schematisch. –<br />
Leicht gebräunt, Tafeln etw. fleckig.<br />
414 LINNE, C. VON, Genera plantarum eorumque<br />
characteres naturales secundum numerum, figuram,<br />
situm, et proportionem omnium fructifi -<br />
cationis partium. Curante J. Ch. D. Schreber.<br />
Editio octava. 2 Bde. Frankfurt, Varrentrapp und<br />
Wenner, 1789-91. XXXII, 379; 8 S., S. (381)-872.<br />
Pp. d. Zt. (fleckig, leicht berieben, etw. bestoßen).<br />
(78) 100,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
Soulsby 322. Hulth 2<strong>6.</strong> Heimann 54. Pritzel 5411. – Titel<br />
gestempelt, S. 329/330 und 567/568 mit alt hinterlegten<br />
Rissen, vereinzelt Randläsuren, hinterer fliegender Vorsatz<br />
des zweiten Bandes mit hs. Notizen, tls. fleckig.<br />
415 – Philosophia botanica in qua explicantur fundamenta<br />
botanica. Editio secunda curante J. G. Gleditsch.<br />
Berlin, Himburg, 1780. Mit gestoch. Portr.<br />
und 11 Kupfertafeln. 3 Bl., 362 (recte 360) S. Pp. d.<br />
Zt. (88) 250,-<br />
Hulth 79. Pritzel 542<strong>6.</strong> Soulsby 445 und 3135. – „The Philosophia<br />
botanica is the key to Linnaeus and the epitome of<br />
the predominance of aristotelian-thomistic methodological<br />
thinking in taxonomic botany“ (Stafleu, Linnaeus, 32). –<br />
Mit dem schönen Porträt Linnés, gestochen von Glassbach.<br />
– Vorsatz mit zeitgenössischem Kaufvermerk und modernem<br />
Widmungsgedicht; etw. gebräunt und fleckig.<br />
416 – Species plantarum, exhibentes plantas rite cognitas<br />
secundum systema sexuale digestas. 2 in 1 Bd.<br />
Stockholm, Salvius, 1753. 6 Bl., 560 S.; 1 Bl., S.<br />
561-1200, 16 Bl. Mod. Ldr. (88) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Soulsby 480a. Hulth 89. Heimann 107.<br />
Pritzel 5427. Stafleu-C. 4769. Hunt 548. Sparrow 13<strong>6.</strong><br />
Carter-M. 192: „In den Species Plantarum von 1753 werden<br />
siebentausenddreihundert Arten beschrieben, alle nach<br />
dem Sexualsystem geordnet und fast alle von Linné selbst<br />
untersucht.“ – Mit zahlr. Marginalien von alter Hand in<br />
Tinte, tls. stark wasserrandig und etw. gebräunt. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – With numerous marginalia by contemporary<br />
hand in ink, partly with strong waterstains and some<br />
browning. – Modern calf. – See illustration.<br />
417 (LONICER, A., Kreuterbuch). Fragment. (Frankfurt,<br />
Egenolff Erben, 1582 oder Frankfurt, S. Lato -<br />
mus für V. Steinmeyer, 1609?). Fol. Mit zahlr. tls.<br />
kolor. Textholzschnitten. Ca. 300 Bl. Stark läd.<br />
Ldr. d. Zt. (170) 500,-<br />
Nissen 1228. Pritzel 5599. – Starke Gebrauchsspuren. –<br />
Ohne Rückgaberecht.<br />
418 MALO, CH., Guirlande de flore. Paris, Janet,<br />
(1815). 12°. Mit gestoch. kolor. Titel und 15 kolor.<br />
Kupfertafeln. XXXVI, 216 S., 4 Bl. (Kalendarium<br />
für 1816). OPp. in OPp.-Schuber (leicht fleckig).<br />
(23) 400,-<br />
Vicaire V, 478. Dunthorne 35. Nissen 1265. Blunt 219. – Die<br />
reizenden Blumenkupfer nach Bessa. – Tadellos.<br />
419 MAUND, B., The Botanic Garden. Bd. X der<br />
Reihe. London, Groombridge, (1843). Mit ge -<br />
stoch. Titel und 24 kolor. Kupfertafeln mit je<br />
4 Abb. 100 nn. Bl. Hldr. d. Zt. mit Wappensupralibros.<br />
(55) 250,-<br />
Stafleu-C. 5712. Nissen 2222. Plesch 515. Pritzel 6004. –<br />
Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
– Exlibris.
Nr. 421<br />
420 MAYRHOFER, J., Flora Weltenburgensis. Re -<br />
gens burg, Pustet, (1879). Mit doppelblattgr. Karte.<br />
118 S. OHlwd. (etw. fleckig). (81) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 5757. Bibliographie der deutschen<br />
Benediktiner 130. – Seltene Publikation des Klosterbibliothekars<br />
und Botanikers Josef Mayrhofer (1818-1905)<br />
zur niederbayerischen Flora. – Titel gestempelt und mit<br />
kleinem Fleck.<br />
421 ORCHIDEEN – WARNER, R., UND B. S.<br />
WILLIAMS, The Orchid Album. Bde. V und VI<br />
(von 11). London, Williams, 1886-87. 4°. Mit<br />
96 kolor. bzw. farb. lithogr. Tafeln. 52; 52 nn. Bl.<br />
Hldr. d. Zt. (Vorderdeckel von Bd. VI lose; stärker<br />
beschabt und bestoßen). (55) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2107. Stafleu-C. 6282 (unter<br />
Moore). Sitwell-B. 149. Cat. Massachusetts 329. – Mit prachtvollen<br />
Tafeln des gesuchten Orchideen-Werkes. – Etw.<br />
gebräunt, tls. stärker fleckig. – Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – With magnificent plates of the much soughtafter<br />
work on orchids. – Some browning, partly stronger<br />
soiling. – Exlibris. – Contemporary half calf (front cover of<br />
vol. VI loose; stronger scratching and scuffing). – See illustration.<br />
422 RAPIN, R., Hortorum libri IV. Cum disputatione<br />
de cultura hortensi. Paris, (Cramoisy in der)<br />
Imprimerie Royale, 1665. 4°. Mit Frontisp. von<br />
Ch. Le Brun, Titelvign., 7 Initialen, 7 Kopf- und<br />
3 Schlußvign. (alles gestochen). 12 Bl., 219 S. Ldr.<br />
d. Zt. (beschabt und bestoßen). (19) 800,-<br />
Naturwissenschaften · Botanik 119<br />
Nr. 422<br />
Erste Ausgabe. – Nicéron 153, 8. Oberlé, Amoenitates, 46<strong>6.</strong><br />
– Diese Ausgabe nicht bei Goldsmith, Hunt etc. – Vgl. De<br />
Backer-S. VI, 1446, 13 (nennt nur 114 S.). – „Le poème sur<br />
les 'Jardins' est d'une latinité si élégante et d'une si grande<br />
supériorité sur les autres poèmes de Rapin qu'on a prétendu<br />
qu'il ne l'avait pas composé mais l'avait pris dans un manuscrit<br />
lombard que possédait du prince napolitaine“ (Oberlé).<br />
– „Rapin's 'Hortorum Libri IV' was a very popular work<br />
that was republished many times“ (Hunt 324 zur Ausg.<br />
1672). – Vorsatz mit Besitzvermerk, Titel mit Exlibris und<br />
Stempel. Leicht gebräunt, wenig fleckig. Am Ende mit<br />
Wurmspur. – Siehe Abbildung.<br />
423 ROSES, LES. Étrennes aux dames. Seconde éd.<br />
Paris, Rosa, o. J. (1816). 12°. Mit teilkolor. gestoch.<br />
Titel, 12 kolor. Kupfertafeln und 6 Notizbl. mit<br />
gestoch. Bordüren. 7 Bl., S. (11)-145. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (etw. fleckig und bestoßen).<br />
(36) 300,-<br />
Grand-Carteret 1710: „Ce charmant petit recueil obtint un<br />
très grand succès et fut réimprimé à plusieurs reprises, sans<br />
changement aucun.“ – Reizender Almanach mit Darstellungen<br />
von Rosen in feinem Kolorit; die Bordüren der<br />
Notizblätter illustrieren die zwölf Monate. – Vorsätze leimschattig;<br />
stellenw. leicht fleckig. – Hübsches Exemplar.<br />
424 SAINT-HILAIRE, A. DE, Leçons de botanique<br />
comprenant principalement la morphologie végétale.<br />
Paris, Loss, 1840. Mit 24 lithogr. Tafeln. 4 Bl.,<br />
VIII, 930 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (wenig bestoßen<br />
und berieben). (73) 100,-<br />
Pritzel 7992. – Die Lagen 40 und 41 verbunden, tls. etw.<br />
gebräunt und stellenw. braunfleckig.
120<br />
Nr. 428<br />
Handzeichnungen<br />
425 SCHEIDT, W. VOM, „Flora von Deutschland.<br />
Kolorierte Originalzeichnungen von Werner vom<br />
Scheidt“. 500 aquarellierte Federzeichnungen und<br />
2 hs. Titelblätter, alle monogrammiert „wvs“, auf<br />
festem Zeichenpapier. Um 1960/70. 29,5 x 20,8<br />
cm. Lose in zwei Lwd.-Kassetten d. Zt. (etw. be -<br />
schädigt). (104) 1.500,-<br />
Sehr saubere, fein gezeichnete und dezent aquarellierte<br />
Federzeichnungen in Originalgröße mit Abbildungen von<br />
Gräsern, Blumen und Sträuchern aller Art. Jeweils unten<br />
rechts eigenhändig vom Zeichner mit lateinischem Namen<br />
versehen, ebenso eigenhändig die zwei Titelblätter und die<br />
Deckelschilder der Kassetten. In der Erfassung und Verdeutlichung<br />
der charakteristischen Pflanzenmerkmale der<br />
Photographie durchaus überlegen. Wohl für ein nicht realisiertes<br />
Buchprojekt geschaffen. Der Maler und Zeichner<br />
Werner vom Scheidt (1894-1984) ist vor allem als Illustrator<br />
klassischer russischer Literatur bekannt geworden. –<br />
Maschinenschriftliches Tafelverzeichnis beiliegend. – Die<br />
Tafeln makellos und in frischem Kolorit. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 9.<br />
Very clean, delicate pen and ink drawings, with soft watercolours,<br />
in original size with illustrations of grass, flowers<br />
and bushes of all kinds. Probably created for a book project<br />
which was not realized. – Enclosed a type written plate<br />
index. – The plates are immaculate, in fresh colouring. –<br />
Loose in two contemporary cloth cases (a little damaged). –<br />
See illustration on plate 9.<br />
Naturwissenschaften · Botanik<br />
426 SMITH, J. E., Botanische Grammatik. Aus dem<br />
Englischen übers. Wien, Lechner, 1824. Mit<br />
21 kolor. Kupfertafeln. XXIV, 208 S. Orig.-<br />
Brosch. (wasserrandig, angeschmutzt). (78) 80,-<br />
Vgl. Pritzel 8747. Stafleu-C. 12.25<strong>6.</strong> – Smith war Schüler<br />
Linnés und erwarb dessen Nachlaß. – Tafeln mit hs.<br />
Beschriftungen in Bleistift, minimal gebräunt und fleckig.<br />
427 (SPAENDONCK, G. VAN, Fleurs dessinées<br />
d'après nature. Paris, Selbstvlg. und Bance, 1801).<br />
Gr.-Fol. 23 (statt 24) altkolor. Kupfertafeln von<br />
P. F. Le Grand, J. J. Godefroy u. a. nach G. van<br />
Spaendock. Lose Tafeln ohne Einband. (66)<br />
8.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Stafleu-C. 12.523. Blunt 175. Nissen 1879.<br />
Pritzel 8809. Dunthorne 314 (Tafelverzeichnis). Slg. Plesch<br />
414: „Ce sont probablement les plus belles gravures de<br />
fleures qui aient jamais été faites. Il existe des exemplaires<br />
coloriés à la main ou imprimés en couleurs, mais sous ces<br />
formes, le travail au pointillé est moins apparent“. – Das<br />
prachtvolle, komplett sehr seltene Pflanzenwerk Gerrit van<br />
Spaendoncks (1746-1822) ist in sechs Heften zu je vier<br />
Tafeln offenbar bis auf den Titel ohne weiteren Text erschienen.<br />
Vorhanden die Tafeln: „Anemone double. Anemone<br />
coronaria“ – “Campanule gantelée. Campanula trachaelium“<br />
– „Chêne commun. Quercus robur“ – „Digitale pourprée.<br />
Digitalis purpurea“ – „Grande Capucine. Trophaeolum<br />
majus“ – „Iris bleu-clair. Iris pallida“ – „Jacinthe double.<br />
Hyacinthus orientalis“ – „Lavatere a grandes fleurs.<br />
Lavetera trimestris“ – „Lilas. Syringa vulgaris“ – „<strong>Mai</strong>s, Blé<br />
de Turquie. Zea Mays“ – „Mauve alcée. Malva alcea“ –<br />
„Mufle de veau. Antirrhinum majus“ – „Neflier cultivé.<br />
Mespilus germanica“ (auf aufgewalztem China) – „Pavot<br />
cultivé. Papaver somniferum“ – „Pivoine double. Paeonia<br />
officinalis“ – „Reine-Marguerite. Aster chinensis“ – „Rose<br />
à cent feuilles. Rosa centifolia“ (2 Fassungen) – „Rose de<br />
Provins. Rosa Gallica“ – „Rose-tremiere. Alcea rosea“ –<br />
„Sceau de Salomon. Convallaria multiflora“ (auf aufgewalztem<br />
China) – „Souci des Jardins. Calendula officinalis“<br />
– „Tulipe des Jardins. Tulipa Gesneriana“. – Die meist farbig<br />
gedruckten Tafeln in kräftigem, leuchtenden Altkolorit<br />
überarbeitet. – Es fehlt die Tafel „Seringat odorant“. – Ränder<br />
tls. ein wenig gebräunt und mit leichten Läsuren. – Siehe<br />
Abbildungen Tafel 10.<br />
First edition. – Most of the plates printed in colour and retouched<br />
in strong and brilliant contemporary colouring. – Lacks<br />
plate „Seringat odorant“. – Margins partly a little browned<br />
and with slight damages. – Loose plates without binding. –<br />
See illustrations on plate 10.<br />
428 THEOPHRASTOS ERESIOS, De historia plantarum<br />
libri decem, Graece & Latine. (Hrsg. von)<br />
J. Bodaeus a Stapel. Accesserunt J. C. Scaligeri in<br />
eosdem libros animadversiones. Amsterdam,<br />
(J. Broersz für) H. Laurensz, 1644. Fol. Mit<br />
gestoch. Titel (in Pag.) und über 600 Pflanzenholzschnitten<br />
im Text. 10 Bl., 1187 S., 44 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (5) 2.000,-<br />
Erste illustrierte Ausgabe mit griechisch-lateinischem Pa -<br />
ralleltext. – Pritzel 9197. Nissen 1947 nc. Choulant 59.<br />
Plesch 739. Hunt 240. Krivatsy 11780. Mendelssohn IV,<br />
482: „Descriptions and illustrations of Cape plants, including<br />
the first known picture of a Stapelia.“ – Besonders<br />
reich kommentierte Ausgabe. „Der Aristoteles Schüler,
Freund und Nachfolger im Lehramt; die Botanik verdankt<br />
ihm umfassendste und verständigste Bearbeitung im Altertume<br />
und verehrt ihn als ihren frühesten Begründer“<br />
(Choulant). – Das Werk enthält vieles sowohl über Heilpflanzen<br />
und -kräuter als auch über exotische Gewächse.<br />
Die Zeichnungen der afrikanischen Pflanzen stammen von<br />
dem Missionar Justus Heurnius. – Nur stellenw. leicht<br />
gebräunt und wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First illustrated edition with Greek-Latin parallel text. –<br />
Particularly richly commented edition. – Only here and<br />
there slightly browned and hardly soiled. – Contemporary<br />
vellum (a little scratched and scuffed). – See illustration.<br />
429 VAILLANT – GAUDICHAUD, CH., Voyage<br />
autour du monde exécuté pendant les années 1836<br />
et 1837 sur la corvette La Bonite, commandée par<br />
M. Vaillant. Histoire naturelle botanique. Paris,<br />
Bertrand, 1841-52. Fol. Daraus: 40 Kupfertafeln<br />
(1 doppelblattgr.). Lose, ohne Einband. (71) 300,-<br />
Sabin 98298. Forbes 1468. Hill Coll. 1752. – Aus dem 149<br />
Tafeln umfassenden Atlasband der botanischen Sektion des<br />
großangelegten, seltenen Expeditionsberichts, der insgesamt<br />
15 Text- und 3 Atlasbände umfaßt. – Vorhanden die Tafeln:<br />
4-7, 13-27, 29-31, 35-38, 39/40 (Doppelblatt), 41, 51-54, 60,<br />
62, 63 und 66-70. – Breite Ränder tls. läd. und gebräunt,<br />
Darstellungen etw. braunfleckig.<br />
430 WILBRAND, J. B., Handbuch der Botanik nach<br />
Linnés System. 2 Bde. Gießen, Heyer, 1819. Mit<br />
16 gefalt. Kupfertafeln. X, 544 S.; 1 Bl., 491 (recte<br />
489) S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (tls. starke Ge -<br />
brauchsspuren). (79) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Pritzel 10261. – Fliegende Vorsätze mit<br />
gelöschtem Besitzvermerk; leicht gebräunt, stellenw. etw.<br />
eselsohrig, wasserrandig und braunfleckig. – DAZU:<br />
WILLDENOW, C., Anleitung zum Selbststudium der<br />
Botanik. Berlin 1809. Mit gestoch. Portr. und 4 kolor. Kupfertafeln.<br />
– Pritzel 10283. – SMITH, J., Anleitung zum<br />
Studium der physiologischen und systematischen Botanik.<br />
Wien 1819. Mit 15 Kupfertafeln. – Pritzel 8745. –<br />
DIETRICH, F., Neuer Nachtrag zum Lexicon der Gärtnerei<br />
und Botanik. Bde. I-V und VII-IX (von 10) in 8 Bdn.<br />
Berlin 1825-38. – Stafleu-C. 1468. – Und vieles mehr.<br />
431 WOODVILLE, W., Medical Botany. 3 Tle. und<br />
Suppl. in 4 Bdn. London, Phillips, 1790-94. 4°. Mit<br />
272 (statt 274) altkolor. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt.<br />
mit 2 Rsch. (Gelenke etw. angebrochen, leicht<br />
lichtrandig, berieben und bestoßen). (104) 1.000,-<br />
Naturwissenschaften · Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau 121<br />
Erste Ausgabe. – Pritzel 10398. Nissen 2183. Hunt 71<strong>6.</strong><br />
Henrey 1521 f. und S. 30: „Excellent plates.“ Stafleu-C.<br />
18.272. Plesch 823: „They are not from Sowerby's English<br />
Botany, as claimed by Nissen.“ – Schönes Werk, enthält<br />
überwiegend die gebräuchlichsten pharmazeutischen Pflanzen.<br />
Die sorgfältig kolorierten Tafeln zeigen u. a. Rosen,<br />
Krokus, Zitronenblüte, Orchideen, Rhododendron, Lilien,<br />
Arnika, Malven, Veilchen, Mohn, Weintrauben etc. – Es<br />
fehlen die Tafeln 227 und 228. – Gering gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 9.<br />
First edition. – Lacks plates 227 and 228. – Minor browning<br />
and soiling. – Contemporary calf with 2 spine labels (joints<br />
somewhat bursted, a bit discoloured, rubbed and scuffed). –<br />
See illustration on plate 9.<br />
432 WOOSTER, D., Alpine Plants. Sec. ed. 2 Bde.<br />
London, Bell, 1874. 4°. Mit 108 farb. Tafeln. XII,<br />
152 S.; 2 Bl., 140 S. OLwd. – Stafleu-C. 18285.<br />
Nissen 218<strong>6.</strong> – Etw. gebräunt. (55) 300,-<br />
Land- und Forstwirtschaft,<br />
Gartenbau<br />
433 BAUDEMENT, É., Les races bovines au concours<br />
universel agricole de Paris en 185<strong>6.</strong> Études<br />
zootechniques. 2 in 1 Bd. Paris, Imprimerie Impériale,<br />
(1861-64). Qu.-Fol. Mit 87 auf China mont.<br />
Tafeln und 5 mont. kolor. Karten. 3 Bl., LXXIV<br />
S.; 1 Bl., 5 Bl. Zwischentitel (Atlas ohne den Titel).<br />
Hldr. d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen). (55)<br />
1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 257.: „The plates were produced<br />
by a mixed process of photographic transposing on to a<br />
metal plate (heliography) followed by handwork of various<br />
kinds – soft-ground etching, mezzotint and aquatint, the<br />
background tint being achieved by lithography.“ – Die<br />
schönen großformatigen Tafeln mit Rinderrassen aus Dänemark,<br />
Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Holland,<br />
Österreich und der Schweiz. – Es fehlt der Titel des Atlasbandes.<br />
– Minimal gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Beautiful, large-sized plates with cattle from<br />
Denmark, Germany, Great Britain, France, Holland, Austria<br />
and Switzerland. – Lacks title of atlas volume. – Minor<br />
browning and soiling. – Contemporary half calf (stronger<br />
scratched and scuffed). – See illustration.<br />
434 COLERUS, J., Oeconomia ruralis et domestica.<br />
Darinn das gantz Ampt aller trewer Hauß-Vätter.<br />
Jetzo aber, auff ein Newes in vielen Büchern<br />
mercklich corrigirt, verm. und verb. 2 Tle. und<br />
Anhang in 1 Bd. <strong>Mai</strong>nz, Heil, 1645. Fol. Mit<br />
gestoch. Titel, 24 Textkupfern und zahlr. Textholzschnitten.<br />
3 Bl., 128 S., 6 Bl., 732 S., 18 Bl.,<br />
348 S., 4 Bl., 59 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig und<br />
ohne Schließen) mit läd. Schutzumschlag des frühen<br />
19. Jhdts. mit Rsch. und goldgepr. Monogramm.<br />
(88) 3.000,-<br />
Eines der erfolgreichsten sogen. Hausvater-Bücher. – Colerus<br />
(1566-1639) „verkörperte das deutsche landwirtschaftliche<br />
Wissen der Zeit vor dem 30jährigen Kriege“ (NDB III,<br />
319) und blieb während des 17. Jahrhunderts der vorherrschende<br />
landwirtschaftliche Schriftsteller (vgl. Fraas 63). –<br />
Innengelenk etw. wurmstichig; gebräunt und fleckig. –<br />
Gestochener Titel mit hs. Besitzvermerk des Deutsch -<br />
ordensstifts von Bad Mergentheim, dessen Bibliothek durch<br />
die Säkularisation an die Königliche Bibliothek von Württemberg<br />
kam. Drucktitel mit Wappenstempel der „Königlichen<br />
Hand-Bibliothek“. In einem Papier-Schutzumschlag<br />
mit dem goldgepr. königlichen Monogramm. – Siehe Abbildung.
122<br />
Nr. 433<br />
One of the most successful so-called warden books. – Inner<br />
joint with some worming; browned and soiled. – Engraved<br />
title with ms. ownership entry of the German order convent<br />
of Bad Mergentheim whose library came into possession of<br />
the Royal Library of Württemberg at the time of the secularisation.<br />
Printed title with armorial stamp of the „Königliche<br />
Hand-Bibliothek“. In a paper dust jacket with the gilt<br />
stamped royal monogram. – Contemporary vellum (soiled<br />
and without clasps) with damaged dust wrappers of the early<br />
19th century with spine label and gilt stamped monogram. –<br />
See illustration.<br />
435 HOLZPROBEN – MUSTERSAMMLUNG der<br />
Firma Georg Heider, Fürth in Bayern, mit 150<br />
Holzproben auf 15 Tafeln. Fürth um 1880/1900.<br />
Tafelgr.: 26,8 x 16,5 cm (Proben je 3,2 x 5,8 cm).<br />
Lose in Lwd.-Schuber d. Zt. (Gelenk der Lasche<br />
etw. brüchig; leicht berieben und bestoßen). (96)<br />
80,-<br />
Dünne Täfelchen mit der Maserung von heimischen und<br />
exotischen Gehölzen. – Rahmen gering fleckig, minimale<br />
Gebrauchsspuren.<br />
436 (ISNARD, CH.), Kurtze und Gründtliche Un -<br />
derweisung, wie die weisse Maulbeer-Bäum, in<br />
disen Landen auff underschidliche Weiß, zu Er -<br />
züglung der Seyden-Würmern, dem allgemeinen<br />
Naturwissenschaften · Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau<br />
Wesen zum besten, sollen gepflantzt werden. Aus<br />
dem Frantzösischen in das Hochteutsche übers.<br />
(von Georg Kapffer). Wien, Kürner, 1669. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 4 Kupfertafeln. 4 Bl.,<br />
231 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(88) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 182. Holzmann-B. IV, 8562. – Frühes<br />
Werk über den Anbau, die Verarbeitung und den Gebrauch<br />
von Seidenraupen und Maulbeerbäumen. – Eine weitere<br />
Ausgabe erschien 1689 in Bern. – Buchblock gebrochen,<br />
Titel mit hinterlegtem Löchlein, Frontispiz angefalzt. – Sehr<br />
selten. – Siehe Abbildung.<br />
437 MEDICUS, F. C., Unächter Acacien-Baum. Bd. I<br />
(von 5) in 1 Bd. Leipzig, Gräff, 17(94)-9<strong>6.</strong> Mit<br />
gefalt. Kupfertafel. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (wenig<br />
berieben, etw. fleckig und bestoßen). (143) 120,-<br />
Stafleu-C. 5779. Mantel I, 25<strong>6.</strong> – Seltene Zeitschrift über die<br />
Akazie und die Förderung ihres Anbaus. – Gering ge -<br />
bräunt, stellenw. etw. fleckig und leicht wasserrandig.<br />
438 NAGEL, H. VON, Theoretisch-praktischer<br />
Unterricht zur Seiden-Kultur in Baiern. München,<br />
Lentner, 1824. VI S., 1 Bl., 152 S. Pp. d. Zt. mit Vg.<br />
(lichtrandig, angeschmutzt, leicht aufgebogen).<br />
(2) 120,-
Nr. 434<br />
Erste Ausgabe. – Gering gebräunt, sonst recht sauber. –<br />
DAZU: DERS., Die ermunterte Seidenzucht in Bayern.<br />
München 182<strong>6.</strong> Mit 2 gefalt. Holzschnitt-Tafeln. – Beilage.<br />
439 PARMENTIER, A. (A.), UND N. DEYEUX,<br />
Neueste Untersuchungen und Bemerkungen über<br />
die verschiedenen Arten der Milch. Aus dem<br />
Französischen übersezt. Hrsg. von A(lexander)<br />
N(ikolaus) Scherer. Jena, Voigt, 1800. VIII, 416 S.<br />
Mod. Pp. unter Verwendung alten Papiers. (59)<br />
100,-<br />
Naturwissenschaften · Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau 123<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Lesky 491. – Vgl. Wellcome IV,<br />
308. Blake 339. Bayle-Th. 621. Hoefer XXXIX, 232 (alle<br />
französische EA 1799). Hirsch-H. IV, 510. – Seltene Publikation<br />
des französischen Pharmazeuten Antoine Augustin<br />
Parmentier (1737-1813), der sich durch seine Preisschrift<br />
über den Kartoffelanbau einen Namen machte. Die Académie<br />
Française hatte während der Hungersnot einen Preis<br />
für die Abhandlung über dasjenige Gemüse ausgesetzt, das<br />
das Brot ersetzen könne. Auch sonst erwarb er sich um<br />
Landwirtschaft und Ernährung große Verdienste. Während<br />
der Kontinentalsperre suchte er nach Surrogaten für den<br />
Zucker und empfahl den Traubensirup. – Fleckig.<br />
Nr. 436<br />
440 PAULLINI, C(H). F., Kleine doch curieuse und<br />
vermehrte Bauren-Physic, von Neuen mit unterschiedlichen<br />
Stücken vermehret und verbessert.<br />
Frankfurt und Leipzig, Stößel, 1711. 166 S. Interims-Pp.<br />
d. Zt. (fleckig, bestoßen, mit kleinem<br />
Wurmgang). (67) 300,-<br />
Dünnhaupt 59.3. Böning-S. 36: „Interessante Schrift, die in<br />
einer eigenartigen Mischung praktische Hinweise und<br />
Rezepte zu verschiedenen land-, garten- und hauswirtschaftlichen<br />
Arbeiten gibt und mit einer historischen Darstellung<br />
der Bedeutung der Landwirtschaft von Salomo bis<br />
Aristoteles deren Geringschätzung begegnen will.“ Letzte<br />
und umfangreichste Ausgabe dieses Hausvaterbuches (die<br />
Ausgabe von 1719 ist eine Titelauflage). – Gebräunt.<br />
441 PROFF, K. VON, Beyträge zur Beförderung und<br />
Verbesserung der Land- und Forst-Kultur. Düsseldorf,<br />
Schreiner, 1802. XIII S., 1 Bl., 112 S. Pp. d.<br />
Zt. (etw. fleckig, leicht berieben und bestoßen).<br />
(2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Mantel II, 200. – Anfänglich wasserrandig,<br />
gering gebräunt, kaum fleckig.
124<br />
442 REAUMUR, (R. A. F.) DE, Art de faire éclorre<br />
et d'élever en toute saison des oiseaux domestiques<br />
de toutes especes. Seconde éd. 2 Bde. Paris, Imprimerie<br />
Royale, 1751. Mit 16 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 11 gestoch. Vign. XVIII, 364 S.; 2 Bl., 427 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (stellenw. geringe<br />
Wurmspuren, etw. berieben). (73) 100,-<br />
Nissen 3314. – Nicht bei Ronsil. – Zweite Ausgabe der erstmals<br />
1749 erschienenen Abhandlung über künstliche Brutmethoden.<br />
– Die Tafeln zeigen Brutkästen und andere<br />
Apparate, die Vignetten die Arbeit auf einem Hühnerhof. –<br />
Der zweite Band tls. mit leichtem Wasserrand; ansonsten<br />
kaum fleckig.<br />
443 SCHMALZ, (J. L. F.), Thierveredlungskunde.<br />
Königsberg, Bornträger, o. J. (1832). Nur Atlas.<br />
Qu.-Fol. 17 lithogr. Tafeln. Pp. d. Zt. mit eingeb.<br />
Vorderdeckel der Orig.-Brosch. (tls. stärker be -<br />
schabt und bestoßen). (169) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 3697. – Vgl. Schrader-H. 1649. –<br />
Die Tafeln mit Kühen, Schafen, Schweinen und Ziegen. –<br />
Tafel 15 und 16 lose, leicht wasserrandig, etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
444 (STAFF, W. F. VON), Etwas über den Borken -<br />
käfer, oder die Baumtrockniß fichtener Waldungen.<br />
Leipzig, Schwickert, 178<strong>6.</strong> Mit gestoch. Titelvign.<br />
86 S. Ohne Einband. (88) 150,-<br />
Holzmann-B. II, 2284. Horn-Sch. II, 21018. Hagen II, 183.<br />
– Staff war Oberforstmeister in Ilmenau. – Obere rechte<br />
Ecke der Titelei mit schmalem Wasserrand, sonst tadellos.<br />
445 VANIERE, J., Praedium rusticum. Nova editio.<br />
Paris, Barbou, 1774. Mit gestoch. Frontisp. XVI,<br />
427 S., 2 Bl. Geglättetes Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung<br />
(etw.berieben, wenig bestoßen). (19) 300,-<br />
Erste Ausgabe mit diesem Frontispiz. – De Backer-S. VIII,<br />
445. Cohen-R. 100<strong>6.</strong> Oberlé, Amoenitates, 571. Thiébaud<br />
918: „Beau frontispice de Gravelot gravé par de Longueil.<br />
Une des plus jolies éditions.“ – Häufig aufgelegtes Lehr -<br />
gedicht über die Landwirtschaft (EA 1730). Die Gedichte<br />
handeln von Fischfang, Jagd, Bienen-, Schaf- und Taubenzucht.<br />
Vanière verdiente sich damit den Beinamen „gallischer<br />
Vergil“. – Zu Beginn außen knapp beschnitten (Frontisp.<br />
bis zum Bildrand). Sonst insgesamt frisch und sauber.<br />
Mit Exlibris von Baron de Warenghien.<br />
446 ZINCKE, G. H., Allgemeines oeconomisches Lexicon.<br />
4. Aufl. 2 in 1 Bd. Leipzig, Gleditsch, 1764. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 22 gefalt. Kupfertafeln. 11<br />
(statt 19?) Bl., 3520 Sp. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (Rücken<br />
schadhaft, fleckig und beschabt). (106) 150,-<br />
Böning-S. 551. Dochnahl 179. Weiss 4341. Humpert 1411.<br />
– Vgl. Zischka 245. Seemann 607. Kress 3969. Goldsmiths<br />
8041 (andere Ausgaben). – Vorsatz mit Besitzvermerk,<br />
Frontispiz verso gestempelt und mit Eintrag von alter Hand<br />
in Tinte, Titel mit kleinem Ausschnitt (ohne Textverlust),<br />
anfangs im oberen Bug wenig wurmstichig, wenige Tafeln<br />
mit geringen Randläsuren, vereinzelt fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik<br />
Mathematik – Physik<br />
447 ALTHAUS, (J. VON), Versuche über den Electromagnetismus<br />
nebst einer kurzen Prüfung der<br />
Theorie des Herrn Ampère. Mit einer Vorrede<br />
vom Hofrath Muncke. Heidelberg, Oswald, 1821.<br />
Mit gefalt. lithogr. Tafel. XVII, 37 S. Brosch. d. Zt.<br />
(gering bestoßen). (88) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Mottelay 568. Ronalds 8. Overmier-S. 125.<br />
Wheeler Gift 776: „Remarks on Ampère's electrodynamical<br />
experiments.“ – Gegen Ende am unteren Seitenrand wasserrandig,<br />
fleckig und etw. gebräunt.<br />
448 BACON, R., Opus majus. Nunc vero diligenter<br />
recusum. Accedit prologus galeatus in reliqua<br />
opera ejusdem autoris. Venedig, Pitter, 1750. Fol.<br />
Mit Titelvign., 2 gefalt. Kupfertafeln und gefalt.<br />
Tabelle. XL, 367 S. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig und<br />
berieben, Ecken z. Tl. stark mit Bezugsverlust<br />
bestoßen). (104) 1.500,-<br />
Ebert 1484. Sotheran 5913. Graesse I, 271: „Infiniment<br />
rare.“ – Vgl. für die Erstausgabe von 1733: Poggendorff I,<br />
85. Ferchl 18. Wheeler Gift 280. – „The greatest scientific<br />
and philosophical work of the Middle Ages ... He stated as<br />
the fundamental principle that the study of natural sciences<br />
must rest solely on experiment; and in the fourth part he<br />
explained in detail how astronomy and physical sciences<br />
rest ultimately on mathematics, and progress only when<br />
their fundamental principles are expressed in a mathematical<br />
form. Mathematics, he say, should be regarded as the<br />
alphabet of all philosophy“ (Sotheran). – Buchblock vom<br />
Einband gelockert. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
Book-block loosened from binding. Slightly browned, partly<br />
a little stained. – Contemporary vellum (some soiling and<br />
rubbing, corners partly heavily scuffed affecting cover<br />
material).<br />
449 BOSSE, A., Traité des pratiques geometrales et<br />
perspectives, enseignées dans l'Academie Royale<br />
de la peinture et sculpture. Paris, Selbstvlg., 1665.<br />
Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Widmung und 69<br />
(1 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 7 Bl., 140 S. Ldr. d.<br />
Zt. (Gelenke leicht brüchig, beschabt und bestoßen).<br />
(19) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Ornamentstichslg. Berlin 4719. Cicognara<br />
81<strong>6.</strong> Brunet I, 1127. – Die zweite der großen, das 17. Jahrhundert<br />
stark beeinflussenden, ja fast dominierenden<br />
Abhandlungen von Abraham Bosse. In seiner 1645 erschienenen<br />
„Manière de graver en taille douce“ hatte er gefordert,<br />
die Druckkunst müsse die Zeichnung getreu nachahmen<br />
(hundert Jahre später fand Cochin das genaue<br />
Gegenteil zutreffend), in seinem hier vorliegenden Lehrwerk<br />
legte er dafür die theoretischen Grundlagen (vgl.<br />
ausführlich Gramaccini-M., Französische Reproduktionsgraphik<br />
1648-1792, passim). – Tafeln 6 und 7 doppelt eingebunden.<br />
– Titel mit hs. Besitzvermerk, stärker gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung Seite 95.
450 BUCHNER, J. P., Tabula radicum, quadratorum<br />
et cuborum, in welcher von allen gegebenen Cubis<br />
und Quadratis der Radix biß auff 12000. alsofort<br />
ohne eintziges Rechnen extrahiret zu finden.<br />
Nürnberg, Helmers, 1702. Schmal-8°. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. 7, 134 Bl. Ldr. d. Zt. mit Schließen<br />
(leicht berieben und fleckig). (78) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Zachert-Z. I, 280. – Postum erschienenes<br />
Rechenwerk mit Logarithmentafeln, die der Verfasser<br />
ursprünglich nur zum Eigenbedarf erstellt hatte. – Frontispiz<br />
gestempelt (außerhalb des Abbildungsrahmens), Titel<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, wenig fleckig. –<br />
Gestoch. Exlibris „Jos(eph) Wageneckher“ und hs. Besitzvermerk<br />
des Archidiakons von Gars, August Hacklinger.<br />
451 CARPENTARIUS (CHARPENTIER), J., Ad -<br />
monitio. Ad Thessalum, Academiae Parisiensis<br />
methodicum, de aliquot capitibus prooemij<br />
mathematici: quae continet eiusdem Carpentarij<br />
praelectiones in sphaeram. Paris, Th. Brumen,<br />
1567. Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 nn., 102<br />
(recte 104) num. Bl. Restauriertes Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, etw. berieben und bestoßen). (22) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 92. IA 135.740. – Carpentarius war<br />
u. a. Leibarzt des Königs, Professor der Philosophie am<br />
Collège de France und Dekan der medizinischen Fakultät.<br />
Er war ein fanatischer Anhänger der aristotelischen Lehre<br />
und erbitterter Gegner des Calvinisten Peter Ramus, an dessen<br />
Ermordung er maßgeblich beteiligt gewesen sein soll<br />
(vgl. auch DSB XI, 287 unter Ramus). – Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig und wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
452 DARJES, J. G., Erste Gründe der gesamten<br />
Mathematik. Neue und verb. Aufl. Jena, Cuno,<br />
1757. Mit 31 gefalt. Kupfertafeln. 9 Bl., 944 S.,<br />
35 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Deckel leicht ge -<br />
wölbt und mit Wurmfraß, bestoßen). (78) 150,-<br />
Vgl. Poggendorff I, 523 (EA 1747). ADB IV, 758. – Die<br />
hübschen Kupfer mit Darstellungen zur Architektur,<br />
Artillerie, Astronomie, Geometrie, Mechanik, Optik etc. –<br />
Tls. leicht gebräunt und wasserrandig, wenig fleckig.<br />
453 EGGER, K., Leitfaden zu Vorlesungen über<br />
populäre Experimental-Physik für Liebhaber der<br />
Natur und die Jugend. 2. verb. Aufl. München,<br />
Fleischmann, 1829. Mit 6 lithogr. Falttafeln. X,<br />
360 S., 1 Bl., 1 Bl. Anzeigen. OPp. (Rückenbezug<br />
tls. schadhaft, angeschmutzt und bestoßen). (78)<br />
150,-<br />
Nicht bei Poggendorff und in den Kinderbuch-Biblio -<br />
graphien. – Ein Jahr vor Eggers Tod erschienen. – Wenig<br />
fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik 125<br />
Nr. 451<br />
454 GOETHE, (J. W. VON), Zur Farbenlehre.<br />
2 Textbände und Tafelband. Wien, Geistinger,<br />
1812. 8° und 4°. Mit 17 (12 kolor.) Kupfertafeln.<br />
1 Bl., XL, 318 S., 2 Bl., 296 S., 2 Bl.; 1 Bl., XX,<br />
368 S., 2 Bl., VIII, 333 S., 1 Bl.; 24, 12 S. Lwd. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Lwd. um 1850 (Rückenschilder<br />
der Textbände tls. abgesplittert, ansonsten fleckig,<br />
stark beschabt und bestoßen). (116) 1.600,-<br />
Sämmtliche Schriften, Bde. XX-XXIII. – Hagen 348 und<br />
348 b-c. Goed. IV/3, 583, 46 a 1. Schmid 68-71 und 77-79.<br />
– Zweite Ausgabe der Farbenlehre, einschließlich der im<br />
Quartformat erschienenen „Erklärung der zu Goethe's Farbenlehre<br />
gehörigen Tafeln“ und der „Anzeige und Uebersicht“.<br />
– „Goethe's first publications on optics (1791) culminated<br />
in his 'Zur Farbenlehre', his longest and, in his own<br />
view, best work, today known principally as a fierce and<br />
unsuccessful attack on Newton's demonstration that white<br />
light is composite.“ (DSB V, 445). – Textbände fleckig. –<br />
Vorsatz und Titel des Tafelbandes gestempelt und mit hs.<br />
Besitzvermerk, Titel im Bug verstärkt und mit hinterlegtem<br />
Eckabriß, Text stark fleckig, die Tafeln sauber beschnitten<br />
und alt auf Trägerblätter montiert, diese leicht gebräunt und<br />
gewellt. – Siehe Abbildung Tafel 10.
126<br />
Second edition of the theory of colours. – Text volumes stained.<br />
– Endpaper and title of plate volume stamped and with<br />
ms. ownership entry, title reinforced at guard and backed at<br />
corner, text heavily soiled, plates cropped in a neat way and<br />
mounted on supporting leaves, the latter slightly browned<br />
and undulated. – Contemporary cloth with spine label and<br />
cloth around 1850 (spine labels of text volumes partly<br />
chipped off, apart from that stained, heavily scratched and<br />
scuffed). – See illustration on plate 10.<br />
455 HANSSEN (HANSZ), S., Tractatus geometricus,<br />
darinen hundert schöne, ausserlesene, liebliche<br />
Kunst Quaestiones, durch welche allerley Longi:<br />
Plani: und Solidimetrische Messung, sehr künstlich<br />
zu thun und zu verrichten seind. Auß gemelter<br />
Niederländischen Sprach in Hochteütsch<br />
transferiert durch Sebastianum Curtium. Amsterdam,<br />
W. Janß, 1617. 4°. 14 Bl., 126 S. Mit zahlr.<br />
Textholzschnitten (ohne das Porträt). Hpgt. d. Zt.<br />
(Deckel aufgebogen und Bezug gewellt, angeschmutzt<br />
und berieben). (36) 300,-<br />
STC C 245 (unter Cardinael Sybrand). Jöcher-A. II, 1792.<br />
– Die Originalausgabe des mathematischen Lehrbuches des<br />
Amsterdamer Sybran(d)t Hanssen (auch Hansz oder Hanszen;<br />
1578-1647) erschien 1614 unter dem Titel „Hondert<br />
geometrische questien“. – Zum Übersetzer vgl. Poggendorff<br />
I, 1334. – Titel angefalzt (geringer Buchstabenverlust);<br />
tls. gebräunt und wasserrandig, fleckig. – VORGEB.:<br />
SCHULTZE, CH., Geometria theoretica, facili ac succincta<br />
methodo in compendium redacta: quondam in Gymnasio<br />
Vratislaviensium Mar. Magdalenaeo ab ipso auditoribus suis<br />
proposita. Breslau und Brieg, J. Steck und Ch. Jacob, o. J.<br />
(ca. 1690). Mit 14 Kupfertafeln. 20 Bl. – VD 17 7:691312S<br />
(nennt noch 14 Bl. Anhang). – Mit montiertem Wappenkupfer<br />
Karls VI. auf der ersten Tafel verso.<br />
456 KÖBERLEIN, J. M., Lehrbuch der Elementar-<br />
Geometrie und Trigonometrie. Sulzbach, Seidel,<br />
1824. Mit 12 gefalt. Kupfertafeln. VIII, 566 S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. (stärker berieben, etw. bestoßen).<br />
(78) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Lommer 247. Zachert-Z. II, 912. Hamberger-M.<br />
XXIII, 195. – Durchschossenes Exemplar. –<br />
Gering gebräunt und fleckig. – DAZU: SPENGLER, J.,<br />
Gründliche Anleitung zur theoretisch und praktischen<br />
Geometrie und Trigonometrie. Augsburg 1807. Mit 16 ge -<br />
falt. Kupfertafeln. – Mehrere Beilagen.<br />
457 LAGRANGE, J. L., Mathematische Werke.<br />
Deutsch hrsg. von A. L. Crelle. 3 Bde. Berlin, Reimer,<br />
1823-24. Mit 2 gefalt. lithogr. Tafeln (ohne<br />
das Portr.). Hlwd. um 1900 (berieben). (105)<br />
200,-<br />
Poggendorff I, 496 (unter Crelle). Fromm 13889. – Titel ge -<br />
stempelt, braunfleckig.<br />
458 – Théorie des fonctions analytiques. Paris, Imprimerie<br />
de la République, (1797). Fol. 2 Bl., VIII,<br />
276 S. Spät. Hldr. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(128) 1.000,-<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik<br />
Erste Ausgabe. – Riccardi I/2, 3, 4.1. Sotheran 10403. DSB<br />
VII, 570: „In it Lagrange intended to show that power series<br />
expansions are sufficient to provide differential calculus<br />
with a solid foundation. Today mathematicians are partially<br />
returning to this conception in treating the formal calculus<br />
of series.“ – Leicht gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
First edition. – Slightly browned, partly stronger soiled. –<br />
Later half calf (a little scratched and scuffed).<br />
459 LAMBERT, J. H., Die freye Perspektive. Bd. I<br />
(von 2) in 1 Bd. Zürich, Heidegger, (Orell, Geßner<br />
und Füeßli), 1759. Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. 6 Bl.,<br />
196 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (73) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff I, 1355. Leemann-van Elck<br />
45. Cantor IV, 607. Darmstaedter 203: „Die Grundlehren<br />
der Zentral- und Parallelprojektion.“ – In diesem Werk<br />
begründet Lambert noch vor Monge die beschreibende<br />
Geometrie als eigenständige mathematische Disziplin.<br />
„Intended for the artist wishing to give a perspective drawing<br />
without first having to construct a ground plan, it is<br />
nevertheless a masterpiece in descriptive geometry, containing<br />
a wealth of geometrical discoveries“ (DSB VII, 599). –<br />
Vorsätze und Titel mit Besitzvermerk in Tinte, tls. leicht<br />
gebräunt und stellenw. wenig fleckig.<br />
460 LAMY, B., Traité de perspective. Paris, Anisson,<br />
1701. Mit 8 (1 gefalt.) Kupfertafeln. XXIV, 228 S.,<br />
4 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Schwanz etw.<br />
eingerissen, wenig beschabt und bestoßen). (73)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Quérard IV, 499. Cioranescu 39825. DSB<br />
VII, 611. Poggendorff I, 1363. – Vereinzelt leicht braun -<br />
fleckig.<br />
Erste Gedanken zum Computer<br />
461 LEIBNIZ, G. W., Nouvelle arithmetique binaire.<br />
– Explication de l'arithmétique binaire, qui se sert<br />
des seuls caracteres 0 & 1; avec des remarques sur<br />
son utilité, & sur ce qu'elle donne le sens des<br />
anciennes figures Chinoises des Fohy. I: S. 58-63.<br />
II: S. 85-89. IN: HISTOIRE DE L'ACADEMIE<br />
ROYALE DES SCIENCES. Année MDCCIII.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Paris, Boudot, 1705. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp., gestoch. Titelvign., 12 (10 gefalt.)<br />
Kupfertafeln und einigen Textholzschnitten. 5 Bl.,<br />
148, 467 S., 1 Bl. Spät. Hldr. mit Rvg. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (104) 3.000,-<br />
Erste Buchausgabe. – Ravier 16<strong>6.</strong> – Zwei Abhandlungen<br />
über das binäre System, die zweite von Leibniz selbst, die<br />
erste anonym über das binäre System von Leibniz und das<br />
System des Chinesen Fo Hi. – Leibniz gilt als der Erfinder<br />
des dualen oder binären Systems. Er glaubte auch, in dem<br />
vor ca. 4000 Jahren von Fo Hi entwickelten Zeichensystem<br />
(Kombination von zwei Zeichen, einer durchgängigen und<br />
einer unterbrochenen Linie) sein System zu erkennen.
Nr. 461<br />
Enthält ferner Beiträge über Physik, Anatomie, Chemie,<br />
Botanik, Geometrie, Astronomie, Hydrographie und<br />
Mechanik. – Unter den Autoren G. D. Cassini (Observation<br />
de deux taches dans le soleil), G.-Ph. La Hire (Observation<br />
d'une tache qui a parut dans le soleil au mois de Juillet<br />
1703) und D. Bernoulli (Extrait d'une lettre contenant<br />
l'application de sa règle du centre de balancement à toutes<br />
sortes de figures), ferner der medizingeschichtlich wichtige<br />
Beitrag „Description du coeur d'une grande tortuë terrestre<br />
de l'Amérique avec des reflexions sur celle de M. du Verney“.<br />
– Frontispiz unten mit kleinem Tintenfleck. Nur<br />
gering fleckig, insgesamt frisches Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
First book edition. – Two treatises on binary system, the<br />
second by Leibniz himself, the first anonymously on Leibniz's<br />
binary system and the system by the Chinese Fo Hi. –<br />
Frontispiece at bottom with small inkstain. Only minimally<br />
soiled, altogether a fresh copy. – Later half calf with gilt back<br />
(a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
462 – Nova methodus pro maximis & minimis, itemque<br />
tangentibus, quae nec fractas, nec irrationales<br />
quantitates moratur, & singulare pro illis calculi<br />
genus. Leipzig, Günther für Grosse und Gleditsch,<br />
1684. 4°. Mit Kupfertafel. S. 467-473. – IN:<br />
ACTA ERUDITORUM anno MDCLXXXIV<br />
publicata. Ebda. 1684. Mit zus. 14 (4 gefalt., 3 doppelblattgr.,<br />
davon 2 gefalt.) Kupfertafeln und Textkupfer.<br />
5 Bl., 591 S., 3 Bl. Pgt. d. Zt. (leicht fleckig,<br />
wenig berieben und bestoßen). 8.000,-<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik 127<br />
Nr. 462<br />
Erstdruck. – PMM 160. Dibner 109. Horblit 66 a. Honeyman<br />
Coll. 1972. Norman 132<strong>6.</strong> Ravier 90. – Eine der wichtigsten<br />
Abhandlungen in der Geschichte der Mathematik.<br />
Leibniz beschreibt hierin seine selbständige Entdeckung der<br />
Differential- und Integralrechnung, eine Methode, ohne die<br />
die Entwicklung der modernen Naturwissenschaften<br />
undenkbar wäre. – „Although both Newton and Leibniz<br />
developed similar ideas, Leibniz devised a superior or<br />
symbolism and his notation is now an essential feature in<br />
all presentations of the subject. With the calculus a new era<br />
began in mathematics, and the development of mathematical<br />
physics since the seventeenth century would not have<br />
been possible without aid of this powerful technique“<br />
(PMM). – Dieser Band enthält ferner 4 weitere Erstdrucke<br />
von Leibniz: De dimensionibus figurarum inveniendis<br />
(S. 233-236), Demonstrationes novae de resistentia solidorum<br />
(S. 319-325), Additio ad schedam de dimensionibus<br />
curvilineorum (S. 585-587) und Meditationes de cognitione<br />
etc. (S. 585-587).<br />
BEIGEB.: DASS. Anno MDCLXXXV publicata. Ebda.<br />
1685. Mit 15 (1 gefalt., 5 doppelblattgr. und gefalt.) Kupfertafeln.<br />
3 Bl., 595 (recte 605) S., 6 Bl. – Beiträge über Theologie,<br />
Rechtswissenschaften, Medizin, Physik, Mathematik,<br />
Philosophie etc. Auch hier ein Erstdruck von Leibniz:<br />
Demonstratio geometrica regulae apud staticos receptae de<br />
momentis gravium in planis inclinatis, nuper in dubium<br />
vocatae (S. 501-505; Ravier 93), ferner 2 Erstdrucke von<br />
Robert Boyle: Tentamen porologicum (S. 422-424) und<br />
Apparatus brevis ad naturalem & experimentalem aquarum<br />
mineralium historiam (S. 587-590). – Fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Bibl.-Nummer. Leicht gebräunt, wenig fleckig, im Ganzen<br />
schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.
128<br />
Nr. 466<br />
First issue. – One of the most important treatises in the<br />
history of mathematics. Leibniz describes here his personal<br />
discovery of differential and integral calculus. – Fly-leaf with<br />
ms. library number. Slightly browned, hardly soiled,<br />
altogether a beautiful copy. – Contemporary vellum (slightly<br />
soiled, hardly rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
463 NILSON, CH. A., Anleitung zur mathematischen<br />
Zeichnungskunst. (Tafelbd.) Augsburg,<br />
K. K. Privil. Kunsthandlung, o. J. (1803). Mit<br />
gestoch. Titel und 80 Kupfertafeln. Brosch. d. Zt.<br />
(78) 80,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. XIV, 669. – Anleitung<br />
zum geometrischen Zeichnen, zu der noch ein Textband mit<br />
XXXVI, 352 S. erschien. – Verfaßt von Christoph Andreas<br />
Nilson, der in Augsburg am Gymnasium bei St. Anna als<br />
Mathematik- und Zeichenlehrer tätig war. – Die Tafeln<br />
num. A-R und I-LXIII. – Gebräunt, wasserrandig, Titel<br />
gestempelt.<br />
Naturwissenschaften · Mathematik – Physik<br />
464 NOLLET, (J. A.), Essai sur l'électricité des corps.<br />
Paris, Guerin, 174<strong>6.</strong> Mit gestoch. Frontisp. und<br />
4 gefalt. Kupfertafeln. XX S., 2 Bl., 227 S. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kopf mit restaurierter<br />
Fehlstelle, etw. fleckig, teilw. stark bestoßen). (73)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Ekelöf 24<strong>6.</strong> Roller-G. II, 248. Wheeler<br />
Gift 329: „Abbé Nollet, friend of Du Fay and Réaumur, was<br />
Professor of Experimental Philosophy in the Collège de<br />
Navarre. Electric matter is either affluent or effluent; Du<br />
Fay's distinction of vitreous and resinous electricity discarded;<br />
1256 feet of hempen cord electrified by excited glass<br />
tube; electric brushes; van Muschenbroek's Leyden phial<br />
experiment.“ – Vorsätze leimschattig, teils gebräunt und<br />
stellenw. braunfleckig.<br />
465 – Lettres sur l'electricité. Paris, Guerin und Delatour,<br />
1753. Mit 4 gefalt. Kupfertafeln. XI, 264 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kopf und Schwanz<br />
wurmstichig und mit Fehlstellen, bestoßen). (73)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Quérard VI, 444. Wheeler Gift 379. DSB<br />
X, 147. – Die berühmten „Briefe“ wurden bis 1767 mit zwei<br />
weiteren Bänden fortgesetzt. – Etw. gebräunt und stellenw.<br />
braunfleckig.<br />
466 ORTELIUS (OERTEL), J. CH., Trigonometria<br />
geometrica seu linearis. Frankfurt und Leipzig,<br />
Groschuff, 1690. Mit 17 gefalt. Kupfertafeln. 5 Bl.,<br />
147 S. Pgt. d. Zt. (Gelenke lädiert, wenig fleckig).<br />
(81) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – STC O 243. – Titel und letztes Blatt mit<br />
Besitzvermerk des Mathematikers Petrus Heckenberg (vgl.<br />
Jöcher-A. II, 1855). – Siehe Abbildung.<br />
467 POPPE, J. H. M., Handbuch der Experimental-<br />
Physik. Hannover und Pyrmont, Helwing, 1809.<br />
Mit 6 gefalt. Kupfertafeln. VIII, 394 S., 1 Bl. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (48)<br />
250,-<br />
Erste Ausgabe. – Poggendorff II, 502. – Oben wasserrandig,<br />
etw. fleckig. – Selten.<br />
468 PRÄNDEL, J. G., Geometrie und ebene Trigonometrie.<br />
München, Lentner, 1794. Mit 9 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 4 Bl., 207 S. Pp. d. Zt. (bestoßen).<br />
(78) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. VI, 159. Baader I/2, 153<br />
(datieren beide 1793). – Zum Verfasser vgl. ADB XXVI,<br />
503. – Titel gestempelt und mit Quetschfalte, wenig fleckig.<br />
469 ROHR, J. B. VON, Compendieuse physicalische<br />
Bibliotheck. Vornehmlich zum Nutzen der Liebhaber<br />
der Land- und Feld-Wirtschafft ausgearbeitet.<br />
– Compendieuse Haußhaltungs-Bibliotheck.
Leipzig, Martini, 17(16)-24. Mit 2 gestoch. Frontisp.<br />
7 Bl., 336 S., 31, 7 Bl., 472 S., 12 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Rückendeckel leicht aufgebogen, Vorderdeckel<br />
mit aufgeklebter Bibliotheksmarke, fleckig). (33)<br />
600,-<br />
Erste Ausgaben. – Humpert 782 und 4470. Güntz I, 4 und<br />
144-14<strong>6.</strong> Poggendorff II, 679. Lindner 1717.01. Böning-S.<br />
55, 75 und 263. – Der Verfasser hat „sich auch immer vor<br />
der schalen Nüchternheit der alten Hausväterliteratur<br />
bewahrt, wie er andererseits durch seine vielseitigen naturwissenschaftlichen<br />
Kenntnisse der weiteren Entwicklung<br />
der Kameralwissenschaften in Deutschland eine bestimmte<br />
Richtung geben half.“ – Vorsätze mit Kritzeleien mit Bleistift,<br />
stellenw. leicht fleckig.<br />
470 SCHLYPER, S., Neu-eröffnete vollständige,<br />
wohl-gezierte Rechen-Stube. Nunmehro zum<br />
fünften mahl in etwa verbessert und vermehrt.<br />
Mühlheim, Proper, 1758. 8 Bl., 240 S. Stark läd.<br />
Ldr. d. Zt. (33) 150,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Seltenes<br />
Rechenbuch, das während des 18. Jahrhunderts im Düsseldorfer<br />
Raum wohl maßgeblich war. Schlyper war Lehrer in<br />
Elberfeld, seine Rechenstube erschien erstmals 1734 und<br />
wurde mehrfach aufgelegt. – Vorsätze mit Einträgen von<br />
alter Hand in Tinte, anfangs und gegen Ende stark wasserrandig,<br />
Seitenränder stellenw. mit geringen Läsuren, leicht<br />
gebräunt und etw. fleckig.<br />
471 SCHWENTER, D., Geometriae practicae novae.<br />
Tle. I-III (von 4) in 1 Bd. Nürnberg, Halbmaier,<br />
(1618). 4°. Mit 3 wdh. gestoch. Titelbodüren und<br />
zahlr. Textholzschnitten. 3 Bl., 283 S., 8 Bl., 198 S.,<br />
3, 3 Bl., 93 S., 1 Bl. Mod. Hpgt. (leicht berieben<br />
und bestoßen). (67) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Cantor II, 66<strong>6.</strong> – Vgl. Poggendorff II, 878.<br />
Kästner III, 300. Libri rari 253. Sotheran 14765: „Important<br />
work, which went through several editons, and contains the<br />
author's discovery, independently of Cataldi, of continued<br />
fractions.“ – Ein vierter Teil erschien erstmals 1627. – Tls.<br />
stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
472 T(HOUVENEL, P.), Mémoire physique et médicinal,<br />
montrant des rapports évidens entre les phénomenes<br />
de la baguette divinatoire, du magnétisme<br />
et de l'électricité. London und Paris, Didot,<br />
1781. 2 Bl., 304 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Kapital und untere Ecke des Vorderdeckels leicht<br />
läd., etw. beschabt und bestoßen). (88) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 450. Ronalds 498. Wheeler Gift 50<strong>6.</strong><br />
Roller-G. II, 501. Von Klinckowstroem 7<strong>6.</strong> Overmier-S.<br />
111: „Explores possible links between the divining rod,<br />
magnetism, and electricity in a case study of dowsing.“ –<br />
Thouvenel war Inspektor der Mineralquellen Frankreichs<br />
und Anhänger des Mesmerismus. – 1784 erschien eine Fortsetzung.<br />
– Wenig fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Medizin 129<br />
473 WOLFF, CH. VON, Auszug aus den Anfangs-<br />
Gründen aller mathematischen Wissenschaften, zu<br />
bequemerem Gebrauche der Anfänger. Neue und<br />
sehr verb. Aufl. Halle, Renger, 1772. Mit gestoch.<br />
Portr. und 45 gefalt. Kupfertafeln. 9 Bl., 740 S.,<br />
12 Bl. Ldr. d. Zt. (Wurmspuren, stärker beschabt,<br />
etw. bestoßen und fleckig). (33) 120,-<br />
Poggendorff II, 1355. Cantor III, 271. Jordan 4149. –<br />
Zehnte und letzte Ausgabe des geschätzten Werkes, das<br />
1717 erstmals erschienen war. – Wolff (1679-1754) widmete<br />
sich der Philosophie und der Mathematik und lehrte an den<br />
Universitäten in Leipzig und Halle, nach seiner Vertreibung<br />
aus preußischen Landen auch in Marburg. Friedrich der<br />
Große berief ihn 1740 nach Halle zurück. – Das Werk<br />
behandelt u. a. Geometrie, Trigonometrie, Mechanik,<br />
Hydraulik, Perspektive, Artillerie, Festungs- und Baukunst<br />
sowie Astronomie. – Titel mit hs. Besitzvermerk, Tafeln tls.<br />
mit Randläsuren, etw. gebräunt und fleckig.<br />
Medizin<br />
Großes Thesenblatt vorgebunden<br />
474 ABEL, J., De phtisi dissertationem symmystis<br />
asclepiadeis ad D. XII. mens. octob. a. MDCLV<br />
discutiendam offero. Basel, Decker, (1655). 4°.<br />
10 Bl. Mod. Broschur. (64) 300,-<br />
Husner 106<strong>6.</strong> – Vierzig Doktoratsthesen über die Schwindsucht.<br />
– Handschriftlich paginiert (Sammelband), etw.<br />
fleckig und gebräunt. – Vorgebunden ein prachtvolles gestochenes<br />
Thesenblatt (gefaltet) mit 30 Doktoratsthesen des<br />
ungarischen Arztes Johannes Christoph Knogler vom<br />
14. Dezember 1655: Zwei Putten halten die auf schweren<br />
Stoff geschriebenen Thesen, umrahmt von einer mächtigen<br />
Säulenarkade. Die Stechersignatur nennt Jakob Thurneysen<br />
(1636-1711), offenbar eines der frühesten Werke des<br />
berühmten Basler Meisters. – Dublette der Zentralbibliothek<br />
Zürich (Stempel rückseitig), die eine bedeutende Thurneysen-Sammlung<br />
besitzt. – Beiliegend ein Fragment einer<br />
naturwissenschaftlichen Abhandlung (S. 151-204), das fünf -<br />
te Kapitel der „Parasceves“ mit dem „Appendix de calore et<br />
ignibus“, der unter anderem über Erdwärme und Vulkanausbrüche<br />
handelt (mit Kupfertafel). – Siehe Abbildung.<br />
475 ALBERTUS MAGNUS, Secreta mulierum et<br />
virorum ... nuperrime correcta et emendata. Paris,<br />
D. Roce, o. J. (ca. 1510). Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 44 Bl. Pgt. des 19. Jhdts. (88) 1.200,-<br />
Nicht in den gängigen Bibliographien. – Die Druckermarke<br />
bei Silvestre 104 und Renouard 324 (Variante 4). – Populärmedizinischer<br />
Ratgeber, vor- und nachher in mehreren<br />
Drucken bei Jean Petit erschienen (siehe die Auflistung bei<br />
Moreau), hier der einzige Druck mit der Firmierung von<br />
Denis Roce. – Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand<br />
in Tinte, tls. am unteren Seitenrand leicht wasserrandig,<br />
wenig gebräunt und gering fleckig. – Siehe Abbildung.
130<br />
Nr. 474<br />
Not in current bibliographies. – Popular medical guide, here<br />
the sole issue published by Denis Roce. – Endpaper with<br />
ownership entry by contemporary hand in ink, partly light<br />
waterstains at lower margin, minimally browned and hardly<br />
soiled. – Vellum of the 19th century. – See illustration.<br />
476 – De secretis mulierum libellus, scholiis auctus, &<br />
à mendis repurgatus. Eiusdem de virtutibus herbarum,<br />
lapidum, & animalium quorundam libellus.<br />
Amsterdam, o. Dr., 1740. 12°. 328 S., 3 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (leicht aufgebogen, etw. fleckig). (78) 150,-<br />
Fasbender 88. – Späte Ausgabe dieser in zahlreichen Drucken<br />
seit 1478 verbreiteten Schrift. – Titel gestempelt, erste<br />
Lage und hinterer Vorsatz mit Wurmfraß, leicht fleckig.<br />
477 – Weiber geheimnuß. Von Weibern, und Geburten<br />
der Kinder, Sampt jren Artzneyen. Auch von<br />
tugenden etlicher fürnemer Kräuter. Und von<br />
krafft der Edlen Gestein. Jetzunder auffs neuwe<br />
mit sonderem fleiß durch einen der Artzney er -<br />
farnen gebessert und gemehret. Frankfurt, (Ch.<br />
Egenolffs Erben), 1585. Mit 104 Textholzschnitten.<br />
2 Bl., 215 S. (es fehlen dazwischen 4 Bl.),<br />
1 (statt 3) Bl. Pgt. d. Zt. (aufgebogen, beschabt und<br />
stärker fleckig). (67) 600,-<br />
VD 16 A 1452 (zitiert nach Richter). Richter 522. Waller 27.<br />
– Nicht bei Durling, im STC und Index Aureliensis. – Sehr<br />
seltene deutsche Ausgabe von „De secretis mulierum“, von<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
Nr. 475<br />
denen Richter 10 Ausgaben verzeichnet. Reich illustriert<br />
mit den hübschen Holzschnitten, teilw. nach Weiditz, zur<br />
Geburtshilfe, zu Pflanzen und Tieren, ferner mit Darstellungen<br />
zu Essen und Trinken („wie mann sich in der zeit<br />
der Pestilentz halten soll mit essen unnd trincken“), zum<br />
Aderlaß, mit Monats- und Jahreszeitenholzschnitten etc. –<br />
Es fehlen die S. 97/98, 101-104, 107/108 und 2 Bl. des Registers.<br />
– Vereinzelt wasserrandig, eselsohrig, etw. gebräunt<br />
und fleckig.<br />
478 AUENBRUGGER – ROZIERE DE LA<br />
CHASSAGNE, Manuel des pulmoniques. On y<br />
a joint une nouvelle méthode de reconnoître ces<br />
mêmes maladies par la percussion du thorax, traduite<br />
du latin d'Auenbrugger. 2 Tle. in 1 Bd. Paris,<br />
Humaire, 1770. 12, 319 S., 1 Bl., 4, 60 (recte 62) S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(19) 500,-<br />
Erste Ausgabe, enthält zugleich die erste französische Übersetzung<br />
von Auenbruggers „Inventum novum“. – Blake<br />
392. Waller 827<strong>6.</strong> Wellcome II, 70, und IV, 584. Norman 82.<br />
Garrison-M. 2672 Anm.: „The greatness of Auenbrugger's<br />
discovery of the value of immediate percussion of the chest<br />
as a diagnostic measure was not at first recognized. His little<br />
book met with a cold reception, while a French translation<br />
by Rozière de la Chassagne in 1770 attracted little notice.“<br />
– Auenbruggers Werk über das Stethoskop (EA 1761)<br />
wurde erst durch die französische Übersetzung in größeren<br />
Kreisen bekannt. – Vorsatz mit Besitzvermerk, leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig.
Nr. 486<br />
479 BALNEOLOGIE – KORTUM, C. G. TH., Die<br />
warmen Mineralquellen und Bäder in Aachen und<br />
Burdscheid. Dortmund, Mallinckrodt, 1817. VIII<br />
S., 3 Bl., 288, 28 S. Pp. d. Zt. (berieben und etw.<br />
bestoßen). (88) 250,-<br />
Seltene, gegenüber der Ausgabe von 1798 erweiterte Ausgabe.<br />
– Kortum war Arzt zu Stolberg bei Aachen. – Vorsatz<br />
mit Buchhändlermarke und Besitzvermerk; fleckig.<br />
480 – MARCARD, H. M., Ueber die Natur und den<br />
Gebrauch der Bäder. Hannover, Hahn, 1793. Mit<br />
Tabelle. XVIII S., 1 Bl., 456 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (wenig bestoßen). (88) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 287. Martin, Badewesen, 160 und<br />
S. 48. Hirsch-H. IV, 67. Lesky 419. – Der in Bad Pyrmont<br />
tätige Badearzt Marcard gilt als der berühmteste des<br />
18. Jahrhunderts; als erster führte er aus England das so -<br />
genannte kalte Traufbad (shower bath) in Deutschland<br />
ein, dessen Gebrauch er hier ausführlich beschreibt. – Kaum<br />
fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Medizin 131<br />
481 – WICHELHAUSEN, E., Ueber die Baeder des<br />
Alterthums, insonderheit der alten Roemer, ihren<br />
Verfall und die Nothwendigkeit, sie allgemein<br />
wieder einzuführen. Mannheim und Heidelberg,<br />
Schwan und Goetz, 1807. XVI, 151 S. Spät. Pp.<br />
(etw. fleckig und gebräunt). (88) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Waller 15302. Hirsch-H. V, 923. – Seltene<br />
Publikation zur Geschichte der Balneologie. – Titel<br />
verso gestempelt, vereinzelt fleckig.<br />
482 BELMAS, D.-(G.), Traité de la cystotomie suspubienne.<br />
Paris, London und Brüssel, Baullière,<br />
1827. Mit 2 gefalt. gestoch. Tafeln. 1 Bl., VI, 311 S.<br />
Hldr. d. Zt. (beschabt, etw. bestoßen, Rücken -<br />
bezug mit Wurmspuren). (19) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. I, 449: „Schrift über den hohen<br />
Steinschnitt mit den Beobachtungen des Lithotomisten<br />
Souverbielle.“ – Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Zwei Beilagen.
132<br />
Nr. 488<br />
483 BERICHTE und Bedenken die Kriebelkrankheit<br />
betreffend. Kopenhagen, Rothe, 1772. 2 Bl., 140 S.<br />
Läd. Pp. d. Zt. (160) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Zachert-Z. 178. – Sammlung von Beiträgen<br />
norddeutscher Ärzte zur Kriebelkrankheit, einer Vergiftung<br />
durch verunreinigtes Getreide (ausgelöst durch<br />
Mutterkorn). – Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand<br />
in Tinte, Inhaltsverzeichnis mit kleinem Ausriß, stellenw.<br />
fleckig.<br />
484 BESCHREIBUNG eines balsamischen Seiffen-<br />
Spiritus, samt dessen Gebrauch und Nutzen.<br />
Wernigerode, Struck, 1767. 15 S. Heftstreifen. (87)<br />
80,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Werbeschrift<br />
für ein Mittel zur Wundheilung, entwickelt von dem<br />
„Hochgräfl. Herrschaftlichen Cammer-Laquai J. C. Lohse<br />
in Wernigerode“. – Kein Exemplar im KVK. – Kaum fleckig.<br />
485 BISCHOFF, CH. H. E., Die Lehre von den chemischen<br />
Heilmitteln oder Handbuch der Arzneimittellehre.<br />
3 Bde. Bonn, Weber, 1825-31. Mit<br />
gefalt. Tabelle. LI, 580; XXX S., 1 Bl., 760; XXIII,<br />
780 S. Mod. Ldr. mit Rsch. und Rvg. (leicht aufgebogen).<br />
(67) 250,-<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
Nr. 490<br />
Erste Ausgabe. – Die zweite Auflage erschien mit Supplementband<br />
(vierter Band). – Orig.-Brosch. (im Bd. I mit hs.<br />
Besitzvermerk) eingebunden, im Bd. II leichte Wurmspuren<br />
(ohne Textverlust), gering gebräunt und fleckig.<br />
486 BRÄUNER, J. J., Thesaurus sanitat(is) Oder mit<br />
teutschen Recepten angefüllter und wiederum von<br />
neuen eröffneter Schatz menschlicher Gesundheit.<br />
Frankfurt, Hocker, 1720. Doppelblattgr. gestoch.<br />
Frontisp. Doppelblattgr. Titel, 12 Bl., 1066 S.,<br />
17 Bl. Mod. Hldr. unter Verwendung alten Materials.<br />
(137) 600,-<br />
Vgl. Blake 63. Lesky 93. Proksch I, 127 (andere Ausg.). –<br />
Nicht bei Hirsch-Hübotter, Waller, Wellcome etc. –<br />
Umfangreiches und keineswegs populäres Handbuch der<br />
Medizin. – Vorsätze erneuert, Titel mit Eckabriß (geringer<br />
Buchstabenverlust), tls. etw. gebräunt und wasserrandig<br />
sowie fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
487 BRUNFELS, O., Epitome ex gravissimis authoribus,<br />
totius rei medicae summam complectens.<br />
Paris, G. Julian, 1552. 16°. 104 S. Späteres Pgt.<br />
(leicht fleckig). (24) 250,-<br />
Adams B 2922. STC 84. IA 125.700. – Nicht bei Wellcome.<br />
– Von Brunfels aus Schriften bedeutender Autoren zusammengestelltes<br />
Handbuch für Studierende der Medizin, unter<br />
etwas anderem Titel bereits 1540 in Paris erschienen (vgl.
Nr. 491<br />
Durling 723). – Vorderer fliegender Vorsatz fehlt, ein Bl. mit<br />
Eckabschnitt (wenig Textverlust), stellenw. alte Marginalien<br />
und Unterstreichungen, etw. gebräunt und fleckig.<br />
488 BRUNSCHWIG, H., Das buch zu distillieren.<br />
Straßburg, J. Grüninger, 1519. Fol. Mit Titelholzschnitt<br />
und 145 (1 doppelblattgr.) Textholzschnitten.<br />
330 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit Rsch. (ohne die Schließen, Kapitale restauriert,<br />
stärker wurmstichig, beschabt, bestoßen). (171)<br />
7.500,-<br />
Zweite Ausgabe des sogenannten „großen Destillier -<br />
buches“. – STC 148. IA 125.934. VD 16 B 8699. Benzing,<br />
Brunschwig, 32. Schmidt (Grüninger) 167. Ritter 310. Muller<br />
37, 148. Choulant, Graph. Inc., 85. – Diese Ausgabe<br />
nicht bei Adams, Durling, Waller, Wellcome etc. – „A gigantic<br />
work far more than a mere book on destillation,<br />
a manual rather of pharmacological therapeutics“ (Sigerist).<br />
– Mit den gleichen Illustrationen wie die Erstausgabe von<br />
1512, jedoch um einige neue Holzschnitte und auch im Text<br />
erweitert. Ein von dem sog. „Kleinen Destillierbuch“ von<br />
1500 völlig verschiedenes Werk. Enthält in 5 Teilen allgemeine<br />
Destillierkunst, Composita in der Reihenfolge der<br />
Krankheiten einzelner Organe, chirurgisches Dispensatorium<br />
und Arzneibuch für Arme (Thesaurus pauperum). –<br />
Die Holzschnitte zeigen Destillierapparate, eine Visite am<br />
Krankenbett, Apotheken, Anatomisches, Dampfbäder,<br />
einen Aderlaßmann etc. Sie stammen tls. aus Reischs „Margarita<br />
philosophica“ von 1504, tls. aus dem Umkreis oder<br />
auch von Baldung Grien. – Ohne fliegende Vorsätze, Spie-<br />
Naturwissenschaften · Medizin 133<br />
Nr. 493<br />
gel lädiert; S. 53/54 unten angerändert; vereinzelt Marginalien<br />
in Tinte, stellenw. stärker wurmstichig (geringer Buchstaben-<br />
bzw. Bildverlust), tls. etw. wasserrandig, gebräunt<br />
und fleckig. Insgesamt gutes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
Second edition of this so-called „great distillation book“. –<br />
With the same illustrations as in first edition of 1512, but<br />
enlarged by some new woodcuts and text. This is a completely<br />
different work from the one called „Small distillation<br />
book“. – The woodcuts show distillery equipment and installations,<br />
visits to a sickbed, pharmacies, aspects of anatomy,<br />
steam baths, a bloodletting man etc. They partly come from<br />
Reisch's „Margarita philosophica“ of 1504, partly from the<br />
group around or even from Baldung Grien himself. – Flyleaves<br />
missing, paste-down damaged; p. 53/54 restored at<br />
bottom; here and there stronger worming (minor loss of<br />
letters or illustration), some marginalia in ink, partly a little<br />
waterstained, browned and soiled. – Contemporary blindpressed<br />
calf over wooden boards with spine label (without<br />
clasps, turn-ins restored, stronger worming, scratched,<br />
scuffed). – See illustration.<br />
489 BUCHNER, J. A., Vollständiger Inbegriff der<br />
Pharmacie in ihren Grundlehren und praktischen<br />
Theilen. Ein Handbuch für Aerzte und Apotheker.<br />
(Mischaufl.). Tle. I-IV und VII (alles Erschienene)<br />
in 10 Bdn. Nürnberg, Schrag, 1821-3<strong>6.</strong> Mit<br />
16 (statt 20; 2 gefalt.) Kupfertafeln, 4 gefalt. lithogr.<br />
Tafeln (je 2 Abb.) und 14 (1 doppelseitig) Tabellen.<br />
Hlwd. d. Zt. (leicht berieben und angeschmutzt).<br />
(78) 200,-
134<br />
Nr. 497<br />
Erste Ausgabe (Tl. VII in 2. Aufl.). – Zachert-Z. I, 279. Poggendorff<br />
I, 328. Ferchl 84: „Ein ungemein viel gebrauchtes<br />
Lehrbuch.“ – Beinhaltet: Tl. I: Einleitung in die Pharmacie<br />
(1821, 3 Tafeln); Tl. II: Grundriß der Physik (1825, 10 Tafeln<br />
und 13 Tabellen); Tle. III/1-3: Grundriß der Chemie (1826-<br />
36, 3 Tafeln); Tle. IV/1: Handbuch der Mineralogie (1831,<br />
1 Tabelle; hier fehlen die im Titel angegebenen 4 Tafeln);<br />
Tl. IV/2: Grundriß der Botanik und der Pflanzenphysiologie<br />
(1828, 4 Tafeln); Tl. IV/3: Grundriß der Zoologie (1826);<br />
Tl. VII: Toxikologie (1827, 2. verm. und verb. Aufl.).<br />
Tl. IV/2 hat M. B. Kittel, IV/3 A. Goldfuß verfaßt, alle<br />
anderen Bände stammen von Buchner selbst. – Titel tls. ge -<br />
stempelt, leicht wasserrandig, etw. fleckig. – 2 Beilagen. –<br />
Ohne Rückgaberecht.<br />
490 CRUVEILHIER, J., Anatomie pathologique du<br />
corps humain. 2 Text- und 2 Atlasbde. Paris, Baillière,<br />
1829-42. Gr.-Fol. Mit 231 (2 doppelblattgr.)<br />
meist farb. lithogr. Tafeln. Restauriertes Hldr.<br />
unter Verwendung alten Materials. (104) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Garrison-M. 228<strong>6.</strong> Welcome II, 412.<br />
Goldschmid 137. – Vgl. Putscher 54. – „Die schönsten und<br />
zugleich besten Lithographien überhaupt bietet der monumentale<br />
Atlas von Cruveilhier vom Jahre 1829, der später<br />
wohl vielleicht erreicht, aber kaum übertroffen worden ist.“<br />
(Goldschmid 8). – Etw. gebräunt, tls. stärker stockfleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition. – A little browned, partly stronger foxed. – Re -<br />
stored half calf by using old material. – See illustration.<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
491 DESCARTES, R., Les passions de l'ame. Paris,<br />
H. le Gras, 1649. Mit Holzschnittwappen auf dem<br />
Titel. 24 Bl., 286 S. Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (19) 12.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Guibert 150. Goldsmith D 40<strong>6.</strong> Krivatsy<br />
3135. Hunter-M. 133. Norman 62<strong>6.</strong> Garrison-M. 4965. –<br />
Descartes' letztes Werk, gleichzeitig mit der Amsterdamer<br />
Adresse von Louis Elzevier erschienen. – „Descartes believed<br />
the soul to be a definite entity, giving rise to thoughts,<br />
feelings, and acts of volition. He was one of the first to<br />
regard the brain as an organ integrating the functions of<br />
mind and body“ (Garrison-Morton). – „In his 'Des Passions<br />
de L'ame' Descartes describes an experiment in what<br />
would now be considered as a demonstration of reflex<br />
action. He noted that by aiming a mock blow at the eyes a<br />
person would close his eyelids. Descartes speculated that<br />
this occurred by nervous action, in which the animal spirits<br />
were transmitted throughout the body by hollow nerve<br />
tubes“ (Garrison, Neurology, 71). – Vorsatz mit hs. Notiz.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig. – Titel<br />
mit hs. Besitzvermerk, Stempel und Exlibris: Nachlaßschenkung<br />
des großen französischen Hebraisten François<br />
Masclef (1662-1728 – vgl. Hoefer XXXIV, 129 f.) mit ge -<br />
drucktem Exlibris, dat. 1729. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Descartes'last work which appeared at the<br />
same time at Louis Elzevier's Amsterdam printing office. –<br />
Endpaper with ms. note. Slightly browned, a little soiled in<br />
parts and with waterstains. – Title with ms. ownership entry,<br />
stamp and exlibris: Estate donation of the great French<br />
Hebraist François Masclef (1662-1728 – compare Hoefer<br />
XXXIV, 129 f.) with printed exlibris, dated 1729. – Contemporary<br />
limp vellum (some soiling, rubbing and scuffing).<br />
– See illustration.<br />
492 DIOSCORIDES, P., De medica materia libri V.<br />
De letalibus venenis, eorum'que ... lib. unus. Interprete<br />
Marcello Vergilio ... Eiusdem ... in hosce<br />
Dioscoridis libros comme(n)tarij doctissimi. Köln,<br />
J. Soter, 1529. Fol. Mit kleiner Druckermarke auf<br />
dem Titel und einigen figürlichen Holzschnitt-Initialen<br />
von Anton Woensam von Worms. 14 Bl.,<br />
753 S. – BEIGEB.: BARBARUS, H., In Dioskoridis<br />
corollariotu(m) libri quinque. Ebda. 1530.<br />
Mit großer Druckermarke auf dem Titel und einigen<br />
Holzschnitt-Initialen von Anton Woensam<br />
von Worms. 1 nn., 78 (recte 79) num. Bl. Hpgt. des<br />
20. Jhdts. mit Rsch. und Rvg. (17) 800,-<br />
I und II (beide Werke wurden üblicherweise zusammengebunden):<br />
STC 245. Adams D 655. IA 154.312 und 112.853.<br />
VD 16 D 1998 und B 349. Osler 336 und 347. Wellcome I,<br />
1778 und 66<strong>6.</strong> Pritzel 2294 und 407. Choulant 78: „Diese<br />
Ausgabe ist selten und wegen des Commentars geschätzt.“<br />
Durling 1134 und 470 (nennt irrtümlich 2 Bl. Index am<br />
Ende, die ihm fehlen, diese sind weder bei Adams, Wellcome<br />
oder im VD 16 verzeichnet): „Title in Greek at head<br />
of the title page; text in Greek and Latin. Dedicatory epistle<br />
by Johannes Soter. The Greek text is that of the 1518 Aldine<br />
edition.“ – Eine unentbehrliche Quelle für die Geschichte<br />
der Arzneimittellehre und Botanik mit 9 Büchern: von den<br />
Arzneimitteln (1-5), von den Giften (6) und von giftigen<br />
Tieren (7-9). „Das Hauptwerk des Dioskurides, es enthält<br />
eine genaue Schilderung sämtlicher damals bekannter Simplicia<br />
aus allen Reichen der Natur. Die meisten sind so
gediegen beschrieben, daß Tournefort (1656-1708) bei seinen<br />
Reisen im Orient fast alle Pflanzen mit Grund der<br />
Beschreibung nach Dioskurides identifizieren konnte. Von<br />
Mitteln, die nicht lange vor ihm eingeführt sind, heben wir<br />
hervor: Ingwer, Pfeffer, Gentiana, Aloe, Rheum, Wermut,<br />
ferner Metallpräparate, wie Quecksilber“ (Sudhoff, Ge -<br />
schichte der Medizin, 102). – Fliegender Vorsatz mit mont.<br />
Katalogausschnitt und Bibl.-Nummer. Titel mit hs. Notiz.<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und mit Feuchtigkeits -<br />
spuren.<br />
493 – De medicinali materia libri sex, J. Ruellio interprete.<br />
Frankfurt, C. Egenolff, 1549. Fol. Mit Verlegermarke<br />
auf dem Titel und letztem Bl. sowie<br />
zahlr. Textholzschnitten. 20 Bl., 554 S., 1 Bl. Mod.<br />
Hldr. (beschabt, bestoßen). (4) 3.000,-<br />
VD 16 D 2005. Adams D 664. Nissen 49<strong>6.</strong> Durling 1152.<br />
Wellcome I, 1788. Benzing, Ryff, 134. Benzing, Egenolff,<br />
258. – Zweite Ausgabe der von Ryff herausgegeben Dioscorides-Edition,<br />
die um einige Textbeigaben und Gesners<br />
Nomenklator erweitert wurde. – Die Holzschnitte sind<br />
meist aus dem Kräuterbuch von Rösslin übernommen und<br />
zeigen neben Pflanzen auch Tiere, Muscheln und chemischpharmazeutische<br />
Apparate. – Vorsätze mit mont. Buch -<br />
beschreibung; Titel auf festerem Papier und mit hs. Besitzvermerk,<br />
die ersten Blätter etw. fingerfl.; teils stärker<br />
gebräunt und fleckig. – Mod. Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
Second edition of the Dioscorides edition published by Ryff.<br />
– The woodcuts show plants, animals etc. and chemical<br />
pharmaceutical devices. – Endpapers with mounted book<br />
description; title on stronger paper and with ms. ownership<br />
entry, the first leaves with some fingermarks; partly stronger<br />
browning and soiling. – Modern exlibris. – Modern half calf<br />
(scratched, scuffed). – See illustration.<br />
494 DISSERTATIONEN – Sammlung von 39 Dissertationen<br />
des 17. und 18. Jahrhunderts an der<br />
Universität Basel. 1652-61 und 1745-50. 4°. Verschied.<br />
Brosch. (leichte Gebrauchsspuren), wenige<br />
ohne Einband. (46) 200,-<br />
Meist nur geringe Gebrauchsspuren, wenige gestempelt und<br />
mit Besitzvermerken. – Beiliegend vier Dissertationen der<br />
Universität Straßburg (1748-50) und eine Leipziger Dissertation<br />
(1651) mit hs. Widmung des Autors an den Rechtsgelehrten<br />
Johann Schilter (1632-1705).<br />
495 DRESSER, M., De partibus humani corporis, &<br />
animae potentiis, libri duo. Wittenberg, J. Steinmann,<br />
158<strong>6.</strong> Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
letzten Bl. 8 Bl., 187 S., 14 Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(stärker fleckig). (124) 400,-<br />
Vierte Ausgabe (EA 1581). – VD 16 D 2758. – Diese Ausgabe<br />
nicht bei Adams, Durling, Hirsch-H., Waller, im STC<br />
und der Wellcome-Library. – Seltenes anatomisches Werk<br />
mit angehängter Pharmakopöe. Interessant auch wegen der<br />
zahlreichen Verdeutschungen der lateinischen und griechischen<br />
medizinischen Termini. – Matthäus Dresser (1536-<br />
1607) war „einer der letzten Humanisten des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts,<br />
auch als Historiker für seine Zeit bedeutend“ (ADB<br />
V, 398). – Gebräunt, Vorsätze erneuert, Titel und letztes Bl.<br />
aufgezogen.<br />
Naturwissenschaften · Medizin 135<br />
Nr. 499<br />
496 ELEONORA MARIA ROSALIA, HERZO-<br />
GIN ZU TROPPAU, Freywillig-auffgesprungener<br />
Granat-Apffel, deß Christlichen Samaritans.<br />
Wien, Voigt, 1695. Fol. 2 Bl., 516 S., 6 Bl. Stärker<br />
läd. Hpgt. d. Zt. (31) 600,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Krivatsy 1197<strong>6.</strong> Bohatta 1 (Vorstücke<br />
mit 4 Bl.). – Vgl. Wellcome II, 518. Ferguson I, 235.<br />
Horn-A. 125. – Medizinisch-diätetisches Werk, dem ab der<br />
dritten Aufl. 1697 auch noch ein Kochbuch angehängt<br />
wurde. – Buchblock vom Einband gelöst, einzelne Bl. lose,<br />
stellenw. wasserrandig und mit stärkeren Wurmspuren im<br />
Rand (Text kaum betroffen); gebräunt und fleckig.<br />
497 EUSTACHIUS, B., De ontleedkundige plaaten<br />
met eene verklaaring derzelve van A. Bonn. Amsterdam,<br />
Elwe, 1798. Fol. Mit 41 Kupfertafeln.<br />
61 Bl. Mod. Hldr. (gering berieben). (16) 400,-<br />
Erste Ausgabe dieser Bearbeitung. – Blake 139. Waller 2839.<br />
Wellcome II, 53<strong>6.</strong> Choulant 61: „Der Text ist von Andr.<br />
Bonn, die Tafeln sind umgestochen, aber weder denen der<br />
Albin'schen noch denen der früheren amsterdamer Aus -<br />
gaben gleich, auch sind die von Albin gelieferten Linear -<br />
stiche weggeblieben.“ – Leicht gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.
136<br />
Nr. 503<br />
498 FABRICIUS VON HILDEN, W., Lithotomia<br />
vesicae. A H. Schobingero in latinum translata.<br />
Basel, L. König, 1628. 4°. Mit 21 Textholzschnitten.<br />
12 Bl., 227 S. Flex. Pgt. d. Zt. (fleckig, Schließbänder<br />
fehlen). (88) 1.500,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – Waller 2901. Wellcome I, 2132.<br />
Schneider-H. 27a. – Vgl. Krivatsy 3859 und Cushing F 13<br />
(beide nur engl. Ausg. 1640). – Die Summe von Fabrys<br />
40jähriger Erfahrung mit dem Steinschnitt. Eines der ersten<br />
urologischen Werke und das letzte eigenständige Werk<br />
Fabrys. – Die Holzschnitte zeigen die zu den verschiedenen<br />
Operationen notwendigen Instrumente. – Durchgehend<br />
fleckig und in den Rändern wurmstichig, hinteres<br />
Innengelenk fast gelöst.<br />
First Latin edition. – One of the first urological and Fabry's<br />
last independent work. – Soiling throughout and with<br />
worming in margins, rear inner joint nearly unstuck. –<br />
Contemporary limp vellum (stained, clasp ribbons missing).<br />
499 – Wund-Artzney, Gantzes Werck, und alle<br />
Bücher, so viel deren vorhanden. Auß dem Lateinischen<br />
in das Teutsche übers. Durch Friderich<br />
Greiffen. 2 in 1 Bd. Hanau, Aubry für Beyer in<br />
Frankfurt, 1652. Fol. Mit Titelholzschnittvign.<br />
und zahlr. Textholzschnitten. 14 Bl., 1338 S., 14 Bl.<br />
Mod. Pgt. (4) 1.500,-<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
Nr. 505<br />
Erste deutsche Ausgabe, postum erschienen. – Krivatsy<br />
3846 (inkplt.). Waller 2912. Wellcome III, 4. – Vgl. Hirsch-<br />
H. III, 462 ff. Hagelin I, 46 ff.: „Remained the Bible of German<br />
Surgery up to the time of Lorenz Heister“ (zur lateinischen<br />
Ausgabe). – Die zahlreichen Illustrationen zeigen<br />
überwiegend chirurgische Instrumente, Schienen und Verbände,<br />
jedoch auch Operationen sowie Abbildungen zur<br />
Anatomie und Pathologie. – Die beiden Ansichten von Pfäfers<br />
(nach Merian, S. 866) sind hier in Holzschnitt ausgeführt.<br />
– Etw. gebräunt, tls. stärker fleckig, gegen Ende im<br />
Innensteg mit großen braunen Flecken. – Siehe Abbildung.<br />
First German edition, published posthumously. – A little<br />
browned, partly stronger soiled, towards the end with large<br />
brown stains at inner joint. – Modern vellum. – See illustration.<br />
500 FUCHS, L., Paradoxorum medicinae libri tres.<br />
Basel, Bebel, 1535. Fol. Mit wdh. Druckermarke<br />
auf dem Titel und am Ende sowie zahlr. Holzschnitt-Initialen.<br />
10 nn., 122 (recte 123) num. Bl.,<br />
1 nn. Bl. Ldr. d. 18. Jhdts. mit 2 Rsch. und goldgepr.<br />
Wappensupralibros auf beiden Deckeln (Vergoldung<br />
stark oxydiert, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(104) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe unter diesem Titel. – VD 16 F 3257. Durling<br />
1714. Wellcome I, 2433. Stübler 11. – Seltene Neubearbeitung<br />
der 1530 veröffentlichten „Errata recentiorum medicorum“,<br />
in denen er sich gegen die arabischen medizinischen<br />
Überlieferungen und für die griechischen ausspricht.<br />
Fuchs antwortet mit der Neuausgabe seines Werks auf<br />
Gegenschriften. „Die Paradoxa sind vielleicht in ihrer Art
noch herausfordernder als die Errata, nur ist Fuchs in seinen<br />
Vorwürfen gegen seine zeitgenössischen Ärzte etwas<br />
zurückhaltender, um umsomehr über die arabischen Autoren<br />
herzufallen“ (Stübler S. 199). – Stellenw. kleine Wasserränder;<br />
leicht gebräunt und fleckig.<br />
VORGEB.: VITALIS DE FURNO, (J.), Pro conservanda<br />
sanitate, tuendaque prospera valetudine, ad totius humani<br />
corporis morbos et aegritudines, salutarium remediorum,<br />
curationumque liber utiliss(imus). <strong>Mai</strong>nz, Schoeffer, 1531.<br />
Mit einer großen und zahlr. kleinen Holzschnitt-Initialen.<br />
9 Bl., 1 weißes Bl., 271 S. – Seltene erste Ausgabe. – STC<br />
328. Adams F 1184. Durling 4649. Wellcome I, 2479. Roth<br />
(Schöffer) 180,1. – Nach Durling ist die Autorschaft<br />
umstritten (Johannes Vitalis de Furno, auch Jean de Four,<br />
ca. 1260-1327, war Franziskaner und Kardinal). Adams<br />
unterscheidet zwei Druckvarianten (anhand der Lagen). –<br />
Stellenw. knapp beschnitten (vereinzelter Buchstabenverlust<br />
der Randglossen). – Einband mit Supralibros des niederösterreichischen<br />
Regimentsrats Johann Georg von<br />
Pichelsdorf und Altenburg.<br />
First edition under this title. – Rare adaptation of the<br />
„Errata recentiorum medicorum“ published in 1530. – Here<br />
and there small waterstains; slightly browned and soiled. –<br />
Pre-bound: Rare first edition. – Here and there closely<br />
trimmed (occasionally loss of letters of marginal notes). –<br />
Binding with book-stamp of the regimental councillor<br />
Johann Georg von Pichelsdorf und Altenburg of Lower<br />
Austria. – Calf of the 18th century with 2 spine labels and<br />
gilt stamped armorial bookplate on both sides (gilt heavily<br />
oxidized, a little scratched and scuffed).<br />
501 GUIBOURT, N. J. B. G., Pharmaceutische<br />
Waarenkunde; aus dem Französischen übers. von<br />
G. W. Bischoff. 2 Bde. Nürnberg, Schrag, 1823-24.<br />
Mit 5 lithogr. Tafeln. XXIV, 430; VI, 538 S. Pp. d.<br />
Zt. mit Rsch. (Rsch. professionell erneuert, wenig<br />
berieben und bestoßen). (88) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe seines Hauptwerkes. – Ferchl 205.<br />
Schelenz 623. – Vgl. Hirsch-H. II, 901. Poggendorff I, 965.<br />
– Fleckig.<br />
502 GYNÄKOLOGIE – GARMANN, CH. F.,<br />
Homo ex ovo, sive de ovo humano dissertatio.<br />
Chemnitz, Gütner, 1672. 4°. 2 Bl., 28 S. Ohne Einband.<br />
(19) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – STC G 7<strong>6.</strong> Krivatsy 4552. – Vgl. Hirsch-<br />
H. II, 687. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
503 – GYNAECIORUM sive de mulierum tum communibus,<br />
tum gravidarum, parientium, et puerperarum<br />
affectibus & morbis, libri Graecorum, Arabum,<br />
Latinorum veterum et recentium. Opera &<br />
studio Israelis Spachii. Straßburg, L. Zetzner,<br />
1597. Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel und<br />
einigen Textholzschnitten. 18 Bl., 28, 1080 (recte<br />
1082) S., 17 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Schließbänder fehlen). (51) 1.500,-<br />
Vermehrte Ausgabe. – STC 379. VD 16 W 4236 (unter Wolf;<br />
Ex. der BSB unvollständig). Durling 2254. Ritter 2164.<br />
Ders. V, 2284. Ders., Catalogue, 1953. Muller 643, 39. Fas-<br />
Naturwissenschaften · Medizin 137<br />
Nr. 514<br />
bender 140 Anm. Hirsch-H. V, 351 und 979 (unter Spach<br />
und Wolf). – Enthält auch Beiträge in griechischer Sprache.<br />
– Die Sammlung wurde von Conrad Gesner begonnen und<br />
nach seinem Tode von seinem Nachfolger Kaspar Wolf fortgesetzt.<br />
Israel Spach vermehrte die vorliegende Ausgabe<br />
erneut. Enthält neben Beiträgen von Hippocrates und Mercurialis<br />
auch mehrere Bruchstücke aus den Werken des<br />
Moschion, Theodorus, Priscianus etc. – „Newly added are<br />
Martin Akakia's 'De morbis mulieribus libri II, nunc primum<br />
in lucem editi', and Kaspar Bauhin's 'Appendix varias<br />
et novas historias continens', which was first published with<br />
the separate Basel edition (1588) of François Rousset's<br />
'Ysterotomotochia'“ (Durling). – Die Holzschnitte zeigen<br />
Föten, chirurgische Geräte etc. – Vorsatz mit Exlibris.<br />
Papierbedingt meist stärker gebräunt und fleckig, tls. mit<br />
hs. Marginalien und Textanstreichungen (z. Tl. stark tintenfleckig),<br />
mit kleinen Wasserrändern und vereinzelten<br />
Randschäden. – Siehe Abbildung.<br />
Increased edition. – Endpaper with exlibris. Mostly stronger<br />
browned and soiled due to paper quality, partly with ms.<br />
marginalia and text underlinings (here and there heavily<br />
inkstained), with small waterstains and isolated tears in<br />
margin. – Contemporary vellum (soiled, rubbed and scuffed,<br />
clasp ribbons missing). – See illustration.<br />
504 – SCHURIG, M., Parthenologia historico-me di -<br />
ca, hoc est, virginitatis consideratio, qua ad eam<br />
pertinentes pubertas & menstruatio. Dresden und<br />
Leipzig, Hekelius, 1729. 2 Bl., 384 S., 18 Bl. Mod.<br />
Hlwd. (gering berieben und bestoßen). (118)<br />
200,-
138<br />
Erste Ausgabe. – Blake 410. Eales I, 1285. Osler 3942. Waller<br />
8750. – Umfangreiches Sammelwerk über Erfahrungen<br />
und Beobachtungen auf dem Gebiet der Gynäkologie und<br />
Sexualwissenschaft des Dresdener Arztes Martin Schurig<br />
(1656-1733). Schwerpunktmäßig behandelt Schurig Menstruation<br />
und deren Störungen und Jungfräulichkeit, deren<br />
Zeichen und „Überprüfung“. – Titel (knapp beschnitten,<br />
mit hs. Besitzvermerk von alter Hand) und Bl. 2 tls. alt hinterlegt;<br />
durchgehend mit Wurmfraß (tls. mit Buchstabenverlust),<br />
vereinzelt wasserrandig, etw. gebräunt und fleckig.<br />
505 – SMELLIE, W., Tabulae anatomicae – Sammlung<br />
Anatomischer Tafeln nebst einer Erklärung derselben<br />
und einem kurzen Begriff der Hebammenkunst.<br />
Aus dem Englischen übers. von G. L.<br />
Huth. Nürnberg, Fleischmann, 1758. Gr.-Fol. Mit<br />
39 Kupfertafeln von J. M. Seligmann. 1 Bl., 41 S.<br />
Restauriertes Hldr. d. Zt. (etw. berieben). (120)<br />
400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Blake 420. Hirsch-H. V, 306:<br />
„Mit Recht gilt Smellie als der Vater der natürlichen<br />
Geburtshilfe. Die deutsche Ausgabe ist in den Tafeln meisterhaft<br />
ausgeführt.“ Fasbender 332: „Smellie hat zur Verbreitung<br />
richtiger Vorstellungen von der Geburt mehr<br />
gewirkt als alle Bücher, die darüber je geschrieben worden<br />
sind.“ – Vgl. Garrison-M. 6154. – Lateinisch-deutscher<br />
Paralleltext. – Durchgehend mit stärkerer Feuchtigkeitsspur;<br />
mit wenigen hinterlegten Randeinrissen; etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
506 HALLER, A. VON, Deux mémoires sur le mouvement<br />
du sang. Lausanne und Paris, Bousquet &<br />
David, 175<strong>6.</strong> Mit gestoch. Frontisp. 1 Bl., VIII,<br />
343 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (beschabt<br />
und bestoßen, Vorderdeckel mit kleinen Fehlstellen).<br />
(87) 250,-<br />
Lundsgaard 261. Wellcome III, 199. Waller 3997. – Erste<br />
französische Ausgabe, übersetzt von Simon André Tissot<br />
(durchgesehen vom Autor). – „This work on the heart<br />
stamps Haller as a firstclass investigator and experimental<br />
physiologist“ (Heirs of Hippocrates 885). – Mehrf. gestempelt,<br />
etw. fleckig.<br />
507 HERMANN, J., Ueber die Wirkung des Quecksilbers<br />
auf den menschlichen Organismus.<br />
Teschen, Prochaska, 1873. Fol. Mit 4 chromo -<br />
lithogr. Tafeln. 108 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung.<br />
(2) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Proksch III, 769. – Seltene Schrift des Wiener<br />
Arztes Josef Hermann, der sich besonders mit der<br />
Behandlung der Syphilis beschäftigte und in diesem Zusammenhang<br />
mit dem problematischen Einsatz von Queck -<br />
silber als Heilmittel. – Prachtvolles Exemplar.<br />
508 (HILL, J.), Lucina sine concubitu. Lettre adressée<br />
à la Société Royale de Londres, dans laquelle il est<br />
pleinement démontré qu'une femme peut con -<br />
cevoir & enfanter sans le commerce de l'homme.<br />
„London, Wilcox“ (d. i. Holland), 1750. 48 S.<br />
Buntpapier-Broschur der Zt. (tls. verblaßt, fleckig).<br />
(100) 200,-<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
Eine von drei französischen Ausgaben dieser medizinischen<br />
Satire im selben Jahr, möglicherweise die erste. – Weller,<br />
Druckorte, II, 127. – Vgl. Hayn-G. IV, 297. Gay-L. II, 917.<br />
– Der Glaube an eine „Niederkunft ohne Beischlaf“ erhielt<br />
sich neben dem Glauben an Dämonenschwängerung bis in<br />
die Neuzeit. So legitimierte z. B. noch im Jahre 1637 das<br />
Parlament von Grenoble ein Kind als ehelich, dessen Vater<br />
seit vier Jahren im Ausland weilte. Anlaß für das vorliegende<br />
Werk war eine Frau, die durch den Südwestwind<br />
geschwängert worden sein wollte; die Königliche Sozietät<br />
der Wissenschaften in London erklärte dies für möglich.<br />
Hills Satire, die auch die übernatürliche Empfängnis Jesu<br />
aufs Korn nimmt, ist in einem so ernsthaften Ton verfaßt,<br />
daß Haller das Buch in seine „Bibliotheca anatomica“ aufnahm.<br />
– Leicht gebräunt, gelockert. – NACHGEB.: (ROE,<br />
R. [Pseud.]), Concubitus sine Lucina, ou Le plaisir sans<br />
peine. Réponse à la Lettre intitulée Lucina sine concubitu.<br />
„London“ (d. i. Holland) 1750. 59 S. – Erste französische<br />
Ausgabe. – Weller, Druckorte, II, 12<strong>6.</strong> Barbier I, 669. –<br />
Parodie auf Hills Satire.<br />
509 HOMÖOPATHIE – ALTSCHUL, E., Klinischhomöopathisches<br />
Taschenwörterbuch für das<br />
Haus und die Reise. 2. stark verm. und verb. Aufl.<br />
Sondershausen, Eupel, 1861. XIV S., 1 Bl., 327 S.,<br />
4 Bl. (Anzeigen). Hlwd. d. Zt. (etw. berieben und<br />
wenig bestoßen. (78) 120,-<br />
Kleinert 3. Schroers 2. – Vgl. Schmidt 3 (EA 1857). – Elias<br />
Altschul, Leiter der homöopathischen Poliklinik in Prag,<br />
„lehrte an der Medizinischen Fakultät der Prager Univer -<br />
sität über Homöopathie und genoss unter den Fakultätskollegen<br />
wegen seiner hervorragenden Kenntnisse offenbar<br />
großen Respekt“ (Schroers). – Titel gestempelt, etw. fleckig<br />
und leicht gebräunt.<br />
510 – HAHNEMANN – BALL, J., Neuere Heilkunst<br />
oder Vollständige Anweisung die Krankheiten<br />
vernunftmässig zu behandeln. Nach der<br />
neuesten Ausg. aus dem Englischen übers. von<br />
C. H. Spohr. 2 Tle. in 2 Bdn. Leipzig, Müller,<br />
1778. 4 Bl., 368 S.; 4 Bl., 342 S. Pp. d. Zt. (stärker<br />
fleckig, bestoßen). (78) 300,-<br />
Einzige deutsche Ausgabe. – Hamberger-M. III, 53-54 und<br />
VII, 580. GK 10.5061. Schmidt 188. – Der Übersetzung<br />
zugrunde liegt die „Modern Practise of Physic“ des englischen<br />
Arztes John Ball (1704-1779), die „sich eines grossen<br />
Rufes erfreute“ (Hirsch-Hübotter I, 305). Als Übersetzer<br />
ist auf dem Titel C. H. Spohr angegeben, das wäre Carl<br />
Heinrich Spohr (1756-1840), der Vater des berühmten<br />
Komponisten und Übersetzer „von etwa 36 ausländischen<br />
hervorragenden Aerzten in's Deutsche“ (Hirsch-Hübotter<br />
V, 372). Seit alters jedoch ist bekannt, daß sich Samuel Hahnemann<br />
desselben Namens als Allonym bedient haben soll,<br />
so daß von Rassmann und Kaysers Bücherlexikon bis zu<br />
Schmidts Bibliographie zu Hahnemann dieser als der wahre<br />
Übersetzer enthüllt ist. – Gebräunt, fleckig, Titel gestempelt.<br />
– Beilage.<br />
511 – LUTZE, A., Lehrbuch der Homoeopathie.<br />
Köthen, Eupel, 1860. 4 Bl., XCVI, 656, 236 S.,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht beschabt). (87)<br />
120,-
Erste Ausgabe. – Tischner 141: „Als reiner Hahnemannianer<br />
gab er ganz überwiegend Hochpotenzen; daneben wendete<br />
er aber auch den Mesmerismus völlig unkritisch und<br />
phantastisch an. Sein dickes Lehrbuch wurde vielfach aufgelegt<br />
und in Laienkreisen stark verbreitet, es treibt die<br />
schlimmste Symptomendeckerei.“ – Etw. braunfleckig.<br />
512 ITARD, J.-M.-G., Traité des maladies de l'oreille<br />
et de l'audition. 2 Bde. Paris, Méquigon-Marvis,<br />
1821. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bl., XVI, 396 S.;<br />
2 Bl., 522 S. Mod. Hldr. im Stil d. Zt. (88) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Norman Library 114<strong>6.</strong> Politzer 439. Waller<br />
5080. – „First of the modern text-books on diseases of<br />
the ear, this work did much to establish otology on a sound<br />
basis“ (Garrison-Morton 3364). – Itards (1774-1838) „vorzüglichstes,<br />
namentlich wegen der darin niedergelegten<br />
guten Krankengeschichten und Beobachtungen noch heute<br />
sehr beachtenswerthes Werk war epochemachend und enthält<br />
nach einer historischen, anatomischen und physiologischen<br />
Einleitung wesentlich praktische, auf Grund von<br />
172 prägnanten Krankengeschichten niedergelegte That -<br />
sachen über die gesammte Ohrenheilkunde“ (Hirsch-<br />
Hübotter III, 382). – Tafeln im Innensteg etw. wasserrandig;<br />
fleckig.<br />
Epoch-making work of otology. – First edition. – Plates at<br />
inner joint a little waterstained; soiled. – Modern half calf<br />
in the style of the epoch.<br />
513 KRANICHFELD, F. W. G., Dissertatio medica<br />
de dignitate medicaminibus nonnullis restituenda.<br />
Berlin 1827. 4°. 6 Bl., 62 S. Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Rvg., goldgepr. ornamentaler Deckelbordüre so -<br />
wie Innen- und Stehkantenvg. (etw. fleckig und<br />
bestoßen). (67) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Wellcome III, 412. Hirsch-H. III, 601. –<br />
Vorsätze leimschattig, Titel verso gestempelt, tls. stark<br />
fleckig. – Aus der Bibliothek des Herzogs Ernst August von<br />
Hannover. – Äußerst dekorativ gebunden.<br />
514 KUNDMANN, J. CH., Rariora naturae & artis<br />
item in re medica, oder Seltenheiten der Natur und<br />
Kunst des Kundmannischen Naturalien-Cabinets,<br />
wie auch in der Artzeney-Wissenschafft. Breslau<br />
und Leipzig, Hubert, 1737. Fol. Mit gestoch.<br />
Portr., 19 ausfaltbaren Kupfertafeln, 7 (2 doppelblattgr.,<br />
5 beidseitig bedruckten) Tabellen sowie<br />
einigen Textholzschnitten. 10 Bl., 1312 (recte<br />
1304) Sp., 17 Bl. Hpgt. d. Zt. (berieben und bestoßen,<br />
etw. fleckig). (117) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Blake 249. Waller 5457. Wellcome III, 420.<br />
Hoover 497. Nissen ZBI 232<strong>6.</strong> Hirsch-H. III, 632. – Typisches<br />
barockes Kuriositätenkabinett mit Abbildungen von<br />
Versteinerungen, Pestmünzen, Pflanzen, Schneekristallen,<br />
Mißgeburten, Skelettverformungen etc. – Den Abschluß<br />
bildet Kundmanns „Historia Von der erschrecklichen Menschen-Pestilentz,<br />
Wie sie vom Anfang dieses Seculi bis auf<br />
das Jahr 1715 gewütet“. – Daneben werden auch behandelt<br />
Edelsteine, das in Breslau neu eingeführte „Haber-Bier“,<br />
sonderbare Gläser, ungewöhnliche Delikatessen und Speisen<br />
u. v. a. – Enthält am Anfang ein Trauergedicht in 9 Stro-<br />
Naturwissenschaften · Medizin 139<br />
phen von Julius Christian Kundmann zum Tode seines<br />
Vaters auf 2 Blättern, das nicht allen Exemplaren beigegeben<br />
wurde. – Vortitel gestempelt. Gebräunt und etw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Eccentric collection with illustrations of fossils,<br />
coins issued to commemorate the end of the plague, plants,<br />
snow crystals, aborted foeti, skeletal deformations etc. – Also<br />
deals with gemstones, the newly introduced „Haber-Bier“<br />
in Breslau, curious glasses, unusul delicacies and dishes<br />
a. m. m. – Half title stamped. Browned and a little soiled. –<br />
Contemporary half vellum (rubbed and scuffed, somewhat<br />
stained). – See illustration.<br />
515 MAGNETISMUS – BERTRAND, A., Du magnétisme<br />
animal en France. Paris, Baillière, 182<strong>6.</strong><br />
2 Bl., 4, XXIX, 539 S. Hldr. d. Zt. (Kapital lädiert,<br />
beschabt, bestoßen). (88) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Wellcome II, 155. Crabtree 24: „One of<br />
the most important works on the history and theory of animal<br />
magnetism.“ – Vorsätze leimschattig, vorderer Spiegel<br />
mit hs. Anmerkungen, Titel mit Randläsuren, gestempelt<br />
und mit hs. Besitzvermerk, die ersten Blätter im Falz verstärkt,<br />
die beiden letzten Blätter des Vorworts verbunden,<br />
tls. stärker fleckig, Ränder etw. gebräunt. – Exlibris.<br />
516 – DEL(ANDINE, A.-F.), De la philosophie corpusculaire,<br />
ou des connoissances et des procédés<br />
magnétiques chez les divers peuples. Paris, Gastelier,<br />
(1785). 1 Bl., 200 S., 2 Bl. Läd. Buntpapierbrosch.<br />
d. Zt. (88) 200,-<br />
Erste Ausgabe, Kolophon mit neuer Verlagsadresse überklebt.<br />
– Barbier III, 875. Blake 112. Wellcome II, 444. Caillet<br />
2897 (alle mit der Verlagsadresse von Cuchet). Hoefer<br />
XIII, 414. – „Intéressant ouvrage pour l'époque. Il donne<br />
un résumé des écrits des anciens sur les pratiques qui peuvent<br />
se rapporter au magnétisme“ (Caillet). Der Verfasser<br />
(1756-1820) behandelt die Einflüsse von Elektrizität und<br />
Magnetismus auf den menschlichen Körper, Heilungs -<br />
erfolge durch Musik etc. – Leicht gebräunt und stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
517 – THOURET, (M. A.), Recherches et doutes sur<br />
le magnétisme animal. Paris, Prault, 1784. XXXV,<br />
251 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Deckel mit<br />
Wurmfraß und zwei Wurmgängen, wenig bestoßen).<br />
(88) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Waller 9569. Dorbon 4855. Ackermann II,<br />
414. Du Prel 830. Caillet 1067<strong>6.</strong> – „Thouret's learned critique<br />
was extremly influential and served as a starting point<br />
for much of the discussion at the time about the originality<br />
and effectiveness of animal magnetism“ (Crabtree 116). –<br />
Gestoch. Exlibris.<br />
518 MAJOR, J. D., Historia anatomica calculorum,<br />
insolentioris figurae, magnitudinis ac molis, in<br />
renibus clarissimi philosophi, J. Sperlingii, repertorum.<br />
Leipzig, Hahn für Öhler, 1663. 4°. Mit<br />
Titelkupfer und Textholzschnitt. 28 Bl. Ohne Einband.<br />
(19) 150,-
140<br />
Einer von 2 Drucken im Jahr der Erstausgabe. – STC M 169.<br />
VD 17 39:156839H. Krivatsy 7295 (ohne Variantenunterscheidung).<br />
Hirsch-H. IV, 41. – Die Druckvariante besitzt<br />
kein Titelkupfer, statt dessen ist das Kupfer auf einer separaten<br />
Tafel beigebunden. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
519 MITSCHEIN, E., Die Blähungen, besonders in<br />
ihren Beziehungen zu Hypochondrie, Hysterie,<br />
Krämpfen, Nervenleiden ... Nebst Angabe eines<br />
bisher unbekannten Mittels zur Heilung aller Blähungsbeschwerden.<br />
4., ganz umgearbeitete Aufl.<br />
(Halberstadt, Hörling für) Ernst in Quedlinburg<br />
und Leipzig, 1849. 1 Bl., 112 S., 4 Bl. (Anzeigen).<br />
Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren). (2) 60,-<br />
Engelmann (Suppl.) 170. – Populärmedizinische Schrift. –<br />
Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und mit Quetschfalten,<br />
unbeschnitten. – Nachgeb. ein mehrf. gefalt. gelbes Blatt mit<br />
weiteren Anzeigen.<br />
520 OPHTHALMOLOGIE – BEER, G. J., Pflege<br />
gesunder und geschwächter Augen. Wien,<br />
Selbstvlg., und Leipzig, Weidmann, 1800. Mit<br />
Kupfertafel. X, 197 S. Mod. Hldr. (88) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirschberg 469, IV, 12. Hirsch-H. I, 423.<br />
Albert, Source Book, 179. – Vgl. Wellcome II, 130. – „Die<br />
erste einigermaßen vollständige Hygiene des Auges, die ein<br />
erfahrener Augenarzt verfaßt und die bis heute noch nicht<br />
völlig ihren Werth verloren“ (Hirschberg). „B. war unstreitig<br />
zu seiner Zeit eine der hervorragendsten Koryphäen der<br />
Ophthalmologie. Einer der ersten Begründer der modernen<br />
Ophthalmologie“ (Hirsch). – Vorsatz und Titel mehrf. ge -<br />
stempelt; fleckig und leicht gebräunt. – NACHGEB.:<br />
Ueber die Mittel die venerische Ansteckung unmöglich zu<br />
machen. Altenburg 1800. 36 S. – Proksch I, 400.<br />
521 – GRAEFE, A. VON, Symptomenlehre der Au -<br />
genmuskellähmungen. Berlin, Peters, 1867. 4 Bl.,<br />
175 S. Mod. Hlwd. (88) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch-H. II, 818. Garrison-M. 5899. Waller<br />
368<strong>6.</strong> Norman Libr. 927. Lilly Libr., Notable med.<br />
books, 227. Albert, Source book of ophthalmology, 898.<br />
Engelmann (Suppl.) 83. – Einziges Buch des wohl bedeutendsten<br />
deutschen Ophthalmologen des 19. Jahrhunderts;<br />
seine Habilitationsschrift. – „Graefe's monograph on the<br />
symtomatology of ocular paralyses forms the basis of<br />
modern knowledge on the subject“ (Garrison-Morton). –<br />
Titelei gestempelt, Innensteg mit alten Heftspuren, löchrig,<br />
letztes Blatt im Bug verstärkt, stellenw. fleckig.<br />
522 – HELLMANN, J. C., Der graue Staar und dessen<br />
Herausnehmung. Magdeburg, Scheidhauer,<br />
1774. Mit Falttabelle. 8 Bl., 368 S. Pp. d. Zt.<br />
(Deckelbezug stellenw. abgesplittert, fleckig, etw.<br />
beschabt und bestoßen). (88) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Blake 204. – Nicht bei Wellcome, Lesky,<br />
Waller, Albert, Becker und Bredner. – Der Stadtchirugicus<br />
zu Magdeburg, Johann Caspar Hellmann (1736-1793), „hat<br />
selbstkritisch den Verlust eines Auges durch Massenblutung<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
während der Kataraktextraktion geschildert und damit<br />
wohl als erster eine expulsive Blutung beschrieben“<br />
(Münchow, Geschichte der Augenheilkunde, 294). – Auch<br />
Hirschberg hat in seiner großen Geschichte der Augenheilkunde<br />
(§ 426) die praktische Behandlung des Themas durch<br />
Hellmann gelobt. – Ohne fliegenden Vorsatz, Titel mit Signatur,<br />
Tabelle etw. knittrig und mit Randeinrissen; gering<br />
gebräunt. – Innendeckel mit hs. Besitzvermerk „Bibliotheca<br />
ophthalm. dono dedit. Prof. Fischer (1)838“. – Sehr selten.<br />
523 ORFILA, M. (J. B.), Vorlesungen über gerichtliche<br />
Arzneikunde. Aus dem Französischen übers.<br />
von (H.) Breslau. Weimar, Landes-Industrie-<br />
Comptoir, 1822. XII, 396 S. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Rückenbezug stellenw. abgeplatzt, etw. beschabt<br />
und wenig bestoßen). (88) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Lesky 482. Hirsch-H. IV, 439. –<br />
Vgl. Wellcome IV, 268. – Orfila leitete mit seinen ein Jahr<br />
zuvor erstmals in Paris erschienenen „Leçons de médecine<br />
légale“ „durch die Abwesenheit dogmatischer Calculationen<br />
und die Hervorhebung des rein Thatsächlichen eine<br />
neue Aera der gerichtlichen Medizin“ (Hirsch-Hübotter)<br />
ein. – Vorsatz und Titel mit Eintrag bzw. Besitzvermerk von<br />
alter Hand in Tinte.<br />
524 PÄDIATRIE – (BAGELLARDUS, P.), Opusculum<br />
recens natum de morbis puerorum, cum<br />
appendicibus magistri Petri Toleti. Lyon, J. Barbou<br />
für G. Rose, 1538. 8 Bl., 238 S., 1 Bl. Ohne<br />
Einband. (136) 500,-<br />
Dritter Druck „eines der ältesten pädiatrischen Compendien“<br />
(Hirsch-Hübotter I, 287). – Sudhoff, Erstlinge der<br />
pädiatrischen Literatur, S. XXI und Tafel XV-XVI. STC 39.<br />
Von Gültlingen VI, 109, 8 (nur 8 Verlagswerke aus dem<br />
Hause Germain Rose bekannt). Parkinson 2421. Peiper 171<br />
und 10<strong>6.</strong> Wellcome I, 6310: „The first part is the work of<br />
Paulus Bagellardus 'De egritudinibus infantium' first<br />
published at Padua 1472, with an appendix after each chapter<br />
by Toletus.“ – Titel und letztes Bl. etw. angestaubt.<br />
Leicht gebräunt und braunfleckig.<br />
525 PARACELSUS, TH., Sämtliche Werke. Hrsg.<br />
von K. Sudhoff, W. Matthiessen und K. Goldammer.<br />
21 Bde. der Ausgabe. München u. a. 1923-95.<br />
Hldr. und OLwd. (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(104) 500,-<br />
Die kritische Ausgabe in einem nahezu vollständigen<br />
Exemplar: vorhanden sind von Abt. I (Medizinische, naturwissenschaftliche<br />
und philosophische Schriften) die Bde.<br />
I-X und XII-XIV, von Abt. II (Theologische und religionsphilosophische<br />
Schriften) die Bde. I-VII und das Register<br />
zu den Bdn. IV-VII. – Recht frisch.<br />
526 – Volumen Paramirum und Opus Paramirum.<br />
Hrsg. von F. Strunz. Jena, Diederichs, 1904. XVI,<br />
401 S. Flex. OPgt. (104) 150,-<br />
Nr. 9 von 10 Ex. auf Japan-Bütten. – Buchausstattung von<br />
E. R. Weiß. – Seiten- und Fußsteg unbeschnitten.
527 PHARMAKOPÖEN – SCHRÖDER, J., Pharmacopoeia<br />
medico-chymica, sive thesaurus pharmacologicus.<br />
Ed. septima. 2 in 1 Bd. Ulm, Gerlin,<br />
1677. 4°. 34 Bl., 508, 384 S., 50 Bl., 32 S., 44 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, wenige Wurmlöcher). (67)<br />
600,-<br />
Krivatsy 10671. Ferchl 487. Schelenz 495. Hirsch-H. V, 140.<br />
– Vgl. Ferguson II, 344. Waller 8698. – Das „jedenfalls in<br />
Deutschland, bis in die Mitte des XVIII. Jahrh. zumeist<br />
gebrauchte Apotheker-Hülfsbuch“ (Schelenz), erstmals<br />
erschienen 1641, „erhielt den Beifall der grössten Aerzte,<br />
eines Boerhaave und Friedrich Hoffmann“ (Phillippe 484).<br />
– Stark gebräunt, Spiegel mit Spuren eines entfernten Ex -<br />
libris, Besitzvermerk „Frater Justinianus Klug“ auf fliegendem<br />
Vorsatz und letztem Blatt.<br />
528 RYFF, W. H., Rechter und nutzlicher gebrauch,<br />
ordenliche vermischung und zu bereyttung aller<br />
Laxativen, purgierender oder treibender artzney<br />
... mancherley Compositzen von Latwergen,<br />
täflin, getränck, pulver, Clyster ... den leib zureynigen<br />
und purgieren. Straßburg, B. Beck, 1541. 4°.<br />
2 (statt 4) nn., CLXIII num., 4 nn. Bl. – BEIGEB.:<br />
DERS., Warhafftige, künstliche, gerechte underweisung<br />
unnd anzeygung, Alle Latwergen, Confect,<br />
Conserven, einbeytzungen und einmachungen<br />
... wie solche in den Apotecken gemacht.<br />
Ebda. 1542. Mit großem Textholzschnitt. 7 nn.,<br />
XCVIII num., 6 nn. Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (stark fleckig, beschabt und bestoßen,<br />
mit Wurmlöchern, eine Schließe fehlt). (126)<br />
1.800,-<br />
I. Erste Ausgabe des späteren dritten Teils der „Kleinen<br />
deutschen Apotheke“. – VD 16 R 3989. Ritter 2033. Grenzmann<br />
71. Benzing (Ryff) 100. Muller 312, 93. – Es fehlen<br />
am Anfang Bl. A2-3 (mit einem Teil der Vorrede). Titel lose<br />
und mit Randschäden.<br />
II. Frühe Ausgabe des späteren ersten Teils der „Kleinen<br />
deutschen Apotheke“. – VD 16 R 400<strong>6.</strong> Ritter 2038. Grenzmann<br />
83. Benzing (Ryff) 89. Muller 313, 100. – Die vom<br />
umtriebigen Straßburger Apotheker Ryff (ca. 1500-1548)<br />
verfaßten Arznei- bzw. Koch- oder Einmachbücher wurden<br />
populär und daher mehrfach, auch unter verschiedenen<br />
Titeln, neu aufgelegt. – Der Holzschnitt zeigt einen Aderlaßmann.<br />
– Die letzten 2 Bl. lose. Etw. gebräunt, meist stärker<br />
fleckig und wasserrandig, teilw. mit Wurmspuren und<br />
kleinen Randschäden. – Siehe Abbildung.<br />
The last 2 leaves loose. Somewhat browned, mostly stronger<br />
soiled and waterstained, partly with worming and small<br />
marginal damages. – Contemporary blind-pressed calf over<br />
wooden boards (heavily soiled, scratched and scuffed, with<br />
wormholes, one clasp missing). – See illustration.<br />
529 SANS, ABBE DE, Neue und durch die Erfahrung<br />
vollkommen bestättigte Anweisung, wie die von<br />
einem Schlagfluß gelähmte Kranke vermittelst der<br />
Electricität sicher und vollkommen geheilet werden<br />
können. Aus dem Französischen übers.<br />
Augsburg, Klett und Frank, 1780. Mit 4 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 251 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (fleckig und<br />
be stoßen). (59) 150,-<br />
Naturwissenschaften · Medizin 141<br />
Nr. 528<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Blake 400. Lesky 495. Bakken<br />
101: „Explains successful electrical treatment of muscle contraction<br />
of the foot.“ – Frühe Abhandlung zur Behandlung<br />
von Schlaganfällen durch Elektroschocktherapie. – Vorsatz<br />
mit Spuren eines entfernten Exlibris, Innengelenk aufgeplatzt,<br />
fleckig.<br />
Das erste Werk über Gicht<br />
530 SAVONAROLA, (G.) M., De gotta la preser -<br />
vatione e cura. Pavia, J. dal Borgofranco (für<br />
G. Pocatela), 1505. 4°. Mit 2 Druckermarken auf<br />
dem Titel und letzten Bl., 3 rot eingemalten Initialen,<br />
Holzschnitt-Bordüre und zahlr. Holzschnitt-Initialen.<br />
39 Bl. Pgt. des 20. Jhdts. (fleckig).<br />
(128) 4.500,-<br />
Erste Ausgabe, postum erschienen. – STC 610. Adams<br />
S 454. EDIT 16 CNCE 47750 (5 Ex. in Italien bekannt).<br />
Sander 6887. Durling 4073. Osler 3922. Thorndike IV, 88. –<br />
Vgl. Hirsch-H. V, 3<strong>6.</strong> – Das erste Werk über Gicht in einer<br />
europäischen Nationalsprache, 29 Jahre vor „Ob das podagra“<br />
erschienen (Straßburg 1534; von Garrison-M. 4484.1<br />
als erstes Werk über die Gicht geführt). – Verfaßt vom<br />
Großvater des bekannten Kirchenreformators (um 1384-<br />
1462?). Geschrieben vermutlich bereits 1440, denn das<br />
Werk ist Niccolò d'Este gewidmet, in dessen Dienste Savonarola<br />
1440 trat und der bereits 1441 starb. – Gering ge -<br />
bräunt und fleckig, knapp beschnitten (Bordüre außen<br />
angeschnitten). – Schöner Postinkunabeldruck. – Siehe<br />
Abbildung.
142<br />
Nr. 530<br />
First edition, published posthumously. The first separately<br />
published work on gout in any vernacular language; pre -<br />
ceding by 29 years the first work on the subject listed by<br />
Garrison & Morton. Apparently the first printing of any of<br />
these author's works in Italian, and embellished with a fullpage<br />
woodcut border listed in Sander, for which he cites no<br />
earlier occurences. – Written by the grandfather of the<br />
famous church reformer (around 1384-1462?). – Minor<br />
browning and soiling, closely trimmed (ornamental border<br />
cut outside). – Beautiful post-incunable printing. – Vellum of<br />
the 20th century (soiled). – See illustration.<br />
531 SCHNITZLER – INTERNATIONALE KLI-<br />
NISCHE RUNDSCHAU. Centralblatt für die<br />
gesammte praktische Heilkunde. II. Jg. Wien,<br />
Engel, 1888. Fol. 12 S., 2096 Sp. Hlwd. d. Zt. mit<br />
Rvg. (Rücken etw. gebleicht und fleckig; gering<br />
berieben und bestoßen). (71) 200,-<br />
Kirchner 21937. – Mit einigen Beiträgen von Arthur<br />
Schnitzler (Mitherausgeber). Für die von seinem Vater<br />
gegründete Zeitschrift hat Schnitzler in verschiedenen Ausgaben<br />
über 70 Rezensionen, Tagungsberichte etc. ver öffentlicht<br />
(vgl. O. Neun, Unser postmodernes Fin de siècle,<br />
Würzburg 2004, S. 72). – Enthält weiterhin Beiträge von<br />
Rudolf Virchow (darunter: „Zur Diagnose und Prognose<br />
des Carcinoms“, in mehreren Fortsetzungen). – Titel ge -<br />
stempelt; leicht gebräunt.<br />
Naturwissenschaften · Medizin<br />
532 SCULTETUS, J., Armamentarium chirurgicum<br />
bipartitum. 2 Tle. in 1 Bd. Frankfurt und Ulm,<br />
Görlins Witwe, 166<strong>6.</strong> 4°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel und 50 (statt 56) Kupfertafeln. 4 Bl., 156<br />
(ohne die S. 1-8 und 103-104), 144 S., 14 Bl. Hpgt.<br />
um 1720 (beschabt und bestoßen, etw. fleckig).<br />
(16) 200,-<br />
Krivatsy 10751. Wygant 359. – Vgl. Garrison-M. 5571 (EA<br />
1655): „This was the most popular surgical text of the 17th<br />
century. It underwent numerous editions and translations.“<br />
– Es fehlen die Tafeln 40-45. – Buchblock gebrochen. Vorsatz<br />
mit Besitzvermerken. Etw. gebräunt und fleckig. Einige<br />
Bl. gelockert.<br />
BEIGEB.: II. CARL, J. S., Praxeos medicae therapia generalis<br />
et specialis pro hodego tum dogmatico tum clinico, in<br />
usum privatum auditorum. O. O. (Halle), Waisenhaus,<br />
1718. Mit Druckermarke auf dem Titel. 4 Bl., 147 S., 18 Bl.<br />
– Erste Ausgabe. – Blake 78. – Vgl. Hirsch-H. I, 831. – Carls<br />
Schriften basieren auf der von Stahl entwickelten „Animismus-Lehre“,<br />
derzufolge Krankheiten immer zugleich<br />
Erkrankungen der Seele und von dort her zu kurieren seien.<br />
III. (BLAZER, M. C.), Praelectiones academicae medicae,<br />
sive specimen novae pathologiae theoretico-practicae,<br />
secundum recentissimam medendi methodum Stahlianam<br />
... nunc vero ... in lucem editum a D. A. J. F. Frankfurt und<br />
Leipzig, Felehner, 1715. 4 Bl., 142 S. – Erste Ausgabe. –<br />
Blake 430 (unter Stahl). – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
533 SEGER, G., Triumphus nobilissimo Visceri cordi.<br />
Primum quidem Hafniae an. M D C IV erectus<br />
jam verò Basileae repetitus. Basel, König, 1661. 4°.<br />
3 Bl., 44 S., 1 Bl. Mit Anhang: Querimonia nobilissimi<br />
Visceris cordis. 40 S., 1 Bl. Läd. Brosch. d.<br />
Zt. (64) 200,-<br />
Hirsch-H. V, 205. Waller 8808. Krivatsy 10863. – Zweite<br />
Ausgabe der Schrift über den Blutkreislauf, die den Thesen<br />
des dänischen Arztes Thomas Bartholinus zur Aktivität des<br />
Herzens folgt. Beide Teile mit separatem Titel und zusammenfassendem<br />
Vortitel „Triumphus et Querimonia cordis“.<br />
– Letzte Lagen mit kleinem Ausbruch im oberen Rand;<br />
wenig fleckig und gebräunt.<br />
534 SÖMMERRING, (S. TH. VON), Briefe an den<br />
G(eheimen) R(at) Freih(errn) v(on) Moll auszugsweise.<br />
Augsburg, (Volkhart), 1835. Mit lithogr.<br />
Tafel (Musikbeilage). S. 1255-1404. Spät. Pp. (ganz<br />
leicht bestoßen). (100) 200,-<br />
Überaus seltener Separatabdruck aus den „Mittheilungen<br />
aus seinem Briefwechsel“ des Mineralogen Carl Ehrenbert<br />
von Moll (1760-1838), die in vier Bänden und einem Nachtrag<br />
1829-35 im Selbstverlag in nur 50 Exemplaren erschienen<br />
(Poggendorff II, 1430). Der Separatabdruck hat ein<br />
eigenes Titelblatt, ist jedoch in keiner der einschlägigen<br />
Medizinbibliographien verzeichnet und auch über den<br />
KVK nicht nachweisbar. – Gebräunt, vereinzelt Anstreichungen<br />
mit Bleistift.<br />
535 STAHL, G. E., Untersuchung der übel curirten<br />
und verderbten Kranckheiten. Leipzig, Eyssel,<br />
172<strong>6.</strong> 2 Bl., 775 S., 11 Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt.<br />
(gering bestoßen). (67) 400,-
Erste Ausgabe, selten. – Waller 9185. Lesky 629. – Etw. ge -<br />
bräunt, gering fleckig. – Exlibris.<br />
536 SWALVE, B., Disquisitio therapeutica generalis.<br />
Editio altera, emaculatior. Jena, Gollner, 1677. 12°.<br />
Mit gestoch. Frontisp. 5 Bl., 208 S., 10 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (stärker beschabt, bestoßen und fleckig). (12)<br />
200,-<br />
Waller 413. Hirsch-H. V, 484. Parkinson 2373. Krivatsy<br />
11591. – Hauptwerk des deutschen Stadt- und Admiralitätsarztes.<br />
– NACHGEB.: DERS., Naturae et artis instrumenta<br />
pugilica, alcali et acidum. Editio altera. Frankfurt,<br />
o. Dr., 1677. Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl., 320 S., 12 Bl. –<br />
Hirsch-H. V, 484. Krivatsy 11589. – DERS., Querelae ventriculi<br />
renovatae. Amsterdam, Jansson, 1675. Mit gestoch.<br />
Fronstisp. 5 Bl., 286 S., 5 Bl. – Erste Ausgabe. – Parkinson<br />
2375. – „Dass die Wissenschaft durch Swalve auf sehr<br />
humoristische, selbst sarkastische Weise behandelt wurde,<br />
geht wohl aus den Titeln seiner Abhandlungen hervor und<br />
kann gewiss dem Verfasser nicht zum Vorwurf gemacht<br />
werden, es beweist nur, dass er kein gewöhnliches Talent<br />
besass“ (Hirsch-H. V, 484). – Vorsatz mit hs. Vermerk, tls.<br />
unaufgeschnitten, wasserrandig, eselsohrig, stärker ge -<br />
bräunt und fleckig. – Exlibris des Mediziners Peter Theodor<br />
von Leveling (1767-1822).<br />
537 TEN(T)ZEL, A., Medicinisch-, philosophischund<br />
sympathetische Schrifften. Nebst noch einem<br />
kurtzen Unterricht, auf was Art die Thiere, Pflanzen<br />
und Erze zur natürlichen Magie zu brauchen.<br />
Hrsg. von P. C. Leipzig und Hof, Vierling, 1753.<br />
Mit einigen Textholzschnitten. 8 Bl., 276 (recte<br />
196) S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Hinterdeckel<br />
mit Schabspur, leicht fleckig). (95) 200,-<br />
Hirsch-H. V, 532. – Vgl. Duveen 572. Sudhoff 440. Neu<br />
4005. Blake 447 Mottelay 245. Ferguson II, 432 (andere<br />
Ausgaben). – Die deutsche Erstausgabe erschien 1725. –<br />
Tentzel war Stadtphysikus in Nordhausen und Leibarzt des<br />
Grafen von Schwarzburg. „Er ist bemerkenswert als eifriger<br />
Schwärmer für die Paracelsistischen Lehren“ (Hirsch-<br />
Hübotter). – Fliegender Vorsatz mit Eintrag von alter Hand<br />
in Tinte; leicht gebräunt und fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
538 WARREN, J., Praktische Bemerkungen über<br />
Diagnose und Kur der Geschwülste. Deutsch<br />
bearb. von H. Bressler. Berlin, Morin, 1839. 2 Bl.,<br />
364 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (wenig bestoßen). (88)<br />
150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Engelmann 613. – Vgl. Garrison-<br />
M. 2611.1: „First North American book on tumours.“ –<br />
Das „bedeutendste und berühmteste Werk“ (Gurlt) des großen<br />
amerikanischen Chirurgen. „It is noteworthy for medicine<br />
that Warren was the first to perform an operation on a<br />
throat under general aesthesia after the discovery of ether,<br />
which he learned from Morton“ (Gabka-Vaubel 153). –<br />
Titel verso gestempelt; fleckig.<br />
539 ZEUNE, A., Belisar. Ueber den Unterricht der<br />
Blinden. Berlin, Weiß, 1821. Mit gestoch. Titel mit<br />
Vign. und 3 (2 gefalt. in Aquatinta) Kupfertafeln.<br />
72, 152 S., 1 Bl. Läd. Brosch. d. Zt. (167) 400,-<br />
Naturwissenschaften · Zoologie 143<br />
ADB XLV, 122. – Zweite Ausgabe, vereinigt den „Belisar“<br />
von 1808 mit der kleinen Schrift „Über Blinde und Blindenanstalten“<br />
von 1817. Im Anhang Diderots „Lettre sur<br />
les aveugles“ (S. 1-20), gefolgt von deutschen Anmerkungen<br />
Zeunes sowie 3 kleinen Schriften zum Thema in englischer<br />
(2) und italienischer Sprache (1). – Zeune war Direktor<br />
der von ihm gegründeten (später königlichen) Blindenanstalt<br />
in Berlin. – Der gestoch. Titel ist „1808“ datiert, die<br />
aktuelle Jahreszahl wurde typographisch hinzugefügt (das<br />
war billiger, als die alte Jahreszahl auszukratzen und sie neu<br />
einzustechen). – Die Tafeln zeigen Saundersons Rechen -<br />
maschine für Blinde und die beiden Hemisphären der Erdkugel<br />
(eindrucksvolle Aquatinten, im Rund montiert und<br />
mit roten Punkten versehen). – Anfangs unten gering wasserrandig,<br />
kleine Beilage in Blindenschrift.<br />
540 SAMMLUNG – Ca. 40 Werke in ca. 40 Bdn. und<br />
Heften. 1865-1978. Verschied. Einbände (Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 200,-<br />
Schwerpunkt der Sammlung sind 21 Veröffentlichungen des<br />
Werner-Fritsch-Verlages, den Werner Fritsch (1940-1984)<br />
neben seiner Tätigkeit als Antiquar betrieb und in dem seit<br />
Mitte der sechziger Jahre zunächst nur qualitätvolle Nachdrucke<br />
älterer naturwissenschaftlicher Literatur, später<br />
dann auch Originalarbeiten in den Reihen „Neue Münchner<br />
Beiträge zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften“<br />
und „Historiae scientiarum elementa“ erschienen.<br />
Vorhanden sind, teils doppelt, 9 Hefte aus den beiden<br />
Serien und 12 Nachdrucke, ebenfalls teils mehrfach. Die<br />
andere knappe Hälfte der Sammlung sind zumeist kleinere<br />
Arbeiten aus verschiedenen Gebieten der Medizin.<br />
Zoologie<br />
541 AZARA, F. DE, Apuntamientos para la historia<br />
natural de los Quadrúpedos del Paragüay y Rio de<br />
la Plata. 2 Bde. Madrid, Ibarra, 1802. 3 Bl., 318 S.,<br />
1; 3 Bl., 328 S. Spät. Ldr. mit 2 Rsch. (leicht berieben<br />
und bestoßen). – Nissen 175. Sabin 2531. –<br />
Gering gebräunt, leicht fleckig. (140) 200,-<br />
542 BECHSTEIN, J. M., Gemeinnützige Naturgeschichte<br />
der Vögel Deutschlands für allerley Leser.<br />
3 Bde. Leipzig, Crusius, 1793-95. Mit 3 gestoch.<br />
Frontisp. und 49 (1 doppelblattgr.) Kupfertafeln.<br />
XVI, 840 S. (ohne das erste Blatt); XX, 800 S.<br />
(1 Bl. zwischengeb.); XVIII S., 1 Bl., 946 S. Pp. d.<br />
Zt. (starke Gebrauchsspuren). (143) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Gemeinnützige Naturgeschichte Deutschlands,<br />
Bde. II-IV. – Nissen, Vogelbücher, 80 (abweichende<br />
Kollation). Zimmer 45. – Frontispize mit Ansichten von der<br />
Wartburg, Waltershausen und Georgental. – Vermutlich<br />
fehlt in Bd. II der Vortitel. – Vorsatz von Bd. II mit hs. Eintrag,<br />
Vorstücke von Bd. III in sich verbunden, die S. 472-<br />
473 in Bd. IV verklebt, Tafeln in Bd. II etw. wasserrandig;<br />
Tafeln tls. mit Quetschfalten, wenig fleckig.
144<br />
Nr. 543<br />
543 BURMEISTER, (K.) H., Erläuterungen zur<br />
Fauna Brasiliens, enthaltend Abbildungen und<br />
ausführliche Beschreibungen neuer oder ungenügend<br />
bekannter Thier-Arten. 2 Bde. Berlin, Reimer,<br />
185<strong>6.</strong> Gr.-Fol. Mit 32 (6 mont.) lithogr.<br />
Tafeln. VIII S., 1 Bl., 115 S. Mod. Hldr. und lose in<br />
mod. Hldr.-Mappe. (140) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 761. Henze I, 412. Corrêa do Lago<br />
26<strong>6.</strong> Bosch 480. Borba de Moraes 13<strong>6.</strong> – Die schönen Tafeln<br />
zeigen verschiedene Säugetiere, Skelette und anatomische<br />
Details sowie Frösche. – Leicht gebräunt und tls. etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
544 COSTA, A., Degl'insetti che attaccano l'albero ed<br />
il frutto dell'olivo, del ciliegio, del pero, del melo,<br />
del castagno e della vite e le semenze del pisello,<br />
della lenticchia, della fava e del grano. Neapel,<br />
Stamperia e Calcografia, 1857. 4°. Mit 10 kolor.<br />
Kupfertafeln. 197 S., 1 Bl. Stark läd. Hldr. d. Zt.<br />
(55) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 963. – Die Tafeln in zartem Kolorit<br />
zeigen die beschriebenen Schädlinge mit anatomischen<br />
Details und in verschiedenen Entwicklungsstadien. – Tls.<br />
unbeschnitten, etw. gebräunt und fleckig.<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
545 GÖTZ, G. F., Naturgeschichte einiger Vögel.<br />
Hanau und Dessau, Selbstvlg. und Buchhandlung<br />
der Gelehrten, 1782. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
6 kolor. gefalt. Kupfertafeln. 4 Bl., 119 S. Mod. Pp.<br />
im Stil d. Zt. (wenig berieben). (120) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 358. Anker 166 (Kollation abweichend).<br />
– Beschreibung einiger seltener Vögel, wie Goldund<br />
Silberfasan, Schneehuhn, Mauerspecht und Schwanengans.<br />
– Tafel IV in beikolor. Farbstich. – Ohne das meist<br />
fehlende Pränumerantenverzeichnis. – Die Tafeln etw. faltig<br />
und stellenw. leicht fleckig. Titel mit kleinem restaurierten<br />
Loch im Bug; etw. gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 11.<br />
First edition. – Description of various rare birds. – Without<br />
the mostly missing subscribers' list. – Plates a little creased<br />
and here and there slightly soiled. Title with small restored<br />
hole at joint; some browning, minor soiling. – Modern cardboard<br />
in the style of the epoch (hardly rubbed). – See illustration<br />
on plate 11.<br />
546 HAECKEL, E., Natürliche Schöpfungsgeschich -<br />
te. Berlin, Reimer, 1868. Mit 11 (2 mehrf. gefalt.)<br />
lithogr. Tafeln und wenigen schwarzgrundigen<br />
Textholzschnitten. XVI, 568 S. Hldr. d. Zt. (be -<br />
schabt und bestoßen). (84) 120,-
Erste Ausgabe. – DSB VI, 9. Garrison-M. 224: „Haeckel<br />
carried Darwinism into Germany, to face the opposition of<br />
Virchow. He is among the greatest morphologists of the<br />
nineteenth century.“ – Fleckig und gebräunt.<br />
547 HELMUTH, J. H., Gemeinnützige Naturgeschichte<br />
des In- und Auslandes. 2. Ausg. 9 in<br />
6 Bdn. Leipzig, Fleischer, 1808. Mit 10 gefalt.<br />
Kupfertafeln, 87 (1 gefalt.) Holzschnitt-Tafeln und<br />
zahlr. Textholzschnitten. Pp. d. Zt. (tls. stärkere<br />
Gebrauchsspuren). (78) 200,-<br />
Behandelt Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien, Insekten,<br />
Würmer, Pflanzen, Pilze und Mineralien. – Titel tls. ge stempelt,<br />
Titel von Bd. VIII lose, vereinzelt mit Einrissen und<br />
Randläsuren, leicht gebräunt und fleckig.<br />
548 JABLONSKY, C. G., (UND J. F. W. HERBST),<br />
Natursystem aller bekannten in- und ausländischen<br />
Insekten. (Tl. II): Schmetterlinge. 11 Bde.<br />
und Tafelbd. in 11 Bdn. Berlin, Pauli, 1783-1804.<br />
8° und Qu.-4°. Mit kolor. gestoch. Frontisp.,<br />
11 kolor. gestoch. wdh. Titelvign. und 328 kolor.<br />
Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken tls.<br />
brüchig, etw. beschabt, leicht bestoßen). (104)<br />
4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2078. Hagen I, 358. Horn-Sch.<br />
10130 (alle nur 327 Tafeln). Junk, Rara, 10: „Der eigentliche<br />
Verfasser ist der ausserordentlich fleissige Herbst, der<br />
nach dem frühzeitigen Tode Jablonsky's die 'Schmetterlinge'<br />
vom dritten Bande ab bearbeitete. Die Tafeln sind<br />
vorzüglich colorirt.“ – Mit der seltenen „Instrumenten -<br />
tafel“, die Geräte und Schaukästen zum Bestimmen und<br />
Aufbewahren von Insekten zeigt. – Tafel XII mit alt restauriertem<br />
Einriß; 2 Bl. hs. Tafelverzeichnis am Ende von<br />
Bd. XI eingeb.; Vorsätze tls. mit hs. Besitzvermerk, Spiegel<br />
mit Buchhändlermärkchen „W. Junk“; Textbde. etw. ge -<br />
bräunt und fleckig, Tafelbd. leicht fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 11.<br />
First edition. – With the rare „instrument board“ showing<br />
tools and showcases for defining and keeping insects. – Plate<br />
XII with tear restored in former times; 2 handwritten leaves<br />
plate index bound-in at the end of vol. XI; endpapers of vols.<br />
I-VI, VIII and XI with ms. ownership entry; paste-down<br />
partly with bookseller mark „W. Junk“; text volumes a little<br />
browned and soiled, plate volume slightly stained. – Contemporary<br />
half calf with spine label (spine partly cracked, a<br />
little scratched, slightly scuffed). – See illustration on plate 11.<br />
549 KNORR, G. W., Verlustiging der oogen en van<br />
den geest, of verzameling van allerley bekende<br />
hoorens en schulpen. 6 Tle. in 2 Bdn. Amsterdam,<br />
Houttuyn, 1770-75. 4°. Mit 190 kolor. Kupfer -<br />
tafeln. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg. (vereinzelt<br />
mit Wurmfraß, Gelenke gering brüchig, leicht<br />
berieben und bestoßen). (104) 8.000,-<br />
Nissen 223<strong>6.</strong> – Niederländische Ausgabe der „Vergnügungen<br />
der Augen und des Gemüths“, die von 1757-73 in<br />
Nürnberg erschienen waren. – Gering gebräunt und fleckig.<br />
– Insgesamt gut erhalten, die Tafeln in kräftigem Kolorit. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 10.<br />
Naturwissenschaften · Zoologie 145<br />
Dutch edition of „Vergnügungen der Augen und des<br />
Gemüths“ which was published in Nuremberg from 1757-<br />
73. – Minor browning and soiling. – Generally well pre -<br />
served, plates in strong colouring. – Contemporary half calf<br />
with 2 spine labels and gilt back (occasionally with worming,<br />
joints minimally cracked, slightly rubbed and scuffed). – See<br />
illustration on plate 10.<br />
Prachtexemplar<br />
550 MERREM, B., Beytraege zur Naturgeschichte<br />
(Beytraege zur Geshichte der Amphibien). 3 Hefte<br />
in 1 Bd. Duisburg und Lemgo (Hefte I-II) o. J.<br />
(1792) und Essen, Baedeker, 1821. 4°. Mit Textkupfer<br />
und 38 (36 kolor.) Tafeln in verschiedenen<br />
Techniken. 4 Bl., 47 S., 4 Bl., 59 S., 2 Bl., II, 141 S.,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (5) 3.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 2792. Engelmann 421. MNE II, 31.<br />
– Die Abbildungen zahlreicher Schlangenarten wurden vom<br />
Verfasser und den Malern F. F. Hennig und H. Kolbe ausgeführt,<br />
die Tafeln der ersten beiden Hefte von L. Schmidt<br />
gestochen. Das dritte Heft enthält nur Steindrucktafeln, alle<br />
aus der Offizin von F. Korff in Elberfeld (auf dem Titel als<br />
„Kupfertafeln“ bezeichnet, diese Angabe von den Bibliographen<br />
ohne Prüfung übernommen). – Die Tafeln mit<br />
Unterschriften in Bleistift, sonst sehr gut erhalten. – Von<br />
größter Seltenheit. – Siehe Abbildung Tafel 12.<br />
First edition. – The illustrations of numerous kinds of snakes<br />
were executed by the author and the painters F. F. Hennig<br />
and H. Kolbe, the plates of the first two issues were engraved<br />
by L. Schmidt. The third part contains only lithographic<br />
plates, all from F. Korff's printing office at Elberfeld (on title<br />
designated as „copperplates“, this was adopted without examination<br />
by the bibliographers). – Plates with signatures in<br />
pencil, generally very well preserved. – Extremely rare. –<br />
Contemporary half calf with spine label and gilt back (some<br />
scratching and scuffing). – See illustration on plate 12.<br />
551 MÜLLER, J., Über Synapta digitata und über die<br />
Erzeugung von Schnecken in Holothurien. Berlin,<br />
Reimer, 1852. Fol. Mit 10 (4 tls. farbig ge -<br />
druckten) Kupfertafeln. IV, 36 S. Mod. marmorierte<br />
Pp. – Erste Ausgabe. – Nissen 2922. Eales<br />
II, 247. – Tafeln tls. etw., Text nur vereinzelt gering<br />
fleckig. (104) 80,-<br />
552 NAUMANN, (J. A.), Naturgeschichte der Vögel<br />
Mitteleuropas. Neu bearb. von G. Berg u. a. Hrsg.<br />
von C. R. Hennicke. 12 Bde. Gera, Köhler, (1895)-<br />
1905. Fol. Mit 449 (439 chromolithogr.) Tafeln.<br />
Hldr. d. Zt. (Rücken lichtrandig, gering berieben<br />
und bestoßen. (52) 1.800,-<br />
Nissen 667. Anker 35<strong>6.</strong> Fine Bird Books 9<strong>6.</strong> Wood 487. –<br />
Dritte und letzte Ausgabe des berühmten Vogelwerkes mit<br />
prachtvollen und leuchtenden Tafeln. – „Altogether it forms<br />
the most complete and best illustrated of any treatise on the<br />
birds of Central Europe“ (Wood 487). – Leicht gebräunt,<br />
minimal fleckig. – Gut erhalten. – Siehe Abbildung Tafel 11.
146<br />
Nr. 555<br />
553 NEUES MAGAZIN für die Liebhaber der Entomologie.<br />
Hrsg. von J. C. Füeßli. Bd. I (von 3) in<br />
1 Bd. Zürich und Winterthur, Steiner, 1782. VIII,<br />
436 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg.<br />
(Kopf wenig lädiert, Schwanz gering eingerissen,<br />
bestoßen). (5) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Kirchner 326<strong>6.</strong> Hagen I, 258. Horn-Sch.<br />
7215: „Sehr selten.“ – Fortsetzung des 1778-79 erschienenen<br />
zweibändigen Hauptwerkes des Zürcher Buchhändlers<br />
und Entomologen (1743-1786). – Gebräunt und fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
Monumentalwerk<br />
554 (PANZER, G. W., UND G. A. W. HERRICH-<br />
SCHÄFFER, Faunae insectorum Germanicae<br />
initia.) Hefte 1-190 in 50 Bdn. und Indexbd.<br />
(Nürnberg und Regensburg, Felsecker und Manz,<br />
1796-1844). Qu.-8°. Mit 4572 (4477 kolor.) Kupfertafeln<br />
und dazugehörigen Textblättern. Ldr. d.<br />
Zt. und mod. Ldr. im Stil d. Zt. mit Rsch. (tls. be -<br />
rieben, etw. bestoßen). (104) 8.000,-<br />
Nissen 3084. Horn-Sch. 10200 und 1672<strong>6.</strong> Hagen II, 27 und<br />
114. – Vollständige und gut erhaltene Sammlung der in Lieferungen<br />
(Heft à 24 Tafeln und zumeist 24 Beschreibungsblätter)<br />
erschienenen Reihe. Die Hefte 1-36 und die entsprechenden<br />
ersten drei Hefte des Indexbandes in der<br />
zweiten Auflage, „die vielfache Abweichungen gegenüber<br />
der 1. Aufl. aufweist“ (Horn-Schenkling). Alle anderen<br />
Hefte in Erstauflage. Den Heften ist jeweils eine Seite der<br />
originalen Umschlagbroschur mit Inhaltsverzeichnis vorgebunden.<br />
– Der Hersbrucker Arzt und Botaniker Franz<br />
Wolfgang Georg Panzer (1755-1829) veröffentlichte die ers-<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
ten 109 Hefte seiner entomologischen Sammlung über die<br />
deutschen Insekten von 1793-1809. Erst 1823 wurde die<br />
Reihe mit Heft 110 von dem Maler C. Geyer und dann ab<br />
1829-44 von dem Regensburger Mediziner und Schmetterlingssammler<br />
Gottlieb August Wilhelm Herrich-Schäffer<br />
(1799-1874) fortgesetzt. – Die Sammlung war so begehrt,<br />
daß sich Felsecker zu einer zweiten Auflage der Hefte 1-36<br />
entschloß, wie der dem Indexband beigebundenen Verlagsanzeige<br />
von 1801 zu entnehmen ist. Diese Popularität des<br />
Werks scheint auch der Anlaß für die in Heft 113 angekündigte<br />
„Insecten Tauschanstalt“ gewesen zu sein. – Die feinen<br />
Kupfer stammen bis einschließlich Heft 109 von Jacob<br />
Sturm (1771-1848). Danach sind die Illustrationen unsigniert;<br />
Nissen verzeichnet als weitere Zeichner und Stecher<br />
C. Geyer und Herrich-Schäffer. – Die Tafel 12 zu Heft 120<br />
und das zugehörige Beschreibungsblatt wie immer in Heft<br />
119 und nicht in Heft 120 eingebunden, vgl. dazu den Verlagshinweis<br />
der Umschlagbroschur. – Mit der zusätzlichen<br />
Tafel 16a in Heft 129, die im vorangegangenen Heft vom<br />
Verlag angekündigt wurde. Heft 190 mit den üblicherweise<br />
23 Kupfern, da Abb. 11 und 12 auf einer gemeinsamen Tafel<br />
sind. – Der Indexband enthält die neun Indexheftchen der<br />
ersten neun Jahrgänge. – Möglicherweise fehlen die Be -<br />
schreibungsblätter zu den Tafeln 24 in den Heften 118 und<br />
129. – Hefte 1-109 mit angeschmutztem Schnitt; wenige<br />
Tafeln lose. Die Blätter zu den Tafeln 12-14 am Seitenrand<br />
beschnitten (etw. Textverlust); Tafeln und Beschreibungen<br />
18-24 von Heft 190 fälschlich dem Heft 134 beigebunden;<br />
Tafel 3 von Heft 187 mit kleinem Ausriß; Beschreibungsblätter<br />
in Heft 179 und Blätter im Indexheft für den 8. Jg.<br />
tls. verbunden. Tafeln tls. mit sichtbar bleibenden Rahmenlinien<br />
beschnitten (wahrscheinlich wurden die Illustrationen<br />
auf einem großen Bogen geliefert und mußten zugeschnitten<br />
werden). Text und Tafeln insgesamt nur ge -<br />
legentlich mit hs. Anmerkungen, vereinzelt leicht fleckig<br />
und gebräunt (Tafeln vor allem ab Heft 110).<br />
Monumental work on German insects, for the most part<br />
illustrated and engraved by J. Sturm (1771-1848). – Complete<br />
and well preserved collection of this series published in<br />
issues (issue with 24 plates and mostly 24 description leaves).<br />
Parts 1-36 and the corresponding first three parts of index<br />
volume in second issue, „frequently differing from the first<br />
issue“ (Horn-Schenkling). All other parts in first issue. –<br />
Lacks probably the description leaves to plates 24 in parts<br />
118 and 129. – Parts 1-109 with soiled edge; some plates<br />
loose. Leaves to plates 12-24 cut at margin (some loss of text);<br />
plates and descriptions 18-24 of part 190 erroneously boundin<br />
in part 134; plate 3 of part 187 with small tear-out;<br />
description leaves in part 179 and leaves in the index part of<br />
year 8 partly misbound. Plates frequently trimmed at plateline<br />
with partly visible border lines (the illustrations were<br />
probably supplied on a large sheet and had to be cut up).<br />
Text and plates altogether with only isolated ms. annotations,<br />
occasionally slightly soiled and browned (plates mainly<br />
from part 110 onwards). – Contemporary calf and modern<br />
calf in the style of the epoch with spine label (partly rubbed,<br />
a little scuffed).<br />
555 P(ASSE), C. (VAN DE, D. J.), Bestiarum quadrupedum<br />
vivae icones. Utrecht, o. Dr. und J. (um<br />
1630). Ca. 12 x 8,5 cm. Gestoch. Titel und 8 Kupfertafeln,<br />
auf mod. Trägerpapier aufgelegt. Mod.<br />
Pp. (leicht berieben). (5) 600,-<br />
Nissen 3099. – Seltene Kupferstichfolge mit hübschen Tierdarstellungen,<br />
meist mehrere ähnliche Arten oder Rassen<br />
auf einem Blatt, darunter Schafe, Ziegen, Pferde, Stachelschweine,<br />
Dachs, Eichhörnchen, Löwe, Elefant und Rhi-
Nr. 556<br />
nozeros, Hirsche, Wildschweine, Affen, Katzen, Hunde,<br />
Füchse, Leoparden etc. Der Titel mit Druckvermerk „Excusum<br />
Ultraiecti ap. C. P.“. Nach Nissen (bezugnehmend auf<br />
Frankens Werkverzeichnis von 1881) ist das Monogramm in<br />
Crispyn van de Pas(se) d. J. aufzulösen, während nach Nagler<br />
(Monogrammisten II, 206) eher Cornelis van Poelenburg<br />
in Betracht kommt. Beide wirkten etwa gleichzeitig in<br />
Utrecht. – Letztes Bl. mit größerer restaurierter Wurmspur<br />
(Darstellungsverlust), ein Bl. mit rückseitiger Verstärkung,<br />
übrige Bl. schmal in den Rändern hinterlegt. – Siehe Abbildung.<br />
556 REIDER, J. E. VON, UND C. W. HAHN,<br />
Fauna Boica oder gemeinnützige Naturgeschichte<br />
der Thiere Bayerns. Nürnberg, Zeh, 1831-35.<br />
Daraus 289 kolor. lithogr. Tafeln mit Erläuterungsblättern.<br />
Pp. d. Zt. (tls. starke Gebrauchsspuren).<br />
(5) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 335<strong>6.</strong> Wood 533: „A valuable contribution<br />
to the faunal literature of Bavaria.“ – Es erschienen<br />
bis 1835 insgesamt 27 Lief. mit 351 Tafeln. – Die Tafeln<br />
zeigen Säugetiere (60), Amphibien (24), Fische (37), Vögel<br />
(120), Insekten (36) und Würmer (12). – Tafeln tls. lose und<br />
mit Läsuren; gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
557 RÖSEL VON ROSENHOF, A. J., Historia<br />
naturalis ranarum nostratium. Die natürliche Historie<br />
der Frösche hiesigen Landes worinnen alle<br />
Eigenschaften derselben, sonderlich aber ihre<br />
Fortpflanzung, umständlich beschrieben werden.<br />
Mit einer Vorrede Herrn Albrechts von Haller.<br />
Naturwissenschaften · Zoologie 147<br />
Nürnberg, Fleischmann, (1753)-58. Fol. Mit ge -<br />
stoch. altkolor. Titel, 8 gestoch. Kopfvign., 24 altkolor.<br />
Kupfertafeln und einer 2. unkolor. Folge<br />
Umrißkupfer. 4 Bl., VIII, 115 S. Hldr. d. Zt. (etw.<br />
spröde, Bezugspapier an den Kanten mit kleinen<br />
Fehlstellen). (103) 8.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 3464. Junk, Rara, 162. Lundsgaard<br />
661. Cobres 335, 2: „Prachtvoll“. – Das klassische Werk<br />
über die Frösche. – Die Tafeln, gestochen von C. D. Heumann,<br />
J. A. Joninger, Ch. de Mechel und M. Tyroff nach<br />
J. J. Preißler und Rösel von Rosenhof, mit detaillierten und<br />
prachtvoll altkolorierten Abbildungen der Frösche in ihrem<br />
Lebensraum wie in präpariertem Zustand mit allen anatomischen<br />
Einzelheiten. – Die Vignetten z. Tl. mit Ansichten<br />
von Nürnberg. – Mit lateinisch-deutschem Beitext (die<br />
Übersetzung stammt von G. L. Huth). „Ueberraschend<br />
und in der Wissenschaft vereinzelt dastehend ist die<br />
Erscheinung, dass ein hervorragender Entomologe sich<br />
gleichzeitig mit Amphibien beschäftigt. Nur die Vergesellschaftung<br />
entomologischen und ornithologischen Interesses<br />
war und ist sonst gebräuchlich“ (Junk). – Vereinzelt minimal<br />
fleckig, wenige Bl. leicht gebräunt, insgesamt jedoch<br />
fast frisch. – Die römisch paginierten Seiten an den Anfang<br />
verbunden. – Siehe Abbildung Tafel 12.<br />
First edition. – The classic on frogs. – The plates with de -<br />
tailed and magnificent illustrations of the frogs in contemporary<br />
hand colouring in their environment as well as in<br />
preserved state with all anatomical details. – The vignettes<br />
partly with views of Nuremberg. – With Latin-German text.<br />
– Occasionally minor soiling, a few leaves slightly browned,<br />
altogether however nearly fresh. – The pages paginated in<br />
roman misbound. – Contemporary half calf (a little brittle,<br />
cover material with small defects at edges). – See illustration<br />
on plate 12.
148<br />
Nr. 560<br />
558 (SCHREBER, J. CH. D.), Die Säugthiere in<br />
Abbildungen nach der Natur mit Beschreibungen.<br />
Tle. I-II (von 7) in 1 Bd. Erlangen, Walther, 1775.<br />
4°. Mit 85 (statt 89; 82 kolor.) Kupfertafeln. 3 Bl.,<br />
280 S. (ohne S. 105-106). Stark läd. Ldr. d. Zt.<br />
(153) 400,-<br />
Naturwissenschaften · Zoologie<br />
Erste Ausgabe. – Nissen 3748. Hirsch-H. V, 135. Junk,<br />
Rara, 9. – Zusätzlich zur Grundnumerierung vorhandene<br />
Tafeln: 2 b, 19 b, 22 b, 39 b, 40 b, 46 a, 71 b und 77 b; eine<br />
doppelt numerierte Tafel 8 ist im Tafelverzeichnis nicht aufgeführt.<br />
– Ohne die Tafeln 3, 60, 64 und 78. – Vorsätze etw.<br />
schadhaft und mit Einträgen von alter Hand in Tinte, Titel<br />
mit gelöschten Stempeln, fleckig und etw. gebräunt. Die<br />
Tafeln 30 und 31 mit Kritzeleien (mit durchschlagendem<br />
Kopierstift), mehrere Tafeln stark angeschmutzt, einige mit<br />
verwischtem Kolorit, wenige mit Einrissen.<br />
559 SCHUBERT, G. H. VON, Naturgeschichte<br />
des Tierreichs Mischaufl. 3 Bde. Esslingen und<br />
München, Schreiber, o. J. (1886-87). Fol. Mit 91<br />
(90 doppelblattgr.) lithogr. Farbtafeln. 4 Bl., 22 S.;<br />
4 Bl., 22 S.; 3 Bl., VI, 76 S. Illustr. OHlwd. (gering<br />
fleckig und berieben). (99) 200,-<br />
Naturgeschichte des Tier-, Pflanzen- und Mineralreichs,<br />
1. Abt. – Nissen 3761. Wegehaupt II, 229<strong>6.</strong> Düsterdieck<br />
5410. – Enthält die Naturgeschichte der Säugetiere<br />
(10. Aufl.), der Vögel (9. Aufl.) und der Reptilien, Amphibien,<br />
Fische, Insekten etc. (10. neubearb. Aufl.). – Kaum<br />
fleckig, vereinzelte leichte Gebrauchsspuren.<br />
560 VALENTINI, M. B., Amphitheatrum zooto -<br />
micum tabulis aeneis quamplurimis exhibens historiam<br />
animalium anatomicam. Editio secunda.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt, Zunner und Fleischer,<br />
1742. Fol. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign.<br />
und 105 (2 gefalt.) Kupfertafeln. 9 Bl., 231,<br />
231, 114 S., 2 Bl. Hpgt. d. Zt. (tls. stärker beschabt,<br />
etw. fleckig und bestoßen). (120) 400,-<br />
Waller 11976 (nennt irrig 106 Tafeln). – Vgl. Nissen 421<strong>6.</strong><br />
Eales I, 1260. Wood 609. Garrison-M. 303. Blake 467 (alle<br />
EA 1720). – Umfassendes Werk des Gießener Professors<br />
über die vergleichende Anatomie von Wirbeltieren. – Die<br />
teilweise naiv gezeichneten Tafeln zeigen meist unten das<br />
jeweilige Tier, darüber anatomische Details. – Fliegender<br />
Vorsatz mit Ausschnitt, Tafel 27 mit hinterlegtem Einriß,<br />
S. 107/108 von Tl. I und Tafel 43 mit Einriß, S. 93-96 und<br />
101-104 des Appendix mit Loch (mit Textverlust), die letzten<br />
beiden Bl. mit hinterlegtem Loch (ohne Textverlust);<br />
Frontisp. gestempelt und mit hs. Besitzvermerk; tls. stärker<br />
gebräunt und etw. fleckig. – Siehe Abbildung.
Nr. 561<br />
561 ABBILDUNG der vorzüglichen Eisenwaaren<br />
welche auf den Koenigl. Baier. Eisenhüttenwerken<br />
gegossen werden. 3 in 2 Bdn. (alles Erschienene).<br />
O. O. und Dr. (München), 1822-31. Qu.-Fol. Mit<br />
3 lithogr. Titeln und 83 lithogr. Tafeln (1 gefalt.),<br />
meist von J. Unger. 1, 1; 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Vg.<br />
(gering fleckig, kaum berieben und bestoßen). (2)<br />
1.500,-<br />
Engelmann 1. – Musterkatalog mit Abbildungen von Denkund<br />
Grabmälern, Monumenten, architektonischen Bauteilen,<br />
Kandelabern, Balkongittern, Maschinenteilen aller Art,<br />
einer Dampfmaschine, Öfen (darunter der Heizungsofen<br />
der königlichen Münze in München, entworfen von Simon<br />
Mayr) und vielerlei Alltagsgegenständen wie Bügeleisen,<br />
Dampfkesseln, Kochtöpfen und -kesseln, Bratröhren und<br />
Werkzeugen. – Komplett sehr selten. – Einzelne Tafeln ein<br />
wenig gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Technik und Handwerk<br />
149<br />
562 ADAMS, G., Geometrische und graphische Versuche,<br />
oder Beschreibung der mathematischen<br />
Instrumente. Aus dem Englischen übers., und mit<br />
einigen Anmerkungen begleitet von J. G. Geißler.<br />
Text- und Tafelbd. Leipzig, Crusius, 1795. Mit<br />
gestoch. Frontisp., gefalt. Tabelle und 39 gefalt.<br />
Kupfertafeln. XXX, 652 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch.<br />
und Rvg. (36) 800,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Engelmann (Suppl.) 4. – Vgl.<br />
Sotheran 5647. Poggendorff I, 10 (engl. EA 1791). – George<br />
Adams (1750-1795) war königlich mathematischer Instrumentenmacher.<br />
– Die Kupfer mit Darstellungen von Meß-,<br />
Nivellier- und Zeichengeräten sowie topographischen Flächen-<br />
und Profilzeichnungen. – Gering wasserrandig und<br />
gebräunt, minimal fleckig. – Siehe Abbildung.
150<br />
Nr. 562<br />
563 AERONAUTIK – FLASCHNER – (KRIGS -<br />
EYSEN, J.), De elemento aeris tractatus physicoexperimentalis.<br />
(Prag, Universitätsdruckerei, 1748).<br />
Mit 2 mehrf. gefalt. Kupfertafeln. 8 Bl., 165 S., 4 Bl.<br />
Mod. Pp. (88) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Poggendorff I, 759. De Backer-S. III,<br />
770, 1 (beide unter Flaschner). – Dissertation des aus Bergreichenstein<br />
in Böhmen stammenden Johannes Krigseysen<br />
unter dem Vorsitz des Jesuiten Johann Flaschner. Enthält<br />
die Beantwortung von 6 Fragen, in der letzten wird die<br />
Möglichkeit der Luftschiffahrt behandelt. – Die Kupfer zeigen<br />
eine Luftpumpe, ein Luftschiff, Taucherglocken etc. –<br />
Leicht gebräunt und gering fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
564 – LEY, W. (HRSG.), Die Möglichkeit der Weltraumfahrt.<br />
Allgemeinverständliche Beiträge zum<br />
Raumschiffahrtsproblem. Leipzig, Hachmeister &<br />
Thal, 1928. Mit vielen Abb. VIII, 344 S. Lwd. d.<br />
Zt. (Deckel wenig aufgebogen, minimal berieben).<br />
(95) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Beiträge von H. Oberth, F. von Hiefft,<br />
W. Hohmann, K. Debus u. a. – „One of the fundamental<br />
books in the history of space flight and rocket design“<br />
(Incunables of Astronautics 19).<br />
Technik und Handwerk<br />
565 – LOHMEIER – FRESCHEUR, F. D., Exerci -<br />
tatio physica de artificio navigandi per aerem ... in<br />
illustri acad. Hasso Schaumburgica praeside Philippo<br />
Lohmeiero subjiciet. Wittenberg, Borckhard,<br />
1679. 4°. 12 Bl. Mod. Broschur. (64) 150,-<br />
Nachdruck der Ausgabe Rinteln 167<strong>6.</strong> – Liebmann-W. 943.<br />
– Vgl. Brockett 5024. Liebmann-W. 938: „Verteidigung des<br />
Lanaschen Luftschiffprojektes, für welches Lohmeier aber<br />
sechs bis acht luftleer gemachte Kugeln statt der vier Lanaschen<br />
verlangt.“ – Titel etw. faltig und mit zwei kleinen<br />
Stempeln, ein Bl. mit Ausriß im unteren Rand; etw. ge -<br />
bräunt, vereinzelt fleckig.<br />
566 – TATIN, V., Eléments d'aviation. Paris, Dunod,<br />
1908. 4°. Mit vielen Abb. 2 Bl., VI, 65 S. Hldr. d.<br />
Zt. (wenig berieben und bestoßen) mit eingeb.<br />
Orig.-Broschur. (88) 100,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Brockett 11724 (2. Aufl. 1909). –<br />
Wichtiges Werk des bedeutenden Luftfahrttechnikers und<br />
Konstrukteurs eines ausgezeichneten Drachenflieger -<br />
modells (1879) sowie eines dampfbetriebenen Flugzeuges,<br />
dessen letztes Modell bis zu 140 m hoch flog.<br />
567 – ZAMBECCARI, F., Descrizione della macchina<br />
aerostatica del cittadino. Destinata a tentare il<br />
regolamento della medesima per l'atmosfera.<br />
Bologna, Masi, 1803. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln.<br />
32 S. Hlwd. um 1900. (88) 400,-<br />
Seltene Originalausgabe. – Brockett 13145. Boffito 468.<br />
Liebmann-W. 1103. Tissandier 62. Kat. Brug (nennt ein<br />
sonst nirgends erwähntes, zusätzliches Portr., dafür fehlen<br />
2 Faltkupfer. Ferner 2 nn. Bl. Suppl. am Ende, die unserem<br />
und den meisten Vergleichsexemplaren fehlen). – Der<br />
berühmte Ballonpionier beschreibt in dieser Schrift ausführlich<br />
seinen Gasballon, der mit einer weingeistgefüllten<br />
Lampe aufgewärmt wurde. Mit Unterstützung der italienischen<br />
Regierung wurde der Ballon in Auftrag gegeben. Die<br />
Luftfahrt selbst endete im Oktober 1803 in der Adria. Erst<br />
im letzten Moment konnten er und seine Freunde Andreoli<br />
und Grassetti vor dem Ertrinken gerettet werden. Im<br />
September 1812 endete für den Sechzigjährigen ein Ballonaufstieg<br />
tödlich. – Faltkupfer aufgezogen und an den Faltstellen<br />
mit kleinen Defekten; tls. gebräunt, leicht wasserrandig<br />
und etw. fleckig.<br />
568 – SAMMLUNG – 3 französische Werke zur Ge -<br />
schichte der Luftschiffahrt. Paris 1910-65. 4° und<br />
Fol. Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren). (60)<br />
150,-<br />
I. GRAND-CARTERET, J., UND L. DELTEIL, La conquête<br />
de l'air vue par l'image (1495-1909). Paris (1910). –<br />
II. DOLLFUS, CH., UND H. BOUCHÉ, Histoire de<br />
l'aéronautique. Eda. 1932. – III. DOLLFUS, CH., UND<br />
H. BEAUBOIS, L'homme, l'air et l'espace. Ebda. (1965). –<br />
I mit starker Beschäd. der Bindung, sonst nur mäßige Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
569 BERGBAU UND MINERALOGIE – AGRI-<br />
COLA, G., Opera de l'arte de metalli partita in<br />
XII. libri. Tradotti in lingua toscana da M. Florio.
Nr. 563<br />
Basel, H. Froben und N. Episcopius, 1563. Fol.<br />
Mit 2 wdh. Druckermarken auf dem Titel und am<br />
Ende, 2 (1 gefalt.) Holzschnitt-Tafeln und vielen<br />
tls. ganzseit. Textholzschnitten. 6 Bl., 542 S., 5 Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit. (Schließbänder fehlen,<br />
leicht berieben und bestoßen). (132) 8.000,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – STC 8. Adams A 350. IA<br />
101.563. VD 16 A 937. Darmstaedter, Agricola, S. 45 und<br />
89. Hoover 27. Michaelis-Prescher 2<strong>6.</strong> Horst 801. – Die italienische<br />
Übersetzung von „De re metallica libri XII“, dem<br />
berühmtesten Bergbaubuch und Meilenstein der Technik<br />
mit eindrucksvollen Illustrationen. Erschienen zwei Jahre<br />
nach der ebenfalls bei Froben und Episcopius in Basel<br />
gedruckten zweiten lateinischen Ausgabe. – Titel mit altem<br />
Vermerk, Titel und mehrere Bl. der ersten Lagen sowie letztes<br />
Bl. professionell im Bug restauriert; etw. braunfleckig,<br />
leicht gebräunt. – Gutes, breitrandiges Exemplar. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First Italian edition. – Italian translation of „De re metallica<br />
libri XII“, the most famous book on mining and milestone<br />
of engineering with fascinating illustrations. – Title with<br />
contemporary note, title and several leaves of first quires as<br />
well as last leaf skilfully restored at joint; a little brownstained,<br />
slightly browned. – A good, wide-margined copy. –<br />
Contemporary vellum with ms. spine title (clasp ribbons<br />
missing, minor rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
Technik und Handwerk 151<br />
570 – BIRINGUCCIO, V., De la pirotechnia. Venedig,<br />
V. Roffinello für C. T. de' Navò, 1540. 4°. Mit<br />
breiter Titelbordüre, Verlegermarke auf dem Titel<br />
verso und 84 Textholzschnitten. 8 nn., 168 num.<br />
Bl. Flex. altes Pgt. (etw. fleckig, berieben und be -<br />
stoßen, Vorsätze erneuert). (132) 12.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 10<strong>6.</strong> EDIT 16 CNCE 615<strong>6.</strong> Mortimer<br />
6<strong>6.</strong> Dibner 38. Gamba 1261. Adams B 2080. Duveen<br />
79. Duncan 1200. Jähns 591-9<strong>6.</strong> Philip B. 110.1. Neu 467.<br />
Hoover 129. Norman 238. Wellcome I, 873. – Das erste<br />
Werk über Metallurgie und eines der klassischen Werke der<br />
technischen Literatur: „Das maßgebende Werk des Jahrhunderts“<br />
(Ferchl). – Behandelt auch Gold- und Silber -<br />
gewinnung, Fabrikation von Glas, Keramik und Farben<br />
sowie die chemische Technologie, deren Begründer Biringuccio<br />
ist. – „This is the first comprehensive book on the<br />
fire-using and one of the classics in the history of science<br />
and technology. Biringuccio was born in Siena, operated<br />
mines and forges and mints, and cast cannon and built fortifications<br />
for some of the leading families of the Italian<br />
republics. He stressed the use of minerals and metals – their<br />
alloying, working, and art of casting, and he gave the earliest<br />
account of typecasting and the making of statues, medallions,<br />
and bells. Agricola freely borrowed several sections of<br />
the Pirotechnia for use in his later work“ (Hoover). – Vorsatz<br />
mit Exlibris. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, oben<br />
knapp beschnitten. – Siehe Abbildung.
152<br />
Nr. 569<br />
First edition. – The first work on metallurgy and one of the<br />
classics of technical literature. – Endpaper with exlibris.<br />
Slightly browned, partly a little soiled, closely trimmed at<br />
top. – Old limp vellum (some soiling, rubbing and scuffing,<br />
endpapers renewed). – See illustration.<br />
571 – RAMOND, L. (F. E.), Voyages au Mont-Perdu<br />
et dans la partie adjacente des Hautes-Pyrénées.<br />
Paris, Belin, 1801. Mit gefalt. gestoch. Frontisp.<br />
und 5 gefalt. Kupfertafeln. IV, 392 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (leicht bestoßen). (55) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – DSB XI, 273: „Ramond's researches in the<br />
Pyrenees have received little notice in the histories of geology<br />
and botany, but his discovery of abundant fossils in<br />
calcareous sediments at a great altitude was undoubtedly a<br />
momentous one ... Thus, Ramond's discovery was a revolutionary<br />
one, which required new explanations of geological<br />
structures. In his Voyages he also described granites,<br />
some of which he thought were less ancient than others.“ –<br />
Anfangs und gegen Ende etw. fleckig, sonst sehr gut erhalten<br />
und dekorativ gebunden.<br />
572 – SOWERBY, J., British Mineralogy. 5 Bde. London,<br />
Taylor, Arding und Merrett, 1804-17. Mit<br />
548 (statt 550) kolor. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit<br />
Vg. (3 Bde. restauriert, bei Bd. V Rücken defekt,<br />
beschabt und bestoßen). (102) <strong>6.</strong>000,-<br />
Technik und Handwerk<br />
Nr. 570<br />
Erste Ausgabe. – DSB XII, 552. Bateson III, 949. Lowndes<br />
2463. – Hervorragendes Verlagskolorit. – Es fehlen die<br />
Tafeln 101 und 230. – Vordere Innendeckel der Bde. II und<br />
III mit Bibliotheksetikett, hinterer Innendeckel von Bd. IV<br />
mit Zeitungsartikeln, Tafeln tls. mit Abklatsch, leicht<br />
gebräunt. – Exlibris.<br />
First edition. – Excellent original colouring. – Lacks plates<br />
101 and 230. – Inner front cover of vols. II and III with<br />
library label, inner rear cover of vol. IV with newspaper<br />
articles, plates partly with offsetting, slightly browned. –<br />
Exlibris. – Contemporary calf with gilt (3 vols. restored,<br />
vol. V with defective spine, scratched and scuffed).<br />
573 – (WEIGEL, CH.), Abbildung und Beschreibung<br />
derer sämtlichen Berg-Wercks-Beamten und Be -<br />
dienten nach ihrem gewöhnlichen Rang und Ordnung<br />
im behörigen Berg-Habit. – Abbildung und<br />
Beschreibung derer sämtlichen Schmelz-Hütten-<br />
Beamten und Bedienten nach ihrem gewöhnlichen<br />
Rang und Ordnung im behörigen Hütten-Habit.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, Selbstvlg., 1721. 4°. Mit<br />
2 gestoch. Titeln und 48 Kupfertafeln. 5 Bl., 23 S.,<br />
1 Bl., 16 S. Ldr. d. Zt. mit blindgepr. Wappensupralibros<br />
auf dem Vorderdeckel (Kapital und<br />
Ecken professionell restauriert; beschabt und be -<br />
stoßen). (120) 2.000,-
Nr. 573<br />
Lipperheide Pd 7 und 8. Colas 13 und 14. Hoover 868 und<br />
869. Koch 494: „Gehört zu den wichtigsten Quellen für die<br />
Entwicklungsgeschichte der bergmännischen Kleidung. Es<br />
ist aber ... vielmehr ein Buch vom Bergmannsstand überhaupt.<br />
Obwohl vom Herausgeber nicht als zweiteiliges<br />
Werk bezeichnet, kommen beide Bücher laut Lipperheide<br />
gewöhnlich in einem Bande vor, sind jedoch in komplettem<br />
Zustand äußerst selten geworden. Der Text ist eine ausführliche<br />
Beschreibung der Tätigkeit der verschiedenen hier<br />
dargestellten Bergbauberufe. So gebührt Weigel als erstem<br />
das Verdienst, ein Buch über den Bergmannsstand herausgegeben<br />
zu haben.“ – Die Tafeln zeigen verschiedene Hütten-<br />
und Bergarbeiter über und unter Tage mit diversen<br />
Werkzeugen, Maschinen, Öfen etc. – Etw. fleckig und ge -<br />
bräunt. – Siehe Abbildung.<br />
It belongs to the most important sources for the history of<br />
miners' clothing. – The plates show different steelworkers<br />
and miners underground and above ground with various<br />
tools, machines, furnaces etc. – A little soiled and browned.<br />
– Contemporary calf with blind-pressed armorial bookplate<br />
on front cover (turn-in and corners skilfully restored;<br />
scratched and scuffed). – See illustration.<br />
574 – (ZEISIG, J. C., PSEUD.:) MINEROPHILUS,<br />
Neues und wohleingerichtetes Mineral- und Bergwerks-Lexicon.<br />
3. und verb. Aufl. Chemnitz,<br />
Stößels Erben und Putscher, 1784. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 4 Bl., 598 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (gering<br />
bestoßen). (95) 600,-<br />
Technik und Handwerk 153<br />
Nr. 575<br />
Vgl. Libri rari 192. Hoover 5887. Koch 330. Zischka 231<br />
(andere Ausgaben). – Dritte Ausgabe des erstmals 1730<br />
erschienenen Lexikons. – Tls. schwach wasserrandig, fleckig<br />
und leicht gebräunt. – Wohlerhalten. – Gestoch. Exlibris der<br />
Sammlung „Moll“.<br />
575 BERUFE – (BRAND, CH.), Zeichnungen nach<br />
dem gemeinen Volke, besonders: Der Kaufruf in<br />
Wien. Etudes prises dans le bas peuple et principalement<br />
Les Cris de Vienne 1775. (Wien 1776).<br />
Fol. Mit gestoch. Titel und 38 (statt 40) Kupfer -<br />
tafeln von Brand, C. Schütz, Q. Mark, J. Feigel,<br />
C. Conti, J. E. Mansfeld u. a. Ldr. d. Zt. (Außengelenk<br />
brüchig, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(109) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipperheide Ebb 1. Colas 423. Massin 219.<br />
Beall Ö 1. Kaut 1. Schwarz 8. – Der erste Wiener Kaufruf<br />
wurde von Johann Christian Brand (1722-1795) und seinen<br />
Schülern in 3 Lieferungen von 1775-76 im Selbstverlag und<br />
in Kommission bei Artaria herausgegeben. – „Das große<br />
Verdienst Brands als Zeichner der Vorlagen lag darin, daß er<br />
einen vom französischen Vorbild unabhängigen, eigenen Stil<br />
entwickelte, der allein vom lebenden Vorbild auf den Straßen<br />
Wiens angeregt worden war“ (Kaut). – Die herrlichen großen<br />
Tafeln in der Platte signiert und mit deutsch-französischen<br />
Untertiteln. – Zur Tafelkollation: Es fehlen die Tafeln<br />
„Juif qui trafique“ und „Ouvrier“. Dafür sind zwei hs. und<br />
nur in französischer Sprache beschriftete Tafeln „Charronnier“<br />
und „Colporteur“ aufmontiert, die nicht in die vorlie-
154<br />
Nr. 577<br />
gende Ausgabe gehören und möglicherweise aus einer späteren<br />
Ausgabe mit 45 Tafeln stammen. Ebenso sind die<br />
Tafeln „Vendeuse de citrons“ (mit hs. französischem Untertitel)<br />
und „Vendeur de Lunettes“ aufmontiert. – Fliegender<br />
Vorsatz mit hs. Besitzvermerk und Widmung, zwei Tafeln<br />
mit restaurierten Einrissen. Etw. gebräunt und fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Re plate collation: Lacks plates „Juif qui<br />
trafique“ and „Ouvrier“. Mounted instead are two ms.<br />
plates „Charronnier“ and „Colporteur“, text only in French,<br />
which do not belong to the present edition and are probably<br />
from a later edition with 45 plates. The plates „Vendeuse de<br />
citrons“ (with ms. French sub-title) and „Vendeur de Lunettes“<br />
are also mounted. – Fly-leaf with handwritten ownership<br />
entry and dedication, two plates with restored tears.<br />
A little browned and soiled. – Contemporary calf (outer<br />
joint cracked, a little scratched and scuffed). – See illustration.<br />
576 BROCKHAUS – HECK, J. G., Bilder-Atlas zum<br />
Conversations-Lexikon. Tle. I-V und VIII (von<br />
10) in 5 Bdn. (ohne Text). Leipzig, Brockhaus,<br />
1849. Qu.-4°. Mit 293 (statt 294; 2 doppelblattgr.)<br />
Stahlstichtafeln. 9 Bl. (Titelei und Register). Lose<br />
in Lwd.-Mappe d. Zt. (leicht berieben und bestoßen).<br />
(2) 250,-<br />
Technik und Handwerk<br />
Erste Ausgabe. – Brockhaus-Verz. XLIX. – I. Mathematik<br />
und Naturwissenschaften (140 statt 141 Tafeln). – II. Geographie<br />
(42; 2 doppelblattgr.). – III. Geschichte und Völkerkunde<br />
(39). – IV. Völkerkunde der Gegenwart (42). –<br />
VIII. Religion und Cultus (30). – Vereinzelt mit Randläsuren;<br />
tls. etw. gebräunt und fleckig.<br />
577 D(ALENCE, J.), Verhandelingen over de barometers,<br />
thermometers, en notiometers of hygrometers.<br />
Uit het fransch vertaalt. Den Haag, Block,<br />
1738. Mit radiertem Titel und 35 radierten Tafeln.<br />
5 Bl., 138 S., 3 Bl. Hldr. d. Zt. (Rücken beschäd.;<br />
beschabt und bestoßen). (146) 250,-<br />
DSB III, 534. Bierens de Haan 106<strong>6.</strong> – Dritte holländische<br />
Ausgabe des zuerst 1708 in Amsterdam erschienenen Werkes,<br />
das, über den Stand der Forschung hinausgehend, auch<br />
neue Ideen und Erfindungen des Autors zeigt. Erstmals<br />
werden hierin die Regeln für die Maßeinteilung der Thermometer<br />
festgelegt. Der Stecher der anschaulichen Tafeln,<br />
Adriaan Schoonebeek, war ein Schüler von Romeyn de<br />
Hooghe. – Der radierte Titel wurde aus der zweiten holländischen<br />
Ausgabe (Den Haag 1730) mit der Verlagsadresse<br />
„Jacobus de Jongh“ übernommen. – Innengelenke<br />
gebrochen, Vorsatz mit zwei eingeklebten Katalogausschnitten;<br />
wenig gebräunt und fleckig. – Exlibris des französischen<br />
Astronomen Audouin Charles Dollfus (1924-<br />
2010), des Entdeckers des Saturnmondes „Janus“. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
578 EISENBAHN – STRUB – 5 Schriften zum<br />
Eisen bahnwesen von Emil Strub. Zürich u. a.<br />
1893-1910. Verschied. Formate. Orig.-Brosch.<br />
(Gebrauchsspuren). (12) 150,-<br />
I. Specialbahnen, insbesondere die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren.<br />
Zürich 1893. – II. Die elektrische Bahn Stansstad-Engelberg.<br />
Ebda 1899. Sonderdruck aus: Schweizerische<br />
Bauzeitung, Bd. XXXIII, Nr. 15 und 1<strong>6.</strong> – III. Die<br />
Mendelbahn. Ebda. 1903. Sonderdruck aus: Schweizerische<br />
Bauzeitung, Bd. XLII, Nr. 20, 21 und 23. – Metzeltin 3560.<br />
Neuner 993. – IV. Wendelstein-Bahn. München (1904). Mit<br />
4 lithogr. Tafeln. – V. Das Strub'sche Zahnstangensystem.<br />
Bern 1910. Mit 9 tls. gefalt. Tabellen. – Emil Strub (1858-<br />
1909) war Konstrukteur, Ingenieur und Inspektor der Berner<br />
Oberland-Bahnen. – Gebrauchsspuren. – Beiliegend hs.<br />
biographische Notiz über den Verfasser.<br />
579 ERÖFFNETER RITTER-PLATZ – Des eröf -<br />
neten Ritter-Platz anderer Theil. 6 Tle. in 1 Bd.<br />
Hamburg, Schiller, 1702. 12°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
17 gefalt. Kupfertafeln und 5 Textkupfern.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, leicht berieben und bestoßen).<br />
(153) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Dünnhaupt F 1 (unter Marperger). – Vgl.<br />
Lipperheide Pa 14. Graesse VI, 132. – „Vom Hamburger<br />
Verleger Schiller veröffentlichte anonyme Sammlung verschiedener<br />
Beiträge zur Belehrung junger Adliger auf den<br />
Gebieten der angewandten Künste und Wissenschaften.<br />
Herausgeber des Werks war nicht Marperger, wie oft fälschlich<br />
angegeben“ (Dünnhaupt). – Enthält: I. Das neueröfnete<br />
Machinen-Hauß. 3 Bl., 93 S. – II. Das neu-eröfnete Arsenal.
Nr. 583<br />
143 S. – III. Das geöfnete Antiquitäten-Zimmer. 174 S.,<br />
1 Bl. – IV. Die neu-eröfnete Bibliothec. 6 Bl., 276 S. –<br />
V. GRONING, J., Historie der heutigen Religionen. 4 Bl.,<br />
255 S. – VI. REYHER, S., Kurtz gefasste allgemeine Rechts-<br />
Geschichte. 120 S. – NACHGEB.: VII. CHRONOLO-<br />
GIE des allgemeinen Staats-Archivs. Ebda. 1704. 1 Bl.,<br />
182 S., 16 Bl. – Ohne die Seiten 169-174. – Frontisp. verso<br />
mit hs. Notizen, Tafeln tls. mit Einrissen, etw. gebräunt,<br />
gering fleckig.<br />
580 FARBEN – HUNDERTPFUND, L., Die Malerei<br />
auf ihre einfachsten und sichersten Grundsätze<br />
zurückgeführt. Eine Anweisung, mit ganzen Farben<br />
alle Halbtöne und Schatten ohne Mischung zu<br />
malen. Augsburg, Walch, 1847. Mit gefalt. Tabelle<br />
und 26 lithogr. (2 gefalt., 22 getönten) Tafeln. 3 Bl.,<br />
133 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(78) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – ÖBL III, 11. Thieme-B. XVIII, 13<strong>6.</strong> –<br />
Maltechnische Schrift des Porträt- und Historienmalers<br />
Liberat Hundertpfund (1806-1878), die u. a. auch die Herstellung<br />
von Malleinen und Firnis beinhaltet. – Tafeln mit<br />
Farbbeispielen von Tönen und Schatten. – Leicht fleckig.<br />
Technik und Handwerk 155<br />
581 FISCHER, J. C., Tagebuch einer zweiten Reise<br />
über Paris nach London und einigen Fabrikstädten<br />
Englands vorzüglich in technologischer Hinsicht.<br />
Aarau, Sauerländer, 182<strong>6.</strong> 276 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (fleckig, berieben und bestoßen). (95)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Reisetagebuch des Schweizer Metalltechnikers<br />
Johann Konrad Fischer (1773-1845), der als erster<br />
auf dem europäischen Festland Tiegelgußstahl herstellte. –<br />
Das Tagebuch der „ersten Reise“ war 1816 erschienen. –<br />
Vorsatz mit Bibliotheksmarke; stark fleckig.<br />
582 GEODÄSIE – GINET, N., Manuel de l'arpenteur.<br />
Paris, Jombert, 1770. Mit 21 gefalt. Kupfertafeln.<br />
354 S., 3 Bl. (die letzten beiden mit Anzeigen).<br />
Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen, Vor dergelenk<br />
defekt). (112) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Lehrbuch für Feldvermesser, das mehrere<br />
Auflagen erlebte und auch übersetzt wurde. – Titel gestempelt,<br />
leicht gebräunt.
156<br />
Nr. 588<br />
583 GRANDI, G., Instituzioni meccaniche. Florenz,<br />
Tartini, 1739. Mit 20 ausfaltbaren Kupfertafeln.<br />
VIII, 160 S. Pgt. d. Zt. (wenig fleckig, berieben und<br />
bestoßen, mit kleinen Wurmspuren). (22) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Riccardi I/1, 45.1. Roberts-T. 144. Roller-<br />
G. I, 475. Poggendorff I, 940. – Eine erfolgreiche Schrift<br />
über theoretische und praktische Mechanik. „This treatise is<br />
divided into ten chapters; they concern uniform movement,<br />
the moment of any kind of force, the center of gravity,<br />
motion composed of more uniform motion, as well as<br />
machines that facilitate motion“ (Roberts-Trent). – Titel<br />
gestempelt. Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
584 GRÜNDLICHER UND DEUTLICHER<br />
UNTERRICHT in der Geometrie, in der Perspektiv,<br />
und in der Zeichnenkunst. Für lernbegierige<br />
Professionisten, Handwerker und Künstler.<br />
4., völlig umgearb. Aufl. Leipzig, Sommer, 1821.<br />
Mit 10 ausfaltbaren Kupfertafeln. IV, 132 S., 1 Bl.<br />
(Anzeigen). Pp. d. Zt. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(19) 200,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Enthält auch Anweisungen, verschiedene Körper<br />
aus Pappe, Messing etc. zusammenzusetzen. Gedacht auch<br />
als „Schulbuch für Industrie- und Bürger-Schulen, und für<br />
andere Erziehungsanstalten“ (Titel). – Enthält 6 Tafeln zur<br />
Geometrie und Perspektive sowie 4 Tafeln zur Zeichenkunst.<br />
– Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
Technik und Handwerk<br />
585 HÄNTZSCHEL(-CLAIRMONT), W., Die Praxis<br />
des Maschinenbaues. 2 Bde., Modellatlas mit<br />
Textheft und Sonderbeilage in 5 Bdn. Berlin, Weller,<br />
(ca. 1910-17). 8° und 4°. Mit zahlr. Textabb.<br />
und 8 chromolithogr. aufklappbaren Modellen.<br />
OHlwd. und OPp. (36) 200,-<br />
Der Modellatlas mit aufklappbaren farbigen Modellen,<br />
u. a. Buess-Schaukel-Drehofen, „Reinhold“-Ständer-Bohrmaschine,<br />
Klein-Dampfturbine und Dieselmotor. – Die<br />
Sonderbeilage „Lokomotiven für Voll- und Klein-Bahnen“<br />
mit zwei Modellen, Kunze-Knorr-Bremse sowie Heißdampf-Schnellzug-Lokomotive.<br />
– Frisches Exemplar.<br />
586 HERO ALEXANDRINUS, Spiritalium liber.<br />
A Federico Commandino ex Graeco, nuper in<br />
Latinum conversus. Urbino, o. Dr. (D. Frisolino),<br />
1575. Mit 2 großen figürlichen Holzschnitt-Initialen<br />
und 89 Textholzschnitten. 2 nn., 70 (recte<br />
80) num. Bl. Spät. Pgt. mit hs. Rtit. (wenig fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (23) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe der „Pneumatika“. – STC 32<strong>6.</strong> Adams H<br />
369. Mortimer 230 Anm. Hoffmann II, 357. Riccardi I/1,<br />
364, 9/1. Libri rari 133. Roller-G. I, 534. Waller 11371.<br />
Honeyman 1652. Roberts-T. 161: „Esteemed effort to make<br />
the principal texts of classical science available in the Renaissance.<br />
Vernet further suggests that many of the devices: the<br />
dioptra, screw-cutter, odometer, etc., may have been Hero's<br />
own inventions. Although many of the devices are toys or<br />
parlor-tricks, that was the fashion of the day, and Hero's<br />
matter-of-fact treatment clearly indicates that his interest<br />
was in the way they worked. Cardwell notes that Hero of<br />
Alexandria had, or at least proposed, a model steam engine<br />
in the form of a reaction turbine, that would actually work.“<br />
– Eines von offenbar nur drei im 1<strong>6.</strong> Jahrhundert in Urbino<br />
gedruckten Büchern, aus der zweiten dortigen Offizin. Der
Nr. 594<br />
Wanderdrucker Heinrich von Köln hatte um 1495 einige<br />
Bücher in Urbino erscheinen lassen, danach wurden erst<br />
wieder in der zweiten Hälfte des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts in Urbino<br />
Druckereien gegründet. Fumagalli (Lex. Typogr. Italiae 442)<br />
kennt nur Frisolinos Euklid von 1575; im STC sind der<br />
Euklid, unser Hero und Montanos „Rime“ als Frisolino-<br />
Drucke verzeichnet, alle von 1575. Laut Borsa war Frisolino<br />
nur in diesem Jahr in Urbino tätig. – Titel mit kleinem<br />
Besitzvermerk. Einige Bl. am Anfang in den Ecken geringfügig<br />
angerändert, die letzten 4 Bl. mit ausgebesserten<br />
Wurmspuren. 2 Initialen und ca. 12 Holzschnitte gering -<br />
fügig ankoloriert. Leicht gebräunt, tls. etw. braunfleckig.<br />
First edition of „Pneumatika“. – One of apparently only<br />
three books printed in Urbino in the 16th century, from the<br />
second printing works there. – According to Borsa, Frisolino<br />
was only working in Urbino that year. – Title with small<br />
ownership entry. Some leaves at the beginning minimally<br />
restored at corners, the last 4 leaves with repaired worming.<br />
2 initials and ca. 12 woodcuts with minor and partial<br />
colouring. Slightly browned, partly a little brown-stained. –<br />
Vellum with ms. spine title (hardly soiled, rubbed and<br />
scuffed).<br />
587 HÜBNER, J., Curieuses und reales Natur-,<br />
Kunst-, Berg-, Gewerck- und Handlungs-Lexicon.<br />
<strong>6.</strong> Aufl. Leipzig, Gleditsch, 1731. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. 7 Bl., 2268 Sp. Pgt. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Monogramm (stark verschmutzt, beschabt<br />
und bestoßen, mit zwei Bibliotheksschildern).<br />
(13) 200,-<br />
Seemann 273. – Vgl. Humpert 471<strong>6.</strong> Kress 4810. – Erstmals<br />
1712 erschienene Fortsetzung des Zeitungs-Lexikons. – Der<br />
Verfasser war eigentlich Paul Jakob Marperger, Johann<br />
Hübner schrieb nur die Vorrede. – Titel mit hs. Besitzvermerk<br />
und verso gestempelt; leicht gebräunt, tls. etw. eselsohrig<br />
und fleckig.<br />
Technik und Handwerk 157<br />
588 HULSIUS, L., Tractatus Primus (- Tertius)<br />
Instrumentorum mechanicorum. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Frankfurt, Richter für den Verfasser, 1605. 4°. Mit<br />
3 gestoch. Titelvign., 6 (1 ganzseit.) Textkupfern,<br />
gefalt. Holzschnitt-Tafel, 13 (5 gefalt.) Kupfer -<br />
tafeln, 8 ganzseit. Kupfern auf Tafelseiten und<br />
Falttabelle sowie zahlr. Textholzschnitten. 4 Bl.,<br />
121, 17, 29 S. Flex. Pgt. d. Zt. (Kapitale leicht läd.,<br />
etw. fleckig, berieben und bestoßen, Schließbänder<br />
fehlen). (19) 5.000,-<br />
STC H 1849. Zinner 393. – Vgl. Libri rari 142 und ADB<br />
XIII, 335. – Sehr seltene lateinische Ausgabe der ab 1603 in<br />
deutscher Sprache erschienenen, in 15 Teilen geplanten<br />
Übersicht über alle bekannten mechanischen Instrumente,<br />
angefangen vom Rechenschieber und Quadranten über den<br />
Zirkel bis hin zu den kompliziertesten Astrolabien, Kompaßuhren,<br />
Himmelsgloben und Armillarsphären. Tatsächlich<br />
erschienen davon nur die vorliegenden drei Teile sowie<br />
1605 ein „Vierdter Tractat“, der jedoch nicht ins Lateinische<br />
übersetzt worden ist. – Levin H. Hulsius (1546-1606)<br />
stammte aus Gent, verfaßte mehrere Werke über Seefahrt<br />
und Navigation sowie zur Astronomie, zu Reisen und zur<br />
Sprachwissenschaft, die er in seinem eigens gegründeten<br />
Verlag publizierte. Weiterhin handelte er mit mechanischen<br />
Instrumenten aller Art (vgl. Zinner 392). – Gegenüber wenigen<br />
Vergleichsexemplaren geringe Abweichungen in der<br />
Tafelanzahl: eine Holzschnitt-Tafel (hier doppelt vorhanden),<br />
als „XXXI. Figura“ bezeichnet, ist sonst nicht nachweisbar.<br />
Womöglich sind die 8 ganzseit. Kupfer auf 4 Bl.<br />
sonst auf 8 Tafeln abgedruckt, so daß auch 21 Tafeln<br />
genannt werden (es könnte sich um Probeabzüge handeln).<br />
– Vorsatz und Titel mit Besitzvermerken. 2 Tafeln bis zum<br />
Plattenrand beschnitten und alt aufgezogen. Etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung.
158<br />
Nr. 593<br />
Very rare Latin edition of synopsis of all known mechanical<br />
instruments published in German language from 1603<br />
onwards and planned in 15 parts. – Endpaper and title with<br />
ownership entries. 2 plates cut up to plateline and mounted.<br />
A little browned and soiled. – Contemporary limp vellum<br />
(turn-ins slightly damaged, somewhat soiled, rubbed and<br />
scuffed, clasp ribbons missing). – See illustration.<br />
589 KLENZE, (H. L.) VON, Handbuch der Käserei-<br />
Technik. Bremen, Heinsius, 1884. Mit 33 Tafeln<br />
und zahlr. Textholzstichen. XVI, 643 S. Hlwd. um<br />
1920. (88) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB LI, 212. – Hauptwerk des ausgewiesenen<br />
Milchchemikers. – Hippolyt Ludwig Klenze<br />
(1849-1892), Enkel des bekannten Architekten, war ab 1877<br />
Vorstand des neuerrichteten Molkerei-Instituts in Weihenstephan.<br />
– Titel gestempelt und mit Besitzvermerk, Tafeln<br />
leicht gebräunt; wenig fleckig.<br />
590 KRÜNITZ, J. G., Oeconomische Encyclopädie,<br />
oder allgemeines System der Staats –Stadt –Hausund<br />
Landwirthschaft. 50 Bde. der Reihe. Brünn,<br />
Traßler, 1787-94. Mit 50 gestoch. Frontisp. und<br />
50 gestoch. Titelvign. (beide mit sich tls. wiederholenden<br />
Motiven), 799 Kupferstichen auf 798<br />
(statt 802) meist gefalt. Tafeln und gefalt. Kupferstichkarten<br />
sowie einigen gefalt. Tabellen. Hldr. d.<br />
Zt. mit 2 Rsch. und reicher Rvg. (Gelenke einzelner<br />
Bde. brüchig, Rücken mit Etiketten, beschabt<br />
und bestoßen, mäßige Gebrauchsspuren), tls. mit<br />
eingeb. Orig.-Brosch. (164) 4.000,-<br />
Technik und Handwerk<br />
Nr. 595<br />
Zischka 3. – Vgl. Humpert 1414. – Vorhanden die Bände:<br />
2, 3, 5-22, 24-28, 31-44, 46-48, 50-54 und 56-58. – Ohne die<br />
Tafeln 21 in Bd. XVIII, 4 in Bd. XIX, 4 in Bd. XXXVI und<br />
2 in Bd. LII. Die Stiche 16 und 17 in Bd. LVII auf einer<br />
Tafel. – In Bd. LIV Frontisp. und alle Tafeln lose; einzelne<br />
Titel eng beschnitten, Titel und Vorsätze meist gestempelt<br />
und mit altem Besitzvermerk, tls. etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig, geringe Gebrauchsspuren. – Dekorativ gebunden.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
591 KRÜNITZ – AUSZUG aus des Herrn D. J. G.<br />
Krünitz ökonomisch-technologischen Ency -<br />
klopädie. Hrsg. von M. C. von Schütz. 30 Bde. der<br />
Reihe. Berlin, Pauli, 1786-1812. Mit 2 (wdh.)<br />
gestoch. Portrs., 30 gestoch. Titelvign. und 356<br />
(statt 360) Kupferstichen (einer in Rotdruck und<br />
beikolor.) auf 334 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit<br />
2 Rsch. und reicher Rvg. (Rsch. tls. in Grün,<br />
Rücken mit Etiketten, beschabt und bestoßen,<br />
mäßige Gebrauchsspuren). (164) 1.000,-<br />
Zischka 3. – Insgesamt 34 (32 Bände) Teile umfassender,<br />
unvollendeter Auszug aus der „Oeconomischen Encyclopädie“<br />
von Krünitz, begonnen von Marcus Carolus von<br />
Schütz und fortgeführt von Godofredus Ludolphus Grassmann.<br />
Weder Krünitz noch Grassmann konnten ihr Projekt<br />
vollenden und sind beide über dem Artikel „Leiche“<br />
verstorben (MNE, Nachtr. 1995, 165), worüber schon Ebert<br />
gespottet hat. Der Auszug wurde noch bis zum Artikel<br />
„Prame“ fortgeführt und schließlich eingestellt. – Vorhanden<br />
die Bände 1-20, 23-26 und 28-32. – In Bd. VI fehlen die<br />
Kupferstiche 1-4. – Titel und Vorsätze meist gestempelt, tls.<br />
etw. gebräunt, wenig fleckig, geringe Gebrauchsspuren. –<br />
Ohne Rückgaberecht. – Beiliegend Dubletten der Bände I,<br />
III, IV (2 Ex.), V und VIII mit zus. 49 Kupferstichen auf<br />
27 Tafeln.
592 (MAIER, W.), Radioaktive Leuchtmassen (Deckeltitel).<br />
Schwenningen, (Link), o. J. (ca. 1936). Fol.<br />
Mit zahlr. Textabb. 108 S. OHlwd. (Gebrauchsspuren).<br />
(12) 120,-<br />
Von der „radiumchemischen Industrie und Laboratorium<br />
W. <strong>Mai</strong>er Kommanditgesellschaft“ in Schwenningen<br />
herausgegebene numerierte Informationsbroschüre. –<br />
Behandelt Herkunft, Herstellung und Bedeutung des Radiums<br />
sowie die Geschichte und Anwendungsgebiete von<br />
radioaktiven Leuchtmassen, ferner den Werdegang des<br />
Hauses „<strong>Mai</strong>er's Radium“. – Etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
Die Regulierung des Tiber<br />
593 MEYER, C., L'arte di restituire à Roma la tralasciata<br />
navigatione del suo Tevere. Rom, Stamperia<br />
della Reverenda Camera Apostolica, 1683. Gr.-<br />
Fol. Mit großer gestoch. Vign. auf dem Vortitel<br />
und 60 (statt 68; 1 doppelblattgr., 1 ganzseit.) Textkupfern<br />
von C. Meyer. 73 (statt 91) Bl., 15 S.<br />
Hpgt. d. 19. Jhdts. mit Rsch. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (132) 2.000,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe des prachtvoll illustrierten<br />
Werkes. – Bierens de Haan 3223. Poggendorff II, 134.<br />
Scheepvart Mus. I, 329. Rossetti 7023. Cicognara 3791:<br />
„Quest'opera è da tenersi in gran pregio per la richezza delle<br />
notizie, e per la molta bellezza delle tavole intagliate de<br />
ottimi artisti“ (weiter über die Ausg. von 1685, welche<br />
wegen der Seltenheit unseres Druckes lange Zeit für die<br />
Erstausgabe gehalten wurde). – Der holländische Flußbaumeister<br />
Meyer wurde vom Papst nach Rom gerufen, um<br />
den Tiber schiffbar zu machen. – Die Kupfer nach Zeichnungen<br />
des Verfassers bringen u. a. mehrere Ansichten von<br />
Rom sowie sehr interessante Darstellungen von Maschinen<br />
und Geräten zum Ausbaggern, Vorschläge für Flußregulierungen<br />
und Wasserleitungen. – Es fehlen 18 Bl. mit zus.<br />
8 Textkupfern, darunter zwei der drei doppelblattgr. ganzseit.<br />
Kupfer (vorhanden nur die Ansicht der Piazza del<br />
Popolo, es fehlen die Karte mit der Umgebung von Pisa und<br />
die Ansicht des Petersplatzes), weiterhin fehlen die doppelblattgr.<br />
Pläne von Rom und der „Mare Tirreno“ (diese<br />
jeweils mit typographischem Text in der unteren Hälfte).<br />
Die 15 S. am Schluß verbunden. Erste Bl. angefalzt; stellenw.<br />
wasserrandig, unterschiedlich gebräunt und braun -<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Very rare first edition of this magnificently illustrated work.<br />
– The Dutch river builder Meyer was called to Rome by the<br />
Pope to make the Tiber navigable. Copperplates based on<br />
designs by the author show among others several views of<br />
Rome as well as fascinating depictions of machinery and<br />
equipment for dredging, proposals for river control and<br />
waterpipes. – Lacks 18 leaves with together 8 text copperplates,<br />
among them two of three double-page size, full page<br />
copperplates (existing only the view of the Piazza del Popolo,<br />
missing the map with surroundings of Pisa and the view of<br />
St Peter's Square), also missing double-page plans of Rome<br />
and the „Mare Tirreno“. Misbound are the 15 pages at the<br />
end. First leaves mounted at joint; here and there with<br />
waterstains, variable browning and brown stained. – Half<br />
vellum of the 19th century with spine label (some scratching<br />
and scuffing). – See illustration.<br />
Technik und Handwerk 159<br />
594 – DASS. Rom, Varesio, 1685. Fol. Mit großer<br />
gestoch. Vign. auf dem Vortitel und 68 (1 ganzseit.,<br />
6 doppelblattgr., davon 3 ganzseit.) Textkupfern<br />
nach C. Meyer. 91 Bl., 15 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(tintenfleckig, etw. wasserrandig, beschabt und<br />
bestoßen). (132) <strong>6.</strong>000,-<br />
Zweite Ausgabe des prachtvoll illustrierten Werkes (EA<br />
1683). – Scheepvart Mus. I, 329. Kissner Coll. 273. Rossetti<br />
7023 a. Narducci 269. Cicognara 3792. – „Cornelius Meyer<br />
was a hydraulic engineer of great renown with a rich inventive<br />
imagination, amply demonstrated by his fine collection<br />
of plates, engraved by some of the best engravers of the<br />
time, dealing with the problems of the navigation along the<br />
River Tiber but, en passant, including fine views of contemporary<br />
Rome, and an illustration of an early 'horseless<br />
carriage'“ (Kissner). – Zur Kollation: Das Werk besteht aus<br />
99 Blättern, von denen die letzten acht paginiert sind. Diese<br />
Gesamtzahl schließt auch alle doppelblattgroßen Kupfer<br />
mit ein, da sämtliche Kupfer rückseitigen Text aufweisen<br />
und somit als Textkupfer zu zählen sind. – Vorsätze mit<br />
Besitzvermerken und Tuschekritzeleien einer Familie<br />
Nardini aus dem frühen 19. Jhdt., auch mit einigen Tintenflecken,<br />
stellenw. im Rand etw. fingerfl., sonst recht sauber,<br />
kaum gebräunt und nur vereinzelt fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
Second edition of this magnificently illustrated work (first<br />
edition 1683). – Meyer, the Dutch master builder for river<br />
navigability, was called to Rome by the pope in order to<br />
canalize the Tiber. – Copper engravings after drawings by<br />
the author. – Endpapers with ownership entries and scribblings<br />
in ink of the family Nardini from the early 19th century,<br />
some ink stains here and there, partly also fingermarks<br />
in margin, otherwise quite clean, hardly browned and only<br />
isolated soiling. – Contemporary calf with spine label (ink<br />
stains, some waterstains, scratching and scuffing). – See illustration.<br />
595 – Nuovi ritrovamenti divisi in due parti. Teil I<br />
(von 2). Rom, Komarek, 169<strong>6.</strong> Fol. Mit großer ge -<br />
stoch. Titelvign. und 22 (2 doppelblattgr., 2 ganzseit.)<br />
Textkupfern. 24 nn. Bl. Flex. Pp. d. Zt. (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (132) 2.000,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Rossetti 7023b. Haym 546, 12. –<br />
Berichte über neueste Entdeckungen, darunter einen 1691<br />
in der Nähe von Rom gesichteten Drachen (Titelvignette),<br />
Erfindungen des Autors zur „perfezione dell'architettura<br />
idraulica“, darunter Gerätschaften zur Bergung von Gegenständen<br />
aus dem Meer, Methoden, Wasserleitungen für<br />
Brunnen zu legen, Flüsse zu regulieren, Hafenbecken auszubaggern,<br />
Hebevorrichtungen, den Gebrauch von Augengläsern,<br />
über die Methode, Gläser durch hohe Töne zerspringen<br />
zu lassen, Beobachtungen über die Umlaufbahnen<br />
eines Jupitermondes, der Sonne und der Erde sowie eine<br />
Reise des Autors zu einem Denkmal Papst Urbans VIII. –<br />
Die doppelblattgroßen Kupfer mit einem Plan des Hafens<br />
und der Stadt von Livorno sowie einer Karte der Lombardei<br />
(Gegend um Ferrara und Bologna). – Die Kupfer meist<br />
in dunklen, sauberen Abdrucken. – Titel und einige Bl.<br />
angefalzt sowie mit restaurierten Ausbrüchen im Rand<br />
(letztes Bl. mit Darstellungsverlust, unauffällig von Hand<br />
ergänzt); stellenw. kleine Wasserränder, etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.
160<br />
Nr. 605<br />
Rare first edition. – Title and some leaves mounted at joint<br />
and with restored breaks in margin (last leaf with loss of<br />
illustration, discreetly completed by hand); here and there<br />
some waterstains, a little browned and soiled. – Contemporary<br />
limp vellum (some soiling, rubbing and scuffing). – See<br />
illustration.<br />
596 NEU ERFUNDENE ANGABE zur Civil-Bau-<br />
Kunst, den Ofen, Heerd und Camin in einem beysammen<br />
zu haben, wodurch die Helfte des Holtzes<br />
zu erspahren, nebst andern Bequemlichkeiten,<br />
als einer Obst-Welcke. Leipzig, o. Dr., 1754. Mit<br />
gefalt. Frontisp. 3 Bl. Mod. Buntpapierumschlag.<br />
(88) 200,-<br />
597 (OZANAM, J.), Methode de lever les plans et les<br />
cartes de terre et de mer. Paris, Jombert, 171<strong>6.</strong> Mit<br />
14 gefalt. Kupfertafeln. 6 Bl., 215 S. Ldr. d. Zt.<br />
(Rücken mit kleiner Fehlstelle, Bezug an den Kanten<br />
stellenw. abgeplatzt, stärker beschabt). (65)<br />
200,-<br />
Vgl. Barbier III, 292 (Ausg. 1750). – Zum Autor: Poggendorff<br />
II, 341. – Mehrfach aufgelegte Anleitung zur Herstellung<br />
von Karten und Plänen. – Vorsatz gestempelt, Titel mit<br />
hs. Besitzvermerk, tls. stärker gebräunt, leicht fleckig.<br />
598 PAPIERFABRIKATION – (ENCYCLOPEDIE,<br />
ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et<br />
des métiers. Daraus:) Meubles. (Paris um 1760). Fol.<br />
Mit 20 Kupfertafeln. 5 S. Mod. Hpgt. (88) 100,-<br />
Technik und Handwerk<br />
Neben der Darstellung einer Werkstatt zahlr. Abbildungen<br />
von Tischen, Stühlen, Sesseln, Kanapees, Betten, Buffets etc.<br />
599 PARISER WELT-AUSTELLUNG 1878, DIE.<br />
Illustrirte, von der Commission autorisirte deutsche<br />
Ausgabe. (München, Verlag der Expedition<br />
der Pariser Weltausstellungs-Zeitung), 1878. Fol.<br />
724 S. Hldr. d. Zt. (Gelenke angeplatzt, beschabt,<br />
bestoßen). (36) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. VII, 11333. – In 52 Nummern<br />
à 8 Seiten vor Beginn der Ausstellung und in 30 (von<br />
60 geplanten) Nummern während der Ausstellung erschienen.<br />
Vermittelt auf journalistische Weise ein umfassendes<br />
Bild des damaligen Großereignisses mit biographischen<br />
Skizzen der Initiatoren der Ausstellung, Informationen<br />
über die Pariser Ausstellungsbauten und Berichten zu den<br />
Pavillons der teilnehmenden Länder und deren Beiträgen<br />
zur Ausstellung – ein mit Holzstichen reich illustriertes<br />
Quellenwerk der Technikgeschichte um 1878 in der Form<br />
einer Zeitung. – Papierbedingt gebräunt.<br />
600 PHOTOGRAPHIE – „ALBUM“ (Deckeltitel).<br />
Deutschland, um 1890/1900. Qu.-Gr.-Fol. Ca. 40<br />
Photographien, meist auf dicken Trägerkarton<br />
mont., einige lose beiliegend. Hldr. d. Zt. (be -<br />
schabt, fleckig und bestoßen). (55) 300,-<br />
Ansichten u. a. von Capri, Luzern, <strong>Mai</strong>land, Neapel<br />
(mit Vesuv), Pompeji, Rom und Split. – Leichte Gebrauchsspuren.
Nr. 606<br />
601 – HAWTHORNE, N., Transformation: or, the<br />
Romance of Monte Beni. 2 Bde. Leipzig, Tauchnitz,<br />
1860. Mit 42 Photographien auf 40 Tafeln.<br />
XII, 292; VI, 280 S., 1 Bl. OPp. (minimal berieben<br />
und bestoßen). (55) 150,-<br />
Todd-B. 515 C. – Der umfangreichste der Romane Nathaniel<br />
Hawthornes (1804-1864), dessen Handlung in Rom<br />
spielt, wurde 1860 zuerst in Boston unter dem Titel „The<br />
Marble Faun“ veröffentlicht. Das Werk, das viele beschreibende<br />
Passagen über Kunstwerke und Monumente enthält,<br />
wurde vor allem von amerikanischen Touristen als Führer<br />
benutzt (vgl. Kindler VII, 445). In der berühmten „Edition<br />
Tauchnitz“ ursprünglich ohne Abbildungen erschienen,<br />
wurden einige Exemplare nachträglich mit leeren Seiten<br />
durchschossen, auf die der Besitzer selbst Photographien<br />
einkleben oder durch einen Händler einkleben lassen<br />
konnte, wobei die Anzahl gewöhnlich zwischen 35 und<br />
58 variiert (vgl. Heidtmann 85). – Gering gebräunt, sonst<br />
recht sauber.<br />
602 – NORDAFRIKA – 9 Photographien mit Motiven<br />
aus Nordafrika. Ca. 1890. Verschied. Formate<br />
(ca. 50-60 x 20-30 cm). (71) 200,-<br />
Technik und Handwerk 161<br />
Malerische Ansichten aus Oasen und Wüstengegenden im<br />
Panoramaformat, darunter die Moschee von Chenini in<br />
Tunesien. – Auf Trägerpapier aufgelegt, leichte Gebrauchsspuren.<br />
603 – STEIN – PICTURESQUE NEW YORK.<br />
Calendar for 1949. Edited by G. Manoha. New<br />
York, Lumen, o. J. (1948). Mit 60 meist ganzseitigen<br />
photographischen Abb. von Fred Stein auf<br />
51 Bl. 1 Bl. Orig.-Umschlag. (etw. gebräunt, berieben<br />
und fleckig, letztes Bl. leicht ausgerissen) mit<br />
Spiralbindung. (118) 80,-<br />
Wochenkalender mit eindrucksvollen Stadtimpressionen<br />
von Fred Stein. – Vorsatz mit hs. Widmung, einige hs. Eintragungen<br />
im Kalendarium; leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
604 REINHOLD, C(H.) L., Beschreibung eines Erdmikrometers<br />
für Mathematiker und Forstbediente.<br />
Zwote sehr verm. Aufl. Osnabrück 1783.<br />
Mit 4 gefalt. Kupfertafeln. 1 Bl., X, 20 S. Ohne<br />
Einband. (88) 200,-
162<br />
Nr. 610<br />
Grewe 777. – Christian Ludolph Reinhold (1737-1791) war<br />
Professor der Mathematik und Physik am Gymnasium in<br />
Osnabrück (vgl. Poggendorff II, 598). – Tadellos.<br />
605 RUMFORD, B. VON, Ueber Küchen-Feuerheerde<br />
und Küchengeräthe. Aus dem Englischen.<br />
Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1803. Mit<br />
13 Kupfern auf 7 gefalt. Tafeln und zahlr. Textholzschnitten.<br />
6 Bl., S. (5)-43<strong>6.</strong> Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(minimal berieben und bestoßen). (95) 300,-<br />
Kleine Schriften politischen, ökonomischen und philosophischen<br />
Inhalts, Bd. III. – Erste deutsche Ausgabe. – Weiss<br />
3281. Horn-A. 329. Poggendorff II, 718. – Vgl. Cagle 412.<br />
Simon 125. Vicaire 760 (andere Ausgaben). – Berühmte<br />
Schrift zur Entwicklung eines energiesparenden Küchenherdes,<br />
des sogenannten Rumford-Herdes, und einer funktionalen<br />
Kücheneinrichtung. – „Sir Benjamin Thompson<br />
(1753-1814), amerikanischer, später bayerischer Staatsmann,<br />
wurde von Kurfürst, später König Max Joseph I. von Bayern,<br />
zum Grafen Rumford geadelt. Er legte den Englischen<br />
Garten in München an, führte in Bayern die Kartoffel ein<br />
und war Erfinder der Rumford-Suppe, eines einfachen Eintopfs,<br />
der zur Ernährung des Militärs und unbemittelter<br />
Volksschichten dienen sollte. Das Werk gibt interessante<br />
Einblicke in die bayerischen Verhältnisse und Verwaltung<br />
um die Wende des 18./19. Jahrhunderts“ (Horn-Arndt). –<br />
Die deutsche Übersetzung der Sammlung überwiegend<br />
technologischer und physikalischer Schriften des Grafen<br />
Technik und Handwerk<br />
erschien von 1797-1805 in vier Bänden; die englische Originalausgabe<br />
kam 1799-1802 in London heraus. – Die<br />
Tafeln und Textholzschnitte zeigen Herde und Küchengeräte.<br />
– Tadellos. – Selten. – Siehe Abbildung.<br />
606 SCHIFFAHRT – CRESCENZIO, B., Nautica<br />
mediterranea. 2 in 1 Bd. Rom, Bonfadino, 1607<br />
(recte 1602). Mit gestoch. Titel, 3 gefalt. Kupfer -<br />
tafeln, gefalt. (alt?) teilkolor. Kupferstichkarte, 22<br />
(5 ganzseit.) Textkupfern (davon 1 mit beweglichen<br />
Teilen) und zahlr. tls. ganzseit. Textholzschnitten,<br />
davon 1 mit beweglichen Teilen. 3 Bl.,<br />
556 S., 6 Bl. (das letzte weiß), 63 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (beschabt und bestoßen). (132) 12.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 272. Graesse I, 300. Riccardi I, 382-<br />
83. Peters, Crone Library, 105. Parenti 175. – Bedeutendes<br />
nautisches Werk mit Ausführungen über Schiffsbau, Instrumente,<br />
Navigation, Berechnungen etc., mit Darstellungen<br />
von Schiffstypen, Instrumenten sowie den Häfen von Neapel<br />
und Civitavecchia. Nach S. 344 ist eine aus zwei Holzschnitten<br />
zusammengefügte Drehscheibe eingebunden, und<br />
auf das Textkupfer auf S. 414 ist ebenfalls eine Scheibe montiert,<br />
diese in Kupferstich. Diese drei für die Drehscheiben<br />
zu verwendenden Teile sind in manchen Exemplaren auch<br />
als kleine Tafeln beigebunden, was die Abweichungen in der<br />
Kollation verschiedener Exemplare erklärt. Der Titel mit<br />
hübscher Bordüre aus nautischen Motiven. – Als Anhang
der seltene „Portolano“ des Mittelmeerraums. – Die lose<br />
beiliegende große Mittelmeerkarte nur in der oberen Hälfte<br />
vorhanden, die untere Hälfte faksimiliert. – Titel mit zwei<br />
gelöschten Stempeln, gebräunt und fleckig; stellenw. etw.<br />
gebräunt und stockfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Remarkable nautical work with comments<br />
on shipbuilding, instruments, navigation, calculations etc.<br />
with illustrations of types of ship, tools as well as the ports of<br />
Naples and Civitavecchia. – The large map of the Medi -<br />
terranean which is enclosed loosely only existing in the upper<br />
half, the lower half in facsimile. – Title with two erased<br />
stamps, browned and soiled; here and there a little browned<br />
and foxed. – Contemporary calf with gilt back (scratching<br />
and scuffing). – See illustration.<br />
607 STRADANUS – „NOVA REPERTA“. Kupferstich<br />
aus: Johannes Stradanus (Jan van Straet),<br />
Nova reperta. Antwerpen, Ph. Galle, um 1600.<br />
20,5 x 26,6 cm. (69) 300,-<br />
Aus der ersten Ausgabe des sehr seltenen Werks über Entdeckungen<br />
und Erfindungen. Dargestellt sind alchemistische<br />
Apparaturen, eine Kanone, ein Sattel, eine Uhr, eine<br />
Druckpresse und eine Karte von Nord- und Südamerika<br />
(Burden 139). – Unterer Rand mit restauriertem Ausriß<br />
(Text- und ein wenig Bildverlust), wenig fleckig und ge -<br />
bräunt.<br />
608 (STURM, L. C., Geographia mathematica. Oder<br />
Kurtze und gründliche Vorbereitung zu Erlernung<br />
der Geographia. Worinnen so wol von der Construction<br />
als dem Gebrauch der Erdkugeln und<br />
aller Sorten von Landcarten gehandelt wird.<br />
Frankfurt/O. 1705). Mit 5 Kupfertafeln. 18 (statt<br />
19; es fehlt der Titel) Bl., 120 S. Pgt. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (etw. fleckig<br />
und berieben). (6) 250,-<br />
Poggendorff II, 1044. – Die Tafeln mit geographischen<br />
Schemata und Karten, darunter eine Weltkarte. – Sehr selten:<br />
das einzige von uns im Handel nachweisbare Exemplar<br />
hatte nur 4 Tafeln. – BEIGEB.: (GUDE, H. L., Staat der<br />
Erbländer. Ohne Ort um 1710). Mit gestoch. Portr. S. 3-70.<br />
– Vgl. Jöcher 1243. ADB X, 87. – „Es sind genealogische<br />
und topographische Abhandlungen von bemerkenswerther<br />
Präcision und Übersichtlichkeit, aber ohne jedes höhere<br />
geschichtliche oder geographische Interesse: politische<br />
Geographie im beschränktesten Sinne des Worts“ (ADB) –<br />
Das Porträt zeigt Kaiser Joseph I. – Titel zur Hälfte ausgerissen,<br />
braunfleckig, tls. etw. wasserrandig.<br />
609 WASSERBAU – BACCI, A., Del Tevere libri tre,<br />
ne' quali si tratta della natura, & bonta dell'acque,<br />
& specialmente del Tevere, & dell'acque antiche di<br />
Roma, del Nilo, del Po, dell'Arno, & altri fonti, &<br />
fiumi del mondo. Venedig, o. Dr. (A. Manuzio),<br />
157<strong>6.</strong> 4°. Mit Druckermarke (Wappen) auf dem<br />
Titel. 8 Bl., 309 S. Rotbraunes Ldr. des 17. Jhdts.<br />
mit dreifacher goldgepr. Filete, Eckstücken und<br />
Wappensupralibros auf den Deckeln sowie dreiseit.<br />
Goldschnitt (Gelenke gebrochen, beschabt<br />
und bestoßen). (22) 1.000,-<br />
Technik und Handwerk 163<br />
Nr. 609<br />
Dritte Ausgabe. – STC 6<strong>6.</strong> Adams B 8. IA 111.344. Renouard<br />
I, 594, 7. Naiditch-B. 622. Wellcome I, 602. Durling 425.<br />
Rossetti 621. – Vgl. Hirsch-H. I, 270. – Erstmals in Rom<br />
1552 erschienen. – Behandelt u. a. die Wasserversorgung im<br />
alten Rom und die Qualität verschiedener Gewässer. – In<br />
unserem Exemplar sind die 4 Bl. „Tavola“ am Anfang statt<br />
am Ende eingebunden. – Leicht, vereinzelt auch stärker<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig. – Zur Provenienz: Das Wappensupralibros<br />
des Einbandes zeigt ein gekröntes Wappen, im<br />
Schild ein schräges Schriftband mit dem Monogramm<br />
„SPQR“, Titel verso gestempelt: aus der Bibliothek von<br />
A. G. Capponi, ferner ein hs. Besitzvermerk von 1715. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Third edition. – Published first in Rome in 1552. – Deals<br />
with water supply in ancient Rome and the quality of<br />
various lakes and rivers. – In our copy the 4 leaves „Tavola“<br />
are bound-in at the beginning and not at the end. – Slightly,<br />
occasionally also stronger browned, partly a little soiled. –<br />
Re provenance: the armorial bookplate of the binding shows<br />
a crowned coat of arms, in the shield a diagonal scroll with<br />
monogram „SPOR“, title verso stamped: from the library<br />
of A. G. Capponi, furthermore a ms. ownership entry of<br />
1715. – Reddish brown calf of the 17th century with triple<br />
gilt stamped fillets, corner pieces and armorial bookplate on<br />
sides as well as three-sided gilt edge (joints broken, scratched<br />
and scuffed). – See illustration.
164<br />
610 WASSERBAU – BELIDOR, (B. F. DE), Architectura<br />
hydraulica. Aus dem Französischen ins<br />
Teutsche übers. Verb. Aufl. Tl. I (von II) in 12<br />
Lief. („Ausgaben“) in 1 Bd. Augsburg, Klett, 1764.<br />
Fol. Mit 55 doppelblattgr. (tls. gefalt.) Kupfer -<br />
tafeln. Restauriertes Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und<br />
Rvg. (etw. berieben, leicht bestoßen). (120) 300,-<br />
Vgl. Roller-G. I, 97. Feldhaus, Technik der Vorzeit, 7<strong>6.</strong> Jordan<br />
223. Poggendorff I, 138. Ornamentstichslg. Berlin 3555.<br />
– „Das Werk war grundlegend in seiner Art; die Wasserbaukunst<br />
erhielt dadurch zuerst feste Prinzipien und nahm<br />
sie um so bereitwilliger auf als Belidors Theorie überall mit<br />
praktischen Kenntnissen Hand in Hand geht“ (Jähns 1746).<br />
– Belidor (1697-1761) schreibt im vorliegenden Teil über die<br />
physikalischen Eigenschaften des Wassers, daraus ableitend<br />
u. a. über Mühlen, Pumpen, Röhrenleitungen, Saug- und<br />
Druckwerke, Dampfmaschinen und Brunnen. – Die schönen<br />
frischen Tafeln zeigen Wasserbehälter und -leitungen,<br />
Windmühlen, die Wasserhebemaschine an der Notre-<br />
Dame-Brücke, Feuerspritzen und Entwürfe für Brunnenanlagen<br />
wie die Fontänen von St. Denis oder der Charité<br />
etc. – Die ersten Bl. im Bug mit Feuchtigkeitsfleck; leicht<br />
gebräunt, an den Rändern etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
611 – BOSSUT, (CH.), UND (G.) VIALLET,<br />
Recherches sur la construction la plus avantageuse<br />
des digues. Nouvelle édition. Paris, Barrois und<br />
Firmin Didot, „8“ (1799). 4°. Mit 7 gefalt. Kupfertafeln.<br />
67 S. Pp. d. Zt. (minimal berieben und<br />
bestoßen). (120) 600,-<br />
Zweite (und letzte) Ausgabe. – Vgl. Poggendorff I, 249<br />
(EA 1764). – Von der Akademie der Wissenschaften in Toulouse<br />
preisgekrönte Arbeit des französischen Mathematikers<br />
und Ingenieurs Charles Bossut (1730-1814), „one of<br />
the important figures in the history of physics and engineering<br />
education“ (DSB II, 335). – In der ersten Fassung noch<br />
mit zahlreichen Ungenauigkeiten, die in der hier vorliegenden<br />
zweiten korrigiert sind. – Die Tafeln mit detaillierten<br />
Konstruktionszeichnungen von Deichbauten. – Leicht<br />
gebräunt, Kopfsteg vereinzelt mit leichter Feuchtigkeitsspur,<br />
S. 27/28 und Tafel (VI) mit alt restauriertem Einriß,<br />
Tafeln tls. knapp beschnitten; Titel und Tafeln verso ge -<br />
stempelt.<br />
Technik und Handwerk<br />
612 – HAGEAU, A., Atlas pour servir à l'intelligence<br />
de la description du canal de jonction de la Meuse<br />
au Rhin. Qu.-Fol. Mit 21 (1 doppelblattgr. gefalt.)<br />
Kupfertafeln. 1 Bl. Paris, Selbstvlg., 1819. Hldr. d.<br />
Zt. (stark beschabt und bestoßen). (89) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hoefer XXIII, 82. – Atlas zu der im selben<br />
Jahr erschienenen Beschreibung des Rhein-Maas-<br />
Kanals durch den französischen Ingenieur Amable Hageau<br />
(1756-1836). Die Tafeln zeigen den gesamten Kanal, ferner<br />
Schleusen und technische Details der Anlage. – Wasserrandig,<br />
stockfl., Titel mit Stempelrasur.<br />
613 ZABAGLIA, N., Castelli, e ponti ... con alcune<br />
ingegnose pratiche, e con la descrizione del trasporto<br />
dell'obelisco Vaticano ... del D. Fontana.<br />
Rom, Pagliarini, 1743. Gr.-Fol. Mit 2 gestoch.<br />
Titelvign., gestoch. Portr. und 54 (4 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
4 nn., 21, 21 num. Bl. Hldr. um 1850<br />
(stärker beschabt und bestoßen). (55) 4.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Cicognara 968. Kissner Coll. 477. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 2755. Schudt 112<strong>6.</strong> – Prachtvolles Werk<br />
mit lateinisch-italienischem Paralleltext; die schönen Tafeln<br />
zeigen Werkzeug, Baugerüste, Kräne und Hebemaschinen,<br />
Fußbodenmosaike etc. Zabaglia gilt als einer der größten<br />
Techniker seiner Zeit und war maßgeblich an der Erhaltung<br />
des Petersdomes beteiligt, für die Aufstellung des großen<br />
Obelisken (hierzu 13 Tafeln nach Fontanas Werk) entwarf<br />
er die nötigen Maschinen. – Ränder etw. stockfl., schön er -<br />
halten.<br />
First edition. – Magnificent work with Latin-Italian parallel<br />
text, beautiful plates show tools, scaffolding, cranes and<br />
lifting machines, floor mosaics etc. Zabaglia is recognised as<br />
one of the greatest engineers of his time and was influential<br />
in the preservation of St. Peter's Cathedral, he designed the<br />
necessary lifting equipment for the erection of the big obelisk<br />
(of which there are 13 plates based on Fontana's work). –<br />
Margins lightly foxed, a fine copy well preserved. – Half calf<br />
around 1850 (stronger scratched and scuffed).
Nr. 936<br />
614 ADAMS, H. M., Catalogue of Books Printed on<br />
the Continent of Europe, 1501-1600, in Cambridge<br />
Libraries. 2 Bde. Cambridge 1967. 4°. VIII,<br />
768 S.; 2 Bl., 794 S., 1 Bl. OLwd. (Gebrauchsspuren).<br />
– Buchblöcke gebrochen. (24) 200,-<br />
615 AUGSBURGER BUCHDRUCK und Verlagswesen.<br />
Hrsg. von H. Gier und J. Janota. Wiesbaden<br />
1997. Fol. XIII, 1413 S. OLwd. (52) 100,-<br />
DAZU: HAEMMERLE, A., St. Ulrichs-Bruderschaft<br />
Augsburg. Mitglieds-Verzeichnis. München 1949. – DERS.,<br />
Necrologium und Mitgliederverzeichnis der Sebastiansbruderschaft<br />
in Augsburg 1505-1665. München 1955. – Beiliegt<br />
ein weiterer Privatdruck Haemmerles, der IV. (und<br />
letzte) Jg. der „Vierteljahreshefte zur Kunst und Geschichte<br />
Augsburgs“, München 1947/48. – Ohne die S. 145/46 und<br />
197/98. – Geringe Gebrauchsspuren.<br />
Bibliographie<br />
165<br />
616 AUTOGRAPHEN – HUMBOLDT, A. VON,<br />
UND H. LICHTENSTEIN, Amtlicher Bericht<br />
über die Versammlung deutscher Naturforscher<br />
und Ärzte zu Berlin im September 1828. Nebst<br />
einer lithographirten Sammlung eigenhändiger<br />
Namenszüge der Theilnehmer. Berlin, Trautwein,<br />
1829. 4°. Mit gestoch. Tafel und 40 lithogr. Seiten.<br />
IV, 55 S. Läd. Hldr. d. Zt. (95) 200,-<br />
Löwenberg 37<strong>6.</strong> – Die Tafel zeigt die Sitzordnung der Versammlung,<br />
der lithographierte Anhang bringt die faksimilierten<br />
Unterschriften der ca. 400 Teilnehmer. – Fleckig und<br />
tls. gebräunt. – VORGEB.: ISIS (oder encyklopädische Zeitung).<br />
Hrsg. von L. Oken. Jg. 1830, Hefte V-VII. (Jena<br />
1830). Mit 3 Kupfertafeln. 1 Bl., S. (449)-735. – Kirchner<br />
501. Brockhaus-Verz. 88. – Vorhanden sind die Tafeln<br />
V-VII. – Nachgebunden sind zehn Blätter des „Litera -<br />
rischen Anzeigers“ des Brockhaus-Verlages (Jg. 1830,<br />
Nr. XIX-XXIII).
166<br />
Nr. 617<br />
617 BEAUGRAND, J. DE, Panchrestographie. O. O.<br />
und Dr., (ca. 1604). Qu.-4°. Mit 2 gestoch. Titeln,<br />
2 gestoch. Portrs. und 52 Kupfertafeln. 7 Bl. Hldr.<br />
des 19. Jhdts. (etw. berieben und bestoßen). (19)<br />
5.000,-<br />
Eines der seltensten französischen Schreibmeisterbücher. –<br />
Enthält das Autorenporträt (dat. 1595) und Abzüge der<br />
Kalligraphietafeln vor der Numerierung. – Brunet I, 715.<br />
Ders., Suppl. I, 98. Graesse I, 315. Bonacini 168 (zit. nach<br />
Graesse und Brunet). – Vgl. Goldsmith B 432 (Ausg. 1624).<br />
Ornamentstichslg. Berlin 5093 (Ausg. 1633). – Enthält<br />
neben dem Porträt des Verfassers auch das des Dauphins<br />
(dat. 1604), ferner 52 Tafeln mit gestoch. Kalligraphie, nicht<br />
numeriert, die 7 typographischen Blätter u. a. mit 2 Druckprivilegien<br />
von 1598 bzw. 1602. – Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig, im Innensteg wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
One of the rarest French calligraphic books. – Slightly<br />
browned, a little soiled, waterstains at inner joint. – Half<br />
calf of the 19th century (some rubbing and scuffing). – See<br />
illustration.<br />
618 BODONI – SAMMLUNG – 8 Werke in 9 Bdn.<br />
1913-91. Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(55) 100,-<br />
Bertieri, L'arte di Giambattista Bodoni, (1913) – Bodoni,<br />
Manuale tipografico, 2 Bde., Nachdruck 1960 – Bodoni in<br />
Offenbach, 1988 – Bodoni in Berlin, 1990. – Und anderes<br />
mehr.<br />
619 CATALOGUE des livres sur toutes sortes de<br />
matieres ramassés de differens endroits de<br />
l'Europe qui se trouvent chez Mathias Fontaine.<br />
Mannheim 1794. 1 Bl., 388, 16 S. Umschlag d. Zt.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (2) 200,-<br />
Bibliographie<br />
Erste Ausgabe. – Veitenheimer 1407. Hauke, „In allen guten<br />
Buchhandlungen ist zu haben“, 450. – Seltener Verkaufs -<br />
katalog des in Mannheim ansässigen französischen Buchhändlers<br />
Mathias Fontaine (1749-1818), vgl. Freedmann in:<br />
Kulturtransfer im Epochenumbruch, Bd. I, S. 481. Neben<br />
dem umfangreichen Angebot französischsprachiger Literatur<br />
findet sich im Anhang auch eine kleine Auswahl englischsprachiger<br />
Werke. – Zwischen 1794-1802 erschienen<br />
noch weitere ergänzende Kataloge. – Vereinzelt gering<br />
knittrig.<br />
620 DEKORATIONSBILDER - KATALOG –<br />
C. Burckardt's Nachfolger A. Ackermann. O. O.<br />
und J. (Weißenburg) ca. 190<strong>6.</strong> 4°. Mit zahlr. Abb.<br />
24 S. Orig.-Broschur. (147) 80,-<br />
Heilige, Herrscher, Hampelmänner – Bilderbogen aus Weißenburg<br />
245. – Verkaufskatalog des bekannten elsässischen<br />
Bilderbogen-Herstellers.<br />
621 DELANDINE, A.-F., Manuscrits de la Bibliothèque<br />
de Lyon ou notices sur leurs ancienneté, leurs<br />
auteurs, les objets qu'on y a traités, le caractère de<br />
leur ecriture. 3 Bde. Paris und Lyon, Renouard,<br />
1812. VI, 485 S.; 2 Bl., 542 S.; 2 Bl., 594 S., 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Gelenke tls. defekt, be -<br />
schabt und etw. bestoßen). (81) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Ebert 5879. Petzholdt 448 (nur Bd. I). –<br />
Zum Verfasser vgl. Hoefer XIII, 413. – Titel gestempelt;<br />
fleckig.<br />
622 EINBÄNDE – CAMBRIDGE – GRAY, G. J.,<br />
The Earlier Cambridge Stationers & Bookbinders<br />
and The First Cambridge Printer. Oxford 1904. 4°.<br />
Mit 28 Tafeln. XV, 81 S. Blindgepr. OLdr. (Rücken<br />
beschabt, Vordergelenk brüchig) mit eingeb. Vorderdeckel<br />
des Orig.-Umschlags (mit restauriertem<br />
Ausriß). (19) 150,-<br />
Illustrated Monographs issued by the Bibliographical<br />
Society. No. XIII. – Unbeschnitten. – U. a. mit Exlibris von<br />
Francis Kettaneh.<br />
623 – DEVAUCHELLE, R., La reliure en France.<br />
3 Bde. Paris, Rousseau-Girard, 1959-61. 4°. Reich<br />
illustr. XVI, 201 S., 1 Bl.; 259 S., 2 Bl.; 288 S., 2 Bl.<br />
Lose in OPp. in OPp.-Schuber. – Mit personalisierten<br />
Druckvermerken. (160) 800,-<br />
Sammlung Arnim<br />
624 EINBÄNDE – Ca. 250 Werke in ca. 300 Bdn.<br />
1893-2008. Verschied. Orig.-Einbände (tls. leichte<br />
Gebrauchsspuren). (28) 4.000,-<br />
Die hier angebotene Sammlung ist die private Handbibliothek<br />
des gelehrten Bibliothekars Manfred von Arnim. Zu<br />
einem reichlichen Drittel enthält sie einbandkundliche<br />
Fachliteratur: grundlegende Standardwerke (Fumagalli,<br />
L'arte della legatura alla corte degli Estensi; Goldschmidt,<br />
Gothic & Renaissance Bookbindings; Helwig, Handbuch
Nr. 628<br />
der Einbandkunde; Hobson, Humanists and Bookbinders;<br />
Raby und Tanindi, Turkish Bookbinding in the 15th Century<br />
u. a.), Schriften zu einzelnen Buchbindern (Bozerian,<br />
Krause, Londenberg, Wiemeler u. a.), Ausstellungskataloge<br />
und zahlreiche kleinere Arbeiten. Knapp zwei Drittel der<br />
Sammlung bestehen aus Werken aus anderen Bereichen des<br />
Buchwesens (zur Buchillustration, zur Bibliographie, zu<br />
Sammlern und Sammlungen, zu Druck und Papier), hier<br />
wieder neben wichtigen Monographien ebenfalls viele<br />
Kleinschriften, jeweils zumeist mit einem deutlichen Bezug<br />
zum älteren und alten Buch.<br />
Manfred von Arnim, geboren am 2. 9. 1935 in Athen, mit<br />
delphischem Wasser getauft, humanistisch gebildet, studierte<br />
zunächst Architektur in Karlsruhe, wechselte dann<br />
aber das Fach und ließ sich zum Buchhändler und Antiquar<br />
ausbilden. Amelung in Frankfurt und Gilhofer in Wien<br />
waren seine Lehrfirmen, die Gesellenjahre verbrachte er im<br />
Auktionshaus Karl & Faber in München, zum Meister entwickelte<br />
er sich in der über 25 Jahre währenden Tätigkeit<br />
als Bibliothekar und Leiter der Sammlung, später Stiftung<br />
Otto Schäfer in Schweinfurt. Aus dieser vielfältigen Arbeit<br />
sind drei bedeutende Werke erwachsen, mit denen sich<br />
Manfred von Arnim selbst ein Denkmal aere perennius als<br />
Buchwissenschaftler gesetzt hat: Katalog der Bibliothek<br />
Otto Schäfer Schweinfurt (Teil I, 1984); Fünf Jahrhunderte<br />
Buchillustration (1987); Europäische Einbandkunst aus<br />
sechs Jahrhunderten (1992). Am 22. 3. 2009 hat das Herz<br />
des großen Bücherfreundes in Schweinfurt plötzlich zu<br />
schlagen aufgehört.<br />
625 ESSLING, (V. M.) DE, Les livres à figures vénitiens.<br />
(Nachdruck der Ausg. Florenz 1907-14).<br />
3 in 6 Bdn. Mansfield ca. 1990. 4°. Mit zahlr. Abb.<br />
OLwd. (Rücken von Bd. VI bestoßen). (24) 250,-<br />
Bibliographie 167<br />
Nr. 631<br />
626 EXLIBRIS – AUGSBURG – Druckbogen mit<br />
24 Darstellungen des Augsburger Stadtwappens in<br />
Holzschnitt (für Exlibris). Wohl Augsburg, Mitte<br />
des 1<strong>6.</strong> Jhdts. (24) 60,-<br />
627 – FABRI – „EMPTUS EST ISTE LIBER per nos<br />
Doctorem Joannem Fabrum Episcopum Viennensem<br />
... Actum Vienne in Episcopali Curia, prima<br />
die Septembris. Anno salutis. M. D. XXXX.“<br />
(Wien, J. Singriener d. Ä., 1540). Fol. (112) 150,-<br />
Warnecke 495. Österreichisches Jahrbuch für Exlibris und<br />
Gebrauchsgraphik LXII (2001), S. 9. – Auf dem vollen<br />
Folio-Blatt erhaltenes Exemplar des bekannten Exlibris des<br />
Wiener Bischofs Johann Fabri (1478-1541), der eine<br />
berühmte Bibliothek mit vielen kostbaren Handschriften<br />
besessen hat. – Großer Ausriß der rechten unteren Ecke<br />
unter Verwendung alten Papiers professionell restauriert,<br />
einige kleinere restaurierte Randläsuren, Löcher und Ausbrüche,<br />
Ränder etw. fleckig.<br />
628 – MARC – 4 (1 farb.) lithogr. Exlibris. (1902-04).<br />
Mit Falzen zusammen auf einen bordeaux-farbenen<br />
Trägerkarton montiert. (15) 500,-<br />
Seltene Arbeiten des jungen Franz Marc für Daniel Pesl (2),<br />
für sich selbst und für seinen Bruder Paul. – I. „Ex Libris<br />
Daniel Pesl“: Farblithogr. (1903). 7,9 x 5,4 cm. – Schutt-<br />
Kehm 7028 (datiert 1905). – Auf einem Buch sitzender<br />
weiblicher Akt. – II. „EX LIBRIS DANIEL PESL“: (1904).<br />
10,9 x 2,8 cm. – Schutt-Kehm 7027. – Venus von Milo auf<br />
Sockelpostament vor Zypressen. – III. „Franz Marc ex<br />
Libris“: (1904). 7,1 x 7,2 cm. – Schutt-Kehm 7025 (datiert<br />
1905). – Sitzender weiblicher Akt, gelehnt an einen Baum,<br />
der durch das Daumenloch einer Palette gewachsen ist. –<br />
IV. „Ex Libris Paul Marc“: (1904). 7 x 5,4 cm. – Schutt-
168<br />
Nr. 638<br />
Kehm 702<strong>6.</strong> – Weiblicher Akt mit aufgeschlagenem Buch. –<br />
Der Jurist Ludwig Daniel Pesl (1877-1934), für den Marc<br />
zwei Exlibris entworfen hat, hat sich in der Weimarer Republik<br />
sozialpolitisch und als Bodenreformer engagiert. –<br />
Wohlerhaltene Blätter, nur die Exlibris für Paul und Franz<br />
Marc mit kleinem braunen Fleck. – Siehe Abbildung.<br />
629 – REPERTOIRE HERALDIQUE. Klebealbum<br />
mit ca. 200 meist farbig geprägten Wappenschildchen<br />
und einigen Visitenkarten. O. O. und J.<br />
(London, ca. 1870/80). 4°. Etw. läd. OLdr. mit<br />
goldgepr. Deckeltitel. (71) 150,-<br />
Album mit vorgedruckten goldenen Rahmenleisten zur<br />
Anlage einer Wappensammlung. Die geprägten Wappen<br />
meist des englischen Adels für die jeweiligen Felder zugeschnitten.<br />
– Leicht fleckig, geringe Gebrauchsspuren.<br />
630 – SAMMLUNG von ca. 30 Exlibris des 17.-19.<br />
Jahrhunderts, darunter ca. 20 gestochene. Meist<br />
auf Karton montiert. (15) 200,-<br />
Meist Wappenexlibris, unter anderem von Königin Olga<br />
von Württemberg, Franz Heinrich Joseph von Raigersfeld,<br />
dem Stift Straubing und Kloster Waldsassen. – Stellenw.<br />
Montierung gelöst, vereinzelt Schäden durch Ablösung aus<br />
dem Buch, tls. hinterlegt. – Beiliegen ca. dreißig Nach -<br />
bildungen alter Bücherzeichen sowie ausgeschnittene<br />
Wappen und Porträts aus diversen Bücherns meist des<br />
17. Jahrhunderts.<br />
Bibliographie<br />
Nr. 644<br />
631 – SAMMLUNG von ca. 800 Exlibris aus der Zeit<br />
zwischen 1870 und 1940. Teils auf Karton montiert,<br />
teils lose in Hlwd.-Mappen. (15) 400,-<br />
Beachtliche Sammlung von Bücherzeichen aus der Blütezeit<br />
der Exlibris-Kunst vorwiegend des deutschsprachigen<br />
Raumes, darunter vereinzelt gestochene. Unter den Eignern<br />
finden sich unter anderem die Exlibris-Förderer Otto Haak<br />
oder Walter von Zur Westen, Adelgunde von Bayern oder<br />
der Schriftsteller Paul Langenscheidt. Unter den Künstlern<br />
Georg Barlösius, C. A. Closs, Julius Diez, Fidus, Willi Geiger,<br />
Adolf Hildebrand, Otto Hupp, Hans Kolb, Maximilian<br />
Liebenwein, C. V. H. de Rozsnyay, Josef Sattler, Rudolf<br />
Schiestl, Otto Ubbelohde, Hans Volkert, Albert Welti,<br />
Bernhard Wenig und viele andere. – Von besonderem Interesse<br />
für die Sammlungsgeschichte sind auch die enthaltenen<br />
Dokumente zu den Tauschgeschäften, von denen<br />
Braungart im „Modernen deutschen Gebrauchs-Exlibris“<br />
berichtet. So liegen der Sammlung vom Kunstverlag Rudolf<br />
Stolle eigens zum Tausch angefertigte Bücherzeichen mit<br />
entsprechendem Tauschprospekt bei, eine Anzahl von Ex -<br />
libris, die der Berliner Buchhändler Otto Haak mit Begleitschreiben<br />
einem Sammlerkollegen schickte, u. ä. – Trotz<br />
mancher Dubletten eine wahre Fundgrube für Exlibris-<br />
Sammler und solche, die es werden wollen. – Tls. etw.<br />
fleckig, mit Alters- und Montagespuren, sonst meist wohlerhalten.<br />
– Beiliegen eine Reihe von Exlibris-Reproduktionen<br />
sowie eine Sammlung von Reproduktionen und Informationen<br />
über den Reichenauer Maler Heinrich Lotter<br />
(1875-1941), wohl Vorarbeiten zu einer Werkmonographie.<br />
– Siehe Abbildung.
Nr. 650<br />
632 FAIRFAX MURRAY – DAVIES, H. M., Catalogue<br />
of a Collection of Early German Books in<br />
the Library of C. Fairfax Murray. 2 Bde. London<br />
1913. 4°. Hlwd. d. Zt. (berieben, angeschmutzt<br />
und bestoßen). (73) 80,-<br />
633 FAKSIMILEWERKE – ABU'L-QASIM, Chirurgia.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 1979. Fol.<br />
OLdr. und OLwd. (44) 400,-<br />
634 – ÄLTERE GEBETBUCH MAXIMILIANS I.,<br />
DAS. Faksimile und Kommentar in 1 Bd. Graz<br />
1973. OLdr. in mod. Lwd.-Schuber. (44) 150,-<br />
635 – AESOPUS, Vita et fabulae. (Nachdruck der<br />
Ausg. Ulm 1476). Faksimile und Kommentar.<br />
Ludwigsburg 1992. Fol. OLdr. und Orig.-Broschur.<br />
(44) 250,-<br />
636 – AGRICOLA, G., Vom Bergkwerck. (Nachdruck<br />
der Ausgabe 1557). Faksimile und Kommentar.<br />
Leipzig 1985. Fol. OLwd. und Orig.-<br />
Brosch. in OPp.-Schuber (geringe Ge brauchsspuren).<br />
(44) 100,-<br />
Bibliographie 169<br />
Nr. 651<br />
637 – ANJOU, RENE D', Livre du cuer d'amours<br />
espris. Faksimile und Kommentar. Wien 192<strong>6.</strong> Fol.<br />
OPgt. in mod. Pp.-Schuber. (44) 150,-<br />
638 – ANTIPHONAR von St. Peter, Das. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1974. Gr.-Fol. und Fol.<br />
OLdr. in mod. Lwd.-Kassette und OLwd. in mod.<br />
Lwd.-Schuber (fleckig). – Siehe Abbildung. (44)<br />
3.000,-<br />
639 – APIAN, P., Astronomicum Caesareum. Fak -<br />
simile und Kommentar. Leipzig 1967. Gr.-Fol.<br />
und 4°. OLdr. und OHlwd. (104) 500,-<br />
640 – APOCALYPSIS Johannis. Faksimile und Kommentar.<br />
Modena 1998. Fol. OLdr. und OHldr.<br />
(44) 300,-<br />
641 – APOKALYPSE. Ms. Douce 180 der Bodleian<br />
Library Oxford. Faksimile und Kommentar. Graz<br />
1981-83. 4°. OLdr. und OPp. (44) 400,-<br />
642 – APOLOGIA poetarum. Faksimile und Kommentar.<br />
Wiesbaden 1987. Fol. OLwd. (44) 200,-
170<br />
Nr. 656<br />
643 FAKSIMILEWERKE – ARATEA. Bilderhandschrift<br />
Ms. Voss. Lat. Q. 79 der Rijksuniversiteit<br />
Leiden. Faksimile und Kommentar. Luzern 1987.<br />
4°. OLdr. und OHldr. (44) 400,-<br />
644 – ATLAS DES GROSSEN KURFÜRSTEN<br />
(Mauritiusatlas). Faksimile und Kommentar. Leipzig<br />
1971. Imp.-Fol. und Gr.-4°. OLdr. mit Be -<br />
schlägen in Holzkassette und OHldr. – Siehe Ab -<br />
bildung. (44) 600,-<br />
645 – ATLAS DES PRINZEN EUGEN. Bd. I.<br />
Schweizer Städte- und Landschaftsbilder in illuminierten<br />
Kupferstichen des 17. Jahrhunderts.<br />
Graz 1979. Gr.-Fol. OLdr. (44) 400,-<br />
646 – BAMBERGER APOKALYPSE, DIE. Fak -<br />
simile und Kommentar in 1 Bd. Frankfurt 1958.<br />
Gr.-Fol. OHldr. (44) 150,-<br />
647 – BARBERINI-STUNDENBUCH für Rouen,<br />
Das. Faksimile und Kommentar. Stuttgart und<br />
Zürich 1994. OLdr. und OHldr. in OPp.-Schuber.<br />
(44) 200,-<br />
Bibliographie<br />
648 – BEATO DE LIEBANA, Códice de Fernando I<br />
y doña Sancha. Bar celona 1994. Fol. OLdr. in<br />
OSamt-Kassette. (44) 3.000,-<br />
649 – – Codice de Manchester. Faksimile und Kommentar.<br />
Valencia 2001. Gr.-Fol. und Fol. OLdr.<br />
und OLwd. in mod. Lwd.-Kassette. (44) 3.000,-<br />
650 – – Códice de San Andrés de Arroyo. Faksimile<br />
und Kommentar. Barcelona 1998. Fol. OLdr. in<br />
OLdr.-Kassette. – Siehe Abbildung. (44) 5.000,-<br />
651 – – Códice de San Pedro de Cardeña. Faksimile<br />
und Kommentar. Barcelona 2001. Fol. OLdr. in<br />
OLdr.-Kassette. – Siehe Abbildung. (44) 3.000,-<br />
652 – BEATTY ROSARIUM, DAS. Faksimile und<br />
Kommentar. Graz 198<strong>6.</strong> OLdr. und OLwd. (44)<br />
300,-<br />
653 – BELLES HEURES du Duc de Berry, Les. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 2003. 4°. OLdr.<br />
und OHldr. in Plexiglas-Schuber. (44) 2.800,-<br />
654 – BENING, S., Das Blumen-Stundenbuch. Bayerische<br />
Staatsbibliothek München Clm 23637. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1991. OSamt in<br />
OPlexiglas-Schuber. (44) 1.000,-<br />
655 – – Flämischer Kalender. Bayrische Staatsbibliothek<br />
München Clm 23638. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 1987-88. OSamt. (44) 400,-<br />
656 – BERTHOLD-SAKRAMENTAR, DAS. Ms.<br />
M.710 der Pierpont Morgan Library. Faksimile,<br />
Interimskommentar und Kommentar. Graz 1995-<br />
99. 4°. OLdr. mit Kantenbeschlägen und OKarton<br />
in OHldr.-Kassette sowie OLwd. – Siehe Abbildung.<br />
(44) 2.500,-<br />
657 – BESTIARIUM. Ms. Ashmole 1511 der Bodleian<br />
Library Oxford. Graz 1982. 4°. OLdr. (44)<br />
300,-<br />
658 – BIBBIA DI BORSO D'ESTE, LA. Faksimile<br />
und Kommentar, jeweils in 2 Bdn. Modena 1996-<br />
97. OSamt mit Beschlägen und OLwd., jeweils in<br />
den Orig.-Kassetten. – Beilage. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 13. (44) 3.000,-
Nr. 665<br />
659 – BIBEL DES PATRICIUS LEO, DIE. Codex<br />
Reginensis Graecus I B. Faksimile und Kommentar.<br />
Zürich 1988. Fol. OLdr. und OLwd. (44)<br />
600,-<br />
660 – BIBEL LUDWIGS DES HEILIGEN, DIE.<br />
MS M.240 der Pierpont Morgan Library. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 1995. Fol. Flex.<br />
OKart. in OPp.-Kassette und OPp. (44) 150,-<br />
661 – DASS. Graz 1995. Fol. OLdr. und OLwd. –<br />
Eines von 250 Ex. der Vorzugsausgabe mit Echtgoldauflagen.<br />
(44) 400,-<br />
662 – BIBEL von Borso d'Este. 2 Bde. Würzburg<br />
1977. Fol. OLdr. mit Wappenapplikation auf beiden<br />
Deckeln. (44) 400,-<br />
663 – BIBEL von Moutier-Grandval. Luzern 1971.<br />
Gr.-Fol. OHpgt. (44) 100,-<br />
664 – BIBLE MORALISEE. Codex Vindobonensis<br />
2554. Faksimile und Kommentar. Graz und Paris<br />
1973. Fol. OLdr. und OHldr. (44) 600,-<br />
Bibliographie 171<br />
665 – BIBLIA PAUPERUM. Kings MS 5. British<br />
Library, London. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 1993. Qu.-Fol. OLdr. und OHldr. – Siehe<br />
Abbildung. (44) 1.000,-<br />
666 – BIBLIA PAUPERUM. Apocalypsis. Leipzig<br />
1977. Gr.-Fol. OPgt. in OPp.-Schuber. (44) 150,-<br />
667 – BIBLIA PAUPERUM. Apocalypsis. Leipzig<br />
2007. Gr.-Fol. OKunstldr. in OPp.-Schuber. (44)<br />
100,-<br />
668 – BILDER-PENTATEUCH von Moses dal<br />
Castellazzo. Faksimile und Kommentar. Wien<br />
1983-8<strong>6.</strong> Qu.-4°. OLdr. und OLwd. (44) 300,-<br />
669 – BLUMENGEBETBUCH der Renée de France,<br />
Das. Faksimile und Kommentar. OSamt und<br />
Orig.-Brosch. in OLdr.-Kassette. (44) 1.500,-<br />
670 – BONER, U., Der Edelstein. Faksimile und<br />
Kommentar. Stuttgart 1972. 4°. OLdr. und OPp.<br />
(44) 250,-
172<br />
671 FAKSIMILEWERKE – BOOK OF KELLS. Ms.<br />
58 Trinity College Library Dublin. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 1990. Fol. OLdr. und OHldr.<br />
in Orig.-Schubern. (44) 3.000,-<br />
672 – BRAUN, G., UND F. HOGENBERG,<br />
Beschreibung und Contrafactur der vornembster<br />
Stät der Welt. (Nachdruck der Ausgabe Köln<br />
1574-1618). 6 Bde. und 6 Kommentarhefte.<br />
Plochingen und Stuttgart 1965-69. Fol. OLdr. in<br />
OPp.-Schubern. – Eines von 300 Ex. der Vorzugsausgabe.<br />
(44) 600,-<br />
673 – BREVIARI D'AMOR. Madrid 2003. Fol.<br />
OSamt in OVelours-Kassette. (44) 3.000,-<br />
674 – BREVIARIO GRIMANI. Faksimile und<br />
Kommentar. <strong>Mai</strong>land 1973. 4°. OSamt und Orig.-<br />
Broschur. (44) 200,-<br />
675 – BUCH DER WELT, DAS. Die Sächsische<br />
Weltchronik. Faksimile und Kommentar. Luzern<br />
1996-2000. Fol. OLdr. und OHldr. in OPlexiglas-<br />
Schuber. (44) 800,-<br />
676 – BUCH VON LINDISFARNE, DAS. Fak -<br />
simile, 2 Kommentare und DVD. Luzern 2002.<br />
Fol. und 8°. OLdr. in OLdr.-Schuber und OLwd.<br />
in OLwd.-Schuber. (44) 3.000,-<br />
677 – BUCHALTÄRCHEN Herzog Philipps des<br />
Guten von Burgund. Codex 1800 der Österreichischen<br />
Nationalbibliothek. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 1991. 4° und 8°. Orig.-Ensemble.<br />
(44) 500,-<br />
678 – CANON MISSAE. (Nachdruck der Ausgabe<br />
<strong>Mai</strong>nz 1458). <strong>Mai</strong>nz 1940. Fol. OHpgt. – Mit<br />
Widmungsblatt an den Graphiker, Illustrator und<br />
Buchgestalter Fritz Helmuth Ehmcke (1878-<br />
1965). – Beilage. (55) 150,-<br />
679 – CELLARIUS, A., Harmonia macrocosmica seu<br />
atlas universalis et novus. Berlin 200<strong>6.</strong> Gr.-Fol.<br />
OLdr. (106) 100,-<br />
680 – CHAUCER, W., The Works. (The Kelmscott<br />
Chaucer). Faksimile und Kommentar. London<br />
1974-75. Gr.-Fol. OLwd. in OPp.-Schuber. (44)<br />
300,-<br />
Bibliographie<br />
681 – CODEX AUREUS der Bayerischen Staats -<br />
bibliothek in München, Der. 5 Faksimiles und<br />
Kommentar. München 1921-25. Fol. OLwd.<br />
(schimmelfleckig) in mod. Lwd.-Schubern. – Fleckig.<br />
(44) 300,-<br />
682 – CODEX EGBERTI der Stadtbibliothek Trier.<br />
Faksimile und Kommentar. Basel 1960. Fol. OLdr.<br />
in OPp.-Schuber. (44) 600,-<br />
683 – CODEX ETSCHMIADZIN. Codex 2374 des<br />
Matenadaran Mesrop Mastoc' in Erevan. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 2001. Fol. OHldr. in<br />
OHldr.-Kassette. – Eines von 150 Ex. mit den<br />
Elfenbein-Replikaten. (44) 3.000,-<br />
684 – CODEX GERMANICUS. Faksimile und<br />
Kommentar. Budapest 1993. OLdr. und OHlwd.<br />
in Ldr.-Kassette. (44) 120,-<br />
685 – CODEX GERUNDENSIS – APOKALYPSE<br />
VON GERONA. Faksimile und Kommentar.<br />
Olten 1962. Fol. Pgt. (44) 500,-<br />
686 – CODEX GISLE. Berlin 192<strong>6.</strong> Fol. OHpgt. (44)<br />
120,-<br />
687 – CODEX GUTA-SINTRAM, LE. Ms. 37 de la<br />
Bibliothèque du Grand Séminaire de Strasbourg.<br />
Faksimile und Kommentar. Luzern und Straßburg<br />
1982-83. Fol. OLdr. und OHldr. (44) 800,-<br />
688 – CODEX 121 EINSIEDELN. Faksimile und<br />
Kommentar. Weinheim 1991. OLwd. (44) 200,-<br />
689 – CODEX MILLENARIUS. Codex cremifanensis<br />
Cim. 1. Graz 1974. Fol. OHldr. (44) 250,-<br />
690 – CODEX PURPUREUS ROSSANENSIS.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 1985. Fol.<br />
OHldr. in OPp.-Schuber. (44) 1.500,-<br />
691 – CODEX VYSEHRADENSIS. Faksimile und<br />
Kommentar. Prag 1970. Fol. OHldr. und OPergamin.<br />
(44) 200,-<br />
692 – COSMOGRAPHIA des Claudius Ptolemaeus,<br />
Die. Zürich 1983. Gr.-Fol. OLdr. in OHldr.-Kassette.<br />
(44) <strong>6.</strong>000,-
693 – CRONICA VAN DER HILLIGER STAT<br />
VA(N) COELLE(N). (Nachdruck der Ausgabe<br />
Köln 1499). Faksimile und Kommentar. Hamburg<br />
1982. 4°. OLwd. und OPp. in OPp.-Schuber. (44)<br />
150,-<br />
694 – CROY-GEBETBUCH, DAS. Mit Kommentar.<br />
Luzern 1993. OLdr. und OHldr. (44) 1.000,-<br />
695 – DANTE ALIGHIERI, Divina commedia.<br />
Codex Altonensis. Faksimile und Kommentar.<br />
Berlin 1965. 4°. OLwd. in OLwd.-Kassette. –<br />
Innendeckel der Kassette mit eingeklebtem Widmungsvermerk<br />
des Verlages. (44) 150,-<br />
696 – – Divina commedia. Mit den Illustrationen von<br />
Sandro Botticelli. Faksimile, Kommentar und<br />
Interimskommentar. Fol. und 8°. Zürich 198<strong>6.</strong><br />
OHldr. und OLwd. in mod. Lwd.-Schubern. (44)<br />
1.000,-<br />
697 – DANTE Urbinate della Biblioteca Vaticana, Il.<br />
Rom 1965. Fol. OHpgt. in OSeiden-Schuber. (44)<br />
1.200,-<br />
698 – DARMSTÄDTER HITDA-CODEX, DER.<br />
Mit Erläuterungen von P. Bloch und einem Vorwort<br />
von E. Zimmermann. Berlin 1968. Fol.<br />
OHldr. (44) 250,-<br />
699 – DARMSTÄDTER PESSACH-HAGGA-<br />
DAH, DIE. Codex Orientalis 8 der Hessischen<br />
Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt.<br />
Faksimile und Kommentar. Berlin 1971-72. Fol.<br />
OHldr. in OLwd.-Schuber. (44) 400,-<br />
700 – DE NATURA RERUM – TACUINUM<br />
SANITATIS. Faksimile und Kommentar. Granada<br />
1974. Gr.-Fol. OLdr. und OHldr. (44) 250,-<br />
701 – DE SPHAERA. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 1995. OLdr. und OHldr. in OPp.-Kassette.<br />
(44) 200,-<br />
702 – DEUTSCHE GEBETBUCH der Markgräfin<br />
von Brandenburg, Das. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 2002. OLdr. in Plexiglas-Schuber. (44)<br />
4.000,-<br />
703 – DIOSCORIDES, Codex Vindobonensis medicus<br />
Graecus 1. Faksimile und Kommentar. Graz<br />
1965-70. Fol. OLdr. und OHldr. (44) 2.600,-<br />
Bibliographie 173<br />
704 – DIOSCURIDES NEAPOLITANUS. Fak -<br />
simile und Kommentar. Rom und Graz 1988-92.<br />
Fol. OLdr. und OHldr. (44) 1.500,-<br />
705 – DIVINA COMMEDIA, LA, di Alfonso<br />
d'Aragona. Faksimile und Kommentar. Modena<br />
200<strong>6.</strong> Fol. OSamt in OSeiden-Kassette. – Nr. 191<br />
mit der Replik des originalen Wappeneinbandes.<br />
(44) 3.000,-<br />
706 – DOTEN DANTZ mit figuren, Der. Leipzig<br />
1922. 4°. OPgt. (44) 100,-<br />
707 – DRESDNER Sachsenspiegel. Faksimile, Übersetzung<br />
und Kommentar. Graz 2002. Fol. OHldr.<br />
in OHolz-Schuber und OPp. (44) 600,-<br />
708 – DROGO-SAKRAMENTAR. Manuscrit latin<br />
9428. Bibliothèque Nationale, Paris. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1974. 4°. OPgt. und OKarton.<br />
(44) 400,-<br />
709 – ECHTERNACHER SAKRAMENTAR<br />
UND ANTIPHONAR. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1982. 4°. Ldr. und OKarton. (44)<br />
500,-<br />
710 – EIKE VON REPGOW, Sachsenspiegel. Die<br />
Wolfenbütteler Bilderhandschrift. Faksimile und<br />
Kommentar. Berlin 1993. Fol. OLwd. (44) 200,-<br />
711 – – Sachsenspiegel. Die Wolfenbütteler Bilderhandschrift.<br />
Faksimile, Textband und Kommentar.<br />
Graz 200<strong>6.</strong> Fol. OLdr. und OLwd. (44) 600,-<br />
712 – ERASMUS VON ROTTERDAM, D., Encomium<br />
moriae i. e. Stultitiae laus. Lob der Torheit.<br />
(Nachdruck der Ausgabe Basel 1515). Faksimile<br />
und Kommentar. Basel 1931. 4°. OPp. in OPp.-<br />
Schuber (gering lichtrandig). (100) 120,-<br />
Nr. 58 von 700 Ex. (Gesamtaufl.: 750). – Leicht gebräunt. –<br />
Exlibris und hs. Besitzvermerk von John Sparrow (1906-<br />
1992).<br />
713 – EVANGELIAR HEINRICHS DES LÖWEN,<br />
DAS. Faksimile, Kommentar und Dokumentation.<br />
Frankfurt 1988-89. Fol. OLdr., OHldr. und<br />
OLwd. (44) 3.000,-<br />
714 – EVANGELIAR OTTOS III., DAS. Faksimile<br />
und Kommentar. Frankfurt 1978. Fol. OLdr. und<br />
OHldr. (44) 2.000,-
174<br />
Nr. 720<br />
715 FAKSIMILEWERKE – (EVANGELISTAR aus<br />
dem Kölner Benedik tinerkloster Groß-Sankt-<br />
Martin, Das). Freiburg 1985. Fol. OLdr. in<br />
OKunstldr.-Kassette. (44) 150,-<br />
716 – EVANGELISTAR AUS ST. PETER, DAS.<br />
Eine spätromanische Bilderhandschrift der Badischen<br />
Landesbibliothek Karlsruhe. Basel 1961.<br />
Fol. OLwd. (44) 100,-<br />
717 – EVANGELISTAR Kaiser Heinrichs III., Das.<br />
Wiesbaden 1981. OPgt. in OPp.-Schuber. (44)<br />
600,-<br />
718 – EXULTETROLLE, DIE. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1974. Orig.-Zylinder und OLwd.<br />
(44) 200,-<br />
719 – – Faksimile und Kommentar. Zürich 1988. Zus.<br />
in OLwd.-Kassette. (44) 150,-<br />
Bibliographie<br />
720 – FARNESE-STUNDENBUCH, DAS. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 2001. OSeide in<br />
OSilberdecke und OLwd. in OLwd.-Kassette<br />
(diese etw. fleckig). – Nr. XXXIV der VA mit dem<br />
Prunkeinband. – Siehe Abbildung. (44) 1.800,-<br />
721 – FELICIANO, F., Alphabetum Romanum. Vat.<br />
Lat. 6852. Faksimile und Kommentar. Zürich<br />
1985. OPp. in OPp.-Schuber. (44) 100,-<br />
722 – FESTTAGSEVANGELISTAR mit Kanontafeln.<br />
Codex F. II. 1 aus der Biblioteca Civica Queriniana<br />
in Brescia. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1991-92. Fol. OHldr. und OLwd. (44)<br />
400,-<br />
723 – FLORENTINER Stundenbuch des Lorenzo<br />
de' Medici, Das. Faksimile und Kommentar.<br />
Luzern 2005. OSamt in OSamt-Kassette. – Nr. 55<br />
der VA mit den Edelsteinrepliken des originalen<br />
Prunkdeckels. (44) 2.600,-
724 – FLORINUS, F. PH. Oeconomus prudens et<br />
legalis oder Allgemeiner kluger und rechts-verständiger<br />
Haus-Vatter. (Nachdruck der Ausg.<br />
Nürnberg 1722). 2 Bde. Stuttgart 1981. Fol. OLdr.<br />
(44) 200,-<br />
725 – FRANCISCI PETRARCAE Vergilianus<br />
Codex. Faksimile und Textheft. <strong>Mai</strong>land 1930.<br />
Fol. Hldr. auf Holzdeckeln. (44) 400,-<br />
726 – FRANKFURTER PESSACH-HAGGADAH,<br />
DIE. Faksimile und Kommentar. Berlin 1988. 4°.<br />
OLwd. (44) 250,-<br />
727 – FRIEDRICH II., De arte venandi cum avibus.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 1969. Fol. OLdr.<br />
und OHldr. in OHldr.-Schuber (gering angeschmutzt).<br />
(44) 1.200,-<br />
728 – GASTON PHOEBUS, Le livre de la chasse.<br />
Manuscrit français 616 der Bibliothèque Nationale.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 197<strong>6.</strong> Fol.<br />
OLdr. und OLwd. (44) 600,-<br />
729 – GEBETBUCH DER ANNE de Bretagne, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Luzern 1999. OSamt<br />
und OLwd. in OLdr.-Kassette. (44) 300,-<br />
730 – GEBETBUCH JAKOBS IV. von Schottland<br />
und seiner Gemahlin Margaret Tudor, Das. Österreichische<br />
Nationalbibliothek Wien Codex 1897.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 1987. OSamt<br />
und OLwd. (44) 600,-<br />
731 – GEBETBUCH KARLS V., Das. Codex Vindobonensis<br />
1859. Faksimile und Kommentar. Graz<br />
197<strong>6.</strong> Orig.-Einbände. (44) 250,-<br />
732 – GEBETBUCH KARLS des Kühnen vel potius<br />
Stundenbuch der Maria von Burgund. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1969. OSamt und OLwd.<br />
in mod. Hldr.-Kassette. – Beilage. (44) 400,-<br />
733 – GEBETBUCH KARLS des Kühnen, Das. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 2007. Samt und<br />
OLwd. in Plexiglas-Kassette. (44) 2.400,-<br />
734 – GEBETBUCH KURFÜRST MAXIMILIANS<br />
I. von Bayern, Das. Bayerische Staatsbibliothek<br />
München Clm 23640. Faksimile und Kommentar.<br />
Frankfurt und Stuttgart 198<strong>6.</strong> OSeide mit Messingbuckeln<br />
und Schließen sowie OHpgt., zus. in<br />
OLwd.-Kassette. (44) 600,-<br />
Bibliographie 175<br />
735 – GEBETBUCH LORENZOS de' Medici 1485.<br />
Faksimile und Kommentar. Stuttgart 1991. Orig.-<br />
Prunkeinband in Kassette und OLdr. in Schuber.<br />
(44) 1.000,-<br />
736 – GLANZLICHTER DER BUCHKUNST.<br />
Bde. 1-14/2 d. Reihe in 16 Bdn. Faksimile. Graz<br />
1991-2005. OLwd. in OPp.-Schuber. – DAZU:<br />
DASS., Bde. 1-7 in 7 Bdn. Graz 1991-97. (44)<br />
500,-<br />
737 – GLOCKENDON, A., Kalendar von 152<strong>6.</strong> Faksimile<br />
und Kommentar. Stuttgart 1977. 12°. OLdr.<br />
und OHldr. in OPp.-Schuber. (44) 100,-<br />
738 – GLOCKENDON-GEBETBUCH, DAS. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1998. OLdr. und<br />
OHldr. (44) 800,-<br />
739 – GOLDEN HAGGADAH, THE. Faksimile<br />
und Kommentar. London 1970. 4°. OLdr. und<br />
OLwd. in mod. HLwd.-Schuber. (44) 400,-<br />
740 – GOLDENE BULLE, DIE. König Wenzels<br />
Handschrift. Faksimile und Kommentar. Graz<br />
1977. Fol. OLdr. und OLwd. (44) 600,-<br />
741 – GOLDENE EVANGELIENBUCH VON<br />
ECHTERNACH, DAS. Faksimile und Kommentar.<br />
Zürich und Frankfurt 1982. OSeide und<br />
OHpgt. in OLwd.-Kassette. (44) 2.000,-<br />
742 – DASS. OWildldr. in OLwd.-Kassette (etw. be -<br />
stoßen) und OHpgt. – Num. Ex. der Vorzugsausgabe<br />
mit dem Prunkdeckel. (44) 4.000,-<br />
743 – GOLDENE PSALTER, DER. „Dagulf-Psalter“.<br />
Mit Kommentar. Graz 1980. OSeide und<br />
Orig.-Brosch. in OPp.-Schuber. (44) 300,-<br />
744 – GOLDENES HILDESHEIMER KALEN-<br />
DARIUM. Faksimile und Kommentar. Stuttgart<br />
2003. Fol. OLdr. und Orig.-Brosch. in OLwd.-<br />
Schachtel. (44) 250,-<br />
745 – GOSLARER EVANGELIAR, DAS. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1990-91. Fol. OLdr. in<br />
OLwd.-Schuber und OLwd.–Beilage. (44) 1.200,-<br />
746 – GOTISCHE BILDERBIBEL. Handschrift<br />
Cod. Ser. n. 2611, fol. 1-22 der Österreichischen<br />
Nationalbibliothek Wien. Faksimile und Kommentar.<br />
Stuttgart 1988. OLdr. und OLwd. in<br />
OLwd.-Kassette. (44) 250,-
176<br />
747 FAKSIMILEWERKE – GOTTFRIED, J. L.,<br />
Historische Chronick. (Nachdruck der Ausgabe<br />
Frankfurt 1743). 2 Bde. Stuttgart 1979. Fol. OLdr.<br />
(44) 100,-<br />
748 – GOTTFRIED VON STRASSBURG, Tristan<br />
und Isolde. Mit der Fortsetzung Ulrichs von Türheim.<br />
Faksimile und Kommentar. Stuttgart 1979.<br />
4°. OLdr. und OHldr. (44) 300,-<br />
749 – GRADUALE VON ST. KATHARINEN-<br />
THAL, DAS. Faksimile der Handschrift von<br />
1312. Faksimile und Kommentar. Luzern 1980.<br />
Gr.-Fol. und 4°. OLdr. und OHldr. in OHolz-<br />
Schuber. (44) 2.000,-<br />
750 – GRANDES HORAS de Rohan. Madrid 2005.<br />
Fol. OLdr. in OLdr.-Kassette. (44) 1.400,-<br />
751 – GROSSE BUCHMALEREI DES MITTEL-<br />
ALTERS. Glanz des Rittertums. – Der goldene<br />
Kalender. – Das festliche Jahr. 3 Bde. der Reihe.<br />
Stuttgart 1987-90. Gr.-Fol. Mit zahlr. faks. Tafeln<br />
unter Passepartout. Orig.-Einbände. (44) 300,-<br />
752 – GUTENBERG-BIBEL. (Biblia Latina). Fak -<br />
simile-Ausgabe der 42zeiligen Gutenberg-Bibel.<br />
2 Bde., Kommentar und Dokumentation. München<br />
1977-80. Gr.-Fol. OLdr. in OHldr.-Kassette,<br />
OHldr. in OLwd.-Schuber und Orig.-Broschur.<br />
(44) 1.500,-<br />
753 – HEDWIGS-CODEX VON 1353, DER.<br />
Sammlung Ludwig. Faksimile und Kommentar.<br />
Berlin 1972. Fol. OLwd. (44) 100,-<br />
754 – HEIDELBERGER SCHICKSALSBUCH,<br />
DAS. Das „Astrolabium planum“ deutsch aus<br />
CPG 832 der Universitätsbibliothek Heidelberg.<br />
Faksimile und Kommentar. Frankfurt 1981. Fol.<br />
OLdr. und OLwd. (44) 500,-<br />
755 – HEILIGENLEBEN. Legendarium der ungarischen<br />
Anjou. Faksimile, Kommentar und Dokumentation.<br />
Zürich 1990. 4°. OLdr. und OLwd. in<br />
OLwd.-Kassette. (44) 1.600,-<br />
756 – HEURES DE BRUXELLES. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 199<strong>6.</strong> Fol. OLdr. und OHldr.<br />
in Plexiglas-Schuber. (44) 1.400,-<br />
757 – HEURES DE TURIN-MILAN. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 199<strong>6.</strong> Fol. OSamt in OPlexiglas-Schuber.<br />
(44) 1.800,-<br />
Bibliographie<br />
758 – HILDEGARD-GEBETBUCH. Codex latinus<br />
monacensis 935. Faksimile und Kommentar. Wiesbaden<br />
1987. Orig.-Einbände. (44) 250,-<br />
759 – HISTORIAE ROMANORUM. Faksimile und<br />
Kommentar. Frankfurt 1974. OPp. in OPp.-Schuber.<br />
(44) 200,-<br />
760 – HRABANUS MAURUS, De rerum naturis.<br />
Faksimile, Kommentar und Begleitheft. Turin<br />
1994. Gr.-Fol. und Fol. OHldr. in OLdr.-Kassette<br />
und OHldr. in OPp.-Schuber. 3.000,-<br />
761 – – Liber de laudibus Sanctae Crucis. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1973. Fol. OLdr. und<br />
OKart. (44) 300,-<br />
762 – ILIAS AMBROSIANA. Cod. F. 205 P. Inf.<br />
Faksimile und Kommentar. Bern 1953-55. Gr.-<br />
Fol. OPgt. (44) 150,-<br />
763 – INGEBORG PSALTER, DER. Le psautier<br />
d'Ingeburge de Danemark. Ms 9 olim 1695 aus<br />
dem Musée Condé-Chantilly. Faksimile und<br />
Kommentar. Graz 1985. Fol. und 4°. OLdr. und<br />
OLwd. (44) 1.200,-<br />
764 – JANSSONIUS, J., Novus atlas absolutissimus.<br />
(Nachdruck der Ausgabe Amsterdam 1657).<br />
München 1977. Gr.-Fol. OLdr. (44) 200,-<br />
765 – JOSUA-ROLLE. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1983-84. Fol. Rotulus auf zwei Holzstäben<br />
und Orig.-Brosch. in OLwd.-Kassette. (44) 400,-<br />
766 – JÜNGERE GEBETBUCH Karls V., Das. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1994. OSamt und<br />
OLwd. (44) 200,-<br />
767 – KANIEL MEGILLAH. Esther Rolle. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1984. Rotulus auf Holzstab<br />
in OLwd.-Schuber und OLwd. (44) 150,-<br />
768 – KAROLINGISCHES SAKRAMENTAR.<br />
Codex Vindobonensis 958. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1971. 4°. Orig.-Einbände. (44) 150,-<br />
769 – KIESER, A., Alt-Württemberg in Ortsansichten<br />
und Landkarten. Hrsg. von H.-M. Maurer und<br />
S. Schiek. 3 Bde. Stuttgart 1985. Qu.-Fol. und 8°.<br />
OHldr. und OHlwd. in OLwd.-Kassette. – Siehe<br />
Abbildung. (44) 200,-
Nr. 769<br />
770 – KLEMP, E., Asien auf Karten von der Antike bis<br />
zur Mitte des 19. Jhdts. Weinheim 1989. Gr.-Fol.<br />
Mit 75 doppelblattgr. Tafeln. XVIII, 248 S. OLwd.<br />
(44) 200,-<br />
Beiliegen Reprints von: Bechstein (Donau-Reise) – Blaeu<br />
(Atlas maior) – Ghega (Malerischer Atlas der Eisenbahn<br />
über den Semmering) – Gottfried (Newe Welt und amerikanische<br />
Historien) – Grosjean (Seeatlas des Vesconte<br />
Maggiolo) – Schweickhardt von Sickingen (Darstellung des<br />
Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens) – Portolan-<br />
Atlas von Battista Agnese. – Und vieles mehr.<br />
771 – KÖLNER GEBETBUCH des Johann von Landen,<br />
Das. Zürich 1988. 12°. OLdr. und OPp. in<br />
OPp.-Schuber. (44) 200,-<br />
772 – KOSTÜMBUCH des Lambert de Vos. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1990. Fol. OLdr. und<br />
OPp. (44) 200,-<br />
773 – KRETSCHMER, K., Die historischen Karten<br />
zur Entdeckung Amerikas. Frankfurt 1991. Gr.-<br />
Fol. OLwd. in OPp.-Schuber. (44) 200,-<br />
Bibliographie 177<br />
774 – KREUZRITTERBIBEL, DIE. Faksimile,<br />
Kommentar und Vorabdruck des Kommentars.<br />
Luzern 1998. Fol. OLdr. (44) 2.000,-<br />
775 – KRÖNUNGSZEREMONIALE Kaiser Karls<br />
V., Das. Faksimile und Kommentar. Zürich 1989.<br />
Fol. OLdr. und OLwd. in OLwd.-Kassette (etw.<br />
schimmelfleckig). (44) 200,-<br />
776 – KRUMAUER BILDERCODEX. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1967. Fol. OHldr. in<br />
OPp.-Schuber. (44) 150,-<br />
777 – KYESER, C., Bellifortis. (Nachdruck der Göttinger<br />
Pergament-Handschrift Cod. Ms. philos.<br />
63). Faksimile und Kommentar. Düsseldorf 1967.<br />
Fol. OHpgt. (44) 100,-<br />
778 – LAMBETH-APOKALYPSE, DIE. Faksimile<br />
und Kommentar. Stuttgart 1990. 4°. OLdr. und<br />
OHLdr. im OSamt-Kassette. (44) 1.200,-
178<br />
Nr. 799<br />
779 FAKSIMILEWERKE – LANDGRAFEN PSAL -<br />
TER, DER. Handschrift HB II 24 der Württembergischen<br />
Landesbibliothek Stuttgart. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1992. 4°. OLdr. und<br />
OLwd. (44) 800,-<br />
780 – LEGENDE der hl. Hedwig. Breslau 2000. Fol.<br />
OLdr. (44) 200,-<br />
781 – LEKTIONAR VON ST. PETERSBURG,<br />
DAS. Cod. gr. 21, gr. 21a der Russischen Nationalbibliothek.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz<br />
und Moskau 1994. Fol. OLdr. und OLwd. (44)<br />
400,-<br />
782 – LEKTIONAR ZU DEN FESTEN der Heiligen<br />
Benedikt, Maurus und Scholastika. Faksimile<br />
und Kommentar. Zürich 1981. Fol. OHldr. in<br />
OHolz-Schuber. (44) 1.000,-<br />
783 – LEONARDO DA VINCI, Atlas der anatomischen<br />
Studien in der Sammlung ihrer Majestät<br />
Queen Elizabeth II in Windsor Castle. Faksimiles,<br />
Transliteration, Übersetzung sowie Kommentare.<br />
3 Bde. Gütersloh 1978. Gr.-Fol. OHmaroquin.<br />
(44) 1.500,-<br />
Bibliographie<br />
784 – – Codices Madrid. Faksimile, Transkription und<br />
Übersetzung sowie Kommentar. 5 Bde. Luzern<br />
1974. OLdr. in Schuber. (44) 250,-<br />
Eines von 550 Ex. für den deutschen Markt; erschien gleichzeitig<br />
für den englischen Handel (mit einem Zertifikat).<br />
785 – LEUPOLD, J., Theatrum machinarum (Nachdrucke<br />
der Ausg. Leipzig, Zunkel, 1724-39).<br />
10 Tle. in 9 Bdn. Hannover 1982. Fol. OPp. (44)<br />
200,-<br />
786 – LIBER AUREUS VON PFÄFERS. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1993. Fol. OSamt und<br />
OLwd. (44) 300,-<br />
787 – DASS. Graz 1993. Fol. OSamt in OSamt-Kassette<br />
und OLwd. – Nr. V der VA mit vergoldeter<br />
Replik der Silberbeschläge des Originaleinbandes.<br />
(44) 3.000,-<br />
788 – LIBER HORARUM. Faksimile und Kommentar.<br />
Madrid 1998. OLdr. in OVelours-Kassette.<br />
(44) 600,-<br />
789 – LIBER PHYSIOGNOMIAE. Faksimile und<br />
Kommentar. Modena und Ludwigsburg 2000. Fol.<br />
OLdr. und OPp. in OPp.-Schuber. (44) 250,-
790 – LIBER PRECUM. Handschrift Ms. Lat. O. v. I.<br />
206 der Russischen Nationalbibliothek in St.<br />
Petersburg. Faksimile und Kommentar. Graz<br />
2003. OLdr. und OLwd. (44) 500,-<br />
791 – LIBER VIVENTIUM FBARIENSIS. Fak -<br />
simile und Kommentar. Basel 1973-89. Fol. OLdr.<br />
und OLwd. (44) 150,-<br />
792 – LIBRO DE HORAS de Carlos VIII, Rey de<br />
Francia. Faksimile und Kommentar. Barcelona<br />
1995. 4°. OLdr. in OSamt-Kassette und OLdr.<br />
(44) 1.200,-<br />
793 – LIBRO DE HORAS de la reina Maria de<br />
Navarra. Faksimile und Kommentar. Barcelona<br />
199<strong>6.</strong> OLdr. in OHlwd.-Schuber und OLdr.-Kassette.<br />
(44) 600,-<br />
794 – LIBRO D'ORE Visconti, Il. 2 Faksimile,<br />
2 Kommentare und Begleitheft. Modena und<br />
Luzern 2002-03. OSamt in OKunsstoff-Kassette<br />
sowie OLwd. und Orig.-Broschur. (44) 3.000,-<br />
795 – LIVRE DES ORDONNANCES de l'ordre de<br />
la toison d'or, Le. Manuscript 260<strong>6.</strong>Faksimile und<br />
Kommentar. Wien 1934. OSamt und OLdr. in<br />
OLwd.-Kassette (Gebrauchsspuren). (44) 1.200,-<br />
796 – LIVRE DU ROY MODUS, LE. Das Jagdbuch<br />
des König Modus. Faksimile und Kommentar.<br />
Fol. Graz 1989. OLdr. und OLwd. (44) 250,-<br />
797 – LONDONER HAGGADAH aus der British<br />
Library, Die. Faksimile und Kommentar in 1 Bd.<br />
Freiburg 1985. Fol. OLwd. (44) 120,-<br />
798 – LORSCHER EVANGELIAR, DAS. Fak -<br />
simile und Kommentar. München 1967. Fol.<br />
OHpgt. und Orig.-Brosch. in OPp.-Schuber. (44)<br />
150,-<br />
799 – DASS. Luzern 2000. Fol. OHldr. in OLdr.-Kassette<br />
und OHldr. in OPp.-Schuber. – Nr. 34 der VA<br />
mit Prunkdeckel. – Siehe Abbildung. (44) 4.200,-<br />
800 – LORSCHER ROTULUS. Stadt- und Universitätsbibliothek<br />
Frankfurt Ms. Barth. 179. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 1994. Orig.-Einbände.<br />
(44) 100,-<br />
801 – LOSBUCH in deutschen Reimpaaren. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 1973. Fol. OLdr.<br />
und Orig.-Broschur. (44) 150,-<br />
Bibliographie 179<br />
802 – LOTHRINGISCHE APOKALYPSE. Fak -<br />
simile und Kommentar. Leipzig 1982. 4°. OLdr.<br />
und OHldr. in OPp.-Schuber. (44) 600,-<br />
803 – MACHSOR LIPSIAE. Faksimile und Kommentar.<br />
Hanau 1964. Gr.-Fol. OLdr. und OHLwd.<br />
in OPp.-Kassette (Gebrauchsspuren). – Beilage.<br />
400,-<br />
804 – MAINZER PSALTER VON 1457, DER. Faksimile<br />
und Kommentar. Dietikon 1968-69. Fol.<br />
OLdr. mit Beschlägen in Orig.-Kassette und<br />
OHldr. (44) 800,-<br />
805 – MARIENHOMILIAR des Mönchs Jakobos<br />
von Kokkinobaphos, Das. Zürich 1991. Fol. und<br />
8°. OLdr. und OLwd. in OLwd.-Kassette. (44)<br />
1.400,-<br />
806 – MARTIROLOGIO de Usuard. Faksimile und<br />
Kommentar. Barcelona 1997. Gr.-Fol. OLdr. in<br />
OLdr.-Kassette und OSeide. (44) 3.000,-<br />
807 – MATUTINALBUCH aus Scheyern, Das. Faksimile<br />
und Kommentar. Wiesbaden 1980. Gr.-Fol.<br />
und 8°. OHpgt. in OHpgt.-Kassette. (44) 200,-<br />
808 – MEDICINA ANTIQUA. Codex Vindobonensis<br />
93. Faksimile und Kommentar. Graz 1971-72.<br />
Fol. OPgt. und OHldr. in OLwd.-Schuber. (44)<br />
250,-<br />
809 – MERCATOR, G., Atlas. (Zürich und Stuttgart<br />
1979). Gr.-Fol. OLdr. (106) 150,-<br />
810 – – Atlas. Lachen 1988. Fol. OLdr. (44) 150,-<br />
811 – – Atlas. (Zürich 2006). Gr.-Fol. OLdr. (106)<br />
150,-<br />
812 – MERIAN, MARIA SIBYLLA, Leningrader<br />
Aquarelle. Faksimile und Kommentar. Leipzig<br />
und Luzern 1974. Gr.-Fol. OHpgt. (44) 300,-<br />
813 – – Metamorphosis insectorum Surinamensium.<br />
(Nachdruck der Ausgabe Amsterdam 1705). Leipzig<br />
1975. Gr.-Fol. OLwd. (44) 120,-<br />
814 – – Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten.<br />
Leningrader Studienbuch. 120 faks. Tafeln und<br />
Kommentar. Leipzig und Luzern 197<strong>6.</strong> Fol. Lose<br />
in OHLdr.-Kassette und OHldr., zus. in OPp.-<br />
Schuber. (44) 200,-
180<br />
815 FAKSIMILEWERKE – MESSEN des Heiligen<br />
Franz von Assisi und der Heiligen Anna. Fak -<br />
simile (2,4 x 3,4 cm) und Kommentar. Stuttgart<br />
1987. OLdr. in OSilber-Schuber an OSilberkette<br />
und OLwd. (44) 300,-<br />
816 – MILLO, A., Der Weltatlas von 158<strong>6.</strong> Faksimile<br />
und Kommentar. (Portolan Atlas). Süssen 1988.<br />
Gr.-Fol. und 4°. OHldr. und OLwd. (etw. schimmelfleckig)<br />
in OLwd.-Kassette. (44) 150,-<br />
817 – MILLSTÄTTER GENESIS UND PHYSIO-<br />
LOGUS. Sammelhandschrift 6/19 des Ge -<br />
schichtsvereins für Kärnten. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1967. OLdr. und OKart. in OPp.-<br />
Schuber. (44) 80,-<br />
818 – MIRANDOLA-STUNDENBUCH um 1499,<br />
Das. Faksimile und Kommentar. (Zürich 1995).<br />
OSamt und OLwd. in OSeide-Kassette. (35)<br />
600,-<br />
DAZU: DIE BLÄTTER im Louvre und das verlorene<br />
Turiner Gebetbuch. 4 faks. Tafeln, Kommentar und Begleitheft.<br />
Luzern 1994. DIE 92 HOLZSCHNITTE der Lübecker<br />
Bibel. Weimar 1917.<br />
819 – DASS. Handschrift MS. Add. 50002 der British<br />
Library London. Faksimile und Kommentar.<br />
Stuttgart 1995. OSamt mit Beschlägen und Edelsteinnachbildungen<br />
sowie OLwd. in OSatin-Kassette.<br />
(44) 800,-<br />
820 – MISSALE GOTHICUM. Das Gallikanische<br />
Sakramentar. Faksimile (und Kommentar in<br />
Kopie). Augsburg 1929. Fol. Mod. Ldr. und mod.<br />
Lwd. (17) 80,-<br />
Vorsätze erneuert, Titelei leicht fleckig und mit Aufklebern<br />
sowie hinterlegten Einrissen an den Seitenrändern, im Bug<br />
tls. geklebt und mit Klebespuren, vereinzelt restauriert. –<br />
Beiliegt eine unvollständige Kopie des Kommentars.<br />
821 – MISSALE HERVOIAE ducis Spalatensis<br />
Croatico-Glagoliticum. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1973. Fol. OLdr. und OHldr. (44) 500,-<br />
822 – MISSALE PONTIFICIS in nativitate Domini.<br />
(Das Weihnachtsmissale Papst Alexanders VI.).<br />
Faksimile und Kommentar. Fol. und 8°. OLdr. in<br />
mod. Lwd.-Kassette und mod. Lwd. in mod.<br />
Lwd.-Schuber. 1.200,-<br />
823 – MITTELALTERLICHE HAUSBUCH, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. München 1997. Fol.<br />
Ldr. und OHldr. in OPp.-Schuber. (44) 200,-<br />
Bibliographie<br />
824 – MITTELALTERLICHE SPRUCHDICH-<br />
TUNG. Früher Meistersang. Faksimile. Wiesbaden<br />
1974. OHldr. in leicht läd. OPp.-Schuber. (44)<br />
120,-<br />
825 – MODI ORANDI SANCTI DOMINICI. Die<br />
Gebets- und Andachtsgesten des Hl. Dominicus.<br />
Faksimile und Kommentar. Zürich 1995. OLdr.<br />
und OLwd. in OLwd.-Kassette. (44) 100,-<br />
826 – MOSANER PSALTER-FRAGMENT. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 1974-75. 4°. OPgt.<br />
und Orig.-Broschur. (44) 100,-<br />
827 – MURER, J., Weißenauer Chronik des Bauernkrieges<br />
von 1525. Faksimile und Kommentar. Sigmaringen<br />
1977. 4°. OHPgt. und OPp. in OPp.-<br />
Schuber. (44) 100,-<br />
828 – MURNER, TH., M. A. Sabellici Hystory von<br />
anbeschaffener welt. Übersetzung der Enneades<br />
des Marcus Antonius Sabellicus. Faksimile und<br />
Begleitheft in zus. 4 Bdn. OLwd. (leicht fleckig)<br />
und Orig.-Broschur. (44) 150,-<br />
829 – NEUES TESTAMENT. (Nachdruck der Handschrift<br />
Vat. lat. 39). Faksimile und Kommentar.<br />
Zürich 1984. OLdr. und OLwd. (44) 1.500,-<br />
830 – OFFIZIUM DER MADONNA, DAS. Codex<br />
Vat. lat. 3781. Faksimile und Kommentar. Zürich<br />
1984. OLdr. und OLwd. in OLwd.-Kassette. (37)<br />
150,-<br />
Vorsatz des Kommentars mit hs. Eintrag. – DAZU: DAS<br />
GEBETBUCH Kaiser Maximilians. Der Münchner Teil<br />
mit den Randzeichnungen von Albrecht Dürer und Lucas<br />
Cranach. München 1987. – 2 Beilagen.<br />
831 – OFFIZIUM DER MADONNA. Das Vatikanische<br />
Stundenbuch Jean Bourdichons. Faksimile<br />
und Kommentar. Zürich 1984. OLdr. und OLwd.<br />
(44) 200,-<br />
832 – OFFIZIUM DER MADONNA. Codex Vat.<br />
lat. 10293. Faksimile und Kommentar. Zürich<br />
1987-92. OSamt in OLdr.-Kassette und OLwd. –<br />
Nr. 105 mit der Replik der Silbereinfassung des<br />
Originaldeckels. 500,-<br />
833 – OLDENBURGER SACHSENSPIEGEL,<br />
DER. Faksimile, Textband und Kommentar.<br />
3 Bde. Graz 1995-9<strong>6.</strong> Fol. Oldr. und OLwd. (44)<br />
600,-
834 – OTTHEINRICH-BIBEL, DIE. Faksimile,<br />
Kommentar und Dokumentation. Luzern 2002.<br />
Gr.-Fol. und 4°. OLdr. in OLwd.-Kassette und<br />
OHldr. (44) 4.000,-<br />
835 – PAMPLONA-BIBEL, DIE. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern und Madrid 2005. OLdr. und<br />
OLwd. in OSamt-Kassette. (44) 1.500,-<br />
836 – PANNONHALMI Evangelistarium. Budapest<br />
199<strong>6.</strong> Fol. OLdr. (44) 100,-<br />
837 – PASSIO KILIANI. Ps. Theotimus, Passio Margaretae.<br />
Orationes. Codex Ms. I 189 der Niedersächsischen<br />
Landesbibliothek Hannover. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 1988. 4°. OLdr. und<br />
OLwd. (44) 120,-<br />
838 – PERIKOPENBUCH HEINRICHS II., DAS.<br />
CLM 4452 der Bayerischen Staatsbibliothek.<br />
München. Faksimile und Kommentar. Lachen<br />
1995. Imp.-Fol. und Gr.-Fol. OSeide in OSamtsack<br />
und OHldr. in OPp.-Schuber. (44) 800,-<br />
839 – PETITES HEURES DU DUC DE BERRY,<br />
LES. Faksimile und Kommentar. Luzern 1989.<br />
OLdr. und OHldr. (44) 1.500,-<br />
840 – PETRUS DE EBOLI, De Balneis Puteolorum<br />
et Baiarum. Stuttgart ca. 1980. OLdr. in OLwd.-<br />
Schuber. (44) 100,-<br />
841 – PICASSO, P., Guernica. Die Skizzen auf Papier.<br />
Faksimile und Kommentar von Marie-Laure Bernadac.<br />
Graz 1990. Gr.-Fol. Mit 42 Faks. unter<br />
Passepartout. 30 S. 300,-<br />
842 – POLO, M., Le livre des Merveilles. – Das Buch<br />
der Wunder. Faksimile und Kommentar. Luzern<br />
1995-9<strong>6.</strong> Gr.-Fol. und Fol. OLdr. in OSeiden-<br />
Kassette und OHldr. in OPp.-Schuber. (44)<br />
2.200,-<br />
843 – PONTIFIKALE GUNDEKARIANUM,<br />
DAS. (Teil-)Faksimile und Kommentar. Wies -<br />
baden 1987. Gr.-Fol. und 4°. OLdr. und OHldr.<br />
(44) 300,-<br />
844 – PORTOLAN-ATLAS von Battista Agnese von<br />
154<strong>6.</strong> Faksimile und Kommentar. Desertina und<br />
Graz 1993. Fol. OLdr. und OPp. (44) 300,-<br />
Bibliographie 181<br />
845 – PREGHIERA alla vergine con le leggende di<br />
San Giorgio e Santa Margherita. Faksimile und<br />
Kommentar. Modena 2006-07. OLdr. und Orig.-<br />
Brosch. in OLdr.-Kassette. (44) 600,-<br />
846 – PSALTERIUM Beatae Mariae Virginis. Das<br />
Gebetbuch der Königin Beatrix. Faksimile und<br />
Kommentar. Budapest 1991. Orig.-Einbände. (44)<br />
120,-<br />
847 – RABBULA GOSPELS, THE. Olten und Lausanne<br />
1959. Fol. OLdr. in mod. Pp.-Schuber. (44)<br />
150,-<br />
848 – RAIMUNDUS LULLUS UND THOMAS<br />
LE MYESIER, Electorium parvum seu Breviculum.<br />
Faksimile und Kommentar. Wiesbaden 1988.<br />
Fol. OLwd. in OPp.-Schuber. (44) 200,-<br />
849 – RECHTSBUCH der Stadt Herford. Faksimile<br />
und Kommentar. Bielefeld 1989. Fol. 120,-<br />
850 – RIDINGER, J. E., Abbildung Der Jagtbaren<br />
Thiere. (Nachdruck der Ausgabe Augsburg 1740).<br />
München 1980. Gr.-Fol. OHpgt. in OPp. (44)<br />
80,-<br />
851 – RÖSEL VON ROSENHOF, A. J., Der mo -<br />
natlich-herausgegebenen Insecten-Belustigung<br />
1.-4. Theil. (Nachdruck der Ausgabe Nürnberg<br />
1746-61). 4 in 7 Bdn. Stuttgart 1977. 4°. OPp. in<br />
Pp.-Schuber. (44) 200,-<br />
852 – ROLANDSLIED des Pfaffen Konrad, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Wiesbaden 1970.<br />
OHldr. in OPp.-Schuber (gering berieben). (44)<br />
150,-<br />
853 – ROSARIO de Juana la Loca. Faksimile und<br />
Rosenkranz. Valencia 2005. OSamt und OHolz-<br />
Rosenkranz in OSamtkassette. (44) 300,-<br />
854 – ROSENROMAN des Berthaud d'Achy, Der.<br />
Codex Urbinatus latinus 37<strong>6.</strong> Faksimile und<br />
Kommentar. Zürich 1987. Fol. OLdr. und OLwd.<br />
800,-<br />
855 – ROSENROMAN für François I., Der. Pierpont<br />
Morgan Library Ms. 948. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1993. 4°. OSamt und OPp. (44)<br />
300,-
182<br />
Nr. 859<br />
856 FAKSIMILEWERKE – ROTHSCHILD-GE BET -<br />
BUCH. Faksimile und Kommentar. Graz 1979.<br />
OSamt und OHpgt. in OPp.-Kassette. – Nr.<br />
LXXXIX der VA mit vergoldeten Repliken der<br />
originalen Metallbeschläge. 1.000,-<br />
857 – RUDBECK, O., Das große Vogelbuch. Fak -<br />
simile und Kommentar. Stuttgart und Zürich 1985.<br />
Fol. OLwd. und lose Bogen in Orig.-Umschl. und<br />
OLwd.-Kassette. (44) 200,-<br />
858 – RUDOLF VON EMS, Weltchronik. – Der Stricker,<br />
Karl der Grosse. Faksimile und Kommentar.<br />
Stuttgart 1980. 4°. OLdr. und OPp. in OPp.-Schuber.<br />
(44) 300,-<br />
859 – – DASS. Faksimile und Kommentar. Luzern<br />
1982-87. Fol. OLdr. und OHldr. – Siehe Abbildung.<br />
(44) 1.500,-<br />
860 – SAKRAMENTAR VON METZ. Faksimile<br />
und Kommentar. Graz 1972. 4°. OPgt. und Orig.-<br />
Brosch. in OLdr.-Kassette. (44) 200,-<br />
Bibliographie<br />
Nr. 863<br />
861 – SALA, P., Petit Livre d'Amour. Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 1994. 12°. OHldr. und OPp.<br />
in OPp.-Schuber. (44) 300,-<br />
862 – SALISCHE Kaiser-Evangeliar, Das. Der Codex<br />
aureus Escorialensis. Faksimile, 2 Kommentare<br />
und Dokumentation. Madrid und Münster 1998.<br />
Gr.-Fol. und 4°. OLdr. in OHolz-Kassette,<br />
OSeide in OPp.-Schuber und OLwd.-Kassette. –<br />
Nr. 28 der VA mit den Metallrepliken des Originaldeckels.<br />
(44) 5.000,-<br />
863 – SALZBURGER Perikopenbuch, Das. Fak -<br />
simile und Kommentar. Luzern 1997. OHldr. und<br />
OLdr. in OPlexiglas-Schuber. – Nr. 34 der VA mit<br />
den Repliken der Elfenbeintäfelchen des originalen<br />
Prunkdeckels. – Siehe Abbildung. (44) 3.400,-<br />
864 – SCHACHBUCH des Jacobus de Cessolis, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Zürich 1988. OLdr.<br />
und OLwd. (44) 200,-<br />
865 – SCHUBERT, MARGOT, The Ladies' Flowergarden.<br />
München 1980. Fol. OHldr. (44) 100,-
Nr. 877<br />
866 – SCHWARZE GEBETBUCH des Herzogs<br />
Galeazzo Maria Sforza, Das. Faksimile und Kommentar.<br />
Wien 1930. Fol. OSamt mit Metall beschlägen<br />
in läd. OLwd.-Kassette und OLdr. in läd.<br />
OPp.-Schuber. (44) 800,-<br />
867 – SCHWARZE GEBETBUCH, DAS. Gebetbuch<br />
des Galeazzo Maria Sforza. Faksimile und<br />
Kommentar. Frankfurt 1982. 4°. Lose und OPp.<br />
in OLwd.-Kassette. (44) 1.000,-<br />
868 – DASS. OLdr. und OPp. in OLwd.-Schubern.<br />
(44) 1.000,-<br />
869 – SCHWARZE STUNDENBUCH, DAS. Faksimile<br />
und Kommentar. 2 Bde. Luzern 2001.<br />
OSamt in OLwd.- und OPlexiglas-Schuber. (44)<br />
1.600,-<br />
870 – SCHWEICKHER, H., Der Atlas des Herzogtums<br />
Württemberg vom Jahre 1575. Faksimile und<br />
Kommentar. Stuttgart 1979. Qu.-Fol. OLdr. und<br />
OHldr. in OPp.-Schuber. (44) 100,-<br />
Bibliographie 183<br />
Nr. 890<br />
871 – SERBISCHE PSALTER, DER. Faksimile und<br />
Kommentar. Wiesbaden 1978-83. Fol. OLwd.<br />
(Kommentar gering fleckig) in OHlwd.-Schuber.<br />
(44) 400,-<br />
872 – SPECULUM HUMANAE SALVATIONIS.<br />
Codex Cremifanensis 243. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1972. Fol. OLdr. und OPp. (44)<br />
400,-<br />
873 – STEPHAN LOCHNER GEBETBUCH. 1451.<br />
Faksimile und Kommentar. Lachen und Stuttgart<br />
1989. 12° und 4°. OLdr. und OPp. (wenig angeschmutzt)<br />
in OSamt-Kassette. (44) 800,-<br />
874 – STIFTERBUCH DES KLOSTERS ZWETTL<br />
„BÄRENHAUT“. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1981. Gr.-Fol. und 4°. OLdr. in Kassette. –<br />
Eines von 50 Ex. der Ausgabe mit Beschlägen. (44)<br />
800,-<br />
875 – STUNDENBUCH der Isabel la Católica, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Madrid 1997. OLdr.<br />
und OPp. in Hlwd.-Kassette. – Beiliegt der spanische<br />
Kommentar. (44) 2.000,-
184<br />
Nr. 879<br />
876 FAKSIMILEWERKE – DASS. OLdr. und OPp.<br />
in Hlwd.-Kassette. – Nr. 51 mit dem Prunkdeckel.<br />
(44) 2.400,-<br />
877 – STUNDENBUCH der Jeanne d'Evreux, Das.<br />
Faksimile, Kommentar und Interimskommentar<br />
sowie Lupe. 16° und 8°. Luzern 1998-2000.<br />
OLdr., OLwd. und Orig.-Brosch. in OLwd.-Kassette.<br />
– Siehe Abbildung. (44) 1.600,-<br />
878 – STUNDENBUCH der Maria Stuart, Das. Faksimile<br />
(ca. 5 x 4 cm), Kommentar (8°) und Lupe.<br />
Darmstadt 1988. OLdr. und OLwd. in OLwd.-<br />
Kassette. (44) 300,-<br />
879 – STUNDENBUCH der Sforza, Das. 4 Bde. Faksimile<br />
und Kommentar. Luzern 1993-95. OSamt<br />
in OSamt-Kassette. – Nr. 325 von 980 Exemplaren.<br />
– Siehe Abbildung. (44) 1.200,-<br />
880 – STUNDENBUCH des Herzogs von Bedford,<br />
Das. Faksimile und Kommentar. Luzern 200<strong>6.</strong> 4°.<br />
OSamt in Plexiglas-Schuber. (44) 3.000,-<br />
881 – STUNDENBUCH Ludwigs von Orléans, Das.<br />
Faksimile und Kommentar. Leipzig 1980. OLdr.<br />
und OHldr. (44) 200,-<br />
Bibliographie<br />
882 – STUNDENBUCH Vat. Ross. 94 aus der Bibliotheca<br />
Apostolica Vaticana, Das. Faksimile und<br />
Kommentar. Zürich 1983. 16° und 8°. OLdr. und<br />
OLwd. (44) 100,-<br />
883 – STUTTGARTER BILDERPSALTER, DER.<br />
Faksimile und Kommentar. Stuttgart 1965-68. Fol.<br />
OPgt. (44) 800,-<br />
884 – TABULA PEUTINGERIANA. Codex Vindobonensis<br />
324. Faksimile und Kommentar. Graz<br />
197<strong>6.</strong> Qu.-Imp.-Fol. und Qu.-Fol. OLwd. und<br />
OPp. (44) 100,-<br />
885 – TACUINUM SANITATIS in medicina. Codex<br />
Vindobonensis series nova 2644. Faksimile und<br />
Kommentar. Graz 198<strong>6.</strong> Fol. OLdr. und OLwd.<br />
(44) 250,-<br />
886 – THEUERDANK. Faksimile und Kommentar.<br />
Stuttgart 1968. Fol. OLdr. und Orig.-Broschur.<br />
(44) 150,-<br />
887 – THOMASIN VON ZERCLAERE, Der welsche<br />
Gast. Faksimile und Kommentar. Wiesbaden<br />
1974-80. OHpgt. in mod. Hldr.-Kassette. (44)<br />
150,-
888 – TIERBUCH des Petrus Candidus, Das. Fak -<br />
simile und Kommentar. Stuttgart 1984. OLdr. und<br />
OLwd. (44) 500,-<br />
889 – TIROLER FISCHEREIBUCH, DAS. Fak -<br />
simile und Kommentar. Graz 1967. Fol. OHpgt.<br />
in OPp.-Schuber. (44) 150,-<br />
890 – TRES BELLES HEURES DE NOTRE-<br />
DAME des Herzogs von Berry, Die. Handschrift<br />
Nouv. acq. lat. 3093 Bibliothèque Nationale, Paris.<br />
Faksimile und Kommentar. Luzern 1992. 4°.<br />
OLdr. und OHldr. in OPlexiglas-Schuber. – Nr.<br />
876 von 980 Ex. (Gesamtaufl.: 1060). – Siehe Abbildung.<br />
(44) 1.200,-<br />
891 – TRES RICHES HEURES du Duc de Berry,<br />
Les. Faksimile und Kommentar. Luzern 1984. Fol.<br />
OLdr. und OHldr. (44) 3.000,-<br />
892 – TRIERER APOKALYPSE. Faksimile und<br />
Kommentar. Graz 1974-75. 4°. OPgt. und OLwd.<br />
(44) 400,-<br />
893 – TRIUMPH Kaiser Maximilians I. Faksimilierte<br />
Tafeln und Kommentar. Graz 1995. Gr.-Fol. Lose<br />
und Orig.-Brosch. in OHldr.-Kassette. (44) 150,-<br />
894 – TURNIERBUCH aus der Kraichgauer Ritterschaft.<br />
Cod. Vat. Ross. 711. Faksimile und Kommentar.<br />
Zürich 1983. Fol. OLdr. und OPp. (44)<br />
100,-<br />
895 – TURNIERBUCH FÜR RENE D'ANJOU,<br />
(Le Pas de Saumur). Codex Fr. F. XIV. Nr. 4 der<br />
Russischen Nationalbibliothek in St. Petersburg.<br />
Faksimile und Kommentar. Graz 1998. Fol.<br />
OHldr. und OLwd. (44) 500,-<br />
896 – TUTI-NAMA. Das Papageienbuch. Graz 197<strong>6.</strong><br />
4°. OLdr. (44) 300,-<br />
897 – ULRICH VON RICHENTHAL, Das Konzil<br />
zu Konstanz. 1414-1418. Faksimile und Kommentar.<br />
Starnberg und Konstanz 1964. Fol.<br />
OHpgt. (44) 150,-<br />
898 – UTRECHT-PSALTER. Faksimile und Kommentar.<br />
Graz 1984. Fol. OHldr. und OPp. (44)<br />
800,-<br />
899 – VELDEKE, H. VON, Eneas-Roman. Faksimile<br />
und Kommentar. Wiesbaden 1992. Fol. OLdr. und<br />
OHldr. (44) 300,-<br />
Bibliographie 185<br />
900 – VERGILIUS MARO, P., Bucolica – Georgica –<br />
Aeneis. Vergilcodex Ms. 837. Faksimile und Kommentar.<br />
Valencia 2001. Fol. OLdr. und OLwd. in<br />
OLwd.-Kassette. (44) 1.000,-<br />
901 – – Codex Vaticanus Latinus 3867. Faksimile und<br />
Kommentar in 3 Bdn. Stuttgart und Zürich 1985.<br />
4° und 8°. OLwd. und OLdr. in OHolz-Kassette.<br />
(44) 600,-<br />
902 – VERGILIUS VATICANUS. Codex Vaticanus<br />
Latinus 3225. Faksimile und Kommentar. Graz<br />
1980-84. 4°. OLdr. und OPp. (44) 200,-<br />
903 – VITA DER MATHILDE VON CANOSSA.<br />
Faksimile und Kommentar. Zürich 1984. OLdr.<br />
und OLwd. (44) 100,-<br />
904 – VITA SANCTI LIUDGERI. Faksimile und<br />
Kommentar. Graz 1993. Fol. OLdr. und OLwd.<br />
(44) 200,-<br />
905 – VOM EINFLUSS DER GESTIRNE auf die<br />
Gesundheit und den Charakter des Menschen.<br />
Manuskript C 54 der Zentralbibliothek Zürich<br />
(Nürnberger Kodex Schürstab). Faksimile und<br />
Kommentar. Luzern 1981-83. Fol. OLdr. und<br />
OHldr. (44) 150,-<br />
906 – VORAUER VOLKSBIBEL. Vollständig im<br />
Originalformat des Codex 273 aus dem Besitz<br />
der Stiftsbibliothek Vorau. 4 Faksimile-Bde. und<br />
4 Interimskommentar-Bde. Graz 1989-93. Fol.<br />
OLdr. und OPp. (44) 800,-<br />
907 – WALDBURG-GEBETBUCH. Faksimile und<br />
Kommentar. Süssen 1986-87. OLdr. und OHldr.<br />
in OLwd.-Kassette. (44) 800,-<br />
908 – WANDALBERT VON PRÜM, Das Reichenauer<br />
Martyrologium für Kaiser Lothar I. Fak -<br />
simile und Kommentar. Zürich 1997. Hldr. mit<br />
Holzdeckeln und Portr.-Medaillon auf dem Vorderdeckel.<br />
(44) 150,-<br />
909 – WEINGARTNER LIEDERHANDSCHRIFT,<br />
DIE. Faksimile und Kommentar. Stuttgart 1969.<br />
OLdr. und OLwd. in OPp.-Schuber. (44) 400,-<br />
910 – WEISSAGUNGEN ÜBER DIE PÄPSTE.<br />
Faksimile und Kommentar. Zürich 1985. OLdr.<br />
und OLwd. in OLwd.-Kassette. (44) 150,-
186<br />
Nr. 931<br />
911 FAKSIMILEWERKE – WENZELSBIBEL, DIE.<br />
8 Faksimile-Bde., Dokumentenbd., 2 Kommentare,<br />
Interimskommentar und 8 Dokumentationen.<br />
Graz 1981-98. Gr.-Fol. OLdr., OLwd. und<br />
Orig.-Brosch. in OPp.-Schuber. (44) 3.000,-<br />
912 – WERDENER PSALTER. Graz 1979. OLdr.<br />
(44) 400,-<br />
913 – WIENER BIBLIA PAUPERUM, DIE. 3 Bde.<br />
Graz 1962. Fol. OHpgt. (44) 200,-<br />
914 – WIENER GENESIS, DIE. Faksimile und<br />
Kommentar. Frankfurt 1980. Fol. OLdr. und<br />
OLwd. in OLwd.-Kassette. (44) 800,-<br />
915 – WINZINGER, F., Die Miniaturen zum Triumphzug<br />
Kaiser Maximilians I. Faksimile und<br />
Kommentar. Graz 1972-73. Fol. OLdr. und<br />
OHldr. (leicht angeschmutzt und bestoßen) in<br />
OPp.-Schuber. (44) 150,-<br />
916 – WOLFRAM VON ESCHENBACH, Parzival.<br />
Titurel. Tagelieder. Faksimile und Kommentar.<br />
Stuttgart 1970. Fol. OLdr. und OHldr. (44) 300,-<br />
Bibliographie<br />
917 – – Willehalm. Faksimile und Kommentar. Graz<br />
1974. Fol. OLdr. und OHldr. (44) 800,-<br />
918 – KONVOLUT – Ca. 60 Werke in ca. 80 Bdn.<br />
Orig.-Einbände (leichte Gebrauchsspuren). (44)<br />
400,-<br />
919 – – 17 medizinische Faksimiles. Ca. 1980-90.<br />
Orig.-Einbände (vereinzelt wenig fleckig). (44)<br />
800,-<br />
Bartisch, Ophthalmoduleia. – Bell, Manuscript of Drawings<br />
of the Arteries. – Brunschwig, Buch der Cirurgia. – Casserius,<br />
Tabulae anatomicae. – Cheselden, Osteographia. – La<br />
chirurgie, Codex Sloane 1977. – Delpech, De l'orthomorphie.<br />
– Gerßdorff, Feldtbuch der Wundtartzney. – Hieronymus<br />
Mercurialis, De arte gymnastica. – Morison, Physiognomik<br />
der Geisteskrankheiten. – Paracelsus, Grosse<br />
Wundartzney. – Pugh, Treatise on the Science of Muscular<br />
Action. – Rowlandson, Medical Caricatures. – Scultetus,<br />
Armamentarium chirurgicum. – Sömmering, Anatomische<br />
Tafeln. – Stromayr, Practica copiosa. – Vesal, De humani<br />
corporis fabrica.<br />
920 INKUNABELN UND ALTE DRUCKE –<br />
SAMMLUNG – 30 Werke in 35 Bdn. 1911-9<strong>6.</strong><br />
Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren). (55)<br />
300,-
Nr. 932<br />
De Ricci, Catalogue raisonné des premières impressions de<br />
Mayence, 1911 – Voulliéme, Die deutschen Drucker des<br />
fünfzehnten Jahrhunderts, 2. Aufl., 1922 – Renouard, Josse<br />
Badius Ascensius, 3 Bde., Nachdruck (1967) – Geldner, Die<br />
deutschen Inkunabeldrucker, 2 Bde., 1968-70 – Kunze,<br />
Geschichte der Buchillustration in Deutschland, 2 Bde.,<br />
1975 – Ars impressoria, 198<strong>6.</strong> – Und anderes mehr.<br />
921 JACOB, P. L., (d. i. P. LACROIX), Mélanges<br />
bibliographiques. Paris 1871. 2 Bl., IV, 280 S. Etw.<br />
spät. Pp. (leicht bestoßen). (55) 100,-<br />
Nr. 296 von 300 Ex. – Einzige Ausgabe. – Seiten- und Fußsteg<br />
unbeschnitten, kaum gebräunt. – Aus der Bibliothek<br />
des Schweizer Bibliothekars und Sammlers Karl J. Lüthi<br />
(1876-1958) mit dessen hs. Besitzvermerk auf dem Spiegel.<br />
– DAZU: GUILD, R. A., The Librarian's Manual. New<br />
York 1858. 304 S. – Erste Ausgabe. – Petzholdt 16-17. – Beiliegen<br />
einige Händlerkataloge.<br />
922 KALDEWEY – HEHRES UND TRIVIALES.<br />
16 Bde. und Registerband. Hamburg (1971-1984).<br />
Orig.-Einbände. (23) 200,-<br />
923 KISARI BALLA, G., Kriegskarten und Pläne aus<br />
der Türkenzeit in den Karlsruher Sammlungen.<br />
Budapest 2000. 4°. 703 S. OPp. (30) 150,-<br />
Nr. 281 von 800 Exemplaren. – Mit ungarisch-deutschem<br />
Paralleltext. – DAZU: DERS., Hundert Festungspläne in<br />
Württemberg. Ebda. 1998. 188 S. OPp. – Nr. 369 von 500<br />
Exemplaren.<br />
Bibliographie 187<br />
924 KÖLN – (HARTZHEIM, J.), Catalogus historicus<br />
criticus codicum mss. bibliothecae ecclesiae<br />
Metropolitanae Coloniensis. Köln, Huisch, 1752.<br />
4°. Mit Titelkupfer. 10 Bl., 162 (recte 160) S., 7 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (gering fleckig). (65) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 129, 20. NDB VIII, 16:<br />
„Zeugt von großem Sammelfleiß.“ – Leicht gebräunt, einige<br />
Seiten mit Abklatsch der gegenüberliegenden Seiten. Titel<br />
mit Besitzvermerk „D. Kempis“.<br />
925 PAPIER – DAHLEM – NEUHEITEN 193<strong>6.</strong><br />
Fantasiepapiere, Buntdruckpapiere der Bunt -<br />
papierfabrik Franz Dahlem & Co. Aschaffenburg<br />
am <strong>Mai</strong>n. (Aschaffenburg 1936). Mit 270 Papiermustern.<br />
S. (49)-11<strong>6.</strong> Orig.-Buntpapierbrosch.<br />
(minimal berieben). (72) 200,-<br />
Musterkatalog der 1885 gegründeten Buntpapierfabrik,<br />
darunter viele Papiere in Strukturprägung. Auszug aus dem<br />
Gesamtkatalog, daher die Bogen numeriert 200-469 und die<br />
Seitenzählung mit 50 beginnend. – Schnitt leicht stockfl.,<br />
die Muster makellos.<br />
926 PIERRE, C., Les hymnes et chansons de la Révolution.<br />
Paris 1904. 4°. OPp. (angeschmutzt). – Un -<br />
aufgeschnitten. – 2 Beilagen. (73) 80,-
188<br />
Nr. 933<br />
927 SARBIEWSKI – LANGBEIN, L. G., Commentatio<br />
de Mathiae Casimiri Sarbievii ... vita studiis et<br />
scriptis. Dresden, Hekel, 1754. 4°. Mit gestoch.<br />
Titelvign. 4 Bl., CLXXIIII S., 1 Bl. Läd. Brosch. d.<br />
Zt. (Rücken fehlt). (19) 200,-<br />
Erste Separatausgabe. – De Backer-S. VII, 645. Estreicher<br />
XXI, 55. – Bio-Bibliographie des polnischen Jesuiten Sarbiewski<br />
(1595-1640). – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
928 SCHÄFER – (ARNIM, M. VON), Europäische<br />
Einbandkunst aus sechs Jahrhunderten. Beispiele<br />
aus der Bibliothek Otto Schäfer. (Ausstellungskat.)<br />
Schweinfurt 1992. 4°. Mit vielen ganzseit.<br />
farb. Abb. XVII, 494 S. OLwd. (28) 80,-<br />
Unverzichtbares Standardwerk. – Neuwertig. – DAZU:<br />
FÜNF JAHRHUNDERTE Buchillustration. Meisterwerke<br />
der Buchgraphik aus der Bibliothek Otto Schäfer.<br />
(Ausstellungskat.). Nürnberg 1987. OLwd.<br />
929 – – Katalog der Bibliothek Otto Schäfer Schweinfurt.<br />
Tl. I (alles Erschienene): Drucke, Manuskripte<br />
und Einbände des 15. Jhdts. 2 Bde. Stuttgart<br />
1984. 4°. Mit vielen Abb. 814 S. OLwd. (28)<br />
80,-<br />
Bibliographie<br />
Nr. 934<br />
930 SCHREIBER, W. L., Handbuch der Holz- und<br />
Metallschnitte des XV. Jahrhunderts. 8 Bde. Leipzig<br />
1926-30. 4°. OHlwd. (Gebrauchsspuren). (52)<br />
300,-<br />
931 SCHRIFT – BAURENFEIND, M., Vollkommene<br />
Wieder-Herstellung der bißher sehr in Verfall<br />
gekommenen gründlich –u: zierlichen Schreib-<br />
Kunst. Nürnberg, (Adelbulner für) Weigel, o. J.<br />
(1716). Qu.-Fol. Mit gestoch. Titeln, 59 Kupfer -<br />
tafeln, Falttabelle sowie 7 Textkupfern, zusätzlich<br />
3 wdh. Kupfertafeln in Rötel. 2 Bl., 39 S. Hpgt. d.<br />
Zt., Deckel mit Buntpapierbezug (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen) in Pp.-Schuber (leichte<br />
Gebrauchsspuren). (120) 1.500,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe. – Bauer 38, 3 und Sp. 930-<br />
933. Doede 12<strong>6.</strong> Bonacini 157. Ornamentstichslg. Berlin<br />
4871. HKJL II, 64. Rammensee 124. – „Grundlegendes<br />
Werk ... Zusammen mit einem 1736 im Eigenverlag erschienenen<br />
zweiten Teil bildet es die Grundlage für die deutsche<br />
Schreibkunst der folgenden Generationen“ (Bauer). – Die<br />
von Bauer festgestellten drei Auflagen von Bd. I unterscheiden<br />
sich nur „in unwesentlichen Verschiedenheiten im<br />
typographischen Teil“. – Hier ohne den erst 1736 erschienenen<br />
zweiten Teil. – Enthält die wiederholten Tafeln V (aus
der ersten Serie), K (aus der zweiten Serie) und 1 (aus der<br />
dritten Serie) in Rötel, eine Besonderheit, die in keiner<br />
Bibliographie erwähnt wird und bisher von keinem Exemplar<br />
bekannt ist. – Buchblock mehrf. gebrochen, Bindung<br />
gelockert. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, einzelne kleine<br />
Randschäden. – Zusätzlich liegt lose bei: Porträt von<br />
Michael Baurenfeind in Schabkunstmanier von Georg Wilhelm<br />
Baurenfeind (Blattgr.: ca. 21,2 x 18 cm; Plattengr.: ca.<br />
19,5 x 16,3 cm). – Siehe Abbildung.<br />
First issue of first edition. – Fundamental work which contains<br />
the repeated plates V (from the first series), K (from the<br />
second series) and 1 (from the third series) in sanguine, something<br />
peculiar which isn't mentioned in any bibliography<br />
and not known so far of any copy. – Book-block several<br />
times broken, binding loosened. Slightly browned, partly a<br />
little soiled, small isolated marginal damages. – Contemporary<br />
half vellum, boards with cover material of coloured<br />
paper (somewhat soiled, rubbed and scuffed) in cardboard<br />
slipcase (light signs of wear). – See illustration.<br />
932 – – DASS. Nürnberg, (Adelbulner für) Weigel,<br />
o. J. (1716). Qu.-Fol. Mit gestoch. Titeln, 59 Kupfertafeln,<br />
Falttabelle sowie 7 Textkupfern. 2 Bl.,<br />
39 S. Alte Pp. (fleckig, etw. berieben und bestoßen).<br />
(127) 1.000,-<br />
Dritter Druck der ersten Ausgabe. – Bauer 38, 3 und Sp.<br />
930-933. Doede 12<strong>6.</strong> Bonacini 157. Ornamentstichslg. Berlin<br />
4871. HKJL II, 64. Rammensee 124. – Die von Bauer<br />
festgestellten drei Auflagen von Bd. I unterscheiden sich nur<br />
„in unwesentlichen Verschiedenheiten im typographischen<br />
Teil“. – Hier ohne den erst 1736 erschienenen zweiten Teil.<br />
– Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und schwach wasserrandig.<br />
Letzte Tafel mit kleinem Randausriß und Tintenfleck.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
933 – FOURNIER, P. S., Caractéres de l'imprimerie,<br />
nouvellement gravés. Paris, (Selbstvlg.), 1742. 16°.<br />
Mit typographischen Bordüren, Buchschmuck<br />
und gedrucktem Text. 40 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
und goldgepr. doppelter Filete auf den Deckeln<br />
(etw. berieben und bestoßen). (19) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Audin 49 und Tafeln 37-39 (nennt 42 Bl.).<br />
Updike I, 252, Anm. 1. Kraus, Typography (1977), 33<br />
(nennt 41 Bl.). – Nicht bei Birrell-Garnett, Bigmore-<br />
Wyman und in der Ornamentstichslg. Berlin. – Das Exemplar<br />
der BN in Paris entspricht mit 40 Blättern unserem<br />
Exemplar. – „A very early small specimen book of great<br />
charm by the famous French printer Fournier Le Jeune<br />
(1712-1568), published in the same year as his first specimen<br />
book in oblong folio ... like it, of greatest rarity ... The<br />
specimen pages show various sizes of Roman and Italic<br />
types that are outstanding for their precision and clarity,<br />
and there is great ingenuity in the use of typographic ornament<br />
for composing the frontispiece, title and colophon leaves“<br />
(Kraus). – Durchgehend hs. paginiert. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Handwritten pagination throughout. Slightly<br />
browned, hardly soiled. – Contemporary calf with gilt back<br />
and gilt stamped double fillets on boards (some rubbing and<br />
scuffing). – See illustration.<br />
Bibliographie 189<br />
934 – – Les caractères de l'imprimerie. Paris, o. Dr.,<br />
1764. 2 Bl., 170 S., alle Seiten von schlichten typographischen<br />
Bordüren eingefaßt (S. 162-170<br />
mehrf. gefalt. mit Musiknoten). Hldr. des 20.<br />
Jhdts. mit Rsch. und Rvg. (19) 2.000,-<br />
Eine von mehreren Druckvarianten aus demselben Jahr. –<br />
Bigmore-W. I, 227 (Variante mit 167 S.). Updike I, 262 ff.<br />
(mit seitengleichen Abbildungen: „The specimens of types<br />
are the most important part of the book. Some of them were<br />
lent him by Fournier l'aîné, by the Paris founders Cappon<br />
and Hérissant, and by Breitkopf of Leipsic. They are grouped<br />
under six heads: I. Types in ordinary use. II. Ornaments,<br />
lettres de deux points (simple and ornamented),<br />
rules, etc. III. Types peculiar to particular countries or of<br />
special forms. IV. Oriental types. V. Music and plain-song.<br />
VI. Types of ancient and modern languages, with explanatory<br />
notes.“ – Gering gebräunt, wenig fleckig, letztes Bl. im<br />
weißen Rand etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
One of several issues from the same year. – Minimally<br />
browned, hardly soiled, last leaf a little stained at blank<br />
margin. – Half calf of the 20th century with spine label and<br />
gilt back. – See illustration.<br />
935 – NEUDÖRFFER, A., UND J. NEUDÖRFFER<br />
D. J., Schreibkunst. 2 Tle. und Appendix in 1 Bd.<br />
Nürnberg, Kauffmann, Halbmayer und Pfann,<br />
1601-31. 4°. Mit 3 gestoch. Titeln, 2 gefalt. Kupfertafeln<br />
und zahlr. meist ganzseit. Kupferstichen,<br />
Textkupfern und Holzschnitten. 45, 60 nn., 32<br />
(statt 33) Bl. Restauriertes Hpgt. (171) 12.000,-<br />
Doede 51, 1-3. Bonacini 1271. Ornamentstichslg. Berlin<br />
4813 (nur Tle. I und II). Henning, Magazin der Schreibkunst,<br />
I, 63. – Es fehlt eine der unnumerierten Tafeln im<br />
Appendix. Die beiden Faltblätter des zweiten Teils sind hier<br />
als Doppelblätter eingebunden. – Der erste Teil in der oberen<br />
Ecke durchgehend wasserrandig, sonst nur vereinzelt<br />
Feuchtigkeitsspuren. Die Falttafeln mit fachmännisch restaurierten<br />
Einrissen. Die letzten Blätter des Appendix mit<br />
winzigem Wurmloch. Nur vereinzelt unbedeutend ge -<br />
bräunt. – Siehe Abbildung Seite 192.<br />
Almost complete copy of this rare work on callygraphy,<br />
lacking only one plate in the „Appendix“. With numerous<br />
etchings and woodcuts, illustrating the developement of the<br />
art of writing in Renaissance and Baroque by members of<br />
the Neudoerffer family at Nuremberg. – Old half vellum,<br />
restored. Gilt foredges. Folded plate with repaired tear. Some<br />
waterstains (stronger in the first part). – See illustration on<br />
page 192.<br />
936 – ÖHLERS, J. CH., Die offene Schreib-Schule.<br />
Flensburg, Selbstvlg., (1718). Qu.-Fol. Mit 18<br />
doppelblattgr. Kupfertafeln (inkl. gestoch. Titel,<br />
Portr. und Widmung). 4 Bl. Lwd. des 20. Jhdts.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (19) 3.000,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Bruun I, 1113. Doede 133 Anm. –<br />
Vgl. Ornamentstichslg. Berlin 4880. Bonacini 1303 (beide<br />
die Ausg. 1724). – Johann Christoph Öhlers war Buchhalter,<br />
Schreib- und Rechenmeister in Flensburg, später Obermeister<br />
in Hamburg. – Mit Widmung und kalligraphiertem
190<br />
Nr. 937<br />
Porträt von König Friedrich IV. von Dänemark. – Die<br />
Tafeln mit bildlicher Darstellung der Handhaltung beim<br />
Schreiben, Widmung an die beiden Bürgermeister in Flensburg<br />
(dat. 1718), Bibeltexten und Lebensregeln, umrahmt<br />
durch fein gestochene Schnörkelfiguren (Menschen, Tiere,<br />
Fabelwesen) u. a. – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, Titel<br />
(mit Fliegenexkrementen) und letztes Bl. im Innensteg<br />
mit Resten eines entfernten Umschlags. – Siehe Abbildung<br />
Seite 165.<br />
Rare first edition. – Slightly browned, partly a little soiled,<br />
title (with flies' droppings) and last leaf with remains of<br />
removed wrappers at inner joint. – Cloth of the 20th century<br />
(some rubbing and scuffing). – See illustration on page 165.<br />
937 – SAMMELBAND – 3 Schreibmeisterbücher in<br />
1 Bd. Ca. 1634-50. Qu.-4°. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Schließbänder fehlen, mit<br />
wenigen Wurmlöchern). (19) 4.000,-<br />
I. (ULRICH, H.), Der Edlen Schreib-Kunst Gründliche<br />
und Nutzbare vorstellung Teutsch und Lateinischer Schrifften.<br />
Nürnberg, Fürst, o. J. (um 1650). Mit 23 num. Kupfertafeln.<br />
– Spätere Ausagbe. – VD 17 23:298431Z (nennt<br />
24 Tafeln). Doede 40 Anm. – Die Doede bekannten Exemplare<br />
haben zwischen 9 und 19 Blatt, das Exemplar der Wiener<br />
Universitätsbibliothek hat 24 Blatt, die Exemplare in<br />
der Slg. Dr. Hauswedell (226) und in Wolfenbüttel haben<br />
24 Blatt, jedoch ohne die Tafel 12. Unsere Tafeln sind in der<br />
Platte num. von 1 bis 23. – Teilw. knapp beschnitten.<br />
Bibliographie<br />
II. HOFFMANN, U., Teutsche Versalien Oder Haupt<br />
Buchstaben zur Anlaitung, übung und nutzlichen Underricht,<br />
der lieben Jugendt. Ebda. (1642). Mit 16 Kupfertafeln.<br />
– Doede 56 Anm. Ornamentstichslg. Berlin 4824 (nennt<br />
einen gestoch. Titel und 77 Blatt). Bonacini 804 (nur das<br />
Berliner Exemplar). – Die Exemplare des Germanischen<br />
Nationalmuseums in Nürnberg und in der Slg. Dr. Hauswedell<br />
(230) haben ebenfalls nur 16 Tafeln. – Vorliegende<br />
Tafelfolge nicht numeriert.<br />
III. BEAUGRAND, (J. DE), Poecilographie Ou Diverses<br />
Ecritures Propres Pour l'Usage Ordinaire. O. O. (Paris),<br />
Matiette, (um 1634). Mit 30 Kupfertafeln. – Spätere Ausgabe.<br />
– Goldsmith B 433. – Vgl. Ornamentstichslg. Berlin<br />
5092 (Ausg. 1598 bzw. 1601). Bonacini 169 (nur das Berliner<br />
Exemplar). – Die 25. Tafel in der Platte „1634“ datiert.<br />
Nur die letzte Tafel in der Platte mit „30“ numeriert. –<br />
Teilw. knapp beschnitten (wenige Tafeln in den Bildrändern<br />
angeschnitten).<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. leicht wasserrandig und mit<br />
kleinen Wurmspuren. – Siehe Abbildung.<br />
Miscellany of 3 books on calligraphy in 1 vol. – Somewhat<br />
browned and soiled, partly slightly waterstained and with<br />
some worming. – Contemporary vellum (some soiling,<br />
rubbing and scuffing, clasp ribbons missing, with some<br />
wormholes). – See illustration.
938 SCHWARZ, I., Anleitung zur Kenntniß derjenigen<br />
Bücher, welche den Candidaten der Theologie,<br />
den Stadt- und Landpredigern, Vicarien etc.<br />
in der catholischen Kirche wesentlich nothwendig<br />
und nützlich sind. Nebst einer freyen Charakteristik<br />
des berühmten Verfassers von J. B. Schad.<br />
Bde. I-II (von 3). Coburg, Sinner, 1804. XX, 548;<br />
LXVIII, 836 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (stärker beschabt<br />
und bestoßen). (78) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Petzholdt: „Früher geschätzt.“ – Annotiert,<br />
räsonnierend, vielfach mit kurzen biographischen<br />
Angaben zu den Autoren und deswegen noch immer schätzenswert.<br />
– 1806 erschien noch ein dritter Band, ebenfalls<br />
von Schad herausgegeben. – Leicht gebräunt.<br />
939 STRASSBURG – RITTER, F., Répertoire bibliographique<br />
des livres imprimes en Alsace aux XVe<br />
et XVIe siècles. 4 in 7 Bdn. Straßburg 1937-60.<br />
OLwd. und Orig.-Broschur. (24) 300,-<br />
940 TENSCHERT – 14 Antiquariatskataloge. Rotthalmünster<br />
1989-2000. Orig.-Einbände. (44) 300,-<br />
Vorhanden sind Kataloge XX, XXI, XXIV (Normalausg.<br />
und Vorzugsausg.), XXV, XXVII, XXIX-XXXI, XL, XLI<br />
und XLV, darunter die 6 Bände „Leuchtendes Mittelalter“<br />
und Bd. II der „Neuen Folge“, „Incunabula“, „Fünfzig<br />
Unica“, „Boccaccio und Petrarca in Paris“ sowie „Vom<br />
Heiligen Ludwig zum Sonnenkönig“.<br />
Bibliographie 191<br />
941 VERZEICHNISS der sämmtlichen Bücher, welche<br />
sich in der von der höchstseeligen Frau Herzogin<br />
v. Pfalzzweibrücken, königl. Hoheit, zu -<br />
rückgelassenen Bibliothek zu Neuburg befinden.<br />
Neuburg, o. Dr. (Lauter in Augsburg), 1833. 1 Bl.,<br />
101 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (angeschmutzt, etw. berieben<br />
und bestoßen). (2) 120,-<br />
Verkaufskatalog der Büchersammlung von Auguste von<br />
Hessen-Darmstadt, Herzogin von Pfalz-Zweibrücken<br />
(1765-1796), der Mutter von Ludwig I. – Gering gebräunt.<br />
942 KONVOLUT – Ca. 35 Werke in ca. 60 Bdn.<br />
1879-1995. Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(1) 200,-<br />
Aus vielen Bereichen. Beiliegend ca. 40 Händlerkataloge<br />
vorwiegend aus dem Zeitraum zwischen 1910 und 1960.<br />
943 – Ca. 70 Werke in 70 Bdn. und Heften. 1890-1981.<br />
Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren). (100)<br />
200,-<br />
Aus allen Bereichen des Buchwesens. – Beiliegen ca. 20<br />
Kataloge des Antiquariats Fritsch (Ulm) aus den sechziger<br />
und 30 von Ackermann aus den siebziger Jahren.<br />
944 – Ca. 50 Werke in ca. 70 Bdn. 1900-97. Verschied.<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (52) 300,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Vorwiegend aus den Bereichen Schrift und Bibliographie,<br />
darunter einige Standardwerke (Ziegenfuß; Index Aureliensis,<br />
Bde. I-IX; die Fichte-Bibliographie von Baumgartner<br />
und Jacobs u. a.).
192<br />
Nr. 935
Nr. 960<br />
945 ARCHITEKTUR – ALBRECHT, A., Instrument<br />
zur Architectur. Nürnberg, Lochner, 1622.<br />
4°. Mit gestoch. Titel und 4 (statt 5?) Kupfertafeln.<br />
7 Bl. Alte Goldbrokatpapier-Brosch. (Rücken aufgeplatzt,<br />
leichte Gebrauchsspuren). (19) 3.000,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – VD 17 23:233429N (nennt 5 Illu -<br />
str. in Kupferstich). HAB 90, S. 110 und 112-113: „So will<br />
Andreas Albrecht mit seinem 'Instrument zur Architektur',<br />
das er in einem Traktat von 1622 beschreibt, die festgesetzten<br />
Maßverhältnisse und die einzelnen Teile und Glieder der<br />
verschiedenen Genera durch ein Zeichengerät ermitteln, das<br />
mit Hilfe schablonenähnlicher Muster jedes einzelne Genus<br />
Vergrößerungen, sowie Verkleinerungen und damit auch<br />
ein Einpassen in die vorgegebene Höhe einer Fassade<br />
ermöglicht.“ – Vorhanden sind (wie im Ex. der SB Berlin)<br />
die Tafeln Nr. 6, 7, 8 und 9. – Gestoch. Titel knapp bis zum<br />
Bildrand beschnitten. Tafeln 6 und 7 außen knapp beschnitten<br />
und mit geglättetem Falz (Taf. 6 mit geringem Bildverlust).<br />
Etw. gebräunt und fleckig, teilw. angestaubt.<br />
Kunstgeschichte<br />
Probably sole edition. – Engraved title closely trimmed up to<br />
plateline. Plates 6 and 7 closely cropped outside and with<br />
polished joint (plate 6 with minor loss of illustration).<br />
Somewhat browned and stained, partly dust soiled. – Old<br />
wrappers of gold brocade paper (spine bursted, slight signs<br />
of wear).<br />
Wappeneinband<br />
193<br />
946 – ALEAUME, (J.), La perspective speculative et<br />
pratique. Ou sont demonstrez les fondemens de<br />
cet art, & de tout ce qui en a esté enseigné jusqu'à<br />
present. Paris, Tavernier und L'Anglois, 1643. 4°.<br />
Mit gestoch. Kopfvign., gestoch. Initiale und 39<br />
(23 ganzseit.) Textkupfern. 3 Bl., 155 S., 2 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rvg., goldgepr. doppelter Filete und<br />
Wappensupralibros auf den Deckeln (etw. berieben,<br />
wenig bestoßen). (19) 4.000,-
194<br />
Nr. 948<br />
Erste Ausagbe. – Vagnetti EIIIb3<strong>6.</strong> Poudra, Histoire de la<br />
Perspective (1864), 288-309. Millard I, 3: „His treatise on<br />
perspective was his major contribution to the field of architectural<br />
theory, as a practical and as a theoretical presentation<br />
of the subject ... The 'Perspective' is representative of<br />
the scientific, pragmatic spirit of inquiry that developed<br />
during the first half of the seventeenth century.“ – „Ces<br />
inventions, dues a Mignon, me semblent être une des découvertes<br />
les plus importantes dans la science de la perspective“<br />
(Poudra). – Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Die Wappensupralibros<br />
von Louis Treslon-Cauchon, genannt Hesselin<br />
(Olivier 1687). – Mit blattgr. Exlibris der Sammlung Arnaud<br />
de Vitry.<br />
BEIGEB.: (DUBREUIL, J.), La perspective pratique,<br />
necessaire a tous peintres. (Bd. I von 3). Ebda. 1642. Mit<br />
Titel, Titelvign., 3 Kopfvign., 3 Initialen (alles gestoch.) und<br />
150 ganzseit. Textkupfern. 11 nn., 150 num. (4 nn. Bl. zwischengeb.),<br />
5 nn. Bl. – Fowler 108. Millard I, 63. – Es<br />
erschienen noch im gleichen Jahr ein Anhang und 1647 bzw.<br />
1649 zwei weitere Bände. – Leicht gebräunt, wenig fleckig,<br />
vereinzelt kleine Randschäden.<br />
First edition. – Slightly browned, hardly soiled. – Armorial<br />
bookplates by Louis Treslon-Cauchon, called Hesselin<br />
(Olivier 1687). – With leaf-size exlibris of the collection<br />
Arnaud de Vitry. – Contemporary calf with gilt back, gilt<br />
stamped double fillets and armorial bookplate on sides (some<br />
rubbing, minor scuffing).<br />
947 – BOSBOOM, S., Cort onderwys vande vyf colomen.<br />
Amsterdam, Danckerts, o. J. (um 1680). Fol.<br />
Mit gestoch. Titel (in Pag.), 46 Kupfertafeln (in<br />
Pag.) und 7 Textkupfern. 55 S. bzw. num. Bl., 5 nn.<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 949<br />
Bl. (nach Bl. 54 zwischengeb.). Pgt. d. Zt. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen, Makulatur entfernt,<br />
Bezug an den Innenkanten abgelöst). (123) 600,-<br />
Fowler 54 Anm. – Vgl. Thieme-B. IV, 385. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 2222-23. – Simon Bosboom (1614-1662) war<br />
Steinmetzmeister der Stadt Amsterdam. Sein Werk über<br />
Proportionsprobleme der verschiedenen Säulenordnungen<br />
wurde, mehrfach aufgelegt, „ein sehr verbreitetes Lehrbuch<br />
der Architektur“ (Thieme-Becker). – Fliegender Vorsatz<br />
mit hs. Eintragungen. Titel mit Besitzvermerk. Eine Tafel<br />
verso mit Federproben. Leicht gebräunt, wenig fleckig. Etw.<br />
knapp beschnitten.<br />
948 – CAPRA, A., La nuova architettura civile, e militare.<br />
Nuova impressione diligentemente corretta,<br />
ed accresciuta. 2 in 1 Bd. Cremona, Ricchini, 1717.<br />
4°. Mit wdh. Holzschnitt-Portr., 7 Holzschnitt-<br />
Bordüren, 7 gefalt. Holzschnitt-Tafeln und vielen<br />
Textholzschnitten. 14 Bl., 356 S., 6 Bl., 184 S. Mod.<br />
Hldr. (145) 1.500,-<br />
Riccardi I/1, 235, 3.2-4.2. Kruft 683 und 550, Anm. 118.<br />
Marini 152. D'Ayala 90. Manzi 159. Jordan 598. Fowler 79<br />
Anm. – Vgl. Millard IV, 28. – Seltenes Werk über Zivil- und<br />
Militärbaukunst. – Die rustikalen Holzschnitte zeigen<br />
Gebäude, Säulen, Festungsanlagen, Kanonen, Brunnen,<br />
Meilenzähler für Kutschen und zahlr. technische Geräte<br />
(z. Tl. im Bd. II wdh.) wie Kräne, Gewinde, Hebel,<br />
Wasserräder etc. – Eine Tafel mit einer Karte der Gegend<br />
von Cremona. – Titel mit hinterlegtem Ausschnitt. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, mit einzelnen kleinen Randausrissen.<br />
– Siehe Abbildung.
Nr. 950<br />
Rare work on civilian and military architecture. – Title with<br />
backed cut-out. Slightly browned, hardly soiled, with small<br />
isolated tear-outs in margin. – Modern half calf. – See illustration.<br />
Exemplar auf großem Papier<br />
949 – (DUBREUIL, J.), La perspective pratique,<br />
necessaire a tous peintres, graveurs, sculpteurs,<br />
architectes. (Mischauflage). 3 Bde. und Anhang<br />
zum Bd. I in 3 Bdn. Paris, Tavernier & L'Anglois,<br />
1642-51. 4°. Mit 3 Titeln, 3 gleichen Titelvign.,<br />
25 Kopfvign., 22 Initialen (alles gestoch.) und<br />
472 ganzseit. Kupfern (davon 1 mit aufklappbaren<br />
Teilen und 3 auf 2 gefalt. Blättern, in Pag.; inkl.<br />
3 Wdh.). 25 nn., 172 num. (19 nn. Bl. zwischengeb.),<br />
5; 12 nn., 123 num. (4 nn. Bl. zwischengeb.),<br />
6, 10 nn., 10 num., 2 nn. Bl., 14 S., 20 weiße Bl.<br />
nachgeb.; 20 nn., 165 num. (26 nn. Bl. zwischengeb.),<br />
7 nn. Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg., goldgepr.<br />
vierfachen Fileten und Eckstücken auf den<br />
Deckeln (etw. berieben und bestoßen). (19)<br />
8.000,-<br />
Erste Ausgabe (Anhang zum Bd. I, Bde. II und III), Bd. I in<br />
2. Auflage von 1651. – Fowler 108. Millard I, 63. – Vgl. De<br />
Backer-S. II, 145 (Ausg. 1651 und 1666). Ornamentstichslg.<br />
Berlin 4714 (EA 1642-47; nur I und II). – Bedeutende Perspektivenlehre,<br />
mehrf. übersetzt, prägte in England den<br />
Kunstgeschichte 195<br />
Nr. 951<br />
Begriff der „Jesuit's perspective“. – „His work on perspective<br />
is probably the most influential ever published<br />
expressly for the use of a lay audience. It contains pre -<br />
viously published material, including some of Jacques<br />
Aleaume's plates, although the first edition was published<br />
even before Aleaume's book appeared“ (Millard). – In Bd.<br />
III ist das Kupfer 91 mit 4 aufklappbaren Teilen ausgestattet.<br />
In diesem Band sind die Kupfer Nr. 108, 124 und 156<br />
ausgelassen. – Ein Kupfer sehr knapp bis zum Bildrand<br />
beschnitten und aufgezogen (Korrektur eines falschen Kupfers:<br />
Bd. II, Kupfer 12). 4 Bl. der „Table“ von Bd. II knapp<br />
beschnitten und passepartoutartig angerändert, um das<br />
Papier auf das Format des Buchblocks zu bringen. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig. Breitrandig, Exemplar auf großem<br />
Papier (Wasserstreifen mit dem Abstand von 35-36 mm, bei<br />
Normalpapier beträgt der Abstand nur 26-27 mm). – Mit<br />
gestoch. Exlibris des Generalmajors George Lane Parker<br />
(1742-1791), der jüngere Sohn des zweiten Earls Macclesfield<br />
(1697-1764). – Siehe Abbildung.<br />
First edition (appendix to vol. I, vols. II and III), vol. I in<br />
2nd issue of 1651. – This important perspective theory,<br />
translated several times, formed in England the concept<br />
of „Jesuit's perspective“. – One copperplate very closely<br />
trimmed up to plateline and mounted (correction of false<br />
engraving: In vol. II, copperplate 12). 4 leaves of „table“ of<br />
vol. II closely trimmed and mounted with paper slips like a<br />
passepartout in order to adapt the paper to book-block size.<br />
Slightly browned, hardly soiled. Wide-margined copy on<br />
large paper. – With engraved exlibris of major general<br />
George Lane Parker (1742-1791). – Contemporary calf with<br />
spine label, gilt back, gilt stamped fourfold fillets and corner<br />
pieces on sides (some rubbing and scuffing). – See illustration.
196<br />
Nr. 953<br />
950 ARCHITEKTUR – DASS. Seconde edition.<br />
3 Bde. Paris, Du Puis, 1663. 4°. Mit 2 (statt 3)<br />
Titeln, 25 Kopfvign., 22 Initialen (alles gestoch.)<br />
und 462 ganzseit. Kupfern (davon 1 mit aufklappbaren<br />
Teilen und 3 auf 2 gefalt. Blättern, in Pag.;<br />
inkl. 3 Wdh.). 25 nn., 172 num. (19 nn. Bl. zwischengeb.),<br />
5; 12 nn., 123 num. (4 nn. Bl. zwischengeb.),<br />
6; 20 nn., 165 num. (26 nn. Bl. zwischengeb.),<br />
7 nn. Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (etw.<br />
berieben und bestoßen). (19) 2.500,-<br />
Seltene dritte Ausgabe. – Hagelin, Ekström Coll., 163. –<br />
Vgl. De Backer-S. II, 145 (Ausg. 1651 und 1666). Millard I,<br />
64 (Ausg. 1679). Ornamentstichslg. Berlin 4714 (EA 1642-<br />
47; nur I und II). Fowler 108 (EA 1642-49). – In Bd. III ist<br />
das Kupfer 91 mit 4 aufklappbaren Teilen ausgestattet. In<br />
diesem Band sind die Kupfer Nr. 108, 124 und 156 ausgelassen.<br />
– Es fehlt der gestoch. Titel zum Bd. III. – Der ge -<br />
stoch. Titel zum Bd. I trägt noch den Verlagsvermerk und<br />
das Datum der Ausgabe von 1651. Insgesamt 10 Kupfer<br />
sehr knapp bis zum Bildrand beschnitten und aufgezogen<br />
(Korrekturen falscher Kupfer: das sind in Bd. II die Kupfer<br />
12, 15, 22, 26, 29, 54, 58 und 71, in Bd. III die Kupfer 15 und<br />
90). Vorsätze mit Exlibris, Titel mit Besitzvermerk. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig und mit kleinen Randschäden, Bd.<br />
II zu Beginn mit kleinem Wasserrand. – Siehe Abbildung.<br />
Rare third edition. – Lacks engraved title to vol. III. –<br />
Engraved title to vol. I still bears the publisher's note and<br />
date of publication of 1651. Altogether 10 copperplates very<br />
closely trimmed up to plateline and mounted (corrections of<br />
false engravings: these are in vol. II copperplates 12, 15, 22,<br />
26, 29, 54, 58, 71 and in vol. III plates 15 and 90). End papers<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 954<br />
with exlibris, title with ownership entry. Slightly browned,<br />
partly a little soiled and with small marginal damages, vol.<br />
II at the beginning with small waterstain. – Contemporary<br />
calf with gilt back (some rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
951 – FREITAG, A., Architectura militaris nova et<br />
aucta, oder Newe vermehrte Fortification. Letzte<br />
Edition verbessert. Amsterdam, D. Elzevier, 1665.<br />
Fol. Mit gestoch. Titel, 35 doppelblattgr. Kupfertafeln<br />
und 8 doppelblattgr. Tabellen. 3 Bl., 194<br />
(recte 186) S., 1 Bl. Ldr. um 1800 mit Rsch. und<br />
Rvg. (88) 2.000,-<br />
Jordan 1305. Willems 135<strong>6.</strong> Cockle 83<strong>6.</strong> Libri rari 10<strong>6.</strong> Jähns<br />
1111. – Vgl. Ornamentstichslg. Berlin 3525. – Vierte und<br />
letzte Elzevier-Ausgabe. – „Das Hauptwerk der Zeit“<br />
(Jähns), „es gehört zu den wichtigsten Traktaten zum Festungsbauwesen<br />
des 17. Jahrhunderts. Zwar wurde viel über<br />
die altniederländische Manier geschrieben und gestritten,<br />
doch nur hier liegt eine ausführliche Interpretation vor.<br />
Freitag war Mediziner und Philosoph. Er stand in polnischen<br />
Diensten, ging dann in die Niederlande, wirkte bei<br />
den Belagerungen von Herzogenbosch 1629 und Maastricht<br />
1632 aktiv mit. In seinem Traktat stellt er auch Instrumente<br />
vor, vornehmlich aber Brückenanlagen und Militärbauten<br />
innerhalb fester Plätze“ (Schütte 316). – Vorsätze an den<br />
Rändern leimschattig, Titel und erstes Blatt der Widmung<br />
mit kleinem blindgepr. Wappenstempel, 2 gestoch. Exlibris.<br />
Am Ende 5 Bl. mit einem zeitgen. handschriftlichen Index<br />
beigebunden. – Sehr schönes, dekorativ gebundenes Exemplar.<br />
– Siehe Abbildung.
Nr. 955<br />
Fourth and last Elzevier edition of the most important<br />
treatise on fortress architecture of the 17th century. – Endpapers<br />
with glue traces at margins, title and first leaf of dedication<br />
with small blind-pressed armorial stamp, 2 engraved<br />
exlibris. Bound-in at the end 5 leaves with contemporary ms.<br />
index. – A very beautiful copy in a decorative binding. –<br />
Calf around 1800 with spine label and gilt back. – See illustration.<br />
952 – HIESER, J., Das Gemeinnützliche der Projektionszeichnung.<br />
Wien, Überreuter, 184<strong>6.</strong> Mit<br />
19 gefalt. lithogr. Tafeln. 46 S. Mod. Hldr. (etw.<br />
berieben). (19) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. ÖBL II, 314. – Die Tafeln num.<br />
I-XVIII und XII a. – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
Wappeneinband<br />
953 – G(AULTIER) D(E) M(AIGNANNES), R.,<br />
Invention nouvelle et briéve pour reduire en perspective,<br />
par le moien du quatré, toutes sortes de<br />
plans, & corps, comme edifices, meubles, &c. La<br />
Flêche, Griveau, 1648. Fol. Mit Titelvign., 3 Textvign.,<br />
34 Textkupfern und 17 (statt 19?; 12 gefalt.)<br />
Kupfertafeln. 10 Bl., 110 (recte 112) S., 1 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch., Rvg., goldgepr. doppelter Filete<br />
und Wappensupralibros (des Autors) auf den<br />
Deckeln (Rücken und Kanten erneuert, etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (19) 800,-<br />
Kunstgeschichte 197<br />
Nr. 956<br />
Seltene erste Ausgabe. – Goldsmith G 231. Poudra, Histoire<br />
de la perspective, 382-387. RBF (17e s.) XII (La Flêche) 214<br />
bis. Vagnetti EIIIb45. – Vermutlich fehlen die Tafeln 6<br />
(zu S. 39), 18 (zu S. 77) und 23/24 (zu S. 90); Vergleichsexemplare<br />
nennen jedoch alle nur 19 Tafeln. – Das Wappensupralibros<br />
des Verfassers auf den Deckeln ist nochmals<br />
abgebildet auf Bl. 8 am Anfang im Text. – Etw. gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Mit blattgr. Exlibris der Sammlung Arnaud<br />
de Vitry. – Siehe Abbildung.<br />
Rare first edition. – Missing probably plates 6 (to p. 39),<br />
18 (to p. 77) and 23/24 (to p. 90). – A little browned, hardly<br />
soiled. – With leaf-size exlibris of the Arnaud de Vitry<br />
collection. – Contemporary calf with spine label, gilt back,<br />
gilt stamped double fillets and armorial bookplate (of the<br />
author) on sides (rebacked and edges renewed, a little<br />
scratched and scuffed). – See illustration.<br />
954 – HURET, G., Nouveau traité d'architecture,<br />
d'optique, de portraiture et peinture en deux parties.<br />
Paris, (Cramoisy für) Guignard, 1681. Fol.<br />
Mit 2 gestoch. Frontisp., 8 Kupfertafeln, altkolor.<br />
Titelvign., 4 altkolor. Kopfleisten und 3 altkolor.<br />
Holzschnitt-Initialen. 7 Bl., 159 S. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen). (19) 5.000,-<br />
Titelauflage der Erstausgabe von 1670. – Vagnetti EIII.b.62.<br />
– Diese Ausgabe nicht in der Ornamentstichslg. Berlin, bei<br />
Cicognara, Goldsmith, Schlosser etc. – Es erschienen auch<br />
schon früher Titelauflagen, so 1674, 1678 und 1679, die wie<br />
unsere Auflage sehr selten sind, wir konnten nur 1 Exemplar<br />
im NUC in Chicago nachweisen. – Mit zahlr. kleinen<br />
Korrekturen im Text, die vermutlich vom Drucker gemacht<br />
wurden, da Huret bereits 1670 gestorben war. – „Grégoire
198<br />
Nr. 957<br />
Huret, in his work ... explored the concept of the anamorphic<br />
portrait on architectural elements such as walls and<br />
vaults“ (Tomás Garcia Salgado, Anamorphic Perspective &<br />
Illusory Architecture). – „In portraying the bodies of man<br />
and animals Huret grants the liberty to the painter to draw<br />
them without any perspectival distortion on the picture<br />
plane, just as the eyes see them in life. This is a plea for<br />
flexible response to 'natural vision' and 'judgement by eye'<br />
in portraying complex forms and scenes, and represents a<br />
probably unwitting articulation of the standpoint we have<br />
previously inferred in the case of Rubens and Velázquez.<br />
Not surprisingly he criticised Cousin, Barbaro, Marolois<br />
and Desargues for taking mathematical perspective beyond<br />
its visual limits“ (Kemp, The Science of Art, 125). – Vorderer<br />
Innendeckel mit teilw. rasiertem Exlibris. Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig, tls. schwach wasserrandig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Re-issue of the 1670 first edition. – Inner front cover with<br />
partly erased exlibris. Slightly browned, hardly soiled, here<br />
and there with light waterstains. – Contemporary limp vellum<br />
(some soiling, rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
Zur Gänze gestochen<br />
955 – (LE BICHEUR, J. DE), Traicté de perspective,<br />
faict par un peintre de l'Academie Royale. Paris,<br />
Jollain, (1660). Fol. Mit 30 (27 ganzseit.) Textkupfern.<br />
70 S. bzw. num. Bl. (alles gestochen). Mod.<br />
Hpgt. (19) 4.500,-<br />
Sehr seltene, wohl einzige Ausgabe. – Vagnetti EIIIb50.<br />
Kemp, The Science of Art, 120 ff. – Nicht im NUC, bei<br />
Goldsmith, Cicognara, in der Berliner Ornamentstichslg.<br />
und in allen einschlägigen Sammlungen. – In Frankreich nur<br />
3 Exemplare in der BN Paris und ein Exemplar in der Bibl.<br />
d'Art et d'Archéologie, Paris. – „Le Brun had begun to<br />
insinuate his own man, Jacques Le Bicheur, into Academy<br />
Kunstgeschichte<br />
as an authority on perspective, and to use Leonardo's newly<br />
published 'Treatise on Painting' to undermine Bosses<br />
doctrinaire instance on geometrical devices“ (Kemp). – Etw.<br />
gebräunt und fleckig, vereinzelt kleine Randschäden. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Very rare and probably sole edition. – Some browning and<br />
soiling, occasionally small tears in margin. – Modern half<br />
vellum. – See illustration.<br />
956 – MONTANO, G. B., Raccolta de' tempij, et<br />
sepolcri disegnati dall'antico. Rom, Ferrante, 1638.<br />
Fol. Gestoch. Titel und 25 (statt 31?) radierte<br />
Tafeln. Flex. Pp. d. Zt. (Rücken etw. eingerissen;<br />
fleckig und bestoßen). (145) 300,-<br />
Rossetti 7148/V (31 Tafeln). Borroni 10653 (28 Tafeln). Il<br />
Gran Teatro delle Fabbriche 51. – Vgl. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 2611/3. Nagler X, 487. Kissner Coll. 307. – Sammlung<br />
von Rissen und Schnitten durch Tempel und Grab -<br />
mäler der römischen Antike, teils in sehr freier Rekonstruktion.<br />
Die Bedeutung dieser Architekturphantasien<br />
liegt vor allem in ihrem Einfluß auf die Baukunst des Hochund<br />
Spätbarock, von Borromini bis Fischer von Erlach.<br />
Giovanni Battista Montano (1534-1621) wirkte als Architekt,<br />
Zeichner und Stecher in Rom. – Titel und einige Bl.<br />
mit hinterlegten Ecken; etw. wasserrandig, gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
957 – POST – SAMMELBAND – 4 Werke von Pieter<br />
Janszoon Post in erster Ausgabe. (Den Haag,<br />
Selbstvlg., 1654-64). Fol. Mod. flex. Pgt. (19)<br />
3.000,-<br />
I. De Sael van Orange. Ghebouwt by haere Hoocht. Amalie<br />
Princesse Dovariere van Orange. (1655). Mit gestoch. Titel<br />
und 11 (8 doppelblattgr.) Kupfertafeln. – Ornamentstichslg.
Nr. 958<br />
Berlin 2230/3 (nennt 12 num. Tafeln). Hollstein XI, 263<br />
(unter Mathys mit 12 Tafeln). Millard III, 100 (nennt wohl<br />
irrtümlich 21 Tafeln). – Zeigt Pläne, Grundrisse, Aufrisse<br />
und Ansichten des Gebäudes.<br />
II. Swanenburch. Gemeenlants Huys van Rynlant. Gelegen<br />
tussen Haerlem ende Amsterdam. 1654. Mit 8 (7 doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln. – Ornamentstichslg. Berlin 2230/2<br />
(8 num. Tafeln). Hollstein XI, 263 (unter Mathys). Millard<br />
III, 99. – Die Kupfer zeigen Pläne, Grundrisse, Gebäude etc.<br />
III. Perspective Uytbeeldinge van Vreden-Burch, met hare<br />
omstaande Timmeragie, Hoven, Plantagie, etc. (Um 1657?).<br />
Mit 3 doppelblattgr. (1 gefalt.) Kupfertafeln. – Millard III,<br />
101. – Hollstein XI, 264 (unter Mathys, nennt summarisch<br />
7 Ansichten von Vredenburg. – Nicht in der Ornamentstichslg.<br />
Berlin.<br />
IV. Schoorsteen-Wercken. (1665). Mit gestoch. Titel und 22<br />
(2 doppelblattgr.) Kupfertafeln. – Hollstein XI, 264. – Nicht<br />
in der Ornamentstichslg. Berlin und bei Millard. – Die<br />
Tafeln zeigen verschiedene Kamine. – I-IV: Vgl. Thieme-B.<br />
XXVII, 298. – Alle Tafeln vor der Numerierung. Es kann<br />
somit angenommen werden, daß sie im ersten Druckzustand<br />
vorliegen. – Gering gebräunt und fleckig, frisches<br />
Exemplar, die Kupfer in guten und kräftigen Abdrucken. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Miscellany of 4 works by Pieter Janszoon Post in first<br />
edition. – All the plates before numbering. It is therefore<br />
possible that they are in the first printing state. – Minor<br />
browning and soiling, a fresh copy, engravings in good and<br />
strong impressions. – Modern limp vellum. – See illustration.<br />
Kunstgeschichte 199<br />
Nr. 959<br />
958 – RONDELET, J.-(B.), Mémoire historique sur<br />
le dôme du Panthéon Français. Paris, Du Pont,<br />
1797. 4°. Mit 10 gefalt. Kupfertafeln. 2 Bl., 118 S.<br />
Etw. läd. Brosch. d. Zt. (19) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Pollen 1767. – Vgl. Kruft 313: „Er ist einer<br />
der ersten, die sich systematisch mit der Anwendung von<br />
Eisen und der Statik von Eisenkonstruktionen auseinandersetzen,<br />
wozu er bereits durch seine Tätigkeit am Pariser<br />
Panthéon unter Soufflot angeregt worden war.“ – Titel mit<br />
durchschlagendem hs. Besitzvermerk von 1808. Einzelne<br />
hs. Marginalien; leicht gebräunt, wenig fleckig, Ränder tls.<br />
etw. angestaubt, Ecken mit Quetschfalten. – Siehe Abbildung.<br />
959 – SCAMOZZI, V., Oeuvres d'architecture,<br />
traduites en François par M. Augustin Charles<br />
d'Aviler et par M. Samuel Du Ry. Den Haag, de<br />
Hondt, 173<strong>6.</strong> Fol. Mit gestoch. Kopfvign.,<br />
gestoch. Initiale, 44 (3 doppelblattgr., 41 ganzseit.)<br />
Textholzschnitten, 40 (37 ganzseit.) Textkupfern<br />
und 24 (3 doppelblattgr., davon 2 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
8 Bl., 276 (recte 278) S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (etw. beschabt und bestoßen, teilw. restauriert).<br />
(19) 1.000,-
200<br />
Nr. 961<br />
Cicognara 655. Ornamentstichslg. Berlin 2608. Fowler 302<br />
(Kollation geringfügig abweichend): „This edition is divided<br />
into 8 books with illustrations for the most part from<br />
the same plates as those of the 1658 (1661) Amsterdam<br />
edition.“ – Die Illustrationen zeigen Tempel, Paläste,<br />
Ehrensäulen, Triumphbögen, Portale, Säulenordnungen,<br />
Mauerverbände etc. – Vortitel etw. gebräunt, Titel leicht<br />
fingerfl., mit Stempel und verso mit Besitzvermerk von<br />
1829. Sonst nur leicht gebräunt, wenig fleckig und vereinzelt<br />
schwach wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
Half title a little browned, title with light fingermarks, with<br />
stamp and verso with ownership entry of 1829. Otherwise<br />
only a little browned, hardly soiled and occasionally with<br />
light waterstains. – Contemporary calf with spine label and<br />
gilt back (some scratching and scuffing, partly restored). –<br />
See illustration.<br />
960 – THEATER – (MILIZIA, F.), Del teatro. Venedig,<br />
Pasquali, 1773. 4°. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
6 gefalt. Kupfertafeln. VIII, 100 S. Pgt. d. Zt. mit<br />
2 Rsch. (fleckig, gebräunt, berieben und bestoßen).<br />
(139) 600,-<br />
Melzi III, 129, Anm. Cicognara 764. Fowler 19<strong>6.</strong> Ornamentstichslg.<br />
Berlin 2793. –Die erste Ausgabe war 1772<br />
unter dem Titel „Sul teatro“ in Rom erschienen, wurde<br />
jedoch wenige Wochen nach Erscheinen konfisziert<br />
(„Le cause di questo fatto sono note in Roma“, Vorwort).<br />
Es folgten mehrere Drucke in Venedig, von denen der vorliegende<br />
der erste ist. Eine Ausgabe von 1789 sollte den<br />
zweiten Teil der Reihe „I capi d'opera del teatro antico e<br />
moderno“ bilden, die jedoch nicht fortgeführt worden ist.<br />
Kunstgeschichte<br />
Nr. 962<br />
– Behandelt das Theater und seine Geschichte, die verschiedenen<br />
Gattungen von Theaterstücken einschließlich<br />
des Musiktheaters, Bühnenbilder und Theaterbauten. Am<br />
Ende die „Idea d'un nuovo teatro“, dazu auch die Tafeln<br />
mit Rissen und Schnitten eines Idealtheaters im klassizistischen<br />
Stil, wohl nach Ideen des Autors (1725-1798), der<br />
Architekt und Architekturkritiker war. – Vorsätze stärker<br />
gebräunt und tintenfl., Tafeln tls. im Rand restauriert und<br />
stellenw. leicht stockfl., Text tls. stärker fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Seite 193.<br />
961 – VITRUVIUS POLLIO, M., L'architettura tradotta<br />
e comentata dal marchese Berardo Galiani.<br />
Ed. seconda. Siena, Bindi, 1790. Fol. Mit gestoch.<br />
Frontisp., gestoch. Titelvign. und 25 Kupfertafeln.<br />
1 Bl., XX, 272 S., 25 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (stark<br />
beschabt und bestoßen). (132) 2.000,-<br />
Fowler 427. Ebhardt 80. – Vgl. Ornamentstichslg. Berlin<br />
1820. Cicognara 733 (erste Ausgabe dieser Übersetzung,<br />
Neapel 1758). – Die zweite Ausgabe der Vitruvübertragung<br />
mit Kommentar durch den Marchese Galiani (1724-1774),<br />
der Mitglied der römischen Akademie gewesen ist. – Die<br />
letzten 25 Blätter mit den Erklärungen zu den Kupfern<br />
jeweils mit dem entsprechenden Kupfer zu ausfaltbaren<br />
Tafeln montiert. – Vorsatz mit altem Besitzvermerk, Titel<br />
mit Blindstempel; leicht gebräunt, stellenw. wenig fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
The second edition of the Vitruv translation with comments<br />
by Marchese Galiani (1724-1774) who was a member of the<br />
Roman Academy. – The last 25 leaves with explanations to<br />
the copperplates each mounted with the corresponding
engraving to plates which can be unfolded. – Endpaper<br />
with old ownership entry, title with blind stamp; slightly<br />
browned, here and there a little soiled. – Contemporary half<br />
calf with gilt back (heavily scratched and scuffed). – See<br />
illustration.<br />
962 BAYTAZ, N., Abbreviations des plus difficiles<br />
operations de perspective pratique. Soulagement<br />
tres-grand aux curieux de cet art; principalement<br />
aux vrais peintres, qui operent avec connoissance<br />
de raison. Annecy, Leyat, 1644. Mit 32 ausfaltbaren<br />
Kupfertafeln. S. (3)-141. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (etw. berieben und bestoßen). (19)<br />
8.000,-<br />
Seltene erste und wohl einzige Ausgabe. – Hoefer IV, 881.<br />
Laroche (Annecy) in BBA CLIII (1996), 8 (kennt nur<br />
31 Tafeln). Pondra, Histoire de la Perspective (1864),<br />
S. 323-331. – Nicht bei Goldsmith, Fowler, Destailleur, in<br />
der Ornamentstichslg. Berlin, im STC und NUC. Der<br />
COPAC kennt nur ein Exemplar in Cambridge. – „Un<br />
ouvrage intéressant sur la perspective ... il traite comme on<br />
le voit de tous les cas difficiles de la perspective, et donne<br />
plusieurs méthodes de son invention dont quelques-unes<br />
sont intéressantes ... Cet ouvrage serait encore consulté avec<br />
fruit de nos jours“ (Pondra). – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Scarce first and probably sole edition. – Some browning,<br />
minor soiling. – Contemporary calf with spine label and gilt<br />
back (somewhat rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
963 CONTI – REMY, P., Catalogue d'une riche collection<br />
de tableaux des maîtres les plus célebres des<br />
trois ecoles; dessins ... bronzes, marbres, terre<br />
cuite ... qui composent le cabinet de feu ... le Prince<br />
de Conti. Paris, (Didot für) Muzier und Remy,<br />
1777. Mit gestoch. Titel. 1 Bl., II, VIII, 417 S. Mod.<br />
Ldr. (19) 800,-<br />
Cicognara 4468. – Auktionskatalog einer der bedeutendsten<br />
Kunstsammlungen im 18. Jahrhundert. – Mit den Preisen<br />
und bei den Gemälden meist auch mit den Käufern in zeitgenössischer<br />
Handschrift. – Mit den S. 335/336, die durch<br />
die S. 337/338 ersetzt wurden und in den meisten Exemplaren<br />
fehlen. – Etw. gebräunt und fleckig, teilw. unbeschnitten,<br />
S. 149/150 und 393/394 mit größerem Rand- bzw.<br />
Eckausriß.<br />
Berühmte Inkunabel der Lithographie<br />
964 DÜRER – (STRIXNER, J. N.), Albrecht Dürers<br />
Christlich-Mythologische Handzeichnungen.<br />
(München, Senefelder, 1808). Fol. Mit lithogr.<br />
Portr., lithogr. illustr. Titel, lithogr. „Vorrede“,<br />
typographischem „Verzeichniß“ und 43 lithogr.<br />
Tafeln in verschied. Farben von J. N. Strixner nach<br />
A. Dürer. Hldr. d. Zt. mit Vg. (etw. beschabt,<br />
leicht bestoßen). (2) 500,-<br />
Kunstgeschichte 201<br />
Nr. 966<br />
Erste Ausgabe. – Rümann 2563. Dussler 260, I. Winkler<br />
831, 13 und 14. Weber I, 31: „Im Jahre 1807 wurde Johann<br />
Nepomuk Strixner (1782 bis 1855) beauftragt, Dürers<br />
Randzeichnungen zu dem Gebetbuch des Kaisers Maximilian<br />
I. nachzuzeichnen und zu lithographieren. Unter Aufsicht<br />
und Mitarbeit von Senefelder wurden 1808 insgesamt<br />
43 der berühmten Illustrationen erstmals in der Geschichte<br />
der Kunst nachgedruckt. Damit wurden die Meisterzeichnungen<br />
Dürers eigentlich erst wieder bekannt. Mit einem<br />
Schlag offenbarte die neue graphische Technik ihr Ver -<br />
mögen.“ – In seiner berühmten Rezension des Werkes vom<br />
10. März 1808 kommt Goethe zu dem Schluß: „Ich<br />
wünschte nicht gestorben zu sein, ohne sie (die Nachbildungen)<br />
gesehen zu haben.“ – Exemplar im ersten Druckzustand<br />
auf kräftigem Velin in variierendem Rot, Grün,<br />
Braun und Dunkelviolett. – Gering gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig. – DAZU: I. DERS., Albrecht Dürers Randzeichnungen<br />
aus dem Gebetbuche des Kaisers Maximilian I.<br />
München 1850. Mit lithogr. Portr. und 45 chromolithogr.<br />
Tafeln. – II. DERS., Vignettes d'Albert Durer ou Imitation<br />
figurée des dessins dont ce grand maitre orna le livre de<br />
prières de l'Empereur Maximilien I. Ebda. 1850. Mit lithogr.<br />
Portr. und 45 chromolithogr. Tafeln.<br />
965 FORESI, A., Tour de Babel ou objets d'art faux<br />
pris pour vrais et vice versa. Paris und Florenz,<br />
Lauriel und Bettini, 1868. XI, 118 S., 1 Bl. Hlwd.<br />
d. Zt. (Kapitale eingerissen, etw. bestoßen und mit<br />
Wasserschaden). (36) 150,-<br />
Die Enthüllungen des italienischen Kunstsammlers Alessandro<br />
Foresi über Fälscher und Fälschungen. Mit einem<br />
ausführlichen Beitrag über den Meisterfälscher Giovanni<br />
Bastianini. – Wasserrandig und etw. fleckig.
202<br />
966 GALERIEWERKE – COLLECTION OF<br />
ENGRAVINGS, from Paintings and Drawings<br />
by the Most Celebrated Masters, A. Bd. I (von 2).<br />
London, Gilling, o. J. (um 1807). Fol. Mit 78 Kupfertafeln.<br />
1 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Vg. (stärker<br />
beschabt und berieben). (55) 900,-<br />
Die Tafeln in verschiedenen Techniken (Schabkunst, Punktiermanier<br />
und Weichgrundradierung u. a.) zeigen Gemälde<br />
von Van Dyck, Murillo, Rembrandt u. a. – Tls. etw. ge -<br />
bräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
967 – OTTLEY, W. Y., UND P. W. TOMKINS,<br />
Engravings of the Most Noble The Marquis of<br />
Stafford's Collection of Pictures, in London. 4 Tle.<br />
in 2 Bdn. London, Longman etc., 1818. Fol. Mit<br />
138 Kupfertafeln mit tls. mehreren Abb. Ldr. d.<br />
Zt. mit reicher Vg. (etw. beschabt, stärker bestoßen).<br />
(55) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hunnisett 163. Brunet IV, 254. – Die ersten<br />
beiden Teile umfassen die italienische Kunst, ferner<br />
13 Tafeln mit den Plänen der Galerie. Der dritte Teil be -<br />
inhaltet die deutsche und die niederländische Malerei, die<br />
spanische, französische und englische Malerei werden im<br />
vierten Teil behandelt. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
968 – ROSASPINA, F., La Pinacoteca della Ponti ficia<br />
Accademia delle Belle Arti in Bologna. Bologna,<br />
Selbstvlg., 1830. Fol. Mit 72 Kupfertafeln. 69 nn.<br />
Bl. Hldr. d. Zt. (stark berieben und bestoßen).<br />
(55) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Pollen 1769. – Prächtige Kupferstiche nach<br />
Gemälden bekannter italienischer Renaissance-Künstler. –<br />
Unbeschnitten, leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
969 GEMMEN – CUPER, G., Apotheosis vel consecratio<br />
Homeri. Sive lapis antiquissimus in quo<br />
poetarum principis Homeri consecratio sculpta<br />
est. Amsterdam, Boom, 1683. 4°. Mit 9 (2 gefalt.)<br />
Kupfertafeln und 30 Textkupfern. 8 Bl., 324 S.,<br />
2 Bl. Pgt. d. Zt. (untere Ecke des Hinterdeckels<br />
defekt, stark angestaubt). (171) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Ebert 5514. Cicognara 2668: „Le tavole<br />
numerose di monumenti e medaglie sono sparse per l'opera<br />
fra il testo. È da osservarsi che non manchi in principio la<br />
bellissima Tavola grande dell'Apoteosi intagliata dal Gallestruzzi.“<br />
– Das Faltkupfer mit alt hinterlegten Rissen in den<br />
Falzen. Einige Lagen etw. gebräunt, wenige Blätter alt angerändert,<br />
etw. fleckig.<br />
970 – GORLAEUS, A., Dactyliothecae seu annulorum<br />
sigillarium quorum apud priscos tam Graecos<br />
quam Romanos usus. Ex ferro, aere, argento<br />
& auro promptuarii. Cum explicationibus Jacobi<br />
Gronovii. Leiden, P. van der Aa, 1695. 4°. Mit<br />
2 gestoch. Titelvign., 2 gestoch. Titeln, 2 (1 gefalt.)<br />
gestoch. Portrs. und 282 Kupfertafeln. 9 (statt 11?)<br />
Bl., 28 S., 9 Bl., S. (3)-16, (3)-64, 32 S. Pgt. d. Zt.<br />
(Rücken mit kleinen Einrissen und Loch, fleckig<br />
und bestoßen). (112) 800,-<br />
Kunstgeschichte<br />
Sinkankas 2472. Kockel-G., Daktyliotheken (Kat. 2006),<br />
S. 111 und 112. Vinet 1609. Brunet II, 1671. – Vgl. Cicognara<br />
2871. – Werk über Siegelringe, Gemmen und<br />
geschnittene Steine der alten Griechen und Römer. Stark<br />
erweiterte Ausgabe, die erste in der Bearbeitung von<br />
Gronovius. – Abraham Gorlaeus (van Goorle), geb. 1549<br />
in Antwerpen, lebte und starb in Delft 1609. – „Son mérit<br />
est d'être le premier (ouvrage) dans lequel on trouve réunies<br />
un grand nombre de pierres gravées, et par là d'avoir fixé<br />
l'attention des savants sur une branche importante de<br />
l'antiquité figurée. A partir de ce moment, les publications<br />
de ce genre se suivent presque sans interruption“ (Vinet).<br />
„This edition by Gronov is remarkable for being one of the<br />
earliest books to incorporate Marbod's famous poem on<br />
gemstones“ (Sinkankas). – Die 8 Zeilen unter Gorlaeus'<br />
Porträt stammen von Hugo Grotius. – Vermutlich fehlen<br />
zwei Zwischentitel. – Fliegender Vorsatz mit Vermerk und<br />
kleinem Ausschnitt am oberen Rand, Titel mit Eckabriß<br />
(ohne Textverlust), gefalt. Portr. mit geringem Einriß,<br />
Seitenränder wenig gebräunt, etw. fleckig. – Mod. Exlibris.<br />
971 – MILIOTTI, A., Description d'une collection de<br />
pierres gravées qui se trouvent au Cabinet Imperial<br />
de St. Petersbourg. Bd. I (alles Erschienene).<br />
Wien, Camesina, 1803. Gr.-Fol. Mit gestoch. Titel<br />
und 126 Textkupfern. 3 nn., 126 num., einseitig be -<br />
druckte Bl. Stark beschäd. Pp. d. Zt. (166) 800,-<br />
Seltene einzige Ausgabe. – Brunet III, 1714. Borroni 1607.<br />
Murray III, 151. Ebert 14028: „Der 2e Theil ist fertig, aber<br />
noch nicht ausgegeben.“ MNE II, 38. – Verzeichnis der<br />
Gemmensammlung des Zarenhauses in St. Petersburg mit<br />
Abbildungen und Erklärungen der Werke. Diese Sammlung<br />
hatte der Verfasser zusammengetragen und für 49000 Rubel<br />
an Katharina die Große verkauft. Ein zweiter Band mit den<br />
Tafeln 127-243 wird als Manuskript (Druckvorlage) in der<br />
Pariser Bibliothèque Nationale aufbewahrt. Ein in unserer<br />
Auktion 35 versteigertes Manuskript enthielt die wohl vollständige<br />
Folge der Kupferstiche, die bereits zur Publikation<br />
beider Bände angefertigt worden war. – Innengelenke<br />
gebrochen, gestoch. Titel mit kleinen Randläsuren, letzte<br />
Bl. mit je einem hinterlegten Einriß; breite Ränder etw.<br />
fingerfleckig. – Zwei Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
972 GERHARD, E., Etruskische Spiegel. 17 Hefte<br />
der Reihe. Berlin, Reimer, 1861-68. Gr.-4°. Mit<br />
zahlr. Tafeln in verschied. Techniken. Orig.-<br />
Brosch. (Gebrauchsspuren). (83) 200,-<br />
Graesse III, 57. Borroni 12242. Vinet 1687. Stark 284 und<br />
367. – Das Monumentalwerk enthält „fast erdrückend<br />
reiches Material“ (Stark) und bildet „une galerie mythologique<br />
du plus haut intérêt“ (Vinet). – Altersspuren. –<br />
Genaue Text-und Tafelkollation auf Anfrage. – Ohne Rückgaberecht.<br />
973 HAGEN – VERZEICHNISS von Hagenischer<br />
Gemähld-Sammlung, der besten und berühmtesten<br />
Teutschen, Niederländisch, Italiänisch und<br />
Französischen Meister, welche die zur v. Hagenischen<br />
Verlassenschaft niedergesezte Raths-Commißion<br />
zu Nürnberg, entweder an einen Lieb -<br />
haber in Ganzen, oder durch öffentliche Versteigerung<br />
an die Meistbietenden überlassen wird.<br />
Nürnberg, Six, 1785. X, 42 S. Mod. Pp. (19) 350,-
Nr. 971<br />
Die Gemäldesammlung des Justus Jakob von Hagen, Hofkammerrat<br />
und des fränkischen Kreises Kassierer, umfaßte<br />
869 Gemälde und wurde mit 18000 rheinischen Gulden eingeschätzt.<br />
Ein Gesamtbieter konnte nicht gefunden werden,<br />
so daß sie 1785 im Rathaus zu Nürnberg versteigert wurde<br />
(vgl. Baader II/1, 76). – Etw. gebräunt, wenig fleckig, knapp<br />
beschnitten.<br />
974 HAMERTON, PH. G., Etching and Etchers.<br />
London 1850. Mit 35 (6 doppelblattgr.) Radierungen.<br />
XXVI S., 1 Bl., 354 S., 1 Bl. OHldr. (Kapital<br />
beschäd.; beschabt und bestoßen). (110) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Pollen 779. – Die Radierungen von Rembrandt,<br />
Callot, Potter, Ostade, Appian, Jongkind, Dau bigny<br />
u. a. teils von originalen Platten. – Zum Verfasser, der sich<br />
neben seiner Tätigkeit als Kunstkritiker auch als Maler und<br />
Radierer betätigte, vgl. Thieme-Becker XV, 550. – Innengelenke<br />
gebrochen, eine Tafel lose; etw. gebräunt und fleckig.<br />
975 LAIRESSE, G. DE, Auserlösenes Schönes Werck.<br />
Augsburg, J. U. Krauß, o. J. (ca. 1720). Qu.-4°.<br />
Mit gestoch. Titel und 98 (statt 100) Kupfertafeln.<br />
Ldr. d. Zt. (etw. berieben und bestoßen). (95)<br />
250,-<br />
Kunstgeschichte 203<br />
Nr. 979<br />
Thieme-B. XXII, 23<strong>6.</strong> Kat. Augsburger Barock 622: „Verkleinerte<br />
und seitenverkehrte Auswahl aus dem graphischen<br />
Werk des Malers und Radierers Gerard de Lairesse (1641-<br />
1711). Es sind Illustrationen zu lateinischen Sentenzen,<br />
mythologische Szenen, Darstellungen von Legenden, biblische<br />
Motive und Allegorien.“ – Es fehlen die Tafeln Nr. 99<br />
und 100. – Tafel 98 innen etw. eingerissen. Vorsätze mit hs.<br />
Notizen und 2 Stempeln. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
976 LASPEE, A. DE, Grundregeln der Malerischen<br />
Perspektive und die Anwendung derselben. Wiesbaden<br />
1883. Mit 15 gefalt. (1 getönten) lithogr.<br />
Tafeln. V S., 1 Bl., 43 S. Mod. Hldr. mit eingeb.<br />
Vorderdeckel des Orig.-Umschl. (angestaubt).<br />
(19) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Eine Tafel im Falz etw. eingerissen. Gering<br />
gebräunt und fleckig. Mit blattgr. Exlibris von Arnaud de<br />
Vitry. – DAZU: II. GENNERICH, O., Lehrbuch der Perspektive<br />
für bildende Künstler. Leipzig 1865. – Pollen 651.<br />
– Ohne den Atlasband. – III. HUMMEL, J. E., Die Freie<br />
Perspektive erläutert durch praktische Aufgaben und Beispiele,<br />
hauptsächlich für Maler und Architekten. 2 Bde. Berlin<br />
1824-25. – Pollen 889. – Ohne den Atlasband.
204<br />
977 MENTEN – CATALOGUE d'une belle collection<br />
de tableaux et d'estampes, délaissée par feu<br />
le Sieur J. J. Menten. 2 Tle. in 1 Bd. Leuven,<br />
Urban, 1784. 26, 15 S. Mod. Pp. (19) 100,-<br />
Auktionskatalog, verzeichnet u. a. 182 Gemälde und 308<br />
Graphiken. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
978 PHILIPS, J. C., Ausführlicher Unterricht in der<br />
Perspective. Text- und Tafelbd. in 2 Bdn. Wien,<br />
Degen, 1803. Mit gestoch. Titel und 60 Kupfer -<br />
tafeln. 2 Bl., IV S., 1 Bl., XII, 140 S. Stark läd. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (19) 200,-<br />
Vgl. Bierens de Haan 3760. Ornamentstichslg. Berlin 4740.<br />
Wurzbach II, 32<strong>6.</strong> – Die niederländische Erstausgabe war<br />
bereits 1765 in Amsterdam herausgekommen, die erste<br />
deutsche Ausgabe ebenda 1767. – Vorsätze mit hs. Anmerkungen,<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk; gebräunt und tls. stark<br />
fleckig.<br />
Inkunabel der Restitutionsansprüche<br />
979 STATUES, bustes, bas-reliefs, bronzes, et autres<br />
antiquites, peintures, dessins, et objet curieux,<br />
conquis par la Grande Armée, dans les années<br />
1806 et 1807. Paris, Dubray, 1807. 1 Bl., II, 109 S.<br />
Umschlag d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren). (2)<br />
800,-<br />
Nicht bei Monglond. – Seltenes Kuriosum. – Katalog von<br />
710 Kunstgegenständen, die in den Jahren 1806 und 1807<br />
von der französischen Armee nach dem Sieg über Preußen<br />
als Beute mitgeführt und am 14. Oktober 1807, dem Jahrestag<br />
des französischen Sieges bei Jena und Auerstedt, ausgestellt<br />
wurden. – Leicht knittrig. – Siehe Abbildung.<br />
Curious catalogue with 710 art-objects which were looted<br />
by the French army from Prussia in 1806 and 1807. – Contemporary<br />
wrappers. – See illustration.<br />
980 (WINCKELMANN, J. J.), Gedanken über die<br />
Nachahmung der Griechischen Werke in der<br />
Malerey und Bildhauerkunst. 2. verm. Aufl. 3 Tle.<br />
in 1 Bd. Dresden und Leipzig, Walther, 175<strong>6.</strong> 4°.<br />
Mit 4 gestoch. Vign. Ldr. d. Zt. (Rücken brüchig,<br />
stärker berieben, etw. bestoßen). (41) 300,-<br />
Goed. IV/1, 301, 1. Ruppert 12. Kippenberg 5773. – Die<br />
Erstausgabe von Winckelmanns Erstlingswerk erschien<br />
1755 in nur 50 Exemplaren, die vorliegende zweite Ausgabe<br />
wurde um die zwei Erstveröffentlichungen „Sendschreiben“<br />
und „Erläuterungen“ mit jeweils eigenem Titelblatt<br />
erweitert. – NACHGEB.: DERS., Sendschreiben von den<br />
Herculanischen Entdeckungen. Dresden 1762. Mit 2 ge -<br />
stoch. Vign. – DERS., Nachrichten von den neuesten Herculanischen<br />
Entdeckungen. Dresden 1764. – DERS., Ab -<br />
handlung von der Fähigkeit der Empfindung des Schönen<br />
in der Kunst. Dresden 1763. Mit 2 gestoch. Vign. – DERS.,<br />
Anmerkungen über die Geschichte der Kunst des Alterthums.<br />
2 Tle. Dresden 1767. Mit gestoch. Vign. – Vorsatz mit<br />
hs. Notizen, einige Lagen stärker gebräunt, leicht fleckig. –<br />
Exlibris Albert Louis Comte de Schulenburg.<br />
Kunstgeschichte<br />
981 – Geschichte der Kunst des Alterthums. 2 in 1 Bd.<br />
Dresden, Walther, 1764. 4°. Mit 1 (statt 2) gestoch.<br />
Titelvign. und 21 gestoch. Textvign. S. (III)-LII,<br />
312 S., S. (315)-431 S., 15 Bl. (ohne den Vortitel<br />
und den Titel von Bd. II). – II. NACHGEB.:<br />
(DERS., Anmerkungen über die Geschichte der<br />
Kunst des Alterthums). 2 Tle. (Ebda. 1767).<br />
2 (statt 3) Bl., XVI S., 3 Bl., 84 S., 1 Bl., S. (85)-127,<br />
6 Bl. (ohne den Titel von Bd. I). Mod. Pp. (1)<br />
300,-<br />
Erste Ausgaben. – I. Goed. IV/1, 301, 12 und 13. Rümann<br />
127<strong>6.</strong> Carter-M. 210: „Es war in der Tat das erste Werk in<br />
deutscher Sprache, das weltweite Zustimmung fand. Winckelmann<br />
wies hier zum ersten Mal auf die Wichtigkeit der<br />
griechischen Vorbilder für die moderne Welt hin, und mit<br />
seiner einzigartigen Kenntnis der noch vorhandenen Beispiele<br />
klassischer Kunst, erweitert durch umfassendes und<br />
zielsicheres Studium, war seine Autorität unbestritten.“ –<br />
Die Bandbezeichnung von Bd. I der „Geschichte“ ergänzt;<br />
erste und letzte Blätter angefalzt, tls. wasserrandig, gebräunt<br />
und fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
982 – DASS. 2 in 1 Bd. Dresden, Walther, 1764. 4°. Mit<br />
2 gestoch. Titelvign. und 22 gestoch. Textvign. LII,<br />
431 S., 14 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (stärker<br />
beschabt und bestoßen). (41) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Titel mit hs. Vermerk, stellenw. stärker<br />
gebräunt, etw. fleckig, breitrandig. – Ex libris Hans Volkmann.<br />
983 ZEICHENSCHULE – Zusammenstellung von<br />
52 Kupferstichen aus verschied. französischen<br />
Zeichenlehrwerken. 2 Bde. Frankreich, um 1800.<br />
Qu.-Fol. Hldr. d. Zt. (etw. gebräunt, beschabt und<br />
bestoßen). – Etw. fleckig und gebräunt, leichte<br />
Gebrauchsspuren. (81) 120,-<br />
984 SAMMLUNG – Ca. 15 Werke zur italienischen<br />
Kultur- und Kunstgeschichte, darunter mehrere<br />
Exemplare aus der Biblioteca Colonna in Rom.<br />
Um 1600-1850. Verschied. Einbände d. Zt. (tls.<br />
stärkere Gebrauchsspuren). (45) 500,-<br />
Darunter die „Mythologiae“ von Conti, Ausgabe Lyon<br />
1612 (vgl. Goldsmith C 1435), die erste Ausgabe der „Pinacotheca“<br />
von Silos, erschienen in Rom 1673 (Cicognara<br />
3885, Schlosser 480), Mazzuchellis Aretino-Biographie<br />
(erste Ausgabe, Padua 1741 – Parenti 344), Buonafedes<br />
„Ritratti poetici storici e critici“ in der zweiten Ausgabe,<br />
Venedig 1760, Lanzis berühmte „Storia pittorica della Italia“<br />
in der erweiterten zweiten Ausgabe (Bassano 1795-96 –<br />
Cicognara 39), weiterhin die „Éléments de l'art de la teinture“,<br />
Paris 1804, „the first modern book on dyeing and<br />
the first general theory of its principles“ (Duveen 74 zur<br />
EA 1791), und einiges mehr. – Mäßige Gebrauchsspuren.
Nr. 1259<br />
Barock- und Emblembücher<br />
985 ABRAHAM A SANCTA CLARA, Abrahamische<br />
Lauber-Hütt. Ein Tisch mit Speisen in der<br />
Mitt. Bd. I (von 3) in 1 Bd. Wien und Nürnberg,<br />
Lehmann, 1723. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl.,<br />
473 S., 14 Bl. Ldr. d. Zt. mit spät. Rsch. (Kopf mit<br />
Fehlstelle, beschabt und bestoßen). (161) 120,-<br />
Dünnhaupt 55.I.2.: „Beliebte Sammlung von Abrahams<br />
Schriften, kompiliert und erweitert von seinem Amtsnachfolger<br />
in Taxa sowie dem Herausgeber Johann Valentin<br />
Neiner.“ – Vorsatz gestempelt, die S. 219-222, 243-246 und<br />
313-318 in sich verbunden; fleckig und tls. etw. gebräunt.<br />
986 – Auff, auff Ihr Christen! Das ist: Ein bewegliche<br />
Anfrischung, Der Christlichen Waffen Wider Den<br />
Türckischen Bluet-Egel. Wien, Gehlen, 1683.<br />
7 Bl., 169 S. Läd. Pp. d. Zt. (62) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher<br />
205<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe. – Dünnhaupt 17.1: „Entgegen<br />
Bertsche [1<strong>6.</strong>5] handelt es sich hier um den tatsäch -<br />
lichen Erstdruck. Frühester von 3 Drucken mit 169 S.<br />
Umfang. Unterscheidungsmerkmal: S. 141 beginnt mit dem<br />
Wort 'Christo'.“ – Leicht gebräunt, etw. fleckig. – DAZU:<br />
DERS., Soldaten-Glory. Salzburg, Haan, 1688. 4°. 1 Bl.,<br />
27 S. Interims-Brosch. – Dünnhaupt 4.7. – Separatum aus<br />
Abrahams „Reimb dich“.<br />
987 – Grammatica religiosa. Salzburg, Haan, 1691. 4°.<br />
Mit gestoch. Titel. 7 Bl., 528 S., 8 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten<br />
Schließen (beschabt, fleckig). (78) 200,-<br />
Erster Druck der Originalausgabe. – Goed. III, 240, 19.<br />
Bertsche 26 a, 1 (falsche Kollation). Dünnhaupt 25.I.1 (irrtümlich<br />
mit Kollation des zweiten Druckes): „Katholische<br />
Tugendlehre. – A's einziges größeres Werk in lat. Sprache,<br />
doch nicht weniger originell als seine dt. Schriften.“ –<br />
Gebräunt, fleckig, Titel mit hs. Besitzeintrag und Stempel.<br />
988 – Grammatica religiosa. Salzburg, Haan, 1699. 4°.<br />
Mit gestoch. Titel. 7 Bl., 500 S., 9 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 intakten<br />
Schließen (beschabt, fleckig). (151) 150,-
206<br />
Nr. 991<br />
Goed. III, 240, 19. Bertsche 26 a, 2. Dünnhaupt 25.I.2. –<br />
Zweite Ausgabe. – Anfangs wasserrandig; gebräunt und<br />
fleckig.<br />
989 AESOPUS, Der wahre und erneuerte Esopus:<br />
Das ist: Das gantze Leben und Fabeln Esopi, so<br />
ihm pflegen zugeeignet werden. Alles klärlich und<br />
nützlich zusammen getragen, und anitzo an vielen<br />
Orten verbessert. Zuvor niemals also gedruckt.<br />
(Übers. von H. Steinhöwel). O. O., Dr. und J.<br />
(Hamburg? gegen 1700?). Mit Titelholzschnitt<br />
und 113 Textholzschnitten von Virgil Solis. 238<br />
(statt 240) S. Etw. läd. Pgt d. Zt. (6) 200,-<br />
Vgl. Bodemann 44.5. Seebaß, N. F., 35. Maltzahn I, 1233.<br />
(alle mit Druckvariante im Titel: „so ihme pflegen“). – Verbreitete<br />
Äsop-Ausgabe mit den Holzschnitten des Virgil<br />
Solis, die zuerst in den 1560er Jahren publiziert worden<br />
sind. – Diese Druckvariante nicht im VD 17 (in vier abweichenden<br />
Varianten erfaßt). – Gebräunt und fleckig, einige<br />
Gebrauchsspuren.<br />
990 ALBANO, G., Davide rè. Poema eroico. Brescia,<br />
Rizzardi, 1691. 4. Mit gestoch. Frontisp. 4 Bl., 108<br />
(recte 508) S., 1 Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt. (bestoßen).<br />
(36) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Nr. 993<br />
Einzige Ausgabe. – STC 10. Jöcher-A. I, 39<strong>6.</strong> – Gedicht<br />
über das Leben Davids, Königs von Israel, in italienischen<br />
Stanzen, verfaßt von Giovanni Albano (1627-1710), einem<br />
Bergamasker Grafen. – Titel seitlich schmal hinterlegt,<br />
durchgehender brauner Feuchtigkeitsfleck am Fußsteg,<br />
gebräunt, letzte Lage und hinterer Vorsatz mit Wurm -<br />
spuren.<br />
991 ALLARD, M., La Gazzette Francoise. (Mit An -<br />
hang:) Ballet en langage Foresien, de trois bergers.<br />
2 Bde. O. Dr. (Paris, P. Chevallier, 1604)-05. Mit<br />
gestoch. Titel und gestoch. Portr. 16 nn., 370 num.,<br />
6 nn. Bl.; 24 S. – Unterschiedliches grünes Maroquin<br />
vom Ende des 19. Jhdts. mit reicher Vergoldung,<br />
der Anhang sign. „Trautz-Bauzonnet“. (19)<br />
2.500,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Cioranescu 6970 und 6971. Escoffier<br />
39. Techener, Bulletin du Bibliophile XI, 13-1<strong>6.</strong> Loviot,<br />
Livres anciens I, 187-197. Brunet I, 186: „Ce livre, aussi peu<br />
commun que son auteur, contient l'histoire allégorique de la<br />
ville de Saint-Etienne, en Forez, lieu de naissance de Marcellin<br />
Allard, lequel peint à sa manière les faits, gestes et<br />
moeurs des habitants de ce pays-là, en ajoutant, sur la fin<br />
du volume, un morceau pour et contre la mariage et les<br />
femmes.“ – Der gestoch. Titel knapp bis zum Bildrand<br />
beschnitten, das Porträt kurzrandig. Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, dekorativ gebunden. – Der Anhang mit Exlibris von<br />
La Roche Lacarelle. – Mit Beilage. – Siehe Abbildung.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 207<br />
Rare first edition. – Engraved title closely trimmed up to<br />
plateline, portrait with short margin. Slightly browned,<br />
hardly soiled, decorative binding. – Appendix with exlibris<br />
of La Roche Lacarelle. – With enclosure. – Variable green<br />
morocco from the end of the 19th century, richly gilt, appendix<br />
signed „Trautz-Bauzonnet“. – See illustration.<br />
992 ANDACHTSBÜCHER – GEISTLICHE<br />
SCHILD-WACHT, darinnen, der Mensch ihm<br />
für eine jegliche Stund, sowol des Tags als bey der<br />
Nacht einen besondern Patron aus den Heiligen<br />
Gottes auserwehlet. O. O. und Dr. 1705. 12°. Mit<br />
Titelholzschnitt auf dem Vortitel und 24 Textholzschnitten.<br />
36 Bl. Mod. Hmaroquin. (19) 400,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Kleines<br />
katholisches Andachtsbuch, die groben Textholzschnitte (in<br />
der Art der Volksbücher) zeigen Porträts von Heiligen für<br />
jede Stunde des Tages. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
Druck auf Seide<br />
993 – MOREAU, P., Les sainctes prieres de l'ame<br />
Chrestienne, escrites & gravées après le naturel<br />
de la plume. Paris, Selbstvlg., 1631. Mit gestoch.<br />
Titel, gestoch. Widmung und 210 gestoch. Seiten<br />
(30 illustr.) in unterschiedlichen Bordüren. Zus.<br />
106 Bl. Fischldr. d. Zt. mit dreiseit. Goldschnitt<br />
(wenig berieben und bestoßen). (19) <strong>6.</strong>000,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet III, 1896 Anm. Graesse IV, 605. –<br />
Vgl. für die Ausg. 1632: Goldsmith M 1395. Brunet, Suppl.<br />
I, 1117: „Première édition de ces jolies Heures.“ – Nicht bei<br />
Tchemerzine, Bonacini etc. – Vollständig auf Seide gedruckt<br />
und recto und verso auf kräftigem Papier aufgezogen. –<br />
Sehr schön gestochenes Gebetbuch in attraktiven „lettres<br />
financières“, einige Seiten mit zusätzlichen Blumenornamenten<br />
im Text, jede umgeben von reich figurierten Bordüren.<br />
Die ganzseit. Illustrationen zeigen religiöse Motive<br />
und Blumen sowie eine eindrucksvolle Folge der sieben<br />
Todsünden, die von Jacques Callot inspiriert sein mag. –<br />
„Selon Mr. Brunet ce P. Moreau est le même à qui l'on doit<br />
des poinçons et des matrices de caractères imitant l'écriture<br />
bâtarde et la ronde, et qui, ayant été nommé imprimeur du<br />
roi en 1642, publia depuis plusieurs ouvrages impr. avec ses<br />
nouvaux caractères“ (Graesse). – Bl. 2 mit hs. Besitzvermerk.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Vorsätze mit Vermerken<br />
von Vorbesitzern und Stempel. – So umfangreiche,<br />
ganz auf Seide abgezogene Bücher sind außerordentlich<br />
selten, viel seltener als Bücher auf Pergament. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
First edition. – Completely printed on silk and recto and<br />
verso mounted on strong paper. – A beautifully engraved<br />
prayer book in attractive „lettres financières“, some pages<br />
with additional flower ornaments in the text framed by<br />
ornamental borders. The full page illustrations show religious<br />
motives and flowers and an impressive sequence of the<br />
seven deadly sins probably inspired from Jacques Callot. –<br />
Leaf 2 with ms. ownership entry. Slightly browned, hardly<br />
soiled. – Endpapers with notes of previous owners and<br />
stamp. – This kind of books printed completely on silk are<br />
extremely rare, much rarer than books on vellum. – Contemporary<br />
fish skin with three-sided gilt edge (minor<br />
rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
Nr. 994<br />
994 – – DASS. Paris, Selbstvlg., 1632. Mit gestoch.<br />
Titel, gestoch. Widmung und 210 gestoch. Seiten<br />
(30 illustr.) in unterschiedlichen Bordüren. Zus.<br />
106 Bl., 2 Bl. (mit typographischem Text). Maroquin<br />
d. Zt. mit reicher Vergoldung im Dentelle-<br />
Stil und dreiseit. Goldschnitt (etw. berieben und<br />
bestoßen, Schließen fehlen). (19) 3.000,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. – Goldsmith M 1395.<br />
Brunet, Suppl. I, 1117: „Première édition de ces jolies Heures“.<br />
– Nicht bei Tchemerzine, Bonacini etc. – Einseitig<br />
gedruckt auf Papier und Seite für Seite an den Rückseiten<br />
zusammengeklebt (Verklebung teilw. gelöst). – Die letzten<br />
2 Bl. in Typographie mit einer Vorrede an den Leser,<br />
Approbation und Druckprivileg (dat. 13. Februar 1631)<br />
sind den meisten Exemplaren nicht beigegeben. – Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Second issue of first edition. – Printed on one side on paper<br />
and page for page on verso glued together (partly unstuck).<br />
– The last 2 leaves in typography with foreword to the<br />
reader and imprimatur (dated 13th February 1631) are<br />
missing in most of the copies. – Slightly browned, partly a<br />
little soiled. – Contemporary morocco with rich lace-like<br />
gold tooling and three-sided gilt edge (some rubbing and<br />
scuffing, clasps missing). – See illustration.
208<br />
995 ANDREINI, F., Le bravure del capitano Spavento,<br />
divise in molti ragionamenti in forma di<br />
dialogo. Venedig, Somasco, 1615. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr. im Text. 6 nn., 148 num. Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(stark fleckig, etw. bestoßen). (19) 1.200,-<br />
Vgl. Enciclopedia dello Spettacolo I, 554. Allacci 65<strong>6.</strong> Clubb<br />
67. STC 31-32 (Ausg. 1609 und 1624). Hardt 399 (EA 1607).<br />
– Berühmtes Commedia-dell'arte-Stück, eine sogenannte<br />
Stegreifkomödie, die im 17. Jahrhundert äußerst beliebt war.<br />
Francesco Andreini (ca. 1548-1624) entwickelte den Typus<br />
des „Capitano Spavento“, übernahm meist selbst die Rolle<br />
des Maulhelden und Aufschneiders und war Leiter der<br />
damals wichtigsten Stegreiftheatergruppe, der Compagnia<br />
dei Comici Gelosi (Vgl. Wiese-P. 435). – Bl. 5 und 44 mit<br />
Eckausriß (leichter Buchstabenverlust), hinterer Vorsatz mit<br />
hs. Vermerk, leicht wasserrandig, gebräunt und fleckig. –<br />
NACHGEB.: DERS., Nuova aggiunta alle bravure del<br />
capitano Spavento. Ebda. 1614. 30 num. Bl. – Die Bl. 27 und<br />
28 in die Vorstücke der „Bravure“ verbunden.<br />
Famous Commedia-dell'arte piece, a so-called improvised<br />
comedy which was extremely popular in the 17th century. –<br />
Leaves 5 and 44 with tear-out at corner (minor loss of<br />
letters), rear endpaper with ms. note, light waterstains,<br />
browning and soiling. – Contemporary limp vellum (heavily<br />
soiled, a little scuffed).<br />
996 AUGUSTINUS, (A.), Ethica christiana in amore<br />
Dei fundata. Ex Augustini operibus excerpta,<br />
studio I. Malgoirés. Rom, Mancini, 1672. 4°. Mit<br />
ganzseit. Wappenholzschnitt. 16 Bl., 260 S., 2 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (stärker fleckig, bestoßen, Vorderkante<br />
etw. eingerissen, Bindebänder fragmentarisch).<br />
(124) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nicht im STC. – Seltene Blütenlese aus<br />
den Werken des Kirchenvaters durch den französischen<br />
Zisterzienser Jean Malgoirés. Gewidmet dem Kardinal<br />
Giovanni Bona (1609-1674) mit dessen Wappen in Rot und<br />
Schwarz auf Bl. 3v. – Gebräunt, wasserrandig, untere Ecke<br />
von S. 123/24 alt angerändert (etw. Textverlust), erstes Drittel<br />
mit feiner Wurmspur im Bundsteg.<br />
997 BALDE, H., Christliche Warheiten, recht zu<br />
leben, und wol zu sterben. Ingolstadt, A. de la<br />
Haye, 1715. 12°. 6 Bl., 530 (recte 528) S., 6 Bl.<br />
(letztes weiß). Leicht läd. Pgt. d. Zt. (112) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – De Backer-S. I, 814, 2. – Titel mit<br />
Besitzvermerk, leicht gebräunt und fleckig. – Beigebunden<br />
ist die „Geistliche Krancken-Practica“ des Gelasio di Cilia<br />
(Regensburg 1696).<br />
998 BALDE, J., Opera poetica omnia. 8 Bde. München,<br />
Straub, 1729. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit Riemenschließen (gering fleckig,<br />
Ösen tls. oxydiert, tls. fehlend). (78) 600,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Goed. III, 195, 2. De Backer-S. I, 824, 28: „Cette édition est<br />
la seule complète.“ Dünnhaupt 3: „Vollständigste Ausgabe.“<br />
– Bisher letzte Gesamtausgabe des „deutschen Horaz“ und<br />
bayrischen Hofhistoriographen Jacob Balde (1604-1668). –<br />
Nur vereinzelt etw. braunfleckig.<br />
999 – Templum honoris apertum virtute Ferdinandi<br />
III Austriaci Regis Romanorum. (Editio quarta).<br />
Köln, Friessem, 1651. 80 S. Spät. Ldr. (Kapitale<br />
leicht läd., berieben, etw. bestoßen, mit wenigen<br />
Wurmspuren). (19) 800,-<br />
VD 17 14:018092U (kennt den Verfasser nicht). Dünnhaupt<br />
4.4: „Panegyrische Dichtung zur Krönung Ferdinands III.“<br />
– Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, gegen Ende wasser -<br />
randig.<br />
NACHGEB.: II. (SINOLD VON SCHÜTZ, J.), Pictura<br />
loquens. O. O. und Dr. 1632. 36 S. – Erste Ausgabe. – Nicht<br />
im VD 17. – Vgl. Jantz 2283 (Ausg. 1633): „Poems on the<br />
persons & peoples involved in the Thirty Years War. In -<br />
cludes poems on the King of Bohemia, Richelieu, Emperor<br />
Leopold, Tilly, Wallenstein.“ – Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
wasserrandig.<br />
ZWISCHENGEB.: III. WITHE, R., Aelia Laelia Crispis<br />
epitaphium antiquum quod in agro Bononiensi adhuc videtur,<br />
a diversis hactenus interpretatum variè. Dordrecht,<br />
Berewout, 1618. Mit gefalt. Schrifttafel. 5 Bl., 83 S. – Auslegung<br />
von Inschriften, die man in Bologna gefunden hatte.<br />
IV. (RAPIN, R.), Observationes in poëmata Homeri et Virgilii.<br />
E Gallico Latine redditae. (Übers. von Broukhusius).<br />
Utrecht, Halma, 1684. 128 S. – De Backer-S. VI, 1448 (zit.<br />
diesen Druck nach den „Acta eruditorum“). – Beigeb.:<br />
„Epigrammata“. Fragment. S. (225-252). – Exlibris Nordkirchen.<br />
1000 BARONIUS – BARNABEUS, H., Purpura<br />
sancta seu vita Caesaris Baronii, cui accedunt<br />
elogia, opera G. Fritz. Wien, Wolrab, 1718. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 9 Bl., 274 S., 13 Bl. Rotes Ldr. d.<br />
Zt. mit reicher Blindpr. (ohne die Schließbänder,<br />
Vergoldung oxydiert, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(8) 200,-<br />
Wetzer-W. I, 2042. – Die erste Ausgabe dieser Lebens -<br />
beschreibung war, ohne die Erweiterung von Fritz, bereits<br />
1651 erschienen. – Vorsätze leimschattig; Titel mit zahlr. hs.<br />
Anmerkungen; stärker gebräunt und stark fleckig. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
1001 BARTH, C. (VON), Opuscula varia. Nunc primum<br />
edita. – Amabilium libri IV. Anacreonte<br />
modimperante decantati. (2 Werke in 1 Bd.).<br />
Hanau, de Villiers, 1612. Mit wdh. Druckermarke<br />
auf den Titeln. 242 (recte 342) S., 1 Bl., 148 S. Pgt.<br />
d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). (19)<br />
800,-<br />
Erste Ausgaben. – I. STC B 241. Hoffmeister 141. Dünnhaupt<br />
10: „Teilsammlung aus Barths lat. Werken.“ – II. STC<br />
B 244. Hoffmeister 141. Dünnhaupt 11: „Kleine Sammlung<br />
anakreontischer Lyrik.“ – „Die Zahl seiner Veröffent -<br />
lichungen ist bedeutend; weit größer noch war der unveröffentlichte<br />
Nachlaß. Im Urteil der Nachwelt gilt Barth als<br />
einer der bedeutendsten Späthumanisten, mitunter freilich<br />
auch als gelehrter Dilettant, doch bleibt seine enorme Belesenheit<br />
auf jeden Fall unbestritten“ (Dünnhaupt S. 401). –<br />
Vorsätze mit Besitzvermerken und Stempeln. Titel von I<br />
etw. fleckig und mit Rasur. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig<br />
und wasserrandig.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 209<br />
1002 BARTH – GUILELMUS BRITO, Philippidos<br />
libri duodecim. Caspar Barthius recensuit, et<br />
animadversionum commentario illustravit. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Zwickau, Göpner für Scheibe in Leipzig,<br />
1657-(58). 4°. Mit gestoch. Portr. und gestoch.<br />
Titel von J. Dürr. 367 (recte 267) S., 1 Bl., 760 S.,<br />
34 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (19) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – STC G 1392. Hoffmeister 143. Dünnhaupt<br />
40. – Wichtiges Quellenwerk in 9201 Hexametern<br />
von Guilelmus Brito (Wilhelm dem Bretonen; 1165-1226)<br />
über Philipp August II., König von Frankreich (1165-1223).<br />
Hier mit einem umfangreichen Kommentar von Caspar<br />
von Barth (im zweiten Teil). – Fliegende Vorsätze mit<br />
umfangreichen hs. Anmerkungen. Gestoch. Titel mit ge -<br />
löschtem Besitzvermerk. Papierbedingt meist stark ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
1003 BEROSUS, Antiquitatum libri quinque. Leipzig,<br />
Kirchner, 1659. 8 nn., 300 num. Bl. Pgt. d. Zt. –<br />
Gebräunt und fleckig. – Laut VD 17 nur ein<br />
Standort in Deutschland. (6) 200,-<br />
1004 BIDERMANN, J., Utopia Didaci Bemardini, seu<br />
sales musici, quibus Ludicra mixtim & seria literate<br />
ac festive denarrantur. Dillingen, Sutor, 1640.<br />
12°. 5 Bl., 396 (recte 394) S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (berieben,<br />
fleckig und leicht bestoßen). (6) 180,-<br />
Erste Ausgabe. – STC B 1407. De Backer-S. I, 1453, 41. FdF<br />
947. Dünnhaupt 43.1: „Kein Staatsroman, sondern eine<br />
Folge kürzerer Prosastücke mit Rahmen. Das bereits 1602<br />
entstandene Werk behandelt verschiedene Aspekte einer<br />
utopischen Idealgesellschaft. – 'Bemardinus' ist ein Anagramm<br />
für Bidermanus; 'sales musici' heißt musische, nicht<br />
musikalische Salzkörner, wie irrtümlich von Eitner vermutet.<br />
Der posthume Hrsg. war Georg Stengel.“ – Eine deutsche<br />
Übersetzung erschien 1677 unter dem Titel „Bacchusia<br />
oder Faßtnachtland“. – Tls. beschnitten, etw. braunfleckig. –<br />
NACHGEB.: CICERO, M. T., (Narrationum se)lectarum<br />
libri tres. 3 Tle. Dillingen 1621. 6 Bl., 336 S., 6 Bl.<br />
1005 BISSEL, J., Icaria. Ingolstadt, (G. Haenlin), 1637.<br />
12°. Mit gestoch. Titel und ganzseit. Kupferstichkarte.<br />
11 Bl., 343 S., 8 Bl. Pgt. d. Zt. (Deckel stark<br />
aufgebogen, etw. fleckig und bestoßen). (6) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. I, 1514, 4. Gibson 629. Winter<br />
73 A. – Seltene „Schlüsselsatire“ (Winter), entstanden<br />
nach Bissels Flucht vor den Schweden (1632) in die Oberpfalz.<br />
– „Though sometimes listed as a utopia, this work is<br />
merely an account of the Upper Palatinate and events there,<br />
fictitious names being used instead of real ones. The second<br />
edition contains a key to the characters“ (Gibson). – Die<br />
Karte auf Bl. ):( 12 verso zeigt die Oberpfalz mit verschlüsselten<br />
Ortsnamen: Tiberia (Regensburg), Ammontium<br />
(Amberg), Banurgum (Nabburg), Vallamnia (Cham),<br />
Cetamnum (Kemnath), Verbania (Tirschenreuth) etc. – Spiegel<br />
mit Einrissen, gestoch. Titel mit Ausschnitten am oberen<br />
und unteren Blattrand (ohne Bildverlust), etw. fleckig.<br />
Nr. 1007<br />
1006 BROEKHUIZEN, J. (VAN), Carmina. Utrecht,<br />
Halma, 1684. 4 Bl., 95 S. Pgt. d. Zt. (wenig fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (19) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Oberlé, Amoenitates, 325. – Sammlung<br />
neulateinischer Gedichte, teilw. gewidmet großen zeitgenössischen<br />
Persönlichkeiten wie Ferdinand, Bischof von<br />
Paderborn und Baron von Fürstenberg, Johann Hudden,<br />
Konsul von Amsterdam, Nicolaus Heinsius etc. – Fliegender<br />
Vorsatz mit Geschenkvermerk von 1697. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig. – Mit Exlibris von Nordkirchen.<br />
BEIGEB.: (RAPIN, R.), Observationes in poëmata Homeri<br />
et Virgilii. E Gallico Latine redditae (per J. van Broekhuizen).<br />
Ebda. 1684. 128 S.<br />
1007 BURGUNDIA, A. A, Mundi lapis Lydius sive<br />
vanitas per veritate(m) falsi accusata & convicta.<br />
Antwerpen, Cnobbaerts Witwe, 1639. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel von J. van Merlen nach A. van Diepenbeek<br />
und 50 emblematischen Textkupfern von<br />
A. Pauli nach A. van Diepenbeek. 13 Bl., 249 S.,<br />
13 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (19) 2.000,-
210<br />
Nr. 1014<br />
Erste Ausgabe. – Landwehr (neu) 98. Praz 292. – Zierlich<br />
gestochene Kupfer im Oval oder Achteck. Unter den Darstellungen<br />
Buchdruckerei, Münzschlägerei, Gelage, Glücksspieler,<br />
Arzt, Tischuhr, Gläserstilleben u. a. – Knapp be -<br />
schnitten, gestoch. Titel bis zum Bildrand. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
BEIGEB.: DASS. (Niederländische Ausgabe): Des Wereldts<br />
proef-steen ofte de Ydelheydt door de Waerheyd beschuldight<br />
ende overtuyght van Valscheydt ... met Neder-landtsche<br />
Dichte(n) verlicht door Petrus Gheschier. Ebda. 1643.<br />
Mit gestoch. Titel und 50 emblematischen Textkupfern<br />
(alles wie oben). 12 (statt 15) Bl., 368 S., 1 Bl. – Erste niederländische<br />
Ausgabe. – Landwehr (neu) 242. Praz 293. –<br />
Enthält die gleichen Kupfer wie in der lateinischen Ausgabe.<br />
– Es fehlen am Anfang die ersten 3 Bl. (= +2-4). Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, ebenfalls sehr knapp beschnitten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Closely trimmed, engraved title up to plateline.<br />
Slightly browned, hardly soiled. – Bound-in: First<br />
Dutch edition. – Lacks at the beginning the first 3 leaves (=<br />
+2-4). Slightly browned, hardly soiled, very closely trimmed<br />
as well. – Contemporary calf with spine label and gilt back<br />
(a little rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
1008 (CAMERARIUS, J., Symbolorum et emblematum<br />
ex aqualibus et reptilibus). Tl. IV von (4) in<br />
1 Bd. (Nürnberg 1605?). 4°. Mit 74 (statt 100)<br />
kolor. emblematischen Textkupfern von Hans Sibmacher<br />
(ohne die ersten 4 Bl. und die Bl. 1-13, 28,<br />
36 und 88). Pgt. d. Zt. unter Verwendung eines<br />
alten Manuskripts (Deckel aufgebogen und berieben).<br />
(66) 300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
STC C 154. Adams C 448. Landwehr 165. – Vermutlich<br />
erste Ausgabe des erstmals 1590-1605 erschienenen<br />
Emblembuches, das bis zum Ende des 17. Jahrhunderts<br />
zahlreiche Neuauflagen erlebte. – Der vierte Teil erschien<br />
postum und wurde von seinem Sohn Ludwig Camerarius<br />
besorgt. – Camerarius, der bedeutendste deutsche Emblematiker,<br />
wurde durch Hans Sibmacher mit „großer Feinheit<br />
und Eleganz“ (Andresen) genial interpretiert. – Buchblock<br />
von Einbanddecke gelöst, die Bl. 14 und 15 mit<br />
geklebtem Einriß, stellenw. wenig fleckig.<br />
1009 CATS, J., Alle de Wercken. Bd. I (von 2). Amsterdam<br />
1700. Fol. Mit gestoch. Titel und Hunderten<br />
von Kupferstichen. 14 Bl., 666 S., 5 Bl. Pgt. d.<br />
Zt. (Gebrauchsspuren). (112) 200,-<br />
Graesse II, 85 Anm. – Vorsätze erneuert, leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig und wasserrandig.<br />
1010 CIAMPALANTES, J., Sacrum Triregnum, seu<br />
singulorum summorum Pontificum praeclariora<br />
gesta elogiis, poesique descripta. Venedig, P. Brigonci,<br />
1669. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 5 Bl., 492 S.,<br />
2 Bl. Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Vg. und gepunztem<br />
Goldschnitt (Kopf schadhaft und wurm -<br />
stichig, etw. berieben und bestoßen). (19) 600,-<br />
STC 227. Oberlé 341. – Lobgesänge und Gedichte auf das<br />
Papsttum und seine Würdenträger. – Vorderes Innengelenk<br />
aufgeplatzt, Vorsätze leimschattig, tls. leicht gebräunt und<br />
etw. fleckig.<br />
1011 CONTI (COMES), N., Mythologiae, sive explicationis<br />
fabularum, libri decem. Eiusdem libri IIII.<br />
de venatione. Lyon, S. Crispin, 1605. 8 Bl., 1123<br />
(recte 1125) S., 81 Bl. Pgt. d. Zt. (verschmutzt, be -<br />
schabt, Kopf minimal eingerissen). (13) 200,-<br />
Goldsmith C 1435. – Vgl. Souhart 345 (Ausg. Genf 1612).<br />
Schwerdt I, 118: „A poem on hunting, which was repub -<br />
lished with the author's 'Mythologia', and enjoyed con siderable<br />
popularity.“ – Vorderes Gelenk geplatzt, Titel ge stempelt,<br />
hinterer fliegender Vorsatz und Text tls. mit alten hs.<br />
Anstreichungen und Anmerkungen in Tinte, etw. gebräunt,<br />
stellenw. fleckig.<br />
1012 DREXEL, J., Himmel die Ewig Bleibstatt aller<br />
Seeligen. Jetzt von M. Joachim Meichel verteutscht.<br />
München, Leysser, 1637. 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titel von W. Kilian. 15 Bl., 771 S. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. mit 2 intakten Schließen (hs.<br />
Rtit., etw. fleckig, berieben und bestoßen). (76)<br />
150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Dünnhaupt, Drexel 17.1 und<br />
Meichel 21. De Backer-S. 196, 16 (nennt fälschlich <strong>Mai</strong>nz<br />
als Druckort). Pörnbacher 184. – Deutsche Ausgabe des<br />
„Caelum, beatorum civitas“, 1635 zuerst bei Leysser in<br />
München erschienen. – Titel mit Besitzvermerk des Franziskanerklosters<br />
in Ingolstadt; etw. fleckig und gebräunt.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 211<br />
1013 DUNKELMÄNNERBRIEFE – EPISTOLA-<br />
RUM obscurorum virorum ad Dom. M. Ortuinum<br />
Gratium, volumina omnia. Accesserunt huic<br />
ed. tractatus rarissimi. 2 in 1 Bd. Frankfurt, Raspe,<br />
1757. Mit 12 gestoch. Portrs. 4 Bl., 374 S., 1 Bl.,<br />
448 S. Hpgt. d. Zt. mit Rsch. (Rücken etw. be -<br />
schäd.; beschabt und bestoßen). (101) 150,-<br />
Graesse II, 490. – Vorsatz gestempelt; etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Großes gestoch. Exlibris eines Fürstbischofs.<br />
1014 ELZEVIER – (LA PEYRERE, I. DE), Praeadamitae.<br />
O. O. und Dr. (Amsterdam, Elzevier),<br />
1655. 4°. Mit Kupferstichkarte. 2 Bl., 52 S., 8 Bl.,<br />
297, 8 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen, Rücken restauriert). (19)<br />
2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Rahir 1211. Willems 1188. Alden 655/107.<br />
– Im gleichen Jahr erschienen noch eine weitere Quartausgabe<br />
und vier Duodezausgaben. – Bestreitet den Schöpfungsmythos<br />
mit der Begründung, daß Adam nicht gut der<br />
Stammvater der Amerikaner sein konnte, am <strong>6.</strong> Tag also nur<br />
die Juden geschaffen wurden und die ganze übrige Menschheit<br />
von anderen Voreltern abstammt. – Mehr als 25 Gegenschriften<br />
bekämpften diese Ketzerei. – Spinoza besaß das<br />
Werk, in dem man „bereits einen großen Teil der bibel -<br />
kritischen Bemerkungen des Tractatus theologico-politicus<br />
findet“ (Dunin-B. IV, 135). – Gering gebräunt und fleckig,<br />
tls. leicht wasserrandig. Außen und unten breitrandig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Minor browning and soiling, partly with<br />
slight waterstains. Wide-margined outside and at bottom. –<br />
Contemporary calf with spine label and gilt back (some<br />
scratching and scuffing, spine restored). – See illustration.<br />
1015 ENGELGRAVE, H., Lucis Evangelicae, sub<br />
velum sacrorum emblematum reconditae, pars tertia.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Köln, Busäus, 1657. Fol. Mit<br />
gestoch. Frontisp., 3 gleichen Druckermarken auf<br />
den Titeln und am Schluß, Wappenkupfer und<br />
55 emblematischen Textkupfern. 3 Bl., 212 S., 12,<br />
2 Bl., 278 S., 15 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt.<br />
auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen, ein Schließen -<br />
gelenk eingerissen). (88) 400,-<br />
Erste illustrierte Ausgabe. – De Backer-S. III, 395, 2. Landwehr<br />
267. – Diese Ausgabe nicht im STC und bei Praz. –<br />
Der dritte und abschließende Band (Bde. I und II erschienen<br />
zuerst 1648 bzw. 1652 in Antwerpen bzw. 1655 in<br />
Köln) des reizvollen Emblembuches. – Die schönen<br />
Embleme meist in Rollwerkkartuschen, verziert mit Blumen,<br />
Tieren etc. – Das Frontispiz bis zum Bildrand be -<br />
schnitten. Titel mit Besitzvermerk. Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig, tls. mit kleinen Tintenspritzern.<br />
1016 (FASSMANN, D.), Der gelehrte Narr, oder gantz<br />
natürliche Abbildung solcher Gelehrten, die da<br />
vermeynen alle Gelehrsamkeit und Wissenschafften<br />
verschlucket zu haben. Freiburg, Selbstverlag,<br />
1729. 4°. Mit gestoch. Frontisp. 19 Bl., 222 S. Spät.<br />
Pp. (etw. beschabt). (8) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Jantz 955. Weller 75. FdF 1748: „Satire on<br />
Fassmann's rival in the learned jokermaker Gundling, called<br />
by Fassmann 'Peter Baron von Squentz'. With unpolished<br />
rude humor he lashes out against pedants and would-be<br />
scholars, quacks, and charlatans, whom he contrasts with<br />
such praiseworthy figures as Grotius, Pufendorf, and Thomasius.“<br />
– Frontispiz verso und Titel mit hs. Besitzvermerken;<br />
etw. streng gebunden, stark gebräunt und tls. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Seite 294.<br />
1017 (FLORENCIA, J. DE), Leben und Sterben der<br />
Gottseligen Königin Margaritae, Königlicher<br />
Mayestätinn Hispanien, etc. Philippi III. geliebteste<br />
Gemahelin, in zweyen herzlichen Predigen<br />
verfasset. Von newem getruckt. Ingolstadt, Elisabeth<br />
Angermayer, 161<strong>6.</strong> 4°. 1 Bl., 156 (recte 146) S.<br />
Mod. Pp. (88) 200,-<br />
Nicht bei Stalla. – VD 17 12:4072U. – Vgl. Palau 92360<br />
(spanische EA). – Zwei Predigten auf den Tod der Königin.<br />
Die zweite Predigt stammt von Jéronimo da Florencia, der<br />
Verfasser der ersten Predigt ist nicht bekannt. – Titel und<br />
letztes Blatt restauriert, beide etw. angestaubt; fleckig und<br />
leicht gebräunt.<br />
1018 (FURETIERE, A.), Le voyage de Mercure.<br />
Satyre. Divisé en cinq livres. Paris, Chamhoudry,<br />
1653. 4°. 5 Bl., 125 S., 1 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (19) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 31928. Brunet II, 142<strong>6.</strong> –<br />
Nicht bei Goldsmith. – Die erste Publikation von Antoine<br />
Furetière (1619-1688), „einer der ersten Versuche, bürgerliche<br />
Verhältnisse in Romanform darzustellen“ (Kindler). –<br />
Innendeckel mit gestoch. Wappenexlibris. Tls. stärker<br />
gebräunt und wasserrandig.<br />
1019 GANDUTIUS, J. B. (G. B. GANDUCCI),<br />
Descriptiones poeticae ex probatioribus poetis<br />
excerptae. Köln, Metternich, 1719. 12°. 788 S.,<br />
7 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holz -<br />
deckeln mit 2 Schließen (eine Öse fehlt, etw. angeschmutzt,<br />
berieben und bestoßen). (78) 200,-<br />
De Backer-S. III, 1182, 1. – Letzte Ausgabe der erstmals<br />
1660 erschienenen lateinischen Lyrikanthologie aus klassischen<br />
und späteren Autoren, zusammengestellt vom italienischen<br />
Jesuiten Giovanni Battista Ganducci (1602-1690).<br />
– Vorsatz gestempelt und mit hs. Vermerk, leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig.<br />
1020 GAZET, A., Pia Hilaria variaque carmina. Lyon,<br />
de Coeursilly, 1623. 12°. Mit Druckermarke auf<br />
dem Titel. 4 Bl., 134 S., 1 Bl. Hldr. des 19. Jhdts.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (19) 200,-<br />
Frühe Ausgabe, erstmals in Lyon gedruckt. – De Backer-S.<br />
III, 1297, 1. Oberlé, Amoenitates, 371. – Seinerzeit vielfach<br />
aufgelegtes mystisches Gedicht. – Etw. gebräunt und fleckig,<br />
teilw. unbeschnitten. – Mit Exlibris von Philippe Kah.<br />
1021 GETREUE GEFÄHRTIN, der Isar-Gesellschafft.<br />
6 Tle. in 1 Bd. O. O. und Dr. (München)<br />
1703. 8 Bl., 96, 184, 352, 72 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (120) 250,-
212<br />
Nr. 1022<br />
Nr. 1024<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Pfister 3885. – Die im Jahr 1702 gegründete Isargesellschaft<br />
pflegte in ihren politischen, historischen und religiösen Diskursen<br />
vaterländische Gesinnung im Sinne der Kabinettspolitik<br />
des Landesfürsten mit starker Polemik gegen protestantische<br />
Literatur. Ihr Organ, die früheste politische<br />
Zeitschrift Bayerns, befaßt sich mit den Differenzen zwischen<br />
Kur-Köln und Kur-Bayern 1696, dem brandenburgischen<br />
König und den preußischen Deutschmeistern, den<br />
Kriegen Frankreichs und mit dynastischen Fragen Großbritanniens.<br />
– Die Teile 3-5 fortlaufend paginiert, bei Teil 2<br />
sind die S. 68-85 in der Paginierung übersprungen, die<br />
S. 152/53 doppelt paginiert. – Gebräunt, am vorderen Rand<br />
mit leichten Feuchtigkeitsspuren. Titel mit Läsuren am Vorderrand.<br />
1022 GOMBAULD, (J. O. DE), L'Endimion. Paris,<br />
Buon, 1624. 4°. Mit gestoch. Titel und 16 ganzseit.<br />
Kupfern von und nach L. Gaultier, C. de Passe<br />
und J. Picart im Text und auf 8 Tafeln (in Pag.).<br />
11 Bl., 351 S. Grünes Maroquin vom Anfang des<br />
19. Jhdts. mit dreiseit. Goldschnitt (etw. berieben,<br />
wenig bestoßen). (19) 5.000,-<br />
Erste Ausgabe von Gombaulds Erstlingswerk. – Cioranescu<br />
33513. Tchemerzine V, 437. Ders., Répertoire, 202. Duportal<br />
517 und S. 263. Hofer 27: „One of the finest illustrated<br />
books of the baroque period in France.“ – „L'Endimion est<br />
une sorte de poëme en prose composé, dit Tallemant, en<br />
l'honneur de Marie de Médicis qui y serait la Lune“ (Tchemerzine).<br />
– Galante Prosa mit schönen Illustrationen von<br />
Crispin de Passe. – Titel gestempelt. S. 14-15 mit Tinten -<br />
flecken. Papierbedingt etw. gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition of Gombauld's first work. – Title stamped.<br />
P. 14-15 with ink stains. A little browned and soiled due to<br />
paper quality. – Green morocco from the beginning of the<br />
19th century with three-sided gilt edge (some rubbing,<br />
minor scuffing). – See illustration.<br />
1023 GRACIAN, B., L'uomo di corte o sia l'arte di<br />
prudenza. Tradotto dallo Spagnuolo nel Francese<br />
idioma, e commentato dal S. Amelot de la Houssaie.<br />
Nuovamente tradotto dal Francese nell'Italiano,<br />
e comentato. Dall'abate Francesco Tosques.<br />
Edizione ottava migliorata, e corretta. 2 Bde. Neapel,<br />
Ricciardo für Buono, 1740. 11 Bl., 274; 240 S.<br />
Pgt. d. Zt. mit Rsch. (gering berieben und bestoßen).<br />
(139) 300,-<br />
Spätere italienische Ausgabe von Graciáns „Oráculo<br />
manual y arte de prudencia“ (EA 1647). – De Backer-S. III,<br />
1649. Treccani XVII, 617. – Leicht gebräunt, tls. stärker<br />
stockfleckig.<br />
1024 HEBDOMADA SANCTA viro dolorum, et<br />
scienti infirmitatem ... deo pro peccatore nocentissimo<br />
crucifixo. Salzburg, Mayr, 1677. 4°. Mit<br />
16 Kupfertafeln. 36 Bl. Pgt. d. Zt. (Deckel etw.<br />
aufgebogen, Schließbänder fehlen, fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (78) 800,-
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 213<br />
VD 17 23:278053Z. Georgi II, 221. – Seltenes Andachtsbuch<br />
mit Betrachtungen zum Leiden Christi in der Karwoche.<br />
Die höchst qualitätvollen und detailreichen Kupferstiche,<br />
deren Meister sich nicht nennt, sind Zeugnisse der Dürer-<br />
Rezeption im 17. Jahrhundert, stehen teils aber auch deutlich<br />
unter niederländischem Einfluß. – Kräftige, kontrastreiche<br />
Abdrucke. – Buchblock vom Einband weitgehend<br />
gelöst, Bindung gelockert, alle Kupferstiche lose, mehrf.<br />
gestempelt, etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1025 (HOFFMANN) VON HOFFMANNSWAL-<br />
DAU, (CH.), Auserlesener und bißher ungedruckter<br />
Gedichte erster (...) Theil. Tle. I-III (von<br />
7) in 1 Bd. Leipzig, Fritsch, 1697-1703. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. 21 Bl., 403 S., 1 Bl., 384 S., 7, 1 Bl.,<br />
360 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt. (Deckel leicht aufgebogen,<br />
Bezug tls. aufgeplatzt, stark fleckig). (105) 300,-<br />
Dünnhaupt 1.I.4, 1.II.4 und 1.III.1 (unter Benjamin Neukirch).<br />
„Die von ihm ins Leben gerufene sogenannte Neukirchsche<br />
Sammlung ist als die bedeutendste Anthologie<br />
spätbarocker Lyrik anzusehen“ (Dünnhaupt IV, 2937). –<br />
Frontispiz mit kleinem Loch und Randläsuren, vor den fliegenden<br />
Vorsatz gebunden; Titel von Tl. I mit gelöschtem<br />
Stempel und Ausschnitt; gebräunt und fleckig.<br />
1026 HOFMANN, C., Poematum sacrorum centurie<br />
IV. Ab interitu vindicatae per generum M. Lucam<br />
Fridericum Reinhartum. Altdorf, Hagen, 1651.<br />
176 Bl. Ldr. des 19. Jhdts. mit reicher Vergoldung<br />
(etw. berieben und bestoßen). (19) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Oberlé, Amoenitates,<br />
391. – Vgl. Hirsch-H. III, 26<strong>6.</strong> – „Édition originale des poèmes<br />
latins du docteur Hofmann, publiés trois ans après sa<br />
mort par son gendre Lucas Friedrich Reinhart. Ce sont<br />
4 centuries des poèmes religieux précédées de quelques poèmes<br />
en grec. Hofmann fut un grand hélleniste attaché surtout<br />
à Arioste. – 58 paraphrases des psaumes de David, des<br />
chants bibliques, des actions de grâce, des examens de conscience<br />
et diverses pièces“ (Oberlé). – Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, knapp beschnitten. – Aus der Bibliothek von<br />
Gomez de la Cortina, Marques de Morante, der eine der<br />
besten Privatbibliotheken des 19. Jahrhunderts besaß (vgl.<br />
Bogeng I, 202-208, sehr ausführlich). – Siehe Abbildung.<br />
First edition of this collection. – Slightly browned, hardly<br />
soiled, closely trimmed. – From the library of Gomez de la<br />
Cortina, Marques de Morante, who had one of the best<br />
private libraries in the 19th century (compare Bogeng I,<br />
202-208, in details). – Calf of the 19th century, richly gilt<br />
(some rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
1027 (HUNOLD, CH. F., PSEUD.:) MENANTES,<br />
Auserlesene neue Briefe. Nebst einer Anleitung,<br />
wie in den allermeisten Begebenheiten die Feder<br />
nach dem Wohlstand und der Klugheit zu führen.<br />
Halle, Waisenhaus, 1717. Mit gestoch. Frontisp.<br />
7 Bl., 874 S., 18 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, Rücken mit<br />
kleinem Einschnitt). (105) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Dünnhaupt 33.1. FdF 1368b: „The chapter<br />
'Von den Suppliquen und Memorialen' is interesting.“ –<br />
Deutscher Briefsteller. – Meist stark gebräunt, mehrf. ge -<br />
stempelt.<br />
Nr. 1026<br />
1028 HYMNUS ACATHISTUS Graeco-Latinus in<br />
sanctissimam dei genetricis Mariae annunciationem.<br />
Rom, Salvioni, 174<strong>6.</strong> 12°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
96 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., goldgepr. schmaler<br />
Bordüre, Filete und Eckfleurons auf den Deckeln<br />
(Rücken mit größeren Fehlstellen, beschabt, etw.<br />
bestoßen). (19) 400,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbare Ausgabe (und<br />
nicht im KVK). – Der „Hymnos akathistos“ gilt als der<br />
schönste Marienhymnus, er ist um 500 n. Chr. entstanden<br />
und wurde angeblich von Romanos Melodos verfaßt. – Hier<br />
mit griechisch-lateinischem Paralleltext. – Gewidmet ist dieser<br />
Druck Papst Benedikt XIV., dem großen Förderer der<br />
Marienverehrung. – Titel mit Besitzvermerk. Buchblock<br />
gebrochen. Gering gebräunt und fleckig.<br />
1029 JOHANNES VOM KREUZ, Die Geistliche<br />
Bücher und Schrifften. In die Teutsche Sprach<br />
übersetzet. Prag, Beringer, 1697. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr. und gefalt. Kupfertafel. 19 (statt 20) Bl.,<br />
54 S., 5 Bl. (das erste weiß), 858 (recte 959) S.,<br />
9 Bl., 93 S. Blindgepr. Ldr. d. Zt. mit Wappen -<br />
supralibros auf beiden Deckeln und 2 Schließbändern<br />
(Kapitale beschädigt, tls. stärker beschabt,<br />
etw. bestoßen). (78) 200,-
214<br />
Nr. 1030<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Wetzer-W. VI, 1709. – Ohne den<br />
Vortitel. – Tls. nicht aufgeschnitten, fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Besitzvermerk, Titel gestempelt, S. 873-892 am Fußsteg<br />
mit kleinen Papierschäden, tls. wasserrandig und stärker<br />
gebräunt. – Schön gebunden.<br />
1030 KLAUBER – (BONSCHAB, I.), Pinacotheca<br />
mariana, exhibens per singulos anni dies antiquitatem,<br />
sanctitatem, et utilitatem, cultus mariani.<br />
2 in 4 Bdn. Augsburg, Labhart für Klauber, 1760<br />
(-62). Mit gestoch. Frontisp. und 366 (statt 368)<br />
Kupfertafeln von Jos. und Joh. Klauber nach J. A.<br />
Stockmann. 64 S.; 1 Bl., S. 65-109; 48 S.; S. (50)-<br />
96, 6 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (beschabt und bestoßen).<br />
(149) 600,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
De Backer-S. I, 1761, 14. – Nicht bei Gier-Janota, Thieme-<br />
Becker etc. – Überaus reizvoll illustrierter Heiligenkalender<br />
mit marianischer Ausrichtung, der die ganze Virtuosität<br />
des Augsburger Rokokostichs auf dem Höhepunkt<br />
seiner Entwicklung zeigt. Die von Johann Adam Stockmann<br />
entworfenen und von den Brüdern Klauber gestochenen<br />
Tafeln gehören zum Feinsten und Ideenreichsten<br />
Nr. 1031<br />
dieser Zeit. – Die Kupfer mit lateinischen Erklärungen, der<br />
typographische Text mit den deutschen Übersetzungen. –<br />
Das Werk wird in den Bibliothekskatalogen gewöhnlich<br />
unter dem Namen der Brüder Klauber geführt, doch dürfte<br />
die inhaltliche Konzeption von dem gelehrten Augsburger<br />
Jesuiten Ignatius Bonschab stammen. Der Eintrag des<br />
Werks unter Bonschabs Namen bei De Backer-Sommer -<br />
vogel geht offenbar auf Veiths Bibliotheca Augustana<br />
zurück (Bd. X, Augsburg 1793, S. 73, Nr. 4). Laut Titel sind<br />
die Verfasser der einzelnen Texte mehrere Angehörige des<br />
Jesuitenordens, Bonschab oblag die Zusammenstellung. Er<br />
war damit der eigentliche Herausgeber, während die Brüder<br />
Klauber als Stecher und Verleger wohl auch die Initiatoren<br />
des Projekts gewesen sind. – Kompletter Jahreskreis<br />
mit 366 Darstellungen, in Band I eine „Imago tituli“ vorangestellt,<br />
am Ende ein Gedächtnisblatt für den Grafen<br />
Johann Franz Anton von Khevenhüller, Bischof von Wiener<br />
Neustadt und Domherr in Augsburg, gestorben am 2. April<br />
1762. – Meist sehr kräftige, saubere Abdrucke. – Ohne die<br />
Tafeln zum 7. Januar und zum 23. August, der Stich zum<br />
2. November doppelt eingebunden. – Zwei Tafeln mit kleinen<br />
Ausschnitten in der Darstellung, eine restauriert und<br />
durch Zeichnung ergänzt. – Wenig gebräunt, meist nur<br />
gering fleckig. – Selten. – Siehe Abbildung.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 215<br />
Aus dem Kloster Neresheim<br />
1031 LAURENTIUS VON SCHNÜFFIS, Miran -<br />
tisches Flötlein. Konstanz, Hautt für Mantelin<br />
in Lauffenburg, 1682. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
30 Kupfertafeln von M. Küsel nach J. G. Glyckher<br />
und einigen typographischen Musiknoten im<br />
Text. 8 Bl., 315 S., 1 Bl. – II. DERS. Mirantische<br />
Wald-Schallmey. Konstanz, Hautt, 1688. Mit ge -<br />
stoch. Titel und einigen typographischen Musiknoten<br />
im Text. 12 Bl., 398 S. Schweinsldr. d. Zt.<br />
mit 2 Schließen (1 Schließband fehlt; beschabt und<br />
bestoßen). (82) 2.500,-<br />
Seltene erste Ausgaben. – I. Dünnhaupt 4.1. Bircher B 748.<br />
– Das Hauptwerk des Laurentius (1633-1702), für das er<br />
von Kaiser Leopold I. die Dichterkrone erhalten hat. Der<br />
Kapuzinerpater und frühere Innsbrucker Hofschauspieler<br />
verbindet in dieser der Erbauung dienenden Verserzählung<br />
antike Mythologie mit christlichen Lehrinhalten. Teile beider<br />
Dichtungen wurden vom Verfasser selbst vertont.<br />
„Mindestens so bedeutsam wie die Dichtungen sind die<br />
Vertonungen dieser Lieder“ (Edelmann, Barock, 580). – II.<br />
Dünnhaupt 5. RISM B VIII.1, 403. MGG VIII, 335. – Bei<br />
der „Mirantischen Wald-Schallmey“ handelt es sich um<br />
einen erbaulichen pädagogischen Prosaroman mit insgesamt<br />
zwölf Liedeinlagen für Baßstimme. – Vorderes Innengelenk<br />
gebrochen, hinteres brüchig, erstes Frontisp. und Titel mit<br />
alt restaurierten Randausrissen, erste und letzte Lagen mit<br />
dunklem Wasserrand; gelegentliche kleine Randschäden,<br />
etwas gebräunt und fleckig. – Erster Titel mit Besitzeintrag<br />
der Reichsabtei Neresheim. – Siehe Abbildung.<br />
1032 LEHMS, G. CH., Gottfälliges Kirchen-Opffer, in<br />
einem ganzen Jahr-Gange andächtiger Betrachtungen<br />
über die gewöhnlichen Sonn- und Festtags-Texte.<br />
Darmstadt, Bachmann, (1711). 6 Bl.,<br />
54, 84 S., 1 Bl. Spät. Pp. (stärker berieben, leichte<br />
Wurmspuren). (2) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht in den einschlägigen Barock-Bibliographien.<br />
– Etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
1033 MARTINUS A S. BRUNONE (SCHUBART),<br />
Vertumnus vanitatis. Ed. posterior; priore amplissimè<br />
auctior. Augsburg, Lotter für Pfeffel, 1725.<br />
12°. Mit gestoch. Frontisp. nach A. Hommer und<br />
32 (1 ganzseit.) Textkupfern. 18 Bl., 292 S. (ohne<br />
das letzte Bl.). Spät. Hldr. (Kapitale gering lädiert,<br />
stark beschabt und etw. bestoßen). (6) 200,-<br />
Erste illustrierte Ausgabe des erstmals 1697 erschienenen<br />
Textes. – Schaller 51. Landwehr 417. Praz 414. FdF 691.<br />
Jantz 1718. Seebaß 588. – Die Erläuterungen zu den<br />
G. Eichler zugeschriebenen Emblemkupfern in Latein und<br />
Deutsch, beeinflußt von Laurentius von Schnüffis und<br />
Jakob Balde. – Der Verfasser (eigentlich Martin Schubart)<br />
war Mitglied des Wiener Piaristenordens. – Vorsatz mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, vereinzelt mit leichten<br />
Knickspuren, gering fleckig.<br />
1034 MASEN, J., Sarcotis. Carmen. Editio altera cura<br />
& studio J. Dinouart. 2 Tle. in 1 Bd. Köln, (London)<br />
und Paris, Barbou, 1757. 1 Bl., 108, 192 S.,<br />
2 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung (etw.<br />
berieben und bestoßen, untere Ecke des Vorderdeckels<br />
mit kleinem Ausbruch). (19) 200,-<br />
Zweite Ausgabe. – FdF 1009. De Backer-S. V, 687. Dünnhaupt<br />
28.2: „Epos über den Sündenfall in 2486 Versen. Vorbild<br />
für John Miltons 'Paradise Lost'. Milton wurde vom<br />
schottischen Hrsg. dieses Bandes geradezu des Plagiats<br />
beschuldigt. Tl. I enthält Masens lateinische Originaldichtung;<br />
Tl. II S. 11-74 Dinouarts wichtige Vorrede über<br />
Miltons angebliches Plagiat; S. 77-192 die französische<br />
Übersetzung“ von Dinouart. – Fliegender Vorsatz mit aufgeklebtem<br />
Katalogausschnitt. Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Mit Exlibris von Jacques Vieillard.<br />
1035 – Sarcotis, et Caroli V. Imp(eratoris) Panegyris,<br />
carmina; tum de Heroica poesi tractatus. Adjecta<br />
est Lamentationum Jeremiae paraphrasis, auctore<br />
D. Grenan. London und Paris, Barbou, 1771.<br />
1 Bl., LXXII, 269 S., 1 Bl. Rotes Maroquin d. Zt.<br />
mit reicher Vergoldung (etw. berieben und bestoßen).<br />
(19) 300,-<br />
Vierte Ausgabe. – De Backer-S. V, 687. Jantz 1725. Dünnhaupt<br />
28.4: „Ohne die französische Übersetzung, doch jetzt<br />
mit Abdruck verschiedener Dokumente zur Plagiats -<br />
beschuldigung Miltons durch den Schotten Lauder.“ –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Exlibris Viscount Mersey.<br />
1036 MEGISER, H., Heroum Austriae theatridion.<br />
Linz, J. Planck, 1618. 4°. 4 Bl. Mod. Hpgt. (12)<br />
250,-<br />
Lang 29. Krakowitzer 11. Schiffmann 17. – Immerwährender<br />
Geburtstagskalender der österreichischen Helden<br />
(damals reichten noch 4 Seiten). – Sehr seltener und früher<br />
Druck von Johann Planck, dem Erstdrucker von Linz.<br />
Planck hatte sich auf Veranlassung von Johann Kepler bei<br />
den Ständen um die Aufnahme als Drucker beworben. Sie<br />
wurde ihm am 13. 2. 1615 gewährt, seine Offizin befand<br />
sich in der Lederergasse. Als Protestant war Planck in Linz<br />
jedoch gefährdet, und es war wohl nur der schützenden<br />
Hand Keplers zu verdanken, daß er nicht schon vor 1627,<br />
nachdem während eines Bauernaufstandes die Druckerei<br />
abgebrannt war, die Stadt verlassen hatte. – Wenig fleckig.<br />
Wappeneinbände<br />
1037 MERE, (A. G.) DE, Les oeuvres. Bd. II (und:<br />
Oeuvres posthumes) in 2 Bdn. Amsterdam, Mortier,<br />
1692-1710. Mit 2 gestoch. Frontisp. 9 Bl.,<br />
383 S.; 14 Bl., 209 S., 8 Bl. Geglättetes Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch., Rvg., goldgepr. dreifacher Filete, Eckstücken<br />
und großen Vign. mit Wappen auf den<br />
Deckeln sowie Steh- und Innenkantenvg. (gering<br />
berieben und bestoßen). (19) 1.000,-
216<br />
Nr. 1037<br />
Cioranescu 47130. Rahir 53<strong>6.</strong> Tchemerzine VIII, 225. – Der<br />
zweite Band der „Oeuvres“ enthält die „Lettres“. In den<br />
„Oeuvres posthumes“ sind irrtümlich Frontisp., Vortitel,<br />
Titel und „Table des matières“ des ersten Bandes der<br />
„Oeuvres“ eingebunden, es folgen Widmungsbrief an Abbé<br />
des Soubise, Vorwort, „Table des discours“, Text und „Table<br />
des matières“ der „Oeuvres posthumes“ von 1710. – Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig. – Mit gestoch. Exlibris des Barons<br />
Dolrymple von Northberwick (1652-1737). Die dekora -<br />
tiven Wappeneinbände für Louis-Robert-Hippolyte de<br />
Bréhaut, Grafen Plélo (1699-1734; vgl. Guigard II, 400). –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Slightly browned, hardly soiled. – With engraved exlibris of<br />
Baron Dolrymple of Northberwick (1652-1737). The decorative<br />
armorial bindings for Louis-Robert-Hippolyte de<br />
Bréhaut, Count Plélo (1699-1734; compare Guigard II,<br />
400). – Contemporary polished calf with spine label, gilt<br />
back, gilt stamped triple fillets, corner pieces and large<br />
vignettes with arms on sides, gilt outside and interior edges<br />
(minor rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
1038 MIBES, F., Himmlisches Jerusalem welches durch<br />
die Würckung des H. Gebetts starck belagert, und<br />
durch Macht und Gewalt desselben glücklich<br />
erobert wird. Sulzbach, Wolff, 1757. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 17 (statt 18) Kupfertafeln. 23 Bl.,<br />
710 S., 13 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg., goldgepr.<br />
Bordüre und Mittelstück auf den Deckeln,<br />
monogr. „J. F. H. I.“ und dat. „1762“ (leicht bestoßen).<br />
– Die Seite 369/370 mit kleiner Randläsur;<br />
gering gebräunt und wenig fleckig. – Dekorativ<br />
gebunden. (124) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Nr. 1039<br />
1039 MOLIERE, (J. B. P. DE), Les fragmens. Comedie.<br />
Paris, Ribou, 1682. 58 S. – IN: CHAMP-<br />
MESLÉ, (CH. CHEVILLET DE), Les oeuvres.<br />
Zus. 5 Tle. in 1 Bd. Paris, Guilain (u. a., 1668)-92.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (19) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 1839<strong>6.</strong> Guibert 388-390 (kennt<br />
den Gesamttitel nicht). Tchemerzine VIII, 335. Le Petit 314:<br />
„Cette édition est très rare.“ – Unterschiedlich gebräunt<br />
und fleckig, erste Blätter leimschattig. – Gesamttitel mit<br />
dem Vermerk „Au Roy Bülow“ und dem Stempel mit<br />
gekröntem Monogramm von Kronprinz Ernst August III.<br />
von Hannover (1845-1923). – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Variable browning and soiling, first leaves<br />
with glue traces. – Overall title with note „Au Roy Bülow“<br />
and stamp with crowned monogram of crown prince Ernst<br />
August III of Hannover (1845-1923). – Contemporary calf<br />
with spine label and gilt back (a little rubbed and scuffed).<br />
– See illustration.<br />
1040 MYLIUS, T., Novae epistolae mira arte, raraq(ue)<br />
facundia ad ... principes, comites, barones, nobiles,<br />
aliosq(ue) excellentissimos viros literatos<br />
patronos patronasq(ue) perscriptae. Marburg,<br />
Hutwelcker, 1613. 12°. Mit Titelbordüre. 12 Bl.,<br />
143 S. Ldr. d. Zt. mit blindgepr. Supralibros auf<br />
den Deckeln (Kapitale leicht läd., etw. berieben<br />
und bestoßen, ursprüngliche Vg. abgerieben).<br />
(19) 400,-
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 217<br />
Erste Ausgabe. – VD 17 23:280472V. – Briefsammlung des<br />
deutschen Humanisten Tilemann Mylius (1557-1622). Mit<br />
Widmungen an Nicodemus Frischlin und Erasmus von<br />
Starhemberg. Die Briefe von und an verschiedene Edelleute,<br />
Dichter, Theologen, Philosophen und Naturwissenschaftler<br />
wie Johann Beyer, Rudolf Goclenius, Petrus Marcellinus,<br />
Johann Fischer, Martin Crusius etc. – Titel recto und verso<br />
mit Besitzvermerken. Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
BEIGEB.: (HEINSIUS, D.), Cras credo hodie nihil. Sive,<br />
modus tandem sit ineptiarum. Satyra Menippea. Leiden,<br />
Elzevier, 1621. Mit Druckermarke auf dem Titel. 8 Bl.,<br />
101 S. – Erste Ausgabe. – Willems 183: „Édition originale<br />
de cette satire de D. Heinsius, réimprimée en 1629, parmi les<br />
pièces qui suivent le 'Laus Asini'.“ – Tls. etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1041 NEU-AUFFGEFÜHRTER Schau-Platz ge -<br />
stürtz ter Monarchen, wie auch anderer gecrönten<br />
Häupter und Helden. Leipzig, Lankisch, 1693.<br />
Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl., 640 S. Pgt. d. Zt. (be -<br />
schabt, etw. bestoßen und fleckig). (6) 400,-<br />
FdF 882 a. Hayn-G. VII, 135. – Als Vorlage dieser Sammlung<br />
kurzer historischer Erzählungen diente Harsdörffers<br />
„Schauplatz jämmerlicher Mordgeschichten“, stilistisch ist<br />
es eine Reminiszenz an Bohse (Pseud. Talander). – Frontispiz<br />
mit Einriß und Läsuren am unteren Rand, anfangs<br />
leicht wasserrandig; gebräunt und fleckig. – Selten.<br />
1042 OVIDIUS (NASO, P.), Les epistres traduittes<br />
en vers Francois. Avec des commentaires fort<br />
curieux. Par Claude Gaspar Bachet. Premiere partie<br />
(alles Erschienene). Bourg-en-Bresse, Tainturier,<br />
162<strong>6.</strong> Mit Holzschnitt-Wappen auf dem Titel.<br />
7 Bl., 1014 S. Weinrotes Maroquin d. Zt. mit reicher<br />
Vergoldung (etw. berieben, wenig bestoßen).<br />
(19) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe dieser französischen Übersetzung. – Goldsmith<br />
O 215. Cioranescu 9181 (unter Bachet). Schweiger II,<br />
675. Deschamps 227. MNE II, 93. Cat. Bulteau: „Unica pars<br />
ista hactenus prodiit.“ – Der nächste bekannte Druck aus<br />
Bourg-en-Bresse stammt erst wieder aus dem Jahre 1630. –<br />
Enthält die ersten 8 Episteln Ovids. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Titel mit Besitzvermerk des Gelehrten Pierre-Jean<br />
Grosley (1718-1785; vgl. Hoefer XXII, 179-182); Vorsatz<br />
mit Exlibris des großen Bibliophilen Gomez de la Cortina.<br />
First edition of this French translation. – Contains the first<br />
8 epistles by Ovid. – Some browning and soiling. – Title with<br />
ownership entry of the scholar Pierre-Jean Grosley (1718-<br />
1785; compare Hoefer XXII, 179-182); endpaper with ex -<br />
libris of the great bibliophile Gomez de la Cortina. – Contemporary<br />
wine-red morocco, richly gilt (some rubbing,<br />
minor scuffing).<br />
1043 – Metamorphoses en rondeaux (par I. de Bensérade).<br />
Paris, Imprimerie Royale, 167<strong>6.</strong> 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titel, gestoch. Titelvign., 2 gestoch. Schlußvign.<br />
und 226 Textkupfern von S. Le Clerc,<br />
F. Chaveau und J. Le Pautre. 6 Bl., 463 S., 4 Bl.<br />
Restauriertes Ldr. d. Zt. (Gelenke etw. brüchig).<br />
(139) 800,-<br />
Nr. 1043<br />
Erste Ausgabe von Bensérades Übersetzung. – Goldsmith<br />
O 237. Bernard 142. Tchemerzine I, 32. Cat. PMM II, 95. Le<br />
Blanc II, 520, 334-372. – Eines der schönsten Bücher des<br />
französischen Klassizismus mit den technisch perfekten,<br />
geschmackvollen und lebendigen Illustrationen der namhaftesten<br />
Künstler der Zeit. „Benserade's Ovid with its<br />
charming vignettes clearly foreshadows the French illustrated<br />
book of the eighteenth century“ (Cat. PMM). – Ge -<br />
bräunt, vereinzelt fleckig; auf dem fliegenden Vorsatz verso<br />
mont. Zettel mit bibliographischen Notizen. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of Bensérade's translation. – One of the most<br />
beautiful books of French classicism illustrating perfectly and<br />
in a lively way the most renowned artists of the epoch. –<br />
Browned, occasionally soiled; paper slip with bibliographic<br />
notes mounted on verso of fly-leaf. – Contemporary restored<br />
calf (joints a little cracked). – See illustration.<br />
1044 PALLAVICINO, F., Opere scelte. Di nuovo ri -<br />
stampato. Villafranca (d. i. Amsterdam, D. Elzevier),<br />
1671. 12°. 12 Bl., 70 S., 1 Bl., 588 S. Pgt. d. Zt.<br />
(wenig bestoßen, fleckig). (36) 300,-<br />
Willems 145<strong>6.</strong> Hayn-G. VI, 8: „Antiklerikale und pornographische<br />
Schriften.“ – Vgl. Piantanida 418. – Zweite<br />
Elzevierausgabe. – Vorsätze und Titel mit Besitzeinträgen<br />
von alter Hand in Tinte, erste und letzte Blätter wenig<br />
wurmlöchrig (geringer Buchstaben- bzw. Zahlenverlust),<br />
etw. fleckig.
218<br />
Nr. 1049<br />
1045 PALLAVICINO, S., Trattato dello stile, e del<br />
dialogo. Siena, Stamperia del pubblico, 1702. 12°.<br />
7 Bl., 347 S., 24 Bl. Flex. Pgt. d. Zt. (etw. angeschmutzt).<br />
(36) 100,-<br />
De Backer-S. VI, 124. – Vgl. Jöcher III, 1200. – Seinerzeit<br />
verbreitete Stilistik des Kardinals Sforza Pallavicino (1607-<br />
1667), erstmals 1646 erschienen und noch zu Anfang des<br />
19. Jahrhunderts mehrfach aufgelegt. – Vereinzelt mit Einrissen,<br />
gering gebräunt, leicht fleckig.<br />
1046 (PEMBLE, J.), Religio, seu cultae religionis emolumenta.<br />
Meditatio I(-V). 5 Tle. in 1 Bd. O. O.<br />
(München), Mayr, 1763. 4°. 22, 19, 20, 18, 20 Bl.<br />
Pp. d. Zt. (stärkere Gebrauchsspuren). (7) 150,-<br />
Holzmann-B. III, 371. De Backer-S. VI, 467, 9. – Innengelenke<br />
tls. aufgeplatzt, die einzelnen Titel mit Blattweisern<br />
versehen, stellenw. stärker braunfleckig.<br />
1047 PENNEQUIN, P., Isagoge ad amorem divinum.<br />
Gallice prius, nunc Latine ab eodem conscripta, et<br />
pluribus in locis aucta. Antwerpen, Cnobbaert,<br />
1661. 4°. Mit gestoch. Titel. 9 Bl., 706 (recte 704)<br />
S., 12 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. (Schließbänder<br />
fehlen; leicht fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(7) 120,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Einzige lateinische Ausgabe. – De Backer-S. VI, 474, 4. –<br />
Die Erstausgabe war bereits 1644 in französischer Sprache<br />
erschienen. – Wenig gebräunt, leicht fleckig. – Titel mit<br />
altem Besitzvermerk des Jesuitenkollegs München.<br />
Nr. 1051<br />
1048 PEREGRINI, M., Della practica comune a prencipi,<br />
e servidori loro libri cinque. Viterbo, Diotallevi,<br />
1634. 4°. 8 Bl., 352 S. Flex. Pgt. d. Zt. (Vorderdeckelbezug<br />
ergänzt, etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (139) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliotheca Vinciana 79. – Nicht im STC.<br />
– Über den KVK nur 1 Exemplar in Freiburg nachweisbar.<br />
– Ein barocker Fürstenspiegel. „Mit den Formen des<br />
Gedankenausdrucks und dem Stil beschäftigt sich vor allem<br />
der Bolognese Matteo Peregrino (gest. 1652), Professor der<br />
Philosophie in seiner Vaterstadt und dann Konservator an<br />
der vatikanischen Bibliothek“ (Wiese-Percopo 472). –<br />
Unterschiedlich gebräunt und fleckig, vor allem am Anfang<br />
stärker wasserrandig, vereinzelt mit Randschäden.<br />
1049 PERRET, E., XXV Fables des animaux. Delft,<br />
Gerards, 1621. Fol. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel und 25 ganzseit. Textkupfern. 26 Bl. Alte<br />
Broschur (Gebrauchsspuren). (19) 2.500,-<br />
Goldsmith (French Books) P 817. – Vgl. Praz 450. Landwehr<br />
(neu) 615 (beide die Ausg. von 1617). – Bodemann<br />
49.1 (Ausg. 1618). – Erstmals 1578 erschienen. 24 Vers fabeln<br />
mit Deutung und Bibelspruch. Das Titelbild und die 24<br />
Kupfer auf der rechten Buchseite sind dem Text gegenübergestellt.<br />
– Tafel 19 mit geklebtem Loch (auf die Tafel 20<br />
sich auswirkend). Nahezu alle Kupfer im unteren Rand mit<br />
hs. Legende versehen (etw. durchschlagend). Etw. gebräunt<br />
und fleckig, teilw. unbeschnitten. – Siehe Abbildung.
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 219<br />
First published in 1578. 24 verse fables with interpretation<br />
and biblical saying. – Plate 19 with glued hole (affecting<br />
plate 20). Nearly all copperplates with ms. caption at lower<br />
margin (showing through a bit). Some browning and soiling,<br />
partly untrimmed. – Old wrappers (signs of wear). – See<br />
illustration.<br />
1050 PETRONIUS ARBITER, T., Satyricon. Ed.<br />
nova. Noviter recensente J. P. Lotichio. 4 Tle. in<br />
1 Bd. Frankfurt, W. Hofmann für L. Jennis, 1629.<br />
4°. Mit ganzseit. gestoch. Portr. im Text. 16 Bl.,<br />
99 S., 4 Bl., 422 (recte 424) S., 2 Bl., 439 S., 28,<br />
15 Bl., 350 S., 24 Bl. Pgt. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(55) 150,-<br />
Ebert 16497. Schweiger II, 722: „Diese Ausgabe ist wegen<br />
der Sammlungen der Commentare früherer Erklärer schätzbar.“<br />
– Titel mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte,<br />
anfangs etw. wasserrandig, tls. gebräunt, fleckig.<br />
1051 PILLEMENT, J., Recueil des nouvelles fleurs de<br />
goût; pour la Manufacture des Etoffes de Perse.<br />
Paris, Le Viez, o. J. (ca. 1765/70). 4°. Gestoch. Titel<br />
und 5 radierte Tafeln. Mod. Pp. (5) 400,-<br />
Ornamentstichslg. Berlin 449. Guilmard 190. – Seltene<br />
radierte Folge mit phantastischen Pflanzen, von Jean Pillement<br />
(1728-1808) als Vorlagen für eine holländische Gobelin-Manufaktur<br />
„persischer“ Stoffe entworfen. Der Stecher<br />
war wohl Johann Heinrich Hess (geboren 1746 in Zweibrücken,<br />
ein Blatt bezeichnet: „Pillement del., Hess<br />
sculp.“). Das Erscheinen der ca. 1765-67 entstandenen<br />
Folge wurde im „Mercure de France“ im Juli 1770 angekündigt<br />
(S. 169). – Kräftige Abdrucke auf festem Papier. –<br />
Etw. braunfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1052 POREE, CH., Fabulae dramaticae, editae ab uno<br />
ejusdem societatis sacerdote (d. i. P. de la Sante).<br />
Paris, Bordelet, 1749. 6 Bl., 508 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rvg. (etw. beschabt und bestoßen). (19) 100,-<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – De Backer-S. VI, 1030,<br />
47. Oberlé 561. – Der Verfasser hat sich u. a. um das Jesuiten-Theater<br />
verdient gemacht. – Titel mit Besitzvermerk.<br />
Gering gebräunt, wenig fleckig.<br />
1053 POSTEL, G., De republica seu magistratibus<br />
atheniensium liber. Leiden, <strong>Mai</strong>re, 1635. 12°. Mit<br />
gestoch. Portr. (in Pag.). 232 S. 3 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (6) 200,-<br />
CLC P 1483. – Mit interessantem Porträt des gelehrten<br />
Kabbalisten, der von den Jesuiten verstoßen und von der<br />
Inquisition zum Narren erklärt wurde. – Fliegender Vorsatz<br />
mit halb abgetrenntem Besitzaufkleber. Etw. gebräunt<br />
und kaum fleckig. – NACHGEB.: DERS., De universitate<br />
libri duo: In quibus astronomiae doctrinae coelestis compendium.<br />
Editio tertia. Leiden 1635. Mit gestoch. Portr. im<br />
Text. 261 S. – Alden 635/101. Brunet IV, 840. Caillet 8892<br />
und 8915. Halkett-L. I, 2564. CLC P 1485. – Kleinformatige<br />
Ausgabe des zuerst 1552 in Quart erschienenen Werkes.<br />
S. 252-256 handeln von Amerika.<br />
1054 RUPERTUS, CH. A., Mercurius epistolaris, sive<br />
institutio epistolica. Editio tertia emendatior.<br />
Nürnberg, Tauber, 1670. 12°. Mit gestoch. Titel.<br />
14 Bl., 716 S., 9 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen, mit Wurmspuren). (19) 400,-<br />
VD 17 3:604874G. – Einer der damals beliebten Briefsteller.<br />
– Gestoch. Titel und Drucktitel mehrf. gestempelt.<br />
BEIGEB.: II. CRUCIUS, J., Suada delphica, sive orationes<br />
L. varii argumenti. Studiosae juventuti manuductio ad artem<br />
oratoriam. Editio novissima. Nordhausen (und Osterode),<br />
Fuhrmann, 1672. 6 Bl., 584 S. – Einer von 2 Drucken bei<br />
Fuhrmann aus demselben Jahr. – VD 17 32:678931D. – Ausführliche<br />
Anleitung zur Redekunst.<br />
III. LIPSIUS, J., Oratoria institutio. Fragment. Coburg,<br />
Gruner und Forckel, 1630. 129 S. (ohne die S. 25-48). – VD<br />
17 23:284355S. – Etw. gebräunt, wenig fleckig.<br />
1055 SANNAZARO, J., Poemata ex antiquis editionibus<br />
accuratissime descripta. Accessit ejusdem vita,<br />
Jo. Antonio Vulpio auctore. Item Gabrielis Altilii<br />
et Honorati Fascitelli Carmina quae exstant.<br />
Padua, Cominus, 1751. Mit gefalt. gestoch. Portr.<br />
und Holzschnittwappen am Ende. S. (III)-XXIV,<br />
LXXX, 212, 141 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (etw.<br />
fleckig, wenig berieben und bestoßen). (19) 300,-<br />
Dritte in Padua gedruckte Ausgabe. – Brunet V, 127. Ebert<br />
2026<strong>6.</strong> Salloch 369, 110. Oberlé, Amoenitates, 219. – Vorliegende<br />
Ausgabe enthält im Anhang auch Gedichte<br />
von Pontanus, Zanchus, Valerianus, Bembo, Flaminius,<br />
N. Heinsius etc. – Das Porträt des Verfassers nach einem<br />
Gemälde im Museum des Paolo Jovio (etw. knapp beschnitten).<br />
– Frisches Exemplar.<br />
1056 SARASA, A. A. VON, Die Kunst stets frölich zu<br />
seyn. Ein deutscher freier Auszug verfasset von<br />
Christian Ernst von Windheim. Helmstedt, Weygand,<br />
1747. Mit gestoch. Frontisp. 15 Bl., 315 S.<br />
Mod. Hpgt. (Kopf etw. lädiert). (59) 80,-<br />
De Backer-S. VII, 625. – Zweite Ausgabe des erstmals 1746<br />
in dieser Übersetzung erschienenen Werkes. Die Originalausgabe<br />
war bereits 1664 in Antwerpen publiziert worden.<br />
– Zum Verfasser vgl. Jöcher V, 143. – Frontispiz seitlich<br />
knapp beschnitten, vereinzelt gering wurmstichig, wenig<br />
fleckig.<br />
1057 SARBIEVIUS (SARBIEWSKI), M. C., Lyricorum<br />
libri IV. Epodon lib(er) unus alterq(ue) epigrammatum.<br />
Antwerpen, Plantin-Moretus, 1632.<br />
4°. Mit gestoch. Titel von C. Galle nach Rubens.<br />
3 Bl., 335 S., 1 Bl. Beschäd. Ldr. d. Zt. (19) 400,-<br />
Estreicher XXVII, 127. Graesse VI/1, 271. Kristeller 323<br />
und 350-360. Wolfskehl 358: „Die Gedichte des polnischen<br />
Adeligen Sarbievski haben unsere gesamte Barockliteratur,<br />
nicht nur, wenn auch im besonderen Maße Balde und die<br />
sonstigen Lateiner, weitgehend beeinflußt. Er gehört deshalb<br />
unbedingt auch in eine deutsche Barockbücherei,<br />
zumal die Lektüre der Gedichte dieses hochgebildeten,
220<br />
Nr. 1063<br />
edlen Humanisten und Geistesführers, der ein Stolz seiner<br />
Nation ist, hohen Genuß gewährt.“ – Mehrf. gestempelt,<br />
Bl. 3 mit gelöschten Eintragungen. Etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig, gestoch. Titel angestaubt. – Vorsatz mit Exlibris der<br />
Bibliothek Lancut.<br />
1058 (SCHOTTELIUS, J. G.), Ausführliche Abhandlung<br />
vom Ursprung und Aufnahme der Teutsche(n)<br />
Sprache. 1 in 2 Bdn. Hildesheim, o. Dr.,<br />
1737. 4°. (Ohne das gestoch. Portr.). 6 Bl., 170 S.,<br />
1 Bl., S. 171-790; (791)-1466, 9 Bl. Hldr. d. Zt.<br />
beschabt, etw. bestoßen). (105) 200,-<br />
Titelauflage. – Dünnhaupt 37.2. – „Wie kein anderes philologisches<br />
Buch der Barockzeit bietet dieser umfassende<br />
Opus einen Gesamtüberblick über die sprachwissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse der Fruchtbringenden Gesellschaft“<br />
(Dünnhaupt). – „Das wichtigste Sprachwerk vor Jakob<br />
Grimm. Heiße Liebe zum Gegenstand im Verein mit<br />
Gelehrsamkeit und kritischen Sinn haben hier eines der wissenschaftlichsten<br />
Werke des 17. Jahrhunderts geschaffen.<br />
Pag. 1241-1450 ein 'Verzeichnis der Deutschen Stammwörter',<br />
enthalten sehr viel Provinzielles oder sonst Verschollenes,<br />
auch aus der gesprochenen Sprache, und darum von<br />
dauerndem Wert. Das Werk umfaßt auch Schottelius' Poetik<br />
und eine sehr eingehende Darstellung der deutschen<br />
Syntax“ (Wolfskehl 378). – Es fehlt das Portr. von Schottelius.<br />
– Stark gebräunt, gelegentlich Anstreichungen und<br />
Marginalien mit Bleistift, Vorsatz gestempelt.<br />
1059 SCHULTZE, G., Neu-augirte Und continuirte<br />
Chronica. 2 Tle. in 1 Bd. Lübeck, Becker, 1660.<br />
Mit gestoch. Portr., gestoch. Frontisp., ganzseit.<br />
Porträtkupfer, ganzseit. Wappenkupfer, ganzseit.<br />
Holzschnittplan und gefalt. Kupfertafel. 9 Bl., 750,<br />
141 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig und bestoßen,<br />
beschabt). (6) 250,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher<br />
Jantz 2289. Dünnhaupt (Harsdörffer) 63 Anm. – Vgl. FdF<br />
533 a. – Erstmals 1651 erschienene Annalen der Weltgeschichte,<br />
für das 17. Jahrhundert besonders ausführlich und<br />
in dieser Ausgabe bis 1660 fortgesetzt. Enthält u. a. Einleitungs-Gedichte<br />
von J. Rist und G. Ph. Harsdörffer, S. Birkens<br />
Fest-Schauspiel zur Nürnberger Friedensfeier 1650<br />
„Teutscher Kriegs Ab- und Friedens-Einzug“ (S. 571-601),<br />
ein Gedicht von J. Klaj aus gleichem Anlaß (S. 612-615) und<br />
weitere poetische Beiträge in der Continuatio. – Das Porträt<br />
mit fachgerecht restauriertem Einriß, das Blatt )(ii mit<br />
gelöschtem Besitzvermerk, gebräunt und fleckig, tls. etw.<br />
wasserrandig.<br />
1060 SEGNERI, P., Instructio poenitentis. – Instructio<br />
confessarii. – Institutio parochi. 3 Tle. in 1 Bd.<br />
Augsburg und Dillingen, Bencard, 169<strong>6.</strong> 4°. 2 Bl.,<br />
69 S., 1 Bl., 78 S., 4 Bl., 192 (recte 188) S., 1 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. mit Schließbändern (Deckel etw. aufgebogen,<br />
fleckig, stark beschabt). (7) 150,-<br />
De Backer-S. VII, 1055, 1058 und 1078. – Sammelband mit<br />
den lateinischen Übersetzungen dreier weitverbreiteter<br />
Schriften des Jesuiten Paolo Segneri. – Zum Drucker, der<br />
sich in Dillingen gerade auf die Publikation jesuitischen<br />
Schrifttums spezialisiert hatte, vgl. Reske 158 und Gier-J.<br />
497. – Titel des dritten Teils mit kleiner Fehlstelle im Rand<br />
durch ausgerissenen Blattweiser, tls. hs. Anmerkungen in<br />
Bleistift, stellenw. etw. gebräunt und fleckig.<br />
Verfasserexemplar eines unbekannten Drucks<br />
1061 SELLIUS, J. J., Warhafftiges Contrafeij des<br />
Unbeständigen Glück-Sterns abgebildet mit dem<br />
Pinsel der Erfahrenheit. O. O. 1663. 4°. 4 Bl. Mod.<br />
Brosch. (leicht fleckig). (64) 600,-<br />
Bibliographisch und über den KVK nicht nachweisbares<br />
Gedicht, in dem das Glück als ein Gleichnis des Himmels<br />
und der Götterwelt dargestellt wird. Über den Verfasser ist<br />
nichts bekannt (nicht im Deutschen Biographischen Index,<br />
auch Georgi nennt keine Schrift von ihm). Laut Titel war er<br />
Student der Politik und kam aus Leiningen. – Titelrückseite<br />
mit e. Widmung des Verfassers an den Theologen und Professor<br />
in Basel, Lucas Gernler (1625-1675; vgl. ADB IX, 37).<br />
1062 STENGEL, G., (Exemplorum libri tres). 3 Tle. in<br />
1 Bd. Ingolstadt, Haenlin, 1650. 4°. Mit 3 gestoch.<br />
Titelvign. 8 (statt 9) Bl., 218 S., 6, 4 Bl., 188 S., 8,<br />
4 Bl., 99 S., 6 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. (78) 100,-<br />
Erste Ausgabe dieser Zusammenstellung. – De Backer-S.<br />
VII, 1556, 78. – Besteht aus der erstmals 1634 erschienenen<br />
„Vis et virtus exemplorum“, den „Exempla divinae irae“<br />
(EA 1648) und den „Exempla in septem capitalium vitiorum<br />
detestationem“ (EA 1849). – Gebräunt, fleckig, Wurmspuren<br />
in Bund- und Seitensteg, Titel mit Besitzvermerken,<br />
längerer Schenkungsvermerk von 1658 auf dem vorderen<br />
Vorsatz. – Es fehlt der Vortitel von Tl. I.<br />
1063 STROBL, A., Das Geistliche Teutsche Karten-<br />
Spil. Zum andernmal gedruckt. 4 Tle. und 2 Supplemente<br />
in 1 Bd. Sulzbach, Bleul für Zieger, 1693.<br />
4°. Mit gestoch. Frontisp. und 32 Textkupfern.<br />
35 Bl., 278, 223, 120, 124, 120, 132 S. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. berieben und gering fleckig). (124) 1.200,-
Literatur und illustrierte Bücher · Barock- und Emblembücher 221<br />
Zweite Ausgabe (EA Sulzbach 1691). – FdF 1138 b (II).<br />
Jantz 2452. – Nicht bei Praz und Landwehr. – Seltenes barockes<br />
Erbauungsbuch ganz im Stile des Abraham a Sancta<br />
Clara. „Close to his 'Ovum Paschale' in literary merit &,<br />
all in all, his chief work, Old Testament history reviewed,<br />
with a wealth of further stories, some charming poems, &<br />
engravings that carry through the metaphor of the game of<br />
cards, most of them being also genuinely emblematic“<br />
(Jantz). – Fliegender Vorsatz mit Besitzvermerk von alter<br />
Hand in Tinte, die S. 75-78 im letzten Supplement leicht<br />
gelockert; tls. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1064 – Ovum Paschale novum oder neugefärbte Oster-<br />
Ayr. Das ist: Viertzig Geistliche Discurs auff den<br />
H. Ostertag und Ostermontag. Zum anderen<br />
Mahl auffgelegt. Salzburg, Haan, 1700. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 5 Bl., 429 S., 13 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(leichter Wurmfraß, tls. stärker fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen). (36) 120,-<br />
Vgl. FdF 1139 (EA 1694). Baader I, 252 (spätere Ausgaben).<br />
– Spiegel mit Bibliotheksetikett, Titel mit hs. Vermerken,<br />
Frontispiz und ein Blatt mit Papier hinterlegt. – NACH-<br />
GEB.: DERS., Noch ein Körbel voll Oster-Ayr. Das ist:<br />
Ovi Paschalis. Der Anderte Theil. Ebend. 1698. Mit<br />
gestoch. Frontisp. – Wasserrandig, tls. stärker gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1065 TACITUS, C., Opere. Venedig, Giunta, 1628. 4°.<br />
Mit gestoch. Titel, Druckermarke und doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarte (in Pag.). 35 Bl., 544<br />
(recte 550) S., 25 Bl., 83 S., 66 Bl., 83 Bl. Läd. flex.<br />
Pgt. d. Zt. (55) 200,-<br />
Ebert 22205. – Mit einer Karte des Römischen Reiches. –<br />
Nach S. 74 der „Dichiaratione“ zwei nicht zum Werk zugehörige<br />
Blätter zwischengebunden. – Innengelenke aufgeplatzt,<br />
im Bug wasserrandig und wurmstichig, tls. leicht<br />
gebräunt, stellenw. wenig fleckig.<br />
1066 TASSO, T., L'Aminta. Difeso, e illustrato da G.<br />
Fontanini. Rom, Zenobi und Placho, 1700. XCV,<br />
391 S., 18 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, gering bestoßen).<br />
(139) 200,-<br />
STC 892. Haym 308, 10. Gamba 957 Anm. – Reich kommentierte<br />
Ausgabe des Schäferspiels durch den päpstlichen<br />
Bibliothekar und Gelehrten Giusto Fontanini (1666-1736):<br />
ein Fünftel der Text, leider in einer „scorrettissima lezione“,<br />
vier Fünftel des Buches der Kommentar, dieser allerdings<br />
„una bella Difesa di questa Pastorale“ (Gamba). – Tls. stärker<br />
gebräunt, mod. Exlibris.<br />
1067 TREUHERTZIGER, WOLGEMEINTER DIS-<br />
CURS, ob bey denen auß der Bömischen unruhe<br />
entstandenen extremiteten keine mittel zufinden<br />
dem beschwärlichen Unwesen zuhelffen. O. O.<br />
und Dr. 1620. 4°. 47 S. Mod. Pp. (87) 200,-<br />
Hohenemser 494<strong>6.</strong> Kat. Halle 835. – Der Verfasser beklagt<br />
die „vor anderthalb Jahren im Königreich Böhm entstandene<br />
unruhe“ und hofft, daß die „sach“ durch „nachsinnen<br />
und ohne Blutvergiessen“ bereinigt werde. – Gebräunt.<br />
1068 (VAENIUS, O.), Theatro moral de la vida<br />
humana, en cien emblemas; con el enchiridion de<br />
Epicteto, y la tabla de Cebes. 3 in 1 Bd. Antwerpen,<br />
Verdussen, 1733. Fol. Mit gestoch. Titelvign.,<br />
ganzseit. gestoch. Portr. und 103 Emblemkupfern<br />
im Text nach Otto Vaenius (ohne die gefalt. Kupfertafel).<br />
10 Bl., 207, 27 S., 4 Bl., 50 S., 1 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rvg. (Bezug mit Fehlstellen; beschabt und<br />
bestoßen). (145) 400,-<br />
Landwehr 792. Peeters-Fontainas 1275. Palau 358.579. –<br />
Späte spanische Ausgabe, so erstmals 1669 bei Foppens in<br />
Brüssel erschienen. Mit den beiden Anhängen, wie im Titel<br />
genannt, doch ohne die zum letzten Teil gehörige Kupfertafel<br />
„Tabula Cebetis“. – Die Kupfer in sauberen, kräftigen<br />
Abdrucken. – Innengelenke gebrochen, Vortitel mit großen<br />
restaurierten Einrissen, Titel und einzelne Bl. mit kleinen<br />
restaurierten Schäden im unteren Rand, letzte Lagen mit<br />
Wasserfleck im unteren Bug und Rand; unterschiedlich ge -<br />
bräunt und fleckig. – Geprägtes Wappenexlibris „Cap(itano)<br />
Gastaldi“.<br />
1069 VERGILIUS POLYDORUS, De inventoribus<br />
rerum libri VIII. et de prodigiis libri III. Amsterdam,<br />
Elzevier, 1671. 12°. Mit gestoch. Titel. 19 Bl.,<br />
511 S., 3 Bl., 100 S., 46 Bl. Pgt. d. Zt. (wenig fleckig).<br />
(6) 150,-<br />
Erste Elzevier-Ausgabe. – Willems 1464. Ebert 23519:<br />
„Beste Ausg. dieses Werkes.“ – Mit Kapiteln über Technik,<br />
Astronomie, Medizin, Magie etc. – Recht hübsch.<br />
1070 VOLPI, G. A., Carminum libri tres. Ejus item<br />
opuscula soluta oratione scripta, quae variis in<br />
voluminibus dispersa ad hoc tempus legebantur.<br />
Padua, Comino, 1725. 4°. Mit gestoch. Titelvign.<br />
und Holzschnittwappen auf dem letzten Bl.<br />
XXIIII, 366 S., 1 Bl. Beschäd. Interims-Pp. (19)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Oberlé, Amoenitates,<br />
575. – Enthält neben neulateinischer Dichtung auch Prosaschriften,<br />
ferner Beiträge einiger seiner Freunde: J. Checozzi<br />
aus Vicenza, Fr. Zanotti aus Bologna, Matthieu Bordegato<br />
aus Padua und D. Lazzarini aus Macerata. Der letzte<br />
Teil enthält lateinische Gedichte des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts, verfaßt<br />
von 2 Vorfahren Volpis. – Gering fleckig. Breitrandig<br />
und unbeschnitten.<br />
1071 (WAGNER, S.), Deß politischen Leibes, und seiner<br />
Gliedern Krafft und Stärcke, auch Abnemmen,<br />
Schmertzen und Kranckheiten. O. O. und<br />
Dr. 1715. 80 S. Mod. Pp. (87) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Im KVK nur<br />
eine Ausgabe Bern 1717 (diese unter Nennung des Autors).<br />
– Etw. gebräunt, knapp beschnitten (wenige Buchstaben<br />
Textverlust).<br />
1072 (WEIGEL, J. CH.), Folge von 5 radierten ornamentalen<br />
Vorlageblättern mit Vögeln, Pflanzen,<br />
Reptilien, Fabelwesen und einer Chinoiserie.<br />
(Nürnberg, um 1700). Qu.-4°. Mod. Pp. (5) 500,-
222<br />
Nr. 1072<br />
Reizvolle Vorlagenfolge für Ornamente (wahrscheinlich<br />
Wanddekorationen) mit phantastischen Tieren und Pflanzen<br />
in Umrißradierungen. Von besonderem Interesse das<br />
letzte Blatt einer frühen Chinoiserie mit der Darstellung<br />
dreier Chinesen vor einer Pagode. Der berühmte Nürnberger<br />
Verleger Johann Christoph Weigel (1654-1725; erstes Bl.<br />
mit Vermerk: „Ioh. Chr. Weigel exc.“) war wohl auch der<br />
Stecher. Papier mit Wasserzeichen einer um einen Stab<br />
gewundenen Schlange, darunter Schild mit zwei Buchstaben<br />
(in einigen Varianten in der Zeit um 1700 verbreitet). –<br />
Breite Ränder mit vereinzelten kleinen Einrissen und etw.<br />
braunfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1073 WEISLINGER, J. N., Huttenus delarvatus, Das<br />
ist: Warhaffte Nachricht von dem Authore oder<br />
Urheber der verschreyten epistolarum obscurorum<br />
virorum, Ulrich von Hutten. Konstanz und<br />
Augsburg, Wagner, 1730. Mit gefalt. gestoch.<br />
Wappentafel und 4 gestoch. Portrs. 62 (inkl. doppelblattgr.<br />
Titel), 519 S. Ldr. d. Zt. (Deckel leicht<br />
aufgebogen, beschabt und etw. bestoßen). (124)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Schottenloher 9238. Jantz 2661. Seebaß<br />
1094: „Ein Meisterstück konfessioneller Polemik.“ – Titel<br />
gestempelt, Wappentafel mit Quetschfalten, fleckig und etw.<br />
gebräunt.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Literatur bis 1900<br />
1074 ALEMBERT, (J. LE ROND) D', Éloges lus dans<br />
les séances publiques de l'Académie françoise.<br />
Paris, Panckoucke und Moutard, 1779. XXXIV,<br />
VI, 559 S., 2 Bl. Läd. Ldr. d. Zt. – Erste Ausgabe.<br />
– Cioranescu 7251. – Etw. fleckig. (139) 150,-<br />
1075 ALMANACHE UND TASCHENBÜCHER –<br />
AUGSBURG – AUGSBURGISCHER Neu und<br />
verbesserter Stadt- und Raths-Kalender, auf das<br />
Gemeinjahr nach der Geburt unsers Heylandes<br />
Jesu Christi, 1798. (Augsburg), Späth, (1797). 4°.<br />
Mit gestoch. Frontisp. von J. P. Thelott nach F. X.<br />
Habermann. 24 Bl. Flex. Pp. d. Zt. mit Brokat -<br />
papierbezug (hinterer Deckel mit Bezugsausriß;<br />
etw. berieben und bestoßen). (76) 200,-<br />
Krull 55. – Seltener Augsburger Kalender, der u. a. die wichtigsten<br />
Beamten und Bediensteten der Stadt aufführt. – Das<br />
nach Zeichnung von Habermann gestochene Frontispiz mit<br />
Ansicht der Stadt und Nennung Paul von Stettens als Stadt-
pfleger wurde laut Krull von 1790 bis 1806 jährlich wiederverwendet.<br />
Da die Platte 1798 bereits stark abgenutzt war,<br />
muß sie später neu gestochen worden sein (vgl. Krull Anm.<br />
194). – Buchblock tls. vom Einband gelöst, Bindung in Auflösung<br />
(einige Bl. lose), wenig gebräunt, kaum fleckig.<br />
1076 – COMPENDIÖSER Hand und Sack Calender<br />
auf das Jahr MDCCLXXVIIII. Augsburg,<br />
Steis(s)linger, (1778). 12°. Mit Frontisp., Titel und<br />
12 Tafeln. 14 Bl., zur Gänze gestochen. Pp. d. Zt.<br />
mit reicher Vg. (minimal berieben) in Pp.-Schuber<br />
d. Zt. (2) 800,-<br />
Nicht in den gängigen Bibliographien. – Zum Verleger vgl.<br />
Thieme-B. XXXI, 579. – Einzig bekanntes Exemplar des<br />
reich illustrierten Kalenders des Augsburger Stechers und<br />
Verlegers Johann Andreas Steisslinger (1712-1789). – Das<br />
reizende Frontispiz besticht durch eine allegorische Darstellung<br />
des Jahreslaufes. Die meist bis in kleinste Details<br />
ausgeführten Tafeln spielen wohl auf historische Ereignisse<br />
an, darunter den Pugatschow-Aufstand, in dem sich die<br />
Kosaken gegen die russische Zentralgewalt wehrten, oder<br />
den verzweifelten Kampf der Korsen um die Unabhängigkeit<br />
von der französischen Krone. Auch der Verkauf eines<br />
Sklaven an einen Spanier wird thematisiert. Neben Genreszenen<br />
wie einem Kaffee trinkenden Türken oder einem<br />
„Lapländer“ mit Rentierschlitten findet sich auch die Abbildung<br />
eines Juden in Verhandlung mit einem Adligen, der<br />
seinen Zahlungen nicht nachkommen kann. Ungewöhnlich<br />
das Bild einer Laterna-Magica-Vorführung durch einen<br />
Savoyarden. – Kein Exemplar im KVK. – Tadellos. – Entzückendes<br />
Bändchen mit hübschen Buntpapiervorsätzen. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1077 – HERTHA. Almanach für 183<strong>6.</strong> Hrsg. von Ch.<br />
Kapp. Jg. I (alles Erschienene). Kempten 183<strong>6.</strong> Mit<br />
lithogr. Titel (in Pag.), lithogr. Portr. und gefalt.<br />
kolor. lithogr. Karte. VI, 355 S. OPp. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (160) 300,-<br />
Köhring 3<strong>6.</strong> Marwinski 320. – Selten. – Mit einer Weltkarte<br />
(„Planiglob der Antipoden“) von A. Stieler. – Fliegender<br />
Vorsatz mit überklebtem Besitzvermerk, Porträt und Titel<br />
stark braunfl., ansonsten gering gebräunt und vereinzelt mit<br />
leichten Flecken. – Reizendes Bändchen.<br />
1078 – HISTORISCHER CALENDER für Damen<br />
für das Jahr 1791(-93). 3 Bde. (Hrsg. von Wieland<br />
und Archenholz). Leipzig, Göschen, (1790-92).<br />
16°. Mit 3 gestoch. Titeln, 10 gestoch. Portrs. und<br />
36 Kupfertafeln nach Chodowiecki, Ramberg und<br />
von Penzel. 34 Bl., 387 S.; 48 Bl., 32 S., S. (389)-<br />
472, 22 Bl., LXIV S., 1, 7 Bl. (Anzeigen); 28 Bl.,<br />
S. (473)-860 S., 5 Bl. (Anzeigen). Seide d. Zt. und<br />
OPp. (Gebrauchsspuren). (122) 400,-<br />
Goed. V, 187, 27. Köhring 35. Marwinski 648. Trömel-M.<br />
133. Lanckoronska-R. 18. – Vollständige Folge des seltenen<br />
Kalenders. – Mit dem Erstdruck von Schillers „Geschichte<br />
des dreyssigjährigen Krieges“. – Tls. leicht gebräunt.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 223<br />
Nr. 1076<br />
1079 – WIENER TASCHENBUCH für 1806 und<br />
1807. Wien, Degen, (1806). 12°. Mit gestoch. Titel,<br />
gestoch. Zwischentitel, 20 (3 doppelblattgr.) Kupfertafeln<br />
und 2 (1 gefalt.) Tabellen. 2 Bl., 192 S.,<br />
2 Bl. OPp. (angeschmutzt, Vorderdeckel lose,<br />
Rücken brüchig) in OPp.-Schuber. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (89) 120,-<br />
Lanckoronska-R. 147. Baumgärtel 451. Lipperheide Za 32.<br />
– Enthält eine „Historisch-malerische Reise durch Neapel<br />
und Sicilien“ nach Saint-Non, illustriert mit den „sauber<br />
gearbeiteten“ (Lanckoronska-R.) Kupfern von Blaschke<br />
und Gärtner. – Die Reihe wurde von 1803 bis 1809 herausgegeben.<br />
– Ohne die 20 gestoch. Bl. mit 12 Monatsvign.;<br />
leicht fleckig.<br />
1080 ANAKREON, Carmina. Editio tertia locupletior<br />
(ed. R. F. Ph. Brunck). Straßburg, Treuttel, 178<strong>6.</strong><br />
12°. 149 S. Kalbldr. d. Zt. (leicht fleckig und bestoßen,<br />
Rücken und Gelenke etw. rissig). (28) 200,-<br />
Schweiger I, 25: „Niedliche und sehr verbesserte Ausgabe.“<br />
Hoffmann I, 134: „Rarissime occurrit.“ Ebert 564: „Völlig<br />
neue Recension und gefälliges Aeussere.“ – Griechischer<br />
Text mit lateinischem Kommentar des nicht genannten<br />
Richard François Philippe Brunck (1729-1803) in der dritten,<br />
letzten und besten Ausgabe. – Gebräunt, etw. fleckig,<br />
mit hs. Anmerkungen.
224<br />
Nr. 1085<br />
1081 ARIOST, L., Roland furieux. Nouvelle traduc -<br />
tion, par Panckoucke et Framery. 10 Bde. Paris,<br />
Plassan, 1787. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (2) 200,-<br />
Agnelli-R. II, 290: „La traduzione in prosa è assai fedele,<br />
è stimata giustamente una delle migliori e più eleganti.“ –<br />
Sehr dekorativ gebunden.<br />
1082 BALDE, J., Bavaria's Musen in J. J. Balde's Oden.<br />
Aus dem Latein in das Versmaß der Urschrift<br />
übersetzt von J. B. Neubig. 3 Bde. München und<br />
Kempten, Giel und Kösel, 1828-30. Mit Stahlstich-Portr.<br />
LXIV, 149 S., 1; 2 Bl., 267 S., 1 Bl.;<br />
XXIV, 243 S. Brosch. d. Zt. (Bde. I-II; beschabt)<br />
und Orig.-Brosch. (fleckig). (78) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. I, 821, 11. – Bd. III unter<br />
dem Titel „J. J. Balde's Oden, metrisch übersetzt“. – Mit<br />
ausführlicher Biographie des bedeutenden Neulateiners. –<br />
Etw. braunfl., Titel von Bd. II gestempelt. – DAZU: DERS.,<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Oden und Epoden in fünf Büchern. Von J. Aigner. Augsburg,<br />
Rieger, 1831. Mit lithogr. Portr. XXII S., 1 Bl. Orig.-<br />
Brosch. (fleckig, Rücken rissig). – Erste Ausgabe. – De<br />
Backer-S. I, 821, 11. – Beiliegen der erste Teil (von 2) der<br />
„Medizinischen Satyren“, München 1833, sowie „Jacobus<br />
Balde, sein Leben und seine Werke“ von G. Westermayer,<br />
München 1868.<br />
1083 BARTHELEMY – (CHAUSSARD, J. B. P.),<br />
Fêtes et courtisanes de la Grèce; supplement aux<br />
voyages d'Anacharsis et d'Antenor. 4 Bde. Paris,<br />
Buisson, 1801. Mit 4 gestoch. Frontisp., gefalt.<br />
Kupfertafel, 2 Falttabellen und 3 S. gestoch.<br />
Musikbeilage. Ldr. d. Zt. mit Vg. (Rücken der Bde.<br />
I und III gebrochen, tls. stärker berieben und<br />
bestoßen). (55) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier II, 453. Cohen-R. 232. Gay-L. II,<br />
300: „Compilation assez bien arrangé; tous les détails que<br />
l'on peut glaner dans les écrivains de l'antiquité au sujet des<br />
hétaïres y sont réunis. Cette éd. est la meilleure et la plus<br />
complète.“ – Tls. wasserrandig, gelegentlich mit Papierdurchbruch,<br />
leicht gebräunt und fleckig. In Bd. III einige<br />
Lagen lose.<br />
1084 BASKERVILLE – CATULLUS, TIBULLUS &<br />
PROPERTIUS, Opera. Birmingham, J. Baskerville,<br />
1772. 4°. 1 Bl., 372 S. Stark beschäd. Ldr. d.<br />
Zt. (139) 300,-<br />
Gaskell 44. Brunet I, 1860: „Belle édition.“ Dibdin I, 377.<br />
Schweiger II, 83. – Spätwerk der englischen Offizin. „After<br />
1765, little or nothing appeared from his press“ (Bigmore-<br />
Wyman I, 37). – Wenig fleckig, breitrandig.<br />
1085 – LUCRETIUS CARUS, T., De rerum natura<br />
libri sex. Birmingham, Baskerville, 1772. 4°. 1 Bl.,<br />
280 S. Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung (Vorderdeckel<br />
stark beschädigt). (22) 120,-<br />
Brunet III, 1220. Gaskell 43. Schweiger II, 557. – Ge brauchsspuren.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1086 BLESSINGTON, (MARGUERITE), Bekenntnisse<br />
eines alten Junggesellen. Übers. von R. Z.<br />
Ende. Berlin, Asher, 1837. Mit 6 Stahlstichtafeln.<br />
2 Bl., 283 S. Lwd. d. Zt. (lichtrandig, leicht bestoßen).<br />
(2) 100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Vgl. Block 22 (engl. Ausgabe<br />
1836). – Die Tafeln mit Bildnissen der verflossenen Lieben<br />
des „alten Junggesellen“ nach Zeichnungen von E. Th.<br />
Parris (Thieme-B. XVI, 256). – Leicht gebräunt, Tafeln tls.<br />
stärker fleckig.<br />
1087 BODMER, (J. J.), Die Noachide in zwölf Gesängen.<br />
Ganz umgearbeitet und aufs neue verb. Basel,<br />
Flick, 1781. 4 Bl., 352 S. Pp. d. Zt. (leicht berieben<br />
und bestoßen). (36) 80,-<br />
Goed. IV/1, 12, 2<strong>6.</strong> – Titel mit hs. Numerierungen und<br />
verso gestempelt, einige Lagen gebräunt.
1088 BODONI – AESOPUS, Fabulae Graecae Latine<br />
conversae. Parma, (Bodoni), 1800. Gr.-Fol. 4 Bl.,<br />
176 S., 2 Bl. Mod. Pp. (etw. bestoßen). (139) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Brooks 79<strong>6.</strong> Weiß 333. Brunet I, 87: „Édition<br />
de luxe.“ Geering 396, 164: „Très belle impression,<br />
d'une simple beauté incomparable. Papier fort; très grand<br />
de marges et non rogné.“ – Nicht bei De Lama. – Griechisch-lateinischer<br />
Paralleltext in zwei Spalten. Noch im<br />
selben Jahr auch in einer völlig anders gestalteten Quartausgabe<br />
erschienen. – Ränder etw. gebräunt, braunfleckig.<br />
Das erste (weiße) Bl. nach dem Titel eingebunden, S. 69/70<br />
wie immer Kartonblatt. – Prachtvoller, seltener Druck.<br />
1089 – GENESI, LA. Versione di Gregorio Cerati.<br />
Parma, Bodoni, 1807. 1 Bl., LIX S., 1 Bl., 260 S.,<br />
2 Bl. Grünes Ldr. d. Zt. mit dezenter Vergoldung<br />
(etw. berieben, wenig bestoßen). (139) 300,-<br />
Brooks 1018. Weiß 427. De Lama II, 175. – Seiten 175-184<br />
braunfleckig. Sonst nur gering fleckig, oben mit kleiner<br />
Wurmspur.<br />
1090 – GUARINI, G. (B.), Pastor Fido. Crisopoli<br />
(Parma), Bodoni, 1793. 4°. 1 Bl., 345 S. Läd. Interims-Pappe.<br />
(139) 300,-<br />
Erschienen in einer Gesamtaufl. von 175 Ex. in 5 Papierqualitäten,<br />
unser Exemplar auf kraftvollem Bütten mit dem<br />
Wasserzeichen „FP“. – De Lama II, 91. Brooks 521 (nennt<br />
nur 26 Ex.). Weiß 174 bzw. 175. Brunet II, 1775. – Ganz<br />
wenig fleckig, unbeschnitten.<br />
1091 – KALLIMACHOS, Callimaco greco-italiano<br />
ora pubblicato per le auguste nozze della R. principessa<br />
di Parma, Carolina Teresa di Borbone,<br />
con S. A. S. il principe Massimiliano di Sassonia<br />
(da Giambatista Bodoni). Parma, Nel regal<br />
Palazzo co' tipi Bodoniani, 1792. 4°. 12 Bl., IV S.,<br />
1 Bl., 76 S., 3 Bl., IV S., 1 Bl., 100 S. Hldr. d. Zt.<br />
(Rücken stärker geblichen, leicht bestoßen). (105)<br />
500,-<br />
Brooks 443. Weiß 140. Schweiger I, 7<strong>6.</strong> Hoffmann I, 46<strong>6.</strong> –<br />
Von der anläßlich der Hochzeit des Prinzen Maximilian von<br />
Sachsen mit der Prinzessin Carolina Teresa von Parma<br />
gedruckten zweisprachigen Ausgabe wurden mehrere Fassungen<br />
hergestellt, die alle nur in sehr kleinen Auflagen<br />
erschienen sind: zwei Ausgaben in Folio und eine Quartausgabe,<br />
von der wiederum zwei Ausgaben existieren: eine<br />
mit einem Sonett von Vincenzo Jacobacci und, wie vorliegend,<br />
eine Ausgabe ohne dieses. – Die Übersetzung der<br />
Hymnen und Epigramme ins Italienische besorgte der<br />
Karmeliten-Pater und Professor für Rhetorik an der Universität<br />
Parma, Luca Antonio Pagnini. – Der Titel ist auf<br />
zwei Blättern abgedruckt (Vortitel und Titel, um die Widmung<br />
vom eigentlichen Titel abzusetzen). – Minimal<br />
gebräunt, vereinzelt gering (Vorderschnitt stärker) braunfleckig,<br />
Vorsatz gestempelt. – Großzügiger Bodonidruck.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 225<br />
Nr. 1093<br />
1092 – (MONTI, V.), Il bardo della selva nera. Parte<br />
prima (alles Erschienene). Parma, Co' tipi Bodoniani,<br />
180<strong>6.</strong> 4°. 2 Bl., VIII S., 1 Bl., 127 S., 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. (beschabt, fleckig, Kopf gering eingerissen).<br />
(139) 300,-<br />
Zweiter von 4 Drucken der ersten Ausgabe. – Brooks 998.<br />
Weiß 418. – Bodoni veröffentlichte die berühmt gewordene<br />
Ode an Napoleon I., dem das Buch auch gewidmet ist,<br />
gleichzeitig in Folio, Quart (unser Druck), Groß- und<br />
Kleinoktav. – Gilt als einer der schönsten Drucke Bodonis.<br />
– Unbeschnitten; die letzten 3 Lagen mit kleinem Wasserrand<br />
im Bundsteg.<br />
1093 – ROSSI, G. DE, Della lingua propria di Cristo e<br />
degli Ebrei nazionali della Palestina da' tempi de'<br />
Maccabei. Dissertazioni. Parma, Stamperia Reale,<br />
1772. 4°. Mit gestoch. Christuskopf auf dem Titel.<br />
4 Bl., XVI, 244 S. Weinrotes Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Vergoldung (etw. berieben, wenig bestoßen). (19)<br />
1.500,-<br />
Brunet IV, 1407. Ebert 1942<strong>6.</strong> Brooks 2<strong>6.</strong> Weiß 8: „Nicht<br />
bei de Lama erwähnter, früher Druck. Interessant durch<br />
die Verwendung vieler verschiedenartiger, auch exotischer<br />
Typen und kleiner Buchschmuckstücke.“ – Tls. leicht
226<br />
fleckig. Schöner und breitrandiger Bodoni-Druck in dekorativem<br />
Einband. – Innendeckel mit großem Exlibis von<br />
C. G. Caissotti, gestoch. von Antonio Maria Stagnon (1751-<br />
1805; vgl. Thieme-B. XXXI, 445), der Künstler im Geist der<br />
Französischen Revolution war. – Fliegender Vorsatz mit<br />
Kaufvermerk von H. Ferrand bei der Caissotti-Auktion (in<br />
Paris?). – Siehe Abbildung.<br />
Partly a little soiled. A beautiful and wide-margined Bodoni<br />
printing in a decorative binding. – Large exlibris of C. G.<br />
Caissotti at inner cover, engraved by Antonio Maria<br />
Stagnon (1751-1805; compare Thieme-B. XXXI, 445), an<br />
artist in the spirit of the French Revolution. – Fly-leaf with<br />
purchase note of H. Ferrand at the Caissotti auction<br />
(in Paris?). – Contemporary wine-red calf richly gilt (some<br />
rubbing, minor scuffing). – See illustration.<br />
1094 – (TOMMASINI, G.), Medaglia d'onore decretata<br />
dal pubblico di Parma al celebre tipografo<br />
Gio. Battista Bodoni cittadino parmigiano. Crisopoli<br />
(Parma), (Bodoni), 180<strong>6.</strong> Gr.-4°. Mit gestoch.<br />
Titelvign. 3 Bl., LXXXIV S. Mod. Pp. (fleckig).<br />
(139) 250,-<br />
De Lama II, 169. Brooks 994. Weiß 415. – Zweite der im<br />
selben Jahr erschienenen Ausgaben, die erste ist im Folioformat<br />
gedruckt, ansonsten kollationsgleich und nur mit<br />
geringen Unterschieden im Satz (vgl. Angaben bei Brooks).<br />
1806 wurde Giambattista Bodoni (1740-1813) die Ehrenmedaille<br />
der Stadt Parma verliehen, eine Gunst, die den<br />
berühmten Schriftsetzer und Drucker veranlaßte, eine<br />
eigene Publikation darüber drucken zu lassen. Sie hat zwei<br />
Teile: den ersten, die „Relazione de' motivi che determinarono<br />
il pubblico di Parma a decretare la Medaglia Bodoniana<br />
e del modo con cui fu eseguito il decreto“, hat Giacomo<br />
Tommasini verfaßt, der zweite enthält die „Atti<br />
dell'Anzianato di Parma relativi al conio della Medaglia<br />
Bodoniana ed alla presentazione della medesima“. – Vortitel<br />
und Titel mit kleinen Rasurstellen, vereinzelt ganz<br />
leicht fleckig; unbeschnitten.<br />
1095 BOIARDO, M. M., Sonetti e canzone. <strong>Mai</strong>land,<br />
Società tipografica dei Classici italiani, 1845. 4°.<br />
3 Bl., 326 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg., Deckelfileten und<br />
Eckfleurons (etw. bestoßen, gering fleckig). (55)<br />
200,-<br />
Nachdruck der Ausgabe London 1835. – Brunet I, 1044. –<br />
Die Londoner Ausgabe war nach den Frühdrucken von<br />
1499 und 1501 erst die dritte Edition von Boiardos Sonetten;<br />
der <strong>Mai</strong>länder Nachdruck erschien nach Brunet in 250<br />
Exemplaren auf Normal- und 50 auf großem Papier. Unser<br />
Exemplar hat den Vermerk „Edizione di soli 250 esemplari“,<br />
ist aber auf großem Büttenpapier gedruckt und daher<br />
wohl eines der in der Gesamtauflage offenbar enthaltenen<br />
50 Geschenkexemplare mit äußerst breitem Rand. – Minimal<br />
gebräunt, Stege leicht braunfl., tls. unaufgeschnitten,<br />
unbeschnitten.<br />
1096 (BOUHOURS, D.), Pensées ingenieuses des<br />
anciens et des modernes. Paris, Mabre-Cramoisy,<br />
1689. 12°. 6 Bl., 486 S., 14 Bl. Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Rvg. (Schwanz gering wurmlöchrig, stark be -<br />
schabt und bestoßen). (65) 150,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. I, 1911, 28. Hoefer VI, 914.<br />
– Sammlung von Anekdoten und Maximen des Pariser<br />
Jesuiten und streitbaren Homme de lettres. – Vorsatz mit<br />
hs. Besitzvermerk, Titel mit Eintrag, die S. 229/230 mit kleinem<br />
Randausriß, fleckig.<br />
1097 BRENTANO, C., Gesammelte Schriften. Hrsg.<br />
von Ch. Brentano. 9 Bde. Frankfurt, Sauerländer,<br />
1852-55. Mit gestoch. Portr. und lithogr. Tafel.<br />
Hlwd. d. Zt. (Gebrauchsspuren) und Hldr. d. Zt.<br />
(Bd. IX). (100) 250,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Mallon 184-90 und 211-12. Goed.<br />
VI, 62, 50. Achter 90-91. – Mit den beiden häufig fehlenden<br />
Briefbänden (diese ohne das Porträt, das bloß eine Wiederholung<br />
gewesen wäre). – Braunfleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
– Beiliegen Werkausgaben von Seume und Iffland.<br />
1098 BUCHHANDLUNG, DIE. Altona, Iversen,<br />
1762. 4°. 6 Bl. Läd. Pp. d. Zt. (124) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar (und nicht im<br />
KVK). – Kunstvoll-künstlich gedrechselte Ode, vom anonymen<br />
Verfasser „beynahe vor zehn Jahren entworfen“.<br />
BEIGEB.: II. ODE auf die heilige Christ-Nacht, samt<br />
etlichen anderen Gedichten. Von C. F. F. Ohne Ort und Dr.<br />
1760. 18 Bl. – Einzige Ausgabe, selten.<br />
III. BEHN, F. D., Versuch eines Gedichtes über die Landlust.<br />
Lübeck, Böckmann, 1754. 4 Bl., 44 S. – Einzige Ausgabe.<br />
– Goed. IV/1, 31, 1.<br />
IV. DUSCH, J. J., Der Schooßhund. Ein Heldengedicht in<br />
neun Büchern. Altona, Iversen, 175<strong>6.</strong> 4°. Mit gestoch. Titelvign.<br />
4 Bl., 91 S. – Erste Ausgabe. – Goed. III, 376, 114, 7.<br />
1099 (BURCKHARDT, J.), E Hämpfeli Lieder. Basel,<br />
Schweighauser, 1853. 27 S. Lwd. d. Zt. (wenig be -<br />
rieben). (160) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – NDB III, 37: „In der Gedichtsammlung ist<br />
Burckhardt Ausgezeichnetes gelungen auf dem Gebiete der<br />
alemannischen Mundartdichtung, angeregt von J. P. Hebel<br />
und nach eigenem Bekenntnis von den römischen Elegikern.“<br />
– Bei dem Verfasser der seltenen Gedichtsammlung<br />
handelt es sich um den bekannten Kulturhistoriker Jacob<br />
Burckhardt. – Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand in<br />
Tinte; im Bug alt restauriert, fleckig.<br />
1100 (BUSCH, W., Bilderpossen. Dresden, Richter,<br />
o. J. [1864]). Qu.-4°. Mit 75 Holzschnitten nach<br />
Wilhelm Busch auf 57 Bl. (inkl. 4 Titeln). Hlwd.<br />
d. Zt. (etw. berieb. und bestoßen). (28) 200,-<br />
Erste Gesamtausgabe der vier Geschichten „Eispeter“,<br />
„Katze und Maus“, „Krischan mit der Piepe“ und „Hänsel<br />
und Gretel“. – Vanselow 25. – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
1101 – Hänsel und Gretel. Eine Bilderposse. Dresden,<br />
(Gaber für) Richter, o. J. (1864). Qu.-4°. Mit<br />
17 Holzschnitten nach Wilhelm Busch. 14 Bl.<br />
(inkl. Titel). Illustr. OPp. (etw. fleckig) in etw. späterer<br />
Hldr.-Kassette (etw. berieb. und bestoßen).<br />
(28) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Vanselow 24. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
– Exlibris „E H“ (Eduard Hoffmann).
1102 – Max and Maurice. Juvenile History in Seven<br />
Tricks. From the German by Ch. T. Brooks. Boston,<br />
Roberts, 1871. 56 S., 8 S. (Anzeigen). OLwd.<br />
(etw. fleckig und bestoßen). (28) 300,-<br />
Erste amerikanische Ausgabe, zugleich erste Ausgabe einer<br />
Übersetzung ins Englische, selten. – Görlach, „Bibliography<br />
of English translations of Max and Moritz“, I.1. Ries<br />
458, 5. – Gebräunt, etw. fingerfl., fliegender Vorsatz mit<br />
Datumsstempel von 1875, Spiegel mit Buchhändlermärkchen<br />
„H. Edelman, Leeuwarden“.<br />
1103 – Plish and Plum. From the German by Ch. T.<br />
Brooks. Boston, Roberts, 1883. 67 S., 2 Bl. (Anzeigen).<br />
OLwd. (etw. fleckig, leicht berieben). (28)<br />
200,-<br />
Erste amerikanische Ausgabe, schon ein Jahr nach der deutschen<br />
erschienen. – Ries 459, 19. – Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig. Märkchen „William Salloch“ auf hinterem Spiegel.<br />
1104 BUSCH – SAMMLUNG – Ca. 180 Werke in ca.<br />
220 Bdn. 1878-1998. Verschied. Orig.-Einbände<br />
(Gebrauchsspuren). (28) 600,-<br />
Umfangreiche Sammlung zum Leben von Wilhelm Busch<br />
und der Schriften des Philosophen aus Wiedensahl. Enthält<br />
die erste Werkausgabe (Achter 110), mehrere Erstausgaben,<br />
zahlreiche Übersetzungen der Bildergeschichten, insbesondere<br />
von „Max und Moritz“, in verschiedene deutsche Dialekte<br />
und in fremde Sprachen sowie diverse Faksimileausgaben<br />
von Buschs Werken, ferner mehrere Buschiaden und<br />
„Zu guter Letzt“ [in der EA von 1904 – Vanselow 98] eine<br />
Fülle sekundärliterarischer Arbeiten.<br />
1105 CERVANTES SAAVEDRA, M. DE, Vida y<br />
hechos del ingenioso hidalgo Don Quixote de la<br />
Mancha. 4 Bde. London, Tonson, 1738. 4°. Mit<br />
11 gestoch. Kopf- und 1 gestoch. Schlußvign.,<br />
11 gestoch. Initialen, gestoch. Portr. und 68 Kupfertafeln<br />
von Vertue und Van der Gucht nach Vanderbank.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kapitale<br />
von Bd. I tls. wenig eingerissen; stellenw. etw.<br />
beschabt und bestoßen). (67) 8.000,-<br />
Rius I, 37. STC C 603. Cohen-R. 215. Lewine 102. Sander<br />
317. – Reich illustrierte Prachtausgabe auf großem Papier. –<br />
Der Text, eine Bearbeitung von Pedro Pineda, basiert auf<br />
den Ausgaben von Juan de la Cuesta von 1605 und 1615<br />
sowie der Madrider Ausgabe von Francisco Martinez von<br />
1637. – Die Illustrationen stammen nahezu ausnahmslos<br />
von John Vonderbank. Lediglich die Tafel 3 im ersten Band<br />
wurde von William Hogarth gezeichnet. Lord Carteret<br />
hatte den Künstler mit einigen Entwürfen beauftragt, doch<br />
dessen ironischer Stil stieß beim Auftraggeber auf wenig<br />
Begeisterung. – „Hay buena composición, bastante expresión<br />
y movimiento en las figuras; pero poca verdad en los<br />
tipos y trajes, los cuales son puramente ingleses. En cuanto<br />
al grabado, es excelente“ (Rius). – Vorsätze mit wenigen<br />
Eintragungen von alter Hand in Tinte, Titel verso mit<br />
gelöschtem Besitzstempel, tls. etw. gebräunt und fleckig. –<br />
Dekoratives Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 227<br />
Nr. 1105<br />
Richly illustrated edition de luxe. – Endpapers with a few<br />
annotations by contemporary hand in ink, title verso with<br />
erased ownership stamp, partly a little browned and soiled.<br />
– A decorative copy. – Contemporary calf with spine label<br />
and gilt back (turn-ins of vol. I partly a little torn; here and<br />
there some scratching and scuffing). – See illustration.<br />
1106 CHARIVARI – FOLIES DE JEUNESSE.<br />
Tableaux de moeurs legères par les dessinateurs du<br />
Charivari. Paris, Aubert, o. J. (ca. 1860). Fol.<br />
Holzstich-Titel und 20 kolor. eiweißgehöhte<br />
lithogr. Tafeln. Illustr. OPp. (stark berieben,<br />
fleckig und etw. bestoßen). (52) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Äußerst seltene<br />
Folge, hauptsächlich von den Charivari-Zeichnern<br />
Gavarni und de Beaumont, mit humorvollen Szenen aus<br />
den Reihen „Fariboles“, „L'opéra au XIXème siècle“,<br />
„Quartier de la boule rouge“ und „Baliverneries pari -<br />
siennes“. – Vereinzelt ein wenig fleckig, die letzten drei<br />
Tafeln stärker gebräunt. – Aus der Sammlung des Regisseurs<br />
Fritz Kirchhoff (1901-1954). – Siehe Abbildung Tafel 13.<br />
1107 CICERO, M. T., Opera. 9 Bde. Venedig, Graziosi,<br />
1772. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und 9 wdh. ge -<br />
stoch. Titelvign. Mod. Hldr. (etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (43) 250,-<br />
Schweiger I, 109. Brunet II, 11. – Unbeschnitten, etw. ge -<br />
bräunt, gering fleckig. – Ohne Rückgaberecht.
228<br />
Nr. 1109<br />
1108 DIORAMA – Papiertheater mit gestoch. altkolor.<br />
Proszenium, mont. auf Pappe, und gestoch. alt -<br />
kolor. abrollbarer Szenerie auf zwei Rollen.<br />
Paris, „Grandcher du Petit Dunkerque“, o. J. (ca.<br />
1820/25). 23,7 x 21 cm, Rolle ca. 7 x 50 cm. (38)<br />
2.000,-<br />
Reizvolles Diorama mit gestochener klassizistischer Proszeniumsarchitektur<br />
in Form einer Säulenhalle mit Frontispiz<br />
und Orchestergraben. Die Szenenfolge zeigt das Theaterstück<br />
in drei Akten und einem Prolog „Le Vampir“; am<br />
Anfang das Autorenporträt „Lord Byron“ als Büste zwischen<br />
düsteren Wolken, umgeben von phantastischen<br />
Gestalten. Bei dem Stück handelt es sich um die Theateradaption<br />
der ersten Vampirerzählung der Weltliteratur,<br />
„The Vampire“ von John Polidori, dem Leibarzt Byrons.<br />
Die Kurzgeschichte ist 1819 im „New Monthly Magazine“<br />
unter Byrons Namen erschienen und erregte sogleich großes<br />
Aufsehen. Eine Theaterfassung „Le Vampire, mélodrame<br />
en trois actes et en prose“ veröffentlichte der Schriftsteller<br />
Charles Nodier 1820 (vgl. Hoefer XXXVIII, 166).<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Das Schauerstück, das am 13. Juni des Jahres am Théâtre de<br />
la Porte Saint-Martin in Paris uraufgeführt worden ist, hat<br />
später unter anderem auch Marschner und Dumas beeinflußt<br />
und (neben anderen Adaptionen des Stoffes) so großen<br />
Erfolg gehabt, daß ein Kritiker spottete, kein Theater in<br />
Paris sei mehr ohne seinen Vampir. – Unser Diorama zeigt<br />
die Szenerien des Prologs und der drei Akte in dramatisch<br />
ausgeleuchteten exotischen Schauplätzen. Die antiken bzw.<br />
mittelalterlichen Phantasiegewänder der Akteure kontrastieren<br />
dabei zur biedermeierlichen Kleidung der Orchestermitglieder<br />
im Vordergrund, wie auch die dramatischen<br />
Gesten in seltsamem Kontrast zu den karikaturhaften<br />
Zügen der Musiker stehen. Vielleicht gibt das Proszenium<br />
unseres Dioramas das des alten, 1781 errichteten Théâtre de<br />
la Porte St.-Martin wieder (1871 niedergebrannt und neu<br />
aufgebaut). – Auf der Rückseite Hersteller- bzw. Händler -<br />
etikett „Petit Dunkerque“, ein seinerzeit berühmtes<br />
Geschäft für Kurz- und Eisenwaren sowie „curiosités et<br />
nouveautés“, geführt von dem Pariser Händler Grandcher.<br />
Dieses Geschäft hatte seine Blütezeit von 1815-30, bis es<br />
1835 schließen mußte. – Haltestab aus Holz abgebrochen,<br />
kleine Schäden und Gebrauchsspuren. – Von großer Seltenheit.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 15.
Theatre adaptation of the first vampire story of world literature,<br />
„The Vampire“ by John Polidori, Byron's private<br />
physician. – Our diorama shows the sceneries of the prologue<br />
and the three acts in dramatically illuminated exotic venues.<br />
– Wooden strap broken, small damages and signs of wear. –<br />
Extremely rare. – Paper theatre with engraved proscenium<br />
in contemporary hand colouring mounted on cardboard and<br />
engraved hand coloured scenery that can be unrolled on two<br />
coils. – See illustration on plate 15.<br />
1109 DORE, G., La ménagerie parisienne. Paris, Bu -<br />
reau du Journal pour rire, o. J. (1854). Qu.-4°.<br />
Lithogr. Titel und 24 lithogr. Tafeln von G. Doré.<br />
Spätere Hlwd. (etw. beschabt und bestoßen) mit<br />
eingeb. lithogr. Deckeln der Orig.-Brosch. (mehrere<br />
kleine restaurierte Einrisse). (52) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Rümann 82. Sander 235. – Seltene, zu den<br />
frühesten publizierten Arbeiten Dorés zählende Folge.<br />
„Une curieuse collection des Lorettes, des Gens de Bourse,<br />
des Grandes Dames, des Gens du peuple ... On y reconnait<br />
tantôt l'influence de Gavarni, tantôt le pastiche involontaire<br />
de Daumier“ (Le Blanc 237). – Die ersten beiden Bl. im Bug<br />
mont.; etw., stellenw. auch stärker braunfleckig. – Aus der<br />
Sammlung des Regisseurs Fritz Kirchhoff (1901-1954). –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1110 EDELMANN, J. CH., Sämtliche Schriften in<br />
Einzelausgaben. Hrsg. von W. Grossmann. 12 in<br />
13 Bdn. Stuttgart, Frommann, 1970-7<strong>6.</strong> OLwd.<br />
(104) 250,-<br />
1111 EICHENDORFF, J. VON, Werke. 4 Bde. Berlin,<br />
Simion, 1841. Mit gestoch. Portr. Mod. Hldr.<br />
(100) 400,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Goed. VIII, 192, 35. – Titel ge stempelt,<br />
die S. 131/132 in Bd. IV mit Einriß; tls. mit Knickspuren,<br />
fleckig und gebräunt. – Unbeschnitten.<br />
1112 EINBÄNDE – HELLBRAUNER KALBLE-<br />
DEREINBAND. Frankreich, dat. 1679. 4°. Mit<br />
reicher Rücken-, Deckel- und Stehkantenvg. so -<br />
wie dreiseit. Goldschnitt (wenig fleckig, leicht be -<br />
schabt und bestoßen). (112) 600,-<br />
Sehr dekorativer Schulpreisband mit reicher Fleur-de-lis-<br />
Goldprägung, wohl aus einer königlichen Buchbinderei<br />
(Clovis Eve?, vgl. Olivier 2493-94). In der Mitte beider<br />
Deckel Supralibros mit drei Lilien im Rund, darüber<br />
Königskrone. Einfassung mit doppelter floraler Bordüre.<br />
Rückenvergoldung ebenfalls fleur de lis. – Auf dem vorderen<br />
Vorsatz Widmung eines Jesuiten C. Caignart, „studiorum<br />
praefectus in henricaeo flexiensi collegio“ (La Flèche,<br />
Collège Henry IV.), an den „ingenium adolescentem Renatum<br />
Duchemin in seconda schola“ für herausragende Leistungen<br />
im Griechischen, datiert 21. 8. 1679. Spiegel mit<br />
Besitzvermerk des Preisträgers. – ENTHÄLT: CURTIUS<br />
RUFUS, Q., De la vie et des actions d'Alexandre le Grand.<br />
De la traduction de M. de Vaugelas. Nouvelle éd. Rouen<br />
und Paris, Maurry für Jolly, 1664. Mit gestoch. Frontisp.<br />
19 Bl., 609 (recte 607) S., 16 Bl. – Graesse I, 313. – Leicht<br />
fleckig, kaum gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 14.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 229<br />
Habsburger Wappeneinband<br />
1113 – DUNKELBRAUNER LEDEREINBAND.<br />
Österreich um 1720. Mit Rvg., goldgepr. doppelter<br />
Filete, doppelter floraler Bordüre, gezackten<br />
Eckstücken und Wappensupralibros auf den<br />
Deckeln (Vg. z. Tl. abgerieben bzw. nachgedunkelt,<br />
vor allem Ecken und Kanten beschabt, etw.<br />
bestoßen). (112) 300,-<br />
Wappen mit dem Habsburger Doppeladler. – ENTHÄLT:<br />
FLORUS, L. A., Rerum Romanarum epitome. Interpretatione<br />
et notis illustravit Anna Tanaquilli Fabri filia. Venedig,<br />
Bonarrigo, 1715. 4°. Mit gestoch. Frontisp. und<br />
gestoch. Titelvign. 8 Bl., 205 S., 79 Bl. – Schweiger II, 362.<br />
– Erste in Venedig gedruckte, von Anna Fabri besorgte<br />
Ausgabe. – Frontispiz außen mit geringem Bildverlust angeschnitten.<br />
Zu Beginn und am Ende mit Wurmspuren. Vorsatz<br />
mit Siegellackresten. Am Anfang im Bug etw. braunfleckig.<br />
Sonst meist sauber.<br />
1114 – BLAUER SEIDENEINBAND um 1750. Fol.<br />
Mit gesticktem Rsch. und dreiseit. Goldschnitt<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (52) 400,-<br />
Vermutlich für eine hochgestellte Persönlichkeit luxuriös<br />
gebunden. Gleich am Anfang ein schön gestochenes Porträt<br />
Max Josephs III. von Bayern (<strong>Mai</strong>llinger I, 1056), dem<br />
das Werk gewidmet ist. – ENTHÄLT: ALLGEMEINES<br />
juristische Oraculum. Bd. VIII. Leipzig 1750. 5 Bl., XIV S.,<br />
1 Bl., 824 S., 20 Bl. – Mit Goldbrokatfäden gestickte<br />
Rückenschilder sind von allergrößter Seltenheit. – Dublette<br />
der BSB.<br />
1115 – ROTBRAUNER LEDEREINBAND. Augsburg,<br />
um 1780. Mit reicher Deckelvergoldung und<br />
dreiseit. punziertem Goldschnitt (Vergoldung stellenw.<br />
oxydiert, hinteres Gelenk mit Stoßschaden;<br />
beschabt und bestoßen). (78) 150,-<br />
Dekorativer Klostereinband des ausgehenden Rokoko mit<br />
reicher filigraner Rankenornamentik. Als Supralibros auf<br />
beiden Deckeln das Augsburger Stadtwappen (Pinienzapfen<br />
über Kapitell vor zweigeteiltem Schild), darüber Christus-<br />
Salvator-Büste, beides von einem Lorbeerkranz eingefaßt.<br />
Es handelt sich wohl um das Wappen eines Augsburger<br />
Klosters (vielleicht das Jesuitenkolleg St. Salvator, das auch<br />
nach Aufhebung des Ordens 1773 noch bis 1807 bestanden<br />
hatte). – ENTHÄLT: MURATORI, L. A., De ingeniorum<br />
moderatione in religionis negotio libri tres. Ed. novissima.<br />
Augsburg, Rieger, 1779. Mit gestoch. Portr. XXX, 646 S.,<br />
12 Bl. – Vgl. Jöcher-A. V, 199, 19. – Titel gestempelt und mit<br />
etw. späterem klösterlichen Besitzvermerk; leicht gebräunt.<br />
– Beiliegend ein weiteres Werk in einem ähnlichen Einband<br />
mit dem gleichen Supralibros (inkomplett).<br />
1116 – ROTE MAROQUIN-EINBANDDECKE.<br />
Frankreich, um 1780/1800. 4° (28,6 x 20,6 cm). Mit<br />
reicher Deckelvg. und gestoch. Spiegeln (Schließbänder<br />
fehlen, Rücken mit mehreren Löchern und<br />
Einriß am Kapital; etw. beschabt und bestoßen).<br />
(24) 200,-
230<br />
Dekorativer Einband, dessen Deckel mit doppelten ornamentalen<br />
Bordüren und Eckfleurons verziert sind. Das<br />
Bezugspapier der Spiegel mit gestochener floraler Ornamentik<br />
ist grün eingefärbt. – Beiliegend ein Stoffüberzug<br />
für ein Gebetbuch mit Stickerei auf der Außenseite (IHS-<br />
Monogramm in Dornenkrone vor goldgewirktem Strahlenkranz),<br />
Innenseite mit Seide ausgekleidet. Wohl spätes<br />
19. Jahrhundert.<br />
1117 – BRAUNER LEDEREINBAND mit goldgepr.<br />
Wappensupralibros des Königreichs Bayern auf<br />
beiden Deckeln und reicher Rückenvergoldung.<br />
Süddeutschland, Anfang des 19. Jhdts. (tls. mit<br />
Wurmfraß, etw. bestoßen). (2) 300,-<br />
ENTHÄLT: (REVERONI SAINT-CYR, J. A. DE), Essai<br />
sur le mécanisme de la guerre. Paris, Magimel, 1808. Mit<br />
5 ge falt. Kupfertafeln. 4 Bl., XVI, 216 S. – Die Kartons zu<br />
den S. 21-22, 27-28, 71-74 am Ende eingebunden.<br />
1118 – 5 HALBLEINENBÄNDE aus dem Besitz der<br />
Erzherzogin Sophie von Österreich (1805-1872)<br />
mit goldgepr. Initialen auf den Rücken. Österreich<br />
um 1840 (kaum Gebrauchsspuren). (81) 400,-<br />
ENTHÄLT: STAEL-HOLSTEIN, (GERMAINE) DE,<br />
De l'influence des passions. Seconde éd. revue et corrigée.<br />
2 Bde. Paris, Dufart und Desenne, 1797. 12°. – Hoefer<br />
XLIV, 389. – Vgl. Cioranescu 60674 (EA 1796). – Ohne die<br />
S. 197-200 in Bd. II. – DURDENT, R., Adriana, ou les passions<br />
d'une italienne. 3 Bde. Paris 1812. – Vgl. Hoefer XIV,<br />
444. – Die Einbände der adligen Bibliothek zeichnen sich<br />
durch schlichte Eleganz aus, lediglich das verschlungene<br />
gekrönte Monogramm auf dem Rücken und dem Titel<br />
verso weisen dezent auf die Besitzerin hin. – Vgl. Arnim<br />
178-179 und 191.<br />
1119 – ROTER LEDEREINBAND mit reicher Vergoldung.<br />
Süddeutschland ca. 1820. Mit schwarzem<br />
Titelschild und goldgepr. Strahlen-Dekor auf dem<br />
Rücken, goldgepr. Deckelfileten sowie Innen- und<br />
Stehkantenvg. (wenig fleckig, gering beschabt und<br />
bestoßen). (67) 200,-<br />
ENTHÄLT: SCHÄFFER, J. U. G., Versuch eines Vereines<br />
der Theorie und Praxis in der Heilkunst. Bd. I (von 3) in<br />
1 Bd. Berlin, Reimer, 1817. 1 Bl., XV (ohne S. IX-X), 239 S.<br />
– Erste Ausgabe. – Hirsch-H. V, 50. – Johann Ulrich Schäffer,<br />
Bruder des berühmten Regensburger Entomologen<br />
Jakob Christian Schäffer, war Hofmedicus des Geschlechtes<br />
der Öttingen-Wallerstein. – Fleckig.<br />
1120 – AUBERGINEFARBENER Romantiker-Einband.<br />
Süddeutschland ca. 1840. Mit goldgepr.<br />
Rocaillen, Voluten und Filetenbündeln auf den<br />
Deckeln und dem Rücken (Rücken etw. aufgehellt,<br />
leicht berieben). (2) 100,-<br />
ENTHÄLT: LIGUORI, A. M., Memento mori oder<br />
Betrachtungen über die letzten Dinge des Menschen. München,<br />
Rösl, (1840). Mit lithogr. Portr. 104 S. – Braunfleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
1121 – ROTER LEDEREINBAND. Süddeutschland<br />
ca. 1840. Die Deckel mit goldgepr. Fileten und<br />
Eckfleurons, das Mittelfeld des Vorderdeckels mit<br />
goldgepr. Namen von „Elisabeth Franziska Maria<br />
1837“, das des Rückendeckels mit verziertem<br />
goldgepr. Kreuz. Mit zierlicher Steh- und Innenkantenvg.<br />
sowie dreiseitigem Goldschnitt (gering<br />
fleckig, wenig berieben und bestoßen). (2) 300,-<br />
ENTHÄLT: (ALBERTINI, J. B. VON, Geistliche Lieder.<br />
Bunzlau, Appun, 1835). S. 3-338 (ohne den Titel). – Vgl.<br />
ADB I, 217 (EA 1821): „Eine Sammlung geistlicher Lieder,<br />
welche mit großem Beifall aufgenommen wurde. Zum Teil<br />
sind es höchst gelungene Dichtungen, voll Geist und Herz,<br />
zum Teil aber nur aphoristische Gedanken.“ – Zusätzlich<br />
vorgebunden ein Blatt mit Schattenriß und hs. Zitat des<br />
Bischofs und Liederdichters Johann Bapist von Albertini<br />
(1769-1831), der sich auch als Botaniker und Mykologe<br />
einen Namen gemacht hat. – Bei der vormaligen Besitzerin<br />
des Liederbuches handelt es sich wahrscheinlich um Prinzessin<br />
Maria Elisabeth Amalia Franziska in Bayern (1784-<br />
1849), die Tochter Herzog Wilhelms und dessen Gattin<br />
Maria Anna. – Fliegender Vorsatz mit e. Besitzvermerk von<br />
Maria Josepha von Portugal, Gattin von Herzog Karl Theodor<br />
in Bayern.<br />
1122 – ROTER LEDEREINBAND mit reicher Vergoldung.<br />
Süddeutschland ca. 1840. Mit umlaufender<br />
goldgepr. floraler Bordüre auf beiden Deckeln,<br />
goldgepr. Zierbändern und -stücken auf dem<br />
Rücken sowie reicher Innen- und Stehkantenvg.<br />
und dreiseitigem Goldschnitt (Deckel etw. fleckig<br />
und berieben). (2) 200,-<br />
ENTHÄLT: (THOMAS A KEMPIS), Die Nachfolge<br />
Christi. 2., verm. und verb. Aufl. Leipzig, Weber, (1837).<br />
Mit gestoch. Frontisp., beikolor. und in Farbe gedrucktem<br />
Titel sowie 3 Stahlstich-Tafeln. VIII, 448 S. – Mit e. Besitzvermerk<br />
von Maria Josepha von Portugal, Gattin von Herzog<br />
Karl Theodor in Bayern.<br />
1123 – WEINROTER SAMTEINBAND mit silbernen<br />
Zierstücken. Frankreich ca. 1842. Die fein<br />
getriebenen Eckbeschläge mit Darstellung der vier<br />
Evangelisten, die Rückenbeschläge und Metallschließe<br />
jeweils mit Puttenkopf, das Mittelfeld<br />
des Vorderdeckels mit den gekrönten Initialen<br />
„A(delheid von) P(alaus)“ (Kapitale etw. eingerissen).<br />
(2) 300,-<br />
ENTHÄLT: LIVRE D'HEURES. 2. éd. Paris, Delaunay,<br />
1841. Mit beikolor. und in Farbe gedrucktem Titel sowie<br />
15 Tafeln. 11 Bl., 792 S. – Zum Tiroler Adelsgeschlecht der<br />
Pal(l)aus vgl. Adelslexikon X, 130. – Vorsatz mit e. Besitzvermerk<br />
von Königin Marie Therese von Bayern. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1124 – SILBEREINBAND auf Samtdeckeln. Süddeutschland<br />
ca. 1860. Rücken, Vorder- und Hinterdeckel<br />
mit reichen plastisch getriebenen Rocaillen<br />
und Puttenköpfen sowie verzierten Schließen<br />
(Kopfstück im Gelenk aufgebrochen). (44) 200,-
Zum Einbandtyp vgl. Arnim 103. – ENTHÄLT: GE -<br />
SANG BUCH für die evangelisch-lutherische Kirche in<br />
Bayern. Nürnberg 1854. Mit gestoch. Portr. VI, 341, 16, 16,<br />
27 S. – Titel gestempelt, kaum fleckig.<br />
1125 – HELLBRAUNER MAROQUINEINBAND.<br />
Angers, ca. 1880. 16°. Mit reicher floraler Rücken -<br />
vg., goldgepr. dreifachen Deckelfileten, Steh- und<br />
Innenkantenvg. sowie dreiseitigem Goldschnitt,<br />
sign. „Girard Rel. à Angers“ (gering berieben).<br />
(115) 300,-<br />
Dekorativer Meistereinband der berühmten Werkstatt<br />
Girard in Angers (wahrscheinlich von Charles Girard d. J.,<br />
der 1872 die Werkstatt übernommen hat, siehe Fléty 81). –<br />
Enthält ein Fragment des 1551 bei Yolande Bonhomme in<br />
Paris gedruckten „Novum testamentum“ mit zahlreichen<br />
Metallschnitten (der vorgebundene aufgezogene gestochene<br />
Titel gehört nicht zum Werk). – STC 54. – Nicht bei Darlow-Moule.<br />
– Titel und Register sowie einige foliierte Bl.<br />
fehlen, letztere meist durch weiße Bl. ersetzt (für hs. Ergänzungen).<br />
1126 – BRAUNER MEISTEREINBAND einer<br />
Schreibmappe. Hamburg 1883. 4°. Mit reliefiertem<br />
Vorderdeckel und 3 (statt 4) kleinen Messingbuckeln<br />
an den Ecken des Vorderdeckels (Rücken<br />
etw. läd.; berieben und bestoßen). (81) 200,-<br />
Von dem Hamburger Kunsthandwerker und Buchbinder<br />
Georg Hulbe (1851-1917) gestalteter Ledereinband (hinterer<br />
Deckel signiert: „Georg Hulbe Hamburg“) für den Chemiker<br />
Wilhelm Rudolph Fittig (1835-1910) zum 25. Jubiläum<br />
seines Doktorats, ein Geschenk des Hamburger<br />
Fabrikanten und Sozialpolitikers Heinrich Traun (1838-<br />
1909). Der Vorderdeckel mit einer Minerva-Darstellung im<br />
Hochoval, eingefaßt von manieristischer Ornamentik.<br />
Hulbe hat unter anderem die Einbände des „Goldenen<br />
Buches“ der Städte Hamburg und Posen gestaltet, sehr ähnlich<br />
der vorliegenden Schreibmappe, ebenfalls mit reliefierten<br />
Deckeln. – Hinterer Spiegel vom Deckel gelöst, Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
1127 – BLINDGEPRÄGTER Ledereinband des späten<br />
19. Jahrhunderts mit München-Ansicht und<br />
Stadtwappen auf dem Vorderdeckel sowie zwei<br />
intakten Metallschließen (kaum Gebrauchsspuren).<br />
(100) 80,-<br />
Dem montierten Titelblatt mit altmeisterlicher Bordüre und<br />
hs. Eintrag sollte die Chronik der Münchner Familie Bloch<br />
folgen, doch es blieb lediglich bei dem guten Vorsatz, die<br />
folgenden 300 Seiten sind leer. – Fleckenlos.<br />
1128 – NACHTBLAUER Maroquineinband mit Vergoldung.<br />
England ca. 1910. Deckel mit goldgepr.<br />
Einfassung von Rolle, Fileten und breiter Dentelle-Bordüre,<br />
Rücken auf 5 Bünden mit reicher<br />
Vergoldung, Innen- und Stehkantenvg. sowie<br />
dreiseitigem Goldschnitt, sign. „Zaehnsdorf“. (87)<br />
400,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 231<br />
Nr. 1123<br />
Vgl. Arnim 19<strong>6.</strong> Ramsden 155. – Joseph William Zaehnsdorf<br />
(1853-1930) war der führende Kopf des Londoner<br />
Buchbindergewerbes der Jahrhundertwende und Hofbuchbinder<br />
von Edward VII. – ENTHÄLT: DEKAY, J., The<br />
Great Man. London 1909. Kl.-4°. 22 S. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 14.<br />
1129 – THIERSCH – SCHWARZER LEDEREIN-<br />
BAND. Wohl München, um 1920. Mit reicher<br />
Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenvg.,<br />
dreiseit. Goldschnitt und violetten Seidenvorsätzen,<br />
sign. „Frieda Thiersch“. (6) 800,-<br />
Ungewöhnlich reich dekorierter Meistereinband von Frieda<br />
Thiersch, die derartige Arbeiten nur für private Auftrag -<br />
geber gestaltete, während ihre Einbände für die Bremer<br />
Presse wesentlich schlichter gehalten sind. Das flächen -<br />
deckende Ornament, wie es hier vorliegt, ist ein Kennzeichen<br />
der Frühphase (um oder sogar vor 1920), später tendierte<br />
Thiersch zu immer einfacheren Formen. Vom bekannten<br />
Werk der Meisterin hebt sich unser Einband auch<br />
dadurch ab, daß die Ornamentik der Deckel, gebildet aus<br />
von Punkten eingefaßten Kreisen und darin einbeschriebenen<br />
konkaven Bogendreiecken, sich nicht an den Ortho -<br />
gonalen orientiert, sondern wellige Linien bildet, die sich<br />
nur in der Mitte zu einem horizontalen Band mit Bogenvierecken<br />
vereinigen. Hier wird ein Motiv des Rückens wieder<br />
aufgenommen, während die Kreise, nun zusammen mit<br />
Fileten, an den Innenkanten wiederkehren. Diese Einheit<br />
der Grundformen in der auf den ersten Blick verwirrenden<br />
Vielfalt ihrer Verknüpfungen ist ein Charakteristikum früher<br />
Thiersch-Einbände. – Enthält eine Ausgabe der Meistersinger<br />
von Nürnberg, hrsg. von J. Burghold, bei Schott in<br />
<strong>Mai</strong>nz (ca. 1910/20). – Geringe Gebrauchsspuren. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 14.
232<br />
Nr. 1136<br />
1130 EINBÄNDE – KONVOLUT – Ca. 50 Werke in<br />
ca. 150 Bdn. Ca. 1750-1880. Verschied. Einbände<br />
d. Zt. (Ge brauchsspuren). (129) 200,-<br />
Enthält Einzelausgaben und mehrbändige Werke meist aus<br />
der Geschichte und Literatur und vorwiegend in deutscher<br />
und französischer Sprache. Die Reihenwerke sind inkomplett,<br />
dafür jedoch zum Teil dekorativ in Leder gebunden<br />
und mit reicher Vergoldung versehen. – Gebrauchsspuren.<br />
1131 – NON-BOOK – Holzkassette mit mechanisch<br />
zu öffnender Innenkassette. Frankreich ca. 1810.<br />
Ca. 14 x 10 x 5 cm. Rotes Ldr. mit reicher Vg. und<br />
Bordürenfileten auf den Deckeln (leicht berieben,<br />
etw. bestoßen, zwei Ecken mit kleinen Fehlstellen).<br />
(100) 400,-<br />
Mit einer mit grünem Leder bezogenen Innenkassette, in<br />
die ein schmales und ein zweites, etwas größeres Fach eingearbeitet<br />
sind, das zehn unterschiedlich große samtbezogene<br />
Unterteilungen aufweist. Durch einen Druckmechanismus<br />
läßt sich die Innenkassette öffnen, wobei sie ein<br />
wenig aus dem Buch herausspringt und der „Kopfschnitt“<br />
aufklappt. Über den ursprünglichen Verwendungszweck<br />
der unterteilten Innenkassette läßt sich nur mutmaßen, da<br />
keinerlei Spuren mehr auf ihn hinweisen. Wichtigstes Indiz<br />
scheint uns dabei der Rückentitel der Buchattrappe zu bieten,<br />
„Le confident discret“. In der in Paris 1810 erschienenen<br />
Zeitschrift „Les nuits d'amour“ gibt es ein Stück dieses<br />
Titels, in „Le retour de Zéphire“ vom Jahr darauf ein Kalendarium<br />
mit der Überschrift „Le confident discret“. Das<br />
schmale Kassettenfach könnte, vermuten wir, gut zur Aufnahme<br />
eines kleinen Kalenders oder Tagebuches bestimmt<br />
gewesen sein, das größere Fach mit den eingelassenen Vertiefungen<br />
verschiedene Federkiele, Anspitzmesser und ein<br />
Tintenfläschchen enthalten haben. – Der Öffnungsmechanismus<br />
ist intakt, er befindet sich unter dem Lederbezug<br />
des untersten Feldes des in fünf Felder eingeteilten Buch -<br />
rückens. Durch sanften Druck läßt sich die Kassette öffnen;<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
durch eine etwas kräftigere Berührung wird sie geschlossen<br />
und bleibt das auch, wenn sie mit einem vernehmlichen<br />
Klick eingerastet ist. – Romantisch-neoklassizistisches Zierstück.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 14.<br />
1132 – – Hölzerne Buchattrappe mit eingelassenem<br />
Likörfläschchen. Frankreich um 1825. Ca. 11 x 7<br />
x 3 cm. Rücken mit braunem Lederbezug und<br />
goldgepr. Rtit. („La signature du contrat“), Deckel<br />
nach Art einer Original-Broschur mit aufgezogenem<br />
„Umschlag“ (etw. bestoßen, Deckel gebräunt<br />
und fleckig). (100) 300,-<br />
Vorderdeckel mit aufgezogenem gestoch. Titel „La Signature<br />
du Contrat“ und vierzeiliger Strophe in französischer<br />
Sprache über die Bedeutung der Eheschließung; darüber<br />
aufkaschiert ein oval beschnittener zweiter Kupferstich, der<br />
ein Brautpaar bei der Unterzeichnung eines Ehevertrages<br />
zeigt. Der hintere Deckel ist in gleicher Weise gestaltet,<br />
doch mit anderem Text und anderem Bild versehen und<br />
führt durch seine Beschriftung auf die Spur des ursprünglichen<br />
Verwendungszweckes der Attrappe: „Fremy frères<br />
Bottrel & Cie. à Chalonnes sur Loire ... Par Brevet<br />
d'Invention et de Perfectionnement“. Fremy frères et<br />
Bottrel waren Likörfabrikanten, die 1822 die Erlaubnis für<br />
„une bouteille en verre ayant la forme d'un livre et destinée<br />
à renfermer des liqueurs différentes“ erhielten (Bulletin des<br />
lois du royaume de France, Bd. VIII/2, Paris 1825, S. 350).<br />
Die aufkaschierte Darstellung zeigt ein Gebäude aus dieser<br />
Zeit, möglicherweise die Stätte der Likörfabrikation. –<br />
Fläschchen, so weit sichtbar, unbeschädigt, aber geöffnet<br />
und ohne Verschluß und Inhalt.<br />
1133 EINHUNDERT Paragraphen über medizinische<br />
Dissonanzen auf der grossen politischen Baßgeige.<br />
„Frankfurt“ (= Nürnberg, Grattenauer), 178<strong>6.</strong> Mit<br />
gestoch. Frontisp. 202 S. Pp. d. Zt. (geringe Ab -<br />
split terung am Rücken, wenig bestoßen). (88)<br />
500,-<br />
Erste Ausgabe. – Lesky 490. – Der mächtig sternisierende<br />
anonyme Verfasser wird in der Jenaischen ALZ wie folgt<br />
getadelt: „Der Gedanke der dieser Schrift zum Grunde liegt,<br />
ist kürzlich dieser: Der ächte Wundarzt hat gleichen Werth<br />
mit dem Arzte und sollte gleichen Rang mit ihm haben.<br />
Wundarzneykunst soll der Facultät nicht subordinirt seyn,<br />
und von Barbier- und Baderhandwerk ganz getrennt werden.<br />
– Diesen Gemeinort hat der Verf. mit langweiligen<br />
[sic; der Rezensent kommt möglicherweise aus Thüringen<br />
oder Sachsen] Witz illustrirt und amplificirt, und mit<br />
Invectiven und Grobheiten gegen verschiedne Schriftsteller<br />
bewiesen. Vorzüglich läßt er seinen Mutwillen gegen die<br />
Hn. Tissot, B. v. Störk und Gruner aus.“<br />
1134 EISEN – LA FONTAINE, (J.) DE, Contes et<br />
nouvelles en vers. 2 Bde. Paris, Plassan und Chevalier,<br />
1792. Mit 2 gestoch. Portrs., 2 gestoch.<br />
Titelvign., 53 gestoch. Textvign. und 89 Kupfer -<br />
tafeln von Aliamet, Choffard, Lemire, de Longueil<br />
u. a. nach Eisen. 1 Bl., XIV S., 1 Bl., 268 S., 1; 2 Bl.,<br />
VIII, 306 S., 2 Bl. Etw. spät. restauriertes Ldr. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Rücken schadhaft, Gelenke de -<br />
fekt, etw. beschabt und bestoßen). (55) 300,-
Cohen-R. 573. Sander 1054. Lewine 281. Salomons 121.<br />
Rochambeau 531. Monglond II, 670. – Neue unveränderte<br />
Auflage der berühmten „Edition des Fermiers généraux“.<br />
Eines der bedeutendsten und schönsten illustrierten französischen<br />
Bücher des 18. Jahrhunderts, „en outre le chefd'oeuvre<br />
d'Eisen“ (Cohen-Ricci). – „Das Meisterwerk der<br />
Illustrationskunst Eisens und Choffards und ein Höhepunkt<br />
der französischen Buchkunst des Rokoko“ (Slg.<br />
Fürstenberg). – Einige der Kupfer wurden überarbeitet; in<br />
unserem Exemplar liegen acht Tafeln in zwei Zuständen vor.<br />
– Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1135 ENGLISCHE TRIVIALLITERATUR – SAM-<br />
MELBAND – 3 Werke in 1 Bd. London ca. 1770.<br />
Mod. Hldr. (19) 500,-<br />
I. THE CHEATS OF LONDON EXPOSED; Or, the<br />
Tricks of the Town Laid Open to Both Sexes. London,<br />
Cooke, o. J. (um 1770). Mit gestoch. Frontisp. und 5 Kupfertafeln.<br />
102 S., 2 Bl. (Anzeigen). – Frontispiz mit Randschäden.<br />
Titel verso gegen Nachdruck vom Verleger signiert.<br />
S. 61/62 mit unterem Eckausriß.<br />
II. ROCHESTER'S JESTS: Or, the Quintessence of Wit.<br />
4th ed. London, Wilkie, 1770. Mit gestoch. Frontisp. 1 Bl.,<br />
344 (recte 144) S.<br />
III. THE MIDNIGHT RAMBLER; Or, New Nocturnal<br />
Spy, For the present Year. London, Cooke, o. J. (um 1770).<br />
Mit gestoch. Frontisp. 2 Bl., 152 S. – Etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig.<br />
Aus dem Besitz von Harry Graf Kessler<br />
1136 EPIGRAMMATUM anthologia Palatina cum<br />
Planudeis et appendice nova epigrammatum veterum<br />
ex libris et marmoribus ductorum. Graece et<br />
Latine. Hrsg. von F. Dübner und E. Cougny.<br />
3 Bde. Paris, Firmin-Didot, 1871-90. XXIV, 572;<br />
XV, 688; XXIV, 572 S. Mod. flex. Pgt., sign.<br />
„W. Collin. Kgl. Hofbuchbinderei. Berlin“ (Deckel<br />
aufgebogen, Kanten gering lädiert). (52) 300,-<br />
Die erste grundlegende wissenschaftliche Neuausgabe dieser<br />
Sammlung griechischer Epigramme von Dichtern des<br />
5. Jhdts. v. Chr. bis zum Mittelalter, die auch die Anthologia<br />
Planudea enthält. – Vereinzelt wenig fleckig. – Aus der<br />
Bibliothek von Harry Graf Kessler mit dessen eingedrucktem<br />
Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
1137 ERASMUS VON ROTTERDAM, (D.), Lob der<br />
Narrheit in einer Schertz-Rede entworffen.<br />
Anjetzo aufs neue aus dem Lateinischen ins Teutsche<br />
übersetzt (von Ch. F. Rasca). Frankfurt und<br />
Leipzig, L. Ußleber, 1735. Mit gestoch. Portr.,<br />
76 Texkupfern und 6 Kupfertafeln. 17 Bl., 264 S.<br />
Läd. Pp. d. Zt. (33) 120,-<br />
Van der Haeghen 12<strong>6.</strong> – Die Kupfer zeigen Angehörige verschiedener<br />
Berufsgruppen und Stände in meist närrischen<br />
Kostümen: Maler, Puppenspieler, Geistlicher, Jurist, Astrologe<br />
u. a. – Frontispiz bemalt, tls. Eckausrisse, etw. gebräunt<br />
und an den Rändern stärker fleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 233<br />
1138 – Lob der Narrheit, aus dem Lateinischen übers.<br />
und mit Anmerkungen begleitet von W. G. Becker.<br />
Basel, Thurneysen, 1780. Mit 83 Textholzschnitten<br />
von H. Heitz nach Holbein (ohne das gestoch.<br />
Portr.). 14 Bl., 396 S. Hlwd. des 19. Jhdts. (etw.<br />
berieben und bestoßen). (106) 200,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Van der Haeghen I,<br />
127. Rümann 239. Lonchamp 951. Ebert 6879. – Bei einem<br />
seiner Besuche in Basel stieß Becker (damals Direktor der<br />
Dresdner Kunstsammlung) in der Universitätsbibliothek<br />
auf das Exemplar von Erasmus' „Encomium Moriae“ mit<br />
Holbeins Handzeichnungen, worauf er beschloß, diese neu<br />
herauszugeben. Eine lateinische und eine französische<br />
Parallelausgabe erschienen im selben Jahr ebenfalls bei<br />
Thurneysen. – Die 83 Holzschnitte nach Holbein stellen<br />
das Hauptwerk des Basler Formschneiders Heinrich Heitz<br />
(1750-1835) dar. Sie wurden 1829 von Haas in Basel nochmals<br />
separat herausgegeben. – Tls. wenig gebräunt und<br />
leicht fleckig. – 2 Beilagen.<br />
1139 – Das Lob der Narrheit. Aus dem Lateinischen<br />
übers. (von Karl Friedrich Borberg). St. Gallen,<br />
Egli und Schlumpf, 1839. 12°. Mit lithogr. Portr.<br />
und 32 lithogr. Tafeln. 9 Bl., 246 S., 12 Bl. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Rsch. mit kleinen Ausbrüchen, Kanten<br />
berieben, etw. bestoßen). (73) 80,-<br />
Van der Haeghen I, 128. Eckert 130. Bibliotheca Erasmiana,<br />
Moriae encomium, 344. Stickelberger, Stultifera Navis I,<br />
S. 87-90. – Braunfleckig. – Beilage.<br />
1140 (FERRIER, SUSAN), Der Ehestand. Deutsch<br />
bearbeitet von L. v. S. 3 Bde. Nürnberg und Leipzig,<br />
Zeh, 1822. Mit 3 gestoch. Frontisp. VI S., 1 Bl.,<br />
231; 207; 215 S. Interims-Brosch. (etw. fleckig und<br />
verfärbt). (2) 100,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Hayn-G. II, 110. – Vgl. Cohen<br />
170 und DNB 677 (engl. EA 1818). – „She undertook<br />
a novel, ultimately called 'Marriage', in co-operation with<br />
her friend Miss Clavering, a niece of the Duke of Argyll.<br />
Miss Clavering only contributed a few pages (the 'History<br />
of Mrs. Douglas') to the story, which was written as early as<br />
1810, and read with admiration by many friends. Miss<br />
Ferrier was not persuaded to publish it until 1818, nor<br />
would she then give her name. The apprecation of her<br />
private audience was no doubt quickened by the portaits of<br />
known persons.“ (DNB 677). – Tls. stärker fleckig.<br />
1141 (FORTEGUERRI, N., PSEUD.:) CARTERO-<br />
MACO, Ricciardetto. 2 in 1 Bd. Paris (d. i. Venedig),<br />
Pitteri, 1738. 4°. Mit Portr., Titelvign.,<br />
48 Kopf- und Schlußvign. meist von F. Zucchi<br />
nach G. Ghedini sowie 30 Initialen (alles gestoch.).<br />
XXXVI, 420 S., 1 Bl., 412 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (etw. bestoßen, Rücken restauriert).<br />
(139) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Melzi I, 179. Parenti 161. Morazzoni 220:<br />
„questo è un libro da pregiare.“ Gamba 2241. – Satirisches<br />
Ritterepos, das aufgrund von Angriffen gegen die Kirche
234<br />
Nr. 1143<br />
ein Jahr nach seinem Erscheinen auf den Index gesetzt<br />
wurde. Der Autor Niccolò Forteguerri (1674-1735) wollte,<br />
daß das Werk erst nach seinem Tod gedruckt wird. Die hübschen<br />
Vignetten mit Szenen aus dem jeweiligen Canto in<br />
kräftigen, sauberen Abdrucken. – Titel mit altem Vermerk<br />
(Auflösung des Pseudonyms), recht sauber und breitrandig.<br />
1142 (FOUGERET DE MONBRON, L. CH.), Le<br />
cosmopolite ou citoyen du monde. O. O. (Paris),<br />
Selbst-Vlg., 1752. 165 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (Gelenke gebrochen, Kopf leicht schadhaft,<br />
beschabt und bestoßen). (160) 200,-<br />
Hoefer XXXVI, 939. – Vgl. Barbier I, 780. Cioranescu<br />
29393 (andere Ausgaben). – Zweite Ausgabe der erstmals<br />
1750 erschienenen geistreichen Satire. – „C'était un de ces<br />
auteurs, qui ne peuvent vivre avec eux-mêmes ni avec les<br />
autres, frondant tout, n'approuvant rien, médisant de tout le<br />
genre humain, ayant d'ailleurs de l'esprit et capable de<br />
penser et d'écrire, si la bile n'avait pas dominé. Quoiqu'il<br />
eût de la gaieté dans ses ouvrages, et même de l'imagination,<br />
il était d'une taciturnité, sombre dans la société“ (Hoefer).<br />
– Vorsatz mit Eintrag von alter Hand in Tinte, Titel minimal<br />
gebräunt, vereinzelt gering fleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Nr. 1147<br />
1143 FREYHEIT UND GLEICHHEIT, DIE, Ein<br />
Guckkasten-Stück von Jocoso Veridico. O. O.<br />
und Dr. 1798. Mit Titelholzschnitt. 1 Bl., 16 S.<br />
Mod. Hldr. (19) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Antirevolutionäres<br />
Gedicht in Knittelversen, verfaßt von einem Ba -<br />
dener oder Pfälzer. – Auf einem Meierhof versuchen die<br />
Untertanen, in der Abwesenheit des Grafen Freiheit und<br />
Gleichheit einzführen, scheitern aber (recht voraussehbar)<br />
an der natürlichen Ungleichheit der Menschen. Reumütig<br />
begrüßen sie schließlich die Rückkunft des Grafen. Der<br />
unbekannte Autor plädiert für die Beibehaltung der Feudalordnung,<br />
fordert allerdings die Gleichheit vor Gericht.<br />
Als Pseudonym wählte er die altbekannte Forderung,<br />
lachend die Wahrheit zu sagen, das Amüsement hielt sich<br />
aber damals wie heute in Grenzen. – Etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1144 (FRIEDRICH II., DER GROSSE), Oeuvres du<br />
philosophe du Sans-Souci. „Potzdam“ (d. i. Lyon)<br />
1760. 12°. VIII, 299 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. und<br />
Rsch. (etw. beschabt und bestoßen). (8) 100,-<br />
Preuß 125. – Vgl. Borst 105. – Einer von mehreren 1760 er -<br />
schienenen Nachdrucken, in dem die „satirischen Gedichte<br />
des Königs auf gekrönte Häupter und ihre anrügigen Diener“<br />
(Preuß 125) enthalten sind. – Etw. gebräunt und tls.<br />
etw. fleckig. – Mod. Exlibris.
1145 GALILEI, G., Considerazioni al Tasso. Rom,<br />
Pagliarini, 1793. 4°. X, 122 S. Hldr. d. Zt. (etw. be -<br />
schabt, fleckig, Ecken erneuert). (139) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet I, 1463. Gamba 1931. Libreria<br />
Vinciana 3804. – Enthält hauptsächlich Galileis literatur -<br />
kritische „Considerazioni“ als Erstdruck, erst 150 Jahre<br />
nach seinem Tode herausgegeben, außerdem von G. Iseo<br />
den „Discorso sopra il poema di T. Tasso“ (S. 106-122). –<br />
Tls. gebräunt, etw. fleckig.<br />
1146 GEBETBUCH – GEBETE im Geiste der katholischen<br />
Kirche mit hoher kirchlicher Genehmigung<br />
von F. Grünmeyer. Düsseldorf, Arnz, (1842).<br />
Mit reichem kolor. lithogr. Buchschmuck nach<br />
Hermine Stilke und Caspar J. Nepomuk Scheuren.<br />
84 nn. Bl. OSamt mit vergoldeter Schließe<br />
und Eckbeschlägen (untere Kapitale wenig eingerissen)<br />
in mod. Lwd.-Kassette. (44) 300,-<br />
Rümann 2192. Thieme-B. XXXII, 51 (Stilke) und XXX,<br />
41 (Scheuren). – Dekoratives Gebetbuch mit opulentem<br />
historistischen Buchschmuck. – Gegen Ende am oberen Seitenrand<br />
mit Fleck.<br />
1147 GLÜCKLICH GEWORDNE FRISEUR, DER.<br />
Welcher durch besondere Begebenheiten auf Reisen<br />
zu Wasser und zu Lande zu einem ansehn -<br />
lichen Vermögen gelanget. Von ihm selbst be -<br />
schrieben. Frankfurt und Leipzig, (d. i. Montag<br />
und Weiß in Regensburg), 1778. Mit altkolor. ge -<br />
stoch. Frontisp. 1 Bl., 756 S. Läd. mod. Broschur.<br />
(48) 500,-<br />
Einzige Ausgabe. – Weber-M. 14<strong>6.</strong> Hayn-G. II, 463: „Stellenw.<br />
frei.“ Hirschberg 581. GV 10, 357 (unter „Begebenheiten“).<br />
– Sehr nachlässiges Kolorit, die äußerst breiten<br />
Ränder mit kleineren Schäden, unaufgeschnitten. – Selten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1148 GOETHE, J. W. VON, Herrmann und Dorothea.<br />
Neue Ausg. Braunschweig, Vieweg, 1799<br />
(d. i. 1803). Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titel<br />
mit Vign. und 9 Kupfertafeln von F. Bolt und<br />
C. Kohl nach F. Catel. 1 Bl., 231 S. Mod. Hldr.<br />
(100) 120,-<br />
Hagen 244. – Mit dem oft fehlenden Reihentitel „Göthe's<br />
neue Schriften ... Braunschweig 1803“. – Gebräunt. Auf<br />
bläulichem Papier gedruckt.<br />
1149 – Les Passions du jeune Werther. Traduit de l'allemand<br />
par (Philippe-Charles) Aubry. Mannheim<br />
und Paris, Pissot, 1777. Hldr. des 19. Jhdts. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (59) 200,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Goed. IV/3, 202,<br />
22 alpha. Hoefer III, 587. Appell 306: „Diese so oft wiedergedruckte<br />
Übersetzung hat auch dem klassischen<br />
Aristarchen Jean François La Harpe vorgelegen, als er sein<br />
Urteil über Werther fällte. Ein Urteil, welches ziemlich<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 235<br />
Nr. 1152<br />
übele Laune verräth.“ – Die Übersetzung wurde zeitweise<br />
Friedrich Wilhelm Karl von Schmettau (1742-1806) zugeschrieben,<br />
der Aubry aber wohl nur ratgebend zur Seite<br />
stand. Sein dem Roman vorangestellter Brief an den Übersetzer<br />
enthält eine Apologie der zeitgenössischen deutschen<br />
Literatur. – Fleckig.<br />
1150 – Positiones Juris quas auspice deo inclyti jureconsultorum<br />
ordinis consensu pro licentia summos<br />
in utroque jure honores rite consequendi in<br />
alma Argentinensi die VI, augusti MDCCLXXI.<br />
(Faksimile der Originalausgabe Straßburg, Heitz,<br />
1771. Stuttgart, Photo-Lithographie von C.<br />
Schwarz. Gedruckt bei C. Ebner 1871?). 4°. 12 S.<br />
(ohne das erste und letzte Bl.) Fadenheftung. (87)<br />
400,-<br />
Goed. IV/3, 102, 43. Hagen 35. Hirzel A 2<strong>6.</strong> Slg. Kippenberg<br />
I, 403. Speck 698, 699 (Faksimile). – Goethes heute verschollene<br />
Dissertation über das Verhältnis von Staat und<br />
Kirche brüskierte die Straßburger Professoren und wurde<br />
abgelehnt: „H. Göthe hat eine Rolle gespielt, die ihn als<br />
einen überwitzigen Halbgelehrten und als einen wahn sinnigen<br />
Religionsverächter ... bekannt gemacht hat. Er muss,<br />
wie man fast durchgängig von ihm glaubt, in seinem<br />
Obergebäude einen Sparren zuviel oder zuwenig haben.“<br />
(E. Stöber, a. o. Prof. für Thelogie). Mit seinen 56 hier als
236<br />
Nr. 1156<br />
Faksimile vorliegenden Thesen „Positiones juris“ erlangte<br />
Goethe darauf dennoch „Cum applausu“ seinen akademischen<br />
Titel. – Titel verso mit hs. Widmung in Tinte, erste<br />
und letzte Blätter im Bug gering wasserrandig, Seiten ränder<br />
leicht angeschmutzt.<br />
1151 – Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu<br />
erklären. (Nachdruck der Ausg. Gotha 1790; nach<br />
1820). 2 Bl., 79 S. Hldr. des späten 19. Jhdts. (minimal<br />
berieben). (95) 150,-<br />
Goed. IV/3, 576, 17, 1 a. Hirzel A 161. Slg. Kippenberg 661.<br />
Schmid 18. Hagen 212: „Fraglich, ob aus Ettingers Verlag,<br />
auf jeden Fall ohne Mitwirkung Goethes.“ – Titel und<br />
wenige Seiten etw. angeschmutzt, gering fleckig. – Unbeschnitten.<br />
1152 – Versuch über die Metamorphose der Pflanzen. –<br />
Essai sur la métamorphose des plantes. Übers. von<br />
F. Soret. Stuttgart, Cotta, 1831. 2 Bl., 239 S. Pp. d.<br />
Zt. mit Rsch. (Deckelbezug am unteren Gelenk<br />
tls. gering aufgeplatzt, etw. bestoßen). (5) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe der „Editio definitiva“ und zugleich erste<br />
französische Ausgabe. – Goed. IV/3, 577, 3. Hagen 214.<br />
Hirzel A 450. Slg. Kippenberg I, 814. Schmid 14<strong>6.</strong> Fischer<br />
2085. – Erweiterte Fassung des botanischen Hauptwerkes in<br />
deutsch-französischem Paralleldruck. – Die Nachträge und<br />
Zusätze gehören mit zu Goethes letzten Arbeiten auf natur-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
wissenschaftlichem Gebiet. – Französischer Titel verso mit<br />
gelöschtem Besitzerstempel, hinterer Vorsatz mit eingeklebten<br />
Katalogausschnitten, kaum fleckig. – Aus der<br />
Bibliothek des Bankiers und Politikers Georg (von) Siemens<br />
(1839-1901). – Wohlerhalten. – Siehe Abbildung.<br />
1153 GOETHE – NÄKE, A. F., Wallfahrt nach Sesenheim.<br />
Berlin, Duncker und Humblot, 1840. Mit<br />
Plan. 1 Bl., VI, 52 S. Pp. d. Zt. (Rücken läd., etw.<br />
beschabt, stärker bestoßen). (2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 181, 38. ADB XXIII, 203. –<br />
Postum von K. A. Varnhagen von Ense herausgegeben. –<br />
Stärker gebräunt, minimal fleckig.<br />
1154 – SCHUBARTH, K. E., Ueber Goethe's Faust.<br />
Berlin, Enslin, 1830. X S., 1 Bl., 385 S., 1 Bl. Hldr.<br />
d. Zt. (Gebrauchsspuren). (84) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/3, 655, D 2 b und XIII, 240, 11.<br />
Engel 110. Ruppert 1950. Slg. Kippenberg 2701. Meyer<br />
1212 a und 1874. – Vorsätze leimschattig und mit eingeklebter<br />
Bibliotheksmarke, nahezu fleckenlos. – 2 Beilagen.<br />
1155 GOEZE, J. M., Betrachtungen über die Grundwahrheit<br />
der christl. Religion von der Auferstehung<br />
der Todten. Magdeburg, Seidel und Scheidhauer,<br />
1754. Mit gestoch. Frontisp. und gestoch.<br />
Titelvign. 7 Bl., 594 S., 7 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch.,<br />
Rvg. und goldgepr. Monogr. F(ranziska von)<br />
H(ohenheim). (87) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – „Heilige Reden“ des Lessing-Goeze, ge -<br />
bunden in einem entzückenden Pappband für die Mä tresse<br />
des dicken Königs Friedrich I. von Württemberg.<br />
1156 GRANDVILLE, (J.-J.), Un autre monde. (Text<br />
von T. Delord). Paris, Fournier, 1844. 4°. Mit<br />
Holzstich-Frontisp., 36 kolor. Holzstichtafeln<br />
und zahlr. Textholzstichen. 2 (rot gedruckte) Bl.,<br />
295 S. Hldr. d. Zt. mit dezenter Vergoldung (wenig<br />
fleckig, kaum bestoßen). (19) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Brivois 410. Sander 214. Vicaire III, 132. –<br />
Wie immer stellenw. stärker braunfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1157 – Les fleurs animées. 2 Bde. Paris, Gonet, 1847. 4°.<br />
Mit 2 kolor. lithogr. Titeln und 52 (50 kolor.)<br />
Stahlstichtafeln von C. Geoffroy nach J.-J. Grandville.<br />
262 S.; 2 Bl., S. (263)-364, IV, 62 S., 1 Bl.,<br />
IV S., S. (65)-132. OLwd. (gering bestoßen). (67)<br />
200,-<br />
Vicaire III, 134. Sander 215. Carteret III, 28<strong>6.</strong> Brivois 149.<br />
– Die „Pilgerfahrt der Blumengeister“ zeigt Frauengestalten<br />
in floral verfremdeten Garderoben der Louis-Philippe-<br />
Zeit. – Fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk der schwedischen<br />
Schriftstellerin Gräfin Fanny von Milamowitz-<br />
Möllendorff; leicht gebräunt, etw. fleckig.
1158 GRANDVILLE – MERY, (J.), UND FOELIX,<br />
Les étoiles. 2 Tle. in 1 Bd. Paris und Leipzig, de<br />
Gonet und Twietmeyer, (1849). Mit Stahlstich-<br />
Frontisp. und 14 Stahlstich-Tafeln von J. J. Grandville.<br />
1 Bl., XVI, 252 S., 2 Bl., 186 S., 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rvg. (etw. berieben und bestoßen). (19)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Sander 390. Brivois 138. Vicaire V, 770.<br />
Houzeau-L. I, 8405 (nur Tl. II). – Hübsche spätromantische<br />
„astronomische“ Illustrationen. – Leicht gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1159 – S(OURDILLE DE) LAVALETTE, (CH.-G.),<br />
Fables. Paris, Hetzel, 1847. Mit 33 Radierungen<br />
von J. J. Grandville. 163 S. Lwd. d. Zt. mit reicher<br />
Vg. (Rücken lichtrandig, gering berieben und<br />
bestoßen). (19) 400,-<br />
Sander 427. Brivois 252. Vicaire V, 180. Fabula docet 107:<br />
„Ein Beispiel dafür, dass Grandville nicht nur karikaturistische<br />
Glanzleistungen vollbringt, sondern auch ein Meister<br />
zoologischer Studien ist.“ – Gering gebräunt, leicht fleckig.<br />
1160 GRIMM, F., Burg- und Bergmärchen. 2 in 1 Bd.<br />
Wolfenbüttel, Holle, 184<strong>6.</strong> 2 Bl., 270 S., 2 Bl.,<br />
244 S. Hlwd. d. Zt. (36) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – NDB VII, 79. – Ferdinand Grimm, Bruder<br />
von Jacob und Wilhelm Grimm, verfaßte Parallelfassungen<br />
zu den „Kinder- und Hausmärchen“ (vgl. Hennig-L. 103)<br />
und lieferte unter anderem auch wesentliche Beiträge zu den<br />
„Deutschen Sagen“. – Fleckig.<br />
1161 GRIMM, J., Über seine Entlassung. Basel, Schweighäuser,<br />
1838. 42 S. Mod. Hlwd. (112) 180,-<br />
Erste Ausgabe. – Hennig-L. 764. – Auf die am 18. November<br />
1837 von den Göttinger Sieben unterzeichnete Protestation<br />
gegen den Verfassungsbruch des Hannoverschen<br />
Königs folgte am 11. Dezember die Entlassung der Pro -<br />
fessoren, zu denen auch die Brüder Grimm zählten. „Im<br />
Kasseler Exil entwirft Jacob Grimm Mitte Januar 1838<br />
innerhalb weniger Tage eine Rechtfertigungsschrift, die<br />
gleichwohl als gemeinsames Werk beider Brüder anzusehen<br />
ist. Die Drucklegung dieses Manuskripts gestaltet sich unerwartet<br />
schwierig und erweist sich in den Staaten des Deutschen<br />
Bundes als unmöglich. Erst im April 1838 liegt sie –<br />
im Ausland gedruckt – vor.“ – Fleckig.<br />
1162 HAMANN, (J. G.), Schriften. 8 in 9 Bdn. Berlin,<br />
Reimer, 1821-43. Mit gestoch. Portr. und ganzseit.<br />
Textholzschnitt. Hldr. d. Zt. (Gelenk von Bd.<br />
VIII/2 gebrochen, etw. berieben und stark bestoßen).<br />
(100) 600,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Goed. IV/1, 686, 41. – Mehrf. ge -<br />
stempelt, die letzten beiden Bände stärker, ansonsten nur<br />
wenig fleckig.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 237<br />
1163 HEBEL, J. P., Sämmtliche Werke. 8 in 6 Bdn.<br />
Karlsruhe, Müller, 1834. Mit lithogr. Portr. und<br />
4 Musikbeilagen. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (100) 400,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Goed. VII, 543, 24. – Vorsätze tls.<br />
leimschattig, vereinzelt fleckig. – Exlibris von „Maximilian<br />
von Dziembowski“. – Dekorativ gebunden.<br />
1164 HEINE – ENFANTIN, P., À Monsieur Heine. –<br />
Heine, (H.), À Prosper Enfantin, en Égypte. –<br />
Duguet, De l'Allemagne. 3 Tle. in 1 Bd. Paris,<br />
Duverger, 183<strong>6.</strong> 24 S. Leicht läd. Orig.-Broschur.<br />
(19) 600,-<br />
Vermutlich Privatdruck. – Wilhelm-G. 2344. Meyer 47.<br />
Kruse-W., Heine in Paris (1981), 50: „Der Führer der Saint-<br />
Simonisten dankt Heine in seinem offenen Brief aus Ägypten<br />
vom 11. Oktober 1835 für den 2. 'Salon'-Band, der die<br />
Darstellung 'Zur Geschichte der Religion und Philosophie<br />
in Deutschland' enthält, und fordert zu weiterer Solidarität<br />
auf.“ – Vgl. zum Verhältnis von Heine und Enfantin Kat.<br />
Bibliothèque Nationale (1957), 77. – Leicht gebräunt, etw.<br />
fleckig, teilw. unbeschnitten. – Vorderdeckel des Orig.-<br />
Umschlages mit e. Widmung von Duguet.<br />
1165 HERDER, J. G., Ideen zur Philosophie der Ge -<br />
schichte der Menschheit. 4 in 2 Bdn. Karlsruhe,<br />
Schmieder, 1792-94. Mit gestoch. Titelvign. Hldr.<br />
d. Zt. mit 2 Rsch. (leicht berieben, etw. bestoßen).<br />
(67) 200,-<br />
Günther 575. Goed. IV, 730, 79. – Nachdruck der kleinen<br />
Ausgabe Riga und Leipzig, Hartknoch, 1785-92. – Leicht<br />
gebräunt, etw. fleckig.<br />
1166 HISTORIAE ROMANAE scriptores minores.<br />
Sex. Aur. Victor, Sex. Rufus Eutropius, Messala<br />
Corvinus ad optimas editiones collati. Editio accurata.<br />
Zweibrücken, „Ex typographia societatis“,<br />
1789. Mit gestoch. Titelvign. XLV, 354 S., 32 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kapitale tls. etw.<br />
wurmstichig, beschabt und bestoßen). (36) 80,-<br />
Ebert 9845. Schweiger II, 1137 (Victor). Schöndorf EB 53.<br />
– Vorsätze sowie Titel und letztes Blatt etw. fleckig. – Auf<br />
starkem Papier. – Hübsch gebunden.<br />
1167 HÖLDERLIN, F., Sämtliche Werke. (Große<br />
Stuttgarter Ausg.). Mischaufl. 7 in 14 Bdn. Stuttgart,<br />
Kohlhammer, 1946-7<strong>6.</strong> 4°. OLwd. (leichte<br />
Gebrauchsspuren). – Einige Beilagen. (37) 300,-<br />
1168 HOFFMANN VON FALLERSLEBEN, (A. H.),<br />
Buch der Liebe. Breslau, Aderholz, 183<strong>6.</strong> 96 S.<br />
Orig.-Brosch. (etw. fleckig). (2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XII, 610. Goed. XIII, 363, 32. –<br />
Kaum gebräunt, wenig fleckig.
238<br />
1169 HORATIUS FLACCUS, QU., Opera. 2 Bde.<br />
London, Pine, 1733-37. Mit 2 gestoch. Frontisp.,<br />
2 gestoch. Titeln, 8 Kupfertafeln (davon 7 rückseitig<br />
bedruckt, 1 in Pag.) und zahlr. gestoch. Vign.<br />
sowie Initialen. 13 Bl., 264 S.; 10 Bl., 191 S., 7 Bl.<br />
(zur Gänze gestochen). Ldr. d. Zt. (Rücken erneuert).<br />
(139) 500,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe (Kriterium: Bd. II, S. 108<br />
mit Inschrift „Post. est“ statt „Potest“). – Brunet III, 320.<br />
Cohen-R. 497. Lewine 24<strong>6.</strong> Ebert 10203. Lowndes 1113.<br />
Blumenthal 24 und Taf. 72. Updike II, 137. Claire 103.<br />
Rothschild 1548. Ray 3. Sawyer-D. I, 13. Cat. PMM II, 105.<br />
– Der Londoner Kupferstecher John Pine schuf mit dieser<br />
Ausgabe „das erste ganz in Kupfer gestochene Buch in<br />
Europa“ (Thieme-B. XXVII, 53). – Recht sauber und breitrandig.<br />
1170 HUMBOLDT, W. VON, Über die unter dem<br />
Namen Bhagavad-Gítá bekannte Episode des<br />
Mahá-Bhárata. Berlin, Königliche Akademie der<br />
Wissenschaften, 182<strong>6.</strong> 4°. 64 S. Lwd. um 1900<br />
(gering berieben). (104) 150,-<br />
Erste Einzelausgabe. – Separatabdruck aus den „Abhandlungen<br />
der historisch-philologischen Klasse der Königlichen<br />
Akademie der Wissenschaften zu Berlin“ 1825-2<strong>6.</strong> –<br />
Goed. XIV, 561, 71<strong>6.</strong> – Minimal fleckig.<br />
1171 HUTTEN, U. VON, Opera omnia. – Schriften.<br />
Hrsg. von E. Böcking. 7 Bde. Leipzig, Teubner,<br />
1859-69. Mit Portr., lithogr. Tafel (Steckelburg)<br />
und einigen Textabb. Spät. Hlwd. (Gebrauchsspuren).<br />
(104) 200,-<br />
Goed. II, 233, 47. – Erste von Böcking besorgte und bis<br />
heute umfassendste Ausgabe. – Interessant vor allem auch<br />
die Wiedergaben der Titelbl. verschiedener Werke und<br />
Kleinschriften Huttens mit Kommentaren und genauen<br />
Kollationen. – Fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1172 ILLUSTRIRTE MONATSHEFTE für Fami lienglück,<br />
weibliche Bildung und Humanitäts-Bestrebungen.<br />
Hrsg. von J. D. Georgens und H. Klemm.<br />
Jg. I (von II) in 1 Bd. Dresden und Leipzig,<br />
Selbstvlg., 1854. 4°. Mit 29 (4 doppelblattgr., 5 ge -<br />
falt.) tls. farb. Tafeln. 200, 194 S., 3 Bl. OHldr.<br />
(Rücken repariert, leicht berieben und bestoßen).<br />
(104) 120,-<br />
Kirchner 11251. – Die Tafeln mit Schnittmustern, Strickund<br />
Stickanleitungen, Beschäftigungsmitteln für Kinder, der<br />
„Musterkrippe“, Liedern, Sprüchen und Landschafts -<br />
ansichten (Grünsee am Schafberg, Marienburg von Preußen)<br />
etc. – Titel und Inhaltsverzeichnis am Ende eingeb.;<br />
S. 159/160 und 185/186 von Tl. II mit Einrissen, gering<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1173 INCLE ET YARICO. Tragédie en un acte. Traduite<br />
de l'allemand. Paris (d. i. Bamberg oder<br />
Würzburg?), o. Dr., 1784. 56 S. Seide d. Zt. (lichtrandig,<br />
leicht berieben und bestoßen). (2) 150,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Eine von zahlreichen Fassungen der Geschichte von Inkle<br />
und Yariko, einem im 18. Jahrhundert überaus beliebten<br />
Stoff. Die vorliegende, dem Herzog Wilhelm in Bayern<br />
(1752-1837) gewidmete Übersetzung stammt von Maximiliane<br />
Baronin von Lütgendorf, geborener Baronin von Lerchenfeld,<br />
und erschien gleichzeitig in Wien bei Stahel und in<br />
Paris (falls der Druckort nicht fingiert ist – was sehr nahe<br />
liegt, da beide Ausgaben kollationsgleich sind). – Beide<br />
Ausgaben sind übrigens recht selten und bibliographisch<br />
von uns nicht nachweisbar. – Drama in einem Akt über den<br />
englischen Kaufmann Inkle, der vor Amerika Schiffbruch<br />
erleidet und auf einer Insel strandet. Dort wird er von der<br />
Indianerin Yariko vor ihren Landsleuten versteckt. Yariko<br />
versorgt ihn mit Nahrung und verliebt sich schließlich in<br />
ihn. Sie verbringen eine glückliche Zeit, bis sie ein Schiff<br />
entdecken, das sie nach England bringen soll. Auf dem Weg<br />
dorthin legt es auf Barbados an. Hier überdenkt Inkle seine<br />
Situation und beschließt, Yariko in die Sklaverei zu verkaufen.<br />
– Leicht gebräunt, gering fleckig.<br />
1174 JACOBI, F. H., Werke. 6 in 7 Bdn. Leipzig, Fleischer,<br />
1812-25. Mod. Pp. und Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Kanten beschabt und etw. bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Goed. IV/1, 694, 32. Achter 349-<br />
350. – Tls. etw. gebräunt und fleckig. – Die Bde. IV/2-VI<br />
aus der „Königlichen Bibliothek Neustrelitz“.<br />
1175 – Briefwechsel. Gesamtausgabe. Bde. I/1-3 und<br />
II/1-2 in 4 Bdn. – Dokumente. Bd. I/1-2 in 2 Bdn.<br />
– Zus. 7 Bde. Stuttgart, Frommann-Holzboog,<br />
1981-89. OLwd. (104) 250,-<br />
1176 JEAN PAUL (F. RICHTER), Grönländische<br />
Prozesse, oder Satirische Skizzen. 2 Bde. Berlin,<br />
Voß, 1783. XXII S., 1 Bl., 236 S.; 1 Bl., 307 S. Stark<br />
läd. Interims-Broschur. (23) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. V, 464, 1. Berend-K. 1 a. – Seltenes<br />
Erstlingswerk von Jean Paul. – Wenig fleckig, unbeschnitten.<br />
1177 KAULBACH, C. L., Uriel der Teufel. 2 in 1 Bd.<br />
Stuttgart, Rieger, 1851. Mit 2 getönten Holzschnitt-Frontisp.<br />
VII, 283; VII, 308 S. Hlwd. d. Zt.<br />
(starke Gebrauchsspuren). (36) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar.<br />
– Titel mit hs. Besitzvermerk in Tinte, stark fleckig,<br />
gebräunt und wasserrandig. – Selten.<br />
1178 KAULBACH – GOETHE, (J.) W. VON, Reineke<br />
Fuchs. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 184<strong>6.</strong><br />
4°. Mit gestoch. Titel und 36 Stahlstichtafeln von<br />
R. Rahn und A. Schleich nach Wilhelm von Kaulbach.<br />
2 Bl., 257 S. Rotes OLdr. (Rücken leicht<br />
lichtrandig, gering berieben und bestoßen). (67)<br />
300,-<br />
Erste illustrierte Ausgabe. – Goed. IV/3, 307. Schug 1078.<br />
Pressler 204. Kuhn 187. Rümann 1094. Fabula docet 90:<br />
„Angeregt vermutlich durch die karikaturistischen Tierdarstellungen<br />
Grandvilles kleidet Kaulbach die Tiere in meist<br />
eindeutig standesbezogene Kostüme und stattet die Bild-
Nr. 1181<br />
szenen mit zahlreichen spitzen Anspielungen auf die Politik<br />
und das gesellschaftliche Leben der Zeit aus. Friedrich<br />
Wilhelm IV. aber war entgegen allen Befürchtungen begeistert<br />
von Kaulbachs Zeichnungen; damit konnten dessen<br />
Reineke-Illustrationen unangefochten richtungsweisend für<br />
die weiteren Ausgaben des 19. Jahrhunderts werden.“ –<br />
Eine von mehreren Varianten der Cottaschen Ausgabe. Sie<br />
wurde auch mit dem Druckvermerk „München, Literarisch-artistische<br />
Anstalt“ ausgeliefert. – Minimal fleckig.<br />
1179 (KIND, J. F.), Carlo. Züllichau, Darnmann, 1801.<br />
Mit gestoch. Titel mit Vign. 236 S., 1, 1 Bl. (Anzeigen).<br />
Läd. Hldr. d. Zt. (36) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IX, 247, 3. – Johann Friedrich Kind<br />
(1768-1843) gelangte vor allem durch sein Libretto zu<br />
Webers „Freischütz“ und seine Romanvorlage zu Creutzers<br />
„Nachtlager von Granada“ zu Ansehen. – Leihbibliotheksband<br />
mit entsprechenden Gebrauchsspuren.<br />
1180 (KLOPSTOCK, F. G.), Der Messias. 4 in 1 Bd.<br />
Halle, Hemmerde, (1756)-73. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
3 wdh. gestoch. Titelvign. und 10 Kupfer -<br />
tafeln von Johanna Dorothea Philipp geb. Sysang.<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (stärker beschabt, etw. bestoßen).<br />
(41) 300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 239<br />
Nr. 1183<br />
Erste Gesamtausgabe (Bd I in 2. verb. Aufl., Bde. II-III<br />
Nachdrucke der Kopenhagener Ausg. von 1755-68, Bd. IV<br />
im Erstdruck). – Burckhard-N. 82. Rümann 536 (jedoch mit<br />
Kupfern von Fritzsch). Goed. IV/1, 165, 3 f. Thieme-B.<br />
XXXII, 368. – Ohne die meist fehlenden Bl. Druckfehlerverzeichnis<br />
zum Bd. III und „An den Buchbinder“ in Bd.<br />
IV. Etw. gebräunt und fleckig. – DAZU: VERGILIUS<br />
MARO, P., Landbau, vier Gesänge. Übers. und erklärt von<br />
J. H. Voss. Hamburg 1789. Mit gestoch. Titel. – (BÜRGER,<br />
G. A.), Abenteuer und Reisen des Freiherrn von Münchhausen.<br />
Bde. III und IV in 1 Bd. Bodenwerder 1794-1800.<br />
Mit 12 Kupfertafeln. – SEUME, J. G., Sämmtliche Werke.<br />
12 in 7 Bdn. Leipzig 1826-27. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1181 LA FONTAINE, J. DE, Fables choisies, mises en<br />
vers. Nouv. éd. Bde. I-V (von 6) in 5 Bdn. Paris,<br />
Selbst-Vlg. und Deslauriers, 1765-75. Mit 5 Titeln,<br />
zahlr. tls. ganzseit. Vign. und 207 Tafeln von Fessard,<br />
vollständig gestoch. von Montulay. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und reicher Vg. (tls. leicht fleckig).<br />
(161) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – (Bde. IV und V in einem Nachdruck im<br />
Jahr der Erstausgabe). – Prachtvolle, vollständig in Kupfer<br />
gestochene Ausgabe. – Sander 1068. Cohen-R. 551. Lewine<br />
275. Rochambeau 37, 101. – Die neben der Ausgabe von<br />
Oudry wohl schönste zeitgenössische illustrierte Ausgabe<br />
der Lafontainschen Fabeln mit dem gesamten Text in Kupferstich.<br />
– Vorsätze mit Besitzvermerk, fliegender Vorsatz<br />
von Bd. I mit Eckabriß; kaum fleckig. – Wohlerhalten. –<br />
Dekorativ gebunden. – Siehe Abbildung.
240<br />
Nr. 1184<br />
1182 (LAMI, E. L., La vie de château. [Folge II von 2].<br />
Paris, Gihaut, o. J. [ca. 1833]). Qu.-4°. 10 kolor.<br />
lithogr. Tafeln (ohne den lithogr. Titel). Hldr. d.<br />
Zt. (Kapitale beschäd.; beschabt und bestoßen).<br />
(52) 200,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Sander 422. Thieme-B. XXII, 263.<br />
– Reizvolle Folge von Beobachtungen aus dem Leben von<br />
Hof und adeliger Gesellschaft in der Ära Louis Philippes. –<br />
Innengelenke gebrochen, Vorsätze mit Quetschfalten,<br />
Tafeln etw. fleckig und gebräunt. – Aus der Sammlung des<br />
Regisseurs Fritz Kirchhoff (1901-1954).<br />
1183 LA MOTTE, (A. H.) DE, Fables nouvelles,<br />
dediées au Roy. Paris, Dupuis, 1719. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. von Tardieu nach Coypel, ge -<br />
stoch. Titelvign. nach Vleughels und 100 Textkupfern<br />
von und nach Gillot (62), Coypel (17),<br />
Picart (3), Ranc (7), Massé u. a. 2 Bl., XLII, 358 S.,<br />
1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Kopf restauriert, etw.<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (139) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Cohen-R. 594. Sander 1095. Lewine 289.<br />
Slg. Fürstenberg 4 und S. <strong>6.</strong> Fürstenberg 70, 73, 75, 157 und<br />
190. Populus (Gillot) 31-98. Delteil 28. Portalis II, 31<strong>6.</strong> Hind,<br />
Engraving & Etching, 213. Dacier in: Tresors de Bibliothèque<br />
de France (1929) II, 1-14. Fabula docet 94: „Die erste<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Ausgabe der Fabeln La Mottes stellt mit ihren halbseitigen<br />
Kupferstichen den ersten Höhepunkt der Vignettenillustration<br />
des französischen Rokoko dar. Neben Charles-Antoine<br />
Coypel, Bernard Picart, Jean Ranc und Jean-Baptiste Massé<br />
lieferte der 'peintre-graveur' Claude Gillot mit 62 Entwürfen,<br />
die er auch selbst radierte und stach, den Hauptanteil der<br />
Zeichenvorlagen. Gillot ist vor allem als Lehrer Watteaus<br />
berühmt geworden.“ – Vorsätze leimschattig, letzte Seiten<br />
etw. wasserrandig, stellenw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1184 (LA ROCHE, SOPHIE VON), Tagebuch einer<br />
Reise durch Holland und England von der Verfasserin<br />
von Rosaliens Briefen. Offenbach, Weiß<br />
und Brede, 1788. 740 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (stark<br />
beschabt und etw. bestoßen). (46) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. IV, 4547. ADB XVII, 720.<br />
Gallas-R. 101. Cox III, 102. Frauen reisen 348. – Vgl. Goed.<br />
IV/1, 593, 25 (nur als Teil der „Erinnerungen“ geführt). –<br />
„While her stay in England extended only to forty days in<br />
all, she managed to fill a good sized volume of diary. And in<br />
this period (1786) she got to know a wide circle of eminent<br />
people, and contrived to see a great deal of the amusement<br />
places. Her account of London especially is a parade of<br />
names familiar to a reader in 18th century life and literature.<br />
At any time she is likely to break out into sentimental raptures“<br />
(Cox). – Vorsatz mit Spuren eines entfernten Ex libris,<br />
Titel aufgezogen, die S. 3/4 angerändert, einige Seiten mit<br />
Randausrissen (ohne Textverlust), letztes Blatt mit hinterlegtem<br />
Ausriß (Textverlust), gegen Ende etw. wasserrandig<br />
und wurmstichig, ansonsten leicht gebräunt und wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1185 LAVATER, J. C., Physiognomische Fragmente,<br />
zur Beförderung der Menschenkenntniß und<br />
Menschenliebe. Erster Versuch. Bd. I (von 4).<br />
Leipzig und Winterthur, Weidmann und Steiner,<br />
1775. 4°. Mit gestoch. Titelvign., 77 gestoch. Textvign.<br />
und 68 Kupfertafeln. VIII S., 6 Bl., 272 S.,<br />
4 Bl. Rotes Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Vg. (etw.<br />
fleckig, hinterer Deckel stärker beschabt, leicht<br />
bestoßen). (67) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 262, 31a. Rümann 603. Lonchamp<br />
1759. Schulte-Strathaus 77a. Thanner 1197-1219.<br />
Bauer 192-205. Rümann, Chodowiecki, 165. – Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Lavater und Chodowiecki war äußerst<br />
schwierig. „Chodowiecki schickte 1774 116 Porträts nach<br />
Zürich, zu denen er bemerkte: 'Ob sie alle physiognomisch<br />
richtig sind, das kann ich nicht versprechen, aber die mehrsten<br />
sind sehr ähnlich.' Von diesen 116 Zeichnungen wählte<br />
Lavater dann nur ganze 14 aus!“ (Wormsbächer 23). – Minimal<br />
wasserrandig, ansonsten recht sauber.<br />
1186 – Physiognomik. Zur Beförderung der Menschenkenntniß<br />
und Menschenliebe. Vervollständigte<br />
neue Auflage der verkürzt herausgegebenen<br />
physiognomischen Fragmente. 4 in 2 Bdn. Wien,<br />
Sollinger, 1829. Mit gestoch. Portr. und 119 Kupfertafeln.<br />
2 Bl., 164 S., 1 Bl., 157 S.; 1 Bl., 189 S.,<br />
1 Bl., 199 S. OHlwd. (angeschmutzt, fleckig, etw.<br />
bestoßen). (78) 120,-<br />
Graesse IV, 12<strong>6.</strong> Goed. IV/1, 263, 31 b und IX, 76, 39. –<br />
Leicht fleckig. – Beilage.
1187 LELOIR, M., Une femme de qualité au siècle<br />
passé. Paris 1778. Paris, Boussod, Manzi und Joyant,<br />
1899. Gr.-Fol. 77 (statt 87) Farbtafeln nach<br />
Aquarellen von Maurice Leloir. Hldr. d. Zt. mit<br />
reicher Rvg. (Kopf und Schwanz leicht lädiert, be -<br />
rieben) mit eingeb. Orig.-Broschur. (132) 400,-<br />
Nr. 127 von 200 Exemplaren. – Monod 7075. Carteret IV,<br />
237: „Très belle publication. Une des meilleures illustra tions<br />
de Maurice Leloir, par sa présentation et ses qualités. Ces<br />
compositions représentent la femme de qualité au XVIIIe<br />
siècle, depuis son réveil jusqu'à son coucher, en des scènes<br />
gracieuses et fidèles constituant une remarquable documentation<br />
sur le XVIIIe siècle, au point de vue des costumes<br />
comme de l'ameublement et de la décoration; le texte gravé<br />
est entouré de très intéressantes compositions.“ – Vorhanden:<br />
Vortitel, Titel, Druckvermerk, Frontispiz, 10 Lief. mit<br />
je einem Titel und 7 Tafeln, Post-Scriptum, Inhaltsverzeichnis<br />
(2 Bl.). – Vortitel leicht gebräunt, wenige Tafeln<br />
lose, kaum fleckig. – Exlibris „Robert Buthaud“.<br />
1188 LEPELLETIER, E., La-ï-tou. Ed. privée. Brüssel,<br />
Kistemaeckers, o. J. (1886). 12°. 102 S., 1 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit eingeb. Orig.-Brosch. (leicht lichtrandig<br />
und beschabt). – Numeriertes Exemplar<br />
einer kleinen Auflage. – Leicht gebräunt. (160)<br />
120,-<br />
1189 LESSING, G. E., Emilia Galotti. Ein Trauerspiel<br />
in fünf Aufzügen. Berlin, Voß, 1772. 152 S. Ge -<br />
glättetes Kalbldr. um 1860 mit Deckelfileten, Kanten-<br />
und Rückenvergoldung sowie dreiseit. Goldschnitt<br />
(bestoßen, Außengelenke gebrochen). (100)<br />
150,-<br />
Erster Druck der ersten Einzelausgabe. – Muncker 433<br />
b. Seifert 425. Goed. IV/1, 422, 124. – Gebräunt. Wappen -<br />
exlibris „J(ohn) Leveson Douglas Stewart“ (1842-1887).<br />
1190 M(ARECHA)L, (P.)-S., Tableaux de la fable, ou<br />
nouvelle histoire poétique des dieux, demi-dieux,<br />
&c. 12 in 6 Bdn. (Paris, Pavard), 1787. 12°. Mit<br />
96 farbigen Aquatintatafeln von Carrée, Mixelle<br />
u. a. Geglättetes Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung<br />
(gering berieben und bestoßen). (19) 3.000,-<br />
Den Bibliographen unbekannte Ausgabe in 12 Bänden. –<br />
Vgl.: Cioranescu 42503 (9 Bde.). Sander 1274 (9 Bde.,<br />
71 Tafeln). Cohen-R. 678 (9 Bde., 72 Tafeln). Lewine 337<br />
(9 Bde., 85 Tafeln, alle Dat. abweichend). Thieme-B. XXIV,<br />
598 (unter Mixelle). – Wenig bekanntes, weil seltenes neoklassizistisches<br />
Farbstichwerk. – Vortitel oder Titel mit Verlegerstempel<br />
(tls. fleckig). Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
Gedruckt z. Tl. auf bläulichem Papier. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 12.<br />
Edition in 12 volumes unknown to bibliographers. – Hardly<br />
known and rare neoclassical work of coloured engraving. –<br />
Half title or title with publisher's stamp (partly soiled).<br />
Slightly browned, partly a little stained. Printed in parts on<br />
bluish paper. – Contemporary polished calf richly gilt (minor<br />
rubbing and scuffing). – See illustration on plate 12.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 241<br />
Nr. 1192<br />
1191 (MEISSNER, A. G.), Alcibiades. 2. Aufl. 4 Bde.<br />
Leipzig, Breitkopf, 1785-88. Mit 4 gestoch. Titelvign.<br />
und 4 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
(stärker beschabt und bestoßen). (8) 150,-<br />
Goed. IV/1, 601, 15. Rümann 707. – Fliegende Vorsätze mit<br />
hs. Besitzvermerk, tls. gebräunt und stärker fleckig.<br />
Bibliophiles Gesamtkunstwerk<br />
1192 (MERCIER, C. F. X.), Mon serre-tête ou Les<br />
après-soupers d'un petit commis. Brochure comme<br />
il y en a tant. „Frivolipolis, Chez moi & les Marchands<br />
de Nouveautés“ (d. i. Paris, Favre), 1788.<br />
4 Bl., 141 S., 1 Bl. Mod. Ldr. in mod. Pp.-Schuber.<br />
(136) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Barbier III, 332. Cioranescu 44651.<br />
Gay-L. III, 260. Weller, Druckorte, II, 237. – Erzählungen<br />
in Versen, Gedichte und satirische Stücke des Freigeists<br />
Claude François Xavier Mercier (1763-1800), „poète moins<br />
que médiocre, littérateur assez instruit, compilateur, éditeur<br />
infatigable, sectateur ardent des principes révolutionnaires<br />
dont il fut une des victimes“ (Gay-Lemonnier). – Leicht<br />
gebräunt, Fußsteg wasserrandig. Vortitel mit Stempel<br />
„Ex libris De Cayrol“ und bibliographischer Notiz mit<br />
e. Unterschrift. Louis Nicolas Jean Joachim de Cayrol<br />
(1775-1859) war zeit seines Lebens in der französischen
242<br />
Armeeverwaltung tätig, namhafter Büchersammler und<br />
Freund Gérard de Nervals. – Seltenes Werk der französischen<br />
Verskunst in exquisitem modernen Meistereinband:<br />
auf dem Vorderdeckel intarsiert testes carnicolores et membrum<br />
virile flavum et erectum glande capitis tegimine cinereo<br />
tecta, id est eine kleine erotische Spielerei mit farbigen<br />
Lederstückchen. – Siehe Abbildung.<br />
1193 (MERCIER, L. S.), L'an deux mille quatre cent<br />
quarante. Rêve s'il en fuit jamais. „Londres“ (d. i.<br />
Leipzig, Schwickert), 1772. 6 Bl., 458 S. Schlichte<br />
läd. Pp. d. Zt. (2) 200,-<br />
Vgl. Hevesi 84<strong>6.</strong> Cioranescu 44468. – „L'an 2440 ist von<br />
besonderem literatur- und philosophiegeschichtlichem Interesse,<br />
weil es der erste Roman ist, der in der Zukunft spielt“<br />
(Kindler XI, 550). – Der Roman wird im Verlagsprospekt<br />
von 1772, der sich auf dem letzten Blatt von Respours<br />
„Besondere Versuche vom Mineral-Geist“ findet, unter den<br />
von Schwickert verlegten Büchern geführt. – Wenig fleckig.<br />
1194 MILTON, J., The Poetical Works. With the life<br />
of the author, and a glossary. 2 Bde. London,<br />
Crowder, Ware und Payne, 1772. 334, 358 S. Ge -<br />
glättetes Kalbldr. d. Zt. (bestoßen, Rücken erneuert).<br />
(100) 200,-<br />
Seltene Taschenausgabe der poetischen Werke Miltons. –<br />
Nicht bei Lowndes. – Gebräunt, fleckig, einige Quetschfalten.<br />
1195 MIRYS, S. DE, Figures de l'histoire de la république<br />
Romaine, accompagnées d'un précis histo -<br />
rique. Paris, Selbstvlg., (1800). 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 210 Kupfertafeln von Duclos, de<br />
Launay, Duhamel, Longeuil, Racine u. a. nach<br />
S. de Mirys. 11 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. berieben, leicht bestoßen). (67) 200,-<br />
Sander 1359. Cohen-R. 710. Lewine 360. Thieme-B. XXIV,<br />
589. Brunet III, 1755. – Zur Tafelkollation: Das Hauptwerk<br />
ist mit 180 Tafeln komplett. Die weiteren 30 (von 1 bis 30<br />
durchnumerierten) Tafeln behandeln die Kaisergeschichte.<br />
– Ursprünglich auf 300 Tafeln angelegtes Werk des polnisch-französischen<br />
Malers. – Entstehung und Geschichte<br />
Roms, in 210 Kupfern dargestellt. – Tls. unbeschnitten,<br />
leicht fleckig.<br />
1196 NARISCUS, J. (d. i. J. N. HORTIG), Reisen zu<br />
Wasser und zu Land. Sulzbach, Seidel, 1835. IV,<br />
236 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (78) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Lommer 245. Weller, Pseud.-Lex., 378.<br />
ADB L, 478: „Vielfach ganz Vortreffliches, eines Lichtenberg<br />
und Jean Paul Würdiges enthalten seine leider viel zu<br />
wenig gekannten und fast verschollenen, unter dem Namen<br />
Johannes Nariscus veröffentlichten humoristischen Schriften.“<br />
– Fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, Titel<br />
gestempelt, tls. stärker fleckig. – DAZU: PELKHOVEN,<br />
J. N. VON, Versuche in Dichtkunst und Prose. Zweyte<br />
verb. Ausg. Straubing 1818. Mit gestoch. Frontisp. (verso<br />
hs. Besitzvermerk von Max von Pelkhoven, dem Sohn des<br />
Autors).<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
1197 (NEUHAUSER, F. A., PSEUD.: CASANUOVA),<br />
Was hindert die Aufnahme und Ausbreitung der<br />
Wissenschaften? „Nehcnüm, bey Hpesoi Syola<br />
von Ztärc“ (= München, Joseph Alois Crätz),<br />
1778. Mit gestoch. Titelvign. 79 S. Heftstreifen.<br />
(87) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. V, 40<strong>6.</strong> De Backer-S. V,<br />
1651, <strong>6.</strong> Weller, Druckorte I, 113 (Autor falsch „Neuhäuser“,<br />
Verleger „Lindauer“; so vom KVK übernommen).<br />
Weller, Pseud.-Lex., 99. – Der ehemalige Jesuit Franz Anton<br />
Neuhauser (1744-1834) wirkte als Hofmeister des jungen<br />
Grafen von Pappenheim. – Recht klug-abwägende Bemerkungen<br />
über Schulen, Universalgelehrte, Rezensenten und<br />
die Verwendung der Antiqua in deutschen Büchern.<br />
50 Jahre vor Schopenhauer singt Neuhauser außerdem das<br />
Loblied des Selbstdenkens. – Eine zu Unrecht vergessene<br />
Schrift. – Die Titelvignette mit einer Ansicht von München,<br />
gestoch. von Seckler. – Wenig fleckig.<br />
1198 (NICOLAI, F. CH.), Freuden des jungen Werthers.<br />
Leiden und Freuden Werthers des Mannes.<br />
Berlin, Nicolai, 1775. 60 S. Pp. d. Zt. (stärker be -<br />
rieben und bestoßen). (2) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. II, 123. Goed. IV/3, 181, 9.<br />
– Vgl. Raabe, Nicolai, 272. – Druckvariante mit Rocaille-<br />
Zierstück auf dem Titel. – Friedrich Nicolais berühmte<br />
Persiflage auf Goethes 1774 erschienenen Roman „Die<br />
Leiden des jungen Werthers“. – Titel gestempelt, stärker<br />
gebräunt, kaum fleckig.<br />
1199 OVIDIUS NASO, P., Epistole eroiche. Tradotto<br />
da Remigio Fiorentino. Paris, Durand, 1762. Mit<br />
Titel, Portr., 22 Kopf- und 8 Schlußvign. (alles ge -<br />
stoch.) von F. Gregori. 323, XII S. Hmaroquin<br />
d. Zt. mit reicher Rvg. (etw. beschabt, Kopf mit<br />
kleiner Fehlstelle). (139) 600,-<br />
Oktavausgabe, gleichzeitig mit einer Ausgabe in 4° erschienen.<br />
– Gamba 1559. Brunet IV, 295. Cohen-R. 774. – Ovids<br />
Heroides in der Übersetzung des Dominikaners Remigio<br />
Nannini aus Florenz, daher genannt Remigio Fiorentino<br />
(1518-1580), eines „der berühmtesten Prediger seiner Zeit“<br />
(Jöcher III, 811) und Mitherausgebers der Werke von<br />
Thomas von Aquin. Das Porträt stellt den Übersetzer dar<br />
(nicht Ovid, wie Cohen und Ricci angeben), außerdem auf<br />
S. III-V eine kurze Biographie des gelehrten Geistlichen. –<br />
Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1200 – Les metamorphoses en latin et en françois, de la<br />
traduction de M. l'Abbé Banier. 4 Bde. Paris,<br />
Gogué und Née de la Rochelle, 1767-70. 4°. Mit<br />
gestoch. Titel, 4 gestoch. Titelvign., 3 S. gestoch.<br />
Widmung, 30 gestoch. Textvign. und 140 Kupfertafeln<br />
von Baquoi, Basan, de Launay, Le Mire u. a.<br />
nach Boucher, Choffard, Eisen, Gravelot, Moreau<br />
u. a. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Vg. (Kopf<br />
von Bd. IV leicht lädiert, beschabt und bestoßen).<br />
(37) 2.000,-
Nr. 1202<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Sander 1472.<br />
Cohen-R. 769. Lewine 395. Salomons 142. Slg. Fürstenberg<br />
8<strong>6.</strong> Fürstenberg 79 (alle andere Drucker): „Hauptwerk französischer<br />
Illustrationskunst.“ – Für die berühmte Gemeinschaftsausgabe<br />
verschiedener Pariser Verleger waren die<br />
bedeutendsten Illustratoren und besten Stecher der Zeit vereinigt<br />
worden. – Enthält neben den 139 Tafeln (dabei eine<br />
entzückende Jahreszeiten-Folge) auch die prachtvolle blattgroße,<br />
von Cohen und Ricci besonders hervorgehobene<br />
Schlußvignette von Choffard. – Etw. fleckig und tls. leicht<br />
gebräunt.<br />
First edition with these illustrations. – „Major work of<br />
French illustration art“. – A little soiled and partly slightly<br />
browned. – Contemporary calf with spine label, richly gilt<br />
(top turn-in of vol. IV slightly damaged, scratched and<br />
scuffed).<br />
1201 PETRARCA, F. (PSEUDO-), Lettere all'autor<br />
della prefazione, premessa alla rettorica d'Aristotile<br />
fatta in lingua toscana dal ... Annibal Caro.<br />
Venedig, Geremia, 1733. 115 S. Pgt. d. Zt. mit<br />
Rsch. (wenig berieben und bestoßen). (139) 150,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 243<br />
Wohl einzige Ausgabe. – Melzi II, 332. – Die Schrift wird<br />
laut Melzi Biagio Schiavo (1675-1750) oder Domenico Lazzarini<br />
(1668-um 1734) zugeschrieben. – Leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig.<br />
Mit Handzeichnungen und Photos<br />
1202 (PITHIE BOOTH, W.,) Euphemia and Salem:<br />
A tale. By the author of An Afternoons's Walk.<br />
Aberdeen, Brown für den Autor, 1863. 110 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch., reicher Rücken- und Deckelvg.<br />
sowie dreiseit. Goldschnitt (Gelenke gebrochen,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (24) 300,-<br />
Sehr seltene einzige Ausgabe. – Reilly 43. Halkett-L. II, 218.<br />
– Verserzählung im Stil der Viktorianischen Zeit. Über den<br />
Autor ist weiter nichts bekannt. Das im Titel genannte Werk<br />
„An Afternoon's Walk“ ist 1862 ebenfalls in Aderdeen<br />
erschienen. In der British Library und in den Bibliographien<br />
wird er unter dem Nachnamen „Booth“ und den Vornamen<br />
„W. Pithie“ geführt (bei Reilly auch als „Mrs. Pithie<br />
Booth“), doch zeigen die Eintragungen in unserem Exem-
244<br />
plar, daß es sich um einen männlichen Verfasser handelt,<br />
dessen Vorname „William“ lautet (lateinischer Spottvers:<br />
„Vergilius Gul. Pithium Boothium sub umbras Elysii<br />
accipit“, dazu das Porträt des Verfassers im Rund als lorbeergekrönter<br />
antiker Poet). „Pithie“ ist ein gerade in Aberdeen<br />
häufigerer Familienname, aber kein Vorname. –<br />
Durchschossenes und um zahlreiche vor- und nachgebundene<br />
Blätter mit vielen Federzeichnungen und Kommentaren<br />
sowie zwei Photoabzügen bereichertes Exemplar, als<br />
eine Parodie auf den Druck mit handgezeichnetem Titel<br />
(„Salem & Euphemia. Being a Didactical Poem in XIV<br />
Chapters, by the Author of 'What an Afternoon'“) und<br />
Frontispiz (Karikatur des „gifted author“, datiert Perth<br />
1882). Offenbar von Studenten aus dem Bekanntenkreis des<br />
Verfassers angefertigte Satire („by an Oxford graduate“) mit<br />
gekonnten humorvollen Federzeichnungen, die laut Titel<br />
von verschiedenen Händen stammen („with many cuts by<br />
various ingenious limners“). – Innengelenke gebrochen,<br />
Photographien mit Abklatsch; leicht gebräunt und fleckig.<br />
– Exlibris „Mrs. Boore“ (ebenfalls Parodie?). – Dekorativ<br />
gebunden. – Siehe Abbildung.<br />
1203 POMMERSCHES KRÄMERDÜTCHEN. Erstes<br />
Pakt. Hefte 1-13 in 1 Bd. Stralsund, Struck,<br />
1775. 4 Bl., 208 S. Läd. Pp. um 1900. (167) 400,-<br />
Kirchner 5081. Hamberger-M. VI, 107. – Nicht bei Martens.<br />
– Sehr seltene Zeitschrift, die in 4 „Paketen“ bis zum<br />
September des Jahres 1775 wöchentlich erschien. – Hier<br />
vorliegend der erste Band, komplett mit den Heften vom<br />
5. Januar bis zum 30. März. – Die moralphilosophischen,<br />
meist satirischen Beiträge in der „guten“ Tradition der<br />
moralischen Wochenschriften sind anonym, stammen aber<br />
wohl meist vom Rektor der Greifswalder Stadtschule,<br />
Theophilus Coelestinus Piper. Beteiligt soll auch Johann<br />
Carl Dähnert, Leiter der Universitätsbibliothek in Greifswald,<br />
gewesen sein. Eine vernichtende Rezension erhielt das<br />
kurzlebige Unternehmen von dem Aufklärer Friedrich<br />
Nicolai, der in der ADB schrieb: „... eine Broschüre, die<br />
ohne Fleiß, Sorgfalt, fast möchte man sagen, ohne Absicht<br />
und ohne Gedanken geschrieben ist“ (nach Ernst Zunker<br />
in Baltische Studien, Bd. 50, Kiel 1964, S. 47-52). – Leicht<br />
gebräunt, unbeschnitten.<br />
1204 QUEVEDO (Y) VILLEGAS, F. DE, Leben des<br />
Erzschelms, genannt Don Paul. Übers. von J. G.<br />
Keil. Gotha, Steudel, 1812. XII, 168 S. Pp. d. Zt.<br />
(lichtrandig). (2) 80,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Goed. VII, 646, 224, 4. Hayn-G.<br />
VI, 329. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1205 QUILLET, C., La callipédie, traduite du poeme<br />
latin (par Ch.-Ph. de Monthenault d'Égly). Amsterdam<br />
und Paris, Durand & Pissot, 1749. 1 Bl.,<br />
203 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg. und dreiseit.<br />
Goldschnitt (Kapital leicht läd., wenig berieben,<br />
etw. bestoßen). (19) 300,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Nodier 260. Cioranescu<br />
47052. Blake 368. Pintard, Le libertinage érudit, 1943,<br />
428. Oberlé, Amoenitates, 464. – Erstmals 1655 erschienene<br />
Schmähschrift auf Kardinal Mazarin, die Quillet (1602-<br />
1661) jedoch nach Zuspruch einer Abtei durch den Kardinal<br />
aus Dankbarkeit abänderte. – Lateinische Verse, über-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
setzt in französische Prosa. – „Oeuvre ingénieuse, brillante<br />
même, que Racine, l'ayant lue à Uzès, admirera 'toute<br />
entière' ... Oeuvre audacieuse aussi ... ailleurs il recourt au<br />
système d'Epicure, restauré par Gassendi pour expliquer<br />
l'influence de l'imagination sur la formation de l'enfant“<br />
(Pintard). – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig.<br />
1206 (REICHE, K. CH.), Ueber das Schädliche des<br />
Predigerordens und desselben Abänderung. Ein<br />
Sendschreiben an alle Jünglinge und insonderheit<br />
an die, die sich den Wissenschaften widmen. Brandenburg,<br />
Gebrüder Halle, 1773. 1 Bl., 150 S., 1 Bl.<br />
Anzeigen. Mod. Pp. – Einzige Ausgabe. – Meusel<br />
XI, 111. – Braunfleckig. (23) 120,-<br />
1207 RETÖRCHS, G. H. (d. i. G. H. SCHRÖTER),<br />
Muth und Geistesgegenwart. Eine Sammlung<br />
merkwürdiger Jagd-, Kriegs- und Reise-Fahrten,<br />
schauerlicher Abenteuer, und außerordentlicher<br />
Begebenheiten aus dem Menschenleben der neuesten<br />
Zeit. Leipzig und Naumburg, Franke, 1834.<br />
VI, 312 S. Interims-Brosch. (Gebrauchsspuren).<br />
(2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Weller, Pseud.-Lex., 477. – Titel mit<br />
Quetschfalten und Eckeinriß, etw. gebräunt, tls. stärker<br />
feckig.<br />
1208 (RICHTER, J., PSEUD.:) OBERMAYR, Bildergalerie<br />
katholischer Misbräuche. Frankfurt und<br />
Leipzig (d. i. Wien?), o. Dr., 1784. Mit gestoch.<br />
Frontisp., gestoch. Titelvign., 3 gestoch. Vign. und<br />
20 Kupfertafeln. 2 Bl., 230 S., 1 Bl. Läd. Pp. d. Zt.<br />
(124) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Pisk 14. Wernigg 3877. Bodi 140. Lancko -<br />
ronska-Oe. III, 11. Paunel, Eipeldauer-Briefe, S. XIX, Anm.<br />
Rümann 825. Hayn-G. V, 442: „Scharfer Angriff gegen den<br />
katholischen Klerus. Gesucht und selten.“ – Richter war<br />
einer der großen Vorkämpfer der Aufklärung in Österreich.<br />
In Anlehnung an die spätbarocken Emblematikbücher<br />
werden verschiedene Übel der katholischen Kirche (über<br />
„Armeseelenlandschaft“, „das Räucherngehen“, „Ohrenbeichte“<br />
etc.) mit je einem Kupfer illustriert und in<br />
komisch-parodistischem Ton erläutert. – Buchblock gebrochen,<br />
im unteren Rand durchgehend mit tls. hinterlegter<br />
kleiner Wurmspur, stellenw. leicht fleckig.<br />
1209 RIMBAUD, A., Reliquaire. Poésies. Paris, Ge -<br />
non ceaux, 1892. 2 Bl., 152 S. Orig.-Brosch. (19)<br />
600,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. – Petitfils 29. – Vgl.<br />
Vicaire VI, 1135, Carteret II, 272 und Ruchon 297 (alle<br />
ungenau). – Die erste Ausgabe der Gedichte wurde im<br />
Herbst 1891 in einer Auflage von 550 Exemplaren gedruckt.<br />
Davon wurden 119 am 11. November als angeblich „ignominieusement<br />
pornographiques“ beschlagnahmt. Der<br />
Drucker entfernte daraufhin das Vorwort und brachte das<br />
Werk mit einem neu gedruckten (und 1892) datierten Titel<br />
wieder in Umlauf. Wahrscheinlich verwandte er für diese<br />
Ausgabe die übriggebliebenen Exemplare der EA: für diese
Annahme sprechen zwei Beobachtungen: im Inhaltsverzeichnis<br />
steht immer noch „Préface“; und sowohl Vortitel<br />
wie Titel sind auf einem deutlich anderen (besseren) Papier<br />
gedruckt als der Buchblock. Es dürfte also eine klare Titelauflage<br />
vorliegen. – Petitfils (der das nicht erkennt) teilt<br />
übrigens mit, daß es 1892 datierte Exemplare gibt, die das<br />
Vorwort verbotenerweise enthalten. – Bindung gelockert,<br />
stärker gebräunt, gering fleckig.<br />
1210 RIVAROL, F., Oeuvres littéraires. 4 in 1 Bd.<br />
Paris, Laurens, 1799. Mit 3 gestoch. Frontisp.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken schadhaft, Deckel<br />
fleckig und leimschattig, stark bestoßen). (19)<br />
500,-<br />
Erste Ausgabe. – Hoefer XLII, 334. Monglond IV, 971.<br />
Cohen-R. 895 (ungenau). – Einzige zu Lebzeiten publizierte<br />
Sammelausgabe mit Erstdrucken (Erinnerung an<br />
seinen Vater, dat. 15. <strong>6.</strong> 1799 zu Beginn von Bd. I). Die Tragödie<br />
„Guillaume le Conquérant“ wurde 1790 zwar aufgeführt,<br />
aber nicht gedruckt. – Wenige Seiten mit kleinem<br />
Eckabriß, etw. fleckig.<br />
1211 (ROSSET, P.-F. DE), L'agriculture. Poëme. (Bd. I<br />
von 2). Paris, Imprimerie Royale, 1774. 4°. Mit<br />
Frontisp., Titelvign., 8 Kopfvign. und 7 Tafeln<br />
(alles gestoch.) von C. P. Marillier, Y. Leguaz, Ch.<br />
L. Lingée, E. de Ghendt u. a. nach St. Quentin und<br />
P. J. Loutherbourgh. 6 Bl., LVI, 277 S. Ldr. d. Zt.<br />
(etw. fleckig und bestoßen, eine Ecke mit Fehlstelle).<br />
(67) 200,-<br />
Erste Ausgabe, ohne Bd. II, der erst 1782 erschien. – Barbier<br />
I, 82. Cioranescu 54159. Cohen-R. 899. Lewine 472. Sander<br />
1735. Fürstenberg 10<strong>6.</strong> – Weniger der lyrischen Größe<br />
dieser sechs Gesänge als seiner reizenden Kupfer wegen<br />
gesuchtes Werk. Besonders prachtvoll die Illustrationen des<br />
Tischbein-Schülers Loutherbourgh, der, aus Fulda stammend,<br />
in Paris als Tier- und Landschaftsmaler große<br />
Berühmtheit erlangte. – Leicht gebräunt, erste Lagen mit<br />
kleinem Wasserfleck am Kopfsteg, Vorsatz gestempelt.<br />
1212 SAINT-SIMON, (L. DE), Mémoires complets et<br />
authentiques. 20 in 10 Bdn. Paris, Barba, 185<strong>6.</strong><br />
Hldr. d. Zt. (leicht berieben, etw. bestoßen). (55)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe dieser Edition. – Cioranescu 59071. – Begonnen<br />
im selben Jahr wie die Hachette-Ausgabe, die jedoch<br />
erst zwei Jahre später abgeschlossen wurde, ebenfalls<br />
20 Bände umfaßt und daher mit der vorliegenden Edition<br />
verwechselt werden kann. Nicht bei Brunet, Tchemerzine<br />
und Vicaire, die nur jene verzeichnen. – Tls. leicht gebräunt,<br />
vereinzelt fleckig. – Dekorative Reihe.<br />
1213 SCHEIBLE, J., Das Kloster. Weltlich und geistlich.<br />
Meist aus der ältern deutschen Volks-, Wunder-,<br />
Curiositäten-, und vorzugsweise komischen<br />
Literatur. Bde. I-XI (von 12) in 22 Bdn. Stuttgart,<br />
Selbstvlg., 1845-49. Mit zahlr. Illustrationen in<br />
Lithogr. und Holzschnitt. Lwd. d. Zt. mit Rvg.<br />
(Kanten leicht berieben). (135) 250,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 245<br />
Erste Ausgabe. – Hayn-G. III, 577. Diesch 3602. Kirchner<br />
10663. – Bd. I: Sebastian Brandt's Narrenschiff mit Thomas<br />
Murner's Schelmenzunft. 1845. – Bd. II: Doctor Johann<br />
Faust. 184<strong>6.</strong> – Bd. III: Christoph Wagner. Faust's Famulus.<br />
Don Juan Tenorio von Sevilla und die Schwarzkünstler.<br />
184<strong>6.</strong> – Bd. IV: Der Theuerdank. 184<strong>6.</strong> – Bd. V: Die Sage<br />
vom Faust. 1847. – Bd. VI: Die gute alte Zeit. 1847. – Bd.<br />
VII: Der Festkalender. 1847. – Bd. VIII: Johann Fischart's<br />
Geschichtklitterung und Aller Praktik Großmutter. Thomas<br />
Murner's Gäuchmatt. 1847. – Bd. IX: Mythologie der<br />
Volkssagen und Volksmärchen von F. Nork (d. i. F. Korn).<br />
1848. – Bd. X: Johann Fischart's Flöhhatz, Weibertratz,<br />
Ehezuchtbüchlein, Podagrammisch Trostbüchlein. 1848. –<br />
Bd. XI: Die Geschichte vom Faust in Reimen. 1849. –<br />
DAZU: DERS., Die fliegenden Blätter des XVI. und XVII.<br />
Jahrhunderts, in sogenannten Einblatt-Drucken. Ebda.<br />
1850. Mit zahlr. Illustrationen in Lithogr. und Holzschnitt.<br />
– Titelei mit mehreren hs. Besitzvermerken; wenig ge -<br />
bräunt, tls. etw. fleckig.<br />
1214 SCHILLER, (F.), Sämmtliche Werke. 12 Bde.<br />
Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1835-3<strong>6.</strong> Mit<br />
13 Stahlstichtafeln. Kalbldr. d. Zt. mit 2 Rsch.,<br />
Deckelfileten, Rücken- und Stehkantenvergoldung<br />
(beschabt, leicht bestoßen). (100) 400,-<br />
Goed. V, 142 K. Trömel-M. 19. – Eine der schönsten alten<br />
Schiller-Ausgaben, auf gutem weißen Papier gedruckt, mit<br />
den Illustrationen von Schuler und Thaeter nach Rethel,<br />
Kaulbach, Schrödter u. a. und den Portrs. Friedrichs und<br />
Charlottens von Schuler. – Nahezu frisch. – Dekorative<br />
Reihe.<br />
1215 SCHLEGEL, A. W. VON, Sämmtliche Werke.<br />
Hrsg. von E. Böcking. 12 Bde. Leipzig, Weidmann,<br />
1846-47. Mit gestoch. Portr. Hldr. d. Zt.<br />
(Rücken von Bd. III mit Fehlstelle, beschabt und<br />
bestoßen). – Erste Gesamtausgabe. – Goed. VI, 15,<br />
75. – Etw. fleckig. (100) 250,-<br />
1216 – Oeuvres écrites en français et publiées par<br />
Eduard Böcking. 3 Bde. Leipzig, Weidmann, 184<strong>6.</strong><br />
Mit lithogr. Portr. und gefalt. lithogr. Tafel. VI S.,<br />
1 Bl., 336 S.; 3 Bl., 409; VI, 341 S. Ldr. des 20.<br />
Jhdts. mit Rsch. und goldgepr. Wappensupralibros<br />
auf den Deckeln, sign. „Bourlier“ (wenig bestoßen).<br />
(19) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 16, 7<strong>6.</strong> Brunet V, 205. – Erste<br />
Gesamtausgabe der französischen Schriften Schlegels;<br />
Böcking besorgte im selben Jahr auf Wunsch des Verfassers<br />
auch die erste deutsche Gesamtausgabe, vgl. Goed. VI, 15,<br />
75 und ADB II, 785. – Zum Buchbinder vgl. Fléty 31. – Stellenw.<br />
etw. fleckig.<br />
1217 – Der deutsche Mann und der Patriot im Streit,<br />
oder: Das literarisch-politische Halsgericht. Eine<br />
dramatische Kunstausstellung für Volksfreunde,<br />
oder ein Schiksals-Quodlibet, in verschiedenen<br />
Abtheilungen. Nach dem Spanischen des Don<br />
Clavijo Faxardo frei bearb. von A. W. S. Zum erstenmal<br />
aufgeführt auf dem Hoftheater in Klatsch-
246<br />
Nr. 1223<br />
feld. „Gedruckt in Philadelphia, bei Thaddäus<br />
Spottvogel“ (= Reutlingen, Mäcken), o. J. (1818).<br />
184 S. Brosch. d. Zt. unter Verwendung des Orig.-<br />
Rückens (etw. fleckig und bestoßen). (23) 200,-<br />
Holzmann-B. III, 3593. Weisstein 5183. Hêhres & Triviales<br />
VI, 94. Wilpert-G. 37 (alle mit dem falschen Erscheinungsdatum<br />
1816). – Parodie von Kotzebues Sittenspiel „Der<br />
deutsche Mann und die vornehmen Leute“ (1818 erschienen);<br />
besonders ausführlich behandelt wird der Streit mit<br />
Luden. – Goethe erwähnt das Werk in seinem Tagebuch<br />
(WA VII, 24). – Wenig fleckig.<br />
1218 SCHLEGEL, F., Sämmtliche Werke. 10 in 5 Bdn.<br />
Wien, Mayer, 1822-25. Spät. Hldr. mit Rsch. und<br />
reicher Rvg., sign. „J. Mackenzie“ (Gelenk von<br />
Bd. II tls. gebrochen; angeschmutzt, leicht berieben<br />
und etw. bestoßen). (100) 300,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Goed. VI, 26, 35. – Stellenw. etw.<br />
fleckig. – Exlibris von „William, VII. Duke of Devonshire,<br />
Chatsworth“. – Dekorativ.<br />
1219 SELTSAMER STREIT UND KAMPF zweyer<br />
unterirdischen Poltergeister in dem Leben des<br />
Grafen Vinall und der Fräulein Hermoine. Dresden,<br />
Gerlach, 1748. Mit gestoch. Frontisp. IV,<br />
168 S. Läd. Pp. um 1840. (167) 600,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
Einzige Ausgabe. – Spiegel 180 (unter „Vinall“). Hayn-G.<br />
VII, 460. – Nicht bei Weber-Mithal. – Sehr seltener Schauerroman,<br />
angeblich aus dem Italienischen eines Grafen Vinall,<br />
der seine Erlebnisse im Österreichischen Erbfolgekrieg<br />
erzählt. – Titel im Falz oben eingerissen, etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Nur ein Exemplar im Jahrbuch. – Mod. Exlibris.<br />
1220 STÜTZLE, J. N., Geistlicher Feldzug gegen das<br />
Laster der Trunkenheit in neun Betrachtungen.<br />
Augsburg, Kollmann, 184<strong>6.</strong> 12°. 80 S., 1 Bl. Orig.-<br />
Brosch. (fleckig). (78) 60,-<br />
Kosch XXI, 215. – Einzige Ausgabe, selten. – Johann Nepomuk<br />
Stützle (1807-1874), Pfarrer und Poet dazu, hat zwei<br />
Feldzüge geführt, den ersten gegen die Trunkenheit 1846<br />
und zwei Jahre später einen weiteren gegen die Sabbatschändung;<br />
der gegen die Trunkenheit beginnt mit der Wahl<br />
des Getränkes und endet bei den letzten Dingen des Vollsäufers.<br />
Beide Kriege dauern an, ein Ende der Waffengänge<br />
ist nicht absehbar. – Etw. gebräunt, unbeschnitten.<br />
1221 SULLY – THOMAS, (A.-L.), Eloge de Maximilien<br />
de Béthune Duc de Sully. Discours qui a remporté<br />
le prix de l'Académie Françoise en 1763.<br />
Paris, Regnard, 1763. 1 Bl., 91 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Deckel aufgebogen, fleckig und<br />
bestoßen). (7) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 61775. Quérard IX, 441.<br />
Hoefer XLV, 224. – Vorsätze mit Spuren eines entfernten<br />
Exlibris und Siegellackresten, mit geringen Knickspuren<br />
und stellenw. leicht fleckig.<br />
1222 (SWIFT, J.), Voyages de Gulliver. 2 Bde. Paris,<br />
Didot, 1797. Mit gestoch. Frontisp. und 9 Kupfertafeln<br />
von L. J. Masquelier nach Lefèvre.<br />
XXXVI, 300; 358 S. Marmoriertes Ldr. d. Zt. mit<br />
Rvg. (etw. bestoßen und berieben). (164) 200,-<br />
Teerink-S. 397. Cohen-R. 965. Lewine 520. Sander 1870.<br />
Fürstenberg 118. Gumuchian 5478. – Stellenweise fleckig.<br />
1223 TASSO, T., Il Goffredo, ovvero Gerusalemme<br />
liberata. Nova ed. 2 Bde. Venedig, Groppo, 1760-<br />
61. Fol. Mit Frontisp., 2 Titelvign., Portr. nach<br />
A. Caracci, 23 Initialen,, 97 Textvign, 20 Textbordüren<br />
(alles gestoch.) und 20 Kupfertafeln von<br />
G. Leonardis nach P. A. Novelli und B. Castelli.<br />
1 Bl., XXX, 364; XII, 360 S. Pgt. d. Zt. mit Rsch.<br />
(etw. fleckig und bestoßen). (139) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Gamba 948. Brunet V, 66<strong>6.</strong> Ebert 22311.<br />
Lanckoronska 241. Graesse VI/2, 33: „Belle et correcte édition<br />
avec des notes de Gentili et Gustavini.“ Tassania 270:<br />
„Anche questa edizione merita di essere annoverata fra le<br />
più belle ed ornate, che si abbiano della Gerusalemme, non<br />
essendosi dallo Stampatore risparmiata diligenza, né spesa,<br />
per renderla vaga, e singolare nel suo genere.“ – Vorsatz mit<br />
eingeklebter Buchhändlermarke, Vortitel mit hs. Einträgen<br />
von alter Hand in Tinte, stellenw. leicht fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.
First edition. – Endpaper with glued bookseller's stamp, half<br />
title with ms. annotations by contemporary hand in ink, here<br />
and there slightly soiled. – Contemporary vellum with spine<br />
label (a little soiled and scuffed). – See illustration.<br />
1224 TEMME, J. D. H., Erinnerungen. Hrsg. von<br />
Stephan Born. Leipzig, Keil, 1883. Mit Stahlstich-<br />
Portr. XIV S., 1 Bl., 528 S. Hlwd. d. Zt. (Rücken<br />
aufgehellt, etw. bestoßen, stark fleckig). (36) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. X, 387, 191 a. Best-W. 33<strong>6.</strong> – Le benserinnerungen<br />
von Jodocus Donatus Hubertus Temme<br />
(1798-1881), Jurist und Mitglied der Nationalversammlung<br />
in Frankfurt, der 1849 mit dem Rumpfparlament nach<br />
Stuttgart ging. Des Hochverrats angeklagt, von den Ge -<br />
schworenen 1850 aber freigesprochen, wurde er ohne Pension<br />
seines Dienstes enthoben. Nach kurzer Redaktions -<br />
tätigkeit bei der Breslauer „Oder-Zeitung“ folgte er, der<br />
polizeilichen Behelligungen müde, 1852 dem Ruf als Professor<br />
des Kriminal- und Zivilrechts an die Universität<br />
Zürich. – Vorsätze und letzte Blätter leicht fleckig.<br />
Prachtausgabe<br />
1225 THOMAS A KEMPIS, Die vier Bücher von der<br />
Nachfolge Christi. Aus dem Lateinischen, von<br />
Guido Görres. (Wien, Mechitaristendruckerei für)<br />
Passy in St. Pölten, 1839. Mit 5 mehrfarb. und<br />
goldgehöhten Miniaturen, alle Seiten (bis auf die<br />
letzten 2 Bl.) von figürlichen Bordüren in Sepia<br />
nach Eduard Jakob von Steinle eingefaßt, mit<br />
schwarz gedruckten figürlichen Initialen, Teile des<br />
Titels und Anfangsinitialen in Golddruck. 186 Bl.<br />
Rotes strukturgepr. Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit reicher Rücken- und Deckelvg., 2 Metallschließen,<br />
dreiseit. gepunztem Goldschnitt und<br />
hellblauen Seidenspiegeln mit Vg. (gering berieben<br />
und bestoßen). (17) 400,-<br />
Rümann 2539 (nennt nur 4 Miniaturen). – Prachtvoller<br />
Druck, die Miniaturen mit goldgehöhter, leuchtender Deckfarbenmalerei.<br />
Die Bordüren und Initialen in Holzschnitt<br />
nach E. J. von Steinle (1810-1886). – Fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Notiz in italienischer Sprache (Übersetzung des Titels).<br />
– Druck auf kräftigem, leicht getönten Papier in dekorativem<br />
Einband. – Siehe Abbildungen Tafel 13.<br />
1226 TIECK, L., Poetisches Journal. Jg. I, erstes und<br />
zweites Stück (alles Erschienene) in 1 Bd. Jena,<br />
Frommann, 1800. 1 Bl., 248 S., 1 Bl., S. (259)-492,<br />
1 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Kopf wenig lädiert,<br />
beschabt und bestoßen). (105) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 38, 57. Houben-W. 13. Haym,<br />
Romantische Schule, 701. – Seltene Zeitschrift der Romantik.<br />
– Vorsätze leimschattig und mit Besitzvermerken von<br />
alter Hand in Tinte, Titel gestempelt, gebräunt und fleckig.<br />
1227 TOTENTANZ – (NISLE, J.), Noch ein Todtentanz.<br />
Sechs Blätter mit erklärendem Text. München,<br />
Wolf für Roller, o. J. (1849). Qu.-Fol. 6 lithogr. Ta -<br />
feln. in Orig.-Umschlag. Ohne Einband. (2) 200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 247<br />
Erste Ausgabe. – Rümann 147<strong>6.</strong> Kat. Mannheim S. 36-37. –<br />
Gegenstück zu Rethels „Auch ein Todtentanz“. – „Format,<br />
Verteilung von Schrift und Bild (gedichtete Unterschriften)<br />
und die künstlerische Darstellungsweise sind auffällig nachgeahmt,<br />
beinahe angeglichen ... Auch wenn die prodemokratische<br />
Entgegnung auf Rethels antirevolutionären Totentanz<br />
niemals die Auflagenhöhe und Verbreitung der<br />
Rethelschen Folge erreichte, so war sie doch in den Jahren<br />
nach ihrer Entstehung wesentlich besser bekannt als man<br />
das heute annehmen muß, wenn man von dem Bestand in<br />
den öffentlichen Sammlungen ausgeht“ (Kat. Mannheim).<br />
– In zwei Varianten erschienen: Wie vorliegend mit der<br />
Angabe „Verlag von Emil Roller in München“ auf dem<br />
Titel, die andere mit Nennung des Verlegers erst am Schluß.<br />
– Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1228 – – Noch ein Todtentanz. Sechs Blätter mit erklärendem<br />
Text. 2. Aufl. München, Wolf für Roller,<br />
o. J. (1849). Qu.-Fol. 6 lithogr. Tafeln in Orig.-<br />
Umschlag. Ohne Einband. – Kat. Mannheim<br />
S. 36-37. – Vorderdeckel mit Randläsuren, unterschiedlich<br />
gebräunt und fleckig. (69) 150,-<br />
1229 – RETHEL, A., Auch ein Todtentanz aus dem<br />
Jahre 1848. Mit erklärendem Text von R. Reinick.<br />
Leipzig, Wigand, o. J. (1849). Qu.-Fol. 6 Holzstichtafeln<br />
in Orig.-Umschlag. Ohne Einband. (2)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – HAB 77, 71. Rümann 1810. Ders., Das<br />
illustr. Buch, 252: „Rethel hat mit diesen 6 Blättern das<br />
Größte geschaffen, was die Kunst ... dem Geist einer Revolution<br />
verdanken kann.“ – „Es sind nicht die Kampfhandlungen<br />
im <strong>Mai</strong> 1849 in Dresden, wie häufig unterstellt, die<br />
ihn zu seiner Totentanzdarstellung veranlassen, obgleich er<br />
diese hautnah miterlebt. Zu diesem Zeitpunkt hat Rethel die<br />
Zeichnungen bereits auf den Holzstock übertragen. Die<br />
achtundvierziger Revolution selbst mit all ihren Begleiterscheinungen<br />
drängt ihn zur technisch meisterhaften Darstellung<br />
des personifizierten Todes und des Sterbens“<br />
(HAB). – Als Holzschneider signieren Schmidt (drittes<br />
Blatt) und Gaber (sechstes). – Wenig gebräunt und etw.<br />
fleckig.<br />
1230 (TURPIN DE CRISEE), Journée de l'amour, ou<br />
Heures de Cythère. Gnide (d. i. Paris) 177<strong>6.</strong> Mit<br />
gestoch. Frontisp., 8 gestoch. Schlußvign. und<br />
3 Kupfertafeln von C. Macret, O. Michel und<br />
N. Bruneau nach Taunay. XIV S., 1 Bl., 165 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit reicher Rvg., goldgepr. Wappensupra -<br />
libros auf den Deckeln sowie Steh- und Innenkantenvg.<br />
(Ldr. des Rückens leicht brüchig, minimal<br />
wurmlöchrig, wenig beschabt und bestoßen).<br />
(67) 400,-<br />
Eines von wenigen Exemplaren der ersten Ausgabe, außerhalb<br />
des Handels. – Gay-L. I, 735. Hoefer XLV, 744. Conlon,<br />
Le siècle des lumières, 343. Lewine 178. Sander 641.<br />
Fürstenberg 121. Cohen-R. 375. – Sammlung von kleinen<br />
literarischen Belanglosigkeiten, herausgegeben von einem<br />
literarischen Kreis namens „L'Ordre de la Table-Ronde“. –<br />
Mit den einzig bekannten Illustrationen des ansonsten<br />
nahezu unbekannten Zeichners Taunay. „Les figures sont<br />
gracieuses“ (Cohen-Ricci). – Die zweite Ausgabe erschien
248<br />
1783 unter dem Titel „Triomphe de l'amour, ou Heures de<br />
Cythère“. – Titel mit hinterlegtem Loch (ohne Textverlust),<br />
anfangs und gegen Ende im Bug etw. wasserrandig, tls.<br />
leicht gebräunt, etw. fleckig. – Mit gestoch. Exlibris von<br />
„Claude Christine de Montiller“ und dessen Wappen -<br />
supra libros auf den Deckeln. – Dekorativ gebunden. –<br />
Äußerst selten.<br />
1231 VARNHAGEN VON ENSE, K. A., Biographische<br />
Denkmale. 2. verm. Aufl. 5 Bde. Berlin, Reimer,<br />
1845-4<strong>6.</strong> Lwd. d. Zt. (stärker fleckig und be -<br />
stoßen). (130) 120,-<br />
Goed. VI, 179, 24. Kindler XVI, 1071: „Begründer der auf<br />
nachweisbare Quellen gestützten Biographie in Deutschland.“<br />
– Bd. III nur über Blücher, Bd. V über Ludwig von<br />
Zinzendorf, die anderen Bde. mit zus. acht kleineren<br />
Lebensbildern. – Es fehlt in Bd. III die Titelei. – Tlw. leicht<br />
fleckig, die Blöcke etw. verzogen und tls. gelockert.<br />
1232 (VERGILIUS MARO, P.), L'Eneide tradotta in<br />
versi italiani da Clemente Bondi. 2 Bde. Parma,<br />
Stamperia Reale, 1790-93. Mit 2 gestoch. Titelvign.<br />
4 Bl., XXIII, 273; 295 S. (ohne das Errata-Blatt).<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kapitale von Bd. I<br />
restauriert, wenige Schabspuren, gering bestoßen).<br />
(145) 500,-<br />
Brooks 400. De Lama II, 57. –Vgl. Gamba 2497-2499. –<br />
Schöner Bodoni-Druck auf kräftigem Papier. – Seitenränder<br />
fleckig.<br />
1233 VERTRAUTE BRIEFE und Nachrichten über<br />
den Geist und die merkwürdigen Ereignisse der<br />
Zeit. Geschrieben in den Monaten October, No -<br />
vember und December 1805. Berlin, Gädicke,<br />
180<strong>6.</strong> 1 Bl., 206 S. Hldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen).<br />
(130) 100,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – Bibliographisch von uns nicht<br />
nachweisbar. – In 13 Stücken wöchentlich erschienenes<br />
Blättchen, in dem ein Julius *** und ein Hauptmann von<br />
*** in einem fiktiven Briefwechsel ihre Gedanken über die<br />
Zeitereignisse austauschen. Eingestreut Miszellen, Anekdoten,<br />
Poetisches und dergleichen. – Gebräunt, unbeschnitten,<br />
fliegender Vorsatz mit Widmung und Besitzvermerk.<br />
Im Bogen D zwischen den Seiten 52/53 und 60/61<br />
ein Bl. Anzeigen querliegend mitgeheftet; dieses Blatt ist<br />
sehr wahrscheinlich das 8. nichtpaginierte und somit verbundene<br />
Blatt des letzten Bogens N, der sonst nur 7 Bl.<br />
hätte.<br />
1234 VOLTAIRE, Die Zeiten Ludewigs des vierzehnten.<br />
Aus dem Französischen übers. 2 Bde. Berlin,<br />
o. Dr. 1752. XII, 544; IV, 476 S., 17 Bl. Läd. Pp. d.<br />
Zt. (117) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 27155. – Vgl. Bengesco<br />
1178 (EA Berlin 1751). – Bd. II wasserrandig; fleckig und<br />
leicht gebräunt.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900<br />
1235 VOLTAIRE – (MAUBERT DE GOUVEST,<br />
J.-H.), Candide en Dannemarc, ou l'optimisme<br />
des honnêtes-gens. Genf (d. i. Frankfurt, Esslinger),<br />
1767. 8 Bl., 209 S. Läd. Interims-Brosch. (2)<br />
120,-<br />
Nicht bei Bengesco und Weller. – Laut R. L. Dawson, Additions<br />
to the Bibliographies of French Prose Fiction, 1618-<br />
1806, 1985, S. 344, wurde der Candide-Nachfolger von<br />
Jean-Henri Maubert de Gouvest (1721-1767) verfaßt; dieser<br />
ist heute mehr durch seine unstete Biographie bekannt als<br />
durch seine Werke. Als entlaufender Kapuzinermönch verschlägt<br />
es den Franzosen nach Deutschland, wo er erst als<br />
Artillerieoffizier, dann als Erzieher tätig wird. Durch seine<br />
eigenmächtige Adelung wird Maubert de Gouvest Sekretär<br />
des Grafen Brühl. Diese Stellung behielt er nicht lange inne,<br />
da er wegen Spionagetätigkeit inhaftiert wurde. Auf Er -<br />
suchen des Nuntius erreichte er seine Freilassung. Anstatt<br />
eine Beichte in Rom abzulegen und in den Orden zurückzukehren,<br />
floh er in die Schweiz und setzte dort seine in der<br />
Gefangenschaft begonnene schriftstellerische Tätigkeit<br />
fort. Seine Schriften thematisieren den Kampf gegen Kirche,<br />
Intoleranz, Aberglauben, Machtmißbrauch und Willkür.<br />
– Unbeschnitten, Vorsatz mit einer Kinderzeichung,<br />
etw. fleckig.<br />
1236 VOSS – HOMER, Odüßee übersezt von J. H.<br />
Voß. Hamburg, Selbstvlg., 1781. 469 S., 8 Bl. (Subskribentenverzeichnis).<br />
Läd. Pp. d. Zt. (36) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 1067, 10. Schweiger I, 164.<br />
Prauss 173. – „Die Homer-Übersetzung von Voß, wie ihre<br />
Wirkungsgeschichte zeigt, der Komet, der heute noch<br />
leuchtet. Der Philologe Voß – ein Purist – hatte sich um die<br />
phonetisch-musikalische und semantisch absolut angemessene<br />
Übertragung bemüht und deshalb 'Odüßee' übersetzt.<br />
Er wurde deshalb von Zeitgenossen, namentlich von Lichtenberg<br />
verspottet“ (Prauss). – Die berühmte Übersetzung<br />
war zunächst im Selbstverlag erschienen und aus Kostengründen<br />
noch ohne Kommentar. Das Subskribentenverzeichnis<br />
enthält Namen wie Meil, von Knebel, Claudius<br />
von Wandsbek u. a. – Vorsätze und Titel mit Eintrag bzw.<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, leicht gebräunt und<br />
etw. fleckig. – Exlibris.<br />
1237 WAIBLINGER, W., Gesammelte Werke mit des<br />
Dichters Leben von H. von Canitz. 2. rechtmäßige<br />
Gesammtausgabe. 9 in 4 Bdn. Hamburg,<br />
Heubel, 1842. Mit gestoch. Portr. und 8 gestoch.<br />
Frontisp. Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (etw. bestoßen).<br />
(100) 250,-<br />
Goed. VIII, 645, 34 (EA 1842). – Titel mit Besitzvermerk;<br />
vereinzelt wenig fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1238 WAS DURCH DAS GEGITTER eines Beichtstuhls<br />
geht; Was der Polster eines Nonnenbetts<br />
hört; Was der Betschemel eines Mönchs sieht; das<br />
will ich euch anvertrauen. „Madrit, auf Kosten der<br />
heiligen Inquisition“ (d. i. Wien) 1784. 61 S. Heftstreifen.<br />
(167) 250,-
Einzige Ausgabe. – Wernigg 395<strong>6.</strong> Weller, Druckorte I, 127<br />
(ohne Auflösung). Hayn-G. VIII, 320: „Auesserst seltene<br />
Schrift, die aber weit weniger erotisch ist, als der Titel vermuthen<br />
läßt. Derb-satyrische Schilderungen in Dialogform<br />
mit einigen recht unverblümten Stellen; durchaus antiklerikal.<br />
Viele burlesk-naive Fußnoten.“ – Ein typisches Produkt<br />
der „erweiterten Preßfreiheit“, in Ton und Stoßrichtung<br />
radikal, dabei philosophisch auf der Höhe der Zeit:<br />
zitiert werden Rousseau, Hume und d'Alembert. – Titel mit<br />
Besitzerstempel, sonst gut.<br />
1239 WENTZEL, F. A., Leonte der schöne Fackelträger<br />
oder Glück durch Frauengunst. Ein jovialer<br />
Roman. Zweyte verb. Aufl. 2 Tle. in 1 Bd. Breslau,<br />
Kunst- und Industrie-Comptoir, 1812. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. 222, 222 S. Interims-Brosch.<br />
(leich te Gebrauchsspuren). (2) 80,-<br />
Goed. VI, 396, 7. – Vgl. Hamberger-M. XXI, 483 (EA 1810).<br />
– Unbeschnitten, etw. gebräunt, kaum fleckig.<br />
1240 WERNER, F. L. Z., Attila, König der Hunnen.<br />
Berlin, Realschulbuchhandlung, 1808. Mit 5 Kupfertafeln.<br />
255 S. Interims-Brosch. (fleckig, lichtrandig,<br />
berieben und bestoßen). (2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 94, 5. Rümann 674. Brieger<br />
2488. – Die Kupfer nach Entwürfen von E. T. A. Hoffmann.<br />
– Unbeschnitten, gering gebräunt und fleckig.<br />
1241 WIELAND, CH. M., Sämmtliche Werke. 36 in<br />
18 Bdn. Leipzig, Göschen, 1853-58. Hldr. d. Zt.<br />
(kaum berieben und wenig bestoßen). – Günther-<br />
Z. 9. – Stellenw. fleckig und tls. etw. gebräunt.<br />
(100) 200,-<br />
1242 – Sokrates <strong>Mai</strong>nomenos (graece) oder die Dia -<br />
logen des Diogenes von Sinope. Aus einer alten<br />
Handschrift. Leipzig, Weidmanns Erben und<br />
Reich, 1770. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign.,<br />
3 Kupfertafeln und 8 Textkupfern. 304 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rvg., goldgepr. Deckelfileten und<br />
dreiseit. Goldschnitt (leicht bestoßen, etw. fleckig).<br />
(100) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. IV/1 554, 60. Deusch 18. Günther-<br />
Z. 63<strong>6.</strong> – Der gesamte Buchschmuck von A. F. Oeser nach<br />
Ch. G. Geyser (Rümann 1265). – Leicht gebräunt.<br />
1243 (WIESENHÜTTEN, FREDERIKE HEN-<br />
RIETTE VON), Helene par Madame la Baronne<br />
de **** auteur du Journal de Lolotte. Bd. I (von 2)<br />
in 1 Bd. Frankfurt, Guilhauman, 1797. Umschlag<br />
d. Zt. (Gebrauchsspuren). (2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. VIII, 518. – Vgl. Goed.<br />
VII, 673, 293, 2. Holzmann-B. II, 9177. Pataky I, 433. –<br />
Orginalausgabe des ein Jahr später von Carl Ludwig<br />
Methusalem Müller ins Deutsche übersetzten Romans der<br />
Verfasserin von „Lottens Tagebuch“ (deutsche EA 1796). –<br />
Schnitt angestaubt.<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur bis 1900 249<br />
Nr. 1246<br />
1244 WILD, C. A., Der Ring, ein Pfand für die Ewigkeit<br />
treuer Liebe. Novellette aus des Verfassers<br />
Leben. Frankfurt, Selbstvlg., o. J. (ca. 1850). Mit<br />
lithogr. Portr. 124 S. Brosch. d. Zt. mit dreiseit.<br />
Goldschnitt (fleckig). (2) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Bibliographisch von uns nicht nachweisbar<br />
(im KVK nur eine Ausgabe mit 67 S. Umfang). – Enthält<br />
ab dem Bogen 3 mit eigenem Titel „Der überlistete<br />
Argus“ und ab S. 69 (mit neuer Bogennorm) eine Reihe von<br />
Gedichten. – Wenig fleckig. – Von größter Seltenheit.<br />
1245 W(ÖTZEL), J. K., Meiner Gattin wirkliche<br />
Erscheinung nach ihrem Tode. Eine wahre un -<br />
längst erfolgte Geschichte für jedermann zur Be -<br />
herzigung und vorzüglich für Psychologen.<br />
Chemnitz, Jacobäer, 1804. XV, 215 S. Spät. Pp.<br />
(Rücken fehlt, leicht beschabt und bestoßen).<br />
(153) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach LV, 185. Hamberger-M. XI,<br />
748. – Mit der Schrift, die in den Jahren 1804 und 1805 vier<br />
Auflagen erlebte, provozierte Wötzel zahlreiche Gegenund<br />
Schmähschriften. – Titel gestempelt, unbeschnitten,<br />
etw. gebräunt, leicht fleckig. – DAZU: DERS., Nähere<br />
Erklärung und Aufschlüsse über seine Schrift: Meiner Gattinn<br />
wirkliche Erscheinung nach ihrem Tode. Leipzig 1805.
250<br />
Nr. 1249<br />
1246 (ZACHARIÄ, F. W.), Aelurias. Epos iocosum. In<br />
Latinum vertit B. Ch. Avenarius. Braunschweig,<br />
Waisenhaus, 1771. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
2 ge stoch. Textvign. XII, 64 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und etw. Vg. (fleckig, beschabt, Gelenke brüchig,<br />
stärker bestoßen). (19) 400,-<br />
Oberlé 534. – Vgl. Goed. IV/1, 72, 8. Rümann 1289. Ebeling<br />
III, 24 (alle die deutsche EA 1757). – Lateinische Übersetzung<br />
der Travestie „Murner in der Hölle“ auf den Tod Elpenors<br />
im elften Buch der Odyssee: die Geschichte vom Tod<br />
eines Katers, der im ganzen Haus spukt, bis sein Kadaver<br />
feierlich bestattet wird. – Die Titelvignette zeigt den Kater<br />
Murner katzbuckelnd. – Vorsatz mit hs. Anmerkungen in<br />
Tinte, das letzte Blatt an den Rändern beschnitten, etw.<br />
gebräunt und tls. stärker fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1247 ZINGERLE, I. UND J., Kinder- und Hausmärchen<br />
aus Süddeutschland. Regensburg, Pustet,<br />
1854. Mit Holzschnitt-Frontisp. XXIV, 424 S.<br />
Hlwd. d. Zt. (etw. berieben). (59) 80,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik<br />
Tirols Volksdichtungen und Volksgebräuche, Bd. II. – Klotz<br />
8626/5. Wegehaupt II, 3820. – Vgl. Wurzbach 148 (2. Aufl.<br />
1870). – Der Germanist Ignaz Zingerle „hat sich als lyrischer<br />
Dichter, Märchensammler, tiefer Kenner des tirolischen<br />
Volkslebens und der mittelhochdeutschen Sprache<br />
und Literatur bekannt gemacht“ (Wurzbach). – Titel ge -<br />
stempelt. – Aus der Bibliothek des Schlosses Erlaa.<br />
Kinderbücher – Pädagogik<br />
1248 ABC-BÜCHER – (FELBIGER, J. I. VON),<br />
ABC oder Namenbüchlein, zum Gebrauche der<br />
Schulen in den kaiserlich-königlichen Staaten.<br />
Linz, Feichtinger, 178<strong>6.</strong> 64 S. Etw. läd. Pp. d. Zt.<br />
(76) 120,-<br />
Vgl. Teistler 213.5 (Ausg. ebda. 1779). Rommel 428. – Häufig<br />
aufgelegtes Schulbuch, zuerst 1774 in Wien erschienen.<br />
Der Verfasser war Abt des Augustinerchorherrenstiftes<br />
Sagan und maßgeblicher österreichischer Schulreformer<br />
zur Zeit Maria Theresias. – Titel gestempelt; gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1249 – GIARRE, G., Alfabeto di lettere iniziali adorno<br />
di animali e proseguito da vaga serie di caratteri.<br />
Florenz, Moro, 1797. Fol. Radierter Titel und<br />
24 radierte Tafeln. Mod. Pp. mit Ldr.-Deckelschild<br />
(leicht bestoßen). (145) 1.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – Ornamentstichslg. Berlin 5225. Bonacini<br />
1453. AKL LIII, 273. – Sehr hübsches wie seltenes Tier-<br />
ABC unter Verwendung verschiedener kalligraphischer<br />
Schriften und mehrerer Alphabete, darunter eines hebräischen<br />
und ein griechischen. Unter den in den Rahmenbordüren<br />
dargestellten Tieren sind einige Vogelarten, Affen,<br />
Raubtiere, Wild, Reptilien sowie ein Faun. – Eines der frühesten<br />
Werke des Florentiner Stechers Gaetano Giarrè, der<br />
seine Karriere mit kalligraphischer Graphik begonnen hat<br />
und später zusammen mit seinem Bruder Brunone für seine<br />
„konkurrenzlosen kartographischen Arbeiten“ (AKL) be -<br />
rühmt geworden ist. – Zwei Bl. mit Quetschfalten im Rand,<br />
letztes Bl. mit kleinem Eckabriß; Ränder tls. stark fingerfl.,<br />
leicht gebräunt, stellenw. stärker fleckig (auch vereinzelte<br />
Tintenfl.), Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
Sole edition. – A very charming and rare animal ABC by<br />
using various calligraphic writings and several alphabets,<br />
among them a Hebrew and a Greek one. – Two leaves with<br />
vertical creases in margin, corner a bit torn off at last leaf;<br />
margins here and there with strong fingermarks, slightly<br />
browned, partly stronger soiled (also isolated ink stains),<br />
signs of wear. – Modern cardboard with leather cover label<br />
(slightly scuffed). – See illustration.<br />
1250 – WAGNER, P., Schreibübungen mit 150 Bildern<br />
zur Anschauung des erklärenden Inhalts. Karlsruhe,<br />
Wagner, (1832). Qu.-8°. Lithogr. Titel von<br />
P. Wagner nach J. Erzleben und 25 lithogr. Tafeln<br />
von P. Wagner nach K. Gersbach und I. Schätz.<br />
Stark läd. Pp. d. Zt. (100) 1.000,-<br />
Wegehaupt I, 2192. – Nicht bei Göbels. – Vermutlich zweite<br />
Ausgabe des schönen und sehr seltenen ABC-Buches. – Die<br />
kalligraphierten Beschreibungen in der Bildmitte stellen<br />
jeweils ein Gewerbe vor, darum gruppieren sich zumeist<br />
6 kleine Ansichten, die die einzelnen Tätigkeiten des vorgestellten<br />
Gewerbes veranschaulichen. Das Buchgewerbe<br />
wird durch einen Schreibstube, eine Buchdruckerei und<br />
eine Buchhandlung illustriert. Des weiteren finden sich<br />
Darstellungen der Gewerbe rund um Acker- und Bergbau,<br />
Garten- und Weinbau, Medizin und Pharmazie, Jagd und<br />
Fischfang, Tanz- und Musikkultur sowie die Balneologie
Nr. 1250<br />
(mit Ansicht des Kurhauses von Ripp(oldsau). Der Artikel<br />
zum Erziehungswesen widmet sich der Reformpädagogik<br />
Pestalozzis. – Bei einem Vergleichsexemplar im Auktionshandel<br />
sind die Miniaturansichten meist noch nicht zur<br />
Gänze ausgeführt und erscheinen teils auch in anderer<br />
Anordnung, die letzte Tafel weist zudem eine Datierung<br />
von 1831 auf; bei diesem Exemplar wird es sich wohl um<br />
eine frühere, wenn nicht gar die erste Ausgabe handeln. –<br />
Vorsatz mit Kritzeleien (Bleistift), Titel knittrig, wenige<br />
Tafeln mit kleinen Einrissen, stark fleckig und etw. wasserrandig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Probably second edition of this beautiful and very rare ABC<br />
book. – Endpaper with scribblings (in pencil), title somewhat<br />
creased, a few plates with small tears, heavily soiled and a<br />
little waterstained. – Contemporary, heavily damaged cardboard.<br />
– See illustration.<br />
1251 BERTUCH, F. J. J., Bilderbuch zum Nutzen und<br />
Vergnügen der Jugend. Bde. III, IV, XIII, XIV,<br />
XIX und XX der Reihe in 3 Bdn. Wien, Pichler<br />
(und Bauer), 1802. 4°. Mit 299 (statt 300) kolor.<br />
Kupfertafeln. Pp. d. Zt. (stärkere Alters- und Ge -<br />
brauchsspuren). (39) 600,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik 251<br />
HKJL III, 86 und Sp. 400. Wegehaupt I, 136 Anm. Nissen<br />
341. – Die Bandzählung der Wiener Ausgaben entspricht<br />
nicht derjenigen der Weimarer Ausgabe. – Die erklärenden<br />
Texte in Deutsch und Französisch. – Mit Abb. von Insekten<br />
(Schmetterlingen, Käfern etc.), Amphibien, Säugetieren,<br />
zahlr. Städteansichten sowie Trachtendarstellungen. – Im<br />
Bd. XIV fehlen die Tafel XLVIII und das Erläuterungsblatt<br />
zur Tafel XLVII, im Bd. XIX sind die Tafeln XI und XII<br />
verbunden; leicht gebräunt, vereinzelt etw. fleckig und<br />
Buchblöcke gelockert. – Ausgezeichnetes Kolorit und teilweise<br />
eiweißgehöhte Darstellungen. – BEILIEGT: FUNKE,<br />
C. P., Ausführlicher Text zu Bertuchs Bilderbuche zum Nutzen<br />
und Vergnügen der Jugend. Bde. I-XX in 13 Bdn. Wien<br />
und Weimar 1801-21. – Exlibris. – Beilage. – Ohne Rück -<br />
gaberecht.<br />
1252 BILDERBIBELN – BIBEL, DIE, oder die Heilige<br />
Schrift des Alten und Neuen Testaments, dargestellt<br />
durch 216 chromolithographische Reliefbilder.<br />
O. O., Dr. und J. (um 1890). Qu.-8°. Mit<br />
24 Trägerkartons zur Aufnahme von je 9 chromolithogr.<br />
Reliefbildern und 24 mont. Erläuterungs-<br />
Bl. 1 Bl. Lose in OHlwd.-Kassette (bestoßen,<br />
fleckig, Seitenstege angebrochen). (100) 800,-
252<br />
Nr. 1256<br />
Nr. 1253<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, über den KVK<br />
weltweit nur ein Exemplar zu ermitteln (IJB München). – Je<br />
12 Tafeln sollen Kindern die Geschichten des Alten und des<br />
Neuen Testaments anschaulich durch altersgemäße Bilddarstellungen<br />
nahebringen; in leichtverständlicher Sprache<br />
ist der Bildinhalt in einem Satz auf dem gegenüberliegenden<br />
Textblatt zusammengefaßt. Die Bilder für die einzelnen<br />
Tafeln wurden in kleinen Bogen geliefert und mußten noch<br />
auf die Kartonblätter geklebt werden. – Etw. gebräunt,<br />
leicht fleckig. Die Bilder für die ersten 10 Tafeln bereits auf<br />
die Tafeln montiert, die Bogen 11-24 noch nicht aufgeklebt<br />
und unzerschnitten beiliegend.<br />
1253 BILDERBOGEN – Sammlung von 40 farb.<br />
lithogr. Spiel- und Bilderbogen. Weißenburg,<br />
Wentzel, Ackermann und Burckardt, (ca. 1906).<br />
Fol. (147) 600,-<br />
Heilige, Herrscher, Hampelmänner – Bilderbogen aus Weißenburg<br />
53-77, 135-209. – Vgl. Vogel 6<strong>6.</strong> Brückner, Populäre<br />
Druckgraphik, 230. – Wohlerhaltene Sammlung von<br />
Bilderbogen des 1838 im Elsaß gegründeten Verlages Wentzel<br />
und dessen Nachfolger. Repräsentativer Querschnitt des<br />
breitgefächerten Angebotes des traditionsreichen Unternehmens.<br />
– Vertreten sind Bogen zum Ausschneiden und<br />
Basteln von Ankleide –(4) und Ziehfiguren (4), darunter<br />
Motive wie ein Eulenspiegel, Briefbote und Leierkastenmann.<br />
Ferner Vorlagen für Spiele (5), Laubsägearbeiten (1)<br />
und Schießscheiben (1). Außerdem illustrierte Sprüche (2)<br />
und Schauspiele (2) sowie eine Zahlungsaufforderung (1).<br />
Ferner Bogen mit Darstellungen von Militärs (7) und anderes<br />
mehr (10). – Kaum Gebrauchsspuren. – Beiliegen 25<br />
Hefte des „Kladderadatschs“ (1913-34). – Siehe Abbildung.<br />
1254 CAMPE, J. H., Sittenbüchlein für Kinder aus<br />
gesitteten Ständen. O. O. und Dr., 1784. 124 S.,<br />
2 Bl. Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). – Vgl.<br />
Wegehaupt I, 358. – Nachdruck. – Vorsatz und<br />
Titel mit alten Vermerken; leicht stockfleckig.<br />
(115) 80,-<br />
1255 CHRISTINENS TAGEBUCH. Geführt von<br />
ihrem Vater Gradherz. Eine Bildungsgeschichte<br />
für Mädchen und Knaben von 4 bis 5 Jahren.<br />
Wien, Armbruster, o. J. (1824). Mit 6 lithogr.<br />
Tafeln von L. F. Schnorr von Carolsfeld. 138 S.<br />
OPp. (etw. fleckig, berieben und bestoßen). –<br />
Hübsche Tafeln mit Darstellungen von Familienszenen.<br />
– Gering gebräunt. (150) 120,-<br />
1256 COMENIUS, J. A., Erste Deel der School-<br />
Geleertheyd, het portael. – Prima pars scholasticae<br />
eruditionis, dicta vestibulum. Amsterdam, de<br />
Roy, 1658. Mit gestoch. Titel und 38 ganzseit.<br />
Textkupfern. 8 Bl., 156 (recte 160) S., 36 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (fleckig, bestoßen). (19) 2.000,-<br />
HKJL II, 1173. – Vgl. Pilz 14 (EA). – Erster Teil der dreiteiligen<br />
„Eruditio scholastica“, die 1652 erstmals in Latein<br />
erschienen war. 1658 veranstalteten Jakob Redinger und<br />
Johann Seidel die hier vorliegende lateinisch-holländische<br />
Fassung des „Vestibulum“ (Kupfertitel: „Portael der
Saecken en Spraecken, Vestibulum rerum et linguarum“),<br />
die 1658 in Amsterdam erschien und mit hübschen Kupfern<br />
von Crispijn de Passe d. J. ausgestattet ist. – Vorderes<br />
Gelenk tls. geplatzt, Vorsätze läd. und tls. mit hs. Anmerkungen;<br />
leicht gebräunt, stellenw. etw. fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1257 DANNHEISSER, E., Miaulina. Ein Märchenbuch<br />
für kleine Kinder. Mit Bildern von J. Diez.<br />
Köln, Schaffstein, (1902). 4°. Mit zahlr. farb. Abb.<br />
55 S. OPp. (fleckig, leicht berieben und etw. bestoßen).<br />
(147) 250,-<br />
Ries 489, 1. Klotz 980/2. Schug 512. Seebaß II, 423. Stark<br />
64. – Im „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel“<br />
wurde das Buch im November 1902 euphorisch angekündigt.<br />
„Dem Märchenerzähler“, heißt es da treffend, „hat als<br />
Künstler kein Geringerer als Julius Diez zur Seite gestanden<br />
und mit seinem köstlichen Humor, mit seiner reichen<br />
Phantasie ein Bilderbuch geschaffen, das in seiner Farbenpracht<br />
wohl einzig dasteht und bei dem farbenfreudigen<br />
jungen Volk den hellsten Jubel erwecken muß“ (Stark). –<br />
S. 16 mit Bleistiftstrichen, S. 31/32 mit Einriß, Seitenränder<br />
etw. fleckig.<br />
1258 DIELITZ, TH., Wanderungen für die Jugend<br />
bearbeitet. 3. Aufl. Berlin, Winkelmann, o. J.<br />
(1857). Mit chromolithogr. Titel und 7 chromolithogr.<br />
Tafeln von Th. Hosemann. 2 Bl., 332 S.<br />
OPp. (Rückenbezug tls. stärker beschädigt, etw.<br />
fleckig und bestoßen). (118) 120,-<br />
Vgl. Wegehaupt II, 72<strong>6.</strong> Brieger-H. 192. Rümann, Illustr.<br />
Bücher, 76<strong>6.</strong> – Fortsetzung der „Land- und Seebilder“. –<br />
Reiseabenteuer u. a. in Südafrika und Nordamerika. –<br />
Wenig gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
1259 GEWERBKUNDE oder Gallerie der vorzüglichsten<br />
Künste und Handwerke. Ein lehrreiches<br />
und unterhaltendes Buch für die Jugend. Bd. II<br />
(von 2). Wien, Müller, o. J. (ca. 1820). Mit 21 kolor.<br />
Kupfertafeln. 237 S., 1 Bl. (Anzeigen). Pp. d. Zt.<br />
(geringe Gebrauchsspuren). (36) 400,-<br />
Lipperheide Pa 22. – Vgl. Wegehaupt I, 748 (nur Bd. I). –<br />
Die hübschen biedermeierlichen Tafeln zeigen Werkstätten<br />
von Perücken- und Hutmacher, Glaser, Gerber, Schmied,<br />
Färber, Büchsenmacher, Tischler etc. (insgesamt sind 21<br />
Berufe dargestellt). – Paralleltext in französischer und deutscher<br />
Sprache. – Leicht fleckig. – Exlibris Ch. M. Nebehay.<br />
– Siehe Abbildung Seite 205.<br />
1260 GROSSE WÄSCHE. Ein unterhaltendes Bilderbuch<br />
mit ziehbaren Bildern für artige Mädchen.<br />
(Fürth, Schaller und Kirn, 1885). Mit 5 chromo -<br />
lithogr. Tafeln. 1 Bl. OHlwd. (leicht fleckig und<br />
bestoßen). (100) 400,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik 253<br />
Wegehaupt II, 1105. – Durch einen mit Nieten befestigten<br />
Mechanismus können die zwei Mädchen bewegt, es kann<br />
gewaschen, geglättet und gebügelt werden. – Leicht ge bräunt<br />
und fleckig. – Völlig intakt. – Siehe Abbildung Tafel 17.<br />
Nr. 1261<br />
Wunderbare Zeichnungen Fritz Fischers<br />
1261 HAUFF, W., Die Geschichte vom kleinen Muck.<br />
In Tusche geschriebenes Manuskript mit 38 Tuschfederzeichnungen<br />
von Fritz Fischer, zus. mit dem<br />
Text auf 27 Bl. 4°. Illustr. Hldr. mit aquarelliertem<br />
Schutzumschlag (Rücken erneuert, Ränder etw.<br />
gebräunt). (88) 3.800,-<br />
„Zweite Fassung geschrieben und gezeichnet zum Jahresende<br />
1955 f. f. Weihnachten Blaubeuren.“ – Völlig abweichend<br />
zu der wohl ersten Fassung, die sich im Schiller-<br />
Nationalmuseum in Marbach befindet, zu Ehren F. Pfäfflins<br />
in Faksimile als Extra-Ausgabe der Marbacher Bibliothek<br />
im Jahr 2000 erschienen. – Der Zeichner und Illustrator<br />
Fritz Fischer (1911-1968), „sein Leben lang mit der Literatur<br />
verbunden, illustrierte Geschichten von Edgar Allan<br />
Poe und E.T.A. Hoffmann, Ludwig Tieck und Gottfried<br />
Keller, Morgenstern und Andersen -, und immer kam es<br />
ihm darauf an, mit seiner spitzen Feder das Wunderliche, ja<br />
Verschrobene zu betonen. Der kleine Muck, die komische<br />
Figur aus dem Märchen, ist zur Symbolgestalt des einsamen<br />
Weisen geworden, der am Rande der Gesellschaft seine<br />
Späße und Spiele treibt. Fritz Fischer betrachtet ihn von<br />
vorn: Mit seinem großen Turban wirkt er wie ein verkleideter<br />
Liliputaner, der die Zirkusarena betritt, alle Zuschauer<br />
zu verzaubern. Fritz Fischer betrachtet ihn von hinten: Mit<br />
den großen Pantoffeln sieht er aus wie ein exotischer Skispringer,<br />
der eben die Schanze verlassen hat, sich in unermeßliche<br />
Höhen zu erheben. Und von der Seite betrachtet,<br />
erscheint der bärtige Kopf mit mächtigem Ring im Ohr und
254<br />
gewaltiger Pfeife im Mund hinter den Dachzinnen seines<br />
Hauses, rumpf- und beinlos, als bestünde er tatsächlich nur<br />
aus Kopf. Diesen kleinen Riesen stellten wir uns bei Großvaters<br />
Erzählung wie von Fritz Fischer gezeichnet vor –,<br />
großkopfig und unnahbar: Doch das kann ich erst heute<br />
versichern, fünfundsechzig Jahre später nach meinem ersten<br />
Blick auf die unveröffentlicht gebliebenen Blätter. Fritz<br />
Fischer nutzte alle Spielarten des Übertreibens: Der Spieler<br />
mit der Zeichen- oder Schreibfeder läßt seiner Phantasie<br />
freien Lauf, knüpft einen aufgelesenen Leitfaden mit anderen<br />
bunten Fäden zu einer Ideenkette zusammen. Aus<br />
einem Einfall erfindet er ein Weltsystem. Die poetische<br />
Logik gehorcht keinem Kausalgesetz“ (Ludwig Harig im<br />
Nachwort zur oben erwähnten Marbacher Publikation). –<br />
Beiliegt die Marbacher Ausgabe aus dem Jahr 2000. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
“Second version written and illustrated at the end of the<br />
year 1955 f. f. Christmas Blaubeuren“. – Completely differing<br />
from the possibly first version at the Schiller National<br />
Museum at Marbach, published in 2000 in facsimile in<br />
honour of F. Pfäfflin as extra edition of the Marbach<br />
Library. – Enclosed the Marbach edition of 2000. – Illustrated<br />
half calf with dust wrappers coloured by hand (rebacked,<br />
margins a little browned). – See illustration.<br />
1262 HEMPEL, F. W., Griechische und römische<br />
Mythologie für Liebhaber und Künstler, auch zu<br />
Gebrauch beym Unterricht der Jugend. Leipzig,<br />
Hinrichs, 1803. Mit kolor. gestoch. Frontisp. und<br />
12 kolor. Kupfertafeln. IV S., 1 Bl., 352 S., 1 Bl. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (minimal berieben und wenig be -<br />
stoßen). (153) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. XIV, 94. – Vorsatz mit<br />
Ausschnitt, fleckig und leicht gebräunt.<br />
1263 HERTZOG, C., Das Hampelmännchen und<br />
Hänschen und Fränzchen. Ein Sittengemälde aus<br />
der Jetztzeit in drei Büchern für Kinder und Halberwachsene.<br />
Frankfurt, Erras, o. J. (1864). Mit<br />
chromolithogr. Titel und 7 chromolithogr. Tafeln.<br />
5 Bl., 293 S. Hlwd. d. Zt. mit mont. Orig.-Brosch.<br />
(stärkere Gebrauchsspuren). (150) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Wegehaupt II, 1263. Klotz 2607/1. – Frontisp.<br />
verso mit hs. Widmung, einige Textbl. mit hinterlegten<br />
Einrissen (geringer Buchstabenverlust), leicht gebräunt,<br />
etw. fleckig.<br />
1264 HOSEMANN – ZAUBERBLÜTHEN. Original-Mährchen.<br />
Mit einem Vorworte von Agnes<br />
Franz. Berlin, Klemann, o. J. (1842). Mit 4 lithogr.<br />
Tafeln von Theodor Hosemann. VIII S., 1 Bl.,<br />
200 S. Hlwd. d. Zt. (leicht bestoßen). (87) 300,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik<br />
Erste Ausgabe. – Wegehaupt I, 2485. HKJL IV, 225.<br />
Rümann 1031. Brieger-H. 7<strong>6.</strong> – Nicht bei Ries. – Tafeln<br />
gebräunt; wasserrandig und etw. fleckig. – Aus dem Besitz<br />
des Münchner Antiquars Helmuth Domizlaff (1902-1983).<br />
– Selten.<br />
1265 KLEBEALBUM. Wien ca. 1821. Qu.-4°. Mit 134<br />
überwiegend kolor. Aquatinta-Ausschnitten auf<br />
52 Tragblättern. Hlwd. d. Zt. (leicht aufgebogen,<br />
Gebrauchsspuren). (39) 100,-<br />
Meist aus deutschen, französischen und englischen Bilderbogen<br />
ausgeschnittene Motive: Kinderspiele, Tiere, Möbel,<br />
Jahreszeiten, Kostüme, Bauwerke, Städte, religiöse, Alltagsund<br />
Genreszenen. – Mit Abklatsch.<br />
1266 KOPP, CORNELIA, UND MARIE RENZ,<br />
Beyers lustige Puppenschneiderei. 6 Hefte in<br />
6 Bdn. Mit 11 (statt 12) gefalt. Schnittbogen. Leipzig,<br />
Beyer, o. J. (1925). OHlwd. (stärkere Ge -<br />
brauchsspuren). (10) 200,-<br />
Klotz 3627/1 bis <strong>6.</strong> – Passend zu den von Käte Ohmann<br />
illustrierten Geschichten um die Puppen Baby, Heino, Lilly,<br />
Ilse, Fred und Suse, die sicher nicht von ungefähr an die<br />
beliebten Käthe-Kruse-Puppen erinnern, enthalten die<br />
Bücher je zwei Schnittbogen für sechs unterschiedliche<br />
Kostüme, darunter Wanderhosen, Schlafanzüge und vieles<br />
mehr. – Der erste Schnittbogen vom dritten Heft nur noch<br />
fragmentarisch erhalten. – Buchblock tls. vom Einband<br />
gelöst, stellenw. (insbesondere die losen Schnittbogen) mit<br />
stärkeren Gebrauchsspuren.<br />
1267 (KÜNSTLICH MECHANISCHER GLOBUS<br />
zum Gebrauch des kleinen Geographen. Graz,<br />
Kaiser), o. J. (ca. 1824). Mit grenzkolor. lithogr.<br />
Globus in 6 Segmenten (lose beiliegend) und 2<br />
lithogr. Tafeln. 11 S. Pp. d. Zt. in OPp.-Schuber<br />
(Gebrauchsspuren). (36) 1.200,-<br />
Allmayer-Beck, Modelle der Welt, 278. – Wohlerhaltener<br />
Papierglobus in linsenförmigen Segmenten, die, durch einen<br />
Papiersteg verbunden, sich zu einem Rund fügen, wenn die<br />
an den Enden der Segmente befestigten Kordeln zu einem<br />
strammen Knoten geknüpft werden. – Das Begleitheft richtet<br />
sich an Schüler, die an die Anfangsgründe der Geographie<br />
herangeführt werden sollen. Die Grundbegriffe der<br />
Geographie werden auf Tafeln veranschaulicht und in kurzen<br />
Texten erläutert. – Die illustrierten Deckel des Schubers<br />
folgen vermutlich frühen Entwürfen von Ant(on)<br />
Kröll, einem um 1745 in Wien tätigen Illustrator (vgl.<br />
Thieme-B. XXI, 554). Sie zeigen auf der Vorderseite Gottvater,<br />
schwebend im Universum, „Fiat“ ausrufend, die<br />
Rückseite zeigt den Ouroboros, das Symbol kosmischer<br />
Einheit. – Das reizende Ensemble erschien wohl um 1824 in<br />
der 1817 gegründeten ersten lithographischen Anstalt von<br />
Graz bei Josef Franz Kaiser (1786-1863?); vgl. Schwarz-H.<br />
105 und Wurzbach X, 375. Die Datierung ergibt sich nach<br />
Allmayer-Beck aus einem geographischen Vermerk auf dem<br />
Globus, dort trägt eine Insel im Pazifik den Namen „Hunters<br />
Ins.“ mit dem Zusatz „1823“. Ein weiteres Indiz findet<br />
sich im Text, wonach sich die Vereinigten Staaten von Nordamerika<br />
aus 22 Staaten zusammensetzen. – Globus leicht<br />
fleckig. Textheft mit Widmungsvermerk von alter Hand in<br />
Tinte, mit Knickspuren, letztes Blatt mit geringem Eck abriß,<br />
stellenw. wenig fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 15.<br />
Well preserved paper globe in lenticular segments. – Globe<br />
slightly soiled. Text part with dedication note by contemporary<br />
hand in ink, with cracking marks, corner torn off a bit<br />
at last leaf, here and there minor soiling. – Contemporary<br />
cardboard in original cardboard slipcase (signs of wear). –<br />
See illustration on plate 15.
1268 „KÜNSTLICH MECHANISCHER GLOBUS<br />
zum Gebrauch des kleinen Geographen“ (Deckeltitel.<br />
Graz, Kaiser), o. J. (ca. 1824). Mit grenzkolor.<br />
lithogr. Globus in 6 Segmenten (lose beiliegend).<br />
11 S. Pp. d. Zt. in OPp.-Schuber (Gebrauchsspuren).<br />
(36) 1.200,-<br />
Allmayer-Beck, Modelle der Welt, 278. – Wie bereits die<br />
vorhergehende Katalognummer stammt auch dieses Ensemble<br />
aus der Grazer lithographischen Anstalt von Kaiser. Es<br />
erschien allerdings in leicht veränderter Ausstattung. Vermutlich<br />
handelt es sich um eine Restauflage, die in neuer<br />
Aufmachung feilgeboten wurde (für letzteres spricht, daß<br />
bei der neuen Auflage wohl keine lithographierten Tafeln<br />
zur Verfügung standen und keine mehr neu aufgelegt wurden).<br />
So erfuhr lediglich die Gestaltung des Schubers eine<br />
Überarbeitung: den Vorderdeckel zieren nun ein Naturforscher-<br />
und ein Indianerpaar, den Rückendeckel schmückt<br />
ein Zodiak.<br />
1269 LIEBE GUTE TIERE. O. O., Dr. und J. (ca.<br />
1925). Leporello mit 8 mont. kolor. Originalzeichnungen<br />
(Bildgr.: 23 x 15 cm). Mod. Lwd.<br />
(67) 150,-<br />
Entwürfe zu einem Bilderbuch für Kleinkinder. – Die<br />
Tafeln zeigen in derber und tls. skurriler Manier Tiere und<br />
Kinder auf dem Bauernhof. – Stellenw. etw. fleckig.<br />
1270 MÄRCHEN UND SAGEN für Jung und Alt.<br />
(Jge. I und II [alles Erschienene]) in 2 Bdn. Düsseldorf,<br />
Arnz, o. J. (1856-57). 4°. Mit 2 chromo -<br />
lithogr. Titeln und 48 getönten lithogr. Tafeln. 288;<br />
285 S. Hldr. d. Zt. (leicht beschabt, gering bestoßen).<br />
(6) 150,-<br />
MNE II, 5. Wegehaupt II, 2091 und 2092. Rümann 2317. –<br />
Nicht bei Freyberger. – Die Tafeln von Arnz, Camphausen,<br />
Jan, Scheuren, Sonderland, Süs u. a. – Bei beiden Bdn. Buchblock<br />
gelockert, Spiegel mit Etikett, Vorsatz mit gelöschtem<br />
Besitzvermerk, Titel gestempelt; in Bd. I die S. 141/142<br />
mit Einriß. Etw. wasserrandig und fleckig.<br />
1271 MEGGENDORFER, L., Nimm mich mit! Ein<br />
lehrreiches Bilderbuch. 8. Aufl. München, Braun<br />
& Schneider, o. J. (ca. 1909). Schmal-Qu.-8°. Mit<br />
zahlr. chromolithogr. Abb. 214 S. OLwd. (Vorderdeckel<br />
gebrochen, minimal fleckig). (100)<br />
150,-<br />
Vgl. Krahé 115. Düsterdieck 5082. Wegehaupt II, 2170. Ries<br />
711, 29. – Späte Auflage dieses Kleinkinder-Anschauungsbuches,<br />
das gewissermaßen eine Bildenzyklopädie aus Kindersicht<br />
darstellt; abgebildet sind Gegenstände des täglichen<br />
Lebens, Tiere, Pflanzen, Instrumente, Fahrzeuge u. a. –<br />
Buchblock leicht gelockert, fliegender Vorsatz wenig eingerissen,<br />
sonst tadellos.<br />
1272 – Die Uhr. Text von Ferdinand Feldigl. Esslingen,<br />
Schreiber, (1897). Qu.-4°. Mit 24 chromolithogr.<br />
Illustr. und 2 Uhren mit montierten Zeigern.<br />
OHlwd. (Rückendeckel fleckig, Kopf und<br />
Schwanz wenig eingerissen, etw. bestoßen). (100)<br />
200,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik 255<br />
Erste Ausgabe. – Krahé 130. Ries 714, 104. – Reizendes Bilderbuch<br />
zum Erlernen der Uhr. – Mit den üblichen, aber<br />
kaum sichtbaren Klebespuren der Chromolithographien. –<br />
Selten.<br />
1273 PAPIERTHEATER – Paradiesesszene. O. O. und<br />
J. (Augsburg, Engelbrecht, ca. 1730). 6 mont.<br />
kolor. Kupfertafeln. Mod. Pp.-Mappe. (6) 1.200,-<br />
Barockes Miniaturtheater des Augsburger Kupferstechers<br />
Martin Engelbrecht (1684-1756). – Das aus fünf kulissenartigen<br />
Ausschneidebögen und einer festen Rückwand<br />
bestehende Diorama ergibt hintereinander aufgestellt das<br />
perspektivische Bild der alttestamentlichen Paradiesesszene.<br />
– Engelbrecht produzierte zunächst großformatige Guckkastenbilder<br />
für professionelle Wanderschausteller, fertigte<br />
dann aber verkleinerte Kupferstiche an. Diese Miniatur-<br />
“Dioramen“ gelten als früheste Zeugnisse des Papiertheaters.<br />
– Die Bögen sind nahezu alle am unteren Seitenrand<br />
(Nr. 61) und am oberen (Nr. 410-412) numeriert, auf zwei<br />
Blättern ist noch der Namen des Stechers zu lesen. Engelbrecht<br />
hat 3375 Ausschneidebögen herausgebracht, wovon<br />
Schott 3216 Blätter lokalisieren konnte. Der Kupferstecher<br />
hat seine Ausschneidemotive numeriert, wobei er eine fortlaufende<br />
Zählung und eine nach Serien, die bis zu acht Blätter<br />
umfassen konnte, vornahm. Die Entstehungszeit seiner<br />
Ausschneidebögen liegt zwischen 1719 und 1756, seinem<br />
Todesjahr. – Die gewählten Bildmotive spiegeln deutlich<br />
den Geschmack des Spätbarock und Rokoko wieder. Die<br />
Fülle des Angebots reichte von der Götterwelt der Barockoper<br />
über aristokratische Tierjagden bis hin zur Darstellung<br />
volkstümlicher Sprichwörter. – Die Ausschneidebögen<br />
konnten koloriert oder in Schwarzweiß zum Selbstkolorieren<br />
erworben werden. – Die Kulissenbögen wurden bei<br />
unserem Exemplar wohl im 20. Jahrhundert an den Rändern<br />
professionell aneinander montiert, so daß die biblische<br />
Szene sich wie eine Ziehharmonika ausbreiten läßt. Ähnlich<br />
wurde wohl auch seinerzeit das Diorama präsentiert,<br />
rechts und links von Kerzenlicht flankiert, konnte so eine<br />
ungeheure Raumtiefe und Plastizität wie auch eine Dramatik<br />
erzielt werden. – Einzigartig. – Kaum Gebrauchsspuren.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 1<strong>6.</strong><br />
Baroque miniature theatre by the Augsburg engraver Martin<br />
Engelbrecht (1684-1756). – Hardly any signs of wear. –<br />
Modern cardboard portfolio. – See illustration on plate 1<strong>6.</strong><br />
1274 – Ohne Ort und Jahr (Wien? ca. 1820). Kolor.<br />
lithogr. Bühnenbrett, kolor. lithogr. Proszenium,<br />
6 kolor. lithogr. Kulissenbögen, 4 kolor. lithogr.<br />
Kulissenrückwände und 28 kolor. lithogr. Steckfiguren.<br />
Lose in Pp.-Mappe d. Zt. in Pp.-Schuber<br />
d. Zt. (Gebrauchsspuren). (6) 1.000,-<br />
Reizendes Papiertheater der Biedermeierzeit. – Dreidimensionale<br />
Bühne (ca. 20 x 15 x 13 cm), bestehend aus einem<br />
Proszenium und mehreren Kulissenbögen, die, hinter -<br />
einander auf einen kartonierten Bühnenboden gesteckt,<br />
einen perspektivischen Eindruck vermitteln. Die Kulissenbögen<br />
geben den Rahmen für eine Szene im Wald, in einem<br />
bürgerlichen Salon und auf einem städtischen Marktplatz.<br />
Passend zum jeweiligen Bühnenbild finden sich Figurinen<br />
und Dekorationen. – Möglicherweise fehlen zwei Kulissenbauten<br />
für eine vierte Szene, oder aber die dritte Rückwand<br />
wurde bei einem notwendigen Szenenwechsel durch<br />
die vierte Wand ausgetauscht. – Ungeklärt ist auch, ob Figuren<br />
fehlen. Vorstellbar wäre, daß dem Theater auch ein<br />
Textheft beigegeben war, nach dem die einzelnen Szenen
256<br />
(3 bis 4 Akte) inszeniert wurden. Die Numerierung auf dem<br />
Bühnenbrett und am Steckblatt der Figurinen spräche dafür.<br />
– Das Proszenium, die Salon-Kulisse wie auch die Kostüme<br />
der Figurinen machen eine Datierung um 1810-20 wahrscheinlich,<br />
als Erscheinungsort wäre Wien naheliegend. Die<br />
Theaterleidenschaft der Wiener ließ im Biedermeier nämlich<br />
einen ganzen Produktionszweig für Papiertheater entstehen.<br />
Tonangebend war damals die 1819 gegründete<br />
Firma Trentsensky, die „Große Theater“ und „Mignon-<br />
Theater“ schuf. – Die Bühnen konnte man in Bögen zum<br />
Ausschneiden und Selbstkolorieren oder bereits fertig koloriert,<br />
ausgeschnitten und montiert erwerben. – Ensemble in<br />
frischem und sorgfältig ausgeführten Kolorit. – Drei Figuren<br />
ohne Steckblätter, fünf alt hinterlegt; kaum Gebrauchsspuren.<br />
– Wohlerhalten. – Siehe Abbildung Tafel 1<strong>6.</strong><br />
Charming paper theatre from the Biedermeier period. –<br />
Ensemble in fresh and carefully executed colouring. – Three<br />
figures without insertion leaves, five backed in former times;<br />
hardly any signs of wear. – Well preserved. – Loose in contemporary<br />
cardboard portfolio in contemporary cardboard<br />
slipcase (signs of wear). – See illustration on plate 1<strong>6.</strong><br />
1275 PESTALOZZI, (J. H.), Sämtliche Werke. Bde.<br />
I-XVI, XVIII und XIX in 18 Bdn. Berlin, Leipzig<br />
und Zürich, de Gruyter und Orell Füssli, 1927-60.<br />
Mod. Hldr. (104) 300,-<br />
Kritische Ausgabe. – Alles bis 1960 Erschienene. – Mit -<br />
heraus geber war Eduard Spranger. – Frisch.<br />
1276 REICHENBACH, A. B., Blumengewinde in<br />
Vater Rosenfelds Lieblingslaube oder Unterhaltungen<br />
über Gegenstände aus dem Natur-, Kunstund<br />
Menschleben; ein neues und lehrreiches<br />
ABC- und Lesebuch. Leipzig, Taubert, (1830).<br />
Mit gestoch. Titel mit kolor. Vign. und 12 kolor.<br />
Kupfertafeln mit 24 Abb. von Böttger nach Straßberger.<br />
141 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht be -<br />
schabt). (23) 1.200,-<br />
Monschein 242. Rümann 280. Hobrecker S. 144 und Abb.<br />
S. 5<strong>6.</strong> Wegehaupt 1751 (mit Abb.). HKJL IV, 74<strong>6.</strong> – Mit<br />
besonders dekorativen und sorgfältig kolorierten Kupfern<br />
zum Alphabet, je zwei auf einer Tafel. Bunte Blumen -<br />
girlanden stellen Buchstaben dar, umgeben von Tieren,<br />
Früchten etc., vor wechselnden Landschaften. – Braun -<br />
fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 17.<br />
With particularly decorative and carefully coloured<br />
engravings to the alphabet, two on each plate. Letters are<br />
illustrated by bright flower garlands, surrounded by animals,<br />
fruit etc. with changing landscapes. – Brown-stained.<br />
– Contemporary half calf with gilt back (slightly scratched).<br />
– See illustration on plate 17.<br />
1277 RICHARDSON, S., Sittenlehre für die Jugend in<br />
den auserlesensten aesopischen Fabeln. 5. Aufl.<br />
München, Strobl, 178<strong>6.</strong> Mit gestoch. Frontisp. und<br />
24 (statt 25?) Kupfertafeln von J. G. Wagner. 1 Bl.,<br />
368 S., 6 Bl. Läd. Pp. d. Zt. (78) 150,-<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Kinderbücher – Pädagogik<br />
Goed. IV/1, 372, 73. HKJL III, 718. Wegehaupt IV, 1817,<br />
Rümann 28<strong>6.</strong> Seifert 1772. Düsterdieck 633<strong>6.</strong> – Die von<br />
Lessing ins Deutsche übersetzte Fabelsammlung erschien<br />
erstmals 1757, die Originalausgabe 1740. – Der Titel verspricht<br />
26 „radirte Kupfer“, Vergleichsexemplare im Handel<br />
verfügen allerdings ebenfalls nur über 25 Tafeln. –<br />
Anfangs gering wasserrandig, Register mit zahlr. Einträgen<br />
mit Bleistift, wenig fleckig.<br />
1278 RINGELNATZ, J., Geheimes Kinder-Spiel-Buch<br />
mit vielen Bildern. Potsdam, Kiepenheuer, 1924.<br />
Mit 11 ganzseit. Illustr. von J. Ringelnatz. 1 Bl.,<br />
48 S., 1 Bl. OPp. (Kopf mit Fehlstelle, geringe Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Pape 2<strong>6.</strong> Des Coudres 25. Hayn-G. IX,<br />
493. – Noch ohne den auf Grund polizeilicher Verfügung<br />
aufgedruckten Vermerk „Nur für Erwachsene“. – Leicht<br />
gebräunt.<br />
1279 UNGARN – ALBUM mit 167 Farbzeichnungen<br />
für Schulzwecke. Ungarn, Anfang des 20. Jhdts.<br />
Qu.-Fol. Etw. läd. Hlwd. d. Zt. (112) 150,-<br />
Teils einfache, teils recht gekonnte und immer sehr sauber<br />
ausgeführte Darstellungen mit Gegenständen und Szenen<br />
des Alltagslebens in der Art von Kinderzeichnungen der<br />
jeweiligen Alterstufen. Trotz einer gewissen Verschiedenartigkeit<br />
der Zeichnung recht einheitlich in Stil und Aufmachung<br />
(alle auf gleichgroßen Kärtchen mit Rahmenlinie,<br />
ca. 10 x 7 cm). – Auf 12 feste Trägerpapiere montiert und<br />
am oberen Rand beschriftet: „I.(-VI.) osztály“ (erste bis<br />
sechste Klasse). – Geringe Gebrauchsspuren.<br />
1280 VILLAUME, (P.), Practische Logik für junge<br />
Leute die nicht studiren wollen. Frankfurt und<br />
Leipzig, o. Dr., 1788. XIV, 304 S. Ldr. d. Zt. (be -<br />
schabt, stark bestoßen). (8) 80,-<br />
Vgl. Ziegenfuß II, 791. Rommel 468. Brüggemann III, 945<br />
(alle mit der EA 1787). – Vorderer fliegender Vorsatz mit<br />
hs. Anmerkungen, Titel mit Blindstempel und hs. Besitzvermerk,<br />
vereinzelt mit hs. Anmerkungen im Text und<br />
mehreren Tintenflecken, stellenw. Spuren von Eselsohren,<br />
leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1281 VOGL, J. N., Volksmährchen. Wien, Tendler,<br />
1837. 2 Bl., 233 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (Rückenbezug<br />
rissig, etw. bestoßen). (150) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. XII, 231, 11. ADB XL, 168. Wurzbach<br />
LI, 183. – Vogl sammelte und bearbeitete kaum be -<br />
kannte Sagen- und Märchenstoffe aus slawischen Gebieten.<br />
– Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1282 WALTHER, E., Bilder zum ersten Anschauungs-<br />
Unterricht für die Jugend. Esslingen, Schreiber,<br />
1890. Fol. Mit 30 doppelblattgr. chromolithogr.<br />
Tafeln. 4 Bl., 7 S. Mod. Hlwd. mit mont. Orig.-<br />
Brosch. auf Vorderdeckel (Gebrauchsspuren).<br />
(36) 200,-<br />
Bilder zum Anschauungs-Unterricht für die Jugend, Tl. I. –<br />
Wegehaupt II, 338. – Vgl. Stuck-Villa I, 30. – Erstmals 1838<br />
erschienen. – Die attraktiven Tafeln zeigen Küche und Keller,<br />
Feld und Wald, Weinberg, Wasser, Meer, Dorf und Stadt,
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 257<br />
Bauplatz, Straßenverkehr, Post und Eisenbahn, Bergbau etc.<br />
– Tafeln mit Ein- und Ausrissen, tls. mit Papier hinterlegt,<br />
etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
1283 (WEIGEL, CH., UND J. D. KÖHLER), Orbis<br />
terrarum in nuce ... Die Welt in einer Nuß, oder<br />
Kurtzer Begriff der merckwürdigsten Welt-<br />
Geschichte in einer Gedächtnüs-hülfflichen Bilder-Lust,<br />
ausgefertiget. Nürnberg, Weigel, 1722.<br />
4°. Mit doppelblattgr. gestoch. Titel, gestoch.<br />
Titelvign. und 48 unterschiedlich getönten Kupfertafeln.<br />
19 S. Hpgt. d. Zt. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(85) 300,-<br />
Rammensee 1602. Bauer 4.3.4. Wegehaupt I, 221<strong>6.</strong> Pressler<br />
53. – Mnemotechnisches Lehrbuch zur Unterweisung in der<br />
Geschichte, erstmals 1697 erschienen und von A. Schmidt<br />
und J. D. Köhler mehrmals umgearbeitet. „Außer den<br />
43 Kupfertafeln, die unverändert aus dem ersten Druck<br />
übernommen wurden, sind vier Kupfertafeln in die Ausgabe<br />
von 1722 neu aufgenommen worden. Sie zeigen je<br />
zehn 'Gedenck-Münzen' zum dritten bis sechsten Jahrtausend.<br />
Portraits berühmter Persönlichkeiten dieser Zeit, die<br />
in Umrißzeichnungen, zumeist wohl nach Münzbildnissen,<br />
gestochen wurden. Die Einführung dieser Tafeln geht sicher<br />
auf Köhlers persönliche Vorliebe für die Numismatik<br />
zurück“ (Bauer). – Buchblock mehrf. gebrochen. Gestoch.<br />
Titel unten mit kleinem Randschaden. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig und mit umfangreichen hs. Marginalien. – Die<br />
Tafeln gedruckt auf sehr kräftigem Papier.<br />
1284 ZEHN KLEINE NEGERLEIN. O. O., Dr. und<br />
J. (ca. 1925). Qu.-8°. Mit zahlr. Farbabb. 8 Bl.<br />
OHlwd. (Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Vgl. Mergner-H. 172-184. Ries 1907. – Die Vorlage stammt<br />
wohl aus England, da die Illustrationen Bobbies und Richter<br />
mit Perücke zeigen. Auf den registerartigen Ausstanzungen<br />
am oberen Rand werden die zehn „Negerlein“ einzeln<br />
vorgestellt, doch statt des neunten „Negerleins“ ist,<br />
beim flüchtigen Hinsehen kaum auffällig – rassistisch<br />
besonders infam – ein Äffchen dargestellt. – Das Register<br />
etw. lichtrandig und mit kleinen Knickspuren.<br />
1285 KONVOLUT – 29 Kinder- und Jugendbücher<br />
aus zwei Jahrhunderten. Verschiedene Formate.<br />
Meist Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren). (100)<br />
300,-<br />
Populäre Kinderbücher des ausgehenden 19. und beginnenden<br />
20. Jahrhunderts, darunter ABC-Bücher, Fibeln,<br />
Märchen und zahlreiche Bilderbücher. – Altersspuren.<br />
1286 – 15 reich illustrierte Märchenbücher des <strong>Mai</strong>nzer<br />
Scholz-Verlages in 15 Bdn. Ca. 1904-40. Orig.-<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (147) 300,-<br />
1287 – 9 reich illustrierte Kinderbücher des frühen<br />
20. Jahrhunderts. Ca. 1910-50. Verschiedene Formate.<br />
Orig.-Einbände (Gebrauchsspuren). (147)<br />
300,-<br />
Kleine Sammlung von kaum bibliographierbaren Kinderbüchern,<br />
darunter ein seltenes Bilderbuch von Otto Flechtner<br />
„Der Kindheit goldene Tage“ (ca. 1910), eine ABC-<br />
Fibel „Eh ich zur Schule geh lern ich das ABC“ (ca. 1920),<br />
ein Kochbuch für Puppenmütter „Der Bäcker hat gerufen“<br />
und ein Weihnachtsbuch „Der Weihnachtsmann im Walde“<br />
(1943), von einem deutschen Wehrmachtssoldaten an der<br />
Front für seine Kinder in der Heimat geschrieben. – Und<br />
vieles mehr. – Gebrauchsspuren.<br />
Philosophie – Politik –<br />
Nationalökonomie<br />
1288 AMPACH, R., Cursus philosophicus. Wien,<br />
Cosmerovius, 1674. 4°. Mit gestoch. Frontisp.<br />
3 Bl., 386 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. aufgebogen und<br />
fleckig). (36) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. I, 305. – Innerer Vorder -<br />
deckel mit Bibliotheksetikett, tls. Wurmfraß (ohne Buchstabenverlust),<br />
an den Rändern leicht fleckig, sonst recht<br />
sauber.<br />
1289 ARISTOTELES, Politikon ta sozomena (graece).<br />
Politicorum libri superstites. Editio nova. Cura<br />
Hermanni Conringii. Helmstedt, Müller, 165<strong>6.</strong><br />
14 Bl., 751 S. – BEIGEB.: DERS., De arte rhetorica<br />
libri tres graece et latine editi cura Ch. Schraderi.<br />
Ed. secunda. Ebda. 1659. 8 Bl., 253 S., 5 Bl.<br />
Mod. Ldr. (112) 350,-<br />
STC A 831. Hoffmann I, 312: „Multo emendatior auctiorque<br />
priore. Substratus est Sylburgi-Victorianus textus, ubi<br />
corruptelae lacunaeque signis criticis sunt adnotatae. Varias<br />
lectiones Conringius ipse collegit. Adhaec, praeter Victorii<br />
versionem latinam, fragmenta Aristotelis de Historiis<br />
rerumpublicarum, ex Casauboni collectione sunt adiuncta.<br />
Thucydidis ingenium optime perspexit, atque versione sua<br />
more sui temporis reddidit.“ – Einige Unterstreichungen,<br />
wenig fleckig.<br />
1290 AST, F., Grundriß einer Geschichte der Philosophie.<br />
Landshut, Thomann, 1807. 1 Bl., 491 S., 1 Bl.<br />
Interims-Brosch. (angeschmutzt). (78) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Ziegenfuß I, 52: Ast „versucht als erster<br />
in der geschichtlichen Entwicklung der Philosophie eine<br />
vernünftige Notwendigkeit nachzuweisen.“ – Hauptwerk<br />
des Schelling-Anhängers. – Etw. fleckig, unbeschnitten.<br />
1291 BÖHME, J., Sämtliche Schriften. 11 Bde. Fak -<br />
simile-Neudruck der Ausg. von 1730. Neu hrsg.<br />
von W.-E. Peuckert. Stuttgart, Frommann, 1955-<br />
60. OPp. (leichte Gebrauchsspuren). (104) 250,-<br />
DAZU: DERS., Die Urschriften. 2 Bde. Ebda. 1963-6<strong>6.</strong> –<br />
GRUNSKY, H., Jacob Böhme. Ebda. 195<strong>6.</strong>
258<br />
Nr. 1293<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
1292 BOLINGBROKE, H. ST. JOHN, The Philosophical<br />
Works. Published by D. Mallet. 5 Bde. London,<br />
o. Dr., 1754. Ldr. d. Zt. (Rücken restauriert,<br />
einer erneuert, Gebrauchsspuren). (96) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Graesse I, 477. Lowndes 232. – Wie meist<br />
ohne das Porträt. – Alle Titel mit Besitzvermerk; gebräunt.<br />
1293 (BROGGIA, C. A.), Trattato de' tributi, delle<br />
monete, e del governo politico della sanità. Opera<br />
di stato, e di commercio, di polizia, e di finanza.<br />
Neapel, Palombo, 1743. 7 Bl., XVIII, 572 S., 2 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit. (wenig fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen). (145) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Einaudi 709. Kress B 4730. Goldsmiths<br />
7984. – „Als erster italienischer Steuermethodiker verwarf<br />
er alle geldbringenden Regierungsmonopole. Durch Ausschluß<br />
fremdländischer Waren sucht er den heimischen<br />
Gewerbefleiß und den Ackerbau zu begünstigen“ (Sauer &<br />
Auvermann V, 1430). – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig und<br />
mit schwachen Feuchtigkeitsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
Nr. 1299<br />
1294 BRUNO, G., Gesammelte Werke. Hrsg. von<br />
L. Kuhlenbeck. Mischaufl. 6 Bde. Jena, Diederichs,<br />
1904-09. OHpgt. (104) 250,-<br />
1295 BURLAMAQUI, J. J., Principes du droit naturel.<br />
Nouv. éd. Paris, Guillaume, 1791. VIII, 374 S.,<br />
1 Bl. (Anzeigen). Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. beschabt und stärker bestoßen). (73) 80,-<br />
Vgl. Quérard I, 570. INED 87<strong>6.</strong> Higgs 2840 (andere Ausg.)<br />
– Innengelenk aufgeplatzt, Titel gestempelt und im Bug<br />
löchrig, anfangs braunfl., ansonsten tls. etw. gebräunt.<br />
1296 CAMPANELLA, T., Realis philosophiae epilogisticae<br />
partes quatuor, hoc est de rerum natura,<br />
hominum moribus, politica, (cui Civitas solis<br />
iuncta est) & oeconomica, cum adnotationibus<br />
physiologicis a Thobia Adami nunc primum editae.<br />
Frankfurt, (Emmel für) Tampach, 1623. 4°.<br />
Mit breiter gestoch. Titelbordüre und 5 kleinen<br />
Textholzschnitten. 20 Bl., 508 S. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(etw. fleckig, berieben und bestoßen). (19)<br />
25.000,-
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 259<br />
Erste Ausgabe. STC C 188. Firpo 8h.1. Gibson-P. 650.<br />
Mellon 81. Wellcome I, 1238. Winter I, 64. ESS III, 16<strong>6.</strong> –<br />
Wie die im Vorjahr bei Tampach erschienene, ebenfalls von<br />
Tobias Adami aus Campanellas Inquisitionsgefängnis nach<br />
Deutschland verbrachte „Apologia pro Galileo“ in zwei<br />
satz- und kollationsgleichen Varianten erschienen, vorliegend<br />
mit der gestoch. Titelbordüre und ohne das sehr seltene<br />
Erratablatt (Mellon unbekannt; vgl. die Exemplarnachweise<br />
im VD 17). – „While Galilei was essentially<br />
satisfied with an understanding of natural, physical reality,<br />
Campanella endeavored to go beyond this and to find the<br />
ultimate metaphysical truth of things“ (DSB XV, 68 ff.). –<br />
Auf den Seiten 415-464 als Teil des dritten, „politicorum“<br />
überschriebenen Buches, befindet sich mit eigenem Titelblatt<br />
die Erstveröffentlichung von Campanellas berühmtestem<br />
Werk, „Città del Sole“, einer der großen Staats -<br />
utopien des 17. Jahrhunderts. Das Werk datiert bereits aus<br />
den Jahren 1602/03, der italienische Originaltext Campanellas<br />
gelangte erst 1904 an die Öffentlichkeit. „A regimented,<br />
highly centralized, theocratic society characterized by<br />
the breeding of human beings in accordance with science<br />
(including astrology), subordination of individuals to the<br />
state, and absence of private property“ (Gibson-Patrick).<br />
Der Versuch, einen derartigen, in der chiliastischen Tradition<br />
des Joachim von Fiore als Endreich aufgefaßten Idealstaat<br />
in Kalabrien zu errichten, brachte Campanella für über<br />
30 Jahre in die Gefängnisse der Inquisition. – Titel knapp,<br />
außen bis zum Bordürenrand beschnitten. Etw. gebräunt<br />
und fleckig, S. 63-66 mit kräftigem Tintenfleck. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – The first publication with title page of<br />
Campanella's most famous work, „Città del Sole“, one of<br />
the great political utopias of the 17th century, is on pages<br />
415-464 as part of the third book headed „politicorum“. –<br />
Title closely trimmed, outside up to ornamental border. Some<br />
browning and soiling, pp. 63-66 with strong inkstain. – Contemporary<br />
limp vellum (a little soiled, rubbed and scuffed).<br />
– See illustration.<br />
1297 (CAPELLO, P. A.), Nuovo trattato del modo di<br />
regolare la moneta. Venedig, Baseggio, 1752. 4°.<br />
Mit 14 großen Falttabellen. 6 Bl., 152 S. Mod. Pgt.<br />
(Vordergelenk mit kleiner Fehlstelle). (145) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Melzi II, 260. Einaudi 860. Kress 5187.<br />
Goldsmiths 8725. Higgs 328. – Mit Währungstabellen für<br />
Venedig, Genua, <strong>Mai</strong>land, Florenz, Rom, Neapel, Cadiz,<br />
Lissabon, Konstantinopel, Alexandria, Wien, England etc. –<br />
Vorsatz mit Händlermarke. Titel angestaubt, stärker fleckig<br />
und verso mit Exlibris. Einzelne Tafeln im Innensteg etw.<br />
eingerissen. Insgesamt nur gering fleckig, breitrandig und<br />
teilw. unbeschnitten.<br />
1298 CHOKIER, J. DE, Thesaurus Politicus: Oder,<br />
Schatz-Cammer politischer Aphorismorum oder<br />
Lehrsprüche. Jetzo aber nach dem neulichst<br />
gedruckten lateinischen Exemplar verteutschet<br />
durch Andream Heidemannum. Nürnberg, Dümler,<br />
1652. 4°. 8 Bl., 860 S., 5 (statt 6) Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(stark fleckig, etw. berieben und bestoßen, mit<br />
Kratzspuren, Schließbänder fehlen). (31) 150,-<br />
Zweite deutsche Ausgabe. – Georgi I, 281. – Vgl. STC C<br />
571 (erste dt. Ausg. 1624). – Einer der damals beliebten<br />
Fürstenspiegel. – Es fehlt das letzte Bl. mit Kolophon und<br />
Druckermarke. – Etw. gebräunt, stark braunfleckig.<br />
Nr. 1296<br />
1299 COMENIUS, J. A., I. Fortunae faber. II. Diogenes<br />
cynicus. III. Abraham patriarcha. Nunc simul<br />
editi. 3 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, Van den Berge,<br />
(1661)-62. 12°. Mit gestoch. Titelvign. und 3 gleichen<br />
Druckermarken. 1 Bl., 103 S., 6 Bl., 106 S.,<br />
1 weißes Bl., 69 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt. mit hs. Rtit.<br />
(fleckig, etw. berieben und bestoßen, mit wenigen<br />
kleinen Wurmlöchern). (19) 8.000,-<br />
Erste lateinische Sammelausgabe. – Vgl. Heydorn II, 44,<br />
40, 14, 42 und 88. – Nicht im NUC. – Enthält in Tl. I<br />
„Regulae Vitae“ (S. 51-72) und die „Epistula ad Montanum“<br />
(S. 73-103, dieser Teil irrtümlich am Ende von Tl. III eingebunden).<br />
– Handbuch der praktischen Philosophie. –<br />
Gesamttitel außen hinterlegt.<br />
BEIGEB.: DERS., Physicae ad lumen divinum reformandae<br />
synopsis. Amsterdam, Janssonius, 1663. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 24 Bl., 303 S. – Vgl. Heydorn II, 83:<br />
„Eine der Schriften Komenskys, die die Überreste des enzyklopädischen<br />
Amphitheatrums darstellen, freilich in der<br />
Umgestaltung für die Zwecke des Schulunterrichts.“<br />
DERS., Pansophiae diatyposis ichnographica & orthographica<br />
delineatione. Amsterdam, Elzevier, 1645. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 212 S. – Erste lateinische Ausgabe.<br />
– Willems 1023. Heydorn II, 82. – Einführung in die Universalwissenschaft<br />
als Fortsetzung des 1639 in London<br />
erschienenen Werkes „Pansophiae prodromus“ und als Einleitung<br />
zu einer Art Enzyklopädie, welche Comenius nie<br />
verwirklichen konnte.<br />
DERS., Disquisitiones de caloris et frigoris natura.<br />
Amsterdam, Janssonius, 1659. Mit Druckermarke auf dem<br />
Titel. 59 S. – Erste lateinische Ausgabe. – Heydorn II, 40:<br />
„Komensky beurteilt Wärme u. Kälte als die ersten Qualitäten,<br />
als Voraussetzungen aller Naturprozesse.“
260<br />
Nr. 1306<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
Vorsätze mit hs. Notizen. Etw. gebräunt, wenig fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First Latin collective edition. – Overall title backed outside.<br />
– Endpapers with ms. notes. Some browning, minor soiling.<br />
– Contemporary vellum with ms. spine title (stained, a little<br />
rubbed and scuffed, with some small wormholes). – See illustration.<br />
1300 ECKARTSHAUSEN, K. VON, Rede von den<br />
Quellen der Verbrechen und der Möglichkeit<br />
selben vorzubeugen. München, Vötter, 1783. 4°.<br />
55 S. Heftstreifen. – Erste Ausgabe. – Faivre 9.<br />
(52) 120,-<br />
1301 – Ueber das erste Wesensgesetz in der Schöpfung.<br />
München, Lindauer, 1793. 4°. 40 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
goldgepr. Wappensupralibros auf dem Vorder -<br />
deckel (wenig beschabt). – Erste Ausgabe. – Faivre<br />
70. – Schönes Exemplar. (87) 200,-<br />
1302 FEUERBACH, L., Sämtliche Werke. Neu hrsg.<br />
von W. Bolin und F. Jodl. 13 in 12 Bdn. Stuttgart,<br />
Frommann, 1960-64. OLwd. (104) 120,-<br />
Nr. 1308<br />
1303 FICHTE, J. G., Gesamtausgabe der Bayerischen<br />
Akademie der Wissenschaften. Abt. I/1-9 (von<br />
10), II/1-11 (von 17), III/1-6 (von 8) und IV/1-2<br />
(von 6) in 29 Bdn. Stuttgart, Frommann, 1962-98.<br />
4°. OLwd. (104) 600,-<br />
Beiliegen „Fichte im Gespräch“, Bde. I-V (von 6), und die<br />
Fichte-Bibliographie.<br />
1304 – Versuch einer Critik aller Offenbarung. Königsberg,<br />
Hartung, 1792. Mit gestoch. Titelvign. 1 Bl.,<br />
182 S. Mod. Ldr. (23) 150,-<br />
Eine von 4 bekannten Varianten der ersten Ausgabe (hier<br />
mit Vign. und Verlagsangabe, aber ohne Vorrede und Nennung<br />
des Verfassers). – Baumgartner-J. 2 alpha. Goed. V, 8,<br />
1. Meyer 277, 2. Dorn 118. – Unbeschnitten.<br />
1305 FURTMAIR, M., (UND J. N. USCHOLD),<br />
Philosophisches Real-Lexikon. 4 in 1 Bd. Augsburg,<br />
Kollmann, 1853-55. Hldr. d. Zt. (leicht<br />
beschabt und bestoßen). (78) 100,-<br />
Einzige Ausgabe. – Entgegen dem Titel mit zahlreichen Personeneinträgen.<br />
– Etw. gebräunt und fleckig, Titel gestempelt.<br />
Nachgebunden 30 Bl. Schreibpapier (weiß).
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 261<br />
1306 (GALIANI, F.), Dialogues sur le commerce des<br />
bleds. London (d. i. Paris) 1770. 2 Bl., 314 S., 1 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (etw. beschabt,<br />
wenig bestoßen). (145) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Einaudi 2334. Goldsmiths 10640. Kress<br />
6730. INED 1948. Palgrave II, 178. Higgs 4941: „A celebrated<br />
work.“ – Nicht bei Menger. – „Rapports entre la<br />
structure physique d'un pays et son économie. G. insiste<br />
sur l'interdépendance de l'agriculture, des manufactures et<br />
du nombre d'habitants. Remarques assez générales sur<br />
le luxe, les impôts, le déficit de la population française;<br />
avantages d'une forte population considérée par rapport aux<br />
ressources existantes“ (INED). – Vorsatz mit Exlibris. Das<br />
letzte „Errata“-Blatt mit 22 Zl. Verbesserungen. Gering<br />
gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Endpaper with exlibris. Last „Errata“ leaf<br />
with 22 lines corrections. Minor browning and soiling. –<br />
Contemporary calf with spine label and gilt back (some<br />
scratching, minor scuffing). – See illustration.<br />
1307 HEIDEGGER, M., Hegels Phänomenologie d.<br />
Geistes. Vorlesung, gehalten im Wintersemester<br />
1930/31. (Typoskript). O. O. und J. Fol. 1 Bl.,<br />
134 S. Mod. Hpgt. (Deckel leicht aufgebogen und<br />
lichtrandig). (37) 200,-<br />
Maschinengeschriebene Nachschrift aus dem Besitz von<br />
Helene Weiß (1901-1950), einer Schülerin des Freiburger<br />
Philosophen von 1924 bis zur ihrer Emigration 1934. Diese<br />
mit zahlr. Korrekturen versehene Fassung ist vermutlich<br />
Vorlage der Nachschrift des Philosophen Ernst Tugendhat<br />
(geb. 1930). – Ernst Tugendhat ist ein Neffe von Helene<br />
Weiß. – Vorsätze mit hs. Einträgen und eingeklebtem Zeitungsausschnitt;<br />
Text mit zahlr. hs. Korrekturen in Tinte. –<br />
Aus dem Besitz des Opthalmologen Ernst Engelking (1886-<br />
1975), der neben Karl Jaspers zum sogenannten Dreizehnerausschuß<br />
zur Reformierung der Heidelberger Universität<br />
unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte.<br />
1308 – Sein und Zeit. Erste Hälfte (alles Erschienene).<br />
Halle, Niemeyer, 1927. XI, 438 S. OLwd. (Vorderdeckel<br />
aufgebogen, wasserrandig, stellenw.<br />
wenig eingerissen, etw. gebräunt). (114) 400,-<br />
Sonderdruck aus dem „Jahrbuch für Philosophie und phänomenologische<br />
Forschung“, Bd. VII. – Erste Ausgabe. –<br />
Saß 13. – Ohne das meist fehlende Errata-Blatt. – Vorsätze<br />
im Bug gering lädiert, Titel mit kleinem Stempel, mit einigen<br />
Marginalien (Bleistift), durchgehend wasserrandig,<br />
fleckig. – Aus dem Besitz von Hans Georg Küssner (1900-<br />
1984), Professor für Luftfahrtforschung. – Siehe Abbildung.<br />
1309 (HOLBACH, P. H. D. DE), Examen critique des<br />
apologistes de la religion chrétienne. Par M. Fréret.<br />
O. O. und Dr. 1767. 268 S., 2 Bl. Weinrotes<br />
Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung (etw. berieben,<br />
wenig bestoßen). (19) 800,-<br />
Ein Jahr nach der Erstausgabe erschienen. – Tchemerzine<br />
VI, 231. – Vgl. Cioranescu 34025 und 29711 (unter N. Fréret).<br />
Vercruysse S. 33-3<strong>6.</strong> – Unter der Tarnkappe „Fréret“<br />
verfaßte, stark antiklerikale Schrift. Die Autorschaft von<br />
Holbach ist nicht eindeutig gesichert und wird von Ver -<br />
cruysse eingehend diskutiert; die Indizien sprechen gegen<br />
Holbach und für einen aufklärerischen Feuerkopf. – Das<br />
Schlußblatt mit einem „Catalogue“ lieferbarer Bücher ist<br />
wohl nicht allen Exemplaren beigebunden worden. – Ge -<br />
ring gebräunt, wenig fleckig. – Vorsatz mit Exlibris aus der<br />
Bibliothek des großen Bibliophilen A. A. Renouard, vgl.<br />
Bogeng I, 159-161: „Eine der bedeutendsten französischen<br />
Liebhaberbüchereien des neunzehnten Jahrhunderts“. Laut<br />
dem Auktionskatalog von Renouards Bibliothek (Paris/<br />
London 1854; Nr. 212) Exemplar auf besserem Papier in<br />
einem feinen Maroquineinband.<br />
1310 – La politique naturelle. Ou discours sur les vrais<br />
principes du gouvernement. 2 Bde. London (d. i.<br />
Amsterdam, Rey), 1773. VII, 232; 280 S. (ohne die<br />
ersten 2 nn. Bl. zum Bd. II). Ldr. d. Zt.mit Rsch.<br />
und Rvg. (etw. berieben und bestoßen, Gelenke<br />
brüchig). (145) 120,-<br />
Einer von zwei Drucken der ersten Ausgabe. – Vercruysse<br />
1773, A 2. Tchemerzine VI, 245. Kress 6940. INED 2288.<br />
Einaudi 3<strong>6.</strong> – Es fehlen der Vortitel und Titel zum Bd. II. –<br />
Vorsatz mit kleinem Exlibris und Schabspur. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig und wasserrandig.<br />
1311 (HOLBACH, P. H. D. DE, PSEUD.:) ABBE<br />
BERNIER, Théologie portative ou dictionnaire<br />
abrégé de la Religion Chrétienne. „Londres“ (d. i.<br />
Amsterdam, Rey), 1768. 2 Bl., 229 S. Weinrotes<br />
Ldr. d. Zt. mit reicher Vergoldung (gering berieben<br />
und bestoßen). (19) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe (ein zweiter Druck erschien noch im selben<br />
Jahr). – Vercruysse 1768/A4. Cioranescu 34032. Tchemerzine<br />
VI, 237. Weller, Druckorte, II, 181. – Nach Vercruysse<br />
handelt es sich bei den Ausgaben mit dem Erscheinungsvermerk<br />
1768 um die ersten Ausgaben, obwohl das Werk<br />
bereits ein Jahr zuvor im Umlauf war. – Unser Exemplar<br />
am Anfang mit einem Vortitel, der Vergleichsexemplaren<br />
fehlt. – Vereinzelt mit hs. Korrekturen. Leicht gebräunt, tls.<br />
etw. fleckig.<br />
First edition. – Our copy at the beginning with half title<br />
which is not there in comparative copies. – Occasionally with<br />
ms. corrections. Slightly browned, partly a little soiled. –<br />
Contemporary wine-red calf, richly gilt (minor rubbing and<br />
scuffing).<br />
1312 HORN, (CH. A.), Uiber den waren Begrif von<br />
Freiheit. Nürnberg und Marktbreit, o. Dr., 1794.<br />
8 Bl., 542 S. Pp. d. Zt. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(62) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hamberger-M. III, 423. Meusel VI, 115.<br />
– Antijakobinische Gedanken über die Freiheit: in staatlicher,<br />
ständischer wie individueller Hinsicht, über Denk-,<br />
Presse-, Religions- und Gewissensfreiheit. – Christian<br />
Adam Horn (1753-1798) war Nachmittagsprediger zu<br />
Schweinfurt, hat sich nach seiner Absetzung als Pfarrer<br />
mit der Juristerei befaßt „und litt mitunter an Verstandes -<br />
zerrüttung“ (Meusel). – Etw. gebräunt. Exlibris.<br />
1313 JAKOB, L. H., Beweis für die Unsterblichkeit der<br />
Seele aus dem Begriffe der Pflicht. Züllichau,<br />
Fromann, 1790. LXXXII, 100 S. Etw. spät. Pp.<br />
(59) 150,-
262<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
Erste Ausgabe. – ADB XIII, 690. Adickes 348: „Diffuse in<br />
style, and aiming to be popular, the work brings to their<br />
complete developement the germs of Eudaemonism in<br />
Kant's proof, and thus allows the harshness of this to appear<br />
in full light. Jakob asserts, for instance, that, in the absence<br />
of a belief in immortality, the chief end must be self-preservation,<br />
and death for one's country therefore sheer folly. So<br />
that here Kant's rigorousness is transformed into its direct<br />
opposite.“ – Vorsatz mit aufgeklebtem Besitzvermerk, tls.<br />
gering gebräunt und stellenw. fleckig.<br />
1314 JASPERS, K., Grundsätze des Philosophierens.<br />
(Typoskript). O. O. und J. (1843). 4°. 5 Bl., I,<br />
169 S. Mod. Ldr. (leicht lichtrandig und wenig<br />
berieben). (37) 300,-<br />
Eines von wenigen Exemplaren eines maschinengeschriebenen<br />
Manuskriptes, das während der Jahre des Berufsverbots<br />
von Jaspers wohl unter der Hand in Umlauf war. –<br />
Vorsatz gestempelt und mit hs. Eintrag. – Aus dem Besitz<br />
des Opthalmologen Ernst Engelking (1886-1975), der<br />
neben Jaspers zum sogenannten Dreizehnerausschuß zur<br />
Reformierung der Heidelberger Universität unmittelbar<br />
nach Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte.<br />
1315 (JURIEU, P.), Les voeux d'un patriote. Amsterdam,<br />
o. Dr. (d. i. Paris) 1788. 16, 282 S. Läd. Interims-Broschur.<br />
(112) 100,-<br />
Hoefer XXVII, 271. Weller, Druckorte II, 238. – Neudruck<br />
der ersten 13 Kapitel der unter dem Titel „Les soupirs de la<br />
France esclave“ erstmals 1689-90 erschienenen Analyse der<br />
Regierung Ludwigs XIV. – „Atribuée par les uns à Levassor<br />
et par d'autres à Gatien de Courtilz, cet ouvrage est bien<br />
réellement de Jurieu. Il contient une critique juste, quoique<br />
exprimée en termes fort vifs, du gouvernement de Louis<br />
XIV. Les principes de la souveraineté du peuple et de la<br />
subordination des rois aux états généraux sont nettement<br />
proclamés“ (Hoefer). – Unbeschnitten.<br />
1316 KANT, I., Werke. Sorgfältig revidirte Gesammtausgabe.<br />
(Hrsg.von G. Hartenstein). 10 Bde. Leipzig,<br />
Modes und Baumann, 1838-39. Mit gestoch.<br />
Portr., 3 Kupfertafeln und gefalt. Faksimile. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rvg. (beschabt und bestoßen). (106)<br />
400,-<br />
Erste Gesamtausgabe. – Goed. V, 2, 1. – Tls. gebräunt und<br />
fleckig. – DERS., Briefwechsel. Hrsg. v. H. Fischer. 3 Bde.<br />
München 1912-13. – Dekorativ gebunden.<br />
1317 – Logik, ein Handbuch zu Vorlesungen. Königsberg,<br />
Nicolovius, 1800. XXIV, 232 S. (ohne das<br />
Erratablatt). Pp. d. Zt. (fleckig, beschabt und be -<br />
stoßen). (112) 200,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe (mit dem Komma hinter<br />
Nicolovius). – Warda 20<strong>6.</strong> Adickes 104. – Innengelenke<br />
gebrochen; stellenw. leicht wasserrandig; etw. braunfleckig.<br />
– VORGEB.: DERS., Metaphysische Anfangsgründe der<br />
Naturwissenschaft. Dritte Aufl. Leipzig, Hartknoch, 1800.<br />
XXIV, 126 S. – Warda 108. Adickes 64. – Titel mit Besitzvermerk.<br />
– NACHGEB.: DERS., Physische Geographie. Auf<br />
Verlangen des Verfassers, aus seiner Handschrift hrsg. und<br />
zum Theil bearb. von F. Th. Rink. 2 Bde. Königsberg, o. Dr.,<br />
1802. VIII, 240 S., 2 Bl., 195 S. – Warda 21<strong>6.</strong> Adickes 109.<br />
1318 – DASS. Königsberg, Nicolovius, 1800. XXIV,<br />
232 S. Läd. Pp. d. Zt. (106) 200,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe, d. h. ohne das Errata-<br />
Blatt. – Warda 207. Adickes 104. – Vorsatz und Titel ge -<br />
stempelt. – DAZU: DERS., Metaphysische Anfangsgründe<br />
der Naturwissenschaft. 2. Aufl. Riga 1787. – Warda 105.<br />
Adickes 64. – DERS., Grundlegung zur Metaphysik der Sitten.<br />
Neueste, mit einem Register verm. Aufl. Grätz 179<strong>6.</strong> –<br />
Warda 95. – DERS., Critik der reinen Vernunft. 4. Aufl.<br />
Riga 1794. – Warda 64. – DERS., Critik der reinen Vernunft.<br />
7. Aufl. Leipzig 1828. – Warda 69.<br />
1319 – Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre.<br />
Königsberg, Nicolovius, 1797. 1 Bl., XII, 235 S.<br />
Kalbldr. d. Zt. (etw. beschabt, bestoßen). (100)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Warda 171. Adickes 90. – Mit dem sonst<br />
häufig fehlenden Obertitel „Die Metaphysik der Sitten“. –<br />
Stärker gebräunt, fleckig.<br />
1320 – Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre.<br />
Königsberg, Nicolovius, 1797. 1 Bl., X, 190 S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(106) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Warda 17<strong>6.</strong> Adickes 90. – Ohne die beiden<br />
Reihentitel. – Vorsatz und Titel mit Eintrag, am unteren Seitenrand<br />
durchgehend wasserrandig, vereinzelt fleckig. –<br />
NACHGEB.: TRESCHOW, N., Vorlesungen über die<br />
Kantische Philosophie. Aus dem Dänischen übers. Tl. II<br />
(von 2). Kopenhagen und Leipzig, Schubothe, 1799. 1 Bl.,<br />
203 S., 1 Bl. – Adickes 2188: „There are not a few remarks<br />
which show penetration and clearness of thought; but they<br />
are lost in a crowd of bad misunderstandings and superficial<br />
objections.“<br />
1321 – Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf.<br />
Königsberg, Nicolovius, 1795. 104 S. Läd.<br />
Pp. d. Zt. (106) 500,-<br />
Erster Druck der ersten Ausgabe, S. 3 mit Kustode „Welt“.<br />
– Warda 154. Adickes 84. – Vorsatz gestempelt und mit hs.<br />
Besitzvermerk, einige Anstreichungen und Marginalien<br />
(wenige in Tinte), leicht gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
1322 LEROUX, P., Le véritable livre d'Isaie retrouvé,<br />
rétabli dans son intégrité, et traduit littéralement<br />
sur le texte hébreu. Lausanne, J. Leroux, 1869. XV,<br />
93 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(19) 400,-<br />
Nr. 72 von 150 Exemplaren der ersten Ausgabe. – Vgl. Hoefer<br />
XXX, 881. Ziegenfuß II, 51: Pierre Leroux (1797-1871)<br />
„ist stark beeinflußt von Condorcet und der bedeutendste<br />
Philosoph des Saint-Simonismus. Die Menschheit hält er<br />
für realer als das Individuum.“ – Der französische Philosoph<br />
und Sozialist proklamierte 1848 in Boussac die Republik<br />
und wurde am 25. Februar <strong>Mai</strong>re des Ortes, wo er sich<br />
der radikalen Partei anschloß; er lebte von 1851 bis 1868 in<br />
der Verbannung auf Jersey. – Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig. – Der über den Buchblock hinausragende Vortitel<br />
außen eingefaltet (mit kleineren Randschäden und Leim -<br />
flecken) mit e. Widmung und U. des Autors für Alexandre<br />
Devlet-Kildet, dat. 4. 1. 1870.
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 263<br />
1323 LIST, F., Das nationale System der politischen<br />
Oekonomie. Bd. I (alles Erschienene): Der internationale<br />
Handel, die Handelspolitik und der<br />
deutsche Zollverein. Stuttgart und Tübingen,<br />
Cotta, 1841. LXVIII (recte LXX), 589 S. Hldr. d.<br />
Zt. mit Rvg. (etw. berieben und bestoßen). (19)<br />
5.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Kress C.545. Goldsmiths 31957. PMM<br />
311. – Lists Hauptwerk, das in Opposition zu Adam Smith<br />
und dessen System des Freihandels steht. „70 Jahre lang<br />
benutzten es die Verfechter von Schutzzöllen als Evan -<br />
gelium“ (Carter-Muir). – Vorsatz mit hs. Vermerk, S. 39/40<br />
mit Papierdurchbruch, tls. stärker gebräunt und etw. fleckig.<br />
First edition. – List's main work that opposes Adam Smith<br />
and his theory of free trade. – Endpaper with ms. note,<br />
p. 39/40 with paper perforation, partly stronger browned<br />
and a little soiled. – Contemporary half calf with gilt back<br />
(some rubbing and scuffing).<br />
1324 MACHIAVELLI, N., (Opere). 8 Bde. Cosmopoli<br />
(d. i. Venedig, Pasquali), 1769. Mit gestoch. Portr.<br />
und 8 gestoch. Titeln. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt,<br />
bestoßen). (55) 300,-<br />
Bertelli-I. 96-101 und S. CX-CXI: „Tutto Machiavelli, in<br />
una serie di otto volumi in ottavo, con frontespizi distinti.“<br />
– Die Bände dieser Werkausgabe haben keinen Gesamttitel,<br />
ihre Zusammengehörigkeit ergibt sich nur aus dem „Indice<br />
e distribuzione delle opere“ zu Anfang des (ersten) Bandes,<br />
des „Principe“; dieser ist ein Nachdruck der im Jahr zuvor<br />
ebenfalls bei Pasquali erschienenen Ausgabe, die übrigen<br />
Bände sind Neuausgaben. – Tls. ganz leicht gebräunt.<br />
1325 (MAFFEI, F. S.), Dell'impiego del danaro libri tre.<br />
Rom, Druckerei des Vatikans, (1745). 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign. XXXII, 172 S. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig, berieben und bestoßen, mit Nagel- und<br />
Wurmspuren). (145) 300,-<br />
Seltene zweite Ausgabe, erstmals 1744 erschienen. – Einaudi<br />
3604. Barucci-C. 254. Kress 471<strong>6.</strong> Goldsmiths 8277. –<br />
Über den Gebrauch des Geldes. – Vortitel mit wenigen<br />
Federproben. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig, mit<br />
Quetschfalten und wenigen kleinen Wurmspuren.<br />
1326 (MIRABEAU, V. R. DE), Theorie de l'impot. O.<br />
O. u. Dr., 1760. VIII, 520 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (Gelenke angebrochen, Kapitale leicht<br />
läd., Rücken mit Wurmspur, etw. berieben und<br />
bestoßen). (145) 350,-<br />
Erste Oktavausgabe im Jahr des Erstdrucks. – Kress 5884.<br />
Goldsmiths 9603. Higgs 2298. Einaudi 394<strong>6.</strong> – Diese Ausgabe<br />
nicht bei Cioranescu und Tchemerzine. – Eines der<br />
wichtigsten physiokratischen Werke (trug dem Autor<br />
Inhaftierung ein). – „Ce fut la première oeuvre vraiment<br />
personelle de Mirabeau depuis sa conversion (aux idées de<br />
Quesnay). Le succès en fut très vif. Mirabeau y développe<br />
les principes de la nouvelle école, avec un franc-parler qui<br />
lui attira de nombreux suffrages ... et le fit emprisonner“<br />
(INED 3209). – Titel mit Stempel und aufgeklebter Bibl.-<br />
Nummer. Etw. gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt gestempelt<br />
und mit kleinen Randschäden.<br />
Nr. 1330<br />
1327 NÜSSLEIN, F. A., Grundlinien der Logik. – Be -<br />
griff und Eintheilung der Philosophie. 2 in 1 Bd.<br />
Bamberg, Wesche, 1824. VIII, 98 S., 1 Bl., 31 S. Pp.<br />
d. Zt. (leicht berieben und etw. bestoßen). (78)<br />
120,-<br />
Erste Ausgabe. – BBKL XXIX, 994. ADB XXIV, 61. –<br />
Neben seinen mineralogischen Studien veröffentlichte der<br />
Dillinger Professor auch zahlreiche von der Philosophie<br />
Schellings beeinflußte Schriften, die sich allerdings „alle<br />
nicht weit über das Niveau der gewöhnlichen Schulphilosophie<br />
erheben.“ – Mit einigen nachgebundenen Blättern<br />
und zahlr. Einträgen von alter Hand in Tinte und mit Bleistift,<br />
Titel gestempelt, wasserrandig und leicht fleckig. –<br />
DAZU: WEBER, J., Logica, in usum eorum, qui eidem<br />
student. Landshut 1794. – Hamberger-M. VIII, 369. –<br />
SAMBUGA, J., Ueber den Philosophismus, welcher unsere<br />
Zeit bedroht. München 1805. – Goed. XII, 434, 15. ADB<br />
XXX, 309. – STÖGER, J., Ueber den reellen Unterschied<br />
des Seyns und den daraus hervorgehenden Unterschied<br />
unserer Kenntnisse. München 1811. – Hamberger-M. XX,<br />
644. – MEILINGER, F., Grundriß der Logik und Metaphysik.<br />
München 1835. – ADB XXI, 218.<br />
1328 (PASCAL, B., PSEUD.:) L. MONTALTE, Litterae<br />
provinciales, de morali & politica Jesuitarum<br />
disciplina. A Willelmo Wendrockio (d. i. P. Nico -<br />
le), e Gallica in Latinam linguam translatae. Ed.
264<br />
Nr. 1339<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
quarta, auctior. Köln, N. Schouten (d. i. Amsterdam,<br />
Elzevier), 1665. 40 Bl., 646 S. Rotes Maroquin<br />
d. Zt. mit reicher Vergoldung (Kapitale etw.<br />
läd.; berieben und bestoßen). (146) 300,-<br />
STC P 16<strong>6.</strong> <strong>Mai</strong>re II, 349-351. Willems 1359: „Celle-ci, qui<br />
est la quatrième (édition), sort positivement des presses<br />
Elzeviriennes d'Amsterdam.“ – Fliegender Vorsatz mit um -<br />
fangreichen Bleistifteintragungen. Titel mit hs. Eintrag des<br />
Verfassernamens; ein wenig gebräunt, wenig (Titel stärker)<br />
fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1329 PASCAL, (B.), Pensées sur la religion et sur quelques<br />
autres sujets. Nouvelle éd. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Paris (d. i. Brüssel, Fricx), 1679. 12°. 24 Bl., 382 S.,<br />
1 Bl. Mod. Ldr. (gering berieben, Ecken leicht be -<br />
stoßen. (37) 200,-<br />
<strong>Mai</strong>re IV, 114, 26 und 27. Tchemerzine IX, 7<strong>6.</strong> Willems<br />
2112. – Enthält außerdem mit eigenem Titel den „Discours<br />
sur les pensées“. – Vorsatz mit hs. Notiz und gestempelt, an<br />
den Rändern leicht fleckig. – DAZU: LA BRUYÈRE,<br />
(J. DE), Maximes et réflexions morales. Paris 1781.<br />
1330 PROUDHON, P. J., Qu'est-ce que la propriété?<br />
Ou recherches sur le principe du droit et du gouvernement.<br />
2 Bde. Paris, Brocard und Prévot,<br />
1840-41. XII, 244; 188 S. Läd. Orig.-Broschur und<br />
mod. Interims-Broschur. (19) <strong>6.</strong>000,-<br />
Erste Ausgabe. – En français dans le texte 260. – Nicht bei<br />
Kress, Goldsmiths, Nettlau etc. – Eine der berühmtesten<br />
Schriften der ganzen sozialistischen Literatur. Die Antwort<br />
auf die reißerische Titelfrage lautete bekanntlich „Diebstahl“,<br />
aber: „Il n'a jamais condamné la propriété en soi,<br />
comme a pu le faire Rousseau. Il ne l'a condamnée que<br />
comme objet de spéculation, à l'époque du capitalisme le<br />
plus sauvage.“ – Mit der meist fehlenden „deuxième<br />
mémoire“, die 1841 unter dem Titel „Lettre à M. Blanqui<br />
sur la propriété“ erschien. – Seit 1945 nur ein Exemplar im<br />
deutschen Auktionshandel, siehe unsere Auktion 33/1822<br />
(nur Bd. I). – Wenige Seiten lose, Satzspiegel leicht gebräunt;<br />
stellenw. fleckig. – Beiliegt ein Pariser Nachdruck des ersten<br />
Bandes aus dem Jahr 2009. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – One of the most famous treatises of the entire<br />
socialist literature. – A few pages loose, type area slightly<br />
browned; here and there soiled. – Enclosed a Paris reprint<br />
of the first volume from the year 2009. – Damaged, original<br />
wrappers and modern interim wrappers. – See illustration.<br />
1331 – Die Widersprüche der National-Oekonomie<br />
oder die Philosophie der Noth. Deutsch von Wilhelm<br />
Jordan. 2. Ausg. 2 Bde. Leipzig, Wigand, o. J.<br />
(1847). 448; 487 S. (jeweils ohne S. 1/2 = Reihentitel).<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (96) 80,-<br />
(Die National-Ökonomen der Franzosen und Engländer,<br />
Bde. IX-X). – Stammhammer I, 192, 71. Fromm 20877.<br />
Nettlau 37. – Eine von zwei fast gleichzeitig erschienenen<br />
deutschen Übersetzungen von „Système des contradictions<br />
économiques ou philosophie de la misère“ im Jahr 184<strong>6.</strong><br />
Eines der Hauptwerke Proudhons, von dem sich Marx<br />
nachdrücklich mit seiner „Misère de la philosophie“ distanzierte.<br />
– Fleckig und gebräunt.<br />
1332 (PUYSEGUR, F.-J. DE CHASTENET DE), De<br />
la sanction de l'ordre naturel. 4 Tle. in 1 Bd. Paris,<br />
Libraires qui vendent des nouveautés, 1778. 47,<br />
73, 89, 122 S., 1 Bl. Läd. Interims-Brosch. – Erste<br />
Ausgabe. – Barbier V, 421. Cioranescu 51693. –<br />
Unbeschnitten, sonst recht sauber. (2) 100,-<br />
1333 ROUSSEAU, J. J., Discours sur l'origine et les<br />
fondemens de l'inegalité parmi les hommes. Amsterdam,<br />
Rey, 1755. Mit gestoch. Frontisp. von<br />
D. Sornique nach Eisen, gestoch. Titelvign. und<br />
gestoch. Kopfvign., beide von S. Fokke. LXX S.,<br />
1 Bl., 262 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(beschabt und bestoßen). (23) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Tchemerzine X, 32. Dufour 55. Cohen-R.<br />
903. Lewine 475. Lonchamp 2544. Kress 5470. Goldsmiths<br />
9064. INED 3949. – Rousseaus berühmte Preisschrift. – Mit<br />
allen Kennzeichen des Erstdrucks: die S. LXVII/LXVIII,<br />
111/112 und 139/140 sind cancellantia, und der accent aigu<br />
auf dem Wort „conformé“ auf S. 11 ist handschriftlich eingefügt.<br />
– Mod. Exlibris, sonst gutes Exemplar.<br />
First edition. – Rousseau's famous treatise. – Modern ex libris,<br />
altogether a good copy. – Contemporary calf with spine label<br />
and gilt back (scratched and scuffed).
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie 265<br />
1334 ROUSSEAU – (BAUDOUIN, F.-J.-J.), Recueil<br />
des pièces à la motion faite à l'Assemblée nationale,<br />
au sujet de J. J. Rousseau & de sa veuve.<br />
Paris, Imprimerie Nationale, 1791. IV, 27 S. Mod.<br />
Hldr. (19) 250,-<br />
Conlon 844. – BEIGEB.: II. LOI qui décrète une statue<br />
pour Jean-Jacques Rousseau, & une pension de 1200 livres<br />
pour sa Veuve. Paris, Imprimerie Royale, 1791. 2 Bl. (das<br />
letzte weiß). – Conlon 864. – Mehrf. gefaltet, da über den<br />
Buchblock hinausragend. Mit hs. Marginalien. – III.<br />
MENDE-MONPAS, J.-J.-O., Éloge de J. J. Rousseau. Avec<br />
des anecdotes très-intéressantes relatives à ce grand homme,<br />
qui n'ont point encore été publiées. Paris, (Chaignieau),<br />
1790. 24 S. – Conlon 833. – Drei kleinere Schriften zum<br />
Tode Rousseaus. – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
1335 – BERRUYER, P., Bref de N. S. P. le Pape Clement<br />
XIII. Au sujet des censures de cette faculté<br />
contre l'Emile de Rousseau. Paris, o. Dr. 1764.<br />
16 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kapitale<br />
schadhaft, stark beschabt und bestoßen). (65)<br />
150,-<br />
Conlon, Ouvrages français relatifs à J.-J. Rousseau, 280. –<br />
Vorgebunden 5 jansenistische Schriften. – Vorsatz angeschmutzt<br />
und mit Resten eines entfernten Exlibris, ein Blatt<br />
mit hs. Index, mehrf. gestempelt, etw. fleckig.<br />
1336 – (CHAMPCENETZ, L.-P.-Q. DE RICHE-<br />
BOURG DE), Réponse aux lettres sur le caractere<br />
et les ouvrages de J. J. Rousseau (par Mme. de<br />
Staël). Bagatelle que vingt libraires ont refusé de<br />
faire imprimer. Genf, o. Dr., 1789. 63 S. Mod.<br />
Hldr. (19) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 16802. Conlon 773: „Il s'agit<br />
des Lettres de Mme. de Staël-Holstein, publiées pour la première<br />
fois en 1788.“ – Titel mit ausgebessertem Papierdurchbruch.<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, tls. etw. wasserrandig.<br />
1337 – FETE CHAMPETRE, célébrée a Montmoren -<br />
cy, en l'honneur de J. J. Rousseau. Paris, Denné,<br />
Chéron & Neyreis, 1791. 50 S. Mod. Hldr. (19)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – Conlon 858. Monglond II, 279. – Bericht<br />
über die Gespräche auf einem Gartenfest in Montmorency,<br />
zu dem Rousseau von der Société des Amis de la Constitution<br />
geladen wurde. – Blätter der ersten Lage gefaltet. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, vereinzelt mit hs. Marginalien und<br />
Textanstreichungen. Gedruckt auf bläulichem Papier.<br />
1338 – SAMMELBAND – 5 Kleinschriften über J.-J.<br />
Rousseau. (1794)-1820. Mod. Hldr. (19) 400,-<br />
I. DUSAUSOIR, (F.-J.), La fête de J. J. Rousseau. Intermède<br />
en prose, mélée de chants. Paris an III (1795). 19 S. –<br />
Cioranescu 27139. Conlon 98<strong>6.</strong><br />
II. LAKANAL, (J.), Rapport sur J. J. Rousseau, fait au nom<br />
du Comité d'Instruction Publique, dans la séance du<br />
29 Fructidor. (1795). 14 S. – Conlon 954.<br />
Nr. 1340<br />
III. (CAMBACÉRÈS, J.-J. RÉGIS DE), Discours prononcé<br />
par le Président de la Convention nationale, lors de la translation<br />
des cendres de Jean-Jacques Rousseau au Panthéon.<br />
(1794). 3 S. – Nicht bei Conlon.<br />
IV. DESCRIPTION du monument qui doit être élevé à<br />
J. J. Rousseau, dans le Jardin des Tuileries. (1799). 3 S. –<br />
Conlon 106<strong>6.</strong><br />
V. MÉTRAL, A.-(M.-TH.), Testament de Jean-Jacques<br />
Rousseau, trouvé a Chambéry en 1820; publié avec sa<br />
justification envers Madame Warens. 1820. 16 S. – Cioranescu<br />
54850 (unter Rousseau). – Unterschiedlich gebräunt<br />
und fleckig, teilw. unbeschnitten.<br />
1339 SCHELLING – ZEITSCHRIFT FÜR SPEKU-<br />
LATIVE PHYSIK. Hrsg. von (F. W. J.) Schelling.<br />
2 in 1 Bd. Jena und Leipzig, Gabler, 1800-01. 1 Bl.,<br />
IV, 268 (recte 168), 156 S., 1, 1 Bl., 154 S., 1, 1 Bl.,<br />
XIV, 127 S. Läd. Pp. d. Zt. mit eingeb. Orig.-Broschur.<br />
(105) 800,-<br />
Erste Ausgabe (alles unter diesem Titel Erschienene). – Jost<br />
62. Kirchner 587. Diesch 469. – Die erste von Schelling hrsg.<br />
Zeitschrift, mit der er sich ein eigenes Sprachrohr für sein<br />
damals im Entstehen begriffenes System der Naturphilosophie<br />
schuf. Enthält zum größten Teil Beiträge von Schelling<br />
selbst, darunter einige seiner bedeutendsten Aufsätze im<br />
Erstdruck (Schneeberger 60-63). Weitere Beiträger sind von<br />
Steffens und Eschenmayer. – Vorsatz mit Besitzvermerk, die<br />
S. XIII/XIV im letzten Heft mit hinterlegtem Einriß. –<br />
Kaum fleckig. – Siehe Abbildung.
266<br />
Nr. 1341<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Philosophie – Politik – Nationalökonomie<br />
1340 SMITH, A., Untersuchung der Natur und Ur -<br />
sachen von Nationalreichtümern. Aus dem Eng -<br />
lischen (übers. von J. F. Schiller und C. A. Wichmann).<br />
2 Bde. Leipzig, Weidmanns Erben und<br />
Reich, 1776-78. VIII, 632; XII, 740 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Deckel mit Wurmfraß, fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (84) 3.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe der „Wealth of Nations“. – PMM<br />
221. Goldsmiths 11394. Humpert 12705. Kress, Suppl.,<br />
2547. MNE II, 247. – Das klassische Werk der Nationalökonomie<br />
schlechthin. – Der erste Band erschien noch im<br />
Jahr der englischen Originalausgabe. „Deutschland hat<br />
seine erste Übersetzung sogar etwas früher bekommen, als<br />
Frankreich“ (Roscher 598). – Im Jahr 1792 erschien noch<br />
ein Band III/1. – Vorsätze leimschattig, Titel gestempelt und<br />
mit Besitzvermerk des Grafen Rantzau-Oppendorff und<br />
eines Mitgliedes aus dem Hause von Lowtzow, die<br />
S. 121/122 von Bd. I mit geringem Eckverlust (ohne Textverlust),<br />
etw. fleckig und tls. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
First German edition of the „Wealth of Nations“. – The<br />
classic of economics per se. – Endpapers with glue traces, title<br />
stamped and with ownership entry of Count Rantzau-<br />
Oppendorff and of a member from the Lowtzow family,<br />
pp. 121/122 of vol. I with minor loss of a corner (not<br />
affecting text), a little soiled and partly browned. – Contemporary<br />
half calf with spine label (covers with worming,<br />
stained, scratched and scuffed). – See illustration.<br />
1341 S(PINOZA), B. DE, Opera posthuma. 2 Tle. in<br />
1 Bd. (Amsterdam, J. Rieuwertsz.), 1677. 4°. Mit<br />
wenigen Textholzschnitten. 20 Bl., 614 S., 16, 1 Bl.,<br />
112 S., 4 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Ecken und<br />
Rücken restauriert, etw. berieben und bestoßen).<br />
(104) 3.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Van der Linde 22. Hertzberger 378.<br />
Kingma-O. 24. Norman 1988. – Im Todesjahr Spinozas von<br />
dessen Freund Jarig Jelles hrsg. und ohne Ort und Drucker<br />
erschienen. – „The 'Opera Posthuma', have served, then and<br />
since, with the 'Tractatus Theologico-Politicus', to immortalize<br />
his name“ (PMM 153). – Enthält den Erstdruck der<br />
„Ethica ordine geometrico demonstrata“, ferner „Tractatus<br />
politicus“, „De intellectus emendatione“, „Epistolae“ und<br />
„Compendium grammatices linguae hebraeae“. – Wie<br />
immer ohne das Portr. Spinozas, das nur wenigen Exemplaren<br />
beigebunden wurde. S. 353-360 in sich verbunden.<br />
Im Tl. II sind die S. 1-8 mit falscher Druckplattenfolge<br />
abgedruckt (unregelmäßiger Seitenverlauf; Text vollständig).<br />
– Vorsätze mit Exlibris und Besitzvermerken. Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition of Spinoza's most influential philosophical<br />
work. Spinoza's correspondence among the posthumous<br />
works is particularly interesting, providing easier access to<br />
his philosophy, as well as dealing with optics, the telescope,<br />
and his views on Descartes. The least controversial of his<br />
writings, a simple Hebrew grammar composed at the request<br />
of friends, may have inspired scriptural studies among a<br />
wider audience than his metaphysical readership. – As<br />
always without Spinoza's portrait which was only bound-in<br />
in a few copies. Pp. 353-360 misbound. In part II, pp. 1-8<br />
printed with the wrong pagination (irregular numbering,<br />
text complete). – Endpapers with exlibris and ownership<br />
entries. Slightly browned, partly a little soiled. – Contemporary<br />
calf with gilt back (corners and spine restored, a little<br />
rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
1342 STEFFENS, H., Anthropologie. 2 Bde. Breslau,<br />
Max, 1822. IV S., 1 Bl., 476 S. (ohne das „Anzeigen“-Blatt);<br />
3 Bl., 456 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(Deckelbezug tls. abgeplatzt, etw. bestoßen). (88)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe des philosophischen Hauptwerkes von Steffens.<br />
– Goed. VI, 174, 28. Poggendorff II, 989. Ziegenfuß<br />
II, 625. – Titelei von Bd. II etw. wasserrandig, Inhaltsverzeichnis<br />
desselben Bandes am rechten Seitenrand beschnitten;<br />
stellenw. fleckig. – Exlibris.<br />
1343 STIRNER, M., Der Einzige und sein Eigenthum.<br />
Privat-Ausg. Veranstaltet von J. H. Mackay. (Leipzig,<br />
Drugulin, 1911). 4°. Mit doppelblattgr. Beilage<br />
(lose). 354 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (100) 120,-<br />
Nr. 555 von 980 Ex. – Vgl. Nettlau 35. – Privatausgabe,<br />
besorgt von Stirners Biographen John Henry Mackay, der<br />
die Beilage e. signierte.<br />
1344 VILLAUME, (P.), Vom Vergnügen. 2 in 1 Bd.<br />
Tübingen, Schramm, 1788. 15, 119, 198 S., 4 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Kapitale wurmstichig,<br />
fleckig, stark beschabt und bestoßen). (36) 100,-<br />
Nachdruck der im selben Jahr erschienenen Erstausgabe der<br />
philosophischen Abhandlung des Pädagogen Peter Villaume<br />
(1746-1806). – Der Verfasser trat zu Beginn der neunziger<br />
Jahre verstärkt für antimonarchistische und republikanische<br />
Ideen ein, die ihn zum Gegner der antiaufklärerischen<br />
Kulturpolitik Wöllners machten. Anläßlich dessen<br />
Religionsedikts schied Villaume freiwillig aus seinem Lehramt<br />
am Joachimsthaler Gymnasium aus und emigrierte
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 267<br />
nach Dänemark. Für Campes Enzyklopädie „Allgemeine<br />
Revision des gesamten Schul- und Erziehungswesens“<br />
(1787) verfaßte er zahlreiche Beiträge; er gilt als Begründer<br />
der Leibeserziehung und Sportpädagogik, vgl. LKJL IV,<br />
714. – Innengelenk wurmstichig, Vorsatz mit hs. Besitzvermerk<br />
in Tinte, vereinzelt leicht fleckig.<br />
1345 WUNDT, W., Völkerpsychologie. (Mischaufl.)<br />
10 Bde. Leipzig, Kröner, 1910-20. Mod. Hpgt.<br />
(leicht beschabt). (104) 250,-<br />
Erste Ausgabe (Bde. I-VI in 2. bzw. 3. Aufl.). – Ziegenfuß<br />
II, 920.<br />
1346 ZENO VON DANHAUS, F. J., Respublica<br />
christiana, sive erotemata christiano-politica de<br />
republica. 2 in 1 Bd. Innsbruck, Wagner, 1718. Mit<br />
ganzseit. Wappenkupfer von J. H. Störcklin nach<br />
J. G. Berckmüller. 28 S., 8 Bl., 598 S., 13 Bl. Pp. d.<br />
Zt. (Rücken mit Schadstelle, stellenw. mit Wurmfraß,<br />
bestoßen). (78) 120,-<br />
Erste Ausgaben. – De Backer-S. VII, 1168, 3. Wurzbach<br />
LIX, 325. Conlon, Le siècle des lumières, 18:411. – Christliche<br />
Staatsutopie des Innsbrucker Jura-Professors. – Wie<br />
meist vorgebunden die Schrift „Gloria Austrasiae“ über den<br />
'Ruhm Austrasiens', d. h. des Ostreichs, mit Kurzbiographien<br />
der merowingischen Herzöge und Könige. – Tls.<br />
wenig wasserrandig.<br />
Literatur und Kunst<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
1347 ARMAN – OTMEZGUINE, JANE, UND M.<br />
MOREAU, Arman Estampes. Catalogue raisonné.<br />
(Paris 1990). Fol. Mit 2 sign. Radierungen.<br />
325 S., 1 Bl. OLwd. (etw. fleckig). – Nr. 51 von 150<br />
Ex. (Gesamtaufl.: 185), im Druckvermerk vom<br />
Künstler e. signiert. – Schnitt fleckig. (141) 500,-<br />
1348 BAYROS, F. VON, 40 Exlibris und Exlibris-<br />
Reproduktionen. Ca. 1914. Auf Trägerkartons<br />
montiert. Lose in Pp.-Mappe d. Zt. (leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (59) 200,-<br />
Darunter Exlibris für Bruno Fischer (Brettschneider 63),<br />
Stefan Kellner (Brettschneider 118), Rose Silberer (Brettschneider<br />
237, 2. Fassung), Gerhard Wunderlich Brettschneider<br />
301) und andere.<br />
1349 BAYROS – BIERBAUM, O. J., Das schöne<br />
Mädchen von Pao. Ein chinesischer Roman.<br />
Pracht ausgabe. München, G. Müller, (1910). 4°.<br />
Mit 7 Tafeln und zahlr. Vign. nach Franz von Bayros.<br />
4 Bl., 210 S., 2 Bl. Dunkelblaues OMaroquin.<br />
(6) 800,-<br />
Nr. 380 von 600 Ex., gedruckt bei J. Enschedé en Zonen in<br />
Haarlem. – Brettschneider 31. Hayn-G. IX, 62. – Mit ca.<br />
30 verschiedenen Kopf- und Schlußvign. in Holzschnitten<br />
des 18. Jahrhunderts nach Bierbaums Anweisungen ausgestattet,<br />
„ein vollgültiges Dokument seines buchkünstlerischen<br />
Geschmacks, der ihn zu einem der ersten Anreger der<br />
modernen deutschen Buchkunst machte. Einer der handwerklich<br />
besten Drucke, die wir haben“ (Gutenberg-Jahrbuch<br />
1942). Der Einbandentwurf stammt von Paul Renner.<br />
– Exlibris, sonst sehr gut erhalten und mit dem läd. Original-Schutzumschlag.<br />
1350 – (BLEI, F., PSEUD.:) A. DE LA HOULETTE,<br />
Die Bonbonnière. Galante und artige Sammlung<br />
erotischer Phantasien. 1. und 2. Lieferung. Wien<br />
und Leipzig, Stern, o. J. (1907). Fol. Mit 12 Radierungen<br />
von Choisy le Conin (d. i. Franz von Bayros).<br />
14 Bl.; Bl. (15)-2<strong>6.</strong> Orig.-Brosch. (Ränder etw.<br />
wellig, leicht lichtrandig, fleckig). (100) 500,-<br />
Nr. 235 von 530 Exemplaren. – Erste Ausgabe. – Hayn-G.<br />
IX, 43. Brettschneider 33 (gibt irrig 7 Radierungen pro<br />
Lieferung an). Stern-Szana 239: „Bayros versteht es wie kein<br />
anderer, das erotische Element von der amoureusen und<br />
liebenswürdigen Seite zu nehmen.“ – Es erschienen noch<br />
drei weitere Lieferungen, die allerdings nicht von Bayros<br />
illustriert wurden. – Etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
1351 BEAR PRESS – EICHENDORFF, J. VON,<br />
Mondnacht. Bayreuth 2000. 4°. Mit 18 Farbholzschnitten<br />
von Hanns Studer. 103 S., 1 Bl. OLdr. in<br />
OPp.-Schuber. (37) 600,-<br />
Nr. 5 von 25 Ex. (Gesamtaufl.: 150), im Druckvermerk vom<br />
Künstler signiert. – Vorsatz mit hs. Eintrag. – DAZU:<br />
HOFMANN VON HOFMANNSWALDAU, CH., Ausgewählte<br />
Gedichte. (Hamburg) 1975. Mit 21 Radierungen<br />
von Roswitha Quadflieg. – Eines von 50 Ex. (Gesamtaufl.:<br />
60), im Druckvermerk von der Künstlerin e. signiert.<br />
1352 – JÜNGER, E., Flugträume. Bayreuth 1983. 4°.<br />
Mit 6 ganzseit. Holzschnitten von Jürgen Wölbing.<br />
83 S., 1 Bl. OHldr. in OPp.-Schuber (minimal<br />
lichtrandig). (42) 300,-<br />
Nr. 83 von 175 Ex. (Gesamtaufl.: 210), im Druckvermerk<br />
vom Verfasser und Künstler e. signiert. – Vorsatz mit hs.<br />
Eintrag.<br />
1353 BEARDSLEY – JONSON, B., Volpone. Autorisierte<br />
deutsche Ausgabe von Margarete Mauthner.<br />
Berlin, B. Cassirer, 1910. 4°. Mit Frontisp. (in Pag.),<br />
5 Tafeln in Lichtdruck und 5 Initialen nach<br />
Aubrey Beardsley. XXI, 163 S. OLwd. – Nr. 319<br />
von 600 Ex. (Gesamtaufl.: 650). (100) 120,-<br />
1354 – WILDE, O., Salome. Tragödie in einem Akte.<br />
Übers. von Hedwig Lachmann. Leipzig, (Drugulin<br />
für) Insel, 1907. 4°. Mit illustr. Titel, illustr. Personenverzeichnis<br />
und 13 Tafeln von Aubrey<br />
Beardsley (in Pag.). 65 S., 1 Bl. Flex. OWildldr.<br />
(leichte Gebrauchsspuren). (100) 500,-
268<br />
Nr. 1355<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Nr. 14 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 825).<br />
– Erste deutsche Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Sarkowski<br />
1914. Hernad-M. 18. – Etw. gebräunt.<br />
1355 BECKMANN – EDSCHMID, K., Die Fürstin.<br />
Weimar, Kiepenheuer, 1918. 4°. Mit Radierungen<br />
von Max Beckmann. 81 S., 1 Bl. Mod. Ldr., sign.<br />
„Peter Weiersmüller“, in mod. Lwd.-Kassette.<br />
(100) 1.000,-<br />
Nr. 294 von 370 Ex. (Gesamtaufl.: 500). – Gallwitz 89. Hofmaier<br />
111-11<strong>6.</strong> Raabe <strong>6.</strong> Jentsch 37. – „In den sechs Blättern<br />
zur 'Fürstin' entspricht der kalte metallene Strich der<br />
Radiernadel der dramatisch verwinkelten Formensprache<br />
... Die Flächen sind dicht gefüllt, Köpfe, Körper und Gliedmaßen<br />
überlagern und überschneiden sich, so daß der Eindruck<br />
eines bedrängten, beängstigenden und gefährdeten<br />
Lebens entsteht“ (Lang 52). – Titel minimal gebräunt, vereinzelt<br />
gering fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1356 BEHMER – BALZAC, H. DE, Das Mädchen mit<br />
den Goldaugen. Deutsche Übertragung von<br />
E. Hardt. Leipzig, Insel, 1904. 4°. Mit doppelblattgr.<br />
Titel mit Bordüre, 10 Tafeln und Buchschmuck<br />
von Marcus Behmer. 4 Bl., 91 S. OPgt.<br />
(leicht aufgebogen, etw. fleckig und berieben).<br />
(100) 300,-<br />
Nr. 399 von 500 Exemplaren. – Erste deutsche Ausgabe. –<br />
Sarkowski 8<strong>6.</strong> Schauer I, 49 und 159. Fromm 1533. Halbey<br />
2. – Das zweite Werk, das Behmer für den Insel-Verlag ausstattete,<br />
noch deutlich unter dem Einfluß Beardsleys. –<br />
Druck bei Poeschel & Trepte auf Van-Geldern-Bütten, die<br />
Tafeln auf Japan. – Leicht gebräunt, Tafeln etw. stärker, vereinzelt<br />
fleckig.<br />
1357 – BUDDHA. Auswahl aus dem Pali-Kanon.<br />
(Übertragen von P. Dahlke. Berlin, Holten, 1920-<br />
22). Fol. Mit doppelblattgr. Titel, Initialen und<br />
Buchschmuck in Gold und Farben von Marcus<br />
Behmer. 262 S., 1 Bl. OPgt., sign. „P. A. Demeter,<br />
Hellerau“ (leicht aufgebogen, etw. angeschmutzt<br />
und bestoßen). (104) 400,-<br />
Nr. 56 von 225 Ex. (Gesamtaufl.: 251). – Schauer II, 44. –<br />
Unbeschnitten, minimal fleckig.<br />
1358 – LITTMANN, E., Der morgenländische Floh.<br />
Dichtung und Wahrheit über den Floh bei Hebräern,<br />
Syriern, Arabern, Abessiniern und Türken.<br />
Leipzig, Insel, 1925. Mit 13 (4 sign.) Radierungen<br />
(inkl. Frontisp. und Titel) in Sepia von Marcus<br />
Behmer. 68 S., 1 Bl. OHpgt. (100) 600,-<br />
Eines von 330 Exemplaren. – Sarkowski 1037. Schauer II,<br />
45. Hofstätter 157. Halbey 9 und Abb. 18: „Zu den Radierungen<br />
für Enno Littmanns 'Vom morgenländischen Floh'<br />
fühlte Behmer sich gewissermaßen 'verführt', und zwar<br />
'durch das häufige Vorkommen von Flöhen etc., für deren<br />
Darstellung ich eine besondere Vorliebe habe', obwohl er<br />
den Text als 'herzlich unbedeutend, wo nicht langweilig'<br />
fand (Brief an Laske). Die zeichnerische Lust und genußreiche<br />
Akribie kommen in jeder dieser qualitätvollen Floh-<br />
Radierungen zum Ausdruck; naturwissenschaftliches Interesse<br />
und treffsicherer Witz fallen in vollendeter Einheit<br />
zusammen.“<br />
1359 (BEUYS, J.), 24 Stunden. (Itzehoe-Voßkate, Hansen<br />
& Hansen, 1965). 12°. 169 nn. Bl. Mit zahlr.<br />
Abb., 3 gefalt. Tafeln und Installation. OPp.<br />
(Rücken lichtrandig, etw. berieben und fleckig).<br />
(34) 250,-<br />
Buchobjekt, das das berühmte Happening „24 Stunden“ in<br />
der Galerie Parnass in Wuppertal am 5. Juni 1965 dokumentiert.<br />
Mit den Künstlern Joseph Beuys, Bazon Brock,<br />
Rolf Jährling, Ute Klophaus, Charlotte Moorman, Nam<br />
June Paik, Eckart Rahn, Thomas Schmit und Wolf Vostell.<br />
– Ab der Hälfte des Buches ausgestanzte Blätter, in denen<br />
ein Mehlsäckchen eingefügt ist. – Sauberes Exemplar.<br />
1360 BILDERMANN, DER. (Steinzeichnungen fürs<br />
deutsche Volk). Hrsg. von Paul Cassirer. Jg. I,<br />
Hefte I-X und XII-XVIII mit 17 Beilagen in<br />
17 Heften. Berlin, P. Cassirer, 191<strong>6.</strong> Fol. Mit 80 tls.<br />
ganzseit. Lithographien. 52 Bl. Orig.-Brosch.<br />
(minimale Gebrauchsspuren). (100) 1.000,-<br />
Feilchenfeldt-B. Z 4.X. Jentsch 25. Raabe, Zeitschriften, 27.<br />
Söhn 10<strong>6.</strong> – Berühmte graphische Zeitschrift, mit starker<br />
Antikriegshaltung. – Mit Lithographien von E. Barlach,<br />
A. Gaul, R. Großmann, E. Heckel, W. Jaeckel, L. von<br />
Kalckreuth, E. L. Kirchner, W. Klemm, O. Kokoschka,<br />
Käthe Kollwitz, M. Liebermann, O. Mueller, K. Richter,<br />
M. Slevogt, O. Starke, W. Wagner und H. Zille. – Mit<br />
Beiträgen von P. Altenberg, M. Brod, W. Hasenclever, Else<br />
Lasker-Schüler, E. Mühsam, R. Walser, S. Zweig u. a.
Nr. 1361<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 269<br />
1361 – DASS. Jg. I, Hefte I-XVIII mit 18 Beilagen (alles<br />
Erschienene) in 18 Heften. Berlin, P. Cassirer,<br />
191<strong>6.</strong> Fol. Mit 85 tls. ganzseit. Lithographien.<br />
56 Bl. Orig.-Brosch. (wenig fleckig) in OHlwd.-<br />
Mappe (Kapitale gering eingerissen, Deckel etw.<br />
aufgebogen, leicht angestaubt). (6) 4.000,-<br />
Komplette Reihe der berühmten graphischen Zeitschrift. –<br />
Vorhanden sind auch die beiden Blätter mit der Ankündigung<br />
über den Beginn und das Ende der Publikation. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1362 BLOSSFELDT, K., Urformen der Kunst. Photographische<br />
Pflanzenbilder. Hrsg. mit einer Ein -<br />
leitung von Karl Nierendorf. (2. Aufl.). Berlin,<br />
Wasmuth, (1929). 4°. Mit 120 Tafeln. XVII S., 1 Bl.<br />
OLwd. (leicht angeschmutzt). – Vorsätze und<br />
Vortitel braunfl. und gebräunt. (67) 300,-<br />
1363 BORCHARDT, R., Jugendgedichte. (Leipzig,<br />
Drugulin, 1913). 4°. 121 S., 1 Bl. OHpgt. (minimal<br />
aufgebogen, leicht fleckig und berieben). (100)<br />
200,-<br />
Nr. 22 von 100 Exemplaren. – Erste Ausgabe dieses Privatdrucks.<br />
– „Geschrieben 1900-190<strong>6.</strong> Bis auf wenige vornehmlich<br />
im ersten und zweiten Jahrgange der Insel<br />
gedruckte Stücke bisher nicht veröffentlicht.“ – Tls. etw.<br />
stockfleckig.<br />
Nr. 1367<br />
1364 BREMEIER – FRISCH, M., Der Graf von Öderland.<br />
1. Fassung. Skizze. Braunschweig 1983. 4°.<br />
Mit sign. Portr. von M. Bremeier und Faksimile.<br />
56 S., 2 Bl. OLdr. in OPp.-Schuber. (17) 300,-<br />
Eines von 25 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 300),<br />
im Druckvermerk von den Buchkünstlern e. signiert.<br />
1365 BREMER PRESSE – BACON, F., Essays.<br />
(Nachdruck der ersten vollständigen Ausgabe von<br />
1625). (Bad Tölz 1920). 4°. 242 S., 3 Bl. OPgt.<br />
(minimal aufgebogen) in läd. OPp.-Schuber. – Nr.<br />
84 von 270 Exemplaren. – Rodenberg 57. – Unbeschnitten,<br />
gering gebräunt. (100) 100,-<br />
1366 – HOFMANNSTHAL, H. VON, Der Turm.<br />
(München 1925). 157 S. OPp., sign. „Bremer Binderei“<br />
(leicht gebräunt). (100) 200,-<br />
Nr. 103 von 260 Ex., Druckvermerk von e. Hofmannsthal<br />
signiert. – Erste Buchausgabe. – Houghton-Library 702.<br />
Jacoby 40.<br />
Erster Druck aus der Bremer Presse<br />
1367 – – Die Wege und die Begegnungen. (Bremen<br />
1913). Mit Buchschmuck von Rudolf Alexander<br />
Schröder. 2 Bl., 21 S. OMaroquin, sign. „Bremer<br />
Binderei“. (100) 1.000,-
270<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Nr. 7 von 200 Exemplaren. – Houghton-Library 758.<br />
Jacoby 65. Lehnacker 1. Rodenberg 57, 1. – Erster Druck<br />
der Bremer Presse Weihnachten 1913. – Einbandentwurf<br />
von R. A. Schröder, gefertigt in der Werkstatt von Frieda<br />
Thiersch. – Fliegende Vorsätze gering braunrandig. – Tadellos.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1368 CAROSSA, H., Reise zu den elf Scharfrichtern.<br />
(Frankfurt), Trajanus-Presse, (1953). 44 S., 1 Bl.<br />
OPp. (geringe Gebrauchsspuren). (100) 200,-<br />
Sechster Druck der Trajanus-Presse. – Vgl. Spindler 40, 6<br />
(Vorzugsausgabe). – Mit 7zeiliger Widmung des Verfassers<br />
an die Dichterin Ida Seidel (1885-1974), dat. 25. Januar 1954.<br />
– Beiliegen sechs weitere Werke Carossas, darunter numerierte,<br />
signierte und zugeeignete Exemplare.<br />
1369 CHAGALL – HOMER. Die Odyssee. 2 Bde.<br />
Stuttgart (1989). Fol. Mit 43 (6 gefalt). farb. Tafeln<br />
und zahlr. Textillustr. von Marc Chagall. 305 S.,<br />
4 Bl.; 299 S., 3 Bl. OLwd. in OLwd.-Kassette.<br />
(44) 600,-<br />
Nr. 1662 von 2500 Exemplaren. – Die Farbtafeln nach Original-Lithographien<br />
der französischen Ausgabe von 1974.<br />
1370 CHODOWIECKI – GROSSMANN, G. F. W.,<br />
Adelheit von Veltheim. Potsdam, Müller, 1921. 4°.<br />
Mit 12 mont. Farbtafeln nach D. Chodowiecki,<br />
alle unter Passepartout. 2 Bl. Lose in OHpgt.-<br />
Mappe (gering bestoßen und berieben). – Nr.<br />
8 von 100 Exemplaren. – Vgl. Engelmann 481. –<br />
Einbandgestaltung Otto Dorfner. – Spiegel wenig<br />
fleckig. (160) 80,-<br />
1371 CORINTH – SCHILLER, F., Die Räuber. Hellerau,<br />
Avalun, (1923). Fol. Mit 12 (7 sign. ganzseit.)<br />
Lithogr. von Lovis Corinth. 103 S. OPgt. (verfärbt,<br />
stärker fleckig, gering berieben und bestoßen).<br />
(104) 600,-<br />
Nr. 75 von 150 Ex. (Gesamtaufl.: 280), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert. – Rodenberg 337, 31. Schauer II,<br />
87. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1372 CRANACH-PRESSE – HOFMANNSTHAL,<br />
H. VON, Der Tod des Tizian. Bruchstück. (Weimar<br />
1928). Fol. 18 S., 1 Bl. OHpgt. (leicht angeschmutzt).<br />
(100) 300,-<br />
Nr. 176 von 225 Ex. (Gesamtaufl.: 231). – Müller-Krumbach<br />
4<strong>6.</strong> Houghton-Library 671. Sarkowski 774.<br />
Vorzugsausgabe auf Pergament<br />
1373 – – DASS. Saffian d. Zt. mit Rücken-, Deckel-,<br />
Steh- und Innenkantenvg. sowie dreiseit. Goldschnitt,<br />
sign. „O. Dorfner – Weimar“. (6) 1.200,-<br />
Nr. IV von 13 Ex. auf Pergament (Gesamtaufl.: 238). – Entgegen<br />
dem Druckvermerk der „Normalausgabe“, der nur<br />
sechs Exemplare auf Pergament anführt (siehe vorige Nummer),<br />
wurde die Anzahl beim Druck der Vorzugsausgabe<br />
auf 13 erhöht, von denen die Nummern X-XIII nicht für<br />
den Handel bestimmt waren. Die Initialen sind in unserem<br />
Exemplar in Gold eingemalt. – Fleckenlos und frisch.<br />
Einband von Otto Dorfner<br />
1374 – HOHE LIED SALOMO, DAS. (Leipzig, Insel,<br />
1931). Schmal-4°. Mit 11 (7 ganzseit.) Textholzschnitten<br />
und 13 Holzschnitt-Initialen von Eric<br />
Gill. 31 S., 1 Bl. Rotes Chagrin d. Zt. mit goldgepr.<br />
Filete auf den Deckeln, sign. „O. Dorfner – Weimar“,<br />
in Pp.-Schuber d. Zt. (6) 1.800,-<br />
Nr. XLII von 50 Ex. auf Alt-Japan (Gesamtaufl. der deutschen<br />
Ausgabe: 158). – Sarkowski 1393. Müller-Krumbach<br />
55 und S. 63: „Eine erlesene bibliophile Kostbarkeit.“ –<br />
Druckleitung und Satzanordnung von Harry Graf Kessler<br />
und Max Goertz. – Schnitt etw., sonst nur leicht braun -<br />
fleckig.<br />
1375 – MAILLOL – HOMER, Die Odyssee. Neu ins<br />
Deutsche übertragen von R. A. Schröder. 2 Bde.<br />
(Weimar 1907-10). 4°. Mit 2 Titel- und 3 Initialholzschnitten<br />
von Aristide <strong>Mai</strong>llol sowie Überschriften<br />
und Initialen von Eric Gill. 3 Bl., 178 S.,<br />
1; 3 Bl., 169 S., 1 Bl. OHpgt. (etw. fleckig, beschabt<br />
und bestoßen). (104) 800,-<br />
Nr. 171 von 350 Ex. (Gesamtaufl.: 425). – Sarkowski 784.<br />
Müller-Krumbach 17 und 17 a. – Erste Auftragsarbeit <strong>Mai</strong>llols<br />
für Harry Graf Kessler, die den Beginn einer langen<br />
erfolgreichen Zusammenarbeit in der später so benannten<br />
Cranach-Presse darstellt. – Leichte Altersspuren.<br />
1376 – RILKE, R. M., Gesammelte Gedichte. 4 Bde.<br />
Weimar und Leipzig 1930-(34). 4°. Mit Titel von<br />
Eric Gill und 4 Initialen von Aristide <strong>Mai</strong>llol.<br />
OHpgt. (etw. fleckig). (100) 2.000,-<br />
Nr. 87 von 200 Ex. auf handgeschöpftem Büttenpapier<br />
(Gesamtaufl.: 225). – Müller-Krumbach 52. Ritzer G 2.<br />
Rodenberg 494. Sarkowski 1348. – Der Druck wurde im<br />
Frühjahr 1930 begonnen und noch nach Kesslers Emi -<br />
gration 1933 bei Poeschel & Trepte mit den Typen der<br />
Cranach-Presse vollendet. – Schnitt leicht gebräunt, Vorsätze<br />
stärker, innen nur ganz vereinzelt stockfleckig.<br />
1377 – – DASS. Lose Bögen, ohne Einband. (104) 500,-<br />
Eines von 200 Ex. (hier nicht num.) auf <strong>Mai</strong>llol-Kessler-<br />
Bütten (Gesamtaufl.: 225). – Unbeschnitten.<br />
1378 – SHAKESPEARE, W., Die tragische Geschichte<br />
von Hamlet Prinzen von Dänemark. Übers. und<br />
eingerichtet von Gerhart Hauptmann. Weimar<br />
1928-(29). Fol. Mit 74 Textholzschnitten in<br />
Schwarz und Blau (1) von Edward Gordon Craig<br />
und Titelschrift in Holzschnitt von Eric Gill.<br />
202 S., 1 Bl. Rotes Maroquin d. Zt. mit Rvg., goldgepr.<br />
Filete auf den Deckeln und Innenkanten<br />
sowie Kopfgoldschnitt (vermutlich aus der Werkstatt<br />
von Otto Dorfner) in Pp.-Schuber. (104)<br />
<strong>6.</strong>000,-
Nr. 1378<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 271<br />
Nr. 142 von 230 Ex. auf <strong>Mai</strong>llol-Kessler-Bütten (Gesamtaufl.<br />
255). – Rodenberg 493. Müller-Krumbach 48. Schauer<br />
II, 74. Sarkowski 1585. Garvey 6<strong>6.</strong> – Vorsatz mit Exlibris.<br />
Schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
Endpaper with exlibris. A beautiful and very well preserved<br />
copy. – Contemporary red morocco with gilt back, gilt stamped<br />
fillets on sides and interior edges as well as top edge gilt<br />
(probably from the workshop of Otto Dorfner) in cardboard<br />
slipcase. – See illustration.<br />
1379 – – (Die tragische Geschichte von Hamlet Prinzen<br />
von Dänemark. Übers. und eingerichtet von Gerhart<br />
Hauptmann. Weimar 1928-29). Fol. Daraus<br />
45 (2 sign.) Holzschnitte auf China. Ohne Einband.<br />
(104) 600,-<br />
Probedrucke der Illustrationen auf gelbem China-Papier. –<br />
Aus dem Nachlaß Harry Graf Kesslers. – Wenige Blätter<br />
leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1380 CURWEN PRESS – CONRAD – Twenty Letters<br />
to Joseph Conrad. 12 Hefte. London, The<br />
First Edition Club, 192<strong>6.</strong> Verschied. Formate.<br />
Orig.-Umschl. in OHlwd.-Flügelmappe (Rücken<br />
etw. geblichen, Deckel leicht nachgedunkelt).<br />
(100) 100,-<br />
Nr. 1379<br />
Eines von 220 Exemplaren. – Die bibliophil gestaltete<br />
Edition – jedes Heft in eigener Ausstattung und in einer<br />
jeweils anderen Schrift gesetzt – enthält „An Introduction<br />
and some Notes“ von G. Jean-Aubry und 11 Hefte mit den<br />
Briefen der 11 Briefpartner: A. Bennett, S. Crane, J. Galsworthy,<br />
Constance Garnett, E. Garnett, G. Gissing,<br />
J. G. Huneker, H. James, R. Kipling, E. V. Lucas und<br />
H. G. Wells. – Frisch.<br />
1381 (CZESCHKA, C. O.), 190<strong>6.</strong> (Wien, Hof- und<br />
Staatsdruckerei, 1905). 4°. Mit 12 Farbtafeln von<br />
C. O. Czeschka. 1 Bl. Etw. läd. Orig.-Broschur.<br />
(100) 600,-<br />
Nr. 33 von 100 Exemplaren. – Schweiger, Wiener Werkstätte,<br />
110. – Äußerst seltener Kalender des Mitbegründers<br />
der Wiener Werkstätte. – Etw. fleckig. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 17.<br />
1382 DEUTSCHE KLASSIKER – SAMMLUNG –<br />
10 Werkausgaben in 32 Bdn. 1910-63. OLdr.<br />
(19 Bde.) und OLwd. (104) 250,-<br />
Schiller in der kritischen Ausg. von O. Güntter und G. Witkowski<br />
(10 Bde., Leipzig 1910), Novalis in der Ausg. von<br />
E. Wasmuth (4 Bde., Heidelberg 1953-54), Angelus Silesius<br />
in der Ausg. von H. L. Held (3. Aufl., 3 Bde.) und aus den<br />
Hanser-Klassikern in der noblen Ledervariante Eichendorff,<br />
Fontane (2 Bde.), Goethes Briefe, Jean Paul (6 Bde.),<br />
Keller (3 Bde.), Klopstock und Mörike in zus. 15 Bdn. –<br />
Frisch.
272<br />
Nr. 1386<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1383 DORFNER – (BACH, J. S.), Passio domini<br />
nostri J. C. secundum Evangelistam Matthaeum<br />
(Matthäus-Passion). Faksimile der Handschrift.<br />
(Leipzig, Insel, 1922). Fol. Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Vergoldung, sign. „O. Dorfner“. – Nr. 500 von<br />
500 Exemplaren. – Sarkowski 60. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 18. (157) 1.000,-<br />
1384 – CHAMISSO, A. VON, Peter Schlemiels<br />
Schicksale. (Leipzig 1922). 1 Bl., 84 S., 2 Bl. Hpgt.<br />
d. Zt., sign. „O. Dorfner“. (157) 400,-<br />
Nr. 314 von 315 Ex. (Gesamtaufl.: 335). – Rodenberg 95,<br />
5. Schauer II, 31. Sarkowski 304.<br />
1385 – FUCHS, E., UND E. KREOWSKI, Richard<br />
Wagner in der Karikatur. 4.-<strong>6.</strong> Tsd. Berlin, Behr,<br />
(1907). 4°. Mit zahlr. Abb. im Text und auf 7<br />
(5 doppelblattgr.) Tafeln. VI S., 1 Bl., 207 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung. (157) 200,-<br />
1386 – GOETHE, J. W. (VON), Helena klassischromantische<br />
Phantasmagorie. Zwischenspiel zu<br />
Faust. (Berlin, Rowohlt), 1922. 4°. 76 S., 1 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit reicher Vergoldung. – Rodenberg 114. –<br />
Siehe Abbildung. (157) 600,-<br />
1387 – HÖLDERLIN, (F.), Elegien. (Hrsg. von F. Seebaß).<br />
München 1922. 4°. 63 S. Hldr. d. Zt. (157)<br />
150,-<br />
1388 – KLEMM – BALZAC, H. DE, Der Succubus.<br />
Weimar, Reiher-Vlg., (1924). Mit 10 sign. Radierungen<br />
von Walter Klemm. 1 Bl., 74 S., 1 Bl. OLdr.<br />
d. Zt. mit reicher Vergoldung. (157) 1.000,-<br />
Eines von 200 Exemplaren. – Müller-Krumbach 3<strong>6.</strong> – „Mit<br />
der Hand von Otto Dorfner in Weimar gebunden“. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 18.<br />
1389 – – VOLTAIRE, Die Prinzessin von Babylon.<br />
Übertragen von J. Schlaf. Weimar, Reiher, (1924).<br />
Mit 10 sign. und kolor. Radierungen von Walter<br />
Klemm. 118 S., 1 Bl. OLdr. mit reicher Vergoldung.<br />
(157) 600,-<br />
Nr. 18 von 50 Ex. (Gesamtaufl.: 150), im Druckvermerk<br />
vom Übersetzer und Illustrator e. signiert. – „Von Otto<br />
Dorfner in Weimar mit der Hand gebunden und vergoldet“.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 18.<br />
1390 – LENIN, (W. I.), UND (J.) STALIN, Das Jahr<br />
1917. Berlin 1950. Mit 2 Portrs. 1 Bl., 800 S. Hldr.<br />
d. Zt. mit Vergoldung, sign. „O. Dorfner“. (157)<br />
300,-<br />
1391 – LENIN, W. I., Ein kurzer Abriß seines Lebens.<br />
Moskau 1947. Mit Portr. 389 S. Ldr. d. Zt. mit reicher<br />
Vergoldung, sign. „O. Dorfner“. (157) 400,-<br />
1392 DREI-MASKEN-VERLAG – WIELAND, CH.<br />
M., Musarion oder die Philosophie der Grazien.<br />
München (1923). 4°. Mit rad. Titelvign. und<br />
11 Radierungen im Text von Hans Gött. 72 S.,<br />
2 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg., sign.<br />
„Hübel & Denck, Leipzig“ (Kanten wenig berieben).<br />
(100) 100,-<br />
Nr. 161 von 250 Ex. (Gesamtaufl.: 340), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert. – Rodenberg 448. – Tadellos.<br />
1393 DULAC – ERWACHTE SCHLÄFER, DER.<br />
Die Geschichte von den drei Derwischen. Potsdam,<br />
Müller, 1920. Mit 10 mont. Farbtafeln nach<br />
Edmond Dulac. 107 S., 1 Bl. OPgt. (gering angestaubt).<br />
– Nr. 98 von 150 Exemplaren. – Vorsatz<br />
mit Spuren eines entfernten Exlibris. (100) 120,-
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 273<br />
1394 – GRIMM, (J. UND W.), Märchen. München,<br />
Dietrich, (1913). 4°. Mit 30 Farbtafeln nach Ed -<br />
mund Dulac. 6 Bl., 95 S. OLwd. (Rücken wenig<br />
fleckig). – Kleinodien der Weltliteratur, Bd. IV. –<br />
Hofstätter 54. Ries 496/<strong>6.</strong> Freyberger MI 284. –<br />
Tadellos. (117) 200,-<br />
1395 EDZARD – DOSTOJEWSKI, F. M., Die Sanfte.<br />
Eine phantastische Erzählung. Deutsch von J. von<br />
Guenther. München, Pflüger, 1923. 4°. Mit 8 Ra -<br />
dierungen von Dietz Edzard. 75 S. OHpgt. (gering<br />
angestaubt). (100) 400,-<br />
Nr. 44 von 70 Ex. (Gesamtaufl.: 100), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert. – Vollmer II, 12.<br />
1396 EINHORN-PRESSE – LECHTER, M., Ein<br />
achtblättriger Lotus. Gebete der Nacht. Mit einem<br />
nirvânischen Vor- und Nachgesang. Berlin 1935.<br />
Fol. Buchschmuck von Melchior Lechter. 15 Bl.<br />
OHpgt. in Schuber. (119) 200,-<br />
Eines von 50 num. Ex. (Gesamtaufl.: 150) auf Bütten, im<br />
Druckvermerk von Melchior Lechter numeriert, monogrammiert<br />
und mit Besitzernamen versehen (das bei Raub<br />
erwähnte Ex. für Dr. Johanna Bauer). – Schauer II, 12. Raub<br />
A 129. – Einhorn-Presse, Opus VIII. – Druck in Schwarz<br />
und Blau. – DAZU: RAUB, W., Melchior Lechter als Buchkünstler.<br />
Köln 1969. – Mit Widmung des Verfassers an<br />
Johanna Bauer.<br />
1397 – WOLTERS, F., Herrschaft und Dienst. Berlin<br />
1909. Fol. Mit reichem Buchschmuck von Melchior<br />
Lechter. 67 S. OHpgt. (Gebrauchsspuren).<br />
(37) 200,-<br />
Nr. 392 von 500 Ex. (Gesamtaufl.: 510), im Druckvermerk<br />
vom Künstler monogrammiert. – Landmann 245. Raub A<br />
81. – Buchblock gebrochen, Vorsatz mit hs. Notiz und gestempelt,<br />
minimal fleckig. – DAZU: II. HOMER, Ilias. Berlin<br />
1923. Mit 50 Holzschnitten von Ludwig von Hofmann.<br />
– Nr. XIV von 100 Ex. (Gesamtaufl.: 1100), im Druckvermerk<br />
von Marcus Behmer, die Titelvignette von Ludwig<br />
von Hofmann signiert. – III. BÜCHNER, G., Dantons<br />
Tod. München 191<strong>6.</strong> Mit zahlr. Lithogr. im Text von Walo<br />
von May. – IV. GAUTIER, TH., Fortunio. München<br />
(1923). Mit Illustr. von Werner Schmidt.<br />
1398 EISENSTEIN, (S.), Teatralnje risunki. Moskau,<br />
Sojuz Kinematografistov SSSR, 1970. Gr.-Fol. Mit<br />
35 mont. meist farb. Abb. auf 30 Tafeln. 9 S., 1 Bl.<br />
Lose in illustr. Orig.-Mappe (etw. berieben und<br />
bestoßen). (27) 300,-<br />
Seltene Veröffentlichung der Kinematographischen Gesellschaft<br />
der Sowjetunion von Entwürfen des Filmregisseurs<br />
Sergej Eisenstein (1898-1948) für das Theater, darunter<br />
groteske Skizzen zur Commedia dell'arte, Figuren und<br />
Kostümentwürfe zu phantastischen Stücken wie „Hoffmanns<br />
Erzählungen“, Plakatentwürfe etc., meist in figürlich<br />
konstruktivistischem Stil der 1920er Jahre.<br />
1399 ERANOS-JAHRBUCH. Bde. I-III, VI-XXXI,<br />
XXXV-XXXVII, LXII/LXIV und Eranos-Index<br />
1933-61 in zus. 41 Bdn. Zürich, Rhein-Vlg. u. a.,<br />
1934-95. OLwd. (104) 300,-<br />
DAZU: ANTAIOS. Bde. I-IX in 9 Bdn. Stuttgart 1960-68.<br />
– DIE DREI. Jge. 41-49 und 63-65 in 12 Bdn. Stuttgart<br />
1993-95. – NYLAND. Jge. I und II in 8 Heften. Jena 1918-<br />
21. – DAS REICH. Jge. I-V,1/2 in 18 Heften. München und<br />
Stuttgart 1916-20. – SCHURÉ, É., Les grands initiés. Paris<br />
1889. – „Nyland“ und „Reich“ gebräunt, ansonsten recht<br />
frisch.<br />
1400 ERNI – (LONGUS), Daphnis et Chloé. Lausanne,<br />
Gonin, 1950. Fol. Mit zahlr. Lithogr. in<br />
Braundruck, einer Extrasuite der Lithogr. in<br />
Gründruck sowie 2 Zeichnungen von Hans Erni.<br />
117 S., 1 Bl. Lose und OPp. in OHpgt.-Decke in<br />
OPp.-Schuber. (17) 900,-<br />
Eines von 30 Ex. „hors commerce“ (Gesamtaufl.: 180), im<br />
Druckvermerk vom Verleger und Künstler e. signiert. –<br />
Monod 7258. – Siehe Abbildung.<br />
1401 ERNST-LUDWIG-PRESSE – BIBLIA GER-<br />
MANICA – DIE PSALMEN. (Übertragen von<br />
M. Luther. Leipzig, Insel, 1911). 4°. 119 S. OHpgt.<br />
(Kapiale wenig gestaucht). (117) 200,-<br />
Eines von 440 Ex. auf Bütten (Gesamtaufl.: 500). – Rodenberg<br />
75, 15. Sarkowski 1270.<br />
1402 – GOETHE, J. W. (VON), Die Natur. Ein Hymnus.<br />
Leipzig 1911. 7 Bl. OBuntpapierumschlag in<br />
mod. Pp.-Mappe. (37) 100,-<br />
Eines von 20 Ex. der zweiten Auflage (Gesamtaufl.: 100). –<br />
Rodenberg 77. Schauer II, 65. Sarkowski 598. – Der Hymnus<br />
wurde bereits im März 1910 als Frühjahrsgeschenk in<br />
120 Exemplaren auf der Ernst-Ludwig-Presse gedruckt. –<br />
DAZU: DERS., Elegien, Epigramme, Sonette. Dresden<br />
1932. – Nr. 134 von 200 Exemplaren.<br />
1403 – VERHAEREN, E., Helena's Heimkehr. Dem<br />
unveröffentlichten Manuskript nachgedichtet von<br />
Stefan Zweig. Leipzig 1909. 72 S., 1 Bl. OHpgt.<br />
(100) 150,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Eines von 270 Ex. auf Bütten<br />
(Gesamtaufl.: 300). – 4. Druck der Ernst-Ludwig-Presse für<br />
den Insel-Verlag. – Stürz 4. Sarkowski 1821. – Teilw. unbeschnitten.<br />
1404 GEIGER – HUYSMANS, J.-K., Gilles de Rais.<br />
Berlin, Gurlitt, 1919. 4°. Mit 16 Lithogr. von Willi<br />
Geiger. 39 S., 1 Bl. OHpgt. (leicht fleckig und<br />
berieben). (100) 200,-<br />
Nr. 31 von 700 Ex. (Gesamtaufl.: 740), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert und mit hs. Widmung. – Der<br />
Venuswagen. Erste Folge, Bd. IX. – Bolliger IV, 304. Hayn-<br />
G. IX, 600. Stern-Szana 53. Josch C 5. Schwarz L 383. –<br />
Leicht gebräunt.
274<br />
Nr. 1400<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1405 GEORGE, S., Gesamt-Ausgabe der Werke. Endgültige<br />
Fassung. (Mischaufl.). 15 in 18 Bdn. Berlin,<br />
Holten für Bondi, 1928-34. Mit einigen Tafeln und<br />
Faksimiles. OLwd. mit Orig.-Schutzumschlag<br />
(etw. angestaubt). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in zweiter Aufl.). – Landmann 677. –<br />
Bei Otto von Holten in der Stefan-George-Schrift auf imitiertem<br />
Japan gedruckt. – Tls. unbeschnitten, etw. gebräunt.<br />
Originalphotographien von Th. Hilsdorf<br />
1406 GEORGE – ALBUM mit 3 Orginalphotographien,<br />
einigen gedruckten Porträts und zahlr.<br />
Presseartikeln über Stefan George. Ca. 1928-35.<br />
Schlichter Papier-Umschl. (kleine Einrisse). (119)<br />
300,-<br />
Hauptsächlich aus Nachrufen zusammengestelltes Album.<br />
Die Originalphotographien (alle auf Agfa-Brovira-Papier)<br />
zeigen Stefan George etwa 1928/30 im Profil. Zwei der<br />
Abzüge auf Silber-Gelatine (ca. 22,5 x 15,5 cm) sind von<br />
dem bekannten Münchener Photographen Theodor Hilsdorf<br />
(1868-1944), der sich „Friedrich Müller-Hilsdorf“<br />
nannte, signiert (undatiert, Ortsangabe: München). Hilsdorf<br />
hat George häufig photographiert und sein Bild in der<br />
Öffentlichkeit entscheidend geprägt. Der dritte, wesentlich<br />
kleinere Abzug sicherlich auch von Hilsdorf. Die gedruckten<br />
Porträts in den Presseartikeln ebenfalls meist nach<br />
Hilsdorf. – Leichte Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.<br />
Nr. 1406<br />
1407 GEORG-MÜLLER-VERLAG – ÄSKULAPI-<br />
SCHE DEKAMERON, DAS. (Hrsg. von Hanns<br />
Floerke). 3 Bde. München 1920. Mit zahlr. Holzschnitten<br />
von O. Wirsching und O. Halm. OHldr.<br />
(Ränder gering gebräunt, Rücken wenig berieben).<br />
– Nr. 214 von 1300 Ex., nicht für den Handel<br />
bestimmt. (100) 150,-<br />
1408 – GHETTO. Sieben Erzählungen. (Aus dem Jiddischen<br />
von A. Eliasberg übertragen). München<br />
1921. 4°. Mit Frontisp. und 12 sign. Lithogr. von<br />
Max Unold. 90 S., 2 Bl. OLdr. (Rücken leicht aufgehellt,<br />
etw. fleckig und beschabt, wenig bestoßen).<br />
(100) 300,-<br />
Nr. 17 von 20 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 330).<br />
– Lang 353. – Fleckenlos.<br />
1409 – MACHIAVELLI, N., Gesammelte Schriften<br />
(hrsg. von Hanns Floerke). 5 Bde. München 1925.<br />
OHldr. – Stellenw. etw., im Schnitt stärker stockfleckig.<br />
(100) 400,-<br />
1410 – MONTAIGNE, M. DE, Gesammelte Schriften.<br />
Historisch-kritische Ausg. Hrsg. von O. Flake<br />
und W. Weigand. 8 Bde. München 1908-11.<br />
OHldr. (gering berieben). – Nr. 650 von 1500<br />
Exemplaren. – Kaum fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
(100) 400,-
Nr. 1410<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 275<br />
1411 – PLUTARCH, Lebensbeschreibungen. Nach der<br />
Übersetzung von Kaltwasser bearb. von H. Floer -<br />
ke. 6 Bde. München und Leipzig 1913. OHldr.<br />
(etw. fleckig, leicht berieben). (28) 150,-<br />
1412 – SCHÖNHOLZ, F. A. VON, Traditionen zur<br />
Charakteristik Österreichs, seines Staats- und<br />
Volkslebens unter Franz I. Hrsg. von G. Gugitz.<br />
2 Bde. München 1914. Mit 53 Tafeln. XLII, 322 S.,<br />
1; 2 Bl., 361 S., 1 Bl. OLdr. (minimal berieben und<br />
wenig bestoßen). (100) 120,-<br />
Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich, Bde. III-IV. – Nr.<br />
100 von 150 Exemplaren. – Schnitt leicht gebräunt, ansonsten<br />
nahezu fleckenlos.<br />
1413 GILGAMESCH. (Nachdruck der Ausgabe Berlin<br />
1922. Marburg 1981). Kl.-4°. Mit Illustr. von<br />
Hans Steiner. 2 Bl., 112 S., 1 Bl. OHlwd. – Eines<br />
von 260 Exemplaren. – Letzte Blätter fleckig. (17)<br />
80,-<br />
1414 GOLIKOVA, G(ALINA) V(ASSILOVNA),<br />
DMT 42. IIluminated by Gerald Laing. New York<br />
und Stuttgart 1969. Fol. Mit 23 farb. Graphiken<br />
von G. V. Golikova. 2 Bl. OPp. (Kanten leicht<br />
berieben) in OLwd.-Kassette in OLwd.-Schuber.<br />
(57) 300,-<br />
Eines von 130 Ex. (Gesamtaufl.: 210), im Druckvermerk<br />
von den Künstlern e. signiert. – DAZU: EGGERS, E.,<br />
Report aus dem Paradies. Hannover 1969. Mit 12 farb.<br />
Graphiken von WP Eberhard Eggers (in Pag.). 7 num. Bl.,<br />
XII S. – Nr. 197 von 400 Ex. (Gesamtaufl.: 500), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert.<br />
Signiertes Exemplar<br />
1415 GROCK (d. i. CH. A. WETTACH), Ein Leben<br />
als Clown. Meine Erinnerungen. (Düsseldorf),<br />
Verlag Zirkus Grock, 1951. 226 S., 1 Bl. OPp. –<br />
Mit e. Porträtzeichnung und e. Signatur des Artisten<br />
auf dem Vorsatz. (100) 80,-<br />
1416 GROSZ – GASBARRA, (F.), Preussische Walpurgisnacht.<br />
Groteskes Puppenspiel. (Berlin),<br />
Malik-Vlg., 1922. Mit Illustr. von George Grosz.<br />
39 S. OPp. (Deckel gestempelt, etw. angeschmutzt<br />
und bestoßen). (100) 300,-<br />
Sammlung revolutionärer Bühnenwerke, Bd. IX. – Erste<br />
Ausgabe. – Hermann 85. Gittig 5<strong>6.</strong> Herzfelde 5<strong>6.</strong> Ars libri<br />
34. Lang 27. Bülow 41. Siepmann A 19. – Einbandgestaltung<br />
John Heartfield. – Titel gestempelt, letztes Blatt im<br />
Bug wenig eingerissen, mit leichten Knickspuren.
276<br />
Nr. 1419<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1417 GRUNER – STIFTER, A., Das alte Siegel. Leipzig,<br />
Hiersemann, 1920. Fol. Mit radierter Titelvign.<br />
und 6 sign. Radierungen von E. Gruner.<br />
81 S., 1 Bl. OPgt. (leicht fleckig und berieben). –<br />
Nr. 5 von 100 Exemplaren. – Sehr kräftige, frische<br />
Abzüge. (104) 250,-<br />
1418 GURLITT – ALMANACH auf das Jahr 1919<br />
(und) 1920. 2 Bde. Mit 5 Graphiken von L. Co -<br />
rinth, R. Janthur und M. Pechstein. Berlin, Gurlitt,<br />
1919-20. 147, XXXVI (Anzeigen); 216, XXII S.<br />
OPp. (geringe Gebrauchsspuren). (100) 150,-<br />
Söhn 201 und 204: „Der Verlag F. Gurlitt gab für die Jahre<br />
1919 und 1920 jeweils einen Verlags-Almanach heraus, der<br />
in bezug auf die original-graphischen Beilagen in zahlreichen<br />
Varianten erschien, indem nicht nur Normal- und Vorzugsausgaben<br />
herausgegeben wurden, sondern auch innerhalb<br />
dieser Ausgaben die Bildbeigaben variierten.“ – Mit<br />
Lithographien von R. Janthur (1), L. Corinth (2) und Holzschnitten<br />
von M. Pechstein (2). – Der zweite Jahrgang mit<br />
minimalen Knickspuren.<br />
1419 – ALMANACH auf das Jahr 1920. Mit 3 Gra -<br />
phiken von L. Co rinth und M. Pechstein. Berlin,<br />
Gurlitt, 1920. 216, XII S. (Anzeigen). OPp. (kaum<br />
Gebrauchsspuren). (100) 300,-<br />
Nr. H 7 von 500 Ex. (Gesamtaufl.: 750). – Söhn 207: „Der<br />
Verlag F. Gurlitt gab für die Jahre 1919 und 1920 jeweils<br />
einen Verlags-Almanach heraus, der in bezug auf die original-graphischen<br />
Beilagen in zahlreichen Varianten erschien,<br />
indem nicht nur Normal- und Vorzugsausgaben herausgegeben<br />
wurden, sondern auch innerhalb dieser Ausgaben die<br />
Bildbeigaben variierten.“ – Mit Lithographie und Radierung<br />
von L. Corinth sowie Holzschnitt von M. Pechstein.<br />
– Mit der Einbandillustration von M. Pechstein. – Radierung<br />
wenig fleckig, sonst tadellos. – Siehe Abbildung.<br />
1420 HAJEK, O. H., Briefe des Paulus an die Korinther.<br />
Briefe von Otto Herbert Hajek in Serigraphie.<br />
Berlin 1965. 4° und Fol. Mit e. sign. Originalbrief<br />
und einer Extrasuite von 27 (statt 31)<br />
e. sign. Serigraphien von Otto Herbert Hajek,<br />
lose beiliegend. OLdr. in OLwd.-Schuber und<br />
OLwd.-Mappe (Gebrauchsspuren) – Nr. 12 von<br />
50 Ex. (Gesamtaufl.: 1000), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert. (57) 80,-<br />
1421 HALBE, M., Der Strom. New York, Lederer,<br />
1903. 101 S. Läd. Orig.-Brosch. (100) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Die gängigen Bibliographien kennen nur<br />
eine Berliner Ausgabe von 1904. – Das Familiendrama wurde<br />
am 19. Oktober 1903 am Wiener Burgtheater uraufgeführt. –<br />
Mit geringen Knickspuren, vereinzelt fleckig und leicht<br />
gebräunt. – Beiliegt Halbes Drama „Mutter Erde“ (1898).<br />
1422 HECKEL – KUNSTHÜTTE CHEMNITZ. Erich<br />
Heckel. (Chemnitz, Adam, 1931). Mit 2 doppelblattgr.<br />
farb. Holzschnitten von Erich Heckel und<br />
16 Tafeln. 15 S. Orig.-Brosch. (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(100) 300,-<br />
Dube 346-347. Jentsch 165: „Die Ausstellung in der 'Kunsthütte<br />
Chemnitz' war Heckels letzte große Ausstellung in<br />
einem freien Deutschland vor der Machtergreifung der<br />
Nationalsozialisten.“ – Die Vorsätze mit je einem doppelblattgroßen<br />
Holzschnitt; der eine zeigt die Mitglieder der<br />
„Brücke“, der andere Heckel als Hochseilkünstler vor der<br />
Stadtkulisse von Chemnitz. – Geringe Knickspuren.<br />
1423 HESSE, H., Anton Schivelbein's ohn-freywillige<br />
Reisse nacher Ost-Indien. München, Bachmair,<br />
1914. 15 S. Orig.-Brosch. (geringe Gebrauchsspuren).<br />
(100) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Eines von 750 Exemplaren. – Münchner<br />
Liebhaberdrucke, Bd. VII. – Mileck 1<strong>6.</strong><br />
1424 – Fünf Gedichte. (Zürich, Fretz, 1934). Fol. 5 Bl.<br />
Gering läd. Orig.-Broschur. (100) 400,-<br />
Nr. XIX von 50 Ex. „für den Dichter“ (Gesamtaufl.: 149).<br />
– Mileck III, 38. – Titel mit e. Widmung des Verfassers.
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 277<br />
Widmungsexemplar<br />
1425 – Siddharta. Berlin, Fischer, 1922. 146 S., 3 Bl.<br />
OHpgt. (wenig bestoßen). (100) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Nr. 28 von 50 Ex., „die nur vom Dichter<br />
selbst (Montagnola Schweiz) mit seiner Unterschrift zu<br />
beziehen sind“. – Mileck I, 43. – Vorsatz mit e. Signatur und<br />
Widmung des Verfassers: „Zur Erinnerung an den Aufenthalt<br />
in Lugano – März 1922“.<br />
1426 HOBOKEN-PRESSE – AUGSBURGER PAS-<br />
SION von 1480, Die. (Hrsg. von K. Pfister). Potsdam,<br />
Kiepenheuer, o. J. (1924). Mit 28 kolor.<br />
Holzschnitten. 3 weiße Bl., 29 Bl., 1 weißes Bl.<br />
OSchweinsldr. (Kapital etw. berieben). – Nr. 4 von<br />
50 Ex. (Gesamtaufl.: 350). – Zweiter Druck der<br />
Reihe „Das alte Bilderbuch“. – Etw. braunfleckig.<br />
(104) 1.000,-<br />
1427 HOFMANN – HOMER, Odyssee. Deutsch von<br />
J. H. Voss. Berlin, Askanischer Verlag, 1924. 4°.<br />
Mit 52 Orig.-Holzschnitten von Ludwig von<br />
Hofmann. 337 S., 3 Bl. OLdr. nach Entwurf von<br />
Marcus Behmer mit Kopfgoldschnitt (fleckig).<br />
(141) 250,-<br />
Nr. LXXI von 100 Ex. (Gesamtaufl.: 1000), Titel und<br />
Druckvermerk von den Künstlern e. signiert. – Rodenberg<br />
244. Schauer II, 43. Kat. Odysseus 1/17: „Gedruckt mit der<br />
von Behmer entworfenen Schrift.“ – <strong>6.</strong> Behmer-Druck. –<br />
Teilweise unbeschnitten.<br />
1428 HOFMANNSTHAL, H. VON, Ausgewählte<br />
Gedichte. Berlin, Blätter für die Kunst, 1903. 4°.<br />
Mit farb. Titelbild von L. von Hofmann. 38 S.,<br />
3 Bl. OPp. (fleckig und angestaubt). (100) 100,-<br />
Eines von 300 Exemplaren. – Erste Buchausgabe der Ge -<br />
dichte. – Houghton-Library 73. Jacoby 25.<br />
1429 – Der Thor und der Tod. 10. Aufl. Leipzig, Insel,<br />
1912. Mit rad. Titelvign. und rad. Kopf- und<br />
Schlußvign. von E. R. Weiß. 40 S., 1 Bl. OLdr.<br />
(leicht fleckig) mit Orig.-Schutzumschlag. (100)<br />
100,-<br />
Nr. 37 von 50 Ex. (Gesamtaufl.: 300). – Houghton Library<br />
687. Jacoby 11. Sarkowski 772 F. – Einbandgestaltung von<br />
E. R. Weiß. – Kaum fleckig.<br />
1430 HYPERION-DRUCKE – BYRON, G. G. LORD,<br />
Manfred. Ein dramatisches Gedicht. München,<br />
Hans von Weber, 1912. 4°. 4 Bl., 140 S., 2 Bl. (das<br />
erste weiß). OPgt. (etw. fleckig, leicht sperrig).<br />
(28) 100,-<br />
Nr. 261 von 550 Ex. auf Bütten (Gesamtaufl.: 657). –<br />
Rodenberg 415, 4. – 4. Hyperiondruck. – Mit deutschem<br />
und englischem Text. – Wenige Seiten minimal braunfleckig.<br />
1431 – DANTE ALIGHIERI, Göttliche Comödie.<br />
Übertragen von Philalethes (d. i. Johann, König<br />
von Sachsen). 3 Bde. München 1914-1<strong>6.</strong> Fol. 2 Bl.,<br />
189 S., 1; 2 Bl., 191 S.; 2 Bl., 196 S. OPp. (leicht<br />
verfärbt, Bezugspapier tls. abgeplatzt, gering<br />
berieben und bestoßen). (100) 200,-<br />
Nr. 349 von 400 Ex. (Gesamtaufl.: 500). – Rodenberg 415,<br />
5. – Auf Van-Geldern-Bütten abgezogen. – Tls. unbeschnitten,<br />
gering gebräunt und fleckig.<br />
1432 – – DASS. OPgt. (Bd. I etw. bestoßen; Deckel<br />
leicht aufgebogen). (67) 150,-<br />
Nr. 434 von 500 Exemplaren. – Rodenberg 415, 5. – Innengelenke<br />
von Bd. I restauriert, Titelei desselben Bandes mit<br />
Abklatsch; Schnitt gebräunt, wenig fleckig.<br />
1433 – SCHILLER, F., Die Räuber. Ein Schauspiel.<br />
München 1912. Fol. 140 S., 1 Bl. OPp. (Bezugs -<br />
papier am Vordergelenk etw. eingerissen, leicht<br />
berieben und bestoßen). (100) 120,-<br />
Nr. 96 von 550 Ex. (Gesamtaufl.: 657). – Rodenberg 415, 3.<br />
– Auf Van-Geldern-Bütten gedruckt. – Tls. unbeschnitten<br />
und unaufgeschnitten.<br />
1434 INSEL-VERLAG – (ARNIM, L. A., UND C.<br />
BRENTANO), Kinderlieder aus des Knaben<br />
Wunderhorn. (Wiesbaden 1956). 79 S., 2 Bl. OPp.<br />
(160) 300,-<br />
Jenne 60 (1 C) 1. Kästner 60 (1 c). –Seltenes Nachkriegsbändchen.<br />
– Vorsatz mit hs. Widmung in Tinte. – Verlagsfrisch.<br />
1435 – BALZAC, H. DE, (Die) menschliche Komödie.<br />
16 Bde. Leipzig 1908-11. Grünes OLdr. (leicht<br />
verfärbt, wenige Gebrauchsspuren). (100) 400,-<br />
Nr. 36 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe. – Sarkowski 69. –<br />
Nur stellenw. wenig fleckig.<br />
1436 – E. R. WEISS zum fünfzigsten Geburtstage<br />
12. Oktober 1925. Hrsg. von H. Reichner. Leipzig<br />
(1927). Fol. Mit zahlr. Tafeln und Textabb.<br />
106 S. OHpgt. (leicht berieben und bestoßen).<br />
(104) 120,-<br />
Nr. 140 von 450 Ex. (Gesamtaufl.: 500). – Sarkowski 1891.<br />
Schauer I, 18<strong>6.</strong> – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1437 – ERZÄHLUNGEN AUS DEN TAUSEND-<br />
UNDEIN NÄCHTEN, DIE. 12 Bde. Leipzig<br />
1906-08. Mit 12 ornamentalen Doppeltiteln in<br />
Gründruck nach Marcus Behmer (in Pag.). OPgt.<br />
(geringe Gebrauchsspuren). (100) 400,-<br />
Nr. 57 von 100 Ex. der Luxusausgabe. – Sarkowski 1718. –<br />
Vollständige deutsche Ausgabe, übersetzt von Felix Paul<br />
Greve. Einleitung von Hugo von Hofmannsthal. – Tls.<br />
unbeschnitten, vereinzelt unsauber aufgeschnitten.
278<br />
Nr. 1451<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1438 INSEL-VERLAG – GOETHE, (J. W. VON),<br />
UND (C. F.) ZELTER, Briefwechsel. Im Auftrage<br />
des Goethe- und Schiller-Archivs hrsg. von<br />
M. Hecker. 3 Bde. 1913-18. OMaroquin, sign.<br />
„E. R. W(eiß)“ (Rücken gering verblaßt, leicht<br />
berieben). (100) 150,-<br />
Sarkowski 560. – Ein geplanter vierter Band mit dem Kommentar<br />
ist nie erschienen. – Wenige Gebrauchsspuren.<br />
1439 – GOETHE, (J. W. VON), Italienische Reise.<br />
Neu hrsg. vom Goethe-Nationalmuseum. Leipzig<br />
1925. Fol. Mit zahlr. Beilagen. 4 Bl., 343 S., 2 Bl.<br />
OHldr. (Gebrauchsspuren). – Sarkowski 591 A. –<br />
Titel wenig fleckig; Seitenränder gering gebräunt.<br />
(159) 100,-<br />
1440 – HOFMANNSTHAL, H. VON, Das Salzburger<br />
große Welttheater. Leipzig 1923. 101 S., 1 Bl.<br />
OHpgt. (etw. lichtrandig und beschabt). (100)<br />
100,-<br />
Nr. 275 von 300 Ex. (Gesamtaufl.: 330). – Houghton-<br />
Library 585. Jacoby 39. Sarkowski 771 A. – Die erste Ausgabe<br />
war ein Jahr zuvor erschienen.<br />
1441 – (HOLBEIN, H.), Bilder des Todes. Leipzig<br />
(1913). Mit 41 Holzschnitten nach Hans Holbein.<br />
OLdr. (100) 120,-<br />
Nr. 58 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe im Einband von<br />
E. A. Enders nach einem Entwurf von W. Tiemann (Ge -<br />
samtaufl.: 800). – Sarkowski 780.<br />
1442 – INSEL, DIE. Monatsschrift. Hrsg. von O. J.<br />
Bierbaum, A. W. Heymel und R. A. Schröder. Jge.<br />
I (Oktober 1899 bis September 1900) und II<br />
(Oktober 1900 bis September 1901) in 8 Bdn. Berlin<br />
1899-1901. 4°. Mit zahlr. tls. ganzseit. Textabb.<br />
und Buchschmuck nach Th. Th. Heine, G. Lemmen,<br />
H. Vogler und E. R. Weiß. OHpgt. und<br />
OPp. (Gebrauchsspuren). (100) 300,-<br />
Sarkowski 1974-81. Diesch 269<strong>6.</strong> Kirchner 23300. Schlawe<br />
60. – Mit literarischen Beiträgen der Herausgeber und von<br />
F. Blei, H. von Hofmannsthal, R. Walser, C. Bretano,<br />
A. Holz, R. M. Rilke, F. Wedekind etc. – Tls. unbeschnitten<br />
und unaufgeschnitten, leicht gebräunt.<br />
1443 – MALORY, T., Dies edle und freudenreiche<br />
Buch heißet Der Tod Arthurs. (Aus dem Englischen<br />
übers. von Hedwig Lachmann). 3 Bde.<br />
Leipzig o. J. (1913). XXVII, 397 S., 1; 2 Bl., 460 S.,<br />
1; 2 Bl., 486 S., 1 Bl. OLdr. (leicht berieben). (100)<br />
80,-<br />
Erste vollständige deutsche Ausgabe. – Sarkowski 1050. –<br />
Einbandgestaltung von E. R. Weiß. – Dekorativ.<br />
1444 – NIETZSCHE, F., Also sprach Zarathustra. Ein<br />
Buch für Alle und Keinen. (Leipzig 1908). Fol.<br />
Mit doppelblattgr. Titel und Buchschmuck von<br />
Henry van de Velde. 3 Bl., 160 S., 2 Bl. OPgt. (tls.<br />
starke Gebrauchsspuren). (37) 1.500,-<br />
Nr. 476 von 530 Ex. – Sarkowski 1193. Schauer I, 61 und<br />
II, 1<strong>6.</strong> – Vorsatz gestempelt; anfangs und gegen Ende stärker<br />
fleckig.<br />
1445 – – Ecce homo. Leipzig (1908). 4°. Mit Doppel -<br />
titel. 154 S., 2 Bl. OHpgt. (100) 400,-<br />
Nr. 787 von 1100 Ex. auf Van-Gelder-Zonen (Gesamtaufl.:<br />
1250). – Sarkowski 1201. Schauer II, 15. – Einband und<br />
Buchschmuck von Henry van de Velde, Druck in Braun<br />
und Schwarz. – Tadellos.<br />
1446 – RILKE, R. M., Das Buch der Bilder. 20.-22. Tsd.<br />
Leipzig 1922. 2 Bl., 188 S., 2 Bl. OHpgt. (etw.<br />
fleckig). (100) 250,-<br />
Sarkowski 1337 B. Ritzer E 4. – DAZU: II. DERS., Erste<br />
Gedichte. 14.-1<strong>6.</strong> Tsd. Ebda. 1923. Sarkowski 1340 B. –<br />
III. DERS., Die frühen Gedichte. 18.-20 Tsd. Ebda. 1923.<br />
Sarkowski 1343 A. – IV. DERS., Neue Gedichte. 18.-20.<br />
Tsd. Ebda. 1923. Sarkowski 1352 C. – V. DERS., Der neuen<br />
Gedichte anderer Teil. 14.-1<strong>6.</strong> Tsd. Ebda. 1923. Sarkowski<br />
1354 B. – Leicht gebräunt, etw. stockfleckig. – Exlibris. –<br />
Alle Bde. uniform in Halbpergament gebunden, Bezugs -<br />
papiere unterschiedlich; in dieser Einbandvariante nicht bei<br />
Sarkowski.
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 279<br />
1447 – SCHEERBART, P., Liwûna und Kaidôh. Ein<br />
Seelenroman. Leipzig 1902. 2 Bl., 131 S. Orig.-<br />
Brosch. (leicht angeschmutzt und gebräunt). (100)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Sarkowski 143<strong>6.</strong> Raabe 11. – Einband und<br />
Zierleisten von Heinrich Vogeler-Worpswede. – Schnitt<br />
angestaubt, stellenw. etw. fleckig.<br />
1448 – 1001 NACHT. Übers. von (F.) P. Greve. Hrsg.<br />
von P. Ernst. 4 Bde. Leipzig 1911. Mit Buchschmuck<br />
von Marcus Behmer. OLdr. (wenig be -<br />
rieben). (100) 250,-<br />
Sarkowski 1720. – Auswahl aus der 12bändigen Gesamtausgabe.<br />
– Einbandgestaltung von Marcus Behmer. –<br />
Äußerst dekorativ.<br />
1449 – WILDE, O., Salome. Tragoedie in einem Akt.<br />
Übertragung von Hedwig Lachmann. Leipzig<br />
1903. Mit Doppeltitel und 10 ganzseit. Illustr. von<br />
Marcus Behmer. 40 Bl. Illustr. OPp. (leicht berieben<br />
und bestoßen). – Erste deutsche Ausgabe. –<br />
Sarkowski 1913. (100) 150,-<br />
1450 JOYCE, J., Ulysses. Vom Verfasser geprüfte deutsche<br />
Ausg. von G. Goyert. 3 Bde. Privatdruck.<br />
(Basel) 1927. 3 Bl., 458 S.; 2 Bl., 465 S.; 2 Bl., 662<br />
S. OHldr. (wenig berieben und bestoßen). (117)<br />
400,-<br />
Nr. 801 von 1000 Ex. der ersten deutschen Ausgabe auf Bütten<br />
(Gesamtaufl.: 1100). – Slocum-C. D.45.2. – Fleckenlos.<br />
Aus dem Besitz von Ernst Jünger<br />
1451 JÜNGER – (BERENGER, L. P., UND E. GUI-<br />
BAUD), La morale en action ou elite de faits<br />
mémorables. Paris, Langlumé und Peltier, o. J.<br />
(1808?). Mit kolor. gestoch. Frontisp., gestoch.<br />
Titel mit 2 kolor. Vign. und 2 Kupfertafeln. VIII,<br />
485 (recte 481) S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(Rücken verblaßt, Kopf mit kleinem Ausbruch,<br />
leicht fleckig, wenig berieben und etw. bestoßen).<br />
(67) 300,-<br />
Vgl. Gumuchian 4179. Seebaß I, 1292 (andere Ausgaben).<br />
Barbier III, 354 (EA 1783). – Häufig aufgelegte Sammlung<br />
historischer Anekdoten und Aphorismen (z. Tl. chinesischer<br />
Autoren) mit reizenden Kupfern. – Innengelenk<br />
gebrochen, Vorsätze leimschattig, tls. stark gebräunt,<br />
fleckig. – Das gestochene Exlibris von Emile Feltesse mit<br />
dem Motto „Tempestatibus maturesco“ und der Darstellung<br />
eines rauchenden Öllämpchens (Ernst Jünger in einem<br />
unveröffentlichten Brief an Ernst Klett vom 31. 12. 1955:<br />
„Unten dann eine antike Lampe als Sinnbild der Studien.“).<br />
Hier in der seltenen Variante ohne die Ü-Pünktchen auf<br />
dem Nachnamen, wie so oft von Jünger e. ergänzt. Das<br />
Exlibris trägt die typische EJ-Paraphe und den kaum les -<br />
baren e. Kaufvermerk: „Gek. 24. IV. 1943, Rue de Faubourg<br />
St. Honoré“. Der Text mit e. Korrekturen, Unterstreichungen<br />
und Übersetzungen Jüngers. – Siehe Abbildung.<br />
Nr. 1453<br />
1452 JUNG, F., Annemarie. Berlin, Malik-Vlg., 1922.<br />
64 S. OPp. (leicht gebräunt, wenig fleckig und etw.<br />
bestoßen). (100) 300,-<br />
Sammlung revolutionärer Bühnenwerke, Bde. XI und XII.<br />
– Erste Ausgabe. – Hermann 208. Gittig 63. Herzfelde 63.<br />
Raabe 145, 1<strong>6.</strong> – Nicht bei Ars libri. – Einbandgestaltung<br />
John Heartfield. – Vortitel im Bug gering eingerissen, Vorsatz<br />
wenig angeschmutzt und mit Stempel des NSDAP-<br />
Parteiarchivs.<br />
1453 KAFKA, F., Ein Landarzt. Kleine Erzählungen.<br />
(München und Leipzig), K. Wolff, (1919). 3 Bl.,<br />
189 S., 1 Bl. OHldr. (etw. fleckig sowie beschabt<br />
und bestoßen). (100) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Dietz 53. Raabe <strong>6.</strong> KKA, App., 279 (Einbandvariante<br />
a). – Vorsätze leicht leimschattig, papier -<br />
bedingt gering gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
1454 KANDINSKY – ROETHEL, H. K., Kandinsky.<br />
Das graphische Werk. (Köln, DuMont, 1970). 4°.<br />
Reich illustr. XXIX, 504 S. (inkl. 3 gefalt. Bl.).<br />
OLwd. in Orig.-Umschl. und OPp.-Schuber. –<br />
Nr. 946 von 1500 Exemplaren (Gesamtaufl.: 1515).<br />
(31) 400,-
280<br />
Nr. 1456<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1455 KELMSCOTT PRESS – MORRIS, W., Gothic<br />
Architecture. (London 1893). 1 Bl., 68 S. Maroquin<br />
um 1930 auf echten Bünden mit Zierlinien<br />
auf den Deckeln, Rücken-, Steh- und Innenkantenvergoldung<br />
sowie dreiseit. Goldschnitt, sign.<br />
„Bruno Scheer, Berlin“. (100) 500,-<br />
Erste Ausgabe, zweiter oder dritter Druck, kenntlich am<br />
korrigierten „Eyck“ auf S. 45. – Peterson A 18. Tomkinson<br />
112, 18. Walsdorf 18. – In 1500 Exemplaren in der Lon -<br />
doner New Gallery während der jährlichen Arts and Crafts<br />
Exhibition gedruckt. – Frisches Exemplar im Meister -<br />
einband.<br />
1456 KIRCHNER, E. L., Zeichnungen und Pastelle.<br />
Stuttgart und Zürich, 1979. 4°. Mit Radierung von<br />
Ernst Ludwig Kirchner, lose beiliegend. 313 S.<br />
OLwd. in OLwd.-Schuber. – Nr. 21 von 50 Ex.<br />
der Vorzugsausgabe. – Mit der Numerierung<br />
und dem Nachlaßstempel des Künstlers auf der<br />
Rückseite der Radierung. – Siehe Abbildung.<br />
(141) 800,-<br />
1457 KIRCHNER – GROHMANN, W., Kirchner-<br />
Zeichnungen. Dresden, Arnold, 1925. 4°. Mit<br />
Titelholzschnitt, Portr. und 100 (22 farb.) Tafeln<br />
von E. L. Kirchner. S. (5)-37, 4 Bl. OLwd. mit<br />
Orig.-Schutzumschlag (dieser fachmännisch hinterlegt).<br />
(100) 1.500,-<br />
Arnolds Graphische Bücher, Zweite Folge, Bd. VI. – Nr.<br />
592 von 2000 Ex. (Gesamtaufl.: 2225). – Dube 832, 835-849.<br />
Schauer II, 120. Jentsch 153. – Verlagsfrisch. – Siehe Abbildung.<br />
Nr. 1457<br />
1458 KLEUKENS – LESSING, G. E., Fabeln. Drey<br />
Bücher. (Darmstadt 1920). Mit zahlr. kolor. Textholzschnitten<br />
von Kay Nebel. 71 S., 4 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. (Rücken etw. berieben) in Pp.-Schuber. (95)<br />
300,-<br />
Nr. 139 von 225 Ex. (Gesamtaufl.: 250). – Rodenberg 104,<br />
<strong>6.</strong> Schauer II, 67. Bodemann 403. – Exlibris.<br />
1459 KLINGER – MEISSNER, F. H., Max Klinger.<br />
Radierungen, Zeichnungen, Bilder und Skulpturen.<br />
München, Hanfstaengl, 1914. 4°. Mit farb.<br />
Frontisp. und 97 Tafeln. XLII S. OHpgt. (berieben<br />
und fleckig). – Nr. 3 von 100 Ex., im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert. (36) 300,-<br />
Widmungsexemplar<br />
1460 KLOSSOWSKI, P., Le bain de Diane. Paris, Pauvert,<br />
195<strong>6.</strong> Mit einigen Abb. 130 S., 4 Bl. OPp.<br />
(wenige Gebrauchsspuren). (36) 120,-<br />
Nr. 146 von 2000 Exemplaren. – Tls. unaufgeschnitten. –<br />
Vortitel mit e. Widmung des Verfassers an den öster -<br />
reichischen Schriftsteller Rudolf Kassner (1873-1959):<br />
„Cum summa veneratione – Octobre MCMLVI“.<br />
1461 KOKOSCHKA – REED, ANN ELIZA, Erzählungen.<br />
(Hamburg 1952). 4°. Mit 10 Lithogr. auf<br />
Tafelseiten von Oskar Kokoschka. 18 Bl. OPp.<br />
(100) 150,-<br />
Eines von 660 Ex., im Druckvermerk vom Künstler e. signiert.<br />
– Wingler-W. 188-198.
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 281<br />
1462 KOLB – MÜNCHHAUSEN, B. VON, Bayard.<br />
Ein Balladenkranz. Berlin, Eigenbrödler-Vlg.,<br />
(1922). Mit 7 Radierungen von Alois Kolb. 18 Bl.<br />
OLwd. (Buchdeckel aufgebogen, etw. fleckig).<br />
(36) 150,-<br />
Nr. 414 von 525 Ex., im Druckvermerk vom Autor und<br />
Künstler e. signiert. – Recht sauber.<br />
1463 KRAUS, K., Untergang der Welt durch Schwarze<br />
Magie. Wien und Leipzig, Die Fackel, 1922. 496 S.<br />
(ohne S. 493/494). Hldr. d. Zt. (etw. bestoßen).<br />
(28) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Kerry EA 35. – Leicht gebräunt, Seitenund<br />
Fußsteg unbeschnitten. – Es fehlt die S. 493/94 (vakat?).<br />
– Respektblatt mit e. Gefälligkeitssignatur „Karl Kraus“,<br />
dat. „Sept. 24“.<br />
1464 KREDEL – GESCHICHTE VON AUCASSIN<br />
UND NICOLETTE, DIE. (Leipzig), Insel, 195<strong>6.</strong><br />
Mit zahlr. kolor. Textabb. und Noten nach Fritz<br />
Kredel. 70 S., 2 Bl. OHpgt. in OPp.-Schuber<br />
(leicht verfärbt). – Eines von 500 Exemplaren. –<br />
Sarkowski 519 A. – Minimal gebräunt. (100) 100,-<br />
1465 KUBIN – BALZAC, H. DE, Mystische Ge -<br />
schich ten. München, G. Müller, 1920. Mit 20<br />
Illustr. von A. Kubin. XII, 315 S., 2 Bl. OHldr.<br />
(100) 200,-<br />
Nr. 190 von 200 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 5000).<br />
– Erste Ausgabe. – Raabe 131. Marks A 4<strong>6.</strong> – Galerie der<br />
Phantasten, hrsg. von H. H. Ewers, Bd. VII. – Etw. gebräunt.<br />
1466 – BIERBAUM, O. J., Samalio Pardulus. München<br />
und Leipzig, Müller, 1911. 4°. Mit 20 Lichtdrucktafeln<br />
nach Federzeichnungen von Alfred Kubin.<br />
44 S., 1 Bl. OHldr. (minimal berieben). (100)<br />
200,-<br />
Eines von 500 Ex. der allgemeinen Ausgabe (Gesamtaufl.:<br />
600). – Raabe 35. Marks 12. – Vortitel mit hs. Besitzvermerk,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
1467 – HOFFMANN, E. T. A., Nachtstücke. München<br />
und Leipzig, Müller, 1913. Mit zahlr. Textillustr.<br />
nach Alfred Kubin. 2 Bl., 305 S., 1 Bl. OHldr.<br />
(leicht berieben und bestoßen). – Marks A 17.<br />
Raabe 55. – Etw. gebräunt. (100) 150,-<br />
Spezialeinband<br />
1468 – – Nachtstücke. München und Leipzig, G. Müller,<br />
1913. Mit zahlr. tls. ganzseit. Textillustr. nach<br />
Alfred Kubin. 2 Bl., 305 S., 1 Bl. OLdr. mit Rsch.,<br />
mehrfarb. Lederintarsien auf dem Vorderdeckel<br />
und ornamentalem Schnitt in Schwarz und Silber,<br />
sign. „Hübel & Denck, Leipzig“ (wenig berieben<br />
und bestoßen). (6) 1.000,-<br />
Nr. 45 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe in Ganzleder und<br />
auf Bütten. – Horodisch 5<strong>6.</strong> Marks A 17. Raabe 55. – Der<br />
Orginaleinband der Leipziger Buchbinderei Hübel und<br />
Denck hier als Spezialanfertigung mit aufwendiger Intarsienarbeit<br />
eines Memento-mori-Stillebens vor schwarzem<br />
Grund auf dem Vorderdeckel, ornamentalem Schnitt sowie<br />
Seidenvorsätzen in Schwarz und Silber, wohl für die Familie<br />
Faber du Faur auf Wunsch gefertigt (der gewöhnliche<br />
Ganzledereinband nur mit Kopfgoldschnitt und Rückenschildchen).<br />
– Vereinzelt minimal fleckig. – Exlibris Curt<br />
und Emma von Faber du Faur. – Siehe Abbildung Tafel 18.<br />
Special binding. – Occasionally minor soiling. – Exlibris<br />
Curt and Emma von Faber du Faur. – Original cloth with<br />
spine label, multicoloured leather inlay on front cover and<br />
ornamental edge in black and silver, signed „Hübel &<br />
Denck, Leipzig“ (minor rubbing and scuffing). – See illustration<br />
on plate 18.<br />
1469 – SCHAEFFER, A., Lene Stelling. (Berlin, von<br />
Holten, 1923). 4°. Mit 3 sign. Lithogr. von A.<br />
Kubin. 42 S., 1 Bl. OHldr. (leicht berieben und<br />
wenig bestoßen). (100) 200,-<br />
Nr. 38 von 50 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 300),<br />
im Druckvermerk vom Verfasser e. signiert. – Raabe 227.<br />
Marks A 74.<br />
1470 – SCHEERBART, P., Lesabéndio. Ein Aste -<br />
roïden-Roman. München und Leipzig, G. Müller,<br />
1913. Mit 14 Tafeln nach Alfred Kubin. 282 S.,<br />
1 Bl. OHpgt. (fleckig und gering bestoßen). (100)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 57. Marks A 19 (Kubin). Raabe 25<br />
(Scheerbart). – Vorsätze fleckig und mit gelöschtem Besitzvermerk,<br />
Tafeln leicht gebräunt und tls. mit Flecken.<br />
1471 LANGE – SCUOLA SICILIANA, LA. Hamburg,<br />
CTL-Verlag, 1994. 2 Bde. Fol. Mit Illustr.<br />
von Clemens-Tobias Lange. XLIX S., 1 Bl., XLIX<br />
S., 1 Bl. OHldr. und lose Bogen in OMetall-<br />
Kassette. – Nr. 39 von 70 Ex. (Gesamtaufl.: 95),<br />
im Druckvermerk vom Künstler e. signiert. (37)<br />
200,-<br />
1472 LASKE – MANN, TH., Bekenntnisse des Hochstaplers<br />
Felix Krull. Buch der Kindheit. Wien,<br />
Leipzig und München, Rikola, 1922. 4°. Mit<br />
6 farb. lithogr. Tafeln von Oskar Laske. 65 S. OPp.<br />
(Rückenbezug etw. abgeplatzt, leicht fleckig). (36)<br />
300,-<br />
Nr. 182 der Normalausgabe (Gesamtaufl.: 500). – Potempa<br />
D 12.1.1. Bürgin I, 21. – Bindung etw. gelockert, S. 55/56<br />
mit Papierdurchbruch im Kopfsteg, vereinzelt nicht aufgeschnitten,<br />
leicht gebräunt.
282<br />
Nr. 1476<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1473 LASKER-SCHÜLER, ELSE, Der Malik. Eine<br />
Kaisergeschichte. Berlin, P. Cassirer, 1919. Mit<br />
farb. Frontisp. nach Franz Marc, 4 farb. Tafeln<br />
sowie zahlr. Textabb. von Else Lasker-Schüler.<br />
102 S. OHldr. (Schwanz eingerissen, Deckelbezug<br />
tls. schadhaft, etw. bestoßen und angeschmutzt).<br />
(100) 1.200,-<br />
Nr. 7 von 100 Ex., im Druckvermerk von der Verfasserin<br />
e. signiert. – Feilchenfeldt-B. 119.IV.0. Raabe 12/4. Kat.<br />
Odysseus 16/21. Slg. von Kritter VII, 51. – Tls. unaufgeschnitten.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 19.<br />
1474 LECHTER – GEORGE, S., UND K. WOLFS-<br />
KEHL (HRSG.), Deutsche Dichtung. Bde. I und<br />
II (von 3). Berlin, Blätter für die Kunst, 1900-01.<br />
Mit 2 Doppeltiteln und reichem Buchschmuck<br />
von Melchior Lechter. 97 S., 2 Bl.; 97 S., 2 Bl.<br />
Orig.-Brosch. (leicht gebräunt). (100) 200,-<br />
Eines von 300 bzw. 400 Ex. (Gesamtaufl.: 303 bzw. 403). –<br />
Erste Ausgabe. – Landmann 141 und 162. Raub A 31 und A<br />
41. – Tls. unbeschnitten und unaufgeschnitten, leicht ge -<br />
bräunt.<br />
1475 – – Deutsche Dichtung. 3 in 1 Bd. Berlin, Blätter<br />
für die Kunst, 1900-02. Mit 3 Doppeltiteln und<br />
reichem Buchschmuck von Melchior Lechter.<br />
97 S., 2 Bl., 97 S., 2 Bl., 181 S. Hldr. d. Zt. (leicht<br />
fleckig und berieben) mit eingeb. Orig.-Brosch.<br />
(100) 500,-<br />
Eines von 300 bzw. 400 Ex. (Gesamtaufl.: 303 bzw. 403). –<br />
Erste Ausgaben. – Landmann 141, 162 und 18<strong>6.</strong> Raub A 31,<br />
A 41 und A 42. – Enthält: Bd. I.: Jean Paul. Ein Stundenbuch<br />
für seine Verehrer. Bd. II: Goethe. Bd. III: Das Jahrhundert<br />
Goethes. – Unbeschnitten, leicht gebräunt.<br />
Widmungsexemplar für Fritz Andreae<br />
1476 – GEORGE, S., Jean Paul. Ein Stundenbuch für<br />
seine Verehrer. Berlin, Blätter für die Kunst, 1900.<br />
97 S., 2 Bl. OPgt. (etw. bestoßen). (100) 600,-<br />
Eines von 400 Ex. (Gesamtaufl.: 403 Ex.) der ersten Ausgabe.<br />
– Deutsche Dichtung, hrsg. und eingeleitet von Stefan<br />
George und Karl Wolfskehl. – Schauer I, 53 und II, 14.<br />
Raub A 31. Wißmann 19 und 24. Landmann 141. Hoffmann,<br />
Mein Weg mit Melchior Lechter, 24<strong>6.</strong> – Mit kalligraphierter,<br />
überaus dekorativer Widmung auf dem Vorsatz:<br />
„Seinem lieben und verehrten Fritz Andreae dieses Stundenbuch<br />
zur eifrigen Benutzung freundschaftlich gewidmet<br />
von Melchior Lechter Christfest 1913.“ – Fritz Andreae<br />
(1873-1950) und dessen Frau Edith (1883-1952), eine<br />
Schwester Walther Rathenaus, waren im Berlin der zwanziger<br />
Jahre wichtige Mäzene Lechters gewesen. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
1477 – – Der Teppich des Lebens und die Lieder von<br />
Traum und Tod. Mit einem Vorspiel. (Berlin),<br />
Blätter für die Kunst, 1900. Fol. Mit 4 Holzschnitten<br />
(Zwischentitel) und Buchschmuck von<br />
Melchior Lechter. 23 Bl. OLwd. (gering berieben<br />
und bestoßen). (100) 500,-<br />
Nr. 188 von 300 Exemplaren. – Erste Ausgabe. – Landmann<br />
135. Raub A 30. Schauer II, 14. Hernad-M. 13. –<br />
Gering fleckig.<br />
1478 LEFLER – MÄRCHEN-KALENDER für 1905.<br />
Mit Gedichten von Ludwig Fulda. Wien, Munk,<br />
(1904). 4°. Mit 12 Farbtafeln von Heinrich Lefler<br />
und Josef Urban. 13 Bl. Orig.-Brosch. (Rückendeckel<br />
etw. bestoßen, leicht angestaubt). (100)<br />
200,-<br />
Heller 47. Ries 676, 10. LKJL II, 330. Freyberger MI 767.<br />
Seebaß I, 1208: „Schönes 'Jugendstil'-Werk.“ – Der reich<br />
illustrierte Kalender zu Märchen der Gebrüder Grimm<br />
erschien von 1905 bis 1921. Er wurde von verschiedenen<br />
Firmen auch als Neujahrs(werbe)gabe verschenkt, dann mit<br />
entsprechendem Aufdruck des Firmennamens, zumeist auf<br />
dem Einband oder auf einem eingebundenen Extra-Blatt.<br />
Angesichts der kostbaren Ausstattung und des hohen<br />
Ladenpreises war er vermutlich ohnehin nur für eine<br />
erwachsene Leserschaft gedacht. – Titel und letzte Tafel<br />
verso etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1479 LÜBECKER BIBEL – 92 HOLZSCHNITTE<br />
der Lübecker Bibel aus dem Jahre 1494 von einem<br />
unbekannten Meister, Die. Hrsg. von H. Wahl.<br />
Weimar, Kiepenheuer, 1917. 4°. Mit zahlr. Abb.<br />
1 Bl., 90 S., 1 Bl. OLdr. (leicht berieben und etw.<br />
bestoßen). (104) 150,-
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 283<br />
Nr. 50 von 75 Ex. (Gesamtaufl.: 550). – Buchblock etw.<br />
gelockert, leicht gebräunt. – DAZU: Die Rembrandt-Bibel.<br />
München 1922. 4°. – Nr. 307 von 500 Exemplaren.<br />
1480 MAEGHT EDITEUR Paris. (Ausstellungskat.).<br />
London, Redfern Gallery, (1966). 4°. Mit 10<br />
(1 doppelblattgr., 9 farb.) Lithogr. (in Pag.) von<br />
Braque, Chagall, Chillida, Giacometti, Miró u. a.<br />
47 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. mit Farblithogr. von<br />
Miró (kaum Gebrauchsspuren). – Eines von 1500<br />
Exemplaren. (55) 600,-<br />
1481 MAILLOL – HORATIUS FLACCUS, QU.,<br />
Carmina. I-II: Odes d'Horace. Texte latin et traduction<br />
en vers par le Baron Delort. 2 Bde. Paris,<br />
(Gonin), 1939-(58). Mit 125 Holzschnitten von<br />
A. <strong>Mai</strong>llol sowie zwei Extrasuiten mit zus. 242<br />
(inkl. 6 Wdh. auf den Umschlägen) Holzschnitten<br />
in Rot- und Schwarzdruck von Aristide <strong>Mai</strong>llol<br />
auf 156 Tafeln. 4 Bl., 179 S., 1; 1 Bl., 278 S., 1 Bl.<br />
Dunkelgrünes mod. Maroquin mit Rtit., groß -<br />
flächigen Furnierholz-Auflagen auf Rücken,<br />
Deckel und Innendeckel sowie dreiseit. Goldschnitt,<br />
mit eingeb. Orig.-Umschl. in Pp.-Schubern<br />
(104) 2.000,-<br />
Nr. 27 von 50 Ex. der Vorzugsausgabe mit zwei Extrasuiten<br />
(Gesamtaufl.: 400), im Druckvermerk vom Verleger monogrammiert.<br />
– Monod 6091. – Vgl. Guérin 216-22<strong>6.</strong> – Druck<br />
auf <strong>Mai</strong>llol-Gonin-Bütten. Das Werk war bereits 1939<br />
gedruckt worden, gelangte aber erst 1958 zum Verkauf. –<br />
Sehr gut erhalten. – Siehe Abbildung Tafel 19.<br />
Very well preserved. – Modern dark green morocco with<br />
spine title, wide veneering on spine, boards and inner covers<br />
as well as three-sided gilt edge, with bound-in original<br />
wrappers in cardboard slipcases. – See illustration on plate 19.<br />
1482 – LIFAR, S., Pensées sur la danse. Avant-propos<br />
de Paul Valéry. (Paris), Bordas, (1946). Fol. Mit<br />
7 ganzseit. Illustr. von Aristide <strong>Mai</strong>llol. 3 Bl., 61 S.,<br />
3 Bl. Lose in Orig.-Umschl. und Pp.-Schuber<br />
d. Zt. (beschabt). (104) 200,-<br />
Eines von 250 Ex. „sur vélin à la cuve des Papeteries<br />
d'Arches“ (Gesamtaufl.: 755), vom Verleger im Druck -<br />
vermerk signiert. – Derra de Moroda 1695. – Serge Lifar<br />
(1905-1986), Tänzer, Ballettmeister und Tanztheoretiker,<br />
gilt als Erneuerer des Pariser Opernballetts und war von<br />
1923-29 Mitglied von Diaghilews „Ballets Russes“. – Unbeschnitten.<br />
1483 – OVIDIUS NASO, P., L'art d'aimer. (Traduit<br />
par Henri Bornecque. Lausanne, Gonin, 1935).<br />
Fol. Daraus die beiden Extra-Suiten der Holzschnitte<br />
auf je 11 Tafeln (je eine in Rot bzw.<br />
Schwarz gedruckt). Lose in illustr. Orig.-Umschl.<br />
und Hldr.-Kassette d. Zt. (104) 600,-<br />
Je eines von 50 Ex. (nicht numeriert). – Guérin 64-75 und<br />
307-318. Garvey 173. Skira 215. Rauch 140. Carteret IV,<br />
309. – Unbeschnitten, makellos.<br />
Nr. 1478<br />
1484 – PONS, J. S., Concert d'été. Poèmes. Paris, Flammarion,<br />
1945. 4°. Mit Titelvign. und 25 Holschnitten<br />
von A. <strong>Mai</strong>llol. 1 Bl., 148 S., 2 Bl. Lose in<br />
OUmschl., OHlwd.-Einbanddecke und OHlwd.-<br />
Schuber (minimale Gebrauchsspuren). (104) 300,-<br />
Eines von 200 num. Ex. auf „papier pur fil de Lana“<br />
(Gesamtaufl.: 305). – Guérin 227-252. Monod 9234. – Fleckenlos,<br />
frisch.<br />
Prospekt auf Pergament<br />
1485 – VERGILIUS (MARO, P.), Les églogues. Text<br />
original et traduction nouvellepar Marc Lafargue.<br />
Leipzig, Insel für Cranach-Presse in Weimar, 192<strong>6.</strong><br />
4°. Mit 43 Holzschnitten von Aristide <strong>Mai</strong>llol<br />
(ohne die 2 Extrasuiten). 1 Bl., 110 S., 3 nn. Bl. –<br />
BEIGEB.: (PROSPEKT zur französischen Ausgabe).<br />
Ebda. 1914. Mit 4 Holzschnitten von Aristide<br />
<strong>Mai</strong>llol. 8 Bl. (erstes Bl. weiß). Probedrucke<br />
auf Pergament. Grünes langnarbiges Maroquin<br />
d. Zt. mit Rtit., Rvg., goldgepr. Filete auf den<br />
Deckeln und Kopfgoldschnitt, sign.: „O. Dorfner“,<br />
in etw. läd. Pp.-Schuber. (104) 3.000,-<br />
Nr. XXXVI von 36 Ex. auf Seidenbütten, davon nur die Nr.<br />
11 bis 36 für den Handel bestimmt (Gesamtaufl.: 292). –<br />
Müller-Krumbach 40 (nennt für den Prospekt nur 7 S. und<br />
1 Holzschnitt). Guérin (<strong>Mai</strong>llol) 1658. Skira 212. Sarkowski<br />
1813. The Artist and the Book 172. – Berühmter Handpressendruck<br />
der Cranach-Presse, begonnen 1914, wieder<br />
aufgenommen 1925 und beendet 192<strong>6.</strong> – Die Satzanordnung<br />
besorgte Harry Graf Kessler, die Initialen (mit Ausnahme<br />
von dreien, welche <strong>Mai</strong>llol schnitt, siehe Guérin 59)<br />
von Eric Gill. – Sehr schönes, nahezu fleckenfreies Exemplar.<br />
– Siehe Abbildung.
284<br />
Nr. 1485<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Famous work of the Cranach printing office, begun in 1914,<br />
re-started in 1925 and finished in 192<strong>6.</strong> – The lay-out made<br />
by Harry Graf Kessler, the initials (with exception of three,<br />
cut by <strong>Mai</strong>llol, see Guérin 59) by Eric Gill. – Very beautiful<br />
and almost spotless copy. – Contemporary green straight<br />
grained morocco with spine title, gilt back, gilt stamped<br />
fillets on sides and top edge gilt, signed „O. Dorfner“, in<br />
somewhat damaged cardboard slipcase. – See illustration.<br />
1486 – – Les Géorgiques. Texte latin et version française<br />
de J. Delille. 4 Bde. (inkl. wdh. Tafelteil). Paris,<br />
Gonin, 1937-(50). 4°. Mit 122 Textholzschnitten<br />
von Aristide <strong>Mai</strong>llol, 2 Extrasuiten von je 72<br />
Holzschnitten in Rötel und Schwarz und einer<br />
Extrasuite von 10 Holzschnitten in Rötel auf<br />
China. 1 Bl., 174 S., 1; 1 Bl., 154 S., 1 Bl. Lose in<br />
Orig.-Brosch., OHpgt.-Decken und OPp.-Decke<br />
in Pp.-Schubern (wenig fleckig). (104) 3.000,-<br />
Eines von 750 Exemplaren, alle Blätter der Extrasuiten mit<br />
Monogrammstempeln versehen. Zwei der Extrasuiten auf<br />
der Orig.-Broschur vom Verleger Gonin signiert. – Monod<br />
11339. The Artist and the Book 175. Strachan 337. Rauch<br />
144. – Das letzte von <strong>Mai</strong>llol illustrierte Buch, das auf eigens<br />
für diese Ausgabe (750 Ex.) geschöpftem Hanfbütten<br />
gedruckt wurde. – Siehe Abbildung.<br />
The last book illustrated by <strong>Mai</strong>llol, which has been printed<br />
specially for this edition (750 copies) on hemp rag paper. –<br />
Unsewn in original wrappers, original half vellum covers<br />
and cardboard slipcases. – See illustration.<br />
1487 MANET – CROS, CH., Le fleuve. Paris, Librairie<br />
de L'Eau-Forte, o. J. (1874). 4°. Mit 8 Orig.-Radierungen<br />
von Edouard Manet im Text. 15 S. Spät.<br />
Lwd. mit Rsch. (etw. bestoßen). (19) 30.000,-<br />
Nr. 1486<br />
Eines von wenigen unnumerierten Exemplaren „de Presse“<br />
(Gesamtaufl.: etwas mehr als 100), Druckvermerk vom Verfasser<br />
und Künstler e. signiert. – Skira 219. Rauch <strong>6.</strong> Ray<br />
27<strong>6.</strong> Carteret IV, 128. Fisher 64. Monod 3331. The Artist<br />
and the Book 177 (mit 2 Abb.): „Probably the first 19th century<br />
book to have a truly modern appearance, with etchings<br />
simplified almost to abstraction.“ – Der Dichter Charles<br />
Cros ist auch als Miterfinder der Farbphotographie bekannt<br />
(vgl. Gernsheim 522). – Papierbedingt etw. gebräunt und<br />
brüchig, tls. mit kleinen Randschäden. – Siehe Abbildung.<br />
One of few unnumbered copies of „de presse“, imprint<br />
signed by the author and artist. – A little browned and<br />
cracked due to paper quality, partly with small tears in<br />
margin. – Later cloth with spine label (some scuffing). – See<br />
illustration.<br />
1488 – DURET, TH., Edouard Manet. Sein Leben und<br />
seine Kunst. Übers. von E. Waldmann-Bremen.<br />
Berlin, P. Cassirer, 1910. 4°. Mit 2 Radierungen,<br />
farb. Holzschnitt und zahlr. (24 ganzseit.) Textabb.<br />
von Edouard Manet. 319 S., 1 Bl. OLdr.<br />
(fleckig, gering bestoßen). – Fromm 8374. Feilchenfeldt-B.<br />
40. – Mit dem Katalog der Gemälde<br />
und Pastelle. (100) 300,-<br />
1489 MANN, TH., Gesammelte Werke. 3 Bde. der<br />
Reihe in 3 Bdn. Berlin, Fischer, 1933-3<strong>6.</strong> OLwd.<br />
(tls. leicht gebräunt und etw. fleckig). (100) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Potempa A 2. – I. Die Geschichte Jaakobs.<br />
– II. Der junge Joseph. – III. Joseph in Ägypten. – Beiliegen<br />
die „Betrachtungen eines Unpolitischen“ in erster Ausgabe.
Nr. 1487<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 285<br />
Widmungsexemplar<br />
1490 – Buddenbrooks. Verfall einer Familie. 32. Aufl.<br />
2 in 1 Bd. Berlin, Fischer, 1905. 2 Bl., 566 S.,<br />
S. (3)-539, 2 Bl. Läd. OLwd. (100) 600,-<br />
Potempa D 1. 2. – Buchblock gelockert. – Titelei mit e. Widmung<br />
des Verfassers: „Herrn Dr. Busching / aus Angst. /<br />
München, April 1906 / der Verfasser“ und einem Vermerk<br />
von unbekannter Hand „Gestohlen bei Dr. Busching / Wird<br />
nicht (unterstrichen) verliehen“. – Paul Busching (1877-<br />
1945) war Theater- und Musikkritiker und später stellvertretender<br />
Chefredakteur der „Neuesten Münchner Nachrichten“,<br />
siehe Thomas Mann, Tagebücher, Bd. I, S. 572. –<br />
Nicht zu klären ist, ob die Angst des Verfassers der spitzen<br />
Feder des Redakteurs oder der aufgebrachten Lübecker<br />
Bürgerschaft galt, die kurz nach Erscheinen des Romans<br />
wegen der vermeintlich üblen Nachrede gegen den Sohn der<br />
Stadt zu Felde zog. So legt es zumindest eine beiliegende<br />
ältere Kopie einer Anzeige nahe, in der ein Verwandter<br />
Manns gegen dessen „Nestbeschmutzung“ Anklage erhebt.<br />
Das Typoskript<br />
1491 – Doktor Faustus. (Mimeographisch vervielfältigtes<br />
Typoskript). Stockholm, Bermann-Fischer,<br />
1947. 4°. 754 S. OLwd. (Rücken schwach ge bräunt,<br />
etw. bestoßen). (6) 2.500,-<br />
Nr. 6 von 50 Ex., im Druckvermerk vom Verfasser e.<br />
signiert. – Potempa D 10.1. – Vorsätze mit Klebespuren,<br />
Seitenränder minimal gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Nr. 1491<br />
1492 – Königliche Hoheit. Berlin, Fischer, 1909. 475 S.,<br />
2 Bl. (Anzeigen). Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Deckel gering aufgebogen und Kopf minimal eingerissen).<br />
(100) 150,-<br />
Erste Buchausgabe. – Potempa D 2. 2. – Hinteres Innengelenk<br />
gebrochen.<br />
1493 – Okkulte Erlebnisse. Berlin, Häger, o. J. (1924).<br />
64 S., 1 Bl. OPp. (Rücken gebräunt, etw. angestaubt<br />
und bestoßen). (117) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Nr. 180 von 210 Ex. (Gesamtaufl.: 300). –<br />
Potempa G 186, 1. – Fliegender Vorsatz mit geringem<br />
Randausriß.<br />
Signiert und mit Berichtigungsblatt<br />
1494 – Unordnung und frühes Leid. Berlin, Fischer,<br />
(1926). Mit radierter Titelvign. von Karl Walser.<br />
126 S., 2 Bl. Flex. OLdr. in OPp.-Schuber (kaum<br />
Gebrauchsspuren). (100) 1.000,-<br />
Nr. 88 von 300 Ex. der Vorzugausgabe, im Druckvermerk<br />
vom Verfasser mit Bleistift signiert. – Erste Ausgabe. – Bürgin<br />
I, 31. Potempa E 29, 2. Badorrek-Hoguth B 60.1. – Mit<br />
dem oft fehlenden Blättchen „Berichtigung. Nachdem Thomas<br />
Mann den Druckvermerk bereits signiert hatte, mußte<br />
wegen technischer Schwierigkeiten bei der buchbinderischen<br />
Verarbeitung der Einband statt in Pergament in<br />
Ganzleder ausgeführt werden. S. Fischer Verlag, Mitte<br />
Dezember 1926“. – Alle Illustrationen von Karl Walser. –<br />
Makellos. – Siehe Abbildung.
286<br />
Nr. 1494<br />
Nr. 1509<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1495 MANN, TH., Wälsungenblut. München, Phantasus,<br />
(1921). 4°. Mit 32 (12 ganzseit.) Lithogr. von<br />
Th. Th. Heine. 3 Bl., 88 S., 1 Bl. Hmaroquin d. Zt.<br />
mit goldgepr. Rtit. und pergamentbezogenen<br />
Deckeln in Pp.-Schuber d. Zt. (6) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Eines von 200 num., ursprünglich in<br />
illustr. Pappe von Carl Herkomer in München gebundenen<br />
Ex. (Gesamtaufl.: 530), vom Autor und Künstler im Druckvermerk<br />
signiert. – Bürgin I, 18. Potempa E 22.2. Rodenberg<br />
459. Schauer II, 10.<br />
1496 – Der Zauberberg. 100. Aufl. 2 Bde. Berlin,<br />
Fischer, (1928). Mit Portr. in Röteldruck nach Olaf<br />
Gulbransson. XXXVII, 578 S., 1 Bl.; 629 S., 1 Bl.<br />
OHldr. (117) 1.000,-<br />
Nr. 55 von 100 Ex. (Gesamtaufl.: 1000), im Druckvermerk<br />
vom Verfasser e. signiert. – Potempa D 3.3. – Tadellos. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 19.<br />
1497 MARCKS – (RUNGE, PH. O.), Von dem<br />
Fischer und syner Fru. (Köln, Hanstein, 1981).<br />
Mit 11 Textholzschnitten von Gerhard Marcks.<br />
21 S., 1 Bl. OHpgt. – Nr. 39 von 350 Ex., im<br />
Druckvermerk vom Künstler e. signiert. – Spindler<br />
59, 1. (17) 80,-<br />
1498 MASEREEL – FRANK, L., Die Mutter. Zürich,<br />
Rascher, 1919. Mit 9 sign. Holzschnitten von<br />
Frans Masereel. 45 S. OHpgt. (gering lichtrandig,<br />
leicht angestaubt). (100) 120,-<br />
Nr. 89 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe (Gesamtaufl.: 1100).<br />
– Erste Ausgabe. – Von der Gabelentz C 14. Ritter C a 7.<br />
Jentsch 61. – Vorsätze etw. gewellt.<br />
1499 MEID – LENAU, N., Faust. Berlin, Reiß, (1921).<br />
Mit 10 sign. Radierungen von Hans Meid. 82 Bl.<br />
OLdr., sign. „H. Sperling, Berlin“ (tls. etw. bestoßen).<br />
(100) 800,-<br />
Nr. 64 von 75 Ex. (Gesamtaufl.: 80). – Slg. Kippenberg I,<br />
2810. Schauer II, 91. Rodenberg 463. – Vorsätze mit<br />
Abklatsch von Tesastreifen, ansonsten tadellos.<br />
1500 MEYRINK, G., Der Golem. Ein Roman. Leipzig,<br />
Hesse und Becker für Wolff, 191<strong>6.</strong> 500 S., 2 Bl.<br />
OWildldr. (gering berieben). (6) 150,-<br />
Nr. 68 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe auf Bütten, im<br />
Druckvermerk vom Autor signiert. – Makellos.<br />
1501 MUCHA – FLERS, R. DE, Ilsée, Prinzessin von<br />
Tripolis. Deutsch von Regine Adler. Prag, B. Koci,<br />
1901. 4°. Mit weißem Relieftitel von Alexander<br />
Charpentier, 132 Farblithogr. und Buchschmuck<br />
von Alfons Mucha. 6 Bl. (davon 2 weiß), 128 S.,<br />
4 Bl. (4 Bl. zwischengeb.) Orig.-Brosch. (Rücken<br />
defekt) in läd. OPp.-Mappe. (6) 1.500,-
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 287<br />
Nr. 799 von 800 Ex. der ersten deutschen Ausgabe. – Jiri<br />
Mucha 132. Read, Art Nouveau and A. Mucha, 17. Hofstätter<br />
255. ZfB 1902, Bd. II, 446: „Noch prächtiger präsentiert<br />
sich Robert de Flers Ilsée. Das Buch ist Seite für<br />
Seite mit köstlichen Lithographien A. Muchas auf Vélin<br />
geschmückt. Man kann sich kaum einen Begriff von der<br />
ungeheuren Vielseitigkeit der Phantasie machen, die Mucha<br />
in diesen 132 Lithographien entfaltet hat. Wie fein und zart<br />
harmonieren die Farben, wie diskret ist das schmückende<br />
Gold verwandt, wie reizvoll sind Flora und Fauna ara -<br />
bescierend verwendet worden! Ein wundervolles Werk.“ –<br />
Buchblock gebrochen, Titelei mit hs. Besitzvermerk, vereinzelt<br />
gering fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 20.<br />
1502 MÜNCHNER BLÄTTER für Dichtung und<br />
Graphik. Eine Monatsschrift. Hrsg. von R. Kuno.<br />
Jg. I mit 12 Nummern in 11 Heften (alles Erschienene).<br />
München 1919. 4°. Mit 53 Graphiken in<br />
verschied. Techniken. 191 S. Orig.-Brosch. (Heft I<br />
mit Knickspuren, leicht angeschmutzt). (6) 800,-<br />
Raabe 5<strong>6.</strong> Schlawe II, 47. Diesch 2948. Jentsch 67. – Komplette<br />
Folge der gesuchten Zeitschrift. – Enthält u. a.<br />
5 Lithographien von Paul Klee (Kornfeld 70-73 und 76 IIb),<br />
5 Lithographien von R. Seewald (Jentsch 94-98), 1 Feder -<br />
lithographie von Alfred Kubin (Raabe 120) sowie weitere<br />
Graphiken von H. Campendonck (nicht bei Engels),<br />
R. Grossmann, A. Schinnerer, E. Scharff, M. Unold u. a. –<br />
Unter den literarischen Beiträgen Arbeiten (meist Erst -<br />
drucke) von P. Claudel, Iwan Goll, G. Kaiser und F. Wedekind.<br />
– Tls. etw. gebräunt.<br />
1503 MUSIL, R., Grigia. Potsdam, Müller, 1923. Mit<br />
6 Radierungen von Alfred Zangerl. 1 Bl., 47 S.,<br />
1 Bl. OHlwd. (leicht beschabt, Rücken minimal<br />
ge bräunt). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Sanssouci-Bücher, Bd. VIII. – Bolliger VI,<br />
250. – Vorsätze etw. leimschattig, sonst frisch.<br />
1504 – Der Mann ohne Eigenschaften. Bde. I und II<br />
(von 3) in 2 Bdn. Berlin, Rowohlt, 1931-33. 1074<br />
S., 1 Bl.; 605 S., 1 Bl. OLwd. (Bd. I minimal fleckig).<br />
(100) 150,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in 2. Aufl.). – Kat. Marbach 230. – Der<br />
zweite Band wurde unmittelbar nach seiner Veröffentlichung<br />
von den Nationalsozialisten verboten; den hier fehlenden<br />
dritten Band hat erst 1943 Musils Witwe in der<br />
Schweiz in kleiner Auflage herausgegeben. – Vorsatz von<br />
Bd. II mit Besitzvermerk.<br />
1505 – Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Wien<br />
und Leipzig, Wiener Vlg., 190<strong>6.</strong> 2 Bl., 316 S.<br />
OHlwd. (leicht fleckig). (100) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Musils. –<br />
Seiten- und Fußsteg unbeschnitten, nur die Ränder tls.<br />
braunfl., Klammerheftung angerostet.<br />
1506 NEUFELD – GOETHE, J. W. VON, Klassische<br />
Walpurgisnacht. (Neu-Isenburg, Tiessen, 1990).<br />
Fol. Mit Illustr. von Wilhelm Neufeld. 70 S., 2 Bl.<br />
OPp. in OPp.-Schuber (wenig fleckig). (37) 400,-<br />
Eines von 48 Ex. (Gesamtaufl.: 99), im Druckvermerk vom<br />
Künstler e. signiert. – Vorsatz mit hs. Eintrag. – Beiliegen<br />
„Die Perser“ von Aischylos (Tiessen 1978), „Die Troerinnen“<br />
von Euripides (Tiessen 1985), Johann Caspar Goethes<br />
„Zwei Briefe“ (CTL-Presse 1988), Ovids „Cephalus und<br />
Procris“ (Otto-Rohse-Presse 1990), Ingeborg Bachmanns<br />
„Briefe an Felician“ (Piper 1991) und Friedrich Hebbels<br />
„Aphoristische Unterhaltung“ (Tiessen 1992).<br />
1507 NIBELUNGEN-DRUCKE – LESSING, G. E.,<br />
Die Parabel von den drei Ringen. (Klinkhardt in<br />
Leipzig für Brandus in Berlin, 1918). Mit reichem<br />
Bildschmuck von J. Sattler. 13 Bl. OLdr. mit goldgepr.<br />
Deckelvignette (leicht beschabt). (143) 400,-<br />
Nr. 130 von 265 Exemplaren. – Rodenberg 444, 2. –<br />
2. Nibelungen-Druck. – Einband aus der Werkstatt von<br />
O. Dorfner.<br />
1508 NONESUCH PRESS – WILDE, O., Recollec -<br />
tions by Jean Paul Raymond & Charles Ricketts.<br />
Bloomsbury 1932. 59 S., 1 Bl. OLwd. (an den<br />
Kanten etw. fleckig). (100) 150,-<br />
Nr. 657 von 800 Ex. – Erste Ausgabe. – Ransom 172, 81. –<br />
Tls. unbeschnitten, Vorsätze stärker gebräunt. – Exlibris.<br />
1509 NÜCKEL – FREY, A. M., Solneman, der Un -<br />
sichtbare. München, Delphin-Vlg., (1914). 4°. Mit<br />
Titelholzschnitt und 13 ganzseit. Holzschnitten<br />
von Otto Nückel (in Pag.). 193 S., 1 Bl. (Anzeigen).<br />
OHldr. (etw. beschabt und wenig bestoßen).<br />
(100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Lang 251. Jentsch 20: „In der Literatur finden<br />
sich über den Schriftsteller Alexander Moritz Frey und<br />
über den Zeichner und Graphiker Otto Nückel kaum ausführlichere<br />
Angaben oder Würdigungen. Otto Nückel<br />
wandte sich nach einem anfänglichen Medizinstudium der<br />
Malerei zu und besuchte 1910-1912 die Knirrschule in<br />
München. Er beschickte die Zeitschrift 'Simplizissimus' mit<br />
Zeichnungen und stellte als Mitglied der Münchner Sezession<br />
und Neuen Sezession auf ihren Ausstellungen aus.<br />
Seine Vorliebe zur Karikatur und zu romantisch-phantastischen<br />
Szenerien machte ihn zum idealen Illustrator der grotesk-bizarren<br />
Erzählung 'Solneman' von Alexander Moritz<br />
Frey. Frey, der in Heidelberg, Freiburg und München Jura<br />
und Philosophie studiert hatte, zeigt ebenfalls in seinen<br />
Romanen und Erzählungen eine starke Neigung zum Skurrilen<br />
und Phantastischen, zum Märchenhaften und Grotesken,<br />
aber auch eine ausgeprägte Neigung zur sozialen und<br />
politischen Satire und zur Parodie des selbstgefälligen<br />
Spießbürgertums.“ – „Solneman“ ist im übrigen ein Palindrom<br />
für „Namenlos“. – Titel gestempelt. – Siehe Abbildung.<br />
1510 OKAKURA, KAKUZO, Das Buch vom Tee.<br />
Leipzig, Insel, 1922. Mit 20 farbigen Textlithogr.<br />
von Georg A. Mathéy. 112 S., 2 Bl. OSeide in läd.<br />
OPp.-Kassette. (6) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Nr. 88 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe,<br />
im Druckvermerk vom Künstler e. signiert. – Sarkowski<br />
1210 VA. – Sehr hübsch illustrierte, von Marguerite und<br />
Ulrich Steindorff aus dem Englischen übersetzte Kultur -<br />
geschichte des asiatischen Tees, seiner Bedeutung im „Tao-
288<br />
Nr. 1515<br />
Nr. 1517<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
ismus und Zennismus“, über die „Schulen des Tees“, den<br />
„Teeraum“, die „Kunstwertung“, „Blumen“ und die „Teemeister“.<br />
– Seitenränder vereinzelt leicht fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 19.<br />
1511 OTTO-ROHSE-PRESSE – KLEIST, H. VON,<br />
Das Erdbeben in Chili. (Hamburg 1981). 4°. Mit<br />
11 Holzstichen von Otto Rohse. 38 S., 2 Bl. OPp.<br />
– Eines von 300 Ex., vom Künstler signiert. –<br />
Spindler 44, 18. Tiessen V, 14, 24. (17) 120,-<br />
1512 RAAMIN-PRESSE – GOETHE, (J. W. VON),<br />
21 Kapitel aus der Historia von D. Johann Fausten.<br />
(Hamburg) 1992. Fol. Mit 8 farb. Graphiken<br />
von Roswitha Quadflieg. 77 S., 5 Bl. OMaroquin<br />
in OPp.-Schuber. (37) 300,-<br />
Nr. 45 von 155 Ex. (Gesamtaufl.: 195), im Druckvermerk<br />
von der e. Künstlerin signiert. – Vorsätze mit hs. Einträgen.<br />
1513 – – Der Zauberflöte zweiter Teil. Fragment.<br />
(Hamburg) 1983. 4°. Mit 10 Graphiken von<br />
Roswitha Quadflieg. 23 Bl. OLdr. in Blockbuchbindung<br />
(Rücken verfärbt, leicht berieben und<br />
fleckig) in OPp.-Schuber (lichtrandig). (37) 400,-<br />
Nr. 66 von 195 Ex., im Druckvermerk von der Künstlerin<br />
e. signiert. – Vorsatz mit hs. Vermerk.<br />
1514 – JANOUCH, G., „Heckmeck“, ein Prager<br />
Nachtstück. (Hamburg) 1974. 4°. Mit 17 Graphiken<br />
im Text von Roswitha Quadflieg. 1 Bl., 18 S.,<br />
1 Bl. OPp. (100) 200,-<br />
Nr. 89 von 110 Ex., im Druckvermerk von der Künstlerin<br />
e. signiert. – Spindler 71, 5. Tiessen IV, 5.<br />
1515 RIMBAUD, A., Les illuminations. Notice par<br />
Paul Verlaine. Paris, Publications de la Vogue,<br />
188<strong>6.</strong> 103 S. Hpgt. d. Zt. (6) 5.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nr. 94 von 170 Ex. auf Bütten (Gesamtaufl.:<br />
200). – Petitfils 2. En français dans le texte 198. – An -<br />
fangs und gegen Ende etw. fleckig, unbeschnitten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – At the beginning and towards the end<br />
somewhat soiled, untrimmed. – Contemporary half vellum.<br />
– See illustration.<br />
Signiert<br />
1516 RINGELNATZ, J., Kuttel Daddeldu. München,<br />
Wolff, (1923). Mit zahlr. Illustr. von Karl Arnold.<br />
1 Bl., 118 S., 4 Bl. OPp. (Kapitale leicht lädiert,<br />
angeschmutzt und etw. bestoßen). (100) 150,-<br />
Erste Ausgabe der erweiterten Fassung. – Pape A 23. –<br />
Buchblock gebrochen, Titel mit e. Signatur des Verfassers.
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 289<br />
1517 RODA RODA – (SINSHEIMER, H.), Alexandrion<br />
oder der windige Ehemann. O. O. und Dr.<br />
(1922). 30 S. OHlwd. (Kanten leicht berieben, tls.<br />
etw. bestoßen). (6) 400,-<br />
Nr. 22 von 50 Ex., auf dem Vorsatz mit hs. Auflagenvermerk<br />
und vermutlich mit e. Signatur von Hermann<br />
Sinsheimer. – Kosch XVIII, 111 (Sinsheimer). – Herrliche<br />
Parodie auf Alexander Roda Roda, anläßlich von dessen<br />
50. Geburtstag am 13. April 1922 (so auch der Druckvermerk).<br />
– Mit humorgesättigten Beiträgen und zahlreichen<br />
Karikaturen von seinen Kollegen und Freunden Gustav<br />
Meyrink, Hermann Sinsheimer, Max Halbe, Walter Ziersch<br />
und seiner Tochter Dana Roda u. a. – Privatdruck, der niemals<br />
im Handel erschien. – Der KVK verzeichnet lediglich<br />
2 Exemplare (die fingierten Verlagsangaben im Druckvermerk<br />
nimmt er tatsächlich für bare Münze). – Wenige Blätter<br />
lose und an den Rändern mit leichten Quetschfalten. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
1518 RÖSSING – HOFFMANN, E. T. A., Die Brautwahl.<br />
1.-3. Tsd. Regensburg, Habbel, 1921. Mit<br />
zahlr. Textabb. nach Karl Rössing. 100 S. OHpgt.<br />
(minimal aufgebogen und fleckig). (100) 200,-<br />
Nr. 91 von 100 Ex. der Vorzugsausgabe, im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert. – Eichhorn-M. 1.14. – Vorsatz<br />
mit Stempel „Archiv Habbel & Naumann Verlag“, minimal<br />
fleckig.<br />
1519 – REUTER, F., Hanne Nüte un de lütte Pudel.<br />
'Ne Vagel –un Minschen-Geschicht. Hellerau,<br />
Avalun-Verlag, (1923). Mit zahlr. Textabb. nach<br />
Karl Rössing. 285 S., 1 Bl. OHldr. (leicht fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (100) 120,-<br />
Nr. 177 von 300 Ex. (Gesamtaufl.: 480), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert. – Eichhorn-M. 1.27. – Vereinzelt<br />
unsauber aufgeschnitten, gering gebräunt.<br />
1520 ROUSSEAU, J. J., Emil. – Die neue Héloise.<br />
2 Bde. Potsdam, Kiepenheuer, 1919-20. OPgt. –<br />
Je weils eines von 100 Ex. der Vorzugsausgabe.<br />
(104) 150,-<br />
1521 RUPPRECHT-PRESSE – BACHOFEN, J. J.,<br />
Autobiographische Rückschau. München 1923.<br />
4°. 45 S. OPp. d. Zt. (leicht fleckig, berieben und<br />
bestoßen) in leicht läd. OPp.-Schuber. (104) 150,-<br />
Nr. 60 von 150 Exemplaren. – 24. Buch der Rupprecht-<br />
Presse. – Kat. Tenschert 24a. – Spiegel gestempelt und mit<br />
hs. Numerierung, unbeschnitten und tls. unaufgeschnitten,<br />
minimal gebräunt.<br />
1522 – HÖLDERLIN, (F.), Hymnen. (Ausgewählt<br />
und hrsg. von R. von Delius. München 1919). 4°.<br />
Mit kleinem Titelholzschnitt. 1 Bl., 56 S., 1 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Vg., sign. „K. Ebert München“ (Rücken<br />
stark aufgehellt, berieben, etw. angeschmutzt und<br />
bestoßen). (42) 400,-<br />
Nr. 182 von 200 Exemplaren. – Rodenberg 130. – Vorsätze<br />
gering leimschattig, gestempelt und mit hs. Besitzvermerk;<br />
stellenw. fleckig.<br />
1523 SCHLAF, J., Seele. Weimar, Fink, 1922. 4°. 13 S.,<br />
1 Bl. OHldr. (Deckel leicht aufgebogen, etw. lichtrandig<br />
und angeschmutzt). (100) 80,-<br />
Nr. 41 von 50 Ex., im Druckvermerk vom Verfasser e. signiert.<br />
– Wenig fleckig.<br />
1524 SCHMIDT, A., Zettels Traum. Studienausg. 8 Bde.<br />
(Frankfurt), Fischer, (1973). Fol. Orig.-Brosch. in<br />
OLwd.-Mappe (minimale Gebrauchsspuren). (57)<br />
300,-<br />
DAZU: DERS., Abend mit Goldrand. Frankfurt 1975. –<br />
DERS., Julia, oder die Gemälde. Zürich 1983. Nr. 294 von<br />
300 Ex. (Gesamtaufl.: 330). – DERS., Vorläufiges zu Zettels<br />
Traum. Textheft, 3 Faksimiles und 2 Langspielplatten.<br />
Frankfurt 1977. – Doppelt vorhanden.<br />
1525 SCHWARZ auf Weiss. Wien, Selbst-Vlg. des<br />
Comités für das Fest der Kunstgewerbeschüler,<br />
1902. Reich illustr. 200 S. Läd. OPp. (100) 150,-<br />
Schöner Jugenstil-Almanach in Schwarz-Weiß. Anläßlich<br />
einer Veranstaltung der Wiener Kunstgewerbeschule<br />
herausgegeben. Mit Beiträgen von Peter Altenberg, Hugo<br />
von Hofmannsthal, Felix Salten, Arthur Schnitzler u. a.<br />
Reich illustriert von den Absolventen der Schule und mit<br />
Porträts der prominenten Beiträger, gezeichnet von der später<br />
als Karikaturistin bekannt gewordenen Bertha Czegka<br />
(1880-1954). – Buchblock gebrochen.<br />
1526 SINCLAIR, U., Die Maschine. Berlin, Malik-<br />
Vlg., (1921). 47 S. OPp. (etw. fleckig und wenig<br />
bestoßen). (100) 80,-<br />
Sammlung revolutionärer Bühnenwerke, Bd. VI. – Erste<br />
Ausgabe. – Hermann 361. Gittig 45. Ars libri 129. – Vortitel<br />
mit Besitzvermerk.<br />
1527 SLEVOGT, M., Die Inseln Wak Wak. Eine Er -<br />
zählung aus 1001 Nacht. Berlin, B. Cassirer,<br />
(1921). Gr.-Fol. Mit 57 Lithogr. von Max Slevogt<br />
im Text, auf dem Titel und einer Tafel. 1 Bl., 146 S.,<br />
1 Bl. OSeide (Bezug an den Ecken minimal eingerissen,<br />
leicht angeschmutzt) mit Orig.-Schutzumschlag.<br />
(104) 500,-<br />
Nr. 70 von 360 Ex. der ersten Ausgabe, im Druckvermerk<br />
vom Künstler signiert. – Rümann 49 a. Schauer II, 85. Hernad-M.<br />
39. The Artist and the Book 289: „In these tales<br />
from the Arabian Nights, Slevogt combined a highly<br />
Romantic content with an Impressionist rendering of tones.<br />
The relation of plates and text is particularly well handled<br />
here – a characteristic of the books published by both<br />
Bruno and Paul Cassirer.“ – Leicht gebräunt.
290<br />
Nr. 1528<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1528 SLEVOGT, M., Eine Passion. Berlin, B. Cassirer,<br />
1924. Gr.-Fol. Mit 13 e. sign. Radierungen von Max<br />
Slevogt. 2 Bl. Lose in OPgt.-Mappe (Schwanz<br />
gering schadhaft, eine Schließe defekt, eine fehlend,<br />
wenig bestoßen). (104) 1.200,-<br />
Eines von 100 Exemplaren. – Rümann 70 a. – Die beiden<br />
Textblätter leicht fleckig; die Tafeln tadellos. – Siehe Abbildung.<br />
1529 – Randzeichnungen zu Mozarts Zauberflöte. Berlin,<br />
P. Cassirer, 1920. Gr.-Fol. Mit 39 sign. Radierungen,<br />
alle unter Passepartout, und 8 Lichtdrucktafeln<br />
von Max Slevogt. 2 Bl. Lose in<br />
OPp.-Kassette (Gebrauchsspuren). (104) 3.000,-<br />
Eines von 90 Ex. (Gesamtaufl.: 100). – Feilchenfeldt-B.<br />
147.0. Rümann 67 a. – Acht der Radierungen mußten in<br />
Lichtdruck reproduziert werden, da die Platten verlorengegangen<br />
waren. – Tadellos. – Siehe Abbildung.<br />
With 39 signed etchings. – Perfect. – Loose in original cardboard<br />
case (signs of wear). – See illustration.<br />
1530 SLEVOGT – COOPER, J. F., Lederstrumpf-<br />
Erzählungen. Übers. und bearb. von K. Federn.<br />
Berlin, P. Cassirer, 1909. Gr.-Fol. Mit zahlr.<br />
Lithogr. von M. Slevogt. 3 Bl., 473 S., 2 Bl. OLwd.<br />
(Rücken aufgeplatzt, etw. berieben und bestoßen.<br />
(37) 600,-<br />
Nr. 118 von 250 Ex. (Gesamtaufl.: 310). – Rodenberg 452,<br />
1. Rümann 14 a. Schauer I, 214 und II, 84. Feilchenfeldt-<br />
B. 35.0.B. Eyssen 143. The Artist and the Book 288:<br />
„Slevogt illustrated tales of action and adventures in a graphic,<br />
Impressionistic style, bringing to the lithograph the<br />
atmospheric quality of painting. The 'Leatherstocking<br />
Tales' is one of his most ambitious books and contains some<br />
of his best work.“ – Erste Seiten mit Quetschfalten, leicht<br />
gebräunt.<br />
1531 STYL. Blätter für Mode und die angenehmen<br />
Dinge des Lebens. Jg. I (von 3), Hefte I-X in<br />
7 Bdn. Berlin, Reiss, 1922. 4°. Mit 89 (statt 90)<br />
meist farb. bzw. pochoirkolor. Tafeln, 24 Inseratbeilagen,<br />
Beilage mit 8 Modebl. und zahlr. tls. farb.<br />
Textillustr. Lose in Orig.-Umsch. (leicht fleckig)<br />
in OHlwd.-Kassette. (6) 600,-<br />
Lipperheide Zb 300. Prause 539. Dietzel-H. 285<strong>6.</strong> – Schöne<br />
Art-Déco-Publikation mit Kostümtafeln von Emil Orlik,<br />
Ludwig Kainer, R. L. Leonard, Agnes Offterdinger, Paul<br />
Scheurich, Franz Christophe, Joseph Bató etc. sowie literarischen<br />
Beiträgen von Franz Blei, Kasimir Edschmid, A. R.<br />
Meyer, Max Osborn u. a. – Es fehlt die Tafel 8 im zweiten<br />
Heft. – Leicht gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 20.<br />
1532 TUCHOLSKY, K., Deutschland, Deutschland<br />
über alles. 1.-20. Tsd. Berlin, Neuer deutscher<br />
Vlg., (1929). Mit zahlr. Abb. von John Heartfield.<br />
231 S., 2 Bl. (Anzeigen). OLwd. (leicht angeschmutzt,<br />
gering berieben und bestoßen). – Erste<br />
Ausgabe. – Bonitz-M. C 10. – Siehe Abbildung.<br />
(100) 300,-
Nr. 1529<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 291<br />
1533 UNOLD – GOTTHELF, J., Elsi die seltsame<br />
Magd. München, Drei Masken, 1921. Mit 8 rad.<br />
Tafeln (incl. Titel) und 6 Textradierungen von Max<br />
Unold. 43 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (Rücken aufgehellt,<br />
berieben und etw. bestoßen). (100) 150,-<br />
Nr. 226 von 250 Ex. (Gesamtaufl.: 320), im Druckvermerk<br />
vom Künstler e. signiert. – Jentsch 111. – Vorsatz mit Spuren<br />
eines entfernten Exlibris.<br />
1534 VENUSWAGEN, DER. Eine Sammlung erotischer<br />
Privatdrucke mit Original-Graphik. Hrsg.<br />
von A. R. Meyer. Erste Folge, Bde. I-IX (alles<br />
Erschienene). Berlin, Gurlitt, (1919-20). 4°. Mit<br />
76 (24 farb., 8 kolor.) Graphiken. OHpgt. (Seiden -<br />
bezug tls. leicht ausgefranst) in OPp.-Schuber<br />
(etw. lichtrandig, Gebrauchsspuren). (100) 1.500,-<br />
Nr. 160 von 700 Ex. (Gesamtaufl.: 740), im Druckvermerk<br />
vom Herausgeber (Bd. IV) bzw. von den Künstlern (Bde.<br />
I-III und V-IX) signiert. – Bolliger IV, 304. Hayn-G. IX,<br />
600. – Bd. I: Schiller, Der Venuswagen. Mit 8 farb. Lithogr.<br />
von Lovis Corinth. – Bd. II: Jouy, Sappho. Mit rad. Titel<br />
und 6 Radierungen von Otto Schoff. – Bd. III: Pantschatantra.<br />
Mit 10 farb. Lithogr. von R. Janthur. – Bd. IV: Meyer,<br />
Das Aldegrever Mädchen. Mit 8 kolor. Lithogr. von Georg<br />
Walter Rössner. – Bd. V: Kock, Der Mord im Kastanienwäldchen.<br />
Mit lithogr. Titel und 6 farb. Lithogr. von Franz<br />
Christophe. – Bd. VI: Lautensack, Erotische Votivtafeln.<br />
Mit 7 Lithogr. von Willy Jaeckel. – Bd. VII: Die königliche<br />
Orgie. Mit 6 Lithogr. von Paul Scheurich. – Bd. VIII:<br />
Heinse, Die Kirschen. Mit 7 Lithogr. von Wilhelm Wagner.<br />
– Bd. IX: Huysmans, Gilles de Rais. Mit 16 (davon eine im<br />
Text) Lithogr. von Willi Geiger. – Unbeschnitten, stellenw.<br />
leicht gebräunt.<br />
Nr. 1532<br />
1535 VOGELER – HAUPTMANN, G., Der arme<br />
Heinrich. Eine deutsche Sage. Berlin, S. Fischer,<br />
1902. Mit Frontisp. (in Pag.), Titelbordüre und<br />
Buchschmuck von Heinrich Vogeler. 4 Bl., 172 S.,<br />
1 Bl. (Anzeigen). OLwd. (wenig bestoßen). (100)<br />
80,-<br />
Erste Ausgabe. – Elze 1902, 18.1. Neteler 62. – Papierbedingt<br />
gebräunt. – Vorsatz mit e. Widmung des Verfassers an den<br />
Violinisten und Musikpädagogen Florián Zajíc (1853-1926).<br />
1536 – MARIE ADELHEID REUSS ZUR LIPPE,<br />
Gott in mir. Bremen, Angelsachsen-Vlg., 1921.<br />
Mit sign. Tafel von Heinrich Vogeler. 48 S., 1 Bl.<br />
OPp. (etw. lichtrandig und wenig bestoßen). (100)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Neteler 314. Elze 1921, 5-1. – Frühe völkische<br />
Lyrik der Mitbegründerin des „Nordischen Rings“<br />
um Walther Darré und Hans F. K. Günther, stramme<br />
Nationalsozialistin bis zu ihrem späten Tod 1993.<br />
1537 WALSER, R., Aufsätze. Leipzig, Wolff, 1913. 237<br />
S. OPp. (etw. nachgedunkelt, leicht fleckig). (100)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Badorrek-Hoguth A 2<strong>6.</strong> – Einband und<br />
Vignetten von Karl Walser. – Vereinzelt braunfleckig.<br />
1538 – Gedichte. Berlin, B. Cassirer, (1918). 38 S., 1 Bl.<br />
OPp. (lichtrandig, leicht bestoßen). – Zweite Ausgabe<br />
(EA 1909). – Badorrek-Hoguth A 29.2. –<br />
Leicht gebräunt, Respektblatt mit Besitzvermerk.<br />
(100) 100,-
292<br />
Nr. 1540<br />
Nr. 1542<br />
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
1539 WALSER, R., Poetenleben. Frauenfeld und Leipzig,<br />
Huber, 1918. 1 Bl., 183 S., 2 Bl. (Anzeigen).<br />
Orig.-Brosch. (etw. nachgedunkelt, gering fleckig,<br />
kleine Einrisse hinterlegt). (100) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Badorrek-Hoguth B 87. – Unbeschnitten.<br />
– DAZU: DERS., Kleine Dichtungen. (2. Aufl.). Leipzig,<br />
Wolff, 1915. – Badorrek-Hoguth B 8<strong>6.</strong>2.<br />
1540 WEDDERKOP, H. VON, Deutsche Graphik des<br />
Westens. Dresden, Sibyllen-Vlg., 1923. Mit 7 sign.<br />
Graphiken. 200 S., 1 Bl. OHpgt. (Stehkanten<br />
wenig berieben). (100) 1.000,-<br />
Eines von 65 Ex. (Gesamtaufl.: 100). – Söhn 221. – Mit Graphiken<br />
von August Babberger, Max Buchartz, Josef Eberz,<br />
Rudolf Grossmann, Heinrich Nauen und Eberhard Viegener.<br />
– Einbandgestaltung von Otto Dorfner. – Verlagsfrisch.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1541 WEISS – LEONARDO DA VINCI. Der Denker,<br />
Forscher und Poet. Hrsg. von Marie Herzfeld.<br />
Leipzig 1904. Mit Portr., Titelbordüre und Initialen<br />
von E. R. Weiß. 2 Bl., CXXXI, 278 S., 2 Bl.<br />
OPgt. (leicht fleckig). – Nr. 7 von 50 Ex. der Vorzugsausgabe.<br />
(104) 100,-<br />
1542 WIENER WERKSTÄTTE – CABARET FLE-<br />
DERMAUS. Heft II (von 2) in 1 Bd. Wien,<br />
Chwala für die Wiener Werkstätte, 1907. Mit reichem<br />
Buchschmuck von C. O. Czeschka und<br />
9 (inkl. Umschlag) Illustr. von M. Jung. 12 Bl.<br />
(inkl. Umschlag), 2 Bl. (Anzeigen). Orig.-Broschur.<br />
(6) 2.000,-<br />
Wien um 1900, 562. Pabst, Wiener Graphik um 1900, 323.<br />
Thieme-B. XIX, 323. Schweiger, Wiener Werkstätte, 140:<br />
„Im Cabaret Fledermaus wurde das Streben nach dem<br />
Gesamtkunstwerk am frühesten und am reinsten verwirklicht.<br />
Von B. Löffler entworfene Ansteckknöpfe für die<br />
Platzanweiserinnen, das von Hoffmann entworfene<br />
Geschirr und das vielgelästerte Besteck waren ebenso in die<br />
Gesamtgestaltung integriert wie die zwei Programmhefte,<br />
die, eine Mischung aus spätsecessionistischer und früh -<br />
expressionistischer buchkünstlerischer Gestaltung, zu den<br />
hervorragendsten Druckererzeugnissen der Zeit zu rechnen<br />
sind.“ – Die beiden Programmhefte des Cabarets sind von<br />
äußerster Seltenheit; die Gestaltung des ersten Heftes<br />
stammte von Oskar Kokoschka. – Mit literarischen Beiträgen<br />
von Frank Wedekind, Carl Hollitzer, Roda Roda etc. –<br />
Mit 2 nachgebundenen Anzeigenblättern der Wiener Werkstätte<br />
(das letzte Blatt mit Ausrissen). – Wohlerhalten. –<br />
Siehe Abbildung.
Literatur und illustrierte Bücher · Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts 293<br />
1543 – MOSER, K., Flächenschmuck. (Wien und Leipzig,<br />
Gerlach, 1902). Qu.-4°. 30 farb. lithogr. Tafeln<br />
von Koloman Moser. Lose in läd. OLwd.-Mappe.<br />
(6) 800,-<br />
Die Quelle, Bd. III. – Schweiger, Aufbruch, 198. – Äußerst<br />
seltene und aufwendig gestaltete Publikation mit Vorlagenblättern<br />
für Möbel- und Dekorationsstoffe, Teppiche und<br />
Tapeten, Bunt- und Vorsatzpapiere aus der Anfangszeit der<br />
Wiener Werkstätte. Jede Tafel ist doppelseitig bedruckt, die<br />
Vorderseite in farbigem, die Rückseite in monochromem<br />
Dekor. – Die Reihe erschien zwischen 1902 und 1930 in<br />
14 Bänden (Bd. XIV in 2 Tln.) in unregelmäßigen Abständen.<br />
– Seitenränder minimal gebräunt. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 20.<br />
Extremely rare and lavishly designed publication with<br />
pattern leaves for furniture and decoration material, carpets<br />
and wallpapers, coloured paper and endpapers from the<br />
beginning of the Vienna workshop. Each plate with impressions<br />
on both sides, recto in colour decoration, verso in monochrome.<br />
– This series was published between 1902 and 1930<br />
in 14 volumes (vol. XIV in 2 parts) at irregular intervals. –<br />
Margins minimally browned. – Loose in damaged original<br />
cloth portfolio. – See illustration on plate 20.<br />
Widmung an Gerda Müller<br />
1544 ZUCKMAYER, C., Der fröhliche Weinberg. Berlin,<br />
Propyläen, (1925). 111 S., 2 Bl. (Anzeigen).<br />
OHlwd. (leicht fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(144) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Raabe 2. – Vorsatz gestempelt und mit<br />
Einriß. – Mit eigenhändiger Widmung an die Schauspielerin<br />
Gerda Müller (1894-1951) auf dem Vortitel: „Für Gerda, die<br />
erste und einzige Squaw mit der Häuptlingsfeder von ihrem<br />
roten Bruder Zuck Weihnachten 1925“. Müller und Zuckmayer<br />
lebten 1925 in Berlin, wo in diesem Jahr die Uraufführung<br />
des „Fröhlichen Weinbergs“ stattfand und Zuck-<br />
mayer die Schauspielerin Alice Frank heiratete. Mit Gerda<br />
Müller hatte er eine Affäre. Den „Indianerjargon“ verwendete<br />
Zuckmayer häufig im Freundeskreis.<br />
Signiert<br />
1545 ZWEIG, S., Maria Stuart. Wien, Leipzig und Zü -<br />
rich, Reichner, 1935. Mit zahlr. Abb. 524 S., 2 Bl.<br />
OHldr. (leicht angeschmutzt). (117) 200,-<br />
Nr. 89 der Vorzugsausgabe, Titel verso vom Verfasser e. signiert.<br />
– Exilarchiv 6835. – Vorsatz mit geringer Schabspur.<br />
– Selten.<br />
1546 KONVOLUT – 6 Vorzugsausgaben und frühe<br />
Faksimilewerke in 6 Bdn. 1880-1948. Verschied.<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (104) 150,-<br />
Seuse, Die deutschen Schriften, Bd. I, 1880 – Franz von<br />
Assisi, Blütenkranz, 1904 – Slevogt und Zimmermann, Alte<br />
Märchen, 1920 – Franckenberg, Raphael, 1924 – Goethe, Die<br />
Metamorphose der Pflanzen, 1924 – Romains, <strong>Mai</strong>llol, 1948.<br />
1547 – 11 Pressendrucke und Vorzugsausgaben in<br />
16 Bdn. 1909-48. Meist Orig.-Einbände (leichte<br />
Gebrauchsspuren). – Vereinzelt mit hs. Einträgen.<br />
– Beilage. (37) 250,-<br />
1548 SAMMLUNG – Cirka 200 Werke in dekorativen<br />
Einbänden (leichte Gebrauchsspuren). (100)<br />
1.000,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Erstausgaben, Neudrucke älterer Literatur und Pressendrucke.<br />
Ein guter Querschnitt durch die Luxus-Buchproduktion<br />
vom Beginn des 20. Jahrhunderts. – Meist sehr gut<br />
erhalten.
294<br />
Nr. 1016<br />
= Leerseite<br />
Bitte ganzseitige Abbildung<br />
ergänzen.
Nr. 1558<br />
Japanische Farbholzschnitte<br />
1549 ANONYMUS (nach Katsushika Hokusai, 1760-<br />
1849), Knabe auf einer Weide vor dem Fuji. –<br />
Mitte 20. Jahrhundert. – Shikishi-ban, 27,3 x 28,7<br />
cm. (22) 150,-<br />
1550 BAIREI, KONO (1844-1894), 2 Doppelblätter<br />
aus dem „Hyakuchô Gwafu“ (100 Vogelbilder)<br />
von 1881. [1] Tobi (Milan). [2] Komadori (Rotkehlchen).<br />
– 2 Doppel-Hanshibon, je 24,5 x 30,2<br />
cm. (133) 180,-<br />
1551 HIROSHIGE, UTAGAWA (1797-1858), Masaki<br />
– Yuki-no-hare (Masaki im Schnee bei aufklarendem<br />
Wetter). Zensursiegel: Kiwame; Signatur:<br />
Hiroshige ga. – Ôban, 24,2 x 35,2 cm. (57) 500,-<br />
Japonika<br />
295<br />
Etwas späterer Abzug aus der 1832-34 erschienenen Serie<br />
„Tôto Meisho“ (Berühmte Orte der Osthauptstadt). –<br />
Leichte Mittelfalte.<br />
1552 – Rokujû yoshû meisho zu-e (An sichten berühmter<br />
Orte in über 60 Provinzen), Buzen Rakanji<br />
Shitamichi (Der Höhlengang zum Tempel Rakanji<br />
in der Provinz Buzen). – Verleger: Koshimuraya<br />
Eisuke; Zensursiegel: Aratame; Datumssiegel:<br />
Tiger 11 (1854); Signatur: Hiroshige hitsu. – Ôban,<br />
35,7 x 24,7 cm. (57) 500,-<br />
Abb.: Suzuki, Hiroshige-Rokujuyoshu Meisho Zue (1996),<br />
Nr. 61. – Ränder ergänzt. – Schöner Druck, dubliert.<br />
1553 – Soga monogatari zu-e (Geschichte der Soga-<br />
Brüder, die den Mord an ihrem Vater rächen). –<br />
Verlegermarke: Ibaya Sensaburô; Zensorensiegel:<br />
Murata (1846); Signatur: Hiroshige ga. – Ôban,<br />
32,6 x 23,7 cm. (57) 280,-
296<br />
Nr. 1559<br />
Die sog. Soga-Brüder („Ichiman-maru“, links, und „Hakoô-maru“,<br />
Mitte) waren noch Kinder, als ihr Vater um 1190<br />
getötet wurde. Hier zieht „Bamba Chûta“ sein Schwert, um<br />
nun auch die Söhne zu töten, als ein Bote des Shôgun Yoritomo<br />
Einhalt gebietet und so ungewollt die spätere Rache<br />
der Brüder ermöglicht. – Abb.: Mayr/Sasaki, Bestands -<br />
katalog I, Völkerkundemuseum Heidelberg (2003), Nr.<br />
151.3. – Hinterlegte Wurmgänge.<br />
1554 – Tôkaidô Gojûnsan-tsugi meisho zu-e, 38 (An -<br />
sichten berühmter Orte der 53 Stationen der Ostmeerstraße,<br />
Fujikawa, Blatt 38), Fujikawa – Yamanaka<br />
no sato, kyûmei Miyajiyama (Fujikawa – Das<br />
Dorf Yamanaka und die mit altem Namen Miyajiyama<br />
genannten Berge). – Verlegermarke: Tsutaya<br />
Kichizô; Zensursiegel: Aratame; Datumssiegel:<br />
Hase 7 (1855); Signatur: Hiroshige hitsu. –<br />
Ôban, ca. 23,5 x 35,5 cm. Unter Glas. (158) 800,-<br />
Hiroshige hat das Thema der (mit Anfangs- und Endpunkt)<br />
55 Stationen der Hauptverkehrsader zwischen dem Sitz des<br />
Shôgun in Edo (heute Tokyo) und der Kaiserstadt Kyoto in<br />
über 20 Folgen variiert, zum letzten Mal 1855 im Hochformat.<br />
Die Station Fujikawa wies keine besonderen Sehenswürdigkeiten<br />
auf, doch bot sie dem Künstler mit der Darstellung<br />
des 4 km entfernt gelegenen Dorfes Yamanaka<br />
(wörtlich: „Inmitten-der-Berge“) Anlaß zu einer seiner stimmungsvollsten<br />
nächtlichen Schneelandschaften. – Abb: Seckel,<br />
Tokaido Landschaften (1958), Nr. 37. – Etwas späterer Ab -<br />
zug in leuchtenden Farben. – Siehe Abbildung Tafel 23.<br />
Japonika · Japanische Farbholzschnitte<br />
1555 HIROSHIGE II (d. i. UTAGAWA SHIGE-<br />
NOBU, 1829-1869), UND TOYOKUNI III<br />
(d. i. UTAGAWA KUNISADA, 1786-1865),<br />
Edo Jiman Sanjûrokkyô (36 stolze Dinge in Edo),<br />
Shinagawa Nori (getrockneter Seetang aus Shinagawa).<br />
– Verlegermarke: Hiranoya; Zensur- und<br />
Datumssiegel: Aratame, Ratte 4 (1864); Signaturen:<br />
Kiô Toyokuni hitsu und Hiroshige ga. –<br />
Ôban, 35,3 x 23,4 cm. (133) 300,-<br />
Die geöffneten „shôji“ (Papierschiebetüren) geben den Blick<br />
auf die Bucht von Shinagawa frei. Eine junge Frau röstet<br />
„nori“ (getrockneten Seetang) über einem „hibachi“ (Holzkohlebecken).<br />
Auf dem Lacktischchen stehen weitere Delikatessen.<br />
Eine kleine Dienerin bringt Sake und das Trinkschälchen.<br />
– Mit hinterlegten Wurmspuren im linken Rand.<br />
1556 HOKUSAI, KATSUSHIKA (1760-1849), 3 Blätter<br />
aus „Hokusai Gafu“ (Hokusais Bilderbuch,<br />
erschienen erstmals 1820), Bd. I. [1] Der Teufelsaustreiber<br />
Shôki vor einem Felsen in einem Sessel<br />
sitzend. [2] Eine Dame wendet sich unter ihrem<br />
Schirm im Regen ihrem Diener zu. [3] Ein Bauer<br />
stakt sein Boot, im Bug ein Knabe, der zu Feld -<br />
arbeitern am Ufer blickt. – Hanshibon, je 22,5 x<br />
15,8 cm. (4) 300,-
Nr. 1560<br />
1557 ITO, NISABURO (1905-2001), Kasuga Taisha<br />
(Der Kasuga-Schrein in Nara). 2. Hälfte des 20.<br />
Jhdts. – Verlegermarke: Uchida; Signatur: Nisaburô<br />
– Dai-Ôban, 44,7 x 29,7 cm. (133) 300,-<br />
Itô Nisaburô war einer der Protagonisten der Shin-Hanga-<br />
Bewegung, die Mitte des 20. Jahrhunderts für den Kunstverlag<br />
Uchida in Kyoto arbeiteten.<br />
1558 KIYOCHIKA, KOBAYASHI (1847-1915), Umewaka<br />
Jinja (Der Umewaka-Schrein in Tokyo). –<br />
Verleger: Matsuki Heikichi; Signatur: Kobayashi<br />
Kiyochika. – Ôban, 23,6 x 34 cm. (4) 800,-<br />
Vor dem Schreintor wartet ein Rikshafahrer in seinem<br />
Unterstand auf Kundschaft. Unter ihrem Ölpapierschirm<br />
nähert sich ihm eine Frau in strömendem Regen. – Kiyochika<br />
gilt in Japan als „Hiroshige der Meiji-Zeit“, der in seinen<br />
Landschaften die damals noch exotisch wirkenden<br />
westlichen Attribute integrierte, hier die von einem amerikanischen<br />
Missionar eingeführte Riksha. – Abb. Lane,<br />
Japanische Farbholzschnitte (1962), Nr. 142. Itabashi<br />
Museum, Kobayashi Kiyochika-ten (1982), Nr. 18. – Siehe<br />
Abbildung Seite 295.<br />
1559 KIYONAGA, TORII (1752-1812, zugeschrieben),<br />
Imayô jûni kagami – konrei (12 Spiegelbilder<br />
der Gegenwart – Hochzeit), unsigniert, um 1784.<br />
– Chûban, 18,7 x 26,4 cm. (100) 400,-<br />
Japonika · Japanische Farbholzschnitte 297<br />
Wie üblich unsigniertes „shunga“ (Frühlingsbild). Begleitender<br />
Text oben: „Die erste Nacht mit zwei neuen Kopfkissen<br />
ist leider zu kurz und flüchtig.“ Dialogtext in der<br />
Darstellung: Die Braut bittet, daß der Bräutigam sie gern<br />
haben möge, er antwortet „was denn sonst!“ – Drei senkrechte<br />
Falten. – Feiner Druck mit „karazuri“ (Blindprägung).<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1560 KOGYO, TSUKIOKA (1869-1927), 2 Blätter der<br />
Serie „Nôgaku Zu-e“ (Szenen aus Nô-Dramen).<br />
Verleger: Matsuki; datiert: Meiji 31 (1898); Signatur:<br />
Kôgyo. [1] „Nomori“. [2] „Izutsu“. – 2 Ôban,<br />
je 24,5 x 36,5 cm. (23) 300,-<br />
[1] Der Yamabushi (Berg-Asket) vom Haguro-yama begegnet<br />
einem alten Waldwächter. Der erzählt ihm vom ge -<br />
schichtsträchtigen Teich „Nomori no Kagami“ (Spiegel von<br />
Nomori). Nachts erscheint der Alte wieder als „oni“ (Teufel).<br />
Er gibt dem Yamabushi einen Wunderspiegel, der ihm<br />
die ganze Welt widerspiegeln soll, und kehrt dann wieder<br />
zurück in die Unterwelt. [2] Eine Frau erzählt einem Wandermönch<br />
beim vom legendären Prinzen Ariwara-no-<br />
Narihira errichteten Ariwara-Tempel von dessen Liebe zu<br />
seiner Frau. Nachts erscheint sie wieder im Gewand des<br />
Narihira und tanzt am herbstlichen „izutsu“ (Brunnenrand,<br />
mit Suzuki-Gras) in Erinnerung an den geliebten Gatten. –<br />
Siehe Abbildung.
298<br />
Nr. 1561<br />
1561 KUNICHIKA, TOYOHARA (1835-1900),<br />
Haiyû shiranami atari no tsuwamono (Schauspieler<br />
als Räuberhelden in beliebten Theaterstücken),<br />
der Schauspieler Bandô Hikosaburô in der Rolle<br />
des Ummo Nizaëmon. – Verlegermarke: Izutsuya;<br />
Zensur- und Datumssiegel: Aratame, Ochse 5<br />
(1866); Signatur: Kunichika ga. – Ôban, 37 x 25<br />
cm. – Abb.: Newland, Toyahara Kunichika, 39. –<br />
Leichte Knitterfalte. – Siehe Abbildung. (4) 240,-<br />
1562 KUNINAO, UTAGAWA (1739-1854), Shimpan<br />
uki-e Chûshingura, nidan-me no zu (Neue Ausgabe<br />
von Perspektivbildern des Chûshingura-<br />
Dramas, 2. Akt). – Verlegermarke: Marufumi;<br />
Zensursiegel: Kiwame (um 1840); Signatur: Uta -<br />
gawa Kuninao hitsu. – Ôban, 25,5 x 38,2 cm. (23)<br />
240,-<br />
Das „Kanadehon Chûshingura“ dramatisiert einen Vorfall<br />
aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts, die Rache der 47<br />
Rônin (herrenlose Samurai) für die ihrem Herren angetane<br />
Schmach nach dessen Hinrichtung durch „seppuku“. In der<br />
1. Szene des 2. Aktes, noch vor diesen Ereignissen, empfängt<br />
die junge Konami verschüchtert ihren Verlobten<br />
Rikiya, der eine Nachricht für ihren Vater überbringt (hinten<br />
rechts). In der 2. Szene (vorne links und Mitte) ver -<br />
sichert Honzô seinem Herrn Wakanosuke, indem er von<br />
einer Kiefer einen Zweig abschlägt, seine Zustimmung zu<br />
dessen Absicht, sich die Unverschämtheit des Herausfor-<br />
Japonika · Japanische Farbholzschnitte<br />
Nr. 1564<br />
derers Moronao nicht bieten zu lassen und diesen gegebenenfalls<br />
tätlich anzugreifen, selbst im Palast des Shôgun<br />
(was dann zu seiner Verurteilung führt). – Die aus der westlichen<br />
Kunst übernommene Zentralperspektive der Darstellung<br />
übte auf den zeitgenössischen japanischen Betrachter<br />
besonderen exotischen Reiz aus.<br />
1563 KUNISADA, UTAGAWA (1786-1865), Eine<br />
junge Frau hält eine Puppe im Arm und blickt auf<br />
die Katze zu ihren Füßen. – Signatur: Kôchôrô<br />
Kunisada ga. – 2 Ôban, als „kakemono“ aufgezogen,<br />
zus. 69,5 x 24,5 cm. – Guter Druck mit „karazuri“<br />
(Blindprägung) im Fell der Katze. (22) 800,-<br />
Abb.: Schirn Kunsthalle Frankfurt (1990), Japanische Holzschnitte<br />
aus dem Nationalmuseum Krakau, Nr. 80. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 23.<br />
1564 – Der Schauspieler Iwai Tojaku in der Rolle der<br />
Nyôbô Otsuna unter Kirschblüten mit einer<br />
Schöpfkelle an einem Wasserbecken zur rituellen<br />
Reinigung vor dem Glockenpavillon des Tempels<br />
Nakayamadera. – Signatur: Gototei Kunisada ga.<br />
– Ôban, 37,5 x 25,5 cm. (22) 180,-<br />
Das Drama „Koinonada Nebiki no Tomozuna“ wurde 1838<br />
am Ichimura-za Theater in Edo (Toyko) aufgeführt. Iwai<br />
Tojaku (alias Iwai Hanshirô V, 1746-1848) trat von 1832 bis<br />
1846 unter diesem Namen auf. Er gilt als einer der begabtesten<br />
„onnagata“ (Frauendarsteller) in der Geschichte des<br />
Kabuki. – Siehe Abbildung.
Nr. 1568<br />
1565 KUNIYOSHI, UTAGAWA (1798-1861), Rechts<br />
der legendäre Bogenschütze Minamoto no Tametomo<br />
(1139-1177), links seine Zukünftige, Prinzessin<br />
Shiranui, in der Mitte ihr Vater, Fürst Taira<br />
no Tadakuni. – Verlegermarke: Isekane; Zensorensiegel:<br />
Hama und Magome (1849/53); Signatur:<br />
Ichiyûsai Kuniyoshi ga. – Schöne Drucke mit<br />
„mokume“ (Holzmaserung). – Ôban-Triptychon,<br />
zus. 37,5 x 75,5 cm. – Siehe Abbildung Tafel 22.<br />
(133) 600,-<br />
1566 – Sankai medetai zu-e (Bilder von Schätzen aus<br />
Berg und Meer), Bl. 65, Kawachi sekkai (Kalkstein<br />
aus Kawachi) „Hayaku nekashitai“ (möchte es<br />
shnell einschlafen lassen). – Verlegermarke: Tsutaya<br />
Kichizô; Zensorensiegel: Murata und Kinugasa<br />
(1851/53); Datumssiegel: Ratte 12 (1852/53);<br />
Signatur: Ichiyûsai Kuniyoshi ga. – Ôban, 36,4 x<br />
24,7 cm. Abb.: Riccar Museum (1978), Nr. 150. –<br />
Mittelfalte restauriert. – Siehe Abbildung Tafel 23.<br />
(133) 400,-<br />
Japonika · Japanische Farbholzschnitte 299<br />
Nr. 1572<br />
1567 – Die Schauspieler Ichikawa Danjurô VIII als Satô<br />
Yomoshichi alias Kasugaya Tokijirô und Bandô<br />
Shiuka als Yamanaya Urasato mit dem Mädchen<br />
Katsumi in dem 1851 aufgeführten Stück „Akegarasu<br />
Hana ni Nureginu“. – Verleger marke: Yamaguchi-ya;<br />
Zensorensiegel: Fuku und Muramatsu<br />
(1849/53); Signatur: Ichiyûsai Kuniyoshi ga. –<br />
2 Ôban, zus. 35,5 x 50,5 cm. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 22. (133) 400,-<br />
1568 – Tôkaidô Gojûsan-tsui (53 Stationen der Ostmeerstraße),<br />
Shôno, Sasaki Shirô Taketsuna. – Verlegermarke:<br />
Ibasen; Zensoren siegel: Mura (1843-<br />
45); Signatur: Ichiyûsai Kuniyoshi ga. – Ôban,<br />
37,2 x 25,4 cm. (133) 400,-<br />
Die von Kuniyoshi gemeinsam mit Hiroshige und Kunisada<br />
gestaltete Serie setzt die Stationen der Tôkaidô-Straße,<br />
hier die für gute Pferde bekannte 4<strong>6.</strong> Station Shôno, in<br />
Bezug zu historischen und legendären Personen, hier Sasaki<br />
Shirô Taketsuna, der bei einer Schlacht in vorderster Front<br />
den Uji-Fluß durchritt, auf einem Pferd, das ihm der<br />
Shôgun Yoritomo überlassen hatte. – Schöner Druck, die<br />
Wellen des Flusses in „karazuri“ (Blindprägung), dubliert.<br />
– Siehe Abbildung.
300<br />
Nr. 1573<br />
1569 SEIKO (?-?), Taubenpaar auf Kiefernzweig. –<br />
Mitte 20. Jhdt. – Signatur: Seiko. – Shikishi-ban,<br />
27,3 x 28,4 cm. (4) 180,-<br />
Von Seiko sind mehrere „kacho-e“ (Vogel- und Blumen -<br />
bilder) im Shikishi-ban-Format bekannt. Anders als häufig<br />
angenommen, handelt es sich bei dem Künstler jedoch<br />
wohl nicht um die Malerin und Dichterin Okuhara Seiko<br />
(1837-1913).<br />
1570 SHODO, KAWARAZAKI (1869-1973), 2 Blätter.<br />
„Chrysanthemen“, Verlegermarke: Unsôdô;<br />
rotes Siegel: Shôdô. – 2 Ôban, je 27,3 x 40 cm.<br />
(22) 300,-<br />
Kawarazaki Shôdô war einer der Protagonisten der Shin-<br />
Hanga-Bewegung, die Mitte des 20. Jahrhunderts für den<br />
Kunstverlag Unsôdô in Kyoto arbeiteten.<br />
1571 TOMIKICHIRO, TOKURIKI (1902-2000),<br />
„Nikkô“ (Die Shinkyô-Brücke im Regen). – Verlegermarke:<br />
Uchida (Kyoto); Signatur: Tomikichirô.<br />
36 x 52 cm. (57) 200,-<br />
Japonika · Japanische Farbholzschnitte<br />
Die Shinkyô-Brücke (Götterbrücke) gilt als die älteste ihrer<br />
Art in Japan. In ihrer jetzigen Form wurde sie 1636 errichtet.<br />
Sie überspannt den Daiya-Fluß am Fuß des Hains<br />
riesiger Zedern, der die heiligen Schreine von Nikkô birgt.<br />
Seit 1999 gehört sie zum Weltkulturerbe.<br />
1572 TOSHIKATA, MIZUNO (1866-1908), 2 Blätter<br />
der Serie „Sanjûrokkasen“ (36 schöne Frauen).<br />
Verleger: Akiyama Buëmon, datiert Meiji 24.-2<strong>6.</strong><br />
Jahr (1891-93); Signatur: Toshikata. [1] Yûkun<br />
(Kurtisanen), Genna-goro Fujin (Frauen der<br />
Genna-Zeit, 1615-24). – [2] Shibai Kembutsu<br />
(Theaterbesuch), Jôô-goro Fujin (Frauen der Jôô-<br />
Zeit, 1652-55). – 2 Ôban, je 35,3 x 23,7 cm. (22)<br />
400,-<br />
Abb.: Mayr/Sasaki, Bestandskatalog Völkerkundemuseum<br />
Heidelberg I (2003), Nr. 218.10 und 218.17. – Feine Drucke,<br />
alte Albumdublierung. – Siehe Abbildung.<br />
1573 TOYOKUNI, UTAGAWA (1769-1825), Mu su -<br />
me Shichihenge no uchi – Harukoma (7 Verwandlungen<br />
von Mädchen, Frühlingspferd), Sawamura<br />
Gennosuke (der Schauspieler Sawamura Gennosuke).<br />
– Verlegermarke: Nishimuraya Yohachi;<br />
Zensursiegel: Kiwame; Datumssiegel: Schaf 2<br />
(1811); Signatur: Toyokuni ga. – Ôban, 25,5 x 37<br />
cm. (133) 400,-<br />
„Harukoma“ ist ein Kinderspielzeug mit Pferdekopf, hier<br />
gehalten von einer jungen Mutter, deren Töchterchen sich<br />
an ihrem Kimono hochzieht, sowie in dem oben links eingesetzten<br />
Bild vom Schauspieler Sawamura Gennosuke<br />
(alias Sawamura Sôjûrô, 1784-1811), der unter diesem<br />
Namen 1791-1811 auftrat. – Fehlstellen ergänzt. – Schönes<br />
Blatt in feinen frühen Farben, dubliert. – Siehe Abbildung.<br />
1574 TOYOKUNI III (d. i. UTAGAWA KUNI-<br />
SADA, 1786-1865), Die Schauspieler Onoë Baikô<br />
IV als Isaribi, Sawamura Gempeï II als Koshirô<br />
Takashige, Sawamura Chôjûrô V als Sasaki Saburô<br />
Moritsuna und Ichikawa Ebizô als Hôjô Tokimasa<br />
in dem 1851 aufgeführten Drama „Ômi Genji Senjin<br />
Yakata“. – Verlegermarke: Yamaguchi-ya Tôbei;<br />
Zensorensiegel: Hama und Magome (1849/53); Signaturen:<br />
Ichiyôsai Tyokuni ga (Mitte) und Kôchôrô<br />
Toyokuni ga (links und rechts). – Ôban-Triptychon,<br />
zus. 36 x 73,6 cm. (57) 400,-<br />
1575 UTAMARO, KITAGAWA (1750-1806), Die<br />
Bergfrau Yamauba mit ihrem Sohn, dem Riesenknaben<br />
Kintoki. – Sammlersiegel „kemfuru“<br />
(Heinz Kaempfer); Verlegermarke: Nichimuraya<br />
Yohachi; Signatur: Utamaro hitsu. – Ôban, 36,2 x<br />
25 cm. (4) 10.000,-
Nr. 1582<br />
Der niederländische Sammler Heinz Kaempfer (1904-1986)<br />
gehörte zu den führenden Protagonisten der „Society of<br />
Japanese Arts“. – Ein weiterer Abzug dieses Blattes in vergleichbarem<br />
Farbzustand ziert das Eßzimmer Claude<br />
Monets in Giverny, vgl. FAZ Magazin 1982, Heft 128, S. 18.<br />
– Abb.: Aitken/Delafond, La collection d'estampes japonaises<br />
de Claude Monet, Nr. 24. Fukuoka Art Museum (1998),<br />
Dai Utamaro-ten, Nr. 203. – Siehe Abbildung Tafel 21.<br />
The mountain woman Yamauba with her son, the giant boy<br />
Kintoki. – The Dutch collector Heinz Kaempfer (1904-1986)<br />
belonged to the leading protagonists of the „Society of Japanese<br />
Arts“. – Another impression of this leaf in similar colouring<br />
can be found in the dining room of Claude Monet at<br />
Giverny, compare FAZ Magazin 1982, part 128, p. 18. –<br />
Collection seal „kemfuru“ (Heinz Kaempfer). – See illustration<br />
on plate 21.<br />
1576 UTAMARO II (tätig ca. 1800-1810), Ohara-me. –<br />
Signatur: Utamaro hitsu. – Tanzaku-ban (Gedichtblattformat),<br />
34,6 x 7,5 cm. (6) 200,-<br />
„Ohara-me“ wurden die für ihre Schönheit gerühmten jungen<br />
Bäuerinnen aus dem nordöstlich von Kyoto gelegenen<br />
Dorf Ohara genannt. – Wurmgänge hinterlegt.<br />
Japonika · Japanische Farbholzschnitte 301<br />
1577 YOSHIDA, TOSHI (1911-1995), „Shidare-<br />
Zakura to Mon – Cherry Blossoms by the Gate“<br />
(Kirschblüten vor dem Tor). – Datiert: 1951; Blei -<br />
stiftsignatur: Toshi Yoshida und rotes Siegel „Yoshi<br />
da Toshi“. – Ôban, 39,5 x 26,5 cm. – Toshi Yoshi -<br />
da war wohl der letzte große Vertreter der Shin-<br />
Hanga-Bewegung. – Siehe Abbildung Tafel 23.<br />
(6) 400,-<br />
1578 YOSHIIKU, IKKEISAI (1833-1903), „Shin-<br />
Shimabara Umegaë-gai, Mikawaro nô zu“ (Szenen<br />
aus dem Haus Mikawa in der Pflaumengasse<br />
in Shin-Shimabara). – Zensur- und Datumssiegel:<br />
Aratame, Meiji 2 (1869); Verlegermarke: Yorozuya;<br />
Signatur: Ikkeisai Yoshiiku ga. – Ôban-Triptychon,<br />
zus. 36 x 72,5 cm. (6) 400,-<br />
Nicht weniger als 20 Kurtisanen und Dienerinnen haben<br />
sich, prächtig gewandet, in einer gigantischen Halle versammelt,<br />
die sich nach zwei Seiten zum Garten des in<br />
Kyoto gelegenen Etablissements öffnet. Davon unbeeindruckt,<br />
wendet sich der einzige sichtbare Gast der Schönheit<br />
des Abendrots zu. – Die aus der westlichen Kunst übernommene<br />
Zentralperspektive der Darstellung übte auf den<br />
zeitgenössischen japanischen Betrachter besonderen exotischen<br />
Reiz aus.
302<br />
Japanische Malerei<br />
1579 ANONYMUS (19./20. Jhdt.), Blütenzweig. –<br />
Sensu (japanischer Faltfächer) nach chinesischer<br />
Vorlage. 51 x 19 cm. (22) 200,-<br />
1580 DREI TUSCHZEICHNUNGEN verschiedener<br />
Künstler in verschiedenen Formaten. [1] Blütenzweig.<br />
– Signatur: Toshin (?). – Tanzaku-ban,<br />
36,1 x 6,1 cm. [2] Blütenzweig. 19,3 x 25 cm. [3]<br />
Gebirgslandschaft. 38,6 x 27 cm. (100) 200,-<br />
1581 SHUNGA (Meiji-Zeit, 1868-1912), 12 Interieurszenen<br />
mit Paaren beim Liebesspiel, wohl einen<br />
Zwölfmonatszyklus darstellend. Feine Malerei in<br />
schönen Farben auf Seide, wie üblich unsigniert;<br />
je ca. 27 x 38 cm. (133) 3.000,-<br />
Japonika · Japanische Malerei<br />
12 interior scenes with couples at loveplay, probably illustrating<br />
a twelve months cycle. A fine painting in beautiful<br />
colours on silk, not signed as usual.<br />
1582 SPIELKARTEN – 2 Spielkartenpaare. Deckfarben,<br />
Tusche und Goldmalerei bzw. Blattgold auf<br />
Papier. Japan, wohl 18. Jhdt. Je 7,4 x 5,1 cm. –<br />
Nicht signiert. (24) 600,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
Version des Katalogs.<br />
Additional images and fulltext-search<br />
on our website.<br />
www.zisska.de<br />
Bei den zusammengehörigen Spielkartenpaaren handelt es<br />
sich um sogenannte Neujahrskarten. Das aus insgesamt 200<br />
Karten bestehende Spiel wurde bevorzugt am Neujahrstag<br />
gespielt, wobei die jeweiligen Paare gefunden werden mußten,<br />
von denen die erste Karte immer einen populären japanischen<br />
Dichter zeigt. Die Anfangsstrophe eines bekannten<br />
Gedichtes ist auf den beiden Karten eines Paares verteilt, in<br />
unserem Fall der Dichter Saki-no-daisôjô Jien (Strophe:<br />
„Im Anblick des Tempels überfällt mich die Sorge, ob ich<br />
wohl alle erreichen werde, um sie Buddhas Pfade zu lehren“)<br />
und die Dichterin Nijô-in Sanuki („Gleich den Felsen,<br />
die selbst bei Ebbe unsichtbar bleiben, bleibt meinen tränenfeuchten<br />
Ärmeln zum Trocknen keine Zeit“). – Japanische<br />
Montierung auf Pappe mit schmalem Rand aus Blattgold,<br />
auf Trägerkarton mont., unter Passepartout. –<br />
Minimale Gebrauchsspuren. – Siehe Abbildung.
Nr. 1586<br />
1583 ARIANISMUS – MAIMBOURG, L., Histoire<br />
de l'arianisme depuis sa naissance jusqu'a sa fin.<br />
2 Bde. Paris, Mabre-Cramoisy, 168<strong>6.</strong> 4°. Mit<br />
2 wdh. gestoch. Frontisp., 3 gestoch. Vign. und<br />
2 gestoch. Initialen. 11 Bl., 545 S., 1; 5 Bl., 487 S.,<br />
1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg.<br />
(Deckel stark beschabt). (99) 150,-<br />
Les Histoires du sieur <strong>Mai</strong>mbourg, Bde. I und II. – De<br />
Backer-S. V, 355. Goldsmith M 161. – Leicht, stellenw. auch<br />
stärker gebräunt. – Dekorativ gebunden.<br />
1584 BENEDIKTINER – FRANCISCUS (FRAN-<br />
ÇOIS), PH., Geistliche Erwegungen oder Be -<br />
trachtungen. Erstlich in Frantzösischer Sprach<br />
beschrieben. Nachgehends aber in die Teutsche<br />
übersetzt. Stadtamhof, Hanck, 1730. Mit gestoch.<br />
Frontisp. 4 Bl., 432 S. Ldr. d. Zt. (stärker beschabt,<br />
etw. bestoßen). (78) 150,-<br />
Kulturgeschichte<br />
303<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Vgl Hoefer XVIII,<br />
541 (französische EA 1613). – Eine der Hauptschriften des<br />
französischen Benediktiners und Kontroverstheologen Philippe<br />
François (1579-1635). – Etw. gebräunt und fleckig. –<br />
VORGEB.: DERS., Regel und Lebens-Ordnungen. Der<br />
Heiligen Vätter Augustini, Benedicti und Francisci. Ebda.<br />
1730. Mit gestoch. Frontisp. 20 nn. Bl. – Titel mit hs. Vermerken.<br />
1585 BURCKHARDT, J., Gesammelte Werke. 10 Bde.<br />
Darmstadt, WBG, 1955-59. OLwd. (etw. ge -<br />
blichen). – Erste Ausgabe dieser Werkedition.<br />
(104) 100,-<br />
1586 FESTLICHKEITEN – ANTWERPEN – BOCH,<br />
J., Descriptio publicae gratulationis, spectaculorum<br />
et ludorum, in adventu ... principis Ernesti<br />
archiducis Austriae ... Acceßit denique oratio<br />
funebris in archiducis Ernesti obitum. Antwerpen,
304<br />
Nr. 1587<br />
Plantin, 1595. Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch.<br />
Zwischentitel (beide in Pag.), Druckermarke am<br />
Ende und 33 (29 ganzseit., 4 doppelblattgr.) Textkupfern<br />
von Pierre van der Borcht. 174 S., 1 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Vg. (Kapitale leicht verletzt,<br />
beschabt, bestoßen). (19) 5.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 3<strong>6.</strong> Adams B 2208. Bibl. Belgica I,<br />
306-308. IA 120.56<strong>6.</strong> Funck 280. Vinet 620. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 2944. Hollstein III, 102, 397-431. Lotz, Feuerwerk,<br />
104. Landwehr, Splendid ceremonies, 50. – Prachtvoll<br />
ausgestattetes Festlichkeitenbuch, erschienen anläßlich<br />
des Einzugs von Erzherzog Ernst in Antwerpen. – Die<br />
schönen Kupfer zeigen unter anderem Darstellungen von<br />
Ehrenpforten und Festbühnen, fulminante Feuerwerke und<br />
den Festzug auf dem Antwerpener Marktplatz. – Vorderer<br />
Spiegel mit Spuren eines entfernten Exlibris; vorderes<br />
Gelenk gebrochen; zwei Tafeln tls. alt ankolor., stellenw.<br />
etw. gebräunt, mit blassen Spuren eines Wasserschadens,<br />
alten hs. Anmerkungen in Tinte und vereinzelten Tintenflecken.<br />
– Gestoch. Exlibris. – Wohlerhaltenes Exemplar mit<br />
kräftigen Abzügen. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Magnificently designed festivities book<br />
published on the occasion of the arrival of Archduke Ernst at<br />
Antwerp. – Upper paste-down with traces of removed ex -<br />
libris; front joint broken; two plates in places partly coloured<br />
in former times, here and there a little browned, with faint<br />
traces of water damage, contemporary ms. annotations in<br />
ink and isolated ink stains. – Engraved exlibris. – Well preserved<br />
copy with strong printings. – Contemporary calf with<br />
spine label and gilt stamped (turn-ins slightly damaged,<br />
scratched, scuffed). – See illustration.<br />
Kulturgeschichte<br />
1587 – (GOZZI, G.), Del vetro libri quattro pubblicati<br />
in occasione de' gloriosi sponsali Alvise Pisani e<br />
Giustiniana Pisani. O. O., Dr. und J. (Venedig,<br />
Albrizzi?, 1775). 4°. Mit Frontisp., Titel, 7 Textvign.<br />
und 4 Initialen (alles gestoch.). Mod. Pp. mit<br />
gold-grünen Augsburger Brokatpapierbezügen<br />
(minimal fleckig, wenig berieben und bestoßen).<br />
(19) 3.000,-<br />
Soranzo 2255. Corning Library 41. Morazzoni 305. – Mit<br />
prachtvollen, meist allegorischen Rokoko-Allegorien illustriertes<br />
Hochzeitsgedicht anläßlich der Vermählung von<br />
Almorò I Alvise und Giustiniana Pisani am 8. Juni 1775.<br />
Die Musik zur Hochzeit komponierte Galuppi (vgl. SIM<br />
2006/2, 26), den Text des Gedichtes schrieb der venezianische<br />
Dichter Gasparo Gozzi. – Entzückendes, sehr seltenes<br />
Festbuch, die Illustrationen teils zum Thema Glasmacherei,<br />
Glasbläserkunst, Fernrohr und Spiegel. – Das Frontispiz<br />
etw. angestaubt und wie der Titel leicht fingerfleckig,<br />
sonst nur vereinzelt etw. fleckig. – Wohlerhaltenes, prachtvoll<br />
gebundenes, breitrandiges Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
Wedding poem illustrated with magnificent rococo allegories.<br />
– Frontispiece a little dust soiled and like title with light<br />
fingermarks, otherwise only occasionally somewhat soiled.<br />
– A well preserved copy, wide-margined, in a magnificent<br />
binding. – Modern cardboard with gold green Augsburg<br />
cover material of brocade paper (minimally soiled, hardly<br />
rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
1588 FLÖGEL, K. F., Geschichte des Groteskekomischen,<br />
ein Beitrag zur Geschichte der Menschheit.<br />
Liegnitz und Leipzig, Siegert, 1788. Mit 2 Kupfertafeln.<br />
3 Bl., 322 S. Hldr. des 19. Jhdts. (starke<br />
Gebrauchsspuren). (59) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hayn-G. II, 321. Lipperheide Xb 2. – Vorsatz<br />
gestempelt, gebräunt und fleckig. – Exlibris. – DAZU:<br />
EBELING, F., Floegels Geschichte des Grotesk-Komischen<br />
bearbeitet, erweitert und fortgeführt. 4. Aufl. Leipzig<br />
1887. Mit Portr. und 41 meist farb. Tafeln.<br />
1589 HERALDIK – BÜSSING, K., Einleitung zu der<br />
Herolds-Kunst. 2 Tle. in 1 Bd. Hamburg, Schultz,<br />
1694. Qu.-8°. Mit 2 gestoch. Frontisp., 5 Kupfertafeln<br />
und 78 Textkupfern. 104, 26 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Vorderdeckel leicht aufgebogen, etw. fleckig).<br />
(46) 400,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC B 2535. Bernd 1921. Schröder<br />
I, 461, 10. – Übersetzung des „Conspectus heraldicae“<br />
von 1693. – Fünf Kupfertafeln am oberen Rand des Titels alt<br />
montiert, die Tafel „Tinctura heraldica“ ankoloriert. –<br />
Leicht gebräunt und fleckig. – Mit zwei Exlibris, davon<br />
eines gestochen.<br />
1590 JANSENISMUS – DUGUET, (J. J.), Traité des<br />
devoirs d'un evesque. Pavia, Comino, 1791. 222 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit läd. Rsch. (kleine Wurmlöcher,<br />
etw. berieben, stärker bestoßen). (19) 250,-
Zweite Einzelausgabe. – Erstmals 1710 in Caen (Cioranesco<br />
26258), 1737 erneut als Teil des „Recueil de quatre opuscules<br />
fort importans“ in Utrecht erschienen. – Zum Verfasser,<br />
nach Herzog-Hauck (V, 56) einem der besten jansenistischen<br />
Theologen, vgl. Hoefer XV, 97-98, und Wetzer-Welte<br />
III, 2110; Voltaire nannte ihn „une des meilleures plumes<br />
du parti janséniste“. – Innengelenke gelockert, erste Lage<br />
stellenw. lose, S. 95/96 mit Fehlstelle am Seitensteg, leicht<br />
gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
1591 JESUITEN – DEPPEN, O. VON, Demagogie<br />
der Jesuiten. Altenburg, Hofbuchdruckerei, 182<strong>6.</strong><br />
VI, 202 S. Pp. d. Zt. (etw. fleckig). (112) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. X, 466, 219, 5. ADB XXXVI, 501.<br />
– Antijesuitische Schrift des preußischen Juristen K. F.<br />
Straß, der die meisten seiner Werke unter dem heute etwas<br />
seltsam klingenden Pseudonym „Deppen“ veröffentlichte.<br />
1592 – (IGNATIUS VON LOYOLA), Constitutiones<br />
Societatis Iesu. Cum earum declarationibus. Rom,<br />
Jesuitenkollegium, 160<strong>6.</strong> Mit breiter Titelbordüre<br />
mit Portr. 309 S., 37 Bl. (die beiden letzten Bl.<br />
weiß). – BEIGEB.: (DERS.), Canones Congregationum<br />
generalium Societatis Iesu. Ebda. 160<strong>6.</strong><br />
Mit breiter Titelbordüre mit Portr. 8 Bl. (letztes<br />
Bl. weiß), 151 S. Pgt. d. Zt. (Rücken mit kleiner<br />
Fehlstelle, etw. fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Schließbänder fehlen). (19) 600,-<br />
I. STC 452. De Backer-S. V, 78. Palau 291 704. – Die Konstitutionen<br />
der Jesuiten wurden von Ignatius selbst in spanischer<br />
Sprache verfaßt, sie erschienen erstmals 1558 und<br />
wurden von P. Polancus ins Lateinische übersetzt. – Titel<br />
mit Besitzvermerk, folgendes Bl. gestempelt. – II. STC 452.<br />
De Backer-S. V, 95. Palau 42398 Anm. STC 452. – Beide<br />
Drucke unterschiedlich gebräunt und fleckig.<br />
1593 – – Esercitii spirituali. Con una breve istruttione di<br />
meditare cavata da' medesimi esercitij. Rom,<br />
Komarek, 1691. Mit 25 Kupfertafeln. 92 S., 2 Bl.<br />
Flex. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(19) 600,-<br />
De Backer-S. V, 71. Palau 291 233. – Spätere italienische<br />
Ausgabe des weitverbreiteten Erbauungsbuches. „Als Werk<br />
der religiösen Inspiration haben die 'Übungen' außerhalb<br />
der Gesellschaft Jesu eine nahezu ebenso starke Wirkung<br />
gehabt wie innerhalb des Ordens“ (Carter-M. 74). – Leicht<br />
gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1594 – KROPF, F. X., Historia provinciae Societatis<br />
Jesu Germaniae Superioris, ab anno M.DC.XI. ad<br />
annum M.DC.XXX. München, Vötter, 174<strong>6.</strong> Fol.<br />
2 Bl., 510 S., 11 Bl. Mod. Hpgt. (51) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – (Historia provinciae Societatis Jesu Germaniae<br />
Superioris, Bd. IV). – De Backer-S. IV, 1252, 3. – In<br />
sich abgeschlossener vierter Band, nicht als solcher bezeichnet.<br />
Insgesamt erschienen 5 Bde., die ersten 3 Bde. wurden<br />
von Ignatius Agricola und A. Flotto verfaßt. – Titel verso<br />
mit 2 teilw. gelöschten Stempeln. Leicht gebräunt, tls. etw.<br />
fleckig und schwach wasserrandig.<br />
Kulturgeschichte 305<br />
Nr. 1593<br />
1595 – MOSER, J. J., Rechtliches Bedencken von Aufhebung<br />
des Jesuiter-Ordens. 3 Tle. in 1 Bd. Frankfurt,<br />
Leipzig und Ulm, Wohler, 1774-75. 62, 64,<br />
44 S., 2 Bl. (Anzeigen). Interims-Brosch. (leichte<br />
Gebrauchsspuren) (2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Mälzer 1711. – Vgl. Pütter III, 699. –<br />
Hinterer Vorsatz mit hs. Vermerken, etw. gebräunt, gering<br />
fleckig.<br />
1596 KAPUZINER – REGULA und Testament sampt<br />
den Constitutionibus der Minderen Brueder deß<br />
heyligen Francisci Ordens die Capuciner genandt.<br />
Innsbruck, C. Mayr, 1644. 4°. Mit 2 gestoch. Titelvign.<br />
1 Bl., 21 S., 1 Bl., 142 S. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
unter Verwendung eines mittelalterlichen<br />
Manuskriptblattes (fleckig, Deckel mit 2 kleinen<br />
Wurmlöchern, Rücken mit Fehlstelle). (124) 300,-<br />
Seltene erste deutsche Ausgabe der maßgeblichen Fassung<br />
der „Constitutiones Fratrum Minorum“. – Vgl. Heimbucher<br />
I, 728. – 1643 hatte Papst Urban VIII. die auf mehreren<br />
Generalkapiteln in der ersten Hälfte des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts<br />
entworfenen und immer wieder erweiterten und<br />
ergänzten Konstitutionen in endgültiger Form approbiert.<br />
Schon ein Jahr nach ihrer Erstveröffentlichung (Rom 1643)<br />
erschien die hier vorliegende deutsche Fassung. – Gebräunt,<br />
durchgehendes Wurmloch unter dem Kolumnentitel, knapp<br />
beschnitten. S. 8 des ersten Teils mit Farbspur, S. 54 mit hs.<br />
Tilgung von 10 Textzeilen, S. 76 mit Abrieb im Text (5 Zl.<br />
teilw. betroffen).
306<br />
1597 KIRCHENGESCHICHTE – ACTA CONCI-<br />
LIORUM et epistolae decretales, ac constitutiones<br />
summorum pontificum. (Hrsg. von J. Hardouin).<br />
11 in 12 Bdn. Paris, Typographia Regia,<br />
1715. Fol. Mit 12 wdh. gestoch. Titelvign. und<br />
12 ge stoch. Kopfvign. Ldr. d. Zt. mit Rvg. und<br />
Wappensupralibros auf beiden Deckeln (tlw. rissig<br />
und mit kleineren Fehlstellen, beschabt und<br />
bestoßen). (55) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. IV, 97, 58. Schulte III/1, 95.<br />
– Die Ausgabe von Beschlüssen der Synoden „geht bis zum<br />
Jahre 1714, ist daher die vollständigste. Ausgezeichnet ist<br />
sie durch guten und correkten Druck“ (Schulte). – Tls. ge -<br />
lockert, etw. gebräunt und fleckig.<br />
First edition. – Partly loosened, a little browned and soiled.<br />
– Contemporary calf with gilt back and armorial bookplate<br />
on both covers (partly cracked and with smaller defects,<br />
scratched and scuffed).<br />
1598 – SAMMELBAND – 5 Schriften. 1773-1813.<br />
Hldr. d. 19. Jhdts. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(78) 300,-<br />
(RAUCH, L.), Frage, ob man mit gutem Gewissen, ohne<br />
Ungerechtigkeit, ohne Aergerniß, und ohne großen Nachtheil<br />
der Kirche die Jesuiten vertilgen könne? Aus dem Französischen<br />
übersetzt. „Freystadt, Lebrecht“, 1773. 64 S. –<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. I, 1490, 3. Weller, Druckorte,<br />
I, 10<strong>6.</strong> – Nur vorgeblich eine Übersetzung, vielmehr eine<br />
Schrift des Münchner Jesuiten Leo Rauch (1696-1775). –<br />
Titel gestempelt.<br />
BENEHMEN S(einer) päbstlichen Heiligkeit Pius VII.<br />
gegen die Forderungen, Eingriffe und Gewaltthätigkeiten<br />
Napoleons im Jahre 1808. Nebst Darstellung der Behandlung<br />
des heiligen Vaters bey seiner Wegführung von Savona<br />
nach Fontainebleau. O. O. (München?) 1813. 16 nn. Bl. –<br />
Knapp beschnitten.<br />
(PEZZL, J.), Geschichte Papst Pius des Sechsten. Nach dem<br />
Wiener Original. Augsburg, Bullmann, 1800. 174 S., 1 Bl. –<br />
Zweite Ausgabe. – Vgl. Holzmann-B. II, 6749 (EA 1799). –<br />
Letztes Blatt angerändert (etw. Textverlust).<br />
TESTAMENT Ludwig des XVI. Königs in Frankreich.<br />
Augsburg, Fill, 1798. 8 S. – Selten. – Verschmutzt.<br />
CLEMENS XIV., Bulle, die Aufhebung des Ordens der<br />
Jesuiten betreffend. Lateinisch und teutsch. Rom, Apostolische<br />
Cammer, 1773. 93 S. – Vgl. Carayon 3743. – Eine von<br />
mehreren Ausgaben der Aufhebungsbulle „Bulla Dominicus<br />
ac Redemtor“, sämtlich 1773 erschienen.<br />
Alle Schriften etw. gebräunt. Zwischengebunden 32 (von 102)<br />
S. der „Abschiedsrede“ des (Lorenzo) Ricci, Rom 177<strong>6.</strong><br />
1599 KORAN – ALCORAN de Mahomet, L'. Translaté<br />
d'Arabe en François, par (A.) du Ryer. Antwerpen,<br />
Lucas, 1719. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und<br />
Rvg. (Kapitale restauriert, etw. beschabt und<br />
wenig bestoßen). (88) 150,-<br />
Vgl. Enay 110 (EA 1647): „Die Übertragung gewann vor<br />
allem wegen ihres brillanten Stils Anerkennung, hatte großen<br />
Erfolg und fand weite Verbreitung.“ – Vorsätze leimschattig,<br />
tls. gering gebräunt, wenig fleckig.<br />
Kulturgeschichte<br />
1600 – CORAN, LE. Traduit de l'Arabe, accompagné<br />
de notes, et précédé d'un abrégé de la vie de Mahomet.<br />
Par (C. E.) Savary. 2 Bde. Paris, Knapen und<br />
Onfroy, 1783. XVI, 248, 270 S., 2; 2 Bl., 464 S.,<br />
4 Bl. Läd. Interims-Brosch. (2) 200,-<br />
Ebert 11523. Brunet III, 1309. Graesse IV, 44. Gay 3357.<br />
Enay 174: „Claude Etienne Savary war es, der den Leser in<br />
den Stand setzte, sich mit Klugheit über den Gesetzgeber<br />
Arabiens zu äußern. Er führte das Wort 'Koran' im Zeitalter<br />
der Aufklärung definitiv ein. Bis dahin sprach man allgemein<br />
nur vom 'Alkoran'.“ – Die Biographie Mohammeds<br />
hat Colin de Plancy verfaßt. – Unbeschnitten, gering ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
1601 LEBEY DE BATILLY, D., Traicte de l'origine des<br />
anciens assasins porte-couteaux. Lyon, Vaspaze,<br />
1603. 64 S. Hldr. um 1900 mit Rsch. und Rvg.<br />
(gering berieben und bestoßen). (19) 300,-<br />
Einer von 3 Drucken aus demselben Jahr. – Goldsmith L<br />
610. Hoefer XXX, 8<strong>6.</strong> Brunet III, 903. – Laut Hoefer erstmals<br />
in Metz 1598 erschienen. – Monographie über Mörder<br />
und Attentäter, aus historischen Quellen gezogen,<br />
bekanntlich die Bettlektüre Ravaillacs (vgl. dazu die schöne<br />
Erzählung bei Saint-Simon, deren kritiklose Übernahme<br />
durch Sainte-Beuve von der Forschung immer noch nicht<br />
bemerkt wurde). – Der Verfasser (1551-1607) studierte in<br />
Genf und Lausanne und war später Jurist in Metz. – Etw.<br />
gebräunt, teilw. fleckig, wasserrandig und mit Textanstreichungen;<br />
knapp beschnitten.<br />
1602 MERULA, P., Antiquitates Romanorum. 4 Tle. in<br />
1 Bd. Leiden, P. van der Meersche, 168<strong>6.</strong> 4°. Mit<br />
gestoch. Titel und 8 (5 gefalt.) Kupfertafeln (ohne<br />
das Portr.). Pgt. d. Zt. (fleckig). (112) 150,-<br />
Zweite Ausgabe der postum erschienenen Sammlung von<br />
Abhandlungen zur römischen Kulturgeschichte. – Wenig<br />
fleckig.<br />
1603 NUMISMATIK – ECKHEL, (J. H. VON),<br />
Kurzgefaßte Anfangsgründe zur alten Numismatik.<br />
Wien, Kurzböck, o. J. (ca. 1787). Mit 6 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 4 Bl., 133 S. Hldr. d. Zt. (beschabt).<br />
(105) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Lipsius 110. NDB IV, 302: „Im Anschluß<br />
an die Aufhebung des Jesuitenordens wurde Eckhel 1774<br />
als Abbé zum Direktor der antiken Abteilung des kaiserl.<br />
Münzkabinetts ernannt. Seine zahlr. Publikationen verschafften<br />
ihm bald höchstes Ansehen.“ – Gebräunt, leicht<br />
fleckig, S. 24-25 mit Einträgen in Blei bzw. Tinte. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
1604 – HUMPHREYS, H. N., The Gold, Silver, and<br />
Copper Coins of England. Sixth ed. London,<br />
Bohn, 1849. Mit farb. lithogr. Titel und 23 farb.<br />
lithogr. Tafeln. XVIII, 120 S., 1 Bl., S. 121-13<strong>6.</strong><br />
Hldw. d. Zt. mit Rvg. und reliefierter Deckelvg.<br />
(etw. berieben und bestoßen). (132) 120,-
Vgl. Leitzmann 60 (2. und 5. Ausg.). – Der historistische<br />
Einband aufwendig mit Beschlagwerk imitierenden Goldreliefs<br />
in gotischer Rankenornamentik gestaltet. – Am Ende<br />
eine Tafel mit Reliefprägungen mehrerer Münzen beigebunden<br />
(stark zersetzt, benachbarte Bl. mit Abklatsch). –<br />
Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1605 OSTASIEN – CHINA – HOLZARBEITER.<br />
Deckfarben auf Pflanzenmarkpapier. China (Kanton?),<br />
um 1820. Ca. 36 x 28 cm. – Unter Glas ge -<br />
rahmt. (67) 300,-<br />
Dekorative, fein ausgeführte chinesische Berufsdarstellung<br />
mit einem Arbeiter, der in geradezu akrobatischer Weise<br />
einen Holzstamm der Länge nach durchsägt. Die Beischrift<br />
besagt, daß Pinie und Fichte in dieser Weise gesägt werden.<br />
(Vgl. ähnliche Berufsdarstellungen im Ausstellungskatalog<br />
„Die Wittelsbacher und das Reich der Mitte“, München<br />
2009, Nr. 198-209).<br />
1606 – – QUINGMING-ROLLE. Kopie nach Zhang<br />
Zeduan. Teilkolor. Lithographie (Siebdruck?) auf<br />
Stoff (Kunstseide?). China, spätes 19. oder erste<br />
Hälfte 20. Jhdt. 28,5 x 455 cm. (93) 200,-<br />
Kopie nach der berühmten Rolle des 12. Jahrhunderts, die<br />
sich seit 1945 wieder im Kaiserpalast in Peking befindet.<br />
Dargestellt sind die Feiern am chinesischen Totengedenktag<br />
Qingming in der südlichen Song-Hauptstadt Bianliang<br />
(heute Kaifeng). – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1607 PANCIROLI, G., Rerum memorabilium sive<br />
deperditarum pars prior (-posterior). 2 in 1 Bd.<br />
Frankfurt, Schönwetter, 164<strong>6.</strong> 4°. Mit gestoch.<br />
Titel. 3 Bl., 349 S., 11 Bl., 313 S., 9 Bl. (letztes<br />
weiß), 42 Bl. – BEIGEB.: NICQUET, H., Physiognomia<br />
humana libris IV. distincta. Lyon, Prost,<br />
1648. Mit gestoch. Titelvign. 8 Bl., 320 S., 12 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (leicht fleckig). (112) 250,-<br />
I. Sabin 58412. Alden-L. 646/11<strong>6.</strong> – Fünfte Ausgabe (EA<br />
1599-1602) des geschätzten Sammelwerkes über Künste<br />
und Wissenschaften, besonders der Antike. Der zweite Teil<br />
beginnt mit einem langen Einleitungskapitel über Amerika.<br />
– II. Einzige Ausgabe. – Krivatsy 8311. De Backer-S. V,<br />
1712, 5. – Rationale Stimme in der zeitgenössischen Diskussion<br />
um Körper- und Handliniendeutung, von Schott in<br />
seiner „Magia universalis“ entsprechend gewürdigt. – Titel<br />
mit Besitzvermerk, beide Werke etw. gebräunt.<br />
1608 PIARISTEN – ALESSIO DELLA CONCE-<br />
ZIONE, Compendio della vita del ven(erabile)<br />
servo di Giesù Christo p(adre) Giuseppe della<br />
Madre di Dio. 3 Tle. in 1 Bd. Rom, Ercole, 1693.<br />
Mit 3 gestoch. Portrs. 4 Bl., 84, 24, 72 S. Flex. Pgt.<br />
d. Zt. (fleckig). (124) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Seltene frühe Biographie des Giuseppe<br />
Calasanzio (1557-1648), der 1597 die erste unentgeltliche<br />
öffentliche Knabenvolksschule in Rom eröffnete und mit<br />
dem Werk der „Frommen Schulen“ zum Gründer des<br />
Ordens der Chierici Regolari Poveri della Madre di Dio<br />
Kulturgeschichte 307<br />
Nr. 1609<br />
delle Scuole Pie wurde; Hauptanliegen der Piaristen ist bis<br />
heute der Unterricht und die Erziehung armer Kinder. Enthält<br />
außerdem mit jeweils eigenem Titel und neuer Paginierung,<br />
aber so zusammengehörend, die Biographien des<br />
Paters Pietro, „primo compagno & assistente“ Calasanzios,<br />
und des Paters Glicerio Landriani. – Gebräunt.<br />
1609 PICART, B., Histoire générale des cérémonies,<br />
moeurs, et coutumes religieuses de tous les peuples<br />
du monde. 7 Bde. Paris, Rollin, 1741. Fol. Mit<br />
7 gestoch. wdh. Titelvign., zahlr. gestoch. Textvign.<br />
und 228 (1 kolor., 29 doppelblattgr., 4 gefalt.)<br />
Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg. (tls.<br />
Gelenke gelockert, einige Kapitale mit Fehlstellen,<br />
vereinzelt stärker beschabt und bestoßen). (66)<br />
1.200,-<br />
Brunet I, 1743. Graesse II, 104. Cohen-R. 135. Sander 1548.<br />
Lewine 414. – Vgl. Lipperheide Oc 24. – Pariser Ausgabe<br />
des 1723-37 erstmals erschienenen reich illustrierten Werks<br />
über die religiösen Gebräuche bei den Juden (Bd. I,<br />
31 Tafeln), Christen (Bd. II, 38 Tafeln), Griechisch-Orthodoxen<br />
und Protestanten (Bd. III, 19 Tafeln), den Anglikanern<br />
und Quäkern (Bd. IV, 14 Tafeln), den Mohammedanern<br />
(Bd. V, 41 Tafeln), den indigenen Völkern Amerikas<br />
(Bd. VI, 43 Tafeln) und den asiatischen Völkern (Bd. VII,<br />
42 Tafeln). – Es erschienen noch zwei Supplement-Bände. –<br />
Tls. etw. gebräunt, leicht wellig und gering fleckig. – Siehe<br />
Ab bildung.
308<br />
Paris edition of the richly illustrated work first published in<br />
1723-37. – Two supplement volumes were still published. –<br />
Partly a little browned, slightly undulated and minimally<br />
soiled. – Contemporary calf with 2 spine labels and gilt back<br />
(joints partly loosened, some turn-ins with defects, occasionally<br />
stronger scratching and scuffing). – See illustration.<br />
1610 RIPPEL, (A.) G., Alterthum, Ursprung, und Be -<br />
deutung, aller Ceremonien, Gebräuchen, und<br />
Gewohnheiten der Heil. katholischen Kirche. 8.,<br />
und verb. Aufl. Augsburg und Freiburg, Wagner,<br />
1772. Mit gefalt. gestoch. Frontisp. Doppelblattgr.<br />
Titel, 4 Bl., 540 S., 10 Bl. Pp. d. Zt. (stark beschabt<br />
und etw. bestoßen). (78) 80,-<br />
ADB XXXVIII, 649. – Das Frontispiz mit einer Gesamtansicht<br />
von Schlettstadt. – Etw. fleckig.<br />
1611 RITTERORDEN – DAMBREVILLE, E.,<br />
Abrégé chronologique de l'histoire des ordres de<br />
chevalerie. Paris, Hacquart, 1807. Mit 28 kolor.<br />
Kupfertafeln. XXXII, 388 S. Läd. Interims-<br />
Brosch. (2) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet 28750. – Chronologisch angelegtes<br />
Nachschlagewerk über ca. 180 Ritterorden; reicht von dem<br />
um 1113 gestifteten Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen<br />
Johannes von Jerusalem und Malta bis zum Unions -<br />
orden von Holland, den 1807 König Louis Napoléon Bonaparte<br />
gestiftet hat. – Die äußerst deckend kolorierten Tafeln<br />
zeigen die Abzeichen und Ehrendekorationen von zahlreichen<br />
der im Text behandelten Orden. – Unbeschnitten, tls.<br />
etw. gebräunt.<br />
1612 SITTENGESCHICHTE – BELEHRUNG über<br />
eine bisher unbekannte Folge der ausschweifenden<br />
Befriedigung des Geschlechtstriebes in der<br />
Ehe. Für Aerzte und Nichtärzte. Frankfurt und<br />
Leipzig, o. Dr., 1801. 62 S. Pp. d. Zt. (etw. berieben<br />
und bestoßen). (56) 200,-<br />
Vgl. Hayn, Bibl. gyn., 13 (EA, Leipzig 1799). – Nicht bei<br />
Holzmann-Bohatta. – „Eine ästhetisch-diätetische Declamation<br />
über die Sünde der Wollust, wahrscheinlich von<br />
einem schreibenden Studenten, und eine höchst wichtige<br />
Entdeckung, daß, wenn die Knaben zu frühe Erection<br />
haben, und die Mädchen Onanie treiben, die Ursache in<br />
dem Uebermaaße des Beyschlafes, während der Schwangerschaft,<br />
gesucht werden müsse. Dazu eine angebliche,<br />
aber sehr flüchtige Beobachtung, wo sich gegen das Causalverhältniß<br />
noch viel einwenden läßt, und zugleich eine<br />
herzliche Ermahnung an die Aeltern. Also weiter nichts?<br />
Nichts weiter, und dazu bedurfte es keine weitere Autorschaft.<br />
Ueber beyde Dinge ist schon bis zum Eckel<br />
geschrieben worden“ (Neue allgemeine deutsche Bibliothek,<br />
Bd. 51/I, Kiel 1800, S. 105, zur 95 Seiten umfassenden<br />
Erstausgabe). – Ein Bl. mit Eckabriß; wenig gebräunt. –<br />
VORGEB.: I. (BRUNNER, PH. J.), Die Priesterehe als<br />
Grundlage einer höchstnothwenigen Verbesserung des<br />
katholischen Kirchenwesens und Priesterstandes. O. O.<br />
1797. 164 S. – Erste Ausgabe unter diesem Titel (im Jahr<br />
zuvor bereits als „Freymüthige Gedanken über die Priesterehe“<br />
erschienen – vgl. Schwarz, Anleitung zur Kenntnis<br />
derjenigen Bücher, welche den Candidaten der Theologie<br />
Kulturgeschichte · Gastronomie<br />
nützlich sind, Bd. I, Coburg 1803, S. 353; als Werk Brunners<br />
geführt in: Döring, Die gelehrten Theologen Deutschlands,<br />
Bd. I, Neustadt 1831, S. 781). – II. (KRUG, W. T.), Philosophie<br />
der Ehe. Ein Beitrag zur Philosophie des Lebens für<br />
beyde Geschlechter. Reutlingen 1801. XIV S., 1 Bl., 183 S.<br />
– Hayn-G. VI, 182. – Vgl. Holzmann-B. III, 8868 (Erstausgabe<br />
Leipzig 1800).<br />
1613 ZISTERZIENSER – CAPITULUM NATIO-<br />
NALE der Löbl. Cistercienser-Congregation<br />
durch Ober-Teutschland ... Auf das Jahr 1733.<br />
nacher Kaysersheim anbefohlen, und ... abgehalten<br />
worden. Nördlingen, Mundbach, (1733). 4°.<br />
160 (recte 150) S. Pp. d. Zt. mit Brokatpapier bezug<br />
(Rücken läd.; beschabt und bestoßen). (78) 200,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Georgi I, 250. – Die auf dem<br />
Nationalkapitel der oberdeutschen Zisterzienser in Kloster<br />
Kaisheim bei Donauwörth 1733 beschlossenen Statuten, die<br />
bis zur Säkularisation Bestand haben sollten, knüpfen an<br />
das Kapitel von Rottweil des Jahres 1654 an, das wiederum<br />
die 1595 beschlossenen Fürstenfelder Statuten fortgeführt<br />
hat. – Lage E (S. 33-40) doppelt eingebunden. – Vorderes<br />
Innengelenk gebrochen, fliegender Vorsatz mit altem Be -<br />
sitzvermerk, Titel gestempelt; etw. wasserrandig, ge bräunt<br />
und fleckig.<br />
Gastronomie<br />
1614 APPERT, (F. N.), Die Kunst alle animalischen und<br />
vegetabilischen Substanzen mehrere Jahre zu<br />
erhalten. Aus dem Französischen nach der dritten<br />
Aufl. bearb. Wien, Mörschner und Jasper, 1822.<br />
Mit gefalt. Kupfertafel. XVI, 136 S. Orig.-Brosch.<br />
(Ränder mit leichten Läsuren, fleckig). (95) 150,-<br />
Weiss 170 Anm. Horn-A. 365. Bitting 14. – Dritte deutsche<br />
Ausgabe von Apperts berühmter Konservierungsmethode.<br />
– Tls. stark wasserrandig.<br />
Einziges bekanntes Exemplar<br />
1615 CONFEC(T) SCHRANCK, EIN, vor edles und<br />
vornehmes Frauenzimmer, oder die Kunst einzumachen<br />
und zu candiren. Alles aus dem Engeländischen<br />
ins Teutsche übersetzt. „Frankfurt und<br />
Leipzig“, o. Dr. 1698. 12°. 146 (statt 168?) nn. Bl.,<br />
das letzte weiß. Fragmentarische Pp. d. Zt. (137)<br />
300,-<br />
Georgi I, 319 (Verlagsort: „Copp. Erytrop.“). – Äußerst<br />
seltenes Kochbuch, das im wesentlichen medizinische und<br />
diätetische Rezepturen enthält. In J. H. Beckers „Versuch<br />
einer allgemeinen und besonderen Nahrungsmittelkunde“<br />
(Bd. I, Stendal 1810, Nr. 701) wird die dritte Ausgabe des<br />
berühmten Kochbuchs der Marie Sophie Schellhammer
„Die wol unterwiesene Köchin“ (Braunschweig 1706) unter<br />
dem Titel des vorliegenden Werks geführt (ebenso in der<br />
„Cameralisten-Bibliothek“ von Bergius). Diese Gleichsetzung<br />
oder Verwechselung läßt darauf schließen, daß es sich<br />
bei der vorliegenden Schrift um einen Auszug aus dem<br />
Werk Schellhammers handeln könnte, und zwar aus der<br />
zweiten Auflage, Braunschweig 1697. Die Ortsangabe ist<br />
offenbar fingiert – nach Georgi wurde das Werk in Dänemark<br />
gedruckt (Kopenhagen und Rødby). Gleiches gilt für<br />
die angebliche Übersetzung aus dem Englischen. – Über<br />
den KVK nur ein Ex. in der Anna-Amalia-Bibliothek in<br />
Weimar nachweisbar, das 2004 (wohl) verbrannt ist. Dort<br />
wird ein Umfang von 168 Blättern angegeben, was der<br />
Angabe von Georgi (14 Bögen mit je zwölf Blättern) entspricht.<br />
Der Text endet auf Bl. O5, dann folgt ein weißes<br />
Blatt. Möglicherweise fehlt hier ein sechsseitiges Register<br />
(volle Lage O). – Es fehlen die gesamte Lage F mit 12 Bl.<br />
sowie das erste und das letzte Bl. der Lage G. – Bindung<br />
gelöst, Titel im rechten Rand mit Ausbrüchen (geringer<br />
Buchstabenverlust), ein Bl. stark angeschmutzt; gebräunt<br />
und fleckig, einige Gebrauchsspuren.<br />
1616 DUMAS, A., Grand dictionnaire de cuisine. Paris,<br />
Lemerre, 1873. Mit 2 radierten Portrs. 2 Bl., VI S.,<br />
1 Bl., 1155, 24 S. Rotes Hmaroquin d. Zt. (leicht<br />
fleckig, gering berieben). (19) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Vicaire 297. Bitting 135. Horn-A. 424.<br />
Schraemli 105: „Der Verfasser der 'Drei Musketiere' hat sich<br />
hier mit einem gastronomischen Werk verewigt, das sich<br />
sehen lassen darf. Das Manuskript entstand im Jahre 1869.<br />
Die Veröffentlichung erlebte der grosse Schriftsteller allerdings<br />
nicht mehr.“ – Erste und letzte Lagen stärker, sonst<br />
nur vereinzelt stockfleckig.<br />
1617 ELEONORA MARIA ROSALIA, HERZO-<br />
GIN ZU TROPPAU, Granat-Apffel des Christlichen<br />
Samariters. Samt einer Diaet wie auch<br />
einem neuen Koch-Buch. Nürnberg, Trautner und<br />
Schmidt, 1731. 4°. 1 Bl., 588 S., 5 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(Vorderdeckel leicht aufgebogen, etw. fleckig und<br />
bestoßen). (67) 400,-<br />
Bohatta 15. Wellcome II, 518. Weiss 2300. – Vgl. Blake 460.<br />
Ferguson I, 235. Horn-A. 128. – Späte Ausgabe des erstmals<br />
1685 erschienenen Werkes. Über das Kochbuch im Anhang<br />
(den Auflagen erst seit 1697 beigegeben) urteilt Schrämli:<br />
„Die Rezepte sind alle irgendwo abgeschrieben und bieten,<br />
abgesehen von einigen Gulaschs und einer österreichischen<br />
Hecht-Pastete nichts Besonderes.“ – Titel mit kleinen hinterlegten<br />
Randschäden und Besitzvermerk in Tinte, erste<br />
Seiten etw. wasserrandig, stellenw. wenig fleckig.<br />
Das berühmte Salzburger Kochbuch<br />
1618 HAGGER, C., Neues Saltzburgisches Koch-<br />
Buch. 4 in 2 Bdn. Augsburg, Lotter, 1719. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 303 ganzseit. Kupfern auf<br />
305 num. Tafelseiten. Pgt. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(Bd. I/II unter Verwendung alten Materials erneuert,<br />
eine Schließe fehlt, Bd. III/IV Kapitale ausgebessert,<br />
berieben und bestoßen, mit Kratzspuren<br />
und unterschiedlichen Schließen). (19) <strong>6.</strong>000,-<br />
Kulturgeschichte · Gastronomie 309<br />
Nr. 1618<br />
Weiss 1400. Cagle 467. Vicaire 435. Ornamentstichslg. Berlin<br />
1154. Horn-A. 268: „Berühmtes Kochbuch mit vielen<br />
Kupfern. Jeder der 4 Teile gliedert sich in 2 Bücher mit je<br />
einem Nummern- und alphabetischen Register. Hagger war<br />
Rheinländer und zuerst Koch beim Bischof zu Chiemsee;<br />
1701 trat er in den Dienst des Fürsterzbischofs Johann<br />
Ernst zu Salzburg und blieb dort 27 Jahre. Die in dem Werk<br />
besonders betonten Schaugerichte waren zu dieser Zeit in<br />
Frankreich bereits überholt.“ – Die Tafeln zeigen Pasteten,<br />
Zuckerbackwerk, Tafelaufsätze etc. – Die Tafelseiten 204<br />
und 286 sind weiß, die Kupfer dazu waren vermutlich<br />
damals bereits zerstört. – Mehrf. gestempelt, etw. gebräunt,<br />
vor allem in den Rändern etw. fleckig, vereinzelt mit kleineren<br />
Randschäden. – Siehe Abbildung.<br />
Famous Salzburg cookbook. – The plates show pies, cakes<br />
and pastries, plate tops etc. – The pages of plates 204 and 286<br />
are blank, the engravings were probably destroyed already<br />
at that time. – With multiple stamps, a little browned,<br />
mainly in margins somewhat soiled, occasionally with smaller<br />
tears in margin. – Contemporary vellum over wooden<br />
boards (vol. I/II renewed by using old material, one clasp<br />
missing, turn-ins to vol. III/IV repaired, rubbing and scuffing,<br />
with scratching and varying clasps). – See illustration.<br />
Mit Widmung von Kurt Wolff<br />
1619 MAASSEN, C. G. VON, Weisheit des Essens.<br />
Ein gastronomisches Vademekum. München,<br />
K. Wolff, (1928). X S., 1 Bl., 323 S. Von E. Preetorius<br />
illustr. OHlwd. (kaum Gebrauchsspuren).<br />
(100) 120,-
310<br />
Erste Ausgabe. – Methler 3824. Bitting 297. Horn-A. 1073.<br />
Schraemli 333. Walterspiel 567/8. – Fliegender Vorsatz mit<br />
e. Widmung von Kurt Wolff an den Verleger und Journalisten<br />
Walther Hirth, Ehemann von Johanna Preetorius, der<br />
Schwester des Illustrators.<br />
1620 MASSIALOT, (F.), Le cuisinier royal et bourgeois,<br />
ou cuisinier moderne. 3 Bde. Paris, Prudhomme,<br />
(1740)-42. Mit 23 (18 gefalt.) Holzschnitt-Tafeln.<br />
8 Bl., 544 S., 11; 2 Bl., 520 S., 17;<br />
2 Bl., 391 S., 11 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (19) 1.200,-<br />
Simon 1018. – Vgl. Vicaire 575. Bitting 314. Horn-A. 167<br />
(EA 1691). – „Das erste französische Kochbuch, das in die<br />
deutsche Sprache übersetzt worden ist. Damit wurde die<br />
französische Bezeichnung der Speisen Allgemeingut“<br />
(Schraemli, Schloss Jegenstorf, 32). – Die Tafeln zeigen<br />
Gedecke. – Gelenke tls. leicht gelockert, Vorsätze mit hs.<br />
Vermerken, vereinzelt Randläsuren, tls. wasserrandig, etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1621 MAYER, J. F. C., Praktische und gründliche<br />
Anweisung 344 gute und feine Liqueure von allen<br />
Sorten und Couleuren zu fertigen. Dritte verb.<br />
Aufl. Nürnberg, Stein, 1817. Mit gefalt. Tabelle.<br />
XVI, 216 S. Läd. Interims-Brosch. (2) 100,-<br />
Vgl. Engelmann (Suppl.) 240. – Titel gestempelt, unbeschnitten,<br />
stärker gebräunt und fleckig.<br />
1622 (MORGENSTERN-SCHULZE, JOHANNA<br />
KATHARINA), Unterricht für ein junges Frauenzimmer,<br />
das Küche und Haushaltung selbst<br />
besorgen will. Neue verm. und sehr verm. Aufl.<br />
Magdeburg, Creutz, 1784. Mit gefalt. Kupfertafel.<br />
12 Bl., 584 S., 16 Bl. Mod. Hldr. (95) 100,-<br />
Weiss 2601. – Zweite Ausgabe (enthält das seltene Sub -<br />
skribentenverzeichnis). – Weitverbreitetes und noch im<br />
19. Jhdt. (unter dem Titel „Magdeburgisches Kochbuch“)<br />
in hohem Ansehen stehendes Koch- und Haushaltungsbuch<br />
mit Abschnitten über Seifenkochen und Kerzenziehen, über<br />
Waschen, Bleichen und Färben, Fleckenentfernung, Messing-<br />
und Silberputzen sowie die Verfertigung eines guten<br />
Kesselbieres. – Die vorliegende Ausgabe ist die letzte von<br />
der Verfasserin besorgte. Danach hat sie „ihre Hand davon<br />
abgezogen wegen willkürlicher Veränderungen, die sich der<br />
Verleger erlaubt hat. Derselbe hat auch das Buch eigenmächtig<br />
mit einem 2ten Titel vershen: Magdeburgisches<br />
Kochbuch, 1ster Band, und zu diesem einen 2ten Band von<br />
einem Koch schreiben lassen, ohne Wissen und Wollen der<br />
Verfasserin“ (Hamberger-Meusel V, 286). – Etw. wasserrandig<br />
und fleckig.<br />
1623 (RUMOHR, C. F. VON, PSEUD.:) J. KÖNIG,<br />
Geist der Kochkunst. 2. verm. und verb. Aufl.<br />
Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1832. XVI, 196 S.<br />
Restaurierte Pp. d. Zt. (95) 80,-<br />
Kulturgeschichte · Gastronomie<br />
Methler 4919 a. Weiss 3282. Horn-A. 568. Kunst, Küche<br />
und Kalkül 100. Fischer 2192. Schraemli 74: „Die erste Auflage<br />
dieses deutschen 'Brillat' erschien 1822. Man hielt<br />
zuerst Joseph König, den Koch des Herrn von Rumohr, für<br />
den Verfasser, später stellte es sich aber heraus, daß von<br />
Rumohr selbst der Autor war. In der Einleitung ist eine<br />
höchst interessante Abhandlung über Kochbücher eingeflochten.“<br />
– Wenige Seiten im Bug verstärkt, gegen Ende<br />
leicht wasserrandig, gering fleckig.<br />
1624 (SAINT HILAIRE, JOSEPHINE VON), Die<br />
wahre Kochkunst, oder: neuestes, geprüftes und<br />
vollständiges Pesther Kochbuch. Fünfte verm.<br />
und verb. Aufl. Pest, Eggenberger, 1832. 2 Bl., 496<br />
S., 17 Bl. Mod. Hldr. – Horn-A. 577. Weiss 3320.<br />
– Leicht gebräunt, etw. fleckig. (67) 80,-<br />
1625 TABAK – SINNREICHE GEDANCKEN und<br />
Lob-Sprüch von dem in gantz Europa wohl<br />
bekannten und nutzlichen Toback, denen Liebhaberen<br />
zu Conservierung ihrer Gesundheit offerirt.<br />
O. O., Dr. und J. (ca. 1700). Mit gestoch. Frontisp.<br />
3 Bl. Eingebunden in Buchattrappe aus blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. (beschabt, Vordergelenk spröde) mit<br />
funktionsfähiger Schließe (die zweite fehlt). (100)<br />
200,-<br />
Nicht in den Tabakbibliographien und nicht über den KVK<br />
nachweisbar. – Enthält ein Gedicht mit dem Titel „Lob des<br />
Schnupff-Tobacks“ aus der Sicht eines Tabaksgefäßes<br />
(„Schnupf-Toback die edle Gaabe / Die ich in Verwahrung<br />
habe ...“), so daß davon auszugehen ist, daß es sich bei der<br />
kleinen Druckschrift um ein printed ephemeron handelt,<br />
das Schnupftabaksgefäßen beigelegt war oder bei deren<br />
Kauf mitgegeben wurde. – Bei der Buchattrappe handelt es<br />
sich wohl um ein von einem trucken trunkenen Bücherfreund<br />
angefertigtes Einzelstück: das Schriftchen ist dem<br />
ausgestanzten Buchblock eines nicht näher identifizier baren<br />
theologischen Sedezbändchens vorgebunden und bildet für<br />
die so entstandene Tabakschachtel die schützenden Deckblätter.<br />
– Gebräunt, Frontisp. verso mit Besitzvermerk. –<br />
Beiliegt eine weitere, als Utensil für die andere Art des<br />
Tabakgenusses geschaffene Buchattrappe, eine Lederschatulle,<br />
ca. 6 x 13 x 3 Zentimeter groß, für die Aufnahme von<br />
„Rauch-Tobak“ (so das Rückenschild). – Beide Objekte<br />
leer, Füllgut verschnupft und verraucht.<br />
1626 W(EILER), S(OPHIA) J(ULIANA), Augsburgisches<br />
Kochbuch. 9. verm. Aufl. Augsburg, Wolff,<br />
1805. Mit gestoch. Titelvign. XL, 671 S., 8 Bl. Pp.<br />
d. Zt. mit Rsch. (etw. berieben, stärker bestoßen).<br />
(67) 150,-<br />
Weiss 4127. – Vgl. Georg 1238. Bitting 490. Horn-A. 348. –<br />
Die Titelvignette zeigt das Innere einer herrschaftlichen<br />
Küche. – Leichte Wurmspuren (ohne Textverlust), leicht<br />
gebräunt und fleckig.
Jagd und Fischfang –<br />
Pferdebücher<br />
1627 BECHSTEIN, J. M., Handbuch der Jagdwissenschaft<br />
ausgearbeitet nach dem von Burgsdorfischen<br />
Plane. 2 Tle. in 4 Bdn. Nürnberg und Altdorf,<br />
Monath und Kußler, 1801-09. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign., 4 gestoch. Notentafeln, 2 ge falt.<br />
kolor. Kupfertafeln und wenigen Textholzschnitten.<br />
Hldr. um 1900 (beschabt, bestoßen). (10)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Lindner 131.01. Souhart 40. – Der dritte<br />
Band des ersten Teiles enthält besonders bemerkenswerte<br />
Beschreibungen damals gebräuchlicher, heute haarsträubend<br />
anmutender Jagdmethoden: Jagd auf Schwarzwild mit<br />
Netzen und Lappen, Anlegung von Wolfsgruben, Ge -<br />
brauch von Teller- und Tritteisen, Verwendung von Drahtschlingen<br />
u. a. zur Jagd auf Hasen und Uhu, Fang von Singund<br />
Raubvögeln mit Leim. – Die Tafel zeigt eine höfische<br />
Treibjagd mit einem durch Lappen umstellten Kessel. –<br />
Ohne den 2. Teil von Band II, der wie immer fehlt. Der<br />
Haupttitel des Gesamtwerkes irrtümlich in Teil I/3. –<br />
Gelenke tls. aufgeplatzt; Vorsätze und Titel gestempelt, tls.<br />
etw. wasserrandig, stärker gebräunt und fleckig. – Aus der<br />
Leoprechtingschen Bibliothek.<br />
1628 DÖBEL, H. W., Eröffnete Jäger-Practica. 3 Tle.<br />
in 1 Bd. Leipzig, Heinsius, 174<strong>6.</strong> Fol. Mit 20<br />
(19 gefalt.) Kupfertafeln. 18 Bl., 142 (ohne S.<br />
133/134), 258, 240 S., 34 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (beschabt und bestoßen). (53) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Souhart 143. Lindner 519.01. Schwerdt I,<br />
146: „The first edition of one of the classics of German<br />
sporting literature. The author claims to have written this<br />
book from his own long experience and that in no previous<br />
publication have so many original and practical hints been<br />
given to the sportsman.“ – Die von zwei Platten gedruckte<br />
Tafel zu S. 40 in Tl. II ist hier wie bei Schwerdt zusammengesetzt,<br />
Exemplare mit 20 Tafeln sind also auch vollständig.<br />
– Große zusammengesetzte Tafel wie meist mit Quetschfalten,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
1629 DU FOUILLOUX, J., New Jägerbuch ... von<br />
newem verteutscht. (Mit Anhang: J. de Clamorgan,<br />
Wolffsjagt). 2 Tle. in 1 Bd. Straßburg, B.<br />
Jobin, 1590. Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel,<br />
Titelholzschnitt auf dem Zwischentitel und 68<br />
Textholzschnitten von T. Stimmer und Ch. Maurer.<br />
6 nn., 92 num., 2 nn., 20 num. Bl. Altes Pgt.<br />
(stark fleckig und beschabt, etw. bestoßen). (1)<br />
8.000,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC 25<strong>6.</strong> VD 16 D 2871. Ritter<br />
879 und 541. Muller 596, 208 und 214. Lindner 533.01.<br />
Schwerdt I, 155. Jeanson 1254. Souhart 157, 2. Thiébaud<br />
313. – Zuvor war lediglich eine deutsche Bearbeitung des<br />
Textes im Rahmen der Kompilation „Neuw Jag und Weydwerck<br />
Buch“ (Frankfurt 1582, Tiliana 1707) erschienen. –<br />
Kulturgeschichte · Jagd und Fischfang – Pferdebücher 311<br />
Nr. 1629<br />
„Wegen der von Tobias Stimmer und Christoph Maurer<br />
stammenden Holzschnitte eines der schönsten Jagdbücher<br />
in deutscher Sprache. Die Übersetzung besorgte der kurpfälzische<br />
Amtmann und Lizentiat der Rechte Johann<br />
Wolff aus Mündelsheim“ (Lindner). – Vorsätze erneuert;<br />
Titel mit restauriertem kleinen Randausriß und stark<br />
gebräunt, das letzte Bl. mit hinterlegtem Einriß; tls. stärker<br />
wasserfleckig und wenig gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – Previously, only a German revision<br />
of the text was published as part of the compilation „Neuw<br />
Jag und Weydwerck Buch“ (Frankfurt 1582, Tiliana 1707).<br />
– According to Lindner, this is one of the most attractive<br />
books on hunting in German because of the woodcuts by<br />
Tobias Stimmer and Christoph Maurer. The translation was<br />
made by Johann Wolff from Mündelsheim, a senior civil<br />
servant and legal expert. – Endpapers renewed; title with<br />
small restored marginal tear-out, heavily browned, last leaf<br />
with backed tear; partly with stronger waterstains and<br />
minor browning. – Old vellum (heavily soiled and scratched,<br />
a little scuffed). – See illustration.<br />
1630 FRIEDRICH II., Über die Kunst mit Vögeln zu<br />
jagen. (Übertragen und hrsg. von C. A. Willemsen).<br />
2 Bde. und Kommentar. (Frankfurt 1964-70).<br />
4°. Mit Farbtafeln. 278 S., 1 Bl.; 294 S., 1 Bl.; 405 S.,<br />
2 Bl. OHpgt. (37) 200,-
312<br />
Nr. 1633<br />
Eines von 850 Ex. der Normalausgabe (Gesamtaufl.: 900). –<br />
Lindner 653.01: „Erste Übersetzung des Gesamtwerkes ins<br />
Deutsche.“ Handeinbände von Willy Pingel, Heidelberg.<br />
1631 JOURNAL DES HARAS, des chasses et des courses<br />
de chevaux (et d'argriculture appliquée). 271<br />
Hefte der Reihe in 48 Bdn. Paris, Bureau du Journal,<br />
1828-50. Mit 424 (145 gefalt., 2 kolor.) lithogr.<br />
Tafeln, gefalt. lithogr. Tabelle sowie einigen Textholzsstichen.<br />
Pp. d. Zt. mit eingeb. Orig.-Brosch.<br />
(39 Bde.) und läd. Orig.-Brosch. (11 Hefte). 500,-<br />
Mennessier de la Lance I, 698. – Das erste und bedeutendste<br />
französische Pferdemagazin erschien von 1828 bis 1888:<br />
„Le 'Journal des Haras' a été un recueil hippique important,<br />
sérieux, rédigé par des hommes instruits et compétents et il<br />
n'a pas été remplacé ... Le texte était accompagné de très<br />
bons dessins et les artistes hippiques les plus en renom ont<br />
contribué à son illustration“ (Mennessier de la Lance). –<br />
Vorhanden sind: Tome I (1828): Nr. 1-3 (April-<strong>Mai</strong>) und<br />
Nr. 5-13 (Juni-Oktober); Tome II (1828-29): Nr. 1-5 (Oktober-Dezember)<br />
und Nr. 8-11 (Februar-März); Tome III<br />
(1829): Nr. 1-12 (April-September); Tome IV (1829-30): Nr.<br />
1-12 (Oktober-März); Tome V (1830): Nr. 1-12 (April-September);<br />
Tome VI (1830-31): Nr. 1-12 (Oktober-März);<br />
Kulturgeschichte · Jagd und Fischfang – Pferdebücher<br />
Tome VII (1831): Nr. 1-8 (April-Juli) und ab hier alle folgenden<br />
Lieferungen ohne Nr. (August-September); Tome<br />
VIII (1831-32): Oktober-März; Tome IX (1832): April-September;<br />
Tome X (1832-33) Oktober-März; Tome XI (1833):<br />
April-September; Tome XII (1833-34): Oktober-März;<br />
Tome XIII (1834): April-September; Tome XIV (1834-35):<br />
Oktober-März; Tome XV (1835): April-September; Tome<br />
XVI (1836): Januar-März; Tome XVII (1836): April-September;<br />
Tome XVIII (1836-37): Oktober-Januar; Tome<br />
XIX (1837): April-September; Tome XX (1837-38): Oktober-Februar;<br />
Tome XXI (1838): April-<strong>Mai</strong>; Tome XXII<br />
(1838-39): Dezember-März; Tome XXIII (1839): April-September;<br />
Tome XXIV (1839-40): Oktober-April; Tome XXV<br />
(1840): Juni-September; Tome XXVI (1840-41): Oktober-<br />
März; Tome XXVII (1841): April; Tome XXVIII (1841):<br />
August-Dezember; Tome XXIX (1842): Januar-April;<br />
Tome XXX (1842): <strong>Mai</strong>-August; Tome XXXI (1842): September-Dezember;<br />
Tome XXXII (1843): Februar-April;<br />
XXXIII (1843): <strong>Mai</strong>-August; Tome XXXIV (1843): September-Dezember;<br />
Tome XXXV (1844): Januar-April;<br />
Tome XXXVI (1844): <strong>Mai</strong>-August; Tome XXXVII (1844):<br />
September-Dezember; Tome XXXVIII (1845): Januar-Juni;<br />
Tome XXXIX (1845): Juli-Dezember; Tome XL (1846):<br />
Januar-Juni; Tome XLI (1846): Juli-Dezember; Tome XLII<br />
(1847): Januar-Juni; Tome XLIII (1847): Juli-Dezember;<br />
Tome XLIV (1848): Januar-April; Tome XLV (1848):<br />
August; Tome XLVI (1849): Februar, April, Juni; Tome
Nr. 1635<br />
XLVII (1849): November-Dezember; Tome XLVIII (1850):<br />
Januar. – Die Tafeln zeigen u. a. edle Pferde, Stallungen und<br />
Jagdszenen. – Tafeln tls. eng beschnitten, gering gebräunt<br />
und fleckig. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1632 KRÖNER, CH., Jagdbuch. Mit Illustrationen,<br />
Fährten, Jagdkalender und Tabellen zum Eintragen<br />
des erlegten Wildes. Düsseldorf, Bagel, (1890).<br />
Fol. Reich illustr. 79 Bl. OHldr. (etw. beschabt<br />
und bestoßen). (36) 100,-<br />
Thieme-B. XXI, 554: „Körner's (1838-1911) Spezialität war<br />
die Schilderung des Jagdwilds, namentlich von Hirsch und<br />
Reh, die zu beobachten er nicht müde wurde, u. die er mit<br />
Vorliebe in der dunstigen Atmosphäre des frühen Morgens<br />
beim Heraustreten aus dem Dickicht, seltener in schnellem<br />
Laufe darstellte.“ – Vorsatz mit hs. Widmung, vereinzelt mit<br />
hs. Eintragungen, leicht gebräunt und fleckig.<br />
1633 KRÜGER, E., Die Jagd. Hamburg, Boyes &<br />
Geisler, o. J. (1861-62). Qu.-Fol. Getönter lithogr.<br />
Titel und 21 getönte lithogr. Tafeln von Eugen<br />
Krüger (ohne die Widmung). Lose hinter Passepartout,<br />
in mod. Lwd.-Mappe. (9) 500,-<br />
Kulturgeschichte · Jagd und Fischfang – Pferdebücher 313<br />
Souhart 275. – Vgl. Thieme-B. XXI, 593. Rump 40. – Darstellung<br />
von Fasanenjagd, Treibjagd auf Hasen im Winter,<br />
Hasenhatz mit Windhunden, Enten-, Rebhuhn- und<br />
Dachsjagd, Auerhahnbalz etc. – Der Titel etw. beschabt und<br />
verschmutzt, sonst breitrandig und nur vereinzelt minimal<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1634 (OTTO, CH., UND J. F. STAHL), Onomatologia<br />
forestalis-piscatorio-venatoria oder vollständiges<br />
Forst-, Fisch- und Jagd-Lexicon. 3 Bde.<br />
Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1772-73. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. und 4 gefalt. Kupfertafeln. 11 Bl.,<br />
1080 Sp.; 24 Bl., 990 Sp.; 12 Bl., 1064 Sp., 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken von Bd. I brüchig,<br />
Kapitale tls. beschädigt, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(78) 500,-<br />
Einzige Ausgabe. – Lindner 1565.01. – Ungemein reichhaltiges<br />
Lexikon des Forst-, Jagd- und Fischereiwesens mit<br />
langen Abhandlungen über Holzgerechtigkeit, Wald bewirtschaftung<br />
und Annehmlichkeiten der Jagd. – Die Kupfer -<br />
tafeln zeigen Schlingen und andere Fallen-Arten. – 1780<br />
erschien noch ein von Stahl herausgegebener Nachtragsband.<br />
– In Bd. II Vorsatz und fliegender Vorsatz mit Wurmfraß,<br />
leicht fleckig. – Exlibris.
314<br />
1635 PFERDE – Folge von 10 (statt 12) Radierungen<br />
mit Pferdeköpfen von J. Bemme nach G. Malleyn.<br />
O. O. und J. (Rotterdam, um 1800). Ca. 10 x 13<br />
cm. – Alt auf Trägerpapier montiert. (134) 300,-<br />
Hübsche Radierungsfolge von Pferdeköpfen, die meisten<br />
mit Zaumzeug, in sehr exakten, naturnahen Darstellungen<br />
der verschiedenen Rassen. Nach Thieme-Becker (XXIII,<br />
597) war Gerrit Malleyn (1753-1816) ein „geschätzter Pferdezeichner“.<br />
– Schöne, kontrastreiche Abdrucke. Ein Bl.<br />
breitrandig, die übrigen bis auf einen schmalen Rand<br />
beschnitten, leicht gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Judaica und Hebraica<br />
1636 ABRAHAM (BEN JEHUDA LÖB), Petach haohel.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Sulzbach, o. Dr., (5)451 =<br />
1691. 4°. 1 nn., 30 (recte 50) num., 2 nn., 33 num.<br />
Bl. Läd. Hldr. d. Zt. (136) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Steinschneider 4248. Fürst I, 9. – Im ersten<br />
Teil eine alphabetische Zusammenstellung haggadischer<br />
Erläuterungen aus dem Talmud, den Midraschim, dem Buch<br />
Sohar und anderen kabbalistischen Werken, im zweiten zu<br />
Rechtsfragen, ebenfalls alphabetisch geordnet. Der Verfasser<br />
war ein polnischer Rabbi aus Przemysl, der Titel seines<br />
Werkes bedeutet übersetzt „Eingang zum Zelt“. – Stark<br />
gebräunt, fleckig, einige Seiten mit hs. hebräischen Anmerkungen.<br />
Mit Widmungsschreiben<br />
1637 AUGSBURG – (HOSCHER, J. M.), Geschichte<br />
der Juden in der Reichsstadt Augsburg. Augsburg,<br />
Hamm, 1803. 76 S. Interims-Brosch. (leicht<br />
fleckig). (2) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Eichstädt 527: „Spricht sich für das<br />
Gesuch der Juden um ein Domizil in Augsburg aus.“ –<br />
Sowohl Eichstädt wie auch Holzmann/Bohatta (VII, 4472)<br />
und der KVK weisen das Werk fälschlicherweise Paul von<br />
Stetten zu. – Der wahre Autor, Johann Melchior Hoscher,<br />
„Consulent der Reichsstadt Augsburg“, übersandte es Herzog<br />
Wilhelm in Bayern mit einem Widmungsschreiben,<br />
datiert Augsburg den 23. 12. 1803, in dem es ausdrücklich<br />
heißt: „... die von mir verfaßte Druckschrift ...“. – Schönes<br />
Exemplar.<br />
1638 KABBALA – (THOLUCK, F. A. G.), Wichtige<br />
Stellen des Rabbinischen Buches Sohar im Text<br />
und mit Uebersetzung, nebst einigen Anmerkungen.<br />
Berlin, Dümmler, 1821. VI, 74 S. Pp. d. Zt.<br />
(berieben und bestoßen, Bezug teilw. etw. abgeplatzt).<br />
(136) 150,-<br />
Erste Ausgabe dieser Bearbeitung mit deutsch-hebräischem<br />
Paralleltext. – ADB XXXVIII, 55 ff. Herzog-H. XIX, 697<br />
und 695: „Der Name dieses Mannes wird unvergessen blei-<br />
Kulturgeschichte · Judaica und Hebraica<br />
ben, wo man jener Zeit gedenkt, in welcher sich die mannigfaltigen<br />
Bildungsformen des 18. Jahrhunderts in Gestalt<br />
des 'modernen Pietismus' mit christlichem Gehalte erfüllten<br />
und die Kräfte der evangelischen Kirche erneuernd in Wissenschaft<br />
und Leben eindrangen.“ – Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
und ausgebesserter Papierfehlstelle. Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
1639 KRÜGER, MARIA REGINA (PSEUD.),<br />
Schreiben an den Herrn Professor Carl Anton<br />
darinnen bewiesen wird, daß es einen ewigen<br />
Juden gebe. Halle und Helmstedt, Hemmerde,<br />
175<strong>6.</strong> 32 S. Heftstreifen. (167) 500,-<br />
Neubaur, Die Sage vom ewigen Juden (2. verb. Aufl. 1893),<br />
S. 22 ff. – Satirische Besprechung des im selben Jahr erschienenen<br />
Werkes „Lepidam fabulam de Judaeo immortali“ des<br />
Hallenser Professors C. Anton (die amüsanten Einzelheiten<br />
über seinen Titel bei Neubaur Anm. 53). – Das Werk ist<br />
Ebeling leider entgangen, und so wird man noch lange<br />
herumrätseln müssen, wer sich hinter der „Marien Reginen<br />
Krügerin gebohrnen Rühlemannin“ versteckt hat (ein winziger<br />
Hinweis findet sich auf S. 7, wo der Autor etwas „bei<br />
dem Reichthume aller Curländischen Bauren“ versichert<br />
und so ein Durchforsten von Recke-Napierski nahelegt). –<br />
Die Satire präsumiert das angebliche Treffen der Autorin<br />
mit Ahasver, der ja deshalb auch existieren müsse – sie habe<br />
ihn ja selbst gesehen. Es folgt eine ausführliche Beschreibung<br />
– bis auf die Manschetten. – Schon von Neubaur als<br />
„sehr selten geworden“ bezeichnet, heute praktisch unauffindbar.<br />
1640 (MILLINGEN, F.), Die Eroberung der Welt<br />
durch die Juden. Versuch nach Geschichte und<br />
Gegenwart von Major Osman Bey. „VII. Auflage“.<br />
Wiesbaden, Bechtold, 1875. 58 S. Orig.-<br />
Broschur. (2) 120,-<br />
Pfister 227<strong>6.</strong> – Frederick Millingen war der Sohn des<br />
bekannten Arztes Julius Michael Millingen (1800-1878),<br />
nahm nach seinem Eintritt in die türkische Armee den<br />
Namen Osman Bey an und publizierte nach seiner „griechischen<br />
Wendung“ unter dem Namen Alexis Andrejewitsch.<br />
– Sein wütendes antisemitsches Pamphlet erschien<br />
deutsch erstmals 1873 in Basel. Nachfolgende deutsche<br />
Ausgaben vor der vorliegenden sind nicht nachweisbar, also<br />
dürfte es sich bei der Auflagenangabe auf dem Titel um eine<br />
verkaufsfördernde Fiktion handeln. – Sehr selten.<br />
1641 SEMIGOTHAISMEN. Allgemeines und Persönliches<br />
vom Semigothaismus. München, Kyffhäuser,<br />
1914. Mit Portr. XVI, 399, 30 S., 1, 2 Bl.<br />
(Anzeigen). OLwd. – Buchblock gebrochen. (36)<br />
80,-<br />
1642 SLONKOWIC (NIECHROST), M., Synopsis<br />
grammaticae hebraicae. Krakau, Kupisz (für<br />
Nowodworski), 1651. Mit Holzschnitt auf dem<br />
Titel verso. 3 Bl., 85 (recte 82) S., 4 Bl. Pp. vom<br />
Anfang des 20. Jhdts. (Bezug an Kapitalen und<br />
Gelenken teilw. abgeplatzt, wenig berieben und<br />
bestoßen). (30) 300,-
Erste Ausgabe. – Estreicher XXVIII, 253. Fürst III, 34<strong>6.</strong> –<br />
Mit dem Untertitel: „Commune praeceptum Rabbinorum“.<br />
– Zu Beginn mit großem braunen Fleck. Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig. – Selten, über den KVK in Deutschland nur<br />
ein Exemplar in Göttingen nachweisbar.<br />
Kostüme – Mode – Uniformen<br />
1643 BAYERN – ADELMANN, L., Bayerische Trachten.<br />
Unterfranken. Würzburg, Polytechnischer<br />
Verein, 1858. 4°. Mit 15 (statt 18) kolor. lithogr.<br />
Tafeln. 1 Bl. Ohne Einband. (48) 400,-<br />
Lipperheide Dfc 9. Müllner S. 19. – Vgl. Lentner 11272<br />
(Ausgabe 1856). – Nicht bei Pfister. – Eine erste Folge mit<br />
Kostümen aus Unterfranken war bereits 1856 erschienen. –<br />
Es fehlen die Tafeln 3, 17 und 18. – Titel mit Randläsuren,<br />
Eckabriß, gebräunt und fleckig, Tafeln tls. mit minimalen<br />
Randläsuren und vor allem in den Rändern etw. gebräunt<br />
und wenig fleckig.<br />
1644 CABASINO, S., Il figurino nel teatro italiano<br />
contemporaneo. Rom, Danesi, 1945. Mit 71 (39<br />
mont. farb.) Tafeln (in Pag.) 2 nn., 107 num. Bl.<br />
Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren). – Nr. 384 von<br />
1000 Ex. (Gesamtaufl.: 1060). – An den Rändern<br />
stärker gebräunt. (36) 150,-<br />
1645 FERRARIUS, O., De re vestiaria libri septem.<br />
Quibus in hac nostra tertia editione accesserunt<br />
Analecta de re vestiaria, & Dissertatio de veterum<br />
lucernis sepulchralibus. 4 Tle. in 1 Bd. Padua,<br />
Frambotti, 1685. 4°. Mit gestoch. Titel, 22 (statt<br />
24?) Kupfertafeln, gefalt. Schrifttafel und 30 Textkupfern.<br />
5 Bl., 261 (recte 259) S., 4 Bl., 213 S., 6 Bl.,<br />
155, 39 S., 8 Bl. Läd. alte Interims-Pp. (22) 150,-<br />
Vgl. Lipperheide Bc 3 und 7 (Ausg. 1654 bzw. 1670). – Über<br />
antike Kleidertrachten, eine Erwiderung auf „De re vestiaria<br />
veterum“ des Rubenius. – Die Kupfer zeigen alte Bekleidungsgegenstände.<br />
– Zur Anzahl der Kupfertafeln: Tle. I<br />
und II mit 5 Tafeln (röm. num. 1-4 und 22), Tl. III mit<br />
17 Tafeln (1-5, 9, 12-13, 16-18, 29, A, C, D, F und G). –<br />
Buchblock gebrochen und gelockert. Tls. etw. gebräunt,<br />
fleckig und wasserrandig, teilw. mit hs. Marginalien. Unbeschnitten.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1646 HAMBURG – (JESSEN, H., Trachten aus Alt-<br />
Hamburg. Hamburg, Berendsohn und Jowien, ca.<br />
1855). Mit 49 kolor. lithogr. tls. getönten Tafeln.<br />
OLwd. (etw. berieben und bestoßen, Hintergelenk<br />
oben aufgeplatzt). (23) 400,-<br />
Kulturgeschichte · Kostüme – Mode – Uniformen 315<br />
Nr. 1645<br />
Vgl. Lipperheide Dfl 9. Hiler 479. Colas 1547. – Die Tafeln<br />
mit Uniformen (29), Trachten und Kostümen aus Hamburg<br />
und Umgebung: Vierländer, Blankeneserinnen, Helgoländer,<br />
Torfbauer, Milchbauer, Briefträger, Apfelsinen- und<br />
Zitronenverkäufer u. a. – Jessens Tafeln erschienen erstmals<br />
1843-47 unter dem Titel „Album Hamburgischer Costume“<br />
von F. G. Buek sowie später unter dem vorliegenden<br />
Titel. – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
1647 ITALIEN – VENEDIG – BOSA, E., Soggetti pittoreschi<br />
e costumi di Venezia incisi all'acqua forte.<br />
Venedig, Selbstvlg., o. J. (1833/42). 4°. Titel und<br />
24 Tafeln (alles radiert). Pp. d. Zt. mit grünem<br />
goldgepr. Ldr.-Deckelschild (Rücken in Leinen<br />
erneuert; fleckig, beschabt und bestoßen). (55)<br />
1.000,-<br />
Biblioteca italiana LXXVI, 264 (mit ausführlicher Beschreibung;<br />
datiert 1833 und nennt noch 2 Bl. Index). Lipperheide<br />
Jba 32. AKL XIII, 151. – Seltene Folge venezianischer<br />
Volkstypen in ihrer Tracht, teils auch mit karikierenden<br />
Zügen. – Mit der in anderen Exemplaren oft fehlenden (zensierten)<br />
Tafel 10. – Eugenio Bosa (1807-1875) war eigentlich<br />
Bildhauer, doch arbeitete er auch als Maler und Stecher.<br />
– Zusätzlich eingebunden ein lithographiertes Porträt des<br />
Autors, datiert 1842 (wie in einigen anderen Exemplaren<br />
auch, was auf eine Neuausgabe in diesem Jahr schließen<br />
läßt). – Die breiten Ränder mit durchgehendem Wasserfleck<br />
im unteren Bug, sonst nur wenig braunfleckig, die Darstellungen<br />
sehr sauber, fast fleckenlos. – Siehe Abbildung.
316<br />
Nr. 1647<br />
Rare series of Venetian people in their national costume,<br />
partly also with caricaturing features. – Additionally boundin<br />
a lithographic portrait of the author. – Wide margins with<br />
waterstain throughout at lower joint, otherwise only minimally<br />
brown-stained, illustrations very clean, almost immaculate.<br />
– Contemporary cardboard with green gilt stamped<br />
calf cover label (re-spined in cloth; soiled, scratched and<br />
scuffed). – See illustration.<br />
1648 MONITEUR DE LA MODE, LE. Journal du<br />
grand monde. 1 Jg. der Reihe in 1 Bd. Paris, Goubaud,<br />
1880. 4°. Mit 52 (2 doppelblattgr., 51 kolor.)<br />
Stahlstich-Tafeln und kolor. Tafel. 623 S. (11 S.<br />
zwischengeb.). Hldr. d. Zt. (Rücken etw. berieben,<br />
bestoßen). (67) 300,-<br />
Lipperheide Zb 79. Colas 212<strong>6.</strong> – Die damals führende französische<br />
Modezeitschrift in fortlaufender Reihe mit dekorativen<br />
Modedarstellungen in kräftigem Originalkolorit. –<br />
Titel gestempelt, die Falze der Tafeln alle geglättet, gering<br />
fleckig. – Aus der Hofbibliothek Donaueschingen.<br />
1649 NÜRNBERGISCHES verändert- und unverändertes<br />
Trachten-Buch. O. O., Dr. und J. (Nürnberg,<br />
Kramer, ca. 1680). Qu.-4°. Fragment mit<br />
gestoch. Frontisp., gestoch. Titel und 11 Kupfertafeln<br />
von J. H. Schollenberger. Spätere Brosch.<br />
(Rücken erneuert; berieben). (115) 200,-<br />
Kulturgeschichte · Kostüme – Mode – Uniformen<br />
Lipperheide Dfe 1. – Zweite Ausgabe des zuerst unter dem<br />
Titel „Nürnbergische Kleider Arten“ 1669 erschienenen<br />
Werks. Mit dem gestochenen Titel der Erstausgabe. Das<br />
Frontispiz mit Titel „Nürnbergische Trachten“ und kleiner<br />
Stadtansicht. Enthält vollständig 41 Kupfertafeln; Text mit<br />
3 Blättern (wie vorliegend) vollständig. – Etw. braunfleckig.<br />
1650 ÖSTERREICH – SCHEMA ALLER Uniform<br />
der Kaiserl. Königl. Kriegsvölkern. Wien, Artaria,<br />
1783. Mit gestoch. Titel und 131 (statt 135?) kolor.<br />
Kupfertafeln. 13 Bl. (typographische Zwischen -<br />
titel). Mod. Hpgt. (127) 800,-<br />
De Ridder 9 (nennt 128 Tafeln). Colas 2657. Lipperheide<br />
2227 (beide 135 Tafeln). – Seltenes Uniformwerk mit kolor.<br />
und sauber von zeitgenössischer Hand bezeichneten Darstellungen<br />
der Kavallerie, Infanterie, Artillerie deutscher,<br />
ungarischer, italienischer und holländischer Regimenter. –<br />
Das Erscheinen dieser Uniformsammlung des österreichischen<br />
Heeres begann 1783 und wurde bis ca. 1792 laufend<br />
aktualisiert. Aus diesem Grund weisen fast alle Exemplare<br />
unterschiedliche Kollationen auf, das umfangreichste<br />
von Vinet (2169) beschriebene Exemplar nennt 142 Tafeln.<br />
– Gestoch. Titel, Zwischentitel und einige Tafeln neu angefalzt.<br />
Die ersten 7 Tafeln und 2 Zwischentitel unten mit<br />
schmalem Ausschnitt. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig,<br />
wenige Tafeln mit schwachen Farbverwischungen. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 25.<br />
Rare work on uniforms with coloured illustrations, neatly<br />
described by contemporary hand, of the cavalry, infantry,<br />
artillery of German, Hungarian, Italian and Dutch regiments.<br />
– Engraved title, inserted title and some plates newly<br />
mounted at joint. The first 7 plates and 2 inserted titles with<br />
small cut-out at bottom. Slightly browned, partly a little<br />
soiled, colour of a few plates somewhat blurred. – Half<br />
vellum of the 20th century. – See illustration on plate 25.<br />
1651 PAUKER, JULIANE, Neuestes Musterbuch<br />
von 102 ausgezeichnet schönen Strick-Muster-<br />
Touren. Mischaufl. 3 Hefte in 1 Bd. Regensburg<br />
und Augsburg, Pustet und Kollmann, 1835-37.<br />
Mit 24 lithogr. Mustern auf 3 gefalt. Tafeln. 140,<br />
IV S., 1 Bl., II S., S. (5)-144, 1 Bl., II, 114 S. Pp. d.<br />
Zt. (stark beschabt und bestoßen). (11) 300,-<br />
Nicht bei Lipperheide. – Sammlung mit genauen Angaben<br />
zu zahlreichen Strickmustern, die teils so poetische Bezeichnungen<br />
wie „Sternschnuppentour, Himmelsleitertour, der<br />
Allee Anfang, die gesäete Erbsenlöchertour, Fischschuppentour“<br />
tragen. Unter den Strickmustern finden sich<br />
Anleitungen zu mehreren Kinderjäckchen und -häubchen<br />
sowie eine im Biedermeier so beliebte Herren-Nachtmütze<br />
u. v. m. – Laut GV erschien Heft I erstmals 1830, Heft II<br />
1833 und Heft III 1835. – Die originalen Verlagsangaben<br />
(Regensburg, Pustet, 1837-35) sind in den ersten beiden<br />
Heften überklebt. Beim dritten Heft handelt es sich entweder<br />
um die erste Ausgabe oder um eine Titelauflage. – Tafeln<br />
mit starken Knitter- und Faltspuren; insgesamt starke<br />
Alters- und Gebrauchsspuren.<br />
1652 PINELLI, B., Raccolta di cento costumi antichi.<br />
Bd. I (alles Erschienene). Rom, Fabri, o. J. (1809).<br />
Qu.-Fol. Mit rad. Titel und 52 Radierungen. 1 Bl.<br />
Orig.-Brosch. (Gebrauchsspuren. (55) 250,-
Erste Ausgabe. – MNE II, 117. Hiler 712. Colas 2371. – Vgl.<br />
Lipperheide Ba 18. – Vorlage für die Oktav-Ausgabe, die<br />
1830 mit 100 Radierungen erschien. – Schöne Folge mit<br />
antiken Trachtendarstellungen. – Tls. gebräunt und stärker<br />
fleckig.<br />
1653 „RÜCKERINNERUNG an das Extrapostreisen“<br />
(Deckeltitel). Würzburg, Bonitas-Bauer, o. J.<br />
(1857). 4°. 8 kolor. lithogr. Tafeln von L. Schamer.<br />
Ohne Einband, läd. Deckel der illustr. Orig.-<br />
Brosch. beiliegend. (48) 800,-<br />
Sehr seltene Folge mit Darstellungen von Postillons aus<br />
Baden, Bayern, Hannover, Österreich, Preußen, Sachsen<br />
und Württemberg sowie derjenigen der Fürsten von Thurn<br />
und Taxis in ihren Uniformen. – Nicht über den KVK und<br />
im GV nachweisbar. – Kräftiges, sauberes Kolorit. – Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig, Ränder tls. ein wenig berieben.<br />
1654 (VERMEIL, F.-M.), Memoire pour les coëffeurs<br />
de Dames de Paris. Contre la communauté des<br />
maîtres barbiers-perruquiers, baigneurs, etuvistes.<br />
Paris, Knapen & Delaguette, 1769. 4°. 15 S. Mod.<br />
Hpgt. (19) 250,-<br />
Über den KVK weltweit nur 2 Exemplare nachweisbar. –<br />
Juristische Überlegungen über den Berufsstand und die<br />
Arbeit der Friseure in Paris, verfaßt von dem Anwalt François-Michel<br />
Vermeil, geb. in der Nähe von Bourges 1730,<br />
gest. in Paris 1810. – Am Ende unterzeichnet von dem<br />
General-Advokaten Joly de Fleury und dem Staatsanwalt<br />
Bigot de la Boissiere. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
Linguistik – Lexika<br />
1655 ALBERTI (DI VILLANOVA), F. DE, Grand<br />
dictionnaire françois-italien. – Grande dizionario<br />
italiano-francese. Troisième édition italienne.<br />
2 Bde. Bassano, Remondini, 1811. 4°. XVI, 787;<br />
XX, 724 S. Pgt. d. Zt. (stärker fleckig, etw. bestoßen).<br />
– Vgl. Vater 187. Zaunmüller 208. – Ge -<br />
bräunt, fleckig; bei Bd. I Block von der Decke tls.<br />
gelöst. (55) 100,-<br />
1656 ALLGEMEINE REALENCYCLOPÄDIE<br />
oder Conversationslexicon für das katholische<br />
Deutschland. Hrsg. von W. Binder. Regensburg,<br />
Manz, 1846-50. 10 Bde. und 2 Supplemente in<br />
12 Bdn. (Ohne den Tafelbd.). Mit 12 Stahlstich-<br />
Portrs. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
– Erste Ausgabe. – Seemann 4. – Tls. stockfl., Vorsatz<br />
von Bd. I gestempelt und mit Schenkungsvermerk.<br />
(78) 100,-<br />
Kulturgeschichte · Linguistik – Lexika 317<br />
1657 (BELIGATTI, C.), Alphabetum Brammhanicum<br />
seu Indostanum universitatis Kasí. Rom, Sacra<br />
Congregatio de Propaganda Fide, 1771. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. XX, 152 S. Mod. Hldr.<br />
(139) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Birell-G. 12. De Gubernatis 31<strong>6.</strong> Streit VI,<br />
155, 5. Smitskamp 206: „A specimen of the Sanskrit<br />
language and script as it is used in the University of Kasí or<br />
Benares, in the Indian province of Bihar.“ – Der Kapuziner<br />
Cassiano Beligatti (1708-1781) gehörte der Missionsexpedition<br />
an, die Grazio della Penna 1738 nach Tibet führte. –<br />
Tls. stark gebräunt, Titel mit gelöschtem Stempel.<br />
1658 (BÖHTLINGK, O., UND R. ROTH, Sanskrit-<br />
Wörterbuch hrsg. von der Kaiserlichen Akademie<br />
der Wissenschaften). 7 in 6 Bdn. (St. Petersburg<br />
und Leipzig 1855)-75. 4°. Hldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(stärkere Gebrauchsspuren). (13) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Zaunmüller 335. – Das Hauptwerk des<br />
bedeutenden Indologen Otto Nikolaus von Böthlingk<br />
(1815-1904). „Zu jenem großen Unternehmen, dem sogen.<br />
'Großen Petersburger Wörterbuch', lieferten ihm nicht nur<br />
der auf dem Titelblatt mitgenannte R. Roth, sondern auch<br />
Aufrecht, Stenzler, A. Weber, Whitney wertvolle Beiträge.<br />
Das Werk bildet wohl noch auf Jahrzehnte hinaus nicht nur<br />
eine unentbehrliche Grundlage für die indische Philologie,<br />
sondern auch ein wertvolles Hilfsmittel für die vergleichende<br />
Sprachwissenschaft“ (NDB II, 396). – Bd. I ohne<br />
Titelei. – Wasserrandig, stärker gebräunt und stark fleckig.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
1659 BYTHNER, V., Lyra prophetica Davidis regis:<br />
Sive analysis critico-practica psalmorum, addita<br />
est brevis institutio linguae Hebraeae & Chaldaeae.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Zürich, Bodmer, (1684)-85.<br />
4°. Mit gefalt. Tabelle. 4 Bl., 592, 160, 69 (recte 96)<br />
S. Pgt. d. Zt. mit Rtit. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (30) 300,-<br />
Estreicher XIII, 489 und 488 (Tl. III separat). – Vgl.<br />
Lowndes 341: „A most valuable help to the critical and<br />
grammatical study of the book of Psalms, admirably well<br />
calculated for a learner of the Hebrew language.“ – Bythner<br />
(1605-1670) wurde in Polen geboren, studierte in Groningen<br />
und war seit 1635 Hebräischlehrer in Oxford. Sein öfter<br />
aufgelegtes Lehrbuch enthält einen theologischen Kommentar,<br />
eine Grammatik und ein Wörterbuch zu den Psalmen.<br />
– Vorsatz und Titel (auch verso) mit umfangreichen<br />
hs. Eintragungen, Federproben und Besitzvermerken. Die<br />
Falttabelle innen etw. eingerissen. Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig.<br />
1660 CARDINALI, F., Nuovo dizionario della lingua<br />
italiana. Neapel, Tipografia dell'Ateneo, 1829. 4°.<br />
4 Bl., 1111 S. Pgt. d. Zt. (leicht fleckig, etw. bestoßen,<br />
kleinere Einrisse an den Kanten und Gelenken).<br />
(55) 100,-<br />
Eine der zahlreichen Wörterbucheditionen des italienischen<br />
Latinisten (1776-1861), gedrängt, doch von bemerkenswerter<br />
Fülle. – Gebräunt, leicht fleckig.
318<br />
Nr. 1667<br />
1661 ENCYCLOPÄDISCHES WÖRTERBUCH<br />
der medicinischen Wissenschaften. 37 Bde. Berlin,<br />
Boike, 1828-49. Pp. d. Zt. mit Rsch. (tls. starke<br />
Ge brauchsspuren). (26) 300,-<br />
Wellcome II, 523. Zischka 204. – Stellenw. etw. fleckig. –<br />
Exlibris „Dr. Kuh“. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1662 FRANCIOSINI, L., Vocabolario español, e italiano.<br />
Aora nuevamente sacado a luz, y compuesto.<br />
Bd. II (von II). Rom, Rufineli und Manni,<br />
1620. 4 Bl., 784 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Rücken leicht oxydiert, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(118) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. STC 359 (Ausg. Rom 1638). – Nicht<br />
bei Vater und Zaunmüller. – Titel mit Rasur; tls. wasserrandig,<br />
vereinzelt stärker gebräunt, wenig fleckig.<br />
1663 GLASSIUS, S., Philologiae sacrae libri quinque.<br />
Ed. sexta. Frankfurt und Leipzig, Fleischer, 1691.<br />
4°. Mit gestoch. Portr. 39 Bl., 1495 S., 67 Bl. Blindgepr.<br />
Ldr. d. Zt. auf Holzdeckeln (Deckel aufgebogen,<br />
etw. fleckig). (143) 250,-<br />
Vgl. Wetzer-W. VI, 612: „Sein Hauptwerk, eine Art von<br />
biblisch-philologischer Encyklopädie, in welcher namentlich<br />
der Einfluß des hebräischen Genius auf die Diction des<br />
Alten wie des Neuen Testaments klar gestellt wird. Dieses<br />
Buch nennt Mosheim ein unsterbliches Werk.“ – Fliegender<br />
Vorsatz mit bibliographischer Notiz von alter Hand in<br />
Tinte. – Beiliegt ein „Breviarium monasticum“ in 2 Bdn.,<br />
Einsiedeln 1743.<br />
Kulturgeschichte · Linguistik – Lexika<br />
1664 HARLES, TH. CH., Introductio in historiam linguae<br />
Latinae. Editio altera multo auctior et emendatior.<br />
Bremen, Förster, 1773. 10 Bl., 278 (recte<br />
276) S., 26 Bl. Hpgt. d. Zt. (wenig berieben und<br />
bestoßen). (8) 80,-<br />
Vater 217 (gibt Jena als Erscheinungsort an). – Die erste<br />
Ausgabe war 1764 in Jena erschienen. – Ohne den vorderen<br />
fliegenden Vorsatz. – Etw. gebräunt, stark fleckig.<br />
1665 ISELIN, J. CH., Neu-vermehrtes Historisch- und<br />
Geographisches Allgemeines Lexicon. 4 Bde.<br />
Basel, Brandmüller, 1726-27. Fol. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (tls. starke Gebrauchsspuren). (27) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Zischka 4: „Ein ungemein reichhaltiges<br />
Werk; namentlich für die Biographie, Genealogie und Topographie<br />
sehr ergiebig.“ – 1742-44 erschienen noch zwei Supplemente.<br />
– Vorsätze von Bd. IV mit Aus- bzw. Einschnitten;<br />
teilw. wurmstichig, leicht gebräunt, etw. fleckig und<br />
wasserrandig. – Nicht kollationiert. – Ohne Rückgaberecht.<br />
1666 LEXIKON DES MITTELALTERS. 10 Bde.<br />
München und Zürich 1980-99. OLwd. (Ge -<br />
brauchsspuren). (44) 150,-<br />
1667 (MAUPERTUIS, P.-L. M. DE), Reflexions phi -<br />
losophiques sur l'origine des langues et la signification<br />
des mots. O. O., Dr. und J. (1748). 47 S.<br />
Geglättetes Kalbldr. d. Zt. mit Rsch., Rvg. und<br />
Stehkantenvg. (etw. berieben und bestoßen). (19)<br />
15.000,-<br />
In nur 12 Exemplaren erschienener Privatdruck für<br />
Freunde. – Brunet III, 1543. Cioranescu 43882. Malmberg,<br />
Histoire de la linguistique, 213: „Son principal ouvrage.“ –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig, breitrandig.<br />
BEIGEB.: (DERS.), Anecdotes physiques et morales. O.<br />
O., Dr. und J. (1738). 36 S. – Cioranescu 43852. Quérard V,<br />
641. Lalande 407: „Il est beaucoup plus rare: c'est une<br />
critique du degré de Laponie, avec des plaisanteries sur<br />
Maupertuis; l'on y rapporte des chansons qu'on lui<br />
attribuait, est l'on y répond à un écrit de Celsius contre<br />
Cassini.“ – In der vierbändigen Werkausgabe nicht enthalten.<br />
– Dokument der Fehde zwischen Cassini und Maupertuis.<br />
– Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Private print published only in 12 copies for friends. –<br />
Slightly browned, hardly soiled, wide-margined. – Contemporary<br />
polished calf with spine label, gilt back and gilt<br />
outside edges (some rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
1668 QUATREMERE DE QUINCY, (A. CH.),<br />
Dizionario storico di architettura. Prima traduzione<br />
italiana. 2 Bde. Mantua, Negretti, 1842-44.<br />
4°. XII, 726 S.; 2 Bl., 700 S. Pgt. d. Zt. (leicht fleckig,<br />
etw. bestoßen). (55) 250,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Pollen 1670/71. – Vgl. Zischka<br />
120. – Für den italienischen Rezipienten adaptiertes und<br />
erweitertes Sach- und Personenlexikon, basierend auf der<br />
2. französischen Ausgabe des „Dictionnaire historique d'architecture“.<br />
– Gebräunt, tls. stockfl., Blöcke gelockert; Titel<br />
von Bd. I. mit 2 kleinen Fehlstellen (kein Textverlust), in<br />
Bd. II einige Quetschfalten und die S. 691/92 eingerissen.
1669 SONNENFELS, A. VON, Lapis Lydius, seu<br />
institutiones Hebraicae linguae methodo aetiologica<br />
propositae. Wien, Trattner, 1757. Mit 2 gefalt.<br />
Tabellen. 16 Bl., 791 S. Stark beschäd. Ldr. d. Zt.<br />
(112) 200,-<br />
Giese 307. Wurzbach XXXV, 332. – Zweite erweiterte Ausgabe.<br />
– Aloys Ritter von Sonnenfels (ursprünglich Lipmann<br />
Perlin; Konversion 1735; geadelt 1746) war Orientalist und<br />
unterrichtete in Eisenstadt und Nikolsburg. Er war der<br />
Vater von Joseph von Sonnenfels, dem bedeutenden Juristen<br />
und Vertreter der josephinischen Aufklärung. – Fleckig.<br />
1670 VOCABOLARIO universale italiano. 7 Bde.<br />
Neapel, Tramater, 1829-40. 4°. Ldr. d. Zt. (be -<br />
schabt, bestoßen). – Erste Ausgabe. – Zaunmüller<br />
207. – Etw. gebräunt, fleckig. (55) 200,-<br />
1671 SAMMLUNG – Wörterbücher und Grammatiken.<br />
13 Werke in 13 Bdn. 1670-1867. Verschied.<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (78) 200,-<br />
Zum Dänischen (Müller, Neues Dänisch-Deutsches Wörterbuch,<br />
1800), Deutschen (Hoffmann, Fremdwörterbuch,<br />
12. Aufl., 1867), Englischen (Fick, Englische Sprachlehre,<br />
15. Ausg., 1826), Griechischen (Niz, Kleines griechisches<br />
Wörterbuch in etymologischer Ordnung, 1822), Hebräischen<br />
(Gesenius, Handwörterbuch, 4. Aufl., 1834) und<br />
Lateinischen (Wagner, Universae phraseologiae Latinae corpus,<br />
1774). – Und anderes mehr.<br />
Militaria<br />
1672 BELLUZZI, G. B., Nuova inventione di fabricare<br />
fortezze di varie forme. Venedig, R. Meietti, 1598.<br />
Fol. Mit Druckermarke auf dem Titel und vielen<br />
Textholzschnitten. 2 Bl., 116 S. Mod. Ldr. (55)<br />
3.000,-<br />
Jähns 802-03. Cockle 794. Marini 42-44. Breman 28: „One<br />
of the most beautiful but also one of the most elusive of<br />
early Italian fortification books. Only part of the book is<br />
actually by Belluzzi, somewhat carelessly edited out of miscellaneous<br />
papers dealing with various aspects of his<br />
practice as a military engineer, mostly in the period between<br />
1537 and 1550. Other texts are by Antonio Melloni. The<br />
19 full-page cuts form an atlas of measured plans and maps<br />
of existing fortifications in the coastal towns of Britanny,<br />
Normandy, the mouth of the Seine and Pas-de-Calais. Pages<br />
36-42 describe and illustrate (with exceptionally handsome<br />
large woodcuts) a number of measuring instruments – more<br />
for the artillery than for mensuration proper.“ – Titel mit<br />
Besitzerstempel eines Kardinals, fleckig, einige alte Anmerkungen.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Title with ownership stamp of a cardinal, soiled, some contemporary<br />
annotations. – Modern calf. – See illustration.<br />
Kulturgeschichte · Militaria 319<br />
Nr. 1672<br />
1673 BOMMEL, VAN, Essai sur la Maniére de former<br />
une Troupe à cheval. 2 in 1 Bd. München, Lentner,<br />
1800. 2 Bl., 178 S., 1, 1 Bl., 141 S., 1 Bl. Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und reicher Rvg. (2) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Hamberger-M. XXXII/1, 323 (deutsche<br />
EA 1802). – Dekorativ gebunden.<br />
1674 GRANDMAISON, (TH. A. LE ROY) DE, La<br />
petite guerre ou traité du service des troupes légères<br />
en campagne. 2 Bde. O. O. und Dr., 175<strong>6.</strong> 6 Bl.,<br />
202 S.; 2 Bl., S. (203)-417, 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und reicher Rvg. (etw. berieben und wenig<br />
bestoßen). (2) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Pohler III, 650. Jähns 2712: „Eine verständige<br />
Arbeit, die auch Selbsterlebtes wiederspiegelt.<br />
Friedrich II legte Wert auf sie.“ – Wenig fleckig. – Hübsch<br />
ge bunden.<br />
1675 HÜTZ, J., UND J. (M.) SCHMÖLZL, Versuch<br />
eines Handbuchs für die königl. bayerische Artillerie.<br />
München, Franz, 1847. Mit 12 lithogr.<br />
Tafeln. XXIV, 650 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw.<br />
berieben und bestoßen. (2) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XXXII, 62. – Umfangreiches Handbuch<br />
über alle Belange der Artillerie. – Titel mit Klebe- und<br />
Papierresten, gering gebräunt, etw. fleckig.<br />
1676 INSTRUCTION, die der König ausfertigen lassen,<br />
um vorläufig das Exercitium Seiner Infanterie<br />
darnach einzurichten. Straßburg, Levrault,<br />
1775. Mit 26 gefalt. Kupfertafeln. 3 Bl., 208 S.,<br />
27 Bl. Ldr. d. Zt. mit Vg. in Pp.-Schuber d. Zt.<br />
(Rücken lichtrandig, Kanten etw. berieben). –<br />
Gering gebräunt und fleckig. (2) 120,-
320<br />
1677 JENEY, (L. M.) DE, Le partisan ou l'art de faire la<br />
petite-guerre. Den Haag, Constapel, 1759. Mit<br />
7 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bl., 176, 16 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und reicher Rvg. (etw. berieben). (2)<br />
100,-<br />
Erste Ausgabe. – Pohler III, 650. Jähns 2712. – Wenig fleckig.<br />
– Hübsches Bändchen.<br />
1678 JUSTIN, K. F. VON, Erster Feldzug der kaiserlich-königlichen,<br />
und königl. Preusischen, auch<br />
Hessen-Casselschen Armeen wider Frankreich<br />
vom Jahr 1792. Regensburg, o. Dr., 1793. 128 S.<br />
Pp. d. Zt. (Rückenbezug tls. abgeplatzt, lichtrandig,<br />
leicht berieben und bestoßen). (2) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Nicht bei Pohler. – Leicht gebräunt, gering<br />
fleckig. – Beiliegend Adresse und Widmungsschreiben des<br />
Verfassers an den späteren bayerischen König Maximilian<br />
I. Joseph.<br />
1679 (KARL THEODOR, KURFÜRST VON<br />
PFALZ-BAYERN), Kriegs-Reglement vor Dero<br />
sämtliche Infanterie von dem Jahr 1778. (Mannheim,<br />
Hof- und Akademie-Buchdruckerei, 1778).<br />
3 Tle. in 2 Bdn. Mit gestoch. Titel und 24 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 323 S., 2 Bl.; 219 S., 3 Bl., 151 S., 4 Bl.<br />
Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg. (tls. stärker be -<br />
schabt). (2) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Pohler III, 460. Veitenheimer 659. – Ge -<br />
ring gebräunt, fast fleckenfrei. – Dekorativ gebunden.<br />
1680 (KERN, G.), Kriegsgeschichte sämmtlicher im<br />
Bezirke des königlichen bayerischen zweiten<br />
Armee-Divisions-Commandos befindliche Städte,<br />
Festungen und Schlösser. 3 in 2 Bdn. Nürnberg,<br />
Stein, 1833. Mit 14 gefalt. gestoch. Plänen und 5<br />
(1 grenzkolor.) gefalt. Kupferstichkarten. XVI,<br />
236 S., 1 Bl.; IV, 190 S., 1 Bl.; X, 163 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rvg. (Deckel gering gewölbt und leicht<br />
fleckig). (2) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. II, 12499. – Mit Befestigungsplänen<br />
von Cham, Donauwörth, Ingolstadt, Lauingen,<br />
Memmingen, Neuburg, Nördlingen, Regensburg,<br />
Straubing und Wülzburg. – Stellenw. etw. fleckig. – Mit<br />
Begleitschreiben des Verfassers an Herzog Wilhelm in Bayern.<br />
– Hübsch gebunden.<br />
1681 KOCZICZKA, F., Die Winter-Campagne des<br />
Graf Schlik'schen Armeekorps 1848-1849. Ol -<br />
mütz, Skarnitzl, 1850. Mit lithogr. Portr. und<br />
gefalt. lithogr. Karte. 313 S. Roter Samt mit vg.<br />
Wappensupralibros auf beiden Deckeln (lichtrandig,<br />
leicht bestoßen). (2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Franz Heinrich Schlick (1789-1862) übernahm<br />
1848 das Kommando über das Armeekorps, das<br />
gegen die Aufstände in Ungarn vorging (vgl. ADB XXXI,<br />
492). – Die Karte zeigt das Operationsfeld im Gebiet Nordungarns<br />
und der Slowakei. – Leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
– Hübsch gebunden.<br />
Kulturgeschichte · Militaria<br />
1682 KRIEGS-TAGE DER BAIERN. Ein kriegsgeschichtlicher<br />
National-Calender. München, Lindauer,<br />
1825. 1 Bl., 117 S. (doppelt vergeben). Orig.-<br />
Brosch. (leicht eingerissen und fleckig.) (2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfister I, 4159. – Bayerischer Kriegs kalender<br />
mit Angabe der Kriegsorte, Verbündeten, Oberbefehlshaber,<br />
bayerischen Befehlshaber und Gegner. – Leicht ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
1683 LOYS DE BOCHAT, (C. G. DE), Ouvrages<br />
pour et contre les services militaires étrangers. 3 in<br />
2 Bdn. Lausanne und Genf, Bousquet, 1738.<br />
XXII, 177 S.; 1 Bl., 230 S., 1 Bl., 210 S. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und Rvg. (Rücken von Bd. I mit kleinem<br />
Wurmgang, beschabt und bestoßen). (2)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Pohler III, 428. Hoefer V, 308 (dat. 1739).<br />
– Der zweite Band anfangs gering wasserrandig.<br />
1684 MEMOIRES des expeditions militaires qui sont<br />
faites en Allemagne, en Hollande & ailleurs,<br />
depuis le Traité d'Aix-la-Chapelle, jusqu'à celui de<br />
Nimégue. Par un Officier de distinction. 2 Bde.<br />
Amsterdam, Changuion, 1734. 7 Bl., 375 S.; 1 Bl.,<br />
374 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg.<br />
(tls. mit Wurmspuren). (2) 150,-<br />
Pohler I, 494. – Nachdruck der im selben Jahr in Paris<br />
erschienenen Publikation zum Krieg Ludwigs XIV. und seiner<br />
Verbündeten gegen Holland. – Minimal gebräunt. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
1685 (MORITZ) VON SACHSEN, Memoires sur<br />
l'infanterie ou traité des légions. Den Haag, „Aux<br />
Depens de la Compagnie“, 1753. Mit 3 gefalt.<br />
Tabellen. 96 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher<br />
Rvg. (tls. mit Wurmfraß, etw. fleckig). – Erste<br />
Ausgabe. – Leicht gebräunt und fleckig (2) 120,-<br />
1686 – Les rêveries ou mémoires sur l'art de la guerre.<br />
(Publ.) par de Bonneville. Den Haag, Gosse, 175<strong>6.</strong><br />
Fol. Mit Titelvign., 23 Kopfvign. und 20 Schlußvign.<br />
(alles gestoch.) sowie 40 (18 doppelblattgr.,<br />
4 gefalt.) Kupfertafeln. XII, 228 S., 2 Bl. Spät.<br />
Hldr. (hinterer Deckel tls. vom Buchblock gelöst,<br />
Gebrauchsspuren). (36) 300,-<br />
Erste Ausgabe, gleichzeitig mit einer Oktav-Ausgabe ohne<br />
Kupfer erschienen, ohne das 15-seitige Supplement von<br />
1758. – Jordan 2618 (nennt noch ein Porträt). Jähns I, 1502.<br />
– Moritz, ein natürlicher Sohn Augusts des Starken, Marschall<br />
von Frankreich und „einer der bedeutendsten Feldherrn<br />
des 18. Jdts.“ (NDB), leistete mit seinen bereits 1732<br />
niedergeschriebenen „Rêveries“ einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Kriegswissenschaft. Kaum einer vor ihm hatte „das<br />
Kriegswesen so unter dem psychologischen Gesichtspunkt<br />
angeschaut wie Moritz“ (Jähns). – „Die Rêveries des Marschalls<br />
entsprechen ihrem Titel durchaus. Unter all den<br />
individuellen Arbeiten über Kriegskunst sind sie die individuellste.<br />
Es sind Einfälle eines wohlmeinenden, vielgewandten<br />
großen Herrn, der früh an breite Auffassung des
Lebens gewöhnt, sich eine Unbefangenheit des Urteils<br />
bewahrt hat, die sich oft zur Naivetät steigert und sich auf<br />
das Ungezwungenste 'cavalièrement' äußert. Dazu kommt,<br />
daß diese Unbefangenheit durch keinerlei Gelehrsamkeit<br />
behelligt wird. Der Mann, der sich hier oft so klug, so frei,<br />
so großdenkend gibt, hat sich sein Lebtag mehr um schöne<br />
Weiber und gute Jagd gekümmert als um ernste Studien,<br />
wenn er auch hie und da einmal einen Anlauf zu diesen<br />
nahm. Nichtsdestoweniger oder vielleicht deswegen ist sein<br />
Buch so fesselnd“ (Jähns II, 1502). – Unbeschnitten, stärker<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1687 MÜLLER, L., Versuch über die Verschanzungskunst<br />
auf Winterpostirungen. Potsdam, Sommer<br />
für den Verfasser, 1782. Mit gestoch. Titelvign.<br />
und 15 gefalt. Kupfertafeln. 8 Bl., 304 S., 15, 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg. (wenig<br />
bestoßen). (2) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Jordan 2649. Pohler III, 712. Jähns 2740:<br />
„Zu den bedeutendsten Werken der Zeit gehört der 'Versuch<br />
über die Verschanzungskunst auf Winterpostirungen'.“<br />
– Die Falttafeln sind an die entsprechenden Erläuterungsblätter<br />
montiert. – Dekoratives Exemplar.<br />
1688 MÜNICH, F., Geschichte des königlich bayerischen<br />
I. Chevaulegers-Regiments Kaiser Alexander<br />
von Rußland. Bd. I (alles Erschienene). München,<br />
Wolf, 1862. XVI, 195 S. Lwd. d. Zt. mit<br />
reicher Vg. (leicht berieben und bestoßen). (2)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – MNE II, 60. ADB XXIII, 13. – Beinhaltet<br />
auch „die Stämme des Regiments (1645-1682)“ und<br />
einen „Beitrag zur ältesten bayerischen Heeres-Geschichte<br />
von 1611-1682“. – Etw. gebräunt und fleckig. – DAZU:<br />
DERS., Geschichte der Entwicklung der bayerischen<br />
Armee seit zwei Jahrhunderten. München 1864.<br />
1689 NOCKHERN VON SCHORN, (F.), Sistema<br />
generale di tutte le cognizioni militari e metodo<br />
chiaro e preciso per istudiare ordinamente la<br />
scienza della guerra e seguita dalle lezioni del Re di<br />
Prussia a' suoi aiutanti di campo sopra la tattica.<br />
Neapel, Miranda, 1825. 4°. Mit 7 großen Falt -<br />
tabellen. XIII (recte 23), 327 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (etw. berieben und bestoßen).<br />
(145) 300,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Vgl. Jähns 1775 ff. – Nockhern<br />
von Schorn war Oberst im Dienste der niederländischen<br />
Generalstaaten, sein Werk erschien erstmals 1783 in französischer<br />
Sprache, eine deutsche Übersetzung folgte 1785.<br />
Zweck des Werkes war u. a. die Definition von Kriegswissenschaft<br />
und Kriegskunst. „Obgleich es durchwegs eine<br />
brauchbare Arbeit ist, so liegt ihr entscheidender Wert doch<br />
wesentlich in den mitgeteilten Definitionen. Die historischen<br />
Kenntnisse des Verfassers erscheinen nicht eben hervorragend;<br />
seine methodischen Tafeln, welche unwillkürlich<br />
an Savorgnanos Übersichten erinnern, verdienen aber<br />
alles Lob und auch ihre Erklärung ist verständig, ungesucht<br />
und natürlich“ (Jähns 1779). – Enthält im Anhang auch<br />
einen Beitrag über Militärtaktik vom König von Preußen. –<br />
S. 71/72 außen eingerissen, S. 247/248 oben mit Papierschaden.<br />
Leicht gebräunt, tls. stärker stockfleckig.<br />
Kulturgeschichte · Militaria 321<br />
Nr. 1693<br />
1690 OCHS, (A. L.) VON, Betrachtungen über die<br />
neuere Kriegskunst, über ihre Fortschritte und<br />
Veränderungen und über die wahrscheinlichen<br />
Folgen, welche für die Zukunft daraus entstehen<br />
werden. Kassel, Krieger, 1817. 227 S., 1 Bl. Pp. d.<br />
Zt. mit Rsch. (leicht fleckig, wenig berieben und<br />
bestoßen). (2) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. XIX, 5. – Von Ochs „gab<br />
eine geschichtlich-strategische Darstellung der Kriege seiner<br />
Zeit, vom nordamerikanischen bis zum Ende der napoleonischen,<br />
mit besonderer Berücksichtigung der Feldzüge, an<br />
denen er selbst Theil genommen hatte, und an die er<br />
Betrachtungen über die Veränderungen knüpfte, zu denen<br />
jene Kriege in Zukunft Veranlassung bieten würden“ (ADB<br />
XXIV, 130). – Gering gebräunt, fast fleckenfrei.<br />
1691 POLYAENUS UND SEXTUS IULIUS FRON-<br />
TINUS, Les ruses de guerre. Traduites du Grec en<br />
François, avec des Notes par D(om) G(uy)<br />
A(lexis) L(obineau) R(eligieux?) B(énédictin) D(e)<br />
L(a) Cour) D(e) S(aint) M(aur). 2 Bde. Paris,<br />
Ganeau, 1743. 12 Bl., 423 S.; 2 Bl., 402 S., 3 Bl., XI<br />
S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg. (tls. etw.<br />
beschabt und mit Wurmspuren). (2) 200,-<br />
Schweiger 271. Hoefer XXXI, 421: „Très-estimée.“ – Vgl.<br />
Ebert 17687 (andere Ausg.): „Die Noten sind zum Theil<br />
kritisch.“ – Die französische Übersetzung der antiken Strategemata<br />
erschien erstmals 1739. – Wenig fleckig.
322<br />
1692 (PURKART, C. A. VON), Kriegserinnerungen<br />
für Bayern mit besonderer Beziehung auf die<br />
Kriegsepoche von 1790 bis 1815. Kempten, Dannheimer,<br />
1829. 4°. Mit lithogr. Frontisp. 1 Bl.,<br />
XXXVIII, LII S., 1 Bl., 102 S. Orig.-Brosch.<br />
(eselsohrig, etw. fleckig). (2) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. II, 12494 (dat. fälschlich<br />
1815). Lentner 5694. Pfister I, 517. – Beinhaltet u. a. Statistiken<br />
über Schlachten, Belagerungen und Gefechte, Auszüge<br />
aus der Geschichte der Regimenter bis 1829 und eine<br />
Skizze des russischen Feldzuges zwischen 1812 und 1813. –<br />
Das Frontispiz mit dem Obelisken auf dem Münchner<br />
Karolinenplatz. – Ohne den auf dem Titel angegebenen<br />
Kriegskalender. – Unbeschnitten, tls. unaufgeschnitten,<br />
wenig gebräunt, etw. fleckig.<br />
1693 REGAL, (M. L. VON), Reglement Uber ein<br />
Kayserliches Regiment zu Fuß. Neue verb. Aufl.<br />
Nürnberg, Lochner, 1739. 4°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
6 gefalt. Kupfertafeln und 2 gefalt. Tabellen.<br />
5 Bl., 362 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(etw. beschabt, leicht aufgebogen). (2) 300,-<br />
Dritte Ausgabe. – Vgl. Jähns 1670: „Die Arbeit ist sehr<br />
tüchtig. Zwar machte das Reglement großes Aufsehn und<br />
gewann geradezu halboffizielle Geltung; aber eben deshalb<br />
erregte es Neid und Unzufriedenheit.“ – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1694 REICHLIN-MELDEGG, (PH. A.) VON,<br />
Ueber die Anordnung und das Verhalten der Vorposten<br />
zunächst in Beziehung auf Feldstellungen.<br />
München, Hübschmann, 1817. XVI S., 12 Bl.,<br />
369 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Vg. (leichte<br />
Wurmspuren, beschabt und bestoßen). – Erste<br />
Ausgabe. – Gering gebräunt, kaum fleckig. –<br />
Schön gebunden. (2) 120,-<br />
1695 ROGNIAT, (J.), Considérations sur l'art de la<br />
guerre. Paris, Magimel, Anselin und Pochard,<br />
181<strong>6.</strong> XI, 608 S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg.<br />
(beschabt, bestoßen). – Vorsätze leimschattig,<br />
mehrf. gestempelt, etw. wellig und tls. gering<br />
gebräunt, vereinzelt stärker fleckig. (8) 120,-<br />
1696 (SALDERN, F. C. VON), Taktische Grudsätze<br />
und Anweisungen zu militärischen Evolutionen.<br />
Frankfurt und Leipzig, o. Dr., 1781. Mit gestoch.<br />
Titelvign. und 13 gefalt. Kupfertafeln. 6 Bl., 260 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg. (wenig<br />
bestoßen). (2) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Pohler III, 641. Jähns 2529: „Man hat<br />
zuweilen die ganze Infanterietaktik der fridericianischen<br />
Spätzeit kurzweg als 'Saldernsche Taktik' bezeichnet.“ –<br />
Wenig fleckig. – Schön gebunden.<br />
1697 (STEURER, [G.], Pläne zum Waffen-Unterricht<br />
der K. B. Infanterie.) (Deckeltitel). (München,<br />
Selbstvlg., um 1850). 32 gefalt. lithogr.<br />
Kulturgeschichte · Militaria<br />
Tafeln. Lwd. d. Zt. mit Vg. (minimale Gebrauchsspuren).<br />
(2) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Tafeln mit Abbildungen zu Verhaltensweisen<br />
der Offiziere mit dem Säbel, Aufstellung der<br />
Rekruten, Formierungen von Zügen, Märschen, Paraden<br />
und Kolonnen etc. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1698 SURIREY DE SAINT REMY, (P.), Mémoires<br />
d'artillerie. 2nde éd. 2 Bde. Paris, Rigaud, 1707. 4°.<br />
Mit Frontisp., 2 Titelvign., 6 Initialen, 6 Kopf- und<br />
4 Schlußvign. (alles gestoch.), 10 gefalt. Tabellen<br />
und 193 tls gefalt. Kupfertafeln. 26 Bl., 394 S.;<br />
4 Bl., 423 S. Restauriertes Ldr. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(55) 800,-<br />
Dritte, zugleich zweite Pariser Ausgabe. – Riling 200.<br />
Marini 188. Jähns 1231. – Vgl. Scherrer 48. Libri rari 270<br />
(andere Ausg.). – „Das Werk trägt den Charakter eines ganz<br />
ausführlichen Leitfadens und behandelt die geringsten Einzelheiten<br />
mit eingehender Sorgfalt und Genauigkeit, so daß<br />
es mit Recht als maßgebendes Handbuch für die artilleristische<br />
Technik zu großem Ansehen gelangte“ (Jähns). –<br />
Schlußvignette von Bd. I auf dem Kopf stehend gedruckt. –<br />
Die S. 147-150 in Bd. I am Schluß eingebunden. – Vorsätze<br />
erneuert, Frontispiz aufgezogen, vereinzelt mit Tinten -<br />
flecken und Marginalien, leicht gebräunt und etw. fleckig.<br />
1699 UNTERRICHT in den Waffen-Uebungen für die<br />
Landwehr-Infanterie des Königsreichs Bayern.<br />
München, Franz, 1835. Mit 6 gefalt. lithogr.<br />
Tafeln. 2 Bl., XIV, 335 S. Seide d. Zt. mit Vg. (Ge -<br />
brauchsspuren). (2) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Minimal gebräunt, leicht fleckig. – DAZU:<br />
UNTERRICHT in den Waffen-Uebungen für die Landwehr-Artillerie<br />
des Königreichs Bayern. München 1835.<br />
Mit gefalt. lithogr. Tafel. – UNTERRICHT in den Waffen-<br />
Uebungen für die Landwehr-Cavallerie. München 1835.<br />
Mit 6 gefalt. lithogr. Tafeln.<br />
1700 VOGL, J. N., Kriegerbildung, oder: Sittliche und<br />
praktische Bildung der Unteroffiziere und Soldaten.<br />
München, Deschler, 1853. 435 S., 2 Bl. Hlwd.<br />
d. Zt. mit Rvg. (leicht berieben, etw. bestoßen).<br />
(2) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Zum Autor: Wurzbach LI, 178 und ADB<br />
L, 167. – Kaum gebräunt, etw. fleckig.<br />
1701 VORSCHRIFTEN für den Unterricht in den<br />
Waffenübungen der königlich-bayerischen Cavalerie.<br />
2 Textbde. und 2 Tafelbde. München, Rösl,<br />
1828. Mit 2 gefalt. gestoch. Titeln, 93 gefalt. Kupfertafeln<br />
und 7 gefalt. gestoch. Musikseiten. XV,<br />
501 S., 1 Bl.; XIX, 360 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. (tls. etw.<br />
aufgebogen und mit Wurmspuren, leicht berieben<br />
und bestoßen). (2) 400,-<br />
Nicht bei Pohler, Pfister und Lentner (verzeichnet unter Nr.<br />
5666 nur die Vorschriften für die Infanterie 1823). – Die<br />
Tafeln zeigen Fechtübungen, Ausrüstungsgegenstände,<br />
Teile der Pferde-Anatomie, schematische Formationspläne<br />
etc. – Textbde. tls. etw. gebräunt und fleckig, Tafelbde.<br />
gering gebräunt und fleckig.
1702 (XYLANDER, M. VON), Das Heer-Wesen der<br />
Staaten des deutschen Bundes. Augsburg, Kollmann,<br />
1838. Mit gefalt. lithogr. Tabelle. VI S., 1 Bl.,<br />
541 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. lichtrandig und<br />
fleckig. (2) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. II, 9032. – Umfassende<br />
Schrift über Formation, Bekleidung, Bewaffnung, Dienstzeit,<br />
Militär-Budgets etc. – Gering gebräunt, leicht fleckig.<br />
– DAZU: DASS., Supplementband. Augsburg 184<strong>6.</strong><br />
1703 – Das Heer-Wesen der Staaten des deutschen Bundes.<br />
2., gänzlich umgearb., verm. und verb. Aufl.<br />
Augsburg, Kollmann, 1842. Mit gefalt. Tabelle.<br />
XVIII, XXXVIII, 756 S. Pp. d. Zt. mit Vg. (2)<br />
150,-<br />
Pohler III, 457. – Die erste Ausgabe wurde 1838 im Sedezformat<br />
veröffentlicht, zur zweiten Ausgabe kam 1847 noch<br />
ein Supplementband heraus. – Pohler schreibt das Werk<br />
Johann Ludwig von Xylander zu, vermutlich, da die Erstausgabe<br />
anonym erschienen war. – Vereinzelt wenig fleckig.<br />
– Schöner Romantiker-Einband mit reichen blindgepr.<br />
Voluten und Tiermotiven (Papageien, Eichhörnchen und<br />
Hunde), goldgepr. Deckel- und Rückenfileten sowie dreiseitigem<br />
Goldschnitt.<br />
1704 XYLANDER, (M.) VON, UND (C. M.) VON<br />
ARETIN, Kriegs-Schriften, hrsg. von baierischen<br />
Offizieren. München, Thienemann, 1820-21.<br />
Hefte I und VII (von 9) in 2 Bdn. Mit 2 gefalt.<br />
lithogr. Tabellen und gefalt. lithogr. Karte. 1 Bl.,<br />
174; 133 S. Orig.-Brosch. (Alters- und Gebrauchsspuren).<br />
(2) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Heft I hauptsächlich über Gottfried Heinrich<br />
Grafen von Pappenheim, Heft VII über die Einschließung<br />
und Belagerung von Thorn im Jahre 1813. –Der Plan<br />
zeigt die Angriffe auf die Festung Thorn. – Unbeschnitten,<br />
leicht gebräunt und fleckig.<br />
Musik – Tanz – Theater – Film<br />
1705 BALLARD, (J.-B.)-CH. (HRSG.), Tendresses<br />
bacchiques, ou duo et trio melez de petits airs, tendres<br />
et a boire, des meilleurs auteurs. 2 Bde. Paris,<br />
de Beauvais, 1712-18. Mit gestoch. Frontisp. (statt<br />
2?) und vielen in den Text gedruckten Musik -<br />
noten. 7 Bl., 227 S.; 4 Bl., 231 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (etw. berieben und bestoßen). (19)<br />
600,-<br />
Erste Ausgabe. – Cohen-R. 109 (nennt nur 1 Frontisp., aber<br />
irrtümlicherweise 3 Bde.). Wolffheim II, 2132 (2) (nur<br />
1 Frontisp.). Eitner I, 318. RISM B II, 384. – Sammlung von<br />
Trinkliedern etc. von Bertin de la Doué, de Bousset, Brossard,<br />
Colasse, Destouches, La Barre, de La Tour, Rameau,<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film 323<br />
Rebel etc. – Vorsätze mit Exlibris. – Das „fehlende“ Frontispiz<br />
im Bd. II ist eine Wiederholung desselben aus dem<br />
Bd. I, somit kann vermutet werden, daß Bd. II ohne Frontispiz<br />
konzipiert war, übrige Restbestände des Frontispizes<br />
von Bd. I wurden zu einzelnen Exemplaren von Bd. II mitausgeliefert.<br />
– Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1706 (COQUEAU, C.-PH.), Entretiens sur l'état<br />
actuel de l'opéra de Paris. Amsterdam und Paris,<br />
Esprit, 1779. 174 S. Hldr. um 1920 (wenig berieben).<br />
(36) 150,-<br />
Barbier II. 135. Eitner II, 45. RISM B VI/1, 235. Slg. Wolffheim<br />
II, 680, 3: „Gegen Gluck gerichtet.“ – Es folgte noch<br />
eine Fortsetzung (ohne Erscheinungsort und Jahr). – Vorsatz<br />
mit Spuren eines entfernten Exlibris, gering gebräunt<br />
und stellenw. wenig fleckig.<br />
1707 FICORONI, F., Dissertatio de larvis scenicis et<br />
figuris comicis antiquorum Romanorum ex Italica<br />
in Latinam linguam versa. Editio secunda auctior,<br />
et emendatior. Rom, Rotilio für Monaldini, 1754.<br />
4°. Mit Titelvign., Kopfvign., Initiale (alles ge -<br />
stoch.) und 82 (statt 85; 1 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
6 Bl., 115 S., 3 Bl. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig). (105)<br />
400,-<br />
Vinet 1825. Hiler 313. Rossetti 5008. Cicognara 1653:<br />
„Opera che in questa materia può ritenersi per la più classica<br />
e copiosa di quante l'hanno preceduta, e seguitata.“ –<br />
Die Tafeln zeigen Abbildungen grotesker Figuren, Masken,<br />
maskierter Darsteller der römischen Antike etc. Mit ausführlichen<br />
Erklärungen im Text. – Es fehlen die Tafeln 35,<br />
40 und 44. Zusätzlich vorhanden eine nicht zum Werk<br />
gehörige Kupfertafel „Isis in achate anulari bicolori, Romae<br />
in Museo Alexandri Greg. Marchionis Apponii“, gezeichnet<br />
von A. D. Bertoli 1727, gestochen von G. G. Frezza. – Tls.<br />
gebräunt. Bei 2 Tafeln (43 und 85) ist der weibliche Schoß<br />
übermalt, bei Tafel 83 der Phallus rasiert: Ex. in usum Delphini<br />
aus dem Jesuitenkolleg Kalksburg mit Stempel auf<br />
dem Respektblatt und Bibliotheksmarke auf dem Spiegel. –<br />
Prächtige Brokatpapiervorsätze. – Siehe Abbildung Seite 32<strong>6.</strong><br />
1708 GADE, N. W., Nordiske Tonebilleder. Fantasier<br />
for Pianoforte for fire Haender. Opus 4. Kopenhagen,<br />
Lose & Olsen [PN 2010], o. J. (1843). Fol.<br />
1 Bl., 13 S. Mod. Hldr. (19) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – MGG IV, 122<strong>6.</strong> – Zur Gänze gestochen. –<br />
Unter Mitarbeit von Anna Nielsen. – Gering gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
1709 IRIARTE, T. DE, La Música, poema. Madrid,<br />
Imprenta Real de la Gazeta, 1779. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 5 Kupfertafeln. 10 Bl., 126, XL S.,<br />
1 Bl. Ldr. d. Zt. (Rsch. beschädigt, leichte Ge -<br />
brauchsspuren). (67) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet V, 1511. MGG VI, 1403. Palau<br />
121.147. RISM B VI, 429. – „Das Lehrgedicht 'La Música'<br />
rief in Europa und Amerika anhaltenden Enthusiasmus hervor.<br />
Die einzelnen Gesänge behandeln: I. Elemente der<br />
Musik, II. Ausdruck der Musik, III. Würde und Gebrauch
324<br />
Nr. 1705<br />
der Musik, besonders der Kirchenmusik, IV. Gebrauch der<br />
Musik im Theater, V. Gebrauch der Musik im privaten<br />
Leben“ (MGG). – Die Tafeln dezent ankoloriert. – Titel<br />
gestempelt, S. 7/8 leichter Papierdurchbruch (ohne Textverlust),<br />
tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1710 KIRNBERGER, J. PH., Grundsätze des Generalbasses<br />
als erste Linien zur Composition. Hamburg,<br />
Boehme, o. J. (1781). 4°. Mit gestoch. Titel.<br />
1 Bl., VI, 88, 13, 18, 15 S. gestoch. Noten. Pp. d.<br />
Zt. (stark beschabt und bestoßen). (36) 300,-<br />
Nachdruck der Berliner EA im selben Jahr. – MGG VII,<br />
953. Eitner V, 374. –Nicht bei Hirsch und Wolffheim. –<br />
Nach der „Kunst des reinen Satzes“ Kirnbergers zweites<br />
Hauptwerk. Beide Male „beruft sich der Theoretiker Kirnberger<br />
auf den Unterricht bei J. S. Bach“ (MGG). Wiener<br />
und Hamburger Nachdrucke belegen den Erfolg des<br />
Werkes. – Vorsätze mit Besitzvermerk von alter Hand in<br />
Tinte, mehrf. gestempelt, vereinzelt wenig fleckig. – Aus der<br />
Bibliothek des Musikwissenschaftlers und Komponisten<br />
Johannes Brockt.<br />
1711 – DASS. Wien, Verlag der K.K. priv. chemischen<br />
Druckerey, o. J. (1781). 4°. Mit gestoch. Titel.<br />
2 Bl., 88 S., gestoch. Zwischentitel, 13, 18, 15 S.<br />
gestoch. Noten. Pp. d. Zt. (stark beschabt und<br />
bestoßen). (12) 300,-<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film<br />
Nr. 1709<br />
Nachdruck der Berliner EA im selben Jahr. – MGG VII,<br />
954. – Nicht bei Hirsch und Wolffheim. – Titel mit hs.<br />
Besitzvermerk, mit Wurmspuren (leichter Buchstabenverlust),<br />
etw. gebräunt und fleckig. – NACHGEB.: DERS.,<br />
Gedanken über die verschiedenen Lehrarten in der Komposition<br />
als Vorbereitung zur Fugenkenntniß. Wien, o. J.<br />
(1782). Mit gestoch. Titel. 31 S.<br />
1712 LEOPOLD I. – SBARRA, F., La contesa<br />
dell'aria, e dell'acqua. Festa à cavallo rappresentata<br />
nell'augustissime nozze ... dell'imperatore<br />
Leopoldo e dell'infanta Margherita delle Spagne. –<br />
Arie per il balletto à cavallo, nella festa rappresentata<br />
per le gloriosissime nozze. 2 in 1 Bd. Wien,<br />
Cosmerovius, 1667. Fol. Mit 28 (statt 30; 7 gefalt.)<br />
Kupfertafeln. 20, 6 nn. Bl. Läd. Buntpapier-<br />
Brosch. d. Zt. (132) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe (gleichzeitig mit einer deutschen Fassung<br />
erschienen). – Cicognara 146<strong>6.</strong> Mayer, Wien I, 253. Fétis<br />
VII, 473. Vinet 670. Palau 303.404. Eitner I, 480 (Bertali)<br />
und IX, 33 (Schmelzer). RISM S 1660. Brandt, German and<br />
Dutch Theatre 1600-1848, Nr. 27. – Vgl. Lipperheide Sc 8<br />
(inkomplett). Ornamentstichslg. Berlin 2850 (beide die<br />
deutsche Ausgabe). – Anläßlich der Vermählung von Kaiser<br />
Leopold mit der spanischen Infantin Margaretha Theresa<br />
von Spanien aufgeführtes Reiterballett (festa a cavallo), das<br />
an den europäischen Höfen nicht zuletzt durch die vorliegende<br />
Publikation bekannt gemacht wurde. Damit begann
die große Ära barocker Reiterballette am Wiener Hof. Die<br />
Musik schrieben Antonio Bertali (1605-1669) und Johann<br />
Heinrich Schmelzer (um 1623-1680). Die mehrere Stunden<br />
dauernde Veranstaltung, die den Kampf der Elemente zum<br />
Thema hatte, fand am 24. Januar 1667 statt, also mitten im<br />
Winter unter freiem Himmel im Innenhof der Wiener Hofburg,<br />
und bediente sich des größten denkbaren Pomps. Die<br />
Darstellungen von verschiedenen Stechern (darunter<br />
G. Bouttats und F. vanden Stein) zeigen neben den Formationen<br />
des Reiterballetts u. a. aufwendige Prunkwagen,<br />
Schiffe, eine Meeresszene mit Neptun und eine Grotte. –<br />
Die „Arie“ mit dem Notendruck der Musik von Schmelzer.<br />
– Die große Kupfertafel mit der Gesamtansicht des Burghofes<br />
von J. Ossenbeck lose beiliegend (mit Falzeinrissen<br />
und -bräunung). – Es fehlen zwei gefaltete Tafeln (darunter<br />
eine große mit der Darstellung eines Segelschiffs). – Eine<br />
Falttafel mit hinterlegtem Durchriß und Ausbrüchen, die<br />
übrigen tls. mit kleinen Randläsuren; Tafeln und Text stellenw.<br />
fleckig und wasserrandig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition (published at the same time with a German<br />
version). – Riding ballet (festa a cavallo) performed on the<br />
occasion of the wedding of Emperor Leopold with the<br />
Spanish infanta Margaretha Theresa of Spain; the present<br />
publication helped to make this ballet known at the European<br />
courts. – Lacks two folded plates (among them a large<br />
one illustrating a sailing ship). – One folding plate torn in<br />
two and backed, also with some breaks, the other plates<br />
partly with small marginal damages; plates and text here<br />
and there soiled and waterstained. – Contemporary damaged<br />
wrappers of coloured paper. – See illustration.<br />
1713 LULLY – (SENECE, A. BAUDERON DE),<br />
Lettre de Clement Marot, a Monsieur de ***. Touchant<br />
ce qui s'est paßé à l'arrivée de Jean Baptiste<br />
de Lulli, aux Champs Elisées. Köln, Marteau,<br />
1688. 12°. 119 S. Läd. Ldr. d. Zt. (19) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier II, 1172. Cioranescu 10344. Weller,<br />
Druckorte II, 45 (kennt wie das VD 17 den richtigen<br />
Druckort nicht; es dürfte sich um einen Pariser Druck handeln).<br />
Eitner VI, 244 und IX, 139. Hirsch I, 248, 47. RISM<br />
B VI 1 , 126 (nur 1 Ex. in Deutschland). Wolffheim II, 547:<br />
„C'est un petit pamphlet que l'auteur, Antoine de Sénecé,<br />
publia sous le voile de l'anonyme, après la mort de Lully ...<br />
Sénecé représente Lully arrivant aux Champs-Elysées, porté<br />
par des satyres, entouré d'un orchestre, et complimenté par<br />
de Beaujoyeux dont le sort avait assez de ressemblance avec<br />
celui de Lully (vergl. die ausführliche Beschreibung bei<br />
Weckerlin, S. 260). Sénecé (1643-1737) hatte für Lully mehrere<br />
Texte geschrieben.“ – Vorsätze mit Exlibris. Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig.<br />
1714 M(AXIMILIAN), H(ERZOG IN BAYERN),<br />
Alpenklaenge für die Zither componirt. (München,<br />
Wolf, o. J. [ca. 1840]). 6 farblithogr. Tafeln<br />
mit Notendruck und farblithogr. Bordüren von<br />
F. Pocci, lose in farblithogr. Umschl. (etw. braunfleckig).<br />
(23) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Köstler 1. Pocci (Enkel) 128. – Das Opus<br />
1 des „Zithermaxl“ (Opuszahl nach Köstler-Schusser<br />
erschlossen, da das Werk ohne eine solche erschienen ist)<br />
mit den anmutigen Illustrationen Franz Poccis, Alpenidyllen<br />
darstellend. Sehr früher farblithographischer Druck. –<br />
Minimal fleckig.<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film 325<br />
1715 MOZART – (DIODATI, G. M.), Theatralische<br />
Abentheuer. Eine komische Oper in zwey Auf -<br />
zügen, nach dem Italienischen. Die Musik ist von<br />
Cimarosa und Mozart. Aufgeführt auf dem Hochfürstlich<br />
Esterhazyschen Theater in Eisenstadt.<br />
Eisenstadt, Fürstliche Hofbuchdruckerei, 1807.<br />
72 S. Buntpapierbrosch. d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(136) 150,-<br />
Deutsche Übersetzung eines Librettos zu einer Oper, für<br />
die Domenico Cimarosa und Wolfgang Amadeus Mozart<br />
die Musik geschrieben hatten. – Vgl. Stieger I, 1198 (schreibt<br />
den Text Goethe zu, dat. um 1791). Slg. Kippenberg VI, 125,<br />
139 (nennt als Verfasser Vulpius, dat. 1797). Durstmüller I,<br />
299 f. MGG II, 1442 ff. – Deutsche Bearbeitung von Diodatis<br />
„Impresario in angustie“ in Verbindung mit Mozarts<br />
„Schauspieldirektor“. – Sehr seltener Eisenstädter Druck.<br />
„Im Raume des heutigen Burgenlandes haben wir zwischen<br />
1738 und 1800 keine Kunde von einem Drucker ... Nach<br />
längerer Pause trat um 1800 in Eisenstadt wieder ein<br />
Drucker auf, Johann Leopold Stotz. Er hatte eine kleine<br />
Druckerei in Wien aufgegeben und sich einer Schauspieltruppe<br />
angeschlossen, mit der er nach Eisenstadt kam. Hier<br />
wollte er ein Kindertheater errichten, verlegte sich dann<br />
aber doch wieder auf das Handwerk und führte stolz den<br />
Titel Hochfürstlicher Esterhazyscher Hofbuchdrucker“<br />
(Durstmüller). – Titel mit 2 Stempeln. Gering gebräunt und<br />
fleckig.<br />
1716 QUERELLES DES BOUFFONS – SAMMEL-<br />
BAND – 9 Schriften, die sich auf den um die<br />
italienischen Intermezzospieler (Bouffons) entbrannten<br />
Musikstreit beziehen. (Paris 1752-77).<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Kapital leicht läd.,<br />
Vordergelenk angebrochen, etw. berieben und<br />
bestoßen). (19) 1.500,-<br />
I. (CAZOTTE, J.), La guerre de l'opera. Lettre ecrite a une<br />
dame en province. (1752). 24 S. – Barbier II, 581. Cioranescu<br />
16363 und 15098 (auch unter L. de Cahusac). RISM<br />
B VI1 , 215.<br />
II. (BONNEVAL, R. DE), Apologie de la musique et des<br />
musiciens françois. (1754). 15 S. – Cioranescu 12779. Hirsch<br />
I, 82. RISM B VI1 , 16<strong>6.</strong> Conlon (Rousseau) 28.<br />
III. DECLARATION du public, au sujet des contestations<br />
qui se sont élevées sur la musique. (Um 1753). 9 S. (ohne die<br />
S. 3-6). – RISM B VI2 , 928.<br />
IV. L'APOLOGIE du sublime bon mot ... dans la guerre<br />
qui s'est élevée à l'occasion des musiques Italienne & Françoise.<br />
(1753). 12 S. – RISM B VI2 , 917: „Parfois attribué<br />
à Parisot.“<br />
V. (CAUX DE CAPPEVAL, N. DE), La réforme de<br />
l'opera. (1753). 8 S. – RISM B VI1 , 214 (nur 1 Ex. in<br />
Deutschland). – Nicht bei Cioranescu.<br />
VI. RELATION veritable et interessante du combat des<br />
Fourches Caudines. 1753. 15 S. – RISM B VI2 , 878 (kein Ex.<br />
in Deutschland): „Attribué parfois à A. Parisot.“<br />
VII. CE QUE L'ON DOIT DIRE. Réponse de Madame<br />
Foliot, a la lettre de Monsieur ***. (1752). 8 S. – Vgl. RISM<br />
B VI2 , 537. – Unsere, dem RISM unbekannte Schrift, scheint<br />
eine Replik auf die dort verzeichnete Schrift von F.-L.-C.<br />
Marin zu sein.
326<br />
Nr. 1707<br />
VIII. (JOURDAN, J.-B.), Le correcteur des Bouffons a<br />
l'ecolier de Prague. (Um 1752). 20 S. – Barbier I, 768. Quérard<br />
I, 790. Cioranescu 34741. RISM B VI1 , 436 (dat. 1753).<br />
– Bericht über Mondonvilles Oper „Titon et Aurore“, der<br />
die Abreise der Buffonistentruppe nach Prag beschleunigte<br />
(vgl. MGG IX, 455).<br />
IX. (GOUDAR, A.), Le brigandage de la musique Italienne.<br />
1777. 1 Bl., (V)III, 156 S. – Erste Ausgabe. – Quérard III,<br />
711. Wolffheim II, 948. Cioranescu 31498. RISM B VI1 , 372.<br />
MGG V, 583. – Das Vorwort dieses Werkes, das zur Literatur<br />
des Gluck-Piccini-Streites gehört, ist unterzeichnet Jean<br />
Jacques Sounette (ein Pseudonym). Goudard entwickelt<br />
Gedanken zur Musikalität der französischen und italienischen<br />
Sprache, die er von Metastasio übernommen hatte. –<br />
S. V/VI unten eingerissen.<br />
Vorsatz mit Besitzvermerk, alle Drucke leicht gebräunt und<br />
stellenw. wenig fleckig.<br />
9 treatises concerning the music dispute broken out over the<br />
Italian intermezzo players (Bouffons). – Endpaper with<br />
ownership entry, all printings slightly browned and here and<br />
there minimally soiled. – Contemporary calf with spine label<br />
and gilt back (turn-in a little damaged, front joint bursted,<br />
a little rubbed and scuffed).<br />
Das zweite bekannte Exemplar<br />
1717 SANTEUL, (J.-B. DE), Hymni sacri et novi.<br />
Paris, Thierry, 1689. Mit 12 Notenseiten, durchgehend<br />
regliert. 8 Bl., 248 S., 3 Bl. Mod. Pgt. mit<br />
dreiseit. Goldschnitt. (19) 800,-<br />
RISM A/I/14, S 903 (nur 1 Ex. in der Univ. of Kansas).<br />
Baillet 1549. Vissac 30<strong>6.</strong> Oberlé, Poésie néo-latine, 479. –<br />
Vgl. Hoefer XLIII, 313: „Le plus célèbre des poëtes latins<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film<br />
Nr. 1720<br />
modernes.“ – „Chanoine régulier de Saint-Victor de Paris,<br />
né à Paris en 1630, il fut une des plus singulières figures de<br />
son siècle ... Poète officiel de Paris et de Bourgogne, il est à<br />
la mode, il le sait et cultive soigneusement sa popularité.<br />
Protégé de Charles Perrault, il a des amis partout: Ménage,<br />
Rapin, les Condé, la duchesse du <strong>Mai</strong>ne, Fénelon, Rancé,<br />
Bossuet. Il mourut à Dijon en 1697“ (Oberlé). – Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig. – Fliegender Vorsatz mit e. Widmung<br />
und U. des Verfassers für Victor Auguste de <strong>Mai</strong>lly,<br />
Bischof von Vannes, dat. 20. 8. 1689. – Auf demselben Blatt<br />
verso ein Besitzvermerk des Dominikaners Ambroise Prouvost,<br />
dat. 1700.<br />
1718 SCHUBERT, F., Grand duo pour le Pianoforte à<br />
quatre mains. Op. 140. Wien und Paris, Diabelli<br />
& Richault [PN 6269], o. J. (1838). Fol. 1 Bl., 63 S.<br />
Mod. Hldr. (19) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Hirsch IV, 619. Deutsch 812. MGG 12,<br />
120 und 150: „Eine vom Komponisten sehr reich bedachte<br />
Werkgruppe bilden die Klavierkompositionen zu vier Händen<br />
... Werke ersten Ranges ... die Sonate C op. 40 ... (Sie)<br />
führt noch heute die falsche, von Diabelli 1838 gewählte<br />
Bezeichnung 'Grand Duo'. Nach Form und Gehalt gehört<br />
sie eng zur Gruppe der Solosonaten; sie ist erfüllt von<br />
Schuberts erzählender Instrumentallyrik.“ – Zur Gänze ge -<br />
stochen. – Clara Wieck gewidmet. – Gering gebräunt und<br />
fleckig.<br />
Mit Widmung und Gedicht<br />
1719 SCHULTES, C., Liebesprobe. Original-Zaubermährchen<br />
in drei Akten. Musik von E. Hummel.<br />
(Manuscript). O. O. und o. Dr., 1847. 46 S. Pp. d.<br />
Zt. mit Vg. (fleckig). (2) 120,-
Nr. 1712<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Stieger, Komponisten II, 521, und<br />
Stieger, Titelkatalog, II, 717. Nicht bei Kosch. – Für das<br />
Münchner Hoftheater geschrieben; Uraufführung war im<br />
Dezember 1847. – Carl Schultes (1822-1904) war anfänglich<br />
Offizier der bayerischen Armee und seit 1849 Schauspieler<br />
in München und Leipzig, später auch Oberregisseur<br />
am Theater in Wiesbaden. Unter dem Pseudonym „Der alte<br />
Landsknecht“ veröffentlichte er in der Münchner satirischen<br />
Zeitschrift „Fliegende Blätter“ und schrieb zahlreiche<br />
Bücher, Gedichte und Lieder. Die „Liebesprobe“ war<br />
sein erstes Theaterstück, dem noch einige folgten. – Etw.<br />
fleckig, Respektblatt mit Widmung und Gedicht des Verfassers<br />
an Herzog Maximilian in Bayern.<br />
1720 SCHUMANN, R., Ball-Scenen. 9 charakteristische<br />
Tonstücke für das Piano zu 4 Händen. Op.<br />
109. Hamburg, Leipzig & New-York, Schuberth<br />
[PN 1694], o. J. (1851). Fol. 1 Bl., 71 S. Mod. Hldr.<br />
(19) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – MGG XII, 294. – Zur Gänze gestochen. –<br />
Henriette Reichmann in Hull gewidmet. – Minimal ge -<br />
bräunt, gering fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1721 – Bilder aus dem Osten. 6 Impromptus für das<br />
Pianoforte zu vier Händen. Op. 6<strong>6.</strong> Leipzig, Kistner<br />
[PN 1665-1667], o. J. (1849). Fol. 1 Bl. 31 S.<br />
Mod. Hldr. (19) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – MGG XII, 294. – Zur Gänze gestochen.<br />
Frau Lida Bendemann geb. Schadow gewidmet. – Gering<br />
gebräunt und fleckig.<br />
Kulturgeschichte · Musik – Tanz – Theater – Film 327<br />
1722 WAGNER, R., Deutsche Kunst und Deutsche<br />
Politik. Leipzig, Weber, 1868. 112 S. Pp. d. Zt.<br />
(Kanten minimal berieben, etw. bestoßen). – Erste<br />
Buchausgabe. – Oesterlein 2<strong>6.</strong> – Vortitel im Falz<br />
etw. gelockert, tls. stark braunfleckig. (2) 80,-<br />
1723 – Das Judenthum in der Musik. Leipzig, Weber,<br />
1869. 57 S. Hlwd. d. Zt. (etw. fleckig, leicht be -<br />
schabt). (28) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Oesterlein 17. – Braunfl., Titel und S. 56<br />
ge stempelt.<br />
1724 WAGNER – SAMMELBAND mit 9 Schriften,<br />
darunter zwei Abhandlungen über Richard Wagner.<br />
1882-87. Pp. d. Zt. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(6) 80,-<br />
Enthält die Schriften von Paul Verdun „Les ennemis de Wagner“<br />
(Paris 1887), die „Bayreuther Briefe vom reinen Thoren“<br />
von Paul Lindau (5. Aufl., Breslau 1883), eine Abhandlung<br />
über Otello von Verdi und das Programm des Allgemeinen<br />
Deutschen Musikvereins zur Erinnerungsfeier für Franz<br />
Liszt, weiterhin Essays über Klavier- und Oratorienkompositionen.<br />
– Tls. etw. gebräunt, leichte Gebrauchsspuren.<br />
1725 WIENER ALLGEMEINE THEATERZEITUNG.<br />
Originalblatt für Kunst, Literatur, Musik, Mode,<br />
und geselliges Leben. Hrsg. von A. Bäuerle. Jge.<br />
XXXIV-XXXVI in 1 Bd. Wien 1841-43. 4°. 3 ge -<br />
stoch. kolor. Titel und 204 kolor. Kupfertafeln. Lwd.<br />
d. Zt. (leicht berieben und bestoßen). (43) 400,-
328<br />
Nr. 1725<br />
Kirchner 1051<strong>6.</strong> Diesch 1839. Lipperheide Zb 24. – Seltene<br />
Sammlung dieses Wiener Theater-Journals aus der Mitte des<br />
19. Jhdts. – Zur Tafelkollation: 24 Tafeln haben keine<br />
Numerierung, 33 Tafeln tragen jeweils zwei- bzw. dreimal<br />
dieselbe Nummer, aber haben einen unterschiedlichen Bildinhalt,<br />
so daß weder die Zuordnung der Tafeln zum jeweiligen<br />
Jahrgang noch dessen Vollständigkeit sicher zu<br />
bestimmen sind; möglich ist auch, daß einige Tafeln zu ganz<br />
anderen als den hier mit Titelblättern vertretenen gehören.<br />
– Tafeln tls. knapp beschnitten, teilw. montiert, etw. ge -<br />
bräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Okkultismus – Freimaurerei<br />
1726 (BABO, J. M. VON), Ueber Freymaurer. Erste<br />
Warnung. O. O. u. Dr. (München) 1784. 78 S.<br />
Spät. Pp. mit Rsch. (Deckel mit Bibliotheksetikett,<br />
etw. berieben und bestoßen). (65) 300,-<br />
Einer von mehrerer Drucken im Jahr der ersten Ausgabe. –<br />
Weiß-A. 98. – Vgl. Kloß 3212-3214. – Anklageschrift gegen<br />
den bayerischen Illuminatenorden um Adam Weishaupt. –<br />
Joseph Marius von Babo, Verfasser zahlreicher bildkräftiger<br />
und bühnenwirksamer Ritterdramen, verdächtigt darin<br />
die Illuminaten der Verschwörung gegen den Staat, was zu<br />
deren offiziellem Verbot und zur Verfolgung ihrer Mitglieder<br />
führte. – Mehrf. gestempelt, fleckig und etw. gebräunt.<br />
Kulturgeschichte · Okkultismus – Freimaurerei<br />
1727 BAYRISCHER HEXENKRIEG – WEBER, J.,<br />
Die Nichtigkeit der Zauberey, eine Vorlesung in<br />
ökonomischen Lehrstunden. Salzburg, Waisenhaus,<br />
1787. 32 S. Brosch. d. Zt. (beschabt). (87)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe. – Graßl, Aufbruch zur Romantik, 150.<br />
Crowe 595: „Abbreviated version of his 'Ungrund des<br />
Hexen- und Gespenster-Glaubens'.“ – Frontalangriff auf<br />
den Hexenglauben. – Titel gestempelt, wasserfleckig.<br />
1728 (BÜRMANN, J. H.), Ostens Mysten-Schule.<br />
Mannheim, Schwan und Götz, 1803. Mit gestoch.<br />
Frontisp. von Bissel nach J. K. Vollenweiler und<br />
gefalt. gestoch. Musikbeilage. XXII S., 1 Bl., 391 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rsch. (bestoßen und etw. fleckig).<br />
(105) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. X, 539, 2 (abweichende Koll.).<br />
Wolfstieg I, 4871. Kloß 3980. Veitenheimer 1273. – Lehr -<br />
gedicht über die Einweihung eines Neophyten. – Vorsätze<br />
etw. leimschattig, Titel gestempelt und mit aufgeklebter<br />
Bibliotheksmarke, einige Seiten leicht gebräunt; gering<br />
fleckig.<br />
1729 CHARCOT, J.-M., UND P. RICHER, Les<br />
démoniaques dans l'art. Paris, Delahaye und<br />
Lecrosnier, 1887. 4°. Reich illustr. XII, 116 S. Stark<br />
läd. Orig.-Broschur. (160) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Waller 12925. Garrison-M. 6605. Dorbon<br />
687. Caillet 2210. – „Charcot was a talented artist; he collaborated<br />
with Richer, artist at La Salpêtrière, in the pro-
duction of interesting books on disease and deformity as<br />
portrayed by artists, books which have put the study of<br />
medicine in relation to art upon a sound footing“ (Garrison-Morton).<br />
– Spiegel mit Etikett, gering gebräunt, unbeschnitten.<br />
1730 EPHEMERIDEN der gesammten Freimaurerei<br />
in Deutschland auf das Logenjahr 5785. (Hrsg.<br />
von K. F. Uden. Altona, Eckhardt, 1785). Mit<br />
gestoch. Titelvign. 2 Bl., XII, 174 S., 1 Bl. Pp. d.<br />
Zt. (Rücken mit Fehlstellen, stark beschabt und<br />
bestoßen). (65) 600,-<br />
Kloß 23. Wolfstieg 507. Kirchner 660. – Es erschien nur<br />
noch der Jahrgang 178<strong>6.</strong> – Titel verso gestempelt und mit<br />
mod. Exlibris, etw. fleckig.<br />
1731 EXPLICATION DES SONGES, avec le moyen<br />
pour connoistre la bonne ou mauvaise fortune<br />
d'un chacun. Troyes, Oudot, 1659. 16°. Mit Druckermarke<br />
auf dem Titel. 40 Bl. Mod. Maroquin.<br />
(19) 800,-<br />
Von uns nicht nachweisbarer Druck. – Vgl. Goldsmith E<br />
481 (Ausg. ebda. 1669). – Äußerst seltenes Traumdeutungsbüchlein<br />
in einem volkstümlichen Druck aus Troyes. –<br />
Gebräunt und fleckig, knapp beschnitten, Kopfleisten oft<br />
angeschnitten. – Siehe Abbildung.<br />
Issue not to be traced by us. – Extremely rare booklet on<br />
dream interpretation in a popular printing from Troyes. –<br />
Browned and soiled, closely trimmed, head-pieces often cut.<br />
– Modern morocco. – See illustration.<br />
1732 (FISCHER, H. L.), Das Buch vom Aberglauben.<br />
2 Bde. Leipzig und Hannover, Schwickert und<br />
Ritscher, 1790-93. Mit zahlr. Textholzschnitten.<br />
3 Bl., 359 S., 1 Bl.; VI, 306 (recte 304) S. Läd.<br />
Brosch. d. Zt. in mod. Hlwd.-Schuber. (58) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hayn-G. I, 489 und III, 188. Böning-S.<br />
3171 und 3659. Graesse, BMP, 2. Rümann 269. – Eine Fundgrube<br />
zur Geschichte des Aberglaubens. – Ein sehr seltener<br />
dritter Band erschien als Anhang unter dem Titel „Beiträge<br />
zur Beantwortung der Frage: ob Aufklärung schon weit<br />
genug gediehen oder vollendet sey?“. – Kaum gebräunt und<br />
fleckig, unbeschnitten.<br />
1733 (GLEICHEN, H. K. VON), Schöpfung durch<br />
Zahlen und Worte. Etwas über Magie, Cabala<br />
und geheime Gesellschaften. 31 S. Pp. d. Zt. (Ge -<br />
brauchsspuren). (65) 200,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Wolfstieg 3804. ADB XLIX, 384.<br />
Hamberger-M. II, 57<strong>6.</strong> – Ergänzung zu den ein Jahr zuvor<br />
erschienenen „Metaphysischen Kezereien“ des fränkischen<br />
Diplomaten. „Kaum irgendwo kommen diese von der deutschen<br />
Zeitkritik als aegri somnia abgefertigten Essais über<br />
dilettantische Anläufe hinaus ... Biographisch Bedeutsames<br />
findet sich indessen auch in diesen Heften: so zumal in der<br />
'Schöpfung durch Zahlen und Worte' seine eindringliche<br />
Warnung vor Ausartungen der Maurerei und der Rosenkreuzerei.“<br />
– Titel angeschmutzt und mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, erstes und letztes Blatt aufgezogen,<br />
mehrf. gestempelt.<br />
Kulturgeschichte · Okkultismus – Freimaurerei 329<br />
Nr. 1731<br />
1734 KESSLER VON SPRENGSEYSEN, CH. F.,<br />
Anti-Saint-Nicaise. Ein Turnier im XVIII. Jahrhundert<br />
gehalten von zwey T**** H**** als<br />
etwas für Freymaurer und die es nicht sind. 2 in<br />
1 Bd. Leipzig, Jacobäer, 178<strong>6.</strong> Mit gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Titelvign. und 3 gefalt. Tabellen.<br />
2 Bl., IV, 202, XCII, 235 S. Hldr. des 19. Jhdts.<br />
(etw. fleckig und berieben). (59) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – Wolfstieg 33449 und 33450. Kloß 2331.<br />
Weiß-A. 275. – „Verteidigung der strikten Observanz und<br />
ihrer Obern gegen Angriffe des Saint-Nicaise“ (d. i. J. A.<br />
Starck). Der seltene und umfangreiche zweite Teil ist eine<br />
Replik auf eine von Starck verfaßte Rezension des „Anti-<br />
Saint-Nicaise“. – Titel mit Besitzvermerk in Tinte, Frontispiz<br />
braunrandig, etw. fleckig.<br />
1735 KLOSS, G., Geschichte der Freimaurerei in England,<br />
Irland und Schottland aus ächten Urkunden<br />
dargestellt (1685 bis 1784). Leipzig, Klemm,<br />
(1847). XXIV S., 1 Bl., 485 S. Lwd. d. Zt. mit Rvg.<br />
(105) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Wolfstieg 5657. Taute 38<strong>6.</strong> Beyer 1914. –<br />
Titel gestempelt, etw. fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1736 MAY (MEY), PH., Chiromantia medica. Mitt<br />
einem anhang von den zeichen auff den Näglen<br />
der Finger. Nebens einem Tractätlein von der physiognomia<br />
medica. Den Haag, van Dyck, 1667.
330<br />
Nr. 1739<br />
Mit 32 Kupfertafeln. 8 Bl., 158 S. Pgt. d. Zt. unter<br />
Verwendung eines alten Manuskriptes (etw. fleckig,<br />
leicht berieben und bestoßen). (36) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Krivatsy 7612. Rosenthal 992. Sabattini<br />
384: „Raro.“ – Über den Autor ist nur bekannt, daß er aus<br />
Coburg stammt. – 20 Tafeln gehören zur Chiromantie,<br />
9 zur Physiognomie und 3 zum Anhang über Finger- und<br />
Fußnägel. – Tafeln gleichmäßig leicht gebräunt, stellenw.<br />
etw. fleckig. – Selten.<br />
1737 – Chiromantia et physiognomia medica. Mit<br />
einem Anhange von den Zeichen auff den Nägeln<br />
der Finger, it(em) von den Wartzen und Flecken<br />
in dem Angesicht und andern Orten des Leibes.<br />
Wie auch dessen Chiromantia curiosa. Auffs neue<br />
eingerichtet. Dresden und Leipzig, Mieth, 1712.<br />
Mit gestoch. Titel und 17 Kupfer tafeln. 197 S.,<br />
4 Bl. Hpgt. d. Zt. (stärker fleckig, beschabt und<br />
be stoßen). (105) 400,-<br />
Vgl. Waller 653<strong>6.</strong> Krivatsy 761<strong>6.</strong> Graesse, BMP, 102. Caillet<br />
7283. Thorndike VIII, 468. – Von Philipp May (oder<br />
Mey) ist nur bekannt, daß er aus Coburg stammt. – Sein<br />
Handlesebuch war weit verbreitet, franz. und holländ.<br />
Übers. erschienen 1665, die erste deutsche Ausg. 1667, die<br />
letzte 1739. – Stärker gebräunt.<br />
NACHGEB.: GRAN PESCATORE, Metoposcopia et<br />
chiromantia curiosa. Aus dem Italiänischen ins Teutsche<br />
übersetzet, zum vierten mal gedruckt. Jena, Cröker, 1723.<br />
Mit 30 (statt 31) Kupfertafeln. 5 Bl., 250 S., 28 Bl. – Vgl.<br />
Graesse, BMP, 107. – Erstmals 1685 erschienene Über -<br />
setzung dieser seltenen Hand- und Gesichtslesekunst. –<br />
Gebräunt, unregelmäßig alt mit starkem Papier durchschossen.<br />
Kulturgeschichte · Okkultismus – Freimaurerei<br />
1738 NACHRICHTEN von einem großen aber un -<br />
sichtbaren Bunde gegen die christliche Religion<br />
und die monarchischen Staaten. 2. verm. und mit<br />
Belegen versehene Aufl. O. O. und Dr. (Marburg,<br />
Krieger), 1795. Mit gestoch. Titelvign. 112, 132 S.<br />
Läd. Pp. d. Zt. (65) 200,-<br />
Kloß 3473. Wolfstieg 42804 (EA 1794): „Gegen die geheimen<br />
Gesellschaften und hauptsächlich gegen die Illuminaten.“<br />
– Mehrf. gestempelt, wenig fleckig. – Mit dem hs.<br />
Besitzvermerk „v. Alversleben“ und dem Stempel der<br />
„Bibliothek Sicherheits-Hauptamt R. F. SS“.<br />
1739 NOSTRADAMUS, M., Les vrayes centuries et<br />
propheties ... Avec la vie de l'autheur. Rouen,<br />
Besongne, 1691. 12°. Mit Holzschnitt-Titel und 5<br />
(2 ganzseit.) Holzschnitt-Portrs. im Text. 17 Bl.,<br />
216 S. Ldr. d. Zt. mit Rtit. (etw. restauriert,<br />
beschabt und bestoßen). (19) 1.000,-<br />
Graesse IV, 689. Chomarat-L. 302. Dorbon 6361. – Folgt<br />
der Ausg. Rouen 1689. – Der Holzschnitt-Titel zeigt oben<br />
den Tod des englischen Königs und unten den Brand Londons.<br />
– Unter den Porträts Nostradamus, König Heinrich<br />
IV. von Frankreich und König Ludwig XIII. von Frankreich.<br />
– Vorsatz mit längerer hs. Eintragung. Titel mit 2 hinterlegten<br />
Papierfehlstellen (verso etw. Textverlust). Leicht<br />
gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1740 PASTORET, (C.-E.-J.-P.) DE, Zoroastre, Con -<br />
fucius et Mahomet, comparés comme sectaires,<br />
législateurs et moralistes. Seconde éd. Paris, Buisson,<br />
1788. 2 Bl., 477 S. Läd. Umschlag d. Zt. (2)<br />
80,-<br />
Quérard VI, 624. – Vgl. Caillet 8367. Hoefer XXXIX, 316<br />
ff. – Erstmals 1787 erschienen. – Schnitt angestaubt, wenig<br />
fleckig.<br />
1741 PRAETORIUS, J., Ludicrum chiromanticum seu<br />
thesaurus chiromantiae. 2 in 1 Bd. Jena (und Arnstadt),<br />
C. Freyschmidt für J. B. Oehler in Leipzig,<br />
1661. 4°. Mit gestoch. Frontisp., gefalt. Holzschnitt-Tafel<br />
und zahlr. Textholzschnitten. 1 (statt<br />
5) Bl., 36, 156 S., 1 Bl., 14 S., Bl. 157-190, S. (215)-<br />
379 (recte 377), 370-476, 481-1010, 10011-10026,<br />
301-340, 30 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen, kleine Wurm -<br />
löcher). (23) 600,-<br />
Sehr seltene erste Ausgabe. – Dünnhaupt 8. Caillet 8950.<br />
FdF 745 b. Sabattini 443. Jouin 693. – Umfangreiches, reich<br />
illustriertes Kompendium der Chiromantie. Tl. II unter<br />
dem Titel „Centifrons idolum Jani“ wurde zusammen mit<br />
dem Index zu Tl. I nachträglich in Arnstadt gedruckt. Die<br />
verwirrende „völlig erratische“ (Dünnhaupt) Paginierung<br />
beider Teile und das Fehlen einer Buchbinderanweisung<br />
führten dazu, daß bei allen bisher bekannten Exemplaren<br />
die einzelnen Kapitel und Register an verschiedenen Stellen<br />
eingebunden sind. – Es fehlen die 4 Widmungs-Blätter.<br />
– Frontispiz knapp, außen bis zum Bildrand beschnitten,<br />
meist stärker gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.
Nr. 1741<br />
1742 REUSNER – PANDORA: Das ist, Die edelst<br />
Gab Gottes, oder der werde und heilsame Stein<br />
der Weysen, mit welchem die alten Philosophi,<br />
auch Theophrastus Paracelsus, die unvollkommene<br />
Metallen durch gewalt des Fewrs verbessert.<br />
Jetzt widerumb in Truck verfertiget. Basel,<br />
S. Henricpetri, (1588). Mit 42 (20 nahezu blattgr.)<br />
Textholzschnitten. 8 Bl., 317 S. (ohne das letzte nn.<br />
Bl.). Mod. Hpgt. (171) 12.000,-<br />
VD 16 R 1363. Ferguson II, 258. Sudhoff 365. Brüning 593.<br />
– Vgl. Caillet 10913. Duveen 504: „An extremely rare book<br />
of very great interest of the symbolical pictures it contains.“<br />
– Zweite Ausgabe einer der großen Seltenheiten der alchemistischen<br />
Literatur. – Herausgeber dieser wohl wesentlich<br />
älteren Sammlung ist Hieronymus Reusner, dem das Werk<br />
von manchen Bibliographen selbst zugeschrieben wird. In<br />
der Vorrede wird ein „Franciscus Epimetheus“ als Verfasser<br />
genannt, offensichtlich ein Pseudonym (mythologischer<br />
Bezug zur Pandora). Fictuld („Probierstein“, I, 1753, 118<br />
hält einen Franziskaner namens Ulmannus für den Autor.<br />
Auch in unserem Exemplar wurde dieser Name von alter<br />
Hand als Auflösung des Pseudonyms angegeben. – Die<br />
erste Ausgabe war erstmals 1582 bei Apiarius in Basel<br />
erschienen, die dritte Ausgabe druckte ebenfalls Henricpetri<br />
1598. Eine Neuausgabe, bei der die Holzschnitte durch<br />
Kupfer ersetzt wurden, erschien 1706 in Frankfurt.<br />
Von besonderem Interesse sind die großen Holzschnitte mit<br />
magischer Thematik. Die heutzutage immer wieder reproduzierten<br />
kleineren Abbildungen zeigen Glaskolben, in<br />
denen zumeist menschliche Figuren dargestellt sind. Im<br />
Exemplar der EA, das 1975 bei Reiss versteigert wurde, lag<br />
die Beschreibung eines Vorbesitzers, der nachzuweisen versuchte,<br />
daß die Abbildungen weitgehend Wiederverwendungen<br />
von Illustrationen einer Handschrift „Buch von der<br />
Kulturgeschichte · Okkultismus – Freimaurerei 331<br />
Nr. 1742<br />
Hl. Dreifaltigkeit“ des 15. Jhdts. sind (von Telle in „Sol und<br />
Luna“ S. 56 bestätigt). Ein gesicherter Zusammenhang<br />
besteht unzweifelhaft zu den Abbildungen im „Rosarium<br />
philosophorum“ von 1550. Und laut Ferguson findet sich<br />
bereits 1572 im „Liber de arte chimica incerti authoris“ am<br />
Ende des 17. Kapitels eine Beschreibung einiger Abbildungen,<br />
die in der „Pandora“ Verwendung fanden. Ferguson<br />
hält es deshalb für möglich, daß die Holzschnitte (die<br />
18 ganzseitigen im Binnentext und der Einfassung) bereits<br />
früher erschienen sind. Eine eingehende Analyse des in allen<br />
Pandora-Ausgaben enthaltenen Bildgedichts neuerdings bei<br />
Telle, Sol und Luna, Hürtgenwald 1980.<br />
Wie bei der Mehrzahl der nachweisbaren Exemplare fehlt<br />
das Schlußblatt mit dem Druckvermerk. – Titel mit waagrechtem<br />
Schnitt, Besitzvermerken und mit hinterlegtem<br />
minimalen Buchstabenverlust. Blatt 317 unten beschnitten<br />
(Wortverlust) und weiß ergänzt. Durchgehend mit tls. starken<br />
Fingerspuren (besonders der Titel ist stark angeschmutzt),<br />
zahlr. Anstreichungen im Text und tls. gelöschten<br />
Marginalien, tls. wasserrandig. Einige Holzschnitte<br />
seitlich bis in die Einfassungslinie beschnitten. – Trotz der<br />
Mängel ein Glanzstück jeder einschlägigen Sammlung. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Second edition of one of the most important, but also rarest<br />
books in the history of alchemy. Illustrated with some<br />
42 woodcuts, including the well known set of 18 full page<br />
illustrations, most probably after a German manuscript from<br />
the early 15th century. – Copy with stronger traces of use<br />
and stained (title affected to higher degree and mounted<br />
with loss of a few letters). Marginal notes and numerous<br />
underlines, lower part of the last page of text cut off (loss of<br />
one word), and, like most copies, without the last page with<br />
the imprint. Some woodcuts cut up to border line. – A showpiece<br />
for a collection in spite of the defects. – Half vellum<br />
with gilt stamped spine label. – See illustration.
332<br />
1743 SPERBER, J., Isagoge in veram triunius dei &<br />
naturae cognitionem. In qua multa quoque praeclara<br />
de materia lapidis philosophici continentur.<br />
Hamburg, Naumann und Wolf, 1674. 8 Bl., 62 S.,<br />
1 Bl. Läd. Pgt. d. Zt. (112) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Ferguson II, 391. Brüning 2298 (mit katastrophalen<br />
Abschreibfehlern). – Sperber (gestorben wahrscheinlich<br />
1616) gehört in die Gründungszeit der rosenkreuzerischen<br />
Bewegung. Frick schlägt ihn zusammen mit<br />
Mögling, <strong>Mai</strong>er und Fludd zur alchemistisch-pansophischen<br />
Gruppe (Die Erleuchteten 156). Die meisten seiner<br />
Schriften wurden erst 50 Jahre nach seinem Tode von Benedikt<br />
Bahnsen ediert. Der vorliegende Traktat ist stark eschatologisch<br />
ausgerichtet.<br />
VORGEB.: NUYSEMENT, (J.) DE, Tractatus de vero philosophorum<br />
sale secreto. Frankfurt, o. Dr., 171<strong>6.</strong> 8 Bl.,<br />
192 S. – Brüning 3617 (Titel äußerst ungenau, kennt die<br />
8 Bl. am Anfang nicht). – Vierte lateinische Ausgabe (franz.<br />
EA 1621), von Combach erstmals 1651 ins Lateinische<br />
übersetzt. – Titel gestempelt und mit Papierdurchbruch<br />
(wenige Buchstaben Textverlust), beide Werke leicht ge -<br />
bräunt und mit einigen Unterstreichungen.<br />
1744 TRAUMDEUTUNG – NEÜ VERBESSERTES<br />
Traumbuch deß berühmten Herrn Francesco<br />
Manconi und aus dem Italienischen in die Teutsche<br />
Sbrach übersetzet in welchen Man auf verschiedene<br />
Art zu dem Loteriespiele sein Glück<br />
finnden kan. O. O., Dr. und J. (Wien, Borck?, um<br />
1780/90). 16°. Titel mit Bordüre und 90 Darstellungen<br />
(alles in Holzschnitt). 8 nn. Bl. Ohne Einband.<br />
(24) 200,-<br />
Nicht bei Caillet, Rosenthal und Dorbon-Ainé. – Höchst<br />
seltenes, doch in einigen Auflagen bis in die ersten Jahrzehnte<br />
des 19. Jahrhunderts erschienenes Büchlein zur<br />
Traumdeutung, mittels derer die Zahlen von Lotterien<br />
erschlossen werden sollten. 1809 in Württemberg wegen<br />
Förderung des Aberglaubens und Glückspiels verboten<br />
(vgl. Boothe, Der Traum, Zürich 2000, S. 102, Anm. 9). –<br />
Titel mit Läsuren und Abrieb; stark wasserrandig, gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1745 WIRTH, O., Le tarot des imagiers du moyen age.<br />
2 Bde. Paris, Le Symbolisme und Nourry, 1926-27.<br />
4°. Mit 11 Farbtafeln. 337 S., 1 Bl. OPp. und lose<br />
in OPp.-Mappe (leicht angestaubt). (160) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Kaplan, Tarot, 248. Dorbon 5296: „Le plus<br />
remarquable de tous les ouvrages consacrés au Tarot.“ –<br />
Vorsätze leicht lichtrandig, tls. unaufgeschnitten.<br />
Recht<br />
1746 (CHEMNITZ, B. PH. VON), Dissertatio de<br />
ratione status in imperio nostro Romano-Germanico.<br />
Freistadt (d. i. Amsterdam?) 1647. 12°. Mit<br />
gestoch. Titel. 11 Bl., 576 S. Pgt. d. Zt. (6) 200,-<br />
Kulturgeschichte · Recht<br />
Einer von mindestens 5 Drucken aus dem Jahr 1647. – Weller,<br />
Druckorte I, 264. Willems 1050 Anm. (danach kein<br />
Elzevierdruck). Berghman 30<strong>6.</strong> NDB III, 199. – „Die Dissertatio<br />
muß im Zusammenhang mit der umfangreichen<br />
Flugschriftenliteratur des Dreißigjährigen Krieges gesehen<br />
werden. Sie überragt jedoch die anderen Schriften bei weitem<br />
an Ausmaß und Gehalt“ (Kleinheyer-Schröder 55). –<br />
Wenig fleckig. – Gestoch. Exlibris I. H. Harpprecht.<br />
1747 CORPUS IURIS CANONICI – PEREZ DE<br />
LARA, (A.), De anniversariis et capellaniis, libri<br />
duo. Höchst (und Frankfurt), Lipp und Palthenius,<br />
1610. 4°. 12 Bl., 383 (recte 398) S., 36 Bl.<br />
Leicht läd. Pp. d. 18. Jhdts. (7) 150,-<br />
Schulte III/1, 754. – Zweite Ausgabe des erstmals 1608 in<br />
Madrid als Foliant erschienenen kirchenrechtlichen Werks.<br />
Der Autor Alonso Perez de Lara (der Vorname ist auf dem<br />
Titel mit „Illephonso“ angegeben) war unter anderem<br />
Richter in Lima und Gerichtspräsident in Galizien. – Buchblock<br />
verschoben, vorderer Spiegel mit gestrichenem Be -<br />
sitzvermerk, fliegende Vorsätze fehlen, Titel lose mit Bug -<br />
läsuren; vereinzelte alte Unterstreichungen, leicht ge bräunt<br />
und fleckig.<br />
1748 EICHHORN, K. F., Deutsche Staats- und<br />
Rechtsgeschichte. 4. Ausg. 4 Bde. Göttingen, Vandenhöck<br />
und Ruprecht, 1834. Hldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(Bd. I mit kleiner Fehlstelle im Lederbezug; kaum<br />
berieben und bestoßen). (96) 250,-<br />
Humpert 13904. – Vgl. Kleinheyer-Sch. 73. NDB IV, 378:<br />
„Das bedeutendste seiner Werke ... Eichhorn gilt mit Recht<br />
als 'der Vater der deutschen Rechtsgeschichte'.“ – Vorsätze<br />
ein wenig leimschattig; stellenw. leicht braunfleckig. – Aus<br />
der Bibliothek von Alfred von Lotzbeck (1821-1874) mit<br />
gestoch. Exlibris der „Lotzbeckschen Bibliothek auf Schloß<br />
Weyhern“. – Dekorativ gebunden.<br />
1749 FELSECKER, F. J., Worte an Bayern, betreffend<br />
die Abschaffung der Todesstrafe. Eine Kritik der<br />
vor Kurzem erschienenen Schrift: „Die Todesstrafe.<br />
Von dem Verfasser des Geistes der peinlichen<br />
Gesetzgebung Deutschlands (d. i. Graf J. von<br />
Soden). Nürnberg 1831.“ Nebst einem Versuche<br />
der Feststellung einer Strafrechtstheorie. Fürth,<br />
Korn, 1831. 92 S. Pp. d. Zt. (die ursprüngliche Einfassung<br />
der Deckel durch eine goldgepr. Bordüre<br />
größtenteils abgeplatzt, etw. berieben, wenig be -<br />
stoßen). (2) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Enslin-E. 105. – Der Verfasser wendet sich<br />
gegen die Todesstrafe und nennt als Vorbild die Rechts -<br />
gelehrten aus Frankreich und Italien. – Gering fleckig.<br />
1750 (LA ROCHE, A. DE, L'arbitre charitable). Pour<br />
eviter les procez et les querelles; ou de moins pour<br />
les terminer promptement, sans peine & sans frais.<br />
Paris, Raveneau, 1668. 4°. Mit 5 gefalt. Kupfer -<br />
tafeln. 15 Bl., 104 S. Mod. Hpgt. unter Verwendung<br />
alten Materials. (19) 2.500,-<br />
Erste und wohl einzige Ausgabe. – Goldsmith L 428. Cioranescu<br />
40193. Brunet III, 843. Quérard III, 248. – Über<br />
Kirchengerichtshöfe, ihre Einrichtungen, Abhaltungen und<br />
mildtätigen, auf Ausgleich bedachten Entscheidungen. –
Nr. 1750<br />
Die großen, prachtvoll gestochenen Kupfer zeigen verschiedene<br />
Kirchengerichtshöfe unter Vorsitz von König,<br />
Bischof, Provinzgouverneur etc., darunter jeweils eine ausführliche<br />
gestoch. Legende. – Gering gebräunt, tls. etw. fleckig<br />
und leicht wasserrandig, vereinzelt mit Quetschfalten<br />
in den Ecken. – Siehe Abbildung.<br />
First and probably sole edition. – Minimally browned, partly<br />
a little soiled and with slight waterstains, occasionally with<br />
vertical creases at corners. – Modern half vellum by using<br />
old material. – See illustration.<br />
1751 MANZ, K., Tractatus de servitutibus praediorum<br />
urbanorum & rusticorum. Augsburg, Praetorius<br />
für Weh, 1657. 4 Bl., 513 S., 9 Bl. Pgt. d. Zt. (wenig<br />
fleckig). (112) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Georgi III, 18. – Beigebunden sind zwei<br />
weitere Schriften des pfalz-neuburgischen Hofkanzlers:<br />
der „Tractatus de servitutibus personalibus“ (Ingolstadt<br />
1757) und der „Tractatus rationalis de legitima liberorum“<br />
(ebda. 1758). – Titel mit Besitzvermerk B. Neugebauer,<br />
wenig fleckig.<br />
1752 OBERMAIER, G. M., Anleitung zur vollkommenen<br />
Besserung der Verbrecher in den Straf-<br />
Anstalten. Kaiserslautern, Tascher, 1835. 138 S. Pp.<br />
d. Zt. (2) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Heinsius IX/2, 93. – Obermaier war<br />
Inspektor am Zentralgefängnis in Kaiserslautern und setzte<br />
sich für eine Reform des Strafrechtes ein. Im besonderen plädierte<br />
er für die Abschaffung der Todesstrafe, da sie seiner<br />
Meinung nach völlig zwecklos sei, „um vor grausamen Verbrechen<br />
abzuschrecken“. Ferner sei das Anlegen von Ketten<br />
und Kugeln unmenschlich und untergrabe nach und nach die<br />
Gesundheit der Gefangenen. – Wenig fleckig. – Sehr selten.<br />
Kulturgeschichte · Recht 333<br />
1753 PASTORET, (C.-E.-J.-P.) DE, Dissertation ... sur<br />
cette question: Quelle a été l'influence des loix<br />
maritimes des Rhodiens sur la marine des Grecs<br />
& des Romains, & l'influence de la marine sur la<br />
puissance de ces deux peuples? Paris, Jombert,<br />
1784. 2 Bl., 130 S., 1 Bl. Mod. Hldr. (19) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Cioranescu 49153. Hoefer XXXIX, 318. –<br />
Preisgekrönte Abhandlung zur Seerechtsgeschichte. –<br />
Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
1754 REICHSABSCHIEDE – ALLER deß Heiligen<br />
Römischen Reichs gehaltener Reichstäg Ordnung,<br />
Satzung und Abschied, sampt andern Käyser -<br />
lichen und Königlichen Constitutionen. Jetzund<br />
von Newem ubersehen. 2 Tle. in 1 Bd. <strong>Mai</strong>nz,<br />
Albin, 1615. Fol. Mit Titelholzschnitt. 36 Bl., 804,<br />
40 S., 2 Bl. Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf<br />
Holzdeckeln (fleckig, bestoßen, Rücken mit größerer<br />
Schabstelle). (52) 500,-<br />
Neubearbeitung der erstmals 1585 bei Behem in <strong>Mai</strong>nz<br />
gedruckten vollständigen Sammlung aller Reichsgesetze. –<br />
Gebräunt, gelegentlich saubere Marginalien und Unterstreichungen<br />
von alter Hand.<br />
1755 SARPI – (BERGANTINI, G. G. M., PSEUD.:)<br />
GIUSTO NAVE, Fra Paolo Sarpi giustificato.<br />
Dissertazione epistolare. Köln, Mortier (d. i.<br />
Venedig, Pasquali oder Bettinelli; oder Lucca,<br />
Benedini), 1752. IV, 152 S. Mod. Pgt. (Deckel<br />
leicht aufgewellt). (139) 400,-
334<br />
Erste Ausgabe. – Index librorum prohibitorum (1600-1966)<br />
122. Melzi II, 224. Parenti 57. – Vgl. Schulte III/1, 465<br />
(Ausg. 1755 und 1756). – Seltene Verteidigungsschrift für<br />
Sarpi, „ein glänzender Kämpfer für die Rechte des Staats<br />
gegen geistliche Anmassung, ein erklärter Gegner der Jesuiten<br />
und des von diesen aufgerichteten Cadavergehorsams“<br />
(Schulte). Enthält auch bisher ungedruckte Aufsätze Sarpis.<br />
Die Autorschaft Bergantinis, der sich auch hinter Agos<br />
Venuti (Anagramm für Giusto Nave) verbirgt, gilt heute als<br />
gesichert. – Etw. gebräunt und fleckig, teilw. unbeschnitten,<br />
breitrandig.<br />
1756 SCHELHASS, H. VON, Beiträge zur deutschen<br />
Gesetzkunde. Heft I (alles Erschienene) in 1 Bd.<br />
Bamberg, Dresch, 1827. 2 Bl., 219 S. Hldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. und reicher Rvg. (geringer Wurmfraß<br />
auf dem Rückendeckel, wenig berieben). (2) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – MNE II, 203. Pfeiffer 48941. – Zur Ge -<br />
setzgebung im Hochstift Würzburg. – Beiliegt ein hs. Widmungsschreiben<br />
des Verfassers an Herzog Wilhelm in Bayern.<br />
– Dekorativ gebunden.<br />
1757 WENCKER, J., Collecta archivi et cancellariae<br />
jura. Straßburg, Dulssecker, 1715. 4°. 4 Bl., 821<br />
(recte 841) S., 25 Bl. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (Kapital<br />
beschäd.; stark beschabt und bestoßen). (7)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Dahlmann-W. 1298. ADB XLI, 711.<br />
Jöcher IV, 1891. – Nicht bei Humpert. – Bedeutendes<br />
rechtshistorisches und archivgeschichtliches Werk des<br />
Straßburger Archivars Jacob Wencker (1668-1743). – Kaum<br />
gebräunt.<br />
1758 (ZOESIUS, H., Commentarius in ius canonicum<br />
universum sive ad decretales epistolas Gregorii IX.<br />
Köln, A. Bingen, 1657). 4°. Mit gestoch. Titel.<br />
(Ohne den Drucktitel). 683 S., 14 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (124) 200,-<br />
Erste in Deutschland gedruckte Ausgabe. – Schulte III, 692,<br />
33, 1. VD 17 1:010109K. – Bedeutender Dekretalenkommentar<br />
des niederländischen Juristen und Rektors der Universität<br />
Löwen, Henricus Zoesius (Hendrik Zoes; 1571-<br />
1627). „Sein Decretalen-Commentar war in Oesterreich<br />
eine Zeit officielles Lehrbuch“ (ADB XLV, 402). – Ge -<br />
bräunt, fleckig, Block stark gelockert; Spiegel mit Besitzvermerk,<br />
gestoch. Titel lose.<br />
Sport – Spiele<br />
1759 ACADEMIE UNIVERSELLE DES JEUX.<br />
Nouv. éd. Amsterdam, „Aux dépens de la Compagnie“,<br />
175<strong>6.</strong> Mit einigen Textholzschnitten.<br />
2 Bl., 680 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg.<br />
(Rsch. mit minimaler Absplitterung, etw. fleckig<br />
und bestoßen). (67) 200,-<br />
Kulturgeschichte · Sport – Spiele<br />
Linde, Jahrtausend, 32. – Im selben Jahr erschien auch eine<br />
mehrbändige Amsterdamer Ausgabe. – Die Holzschnitte zeigen<br />
Tric-Trac-Spielbretter. – Vereinzelt kleine Randschäden<br />
und Eselsohren; wenig fleckig. – Hübsches Exemplar.<br />
1760 ACHTUNG! Feind hört mit! (<strong>Mai</strong>nz, Scholz,<br />
ca. 1942). Mit 6 (statt 7) Spielfiguren und aufklappbarem<br />
farb. Spielbrett (52 x 32 cm). 3 Bl.<br />
Lose in OPp.-Schachtel (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(147) 100,-<br />
Wehrmachtssoldaten, ein Mitglied des Reichsarbeitsdienstes<br />
sowie ein Hitlerjunge jagen einen feindlichen Spion durch<br />
eine Stadt, vorbei an Arbeitsdienstlager, Panzerabwehr,<br />
Luftschutzturm, Fliegerabwehr und Fliegerhorst. Dem<br />
Gewinner des Spiels wird eine „Belobigung“ ausgesprochen.<br />
– Auf der Rückseite der Spielregel findet sich die<br />
Anzeige des Spielzeugherstellers Scholz: „Militärische<br />
Spiele sind Spiele voller Wirklichkeit nach dem Herzen aller<br />
soldatisch Fühlenden. Es sind zeitnahe Kampfspiele ...<br />
Spiele der Wirklichkeit ... keine schachähnlichen Brettspiele,<br />
die nur in stundenlangen Problemen gelöst werden.“ –<br />
Ohne die Spielfigur des Hitlerjungen. – Ein Flügel des<br />
Spielbrettes lose, ansonsten wenige Gebrauchsspuren.<br />
1761 KINDERMANN, J. K., Vollständige Anweisung,<br />
das Schachspiel selbst ohne einen Mitspieler,<br />
gründlich zu erlernen. 2. verb. Aufl. Graz, Ferstl,<br />
1801. Mit 1 (statt 2) gefalt. Kupfertafel. 8 Bl.,<br />
255 S. Pp. d. Zt. (fleckig, bestoßen). (78) 150,-<br />
Linde, Jahrtausend, 1397. Van der Linde I, 399. – Beruht auf<br />
der berühmten „Analyze des Echecs“ (Erstausgabe 1749)<br />
des Franzosen François André Danican-Philidor und war<br />
neben Allgaiers „Anweisung zum Schachspiel“ (Erstausgabe<br />
1795) seinerzeit das zweite wichtige Schachlehrbuch<br />
in Österreich. – Wie fast immer und wie bei allen in den<br />
letzten Jahrzehnten bis 2010 im Handel nachweisbaren<br />
Exemplaren ohne das größere Kupfer, das nicht beigebunden<br />
wurde, sondern auf Pappe aufzuziehen war, um es als<br />
Schachbrett verwenden zu können. – Fleckig, hinterer fliegender<br />
Vorsatz zur Hälfte abgerissen.<br />
Mit beiden Tafeln<br />
1762 – DASS. 2. verb. Aufl. Graz, Ferstl, 1801. Mit<br />
2 ge falt. Kupfertafeln. 8 Bl., 255 S. Pp. d. Zt. (leicht<br />
fleckig und bestoßen). (99) 300,-<br />
Hier mit der zweiten Tafel, die fast immer fehlt, weil sie<br />
gewöhnlich, auf Pappe aufgezogen, als Schachbrett verwendet<br />
wurde. – Hinteres Gelenk mit Wurmspuren; kaum<br />
fleckig.<br />
1763 KOCH, J. F. W., Die Schachspielkunst nach den<br />
Regeln und Musterspielen des Gustav Selenus,<br />
Philidor, G. Greco Calabrois, Stamma und des<br />
Pariser Clubs. 2 Tle. in 1 Bd. Magdeburg, Keil,<br />
1801-03. Mit 2 gestoch. Frontisp. 17 Bl., 408 S.,<br />
1 Bl., VI, 183 S. Hldr. d. Zt. (beschabt, bestoßen)<br />
mit mod. Ldr.-Rücken. (100) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Linde, Jahrtausend, 1410. Van der Linde I,<br />
354. – Kompilation aus den genannten Autoren durch den<br />
Magdeburger Superintendenten und Schulrat (1759-1831).<br />
– Gebräunt, Bd. II mit durchgehendem schwachen Wasserrand<br />
am Seitensteg.
Nr. 1767<br />
1764 (BEER, E., Kleiner Duodez-Atlas in 24 Blatt über<br />
alle Theile der Erde. 5. verb. Aufl. Weimar, Voigt,<br />
1842). Qu.-8°. Mit 24 grenzkolor. lithogr. Karten.<br />
2 (statt 3) Bl. Mod. Pp. (1) 120,-<br />
Engelmann 81. Petermann's Planet 5<strong>6.</strong><strong>6.</strong>1. – Es fehlt der<br />
Titel. – Textbl. stark wasserrandig, die Karten etw. fingerfl.<br />
und gebräunt.<br />
1765 COELLO (DE PORTUGAL Y QUESADA), F.,<br />
Atlas de España y sus posesiones de ultramar.<br />
(Madrid, Leclercq für den Autor, 1848-69).<br />
Daraus 2 gefalt. Stahlstich-Karten: „Isla de Puerto<br />
Rico“ (1851) und „Islas Marianas, Palaos y Carolinas“<br />
(1852). Je ca. 73 x 98 cm. Etw. läd. OHlwd.<br />
(89) 500,-<br />
Phillips 9323 und 3137. Griffin-Ph. 191. – Zwei seltene Karten<br />
aus den Folgen „Posesiones de America“ und „Posesiones<br />
de Oceania“ des auf 65 Karten angelegten Atlas, von<br />
denen nur 45 separat erschienen sind. Der Atlas war als<br />
Begleitwerk des „Diccionario geografico estadistico historico“<br />
von Pascual Madoz konzipiert. Coello (1820-1898),<br />
Mitbegründer und ständiger Präsident der Geographischen<br />
Atlanten<br />
335<br />
Gesellschaft in Madrid, gilt als der bedeutendste spanische<br />
Kartograph des 19. Jahrhunderts. Sein Hauptwerk ist der<br />
Atlas de España. – Beide Karten minimal beikolor.; gering<br />
fleckig, kaum gebräunt.<br />
1766 DANCKER(T)S, J., Atlas. Amsterdam o. J. (ca.<br />
1680). Gr.-Fol. Kolor. gestoch. Titel und 29 kolor.<br />
Kupferstichkarten. Hldr. um 1800 (leicht beschabt<br />
und bestoßen). (89) 18.000,-<br />
Vermutlich zweite, etwas vermehrte und kurz nach der ersten<br />
erschienene Ausgabe. – Koeman II, 91, Dan 2. – Inhaltlich<br />
identisch mit dem von Koeman beschriebenen Exemplar<br />
der British Library, dem allerdings der Titel fehlt, so daß<br />
unser Exemplar auch eine von Koeman nicht aufgeführte<br />
Variante sein könnte. – Der Atlas ist klassisch zusammengesetzt<br />
und zeigt nach einer Weltkarte erst die Kontinente,<br />
dann die europäischen Länder, die „Novi Belgii novaeque<br />
Angliae nec non Pennsylvaniae et partis Virginiae tabula“<br />
mit der kleinen New-York-Ansicht beschließt den Atlas.<br />
Alle Karten sauber flächenkoloriert. – Neu angefalzt, kleine<br />
Einrisse kaum sichtbar fachgerecht geklebt, Rand läsuren<br />
ebenso hinterlegt. Leicht gebräunt. – Trotz der Restau rie -<br />
rungs maß nahmen ein wohlerhaltenes, ausnehmend schönes<br />
Stück von großer Seltenheit. – Siehe Ab bildung Tafel 24.
336<br />
Nr. 1770<br />
Probably second, somewhat increased edition, published<br />
shortly after the first one. – Regarding the contents, it is<br />
identical with the copy of the British Library described by<br />
Koeman, the latter however lacks the title, that means our<br />
copy could also be a version not mentioned by Koeman. –<br />
Newly mounted at joint, small tears skilfully glued and tears<br />
in margin backed. Slightly browned. – In spite of the restorations,<br />
a well preserved and exceptionally beautiful piece<br />
of great rarity. – Half calf around 1800 (slightly scratched<br />
and scuffed). – See illustration on plate 24.<br />
1767 DOPPELMAYR, J. G., Atlas novus coelestis.<br />
Nürnberg, Homann, 1742. Gr.-Fol. Mit gestoch.,<br />
Frontisp., gestoch. Titelvign. und 30 doppelblattgr.<br />
kolor. Kupferstichkarten. 2 Bl. Hpgt. d. Zt. (stärkere<br />
Gebrauchsspuren). (16) 8.000,-<br />
Poggendorff I, 593. Graesse II, 427. Ebert 6369. Sotheran<br />
1080. Brown, Astronomical Atlases, 51: „A very nicely executed<br />
work.“ Baranowski 1457. – Der bekannte schöne<br />
Himmelsatlas erschien im selben Jahr und Verlag auch unter<br />
dem Titel „Atlas coelestis“ (mit gestoch. Titel und gestoch.<br />
Index); die Bibliographen nennen wechselweise einen der<br />
beiden Titel des sonst identischen Werkes. – Wenige Altersund<br />
Gebrauchsspuren. – Schönes Exemplar. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
This beautiful star atlas was also published in the same year<br />
and publishing house under the title „Atlas coelestis“ (with<br />
engraved title and engraved index); the bibliographers<br />
mention alternately one of the two titles of the otherwise<br />
identical work. – Little signs of wear. – Damaged half<br />
vellum. – Fine copy. – See illustration.<br />
Atlanten<br />
1768 DUSSIEUX, L., Atlas général de géographie,<br />
physique, politique et historique. Paris, Lecoffre,<br />
o. J. (ca. 1866). Fol. Mit 2 doppelblattgr. Tafeln<br />
und 142 (1 gefalt., 137 grenzkolor., 57 doppelblattgr.)<br />
Stahlstichkarten. 8, 8 S. Hldr. d. Zt. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. (89) 150,-<br />
1769 FINNLAND – SUOMI KARTASTO. Kartbok<br />
Finland. (Helsinki), Suomen Matkailija-Yhdistys,<br />
(1897). Mit 32 (21 doppelblattgr.) Karten und 24<br />
(13 doppelblattgr.) Plänen. 8 Bl. OLwd. (etw. be -<br />
rieben). (89) 100,-<br />
Zweite Ausgabe, erstmals 1894 erschienen. – Kleiner Spezialatlas<br />
von Finnland: Detailkarten des Landes und Stadtpläne<br />
des Zentrums der wichtigsten Städte. Finnisch-schwedischer<br />
Paralleltext. – Leicht gebräunt, Vordergelenk<br />
brüchig, fliegender Vorsatz mit Besitzvermerk. – DAZU:<br />
USCHAKOFF, I., Geografisk-statistisk och industriell<br />
uppslagsbok. Helsingfors 1898. Mit 2 lithogr. Karten. Maße:<br />
Ca. 24 x 30 cm. (gefalt.) und ca. 60 x 75 cm. (in 27 Segmenten,<br />
auf Lwd. aufgezogen).<br />
1770 FRANKREICH – BLAEU, W. UND J., Le theatre<br />
du monde, ou Nouvel atlas. Fragment aus Bd.<br />
II (von 6) in 1 Bd. Amsterdam, Blaeu, 1640. Gr.-<br />
Fol. 45 (statt 93; 44 doppelblattgr., 1 mehrfach<br />
gefalt.) alt grenzkolor. Kupferstichkarten. Läd.<br />
Hldr. d. Zt. (89) 1.200,-
Nr. 1772<br />
Koeman I, 119-121, Bl 17. – Vorhanden ist vom ersten Teil<br />
des Bandes der Frankreich-Teil nahezu vollständig, es fehlen<br />
darin lediglich die Karten 20 und 35-37 in der Koeman-<br />
Numerierung; der zweite Teil fehlt bis auf Karte 59 („Utriusque<br />
Castiliae nova descriptio“) ganz. – Stärker gebräunt,<br />
fleckig; Textblätter tls. lose. – Siehe Abbildung.<br />
Altkoloriert<br />
1771 GROSSBRITANNIEN – BLAEU, J., Nuevo<br />
atlas del reyno de Inglaterra. – (Nuevo atlas de los<br />
reynos de Escocia e Yrlanda). 2 Bde. Amsterdam,<br />
Blaeu, 1662. Gr.-Fol. Mit altkolor. gestoch. Titel<br />
(statt 2), 6 (5 altkolor.) Textkupfern, einigen teilw.<br />
altkolor. Textholzschnitten und 113 (111 doppelblattgr.,<br />
2 ganzseit.) altkolor. Kupferstichkarten.<br />
447 S., 1; 3 Bl., 232, 82 S., 1 Bl. Beschäd. OPgt.<br />
(89) 20.000,-<br />
Spanische Ausgabe des 5. und <strong>6.</strong> Teiles von Blaeus „Major<br />
Atlas“. – Koeman I, 280-285, Bl 60 A. Van der Krogt 2:342<br />
und 2:442. – Die altkolorierten Karten mit figürlichen<br />
Randbildern, Kartuschen, Vignetten, Wappen, Schiffsdarstellungen<br />
etc. Enthält 4 Gesamt- und 109 Detailkarten von<br />
Großbritannien und Irland. „This spanish edition is very<br />
rare, as almost the whole edition was destroyed by fire in<br />
1672, when the publishing house of Blaeu was burned“<br />
(Phillips 4262: Ex. ohne Titelblatt). – Die spanische Ausgabe<br />
außerdem bemerkenswert durch das voll durchgeführte<br />
Flächenkolorit. – Es fehlt der gestoch. Titel zum Teil<br />
Schottland-Irland, in diesem Teil sind die S. 155/156 doppelt<br />
Atlanten 337<br />
vorhanden. – Etw. gebräunt und fleckig, vereinzelt mit<br />
Randschäden. Vor allem im Englandteil stärker wasserrandig<br />
und mit Sporflecken, hier wenige Karten mit Verklebungsspuren<br />
(geringer Bildverlust) und gegen Ende mit<br />
Quetschfalten und Einrissen in den unteren Ecken. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 24.<br />
Spanish edition in contemporary hand colouring of the 5th<br />
and the 6th part of Blaeu's „Major Atlas“. – Lacks engraved<br />
title to part Scotland-Ireland, pp. 155/156 in this part<br />
existing twice. – A little browned and soiled, occasionally<br />
with marginal damages. <strong>Mai</strong>nly the England part with<br />
stronger waterstains and moulding, here some maps with<br />
glue traces (minor loss of illustration) and towards the end<br />
with vertical creases and some tears at lower corners. –<br />
Damaged original vellum. – See illustration on plate 24.<br />
1772 HORN, G., Accuratissima orbis delineatio. Sive<br />
geographia vetus, sacra et profana. Amsterdam,<br />
Janssonius van Waesberge, 1677. Gr.-Fol. Mit<br />
54 doppelblattgr. Kupferstichkarten. 2 Bl., 30 S.<br />
Stark läd. Ldr. d. Zt. (66) 5.000,-<br />
Koeman 1:60<strong>6.</strong> Koeman Ja 6 und II, 151 (nur 51 Karten). –<br />
Vgl. Phillips 16-17 (andere Ausgaben). – Sechste Ausgabe<br />
des erstmals 1652 erschienenen Atlas der Alten Welt. – Die<br />
erste Ausgabe war noch ohne Text erschienen, der zweiten<br />
war zwar bereits das Vorwort von Georg Horn (1620-1670)<br />
vorangestellt, aber erst auf dem Titel der dritten wurde der<br />
Polyhistor aus Kemnath in der Oberpfalz namentlich<br />
erwähnt. – Mit Karten von Europa (3) sowie Ägypten (1),<br />
dem Balkan (1), Benelux (1), Deutschland (2), Großbritannien<br />
(3), Frankreich (2), Griechenland (6; vgl. Zacharakis
338<br />
Nr. 1773<br />
1103, 1120-1137), Italien (6), dem Mittelmeer (3), Palästina<br />
(10; vgl. Laor 323, 371 B-373 B, 548 A und 562 B), Spanien<br />
(1) und Zypern (1) sowie einer schönen Karte mit Darstellung<br />
einer Windrose und der Tabula Peutingeriana in 8 Segmenten<br />
auf 4 Tafeln (vgl. Shirley 393 und Koeman 940). –<br />
Erwähnenswert auch die meist fehlenden Karten von Großbritannien<br />
und Palästina mit den zahlreichen figürlichen<br />
Randdarstellungen sowie die Karten der griechischen und<br />
italienischen Inseln. – Titelei lose, tls. etw. gebräunt, stellenw.<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Sixth edition of the atlas of the old world first published in<br />
1652. – With the mostly missing maps of Great Britain and<br />
Palestine with numerous figurative illustrations as well as<br />
the maps of the Greek and Italian islands. – Prelims loose,<br />
partly a little browned, here and there minor soiling. – Contemporary,<br />
heavily damaged calf. – See illustration.<br />
1773 KEERE, P. VAN DEN, Germania Inferior id est,<br />
XVII provinciarum ejus novae et exactae tabulae<br />
geographicae. Amsterdam, Selbstvlg., 1617. Fol.<br />
Mit gestoch. Titel, 25 (24 doppelblattgr.) Kupferstichkarten<br />
und 3 (statt 5) Textkupfern. 3 Bl., 92 S.<br />
Alte Pp. (starke Gebrauchsspuren, Rücken überklebt).<br />
(6) <strong>6.</strong>000,-<br />
Erste Ausgabe. – Koeman II, 219, Kee 1. Van der Vekene<br />
2.07.A. – Berühmter Spezialatlas der Niederlande, Belgiens<br />
und Luxemburgs; die schönen Karten mit dekorativen<br />
Trachtendarstellungen, Wappen, Kartuschen und kleinen<br />
Randansichten, darunter Mechelen, Antwerpen, Limburg,<br />
Luxemburg, Gent, Arras, Mons, Valenciennes, Middelburg,<br />
Namur, Zutphen, Emden, Utrecht, Deventer und Groningen,<br />
ferner auch der „Leo Belgicus“, die Darstellung der<br />
Beneluxstaaten in Löwengestalt. – Das Blatt 3/4 „Veterum<br />
Belgarum Mores“ oben mit großem Ausschnitt (Verlust von<br />
Atlanten<br />
2 Kupfern und Text). 4 Blätter mit Karten verso zu S. 63<br />
(Zipa), 79 (Frisia Occidentalis), 89 (Transisalania) und 91<br />
(Regio Groningana) mit Ausschnitt jeweils einer großen<br />
Initiale zu Textbeginn (Karten mit etw. Bildverlust). Etw.<br />
gebräunt, wenig fleckig, die Kupfer in guten und kräftigen<br />
Abdrucken. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Famous special atlas of the Netherlands, Belgium<br />
and Luxembourg; the beautiful maps with decorative<br />
illustrations of national costumes, coat-of-arms, cartouches<br />
and small views, also the „Leo Belgicus“ illustrating the<br />
Benelux countries in the shape of a lion. – Leaf 3/4 „Veterum<br />
Belgarum Mores“ with large cut-out at top (loss of 2 engravings<br />
and text). 4 leaves with maps verso to p. 63 (Zipa),<br />
79 (Frisia Occidentalis), 89 (Transisalania) and 91 (Regio<br />
Groningana) each with cut-out of a large initial at the<br />
beginning of the text (maps with some loss of illustration).<br />
A little browned, hardly soiled, copperplates in good and<br />
strong impressions. – Old cardboard (strong signs of wear,<br />
spine covered). – See illustration.<br />
1774 KORSIKA – PILOTE de l'île de Corse. Levé<br />
dans les années 1820, 1821, 1822 et 1824 par Hell.<br />
(Paris), Dépôt de la Marine, 1831. Gr.-Fol. Mit 32<br />
(8 doppelblattgr.) Kupferstichkarten und -profilen.<br />
2 Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt. (89) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Cervoni 138. Phillips 5239. – Spezialatlas<br />
von Korsika mit einer großen Übersichtskarte der Insel und<br />
31 überaus detaillierten Einzelkarten und -profilen. – Leicht<br />
gebräunt, vereinzelt gering fleckig. Karten fachgerecht unter<br />
Verwendung alten Materials neu angefalzt.<br />
First edition. – Special atlas of Corsica with a large general<br />
map of the island and 31 quite detailed individual maps and<br />
sections. Maps newly mounted at joint, skilfully, by using old<br />
material. – Slightly browned, occasionally minimally soiled.<br />
– Contemporary restored calf.<br />
1775 KRUSE, CH., Atlas (und Tabellen) zur Übersicht<br />
der Geschichte aller europäischen Länder und<br />
Staaten von ihrer ersten Bevölkerung an bis zum<br />
Jahre 1800 (1816) nach Christi Geburt. 2 Bde.<br />
Oldenburg, Leipzig und Halle, Selbstvlg. und<br />
Renger, 1802-18. Gr.-Fol. Mit 16 doppelblattgr.<br />
kolor. Kupferstichkarten. 58 nn Bl. Etw. läd.<br />
Hlwd. d. Zt. (1) 150,-<br />
Vgl. Phillips 2792 und 2793. Petermann's Planet 1237 Anm.<br />
– Grenz- und flächenkolorierter historischer Europaatlas.<br />
– Enthält: Atlas, Tabellen und Karten zur allgemeinen<br />
Geschichte der drei letzten Jahrhunderte bis zum Jahre<br />
181<strong>6.</strong> – Orig.-Brosch. der 3. und 4. Lieferung eingeb. –<br />
Unbeschnitten, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1776 MARTINEAU, A., Nouvel atlas illustré. Géographie<br />
universelle comprenant la géographie,<br />
l'histoire, l'administration, la statistique etc. Paris,<br />
Direction et Administration, 1890. Fol. Mit<br />
64 doppelblattgr. farb. Stahlstichkarten. 62 nn. Bl.<br />
Stark läd. OLwd. (89) 300,-<br />
Jede Karte mit einer kleiner Ansicht versehen. – Vorsatzpapiere<br />
mit Fehlstellen, Innengelenke brüchig, etw. gebräunt.
1777 – DASS. Paris, Direction et Administration, 1890.<br />
Fol. Mit 62 (statt 64) doppelblattgr. farb. Stahlstichkarten.<br />
59 (statt 62) nn. Bl. Läd. OLwd.<br />
(Block vom Rücken gelöst). (89)<br />
250,-<br />
Jede Karte mit einer kleiner Ansicht versehen. – Innengelenke<br />
gelockert, stärker gebräunt.<br />
1778 – DASS. Paris, Direction et Administration, 1891.<br />
Fol. Mit 64 doppelblattgr. farb. Stahlstichkarten.<br />
62 nn. Bl. Stärker läd. OLwd. (89) 300,-<br />
Jede Karte mit einer kleiner Ansicht versehen. – Innengelenke<br />
gelockert, stärker gebräunt.<br />
1779 PERU – PAZ SOLDAN, M. F., Atlas geografico<br />
del Peru. Paris, Durand, 1865. Gr.-Fol. Mit 49<br />
(8 tls. mehrf. gefalt., 4 doppelblattgr., 4 kolor.)<br />
lithogr. Karten und Plänen sowie 34 getönten<br />
lithogr. Ansichten auf 25 (2 doppelblattgr. und<br />
gefalt.) Tafeln. 81 S. Hldr. des 20. Jhdts. (leicht<br />
beschabt). (89) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe, eine von 2 Varianten in unterschiedlichen<br />
Verlagen im selben Jahr. – Phillips 2769. Tooley 493. Palau<br />
215 88<strong>6.</strong> Sabin 59325. Keniston 289. – Seltener Spezialatlas<br />
von Peru mit Karten seiner Provinzen, Stadtplänen, geologischen<br />
Profilen und Klimakarten sowie Ansichten peruanischer<br />
Städte, darunter Cuzco und Lima (12). – Text stärker<br />
braunfl. und mit Wasserrand, Tafeln gebräunt, fleckig,<br />
tls. im Falz hinterlegt. Titel gestempelt. Möglicherweise<br />
fehlt ein Vortitel. – Beiliegt ein inkomplettes Exemplar der<br />
anderen bei Firmin erschienenen Variante mit 59 (statt 74)<br />
Karten, Plänen und Tafeln.<br />
First edition, one of 2 versions in different publishing houses<br />
in the same year. – Rare special atlas of Peru. – Text with<br />
stronger brown stains and waterstains, plates browned,<br />
stained, partly backed at joint. Title stamped. Lacks pro -<br />
bably a half title. – Enclosed an incomplete copy of the other<br />
version with 59 (instead of 74) maps, plans and plates pub -<br />
lished by Firmin. – Half calf of the 20th century (slightly<br />
scratched).<br />
1780 SANSON, N., L'Europe. Dediée à Monseigneur<br />
Monseigneur le Tellier. Paris, Mariette, (1665). 4°.<br />
Mit altkolor. gestoch. Titel, altkolor. gestoch. Widmung<br />
und 11 (statt 12) altkolor. Kupferstichkarten<br />
(alle doppelblattgroß). 20 Bl. Läd. Ldr. d. Zt.<br />
(55) 1.200,-<br />
Pastoureau 427, VII C. – Es fehlt die letzte Karte („Mer<br />
noire“). – Die Textbl. aus zus. 29 Teilen zu 20 Bl. alt zusammengefügt<br />
und passepartoutartig mont. (wie von Pastoureau<br />
beschrieben, so wohl vollständig); Ränder fingerfl.<br />
und vereinzelt braunfl., einzelne kleine Randläsuren, etw.<br />
gebräunt. – Siehe Abbildung Tafel 24.<br />
Lacks the last map („Mer noire“). – The text leaves consisting<br />
of together 29 parts were compiled in former times to<br />
20 leaves and mounted like a passepartout (as described by<br />
Pastoureau, probably complete); margins with fingermarks<br />
and occasionally with brown stains, some small tears in<br />
margin, a little browned. – Contemporary damaged calf. –<br />
See illustration on plate 24.<br />
Atlanten 339<br />
Nr. 1782<br />
1781 – Tabulae geographicae, quibus universa geographia<br />
vetus continetur. 4 Tle in 1 Bd. Padua, Typographia<br />
Seminarii, 1699. Fol. Mit 84 (83 doppelblattgr.)<br />
Kupferstichkarten. Interims-Pp. (stärker<br />
beschabt und fleckig). (66) 4.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – Seltener historischer Atlas; enthält<br />
neben einem allgemeinen Teil mit Weltkarte (Shirley 562)<br />
und Karten zu Teilen Europas, Afrikas und Asiens drei spezielle<br />
Teile: 11 Karten zur Bibel, 15 Karten zur frühen Kirchengeschichte<br />
und 15 Karten zur Geschichte der klassischen<br />
Antike. Meist von N. Sanson gestochen, wenige<br />
Karten von anderen Stechern (P. Duval, Ph. de La Rue u.<br />
a.); dat. zwischen 1694 und 1697. – Gering gebräunt, vereinzelt<br />
etw. fleckig, kleine Wurmspuren in den weißen Rändern,<br />
vorderes Innengelenk brüchig.<br />
Sole edition. – Rare historic atlas. – Minor browning, occasionally<br />
some soiling, small worm traces in blank margins,<br />
upper inner joint cracked. – Interim cardboard (stronger<br />
scratched and soiled).<br />
1782 SCHERER, H., Atlas novus exhibens orbem terraqueum<br />
per naturae opera ... Hoc est: Geographia<br />
universa in septem partes contracta. 7 in 3 Bdn.<br />
München, Rauch und Riedl für J. C. Bencard in<br />
Augsburg, Dillingen und Frankfurt, 1702-10. 4°.<br />
Mit 7 gestoch. Frontisp. und 177 (statt 189;<br />
107 gefalt.) Kupfertafeln und Kupferstichkarten.<br />
Schweinsldr. über Holzdeckeln mit goldgepr.<br />
Datum „1710“ und Blindpr. auf den Deckeln<br />
sowie funktionsfähigen Schließen (eine Schließe<br />
fehlt; stellenw. einzelne Wurmlöcher, wenig berieben<br />
und bestoßen). (46) 35.000,-
340<br />
Erste Ausgabe (die „Geographia naturalis“ in zweiter Aufl.<br />
von 1710). – De Backer-S. VII, 76<strong>6.</strong> Alden 710/133. Heitjan<br />
751 und 768. Phillips 3457-3462 und 3471. Zacharakis 2145.<br />
Betz 169. Tooley, America, 131. Walter, Japan, 11<strong>6.</strong> – Vgl.<br />
Sabin 7760<strong>6.</strong> – Mit allen sieben Teilen überaus seltenes<br />
Hauptwerk der barocken süddeutschen Kartographie, verfaßt<br />
von dem bayerischen Jesuiten und Mathematikprofessor<br />
in München, Heinrich Scherer (1628-1704). Die Einzelbände<br />
erschienen zwischen 1702 und 1710 und wurden erst<br />
nach Scherers Tod unter dem Titel „Atlas novus“ zusammengefaßt.<br />
„Die beigegebenen Landkarten, deren Stecher<br />
sich nirgends nennt, scheinen zum Theil Arbeiten des<br />
berühmten Nürnberger Meisters Johann Baptist Homann<br />
zu sein. Die übrigen Tafeln sind meist von Johann Degler<br />
gezeichnet und von Leonhard Heckenauer, Joseph von<br />
Montalegre oder Andreas Matthäus Wolffgang in Kupfer<br />
gestochen“ (ADB LIII, 758). „Scherers Verdienste liegen<br />
vor allem darin, daß er sich – noch unbeeinflußt von den<br />
französischen Astronomen und Geodäten – bemühte, die<br />
Welt aufgrund neuer Ortskoordinaten wiederzugeben und<br />
für die Erdteilkarten eine neue, der späteren Bonneschen<br />
Projektion ähnliche Darstellung zu erproben“ (Wawrik,<br />
Berühmte Atlanten, 172). – Enthält jeweils mit separatem<br />
Titel:<br />
I. „Geographia naturalis“ (Titelaufl. von 1710; es fehlen die<br />
Weltkarte [Shirley 626] und eine weitere Karte mit dem<br />
Buchstaben „H“).<br />
II. „Geographia hierarchica“ (1703) mit Karten zur Kirchenorganisation,<br />
darunter zwei Weltkarten (Shirley 628<br />
und 629), fünf Amerikakarten, mehrere Erdteilkarten, die<br />
südostasiatische Inselwelt, der Kirchenstaat, die Umgebung<br />
Roms.<br />
III. „Atlas marianus“ (1702) mit Karten zur Marienverehrung<br />
und von Gnadenstätten, darunter eine Weltkarte (Shirley<br />
630), vier Erdtteilkarten, mehrere Karten europäischer<br />
Länder sowie sieben deutsche Gebietskarten.<br />
IV. „Geographia politica“ (1703) mit Karten aller Erdteile<br />
(bei den fehlenden Karten handelt es sich um die beiden<br />
Weltkarten, Shirley 631 und 632, sowie „Navis Victoria“,<br />
„America borealis“ und „Americae terrae recens detectae“;<br />
eine Tafel im Verzeichnis am Schluß nicht erwähnt).<br />
V. „Geographia artificialis“ mit Darstellungen von Globen<br />
und Meßinstrumenten sowie Schemata für die Kartierung;<br />
unter den Karten zwei Weltkarten (Shirley 634 und 635; die<br />
Karte in Segmentprojektion, Shirley 633, fehlt).<br />
VI. „Tabellae geographicae“ (1703), eine tabellarische Auflistung<br />
bedeutender Orte der verschiedenen Kontinente mit<br />
Angaben ihrer Längen- und Breitengrade.<br />
VII. „Critica quadripartita“ (1710) mit Darstellungen und<br />
einigen Karten zur wissenschaftlichen Methodik der Geographie<br />
und bedeutenden Entdeckungen, darunter eine<br />
weitere Weltkarte in Polarprojektion (Shirley 636). – Dem<br />
ersten Teil ist die Titelei zum Gesamtwerk (4 Bl.) vorgebunden,<br />
dem Tl. IV. ein Vortitel. Tafelverzeichnisse fehlen<br />
meist.<br />
Die einzelnen Teile mit folgender Kollation: I. Frontisp.<br />
und 9 (statt 11) gefalt. Karten. 6 Bl., 137 S., 3 Bl.<br />
II. Frontisp. und 21 gefalt. Karten. 4 Bl., 257 S., 7 Bl.<br />
III. Frontisp. und 23 gefalt. Karten. 4 Bl., 130 S., 6 Bl.<br />
IV. Frontisp. und 55 (statt 60; 35 gefalt.) Karten und Tafeln.<br />
4 Bl., 481 (recte 841) S., 18 Bl.<br />
V. Frontisp. und 37 (statt 39; 1 gefalt.) Tafeln. 4 Bl., 240 S.,<br />
4 Bl.<br />
Atlanten<br />
VI. Frontisp. und 13 (statt 15) Karten. 3 Bl., 309 S., 18 Bl.<br />
VII. Frontisp. und 19 (statt 20; 7 gefalt.) Karten und Tafeln.<br />
8 Bl., 228 S., 3 Bl.<br />
Stellenw. etw. gebräunt und fleckig, in Teil V einzelne<br />
(radierbare) Durchstreichungen in Rötel von Textteilen und<br />
Darstellungen auf zwei Tafeln, insgesamt ein sauberes,<br />
wohlerhaltenes Exemplar. – Siehe Abbildung.<br />
First edition („Geographia naturalis“ in second issue of<br />
1710). – <strong>Mai</strong>n work of baroque South German cartography,<br />
extremely rare with all seven parts. The single volumes were<br />
published between 1702 and 1710 and only issued together<br />
under the title „Atlas novus“ after Scherer's death. – Here<br />
and there a little browned and soiled, part V with isolated<br />
cancellations (which can be erased) in red chalk of text parts<br />
and illustrations on two plates, altogether a clean and well<br />
preserved copy. – Pigskin over wooden boards with gilt<br />
stamped date „1710“ and blind tooling on boards as well as<br />
functioning clasps (one clasp missing; here and there some<br />
wormholes, minor rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
1783 SOHR, K., UND H. BERGHAUS (HRSG.),<br />
Vollständiger Handatlas der neueren Erdbeschreibung<br />
über alle Theile der Erde. 4. Aufl. Glogau<br />
und Leipzig, Flemming, 1848. Qu.-Fol. Mit<br />
lithogr. Titel und 82 tls. grenzkolor. lithogr. Karten.<br />
Läd. Hldr. (164) 250,-<br />
Espenhorst 4.2a. – Vgl. Le Gear 6097. – Enthält 2 Himmelskarten,<br />
2 Hemisphärenkarten und zahlreiche Detailkarten<br />
der Länder und Kontinente. – Vereinzelt wasserrandig,<br />
tls. stärker gebräunt und fleckig.<br />
1784 SPRUNER, K. VON, UND TH. MENKE,<br />
Atlas antiquus. Gotha, Perthes, o. J. (1862-65) Fol.<br />
Mit doppelblattgr. Titel und 31 doppelblattgr. farb.<br />
Karten. 11 S. OHldr. (tls. stärker beschabt, etw.<br />
bestoßen). (6) 120,-<br />
Espenhorst 148. – Erschien in acht Lieferungen und war bis<br />
1915 im Verlagsprogramm. – Leicht gebräunt, gering fleckig.<br />
1785 SPRUNER, K. VON, Hand-Atlas zur Ge schich -<br />
te Asiens, Afrikas, Amerikas und Australiens.<br />
2. Aufl. Gotha, Perthes, 1855 (d. i. ca. 1900). Fol.<br />
Mit doppelblattgr. Titel und 18 doppelblattgr. farb.<br />
Karten. 1 Bl., 12 S. OHldr. (6) 120,-<br />
Espenhorst 149. – Karten Nr. I-X gestochen, Karten XI-<br />
XVIII, Titel und Text in anastatischem Nachdruck. – Leicht<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1786 KONVOLUT – 10 gestoch. Titel. Ca. 1600-1800.<br />
Meist Gr.-Fol. (66) 300,-<br />
Homann (Atlas novus; altkolor.) – Allard (Atlas minor; altkolor.)<br />
– Ottens (Atlas) – The English Atlas – Doppelmajer<br />
(Atlas coelestis) – Danckwerth (Landesbeschreibung) –<br />
Ortelius (Theatro del mondo) – Covens (Grand Theatre de<br />
la Guerre) – Desnos (Atlas general) – Reilly (Großer deutscher<br />
Atlas). – Beiliegt „Hortus Eystettensis“ (Ausg. 1713).<br />
– Einige Schlachtspuren.
Nr. 1832<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
1787 AFRIKA – ALGERIEN – Folge von 83 (82 ge -<br />
tönten, 1 farb.) lithogr. Tafeln. O. O., Dr. und J.<br />
(Paris?, Delahaye, um 1840). Gr.-Fol. Läd. Hldr.<br />
d. Zt. (89) 600,-<br />
Tafeln mit Landschaften, Genreszenen, altrömischen Ruinen<br />
und zeitgenössischen Stadtansichten u. a. von Algier,<br />
Bône, Constantine und Oran, lithographiert meist von den<br />
französischen Genremalern A. J. B. Bayot, F. Courtin und<br />
A. Genet. – Tls. stärker gebräunt und mit Wasserrand, leicht<br />
fleckig.<br />
1788 – BAEDEKER, K., Ägypten und der Sudân.<br />
8. Aufl. Leipzig 1928. Mit vielen Beilagen. CCII,<br />
480 S. OLwd. – Hinrichsen D 494. – Vorsatz mit<br />
Ausriß. (118) 100,-<br />
341<br />
1789 – BERGGREN, J., Guide français-arabe vulgaire<br />
des voyageurs et des Francs en Syrie et en Égypte.<br />
Uppsala, Leffler und Sebell, 1844. Mit 2 gefalt.<br />
Kupferstichkarten. 2 Bl., 884 Sp., S. (885)-924.<br />
Läd. Orig.-Broschur. (46) 400,-<br />
Hage Chahine 442. Gay 374. Ibrahim-Hilmy I, 63. Tobler<br />
148. Röhricht 355. Nordisk familjebok 282. – Text gegen<br />
Ende mit Wasserflecken; die Tafeln gebräunt und stark wasserrandig.<br />
1790 – COCHELET, CH., Naufrage du brick français<br />
la Sophie, perdu, le 30 mai 1819, sur la côte occidentale<br />
d'Afrique, et captivité d'une partie des<br />
naufragés dans le désert de Sahara; avec de nouveaux<br />
renseignemens sur la ville de Timectou. 2 Bde.<br />
Paris, Mongie, 1821. Mit gefalt. Kupferstichkarte<br />
und 11 (4 gefalt.) lithogr. Tafeln. XVI, 348 S.; 2 Bl.,<br />
368 S., 2 Bl. (letztes Bl. mit Anzeigen). Läd. Interims-Brosch.<br />
(2) 200,-
342<br />
Nr. 1792<br />
Erste Ausgabe. – Gay 2750. Polak 1801. Borba de Moraes<br />
18<strong>6.</strong> Playfair-B. 534: „The map of North Africa is excellent.“<br />
– Bericht über den Schiffbruch der französischen<br />
Brigg Sophie vor der westafrikanischen Küste und die<br />
anschließende Gefangenschaft eines Teils der Besatzung.<br />
„In the first chapter the author refers to his earlier voyage<br />
to Brazil“ (Borba de Moraes). – Die Tafeln zeigen den<br />
Schiffbruch, Camp in der Wüste, Einheimische, Ansichten<br />
von Tanger (eine mit der Straße von Gibraltar) etc. – Unbeschnitten,<br />
Tafeln und Karte minimal fleckig.<br />
1791 – DENON, V., Reise in Nieder- und Ober-<br />
Aegypten, während der Feldzüge des Generals<br />
Bonaparte. Aus dem Französischen übers. und mit<br />
einigen Anmerkungen begleitet von D. Tiedemann.<br />
Berlin, Voß, 1803. Mit 8 gefalt. Kupfer -<br />
tafeln. 2 Bl., XVIII, 376 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und reicher Rvg. (Deckel leicht aufgebogen, bestoßen).<br />
(105) 200,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Neues Magazin von merkwürdigen<br />
Reisebeschreibungen, Bd. I. – Henze II, 50: „Ausgezeichnet<br />
durch lebendige, ja brillante Darstellung.“ – Titel<br />
gestempelt, Tafeln tls. mit leichten Quetschfalten; stellenw.<br />
leicht fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1792 – – Viaggio nel basso ed alto Egitto. Florenz,<br />
Tofani, 1808. Gr.-Fol. Mit 148 Kupfertafeln (2 ge -<br />
falt., 69 in Aquatintamanier), 3 gefalt. Kupferstichkarten<br />
und Textkupfer. XI, 214 S., 1 Bl. Hpgt.<br />
d. Zt. (stärker beschabt und bestoßen). (55)<br />
3.000,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Nr. 1805<br />
Erste italienische Ausgabe. – Brunet II, 599. Ibrahim-Hilmy<br />
I, 174. Gay 1998. – Vgl. Atabey 338. Blackmer 471. – Klassisches<br />
Werk, in der italienischen Ausgabe wesentlich seltener<br />
als im französischen Original: „Contains corrections<br />
by the Abbé Fontana, and is fuller than the original“ (Ibrahim-Hilmy).<br />
Denon hatte Napoleon auf dessen Expedition<br />
in Ägypten 1798-99 begleitet. Denons „größtes Verdienst<br />
war es, daß er für Europa mit seinen Zeichnungen eine Bildquelle<br />
eröffnete, wie sie bis dahin von keinem Reisenden<br />
aus Ägypten heimgebracht worden war. Der Tafelband enthält,<br />
was Denons unermüdlicher Zeichenstift während eines<br />
nur dreizehnmonatigen Aufenthalts von der Landschaftsphysiognomie<br />
des Nil-Tals wie der Wüste, von den Siedlungen,<br />
den zahllosen antiken Bauresten, von den Volkstypen,<br />
Waffen und Geräten immer nur hatte festhalten<br />
können“ (Henze II, 50). – Die Tafeln numeriert A-G und 1-<br />
144 (inkl. der drei Karten). – Titel verso gestempelt, tls. stärker<br />
gebräunt, etw. fleckig. – Exlibris. – Siehe Abbildung.<br />
First Italian edition. – A classic, very much rarer in Italian<br />
than in French original. – Plates numbered A-G and 1-144<br />
(incl. the three maps). – Title verso stamped, partly stronger<br />
browned, a little soiled. – Exlibris. – Contemporary half<br />
vellum (stronger scratched and scuffed). – See illustration.<br />
1793 – (LUDWIG SALVATOR, ERZHERZOG),<br />
Bougie, die Perle Nord-Afrikas. Leipzig, Woerl,<br />
1900. Fol. Mit 33 Tafeln und doppelblattgr. farb.<br />
Karte. VIII, 122 S. Läd. OHlwd. (36) 150,-<br />
Vgl. Holzmann-B. V, 1661 (EA 1899). – Reich illustrierte<br />
Monographie über die Hafenstadt Bejaia (französisch Bougie)<br />
in Algerien. – Leicht gebräunt, gering fleckig.
Nr. 1809<br />
1794 ALBUM mit ca. 100 Aquarellen. Deutschland<br />
um 1880. Gr.-Fol. Etw. läd. Leinwand d. Zt. (97)<br />
300,-<br />
Hübsches Souveniralbum mit Ansichten bedeutender<br />
Plätze und Monumente aus Italien, Frankreich, Deutschland<br />
und der Schweiz, unter den lose einliegenden Blättern<br />
(ca. 25) auch orientalische Szenerien und Veduten. – Die<br />
Darstellungen, meist in schmalen Goldrahmen, nur vereinzelt<br />
fleckig, Trägerpapiere mit einigen Gebrauchsspuren.<br />
1795 ALLERS, CH. W., Rund um die Erde. Stuttgart,<br />
Union, (1898). Fol. Mit farb. Titel, 16 tls. getönten<br />
Tafeln und zahlr. tls. ganzseit. Textillustr. von<br />
Ch. W. Allers. 3 Bl., 179 S., 2 Bl. Illustr. OLwd.<br />
(Rückenbezug etw. abgewetzt und bestoßen,<br />
angeschmutzt). (89) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Rump 3. Thieme-B. I, 314. – Bericht des<br />
Hamburger Malers Christian Wilhelm Allers (1857-1915)<br />
über seine Weltreise zwischen 1897/98. – Leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1796 ALPEN – ALPENFREUND, DER. Hrsg. von<br />
E. Amthor. 11 in 6 Bdn. Gera, Amthor, 1870-78.<br />
Mit 112 (statt 113) tls. gefalt., tls. farb. und tls. ge -<br />
tönten lithogr. Tafeln sowie Musikbeilage. OLwd.<br />
(leicht berieben und bestoßen). (148) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Nebehay-W. 880. – Ohne die Tafel „Das<br />
Suldenthal bei St. Gertrud“ in Bd. X. – Teils leicht gebräunt<br />
und wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 343<br />
Nr. 1817<br />
1797 – BARTH, L., UND L. PFAUNDLER, Die Stubaier<br />
Gebirgsgruppe. Hypsometrisch und orografisch<br />
bearb. Innsbruck, Wagner, 1865. Mit 5 (3 ge -<br />
falt., 3 getönten, 1 doppelblattgr.) lithogr. Tafeln<br />
und getönter lithogr. Faltkarte. 144 S., 3 Bl. Mod.<br />
Lwd. (minimal fleckig). (102) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Dreyer 42<strong>6.</strong> – Sehr schönes Faltpanorama<br />
(17 x 120 cm) vom Habicht aus. – Erste Tafel verso<br />
und Titel gestempelt, leicht fleckig. 3 Tafeln und die Faltkarte<br />
lose in Deckellasche.<br />
1798 – (DUCOMMUN, J. C.), Une excursion au<br />
Mont-Blanc. Genf, Vaney, 1858. Mit 3 lithogr.<br />
Tafeln. 31 S. Spät. Lwd. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(55) 600,-<br />
Seltene erste Ausgabe. – Perret 1417. – Vgl. Wäber I, 183<br />
(2. Aufl. 1859). – Die hübschen Tafeln nach Skizzen von<br />
Francis Chomel zeigen die Besteigung des Mont Blanc. –<br />
Titel aufgezogen, mit einigen kleinen hinterlegten Ab- und<br />
Einrissen, etw. gebräunt.<br />
1799 – FORBES, J. D., Travels through the Alps of<br />
Savoy and other parts of the Pennine Chain with<br />
observations on the phenomena of glaciers. Edinburgh,<br />
Black, 1843. Mit 13 (2 getönten, 4 farb.)<br />
lithogr. Tafeln und 2 (1 gefalt.) gestoch. Karten. X,<br />
424 S., 2 Bl. (Anzeigen). Lwd. d. Zt. (starke Ge -<br />
brauchsspuren). (55) 600,-
344<br />
Nr. 1796<br />
Erste Ausgabe. – Perret: „Ouvrage fondamental.“ Neate<br />
274: „Scottish scientist and traveller, whose views on the<br />
theory of glaciers conflicted with Tyndall's. He made many<br />
observations and mountain expeditions in the Alps. Forbes<br />
spans the era from de Saussure to Alfred Wills and his books<br />
are the first English accounts of systematic Alpine exploration<br />
and description of various regions.“ – Beobachtungen<br />
des berühmten schottischen Naturforschers (1809-1868),<br />
der auf seinen Reisen in die Schweiz und nach Norwegen<br />
die glazialmorphologische Phänomenologie begründete. –<br />
Innengelenke restauriert, tls. stark fleckig und gebräunt.<br />
1800 – – DASS. 2. ed., revised. Edinburgh, Black, 1845.<br />
Mit 13 (2 getönten, 4 farb.) lithogr. Tafeln und<br />
2 (1 gefalt.) gestoch. Karten. XVI, 460 S., 1 Bl.<br />
(Anzeigen). Mod. Hldr. im Stil d. Zt. (55) 500,-<br />
Zweite Ausgabe der erstmals 1843 erschienenen Beobachtungen<br />
des berühmten schottischen Naturforschers (1809-<br />
1868), der auf seinen Reisen in die Schweiz und nach Norwegen<br />
die glazialmorphologische Phänomenologie be -<br />
gründete. – Die S. 446 und Tafel IX mit großem Braunfleck;<br />
stellenw. wenig fleckig. – Tls. unaufgeschnitten. – Mod.<br />
Exlibris.<br />
1801 – NOE, H., Brennerbuch. München, Lindauer,<br />
1869. 1 Bl., VI, 468 S. OLwd. (minimal berieben).<br />
(148) 80,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Dreyer 165. Lentner 1150. – „Noë wurde<br />
zu einem Bahnbrecher des modernen Fremdenverkehrs;<br />
manche Gegenden und Sommerfrischen wurden eigentlich<br />
erst durch sein schriftstellerisches Wirken bekannt“ (ÖBL<br />
VII, 142). – Stellenw. fleckig. – DERS., Begleitbuch nach<br />
Süden, auf den Karst, nach Abbazia und auf die Adria.<br />
München 1893.<br />
1802 – PITSCHNER, W., Der Mont-Blanc. Darstellung<br />
der Besteigung desselben am 31. Juli, 1. und<br />
2. August 1859. Ein Blick in die Eislandschaften<br />
der Europäischen Hochalpen. 2. Aufl. (Ohne den<br />
Atlas). Genf, Selbst-Vlg., 1864. Mit 3 (2 farb.)<br />
lithogr. Tafeln. 6 Bl., 154 S., 1 Bl. Hlwd. d. Zt.<br />
(leicht lichtrandig und berieben, etw. bestoßen). –<br />
Dreyer 607. Brockhaus-Verz. 827. – Im Bug wasserrandig,<br />
etw. fleckig. (46) 400,-<br />
1803 – SCHLERN, DER. Bozner Halbmonatsschrift<br />
(später: Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde).<br />
Jge. I-LXIII und 2 Registerbde. in 63 Bdn.<br />
Bozen 1920-89. Hldr. (46) 2.000,-<br />
Geschlossene Folge einer der bedeutendsten Publikationen<br />
zur Regionalgeschichte im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum. – Vorzüglich erhalten.
Nr. 1809<br />
1804 AMERIKA – (BANCROFT, E.), An Essay on<br />
the Natural History of Guiana, in South America.<br />
London, Becket und De Hondt, 1769. Mit<br />
gestoch. Frontisp. 2 Bl., IV, 402 S., 3 Bl. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(140) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 3106: „A very useful and e nter -<br />
taining work.“ – Etw. gebräunt, minimal fleckig.<br />
1805 – BONAPARTE, R.(-N.), Les habitants de Suriname.<br />
Notes recueillies a l'exposition coloniale<br />
d'Amsterdam en 1883. Paris, Quantin, 1884. Gr.-<br />
Fol. Mit lithogr. Titel, 74 (61 Phototypien,<br />
13 chromolithogr.) Tafeln, 2 doppelblattgr. (1 ge -<br />
falt.) chromolithogr. Karten und einigen Textabb.<br />
2 Bl., VIII, 226 S., 1 Bl. OLwd. (vereinzelt mit<br />
Fehlstellen, etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(140) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Vicaire I, 838. – Prachtpublikation über<br />
die eingeborene Bevölkerung der ehemaligen niederländischen<br />
Kolonie. – Die Phototafeln zeigen Front- und Profilporträts,<br />
die Farbtafeln Kopfputz, Schmuck, Gefäße etc.<br />
– Block neu eingehängt, durchgehend mit Feuchtigkeitsspur<br />
und wellig; leicht gebräunt, minimal fleckig. – Siehe<br />
Ab bildung.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 345<br />
First edition. – De luxe publication on the native population<br />
of the former Dutch colony. – Block recased, dampstains<br />
throughout, undulated; slightly browned, minimally soiled.<br />
– Original cloth (isolated defects, some soiling, scratching<br />
and scuffing). – See illustration.<br />
1806 – BRASILIEN – ARMITAGE, J., The History<br />
of Brazil, from the period of the arrival of the Braganza<br />
family in 1808, to the abdication of Don<br />
Pedro the First in 1831. 2 Bde. London, Smith und<br />
Elder, 183<strong>6.</strong> Mit 2 lithogr. Portrs. XV, 371; VIII,<br />
297 S., 1 Bl. (Anzeigen). Hlwd. d. Zt. (wasserrandig,<br />
fleckig, etw. berieben und bestoßen). (140)<br />
80,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 2008. Borba de Moraes 48. Corrêa<br />
do Lago 651. – Die Porträts zeigen Evaristo da Veiga und<br />
José Bonifacio. – Vorsätze erneuert; vereinzelt wasserrandig,<br />
tls. unbeschnitten und mit Eckausrissen, stärker ge -<br />
bräunt, etw. fleckig.<br />
1807 – – BURTON, R. F., Explorations of the Highlands<br />
of the Brazil; with a full account of the gold<br />
and diamond mines. 2 Bde. London, Tinsley, 1869.<br />
Mit 2 lithogr. Frontisp., 2 lithogr. Titeln, gefalt.<br />
farb. lithogr. Karte und einigen Textabb. XII, 443;<br />
VIII, 478 S., 1 Bl. (Anzeigen). OLwd. (tls. stärker<br />
berieben, etw. bestoßen). (140) 300,-
346<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 9498. Henze I, 430. Bosch 535. Corrêa<br />
do Lago 149. Borba de Moraes 137: „In this classic work<br />
Burton (1821-1809) describes his journey from Rio to<br />
Minas via Tres Barras, the River Velhas, Penedo, and the<br />
Paulo Afonso Falls.“ – Spiegel mit Bibliotheksetikett, Titelei<br />
und Frontisp. gestempelt, Blöcke gebrochen; Karte mit<br />
Einriß; unbeschnitten, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1808 – – CONSTANCIO, F. S., Historia do Brasil,<br />
desde o seu descobrimento por Pedro Alvares<br />
Cabral até á abdicação do imperador D. Pedro I.<br />
2 Bde. Paris, Aillaud, 1839. Mit gefalt. grenzkolor.<br />
lithogr. Karte. 2 Bl., II, 506 S.; 2 Bl., 483 S. Spät.<br />
Ldr. mit 2 Rsch. (leicht berieben). (140) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Borba de Moraes 200. Sabin 16049. – Spiegel<br />
mit Buchhändlermärkchen aus Bahia; Titel von Bd. I<br />
und S. 1 von Bd. II gestempelt, in Bd. II S. 351/352 mit kleinem<br />
Loch (ohne Textverlust); Karte mit hinterlegtem Einriß;<br />
tls. stärker fleckig.<br />
1809 – – DEBRET, J. B., Voyage pittoresque et historique<br />
au Brésil. 3 Bde. Paris, Didot, 1834-39. Gr.-<br />
Fol. Mit lithogr. Portr., lithogr. Faksimile, 153<br />
Lithographien nach Jean Debret auf 140 Tafeln<br />
und 2 lithogr. Karten sowie lithogr. Plan. 3 Bl., 8,<br />
XVI S., S. 17-56, 10 S., 1 Bl.; 2 Bl., II, 162 S., 1;<br />
2 Bl., XVI, II S., S. 3-252. Mod. Pgt. (Deckel leicht<br />
aufgebogen, stark fleckig). (121) 25.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Bosch 407. Borba de Moraes 252. Sabin<br />
19122. Berger 82-84. Baldus 390. Conrad 365. Barreto I,<br />
395. Garraux 80. – Komplettes Prachtwerk über Brasilien<br />
mit schönen Volksszenen und Ansichten. – „Debret gehörte<br />
zu einer kleinen Gruppe französischer Künstler unter der<br />
Leitung von Le Breton, die einer Einladung nach Brasilien<br />
folgten, um die dortige École des Beaux-Arts in eine Akademie<br />
umzuwandeln. Zusammen mit den Brüdern Nicolas-<br />
Antoine und Auguste Taunay und deren Söhnen, Charles<br />
Simon Pradier, dem Architekten Grandjean de Montigny<br />
und Ovide schiffte er sich am 2<strong>6.</strong> Januar 1816 nach Rio de<br />
Janeiro ein. Ihre Arbeit wurde durch die Intrigen und Auseinandersetzungen<br />
mit den Hofbeamten und den anwesenden<br />
portugiesischen Künstlern über Jahre hinaus stark<br />
behindert. Erst nach dem Sturz von Henrique José da Silva,<br />
dem Direktor der Akademie, konnte Debret eine Malklasse<br />
einrichten. Nach der Abdankung Pedros I. am 7. April 1831<br />
verließ auch er Brasilien in Begleitung seines Schülers<br />
Manoel de Araujo. Der erste Band illustriert mit Abbildungen<br />
von Indianern in ihren Lebensgewohnheiten, mit<br />
ihren Waffen und Gebrauchsgegenständen sowie Urwaldansichten<br />
und Pflanzen. Die beiden anderen Bände zeigen<br />
das Leben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Rio<br />
de Janeiro in ihrer Arbeitswelt und bei ihren profanen und<br />
religiösen Festlichkeiten mit interessanten kultur- und so -<br />
zialgeschichtlichen Einzelheiten. Dazu kommen Porträts<br />
der kaiserlichen Familie und anderer Persönlichkeiten des<br />
öffentlichen Lebens und architektonische Zeichnungen.<br />
Einige Tafeln geben die politischen Ereignisse wieder, deren<br />
Zeuge Debret während seines langen Aufenthaltes war. Die<br />
Zeichnungen Debrets sind in ihrer Berücksichtigung der<br />
verschiedenen Sozialschichten und genauen Darstellung der<br />
Lebensgewohnheiten und Gebräuche der Bevölkerung ein<br />
wertvolles Dokument für das Erwachen des brasilianischen<br />
Nationalgefühls und für die Anfänge zur Bildung einer<br />
unabhängigen und selbstbewußten Nation“ (Bosch). – Vorsatz<br />
von Bd. I mit großem braunen Fleck, einige Seiten von<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Bd. II etw. gewellt, die S. 125/26 in Bd. II und 221/22 in Bd.<br />
III mit Einriß, einige Tafeln in Bd. III im Falz verstärkt, der<br />
Plan mit hinterlegtem Einriß. – Vorsätze erneuert, die Titel<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, durchgehend<br />
etw. fleckig. – Unbeschnitten. – Siehe Abbildungen.<br />
First edition. – Complete splendid work on Brazil with<br />
beautiful popular scenes and views. – The first volume illustrates<br />
the way of life of the Indians, shows pictures of their<br />
weapons and tools as well as jungle views and plants. The<br />
other two volumes show the life of the various population<br />
groups in Rio de Janeiro, their places of work, their everyday<br />
and religious festivities with an interesting cultural and<br />
social background. – Endpaper of vol. I with large brown<br />
stain, some pages of vol. II a little undulated, p. 125/26 in<br />
vol. II and p. 221/22 in vol. III with tear, some plates in vol.<br />
III reinforced at joint, the plan with backed tear. – End -<br />
papers renewed, titles with ownership entry by contemporary<br />
hand in ink, a little stained throughout. – Untrimmed.<br />
– Modern vellum (boards slightly bent, heavily soiled). – See<br />
illustrations. – See illustrations.<br />
1810 – – EHRENREICH, P., Anthropologische Studien<br />
über die Urbewohner Brasiliens vornehmlich<br />
der Staaten Matto Grosso, Goyaz und Amazonas<br />
(Purus-Gebiet). Braunschweig, Vieweg, 1897. 4°.<br />
Mit 45 Tafeln. VIII, 165 S. (2 Bl. zwischengeb.),<br />
1 Bl. OHlwd. (berieben und bestoßen). (140)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Borba de Moraes 285. Bosch 57<strong>6.</strong> –<br />
Hauptwerk des Berliner Ethnologen Paul Ehrenreich<br />
(1855-1914). – Die Tafeln mit Abbildungen von Indianertypen<br />
und Sagittalkurven. – Buchblock gebrochen, einige<br />
Tafeln lose, an den Rändern stärker gebräunt, wenig fleckig.<br />
1811 – – FONSECA, J. S. DA, Viagem ao redor do<br />
Brasil 1875-1878. 2 Bde. Rio de Janeiro, Pinheiro,<br />
1880-81. 4°. Mit 4 lithogr. Tafeln (ohne Frontisp.),<br />
6 lithogr. Karten, 4 lithogr. Plänen und zahlr. Textabb.<br />
399 S., 1 Bl.; 403, III S. Spät. Hldr. (leicht verfärbt<br />
und berieben). (140) 80,-<br />
Es fehlt das Frontispiz. – Beide Titel mit hs. Besitzvermerk;<br />
tls. mit Unterstreichungen und Anmerkungen; in Bd. I S.<br />
327/328 mit Papierdurchbruch (ohne Textverlust); stärker<br />
gebräunt, etw. fleckig. – Beilage.<br />
1812 – – GARDNER, G., Travels in the Interior of<br />
Brazil, principally through the northern provinces,<br />
and the gold and diamond districts, during<br />
the years 1836-1841. London, Reeve, 184<strong>6.</strong> Mit<br />
lithogr. Frontisp. und lithogr. Karte. XVI, 562 S.<br />
Lwd. d. Zt. mit Rsch. (tls. stärker beschabt, leicht<br />
bestoßen). (140) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Pritzel 3198. Sabin 26645. Henze II, 324.<br />
Bosch 440. Borba de Moraes 346: „The great importance of<br />
his travels lies in the descriptions he gives of a region until<br />
then entirely unknown to European travellers. His book<br />
compares with the best of published works on the subject.“<br />
– Vorsatz mit hs. Widmung, Titel mit hs. Besitzvermerk;<br />
Frontisp. wasserrandig; tls. unbeschnitten und mit Ausund<br />
Einrissen, S. 109/110 mit Eckausriß (mit Buchstabenverlust);<br />
etw. gebräunt, gering fleckig.
Nr. 1818<br />
1813 – – HENDERSON, J., A History of the Brazil.<br />
London, Longman, 1821. 4°. Mit 28 lithogr. Tafeln<br />
und 2 (1 gefalt. und grenzkolor.) lithogr. Karten.<br />
XXIII, 522 S., 1 Bl. Spät. Hldr. (gering berieben<br />
und bestoßen). (140) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 31314. Borba de Moraes 397. Abbey,<br />
Travel, 70<strong>6.</strong> Keniston 198. Corrêa do Lago 140. Bosch 328:<br />
„Henderson widmete sich dem Studium des Landes, als<br />
seine Hoffnungen, als Mitarbeiter in die britische Gesandtschaft<br />
in Rio aufgenommen zu werden, enttäuscht wurden.<br />
Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er als Privatdruck seinen<br />
Bericht vom Zustand Brasiliens am Vorabend der<br />
Unabhängigkeit, dabei benutzte er in weiten Teilen die 1817<br />
erschienene 'Corografia Brazilica' des Manoel Ayres de<br />
Cazal.“ – „The lithographs are excellent documents. The<br />
'History of Brazil' is much sought after, and is becoming<br />
scarce“ (Borba). – Stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
1814 – – KOSTER, H., Travels in Brazil. Second Edition.<br />
2 Bde. London, Longman, Hurst, Rees,<br />
Orme und Brown. 1817. Mit 8 Aquatintatafeln,<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 347<br />
Kupferstichkarte und gestoch. Plan. X S., 1 Bl.,<br />
406; IV, 380 S. Ldr. d. Zt. mit 2 Rsch. und Rvg.<br />
(etw. verfärbt, berieben und fleckig). (140) 200,-<br />
Borba de Moraes 437. Sabin 38272. – Vgl. Henze III, 60.<br />
Corrêa do Lago 139 (EA 1816). – Kosters Werk „entstand<br />
mit Southeys Hilfe während eines Aufenthalts in England.<br />
Die Illustrationen sind von einem Verwandten nach seinen<br />
Skizzen ausgeführt. Der Bericht wurde als außerordentlich<br />
informatives Werk über den Norden des Landes begrüßt“<br />
(Bosch 299). – In Bd. I S. 229/230, 255/256, 261/262 mit<br />
kleinem Loch (leichter Buchstabenverlust); in Bd. II S. 281-<br />
297 leicht gestaucht; etw. gebräunt und fleckig.<br />
1815 – – MARTIUS, C. F. PH. VON, Glossaria linguarum<br />
brasiliensium. Wörtersammlung brasi -<br />
lianischer Sprachen. Erlangen, Junge, 1863. XXI,<br />
548 S. Läd. Hldr. d. Zt. (140) 150,-<br />
Beiträge zur Ethnographie und Sprachenkunde Brasiliens,<br />
Bd. II. – Erste Ausgabe. – Sabin 44984. Borba de Moraes<br />
529. Bosch Anm. 529. Zaunmüller 32. – Etw. gebräunt, tls.<br />
stärker fleckig.
348<br />
1816 AMERIKA – MARTIUS, C. F. PH. VON, Zur<br />
Ethnographie Amerika's zumal Brasiliens. Leipzig,<br />
Fleischer, 1867. Mit gefalt. kolor. lithogr.<br />
Karte. S. (III)-VIII, 1 Bl., 801 S. Spät. Hldr. mit<br />
Rsch. (leicht beschabt und bestoßen). (140) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – (Beiträge zur Ethnographie und Sprachenkunde<br />
Amerika's, Bd. I). – Sabin 44984. Borba de<br />
Moraes 529. Bosch 259. Baldus 959. – Martius „hat als erster<br />
die primitive Einteilung der Indianer in Tupi und Tapuia<br />
aufgegeben und unter ihnen acht Sprachgruppen festgestellt.<br />
Deshalb darf Martius, wie Baldus sagt, als 'der Gründer<br />
der brasilianischen Ethnographie' gelten“ (Oberacker<br />
250). – Etw. braunfleckig.<br />
1817 – – MAWE, J., Travels in the Interior of Brazil,<br />
particularly in the gold and diamond districts of<br />
that country, by authority of the Prince Regent of<br />
Portugal, including a voyage to the Rio de la Plata,<br />
and an historical sketch of the revolution of Buenos<br />
Ayres. London, Longman, 1812. 4°. Mit 8<br />
(1 kolor.) Kupfertafeln und Kupferstichkarte. VII,<br />
366 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (Vordergelenk angebrochen,<br />
etw. beschabt und bestoßen). (140) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 46991. Corrêa do Lago 141. Borba<br />
de Moraes 541. Bosch 290: „Der erste authentische Bericht<br />
über die Gold- und Diamantenminen in Minas Gerais von<br />
einem Ausländer. Durch die Vermittlung des Conde de Linhares<br />
erhielt John Mawe (1764-1829), der englische Mineraloge<br />
und zeitweilige Verwalter der Königlichen Fazenda<br />
Santa Cruz, die bis dahin verweigerte Erlaubnis, die verschiedenen<br />
Minen und deren Ausbeutung zu besichtigen.<br />
Mawes Bericht befriedigte ein großes Informationsbedürfnis<br />
und fand in zahlreichen Auflagen und Übersetzungen<br />
eine große Verbreitung.“ – Die Tafeln zeigen u. a. Landschaftsansichten<br />
von Minen und Diamantengräber und<br />
Goldwäscher bei ihrer Arbeit. – Stärker gebräunt, Tafeln tls.<br />
etw. fleckig. – Exlibris. – Siehe Abbildung Seite 343.<br />
First edition. – „The first authentic account of the gold and<br />
diamond mines in Minas Gerais by a foreigner“. – The plates<br />
show a. o. landscape views of mines and diamond diggers<br />
and gold washers at work. – Stronger browned, plates partly<br />
a little soiled. – Exlibris. – Contemporary half calf (front<br />
joint bursted, a little scratched and scuffed). – See illustration<br />
on page 343.<br />
1818 – – MAXIMILIAN, PRINZ ZU WIED-NEU-<br />
WIED, Reise nach Brasilien in den Jahren 1815 bis<br />
1817. 2 Bde. und Atlas in zus. 3 Bdn. Frankfurt,<br />
Brönner, 1820-21. 4° und Fol. Mit 41 (5 kolor.)<br />
Kupfertafeln und 3 (2 grenzkolor. und gefalt.)<br />
Kupferstichkarten. XXXIV S., 1 Bl., 380 S., 3 Bl.;<br />
XVIII, 345 S. Pp. um 1900 (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(140) 2.000,-<br />
Vorzugsausgabe der ersten Ausgabe auf starkem Velin. –<br />
Palau 158.782. Sabin 47018. Corrêa do Lago 168. Bosch 321<br />
(mit abweichender Kollation). Borba de Moraes 544: „From<br />
the scientific point of view this expedition was one of the<br />
most profitable of the 19th century. Sumptuously printed<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
and with a beautiful album, the account of this journey is a<br />
classic work.“ – Die Tafeln zeigen Ansichten, Eingeborene<br />
bei verschiedenen Tätigkeiten sowie Geräte und Werkzeuge.<br />
– Mit den Karten der Ostküste von Brasilien nach<br />
Arrow Smith und von der neuen Straße von Villa de St. José<br />
do Porto Alegre nach Minas Novas. – Eine Karte lose,<br />
wenige Tafeln hinterlegt und verso gestempelt, einige Tafeln<br />
und Textbde. stärker gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Special edition of first edition on strong vellum paper. – With<br />
maps of the east coast of Brazil after Arrow Smith and of the<br />
new road from Villa de St. José do Porto Alegre to Minas<br />
Novas. – One map loose, plates occasionally backed and<br />
stamped verso, some plates and text volumes stronger<br />
browned, a little soiled. – Cardboard around 1900 (slight<br />
signs of wear). – See illustration.<br />
1819 – – SAINT-HILAIRE, A. DE, Voyage dans<br />
l'intérieur du Brésil. 2 in 1 Bd. Ixelles, Delevingne<br />
und Callewaert, 1850. Mit 5 lithogr. Tafeln. 212 S.,<br />
2 Bl., 208 S. Mod. Hkunstldr. (140) 80,-<br />
Sabin 75233. Borba de Moraes 762: „This work contains the<br />
journey to Rio de Janeiro and Minas Geraes (first part of<br />
Saint-Hilaire's voyages). This Brussels edition is rare.“ –<br />
Beide Titel mit Fehlstellen (in Bd. I mit Japan ergänzt); stärker<br />
gebräunt, etw. fleckig.<br />
1820 – – SPIX, J. B. VON, UND C. F. PH. VON<br />
MARTIUS, Reise in Brasilien. 3 Bde. und Atlas in<br />
zus. 4 Bdn. München, Lindauer, Lentner und<br />
Selbstvlg., 1823-31. Fol. und Qu.-Gr.-Fol. Ge -<br />
stoch. Titel, 43 (2 kolor., 1 auf China aufgewalzt)<br />
lithogr. Tafeln und 9 (statt 10; 1 gefalt., 1 kolor.)<br />
lithogr. Karten. 4 Bl., 412; XVIII S., 2 Bl., S. (415)-<br />
884; LVI S., 1 Bl., S. (887)-1388, 1 Bl., 40 S. Mod.<br />
Hldr. und Hldr. d. Zt. (stärker beschabt und be -<br />
stoßen). (140) 8.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 89549. Borba de Moraes II, 830.<br />
Bosch 34<strong>6.</strong> Corrêa do Lago 178. Nissen 3955. Stafleu-C.<br />
551<strong>6.</strong> – Die Tafeln mit Indianerdarstellungen, Pflanzen,<br />
Tieren, Landschaften, Gebirgsprofilen, Waffen etc. – Die<br />
Karten zeigen u. a. Ost-Brasilien, den Amazonas und Süd-<br />
Amerika. – Es fehlt eine der Generalkarten von Süd-Amerika.<br />
– Ohne die häufig fehlende Musikbeilage „Brasilianische<br />
Volkslieder und Indianische Melodien“. – Titel ge -<br />
stempelt; in Bd. I Lagen 30 und 31 in sich verbunden; in Bd.<br />
II hinterer Spiegel mit Etikett; Textbde. tls. stärker gebräunt<br />
und wasserrandig, Tafeln etw. gebräunt, tls. mit Einrissen<br />
und stärker fleckig. – Exlibris. – Siehe Abbildung Tafel 25.<br />
First edition. – Plates with illustrations of Indians, plants,<br />
animals, landscapes, mountains, weapons etc. – The maps<br />
show a. o. Eastern Brazil, the Amazonas and South America.<br />
– Lacks one of the general maps of South America. – Without<br />
the frequently missing music notes „Brazilian folk songs and<br />
Indian melodies“. – Title stamped; in vol. I quires 30 and 31<br />
misbound; in vol. II rear paste-down with label; text volumes<br />
partly stronger browned and waterstained, plates a little<br />
browned, here and there with tears and stronger soiling. –<br />
Exlibris. – Modern half calf and contemporary half calf (stronger<br />
scratching and scuffing). – See illustration on plate 25.
Nr. 1824<br />
1821 – – – Travels in Brazil, in the years 1817-1820.<br />
2 Bde. London, Longman, Hurst, Rees, Orme,<br />
Brown und Green, 1824. Mit 8 (statt 9) Aquatintatafeln.<br />
XIX S., 2 Bl., 327; VIII, 298 S. Mod. Lwd.<br />
(gering bestoßen). (140) 300,-<br />
Erste englische Ausgabe. – Borba de Moraes 829. Sabin<br />
89551: „A translation by H. E. Loyd of the first volume of<br />
the German work.“ – In Bd. I Titelei mit China hinterlegt;<br />
beide Titel mit Beschriftungen und jeweils S. V gestempelt;<br />
Tafeln stärker wasserrandig und mit Randläsuren;<br />
etw. fleckig.<br />
1822 – – STEINEN, K. VON DEN, Durch Central-<br />
Brasilien. Expedition zur Erforschung des Schingú<br />
im Jahre 1884. Leipzig, Brockhaus, 188<strong>6.</strong> 4°. Mit<br />
16 (2 gefalt.) lithogr. Tafeln, 3 (2 gefalt.) farb.<br />
lithogr. Karten, 3 (1 doppelblattgr., 2 gefalt.)<br />
Tabellen und zahlr. Textabb. XII, 372 S. Spät.<br />
Lwd. mit mont. Orig.-Umschlag (leicht berieben).<br />
(140) 200,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 349<br />
Erste Ausgabe. – Borba de Moraes 839. Bosch 56<strong>6.</strong> – Vor -<br />
titel mit hs. Besitzvermerk, an den Rändern stärker<br />
gebräunt, minimal fleckig. – DAZU: DERS., Unter den<br />
Naturvölkern Zentral-Brasiliens. 2. Aufl. Berlin 1897. –<br />
KRAUSE, F., In den Wildnissen Brasiliens. Leipzig 1911.<br />
1823 – (BURT, E.), The Hurricane. A Poem. Also, historical<br />
notes of St. Domingo. Bath, Clark, 1844.<br />
Mit 13 lithogr. Tafeln. 1 Bl., 75 S. Blaues Ldr. d.<br />
Zt. mit Rsch. und reicher Vg. (Gelenke restauriert,<br />
etw. berieben und bestoßen). (19) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Halkett-L. III, 120. Sabin 9270 (unter<br />
„Burk“). – Die Tafeln mit Schiffsdarstellungen auf stürmischer<br />
See und einer Ansicht des Hafens von Santo<br />
Domingo. – Etw. gebräunt und fleckig. – Exlibris. – Äußerst<br />
dekorativ gebunden.
350<br />
Nr. 1830<br />
Getrüffelt<br />
1824 AMERIKA – CHERVIN, A., Anthropologie<br />
bolivienne. 3 Bde. Paris, Imprimerie Nationale,<br />
1907-08. 4°. Mit 104 Tafeln und zahlr. Textabb.<br />
1 Bl., XLVII, 411 S.; 2 Bl., 435 S.; 3 Bl., 151 S. Spät.<br />
Hldr. mit 2 Rsch. (minimal berieben und bestoßen).<br />
(140) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Umfassende Studien zur Anthropologie<br />
Boliviens auf anthropometrischer Grundlage, einem Ende<br />
des 19. Jahrhunderts unter den Völkerkundlern und Rassenforschern<br />
überaus geschätzten Verfahren, mit Hilfe von<br />
photographischen Frontal- und Profilaufnahmen Bevölkerungstypen<br />
wissenschaftlich zu klassifizieren. Verfaßt vom<br />
französischen Anthropologen Arthur Chervin (1850-1921).<br />
– Die Tafeln sind von 2-105 numeriert, eine Tafel 1 ist nicht<br />
erschienen. – Tafeln 10-17 in sich verbunden; in Bd. II S.<br />
67/68 mit hs. Anmerkungen. Etw. gebräunt und fleckig. –<br />
Beim vorliegenden Exemplar handelt es sich höchstwahrscheinlich<br />
um das Exemplar des Verfassers mit zahlr. Beigaben<br />
von Begleitmaterial aus der Entstehungszeit des Werkes,<br />
größtenteils eingebunden in Bd. I: 17 Tafeln, darunter<br />
9 mit aufgezogenen Originalphotographien, 1 Brief des<br />
Autors in Faksimile, 2 Aquarelle (Indio-Kopfschmuck und<br />
Farbmuster von Brauntönungen) auf festem Trägerkarton<br />
und 2 Postkarten (gelaufen) an den Verfasser, geschrieben<br />
von A(drien) de Mortillet (1853-1931), einem Kollegen, mit<br />
dem zusammen Chervin eine Zeitlang die Monatszeitschrift<br />
„L'homme préhistorique“ herausgegeben hat. Weiterhin<br />
sind in einer Deckeltasche in Bd. III beigefügt Zeitungsausschnitte<br />
aus den Jahren 1911 und 1912, die kleine Schrift<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
„Farmacopea callaguayana“ von B. Diaz Romero (La Paz<br />
1904) und anderes mehr. In Bd. III das Porträt Chervins mit<br />
eigenhändiger Unterschrift. – Siehe Abbildung.<br />
1825 – DOBRIZHOFFER, M., An Account of the<br />
Abipones, an Equestrian People of Paraguay.<br />
3 Bde. London, Murray, 1822. XII, 435; V, 446; VI,<br />
419 S. Mod. Hldr. (leicht verfärbt). (140) 300,-<br />
Erste englische Ausgabe. – De Backer-S. III, 108. Wurzbach<br />
III, 334. Sabin 20414: „It is almost the only work relating to<br />
this almost unknown tribe of Indians, and is a memorial of<br />
nearly eighteen years of suffering and toil amongst a most<br />
savage race.“ – In Bd. I S. 149/150 mit Einriß; unbeschnitten,<br />
leicht fleckig. – Exlibris „C. Mossman McLean“.<br />
1826 – (DUBUISSON, P. U.), Abrégé de la revolution<br />
de l'Amérique angloise, depuis le commencement<br />
de l'année 1774, jusqu'au premier Janvier 1778.<br />
Paris, Cellot und Jombert, 1778. 1 Bl., 452 S., 2 Bl.<br />
Läd. Umschlag d. Zt. (2) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 21037. Howes D 528. Muller 1597.<br />
Hoefer XIV, 96<strong>6.</strong> Fay 11: „Premier essai de compilation historique<br />
sur les troubles du Nouveau Monde. Livre favorable<br />
aux Américains.“ Monaghan 580 B: „The author frequently<br />
visited America and was greatly interested in Santo<br />
Domingo. In the introduction to this book he states that he<br />
was near the events he relates. Whether this is a correct<br />
statement of facts or merely a device to assist in selling the<br />
book I am not able to decide.“ – Schnitt angeschmutzt, stellenw.<br />
wenig fleckig. – Unbeschnitten.
1827 – HUMBOLDT, A., UND A. BONPLAND,<br />
Reise in die Äquinoctial-Gegenden des neuen<br />
Continents. 5 in 2 Bdn. Wien, Strauß, 1825. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(59) 300,-<br />
Bibliothek der neuesten Entdeckungsreisen, Bde. I-V. –<br />
Fiedler-L. 4.1.2.3.1. – Verkleinerter und leicht gekürzter<br />
Nachdruck der ersten deutschen Übersetzung von 1815. –<br />
Titel mit gelöschtem Stempel, etw. fleckig.<br />
1828 – (MCKENNEY, T. L., UND J. HALL, History<br />
of the Indian Tribes of North America, with Biographical<br />
Sketches and Anecdotes of the Principal<br />
Chiefs. Philadelphia, Greenough, Rice und Clark,<br />
1836-44). Gr.-Fol. Daraus: 11 farb. Lithographien.<br />
Lose. (118) 1.200,-<br />
Vgl. Sabin 43410a. Lipperheide Mc 4. Graesse IV, 327. – In<br />
kräftigen Farben kolorierte Brustbilder von den Indianerhäuptlingen<br />
Wa-Pel-La, Mistippee, Paddy-Carr, Yoholo-<br />
Micco, Me-Te-A, A-Mis-Quam, Timpoochee Barnard,<br />
Kish-Ke-Kosh, Opothle Yoholo, Ma-Ka-Tai-Me-She-Kia-<br />
Kiah und Ap-Pa-Noo-Se. – An den Rändern etw. gebräunt,<br />
tls. leicht fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 25.<br />
Head-and-shoulders portraits of the Indian chiefs in strong<br />
colouring. – Somewhat browned in margins, partly a little<br />
soiled. – Loose. – See illustration on plate 25.<br />
1829 – MEXIKO – MEXIKO. Mit 19 kleinen gestoch.<br />
Ansichten und einem kleinen Wappen-Holzstich<br />
auf tls. chromolithogr. Souvenir-Rose. (London,<br />
Myers, ca. 1860). 1 Bl. (Anzeige). Lose in Orig.-<br />
Kuvert (gering vergilbt). (86) 400,-<br />
Reizende Souvenir-Rose mit Detailansichten von Mexiko-<br />
Stadt. Der Vorderdeckel des Kuverts mit einer Gesamtansicht<br />
der südamerikanischen Stadt. – Beiliegt eine Verlagsanzeige<br />
mit einem Verzeichnis der bislang erschienenen<br />
Städte-Rosen. – Tadellos.<br />
1830 – MÖLLHAUSEN, B., Diary of a Journey from<br />
the Mississippi to the Coasts of the Pacific. Translated<br />
by P. Sinnett. 2 Bde. London, Longman,<br />
1858. Mit 19 tls. farb. lithogr. Tafeln und gefalt.<br />
farb. lithogr. Karte. XXX S., 1 Bl., 352; X S., 1 Bl.,<br />
397 S. Läd. spät. Hldr. (55) 900,-<br />
Erste englische Ausgabe. – Hill Coll. 1175. Howes M 713.<br />
Wagner-C. 305:2. Sabin 49915 (gibt 18 Tafeln an): „The<br />
narration of the author's examination of Indian life, and<br />
aboriginal antiquities, occupy almost the whole of these<br />
volumes.“ – Karte mit Einriß; etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
1831 – PAINE, TH., Remarques sur les erreurs de l'histoire<br />
philosophique et politique de Mr. Guillaume<br />
Thomas Raynal, par rapport aux affaires de<br />
l'Amérique-Septentrionale. Traduites de l'anglais<br />
et augmentées par A. M. Cerisier. Brüssel, Le<br />
Francq, 1783. XVI, 127 S. Interimsbrosch. (leicht<br />
fleckig). (2) 80,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 351<br />
Sabin 58239. Howes P 25. Muller 1275. – Einer von zwei<br />
Drucken im Jahr der französischen Erstausgabe. – Paines<br />
Antwort auf Raynals 1781 erschienenes Werk „Révolution<br />
de l'Amérique“. – Kaum fleckig.<br />
1832 – PÖPPIG, E., Reise in Chile, Peru und auf dem<br />
Amazonenstrome während der Jahre 1827-1832.<br />
Leipzig, Fleischer und Hinrichs, 1835. 2 Bde. und<br />
Atlas in zus. 3 Bdn. 4° und Qu.-Gr.-Fol. Mit<br />
16 lithogr. Tafeln und gefalt. lithogr. Karte. XVIII,<br />
466; VIII, 464 S. Spät. Lwd. (Textbde.) und lose in<br />
läd. Pp.-Mappe mit mont. Orig.-Brosch. (140)<br />
2.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Borba de Moraes 681. Bosch 411. Stafleu-<br />
C. 8090. Sabin 63629: „A highly esteemed work.“ – Die<br />
Tafeln zeigen Landschaftsansichten, teilw. mit Indianern im<br />
Vordergrund. – Pöppig reiste allein durch Peru und Chile<br />
und lebte zwei Jahre bei den Indiandern in Maynas. – Ohne<br />
die zusätzliche kolor. Tafel. – Titelei der Textbde. mit Perforationsstempel,<br />
in Bd. I eine Lage lose, tls. stärker<br />
gebräunt und fleckig; Tafeln mit Randläsuren, etw. gebräunt<br />
und fleckig. – Siehe Abbildung Seite 341.<br />
First edition. – Plates show landscapes, partly with Indians<br />
in foreground. – Without the additional coloured plate. –<br />
Prelims of text volumes with perforation stamp, one quire<br />
loose in vol. I, partly stronger browned and soiled; plates<br />
with marginal damages, some browning and soiling. – Later<br />
cloth (text volumes) and loose in damaged cardboard portfolio<br />
with mounted original wrappers. – See illustration on<br />
page 341.<br />
1833 – REGLAMENTO Y ARANCELES REALES<br />
para el comercio libre de España a Indias de 12. de<br />
octubre de 1778. Madrid, Marin, 1778. Fol. Mit<br />
gestoch. Frontisp. (Wappen). 1 Bl., 19, 262 S. Mod.<br />
Pp. (19) 500,-<br />
Wohl einzige Ausgabe. – STC S 615. Sabin 68890. Goldsmiths<br />
11717. Medina 4845. Palau 255 843. Kress S.4922:<br />
„These are the regulations that opened the ports of Spain<br />
and those of her Latin American colonies and removed<br />
restrictions on trade between them.“ – Schlußstein der liberalisierenden<br />
Handelsgesetzgebung von Karl III. zwischen<br />
1765 und 177<strong>6.</strong> Nach der Beseitigung der Monopole von<br />
Cadiz und Sevilla und der Etablierung des Freihandels zwischen<br />
dem Mutterland und der Karibik wurden nun auch<br />
Buenos Aires, Chile und Peru in die Freihandelszone aufgenommen<br />
(vgl.: J. Lynch, The Spanish American Revolutions,<br />
1973). – Gering gebräunt, im unteren Rand tls. stark<br />
braunfleckig.<br />
1834 – ROBIN, C(H). C., Reisen nach dem Innern von<br />
Louisiana, dem westlichen Florida, und auf die<br />
Inseln Martinique und St. Domingo. In den Jahren<br />
1802, 1803, 1804, 1805 und 180<strong>6.</strong> Aus dem Französischen<br />
übersetzt von K. L. M. Müller. 3 Bde.<br />
Berlin, Kunst- und Industrie-Comptoir, 1808-09.<br />
2 Bl., 212 S.; 1 Bl., XII, 265; VIII, 180 S. Pp. d. Zt.<br />
mit 2 Rsch und Rvg. (leicht beschabt und bestoßen).<br />
(34) 300,-
352<br />
Nr. 1840<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Sabin 72040. Howes R 362. –<br />
Vgl. Fromm 22126 (Ausg. Berlin, Schlesinger, 1809-10). –<br />
„Robin witnessed at New Orleans and at Nachitoches, the<br />
transfer of Louisiana to the United States; he gives a most<br />
ample description of Louisiana's Western interior and of<br />
Spanish Texas“ (Howes). – Das Register zu Bd. I und II<br />
(XII S., durchgehend paginiert) zusammen in Bd. II eingebunden.<br />
– Alle drei Bände komplett nur selten im Handel.<br />
– Zwei Titel mit Stempel „Pistor“, stellenw. leicht gebräunt.<br />
1835 – SCHOMBURGK, R. H., A Description of<br />
British Guiana. London, Simpkin und Marshall,<br />
1840. Mit gefalt. kolor. lithogr. Karte. 2 Bl., 155 S.<br />
Mod. Hldr. (140) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Sabin 77782. – Robert Hermann Schomburgk<br />
(1804 -1865) war „neben Alexander von Humboldt<br />
der bedeutendste Erforscher des nördlichen Süd-Amerika<br />
in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der wissenschaftliche<br />
Entdecker Britisch-Guayanas“ (Henze V, 78.). – Titel<br />
lose, Karte mit hinterlegten Einrissen, etw. gebräunt.<br />
1836 – STEDMAN, J. G., Narrative, of a Five Year's<br />
Expedition, against the Revolted Negroes of Surinam,<br />
in Guiana, on the Wild Coast of South America;<br />
from the year 1772, to 1777. Second Edition<br />
corrected. 2 Bde. London, Johnson, 180<strong>6.</strong> 4°. Mit<br />
2 gestoch. Titeln, 76 (1 gefalt.) Kupfertafeln, 2 ge -<br />
falt. Kupferstichkarten und 3 (1 gefalt.) gestoch.<br />
Plänen. XVIII, 423 S., 2 Bl.; IV, 419 S., 2 Bl. Mod.<br />
Lwd. (gering bestoßen). (140) 800,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Sabin 91075. – Vgl. Wood 581. – Die Tafeln u. a. mit Bäumen,<br />
Fischen, Früchten, Reptilien, Vierfüßern, Vögeln und<br />
Indianerdarstellungen. – Die Karten zeigen Guyana und<br />
Surinam. – In Bd. I S. 95/96 verbunden; vereinzelt mit<br />
Randläsuren, Tafeln tls. mit Abklatsch, tls. stärker gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1837 – TRAITE DE PAIX entre la France et l'Angleterre.<br />
Conclu à Ryswick, le 20. Septembre 1697.<br />
Paris, Leonard, 1697. Mit Titelvign. 16 S. Mod.<br />
Hpgt. (19) 250,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Palau 338 818. Kress S. 1996<br />
(nennt wohl irrtümlich ein Frontispiz). Sabin 96534. Alden<br />
697/70: „French version of the Treaty of Ryswick between<br />
Britain & France, referring to Hudson Bay.“ – „Concerning<br />
America, it provided for the restoration of conquered property<br />
to the country holding it before the war, and the<br />
appointment of a commission to examine the rights of each<br />
in the Hudson Bay region“ (Sabin). – Etw. gebräunt, wenig<br />
fleckig.<br />
1838 – VERMONT, E. DE V., America Heraldica.<br />
A compilation of coats of arms, crests and mottoes.<br />
New York (1886). Fol. Mit 17 chromolithogr.<br />
Tafeln. 192 S. Mod. Ldr. (schimmelfleckig). (141)<br />
150,-<br />
Titelei stark restauriert, das letzte Blatt knapp beschnitten;<br />
einige Blätter angerändert, im Bug verstärkt und mit Ab -<br />
klatsch der gegenüberliegenden Farbtafeln; tls. mit geklebten<br />
Einrissen, fleckig und etw. gebräunt.
1839 – VILLAVICENCIO, M., Geografia de la republica<br />
del Ecuador. New York, Craighead, 1858.<br />
Mit lithogr. Portr., 5 lithogr. Tafeln und 2 gefalt.<br />
lithogr. Plänen. IX, 505 S. OLwd. (tls. stärker be -<br />
schabt, etw. bestoßen). (140) 80,-<br />
Die Tafeln mit Landschaftsansichten. – Die Pläne von<br />
Guayaquil und Quito. – Vorsatz mit hs. Widmung, S. V mit<br />
hs. Besitzvermerk, mehrf. gestempelt, vereinzelt mit Unterstreichungen;<br />
stärker gebräunt; Pläne mit Einrissen (tls. mit<br />
Tesa geklebt); Tafeln tls. stärker fleckig.<br />
1840 – VOLLMER, (C. G. W.), Natur- und Sittengemälde<br />
der Tropen-Länder. Skizzen einer Reise<br />
durch Süd-America und um die Welt in 14 Vor lesungen.<br />
2 Bde. (Tafeln in separatem Abbildungsband).<br />
München, Michaelis, 1828. Mit lithogr.<br />
Portr., 8 Lithogr. auf 5 Tafeln und gefalt. lithogr.<br />
Karte. XII, 307 S. Spätere Pp. (etw. beschabt) und<br />
Orig.-Brosch. (etw. faltig). (6) 500,-<br />
Sabin 100 68<strong>6.</strong> Hayn-G. VIII, 245. Griep-L. 1442. – Nicht<br />
bei Borba de Moraes und Bosch. – Seltene Beschreibung<br />
einer Weltreise, die Vollmer 1817-21 unternommen hatte. –<br />
Mit Abbildungen vom „Sprung des Uraquai“, von Ur -<br />
einwohnern und ihrem Schmuck sowie einer Weltkarte.<br />
Kurios vor allem die Ähnlichkeit des abgebildeten Indianerhäuptlings<br />
mit König Ludwig I. von Bayern, während<br />
die Indianerinnen aus dessen Schönheitengalerie zu stammen<br />
scheinen. – Etw. braunfleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1841 ARKTIS UND ANTARKTIS – CRANZ, D.,<br />
Historie von Grönland. – Fortsetzung der Historie<br />
von Grönland. 3 Bde. Barby und Leipzig,<br />
Ebers sowie Weidmanns Erben und Reich, 1765-<br />
70. Mit 2 gefalt. Kupferstichkarten und 6 gefalt.<br />
Kupfertafeln. 18 Bl., 512 S.; 1 Bl., S. 513-1132, 13;<br />
6 Bl., 360 S., 6 Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Monogramm<br />
„JCG“ und 2 Rsch. (Gelenke restauriert,<br />
etw. beschabt, bestoßen und fleckig) in mod. Ldr.-<br />
Kassette. (19) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Lauridsen II, 51 und 55. Sabin 17413 und<br />
17414. Chavanne 5631. Brun III, 641. Griep-L. 292 Anm.<br />
Henze I, 750: „Seine Historie von Grönland, ausgezeichnet<br />
durch feine, vielseitige Beobachtung, ist neben der Beschreibung<br />
des H. Egede das vollständigste Gemälde von Grönland<br />
im 18. Jahrhundert, ein Werk, das auch heute noch<br />
mehr als nur historisches Interesse beanspruchen darf.“ –<br />
Zugleich die erste geschichtliche Missionsschrift der Brüdergemeine,<br />
wodurch sie und ihre Tätigkeit bekannt wurden.<br />
– Die Tafeln zeigen die Einwohner in Tracht, im Haus,<br />
bei Jagd und Fischfang etc. sowie zwei kleine Ansichten von<br />
Neu-Herrnhut und Lichtenfels. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk<br />
(„Holstein“, ein Mitglied der Familie Stael von<br />
Holstein?), vereinzelt Tafeln mit kleinen Einrissen, etw.<br />
gebräunt, gering fleckig. – Mod. Exlibris. – Die Einbände<br />
mit dem ligierten Monogramm „JGC“, eventuell das von<br />
Goethes Vater Johann Caspar (1710-1782); jedenfalls entspricht<br />
es dem geschmiedeten Monogramm im Treppen -<br />
geländer des Frankfurter Goethehauses. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 25.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 353<br />
1842 – PARRY, W. E., Journal of a Voyage for the Discovery<br />
of a North-West Passage from the Atlantic<br />
to the Pacific; performed in the years 1819-20.<br />
With an appendix. London, Murray, 1821. 4°. Mit<br />
14 Kupfertafeln (9 in Aquatinta) und 6 (4 gefalt.)<br />
Kupferstichkarten. 4 Bl., XXIX S., 1 Bl., 310 S.,<br />
1 Bl., CLXXIX S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (stark be -<br />
schabt und bestoßen). (55) 500,-<br />
Seltene erste Ausgabe dieses Berichts von Parrys erster<br />
Expedition unter eigener Leitung. – Sabin 58860. Chavanne<br />
1437. Henze IV, 19-26: „Sein Reisewerk wurde zum Muster<br />
arktischer Expeditionsberichte der Folgezeit.“ – Mit<br />
einer Gesamtkarte sowie Karten der Reiseabschnitte; die<br />
Tafeln zeigen Eskimos und Landschaften. – Appendix mit<br />
nautischen und astronomischen Beobachtungen (eine Fortsetzung<br />
erschien 1824). – 4 Karten auf Leinwand aufgezogen;<br />
die Tafeln meist eng beschnitten und mit Randläsuren;<br />
tls. stärker gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
1843 – – Journal of a Second Voyage for the Discovery<br />
of a North-West Passage from the Atlantic to the<br />
Pacific. London, Murray, 1824. 4°. Mit 26 Kupfertafeln<br />
(9 in Aquatinta), 4 gefalt. gestoch. Küstenpanorama-Tafeln,<br />
4 gefalt. Kupferstichkarten<br />
und 5 gestoch. Plänen. 3 Bl., XXX S., 1 Bl., 571 S.<br />
Hldr. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen). (55)<br />
300,-<br />
Erste Ausgabe dieses Berichts von Parrys zweiter Expedition<br />
unter eigener Leitung. – Sabin 58864. Chavanne 1443.<br />
Henze IV, 26-30. – „Throughout the whole of this work,<br />
the characteristics of the Esquimaux, and incidents of intercourse<br />
with them, absorb the attention of the writer. The<br />
work is a treatise on aboriginal life, rather than a narrative<br />
of scientific discoveries“ (Sabin). – Die Tafeln zeigen Eskimos<br />
und Landschaften. – Ab S. 559 ein Vokabularium der<br />
Eskimo-Sprache. – Die Karten und Küstenpanorama-Tafeln<br />
auf Leinwand aufgezogen. – Einzelne Lagen lose, die Karten<br />
tls. mit Einrissen, die Tafeln tls. eng beschnitten; etw.<br />
gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
1844 ARNIM, C. O. L. VON, Flüchtige Bemerkungen<br />
eines Flüchtig-Reisenden. (Mischaufl.). 6 in 5 Bdn.<br />
Bdn. Berlin und Leipzig, Nicolai, Duncker und<br />
Hinrichs, 1838-50. Mit 8 (1 kolor., 2 getönt.)<br />
lithogr. Tafeln und 2 gefalt. gestoch. Musikbeilagen.<br />
Pp. d. Zt. (2) 500,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in 2. Aufl.). – Goed. XI, 460, 3. ADB<br />
I, 574: „Trefflich geschildert.“ – In den ersten vier Bänden<br />
Reiseschilderungen aus Frankreich, Griechenland, Italien<br />
und Spanien, der Band V mit der „Reise ins russische Reich<br />
im Sommer 1846“. – Leicht fleckig.<br />
1845 ASIEN – ARRIANUS, (F.), Ars tactica ... Liber<br />
de venatione. (Ed.) N. Blancard. Amsterdam,<br />
Janssonius van Waesberge, 1683. Mit gestoch.<br />
Titel, 2 gefalt. Kupferstichkarten, gefalt. gestoch.<br />
Tabelle und einigen Textkupfern. 6 Bl., 450 S., 2 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, leicht bestoßen). (28)<br />
200,-
354<br />
Nr. 1848<br />
Schweiger I, 67. Hoffmann I, 397-98 und II, 137. Schwerdt<br />
I, 4<strong>6.</strong> Souhart 2<strong>6.</strong> Graesse I, 227. Jähns 100. – Griechischlateinische<br />
Parallelausgabe der berühmten Abhandlung<br />
über die Taktik. – Enthält außerdem Arrians Kynegetikos<br />
(De venatione) auf den S. 181-232 und Epiktets Encheiridion.<br />
– Die kleinere Karte zeigt das Schwarze Meer (Pontus<br />
Euxinus), die große mit einer Darstellung des Roten Meeres<br />
und der angrenzenden Länder in der Antike. – Ge -<br />
bräunt, Karten am Falz etw. eingerissen, Titel mit hs. Besitzvermerk.<br />
1846 – DRASCHE(-WARTINBERG), R. VON,<br />
Fragmente zu einer Geologie der Insel Luzon<br />
(Philippinen). Wien, Gerold, 1878. Fol. Mit 2 ge -<br />
falt. farb. Karten, 3 (1 gefalt.) Tafeln und einigen<br />
Textabb. IX, 99 S. Läd. Orig.-Brosch. (89) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Henze II, 95: „Auch topographisch ein<br />
schätzenswerter Beitrag.“ – Erste Lagen mit Einriß im<br />
Bundsteg, tls. nicht aufgeschnitten, gering gebräunt.<br />
1847 – JAPAN – EXNER, A. H., Japan. Skizzen von<br />
Land und Leuten. Leipzig, Weigel, 1891. 4°. Mit<br />
Stahlstich-Portr., 49 (3 dpppelblattgr., 1 chromo -<br />
lithogr.) Tafeln und 3 gefalt. lithogr. Karten. 1 Bl.,<br />
XIV, 208 S. OLwd. (leichte Gebrauchsspuren). –<br />
Etw. gebräunt, Exlibris. (100) 150,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
1848 – – KÄMPFER, E., Geschichte und Beschreibung<br />
von Japan. Aus den Originalhandschriften des<br />
Verfassers hrsg. von Ch. W. Dohm. 2 Bde. Lemgo,<br />
Meyer, 1777-79. 4°. Mit 5 gefalt. Kupferstichkarten<br />
und 40 gefalt. Kupfertafeln. LXVIII, 310 S.,<br />
1 Bl. (Anzeigen); 4 Bl., 478 S., 1 Bl. (Anzeigen).<br />
Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt und bestoßen).<br />
(175) 3.000,-<br />
Erste vollständige deutsche Ausgabe. – Cordier, Bibl. Japonica,<br />
418. Alt-Japan-Kat. 705. Laures 641. Hubbard-W. 114.<br />
Walter 93. – Früheste und grundlegende Beschreibung<br />
Japans. Kämpfer hielt sich zwei Jahre in Japan auf und sammelte<br />
umfangreiches Material zur Topographie und Ge -<br />
schichte, zum Hof- und Volksleben, zur Arzneikunde,<br />
Botanik, Akupunktur, Schrift, Religion etc. Für seinen<br />
anschaulich verfaßten Bericht fand er zu Lebzeiten keinen<br />
Verleger in Deutschland, so daß die vorliegende deutsche<br />
Ausgabe erst lange nach der englischen und französischen<br />
Übersetzung erscheinen konnte; sie basiert auf zwei deutschen<br />
Manuskripten, die der Herausgeber in Kämpfers<br />
Nachlaß fand. – Die Tafeln mit Ansichten, mythologischen<br />
Darstellungen, Schriftzeichen, Abbildungen von Pflanzen,<br />
Fischen, Booten u. v. m. – Mehrf. gestempelt, drei Tafeln<br />
lose, drei weitere mit Falzeinrissen, in Bd. II mehrere Tafeln<br />
verbunden; durchgehend gebräunt und fleckig. – Siehe<br />
Abbildung.
Nr. 1851<br />
First complete German edition. – Earliest and standard<br />
description of Japan. Kämpfer lived in Japan for 2 years and<br />
collected extensive material on the topography, history, life<br />
at court and everyday life, medical knowledge, botany,<br />
acupuncture, script, religion etc. During his lifetime the<br />
author did not find a publisher in Germany for his clearly<br />
set out account, so that the present German edition was<br />
published much later than the French and English trans -<br />
lations, it is based on two German manuscripts which the<br />
publisher found in Kämpfer's estate. – Plates with views,<br />
mythological illustrations etc. – With multiple stamps, three<br />
plates loose, three more with tears in fold, in vol. II several<br />
plates misbound; browned and soiled throughout. –<br />
Contemporary cardboard with spine label (scratched and<br />
scuffed). – See illustration.<br />
1849 – – – Histoire naturelle, civile, et ecclesiastique de<br />
l'empire du Japon. Traduite en françois sur la version<br />
angloise de Jean-Caspar Scheuchzer. Bd. II<br />
(von 2). Den Haag, Gosse & Neaulme, 1729. Fol.<br />
Mit gestoch. Titelvign., 20 (19 gefalt.) Kupfer tafeln<br />
und 6 gefalt. gestoch. Plänen. 2 Bl., 313, 96 S. Läd.<br />
Ldr. d. Zt. (89) 500,-<br />
Erste französische Ausgabe, nach der ersten englischen<br />
(1727, der eigentlichen ed. princeps) übersetzt. Der deutsche<br />
Originaltext erschien erst 50 Jahre später im Druck. –<br />
Cordier 41<strong>6.</strong> Alt-Japan-Kat. 713. Streit VII, 409. Laures<br />
59<strong>6.</strong> Nipponalia 595. – Das klassische Werk über Japan von<br />
einem der bedeutendsten Forschungsreisenden des 17. Jahrhunderts.<br />
– Enthält neben ausführlichen Darstellungen der<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 355<br />
Geschichte und Geographie auch umfassende Kapitel zu<br />
Botanik, Medizin und Kulturgeschichte. – Die Kupfer u. a.<br />
mit einer Ansicht von Muru, einem Plan von Nagasaki und<br />
mythologischen und kultischen Darstellungen. – Vorsätze<br />
und Titel mit hs. Besitzvermerk und Notizen, Fußsteg tls.<br />
mit Papierläsuren, durchgehend wasserrandig, etw. ge -<br />
bräunt, leicht fleckig.<br />
1850 – – TOMONARI, SHOKYOKU (tätig Mitte<br />
19. Jhdt.), Dainihon Dôchu Saikenki (Straßenkarte<br />
von Großjapan). Verleger: Mikawaya Tetsugorô.<br />
Holzschnitt, 180 x 36 cm. (55) 400,-<br />
Die noch im 19. Jahrhundert gebräuchlichen japanischen<br />
Reisekarten bezweckten lediglich, die relevanten Informationen<br />
in dem praktischen Faltformat unterzubringen, also<br />
keine proportional geographische Darstellung. – Auffällig<br />
ist hier die Imitation westlicher Kupferstichtechnik durch<br />
eine in Japan sonst nicht übliche Schraffur der Küsten -<br />
gewässer. Der Titel befand sich wohl auf einem rechts<br />
anschließenden Segment, das hier ebenso fehlt wie die Vorder-<br />
und Rückdeckel. – Abb. eines in Farbholzschnitt ge -<br />
druckten Abzugs: Yamashita, Japanese Maps of the Edo<br />
Period (1998), S. 174.<br />
1851 – KALKUTTA – „CALCUTTA“ (Deckeltitel).<br />
Album mit 13 Photographien von W. G. Stretton.<br />
Kalkutta, ca. 1880. Qu.-Fol. Etw. läd. Lwd. d. Zt.<br />
(58) 600,-
356<br />
Nr. 1859<br />
Folge von bedeutenden Monumenten der Stadt, aufgenommen<br />
von dem Photographen W. G. Stretton, der in Kalkutta<br />
ca. 1875-85 tätig gewesen ist. Seine Photographien sind<br />
gewöhnlich im Negativ signiert und numeriert (was hier bei<br />
zehn Abzügen der Fall ist). Abgebildet sind (nach den<br />
handschriftlichen Bildtiteln): Ansichten der Stadt von Osten<br />
und von Westen, die St. Paul's Cathedral, das „Government<br />
House“, das neue Gerichtsgebäude mit Gartenanlagen, das<br />
Postgebäude, Schiffe im Hafen, ein „Deutscher Club“ etc.<br />
– Alle Tafeln auf festem Trägerkarton (dieser tls. etw. fleckig),<br />
eine Tafel lose. – Siehe Abbildung.<br />
1852 – KLEEN, TYRA DE, The Temple Dances in<br />
Bali. Stockholm (1952). Fol. Mit 53 (22 farb.)<br />
mont. Tafeln. 24 S. OLwd. (leicht angestaubt). –<br />
Zweite Ausgabe des erstmals 1936 erschienenen<br />
Grundlagenwerkes. (160) 300,-<br />
1853 – MEMOIRE pour la Compagnie des Indes. Contre<br />
le Sieur Dupleix. O. O. und Dr. (1763). 4°. 230,<br />
161 S. Mod. Hldr. (Vorderdeckel aufgebogen,<br />
berieben, etw. angeschmutzt und bestoßen). (65)<br />
600,-<br />
Erste Ausgabe. – Higgs 2944 und 294<strong>6.</strong> Goldsmiths 9859<br />
A. – Nicht bei Barbier. – Gegenschrift der Ostindischen<br />
Compagnie zu der 1759 anonym erschienenen Anklageschrift<br />
„Memoire pour le Sieur Dupleix. Contre la Com -<br />
pagnie des Indes“ von Joseph Dupleix. – Joseph Dupleix<br />
(1697-1763) war ab 1742 Generalgouverneur aller französischen<br />
Niederlassungen in Indien und bemüht, den Einflußbereich<br />
der französischen Regierung auszudehnen. Er<br />
geriet dabei mit seinem französischen Konkurrenten La<br />
Bourdonnais, dem Gouverneur der Insel von Bourbon<br />
(heute La Réunion), und den Briten in Konflikt. Mit dem<br />
Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges endeten auch<br />
die Auseinandersetzungen der ehemals miteinander ver-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
feindeten Parteien in den Kolonien. Die französische Regierung<br />
schickte einen Sondergesandten mit dem Befehl,<br />
Dupleix seines Amtes zu entheben und festzunehmen.<br />
Nach der Rückkehr nach Frankreich lastete der entmachtete<br />
und mittlerweile verarmte Ex-Gouverneur der französischen<br />
Regierung und der Ostindischen Compagnie seinen<br />
finanziellen Ruin an und verlangte eine Entschädigung, die<br />
ihm allerdings weder der Staat noch die Compagnie zu<br />
zahlen bereit waren. – Kaum fleckig. – Sehr selten.<br />
1854 – SCHLAGINTWEIT, E., Indien in Wort und<br />
Bild. Eine Schilderung des indischen Kaiserreiches.<br />
Bd. I (von 2). Leipzig, Schmidt & Günther,<br />
1880. Fol. Mit 56 Holzstichtafeln und zahlr. Textholzstichen.<br />
1 Bl., VI S., 2 Bl., 253 S. OHldr.<br />
(Rücken etw. beschabt, leicht bestoßen). (89)<br />
200,-<br />
Erste Ausgabe. – ADB XXXI, 348: „In dem Prachtwerk ist<br />
eine anschauliche und verlässige Schilderung von Indien<br />
geliefert, wie sie selbst England kaum besitzt.“ – Gering<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1855 – STAUNTON, G. (L.), Des Grafen Macartney<br />
Gesandschaftsreise nach China. Aus dem Englischen<br />
frey übers. Tle. I und II (von 3) in 2 Bdn.<br />
Berlin, Haude und Spener, 1798-99. 16°. Mit 2 ge -<br />
stoch. Frontisp. und 20 (6 doppelblattgr.) Kupfertafeln.<br />
VIII, 376 S.; 1 Bl., 232 S. Pp. d. Zt. (stärker<br />
berieben und bestoßen). (6) 150,-<br />
Cordier 2385. – Vgl. Henze V, 219. Cox I, 344. Borba de<br />
Moraes 838. Engelmann 133. Griep-L. 1337 (nur Bde. II und<br />
III): „Gekürzte Übersetzung von Stauntons Bericht über die<br />
britische Gesandtschaft in den Jahren 1792-94. Neben der<br />
Aufnahme diplomatischer Beziehungen wurden vor allem
handelspolitische Interessen verfolgt.“ – Die Tafeln zeigen<br />
u. a. Kostüme, Trachten, Berufsdarstellungen und Ansichten<br />
– Spiegel mit hs. Notizen, Tafeln tls. eng be schnitten, vereinzelt<br />
wasserrandig, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1856 – SYMES, M., Gesandtschaftsreise nach dem<br />
Königreiche Ava, im Jahre 1795. Aus dem Englischen<br />
mit Vorrede und Anmerkungen von Hager.<br />
Hamburg, o. Dr., 1801. Mit 5 Kupfertafeln und<br />
gefalt. Kupferstichkarte. XVI, 479 S. Hlwd. des<br />
19. Jhdts. (leicht fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(105) 250,-<br />
Einer von mehreren Drucken ein Jahr nach der deutschen<br />
Erstausgabe. – Vgl. Cordier, BI, 447. Cox I, 309: „According<br />
to Pinkerton this is the only satisfactory account of<br />
Burma till then published.“ – Mit hübschen Kostümtafeln<br />
und einer Karte von Südostasien. – Vorsätze gering<br />
gebräunt, gestempelt und wenig schadhaft, hinteres Innengelenk<br />
gebrochen, wenig fleckig.<br />
1857 – (TACHARD, G.), Voyage de Siam des peres<br />
Jesuites. Amsterdam, Mortier, 1689. Mit gestoch.<br />
Titel, Titelholzschnittvign., 3 (statt 4; 1 gefalt.)<br />
doppelblattgr. Kupferstichkarten und 26 (2 gefalt.,<br />
15 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 3 Bl., 317 S., 5 Bl.<br />
Läd. Ldr. d. Zt. (89) 200,-<br />
Dritte Ausgabe. – Goldsmith T 43. Mendelssohn IV, 45<strong>6.</strong><br />
Nissen ZBI 4066 (inkplt.). – Vgl. De Backer-S. VII, 1802, 1.<br />
Scheepvaart Mus. 229. Cordier, BI, 947. – Beschreibung der<br />
ersten Missionsreise der Jesuiten um das Kap der Guten<br />
Hoffnung nach Siam. Mit wissenschaftlichen Beobachtungen<br />
der Patres auf den Gebieten der Astronomie, Geographie,<br />
Geschichte des Landes, über Fauna und Flora, Bevölkerung<br />
etc. – Die Kupfer zeigen Eingeborene, Tiere,<br />
Gebäude, Gebräuche und Karten. – Es fehlt die Tafel 18<br />
mit der Karte von Siam. – Gebräunt; Tafel 19 mit längerem<br />
Einriß.<br />
1858 – ZIMMERMANN, E. A. W. VON, Taschenbuch<br />
der Reisen oder unterhaltende Darstellung<br />
der Entdeckungen des 18ten Jahrhunderts. Jge.<br />
IX/1, XI/2 und XII/1 der Reihe in 3 Bdn. Leipzig,<br />
Fleischer, (1809-12). Mit 3 gestoch. Titeln,<br />
3 gestoch. Frontisp. und 32 (23 gefalt.) Kupfer -<br />
tafeln (ohne die Kupferstichkarte). XXII S., 1 Bl.,<br />
349 S., 1 Bl.; XVIII, 286 S., 1 Bl. (Anzeigen); XVI,<br />
400 S., 2 Bl. (Anzeigen). Orig.-Brosch. (Rücken<br />
mit Kugelschreiber numeriert, beschabt und etw.<br />
bestoßen). (86) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Köhring 143. Lanckoronska-R. 143. Marwinski<br />
695. – Zimmermann (1743-1815), Geograph und<br />
Naturforscher, beschreibt die Geographie, Tierwelt,<br />
Bewohner, Sitten, Religion etc. verschiedener Länder und<br />
Kontinente der ganzen Welt auf der Grundlage fremder<br />
Reisewerke, die er populärwissenschaftlich umformt. – Die<br />
vorliegenden Jahrgänge betreffen China und Indien. Die<br />
Tafeln zeigen u. a. Tiere, Pflanzen, Landschaften, Orte und<br />
Monumente. – Ohne die Karte in Jg. XII/1. – Jg. IX mit<br />
Unterstreichungen in Farbe; stellenw. wenig fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 357<br />
1859 AUSTRALIEN UND OZEANIEN – COOK,<br />
J., Voyage dans l'hémisphere Austral, et autour du<br />
monde, fait sur les vaisseaux du roi l'Aventure &<br />
la Résolution, en 1772, 1773, 1774, & 1775. Traduit<br />
de l'Anglois (par Suard). 6 Bde. und Tafelbd.<br />
Paris, Hôtel de Thou, 1778. 8° und 4°. Mit Falt -<br />
tabelle (im Textteil), gestoch. Portr., 14 meist ge -<br />
falt. Kupferstichkarten und 51 meist gefalt. Kupfertafeln.<br />
Ldr. (Textbde.) und Hldr. um 1900<br />
(Rücken tls. verblaßt, leicht berieben und bestoßen).<br />
(55) 1.200,-<br />
Erste vollständige französische Ausgabe, gleichzeitig auch<br />
mit einer Quart-Ausgabe erschienen. – Beddie 1224. – Vgl.<br />
Cox I, 60. Sabin 16249 (beide Quart-Ausgabe). – Beschreibung<br />
von Cooks zweiter Reise, die im wesentlichen der<br />
Erkundung eines möglichen südlichen Kontinents galt. –<br />
Die Kupfer, num. 1-65 und 10bis, zeigen Ansichten, Reiseszenen,<br />
Pflanzen, Vögel, ethnologische Gegenstände, Eingeborenen-Porträts<br />
etc. – Tls. etw. gebräunt und fleckig.<br />
Einzelne Tafeln außen mit Quetschfalten und tls. mit Einrissen.<br />
Siehe Abbildung.<br />
First complete French edition, simultaneously published with<br />
a 4to edition. – Description of Cook's second expedition<br />
mainly with the objective to explore a possible southern continent.<br />
– Partly slightly browned and soiled. Some plates<br />
with vertical creases outside and here and there with tears.<br />
– Calf (text volumes) and half calf around 1900 (spine partly<br />
discoloured, slightly rubbed and scuffed). – See illustration.<br />
1860 – KEATE, G., Relation des Îles Pelew, situées dans<br />
la partie occidentale de l'Océan Pacifique; composée<br />
sur les journaux et les communications du<br />
Capitaine Henri Wilson. 2 Bde. Paris, Le Jay und<br />
Maradan, 1788. Mit Portr., 2 gefalt. Karten und 14<br />
(11 gefalt.) Tafeln (alles gestoch.). 2 Bl., 282 S.;<br />
2 Bl., 274 S., 3 Bl. Läd. Interims-Brosch. (2) 300,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Boucher de la Richarderie VI,<br />
352 (eingehende Besprechung). Hill Coll. 909. Cox II, 303.<br />
Brunet III, 647. Hoefer XXXVII, 495: „D'après Quérard,<br />
cette traduction a été revue par Mirabeau.“ – Bericht über<br />
die Entdeckung der Palau-Inseln, an deren Küste Wilson<br />
mit dem Ostindien-Segler „Antelope“ Schiffbruch erlitt.<br />
Keate verfaßte die romanhafte Erzählung unter Verwendung<br />
der Originalkorrespondenz des Entdeckers. Am<br />
Schluß ein Verzeichnis „Pelewanischer Wörter“. – Das Porträt<br />
zeigt Kapitän Henry Wilson, die Tafeln zeigen Abba<br />
Thulle, den König von Palau, dessen Familienmitglieder,<br />
mehrere Landschaftsansichten und Werkzeuge der Eingeborenen.<br />
Die große Falttafel mit Küstenpanorama der<br />
Palau-Inseln, die Faltkarte mit Darstellung der Inselgruppe<br />
und deren Umgebung. – Unbeschnitten, ansonsten recht<br />
sauber. – Siehe Abbildung.<br />
1861 – TUCKEY, J. H., Bericht von einer Reise nach<br />
Neu-Süd-Wallis, um zu Port-Philipp in der Bass's<br />
Straße eine Kolonie anzulegen. Weimar, Landes-<br />
Industrie-Comptoir, 1805. VI, 136 S. Mod. Pp.<br />
(153) 300,-
358<br />
Nr. 1860<br />
(Bibliothek der neuesten Reisebeschreibungen, Bd. XXIV/2).<br />
– Erste deutsche Ausgabe. – Ferguson 420. Borba de<br />
Moraes 871. Berger 301-02. – Vgl. Bosch 268 (engl. EA<br />
1805). – Tuckey war Begleitoffizier auf einem Gefangenentransport<br />
nach Australien. – Auf den S. 27-63 Beschreibung<br />
eines Zwischenaufenthaltes in Rio de Janeiro. Ferner auf<br />
40 S. Beschreibung der Gefangenenkolonie und der Zu -<br />
stände daselbst. – NACHGEB.: WOODARD, D., Ge -<br />
schichte seiner Schicksale und seines Aufenthalts auf der<br />
Insel Celebes. Aus dem Englischen. Weimar 1805. Mit<br />
gefalt. Kupferstichkarte. 2 Bl., XXVIII, 159 S. – Bibliothek<br />
der neuesten und wichtigsten Reisebeschreibungen, Bd.<br />
XXIV. – Vgl. Ferguson 425. – REGISTER über die ersten<br />
vier und zwanzig Bände der Bibliothek der neuesten und<br />
wichtigsten Reisebeschreibungen. Weimar 180<strong>6.</strong> 1 Bl., 286 S.<br />
– Ferguson 425.<br />
1862 BALKAN – KROATIEN – MARIJA BISTRICA<br />
– SC. MARIA BISTRICENSIS in Reg. Croatiae.<br />
O. O., Dr. und J. (Zagreb? um 1700). Mit ganzseit.<br />
Kupferstich. 2 Bl. Mod. Lwd. (146) 150,-<br />
Seltenes Andachtsbild mit Darstellung der verehrten Marienstatue<br />
und einer kleinen Ansicht des Wallfahrtsorts. Der<br />
dreiseitige Text mit Gebeten. Die Stechersignatur „Agram“<br />
bezeichnet wohl die Stadt Zagreb, jedenfalls ist ein Stecher<br />
dieses Namens unbekannt. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
1863 – LAUGIER, (M. A.), Geschichte der Unterhandlungen<br />
des Belgrader Friedens, welcher den<br />
18. Sept. 1739 zwischen dem Kaiser, Rußland und<br />
der Ottomanischen Pforte, durch Vermittlung<br />
des französischen Hofes abgeschlossen worden.<br />
(Übers. von K. W. M. von Welk). 2 in 1 Bd. Leipzig,<br />
Hilscher, 1769. 8 Bl., 278 S., 1, 4 Bl., 295 S.<br />
Läd. Pp. d. Zt. (48) 300,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Fromm 1443<strong>6.</strong> – Vgl. Cioranescu<br />
37482. – Ohne die am Ende von Bd. II angezeigte Kupfertafel<br />
(„wird zu Weihnachten ausgegeben“). – Titel verso ge -<br />
stempelt, gebräunt und fleckig.<br />
1864 – (LUDWIG SALVATOR, ERZHERZOG),<br />
Lose Blätter aus Abazia. Wien, Hölzel, 188<strong>6.</strong> 4°.<br />
Mit 32 Tafeln. 3 Bl., 89 S., 1 Bl. OHlwd. (Rücken<br />
tls. fleckig, Kanten gering gebräunt). (46) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Beckmann 65. Hamann 269. – Monographie<br />
über den mondänen Badeort der österreichischen<br />
Monarchie. – Vorsätze etw. fleckig.<br />
1865 – SOUBRE, H. F., Jugoslawia. Belgrade – Zagreb<br />
– Sarajevo. Belgrad, Librairie Française, o. J. (ca.<br />
1930/40). Qu.-4°. Mit 30 mont. Photographien.<br />
5 Bl. OLdr. mit goldgepr. Wappensupralibros auf<br />
dem Vorderdeckel (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(146) 150,-
Nr. 1868<br />
Seltenes Album, hauptsächlich mit Ansichten aus Belgrad.<br />
Die Photos zeigen neben wichtigen Gebäuden und Plätzen<br />
auch Naturimpressionen und Menschen. – Titel mit Numerierung;<br />
leichte Gebrauchsspuren.<br />
1866 BALTIKUM – (STAVENHAGEN, W. S., Album<br />
Baltischer Ansichten. Mitau, Selbstvlg., ca. 1860).<br />
Quer-8°. Daraus: 34 Stahlstichtafeln von G. G.<br />
Lange nach W. S. Stavenhagen (ohne Begleittext).<br />
Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und bestoßen). (89)<br />
300,-<br />
Winkelmann 773: „30 Lief. Jede Lieferung mit 3 Stahl -<br />
stichen und Text.“ – Von den danach 90 erschienenen<br />
Stichen vorliegend Ansichten u. a. von Bauske, Fellin, Kandau,<br />
Kokenhusen, Mesothen, Sawensee sowie den Schlössern<br />
Amboten, Edwahlen und Neuenburg. – Spiegel mit<br />
mont. Umschlag der 3. Lfg., eine Tafel aufgezogen, tls. wasserrandig,<br />
stärker gebräunt und fleckig.<br />
1867 – STECHOW, E. (HRSG.), Beiträge zur Naturund<br />
Kulturgeschichte Lithauens und angrenzender<br />
Gebiete. 6 Tle. in 1 Bd. München 1922-32. 4°.<br />
Reich illustr. VIII, 678 S. Mod. Hlwd. (112) 120,-<br />
Abhandlungen der math.-phys. Klasse der Bayer. Akademie<br />
der Wissenschaften, Suppl.-Band. – Vorsatz mit e. Widmung<br />
des Verfassers.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 359<br />
1868 BEAUMONT, A., Travels Through the Maritime<br />
Alps, from Italy to Lyons. London, Bensley, 1795.<br />
Fol. Mit gestoch. Titel mit Aquatinta-Vign., Kupfertafel,<br />
18 Aquatinta-Tafeln und 4 (1 doppelblattgr.)<br />
Kupferstichkarten. 3 Bl., 127 S., 1 Bl.<br />
Mod. Hldr. (etw. beschabt und bestoßen). (55)<br />
1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Abbey I, 52. Lowndes I, 138. – Vgl. Cox<br />
I, 164. – NACHGEB.: (DERS.), Select Views in the South<br />
of France. London 1794. Mit gestoch. Titel, Kupfertafel,<br />
12 Aquatinta-Tafeln und 2 Kupferstichkarten. 54 S., 1 Bl. –<br />
Erste Ausgabe. – Abbey I, 51. Lowdnes I, 137. – Vgl. Cox<br />
I, 164. – Tls. stark wasserrandig, gebräunt und etw. fleckig.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Partly with strong waterstains, browned and<br />
a little soiled. – Modern half calf (some scratching and<br />
scuffing). – See illustration.<br />
1869 BENELUX – AMSTERDAM – ZESEN, PH.<br />
VON, Beschreibung der Stadt Amsterdam. Amsterdam,<br />
Nosche, (1664). 4°. Mit gestoch. Titel,<br />
Textkupfer und 66 (statt 73; 65 gefalt. doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln. 3 Bl., 398 S., 11 Bl. (ohne<br />
das gefalt. Bl. mit den Buchbinderanweisungen).<br />
Ldr. d. Zt. (Kopf und Schwanz restauriert, etw.<br />
fleckig, beschabt und bestoßen). (92) 400,-
360<br />
Nr. 1876<br />
Erste Ausgabe. – Dünnhaupt 52.1. Otto 99. FdF 824:<br />
„Splendid views of the city.“ – „Zesen versucht durch diese<br />
mit erstaunlicher Sachkenntnis verfaßte Topographie, den<br />
Mitbürgern seiner Wahlheimat Amsterdam seinen Dank<br />
abzustatten“ (Dünnhaupt). – Vorsätze und Titel mit Besitzvermerk<br />
und Eintrag, die S. 117/118 mit großem Einriß und<br />
die S. 119/120 mit kleinem Brandloch, das Kupfer „De<br />
Doorluchtige School“ mit einem braunen Fleck; die Tafeln<br />
wenig fleckig und vereinzelt mit kleinen hinterlegten Läsuren<br />
(„De Nieuwe Kerck“ und „'T Heeren Logement“ mit<br />
größeren sorgfältig restaurierten Einrissen); die Seiten tls.<br />
leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1870 – ARNALD, G., Pituresque Scenery on the River<br />
Meuse, from the City of Leige to that of Mézières.<br />
London, King und Ackermann, (1835). Fol.<br />
Mit gefalt. Kupferstichkarte, 30 Aquatinta-Tafeln<br />
und 3 auf China aufgewalzten Plänen im Text.<br />
28 S. Hldr. d. Zt. (vorderer Deckel lose, Rücken<br />
abgeplatzt, stärker beschabt und bestoßen). (89)<br />
300,-<br />
Abbey, Travel, 95. – Mit Ansichten von Dinant, Huy, Liège,<br />
Mézières, Namur, Walzen u. a. – Vorsatzpapiere mit Einrissen,<br />
Karte im Falz eingerissen, stärker gebräunt, etw. fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
1871 – BRUINING, G., Belgie, waaronder het Luxemburgsche,<br />
het land van Luyk, en de aangrenzende<br />
Fransche vestingen, en andere bezittingen. Den<br />
Haag, Allart, 1815. Mit gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte.<br />
XVI, 304 S. Läd. Ldr. d. Zt. mit<br />
Wappensupralibros auf beiden Deckeln. (89)<br />
120,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Karte zeigt Belgien und Luxemburg.<br />
– Titel gestempelt, vereinzelt mit Einrissen und Randläsuren,<br />
tls. stärker gebräunt.<br />
1872 – HAVARD, H., La Hollande à vol d'oiseau.<br />
Paris, Decaux und Quantin, 1881. 4°. Mit 24 Ta -<br />
feln, kolor. lithogr. Karte und zahlr. Textabb. 3 Bl.,<br />
II, 400 S. Hldr. d. Zt. (etw. beschabt und berieben).<br />
(100) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Vicaire IV, 44. – Ansichten von Amsterdam,<br />
Dordrecht, Groningen, Den Haag, Maastricht, Rotterdam<br />
u. a. – Erste Lage gelockert, tls. stärker stockfleckig.<br />
1873 – (LANGE, L.), Der Rhein und die Rheinlande in<br />
malerischen Original-Ansichten. Abteilung III/<br />
1-2 in 2 Bdn.: Von Cöln bis an's Meer und Hol-
land. Darmstadt, Lange, 1854-63. Mit gestoch.<br />
Titel und 159 Stahlstichtafeln. 6 Bl., 264 S.; 1 Bl.,<br />
S. (265)-560. Hldr. d. Zt. (stärker beschabt und be -<br />
stoßen). (89) 400,-<br />
Ansichten von Amsterdam, Arnhem, Delft, Den Haag, Leiden,<br />
Rotterdam, Utrecht u. a. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
tls. stärker gebräunt und fleckig.<br />
1874 – MUQUARDT, CH., Monuments d'architec -<br />
ture et de sculpture en Belgique. 2 Bde. Brüssel,<br />
Gent und Leipzig, Muquardt, o. J. (ca. 1850). Fol.<br />
Mit 60 getönten Kreidelithogr. von F. Stroobant.<br />
23; 20 Bl. OLdr. mit reicher Blindpr. à la cathédrale<br />
(beschabt, Rücken defekt). (89) 400,-<br />
Thieme-B. XXXII, 20<strong>6.</strong> – Ansichten von und aus Antwerpen,<br />
Brügge, Brüssel, Gent, Löwen, Lüttich, Mecheln,<br />
Namur, Tournai und anderen Städten. – Tls. stockfl., leicht<br />
gebräunt.<br />
1875 – (NEDERLANDSCHE TAFEREELEN of eene<br />
keurige verzameling van 900 fraaije gezigten van<br />
steden, dorpen ... 3 Bde. Amsterdam, de Groot,<br />
1792). Daraus ca. 150 gestoch. Ansichten auf ca.<br />
80 Kupfertafeln. Hldr. d. Zt. (beschabt, fleckig).<br />
(89) 200,-<br />
Tiele 1034. – Neudruck des gesuchten „Verheerlykt Nederland“<br />
mit dekorativen Ansichten niederländischer Orte und<br />
deren Gebäuden. – Braunfl., 3 Tafeln lose.<br />
1876 – OUTREIN, J. D', Wegwyser door de Heerlykheid<br />
Roosendaal, ofte, de Roosendaalsche vermakelykheden.<br />
De derde druk, grootelyks vermeerdert.<br />
Amsterdam, Keulen, 1718. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr., Wappenkupfer und 19 (statt 20) Kupfer -<br />
tafeln. Blindgepr. Pgt. d. Zt. (leicht bestoßen, etw.<br />
fleckig). (89) 300,-<br />
Nijhoff-H. 237. – Preisgedicht auf das Haus und den Garten<br />
Roosendaal, die Besitzung des Johan van Arnhem, Heer<br />
van Ro(o)sendaal (1636-1716), aus der Feder des Predigers<br />
und Bibliothekars Johan d'Outrein (1662-1720). – Die Kupfer<br />
mit Ansichten der prachtvollen herrschaftlichen Gartenanlage<br />
in der Nähe von Arnheim. – Es fehlt der Faltplan.<br />
– Leicht gebräunt, etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1877 – (PARIVAL, J. DE), Les delices de la Hollande.<br />
Reveus, corrigés, et augmentés de nouvau par<br />
François Savinien d'Alquie. Derniere ed. Amsterdam,<br />
Ravestein, 1669. 12°. Mit gestoch. Titel,<br />
2 Kupfertafeln, gefalt. Kupferstichkarte und 12 ge -<br />
falt. gestoch. Plänen. 5 Bl., 489 S., 1 (statt 3?) Bl.<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig). (67) 400,-<br />
Willems 1824. Tiele 846 (jeweils 3 Bl. am Schluß). Brunet<br />
IV, 375. – Enthält einen Abriß der niederländischen<br />
Geschichte von der Gründung der Republik bis zum Jahre<br />
1669. – Mit einer Gesamtansicht von Amsterdam, Plänen<br />
von Alkmaar, Amsterdam, Delft, Den Haag, Dordrecht,<br />
Haarlem, Leiden, Rotterdam etc., ferner einer Darstellung<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 361<br />
eines Schlittschuhläufers auf dem Eis. – Gestoch. Titel mit<br />
hinterlegtem Durchriß, Drucktitel mit Besitzvermerken in<br />
Tinte, erste Seiten mit kleinem Wasserrand; wenig fleckig.<br />
1878 – SCHOOCK, M., Belgium federatum, sive distincta<br />
descriptio reip. federati Belgii. Ed. altera<br />
priori emendatior. Amsterdam, van den Berge,<br />
1665. 12°. Mit gestoch. Titel. 5 Bl., 426 S. Pgt. d.<br />
Zt. (Schließbänder fehlen, etikettiert, etw. fleckig<br />
und bestoßen). (6) 120,-<br />
Tiele 975. – Vorsatz gestempelt, erste Lage mit Wurmspuren,<br />
gestoch. Titel seitlich etw. angeschnitten, Titel mit hs.<br />
Besitzvermerk der Kartause Gaming in Niederösterreich,<br />
verso gestempelt, etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
1879 – VERHEERLYKT NEDERLAND, HET, of<br />
kabinet von hedendaagsche gezigten. Tl. V (von 9)<br />
in 1 Bd. Amsterdam, Tirion, 1754. Mit 91 gestoch.<br />
Ansichten (davon 3 doppelblattgr. und 2 doppelblattgr.<br />
mit je 2 Quer-Ansichten) auf 47 Kupfer -<br />
tafeln. 2 Bl. Interims-Brosch. (fleckig). (89) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Tiele 1034. – Dekorative Ansichten von<br />
Städten, Dörfern und Adelssitzen und deren Baudenk -<br />
mälern aus der niederländischen Provinz Zeeland. – Leicht<br />
gebräunt.<br />
1880 – WATERLOO – ALBUM contenant un Plan de<br />
la Bataille de Waterloo. Dressé par le général<br />
Baron de Jomini. Et douze vues des environs du<br />
dit Champ de Bataille. Brüssel, Gérard, o. J.<br />
(1846). Qu.-4°. Farb. lithogr. Titel, 12 lithogr.<br />
Tafeln und gefalt. lithogr. Plan. Orig.-Brosch.<br />
(lichtrandig, mit hs. Vermerk, etw. fleckig und<br />
berieben). (2) 150,-<br />
Die Tafeln meist datiert 1842, die Karte datiert 184<strong>6.</strong> – Tls.<br />
mit Randläsuren, leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1881 – WAUTERS, A., Les délices de la Belgique.<br />
Brüssel und Leipzig, Muquardt, 1844. Mit getöntem<br />
lithogr. Frontisp., getöntem lithogr. Titel,<br />
118 ge tönten lithogr. Tafeln, gefalt. grenzkolor.<br />
lithogr. Karte und gefalt. teilkolor. lithogr. Plan.<br />
2 Bl., III, 412 S. Mod. Lwd. (130) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Der Verfasser (1817-1898) war Archivar<br />
der Stadt Brüssel, was sich in der Fülle von historischen<br />
Details niederschlägt, die diese frühe gesamtbelgische Topographie<br />
prägt und auszeichnet. Mit Ansichten von Anvers,<br />
Berchem, Brügge, Brüssel, Löwen, Lüttich, Namur, Tournai<br />
etc. – Plan mit hinterlegtem Einriß im Falz, stellenw.<br />
fleckig und gering gebräunt; Titel gestempelt.<br />
1882 BODENEHR, G., Force d'Europe, oder die<br />
Merckwürdigst- und Fürnehmste, meistentheils<br />
auch Ihrer Fortification wegen Berühmteste Staette,<br />
Vestungen, Seehaefen ... in Europa. (Tl. I von<br />
3). Augsburg, Selbstvlg., o. J. (um 1728). Qu.-4°.<br />
Titel, Vorrede, Register und 200 tls. gefalt. Tafeln
362<br />
Nr. 1882<br />
(alles gestochen). Hpgt. d. Zt. mit goldgepr. Wappensupralibros<br />
(Deckel mit Brüchen, stark be -<br />
schabt und bestoßen). (2) 4.000,-<br />
Nebehay-W. 106 (dat. um 1700). Augsburger Barock 671<br />
(dat. ca. 1720): „Grundrisse und Ansichten von Festungen,<br />
befestigten Städten, Häfen und anderen Kriegsarchitekturen.<br />
Es sind Wiederholungen der besten Blätter aus Stridbecks<br />
'Curiösem Staats- und Kriegstheater'.“ – Alphabetisch<br />
geordnet von Amberg bis Zürich, tlw. mit in den Rand<br />
gestochenen umfangreichen Erklärungen. – Zur Datierung:<br />
auf Tafel 76 mit einer Ansicht von Gibraltar wird in der<br />
Randerklärung ein Ereignis vom 22. und 23. Februar 1727<br />
geschildert. – Fliegende Vorsätze fehlen, Titel ankolor., eine<br />
Tafel (69, Augsburg) auf dem Kopf stehend eingeb.; vor<br />
allem die Ränder etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Alphabetically arranged from Amberg till Zurich, partly<br />
with extensive explanations engraved at margins. – Re. date:<br />
an event of 22nd and 23rd of February 1727 is described at<br />
the marginal explanation on plate 76 with a view of Gibraltar.<br />
– Fly-leaves missing, title partly coloured, one plate<br />
(69, Augsburg) bound-in upside-down; mainly margins a<br />
little browned and soiled. – Contemporary half vellum with<br />
gilt stamped armorial bookplate (covers with breaks, heavily<br />
scratched and scuffed). – See illustration.<br />
1883 BÖHMEN UND MÄHREN – BUDWEIS –<br />
SAMMLUNG von ca. 80 Zirkularen des kaiserlich-königlich<br />
böhmischen Landesguberniums.<br />
Prag 1785-1819. Fol. Lose, ohne Einband. (77)<br />
200,-<br />
Darunter Erlasse von Kaiser Franz I. sowie Anweisungen<br />
an das bischöfliche Metropolitankapitel und das Generalvikariat<br />
in Budweis. – Das Landesgubernium in Prag war<br />
die höchste böhmische Regierungsbehörde, der die 16<br />
Kreisbehörden unterstanden. Die vorliegenden Dokumente<br />
richten sich u. a. an die Kreisbehörde von Budweis. Teils<br />
zweisprachig, deutsch und tschechisch. – Beiliegend eine<br />
gedruckte Urkunde Maria Theresias, Wien 1750, die böhmische<br />
Kirche betreffend. – Tls. leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig, unbeschnitten.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
1884 – DUCHOWSKY, V. P., Lucifer lucens non urens<br />
lustrans ac illustrans omissa et commissa in prodromo<br />
annalium Hayekianorum e Bohemica editione<br />
Latine redditorum a R. P. Victorino a S.<br />
Cruce. Prag, Hladky, 1765. 4°. Mit Textkupfer.<br />
9 Bl., 165 S., 4 Bl. Pp. d. Zt. (fleckig, beschabt und<br />
be stoßen). (112) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Hanus 73. Tumpach-Podlaha III, 632. Voit<br />
218: „Defence of Hájek's Chronicle by the Prague priest<br />
and Protonotary Apostolic V. P. Duchowsky; based on the<br />
Latin translation by Victorino a S. Cruce; it takes up a<br />
critical historiographic stance different from that of G.<br />
Dobner.“ – Etw. fleckig, kleiner Wurmgang.<br />
1885 – JOHANNESBRUNN – ARNOLT, L. A.,<br />
Nach den Gesätzen der Chimie veranstaltete<br />
genaue Zergliederung und Beschreibung des ur -<br />
alten ... mineralischen Badsprudels Johannisbrunn.<br />
Prag, Gerzabeck, 1795. Mit gefalt. Kupfertafel von<br />
Ignaz Ott. 6 Bl., 96 S. Spät. Hlwd. (gering berieben<br />
und bestoßen). (95) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. IX, 37. Blake 20. – Die<br />
Tafel mit Ansichten von Johannesbrunn bei Königgrätz von<br />
Osten und Süden (je 16,5 x 20 cm). – Zum Künstler vgl.<br />
Wurzbach XXI, 128. – Titel gestempelt, etw. wasserrandig,<br />
wenig fleckig.<br />
1886 – KARLSBAD – „ALBUM der neuesten Ansichten<br />
von Carlsbad“ (Broschurtitel). (Karlsbad),<br />
Schäfler, o. J. (um 1850). Qu.-8°. 12 Stahlstich-<br />
Tafeln auf aufgewalztem China. Orig.-Brosch.<br />
(etw. läd., Rücken restauriert). (89) 300,-<br />
Sehr seltenes Album (nicht über den KVK nachweisbar,<br />
nicht im GV) von neuerrichteten Gebäuden, Straßen und<br />
Plätzen, darunter das neue Badehaus, die evangelische Kirche,<br />
der Freundschaftssaal, der Schloßbrunnen, der „Sprudel“<br />
und der Posthof. – Linke obere Ecke mit durchgehendem<br />
Wasserrand; gebräunt und fleckig.
1887 – SCHEMATISMUS für das Markgrafthum<br />
Mähren und Herzogthum Schlesien auf das Jahr<br />
1810. Brünn und Olmütz, Gastl, (1809). 8 Bl., S.<br />
(3)-317, 80 Bl. Stark läd. Pp. d. Zt. (112) 80,-<br />
Mit Kalender, Namensverzeichnissen (Staatsämter), Verzeichnis<br />
der Jahrmärkte, Geistlichen, Schulen, Fabriken,<br />
Gewerbe u. a. – Titel gestempelt, etw. fleckig.<br />
1888 – STEINBACH, O., Diplomatische Sammlung<br />
historischer Merkwürdigkeiten, aus dem Archive<br />
des gräflichen Cisterzienserstifts Saar in Mähren.<br />
2 in 1 Bd. Prag, Wien und Leipzig, Schönfeld,<br />
1783. Mit gestoch. Frontisp., 2 wdh. gestoch.<br />
Titelvign., 3 gestoch. Textvign., 5 Kupfertafeln und<br />
gefalt. Stammtafel. XII S., 1 Bl., 344 S., 2 Bl., 285<br />
(recte 295) S. Pp. d. Zt. (Rücken mit Aufkleber,<br />
Kapitale etw. eingerissen, stark beschabt, bestoßen).<br />
(112) 100,-<br />
Knihopis 15.697. Wernigg 3233. Wurzbach XXXVIII, 48:<br />
„Als Quellenwerk noch immer brauchbare Sammlung, enthält<br />
eine historisch genealogische Abhandlung über die Stifter<br />
des Klosters Saar, weiter die Geschichte des Klosters mit<br />
steter Rücksicht auf die Landesgeschichte und die Ge -<br />
schichte der Cisterzienserstifte Mährens.“ – Außensteg der<br />
S. 189-98 von Bd. II mit Braunfleck, Titel von Bd. I feuchtigkeitsfl.<br />
und wie die Tafeln gebräunt. – Aus der Bibliothek<br />
von Franz Graf Thun-Hohenstein, Tetschen.<br />
1889 BROWN, E., Durch Niederland, Teutschland,<br />
Hungarn, Servien, ... Oesterreich gethane gantz<br />
sonderbare Reisen, anfangs in Englischer, nachgehends<br />
in Holländischer Sprach beschrieben, nunmehr<br />
in die Hoch-Teutsche übersetzet, durch<br />
öffentlichen Druck zum andern mal gemein<br />
gemacht. Nürnberg, Zieger, 1711. 4°. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 17 (11 gefalt.) Kupfertafeln. 2 (statt<br />
5) Bl., 334 S., 6 Bl. Spät. Hldr. mit Rsch. und Rvg.<br />
(Kapitale defekt und tls. wurmlöchrig, stark<br />
beschabt und bestoßen). (6) 300,-<br />
Zweite deutsche Ausgabe (die erste ebda. 1686). – Nebehay-W.<br />
116 Anm. – Vgl. Apponyi 2242. Wellcome II, 251.<br />
– Die Kupfer, tls. von Nikolaus Schurtz und J. F. Wussim<br />
gestochen, zeigen u. a. Antwerpen, ein ungarisches Goldund<br />
Silberbergwerk, einen Plan von Palmanova (zwischen<br />
Udine und Aquileia), den Stephansdom zu Wien, ein Porträt<br />
Kaiser Leopolds I., eine Innenansicht der Hofbibliothek<br />
in Wien, den Bärenhof von Dresden, die Liebfrauenkirche<br />
in Aachen etc. – Ohne die 3 Bl. mit Widmung. –<br />
Wasserrandig, gebräunt und fleckig.<br />
1890 BUCELINUS, G., Hemer-eniauto-genea-choro -<br />
graphias (Graece) nucleus insigni lectionis variae<br />
fructu locuples. Ulm, Görlin, 1652. 12°. Mit ge -<br />
stoch. Titel, 15 ganzseit. Holzschnittkarten, ganzseit.<br />
Textholzschnitt, 4 (statt 8) Bl. gestoch. Tabellen<br />
und 61 Wappenholzschnittleisten. 239 Bl.<br />
Stark läd. Pgt. d. Zt. (6) 300,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 363<br />
Vgl. ADB III, 462 (Ausg. 1672). – Chronologischer Abriß<br />
mit Kalendarien, Listen der Päpste und weltlichen Herrscher<br />
(mit Wappen), genealogischen Tabellen und kleinem<br />
Europa-Atlas mit Karten von Oberbayern, der Oberpfalz,<br />
Sachsen, Franken, Böhmen, Österreich, Schwaben, dem<br />
Bodensee, der Schweiz, Ungarn, Belgien, Frankreich, Großbritannien,<br />
Italien und Spanien. – Innengelenke aufgeplatzt,<br />
Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, die Karte von Spanien mit<br />
hinterlegtem Einriß, im Bug gegen Ende etw. wurmstichig,<br />
einige Seiten am rechten Seitenrand knapp beschnitten und<br />
tls. mit geringen Läsuren, gebräunt und fleckig.<br />
1891 CAPELLONI, L., Varij ragionamenti historici, e<br />
politici, ne' quali con gli essempi de' casi seguiti<br />
vengono li principi, e capitani ad essere ammaestrati<br />
di come habbiano à portarsi in diversi accidenti<br />
de' governi de' stati, & di guerre. <strong>Mai</strong>land,<br />
Bidelli, 1623. Mit breiter gestoch. Titelbordüre<br />
von Giovanni P. Bianco. 8 Bl., 237 S. Mod. Hpgt.<br />
unter Verwendung älteren Materials. (145) 300,-<br />
Zweite Ausgabe. – STC 180. Dura 2714. Brunet I, 1559.<br />
Graesse II, 41. – Vgl. Alden 576/6 (EA 1576): „Describe<br />
harmful social effects of introduction from New World of<br />
gold & silver.“ – Verfaßt von Lorenzo Capelloni aus Genua<br />
(um 1510-um 1590), Begleiter des berühmten Admirals<br />
Andrea Doria (1468-1560), dessen erste Biographie er 1565<br />
veröffentlichte. Er berichtet hier über die Geschichte<br />
Genuas und über die Niederlassungen der Genuesen in<br />
Afrika und im Mittleren Osten, die letzten Kapitel behandeln<br />
die Entdeckung Amerikas und deren negativen Einfluß<br />
auf den europäischen Handel durch die großen Mengen<br />
von eingeführtem Gold und Silber. – Titel restauriert<br />
(geringer Bild- und Buchstabenverlust). Leicht gebräunt,<br />
tls. etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1892 CONEY, J., Engravings of Ancient Cathedrals,<br />
Hotels de Ville, and other Public Buildings of<br />
Celebrity, in France, Holland, Germany, and Italy.<br />
London, Moon, Boys and Graves, 1832. Gr.-Fol.<br />
Mit 32 Radierungen auf aufgewalztem China.<br />
31 Bl. Hldr. d. Zt. (Außengelenke tls. aufgeplatzt,<br />
stark beschabt und bestoßen). (89) 400,-<br />
Pollen 322. – Vgl. Brunet II, 217 (EA 1829-31). – Ansichten<br />
der Kathedralen von Antwerpen, Brüssel, Freiburg,<br />
<strong>Mai</strong>land, Reims, Rouen, St. Omer, Straßburg sowie<br />
Darstellungen der Rathäuser von Arras, Brüssel, Löwen,<br />
Ypern u. a. – Ein Textblatt mit langem Einriß, stärker<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1893 DONAU – BEATTIE, W., The Danube. London,<br />
Virtue, (1842). 4°. Mit gestoch. Titel, gestoch.<br />
Portr., 2 Stahlstichkarten und 79 (statt 80) Stahlstichtafeln.<br />
IV, 236 S. (ohne S. 67/68), 1 Bl. Hldr. d.<br />
Zt. (stärker beschabt und bestoßen). (89) 200,-<br />
Nebehay-W. 82. – Unter den qualitätvollen Ansichten: Belgrad,<br />
Budapest (4), Linz (2), Melk (2), Passau (3), Preßburg,<br />
Regensburg (5), Straubing, Ulm (5), Walhalla, Wien (10). –<br />
Es fehlt die Ansicht von Budapest vom Blocksberg aus. –<br />
Portr. verso mit hs. Besitzvermerk, vereinzelt Papierdurchbrüche,<br />
tls. etw. gebräunt und stärker fleckig.
364<br />
Nr. 1891<br />
1894 DONAU – KUNIKE, A., Zwey hundert vier und<br />
sechzig Donau-Ansichten. (Nachdruck der Ausg.<br />
Wien 1826). 2 Bde. München ca. 1980. Qu.-Fol.<br />
Mit Beiheft lose in OPp.-Kassetten. (44) 120,-<br />
1895 DUMONT D'URVILLE, (J. S. C.), Voyage pittoresque<br />
autour du monde. Résumé général des<br />
voyages de découvertes de Magellan, Tasman,<br />
Dampier, Anson, Byron etc. 2 Bde. Paris, Furne,<br />
1839. 4°. Mit 2 Frontisp., 278 Stahlstichtafeln,<br />
6 gefalt. Kupferstichkarten und einigen Textabb.<br />
2 Bl., VIII, 576 S.; 2 Bl., 584 S. Hldr. d. Zt. (stärker<br />
be schabt und bestoßen). (89) 200,-<br />
Vgl. Ferguson 1771. Sabin 21211. Lipperheide La 8. Hunnewell<br />
3<strong>6.</strong> Hill Coll. 505 (jeweils EA 1834-35). – Die Tafeln<br />
zeigen Trachten, Volksbräuche und Landschaften und sind<br />
nach de Sainson und J. Boilly gestochen; die Karten u. a.<br />
von Hawaii, Tahiti und Tonga. – In Bd. I eine Lage lose,<br />
Karten tls. eng beschnitten und mit Einrissen, etw. fleckig.<br />
1896 – Malerische Reise um die Welt. In's Deutsche<br />
übertragen und mit einigen Anmerkungen und<br />
Zusätzen versehen von A. Diezmann. 2 Bde. Leipzig,<br />
Industrie-Comptoir, 1835-37. 4°. Mit 6 (3 ge -<br />
falt., 2 lithogr., 4 gestoch.) Karten und 140 (1 ge -<br />
falt.) Stahlstichtafeln. IV, VIII, 338; IV, 320 S. Stark<br />
läd. Hlwd. d. Zt. (89) 120,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Sabin 21214. Ferguson 150. Lipperheide La 8. Hill Coll.<br />
50<strong>6.</strong> – Reisebeschreibung von Indien, China, Japan, aber vor<br />
allem von Australien und Neuseeland sowie den Südseeinseln.<br />
– Mit einer Weltkarte (mit langem Einriß) und einer<br />
Karte des Stillen Ozeans zwischen Australien und Amerika,<br />
die übrigen vier Karten mit Inselgruppen. – Tafeln tls. restauriert<br />
und eng beschnitten, etw. wasserrandig, stärker<br />
gebräunt und fleckig.<br />
1897 FRANKREICH – ARNAULT, A. V., Vie de<br />
politique et militaire de Napoléon. 2 Bde. Paris,<br />
Babeuf, 1822-2<strong>6.</strong> Gr.-Fol. Mit 93 (statt 134)<br />
lithogr. Tafeln. 3 Bl., 136 S.; 2 Bl., 173 S. Hldr. d.<br />
Zt. (stärker beschabt und bestoßen, Vordergelenk<br />
von Bd. II ca. 10 cm eingerissen). (89) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Brunet I, 490. Lipperheide Fc 7. – Monumentales<br />
Ansichtenwerk über das Leben und die Kriege des<br />
Kaisers, tls. mit Stadtansichten im Hintergrund, darunter<br />
Abukir, Moskau und Paris. – Teilw. stock- und wasserfl.,<br />
3 Tafeln und mehrere Textbl. stärker eingerissen, einige<br />
Tafeln stärker gebräunt. – Es fehlen 41 Tafeln.<br />
1898 – BOISSY D'ANGLAS, (F.-A.), Discours pré -<br />
liminaire au projet de constitution pour la République<br />
française ... au nom de la Commission des<br />
Onze. Paris, (Imprimerie Nationale, 1795). 63 S.<br />
Ldr. d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (Rückenbezug brüchig,<br />
Kopf und Schwanz gering schadhaft, tls.<br />
stark bestoßen). (59) 400,-<br />
Vorarbeit zur französischen Verfassung des Jahres III<br />
(1795). – NACHGEB.: CONSTITUTION (1) de la République<br />
Française. O. O. und Dr. 1795. 154 S., 3 Bl. – Endgültige<br />
Version der Verfassung des Jahres III (1795). – LOIS<br />
de la République françoise, en an IV. (Orléans und Paris)<br />
179<strong>6.</strong> 2 Tle. Mit gefalt. kolor. Kupferstichkarte. 35, 119 S. –<br />
Gesetz zur Organisation der Departements aus dem Jahr<br />
IV (1796). – Die Karte zeigt das Departement Loiret. – Vorderes<br />
Innengelenk aufgeplatzt, Vorsatz mit Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, stellenw. wenig fleckig und leicht<br />
gebräunt.<br />
1899 – BOITEL, L., Album du Lyonnais. Villes, bourgs,<br />
villages, églises et chateaux du département du<br />
Rhône. Illustrés par H. Leymarie. Bd. I (von 2).<br />
Lyon, Selbstvlg., 1843. 4°. Mit lithogr. kolor.<br />
Karte, 2 lithogr. Plänen und 15 lithogr. Tafeln.<br />
2 Bl., 298 S. (1 Bl. zwischengeb.). Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (leicht berieben und bestoßen). (67) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Illustrationen des Künstlers Hippolyte<br />
Leymarie (1809-1844) zeichnen sich durch „malerische<br />
Feinheit und topographische Treue“ (Thieme-Becker<br />
XXIII, 172) aus. – Mit kunstvoll gestalteten Initialen. –<br />
Gering fleckig.<br />
1900 – COURTOIS, E. B., Rapport fait au nom de<br />
la commission chargé de l'examen des papiers<br />
trouvés chez Robespierre et ses complices. Paris,<br />
Maret, an III (1795). 408 S. Spät. Hldr. (139) 150,-
Nr. 1903<br />
Martin-W. 8635. Tourneux 4293a. Monglond III, 280. –<br />
Eine von zwei Ausgaben im Jahr der ersten. – Zusammenfassender<br />
Bericht über die nach Robespierres Hinrichtung<br />
angestellte Untersuchung seiner Papiere. Ab S. 100 Ab -<br />
druck von 121 Dokumenten von Robespierre selbst, Saint<br />
Just, Collot d'Herbois etc. – Die bedeutende Quellenschrift<br />
zur Französischen Revolution wurde auch ins Deutsche<br />
übersetzt. – Braunfleckig.<br />
1901 – DROYSEN, J. F., Bemerkungen gesammelt auf<br />
einer Reise durch Holland und einen Theil Frankreichs<br />
im Sommer 1801. Göttingen, Dieterich,<br />
1802. 448 S. Mod. Pp. (95) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. XIII, 294. – Die seltene<br />
Reisebeschreibung des Mathematikers und Astronomen<br />
Johann Friedrich Droysen (1770-1814) widmet sich vor<br />
allem der Schilderung des nachrevolutionären Paris. – Tls.<br />
gering gebräunt.<br />
1902 – ELSASS – (MIEG, M.), Der Stadt Mülhausen<br />
Geschichte bis zum Jahr 1816 (1817). 2 Tle. in<br />
1 Bd. Mülhausen, Rißler, 1816-17. 4°. Mit 2 gefalt.<br />
lithogr. Tafeln. VII S., 2 Bl., 444 S., 6 Bl., 350 S.,<br />
2 Bl. Hldr. d. Zt. (Außengelenke brüchig, Papierbezug<br />
an den Kanten stellenw. abgeplatzt, leicht<br />
berieben und bestoßen). 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. VI, 530<strong>6.</strong> – Die Tafeln mit<br />
einer Ansicht von Mülhausen und faksimilierten Unterschriften<br />
französischer Könige. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
1903 – – „PANORAMA DES VOSGES et du chemin<br />
de fer de Strasbourg à Bâle“ (Deckeltitel). Straßburg,<br />
Simon, (um 1845/50). Qu.-4°. 14 gefalt.<br />
lithogr. Tafeln. Pp. d. Zt. mit mont. lithogr. Broschurtit.<br />
(etw. fleckig, beschabt und bestoßen).<br />
(89) 800,-<br />
Nicht bei Metzeltin. – Seltenes Ansichtenwerk der 1844<br />
eröffneten Eisenbahnlinie. Die malerischen Panoramen<br />
(Bildgr. ca. 15 x 76 cm) zeigen den Verlauf der Strecke von<br />
Straßburg nach Basel sowie die an der Strecke liegenden<br />
Ortschaften, darunter Basel, Bollwiler, Mühlhausen,<br />
Ribeauvillé, Ruffach und Straßburg. Auf einigen Tafeln sind<br />
auch Züge zu sehen. – Leicht, tls. auch stärker braunfleckig,<br />
äußere Ränder etw. gebräunt. – Siehe Abbildung.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 365<br />
1904 – FISCH, J. G., Briefe über die südlichen Provinzen<br />
von Frankreich. Zürich, Orell, Geßner und<br />
Füßli, 1790. 2 Bde. XVI, 292 S.; S. (293)-642, 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. (tls. mit Wurmspuren, etw. fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (2) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. II, 331. ADB VII, 30:<br />
„Seine Berichte sind noch jetzt lesbar, da er sich überall als<br />
ein scharfsichtiger, vorurtheilsloser Beobachter und ein für<br />
jene Zeit tüchtiger Stilist erweist.“ – Bd. I mit Wurmfraß<br />
(leichter Buchstabenverlust); tls. etw. fleckig.<br />
1905 – GEOGRAPHISCHE BESCHREIBUNG deß<br />
Delphinats. Nebst einer historischen Geschlechtund<br />
Geschichs-Erzehlung der Viennoisischen<br />
Delphinen. Frankfurt, Zunner, 1693. 12°. Mit ge -<br />
stoch. Wappenfrontisp., 11 gefalt. Kupfertafeln<br />
und Kupferstichkarte. 28, 270 S., 1 Bl. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (89) 200,-<br />
Einzige Ausgabe, selten. – VD 17 23:715610M. – Historisch-geographische<br />
Arbeit über das Dauphiné. Die Karte,<br />
von zwei Platten gedruckt, zeigt ganz Frankreich, die<br />
Kupfer mit Stammtafeln und Ansichten von Embrun,<br />
Grenoble, Montélimar, Valence und Vienne. – Eine Stammtafel<br />
etw. eingerissen; gebräunt.<br />
1906 – LA MOTTE, (JEANNE DE SAINT REMY<br />
DE) VALOIS DE, Mémoires justificatifs. Écrit<br />
par Elle-mème. 4 Tle. in 2 Bdn. O. O. und Dr.<br />
1789. Mit gestoch. Portr. und Kupfertafel. Brosch.<br />
d. Zt. (Gebrauchsspuren). (2) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Gay-L. III, 174. – Vgl. Quérard II, 647.<br />
Fromm 14157. Hayn-G. IX, 197 (andere Ausgaben). – Der<br />
Auslöser der Halsbandaffäre, noch im selben Jahr in zahlreichen<br />
Nachdrucken verbreitet. – In Deutschland von<br />
„Mathias Fontaine, Libraire de Mannheim ... Regenspurger<br />
Hof“ vertrieben (Innendeckel der Orig.-Interims-Bro schur).<br />
– Unbeschnitten.<br />
1907 – LEMAU DE LA JAISSE, (P.), Carte générale<br />
de la monarchie françoise, contenant l'histoire<br />
militaire ... avec l'explication de plusieurs matières<br />
intéressantes. (Paris), Selbstvlg., 1733. Gr.-Fol.<br />
Doppelblattgr. Titel mit gestoch. Bordüre, 20 Kup-
366<br />
Nr. 1909<br />
fertafeln mit typographischem Text auf 18 (3 ge -<br />
falt.) Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt. (etw. spröde) mit<br />
gekröntem goldgepr. Supralibros auf beiden<br />
Deckeln. (89) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Jähns 1899. – Zusammensetzbare Vorstellung<br />
des militärischen Frankreichs zu Repräsentations- und<br />
Unterrichtszwecken. – Enthält im wesentlichen einen Truppenschematismus<br />
der Monarchie, reich verziert mit Bordüren,<br />
Standarten, Stammbäumen, kleinen Ansichten (Paris,<br />
Versailles, Hotel des Invalides) etc. Als Bordüre der großen<br />
Übersicht vorgesehen sind insgesamt 110 kleine Pläne und<br />
Wappen französischer Städte nebst kurzer Beschreibung<br />
sowie 4 dekorative Eckkartuschen. Die Textteile sind meist<br />
einmontiert, tls. aber auch gestochen oder eingedruckt. –<br />
Kollation: Titel; Tafeln I-XII (inkl. des prächtigen gefalt.<br />
Widmungsbl.; Nrn. 6/7 und 8/9 in unserem Ex. zusammengesetzt<br />
und gefalt.); Bordüre-Tafeln I-VII; Suppl.-Tafel.<br />
– Gebräunt und braunfl., wenige Falze etw. eingerissen;<br />
Exlibris.<br />
1908 – (LEMONT, M.), Voyages pittoresque dans le<br />
Bocage de la Vendée, ou vues de Clisson. 2 in 1 Bd.<br />
Paris, Didot, 1817. 4°. Mit gestoch. Portr. und<br />
31 Aquatinta-Tafeln von (B.) Piringer nach C.<br />
Thiénon. 2 Bl., 118 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. (beschabt<br />
und bestoßen). (67) 300,-<br />
Thieme-B. XXVII, 86 (Piringer) und XXXIII, 32 (Thiénon).<br />
– Vergleichsexemplare im Handel verfügten immer<br />
nur über 30 Aquatinta-Tafeln, vermutlich fehlte stets das<br />
nicht numerierte Frontispiz mit der Darstellung des „Connétable<br />
de Clisson“. – Fleckig und tls. etw. gebräunt.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
1909 – LORET, (J.), La muze historique, ou recueïl des<br />
lettres en vers, contenant les nouvelles du temps.<br />
16 Tle. in 3 Bdn. Paris, Chenault, 1658-65. Fol.<br />
Mit 3 gleichen gestoch. Frontisp. von F. Chauveau,<br />
gestoch. Portr. von Nanteuil, gestoch. Initiale und<br />
6 gleichen gestoch. Kopfvign. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und Rvg. (berieben, etw. bestoßen, restauriert).<br />
(19) 15.000,-<br />
Erste Buchausgabe. – Goldsmith L 1800 (dat. 1650-65).<br />
Cioranescu 43671. Brunet III, 1167. Tchemerzine VII, 226:<br />
„Dans cette édition, dont les derniers volumes parurent aussitôt<br />
après les feuilles volantes, Loret a fait subir au texte<br />
d'importants changements. C'est l'édition définitive, et la<br />
seule que l'on puisse trouver complète.“ – „La Muze historique“<br />
von Loret, die auch unter dem Titel „Gazette burlesque“<br />
erschienen ist, ist die älteste und berühmteste Zeitschrift,<br />
die man „les petites presses“ genannt hat. Jean Loret<br />
aus Carentan berichtet in dieser Zeitschrift in Briefform an<br />
die Herzogin von Nemours (Mademoiselle de Longueville)<br />
über interessante Ereignisse am Hof und in der Stadt von<br />
Paris. – Das Porträt des Verfassers von Nanteuil, dat. 1658,<br />
„c'est le plus grand portraitiste du siècle, Louis XIV<br />
l'admirait vivement. Il a gravé 221 portraits“ (BN Paris, Kat.<br />
„Les plus belles gravures du monde occidental“, 126). – Das<br />
Porträt knapp bis zum Bildrand beschnitten und aufgezogen.<br />
S. 75-78 im Tl. I in sich verbunden. In Tl. VII fehlt wie<br />
in allen Vergleichsexemplaren der Brief 37 (S. 143-148, so<br />
auch bei Tchemerzine). Tls. etw. gebräunt und fleckig sowie<br />
stärker wasserrandig bzw. mit Feuchtigkeitsspuren. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First book edition. – The portrait closely trimmed up to<br />
plateline and mounted. Pp. 75-78 in part I misbound. In all<br />
comparative copies in part VII the letter 37 is missing<br />
(pp. 143-148, also by Tchemerzine). Partly a little browned<br />
and soiled and with stronger waterstains or dampstains. –<br />
Contemporary calf with spine label and gilt back (rubbed,<br />
a little scuffed, restored). – See illustration.<br />
1910 – MALLET DU PAN, (J.), Considerazioni sopra<br />
la natura della rivoluzione di Francia e sopra le<br />
cause che ne prolungano la durazione. Cosmopoli<br />
(d. i. Italien), o. Dr., 1797. 100 S. Beschäd. Brosch.<br />
d. Zt. (139) 100,-<br />
Erste italienische Ausgabe. – Parenti 68 (kennt den Drucker<br />
nicht). – Vgl. Hoefer XXXIII, 77-81. – Der Publizist<br />
Jacques Mallet du Pan, geb. in Genf 1749, gest. in Richemond<br />
1800, verfaßte die Schrift 1793 im Exil. – Titel mit<br />
Bibl.-Nummer. Leicht gebräunt, wenig fleckig, im Innensteg<br />
mit Wurmspuren (vor allem gegen Ende oben stark<br />
zerfressen).<br />
1911 – PARIS – PLAN DE PARIS et ses fortifications.<br />
(Paris, Lemercier, 1851). Grenzkolor. lithogr. Faltkarte<br />
(ca. 77,5 x 98 cm), in 32 Segmenten auf Lwd.<br />
aufgezogen. Mit 28 Randansichten in der Art eines<br />
Souvenirblattes. OLwd. (etw. bestoßen und fleckig).<br />
(39) 150,-<br />
Plan auf Einbanddecke montiert. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. – DAZU: HANSER, G., Post- und Eisenbahn-Reisekarte<br />
von Deutschland, Holland, Belgien, der Schweiz,<br />
Italien bis Neapel, dem größten Theile von Frankreich,<br />
Ungarn, Polen etc. Nürnberg 1851.
Nr. 1915<br />
1912 – – TEXIER, E., Tableau de Paris. 2 in 1 Bd. Paris,<br />
Paulin und Le Chevalier, 1852-53. Fol. Mit wdh.<br />
Holzstichtitel, 4 (2 doppelblattgr.) Holzstichtafeln<br />
und vielen Textholzstichen. 1 Bl., IV, 388 S., 1 Bl.,<br />
396 S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Kanten beschabt, etw.<br />
bestoßen). (51) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Sander 673. – Nicht bei Vicaire. – Die<br />
Illustrationen nach Zeichnungen von Blanchard, Cham,<br />
Champin, Daumier, Gavarni etc. – Die beiden doppelblattgr.<br />
Tafeln zeigen einen Plan sowie eine Ansicht von<br />
Paris aus der Vogelschau. – Leicht gebräunt, wenig fleckig.<br />
1913 – RABAUT DE ST. ETIENNE, (J. P.), Taschenbuch<br />
der Franken, enthaltend die Geschichte der<br />
französischen Revolution. Aus dem Französischen<br />
übers. Straßburg, Treuttel, 1792. 12°. Mit<br />
6 Kupfertafeln. 2 Bl., 98, 341, 52, 114 S. Läd. Hldr.<br />
d. Zt. (6) 250,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Nicht bei Fromm (nennt unter<br />
Nr. 357 nur einen abweichenden spät. Titel) und Köhring.<br />
– Die erste historische Schilderung der Französischen Revolution.<br />
– Enthält neben der Chronologie und der Ge -<br />
schichte der Französischen Revolution auch „Politische<br />
Betrachtungen über die gegenwärtigen Zeitläufte“ (mit eigenem<br />
Titelblatt) und die „Urkunde der französischen<br />
Reichsverfassung“. – Tafel I etw. lose und mit Wasserfleck,<br />
etw. gebräunt, gering fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 367<br />
1914 – SINCERUS (ZINZERLING), J., Itinerarium<br />
Galliae cum appendice, de Burdigala. Amsterdam,<br />
Janssonius, 1655. 12°. Mit gestoch. Titel und<br />
22 doppelblattgr. und gefalt. Kupfertafeln. 9 Bl.,<br />
340 S., 11 Bl. Pp. des 18. Jhdts. mit Rsch. (Rückenbezug<br />
tls. abgeplatzt, stark berieben und etw.<br />
bestoßen). (73) 300,-<br />
Spätere, aber illustrierte Ausgabe des „vortrefflichen Reisehandbuchs.<br />
Es gibt in bemerkenswerth gutem Latein eine<br />
ausführliche Anweisung, von Deutschland aus ganz Frankreich,<br />
sowie die benachbarten Gegenden Englands und der<br />
Niederlande zu durchwandern“ (ADB XLV, 357). – Unter<br />
den Ansichten: Amiens, Amsterdam, Antwerpen, Bordeaux,<br />
Calais, Genf, La Rochelle, Leiden, London, Lyon, Marseille,<br />
Montpellier, Nancy, Nantes, Orange, Orléans, Paris, Rotterdam,<br />
Rouen, Sedan und Toulouse. – Wenig fleckig.<br />
1915 – (TASSIN, CH.), Plans et profilz des principales<br />
villes de la province de Dauphiné. O. O., Dr. und<br />
J. (Paris, Tavernier, 1634). Qu.-8°. Gestoch. Titel,<br />
gestoch. Tafelverzeichnis und 38 Kupfertafeln.<br />
Spät. Buntpapier-Brosch. (eingerissen, verblaßt) in<br />
Lwd.-Schuber um 1850 (leicht fleckig). (89) 300,-<br />
Pastoureau, Tassin VIII Aa 2. – Aus dem zweiten Teil von<br />
Tassins „Plans et profils de toutes les principales villes de<br />
France“ mit Übersichtskarte des Dauphiné, Detailkarten der<br />
einzelnen Departements und Plänen und Ansichten u. a. von<br />
Embrun, Grenoble, Lyon, Miolans, Valence und Vienne. –<br />
Gebräunt, tls. mit kleinem Wasserrand. – Siehe Abbildung.
368<br />
Nr. 1920<br />
Fiktiver Auktionskatalog<br />
1916 FRANKREICH – VENTE après décès, de la<br />
bibliothèque de nos égorgeurs. O. O. und J. (Paris<br />
um 1794). 8 S. Brosch. d. Zt. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
(19) 800,-<br />
Frère, Le bibliophile normand II, 595. – Nicht bei Conlon<br />
und Monglond. – Fiktiver Auktionskatalog von Büchern in<br />
Form einer Satire gegen die Grausamkeiten der französischen<br />
Revolution. – Zur Datierung: auf S. 5 taucht die<br />
„Place de la guillotine“ auf, das Werk muß also nach Einführung<br />
der Guillotine im April 1792 erschienen sein, und<br />
da auch ein Buch angepriesen wird, das die Kunst, mit Blut<br />
zu malen, beschreibt, ein Verfahren, „découverte faite<br />
depuis deux ans“, liegt der Schluß nahe, daß die kleine Broschüre<br />
nach dem Thermidor gedruckt wurde. – Etw. ge -<br />
bräunt, wenig fleckig, teilw. unbeschnitten.<br />
1917 GEISTLICHES Hand- und Reise-Büchlein. Rinteln,<br />
Steuber, 1823. Mit kolor. Holzschnitt-Frontisp.<br />
(in Pag.). 216 S. Läd. Hldr. d. Zt. – Vorsatz<br />
mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, wenig<br />
fleckig. (87) 300,-<br />
1918 GRIECHENLAND – (BARTHELEMY, J.-J.),<br />
Voyage du jeune Anacharsis en Grèce. 9 Bde. und<br />
Atlas in 10 Bdn. Zweibrücken, Sanson, 1791.<br />
8° und 4° (Atlas). Mit 31 (16 gefalt.) Kupferstichkarten<br />
und -tafeln. Pp. d. Zt. mit Rsch. (etw.<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (2) 300,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Schöndorf S 12. Graesse I, 300. Phillips 3049. – Vgl. Brunet<br />
I, 674. – Griechische Kulturgeschichte in Form einer fiktiven<br />
Reisebeschreibung. – Leicht gebräunt, wenig fleckig. –<br />
Ohne Rückgaberecht.<br />
1919 – – Reise des jungen Anacharsis durch Griechenland.<br />
Aus dem Französischen (von J. E. Biester).<br />
Neueste Aufl. 7 Bde. Wien und Prag, Haas, 1802.<br />
Mit 7 gestoch. Frontisp., 7 gestoch. Titeln und 23<br />
(22 gefalt.) Kupfertafeln. Stark läd. Pp. d. Zt. mit<br />
Rsch. (36) 200,-<br />
Fromm 2093. – Fiktive Reisebeschreibung durch das antike<br />
Griechenland. Erzählt für jugendliche Leser, in einer<br />
Übersetzung des Herausgebers der „Neuen Berlinischen<br />
Monatsschrift“, des renommierten Presseorgans der<br />
Aufklärung. – Die Tafeln mit Karten von Griechenland. –<br />
Fleckig und gebräunt.<br />
1920 – (HESS, P. VON, Befreiung Griechenlands in<br />
XXXIX Bildern entworfen. München, Kohler, ca.<br />
1845/50). Gr.-Fol. 23 (statt 39) getönte lithogr.<br />
Tafeln von H. Kohler und Atzinger nach P. Hess<br />
(ohne Frontisp., Titel und 1 Bl. Inhalt). Läd.<br />
Orig.-Umschl. (61) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfister II, 463-501. <strong>Mai</strong>llinger II, 1359.<br />
Thieme-B. XVI, 587. Kat. „Die erträumte Nation“ 67-71.<br />
Kat. „Das neue Hellas“ 169. – Nicht bei Blackmer. – Seltene<br />
Illustrationsfolge zum griechischen Befreiungskampf<br />
von Rhigas Pheraios und der Gründung der Hetairia durch<br />
Alexander Ypsilanti bis zur Wahl König Ottos I. und seiner<br />
Landung in Nauplia. – Nach Entwürfen von Hess entstanden<br />
1841-44 die Fresken von C. F. Nilson in den nördlichen<br />
Arkaden des Münchner Hofgartens. – Datierung<br />
nach Katalog „Das neue Hellas“: „kam vermutlich erstmals<br />
in der zweiten Hälfte der 40er Jahre heraus.“ – Stellenw. mit<br />
größeren Wasserrändern, tls. Läsuren in den breiten Rändern,<br />
einzelne Eckabrisse, eine Tafel auf Karton aufgezogen,<br />
einzelne Bl. stärker gebräunt, durchgängig stockfleckig.<br />
– Von sechs Blättern Dubletten beiliegend. Einige Bl. rückseitig<br />
mit dem Stempel der Kunstsammlung Philipp Pfister<br />
(Luegt 2026). – Beiliegend sieben Bl. in verschied. Techniken<br />
zum griechischen Befreiungskampf und Portrs. des jungen<br />
Königs Otto. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Rare series of illustrations on the military<br />
liberation campaign of Greece. – Frescoes by C. F. Nilson at<br />
the Hofgarten in Munich were based on Hess's drawings. –<br />
Here and there with larger waterstains, partly tears in wide<br />
margins, some corners torn off, one plate mounted on cardboard,<br />
some leaves stronger browned, foxing throughout. –<br />
Enclosed are double copies of six leaves. Some leaves verso<br />
with stamp of the art collection Philipp Pfister (Luegt 2026).<br />
– Enclosed seven leaves in various techniques on the Greek<br />
fight for independence and portraits of the young king Otto.<br />
– Damaged original wrappers. – See illustration.<br />
1921 – (LUDWIG SALVATOR, ERZHERZOG),<br />
Versuch einer Geschichte von Parga. Prag, Mercy,<br />
1908. Fol. Mit farb. lithogr. Frontisp. VII, 219 S.<br />
OLwd. (etw. angeschmutzt und bestoßen). (36)<br />
800,-
Nr. 1933<br />
Einzige Ausgabe. – NDB XV, 40<strong>6.</strong> – Ausführliche Beschreibung<br />
Pargas, der einst strategisch wichtigen nordgriechischen<br />
Hafenstadt, und der für ihre Geschichte besonders<br />
bedeutsamen Persönlichkeiten. Gewährt einen lebendigen<br />
Einblick in die Zeit der osmanischen Okkupation Griechenlands.<br />
– Vorderer fliegender Vorsatz mit hs. Widmung<br />
des Verfassers an den Bischof von Triest, Titel gestempelt,<br />
minimal fleckig.<br />
Sole edition. – Upper fly-leaf with ms. dedication by the<br />
author to the bishop of Triest, title stamped, minor staining.<br />
– Original cloth (a little soiled and scuffed).<br />
1922 – SOUTZO (SUTSOS), A., Histoire de la révolution<br />
grecque. Paris, Didot, 1829. Mit lithogr.<br />
Portr. 2 Bl., 466 S. Spät. Kart. (Rücken laienhaft<br />
geklebt). (55) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Droulia 173<strong>6.</strong> – Schilderung der ersten<br />
fünf Jahre des griechischen Befreiungskampfes, teils aus den<br />
Quellen bearbeitet, überwiegend jedoch auf eigener<br />
Anschauung und der Bekanntschaft mit wichtigen Führern<br />
des Krieges beruhend. Der griechische Dichter Alexandros<br />
Sutsos (1803-1863) hat selbst als Partisan mitgekämpft, später<br />
ist er nach Paris emigriert und hat von dort aus in seinen<br />
Werken seinem Volk und der Welt den Wert der Freiheit zu<br />
vermitteln getrachtet. – Leicht gebräunt, Titel mit kleiner<br />
Hinterlegung.<br />
1923 – THIERSCH, F., Ueber die neugriechische Poesie,<br />
besonders über ihr rhythmisches und dichterisches<br />
Verhältniß zur altgriechischen. München,<br />
Cotta, 1828. 4°. 36 S. Heftstreifen. – Erste Ausgabe.<br />
– Droulia 1643. (52) 120,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 369<br />
1924 – WORDSWORTH, CH., La Grèce pittoresque<br />
et historique. Traduction de E. Regnault. Paris,<br />
Curmer, 1841. 4°. Mit gestoch. Titel, 2 gestoch.<br />
Karten, 25 Stahlstichtafeln und zahlr. Textabb.<br />
2 Bl., 372 S. Ldr. d. Zt. mit Vg. (leicht berieben<br />
und bestoßen). (28) 300,-<br />
Erste französische Ausgabe (engl. EA 1839). – Navari 1814.<br />
Carteret III, 598. Vicaire VII, 1172. Weber I, 1140: „Contains<br />
all the engravings of the original edition.“ – Ansichten<br />
von Athen, Korfu, Korinth, Marathon, Naxos und Ägina. –<br />
Tls. etw. gebräunt und fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
1925 GROSSBRITANNIEN – (BEER, J. CH.), Kurtzer<br />
Entwurff deß Lebens der Könige in Engelland.<br />
Zum zweytenmal anitzo aufgeleget. Nürnberg,<br />
J. Hoffmann, 167<strong>6.</strong> 12°. Mit doppelblattgr. ge -<br />
stoch. Frontisp. und 26 Kupfertafeln. 10 Bl., 454<br />
(statt 456) S. Hldr. d. Zt. mit Rvg. und 2 intakten<br />
Schließen (beschabt, bestoßen und fleckig, Rücken<br />
tls. mit Ausbrüchen). (6) 100,-<br />
STC B 613. – Die Kupfer mit Porträts der englischen<br />
Könige. – Buchblock vorne etw. beschädigt, etw. fleckig, tls.<br />
kleine Ausrisse ohne Textverlust. – Mod. Exlibris.<br />
1926 – VIEWS OF THE ENGLISH LAKES. Windermere,<br />
Garnet, o. J. (ca. 1850). Qu.-8°. Gestoch.<br />
Titel, 16 Stahlstich-Tafeln von W. Banks und<br />
gestoch. Anzeige. Läd. illustr. Orig.-Brosch. (89)<br />
150,-
370<br />
Nr. 1929<br />
Frühe Ausgabe des später auf 29 Tafeln erweiterten Ansichtenwerks,<br />
datierbar durch die nachgebundene Anzeige, in<br />
der sich der Stecher Banks als „26 years manager of the<br />
establishment of Mr. W. H. Lizars“ bezeichnet. Banks ist<br />
seit 1824 für Lizars tätig gewsesen. – Etw. braunfleckig.<br />
1927 HARDING, (J. D.), Portfolio. London, Tilt,<br />
1837. Fol. Mit lithogr. Titel mit getönter beikolor.<br />
Vign. und 23 getönten und beikolor. lithogr. Tafeln<br />
von C. Hullmandel nach J. D. Harding. Hldr. d.<br />
Zt. (beschabt, bestoßen und etw. verblaßt). (89)<br />
200,-<br />
Thieme-B. XVI, 2<strong>6.</strong> – Vgl. Abbey, Travel, 29. – Malerische<br />
Ansichten von Bacharach, Boppard, Ehrenfels sowie Paris,<br />
Rouen, Sisteron u. a. Orten und Landschaften in England,<br />
Frankreich und Italien. – Buchblock vom Einband gelöst,<br />
etw. stockfl. und leicht gebräunt.<br />
1928 HUMBOLDT, A. VON, Kosmos. Entwurf einer<br />
physischen Weltbeschreibung. Bde. I-IV (von 5)<br />
und Atlas in zus. 5 Bdn. Stuttgart und Tübingen,<br />
Cotta, 1845-61. 8° und Qu.-Fol. Mit gefalt. Tabelle<br />
und 42 meist kolor. Tafeln in verschied. Techniken.<br />
Hldr. d. Zt. (Textbde.) und Lwd. d. Zt. (tls.<br />
mit Fehlstellen, stärker beschabt und bestoßen,<br />
etw. lichtrandig). (140) 300,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Erste Ausgabe. – Goed. VI, 263, 29. Löwenberg 199. Engelmann<br />
<strong>6.</strong> PMM 320. Hein 69. Fiedler-L. <strong>6.</strong>1 und <strong>6.</strong>13.4. DSB<br />
VI, 554. – „Als sein eigentliches Lebenswerk betrachtete<br />
Humboldt den 'Kosmos'. Er selber sprach aus, daß sein<br />
Werk die physische Welt – alles, was wir von ihr wissen –<br />
beschreiben sollte, 'von den fernsten Nebelflecken und<br />
kreisenden Doppelsternen bis zu den kleinsten Organismen<br />
der tierischen Schöpfung im Meer und Land und zu den<br />
zarten Pflanzenkeimen, welche die nackte Felsklippe am<br />
Abhang eisiger Berggipfel bekleiden'. Der Kosmos enthält<br />
eine vollständige Übersicht über die einzelnen naturwissenschaftlichen<br />
Disziplinen und ihre Beziehungen untereinander“<br />
(Carter-Muir 320). Der letzte Band war postum<br />
erschienen, der Atlas wurde von Th. Bromme herausgegeben.<br />
– Vorsatz des Atlas mit hs. Besitzvermerk, Bindung<br />
etw. gelockert, leicht gebräunt, gering fleckig; Textbde.<br />
wenig gebräunt, etw. fleckig.<br />
1929 ITALIEN – ALBUM mit ca. 130 Photographien<br />
aus Italien. Um 1895/1900. Gr.-Fol. Hldr. d. Zt.<br />
(fleckig, beschabt und bestoßen). (55) 600,-<br />
Enthält Abzüge von Aufnahmen u. a. der Firma Alinari von<br />
bedeutenden Monumenten der Antike, des Mittelalters und<br />
der Neuzeit, teils auch des 19. Jahrhunderts. Unter den<br />
Ansichten der Dom, die Galleria Vittorio Emanuele und das<br />
Sportstadion von <strong>Mai</strong>land, der Cimitero Monumentale di<br />
Staglieno (mit einigen Grabmälern) in Genua, zahlreiche<br />
Monumente Roms (u. a. Peterskirche, Engelsburg, Pantheon,<br />
das Forum Romanum sowie Aufnahmen berühmter
Skulpturen und Gemälde, darunter ein großer Abzug des<br />
„Jüngsten Gerichts“ in der Sixtina), Neapel (darunter die<br />
erst 1890 fertiggestellte Galleria Umberto I.), Pompeji, der<br />
Vesuv (Ausbruch 1892) und Palermo. – Wenige Photos<br />
ankolor., einige Abzüge verblaßt, Trägerpapier im Rand<br />
etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
1930 – ALMANACH AUS ROM für Künstler und<br />
Freunde der bildenden Kunst. Hrsg. von F. Sickler<br />
und C. Reinhart. Jg. I (von 2). Leipzig,<br />
Göschen, 1810. Mit kolor. Aquatinta-Frontisp.,<br />
gefalt. Aquatinta-Tafel, gefalt. Kupferstichkarte,<br />
12 Kupfertafeln sowie gefalt. Musikbeilage. 4 (statt<br />
5) Bl., II S., 32 Bl., IV, 306 S. OPp. (etw. beschabt<br />
und bestoßen). (38) 100,-<br />
Köhring 17. Lanckoronska-R. 191. – Klassizistischer Almanach<br />
mit schönen Ansichten aus der Umgebung Roms. –<br />
Vermutlich fehlt der Vortitel. – DAZU: VIE DE LOUIS-<br />
PHILIPPE-JOSEPH, Duc d'Orleans. (Paris) 1790. Mit<br />
gestoch. Portr. – ESTC T483287.<br />
1931 – ARNAUD, H., The Glorious Recovery by the<br />
Vaudois of Their Valleys. London, Murray, 1827.<br />
Mit 12 Stahlstichtafeln und gefalt. gestoch. Karte.<br />
CXXII S. (1 Bl. zwischengeb.), XXV, 239 S. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und reicher Rvg., sign. „James<br />
Toovey“ (Kopf mit Fehlstelle, Vordergelenk ge -<br />
brochen, leicht beschabt und bestoßen). (55) 300,-<br />
Erste englische Ausgabe. – Brunet I, 486: „Ouvrage curieux<br />
et devenu fort rare.“ – Das Werk über die Waldenser<br />
erschien erstmals 1710. – Die S. CXXI/CXXII verbunden.<br />
– Vorsätze leimschattig, Titel mit Abklatsch, stellenw. leicht<br />
gebräunt und etw. fleckig.<br />
1932 – BARDETTI, S., Della lingua de' primi abitatori<br />
dell'Italia opera postuma. Modena, Società Tipografica,<br />
1772. 4°. XXIV, 379 S. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (etw. beschabt und bestoßen). (145) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. I, 898, 2. Lozzi I, 25. –<br />
Bedeutendes Werk des Jesuiten und Historikers Stanislao<br />
Bardetti (1688-1767), in dem er die These aufstellt, die ersten<br />
Bewohner Italiens (genannt „Circumpadani“) und ihre<br />
Sprache seien aus den gallo-germanischen Stämmen hervorgegangen.<br />
– Die Holzschnitt-Titelvignette mit einer kleinen<br />
Italienkarte. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
1933 – BAYARDI, O. A., Prodromo delle antichità<br />
d'Ercolano. 5 Bde. Neapel, Stamperia Palatina,<br />
1752(-56). 4°. Mit gestoch. Titelvign., 24 Textkupfern<br />
und 13 tls. gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit<br />
goldgepr. Wappensupralibros und reicher Vg.<br />
(Kapitale tls. defekt, stellenw. mit starkem Wurmfraß,<br />
beschabt und bestoßen). (55) 2.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Borroni 5417. Cicognara 2649. Hoefer IV,<br />
174. Brunet I, 314. – Bd. V stark wasserrandig. Vorsätze mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, Falttafeln vereinzelt<br />
im Bug mit Einriß, tls. etw. gebräunt und fleckig. – Mit<br />
den Wappensupralibros Karls IV. 1716-1788), Königs beider<br />
Sizilien, später bekannt als Karl III., König von Spanien und<br />
Sohn von Philipp V. von Spanien. – Siehe Abbildung.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 371<br />
First edition. – Vol. V with strong waterstains. Endpapers<br />
with ownership entry by contemporary hand in ink, folding<br />
plates occasionally with tear at joint, partly a little browned<br />
and soiled. – With armorial bookplates of Charles IV (1716-<br />
1788), king of both Sicilies, later known as Charles III, king<br />
of Spain and son of Philipp V of Spain. – Contemporary calf<br />
with gilt stamped armorial bookplate, richly gilt (turn-ins<br />
partly defective, here and there with strong worming, scratching<br />
and scuffing). – See illustration.<br />
Gedruckt in Gold<br />
1934 – BIORCI, G., Applausi poetici alla vera rigenerazione<br />
del Piemonte operata nel 1799. Dalla<br />
divina provvidenza col celebre valore delle armi<br />
Austro-Russe. Acqui (Aquae Statiellae), Arcasio,<br />
o. J. (um 1800). 4°. Gedruckt in Gold. 4 Bl. Goldbrokatpapier-Broschur<br />
(geringe Gebrauchsspuren).<br />
(19) 1.000,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. Vermutlich Privatdruck.<br />
– Vgl. zum Druckort: Fumagalli 2. – Lobgesang<br />
auf den Koalitionskrieg gegen Frankreich in Italien (1798-<br />
1801). – Gewidmet dem General der kaiserlichen Truppen,<br />
„Baron de Sekendorff“. – Fliegender Vorsatz mit Wappenstempel<br />
in Gold. – Schön gebunden. Das Goldbrokatpapier<br />
mit mehrfarb. Blüten- und Blattwerkmuster sowie Jagdszenen.<br />
1935 – BRYDONE, P., A Tour through Sicily and<br />
Malta. In a series of letters to William Beckford.<br />
New ed. 2 in 2 Bdn. London, Strahan und Cadell,<br />
1775. Mit gefalt. Kupferstichkarte. XVI, 373 S.,<br />
1 Bl.; XI, 355 S. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (starke Ge -<br />
brauchsspuren). (55) 100,-<br />
Vgl. Cox I, 142. Mira I, 133 Anm. Pine-Coffin 770.2 (andere<br />
Ausg.): „This was one of the most successful works on<br />
Italian travel written in the eighteenth century and was the<br />
first important book on Sicily.“ – Die Karte zeigt Sizilien<br />
und Malta. – Fliegender Vorsatz mit Besitzvermerk in Tinte,<br />
etw. gebräunt und fleckig. – Mod. Exlibris.<br />
Einband des Königs von Sardinien<br />
1936 – CALENDARIO SARDO per l'Anno 1835.<br />
Cagliari, Stamperia Arcivescovile, (1835). Mit<br />
gefalt. Tabelle. Seideneinband d. Zt. mit breiter<br />
goldgepr. Bordüre und gekröntem Monogramm<br />
„CA“ auf beiden Deckeln (leicht angeschmutzt<br />
und minimal bestoßen). (24) 300,-<br />
Aus der Bibliothek des Königs Karl Albert Amadeus von<br />
Sardinien (1798-1849). – Tadellos. – Dekorativ gebunden.<br />
1937 – COMO – (CANTU, C.), Guida al Lago di Como<br />
ed alle Strade di Stelvio e Spluga. Como, Ostinelli,<br />
1847. Mit gestoch. gefalt. Frontisp., gestoch. Titel<br />
und gefalt. Kupferstichkarte. 129 S., 3 Bl. Stark<br />
läd. OPp. (6) 150,-
372<br />
Nr. 1938<br />
1938 ITALIEN – FLORENZ – RUGGIERI, F., Scelta<br />
di architetture antiche e moderne della città di<br />
Firenze. Edizione seconda pubblicata, ed ampliata<br />
da G. Bouchard. 4 in 2 Bdn. Florenz, Selbstvlg.,<br />
1755. Gr.-Fol. Mit 5 (4 wdh.) Frontisp., 5 (4 wdh.)<br />
Titelvign., 7 Textvign., 2 Portrs. (alles gestoch.),<br />
279 (24 doppelblattgr.) Kupfertafeln und gefalt.<br />
Kupferstichplan. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Kapitalband<br />
von Bd. I gelockert, etw. beschabt und bestoßen).<br />
(55) <strong>6.</strong>000,-<br />
Erste Ausgabe. – Pollen 1792. – Schöne Tafeln u. a. mit Aufund<br />
Grundrissen, Fassadendetails und Figurenschmuck von<br />
Florentiner Bauwerken. – Vorderer Innendeckel von Bd. I<br />
mit Besitzetikett des Verlegers Leonardo S. Olschki (1885-<br />
1961). – Beide Bde. mit gestoch. Exlibris des Mäzens und<br />
Büchersammlers Joseph Augustin Brentano (1753-1821). –<br />
Wenige Blätter ganz leicht gebräunt, ansonsten nahezu<br />
frisch. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Inside of front cover of vol. I with ownership<br />
label of the publisher Leonardo S. Olschki (1885-1961). –<br />
Both volumes with engraved exlibris of the patron and book<br />
collector Joseph Augustin Brentano (1753-1821). – A few<br />
leaves very slightly browned, otherwise nearly fresh. – Contemporary<br />
calf with gilt back (headband of vol. I loosened,<br />
a little scratched and scuffed). – See illustration.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Nr. 1942<br />
1939 – FROMMEL, C., Pittoreskes Italien. 3 Tle. in<br />
1 Bd. Leipzig, Kollmann, 1840. Mit 3 gestoch.<br />
Titeln und 100 Stahlstichtafeln. IX S., 1 Bl., 574 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit reicher Rvg. (etw. bestoßen und<br />
beschabt). (160) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Tresoldi 107. – Neben den hübschen<br />
Städte ansichten zahlr. Genre- und Trachtendarstellungen. –<br />
Braunfleckig und tls. leicht wasserrandig.<br />
1940 – GENERALKARTE des Lombardisch-Venetianischen<br />
Königreichs reduzirt nach der topographischen<br />
Karte in dem militair geographischen<br />
Institute des K. K. Generalquartiermeisterstabs in<br />
<strong>Mai</strong>land im Jahre 1838. Berichtiget im Jahre 185<strong>6.</strong><br />
O. O. (1856). Kupferstichkarte, in 2 Tln. zu je<br />
28 Segmenten auf Lwd. aufgezogen (Gesamtgr.:<br />
ca. 93 x 154 cm). Lose in läd. Pp.-Schuber d. Zt. –<br />
Fleckig. (86) 150,-<br />
1941 – GILLY, W. S., Narrative of an Excursion to the<br />
Mountains of Piemont, in the Year 1823. 3rd. ed.<br />
– Waldensian Researches during a Second Visit to<br />
the Vaudois of Piemont. 2 Bde. London, Rivington,<br />
1826-31. Mit 13 lithogr. Tafeln, 3 gefalt. litho-
gr. Faks. und 3 gefalt. lithogr. Karten. XXIII, 295,<br />
LXXXVI; VIII S., 1 Bl., 560 S. Ldr. d. Zt. mit läd.<br />
Rsch. und Vg. (Außengelenke gebrochen, tls. stärker<br />
beschabt und zerkratzt, leicht bestoßen). (55)<br />
300,-<br />
Brunet I, 1600. Lowndes 894. Pine-Coffin 823, 2 und 829,<br />
1: „<strong>Mai</strong>nly of religious interest, but with some topographical<br />
detail.“ – Eine Karte restauriert, Innendeckel mit Wappenetikett,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
1942 – GORI, A. F., Museum Etruscum exhibens insignia<br />
veterum Etruscorum monumenta. Bde. I und<br />
II (von 3) in 2 Bdn. Florenz, Albizini, 1737. Fol.<br />
Mit 2 gestoch. Ttelvign., 9 gestoch. Kopf- und<br />
6 ge stoch. Schlußvign., 9 gestoch. Initialen, ganzseit.<br />
Textkupfer und 201 tls. gefalt. Kupfertafeln.<br />
LXVIII S.; 1 Bl., XLII, 471 S. Pgt. d. Zt. mit goldgepr.<br />
Rtit. (fleckig und bestoßen). (83) 1.500,-<br />
Borroni 12213. Cicognara 2584. Brunet II, 1670. Graesse<br />
III, 120. Ebert 8701. Pollen 704. Vinet 1672: „Cet important<br />
ouvrage est resté la base et la source principale des<br />
recherches sur l'antique Etrurie.“ Hoefer XXI, 295: „Gori<br />
a eu la plus heureuse influence sur le développement de la<br />
science archéologique, d'abord en rassemblant des quantités<br />
de matériaux disséminés et accessibles au public, et<br />
ensuite en les expliquant avec beaucoup de bonheur.“ – Im<br />
Jahr 1743 erschien noch ein dritter Band. – Fliegender Vorsatz<br />
und letztes Blatt von Bd. II mit kleinen Einrissen und<br />
restauriertem Ausschnitt, letzte Tafeln leicht wasserrandig;<br />
kaum fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Fly-leaf and last leaf of vol. II with small tears and restored<br />
cut-out, the last plates slightly waterstained; hardly soiled. –<br />
Contemporary vellum with gilt stamped spine title (soiling<br />
and scuffing). – See illustration.<br />
1943 – GRAVINA – DIOECESANA SYNODUS<br />
sanctae ecclesiae Gravinensis celebrata ab domino<br />
Fr. Marcello de Cavaleriis episcopo Gravinensi.<br />
Benevent, Erzbischöfliche Druckerei, 1693. 4°.<br />
4 Bl., 77 S., 105 (recte 112) S., 2 Bl. Flex. Pgt. d. Zt.<br />
(Deckel mit hs. Notizen, fleckig, berieben und<br />
bestoßen). (55) 200,-<br />
Seltene einzige Ausgabe. – Nicht im STC. – Beschlüsse der<br />
Synode von Gravina in Apulien, abgehalten unter Bischof<br />
Marcello Cavalieri (Amtszeit 1690-1705). – Fliegende Vorsätze<br />
fehlen, Innengelenke gebrochen, Titel mit Besitzvermerk;<br />
wenig wasserrandig, etw. gebräunt und fleckig.<br />
1944 – GUICCIARDINI, F., Della istoria d'Italia libri<br />
XX. 4 Bde. „Friburgo, M. Kluch“ (= Florenz,<br />
G. Cambiagi), 1775. 4°. Mit gestoch. Portr. Hldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und Rvg. (leichte Altersspuren).<br />
(139) 500,-<br />
Parenti 9<strong>6.</strong> Brunet II, 1803: „Édition la meilleure que<br />
jusqu'alors on eût encore donnée de cet historien.“ – Dem<br />
widerspricht vehement Ebert 9085: „Von Bonso Pio Bonsi<br />
besorgt, mit einigen Ergänzungen aus einem Manuskript<br />
der Magliab. Bibl. Aber diese Ergänzungen sind ohne<br />
Werth, und bestehen in Stellen, welche der Verfasser bei<br />
späterer Revision selbst weggestrichen hatte. Dagegen feh-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 373<br />
Nr. 1946<br />
len andre kleine Zusätze, welche Guiccardini selbst später<br />
gemacht hatte. Zugleich ist die Ausgabe sehr incorrect.“<br />
Graesse III, 177 wagt kein Urteil und Fueter 71 weist zwar<br />
auf das Originalmanuskript in der Magliabecchiana zu<br />
Florenz hin, verzeichnet aber unsere Ausgabe nicht. –<br />
Schön gedruckt und gut erhalten.<br />
1945 – HAKEWILL, J., A Picturesque Tour of Italy.<br />
London, Murray, 1820. Fol. Mit gestoch. Titel und<br />
63 Kupfertafeln nach James Hakewill und J. M. W.<br />
Turner. 57 Bl. Etw. läd. schlichte Lwd. d. Zt. (159)<br />
1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Lowndes 971. Fossati Bellani 494. Pine-<br />
Coffin 81<strong>6.</strong>7. Kissner Coll. 771. Olschki 315. – Ansichten<br />
von und aus Bologna, Florenz, Frascati, Gaeta, Neapel,<br />
Rom, Tivoli, Turin, Venedig etc.; ferner Innenansichten<br />
berühmter Museen sowie Pläne. – Unterschiedlich gebräunt<br />
und fleckig, Textbl. meist mit Abklatsch der Tafeln.<br />
First edition. – Variable browning and soiling, text leaves<br />
mostly with offsetting of plates. – Contemporary, somewhat<br />
damaged simple cloth.<br />
1946 – ISCHIA – QUINZII, C. E., Inarime seu de<br />
balneis Pithecusarum libri VI. Neapel, Mosca,<br />
172<strong>6.</strong> Mit Frontisp., Titelvign., 8 Initialen, 6 Kopfvign.<br />
(alles gestoch.) und 7 Kupfertafeln von<br />
Andrea Magliard nach Antonio Baldi. 20 Bl.,<br />
320 S., 12 Bl. Pgt. d. Zt. mit Rsch. (etw. fleckig,<br />
berieben und bestoßen). (19) 1.000,-
374<br />
Nr. 1950<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. VI, 1348, 2. Blake 115.<br />
Oberlé, Amoenitates, 563. Thieme-B. II, 392. – Äußerst seltenes<br />
Werk über die Bäder der antiken Stadt Pithekoussai<br />
auf Ischia. Die Griechen gründeten die Siedlung ca. 770 v.<br />
Chr. und erkannten schnell die heilende Wirkung der Thermalquellen,<br />
die der Insel bis heute den Beinamen „Insel der<br />
Gesundheit“ einbrachten. Die dekorativen Tafeln mit einer<br />
kleinen Karte der Insel, ferner emblematischen Darstellungen<br />
zu den Bädern. – Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Extremely rare work on the baths of the<br />
ancient town of Pithekoussai at Ischia. – Slightly browned,<br />
partly a little soiled. – Contemporary vellum with spine label<br />
(some staining, rubbing and scuffing). – See illustration.<br />
1947 – JOUY, (E. M. V. DE), L'Hermite en Italie.<br />
Mischaufl. 4 Bde. Paris, Pillet, 1825-2<strong>6.</strong> Mit 4 ge -<br />
stoch. Frontisp. nach Alexandre Desenne und<br />
4 ge falt. Kupfertafeln nach Ambroise Tardieu.<br />
Hldr. d. Zt. (beschabt und bestoßen). (81) 200,-<br />
Vgl. Fromm 13209 (deutsche EA 1828-30). Thieme-B. IX,<br />
124 und XXXII, 443. – Die Kupfertafeln in der Bildmitte<br />
jeweils mit einer Karte eines Teils von Italien, umrahmt von<br />
kleinen Ansichten italienischer Städte, darunter Florenz,<br />
Genua, <strong>Mai</strong>land, Neapel, Palermo, Parma, Pisa, Rom, Turin<br />
und Venedig. – Die S. 319/320 und 329/330 von Bd. IV lose<br />
beiliegend, die S. 23/24 in Bd. IV mit kleinem Eckabriß; tls.<br />
leicht fleckig.<br />
1948 – KEPHALIDES, A. W., Reise durch Italien und<br />
Sicilien. 2. Aufl. 2 Bde. Leipzig, Fleischer, 1822.<br />
Mit 5 (4 gefalt.) gestoch. Plänen und gefalt. Kupfertafel.<br />
XII S., 1 Bl., 334; VIII, 396 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (starke Gebrauchsspuren). (161) 400,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Engelmann 603. – Vgl. Tresoldi 109. Mira I, 498 (EA 1818).<br />
– Plan von Syrakus und große Ansicht des Ätnas. – Titel<br />
gestempelt, vereinzelt gering fleckig.<br />
1949 – MAILAND – GIOVIO, P., Le vite de i dodeci<br />
Visconti che signoreggiarono Milano. Tradotte da<br />
Lodovico Domenichi. Et in quest'ultima impressione<br />
accresciute. <strong>Mai</strong>land, Bidelli, 1645. 4°. Mit<br />
ge stoch. Titel und 14 ganzseit. gestoch. Portrs. von<br />
G. P. Bianchi im Text. 9 Bl., 132 S. Pgt. d. Zt.<br />
(fleckig). (139) 300,-<br />
STC I, 400. – Vgl. Brunet III, 584. – Nicht bei Piantanida.<br />
– Erstmals 1549 bei Estienne in Paris lateinisch erschienen<br />
und 1558 übersetzt. – „The distinguished humanist Paolo<br />
Giovio (1483-1552) wrote these biographical sketches of the<br />
dukes of Milan to accompany paintings of them then in<br />
existence“ (Schreiber 104 zur EA). – Mit schönen Porträts<br />
in breiter, phantasievoller Bordüre; den prachtvollen<br />
gestoch. Titel nutzte Hofer als Titelbordüre zu seinem Werk<br />
„Baroque book illustration.“ – Fleckig, großer Wasserrand<br />
außen (Papier sehr brüchig).<br />
1950 – – SESTI, G. B., Piante delle citta, piazze, e castelli<br />
fortificati in questo stato di Milano. <strong>Mai</strong>land,<br />
Agnelli, 1707. 4°. Mit gestoch. Titelvign., gefalt.<br />
altkolor. Kupferstichkarte und 23 (1 gefalt.) alt<br />
teilkolor. Kupferstichplänen. 3 Bl. Vorstücke und<br />
23 Bl. Erklärungen, jeweils mit gestoch. Rahmen<br />
verso. Stark beschäd. Ldr. d. Zt. (55) 3.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Vgl. Graesse VI/1, 374 (Ausg. 1718). –<br />
Pläne und Beschreibungen von Alessandria, Como, Cremona,<br />
Lodi, <strong>Mai</strong>land, Novara, Pavia, Tortona und befestigten<br />
Orten. – Stellenw. wenig fleckig. – Sehr selten. – Siehe<br />
Abbildung.<br />
First edition. – Plans and descriptions of Alessandria, Como,<br />
Cremona, Lodi, Milano, Novara, Pavia, Tortona and fortified<br />
places. – Here and there a little soiled. – Very rare. –<br />
Contemporary, heavily damaged calf. – See illustration.<br />
1951 – MERIAN – (ZEILLER, M.), Topographia Italiae.<br />
Frankfurt, M. Merians Erben, 1688 (recte<br />
kurz nach 1700). Fol. Mit gestoch. Titel, 9 doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten und 43 (statt 44;<br />
39 doppelblattgr.) Kupfertafeln. 3 Bl., 160 S., 6 Bl.,<br />
29 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. (fleckig, beschabt und<br />
bestoßen). (115) 3.000,-<br />
Zweite Ausgabe. – Schuchhard 100 B. Wüthrich IV, 83 und<br />
84. – Mit schönen, mehrf. gefalt. Ansichten von Rom und<br />
Venedig sowie doppelblattgr. u. a. von Bologna, Florenz,<br />
Genua, Lucca, <strong>Mai</strong>land, Mantua, Messina, Neapel, Padua,<br />
Parma, Pavia, Pisa, Siena und Verona, ferner von Koroni,<br />
Negroponte, Prevesa und Ragusa. – Es fehlt der große<br />
Vogelschauplan von Rom. – Vorsätze erneuert, gestoch.<br />
Titel aufgezogen, Drucktitel und die Karte des neuen Italien<br />
mit kleinen Schäden im Rand hinterlegt, zahlr. Tafeln<br />
verbunden; etw. fleckig und gebräunt.<br />
Second edition. – Lacks large bird's-eye plan of Rome. – Endpapers<br />
renewed, engraved title mounted, printed title and the<br />
map of the new Italy with small damages backed in margin,<br />
numerous plates misbound; somewhat soiled and browned. –<br />
Contemporary half calf (soiled, scratched and scuffed).
1952 – (MISSON, F.-M.), Nouveau voyage d'Italie.<br />
Seconde éd. 2 in 1 Bd. Den Haag, van Bulderen,<br />
1694. Mit gestoch. Titel, gestoch. Kopfvign. und<br />
59 (36 gefalt.) Kupfertafeln. 13 Bl., 348 S., 11 Bl.,<br />
352 S., 14 Bl. Spät. Hldr. (Bezug am Rücken abgeplatzt,<br />
hinterer Deckel mit Wurmspuren und verfärbt;<br />
leicht berieben und bestoßen). (55) 300,-<br />
Rossetti 7093. Schudt, Italienreisen, 2<strong>6.</strong> – Vgl. Cox I, 11<strong>6.</strong><br />
Graesse IV, 551: „La première description détaillé d'Italie.“<br />
– Das erstmals 1691 erschienene, in Briefform gehaltene<br />
Werk hatte großen Einfluß auf die Entwicklung der Reiseliteratur.<br />
In kurzer Abfolge erschienen mehrere Auflagen<br />
sowie englische, holländische und deutsche Übersetzungen,<br />
„durch ergänzende Zusätze wurde das Buch nach und nach<br />
zu dem Reisehandbuch ausgestaltet, das zwei Generationen<br />
die grundlegenden Kenntnisse über Italien vermittelte“<br />
(Schudt). Die schönen Kupfer mit zahlreichen Ansichten<br />
von Venedig und Rom, ferner mit Darstellungen von Kostümen,<br />
Kunstgegenständen, Kunstdenkmälern etc. Die<br />
Anzahl der Kupfer in Vergleichsexemplaren variiert, Rossetti<br />
beschreibt ein Exemplar mit 60 Tafeln. – Vereinzelt<br />
Wurmfraß im Kopfsteg, tls. wasserrandig, leicht gebräunt<br />
und fleckig.<br />
1953 – NEAPEL – GIANNONE, P., Bürgerliche Ge -<br />
schichte des Königreichs Neapel, nach der letzten<br />
ansehnlich verm. und verb. italiänischen Ausg. ins<br />
deutsche übers. und mit neuen Anmerkungen<br />
verm. von O. Ch. von Lohenschiold (und J. F. le<br />
Bret). 4 Bde. Ulm, Frankfurt und Leipzig, Gaum<br />
(und Hartknoch), 1758-(70). 4°. Mit gestoch.<br />
Portr., Kupfertafel und Textkupfer. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (etw. beschabt und bestoßen). (40) 200,-<br />
Einzige deutsche Ausgabe. – Graesse III, 79. Enslin 120.<br />
Meusel VIII, 340. – Vgl. Branca 1143. – Bedeutendes Werk<br />
zur Geschichte der Stadt und des Königreiches, berichtet<br />
bis zum Jahr 1735. – Die Kupfertafel in Bd. I zu S. 195 zeigt<br />
Münzen, das Textkupfer in Bd. III auf S. 129 ein Siegel. –<br />
Leicht wasserrandig, vereinzelt Quetschfalten, leicht ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
1953a – – „ANSICHTEN aus Neapel und Sicilien“<br />
(Deckeltitel). Album mit 11 Gouachebildern und<br />
kolor. Lithogr. Italien/Deutschland um 1830. Qu.-<br />
Gr.-Fol. Etw. beschäd. Hldr. d. Zt. mit Ldr.-<br />
Deckelschild auf dem Vorderdeckel. (177) <strong>6.</strong>000,-<br />
Großformatiges Album (Blattgr.: ca. 50,5 x 73,5 cm) mit<br />
populären Ansichten Süditaliens, darunter sechs Vulkane.<br />
Nach der Darstellungsweise von Himmel, Landschaften<br />
und Gebäuden von der Hand eines professionellen italienischen<br />
Landschaftsmalers, ausgeführt in leuchtenden Farben<br />
mit atmosphärischer Luftperspektive aus Sfumato und<br />
gekonnter Verblauung des Hintergrunds. Die Staffagefiguren<br />
dagegen erscheinen einfach, geradezu volkskunsthaft.<br />
Besonders schön die wohl nach Stichen gemalte Folge von<br />
Vulkanausbrüchen: Vesuv 1754, 1766, 1790, 1817, Ätna und<br />
Stromboli (letztere beide undatiert). Weiterhin Ansichten<br />
von Neapel (2), Ischia, Capri und den Tempeln von Paestum,<br />
meist im milden Morgen- oder Abendlicht. Die kolorierte<br />
Lithographie zeigt das Alexandermosaik, das 1831 bei<br />
Ausgrabungen in Pompeji entdeckt worden ist. – Die Vulkandarstellungen<br />
auf Trägerpapier aufgelegt. – Einzelne<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 375<br />
Nr. 1960<br />
kleine Einrisse in den geschwärzten Rändern, Seidenhemdchen<br />
mit einigen Ein- und Ausrissen; kaum fleckig. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 2<strong>6.</strong><br />
Large-sized album (leaf size: ca. 50,5 x 73,5 cm) with popular<br />
views of southern Italy, among them the series of 6 volcanic<br />
eruptions probably painted after engravings: Vesuvius<br />
1754, 1766, 1790, 1817, Mount Etna and Stromboli. – The<br />
volcano illustrations laid on supporting paper. – Some small<br />
tears in blackened margins, silk paper with some tears and<br />
tear-outs; hardly soiled. – Contemporary, somewhat damaged<br />
half calf with leather cover label on front cover. – See<br />
illustration on plate 2<strong>6.</strong><br />
1954 – POMPEJI – SANQUIRICO, A., Scene eseguite<br />
pel melodramma serio L'ultimo giorno di<br />
Pompei. <strong>Mai</strong>land, o. Dr., o. J. (1829). Qu.-Fol. Hs.<br />
Titel, 1 getönte und 8 kolor. Aquatinta-Tafeln.<br />
Grünes Hmaroquin d. Zt. mit Vg. (etw. berieben,<br />
gering bestoßen) in grünem Pp.-Schuber d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (7) 8.000,-<br />
Wurzbach XXVIII, 19<strong>6.</strong> Nagler XVI, 135. – Die beeindruckenden<br />
Bühnenentwürfe Alessandro Sanquiricos für die<br />
Aufführung von Pacini's „L'Ultimo Giorno di Pompei“<br />
1827 an der <strong>Mai</strong>länder Skala gelangten (laut Nagler und<br />
Wurzbach) nie in den Handel. Dies erklärt auch die geringfügigen<br />
Titelvarianten der wenigen nachweisbaren Exemplare.<br />
– Als berühmter Bühnenbildner an der <strong>Mai</strong>länder<br />
Oper verging zwischen 1817 und 1832 keine Aufführung, in<br />
der „Sanquirico neben den gefeierten Sängern und anderen<br />
Bühnenhelden nicht ebenfalls seinen Triumph“ (Nagler)<br />
gefeiert hätte. – Die vorliegenden Tafeln zeigen unter den<br />
Szenen der Oper mit prachtvollen klassizistischen Architekturen<br />
und den Kostümen der Sänger auch eine ful -<br />
minante Darstellung des Vesuvausbruchs. – Vorsätze etw.
376<br />
Nr. 1956<br />
fleckig und tls. mit Knitterspuren, ansonsten tadellos erhalten.<br />
– Exzellentes Exemplar, dekorativ gebunden. – Siehe<br />
Abbildung Tafel 27.<br />
A spectacular series of plates illustrating the set decorations<br />
designed by Alessandro Sanquirico for the 1827 production<br />
of Pacini's 'L'Ultimo Giorno di Pompei' at La Scala in<br />
Milan. From 1817-1823, Sanquirico was the chief scenic<br />
artist at La Scala, and his work became notable for his use of<br />
exotic locations and neo-classical architecture in his set<br />
designs. These plates depict scenes from the opera, including<br />
the stage actions and costumes of the singers, and end with<br />
the dramatic eruption of Mount Vesuvius and the<br />
destruction of Pompei. – Endpapers a little soiled and partly<br />
with creasing marks, otherwise extremely well preserved. –<br />
An excellent copy, decorative binding. – Contemporary<br />
green half morocco with gilt (some rubbing, minor scuffing)<br />
in contemporary green cardboard slipcase (signs of wear). –<br />
See illustration on plate 27.<br />
1955 – (ROGISSART, A. DE), Les délices de l'Italie.<br />
4 Bde. Paris, Compagnie des Libraires, 1707. 12°.<br />
Mit 4 gestoch. Titeln, 151 tls. gefalt. Kupfertafeln<br />
und 2 Kupferstichkarten. Ldr. d. Zt. (stark bestoßen,<br />
fleckig). (55) 2.000,-<br />
Zweite Ausgabe. – Barbier I, 872. Borroni 6140/3. Fossati<br />
Bellani 352. – Erstmals im Vorjahr 1706 in Leiden ver -<br />
öffentlichtes Standardwerk mit Ansichten und Plänen der<br />
bedeutendsten italienischen Städte. – Zur Tafelkollation:<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Die Tafeln wurden plattensparend hergestellt, öfters befanden<br />
sich auf einer Platte mehrere Ansichten, so daß die<br />
Tafeln zerschnitten und die Ansichten vom Buchbinder an<br />
der zugehörigen Stelle eingefügt werden konnten. Je nach<br />
der Zählung – Tafeln oder Ansichten – weichen daher bei<br />
Vergleichsexemplaren die Zahlen voneinander ab, ohne daß<br />
klar ist, wie gerechnet wurde. Unsere Angabe entspricht der<br />
Anzahl der vorhandenen Blätter. – Gebräunt, fleckig,<br />
gestoch. Titel und Tafeln fast alle lose. Tafel des <strong>Mai</strong>länder<br />
Doms mit Eckabriß.<br />
Second edition. – Browned, soiled, nearly all engraved titles<br />
and plates loose. Plate with Milano cathedral with torn off<br />
corner. – Contemporary calf (heavily scuffed, soiled).<br />
1956 – ROM – BELLORI, G. P., UND M. C. DE LA<br />
CHAUSSE, Le pitture antiche delle grotte di<br />
Roma, e del Sepolcro de' Nasonj disegnate, &<br />
intagliate alla similitudine degli antichi originali da<br />
Pietro Santi Bartoli, e Francesco Bartoli. Rom,<br />
G. Zenobi, 170<strong>6.</strong> Fol. Mit 75 (2 doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln. 6 Bl., 63 S. Ldr. d. Zt. mit Rvg.<br />
(171) 1.200,-<br />
Brunet I, 758. Ebert 1885. – Vgl. Cicognara 3611. Ornamentstichslg.<br />
Berlin 3945 (Ausg. 1680). – Brunet und Cicognara<br />
heben einmütig die Qualität der Kupfertafeln hervor.<br />
– Wenige Tafeln etw. gebräunt. – Exlibris. – Siehe Abbildung.
Nr. 1963<br />
1957 – – PIALE, S., (Sopra alcuni monumenti di Roma<br />
antica). Rom, Puccinelli, 1832-34. Fol. Mit 18<br />
Kupfertafeln. HPgt. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(36) 250,-<br />
Enthält 24 einzeln jeweils mit eigenem Titelblatt erschienene<br />
Abhandlungen, die Stefano Piale (1753-1835) in der<br />
Accademia romana di archeologia in den Jahren 1817-32<br />
vorgetragen hat. – Gesamttitelangabe nach dem Italienischen<br />
Verbundkatalog. – Ohne die S. 9-16 im Tl. III; vereinzelt<br />
verbunden, tls. nicht aufgeschnitten, etw. wasserrandig,<br />
leicht gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
1958 – – PRONTI, D., Nuova raccolta di 100 vedutine<br />
antiche della città di Roma e sue vicinanze. Bd. I<br />
(von 2). Rom, Selbstvlg., 1795. Mit gestoch. Titel<br />
und 100 Ansichten auf 50 Kupfertafeln. Pp. d. Zt.<br />
(stark beschabt). (23) 150,-<br />
Arrigoni-B. 20. Thieme-B. XXVII, 422. Borroni 8208. Brunet<br />
IV, 903. Rossetti 8525. – Mit den Ansichten des alten<br />
Rom vor den großen Ausgrabungen (der zweite Band mit<br />
weiteren 35 Kupfertafeln stellt das neuzeitliche Rom dar). –<br />
Eine Tafel (Ansichten 15 und 16) mit Randzeichnungen in<br />
Tinte, nur vereinzelt leicht fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 377<br />
1959 – – (TORRIGIO, F. M., Le sacre grotte Vaticane,<br />
cioe narratione delle cose piu notabili. Viterbo,<br />
Discepolim 1618). S. 3-112. Hpgt. um 1900 mit<br />
Rsch. (gering berieben und bestoßen). (19) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Rossetti 10993 = G-70<strong>6.</strong> Schudt 1044 und<br />
S. 155: „Die Literatur über St. Peter läßt zuerst von allen<br />
römischen Kirchenmonographien einen wirklich periegetischen<br />
Charakter erkennen. So sind bereits die 'Sacre Grotte'<br />
des Torrigio durchaus als Führer durch das Labyrinth der<br />
Räume unter St. Peter gedacht.“ – Spätere Ausgaben<br />
erschienen erst seit 1631. – Der fehlende Drucktitel hs.<br />
ergänzt beigebunden. – Etw. gebräunt und fleckig, oben<br />
knapp beschnitten.<br />
1960 – VALENTE, D., Storia dell'Italia centrale dopo<br />
la pace di Zurigo e della guerra di Sicilia e dei fatti<br />
posteriori. Neapel, Morelli, 1862. 4°. Mit 68<br />
(8 doppelblattgr.) lithogr. Tafeln. 178, 304 S., 1 Bl.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (tls. stärker beschabt, etw.<br />
bestoßen). (55) 1.600,-<br />
Erste Ausgabe. – Die Tafeln meist mit Porträts und Darstellungen<br />
von Kämpfen. – Vorsätze erneuert, erste Lagen<br />
mit Wurmfraß am Innengelenk, gering gebräunt, etw.<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.
378<br />
First edition. – The plates show a. o. portraits and illustrations<br />
of battles. – Endpapers renewed, first quires with<br />
worming at inner joint, minor browning, some soiling. –<br />
Contemporary half calf with gilt back (partly stronger<br />
scratched, a little scuffed). – See illustration.<br />
1961 – VENEDIG – CONTARINI, G., De republica<br />
Venetorum libri quinque. Editio secunda. Leiden,<br />
Elzevier, 1628. 12°. Mit gestoch. Titel (in Pag.).<br />
431 S. Hpgt. d. Zt. (etw. bestoßen und leicht fleckig).<br />
(6) 100,-<br />
Willems 293. Rahir 260. Cicogna 1068. – Einer von zwei<br />
Drucken der zweiten Ausgabe, die erste Elzevier-Ausgabe<br />
war zwei Jahre zuvor erschienen. – Titel mit Besitzstempel<br />
und gelöschtem Besitzvermerk. Stellenweise gebräunt und<br />
kaum fleckig.<br />
1962 – – MAIER, J. CH., Beschreibung von Venedig.<br />
2., verb. und verm. Aufl. 4 Bde. Leipzig, Barth,<br />
1795-9<strong>6.</strong> Mit 4 (2 wdh.) gestoch. Titelvign., 5 Kupfertafeln,<br />
3 gefalt. Kupferstichkarten und gefalt.<br />
gestoch. Plan. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (stärker<br />
beschabt und bestoßen). (89) 300,-<br />
Soranzo 7413. – Die Kupfer mit venezianischen Trachten;<br />
Karten des venezianischen Inselreichs. – Vorsätze mit hs.<br />
Besitzvermerk, etw. gebräunt, gering fleckig. – Mod. Exlibris.<br />
1963 – – (VEDUTE PROSPETTICHE degli interni<br />
de' migliori Tempj e delle situazioni più pittoresche<br />
della città di Venezia designate da Andrea<br />
Tosini ed incise all'aqua tinta da Antonio Lazzari.<br />
Venedig, Selbst-Vlg., 1829). Qu.-4°. 84 Aquatinta-<br />
Tafeln. Blindgepr. Ldr. d. Zt. (etw. fleckig, be -<br />
schabt und bestoßen). (46) 2.000,-<br />
Cicogna 4563. – Seltenes Album mit hübschen Ansichten<br />
von prominenten Plätzen und Denkmälern der Lagunenstadt.<br />
– Ränder fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Rare album with beautiful views of famous sites and monuments<br />
of Venice. – Margins stained. – Contemporary blindpressed<br />
calf (some soiling, scratching and scuffing). – See<br />
illustration.<br />
1964 – VERMIGLIORI, G. B., Saggio di bronzi etruschi<br />
trovati nell'agro Perugino. Perugia, Baduel,<br />
1813. 4°. Mit gestoch. Titelvign., 2 gestoch. Kopfund<br />
3 gestoch. Schlußvign. sowie 2 gefalt. Kupfertafeln.<br />
XXVIII, 120 S. Hldr. des 20. Jhdts.<br />
(Kapitale etw. lädiert, Rücken fleckig). (83) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Borroni 7377. Fossati Bellani 3472. Cicognara<br />
2634. – Papier gewellt und mit geringen Knickspuren,<br />
tls. leicht gebräunt und wasserrandig, etw. fleckig. –<br />
Breitrandig und unbeschnitten.<br />
1965 – VOLKMANN, J. J., Historisch-kritische<br />
Nachrichten von Italien. 2. verm. und verb. Aufl.<br />
3 Bde. Leipzig, Fritsch, 1777-78. Mit gestoch.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Frontisp. und 3 gestoch. Titelvign. XXXVI, 808;<br />
VIII, 943 S.; 5 Bl., 922 (recte 920) S., 28 Bl. Läd.<br />
Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (41) 400,-<br />
Tresoldi 44. Kippenberg 1642. – Die stark vermehrte zweite<br />
Auflage des klassischen Kunst- und Reiseführers durch Italien,<br />
über den Goethe von seiner Italienreise 1787 an Charlotte<br />
von Stein schrieb: „Ich lese jetzt des guten, trocknen<br />
Volckmanns zweyten Theil, um mir zu notiren, was ich<br />
noch nicht gesehen.“ – Etw. gebräunt, minimal fleckig.<br />
1966 – VOLTERRA – RICCOBALDI DEL BAVA,<br />
G. M., Dissertazione istorico-etrusca sopra l'origine,<br />
antico stato, lingua, e caratteri della etrusca<br />
nazione e sopra l'origine, e primo, e posteriore<br />
stato della città di Volterra. Florenz, Viviani, 1758.<br />
4°. VII, 180 (recte 184) S. Hlwd. des 20. Jhdts.<br />
(Schwanz leicht fleckig, gering bestoßen). (83)<br />
150,-<br />
Erste Ausgabe. – Borroni 5518. Cicognara 2624. – Ge -<br />
schichte Etruriens und der Stadt Volterra. – Vorsatz mit eingeklebten<br />
Katalogausschnitten; vereinzelt mit Eintragungen<br />
von alter Hand in Tinte, wenig fleckig.<br />
1967 KAISER UND PABST. Wien und Frankfurt,<br />
Hermann, 1782. 124 S., 1 Bl. (Anzeigen). Interims-<br />
Broschur (etw. fleckig und bestoßen). (150) 80,-<br />
Vgl. Wernigg 3815. – Bildet laut Kaysers Bücher-Lexicon<br />
den 2. Teil des „Wichtigen Pro Memoria an die weltlichen<br />
Regenten, welche der römischen Glaubenslehre zugethan<br />
sind“. Der Verfasser dieser Denkschrift war Gaudenzio<br />
Valotti; ob unsere Fortsetzung ebenfalls von Valotti stammen<br />
könnte, müßte ein Stil- und Inhaltsvergleich klären.<br />
Jedenfalls ist sie eine scharfe Abrechnung mit dem Papsttum<br />
und der römischen Kirche in josephinischem Geiste. –<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk, erste Lage mit kleinem Loch<br />
(ohne Textverlust); leicht gebräunt, etw. fleckig.<br />
1968 KARTOGRAPHIE – MILLER, K. (HRSG.),<br />
Mappae mundi. Die ältesten Weltkarten. Mischaufl.<br />
6 Bde. Stuttgart 1895-98. 4°. Mit zahlr. Abb.<br />
und farb. Karten. OHlwd. (Rücken mit Signaturschild,<br />
Vorderdeckel von Bd. II gestempelt) in<br />
mod. Lwd.-Schuber. (96) 300,-<br />
Bd. II und die Karte von Bd. V im 2. Abdruck, sonst erste<br />
Ausgaben. – Vollständiges Exemplar mit allen Beilagen. –<br />
Titel gestempelt; teilw. leicht stockfleckig. – DAZU:<br />
WELTKARTE des Castorius, genannt die Peutinger'sche<br />
Tafel. Hrsg. von K. Miller. Ravensburg 1888. Faksimile<br />
ohne die Einleitung.<br />
1969 KATHOLISCHEN MISSIONEN, DIE. Illustrirte<br />
Monatsschrift. Jge. 1874-78 und 1882-1909<br />
in 29 Bdn. Freiburg, Herder, 1873-1909. 4°. Mit<br />
zahlr. Abbildungen. Pp. (5 Bde.) und Hlwd. d. Zt.<br />
(Gebrauchsspuren). (78) 200,-<br />
Kirchner 17335. – Mit zahlreichen ethnologischen Beiträgen<br />
und Beobachtungen aus Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika<br />
sowie der Südsee. Die Illustrationen zeigen
Stadt- und Dorfansichten, Alltagsleben, Trachten etc. – Tls.<br />
etw. fleckig. – DAZU: II. RATZEL, F., Die Vereinigten<br />
Staaten von Nord-Amerika. 2 Bde. München 1878-80. Mit<br />
14 lithogr. Karten – III. GEYER, F. X., Durch Sand, Sumpf<br />
und Wald. Missionsreisen in Zentral-Afrika. Neue Ausg.<br />
Freiburg 1914. Mit 9 farb. lithogr. Karten – Etliche Bei lagen.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
1970 KREBEL, G. F., Die vornehmsten Europäischen<br />
Reisen, wie solche durch Deutschland, die<br />
Schweiz anzustellen sind. Mit einer neuen Sammlung<br />
von Post- und Bothen-Charten. Bde. I und<br />
II (von 3) in 2 Bdn. Hamburg, Herold, 1775. Mit<br />
2 gefalt. Kupferstichkarten. 10 Bl., 1040 S., 22;<br />
8 Bl., 794 S., 2 Bl. Hldr. d. Zt. (berieben und bestoßen).<br />
(153) 200,-<br />
Stagl 61: „Der Verfasser gibt in der Vorrede zahlreiche<br />
Bücher und Reiseliteratur als Quellen an. Krebel gibt vor<br />
allem praktische Hinweise. Er beschreibt die wichtigsten<br />
Orte und Reiserouten. Der Benutzer erfährt ebenfalls etwas<br />
über die Wechselkurse der einzelnen Währungen, Gasthöfe<br />
und Fahrpläne.“ – Zweite Ausgabe des erstmals 1767<br />
erschienenen Werkes der Reiseliteratur. Es erschien 1783<br />
noch ein dritter Band. – Mit Karten von Deutschland und<br />
Großbritannien. – Mehrf. gestempelt, die Karten etw. ge -<br />
bräunt. – Exlibris.<br />
1971 KRIMKRIEG – GUERRE D'ORIENT. Siège de<br />
Sébastopol. Historique du service de l'artillerie.<br />
(Ohne die 2 Textbde.). Paris und Straßburg, Berger-Levrault,<br />
1859. Qu.-Fol. Mit 147 tls. gefalt.<br />
lithogr. Tafeln. 2 Bl. OHldr. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(46) 500,-<br />
Seltener Atlas zur Belagerung von Sebastopol. – Mit zahlr.<br />
Schlachtplänen, die einen umfassenden Überblick über das<br />
Kriegsgeschehen während des Krimkrieges geben. – Innengelenke<br />
gebrochen, mehrf. gestempelt, Seitenränder leicht<br />
gebräunt, etw. fleckig.<br />
1972 LA HARPE, (J. F.) DE, Abrégé de l'historie générale<br />
des voyages. 23 Bde. Paris, (Panckoucke und<br />
Laporte), 1780-8<strong>6.</strong> Mit 88 (18 gefalt.) Kupfertafeln<br />
und gefalt. Kupferstichkarte. Ldr. d. Zt. mit Rsch.<br />
und reicher Rvg. (Rücken etw. verblaßt, Deckel<br />
mit wenigen Wurmspuren, tls. etw. bestoßen). (2)<br />
1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Boucher de la Richarderie I, 97. Sabin<br />
38632. Cox I, 33 (beide mit abweichenden Bandangaben). –<br />
„A work that has met with greater success than any other of<br />
the same kind; the fidelity of the narration, the striking<br />
details of adventure, and the lively pictures of manners, etc.,<br />
it presents, will always give it a peculiar and lasting merit“<br />
(Sabin). – Die Karte mit blassem Abklatsch, tls. wenig<br />
fleckig und leicht gebräunt. – Dekorativ gebundene Reihe.<br />
First edition. – Map with faint offsetting, here and there with<br />
a few stains and slightly browned. – Decorative bindings. –<br />
Contemporary calf with spine label and richly gilt back<br />
(spine a bit discoloured, covers with some worming, partly<br />
a little scuffed).<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 379<br />
1973 MAGAZIN von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen.<br />
Bde. III und IV (von 39) in 2 Bdn.<br />
Berlin, Voß, 1790-91. Mit 3 (statt 4) Kupfertafeln<br />
(ohne die 2 Kupferstichkarten und die Tabelle).<br />
XXI, 432; XXVIII S., 1 Bl., 544 S. Stark läd. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. – Goed. VI, 241, 32. – Fleckig, tls.<br />
leicht gebräunt und wasserrandig. (36) 100,-<br />
1974 (MASCHENBAUER, J. A. E.), Der curiose und<br />
in allen nöthigen Wissenschafften Nützliche Dollmetscher<br />
Oder Allgemeines Zeitungs-Handbuch.<br />
Augsburg, Selbstvlg., 1748. 4°. Mit gestoch. Frontisp.,<br />
gestoch. Kopfvign. und 29 (statt 30) altkolor.<br />
doppelblattgr. Kupferstichkarten. 12 Bl., CXIX S.,<br />
1 Bl., 736 Sp. (ohne die Sp. 345-352), 2 Bl., Sp. 737-<br />
855 (recte 856), 1 Bl., Sp. 857-1848 (recte 1852),<br />
6 Bl. Etw. läd. Ldr. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (31)<br />
1.000,-<br />
Meusel VIII, 515. – Enzyklopädisches Handbuch, verfaßt<br />
vom Herausgeber der „Augsburger Ordinari Zeitung“, aus<br />
der später die „Augsburger Abendzeitung“ hervorging. Er<br />
widmet sein Werk dem Markgrafen Karl Friedrich von<br />
Baden. – Die Karten, teils von Elias Baeck, meist mit heraldischen<br />
Randleisten in kräftigem Altkolorit (Flächen- bzw.<br />
Grenzkolorit). Enthält eine Weltkarte in 2 Hemisphären,<br />
Erdteilkarten (darunter 2 Amerikakarten: Südamerika und<br />
Gesamtamerika in 2 Hemisphären nach dem französischen<br />
bzw. holländischen Meridian entworfen) und zahlr. europäische<br />
Detailkarten (darunter Korsika – Cervoni 53). – Es<br />
fehlt Karte 7 (Rußland mit Schweden und Norwegen). –<br />
Karte 11 (Italien) lose. Karte 21 (Bayern) knapp beschnitten<br />
und außen mit Randschäden (Bildränder betroffen). Sp.<br />
848-860 und die beiden letzten Lagen gelockert oder lose.<br />
Fliegender Vorsatz mit längeren Eintragungen und Besitzvermerk.<br />
Etw. gebräunt und fleckig, tls. mit Gebrauchsspuren.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
Encyclopedic manual. – The maps in strong contemporary<br />
hand colouring. Contains a world map in 2 hemispheres,<br />
continent maps (among them 2 maps of America: South<br />
America and pan-America in 2 hemispheres designed after<br />
the French and Dutch meridian) and numerous detailed<br />
European maps (among them Corsica – Cervoni 53). – Lacks<br />
map 7 (Russia with Sweden and Norway). Map 11 (Italy)<br />
loose. Map 21 (Bavaria) closely trimmed and with marginal<br />
damages outside (affecting illustration borders). Columns<br />
848-860 and last two quires loosened or loose. Fly-leaf with<br />
longer annotations and ownership entry. A little browned<br />
and soiled, partly with signs of wear. – Contemporary calf,<br />
somewhat damaged (signs of wear). – See illustration.<br />
1975 (MAXIMILIAN, KAISER VON MEXIKO),<br />
Aus meinem Leben. 7 in 3 Bdn. Leipzig, Duncker<br />
& Humblot, 1867. Lwd. d. Zt. (2) 250,-<br />
Erste Buchhandelsausgabe. – Besas 15. Borba de Moraes<br />
544. Rabenlechner 142. – Erzherzog Ferdinand Maximilian,<br />
seit 1863 Kaiser von Mexiko, berichtete über seine zahlreichen<br />
Reisen in einer Reihe eleganter Prachtbände, die in den<br />
50er Jahren in der Hof- und Staatsdruckerei hergestellt<br />
wurden (vgl. Durstmüller II, 189; Rabenlechner nennt sie<br />
„Manuskriptdruckbände“). Nach der Katastrophe von<br />
Queretaro erschien die vorliegende Zusammenstellung aller
380<br />
Nr. 1974<br />
Reiseberichte, „durch seine Verwandten veranlaßt: Die Reiseskizzen<br />
sind nur etwas vermehrt, zum Teile auch umgestellt,<br />
die Aphorismen sind ein wörtlicher Nachdruck, die<br />
Gedichte freilich sind auf ungefähr den vierten Teil reduziert“<br />
(Rabenlechner). – Über die Spanien-Passagen urteilt<br />
Besas: „Well written, with touches of humor, steeped in<br />
romantic enthousiasm. Author's sincere appreciation of<br />
Spain and its lifestyle shine through. Good description of a<br />
bullfight in Sevilla and of the Alhambra in Granada.“ –<br />
Schönes Exemplar.<br />
1976 (MAYERNE, TH. TURQUET DE), Sommaire<br />
description de la France, Allemagne, Italie &<br />
Espagne. Avec la guide des chemins ... A quoy est<br />
adjousté des foires plus celebres. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Rouen, de Villain, 1604. 12°. Mit wdh. Druckermarke<br />
auf den Titeln und ganzseit. Holzschnittportr.<br />
auf dem ersten Titel verso. 2 Bl., 295 S. Flex.<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig, berieben und bestoßen,<br />
Schließbänder ausgerissen). (19) 1.200,-<br />
Fordham, Les routes de France, 47 (nur 3 Standorte) und<br />
S. 9: „C'est ainsi un guide assez complet, et plus ambitieux<br />
que tout ce qui le précède dans ce genre.“ – Vgl. Cioranesco<br />
21434 (falscher Autor), Goldsmith T 732 (Ausg. 1618) und<br />
Hoefer XXXIV, 544 (sein Leben). – Früher Reiseführer<br />
durch Europa mit einem ausführlichen Verzeichnis von<br />
Straßen und Wäldern (EA 1592). – Theodore Turquet de<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Mayerne (1573-1655) wurde in der Nähe von Genf geboren,<br />
studierte in Genf und Heidelberg und war vor allem als<br />
Arzt bekannt. – Eine Art Kursbuch, „enthält, wie der Titel<br />
angibt, die wichtigsten Verbindungen durch Frankreich,<br />
Deutschland, Italien und Spanien mit kurzen Stadtbeschreibungen,<br />
einem Verzeichnis der wichtigsten Jahrmärkte<br />
und, sehr wichtig für diese Zeit der Zersplitterung,<br />
einer auch in den meisten anderen Reisebüchern anzutreffenden<br />
vergleichenden Tabelle der verschiedenen Geld- und<br />
Münzwerte. Die Tatsache, daß das Buch 1604 und 1615 neu<br />
aufgelegt wurde, beweist seine Brauchbarkeit“ (Schudt, Italienreisen,<br />
18). – Letztes Bl. verso mit umfangreichen Federproben<br />
und unten mit großem Ausriß (neu angerändert).<br />
Tls. etw. gebräunt und fleckig, mit kleineren Randschäden.<br />
Early guidebook through Europe with detailed index of<br />
streets and forests (first edition 1592). – Last leaf verso with<br />
extensive ink probes and with large tear-out at bottom<br />
(newly mounted with paper slips). Partly a little browned<br />
and soiled, with smaller marginal damages. – Contemporary<br />
limp vellum (stained, rubbed and scuffed, clasp ribbons<br />
torn off).<br />
1977 MELA, P., De situ orbis libri III. Curante A. Gronovio.<br />
Leiden, Luchtmans, 1722. Mit gestoch.<br />
Titel, gefalt. Kupferstichkarte und zahlr. Textkupfern.<br />
40 Bl., 811 S., 18 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig). (6)<br />
250,-
Nr. 1981<br />
Schweiger II, 611. Ebert 13632: „Text der Ausgabe von<br />
1696: Jacob Gronov's Noten sind hier beträchtlich vermehrt,<br />
und die andrer Ausleger hinzugefügt. Diese Ausgabe<br />
behält ihren Werth, da in der von 1748 die 3 andern Geographen<br />
weggelassen sind.“ – Karte der Alten Welt. – Wenig<br />
fleckig.<br />
1978 MERIAN, M., Theatrum Europaeum. Bd. III.<br />
Frankfurt, Hoffman, 1639. Fol. Mit gestoch. Titel,<br />
doppelblattgr. Kupferstichkarte, 29 (statt 40) doppelblattgr.<br />
bzw. gefalt. Kupfertafeln sowie vielen<br />
gestoch. Portrs. im Text. 5 Bl., 932 S., 11 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. mit Goldpr. auf den Deckeln<br />
mit Wappensupralibros und Dat. „1643“ (Schließbänder<br />
fehlen, Deckel aufgebogen, Gebrauchsspuren).<br />
(97) 800,-<br />
Wüthrich III, 168 ff. Lipperheide Ci 20. – Ansichten von<br />
Frankfurt an der Oder, Kempten, Konstanz, Neuburg a. d.<br />
Donau, Pfaffenhofen, Lippstadt, Philippsburg, Memmingen,<br />
Nördlingen, Sachsenhausen, Limburg, <strong>Mai</strong>nz, Hanau,<br />
Koblenz, Freiburg i. Breisgau, Breisach etc. – Es fehlen die<br />
Wüthrich-Nrn. 5, 12, 16, 18-22, 29, 31 und 39. – Alle Tafeln<br />
lose, tls. knapp beschnitten und stellenw. hinterlegt, Text<br />
etw. gebräunt und fleckig, Gebrauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.<br />
– Beiliegend 10 Kupfertafeln aus anderen Ausgaben<br />
des „Theatrum“.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 381<br />
1979 MITTELMEER – (LUDWIG SALVATOR,<br />
ERZHERZOG), Die Balearen. Bd. V/2: Die<br />
eigentlichen Balearen. Leipzig, Brockhaus, 1884.<br />
Fol. Mit 55 chromolithogr. Tafeln und zahlr. Textholzstichen.<br />
VI, 444 S. Stark läd. OLwd. (89)<br />
800,-<br />
Palau 288 429. – Die Tafeln mit Ansichten von Mallorca. –<br />
Fliegender Vorsatz mit e. Widmung des Verfassers, wasserrandig,<br />
etw. fleckig.<br />
1980 – SHERER, W., The Classic Lands of Europe<br />
embracing Italy, Sicily, and Greece. 2 Bde. London<br />
(1879-81). Gr.-4°. Mit 2 gestoch. Titeln und<br />
119 Stahlstichtafeln. 1 Bl., X, 220 S.; 1 Bl., II, 220 S.<br />
Hldr. d. Zt. (tls. starke Gebrauchsspuren). (55)<br />
800,-<br />
Bd. I: Italien (Bologna, Genua, Ferrara, Florenz, Mantua,<br />
Neapel, Padua, Parma, Rom, Turin, Venedig, Verona etc.).<br />
– Bd. II: Sizilien (Catania, Messina, Palermo etc.), Malta,<br />
Griechenland und Schweiz. – Nahezu fleckenlos.<br />
1981 – WILLYAMS, C., A Voyage up the Mediterranean.<br />
London, Bensley für White, 1802. Gr.-Fol.<br />
Mit kolor. gestoch. Widmungsbl., doppelblattgr.
382<br />
Nr. 1982<br />
kolor. Aquatintakarte und 41 kolor. Aquatinta -<br />
tafeln von J. C. Stadler nach C. Willyams. XXIII,<br />
309 S. Ldr. d. Zt. (Gelenke restauriert, tls. stark<br />
beschabt, bestoßen und etw. fleckig). (66) 2.000,-<br />
Eines von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf großem<br />
Papier. – Abbey, Travel, 196: „A finely produced book.“<br />
Ibrahim-Hilmy II, 334. Navari 1813. Cox II, 448. Lowndes<br />
2940. Graesse VI/2, 45<strong>6.</strong> – Willyams nahm als Schiffsgeistlicher<br />
auf der Swiftsure an der Schlacht bei Abukir teil, sein<br />
Bericht gilt als „the first, the most particular, and the most<br />
authentic account of the battle“ (DNB). – Die Tafeln u. a.<br />
mit schönen Ansichten von Abukir, Alexandria, Gibraltar,<br />
Ischia, Menorca, Palermo, Rhodos, Syrakus und Venedig.<br />
– Stellenw. leicht fleckig. – Gestoch. Exlibris „Hobart“. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 27.<br />
One of hundert copies on large paper. – Plates with beautiful<br />
views, among others, of Abukir, Alexandria, Gibraltar,<br />
Ischia, Menorca, Palermo, Rhodes, Syrakus and Venice. –<br />
Here and there slightly soiled. – Engraved exlibris „Hobart“.<br />
– Contemporary calf (joints restored, partly heavily scratched,<br />
scuffed and a little soiled). – See illustration on plate 27.<br />
1982 NOTITIA DIGNITATUM utriusque imperii<br />
orientis scilicet et occidentis. Editio postrema<br />
auctior et emendatior. Ed. G. Panciroli. 3 Tle. in<br />
1 Bd. Genf, Gamonetus, 1623. Fol. Mit 2 Dru-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
ckermarken auf dem Titel und Zwischentitel<br />
sowie 106 Textholzschnitten. 8 Bl., 271 (recte 267),<br />
196, (39) S., 6 Bl. Pgt. d. Zt. (fleckig, etw. berieben<br />
und bestoßen). (117) 600,-<br />
Cicognara 4058. Graesse IV, 691. Brunet, Suppl. II, 142.<br />
Ebert 1490<strong>6.</strong> – Staatshandbuch der Hof-, Zivil- und Mili tär -<br />
ämter des römischen Kaiserreichs in einer späten Ausgabe:<br />
„Diese zum Theil anders angeordnete Ausgabe ist mit dem<br />
typus imp. Rom. und mit einer tabula der V dioecesibus<br />
orientis vermehrt“ (Ebert). – Die Holzschnitte zeigen Porträts,<br />
Kultgegenstände, antike Bauwerke, Schriftrollen,<br />
Büchertaschen, Münzen, Waffen etc. – Fliegender Vorsatz<br />
in den Rändern restauriert. Titel breit hinterlegt. Letztes Bl.<br />
aufgezogen. Leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
1983 ÖSTERREICH – ALBUM VOM SALZBUR-<br />
GER ALPENLANDE. Bad Gastein, Schoen, o.<br />
J. (ca. 1850). Qu.-8°. Mit 30 kolor. eiweißgehöhten<br />
Stahlstichtafeln von G. Petzold. 1 Bl. Lwd. d. Zt.<br />
(lichtrandig, tls. stärker berieben, etw. bestoßen).<br />
(2) 300,-<br />
Nebehay-W. 12: „Mit einer unterschiedlich großen Zahl an<br />
Stahlstichtafeln.“ – Zum Künstler: Wurzbach XXII, 157<br />
und Thieme-B. XXVI, 517. – Die Tafeln mit Ansichten von
Nr. 1993<br />
Bad Gastein, Berchtesgaden, Böckstein, Gmunden, Golling,<br />
Hallstadt, Ischl, Reichenhall, Salzburg, St. Gilgen, Traunkirchen,<br />
Werfen etc. – Gering gebräunt, leicht fleckig.<br />
1984 – BAEDEKER, K., Österreich und Ungarn. 1<strong>6.</strong><br />
neu bearb. Aufl. Koblenz und Leipzig 1873. Mit<br />
zahlr. Beilagen. XIV, 316 S. OLwd. (Gebrauchsspuren).<br />
– Hinrichsen D 183. – Vorsatz mit hs.<br />
Besitzvermerk; vereinzelt mit Randläsuren; leicht<br />
gebräunt. (118) 100,-<br />
1985 – BRANDIS, F. A. VON, Deß Tirolischen Adlers<br />
Immergrünendes Ehren-Kräntzel. 2 Tle. in 1 Bd.<br />
Bozen, Führer, 1678. 4°. Mit 13 (1 doppelblattgr.)<br />
Kupfertafeln (ohne die Karte). 4 Bl., 234 S., 1 Bl.,<br />
224 S., 2 Bl. Hldr. um 1880 (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (6) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – STC B 2014. Graesse I, 519. ADB III, 246:<br />
„Das bekannteste und brauchbarste Werk, wodurch er sich<br />
seinen Platz unter den tirolischen Historikern sicherte.“ –<br />
Coreth 160: „Dieses kuriose, erste gedruckte Buch über<br />
Tiroler Geschichte fand einen großen Anklang.“ – Schöne<br />
Beschreibung Tiroler Städte und Adelshäuser. Die Falttafel<br />
zeigt eine Ansicht von Innsbruck, die Tafeln mit den Wappen<br />
der Bischöfe, Äbte, Fürsten, Landstände und Städte. –<br />
Wenig fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 383<br />
1986 – CARTE des Herzogthums Salzburg von dem<br />
kaiserlich königlich-österreichischen General<br />
Qurartiermeister Stabe in den Jahren 1806 und<br />
1807. Gestochen von K. Ponheimer und beschrieben<br />
von A. Müller. O. O. und Dr., 1810. Gestoch.<br />
Titelbl. und 5 Kupferstichkarten in je 4 bzw. 6 Segmenten<br />
auf Lwd. aufgezogen. Je 51 bzw. 71 x 38,5<br />
cm. Lose in OPp.-Mappe in OPp.-Schuber. (89)<br />
500,-<br />
Schaup 5.13.1. – Zum Künstler: Thieme-B. XXVII, 243. –<br />
Die Karten zeigen Ried, St. Michael, Tittmoning, Zell im<br />
Pinzgau und Zell im Zillertal. – Geringe Gebrauchsspuren.<br />
Auf großem Papier<br />
1987 – FROMMEL, C., Tyrol und seine nächsten<br />
Umgebungen. Karlsruhe, Kunst-Vlg., 1842. Imp.-<br />
Fol. Mit gestoch. Titel und 12 Stahlstichtafeln.<br />
12 Bl. Hldr. d. Zt. (stark beschabt und bestoßen).<br />
(55) 1.000,-<br />
Jahresgabe von 1841 für die Mitglieder des Kunstvereins für<br />
das Großherzogtum Baden auf sehr großem Papier (Blattgr.<br />
ca. 56 x 42 cm). – Nebehay-W. 187 (Normalausgabe). Engelmann<br />
1002. – Mit Ansichten von Schloß Ambras, Berchtesgaden,<br />
Bozen, Finstermünz, Hohenschwangau, Inns-
384<br />
Nr. 1990<br />
bruck, Meran, Riva, Salzburg (2) etc. – Leicht gebräunt,<br />
Ränder ein wenig stockfleckig, zwei Exlibris. – Der erklärende<br />
Text von A. Lewald, der hier komplett beigebunden<br />
ist, konnte nur separat bezogen werden; vollständige Exemplare<br />
mit allen Textblättern sind daher sehr selten.<br />
1988 – HUMMITZSCH, H., Panorama der Donau von<br />
Regensburg bis Linz. – Panorama der Donau von<br />
Linz bis Wien. Bde. I und II (von 3) in 2 Bdn.<br />
Wien, Rohrmann, (1838-40). 2 Stahlstich-Leporellos<br />
mit zahlr. Randansichten (Blattgr.: 30 x 315<br />
und 30 x 260 cm). OPp. (fleckig, beschabt und be -<br />
stoßen). (52) 300,-<br />
Nebehay-W. 271. – Es erschien 1842 noch ein dritter Band<br />
mit dem „Panorama der Donau von Wien bis Pest“. – Tls.<br />
gebräunt und stark fleckig.<br />
Luxusausgabe mit kolorierten Aquatinten<br />
1989 – LABORDE, A. DE, Voyage pittoresque en<br />
Autriche. 3 Bde. Paris, Didot, 1821-22. Gr.-Fol.<br />
Mit 3 kolor. gestoch. Titelvign., 28 Textkupfern,<br />
142 Kupfern auf 97 (3 doppelblattgr.) Tafeln, 5<br />
(4 doppelblattgr.) Kupferstichkarten, 14 (9 doppelblattgr.)<br />
Kupferstichplänen (alle meist kolor.)<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
und 2 doppelblattgr. Tabellen. 2 Bl., IV, 218 S., 1;<br />
2 Bl., IV, 106 S.; 3 Bl., 156 S. Mod. Hldr. unter Verwendung<br />
alten Materials (gering berieben). (109)<br />
5.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Vicaire V, 752. Nebehay-W. 348 und 349.<br />
– Prachtvolles Ansichtenwerk mit dekorativen Aquatinta-<br />
Tafeln, meist gestochen von Piringer sowie von Gross,<br />
Schwartz, E. Lingée und J. G. Mansfield. – Die Tafeln mit<br />
Genre- und historischen Szenen sowie mit zahlr. Städte -<br />
ansichten, darunter die berühmten Ansichten von Wien,<br />
ferner mit zahlr. Schlachtplänen. – Bd. III erschien unter<br />
dem Titel „Précis historique de la guerre entre la France et<br />
l'Autriche en 1809“ und wird von Nebehay-Wagner als<br />
eigenständiges Werk beschrieben. – Breitrandiges Exemplar.<br />
– Vor allem die Ränder gebräunt und tls. stärker fleckig. –<br />
Siehe Abbildung Tafel 2<strong>6.</strong><br />
1990 – LÄNDLÄ SITTLÄ. Das ist: Ein guthertzige,<br />
und hertzhaffte Ermahnung eines Ländlerischen<br />
Bueben auß der Casperhoffer Pfarr Nahmens<br />
Simändl Frieser an seine Land ob der Ennsische<br />
Mit-Bespänn, wider die Tyrannische Bayrn zu -<br />
fechten. O. O. und Dr. 1704. Fol. Mit Kupferstich<br />
auf dem Titel. 2 Bl. Ohne Einband. (1) 500,-<br />
Doppelseitiges Flugblatt im derbsten oberösterreichischen<br />
Dialekt, das sich vor allem an die bäuerliche Bevölkerung<br />
richtet und diese zum Kampf gegen die Truppen des bayerischen<br />
Kurfürsten Max Emanuel aufruft. Diese waren 1703<br />
in Tirol eingefallen, wurden aber im sogenannten „Bayrischen<br />
Rummel“ von den Tirolern zurückgeschlagen. Da<br />
offenbar ein Einfall nach Oberösterreich erwartet wurde,<br />
rief das vorliegende Flugblatt zur Gegenwehr auf: „Lintz<br />
will sich wehren biß aff den letzten Mann, wann er darfür<br />
kombt, aber i glaub es wird ihms haimb raisen verdroissen,<br />
ich rath dir mein Bayr, bleib in deim Land.“ Der Text auf<br />
der letzten Seite berichtet von Greueltaten der bayerischen<br />
Landsknechte an der Bevölkerung. – Der genannte<br />
„Simändl Frieser“ (Simon Fries?) war wohl ein österreichischer<br />
Bauernführer, der die bäuerlichen Truppen kommandiert<br />
hat. – Der Titelkupferstich zeigt sechs bewaffnete<br />
Bauern, die unter dem kaiserlichen Adler marschieren, mit<br />
den Beischriften: „Einigkeit beschitzt alzeit gesambter<br />
handt daß Vatterlandt“ und „He lusti Ihr buema thue kana<br />
Vazagn, Wir muessen halt a ains fürs Vatterlandt wagn“. –<br />
Von größter Seltenheit. – Lage in der Mitte durchschnitten,<br />
stärker braunfl., etw. gebräunt. – Beiliegend zwei gedruckte<br />
doppelseitige kaiserliche Mandate, beide vom 29. April<br />
170<strong>6.</strong> – Siehe Abbildung.<br />
1991 – LEOPOLD I. – SCHUTZ- und SCHATTEN-<br />
REICH ausgebreitete Kaisers-Adler, Der, Oder:<br />
Das Glor-grünende Römische Reichs-Zepter<br />
unsers Allergroßmächtigsten Augusti Leopoldi<br />
des Ersten, in der Reichs-berühmten Augustus-<br />
Stadt Augsburg vorgestellet. O. O. (Augsburg?)<br />
1690. 4°. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln, 2 gestoch.<br />
Portrs. und einigen schematischen Textholzschnitten.<br />
84 S. Spätere Interims-Brosch. (kleine<br />
Randläsuren). (76) 250,-<br />
Einzige Ausgabe. – VD 17 3:303139V. Hohenemser 1217<br />
(nur 3 Tafeln). – Mit den Porträts des kaiserlichen Paars, der<br />
Darstellung der Krönungszeremonie, umrahmt vom zwei-
köpfigen Reichsadler und der Stadtansicht von Augsburg<br />
am unteren Rand (große Falttafel), sowie dem Bild der<br />
Reichsinsignien und der Almosenspende (kleine Falttafel).<br />
– Titel mit tls. ausgebesserten Randläsuren, stellenw. etw.<br />
gebräunt, kaum fleckig.<br />
1992 – MARIAZELL – STERNEGGER, B., Sechstes<br />
Jahr-Hundert der zu Mariam nach Zell in Steyermark<br />
angefangenen Wallfahrt, mit dazu gehörigen<br />
Nachrichten. Maria Zell, Holzmayer, o. J. (1757).<br />
Mit 2 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 15 Bl., 445 S. Pp. d.<br />
Zt. (beschabt, fleckig und bestoßen). (6) 200,-<br />
Slg. Mayer 2698. – Jubiläumsschrift zum 600jährigen Bestehen<br />
des 1157 gegründeten Wallfahrtorts. – Berthold Sternegger<br />
(geb. 1713) war Abt des Stifts St. Lambrecht und<br />
Mariazell. – Datierung nach dem Chronogramm am Schluß.<br />
– Titel gestempelt, tls. stärker gebräunt und fleckig.<br />
1993 – – (WEISS, TH.), Benedicta virgo Cellensis ...<br />
liberi, ac exempti monasterij, ordinis D. Benedicti<br />
ad S. Lambertum abbatis, denuo in lucem edita,<br />
aucta, & illustrata. Graz, Widmanstetter, 1645. Mit<br />
gestoch. Frontisp. und 24 (statt 25?; 1 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
16 Bl., 416 S., 16 Bl. Beschäd. Pgt. d. Zt.<br />
(Rücken tief eingerissen). (136) 300,-<br />
Neue, stark erweiterte Ausgabe (EA Wien 1637). – VD 17<br />
12:117623M (nennt Frontisp. und 25 Tafeln sowie am Ende<br />
40 nn. Bl.!). Graff 418 (nennt Frontisp., 26 Tafeln und 16 Bl.<br />
am Ende). – Monographie über Mariazell, mit hübschen<br />
Kupfern zur Stiftungsgeschichte; das Faltkupfer zeigt eine<br />
Ansicht des steirischen Benediktinerklosters St. Lamprecht.<br />
– Die im VD 17 genannten 40 Bl. resultieren daraus, daß zu<br />
den 16 Textbl. noch 24 Tafeln gezählt wurden. – Vorsätze<br />
mit umfangreichen hs. Eintragungen. Titel mehrf. gestempelt,<br />
Frontisp. verso mit Stempelabklatsch. Letztes Bl. verso<br />
mit durchschlagenden Tintenflecken. – Siehe Abbildung.<br />
1994 – NEW REFORMIERTE LANDTS-ORD-<br />
NUNG der Fürstlichen Graffschafft Tyrol, wie<br />
die auß Landts-Fürstlichem Befelch, im 1603. Jahr,<br />
umgedruckt worden. (Ordnung und Reformation<br />
Gueter Policey, In Ihrer Durchleuchtigkeit Fürstlichen<br />
Graffschafft Tyrol). 2 Tle. in 1 Bd. Innsbruck,<br />
D. Paur, 1603. 4°. Mit großem Titelholzschnitt<br />
und mehrf. gefalt. Maßtafel. 6 nn., CXLVI<br />
num., 30, 1 nn., XXIX num. Bl. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. (beschabt und bestoßen, Schwanz defekt).<br />
(112) 600,-<br />
STC T 845. Waldner, Tiroler Buchdr., 97. – Neue Ausgabe<br />
der 1526 bzw. 1573 erstmals erschienenen Ferdinandeischen<br />
Lands- und Polizeiordnung, „eine umfassende Kodifikation<br />
der provinziellen Rechte, des öffentlichen Rechts, sowohl<br />
einschließlich des Strafrechts wie auch des Privat- und Prozeßrechts“<br />
(Huber 164). – Der große Titelholzschnitt mit<br />
dem Porträt von Erzherzog Ferdinand. – Anfangs und<br />
gegen Ende mit Wurmspuren (wenige Buchstaben Textverlust),<br />
wenig fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 385<br />
Nr. 1995<br />
1995 – REVOLUTION VON 1848 – SAMMLUNG –<br />
Ca. 800 Werke in ca. 950 Bdn. 1794-1998. Verschied.<br />
Einbände (Gebrauchsspuren). (62) 20.000,-<br />
Außerordentlich reichhaltige Sammlung von gedruckten<br />
Publikationen der verschiedensten Art sowie einer Fülle<br />
einschlägigen Begleitmaterials zur Geschichte der Revolution<br />
von 1848 in Wien, ihrer Vorgeschichte, ihren Folgen<br />
und ihrer Einbettung in die gesamteuropäische Historie.<br />
Den Schwerpunkt der Sammlung bilden die den Ereignissen<br />
des Jahres 1848 in Wien gewidmeten Schriften: Augenzeugenberichte<br />
und Erlebnisschilderungen der revolutionären<br />
Handlungen im März und Oktober 1848 und der Geschehnisse<br />
in den Jahren danach – bis 1853 herrschten im besiegten<br />
Wien Belagerungszustand und Kriegsrecht durch die<br />
konterrevolutionäre Militärjustiz –, Gedenkblätter und biographische<br />
Skizzen der handelnden Personen, Briefe, Tagebücher<br />
und Memoiren von Politikern, Protokolle und<br />
stenographische Berichte des Reichstages, Exerzier-Reglements<br />
der Nationalgarde und Zeitungen, Zeitschriften und<br />
satirische Blätter in Einzelnummern und ganzen Jahrgängen<br />
von 1848 und den folgenden Jahren. Zahlenmäßig<br />
machen diese Veröffentlichungen rund die Hälfte der<br />
Druckschriften der angebotenen Sammlung aus. Die andere<br />
Hälfte besteht aus übergreifenden historischen Darstellungen<br />
und Teilaspekten der Wiener Revolution gewidmeten<br />
Abhandlungen und Miszellen aus dem Zeitraum von etwa<br />
1850 bis zum Ende des 20. Jahrhunderts sowie aus Schriften,<br />
in denen das Zeitgeschehen in belletristischer Form verarbeitet<br />
ist, und literarischen Veröffentlichungen von Auto-
386<br />
Nr. 2000<br />
ren, die dem sogenannten Jungen Deutschland und dem<br />
Vormärz zugerechnet werden, darunter als die bekanntesten<br />
Börne, Freiligrath, Gutzkow, Herwegh und Hoffmann von<br />
Fallersleben. Durch das Einbeziehen der revolutionären<br />
politischen Literatur wird deutlich, daß die Wiener Revolution<br />
von 1848 nicht als isoliertes Phänomen zu betrachten<br />
ist, sondern als Teil der gesamteuropäischen Geschichte mit<br />
Ursachen, die letztlich bis zur Französischen Revolution<br />
zurückreichen und die Etablierung des Dritten Standes zum<br />
Ziel haben. Dieser längerfristige Prozeß ist in der Sammlung<br />
nicht nur durch Schriften über die Französische Revolution<br />
und über die sechs Jahrzehnte bis zur Wiener Revolution<br />
dokumentiert, sondern auch zu den Revolutionen,<br />
die in den Jahren 1848/49 in Deutschland, Italien, den<br />
Donaufürstentümern und Ungarn stattfanden.<br />
Angereichert ist und abgerundet wird die Sammlung durch<br />
zahlreiche Objekte, die die geschichtlichen Ereignisse eindrücklich<br />
illustrieren und verlebendigen: Ca. 2500 Kundmachungen,<br />
Verordnungen, Aufrufe, Proklamationen und<br />
Tagesbefehle, rund 200 Gedichte, Lieder und Festreden,<br />
etwa 200 graphische Blätter, meist Lithographien, mit Porträts<br />
und Kampfszenen oder satirischen Inhalts, die 22 Bildkarten<br />
des sogenannten Constitutionstarocks, das der Arzt<br />
und Karikaturist Anton Elfinger (1821-1864) entworfen hat<br />
und das nach der Revolution mit Verkaufsverbot belegt war,<br />
ein Album mit damals in Umlauf befindlichen Münzen und<br />
Banknoten sowie mehrere Mappen mit persönlichen Dokumenten<br />
und Handschriftlichem. Unter diesen Urkunden<br />
und Autographen befinden sich neben Einreihungskarten<br />
in die Nationalgarde und Passierscheinen drei Kladden mit<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Befehlsprotokollen, ein Konvolut Briefe von Zeitzeugen,<br />
zwei Tagebücher und das Manuskript der ersten neun Kapitel<br />
und des Anmerkungsteiles der „Belagerung und Einnahme<br />
Wiens October 1848“ aus der Feder von Joseph<br />
Alexander von Helfert (1820-1910), 1869 unter der Chiffre<br />
„G. v. S.....n“ erschienen (für die Zeitgenossen wohl recht<br />
durchsichtige Anspielung auf den Grafen von Stadion). –<br />
Gebrauchs- und Lagerspuren. Einzelblätter und Broschüren<br />
größerenteils in Mappen zusammengefaßt, die Lithographien<br />
teilweise unter Glas gerahmt. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 28 und Seite 385.<br />
1996 – SCHIMMER, C. A., Das Kaiserthum Oesterreich.<br />
2 Bde. Darmstadt, Lange, 1851. Mit gestoch.<br />
Portr., 2 wdh. gestoch. Titeln und 203 Stahlstichtafeln.<br />
XIV, 364, 176 S.; S. (177)-592, IV, VIII S.<br />
Hldr. d. Zt. (Rücken lichtrandig, etw. beschabt<br />
und bestoßen). (62) 300,-<br />
Vgl. Nebehay-W. 635. Engelmann 741. Wurzbach XXIX,<br />
341 (jeweils Ausg. 1842). – Die Tafeln mit Ansichten von<br />
Bad Gastein, Bozen, Brixen, Brünn, Budweis, Graz, Innsbruck,<br />
Karlsbad, Krems, Linz, Marienbad, Meran, Prag,<br />
Salzburg, Trient, Triest, Wels, Wien u. a. – Das Stahlstichverzeichnis<br />
von Bd. I ist verbunden. – Vermutlich fehlt in<br />
Bd. I ein Zwischentitel. – Etw. gebräunt, leicht fleckig.<br />
1997 – SCHNEIDAWIND, F. J. A., Prinz Eugen.<br />
Stockholm und Leipzig, Maaß, 1857. XII, 448 S.,<br />
2 Bl. Hldr. d. Zt. mit Rvg. (Vorderdeckel mit<br />
Schabspur, etw. fleckig und lichtrandig). (2) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Zum Verfasser vgl. ADB XXXII, 101. –<br />
Braunfleckig. – DAZU: DERS., Feldmarschall Graf Ra -<br />
detzky. Augsburg 1851. – DERS., Das Leben des Erzherzogs<br />
Johannn von Oesterreich. Schaffhausen 1849.<br />
1998 – SCHOSSER, A., Naturbilder aus dem Leben<br />
der Gebirgsbewohner in den Grenzalpen zwischen<br />
Steyermark und dem Traunkreise. Nach<br />
dort üblichen Arien in Liedern und Declamatorien<br />
dargestellt. Linz, Eurich, 1849. XVI, 159 S.<br />
Lwd. d. Zt. (etw. fleckig und bestoßen). (2) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Goed. II, 249, 25, 1. Wurzbach XXXI,<br />
242. Slg. Eckl II, 832: „Sehr selten.“ – Auf Anregung von<br />
Herzog Maximilian von Bayern herausgegebene Sammlung<br />
von alpenländischen Liedern. – Titel und letztes Blatt<br />
fleckig. – Mod. Exlibris.<br />
1999 – WEISKERN, F. W., Topographie von Niederösterreich.<br />
3 Tle. in 1 Bd. Wien, Kurzböck, 1769-<br />
70. Mit gestoch. Portr. und gestoch. gefalt. Plan.<br />
6 Bl., 428 S., 1 Bl., 327 S., 2 Bl., 222 (recte 236),<br />
177 S., 11 Bl. Hldr. um 1870 (leicht beschabt und<br />
bestoßen). (62) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Slg. Mayer 462. Engelmann 744. Wurzbach<br />
LIV, 80. Gugitz I, S. 282. – Enthält in den ersten beiden<br />
Teilen die Beschreibungen der Orte Niederösterreichs<br />
in alphabetischer Folge, der dritte Teil ist ausschließlich der<br />
Hauptstadt Wien gewidmet. – Gering gebräunt, Titel ge -<br />
stempelt.
2000 – WIEN – HAUCK, J., Aureus plagarum index,<br />
Das ist Guldener Wundenzeiger der allerheyligisten<br />
Wunden des Leichnambs Jesu, am h. Schweiß-<br />
Tuch. Wien, Cosmerovius, 1642. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und 2 gestoch. Wappentafeln. 15 Bl.,<br />
187 S., 2 Bl. Pgt. d. Zt. mit Schließbändern (leicht<br />
fleckig, berieben und bestoßen). (76) 500,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar, nicht im VD 17<br />
und bei Georgi. – Sehr seltenes, kulturhistorisch und<br />
ikonographisch höchst interessantes Andachtsbuch und<br />
Pilgerführer zum Bild des Schweißtuches Christi in der<br />
Wiener Michaelerkirche. Der Verfasser war Mitglied des<br />
Barnabitenkonvents in Wien, welcher die Michaelerkirche<br />
seit 1626 betreute. – Frontispiz mit einer emblematischen<br />
Darstellung der zwölf Wundmale Christi in einem Sonnenkreis,<br />
gehalten von vier trauernden Engeln. Die Wappenkupfer<br />
mit den Wappen der beiden Widmungsträger, Leonhard<br />
Helfried Graf von Meggau (1577-1644) und dessen<br />
Gemahlin Polyxena, Gräfin zu Leiningen. – Vorderes Ge -<br />
lenk gebrochen, vorderer Deckel vom Buchblock gelöst,<br />
Frontisp. am rechten Rand bis an die Darstellung beschnitten,<br />
leicht gebräunt, kaum fleckig. – Aus der Bibliothek des<br />
Grafen Christoph Wenzel von Nostitz (gestoch. Wappenexlibris<br />
mit Monogramm „C.W.G.V.N.“). – Siehe Abbildung.<br />
2001 – WIENER POST-BÜCHEL – ZUCKER UND<br />
SALZ auch ein wenig Pfeffer zum neuen Jahre<br />
1818. Als unterthänigstes Geschenk den Gönnern<br />
dargebracht von den Briefträgern des k. k. Obersthofpostamtes<br />
in Wien. Wien, o. Dr., 1818. 40 S.<br />
Brosch. d. Zt. (mit Wurmspuren, fleckig und be -<br />
stoßen). (150) 80,-<br />
Titel mit hs. Numerierung und Wurmspuren, verso mit hs.<br />
Eintrag; eine Lage lose, tls. wasserrandig, etw. fleckig und<br />
gebräunt.<br />
2002 – ZINGERLE, I. V. (HRSG.), Tirol. Natur,<br />
Geschichte, Sage im Spiegel deutscher Dichtung.<br />
Innsbruck, Wagner, 1852. Mit lithogr. Frontisp.<br />
7 Bl., 448 S., 4 Bl. OLwd. (Bezug an den Kanten<br />
etw. abgeplatzt, leicht angeschmutzt). (36) 180,-<br />
Erste Ausgabe. – Wurzbach LX, 147. – Frontispiz verso<br />
gestempelt: „Ferdinandeum Innsbruck. Legat des Erzh.<br />
Karl Ludwig. 1896“; etw. gebräunt und fleckig.<br />
2003 – SAMMELBAND mit ca. 100 Circularen und<br />
Verordnungen, vor allem in kirchenrechtlichen<br />
Angelegenheiten. Wien 1801-1<strong>6.</strong> Fol. Pp. d. Zt.<br />
(etw. beschabt und bestoßen). (43) 200,-<br />
Verordnungen von Kaiser Franz II., vom Erzbischof von<br />
Wien und von der Landesregierung im Erzherzogtum unter<br />
der Enns über seelsorgerische Angelegenheiten, Steuern,<br />
Feiertage, Kirchenbau, Schulwesen, die Einlieferung des<br />
Kirchensilbers und vieles mehr. – Einzelne hs. Circulare<br />
zwischengeb., leicht gebräunt und fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 387<br />
Nr. 2006<br />
2004 OSTEUROPA – SCHESAEUS, CH., Ruinae<br />
Pannonicae libri quatuor. Hermannstadt, Hochmeister,<br />
1797. 4°. 6 Bl., 300 S. Interims-Brosch.<br />
(angestaubt). (23) 150,-<br />
Scriptores rerum Transsilvanarum I, 1. – Petrik III/1, 35<strong>6.</strong><br />
ADB XXXI, 139 und V, 642. – Nach Vergils Vorbild gestaltete<br />
Geschichte Siebenbürgens und Ungarns von 1540-52,<br />
deren erste vier Bücher (die sechs letzten blieben ungedruckt)<br />
mit einem Anhang 1571 erschienen und mit kritischen<br />
Anmerkungen K. Eders neu herausgegeben wurden.<br />
– Unbeschnitten.<br />
2005 PALÄSTINA – ADRICHOM, CH. VAN, Theatrum<br />
Terrae Sanctae et Biblicarum historiarum<br />
cum tabulis geographicis aere expreßis. Köln,<br />
Birckmann für Mylius, 1613. Fol. Mit gestoch.<br />
Titel, gefalt. Kupfertafel und 11 gefalt. Kupferstichkarten.<br />
5 Bl., 286 S., 15 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln mit 2 Metallschließen<br />
und spät. Rsch. (Rückenbezug eingerissen;<br />
berieben und fleckig, wurmstichig und etw.<br />
bestoßen). (66) 2.000,-<br />
VD 16 A 303. Tobler 210. Röhricht 791. – Gelehrte<br />
Abhandlung über das Heilige Land, seit 1590 mehrfach aufgelegt.<br />
– Mit schönen Karten vom Heiligen Land und einem<br />
Plan von Jerusalem. – Am Schluß ein ausführliches, von
388<br />
Nr. 2009<br />
Tobler lobend erwähntes Quellenverzeichnis. – Widmung<br />
gestempelt, Titel mit Besitzvermerk von alter Hand in<br />
Tinte, mit einigen kleinen Einrissen und Ausbesserungen,<br />
wenig wurmstichig, stellenw. fleckig, tls. etw. gebräunt. –<br />
Mit Besitzvermerk der Karthause von Mauerbach (Wien)<br />
und deren blindgeprägtem Wappensupralibros auf dem<br />
Rückendeckel.<br />
Scholarly treatise on the Holy Land, multiple issues since<br />
1590. – Dedication stamped, title with ownership entry by<br />
contemporary hand in ink, with some small tears and<br />
repairs, minor worming, here and there soiling, partly some<br />
browning. – With ownership entry of the Carthusian convent<br />
of Mauerbach (Vienna) and its blind-pressed armorial<br />
bookplate on rear cover. – Contemporary blind-pressed<br />
pigskin over wooden boards with 2 metal clasps and later<br />
spine label (spine cover material torn; rubbing and soiling,<br />
worming and minor scuffing).<br />
2006 – AMICO DA GALLIPOLI, B., Trattato delle<br />
piante & immagini de sacri edifizi di Terra Santa.<br />
Florenz, P. Cecconcelli, (1619)-20. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titel, Druckermarke am Ende und 34 doppelblattgr.<br />
Radierungen von Jacques Callot, von<br />
38 Platten gedruckt, mit 46 gezählten Abb. 4 Bl.,<br />
65 S. Flex. Pgt. um 1700 (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen, Vorsätze teilw. erneuert). (66) 800,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Zweite, zugleich die erste von Callot illustr. Ausgabe. – STC<br />
29. Cicognara 3932. Ornamentstichslg. Berlin 2782. Pollen<br />
I, 24. Fowler 19. Röhricht 837. Tobler 87. Navari 31<br />
(inkplt.). Atabey 20. Laor 940 und 941. Plan 220-254.<br />
Meaume 4455-4489. Lieure 306-352. – Alle Kupfer liegen<br />
im ersten von zwei Zuständen vor (d. h. verso mit typo -<br />
graphischem Text). Der Druckvermerk am Ende dat.<br />
„M.DC.XIX“. Die Kupfer sind num. 1-41 und 43-47. –<br />
„Mariette parle de cette série dans ses 'Notes Manuscrites'<br />
(Paris, Cabinet des Estampes). Ces planches, dit-il, sont<br />
gravée d'une manière très ferme et le peu de figures qui s'y<br />
rencontrent sont des mieux qu'ait faites Callot“ (Lieure). –<br />
Mit einer Ansicht und einem Plan von Jerusalem, ferner<br />
Ansichten von Gebäuden mit vielen Details und Grundrissen,<br />
nach Tobler in mancher Beziehung jetzt noch unübertroffen.<br />
– Kupfer Nr. 5/6 unten im Bug eingerissen. S. 53<br />
mit Kupfer Nr. 41 oben mit großem, alt ausgebesserten<br />
Eckausriß (mit geringem Bildverlust, etw. leimfleckig). Vorsätze<br />
mit hs. Notizen (am Ende ein Register). Etw. unterschiedlich<br />
gebräunt, braun- und stockfleckig. – Am Anfang<br />
eingeb.: Mehrf. gefalt. Kupferstichkarte von Nicolas<br />
Sanson: „Iesu Christi Salvatoris Nostri et Apostolorum<br />
Petri, et Pauli Mansiones, Itinera, Peregrinationes &c. per<br />
Galilaeam, Samariam, Iudaeam; et per Aegyptum, Asiam,<br />
Europam“. Paris, Mariette, 1665. (Aus: Sanson, N., Geographia<br />
Sacra. 1665). – Laor 697. – Große Karte des östlichen<br />
Mittelmeerraumes mit kleiner Karte von Palästina und<br />
Plan von Jerusalem. – Verso mit hs. Namenszug. – Siehe<br />
Ab bildung.
Nr. 2012<br />
Second and at the same time first edition illustrated by<br />
Callot. – All engravings are in the first of two states of print<br />
(i.e. verso with typographic text). The imprint at the end<br />
dated „M.DC.XIX“. – Engravings numbered 1-41 and<br />
43-47. – With a view and plan of Jerusalem, furthermore<br />
views of buildings with many details and ground plans,<br />
according to Tobler still unsurpassed in some respects. –<br />
Engraving no. 5/6 torn at lower joint. P. 53 with engraving<br />
no. 41 at top with large corner tear-out restored in former<br />
times (slight loss of illustration, with traces of glue). Fly-leaves<br />
with handwritten notes (with register at the end). Some<br />
variable browning, brown-stained and foxed. – Bound-in<br />
at the beginning: Engraved map, several times folded, by<br />
Nicolas Sanson: „Iesu Christi Salvatoris Nostri et Apostolorum<br />
Petri, et Pauli Mansiones, Itinera, Peregrinationes &c.<br />
per Galilaeam, Samariam, Iudaeam; et per Aegyptum,<br />
Asiam, Europam.“ Paris, Mariette, 1665. (From: Sanson, N.,<br />
Geographia Sacra. 1665). – Laor 697. – Large map of the<br />
eastern Mediterranean area with small map of Palestine and<br />
plan of Jerusalem. – Verso with handwritten signature. –<br />
Limp vellum around 1700 (a little soiled, rubbed and scuffed,<br />
fly-leaves partly renewed). – See illustration.<br />
2007 – (ARVIEUX, L. D'), Voyage dans la Palestine,<br />
vers le Grand Emir, Chef des Princes Arabes du<br />
Desert, connus sous le nom de Bedouïns. Avec la<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 389<br />
Description Générale de l'Arabie, faite par Ismael<br />
Abulfeda, traduite en François par (Jean) de la<br />
Roque. Amsterdam, Steenhouwer und Uytwerf,<br />
1718. Mit gestoch. Frontisp. und 4 (1 gefalt.) Kupfertafeln.<br />
23 Bl., 342 S., 3 Bl. Ldr. d. Zt. (wenig<br />
wurmstichig, etw. bestoßen und stark beschabt).<br />
(66) 300,-<br />
Tobler 108. Röhricht 1112 und 1207. Hage Chahine 180.<br />
Gay 3452. Henze I, 101. – Zweite Ausgabe der erstmals<br />
1717 aus dem Nachlaß durch La Roque herausgegebenen<br />
und bearbeiteten Reisebeschreibung. Laurent d'Arvieux<br />
(1635-1702) lebte seit 1653 viele Jahre in der Levante, u. a.<br />
sechs Jahre als französischer Konsul in Aleppo, und trug<br />
„sehr bemerkenswerte Beobachtungen“ über die arabischen<br />
Beduinen der Gegend zusammen. „Seine Mitteilungen, die<br />
sich sehr von dem unterschieden, was bis dahin über die<br />
Beduinen gesagt worden war, wurden nicht ohne Zweifel<br />
aufgenommen, durch spätere Reisende [u. a. Carsten Niebuhr]<br />
aber doch bestätigt“ (Henze). – Die Tafeln mit Kostümdarstellungen<br />
und einer Ansicht von Haifa. – Innen -<br />
gelenk aufgeplatzt, Vorsatz mit eingeklebtem Katalog eintrag,<br />
Titel mit Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, die<br />
Falttafel mit Quetschfalten, anfangs und gegen Ende wurmstichig,<br />
gebräunt und fleckig.
390<br />
Nr. 2018<br />
2008 PALÄSTINA – CARNE, J., Syria, the Holy<br />
Land, Asia Minor. 3 in 1 Bd. London, Fisher,<br />
(1836-38). 4°. Mit 3 ge stoch. Titeln, 2 Stahlstichkarten<br />
und 117 Stahlstichtafeln nach W. H. Bartlett,<br />
W. Purser u. a. 2 Bl., 80, 76, 100 S., 2 Bl. Ldr.<br />
d. Zt. mit Rsch. und reicher Vg. (hinterer Deckel<br />
leicht lichtrandig, etw. berieben, leicht bestoßen).<br />
(28) 200,-<br />
Röhricht 1690, 3. Navari 291. Weber 1125. – Vgl. Tobler<br />
167. – Ansichten von Alexandria, Antiochia, Beirut, Damaskus,<br />
Jaffa, Rhodos, Tripolis etc. – Innengelenke gelockert,<br />
Tafeln mit Abklatsch, leicht gebräunt, tls. etw. fleckig. –<br />
Dekorativ gebunden.<br />
2009 – DAPPER, O., Asia, Oder genaue und gründliche<br />
Beschreibung des gantzen Syrien und Palestins,<br />
(oder) gelobten Landes. 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam,<br />
Meurs, 1681. Fol. Mit gestoch. Titel, 8<br />
(3 gefalt., 5 doppelblattgr.) Kupferstichkarten, 31<br />
(1 gefalt., 22 doppelblattgr.) Kupfertafeln und<br />
34 Textkupfern. 3 Bl., 220 S., 2, 1 Bl., 456 S., 4 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
mit 2 Metallschließen (etw. wurmstichig und<br />
berieben). (66) 2.000,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Erste deutsche Ausgabe. – STC D 201. Tiele 301. Tobler<br />
212. Griep-L. II, 322. – Die erste holländische Ausgabe war<br />
1677 in Amsterdam erschienen. – Mit prachtvollen Ansichten<br />
von Aleppo, Damaskus, Jaffa, Jerusalem und Tripolis<br />
sowie heiliger Stätten und Altertümer. – Innengelenk aufgeplatzt,<br />
gestoch. Titel, Drucktitel und Karte von Palästina<br />
mit hinterlegten Aus-, Durch- bzw. Einrissen (tls. geringer<br />
Wortverlust), die Tafel „Bergh des Veertigh Daeghsen<br />
Vasten“ mit Randläsuren; wenig wurmstichig und gering<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First German edition. – First Dutch edition published at<br />
Amsterdam in 1677. – Inner joint bursted, engraved title,<br />
printed title and map of the Holy Land with backed tears<br />
and tear-outs (partly minor loss of text), plate „Bergh des<br />
Veertigh Daeghsen Vasten“ with tears in margin; some<br />
worming and minor soiling. – Contemporary blind-pressed<br />
pigskin over wooden boards with 2 metal clasps (some<br />
worming and rubbing). – See illustration.<br />
2010 – D(ARBOY), G., Jérusalem et la Terre-Sainte.<br />
Notes de voyage. Paris, Belin-Leprieur und Morizot,<br />
o. J. (1864). 4°. Mit lithogr. Karte, lithogr. Plan<br />
und 24 Stahlstichtafeln. VIII, 399 S. OLwd.<br />
(Alters- und Gebrauchsspuren). (89) 120,-<br />
Barbier II, 991. Röhricht 2282. – Mit Ansichten von Jerusalem,<br />
Nazareth, Jaffa, Gaza, Bethesda, Hebron, Damaskus<br />
etc. – Vorderes Innengelenk leicht aufgeplatzt, etw. wasserrandig<br />
und fleckig.<br />
<strong>2011</strong> – EGRON, A. (C.), UND ABBE GR(AND), La<br />
terra santa. Versione italiana. Bd. I (von II) in 1 Bd.<br />
Neapel, Guttemberg, 1840. Mit lithogr. Titel und<br />
37 lithogr. Tafeln. 317 S., 1 Bl. Hldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Gelenk mit Schadstelle, berieben<br />
und bestoßen). (66) 200,-<br />
Zweite italienische Ausgabe. – Röhricht 1850. – Vgl. Hage<br />
Chahine 1552-1553. Tobler 224. Barbier IV, 679 (andere<br />
Ausgaben). – Das häufig aufgelegte und in zahlr. Sprachen<br />
übersetzte Werk erschien erstmals 1837 in Paris. Im selben<br />
Jahr wurde auch die erste italienische Ausgabe veröffentlicht.<br />
Der erste Band der zweiten Ausgabe kam 1840 in<br />
Neapel, der zweite 1842 in Venedig heraus. – Innengelenke<br />
aufgeplatzt, Vorsätze leimschattig; Titel stark, ansonsten<br />
wenig fleckig. – Tls. unbeschnitten.<br />
2012 – FERRARIO, G., Descrizione della Palestina<br />
o storia del Vangelo. <strong>Mai</strong>land, Società Tipog. de'<br />
Classici Italiani, 1831. 4°. Mit gefalt. grenzkolor.<br />
Kupferstichkarte, 2 gestoch. (1 kolor.) Plänen und<br />
30 altkolor. Aquatintatafeln. 2 Bl., 171 S., 2 Bl. Pp.<br />
d. Zt. (stärkere Gebrauchsspuren). (66) 600,-<br />
Tobler 217. Lipperheide Lc 10: „Als Künstler nennen sich<br />
G. Bramati, Citterio, D. Landini, Bonatti, A. Angeli.“ – Die<br />
prachtvollen, altkolorierten Aquatintatafeln zeigen meist<br />
Ansichten mit hübschen Personen- und Kostümstaffagen,<br />
darunter Jerusalem, Bethlehem, Bethanien, ferner Grabstätten,<br />
Kirchen, Tempel etc. – Vereinzelt unbeschnitten,<br />
leicht fleckig. – Siehe Abbildung.
2013 – HEADLEY, J. T., The Sacred Mountains. New<br />
York, Baker and Scribner, 1847. Mit gestoch. Titel,<br />
10 Stahlstichtafeln und 13 Holzschnittvign. 175 S.<br />
OLdr. (etw. berieben und bestoßen). (66) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Röhricht 2143. – Beschreibung und Abbildung<br />
der heiligen Berge Ararat, Sinai, Hor, Karmel, Zion,<br />
Tabor u. a.; der gestoch. Titel mit einer kleinen Ansicht von<br />
Bethlehem. – Vorsatz mit hs. Widmung, kaum gebräunt,<br />
leicht fleckig. – Exlibris James Douglas.<br />
2014 – LAMY, B., Apparatus biblicus, sive manuductio<br />
ad Sacram Scripturam. Editio secuda Veneta.<br />
Venedig, Basilio, 1733. Mit gestoch. Titelvign. und<br />
12 gefalt. Kupfertafeln. 16 Bl., 792 (recte 754) S.<br />
Pgt. d. Zt. (Kopf wenig schadhaft, fleckig und<br />
leicht bestoßen). (66) 150,-<br />
Vgl. Brunet VI, 525. Fürst II, 216 (andere Ausgaben). –<br />
Erstmals 1687 erschienen. – Mit einer Karte der Alten Welt<br />
(darauf kleine eingestochene Globenkarte) und einer schönen<br />
Palästinakarte (vgl. Laor 410). – Titel gestempelt,<br />
wenige Tafeln mit Läsuren, fleckig und tls. gebräunt.<br />
2015 – RELAND, A., Palaestina, ex monumentis veteribus<br />
illustrata. Nürnberg, Monath, 171<strong>6.</strong> 4°. Mit<br />
gestoch. Titel, gestoch. Portr., 10 (4 gefalt.) Kupferstichkarten,<br />
3 gefalt. Kupfertafeln, 9 Textkupfern<br />
und gefalt. typographischer Tabelle. 7 Bl.,<br />
787 S., 41 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Rücken leicht<br />
brüchig, etw. beschabt). (66) 150,-<br />
Fürst III, 150. Röhricht 1312. Tobler 213. – Vgl. Nebenzahl<br />
54. Laor 643-653. – Reland (1676-1718) „arbeitete bis dahin<br />
weitaus am gründlichsten, indem er die flügel der phantasie<br />
best möglich stutzend, sorgfältig bemüht war, die entfernungen<br />
und ortsrichtungen nach historischen und itinerären<br />
Angaben einzuhalten“ (Tobler). Die vorliegende zweite<br />
Ausgabe wird besonders wegen der prächtigen, von C. G.<br />
Puschner gestochenen Palästina-Karte geschätzt. – Lateinischer<br />
Text mit griechischen und hebräischen Einschüben. –<br />
Titel mit hs. Besitzvermerk, hinterer Deckel mit Wappenetikett,<br />
Faltkarten vereinzelt mit kleinen Einrissen, tls. leicht<br />
gebräunt und fleckig. – Exlibris.<br />
2016 – ROBERTS, D., Sketches in the Holy Land.<br />
With historical descriptions by G. Croly. Detailed<br />
commentary by J. de Geus. Lithographed by<br />
L. Haghe. (Den Haag ca. 1980). Gr.-Fol. OHldr.<br />
(44) 200,-<br />
2017 – RÖHR, J. F., Historisch-geographische Be -<br />
schreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu.<br />
Zeitz, Webel, 181<strong>6.</strong> Mit gestoch. Titelvign., gefalt.<br />
kolor. Kupferstichkarte und gefalt. Tabelle. XIV,<br />
180 S. Pp. d. Zt. mit Rsch. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(66) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Röhricht 1653. – Vgl. Tobler 216 (andere<br />
Ausgaben). – Die Karte mit Einriß; gebräunt und fleckig,<br />
etw. wasserrandig und wurmstichig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 391<br />
2018 – SANSON, N., Geographia sacra ex veteri et<br />
novo testamento desumta. Accesserunt notae<br />
Joannis Clerici. Amsterdam, F. Halma, 1704. Gr.-<br />
Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch. Titelvign.,<br />
gestoch. Portr. und 4 gefalt. doppelblattgr. Kupferstichkarten.<br />
15 S., 61 Bl., 16, 51 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Rsch. und Rvg. (Gelenke tls. eingerissen, bestoßen,<br />
stark beschabt und fleckig). (66) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – Fürst III, 244. Laor 692. Röhricht 143 und<br />
1129. Tobler 212. – Mit Karten von Klein- und Vorderasien,<br />
Palästina und Judäa u. a. – Gestochener Titel mit braunen<br />
Flecken (außerhalb des Abbildungsrahmens); wenige Blätter<br />
leicht gebräunt, gering fleckig. – Gestoch. Exlibris von<br />
„John Marques of Tueeddale Earle of Gifford Viscount<br />
Walden, Lord of Hay and Yester“. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – Engraved title with brown stains (outside the<br />
illustration border); some leaves slightly browned, hardly<br />
soiled. – Engraved exlibris of „John Marques of Tueeddale<br />
Earle of Gifford Viscount Walden, Lord of Hay and Yester“.<br />
– Contemporary calf with spine label and gilt back (joints<br />
partly torn, scuffed, heavily scratched and soiled). – See illustration.<br />
2019 – TIRINUS, J., Commentarius in sacram scripturam.<br />
Ed. novissima. 3 in 2 Bdn. Augsburg, Veith,<br />
1771. Fol. Mit gefalt. Kupferstichkarte von 2 Platten<br />
(hier nicht mont.), 2 wdh. gestoch. Titelvign.<br />
und 6 gefalt. Stammtafeln. 6 Bl., LVIII, 528 S.;<br />
2 Bl., 372, 239 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (leicht<br />
beschabt und bestoßen). (101) 300,-<br />
De Backer-S. VIII, 50, 1. – Häufig aufgelegtes Standardwerk<br />
(EA 1632) mit großer Palästinakarte von 2 Platten mit ovalem<br />
Plan von Jerusalem und 16 Vignetten biblischer<br />
Objekte (32 x 83 cm; Laor 771). – Vorsätze mit alten Besitzvermerken;<br />
leicht gebräunt und wenig fleckig.<br />
2020 – VELDE, C. W. M. VAN DE, Le pays d'Israel.<br />
Collection de cent vues prises d'après nature dans<br />
la Syrie et la Palestine pendant son voyage d'exploration<br />
géographique en 1851 et 1852. Text und<br />
2 Tafelbde. in zus. 3 Bdn. Paris, Renouard, 1857.<br />
Gr.-Fol. Mit 100 getönten lithogr. Tafeln sowie<br />
2 lithogr. Karten. 88 S. Läd. Hldr. d. Zt. (89) 500,-<br />
Erste Ausgabe (in nur 300 Ex. gedruckt). – Navari 1723.<br />
Tobler 184. Röhricht 2274. – Nicht bei Abbey. – Mit prachtvollen<br />
Ansichten von Baalbek (2), Beirut, Bethlehem, Haifa,<br />
Hebron, Jaffa (2), Jerusalem (4; nicht bei Laor), Nazareth,<br />
Sidon (4), Tyros (5) u. a. – Alle Tafeln mit Trockenstempel<br />
van de Veldes. – Text mit Mäusefraß am Seitensteg, ca.<br />
70 Tafeln mit Wasserschaden (50 stärker und tls. bis in die<br />
Darstellung), stockfleckig.<br />
2021 – VILLALPANDO, J. B., UND J. DE PRADO,<br />
Apparatus urbis ac templi Hierosolymitani. Rom,<br />
I. Chacon für C. Vullietto, 1604. Fol. Daraus nur<br />
der Bildteil: 14 tls. gefalt. Kupfertafeln und 14 auf<br />
Trägerpapier aufgezogene Textkupfer. Spät. läd.<br />
Hpgt. (66) 600,-
392<br />
Nr. 2024<br />
Prado und Villalpando, In Ezechielem explanationes, Bd.<br />
III. – Erste Ausgabe. – STC 538. Adams 2050. De Backer-<br />
S. VI, 1149, 1. Röhricht 840. – Die Tafeln mit Grundrissen,<br />
Teil- und Gesamtansichten des Tempels, ferner einem Plan<br />
des alten Jerusalem („Vera Hierosolymae veteris imago“). –<br />
Gebräunt, tls. leicht fleckig und mit kleinerem Wasserrand,<br />
einige Tafeln im Falz gering eingerissen, Risse tls. alt hinterlegt.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
2022 PALAZZI, G., Aquila inter lilia. Venedig, Herz,<br />
1671. Fol. Mit gestoch. Titelvign., 11 Kupfertafeln<br />
und 93 Textkupfern. 5 Bl., 386 (recte 368) S., 5 Bl.<br />
Blindgepr. Schweinsldr. d. Zt. auf Holzdeckeln<br />
(etw. fleckig, wenig bestoßen, Schließen fehlen).<br />
(7) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 641. Brunet IV, 315. Lipsius 303. Praz<br />
442. Graesse V, 104. – Aufwendig gestaltete Publikation<br />
über die europäischen Herrscher und Königshäuser seit<br />
Karl dem Großen. Unter dem Obertitel „Monarchia occidentalis“<br />
erschienen insgesamt 8 Bände (genaue Aufstellung<br />
bei Graesse). – Die schönen Kupfer mit Porträts, Münzen,<br />
Wappen und wenige auch mit emblematischen Darstellungen.<br />
– Vorderes Innengelenk gelockert, leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Aus dem Jesuiten-Kolleg München.<br />
2023 PETIT, V., Les plages de France et d'Italie. Nouvelle<br />
collection de vues représentant les principaux<br />
sites des cotes de la Provence et du Piémont. Paris,<br />
Monrocq, o. J. (1863). Qu.-8°. Mit 17 (1 gefalt.,<br />
1 doppelblattgr.) chromolithogr. Tafeln. 13 S., 1 Bl.<br />
OLwd. (lichtrandig, leicht berieben und bestoßen).<br />
(2) 250,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
Seltenes Album mit hübschen Ansichten u. a. von Antibes,<br />
Cannes und Fréjus in zartem Kolorit. – Victor Petit (1818-<br />
1871) war Aquarellmaler und Lithograph in Paris. – Minimal<br />
gebräunt, leicht fleckig.<br />
2024 PETRASANCTA, S., Tesserae gentilitiae, ex legibus<br />
Fecialium descriptae. Rom, F. Corbelletti,<br />
1638. Fol. Mit gestoch. Titel, gestoch. Portr., Kupfertafel<br />
und ca. 3000 Textkupfern. 5 Bl., 678 S.,<br />
14 Bl. Ldr. des 18. Jhdts. (starke Gebrauchsspuren).<br />
(55) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 678. De Backer-S. VI, 741, 17. Graesse<br />
V, 237. Brunet IV, 573: „Ouvrage rare et d'une certaine<br />
importance héraldique.“ Hoefer XL, 205: „Ses ourages sont<br />
encore recherchés; mais la barbarie du style en rend la<br />
lecture fatigante.“ – Das maßgebende Werk zur Vereinheitlichung<br />
der graphischen Darstellung von nicht graphischen<br />
Wappendarstellungen durch Schraffierung. – Nach Aufkommen<br />
des Buchdrucks ergab sich die Notwendigkeit,<br />
farbige Wappen graphisch darzustellen. Die bis heute<br />
gebräuchliche und international gültige Schraffierung geht<br />
auf die Arbeit des römischen Jesuiten Silvester Petrasancta<br />
(auch Sylvester Petra Sancta oder Silvestro da Pietrasanta)<br />
zurück. – Mit einer großen Fülle an herrlichen Wappendarstellungen,<br />
einem Porträt von Taddeo Barberini und einer<br />
Tafel mit der Darstellung des Wappens des italienischen<br />
Adelsgeschlechtes. – Vorsätze mit Besitzvermerk von alter<br />
Hand in Tinte und Siegel, tls. gering gebräunt und wenig<br />
fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
First edition. – The leading work on graph standardization<br />
by means of hatching of not graphic armorial illustrations. –<br />
Endpapers with ownership entry by contemporary hand in<br />
ink and seal, partly minimally browned and a little soiled. –<br />
Calf of the 18th century (strong signs of wear). – See illustration.<br />
2025 POCKH, J. J., Der Politische Catholische Passagier,<br />
durchreisend Alle hohe Höfe, Republiquen,<br />
Herrschafften und Länder der gantzen Welt. (Bd.<br />
I von 19). Augsburg, Brechenmacher, 1718. Mit<br />
ge stoch. Frontisp. 17 Bl., 1147 (recte 1097) S.,<br />
13 Bl. Ldr. d. Zt. (wenig beschabt und bestoßen,<br />
Rücken mit 2 kleinen Wurmspuren). (31) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. VI, 443, 1. Baader I/2, 149, 7.<br />
Seebaß 748. Jantz 2003: „Pockh was to some degree the<br />
Erasmus Francisci of Catholic Germany.“ – Dieses Handbuch<br />
über alle Höfe des Heiligen Römischen Reiches und<br />
die päpstliche Kurie ist sehr reich an genealogischem, topographischen,<br />
staatswissenschaftlichen u. a. Material. Es<br />
erschienen später noch 9 selbständige Teile, die neben dem<br />
restlichen Europa auch Asien, Afrika und Amerika behandeln.<br />
– Pockh war Jurist und kurfürstlicher Hofrat in<br />
München. – In der Paginierung S. 639-688 ausgelassen, Text<br />
fortlaufend. – Vorsätze mit Besitzvermerk und Aufkleber.<br />
Etw. gebräunt, wenig fleckig. – DAZU: DERS., Güldener<br />
Denck-Ring, Göttlicher Allmacht und Menschlicher Thaten.<br />
Bd. III (von 34). Ebda. 1724. Mit gestoch. Frontisp.<br />
Etw. läd. Ldr. d. Zt. (Buchblock stark verzogen). – Erste<br />
Ausgabe. – Baader I/2, 149, 15. Jantz 2000: „A compendious<br />
survey of all world history to 1725, rich in stories and<br />
anecdotes.“ – Vorstücke in sich verbunden. Mit Gebrauchsspuren.
2026 (PREVOST D'EXILES, A. F., Histoire générale<br />
des voyages. Den Haag, de Hondt, 1747-80). 4°.<br />
Daraus: 74 gefalt. Kupferstichkarten und Tabelle.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (leicht aufgebogen, etw.<br />
berieben und bestoßen). (2) 600,-<br />
Brunet IV, 68<strong>6.</strong> Sabin 65404. – Die Karten zeigen Afrika, Florida<br />
und Mexiko, Siam, Sibirien, den Südpol etc. – Die Weltkarte<br />
von 1748 mit Einriß; tls. leicht gebräunt und fleckig.<br />
2027 – Voyages du Capitaine Robert Lade en differentes<br />
parties de l'Afrique, de l'Asie et de l'Amerique.<br />
Traduit de l'Anglois. 2 Bde. Paris, Didot, 1744.<br />
Mit 2 gefalt. Kupferstichkarten. 1 Bl., XVI, 370 S.;<br />
1 Bl., 360 (recte 400) S. Hldr. d. Zt. mit Rsch. (etw.<br />
beschabt und bestoßen). (89) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier IV, 1101. Sabin 65412. – Eine<br />
Karte mit den drei Kontinenten, die andere zeigt Nord- und<br />
Teile von Südamerika. – Beide Karten mit Einrissen, leicht<br />
gebräunt, vereinzelt etw. fleckig. – 2 Exlibris.<br />
Widmungsexemplar<br />
2028 (RADZIWILL, B.), Die historische Stellung des<br />
Hauses Radziwill. Berlin, Decker, 1892. 3 Bl.,<br />
109 S., 1 Bl. Maroquin d. Zt. mit Vergoldung, sign.<br />
„C.W. Vogt & Sohn, Kgl. Hofbuchbinderei Berlin“.<br />
(2) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Vorsatz mit langer e. Widmung des Verfassers,<br />
dat. München 5. 1. 1894. – Sehr schön gebunden.<br />
2029 (ROLAND DE LA PLATIERE, J. M.), Lettres<br />
écrites de Suisse, d'Italie, de Sicile et de Malte.<br />
6 Bde. Amsterdam (und Paris, Visse), 1780. Läd.<br />
Interims-Brosch. (2) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier II, 1267. Cioranescu 53858. Wäber<br />
I, 40. Fossati Bellani 103. – Beschreibung einer Reise von<br />
Paris nach Basel und dann quer durch Italien (Turin, <strong>Mai</strong>land,<br />
Bologna, Florenz, Rom, Palermo etc.) bis nach Malta<br />
und zurück. Die „Lettres“ wurden von den Zeitgenossen<br />
sehr gelobt („annoncent un esprit versé“; Boucher de la<br />
Richarderie I, 331 mit langer Inhaltsangabe), und bei Haller<br />
I, 987 findet sich sogar ein bei ihm seltenes Lob: „Alles<br />
wird mit anständigem Geist gewürzt.“ – Die Frau des Verfassers<br />
wurde eine der führenden Frauen während der<br />
Revolution und starb 1793 unter der Guillotine. – Unbeschnitten,<br />
minimal gebräunt und fleckig.<br />
2030 RUMÄNIEN – SALAMON, J., De statu ecclesiae<br />
evangelico-reformatae in Transsilvania. Klausenburg<br />
und Leipzig, Volckmar, 1840. 4 Bl., 196 S.,<br />
1 Bl. Pp. d. Zt. mit Rsch. (beschabt, bestoßen). –<br />
Tls. leicht gebräunt, wenig fleckig. (8) 120,-<br />
2031 RUSSLAND – ALBRECHT, M., Russisch Centralasien.<br />
Reisebilder aus Transkaspien, Buchara<br />
und Turkestan. Hamburg, Verlagsanstalt, 189<strong>6.</strong><br />
Mit Frontisp. und einigen Textabb. XII, 249 S.<br />
Hldr. d. Zt. mit Rvg. (etw. beschabt und bestoßen).<br />
(12) 100,-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 393<br />
Erste Ausgabe. – „Neben seiner ausgedehnten wissenschaftlichen<br />
Tätigkeit schrieb Max Albrecht (1851-1925)<br />
Reiseberichte über das russische Erdölgebiet, die von seiner<br />
geistigen Spannweite zeugen“ (NDB I, 184). – Papierbedingt<br />
gebräunt, etw. fleckig.<br />
2032 – (DORAT, C. J.), Epître à Catherine II, imperatrice<br />
de tous les Russies. Paris, Jorry, 1765. Mit ge -<br />
stoch. Kopf- und gestoch. Schlußvign. von Joseph<br />
de Longueil nach Charles Eisen. S. (3)-26, 1 Bl.<br />
Mod. Hldr. (19) 250,-<br />
Erste Ausgabe, hier ein Exemplar der Vorzugsausgabe auf<br />
großem Papier. – Sander 504. Lewine 150. Cohen-R. 312. –<br />
Es fehlt am Anfang vermutlich der Vortitel. – Schöner<br />
Druck auf kräftigem Papier.<br />
2033 – KÖNIGSBERG – ARNOLDT, D. H., Zusätze<br />
zu seiner Historie der Königsbergschen Universität,<br />
nebst einigen Verbesserungen derselben, auch<br />
zweyhundert und funfzig Lebensbeschreibungen<br />
Preußischer Gelehrten. Königsberg, Hartungs<br />
Witwe, 175<strong>6.</strong> 2 Bl., 240 S. Stark läd. Hldr. d. Zt.<br />
(Rücken lose). (13) 80,-<br />
Vgl. Walter 59. – Buchblock gebrochen, einige Lagen lose;<br />
Titel und einige Seiten im Text mit mehreren hinterlegten<br />
Einrissen und Fehlstellen (stellenw. geringer Textverlust),<br />
stärker gebräunt, mit Spuren eines Wasserschadens, tls.<br />
fleckig. – Beigebunden sind Arnoldts „Fortgesetzte Zu -<br />
sätze“ aus dem Jahr 1769. Hier fehlen die S. 189/90.<br />
2034 – – MUCKER in der Einsamkeit, Der. Ein Beitrag<br />
zur Sitten-Geschichte des 19. Jahrhunderts. Leipzig,<br />
Literarisches Museum, 1837. 72 S. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (stärker beschabt und bestoßen). (10)<br />
80,-<br />
Erste Ausgabe. – Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts<br />
kamen die Königsberger Mucker durch Gerüchte über<br />
geschlechtliche Ausschweifungen während der Andacht so<br />
in Verruf, dass es 1835 zu einem langwierigen Prozeß gegen<br />
die aus dem Protestantismus entstandene Sekte kam. Die<br />
beiden zentralen Figuren des Königsberger Kreises, Johann<br />
Wilhelm Ebel und Georg Heinrich Diestel, wurden im<br />
Zuge dessen ihres Amtes enthoben (vgl. ADB V, 521 ff.).<br />
Die vorliegende seltene Schrift stammt aus der Zeit dieses<br />
Prozesses. – Titel verso gestempelt; Blätter etw. gewellt,<br />
gebräunt und tls. fleckig.<br />
2035 – KONSTANTINOPEL UND ST. PETERS-<br />
BURG. Der Orient und der Norden. Eine Zeitschrift<br />
hrsg. von H. von Reimers, F. Murhard (und<br />
B. Heideke). Jge. I und II (alles Erschienene) in<br />
7 Bdn. St. Petersburg und Penig, Dienemann,<br />
1805-0<strong>6.</strong> Mit gestoch. Titel, 4 gefalt. Kupfertafeln<br />
und gefalt. Kupferstichkarte. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(etw. fleckig, leicht berieben und bestoßen). (120)<br />
600,-
394<br />
Nr. 2036<br />
Kirchner 136<strong>6.</strong> – Interessante Details über Geographie und<br />
Geschichte der Kaukasusregion, Georgien, die Sammlungen<br />
der Eremitage, ferner ein Verzeichnis der Moskauer<br />
Kirchen, über die Hagia Sophia, das Hippodrom, das kaiseriche<br />
Serail zu Konstantinopel, mit Erzählungen und<br />
Anekdoten aus dem Orient und über viele andere Themen.<br />
– Die Tafeln u. a. mit Ansichten des Serails zu Konstantinopel<br />
und der Wechselbank in St. Petersburg. – Die Karte<br />
zeigt Kronstadt mit Umgebung. – Beigebunden sind<br />
„Extrablatt“ Nr. 1-12 und „Intelligenzblatt“ Nr. 1-12. – Im<br />
zweiten Band ein Zwischentitel in Photokopie eingebunden,<br />
tls. wasserrandig, leicht gebräunt und fleckig.<br />
2036 – MOSKAU – LYALL, R., The Character of the<br />
Russians, and a detailed history of Moscow. London<br />
und Edinburgh, Cadell und Blackwood, 1823.<br />
4°. Mit 14 (13 kolor., 2 gefalt.) Aquatintaradierungen,<br />
9 (2 gefalt.) Kupfertafeln, fragmentarischem<br />
Kupferstichplan und einigen Textabb. 28 S., 1 Bl.,<br />
CLIV S., 1 Bl., 639 S. Hldr. d. Zt. (Rücken restauriert,<br />
stärker beschabt und bestoßen). (55) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Abbey, Travel, 227. Lowndes 1417. Brunet<br />
III, 1247. – Ausführliche Beschreibung der russischen<br />
Gesellschaft und der Geschichte der Stadt Moskau. – Die<br />
Tafeln mit acht Ansichten von Moskau, Kostümdarstellungen,<br />
Abbildungen von Kirchen und anderen Bauwerken etc.<br />
– Kupferstichplan bis über die Hälfte abgerissen, einige<br />
Lagen und Tafeln lose, unbeschnitten; Tafeln tls. mit Randläsuren,<br />
etw. gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
First edition. – Detailed description of the Russian society<br />
and the history of Moscow. – Plates with 8 views of Moscow,<br />
illustrations of costumes, of churches and other buildings etc.<br />
– Engraving plan torn up to half, some quires and plates<br />
loose, untrimmed; plates partly with tears in margin, a little<br />
browned and soiled. – Contemporary half calf (spine re -<br />
stored, stronger scratched and scuffed). – See illustration.<br />
2037 – SHOBERL, F., Russia, being a description of<br />
the different nations, inhabiting the Russian<br />
Empire. 4 Bde. London, Ackermann, (1822-23).<br />
Mit 72 kolor. Kupfertafeln. OPp. (Gebrauchsspuren).<br />
(88) 600,-<br />
The World in Miniature. – Abbey <strong>6.</strong> Colas 2727. – Nicht<br />
bei Lipperheide. – Mit reizenden Kostümkupfern. – Buchblöcke<br />
tls. gebrochen, Vorsätze gebräunt, die den Tafeln<br />
gegenüberliegenden Seiten meist mit Abklatsch, stellenw.<br />
leicht fleckig.<br />
2038 – WEGELIN, D., Erinnerungen aus Rußland und<br />
dem Orient. Hrsg. von H. Leemann. 2 in 1 Bd.<br />
Bern und Zürich 1843-45. Mit 8 lithogr. Ansichten<br />
auf 6 Tafeln und 2 lithogr. Plänen. VIII, 242 S., 1,<br />
2 Bl., 162 S., 1 Bl. Ldr. d. Zt. (beschabt und wenig<br />
bestoßen). (88) 180,-<br />
Cat. Russica W 273. Tobler 152. Ibrahim-H. II, 322. – Mit<br />
Ansichten von Bethlehem, Jerusalem, Korinth, der Akropolis<br />
etc. – Vergleichsexemplare mit abweichender Tafelzahl.<br />
– Die Tafel mit der „Ansicht der Kapelle des heil. Grabes“<br />
und dem „Grab Absalons“ doppelt eingebunden. –<br />
Erste Tafel am oberen Rand beschnitten (ohne Bildverlust)<br />
und verso hs. datiert; etw. fleckig.
2039 SCHWEIZ – GAULLIEUR, E.-H., (UND CH.<br />
SCHAUB), La Suisse historique et pittoresque.<br />
2 Bde. Genf, Gruaz, 1855-5<strong>6.</strong> 4°. Mit 2 farb.<br />
lithogr. Titeln, 50 (6 farb.) lithogr. Tafeln und zahlr.<br />
Textabb. 2 Bl., 436 S.; 2 Bl., 584 S. Ldr. d. Zt. mit<br />
reicher Vg. (leicht berieben, bestoßen und fleckig).<br />
(36) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Engelmann 915. – Die farbigen Tafeln zeigen<br />
Paare oder Familien in schweizerischen Landschaften.<br />
– Mit Lacksiegel auf Vorsatzpapieren, jeweils nur anfänglich<br />
etw. gebräunt und fleckig. – Dekorativ gebunden.<br />
2040 – GEIGY, (C.), UND (J. M.) ZIEGLER, Bericht<br />
über die Ausführung eines Schweizerischen Eisenbahnnetzes<br />
in finanzieller Beziehung. Bern, Stämpfli,<br />
1850. Mit 12 gefalt. Tabellen. 175 S. Orig.-<br />
Brosch. (leichte Gebrauchsspuren). (88) 150,-<br />
Der erste Bericht über die Kosten des schweizerischen<br />
Eisenbahnnetzes. – Zu den Verfassern vgl. HBLS III,<br />
423 (Geigy) und VII, 656 (Ziegler). – Tls. etw. gebräunt und<br />
fleckig. – Selten.<br />
2041 – GROSSE HISTORISCHE Appenzeller Calender,<br />
auf das Jahr 1813, Der. Hrsg. von J. U. Sturzenegger.<br />
Trogen, Selbst-Vlg., (1812). 4°. Mit Titel-<br />
Holzschnittbordüre, 12 Monats-Holzschnitten,<br />
19 Kantonswappen in Holzschnitt und 7 (davon<br />
1 doppelblattgr. und 5 ganzseit.) Textholzschnitten.<br />
34 Bl. Geheftet. (88) 80,-<br />
Die hübschen Holzschnitte mit der Darstellung einer<br />
„Luftschifferin“ (Ballon-Aufstieg der Madame Blanchard<br />
1811 in Rom), einer „Bären-Jagd im Kanton Waadt“, einem<br />
„Negersoldaten in Guinea“ etc. – Wenige Knickspuren, ge -<br />
ring fleckig.<br />
2042 – GSELL-FELS, (TH. J.), Die Schweiz. 2 Bde.<br />
München und Berlin, Bruckmann, o. J. (1876-77).<br />
Fol. Mit 60 Holzstich-Tafeln. 2 Bl., 231 S.; 1 Bl.,<br />
265 S. OHldr. (6) 300,-<br />
Wäber I, 98. – Mit Ansichten von Bern, Freiburg, Genf,<br />
Grindelwald, Lausanne, Locarno, Lugano, Luzern, Neuchâtel,<br />
Thun, Zermatt, Zürich etc. – Sehr schönes Exemplar.<br />
2043 – (KROOK, ANNA HELENA VON), Briefe<br />
einer reisenden Dame aus der Schweiz 178<strong>6.</strong><br />
Frankfurt und Leipzig, o. Dr. (d. i. Basel, Serini),<br />
1787. 111 S. Mod. Pp. (167) 250,-<br />
Recke-N. II, 552. Hamberger-M. IV, 277. Schindel III, 189.<br />
Frauen reisen 327. Wäber I, 44 (falsch „Krock“). – Beschreibung<br />
einer Reise durch die Schweiz, von Schaffhausen über<br />
Zürich und Bern nach Genf, Lausanne und Umgebung. Die<br />
Autorin hat ein waches Auge für Schweizer Eigentümlichkeiten<br />
und scheint sich besonders auch für Bibliotheken<br />
und gelehrte Einrichtungen zu interessieren (Beschreibung<br />
seltener Drucke in Zürich, Bibliothek und Naturalienkabinett<br />
in Bern etc.). Sie wird von Usteri, Lavater, Saussure und<br />
anderen empfangen; in Ferney äußert sie sich sehr kritisch<br />
über die Eitelkeit Voltaires. Die Briefe sind als Rechenschaftsberichte<br />
an den daheimgebliebenen Mann geschrie-<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 395<br />
ben und erschienen erstmals 1786 bei Dannbach in Straßburg.<br />
Diese Ausgabe kam nicht in den Buchhandel, und<br />
„nur eine kleine Anzahl Exemplare wurde an Freunde vertheilt“<br />
(Recke-Napierski). Der vorliegende Nachdruck<br />
geschah „ohne Vorwissen der Verfasserin und ist mangelhaft“.<br />
Das Werk wurde 1787 auch ins Holländische übersetzt.<br />
– Kaum gebräunt. – Sehr selten.<br />
2044 – BAD PFÄFERS – KAISER, J. A., Die Heilquelle<br />
zu Pfäfers, ein historisch-topographischer<br />
u: heilkundiger Versuch. 2. umgearb. und verm.<br />
Aufl. Chur, Benedikt, 1833. Mit gestoch. Titel mit<br />
Vign. in Aquatinta und 4 (1 gefalt.) Aquatinta-<br />
Tafeln X, 320 S. OPp. (leicht fleckig und etw. be -<br />
stoßen). (88) 200,-<br />
Wäber 363. Barth 20145. Hirsch-H. III, 483. – Vgl. Lonchamp<br />
1645. – Die Tafeln zeigen das Bad (Frontisp.), die<br />
Wandelhalle (Titelvign.), Burg Wartenstein, Stift Pfäfers und<br />
einen Aufriß der Badeanstalt (gefalt.). – Fleckig.<br />
2045 – REINHARDT, (J.), Collection de costumes<br />
suisses. London, Schulze für Gilling, 1822. 4°. Mit<br />
29 (statt 30) Aquatinta-Tafeln. 28 (statt 29?) Bl.<br />
(ohne den englischen Titel). Hldr. um 1880 mit<br />
Rsch. und Rvg. (gering bestoßen). (160) 500,-<br />
Erste englisch-französische Ausgabe. – Lipperheide 907.<br />
Colas 2530. Hiler 742. – Ohne das Frontispiz. – Text und<br />
Tafeln auf Stege montiert. – Minimal gebräunt und wenig<br />
fleckig.<br />
2046 – STEPHENSON, R., UND H. SWINBURNE,<br />
Bericht der vom Bundesrathe einberufenen Experten<br />
über den Bau von Eisenbahnen in der Schweiz.<br />
Bern, Stämpfli, 1850. Mit gefalt. lithogr. Tafel und<br />
gefalt. Tabelle. 70 S., 1 Bl. Orig.-Brosch. (leicht<br />
angestaubt). (88) 250,-<br />
Bericht über die technischen Möglichkeiten zum Bau von<br />
Eisenbahnen. – Stephenson und Swinburne waren beide seit<br />
den 1830er Jahren im englischen Eisenbahnwesen tätig. –<br />
Zu den Verfassern vgl. Metzeltin, Lokomotive, 188 (Stephenson)<br />
und 193 (Swinburne). – Tls. leicht gebräunt und<br />
etw. fleckig.<br />
2047 – „LA SUISSE“ (Deckeltitel) O. O., Dr. und J.<br />
(ca. 1840). Quer-8°. 20 kolor. und eiweißgehöhte<br />
Aquatinta-Tafeln, auf Trägerkarton mont. Lwd. d.<br />
Zt. (vorderes Gelenk brüchig, leichte Gebrauchsspuren).<br />
(67) 400,-<br />
Sehr hübsche Ansichten vor allem des Genfer Sees und seiner<br />
Umgebung. – Fliegender Vorsatz mit Besitzstempel,<br />
erstes Blatt lose, Tafeln mit Abklatsch, leicht angeschmutzt.<br />
2048 – SUISSE PITTORESQUE, LA. Zürich, Cramer<br />
& Lüthi, o. J. (um 1850). Qu.-Gr.-4°. Mit gestoch.<br />
Titel (in der Art eines Souvenirblatts mit 26 Randansichten)<br />
und 29 (statt 31) Stahlstichtafeln, meist<br />
von Heisinger und Riegel. OLwd. (gering fleckig).<br />
(39) 300,-
396<br />
Nr. 2051<br />
Ansichten von Zürich (2), dem Rheinfall, Bern (2), Thun,<br />
Interlaken, Luzern (2), Rigi, Flüelen, Vevey, Genf, Chamonix,<br />
St. Gallen etc. – Wohlerhaltenes Exemplar.<br />
2049 SKANDINAVIEN – (BUCHWALD, F., PSEUD.:)<br />
L. D'YVES, Geheime Hof- und Staats-Geschichte<br />
des Königreichs Dänemark. Zeiten nach der Struenseeischen<br />
Revolution. „Germanien“ (d. i. Tü -<br />
bin gen, Heerbrand), 1790. 1 Bl., 118 S. Brosch. d.<br />
Zt. (Rücken mit Wurmspur; stark fleckig, bestoßen).<br />
(58) 120,-<br />
Einzige Ausgabe. – Hayn-G. VIII, 605. Weller, Druckorte<br />
I, 147. Weller, Pseud.-Lex., 619. – Erste Lagen mit geringer<br />
Wurmspur, kaum gebräunt und fleckig, unbeschnitten. –<br />
Beiliegend der zweite Teil (von 2) des „Versuchs über das<br />
(Privat-)Leben der Maria-Antonette, Königin von Frankreich<br />
und Navarra“, Oldenburg 1790. Mit gestoch. Portr. –<br />
Vgl. Hayn-G. IV, 41<strong>6.</strong><br />
2050 – NORDSTRÖM, S., Upsala i taflor. Uppsala,<br />
Schultz, (1870). Qu.-4°. Mit Holzstich-Titel in<br />
Sepia und 12 getönten lithogr. Tafeln von Alexander<br />
Nay. 3 Bl., 36 S. OLwd. (Gebrauchsspuren).<br />
(89) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Gesamt- und Detailansichten der Stadt,<br />
des Bibliothekssaales etc. – Eine Tafel und S. 7/8 restauriert,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
2051 – THURAH, L. DE, Hafnia hodierna, Eller<br />
udförlig Beskrivelse om den Kongelige Residentzog<br />
Hoved-Stad Kiöbenhavn. Kopenhagen, Berling,<br />
o. J. (1748). 4°. Mit gestoch. Frontisp., 12 tls.<br />
wdh. gestoch. Kopf- und Schlußvign. sowie 110<br />
(1 gefalt.) Kupfertafeln. 7 Bl., 368 S. Restauriertes<br />
Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg. und goldgepr. ornamentalen<br />
Deckelbordüren (vereinzelt mit geringem<br />
Wurmfraß). (67) 1.500,-<br />
Erste Ausgabe. – Bruun II, 60<strong>6.</strong> Ornamentstichslg. Berlin<br />
2260. Griep-L. 1389. – Reich illustriertes Werk zur Architektur<br />
Kopenhagens. – Die Tafeln zeigen Schlösser, Stadthäuser,<br />
Kirchen etc. – Der dreisprachige Paralleltext in<br />
Dänisch, Französisch und Deutsch. – Laurids de Thurah<br />
(1706-1759) war während der Regierungszeit Christians VI.<br />
als Architekt und Architekturhistoriker tätig. – Vorderer<br />
fliegender Vorsatz mit hs. Besitzvermerk, hinterer mit großem<br />
restaurierten Abriß, die Falttafel teilw. aufgezogen und<br />
die Falze hinterlegt; anfangs und gegen Ende etw. wasserrandig,<br />
wenig fleckig. – Dekoratives Exemplar. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
First edition. – Upper fly-leaf with ms. ownership entry,<br />
lower fly-leaf with large restored tear, folding plate partly<br />
mounted and folds backed; at the beginning and towards<br />
the end with some waterstains, minor soiling. – A decorative<br />
copy. – Contemporary restored calf with richly gilt back<br />
and gilt stamped ornamental borders on sides (occasionally<br />
with minor worming). – See illustration.
2052 – WISKOTT, M., Nach Spitzbergen bis zum<br />
Ewigen Eise. Als Manuskript gedruckt. (Breslau,<br />
Selbst-Vlg., 1897). Mit 34 Tafeln und Karte. VIII<br />
S., 1 Bl., 121 S. OLwd. (etw. berieben und bestoßen).<br />
– Erste Ausgabe. – Schiötz 1187. – Kaum<br />
fleckig. (148) 200,-<br />
2053 SLEIDAN – FROISSART, J., UND PH. DE<br />
COMINES, Duo nobilissimi Gallicarum rerum<br />
scriptores. Amsterdam, Blaeu, 165<strong>6.</strong> 12°. Mit<br />
gestoch. Titel. 664 S., 21 Bl. Pgt. d. Zt . (fleckig, be -<br />
rieben und mit kleinen Wurmlöchern). (6) 100,-<br />
Willems 1687. Rahir 2107. – Vgl. Van der Vekene F/a 030. –<br />
Ohne den vorderen Spiegel, Titel mit Datum und Besitzvermerk<br />
von alter Hand in Tinte, stellenw. leicht wasser -<br />
fleckig und mit wenigen Anstreichungen in rotem Buntstift,<br />
hintere Vorsätze wurmstichig.<br />
2054 SPANIEN UND PORTUGAL – BARRADAS,<br />
B. DE, Feliz victoria ... ha tenido en los presidios<br />
y fuerças de la Bartolina, contra un exercito de<br />
Fra(n)ceses, y Saboyanos, q(ue) estava(n) de guarnicion,<br />
passando a cuchillo casi dos mil dellos,<br />
y les ganò dos fuerças de mucha consideracion.<br />
Granada, Druckerei der königlichen Kanzlei für<br />
F. Heylan, 1625. Fol. Mit Holzschnitt-Wappen.<br />
2 Bl. Mod. Hldr. (19) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Vgl. Palau<br />
87528 (Ausg.: Sevilla, Faxardo, 1625). – Behandelt Kriegsereignisse<br />
und Siege aus jener Zeit zwischen Spanien, Flandern,<br />
England, Frankreich und Italien. – Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig.<br />
2055 – VILLETE del muy catolico Rey y Señor nuestro,<br />
don Felipe Quarto. Embiado a los de su Real<br />
Consejo. Acerca de la institucion de la Fiesta del<br />
Santissimo Sacramento, que perpetuamente manda<br />
se celebre en todos sus Reynos, en veynte y nueve<br />
de Noviembre de cada año, en hazimiento de gracias<br />
por el felicissimo sucesso de la entrada de los<br />
Galeones y Flota. Granada, Druckerei der königlichen<br />
Kanzlei für F. Heylan, 1625. Fol. Mit Titelholzschnittvign.<br />
und Holzschnitt-Initiale. 2 Bl.<br />
Mod. Hldr. (19) 200,-<br />
Palau 369 503. – Nicht bei Goldsmith etc. – Dokumentation<br />
der christlichen Feierlichkeiten bei Rückkehr der<br />
Flotte. – Etw. gebräunt und fleckig, mit Randschäden.<br />
2056 STRAHLHEIM, C., Die Geschichte unserer Zeit.<br />
Bde. I-XIX und XXI-XXX, Generalregister,<br />
7 Supplementhefte und 13 Außerordentliche<br />
Hefte in zus. 33 Bdn. Stuttgart, Wolters, 1826-31.<br />
16°. Mit zahlr. lithogr. Tafeln. Pp. d. Zt. mit Rsch.<br />
(leicht berieben und etw. bestoßen). (161) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – Ebrard 4. Goed. XI, 262, <strong>6.</strong> – Jedes Heft<br />
mit eigenem Titel: „Unsere Zeit, oder geschichtliche Uebersicht<br />
der merkwürdigsten Ereignisse von 1789-1830 nach<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 397<br />
Nr. 2057<br />
den vorzüglichsten französischen Werken bearbeitet von<br />
einem ehemaligen Officier der französischen Armee“. – Die<br />
Lithographien überwiegend mit Porträts, aber auch mit<br />
Ansichten und Schlachtendarstellungen. – Vorsätze mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, etw. fleckig und tls.<br />
leicht gebräunt. – Ohne Rückgaberecht. – Dekorative Reihe.<br />
Wappeneinband für König Ludwig XIV.<br />
2057 THOU, J.-A. DE, Memoires de la vie. Traduite<br />
du latin en françois (par J.-G. Le Petit et F.<br />
Costard). Rotterdam (d. i. Rouen), Leers, 1711. 4°.<br />
14 Bl., 276 S. (ohne die S. 33-40 = Lage E). Weinrotes<br />
Maroquin d. Zt. mit reicher Vergoldung und<br />
Wappensupralibros auf den Deckeln (etw. berieben,<br />
stärker bestoßen, Gelenke restauriert). (19)<br />
1.000,-<br />
Erste französische Ausgabe. – Barbier III, 202. Cioranescu<br />
21141. Weller, Druckorte II, 77. Hoefer XLV, 261: „Mis en<br />
français d'une manière très-remarquable.“ – Vgl. Fueter<br />
14<strong>6.</strong> – „Jacques-George Le Petit, secrétaire honoraire du roi,<br />
a traduit la prose; quant à la préface, tirée de la grande histoire,<br />
il n'a fait que revoir la traduction d'un ministre protestant,<br />
insérée en tête de l'histoire de l'édition de Nantes.<br />
La traduction des vers est de Frédéric Costard, seigneur<br />
D'Ifs“ (Barbier). – Zusätzlich eingebunden ein Porträt des<br />
Verfassers (verso mit Besitzvermerk), das sonst in dieser<br />
Ausgabe nicht nachweisbar ist. – Leicht gebräunt, wenig<br />
fleckig. – Der Wappeneinband für König Ludwig XIV.
398<br />
Nr. 2068<br />
(1638-1715), auf den Rückenfeldern sein gekröntes Monogramm<br />
(zwei gekreuzte „L“) und auf den Deckeln das<br />
französische Königswappen (vgl. Guigard I, 25). – Siehe<br />
Abbildung.<br />
2058 THOU – (DUPUY, J., UND P. BESSIN), Nominum<br />
propriorum virorum, mulierum, populorum,<br />
&c. quae in viri illustris Iacobi Augusti Thuani<br />
historiis leguntur index cum vernacula singularum<br />
vocum expositione. Genf, Aubert, 1634. 4°. Mit<br />
Druckermarke auf dem Titel. 306 Bl. Ldr. d. Zt.<br />
(Kapitale läd., beschabt und bestoßen). (19) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Fueter 147. Hoefer XLV, 261. Cioranesco<br />
21168 (liest falsch „Bossin“). – Der Humanist und Historiker<br />
Jacques-Auguste de Thou (1553-1617) übersetzte auch<br />
Familiennamen ins Lateinische, so daß bereits 1634 zur<br />
Erleichterung der Lektüre seiner Schriften die erste Ausgabe<br />
der später sogenannten „Clavis“ erschien. – Vorsatz<br />
und Titel mit Besitzvermerken. Etw. gebräunt und fleckig.<br />
2059 TÜRKEI – (BENNDORF, O., UND G. NIE-<br />
MANN), Das Heroon von Gjölbaschi-Tysa. (Nur<br />
Atlasbd.). Wien, Holzhausen, 1889. Qu.-Gr.-Fol.<br />
Mit 34 Heliogravüren auf 32 (2 doppelblattgr.)<br />
Tafeln. 2 Bl. Lose in OHlwd.-Mappe (starke Ge -<br />
brauchsspuren). (46) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – NDB II, 50. – Aufwendig gestalteter Tafelband<br />
zur gleichnamigen Publikation von Otto Benndorf,<br />
die im selben Jahr im „Jahrbuch der kunsthistorischen<br />
Sammlung des österreichischen Kaiserhauses“ (Bde. IX-XI)<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
erschienen war. – Der Archäologe Otto Benndorf (1838-<br />
1907) hatte 1882 nach einer Expedition durch Kleinasien die<br />
figurengeschmückten Friese des intakten Grabmals mit<br />
Genehmigung der türkischen Regierung nach Wien bringen<br />
lassen. – Der Architekt George Niemann (1841-1912)<br />
begleitete zahlreiche archäologische Expeditionen Benndorfs<br />
und gelangte durch die exzellente zeichnerische<br />
Dokumentation der Ausgrabungstätten und -funde zu<br />
hohem Ansehen (vgl. Thieme-Becker XXV, 467). – Titel<br />
gebräunt, die doppelblattgr. Tafeln im Falz leicht gebräunt.<br />
2060 – PARDOE, (JULIA M.), The Beauties of the<br />
Bosphorus. London, Virtue, 1838. 4°. Mit gestoch.<br />
Portr., gestoch. Titel, 78 Stahlstichtafeln nach<br />
W. H. Bartlett und Stahlstichkarte. 2 Bl., 164 S.<br />
Gepr. Ldr. d. Zt. (tls. stärker beschabt, etw. bestoßen).<br />
(28) 300,-<br />
Erste Ausgabe. – Atabey 922. Navari 1254. Hunnisett 114.<br />
– Ansichten von Konstantinopel und seiner Umgebung.<br />
Ferner ein Porträt der Verfasserin, die 1836 an den Bosporus<br />
gereist war. – Vordergelenk restauriert, vereinzelt wasserrandig,<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
2061 – RIZAS, G., Abdul Hamid, sa vie politique et<br />
intime. Konstantinopel, Pallamary, 1909. Mit einigen<br />
Abb. 496 S. Hldr. d. Zt. (etw. berieben und<br />
bestoßen). (36) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Biographie des Sultans Abdülhamid II.<br />
(1842-1918). – Die S. 111/112 mit Eckabriß, einige Seiten<br />
fleckig und mit Knickspuren, mehrf. gestempelt, leicht ge -<br />
bräunt.
2062 – THIELEN, M. F., Die europäische Türkey. Ein<br />
Handwörterbuch für Zeitungsleser. Wien, Gerold,<br />
1828. Mit grenzkolor. lithogr. Faltkarte. 1 Bl.,<br />
313 S. Leicht beschäd. Orig.-Broschur. (48) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Wurzbach XLIV, 22<strong>6.</strong> – Nicht bei<br />
Zischka und in den Levante-Bibliographien. – Mit Übersichtskarte<br />
in der Begrenzung Spalato (Kroatien), Chotyn<br />
(Ukraine), Bursa (Anatolien) und Kreta. – Wenig fleckig,<br />
unbeschnitten.<br />
2063 TÜRKENKRIEGE – (CHIARELLO, G. B.),<br />
Historia degl'avenimenti dell'armi imperiali contro<br />
a' ribelli, et ottomani, confederationi, e trattati<br />
seguiti frà le potenze di Cesare, Polonia, Venetia,<br />
e Moscovia. Venedig, S. Curti, 1687. 4°. Mit ge -<br />
stoch. Titelvign., 6 gefalt. Kupfertafeln und gefalt.<br />
Kupferstichkarte. 12 Bl., 575 (recte 577) S., 6 Bl.<br />
Hpgt. d. Zt. (fleckig, bestoßen). (48) 1.000,-<br />
Erste Ausgabe. – STC 225. Apponyi 1304. Kelényi 1162.<br />
Sturminger 966 und 3839. – Chronik der Türkenkriege der<br />
Jahre 1683-86 mit ausführlicher Darstellung der zweiten<br />
Belagerung Wiens 1683. Mit einer schönen Ungarnkarte<br />
und Belagerungsansichten und -plänen von Wien, Gran,<br />
Neuhäusel, Kaschau, Buda sowie der Brücke von Essek. –<br />
Gebräunt, fleckig, vereinzelt Unterstreichungen mit Rötel;<br />
Block gelockert.<br />
First edition. – Chronicle of the Turkish wars of the years<br />
1683-8<strong>6.</strong> With a beautiful map of Hungary. – Browned,<br />
soiled, occasionally underlinings with red chalk; book-block<br />
loosened. – Contemporary half vellum (soiled, scuffed).<br />
2064 – SPONTONE, C., Historia della Transilvania.<br />
Venedig, Sarzina, 1638. 4°. Mit gestoch. Titel.<br />
15 Bl., 351 S. Läd. Pgt. d. Zt. (48) 400,-<br />
Einzige Ausgabe. – STC 864. Apponyi 831. Haym 122,<br />
7. Hoefer XLIV, 361. – Historische Darstellung des Türkenkrieges<br />
zwischen Kaiser Rudolph II. und Sigismund<br />
Báthory, dem Fürsten der Walachei, von Ende des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts<br />
bis zum Jahr 1607. – Nachgelassene Schrift des<br />
Bologneser Literaten und Senatssekretärs seiner Vaterstadt,<br />
Ciro Spontone (geb. um 1552, gest. etwa 1610). – Gebräunt,<br />
wasserrandig, die beiden letzten Lagen mit wenigen Wurmlöchern.<br />
2065 UNGARN – (BIRKEN, S.), Origine e corso del<br />
Danubio. Con la cronica ungara, e turchesca. Tradotto<br />
dall'idioma tedesco in italiano. Nürnberg<br />
und Macerata, Piccini, 1685. 12°. 358 S. Mod. Pp.<br />
(48) 300,-<br />
Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Kelényi 389. Libreria<br />
Vinciana 410: „Non vi sono tavole.“ Sturminger 850:<br />
„48 Tafeln.“ – Nicht bei Holzmann-B., Melzi, Apponyi und<br />
Dünnhaupt. – Laut Kelényi und Sturminger die Übersetzung<br />
von Birkens erstmals 1664 erschienenem topographischen<br />
Werk „Der Donau-Strand“, „das sich, wie alle Hungarica<br />
und Turcica während der Türkenkriege, eines großen<br />
Absatzes erfreute u. zahlreiche Auflagen erlebte“ (Dünnhaupt).<br />
– Ob es sich beim vorliegenden, recht seltenen<br />
Geographie und Reisen – Geschichte 399<br />
Druck um ein Exemplar handelt, das ohne Tafeln erschienen<br />
ist oder eines, bei dem die Tafeln fehlen, läßt sich wegen der<br />
modernen Nachbindung nicht sicher bestimmen. – Stärker<br />
gebräunt, fleckig.<br />
2066 – BIZOZERI, S., Notizia particolare dello stato<br />
passato, e presente de' regni d'Ungheria, Croazia,<br />
e principato di Transilvania. Bologna, G. Longhi,<br />
168<strong>6.</strong> 12°. Mit 2 (statt 6) gestoch. Portrs. und 27<br />
(statt 38; 1 gefalt.) Kupfertafeln. 2 Bl., 299 S. Pgt.<br />
d. Zt. (stärker fleckig, bestoßen). (48) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Kelényi 577. STC 115. Nebehay-W. 1020.<br />
Apponyi 1215: „Die Porträte und Städteansichten sehr sauber<br />
radiert, Mattioli fec.“ – Enthält Ansichten von Belgrad,<br />
Budapest, Györ, Gyula, Kaschau (abweichend zu Nebehay-<br />
W. mit „87“ bezeichnet), Temesvár etc. – Tafel 33 mit der<br />
Bezeichnung „215“ zeigt „Varaviza“ (Virovitiza). – Es fehlen<br />
4 Portrs. und 11 Stadtansichten, darunter die von Wien.<br />
– Gebräunt, fleckig, gelockert, mehrere Tafeln mit kleineren<br />
Einrissen.<br />
2067 – FRESCHOT, C., Ristretto dell'historia d'Ungheria.<br />
Neapel, G. Roselli, 1687. 4°. 4 Bl., 472 S.<br />
Pgt. d. Zt. (fleckig, bestoßen, Bezug an den Vorderkanten<br />
mit kleinen Fehlstellen). (48) 300,-<br />
Erweiterte Ausgabe, zweiter Druck unter diesem Titel,<br />
wesentlich seltener als der erste. – Sturminger 1283. – Vgl.<br />
Apponyi 1222. Cioranescu 31818. Haym 122, 4 (alle die<br />
Ausg. 1686). – Nicht im STC. – „Dieses Werk ist bis S. 322<br />
mit ganz geringen Abweichungen, ein Wiederabdruck der<br />
'Idea generale del Regno d'Ungheria' desselben Verfassers<br />
(von 1684). Freschot war ein Benedictiner und wenn auch<br />
kein Italiener von Geburt, so hat er doch sicher in Italien<br />
gelebt“ (Apponyi). – Enthält u. a. eine kurze Übersicht der<br />
Geschichte Ungarns, die Regierung Leopolds ist sehr ausführlich<br />
behandelt, außerdem wird von der Wiedereroberung<br />
Grans berichtet. – Stärker gebräunt, durchgehender<br />
Wasserrand, letzte Lagen mit Wurmspur im Fußsteg.<br />
2068 – KREKWITZ, G., Totius Regni Hungariae superioris<br />
et inferioris accurata Descriptio. Das ist<br />
richtige Beschreibung deß gantzen Königreichs<br />
Hung(ariae). Sampt allem dem jenigen was am<br />
Donau-Strom lieget. Sambt einer accuraten Land-<br />
Charten und in dieser andern Auflag mit mehrern<br />
Städten vorgestellt wird. Frankfurt und Nürnberg,<br />
J. Andreä für L. Loschge, 168<strong>6.</strong> Mit gestoch. Frontisp.<br />
und 64 Kupfertafeln (ohne die Kupferstichkarte<br />
und den gestoch. Plan). 1 Bl., 1074 (recte<br />
1065) S., 2 (statt 6) Bl. Restauriertes Ldr. d. Zt. (1)<br />
800,-<br />
Nebehay-W. 318. – Vgl. Apponyi 1180 (Ausg. 1685). – Um<br />
acht Tafeln erweiterte Neuauflage dieser umfangreichen<br />
Städtebeschreibung, in alphabetischer Reihenfolge geordnet.<br />
– Mit Ansichten von Budapest, Konstantinopel, Liechtenstein,<br />
Preßburg und Wien (5) sowie von zahlr. deutschen<br />
Städten, darunter Donaueschingen, Donauwörth, Ingolstadt,<br />
München, Passau, Regensburg, Straubing und Ulm. –<br />
Ohne die Karte von Ungarn und den Plan von Wien; außer-
400<br />
dem fehlen 4 Bl. des Registers und 1 Bl. mit Anweisungen<br />
für den Buchbinder. – Frontispiz und Titel aufgezogen, mit<br />
Schabspuren und im Falz verstärkt; stellenw. mit kleinen<br />
hinterlegten Schadstellen, stark fleckig und etw. gebräunt.<br />
– Siehe Abbildung.<br />
2069 – PRAY, G., Dissertatio historico-critica de sancto<br />
Ladislao Hungariae rege. Preßburg, Landerer,<br />
1774. 4°. 140 S. – NACHGEB.: DERS., Dissertationes<br />
historico-criticae de sanctis Salomone rege<br />
et Emerico duce Hungariae. Ebda. 1774. 100 S.<br />
Hldr. d. Zt. (mit wenigen Wurmspuren, stärker<br />
beschabt und bestoßen). (8) 150,-<br />
Erste Ausgaben. – De Backer-S. VI, 1185, 12 und 13. – Die<br />
letzten Lagen mit Spuren von Schimmelbefall, tls. etw. ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
2070 – PRINZ EUGEN – FERRARI, G., Fatti d'arme<br />
di Eugenio in Ungheria. Volgarizzamento di<br />
P. Savi. <strong>Mai</strong>land, Marelli, 1753. 12°. 217 S. Pgt. d.<br />
Zt. (fleckig, etw. beschabt). (48) 250,-<br />
Erste Ausgabe der ersten italienischen Übersetzung. – De<br />
Backer-S. VII, 676, 3. Böhm 1260. – Lateinisch-italienischer<br />
Paralleltext. „De rebus gestis Eugenii bello Pannonico libri<br />
III“ des Jesuiten Guido Ferrari (1717-1790), erstmals 1747<br />
veröffentlicht, waren in den beiden folgenden Jahrzehnten<br />
in etwa zehn Ausgaben verbreitet; die italienische Übersetzung<br />
des Jesuiten Pietro Maria Savi (1721-1791) erschien<br />
nur noch ein weiteres Mal 1754 und ist in beiden Ausgaben<br />
nicht häufig. – Gebräunt.<br />
2071 WEIDMANN, F. C., Pittoreskes Welt-Album.<br />
Wien, Sammer, 1843. Qu.-8°. Mit 159 (statt 160)<br />
Kupfertafeln. 2 Bl., 56 S. OPp. (stärker berieben,<br />
bestoßen und fleckig). (39) 600,-<br />
Hübsche Ansichten aus der ganzen Welt, u. a. Algier, Boston,<br />
Brügge, Dresden, Havannah, Island, Kairo, Krakau,<br />
London, Marokko, New York, St. Petersburg, Venedig und<br />
Washington. – Ohne die erste Tafel mit der Darstellung des<br />
Wiener Belvederes. – Bindung gelockert, leicht gebräunt<br />
und etw. fleckig.<br />
Geographie und Reisen – Geschichte<br />
2072 WRIGHT, G. N., The Gallery of Engravings.<br />
3 Bde. London, Fisher, (1844-46). 4°. Mit 3 ge -<br />
stoch. Titeln und 190 Stahlstichtafeln. 136; 132;<br />
120 S. Hldr. d. Zt. mit 2 Rsch. (etw. beschabt und<br />
bestoßen). (89) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Hunnisett 159. – Die Tafeln zeigen Porträts,<br />
meist englische Persönlichkeiten, Genreszenen, Landschaften<br />
und Ansichten u. a. von Basel, Como, Florenz,<br />
<strong>Mai</strong>nz, Moskau, den Niagara-Fällen, Stolzenfels, Venedig<br />
und Worms. – Leicht gebräunt und etw. fleckig.<br />
2073 KONVOLUT – Ca. 25 Werke in ca. 30 Bdn.<br />
1725-191<strong>6.</strong> Mit ca. 200 Ansichten und einigen<br />
Karten in verschied. Techniken. Verschied. Einbände<br />
(Gebrauchsspuren). (89) 400,-<br />
Mit Ansichten u. a. aus Belgien, Frankreich, Griechenland,<br />
Großbritannien, Indien, Italien, Kanada, den Niederlanden,<br />
aus Österreich, Polen, Rußland, Schweden und der<br />
Schweiz. – Einige Werke inkomplett. – Mehrere Beilagen.<br />
2074 SAMMELBAND – 11 Schriften über europäische<br />
Staaten zur Zeit von Papst Clemens XI. O. O., Dr.<br />
und J. (ca. 1720). Pgt. d. Zt. (Schwanz minimal<br />
wurmlöchrig, vereinzelt eingeschnitten, fleckig<br />
und etw. bestoßen). (88) 400,-<br />
I. Staat des Römischen Bäbstlichen Hoffes. Mit Portr. von<br />
Clemens XI. 2 Bl., 150 S., 1 Bl. – II. Der Staat von Meiland,<br />
Napoli, Sicilien und Sardinien. Mit Wappenkupfer. 78, 28 S.,<br />
6 Bl. – III. Der Staat von Savoyen. Mit Portr. 64 S., 8 Bl. –<br />
IV. Der Staat von Florentz, Modena und Reggio. Mit Portr.<br />
29, 44 S. – V. Staat von Mantua und Montferrat. Mit Portr.<br />
59 S. – VI. Staat von Parma, Piacenza, Mirandula ... Mit<br />
Wappenkupfer. 1 Bl., 58 S. – VII. Staat des Malteser- oder<br />
Johanniter-Ordens. Mit gestoch. Frontisp. 78 S. – VIII.<br />
Staat der Republique Venedig und Ragusa. Mit Portr. 1 Bl.,<br />
124 S., 1 Bl., 14 S. – IX. Staat der Republique von Genoua,<br />
Lucca und Marino. Mit gestoch. Vogelschauansicht von<br />
Genua. 68 S. – X. Staat der Schweitzerschen Eidgenossen<br />
und ihrer Verbundeten worunter auch die Republique<br />
Geneve. Mit Wappenkupfer. 172 S. – XI. Staat der vereinigten<br />
Niderländer. Mit gestoch. Frontisp. (De Hollandse<br />
Maaghd). 110 S. – Nur geringe Gebrauchsspuren. – Wohlerhalten.
Nr. 2103<br />
2075 ANDECHS – HISTORIOLA MONTIS SANCTI<br />
ANDECENSIS, Das ist: Kurtze Geschichts-Be -<br />
schreibung Von dem jetzt so genannten Heil. Berg<br />
Andex. 3 Tle. in 1 Bd. Augsburg, Gruber, 1755<br />
(Chronogramm). 4°. Mit Wappenkupfertafel.<br />
10 Bl., 64, 87, 91 S., 4 Bl. Flex. Pp. d. Zt. mit Brokatpapierbezug<br />
(Rücken beschäd.; berieben und<br />
bestoßen). (78) 200,-<br />
Lentner 6202. Pfister I, 199. – Vorderer Vorsatz gestempelt,<br />
Innengelenk brüchig, Titel an der Unterkante bis in den<br />
Druckvermerk beschnitten (Buchstabenverlust), etw. ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
Deutschland<br />
Mit Widmungsschreiben<br />
401<br />
2076 ANSBACH – (SCHAD, G. F. C.), Beschreibung<br />
der Reise und des Einzuges Sr. Majestät des<br />
Königs Friederich Wilhelm II. von Preussen in der<br />
ehemaligen Fürstlichen Residenzstadt Ansbach.<br />
Nürnberg und Leipzig, o. Dr., 1792. Mit gestoch.<br />
Portr. und gefalt. Kupfertafel. 63 S. Brosch. d. Zt.<br />
(2) 300,-<br />
Pfeiffer 870. – Mit Abbildung der auf dem Kasernendamm<br />
errichteten Ehrenpforte. – Beiliegt ein Widmungsschreiben<br />
des Stechers, Christoph Friedrich Theodosius von Schad, dat.<br />
Nürnberg 9. 10. 1792, an den Herzog Wilhelm in Bayern, in<br />
dem es (eigentlich recht frech) heißt: „Was Ihre Hochfürstliche<br />
Durchlaucht dafür senden wollen: überlasse ich vollkommen<br />
dero Welt gepriesenen fürstlichen Großmuth ...“
402<br />
2077 BAUERNKRIEG – KÖNIG, J. M., Übersicht<br />
wahrhafter und merkwürdiger Thatsachen des<br />
Bauern-Aufruhrs in Deutschland im Jahre 1525.<br />
Nach einem Manuscripte von Peter Harrer,<br />
Geheimschreiber des Pfalzgrafen Ludwig V. zu<br />
Heidelberg. Speyer und Kaiserslautern, Rohr für<br />
den Verfasser, 1830. Mit 2 lithogr. Portrs. XVI,<br />
XXVI, 254 S. Pp. d. Zt. (bestoßen und etw. be -<br />
rieben). – Erste Ausgabe. – Fleckig und etw. ge -<br />
bräunt. (160) 150,-<br />
2078 BAYERN – (CHLINGENSBERG, M. VON),<br />
Das Königreich Bayern in seinen alterthümlichen,<br />
geschichtlichen, artistischen und malerischen<br />
Schönheiten. 3 Bde. München, Franz, 1843-54.<br />
Mit 180 Stahlstichtafeln. 1 Bl., 484 S.; 2 Bl., 480 S.,<br />
1; 3 Bl., 490 S. (Berichtigungs-Bl. zwischengeb.).<br />
Hldr. d. Zt. (tls. Rvg. verblaßt, Ecken von Bd. I<br />
und II in Metall ersetzt; etw. berieben, leicht fleckig).<br />
(120) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfister I, 9. Lentner 2841. – Mit meist<br />
mehreren Ansichten von Augsburg, Bamberg, Bayreuth,<br />
Landshut, München, Nürnberg, Passau, Regensburg, Straubing,<br />
Würzburg etc., ferner Ansichten von Herren- und<br />
Frauenchiemsee, Tegernsee, Starnberger See, Andechs, Ettal<br />
usw. – Die falsch betitelte Tafel „Kirche St. Jakob in Bamberg“<br />
wurde (wie in den meisten Exemplaren) vom Buchbinder<br />
nicht eingebunden. – Tafel „Schloß Altenberg bei<br />
Bamberg“ verbunden. – S. 487/488 von Bd. III in Photokopie<br />
eingeb. – Wenig gebräunt, tls. stärker fleckig.<br />
2079 – CHUR-PFALTZ Wechsel-Ordnung. Mannheim,<br />
Häner, 172<strong>6.</strong> 4°. 63 S. Ohne Einband. – Veitenheimer<br />
21. – Außenblätter etw. verschmutzt,<br />
Bindung gelockert, tls. mit Faltspuren von Eselsohren,<br />
wenig fleckig. (7) 150,-<br />
2080 – FALCKENSTEIN, J. H. VON, Vollständige<br />
Geschichten des Herzogthums und ehemaligen<br />
Königreichs Bayern. 3 in 2 Bdn. München, Ingolstadt<br />
und Augsburg, Crätz und Summer, 1763.<br />
Fol. Mit gestoch. Frontisp. von Jungwirth nach<br />
Ignaz Günther, gestoch. Widmung, einzelnen<br />
Textholzschnitten und 9 doppelblattgr. Stamm -<br />
tafeln (in Pag.). 8 Bl., 168, 528 S., 10 Bl.; 920 (recte<br />
890) S., 25 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. und reicher<br />
Rvg. (Kapitale stark läd., stärkere Wurmspuren,<br />
stark beschabt und bestoßen). (7) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Baader I, 162, 1<strong>6.</strong> Lentner 3131. – Vgl.<br />
Pfister I, 4374 (Ausg. 1776). – Von Ickstadt postum herausgegebenes<br />
Geschichtswerk, bei dem die ADB (VI, 556) den<br />
„streng wissenschaftlichen Charakter“ vermißt. – Vorsätze<br />
mit Spuren eines entfernten Exlibris, Gelenke gebrochen;<br />
nur vereinzelt geringe Wurmspuren, tls. leicht gebräunt und<br />
fleckig.<br />
Deutschland<br />
2081 – FINCKH, G. PH., Tabellen-Büchlein über die<br />
sammentlich: Denen bairischen Craiss-Staenden<br />
zugehörige Territoria. München, Jäcklin, 1685.<br />
Mit gestoch. Titel und gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte<br />
(ohne das Portr.). 7 Bl., 67 (recte 74)<br />
num., 2 nn. Bl. Pp. d. Zt. (Bezug tls. abgeplatzt,<br />
etw. bestoßen). (59) 150,-<br />
Vgl. Pfister 47<strong>6.</strong> Lentner 3154. – Tabellenband zur großen<br />
Finckhschen Karte mit einer verkleinerten Wiedergabe derselben.<br />
– Selten auch der „Vorbericht“ mit Proben der zu<br />
verwendenden Farben beim Kolorieren der Karte. – Fliegender<br />
Vorsatz beschnitten.<br />
2082 – GERSFELDER, J. D., Dankgebet der jüdischen<br />
Gemeinde zu Bamberg am Namenstage seiner<br />
königlichen Majestät Maximilian Joseph, König<br />
von Baiern. Gehalten den 12ten October 1808.<br />
O. O. und Dr. (Augsburg 1808). 4°. 3 Bl. Samt d.<br />
Zt. (Rücken aufgeplatzt, etw. fleckig). (2) 120,-<br />
Erste Ausgabe. – DAZU: ODE auf das hohe Namensfest<br />
seiner Durchlaucht Maximilian IV., Kurfürsten von Baiern.<br />
München 1801.<br />
2083 – HOF- und STAATS-HANDBUCH des Königreichs<br />
Bayern 185<strong>6.</strong> München 185<strong>6.</strong> Mit lithogr.<br />
Titel. XX, 551 S. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtit.<br />
(Rücken mit Etikett, etw. beschabt und bestoßen).<br />
– Titel gestempelt; leicht gebräunt. – Lithogr.<br />
Ex libris „Cuirassier Regiment Prinz Carl“. (120)<br />
600,-<br />
2084 – HUTH, PH. J., Von den Verdiensten des durchleuchtigsten<br />
Hauses Wittelspach um die Kirche.<br />
Landshut, Hagen, 1777. Mit Titelvign., Kopfvign.<br />
und 2 gefalt. Tafeln (alles gestoch.). 267 S., 2 Bl.<br />
Buntpapier-Brosch. d. Zt. (Gelenke etw. eingerissen).<br />
(78) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Lentner 3412. Pfister I, 661: „Selten.“ –<br />
Die Tafeln mit 18 Porträts bayrischer Herzöge und Kurfürsten.<br />
– Gebräunt, fleckig, S. 257/58 lose. – DAZU:<br />
WOLF, J. H., UND W. LINDNER, Drei Könige aus dem<br />
Geschlechte Wittelsbach, Max I., Ludwig I., Otto I., der<br />
Bayern und Hellenen Stolz. München 183<strong>6.</strong> – Beilage.<br />
2085 – (LANDRECHT, Policey: Gerichts- Malefitzund<br />
andere Ordnungen. Der Fürstenthumben<br />
Obern und Nidern Bayrn. München, Heinrich,<br />
1616). Fol. Mit wdh. Wappenholzschnitt auf allen<br />
8 Zwischentiteln und 6 ganzseit. Textholzschnitten<br />
von 11 Stöcken (ohne gestoch. Titel und<br />
Drucktitel). Pgt. d. Zt. (stärker fleckig, beschabt<br />
und bestoßen). (36) 300,-<br />
Zweiter Druck der ersten Ausgabe. – Stobbe II, 36<strong>6.</strong> Pfister<br />
78. Lentner 3570: „Vollständige Exemplare mit dem Register<br />
und allen Einzeltiteln sind selten!“ – Das große, hauptsächlich<br />
von den Hofkanzlern J. Gailkircher und S. Wagnereck<br />
sowie dem Münchner Stadtschreiber G. Locher
stammende Gesetzgebungswerk wurde erst nach eineinhalb<br />
Jahrhunderten von den Kodifikationen Kreittmayrs ersetzt<br />
(ausführliche Würdigung bei Spindler II, 586). – Kollation:<br />
9 (statt 10) Bl., 62 S., 3 Bl., S. 63-94, 8 Bl., S. 95-200, 18 Bl.,<br />
S. 201-406, 6 Bl., S. 407-443, 22 Bl., S. 444-728, 4 Bl., S. 729-<br />
774, 2 Bl., S. 775-793, 4 Bl., S. 794-827, 6 Bl. – Die weißen<br />
Blätter sind in diesem Exemplar bereits entfernt. Der zweite<br />
Druck der ersten Ausgabe im selben Jahr mit erheblich<br />
umfangreicherem Index. – Die meisten Holzschnitte zeigen<br />
Fische in Lebensgröße als Eichmaß. – Vordere Lage mit<br />
Wurmspuren, Buchblock etw. gelockert, stärker gebräunt<br />
und fleckig, leicht wasserrandig.<br />
2086 – LIPOWSKY, F. J., Geschichte der Jesuiten in<br />
Schwaben. 2 Bde. München, Lentner, 1819. XVIII,<br />
250 S., 1 Bl.; 284 S., 1 Bl. Pp. d. Zt. (stark fleckig,<br />
bestoßen). (78) 80,-<br />
Erste Ausgabe. – Hamberger-M. XVIII, 555. Pfister I, 374.<br />
De Backer-S. XI, 366, 68. – Gebräunt, fleckig.<br />
2087 – MANDAT gegen das Unwesen der Blutschan -<br />
de. München 2. 12. 1719. 1 Bl. Gr.-Fol. – Mit<br />
Trockenstempel. (61) 80,-<br />
Mandat zur Abstrafung des „bey dem gemeinen Volck im<br />
Schwung gehenden ärgerlichen Lasters der Blut-Schanden“;<br />
sehr interessant die Tatsache, daß auch nicht Blutsverwandte<br />
aufgelistet werden. Die Strafen reichen von Landesverweisung<br />
bis hin zum Scheiterhaufen.<br />
2088 – MAYER, F. A., Ein paar Worte über ein paar<br />
Druidenbäume im Königreich Baiern. Eichstätt<br />
und Leipzig, Beyer und Barth, 182<strong>6.</strong> Mit 2 lithogr.<br />
Tafeln. 53 S., 1 Bl. (Anzeigen). Orig.-Brosch.<br />
(leicht fleckig). – Nicht bei Lentner und Pfister. –<br />
Unbeschnitten. (2) 80,-<br />
2089 – MERIAN – (ZEILLER, M.), Topographia<br />
Bavariae. (Frankfurt), M. Merian, 1644. Fol. Mit<br />
gestoch. Titel (in Pag.), Textkupfer, 2 doppelblattgr.<br />
Kupferstichkarten und 85 Ansichten auf<br />
54 (38 doppelblattgr., 4 gefalt.) Kupfertafeln. 84 S.,<br />
1 Bl. zwischengeb., 4 Bl. Pgt. d. Zt. (eine Schließe<br />
defekt, Rücken alt restauriert, etw. fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (161) 4.000,-<br />
Erste Ausgabe. – Wüthrich 19. – Komplett mit allen im<br />
Register genannten Ansichten, dazu das seltene nachgelieferte<br />
Textblatt mit der Beschreibung von Altötting. Ferner<br />
mit den nicht im Register genannten und nur von Wüthrich<br />
erwähnten Ansichten des Schlosses Hellbrunn bei Salzburg<br />
sowie von Stift und Markt Berchtesgaden (aus der Vogelschau)<br />
und der Karte von Berchtesgaden. – Einige Tafeln<br />
aus späteren Ausgaben ergänzt (erkennbar am weicheren<br />
Papier und unterschiedlicher Bräunung), darunter die Karte<br />
der Oberpfalz in schlechtem Abdruck auf sehr weichem<br />
Papier; die Tafel mit dem Stiftsgebiet des Klosters Tegernsee<br />
lose beiliegend. – Titel mit unvollständig gelöschtem Be -<br />
sitzvermerk von 1905, Tafeln im Bug tls. hinterlegt und mit<br />
Montagespuren, vereinzelt wasserrandig, Tafeln und Text<br />
unterschiedlich gebräunt und fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Deutschland 403<br />
Nr. 2089<br />
2090 – RIEDL, A., Beantwortung der Preisfrage: Welche<br />
sind für Baiern die besten, und wohlfeilsten<br />
Mittel, das Austreten der Flüsse, und die davon<br />
abhängenden Ueberschwemmungen zu hindern.<br />
(München, Franz, 1794). Aus: Bayerische Akademie<br />
der Wissenschaften. Neue Philosophische<br />
Abhandlungen, Bd. VI, S. (121)-188. Mit gefalt.<br />
Kupferstichkarte. Läd. Heftstreifen d. Zt. (12)<br />
120,-<br />
Vorschläge zur Verhinderung von Überschwemmungen an<br />
den großen bayerischen Flüssen. – Die große Faltkarte zeigt<br />
den Verlauf der Donau von Donauwörth bis Passau. – Buchblock<br />
in zwei Teilen, Titel mit Ausschnitt der unteren, bis<br />
auf die Lagensignatur unbedruckten Hälfte; gering fleckig.<br />
2091 – STUMPF, P., Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches<br />
Handbuch des Königreiches.<br />
München 1852. Mit Holzschnitt-Titelbordüre,<br />
Holzstich-Titelvign. und zahlr. Textholzstichen.<br />
1088 S., 3 einseitig bedruckte Bl. Lwd. d. Zt.<br />
(fleckig). (98) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfister I, 4468. Lentner 4366: „Wegen seiner<br />
überaus zahlreichen Quellenangaben und histor. Nachrichten<br />
... geschätztes Werk.“ – Die der S. 1088 folgenden<br />
3 Blätter enthalten eine „Bemerkung für den Buchbinder“ –<br />
die Ausgabe 1855 hatte statt ihrer 4 Blätter „Berichtigun-
404<br />
gen und Aenderungen, hauptsächlich in Folge der neuen<br />
Zählung und der Forstorganisation“, die den meisten<br />
Exemplaren fehlen, und 5 Blätter „Nachträge und Druckfehler“<br />
(deshalb die Kollationsprobleme). – Die Blätter sind<br />
einseitig bedruckt, so daß man die Nachträge und Druckfehler<br />
ausschneiden und an die entsprechende Textstelle<br />
montieren konnte. – Vorsatz mit Numerierung.<br />
2092 – WILHELM, I. F. X. VON, Annus politicus. Bd.<br />
I (von 2). München, Riedl, 1731. Fol. Mit gestoch.<br />
Frontisp., 12 (3 in Pag.) gestoch. allegorischen<br />
Portrs., 24 gestoch. Textvign. und 26 gestoch.<br />
figürl. Initialen. 7 (statt 8) Bl., 548 (recte 537) S.,<br />
7 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rvg. (Rsch. fehlt, Schwanz<br />
leicht beschäd., beschabt und bestoßen). (7) 150,-<br />
Einzige Ausgabe. – Landwehr 643. Praz 53<strong>6.</strong> Lentner 4534<br />
(ebenfalls nur Bd. I). – Nicht bei Pfister und <strong>Mai</strong>llinger. –<br />
Prachtvoll ausgestattetes Werk, das als Lehrbuch für den<br />
Kurprinzen Max Joseph gedacht war. Der Verfasser, kurfürstlich<br />
bayrischer Geheimrat, entwarf auch die großen<br />
allegorischen Kupfer, die jeweils ein Medaillonporträt einschließen.<br />
–Der zweite Band ist im Handel praktisch unauffindbar.<br />
– Ohne den Vortitel. – Stellenw. leicht fleckig,<br />
wenig gebräunt. – DAZU: (DERS.), Vindiciae arboris<br />
genealogicae augustae gentis Carolino-Boicae. Tl. III (von<br />
3). München, Riedl, 1732. Mit einzelnen Textkupfern. –<br />
Lentner 4535. Pfister I, 4323.<br />
2093 – ZIMMERMANN, J. A. (HRSG.), Chur Bayrisch-Geistlicher<br />
Calender auf daß Jahr 1754-<br />
(1758). 5 Bde. (alles Erschienene). München,<br />
Selbstvlg., (1753-57). Mit 5 (4 gefalt.) Frontisp.,<br />
2 Titeln, 4 Zwischentiteln, 3 Widmungen, 4 Erläuterungen,<br />
41 (2 gefalt.) Portrs., 78 tls. gefalt. Wappen<br />
und 24 (3 gefalt.) Tafeln, alles in Kupfer gestochen.<br />
Ldr. d. Zt. (tls. unschön restauriert, be -<br />
schabt, bestoßen, Deckel sperrig). (100) 800,-<br />
Einzige Ausgabe. – Pfister I, 622: „Reich ausgestattetes<br />
Kupferwerk, cplt. nicht häufig.“ Thieme-B. XXXVI, 514.<br />
Weißhaar-Kiem 544: „Beschreibt Stifte, Kirchen und Klöster<br />
der einzelnen Rentämter und gibt Informationen zum<br />
aktuellen Personalstand. Aufgrund eines kurfürstlichen<br />
Patentes mußten die Vorsteher der Rentämter von den Kirchenvorständen<br />
für diese Schrift Beschreibungen ihrer Kirchen<br />
anhand von Urkundenmaterial anfordern. Deshalb<br />
sind die Texte auch von unterschiedlicher Qualität und verschieden<br />
dichtem Informationswert. Für München gerät die<br />
Beschreibung der Stadt sehr kurz, sie geht nicht über die<br />
bekannten Topoi hinaus.“ – Behandelt die Rentämter München,<br />
Burghausen, Landshut und Straubing sowie das Herzogtum<br />
Oberpfalz. Die Tafeln zeigen vorwiegend Gnadenbilder.<br />
– Gebräunt, wenige Bl. lose, einige Tafeln mit<br />
Einrissen und Randläsuren (teilw. hinterlegt); Notizen mit<br />
Bleistift, vor allem auf den Spiegeln und Vorsätzen der Bde.<br />
I und II.<br />
2094 – KONVOLUT – 3 Werke in 44 Bdn. und Heften.<br />
1839-1910. Verschied. Einbände (Gebrauchsspuren).<br />
(78) 200,-<br />
Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte.<br />
Bde. I-XI, XIII-XXV und XXVII-XXIX. 1839-70. –<br />
Mayer, Statistische Beschreibung des Erzbisthums Mün-<br />
Deutschland<br />
chen-Freising. 3 Bde. München 1874-84. – Altbayerische<br />
Monatsschrift. Jge. I-IX. 1899-1910. – Gebrauchsspuren. –<br />
Mehrere Beilagen.<br />
2095 BENEDIKTBEUERN – MEICHELBECK, C.,<br />
Chronicon Benedictoburanum. Benediktbeuern,<br />
Klosterbuchhandlung, 1753. Fol. Mit gestoch.<br />
Frontisp. und einigen Textkupfern (ohne die Kupfertafel).<br />
10 Bl., XCII, 410, 288 S., 25 Bl. Etw. läd.<br />
Interims-Brosch. (7) 500,-<br />
Lentner 7099. Lindner I, 136, 2. Pfister I, 205. Wetzer-W.<br />
VIII, 118<strong>6.</strong> – Eines der bedeutendsten Werke des hervorragenden<br />
Kirchenhistorikers und Angehörigen des Benediktinerordens.<br />
Diese Chronik, deren zwei Teile wegen der vielen<br />
dort abgedruckten deutschen Urkunden besonders<br />
wertvoll ist, war bereits 1730 zur Tausendjahrfeier des Klosters<br />
(1733) fertiggestellt worden. Sie erschien aber erst aus<br />
dem Nachlaß Meichelbecks (gestorben 1734) mit den<br />
Ergänzungen des Klosterarchivars A. Haidenfeld. – Leicht<br />
gebräunt, kaum fleckig, unbeschnitten.<br />
2096 BERLIN – ALBUM – 20 Ansichten von Berlin.<br />
O. O., Dr. und J. Ca. 1840. Qu.-4°. 17 (16 kolor.)<br />
Stahlstiche, 2 Aquatintatafeln und Holzstichtafel,<br />
alle unter Pgt.-Passepartout. Mod. Hpgt. – Beilage.<br />
(57) 100,-<br />
2097 DONAUWÖRTH – KÖNIGSDORFER, C.,<br />
Geschichte des Klosters zum Heil. Kreutz in<br />
Donauwörth. 4 in 3 Bdn. Donauwörth, Sedlmayr<br />
(und Krieger), 1819-29. Mit 7 Kupfertafeln, 6<br />
lithogr. Tafeln und gefalt. Stammtafel. Ldr. d. Zt.<br />
mit Rsch. (beschabt und bestoßen). (101) 500,-<br />
Pfister I, 396<strong>6.</strong> Lentner 7518. – Vorsätze und Titel mit<br />
Besitzvermerk sowie gestempelt; leicht gebräunt und<br />
fleckig. – Beiliegend die Geschichte von Einsiedeln unter<br />
Abt Johannes I. von Schwanden von O. Ringholz (1888),<br />
die Legende von St. Meinrad von G. Morel (1861) und die<br />
Chronik des Marktes Dießen von A. Hugo (1901). – Ohne<br />
Rückgaberecht.<br />
2098 DREISSIGJÄHRIGER KRIEG – SAMMEL-<br />
BAND mit 22 Schriften. 1619-23. 4°. Pgt. d. Zt.<br />
mit spanischen Kanten (etw. fleckig, kleine Ab -<br />
platzung an einer der Kanten, gering bestoßen).<br />
(2) 400,-<br />
I. (JOCHER , W.): Fürstl. Anhaltische geheime Cantzley.<br />
O. O. und Dr. 1621. 274 S. – VD 17 14:002694N. Koser,<br />
Kanzleienstreit, 17. – Vgl. Hohenemser 5055. – Nachdruck,<br />
kenntlich daran, daß mit dem „ersten und dritten membrum“<br />
keine neue Paginierung beginnt. – Nach der Eroberung<br />
Heidelbergs ließ Maximilian von Bayern die dortigen<br />
Akten, benannt nach dem Kanzler des Winterkönigs, Fürst<br />
von Anhalt, veröffentlichen, um die evangelisch-unionistische<br />
Seite zu diffamieren. Die Publikation erregte großes<br />
Aufsehen (vgl. de Backer-Sommervogel IV, 990).<br />
II. (CAMERARIUS, L.), Bericht und Antwort uff die vornembste<br />
Capita, Päß und Puncten der Bayer-Anhaltischen<br />
geheimen Cantzeley. O. O. und Dr. 1623. 8, 88 S. – VD 17<br />
12:202648Q. – In mehreren Druckvarianten bekannte Ant-
wort von evangelischer Seite auf die Beschuldigungen, die in<br />
der „Anhaltischen Cantzley“ gegen sie erhoben worden<br />
waren.<br />
III. (KELLER, J., Pseud.:) FABIUS HERCYNIANUS,<br />
Strich durch die Spannische Cantzley. Brugghofen (d. i.<br />
München), Haußreich, 1623. 4 Bl., 208 S. – VD 17<br />
3:306541A. De Backer-S. IV, 989, 19. Weller, Druckorte I,<br />
22. – Vgl. Koser, Kanzleienstreit, 49. Hohenemser 5231. –<br />
Vom kaiserlichen Hof in München initiierte Antwort auf<br />
die Spanische Kanzlei von 1622, mit der die Pfälzer auf die<br />
Anhaltische Kanzlei reagiert hatten.<br />
IV. (KELLER, J., Pseud.:) URBAN FREIDENREICH,<br />
Lobred und Gratulation der glücklichen ankunfft deß<br />
Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Maximilian<br />
Hertzog in Obern und Nidern Bayern. Durch J. Meichel<br />
verteutscht. München, Henricus, 1621. 2 Bl., 76 S. – VD 17<br />
12106260L. Halle,, Neue Zeitungen, 882. – Vgl. De Backer-<br />
S. IV, 988, 18. Hohenemser 5110. – Preist die Kriegstaten<br />
des Herzogs Maximilian von Bayern gegen die österreichischen<br />
Stände im Sommer 1620 und in den späteren<br />
Kämpfen in Böhmen bis zur Schlacht am Weißen Berg und<br />
der Eroberung von Prag.<br />
V. REFORMATION der Königlichen schloßkirchen zu<br />
Prag. Prag, Emmerich, 1621. 1 Bl., 12 S. – VD 17 12:115690A<br />
oder 23:237786N.<br />
VI. EHRNFELS, E. V. VON, Politischer Rathschlag wie<br />
die Röm. Catholischen in Teutschlandt unnd zugleich auch<br />
deß Spannischen Königs Macht im Niderlandt zuschwächen.<br />
„Franckenthal, Wahrmundt“, 1621. 1 Bl., 18 S. – VD<br />
17 12:189672T. Weller, Druckorte I, 20 (nicht aufgelöst).<br />
Halle, Neue Zeitungen, 915. – Vgl. Hohenemser 5067. –<br />
Allgemeine politisch-militärische Vorschläge für die Kriegsführung<br />
der Union, wobei besonderer Wert auf die Hilfe<br />
der Generalstaaten gelegt wird.<br />
VII. AN DEN DURCHLEÜCHTIGISTEN Fürsten und<br />
Herren Friderichen Pfaltzgrafen bey Rein. (Augsburg,<br />
Mang), 1620. 16 Bl. – VD 17 14:002471R. – Zum Drucker<br />
Sara Mang vgl. Dresler 59 und Reske 45.<br />
VIII. GABOR, B., Copia eines Schreibens. Augsburg,<br />
Mang, o. J. (um 1621). 4 Bl. – VD 17 23:256865Z. – Zum<br />
Drucker vgl. die Angaben bei VII.<br />
IX. POSTREUTTER. Aus der Italienischen in die Hoch-<br />
Teutsche Sprach transferirt. O. O. und Dr. 1620. 126 S. –<br />
VD 17 12:115149K. – Vgl. Hohenemser 5000.<br />
X. VERTRAGSARTICUL. Auß dem Lateinischen Exemplar<br />
mit fleiß in die Teutsche Sprach transferirt. Augsburg,<br />
Aperger, 1621. 1 Bl., 4 S. – VD 17 23:290739S. Dresler 64, 9.<br />
XI. DORMI SECURE, oder Spanischer Schlafftrunck. O.<br />
O. und Dr. 1620. 12 S. – VD 17 23:257166Y. Hohenemser<br />
5018.<br />
XII. SPINOLA, (A.), Sendbrieff. Aus dem Hispanischen<br />
ins Teutsche ubersetzt. Brüssel, o. Dr., 1620. 4 Bl. – VD 17<br />
1:069232M oder 39:124950Q. Hohenemser 5025.<br />
XIII. WAHRHAFFTE HISTORISCHE RELATION und<br />
Bericht, was sich in den gemeinen dreyen Bünden, inn altem<br />
hohen Rhetia gelegen,zugetragen. O. O. und Dr. 1621. 15 S.<br />
– VD 17 1:088296H.<br />
XIV. (TSCHERNEMBL, G. E. VON), Räthliches Bedencken<br />
eines vornemen Oesterreichischen Freyherrn. O. O.<br />
und Dr. 1619. 37 (recte 56) S. – VD 17 23:233595H. – Vgl.<br />
Hohenemser 4839.<br />
Deutschland 405<br />
XV. SIBENZIG Hochwichtige und erhebliche Motiven. O.<br />
O. und Dr. 1620. 9 Bl. – VD 17 14:005244W. – Vgl. Hohenemser<br />
4993.<br />
XVI. ALLER UNDERTHENIGISTE Supplication an<br />
Ferdinandum. „Neustadt, Schramm“, 1621. 1 Bl., 60 S.,<br />
1 Bl. – VD 17 14:007169A. – Laut Reske 650 sind Druckort<br />
und Drucker fingiert.<br />
XVII. ENGELLÄNDISCHE WECKGLOCK. O. O. und<br />
Dr. 1623. Mit Titelholzschnitt. 4 Bl. – VD 17 14:004483W.<br />
XVIII. DIE ANDERE ENGELLÄNDISCHE Weckglock.<br />
O. O. und Dr. 1623. 4 Bl. VD 17 14:005005S.<br />
XIX. GRÜNDTLICHE ANZEIG auff die Wider den<br />
König zu Böheimb ergangene vermeinte Achts Erklärung.<br />
Mannheim, o. Dr., (1622). 16 S. – VD 17 14:007509H. Veitenheimer<br />
9. – Titel mit kleiner Fehlstelle (etw. Textverlust).<br />
XX. (ROERIG, J. VON, Pseud.:) J.-PH. CUSPINIANUS,<br />
Belli Cursus. „Warnburg, Trauman“, 1623. Mit Wappenholzschnitt<br />
auf dem Titel. 4 Bl. – VD 17 12:197529C. Weller,<br />
Druckorte I, 22 (nicht aufgelöst).<br />
XXI. Entspricht XVII.<br />
XXII. RELATION deren Geschichten, Ritterlichen Thaten<br />
und Kriegshandlung: So Herr Ernst Graff zu Manßfeldt<br />
verrichtet. O. O. und Dr. 1622. 1 Bl., 78 S. – VD 17<br />
12:197487W. – Unterschiedlich stark gebräunt und fleckig.<br />
2099 – SAMMELBAND mit 13 Schriften. 1623-24.<br />
4°. Pgt. d. Zt. mit spanischen Kanten (fleckig, be -<br />
schabt, stark bestoßen). (2) 400,-<br />
I. (TSCHERNEMBL, G. E. VON), Böhemische geheimbe<br />
Cantzley. O. O. und Dr. 1624. 4 Bl., 214 S. – VD 17<br />
14:053027C. Koser, Kanzleienstreit, 64. – Vgl. Hohenemser<br />
5249. – Herausgeber war Jakob Keller.<br />
II. (KELLER, J., Pseud.:) FAB(IUS) HERCIN(IANUS),<br />
Ander theil Anhaldischer Cancelley. O. O. und Dr. (Frankfurt,<br />
Schönwetter), 1624. 4 Bl., 222 S. – VD 17 23:256708C.<br />
Koser, Kanzleienstreit, 50. De Backer-S. IV, 989, 19. – Übersetzung<br />
der giftigen Polemik gegen Camerarius, die unter<br />
dem Titel „Litura“ lateinisch im selben Jahr erschienen war.<br />
III. (CAMERARIUS, L.), Bericht und Antwort uff die vornembste<br />
Capita, Päß und Puncten der Bayer-Anhaltischen<br />
geheimen Cantzeley. O. O. und Dr. 1623. 8, 88 S. – VD 17<br />
12:202648Q. – In mehreren Druckvarianten bekannte Antwort<br />
von evangelischer Seite auf die Beschuldigungen, die in<br />
der „Anhaltischen Cantzley“ gegen sie erhoben worden<br />
waren.<br />
IV. SCHUTZ der Anhaltischen geheymen Cantzley, oder<br />
deren dritter Theyl. O. O. und Dr. 1624. 4 Bl., 147 S. – VD<br />
17 23:256724L. Koser, Kanzleienstreit, 72.<br />
V. ALLERHANDT denckwürdiger und hochwichtiger<br />
Schreiben Copei. O. O. und Dr. 1624. 48 Bl. – VD 17<br />
14:017668Y. – Hohenemser 5251.<br />
VI. BEHARLICHER GENERAL RATH der Stände so<br />
sich zu der evangelischen Religion bekennen. O. O. und Dr.<br />
1624. 12 Bl. – VD 17 12:111558N. – Vgl. Koser, Kanzleienstreit<br />
52. Hohenemser 5258.<br />
VII. PFALTZISCHER geheimer Rathschlag. O. O. und Dr.<br />
1624. 95 S. – VD 17 14:006873V.
406<br />
Nr. 2104<br />
VIII. HOLLÄNDISCHE Bundtsverwandtnuß. O. O. und<br />
Dr. 1624. 1 Bl., 85 S. – VD 17 39:125380F. Koser, Kanzleienstreit,<br />
55. – Vgl. Halle, Zeitungen, 954. Hohenemser 5248.<br />
IX. ACTA MANSFELDICA. Editio nova. O. O. und Dr.<br />
1624. 114 S. – VD 17 3:005616P.<br />
X. MIRA-WUNDRIORUM fasciculus. O. O. und Dr.<br />
1624. 4 Bl. – VD 17 23:238290A. Hohenemser 5255.<br />
XI. MIRA-WUNDRIORUM fasciculi continuatio I. Bayerische<br />
Kranckheit sampt deroselben Cur. O. O. und Dr.<br />
1624. 4 Bl. – VD 17 14:003458L. Hohenemser 5255.<br />
XII. DORINUS, J. PH., Mars Anglicus. O. O. und Dr.<br />
1624. 4 Bl. – VD 17 14:003265H.<br />
XIII. GRÄFFLICHE Waldeckische Ehrenrettung. Frankfurt,<br />
Emmel, 1624. 4 Bl. 360 S. – VD 17 23:311379B. –<br />
Unterschiedlich stark gebräunt, wasser- und braunfleckig.<br />
2100 – – 5 neulateinische Dichtungen über Personen<br />
und Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg. 1629-32.<br />
4°. Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und bestoßen).<br />
(19) 2.500,-<br />
Oberlé, Amoenitates, 447 (dieses Exemplar). – I. NAR-<br />
SIUS, J., Gustavidos, sive de bello sueco-austriaco libri tres:<br />
Miscellaneorum liber unus. Hamburg, Rebenlein, 1632.<br />
2 Bl., 148 S. – VD 17 23:238486A. – Johannes Narsius<br />
(1580-1637) war Theologe, Arzt und Dichter. Von seinen<br />
zahlreichen Gedichten zählt das vorliegende Versepos zu<br />
den bekanntesten.<br />
Deutschland<br />
II. CLEMENS, V., Frankofurtum urbs electoralis Brandenburgica<br />
Neo-Marchiae caput. O. O., Dr. und J. (um<br />
1631). 20 Bl. – VD 17 14:642137V. – Verfaßt von Wenzeslaus<br />
Clemens (1589-1640), einem neulateinischen Dichter, der<br />
von Italien nach Böhmen ausgewandert war. – Titel außen<br />
knapp beschnitten.<br />
III. DERS., Gedanum sive Dantiscum urbs illustris & regia<br />
urbs venustiss., Paradisus Borussiae. Danzig, Rhete, o. J.<br />
(1630). 100 S. – VD 17 23:243919M. – Lobgedicht über<br />
Danzig.<br />
IV. DERS., Johanni Wrangelio ab Elßwert ... ex Italia revocatus.<br />
Elbing, Bodenhausen, 1629. 12 Bl.<br />
V. DERS., Axelii Oxenstirnii ... secretario. Solemni anniversario<br />
die D. Iohanni Baptistae in fastis sacro. O. O., Dr.<br />
und J. (um 1629). 4 Bl. – IV und V nicht im VD 17. – Tls.<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
2101 FRANKEN – (BÜTTNER, H. CH.), Franconia.<br />
Beiträge zur Geschichte, Topographie und Litteratur<br />
von Franken. 2 in 1 Bd. Ansbach, Gassert,<br />
1813. VI, 260 S., 3 Bl. Anzeigen, XIV, 218 S. Heftstreifen.<br />
(2) 200,-<br />
Erste Ausgabe. – Kirchner 1415. Pfeiffer 1479<strong>6.</strong> Goed. VII,<br />
169, 14, 2e. Lentner 2941. – Büttner war Justizrat in Ansbach;<br />
seine Schriften behandeln vorwiegend Geschichte und<br />
Topographie Frankens. Vorliegendes Werk enthält 21 Aufsätze<br />
u. a. zur Geschichte von „Ansbach, Feuchtwangen,<br />
Altenberg bei Zirndorf, Birkenfeld, Spalt, Steinbach,<br />
Abensberg, Pillenreuth, Herrieden, Heilsbronn, Gnottstadt,<br />
Dornberg, Sulz, Königshof etc.“ (Lentner). – Titel<br />
angestaubt, unbeschnitten.<br />
2102 – MAYER, F., Malerische Wanderungen durch das<br />
Pegnitzthal. Nürnberg, Tümmel, 1844. Mit ge -<br />
stoch. Titel (in Pag.), Stahlstichkarte und 24 Stahlstichtafeln<br />
von A. Marx. 240 S. 12 läd. Orig.-Broschuren.<br />
(165) 300,-<br />
Pfeiffer 36311. – Mit Ansichten von Artelshofen, Fürth,<br />
Gräfenberg, Hilpoltstein, Lauf, Nürnberg, Pegnitz, Velden,<br />
Wöhrd etc. – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
2103 FRANKFURT – LEOPOLD I. – (MERIAN, C.),<br />
Solemnia electionis et inaugurationis Leopoldi,<br />
Romanor. imperatoris augusti. Frankfurt, C. Me -<br />
rian, 1660. Fol. Mit gestoch. Titelvign., 15 (8 doppelblattgr.,<br />
7 mehrf. gefalt.) Kupfertafeln und 8 ge -<br />
stoch. Portrs. (1 doppelblattgr.). 105 (recte 101) S.<br />
Pgt. d. Zt. (etw. fleckig, wenig berieben und bestoßen).<br />
(159) <strong>6.</strong>000,-<br />
Erste lateinische Ausgabe. – Lipperheide Sba 13. Vinet 667.<br />
– Vgl. Wüthrich I, 609 (für das Panorama). – Besonders<br />
prachtvolles Diarium zur Krönung Kaiser Leopolds I. 1658,<br />
das in deutscher Sprache bereits im Jahr der Krönung<br />
erschienen ist. Die vorliegende zweite, lateinisch-französische<br />
Parallelausgabe ist im Text erweitert. – Enthält ein großes,<br />
von drei Platten gedrucktes Stadtpanorama von Frankfurt<br />
(Plattengr. zusammen ca. 27 x 110 cm), eine aktualisierte<br />
Kopie nach Matthäus Merian, und eine besonders<br />
schöne Ansicht des Römerbergs. Dargestellt sind die Einzüge<br />
der Kurfürsten und Botschafter, die Krönungszere-
monien, Festbankette und Turniere. Die Porträts zeigen<br />
Kaiser Leopold (gerahmt vom Doppeladler) und die sieben<br />
Kurfürsten. – Lipperheide gibt eine Gesamtzahl von 31<br />
Kupfern an, was sich auf die Anzahl der Platten beziehen<br />
dürfte (eine weniger als in der deutschen Erstausgabe). Die<br />
Seiten 19/20 sowie 81/82 sind in der Zählung übersprungen.<br />
– Die Kupfertafeln in kräftigen, sauberen Abdrucken.<br />
– Die große Ansicht mit kleinem hinterlegten Randeinriß,<br />
letzte Lagen mit größerem Wurmgang im Rand; kaum ge -<br />
bräunt, wenig fleckig. – Selten. – Siehe Abbildung Seite 401.<br />
First Latin edition. – Exceptionally magnificent diary re -<br />
garding the coronation of Emperor Leopold I, 1658. – The<br />
copperplates in strong, clean impressions. – The large view<br />
with small backed tear in margin, last quires with major<br />
worming at margin; hardly browned, minimally soiled. –<br />
Rare. – Contemporary vellum (some soiling, minor rubbing<br />
and scuffing). – See illustration on page 401.<br />
2104 – LERSNER, A. A. VON, Der weit-berühmten<br />
Freyen Reichs –Wahl- und Handels-Stadt Franckfurt<br />
am Mayn Chronica. Anfänglich durch G. Florian<br />
(d. i. G. Fickwirth) an den Tag gegeben. 2 Bde.<br />
Frankfurt, Selbstvlg. und Rexroth (Bd. II), 1706-<br />
34. Fol. Mit gestoch. Titelvign., mehrf. gefalt.<br />
gestoch. Ansicht und 45 Kupfertafeln. 4 Bl., 568,<br />
130 S., 11; 4 Bl., 839 (recte 859), 238 S., 9 Bl. Pgt.<br />
d. Zt. (Bd. II beschäd.; fleckig, beschabt und be -<br />
stoßen). (159) 800,-<br />
Erste Ausgabe. – Demandt I, 772. – Berühmte Chronik,<br />
„wie wohl keine andere deutsche Stadt sie besitzt“ (Kriegk).<br />
– Mit dem seltenen, von G. A. Lersner aus dem Nachlaß<br />
edierten zweiten Band (in diesem die von P. Fehr gestoch.<br />
Vogelschauansicht der Stadt sowie die Karten vom Urßeler<br />
Bach und Erlenbach). Unser Exemplar im zweiten Band mit<br />
einigem Durchschuß weißer Blätter, teils mit handschriftlichen<br />
Notizen, deren Schreiber offenbar im Besitz von Originalquellen<br />
gewesen ist: „dieses diploma und das folgende<br />
habe ich mit dem original collationiret den 13. Febr. 1740“<br />
(folgende Seite mit zahlreichen Textkorrekturen von dieser<br />
Hand). – Vorderdeckel von Bd. II mit Titel und mehreren<br />
Bl. vom Buchblock gelöst, Vorsätze beider Bände im<br />
19. Jhdt. erneuert (Buntpapier, auf Titelbug geklebt), die<br />
große Falttafel mit einigen tls. hinterlegten Falzeinrissen<br />
und Läsuren, Bd. II stellenw. mit hs. Marginalien und Textkorrekturen<br />
sowie wasserrandig; durchgehend gebräunt<br />
und etw. fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2105 – PRIVILEGIA ET PACTA des H. Römischen<br />
Reichs-Stadt Franckfurt am Mayn sammt der<br />
Guldenen Bulla Caroli IV. in Lateinisch- und<br />
Teutscher Sprache. Frankfurt, (Waldow für) Sand,<br />
1728. Fol. Mit gestoch. Frontisp., gestoch. Titelvign.,<br />
Textkupfer und 14 Kupfertafeln. 9 (statt 10)<br />
Bl., 526 S., 3 Bl. Pgt. d. Zt. (Vordergelenk oben<br />
eingerissen; stark gebräunt, beschabt und bestoßen).<br />
(159) 300,-<br />
Demandt I, 495. Stobbe II, 315. Sauer, Francofurtensien, 954:<br />
„Das Frankfurter Grundgesetzbuch“. – Neudruck der zuerst<br />
1614 erschienenen Privilegien der Stadt, ergänzt um die Jahre<br />
1614-172<strong>6.</strong> – Ohne den Vortitel. – Vorderer Spiegel mit Be -<br />
sitzvermerk in Buntstift; etw. gebräunt und fleckig.<br />
Deutschland 407<br />
2106 FULDA – SCHANNAT, J. F., Fuldischer Lehn-<br />
Hof, sive de clientela Fuldensi beneficiaria nobili<br />
et equestri tractatus historio-juridicus. Accedit<br />
elenchus duplex vasallorum primi ut et secundi<br />
ordinis. Frankfurt, Andreae und Hort, 172<strong>6.</strong> Fol.<br />
Mit 2 gestoch. Kopfvign., 2 gestoch. Initialen,<br />
gefalt. Tafel und 57 Textkupfern. 4 Bl., 52, 378 S.,<br />
3 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rsch. (Kopf lädiert, Schwanz<br />
gering eingerissen, beschabt und bestoßen). (124)<br />
400,-<br />
Erste Ausgabe. – Demandt I, 272. Pütter I, 440. Berndt<br />
2674. ADB XXX, 572. – Umfassende Genealogie der fuldaischen<br />
Lehnsfamilien. – Die Textkupfer zeigen vorwiegend<br />
Wappen und Siegel. – Mit der meist fehlenden Falt -<br />
tafel. – Innengelenke gebrochen, leicht fleckig.<br />
2107 GREIDERER, V., Germania Franciscana, seu<br />
chronicon geographico-historicum ordinis S. P.<br />
Francisci in Germania. 2 Bde. Innsbruck, Trattner,<br />
1777-81. Fol. Mit gefalt. altkolor. Kupferstichkarte<br />
(statt 2). 4 Bl., 878 (recte 874) S., 62 Sp., 2; 2 Bl.,<br />
672 S., 60 Sp., 1 Bl. Hldr. d. 19. Jhdts. (etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (101) 150,-<br />
Erste Ausgabe, Bd. II postum erschienen. – Jöcher-A. II,<br />
1602. Hurter III, 167. ADB XLIX, 532: „Sein bekanntes<br />
Hauptwerk, mit dessen Vorarbeiten er seit 1750 beschäftigt<br />
war ... Der erste Band behandelt nach einer Einleitung über<br />
die Anfänge des Ordens in Deutschland die kroatisch-krainische,<br />
die österreichische, die böhmische und die schlesische<br />
Ordensprovinz; der zweite, erst nach Greiderer's Tode<br />
erschienene Band die tirolische, die bairische und die tridentinische<br />
Ordensprovinz und die Helvetia Franciscana.“<br />
– Vorhanden ist die Übersichtskarte zu Bd. I (mit Schlesien,<br />
Böhmen und Mähren, Österreich, Kroatien etc.). – Vorsatz<br />
mit mont. gestoch. Portr. des „Minister generalis“ des Franziskanerordens,<br />
Petrus Marinus Sormann, erste Bl. von Bd.<br />
I mit restaurierten Eckausbrüchen (wenig Textverlust),<br />
Karte mit größerem, tls. hinterlegten Einriß und etw. faltig;<br />
etw. gebräunt und fleckig.<br />
2108 GRÖNINGEN – LEUCKFELD, J. G., Antiquitates<br />
Gröningenses, Oder Historische Be -<br />
schreibung Der Vormahligen Bischöfflichen Residentz<br />
Gröningen, In itzigem Fürstenthum Halberstadt.<br />
Quedlinburg, Calvisius, 1710. 4°. Mit<br />
gestoch. Frontisp., 4 Kupfertafeln und gefalt.<br />
genealogischer Tabelle. 3 Bl., 8, 296, 24 S., 6 Bl.<br />
Pgt. d. Zt. mit goldgepr. Rsch. (Rsch. mit kleinen<br />
Absplitterungen, wenig fleckig und bestoßen).<br />
(67) 500,-<br />
Erste Ausgabe. – Jöcher-A. II, 2403. – Schöne Ansicht von<br />
Gröningen. – NACHGEB.: DERS., Antiquitates Michaelsteinenses<br />
et Amelunxbornenses. Welchem auch noch bey<br />
gefüget ist Johann Letzners hinterlassene geschriebene<br />
Nachricht von dem freyen Reichs-Stifte Luckem. Wolfenbüttel,<br />
Freytag, 1710. Mit gestoch. Frontisp. 7 Bl., 128,<br />
136 S., 2 Bl. – Erste Ausgabe. – Jöcher-A. II, 2403. – Ge -<br />
schichte der Klöster Michaelstein bei Blankenburg/Harz,<br />
Amelunxborn bei Stadtoldendorf und Loccum. – Mit einer
408<br />
Ansicht von Michaelstein. – Titel und letztes Blatt verso<br />
gestempelt, mit einigen Unterstreichungen und Marginalien,<br />
tls. gering gebräunt, stellenw. etw. fleckig. – Gestoch.<br />
Exlibris des Herzogs von Braunschweig und Lüneburg.<br />
2109 HAMBURG – OHNVERSCHULDETE VER-<br />
FOLGUNG und harte Drangsahl, so Christian<br />
Meurer in Hamburg anno 168<strong>6.</strong> und 1687. in und<br />
bey dem wider ihn geführten Fiscalischen Process<br />
erlitten. O. O. und Dr. 1688. 4°. 6 Bl., 394 S., 1 Bl.<br />
Stark be schäd. Pp. d. Zt. (111) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Jöcher III, 489. Lünig-J., Bibl. deductionum<br />
I, 491, 1<strong>6.</strong> Kat. Bibl. J. A. Günther 4201. – Verteidigungsschrift<br />
für den Hamburger Bürger Christian Meurer,<br />
der in den Jastram-Snitger-Wirren Partei für die Aufständischen<br />
ergriffen hatte und deshalb 1687 aus der Stadt nach<br />
Frankfurt a. M. fliehen mußte. 1684 war der Bürgermeister<br />
Hinrich Meurer durch Jastram und Snitger vertrieben worden,<br />
konnte aber 1686 zurückkehren und ging hart gehen<br />
die Aufständischen vor. – Auf dem vorderen Vorsatz ein<br />
zeitgenössischer Eintrag einer 13 Namen umfassenden Liste<br />
derjenigen Personen, die „anno 1686 und 1687 im Niedergerichte<br />
geseßen“ und ihre „unschuldigen Mitbürger“ teils<br />
um Leib, Leben und Güter gebracht, teils aus der Stadt vertrieben<br />
hätten. Letztes Blatt mit eingeklebter Notiz von<br />
derselben Hand, eine Übersetzung des am Schluß gedruckten<br />
Cicero-Zitats: „Nichtes ist thörichter, als wan Leute in<br />
einer freyen Stadt sich so aufführen, daß man sich für ihnen<br />
fürchten müße ...“. – Titel mit kleinem alten Besitzvermerk<br />
und Einriß, gegen Ende mehrere Wurmlöcher; etw. ge -<br />
bräunt und fleckig.<br />
2110 HANSE – WERDENHAGEN, J. A., De rebus<br />
publicis hanseaticis. Tle. I und II (von 4) in 1 Bd.<br />
Leiden, <strong>Mai</strong>re, 1631. 12°. Mit gestoch. Titel. 32 Bl.,<br />
558 S., 1 weißes Bl., S. (561)-982. Pgt. d. Zt. (etw.<br />
fleckig). (6) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Kat. Eutin II, 1476-1479. ADB XLI, 761.<br />
– Vgl. STC W 881 (2. Ausg. 1641). – Hübscher gestoch. Titel<br />
mit kleiner Ansicht (1,5 x 4,5 cm) von Köln sowie den Wappen<br />
von Bremen, Rostock, Magdeburg, Hamburg, Lüneburg<br />
und Hildesheim. – Vorderer Spiegel teils abgerissen,<br />
Titel recto und verso mit Besitzvermerk, kaum fleckig.<br />
2111 „HEIDELBERG“ (Deckeltitel). Album mit 12<br />
Photographien (Albuminabzüge). Um 1880. Qu.-<br />
4°. Lwd. d. Zt. (Gebrauchsspuren). (24) 200,-<br />
Mehrere Ansichten der gesamten Stadt und des Schlosses,<br />
das Haus zum Ritter etc.<br />
2112 ILLUSTRIRTE ZEITUNG. Bde. CXIV und<br />
CXV. Leipzig und Berlin, Weber, 1900. Gr.-Fol.<br />
Reich illustr. 2 Bl., 964 S.; 2 Bl., 1022 S. Etw. läd.<br />
OLwd. – Kirchner 11000. Ders., Zeitschriften -<br />
wesen II, 141. Prause 292. – Einzelne Bl. mit Einrissen<br />
und fleckig; Gebrauchsspuren. (99) 150,-<br />
Deutschland<br />
2113 INGOLSTADT – MEDERER, J. N. (HRSG.),<br />
Annales Ingolstadiensis Academiae. Bde. I-III<br />
(von 4). Ingolstadt, Lutzenberger für Krüll, 1782.<br />
4°. Mit 3 gefalt. Kupfertafeln. 6 Bl., XXXIV,<br />
330 S.; 4 Bl., 390 S.; 2 Bl., 318 S., 42 Bl. Pp. d. Zt.<br />
mit Rsch. (Rücken mit Etiketten; etw. fleckig,<br />
beschabt und bestoßen). (101) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – De Backer-S. V, 861, 7. Baader I/2, 19, <strong>6.</strong><br />
Wegele 932, Anm. 3. Erman-H. II, 13783. – Bedeutendes<br />
Quellenwerk zur Geschichte der Ingolstädter Universität.<br />
Das Hauptwerk des Historikers, im Auftrag des Senats zum<br />
Gründungsjubiläum verfaßt. – Ohne Bd. IV mit der Urkundensammlung<br />
„Codex diplomaticus“. – Ein fünfter Nachtragsband<br />
erschien erst 1859. – Vorsätze mit Besitzvermerk;<br />
mehrf. gestempelt, gebräunt und fleckig.<br />
2114 KIEL – HEGEWISCH, LOTTE, Gedenkblätter<br />
an Kiel. Aquarelle nach der Natur. Kiel, Lipsius<br />
und Tischer, o. J. (1890). Qu.-4°. Mit 12 mont.<br />
chromolithogr. Tafeln. 1 Bl. OLwd. (minimal be -<br />
stoßen). (2) 150,-<br />
Das schöne Kieler Album enthält eine Gesamtansicht sowie<br />
Ansichten von Markt und Universität, Hafen, Bellevue,<br />
dem Eiderkanal bei Knoop, Heikendorf, Friedrichsort u. a.<br />
– Leicht fleckig.<br />
2115 KÖNIG, V., Genealogische Adels-Historie oder<br />
Geschlechts-Beschreibung derer im Chur-Sächsischen<br />
und angränzenden Landen Adelichen Ge -<br />
schlechter. Leipzig, Deer, 1727-3<strong>6.</strong> Fol. Mit ge -<br />
stoch. Frontisp. und 180 mont. Wappenkupfern.<br />
Ldr. d. Zt. (tls. stärker beschabt und bestoßen).<br />
(52) 800,-<br />
Einzige Ausgabe. – Graesse IV, 39. Heydenreich I, 22. –<br />
Beschreibt ca. 200 Familien. – Leicht gebräunt, kaum fleckig.<br />
– Ohne Rückgaberecht.<br />
2116 LANGE – ORIGINAL-ANSICHTEN der historisch<br />
merkwürdigsten Staedte in Deutschland,<br />
nach der Natur aufgenommen von verschiedenen<br />
Künstlern, in Stahl gestochen von J. Riegel, J. Poppel,<br />
M. Kolb, E. E. Höfer und andern deutschen<br />
Künstlern. Frankfurt, Bokelmann, o. J. (um 1880).<br />
4°. Stahlstich-Titel und 150 Stahlstichtafeln. 1 Bl.<br />
(Inhaltsverzeichnis). Lose in Samt-Kassette mit<br />
Metallbeschlägen (Gebrauchsspuren). (120) 500,-<br />
Mit Ansichten von Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Berlin,<br />
Braunschweig, Bremen, Darmstadt, Dresden, Eisenach,<br />
Erfurt, Frankfurt, Fulda, Hamburg, Hildburghausen, Hildesheim,<br />
Köln, Leipzig, Meiningen, München, Nürnberg,<br />
Stuttgart, Ulm, Würzburg etc. – Leicht wellig und gebräunt,<br />
etw. fleckig.
2117 MÜNCHEN – „ERINNERUNG AN MÜN-<br />
CHEN“ (Deckeltitel). München, Ravizza, (um<br />
1868). Qu.-8°. 30 Stahlstichtafeln von K. Gunkel.<br />
OLwd. (etw. fleckig, gering bestoßen). (100) 150,-<br />
Vgl. Lentner 1169a-1171. – Gesamtansicht und Detail -<br />
ansichten von Feldherrnhalle, Isartor, Ludwigstraße, Marienplatz,<br />
Nationaltheater, Pinakothek, Propyläen, Residenz,<br />
Ruhmeshalle, Siegestor etc. – In wechselnder Zusammensetzung<br />
erschienen und zwischen 20 und 34 Tafeln umfassend.<br />
Vorliegendes Exemplar enthält die num. Tafeln 1-15,<br />
17-21, 23, 24, 26 und 31-33 sowie 3 nn. Stiche; Tafel 8 ist<br />
zweimal vorhanden, jedoch mit unterschiedlichen Ansichten.<br />
– Tls. leicht gebräunt, vereinzelt gering fleckig.<br />
2118 – GESCHICHTE der Sendlinger Schlacht (Um -<br />
schlagtitel). O. O., Dr. und J. (München 1830). 4°.<br />
Mit 5 lithogr. Tafeln. 20 S. Stark beschäd. Pp. d.<br />
Zt. mit eingeb. Orig.-Broschur. (160) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Pfister I, 1038. Lentner 14653: „Nicht bei<br />
<strong>Mai</strong>llinger und Pfister! Ausserordentlich seltener, nicht im<br />
Handel erschienener Gelegenheitsdruck.“ – Festschrift zur<br />
Feier der Enthüllung des Freskos von Wilhelm Linden -<br />
schmit an der Sendlinger Kirche 1830. Der Text feiert die<br />
patriotischen Taten der tapferen Bauern aus dem Oberland<br />
im Erbfolgekrieg 1705. – Die erste Tafel ist in Steingravur<br />
ausgeführt und zeigt das Fresko, die anderen, recht grob<br />
und schlicht wirkenden getönten Lithographien zeigen die<br />
Erstürmung der Isarbrücke, einen Schützen, eine Totenfeier,<br />
veranstaltet durch die Zimmerleute der Vorstadt Au, und<br />
eine Kampfszene zwischen den bayerischen Bauern und der<br />
ungarischen Reiterei. Sie werden von den Bibliographen<br />
und Antiquaren ohne Begründung W. Lindenschmit zugeschrieben,<br />
was aber recht zweifelhaft erscheint (wie überhaupt,<br />
wir merken es selbstkritisch an, Antiquaren damals<br />
wie heute nicht blind zu vertrauen ist: siehe Lentners oben<br />
zitierte Schlamperei). – Die Tafeln wenig, der Text stark<br />
braunfleckig. – Siehe Abbildung Seite 41<strong>6.</strong><br />
2119 – (HOFMANN, A. VON), Octoberfest-Moraltinctur,<br />
zu haben auf der Theresienwiese in der<br />
Bude des berühmten Doctor Dumdum. O. O. und<br />
Dr. (München, Fleischmann?), 1829. 15 S. Pp. d.<br />
Zt. (78) 200,-<br />
Einzige Ausgabe. – Nicht bei Pfister und Lentner. – Verfasserzuweisung<br />
nach mehreren Indizien. – BEIGEB.: DERS.,<br />
Vaterländische Miscellen, ein Neujahrs-Geschenk für meine<br />
gebildeten, biederen und zartfühlenden Landsleute. 3. Lief.<br />
(von 3). (Ebda.) 1828. 24 S. – Vgl. Goed. XII, 499, 33-34<br />
(offenbar nur die erste). – (DERS.), Quodlibet. Ein Neujahrs-Geschenk,<br />
interessant vielleicht nur für Wenige – vielleicht<br />
für Viele – vielleicht für Alle. Von dem Verfasser der<br />
Oktoberfest-Moraltinctur. (Ebda.) 1830. 16 S. – Hayn-G.<br />
VI, 337: „Selten!“ – Vgl. Pfister I, 1305 (ebenfalls eine „Fortsetzung“).<br />
– (DERS.), Betrachtungs-Blätter für die Fastenzeit.<br />
München 1830. 24 S. – Goed. 37. – DERS., Die letzten<br />
Stunden Jesu Christi. München 1829. 16 S. – Goed. 3<strong>6.</strong> –<br />
KOCH, R., Was glaubt ihr von Christo? Augsburg 1850. –<br />
Erster Druck gestempelt, alle wenig fleckig.<br />
Deutschland 409<br />
Nr. 2120<br />
2120 – (KÖCK, J. A.), Funebris memoria Mariae Amaliae<br />
... Rom. Imperatricis, utriusque Bavariae ...<br />
Ducis ... Viduae ... in electorali templo Clericorum<br />
Regularium vulgo Theatinorum Monachii solemniter<br />
acta. (München), Vötter, (1757). Fol. Mit<br />
gestoch. Frontisp. von G. S. Rösch und 23 (1 ge -<br />
falt.) Kupfertafeln von D. Stuber und F. X. Jungwirth<br />
nach Ignatius Schilling (davon 22 in Pag.).<br />
4 Bl., 78 S. Ohne Einband. (7) 300,-<br />
Einzige Ausgabe. – Ornamentstichslg. Berlin 3153. Lipperheide<br />
Sbc 22. Vinet 689. Landwehr 385. Praz II, 104. Pfister<br />
I, 974. Lentner 292: „Selten!“ – Schrift anläßlich der Trauerfeierlichkeiten<br />
in der Münchener Theatinerkirche am<br />
17. Januar 1757 für die am 11. Dezember 1756 verstorbene<br />
Kurfürstin Maria Amalia, die Witwe Kaiser Karls VII. Die<br />
Falttafel zeigt das „Castrum doloris“ in der Kirche, die<br />
übrigen Kupfer mit emblematischen Darstellungen und den<br />
„Facta“ der guten Taten der Kurfürstin, von prächtigen<br />
Rocaillen eingerahmt. Baader (I, 282) führt das Werk unter<br />
den Schriften des Theatinerpaters Johann Edlweckh an, der<br />
schon die Trauerrede auf den Gatten Maria Amalias 1745<br />
gehalten hatte. – Kaum gebräunt. – Siehe Abbildung.
410<br />
Nr. 2127<br />
2121 MÜNCHEN – MAILLINGER, J., Bilder-Chronik<br />
der Königlichen Haupt- und Residenzstadt<br />
München. 4 in 1 Bd. München und Augsburg,<br />
Montmorillon und Selbstvlg., 1876-8<strong>6.</strong> Mod. Lwd.<br />
(98) 80,-<br />
Lentner 76: „Unentbehrliches Nachschlagewerk.“ – Hier<br />
mit dem meist fehlenden Bd. IV („Neue Folge“). – Alle<br />
illustr. Orig.-Umschl. mit eingebunden.<br />
2122 – ORLANDI, L., Trionfo d'Himeneo introducimento<br />
dramatico musicale della festa de' balli<br />
divisa in cinque entrate ... Per celebrare li felicissimi<br />
sponsali dell'Altezze Serenissime di Violante<br />
Beatrice Prencipessa di Baviera e Ferdinando<br />
Prencipe di Toscana ... E posto in Musica dal Sig.<br />
D. Giuseppe Antonio Bernabei. O. O. und Dr.<br />
(München, Jäcklin), 1688. 4°. 42 (recte 50) S. Mod.<br />
Pp. (19) 200,-<br />
MGG I, 1772. – Vgl. Eitner I, 46<strong>6.</strong> – Libretto zum Singspiel,<br />
dessen Musik von G. A. Benabei stammt, anläßlich der<br />
Hochzeit des toskanischen Erbprinzen mit der bayrischen<br />
Prinzessin in München am 15. November 1688. – Titel<br />
knapp beschnitten. Gering gebräunt und fleckig.<br />
2123 – (SBARRA, F.), L'Alessandro il Grande vincitor<br />
di se stesso. Comedia. Rappresentata in musica alla<br />
presenza delle Serenißime Altezze Elettorali di<br />
Baviera. München, o. Dr., 1658. 4°. Mit Holzschnittwappen<br />
und typographischer Bordüre auf<br />
dem Titel. 1 Bl., 86 S. Mod. Pp. (19) 200,-<br />
Deutschland<br />
VD 17 12:127946S. Sonneck I, 5<strong>6.</strong> – Vgl. STC 828 (Ausg.<br />
Florenz und Lucca 1654). MGG II, 991. – Das Libretto zu<br />
der von Marc'Antonio Cesti und Marco Bigongiari vertonten<br />
Opera semiseria, gedruckt nach der Erstausgabe Venedig<br />
1651 für eine Opernaufführung in München: „Während<br />
des Karnevals 1658 spielte man [am Münchener Hof] am<br />
28.2. die Oper 'L'Alessandro il Grande, vincitor di se<br />
stesso'. Alexander wurde zwar oft als das große Beispiel<br />
eines herrlichen Siegers über sich selbst gefeiert, aber hier<br />
hatte die Aufführung noch einen besonderen Sinn: Ferdinand<br />
Maria hatte sich entschlossen, bei der Kaiserwahl nicht<br />
als Bewerber um die Krone anzutreten, sondern seine<br />
Stimme dem Erzherzog Leopold zu geben. Auf diesen Sieg<br />
über sich selbst spielt ganz allgemein der Titel der Oper an“<br />
(E. Straub, Repraesentatio <strong>Mai</strong>estatis oder churbayerische<br />
Freudenfeste, München 1969, S. 201, mit ausführlicher<br />
Inhaltsangabe des Werks). Die italienische Oper war durch<br />
die Gattin des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria,<br />
Henriette Adelaide von Savoyen, am Münchener Hof eingeführt<br />
worden. Opernaufführungen fanden neben der<br />
Residenz auch im neuerrichteten Opernhaus am Salvatorplatz<br />
statt. – Der Münchener Druck ist von großer Seltenheit.<br />
– Leicht gebräunt, wenig fleckig, gegen Ende oben ein<br />
großer brauner Fleck und seitlich ein kleiner Wasserrand.<br />
2124 MUGGENDORF – GOLDFUSS, G. A., Die<br />
Umgebungen von Muggendorf. Ein Taschenbuch<br />
für Freunde der Natur und Alterthumskunde.<br />
Erlangen, Palm, 1810. Mit 6 (4 gefalt., 1 kolor.<br />
doppelblattgr.) Kupfertafeln und gefalt. Kupferstichkarte.<br />
XVI, 351 S. Illustr. OPp. (leicht be -<br />
schabt). (2) 400,-
Einzige Ausgabe. – Engelmann 683. NDB VI, 605. – Mit<br />
hervorragenden Beschreibungen von Höhlen, einem kommentierten<br />
Verzeichnis des Schrifttums und naturhistorisch<br />
orientierten Kapiteln über das ganze Gebiet. – Sehr gutes<br />
Exemplar.<br />
2125 NATIONALSOZIALISMUS – FRANZ, G.,<br />
Deutsches Bauerntum. 2 Bde. Weimar, Böhlau,<br />
1939-40. XIV, 346; X, 318 S. Orig.-Brosch. (Ge -<br />
brauchsspuren). (141) 200,-<br />
Germanenrechte, NF, Bde. I und II. – Zum Verfasser vgl.<br />
Klee 161. – Mit wenigen Anstreichungen mit Buntstift. –<br />
Vorsatz mit e. Besitzvermerk von Heinrich Himmler, dat.<br />
„4.(-)5. XI. 40“.<br />
Signiert<br />
2126 – (HITLER, A., Mein Kampf). 2 Bde. (München,<br />
Eher, 1925-27). Mit Portr. XVI (ohne S. II/III=<br />
Titel), 391 S., 16 Bl.; XI, 354 S., 1 Bl. OLwd. (etw.<br />
berieben und bestoßen) in Lwd.-Kassette d. Zt.<br />
(stärker berieben). (141) 1.200,-<br />
Erste Ausgabe (Bd. I in zweiter Ausgabe). – PMM 415. –<br />
Mit eigenhändiger Signatur Hitlers auf dem Vorsatz des ersten<br />
Bandes. – Der Titel des ersten wohl aufgrund eines<br />
Besitzvermerks entfernt, in Bd. II unvollständig gelöscht<br />
(„Fritz Rupp, Weihnachten 1926“). Offenbar war der<br />
zweite Band schon am Ende des Jahres 1926 im Handel. Die<br />
Auflage von Bd. I kann anhand der Kollation unterschieden<br />
werden (erste: 392, zweite: 391 S.). – Vorderes Innengelenk<br />
gebrochen; wenig fleckig, leichte Gebrauchsspuren.<br />
First edition (volume I in 2nd edition). With signature of<br />
Adolf Hitler on fly-leaf of first volume. – Upper inner joint<br />
broken; hardly soiled, light signs of wear. – Original cloth<br />
(some rubbing and scuffing) in contemporary cloth case<br />
(stronger rubbed).<br />
2127 NERESHEIM – (NACK, K. A.), Reichsstift<br />
Neresheim. Eine kurze Geschichte dieser Benediktinerabtey<br />
in Schwaben, und Beschreibung<br />
ihrer im Jahre 1792 eingeweihten neuen Kirche.<br />
Neresheim, B. Kälin, 1792. Mit gefalt. Kupfer tafel<br />
und gefalt. Tabelle. 144 S. Spät. Pp. (beschabt und<br />
bestoßen). (78) 400,-<br />
Erste Ausgabe. – Heyd 5287. – Vgl. zum Verfasser: ADB<br />
XXIII, 201. – Karl Alois Nack (1751-1828) war Benediktiner,<br />
Prior im Reichsstift und Professor an der Studien anstalt<br />
des Klosters. – Die große Falttafel zeigt die gesamte Klosteranlage.<br />
– Wasserrandig und leicht gebräunt. – Siehe Ab -<br />
bildung.<br />
2128 NÜRNBERG – (CREUTZNACH, L. ST. [VON],<br />
Beschreibung und Vorstellung des Solennen<br />
Stuck-Schiessens, welches auf Befehl eines Hochlöblichen<br />
Raths des Heil. Röm. Reichs Freyer<br />
Stadt Nürnberg im Jahr Christi 1733 gegen drey<br />
Wochen lang gehalten, und angeordnet worden.<br />
Deutschland 411<br />
Nr. 2128<br />
Nürnberg, Bieling für Heumann und Hofmann,<br />
1734). Gr.-Qu.-Fol. Mit 11 (statt 14?) doppelblattgr.<br />
Kupfertafeln. (Ohne Titel und 12 S. Text).<br />
Lose Bl. ohne Einband. (97) 300,-<br />
Seltene einzige Ausgabe. – Nagler VI, 525 (12 Tafeln).<br />
Thieme-B. XVII, 5. Bibliotheca Norica Williana 1416 (beide<br />
14 Tafeln). – Nicht bei Pfeiffer. – Dokumentation eines mit<br />
großem Aufwand begangenen Manövers und Schauschießens<br />
der Kanoniere. Die Tafeln zeigen den Aufmarsch, den<br />
Transport der Kanonen und der Munition, die Schießübung<br />
in Form eines Panoramas in Vogelschau und den Grundriß<br />
des Schießplatzes, die Präsentation von Medaillen und Trophäen<br />
sowie eine Schießscheibe. – Der Autor, Leonhard<br />
Stephan Baron von Creutznach (1702-1773), war Angehöriger<br />
der Armee der Grafen von Schönborn und diente später<br />
neben Balthasar Neumann und Leopoldo Retti als zweiter<br />
Obrist im Artillerie-Corps des Fränkischen Kreises. Im<br />
Jahre 1749 trat er in die Armee der Niederlande ein, wo er<br />
geadelt wurde. – Siehe Abbildung.<br />
2129 – MAYER, M. M., Des alten Nürnbergs Sitten<br />
und Gebräuche in Freud und Leid. Abt. I/1, II/1<br />
und III/1 (alles Erschienene) in 1 Bd. Nürnberg,<br />
Lechner, 1831-3<strong>6.</strong> 4°. Mit 31 (30 kolor.) Zinkstichund<br />
2 Kupfertafeln. 47, 48, 16 S. Pp. d. Zt. (be -<br />
schabt, bestoßen). (100) 1.000,-<br />
Einzige Ausgabe. – Lipperheide Dfe 19. Pfeiffer 33848,<br />
33792 und 33958. Hayn-G. V, 427: „Bereits seltene Sammlung.“<br />
– Enthält das aus alten Handschriften herausgegebene<br />
„Nürnbergische Schembartbuch“, ein Fastnachtsspiel<br />
mit 20 kolorierten Zinkstichen, ferner vermischte kleinere<br />
Abhandlungen zur Geschichte Nürnbergs und das „Nürn-
412<br />
Nr. 2138<br />
bergische Trachtenbuch“ mit 10 kolorierten Zinkstichen<br />
von Altnürnberger Trachten. Alle Tafeln in feinem Alt kolorit.<br />
– Von den drei Abteilungen erschien jeweils nur das<br />
erste Heft. – Kein vollständiges Exemplar im Jahrbuch. –<br />
Tls. gebräunt, etw. (die Vorsätze stärker) fleckig, 2 Tafeln<br />
im „Trachtenbuch“ fast lose. – Siehe Abbildung Tafel 28.<br />
2130 – SAMMELALBUM der Nürnberger Kaufmannsfamilie<br />
Frieser mit insgesamt ca. 380 Kupferstichen.<br />
(Nürnberg 1822). 4°. Pp. d. Zt. (stark<br />
be schabt und etw. bestoßen). (16) 400,-<br />
Interessantes Dokument eines familiären Sammelalbums.<br />
Enthält die wohl komplette Folge der Porträts aus dem<br />
Werk „Lebensbeschreibungen aller Herren Geistlichen,<br />
welche in der Reichs-Stadt Nürnberg, seit der Reformation<br />
Lutheri, gedienet“ (Nürnberg, Ch. M. Roth, 1756 – Pfeiffer<br />
31414 und 31290, Lentner 9388). Vorhanden sind ca.<br />
330 Porträts, davon zahlreiche doppelt (das neunteilige<br />
Werk ist mit 219 Porträts komplett). Weiterhin der gestochene<br />
Titel (von Böllmann nach Paul Decker) und 22 der<br />
26 Kupfertafeln aus: „Memorabilia seculi XVIII“ (Nürnberg,<br />
Weigel, 1722 – Bauer, Weigel, 4.3.5). Daneben einige<br />
weitere Porträts, vorwiegend von Geistlichen und Gelehrten,<br />
ein Plan der Stadt Würzburg und einiges mehr. – Am<br />
Anfang das von C. W. Bock 1799 gestochene Porträt des<br />
Georg Ulrich Frieser, „Mercator in Nürnberg“, mit seitlicher<br />
Umschrift „Vater Frieser und Frau Tochter Carol. Elis.<br />
Ulr. Schroppel haben dieses Buch gefertiget ...“, mit Datierung<br />
1822. Auf dem Vorsatz die handschriftliche Notiz,<br />
Deutschland<br />
man habe die Kupferstiche von einer Frau Anna Barbara<br />
Bayer als Geschenk erhalten. – Die auf Trägerpapier aufgelegten<br />
Stiche meist nur im Rand ein wenig gebräunt (leimschattig)<br />
und fleckig, mäßige Gebrauchsspuren. – Beilage.<br />
2131 – SPENGLER – HAUSSDORFF, U. G.,<br />
Lebens-Beschreibung eines christlichen Politici,<br />
nehmlich Lazari Spenglers weiland vördersten<br />
Rathschreibers zu Nürnberg. Nürnberg, Schmidt,<br />
1741. Mit gestoch. Portr., gestoch. altkolor. Wappentafel,<br />
8 Textkupfern, gefalt. genealogischer<br />
Tabelle und doppelblattgr. Titel, gedruckt in Rot<br />
und Schwarz. 10 Bl., 580 S., 14 Bl. Hpgt. d. Zt. mit<br />
geprägtem Wappensupralibros auf dem Vorder -<br />
deckel (Gelenke ein wenig angeplatzt, Supralibros<br />
abgerieben; beschabt und bestoßen). (115) 200,-<br />
Erste Ausgabe der ersten Biographie Spenglers. – Schottenloher<br />
20354. Pfeiffer 42683. Will II, 55. – Spengler, ein be -<br />
deutender Humanist, Politiker und Reformator, war be -<br />
freundet mit Pirckheimer und Tucher und vertrat die Stadt<br />
Nürnberg auf dem Reichstag zu Worms. Von seiner Dichtung<br />
wurde vor allem berühmt das Kirchenlied „Durch<br />
Adams Fall ist ganz verderbt“, das mehrfach übersetzt<br />
wurde (vgl. hierzu S. 384-460). Enthält am Ende auch ein<br />
Verzeichnis seiner gedruckten und ungedruckten Schriften.<br />
– Vorderes Innengelenk gebrochen; stellenw. etw. wasserrandig.<br />
– Großes gestoch. Wappenexlibris.
Nr. 2140<br />
2132 PREUSSEN – ABEL, C., Preußische und Brandenburgische<br />
Reichs- und Staats-Historie ... bey<br />
dieser neuen Edition sehr vermehret und verbessert.<br />
2 Tle. in 1 Bd. Leipzig und Gardelegen,<br />
Campe, 1735. Mit gestoch. Portr. und doppelblattgr.<br />
Drucktitel in Rot und Schwarz. 24 Bl.,<br />
890 S., 18 Bl. Pgt. d. Zt. (Vorderdeckel leicht aufgebogen,<br />
stellenw. etw. fleckig). (67) 300,-<br />
Zweite Ausgabe. – Dünnhaupt 12 a. Wegele 714. NDB I,<br />
12. – Gegenstück zu des Verfassers „Reichs- und Staats-<br />
Geographie“. – Behandelt im ersten Teil die Genealogie der<br />
Hohenzollern, im zweiten Teil das Königreich Preußen und<br />
die verschiedenen Provinzen. – Das Porträt zeigt den Kronprinzen<br />
Friedrich (später Friedrich der Große), dem das<br />
Werk auch gewidmet ist. – Die Chronik wurde später noch<br />
bis 1747 fortgesetzt. – Fliegende Vorsätze etw. gebräunt und<br />
mit Besitzvermerk.<br />
2133 – FRIEDRICH II., Merkwürdigkeiten zur Brandenburgischen<br />
Geschichte. Aus dem Französischen<br />
übers. Berlin, Haude und Spener, 1761. Mit<br />
gestoch. Titelvign. und gestoch. Portr. 7 Bl., 479 S.<br />
Hldr. des 19. Jhdts. (Gelenke gebrochen, etw. be -<br />
schabt und bestoßen). (59) 100,-<br />
Fromm 2811<strong>6.</strong> – Noch zu Lebzeiten des Königs erschienene<br />
Übersetzung des berühmten Geschichtswerkes, das<br />
erstmals 1750 unter dem Titel „Mémoires pour servir à<br />
l'histoire de Brandebourg“ in französischer Sprache erschie-<br />
Deutschland 413<br />
nen war. – Vorsatz mit Spuren von Klebestreifen, Titel mit<br />
Besitzvermerk von alter Hand in Tinte, mehrf. gestempelt,<br />
wenige Unterstreichungen mit Buntstift, etw. fleckig.<br />
2134 – LOBGEDICHT der preussischen Tapferkeit<br />
und Politik beim Abzuge der Preussen von dem<br />
Kriegsschauplatze. Basel, Rippel, 1795. 10 S. Interims-Brosch.<br />
(leicht fleckig). – Gering gebräunt,<br />
leicht fleckig. (2) 80,-<br />
2135 – (MOREAU, J. N.), L'Europe ridicule ou re -<br />
flexions politiques sur la guerre presente. Köln<br />
(d. i. Paris), o. Dr., 1757. 1 Bl., 204 (recte 174) S.<br />
Läd. Interims-Brosch. (2) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Barbier II, 325. Weller, Druckorte II, 148.<br />
– Der französische Historiker Jacob Nicolas Moreau (1717-<br />
1803) war Erzieher von Louis XVI. sowie Bibliothekar und<br />
Vertrauter von Marie Antoinette. – Unbeschnitten, an den<br />
Rändern etw. angeschmutzt und eselsohrig.<br />
2136 – WATTERICH, J. M., Die Gründung des deutschen<br />
Ordensstaates in Preußen. Leipzig, Engelmann,<br />
1857. Mit lithogr. Frontisp. und gefalt.<br />
grenzkolor. lithogr. Karte. VIII, 264 S. Hldr. d. Zt.<br />
(Rücken etw. fleckig, wenig berieben). (2) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Kosch XXVIII, 418. BBKL XVI, 1522-<br />
1525. – Etw. braunfleckig.
414<br />
2137 REICHENAU – KULTUR DER ABTEI REI-<br />
CHENAU, DIE. (Hrsg. von K. Beyerle). 2 Bde.<br />
München, Vlg. der Münchner Drucke, 1925. 4°.<br />
Mit 2 farb. Frontisp., 2 gefalt. Karten und zahlr.<br />
Textabb. XX, 615 S.; 4 Bl., S. (619)-1243. OLwd.<br />
(44) 180,-<br />
2138 RHEINLAND – ALBUM – Ansichten von Kleve.<br />
O. O., Dr. und Jahr (ca. 1824). Quer-4°. 12 lithogr.<br />
Bl. von Burggraaff und Jobard nach J. Winkelirer<br />
und G. Zanders. Hldr. d. Zt. (Gebrauchsspuren).<br />
(89) 1.500,-<br />
Zu den Künstlern: Thieme-B. XXXVI, 60 (Winkelirer) und<br />
401 (Zanders). – Stadtansichten aus verschiedenen Blickwinkeln<br />
und Himmelsrichtungen, Ansichten des Amphitheaters<br />
und des Gasthofes zum Tiergarten, Grabmals des<br />
Fürsten Moritz von Nassau-Siegen, Denkmals der Johanna<br />
Sebus, der Unterstädtischen Kirche und des Rheintales. –<br />
Etw. wellig, gebräunt und leicht fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
2139 – BATTY, (R.), Scenery of the Rhine, Belgium and<br />
Holland. London, Jennings, 182<strong>6.</strong> Fol. Mit ge -<br />
stoch. Titel und 57 (statt 61) Stahlstichtafeln. 63 Bl.<br />
(komplett auf China aufgewalzt). Stark läd. Ldr.<br />
d. Zt. (89) 200,-<br />
Eines der wenigen Exemplare in Folio auf großem Papier. –<br />
Schmitt 8. Brunet I, 702. – Die erste Rheinbeschreibung, die<br />
mit Stahlstichen illustriert war. Sie kam in zwei Versionen<br />
auf den Markt: in einem normalen Oktavband und in der<br />
vorliegenden Fassung, gestaltet als „Prachtband“ (in der<br />
Tradition der französischen Ausgaben „auf großem<br />
Papier“). – Mit Gesamt- und Teilansichten von Andernach,<br />
Bacharach, Bingen, Ehrenbreitstein, Heidelberg, Koblenz,<br />
<strong>Mai</strong>nz; Amsterdam, Antwerpen, Arnheim, Brügge, Brüssel,<br />
Delft, Den Haag, Haarlem, Rotterdam, Utrecht etc. –<br />
Jedes Begleitblatt mit dem Wappen der dargestellten Stadt<br />
und einer kurzen Beschreibung in englischer Sprache. –<br />
Es fehlen die Tafeln mit den Ansichten von Frankfurt,<br />
dem Kölner Dom und Würzburg (2). – Stärker gebräunt<br />
und fleckig.<br />
2140 – GERNING, J. J. VON, A Picturesque Tour<br />
along the Rhine, from Mentz to Cologne. Translated<br />
from the German by J. Black. London,<br />
Ackermann, 1820. Fol. Mit 24 altkolor. Aquatintatafeln<br />
von T. Sutherland und D. Havell nach<br />
C. G. Schütz sowie gefalt. grenzkolor. Kupferstichkarte.<br />
XIV S., 1 Bl., 178 S. Stark beschäd. Ldr.<br />
d. Zt. (89) 800,-<br />
Erste englische Ausgabe. – Abbey, Travel, 217. Tooley 234.<br />
Schmitt 84. – Eines der schönsten Rheinbücher in sehr guter<br />
Erhaltung. – Gernings Reisebeschreibung erschien erstmals<br />
1819 in Wiesbaden ohne Illustrationen. Für die vorliegende<br />
englische Ausgabe fertigte C. G. Schütz großartige Aquatintaradierungen,<br />
die hier in sorgfältigem Kolorit vor der<br />
Numerierung vorliegen; sie gelten als „schönste Folge englischer<br />
Rheinstiche ... Sie zeichnen sich durch eine köstliche<br />
Weichheit der plastischen Formung aus mit zart behandelten<br />
Übergängen der Tonwerte, wodurch eine gepflegte Einheitlichkeit<br />
des Bildganzen erzielt wird“ (P. O. Rave, Rheinbilder<br />
der Romantik, in: Wallraff-Richartz-Jahrbuch 1924).<br />
Deutschland<br />
– Ansichten von Bacharach, Bingen, Boppard, St. Goar,<br />
Koblenz, Köln, <strong>Mai</strong>nz, Oberwesel u. a. – Vorsatz lose, Titel<br />
mit hs. Besitzvermerk, S. 107/108 mit Fehlstelle am Bundsteg,<br />
Tafeln mit Abklatsch. – Siehe Abbildung.<br />
2141 – LANGE, L., Der Rhein und die Rheinlande<br />
(von <strong>Mai</strong>nz bis Köln) dargestellt in malerischen<br />
Original-Ansichten. Darmstadt, Lange, 1842(-47).<br />
Mit gestoch. Titel und 101 Stahlstichtafeln. 346 S.,<br />
2 Bl. Lwd. d. Zt. (gering bestoßen). (120) 600,-<br />
Erste Ausgabe. – Schmitt 151. – Ansichten u. a. von Bacharach,<br />
Bingen, Bonn, Koblenz, Köln, Limburg, <strong>Mai</strong>nz,<br />
Rüdesheim und Wiesbaden. – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk,<br />
S. 105-112 doppelt eingeb., S. 283/284 mit Einriß,<br />
Buchblock gelockert, leicht gebräunt und fleckig.<br />
2142 RHEINPFALZ – CONVERSION que los padres<br />
de la Compania de Iesus, hanhecho por toda la<br />
provincia del Palatinado, que perdio el Hereje<br />
Conde Palatino. Avisada esta relación por algunos<br />
padres, que han exercido esta conversion a nuestra<br />
Santa Fe Año 1628. Granada, Alvarez, 1628. Fol.<br />
Mit Holzschnitt-Vign. und -Initiale auf dem Titel.<br />
2 Bl. Mod. Hldr. (19) 300,-<br />
Bibliographisch von uns nicht nachweisbar. – Vgl. Maggs,<br />
Spanish Books, Cat. 495, 147 (anderer Druck mit abweichendem<br />
Titel): „The text of a report written by Padre Enrique<br />
Silisdonio (of Flanders) & Father John Norton, the<br />
English Jesuit Procurator-General, enclosing excerpts from<br />
letters he had received from Jesuits in Luxemburg, Heidelberg,<br />
etc., referring to the conversion to Catholicism of 'the<br />
land of the Palatinate'.“ – Am Ende unseres Druckes ein<br />
entsprechender gedruckter Hinweis. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig. Druck durchschlagend.<br />
2143 SACHSEN – LÜNIG, J. CH., Codex Augusteus,<br />
oder Neuvermehrtes Corpus Juris Saxonici. 3 Tle.<br />
in 2 Bdn. Leipzig, Gleditsch, 1724. Fol. Mit ge -<br />
stoch. Portr. und 2 gestoch. Kopfvign. 32 Bl., 2544;<br />
2124 Sp., 79, 4 Bl., 528 Sp., 22 Bl. Blindgepr.<br />
Schweinsldr. d. Zt. (etw. fleckig, berieben und<br />
bestoßen) und Hpgt. d. Zt. (berieben, etw. bestoßen).<br />
(95) 300,-<br />
Bemmann-J. I/2, 83. – Lünig „zählt zu den bedeutendsten<br />
Kompilatoren des Jus Publicum Germanicum“ (NDB XV,<br />
468). – Bis ins 19. Jahrhundert erschienen noch mehrere<br />
Nachtrags- und Supplementbände. – Leicht gebräunt,<br />
wenig fleckig. – Bd. II mit gestoch. Exlibris aus der Bibliothek<br />
der Herzöge von Sachsen-Eisenach (Johann Wilhelm<br />
bzw. Wilhelm Heinrich; nicht bei Warnecke). – Ohne Rückgaberecht.<br />
2144 SCHEYERN – CONRADUS PHILOSOPHUS<br />
(MONACHUS SCHIRENSIS), Chronicon originis,<br />
et fundationis monasterii Scheirn Ord. S. Be -<br />
ne dicti Frisingensis dioecesis in superiori Bavaria<br />
siti. A F. Conrado Philosopho ante annos CCCC.<br />
eiusdem monasterii monacho conscriptum nunc<br />
vero quibusdam additionibus et notis auctum luci
publicae datum a P. F. Stephano eiusdem monasterii<br />
abbate. (Ingolstadt, Haenlin), 1623. Fol. Mit<br />
gestoch. Titel von Lucas Kilian (ohne die 2 Kupfertafeln).<br />
6 Bl. (letztes weiß), 296 S. Grün bemaltes<br />
Pgt. d. Zt. (Schließbänder fehlen, beschabt und<br />
bestoßen). (7) 150,-<br />
Erste Ausgabe. – Lentner 10385. Pfister I, 4359. Potthast<br />
345: Enthält die von Abt Stephanus Reitperger erstmals<br />
separat herausgegebene Chronik des Klosters Scheyern aus<br />
dem 13. Jahrhundert sowie (ab S. 250) die „Annales Schyrenses“<br />
des Johannes Aventinus (1477-1534), die dieser 1517<br />
verfaßt hat. – Der gestochene Titel bis an den Rand der Darstellung<br />
beschnitten, alt aufgezogen. Es fehlen die Tafeln<br />
mit der Kreuzesreliquie sowie ihrer Monstranz. – Letztes<br />
Bl. mit Ausschnitt am unteren Rand (etw. Textverlust); etw.<br />
wasserrandig, wenig gebräunt und fleckig.<br />
2145 (STUMPF, A. S.), Diplomatische Geschichte der<br />
teutschen Liga im siebenzehnten Jahrhunderte.<br />
Erfurt, Hoyer und Rudolphi, 1800. XIV S., 1 Bl.,<br />
320, 208 S. Hpgt. d. Zt. (etw. fleckig). (2) 100,-<br />
Erste Ausgabe. – Holzmann-B. II, 6895. Hamberger-M. X,<br />
728. – Minimal gebräunt, leicht fleckig. – DAZU: KOHL-<br />
RAUSCH, F., Die teutsche Geschichte. Für Schulen bearbeitet.<br />
Vierte verb. Aufl. 2 Bde. Elberfeld 1821. – DERS.,<br />
DASS. Fünfte verb. Aufl. 2 in 1 Bd. Elberfeld 1823. – Dekorativ<br />
gebunden.<br />
2146 THOMAS, H., Spiegel des Humors grosser Po -<br />
ten taten. Anzuschawen vorgestellet in der Be -<br />
schreibung des Lebens von der Regierung weiland<br />
Pfaltzgraffen Friederichen des Andern, Churfürstens,<br />
etc. Schleusingen, Steinmann, 1628. 4°. 8 Bl.,<br />
511 S. Pgt. unter Verwendung eines spätmittel -<br />
alterlichen Manuskripts (fleckig, beschabt und<br />
bestoßen). (2) 250,-<br />
Erste deutsche Ausgabe. – ADB XVIII, 29<strong>6.</strong> – Hauptwerk<br />
des Lütticher Historikers Hubertus Thomas mit dem Beinamen<br />
Leodius (1495-1555) durch Hartmannus Myricianus<br />
Salinator (d. i. Hartmann von der Heyde). „Das Werk ist<br />
eine Darstellung des bewegten und inhaltsreichen Lebens<br />
Friedrichs II., eine werthvolle Geschichtsquelle und zu -<br />
gleich ein interessantes Culturbild des 1<strong>6.</strong> Jahrhunderts“<br />
(ADB). – Innengelenke gelockert, stärker gebräunt und<br />
fleckig.<br />
2147 VERTRAUTES GESPRÄCH zwischen dem<br />
Herrn und dem Diener oder Pragmatische Ge -<br />
schichte Friedrich August des III. Königes zu<br />
Polen und Churfürstens zu Sachsen und seines<br />
gewesenen Premier Ministers des Grafen Heinrich<br />
von Brühl, aus zuverläßigen Urkunden unpartheyisch<br />
entworfen von Guarino Domicello. 2 in<br />
1 Bd. Frankfurt und Leipzig (= München?), o. Dr.,<br />
1764. 4°. 8 Bl., 75, 70 S. Läd. Brosch. d. Zt. (2)<br />
100,-<br />
Deutschland 415<br />
Einzige Ausgabe. – Weller, Pseud.-Lex., 160 (ohne Auf -<br />
lösung). Estreicher XV, 281. – Behandelt den Zeitraum von<br />
1733 bis 1739 und die Rolle Sachsens während der schlesischen<br />
Kriege. – Unbeschnitten.<br />
2148 WALDSEE – „VERZEICHNISS der in der<br />
Bibliothek des Landkapitels Waldsee vorhandenen<br />
Schriften 1828“ (Broschurtitel). O. O., Dr. und<br />
Jahr (Bad Waldsee, Selbstvlg., 1828?) Fol. 16 nn.<br />
Bl. Orig.-Brosch. (Kapitale etw. eingerissen; wenig<br />
fleckig, leichte Gebrauchsspuren). (81) 150,-<br />
Sehr seltener Katalog (weder bibliographisch noch über den<br />
KVK nachweisbar, auch nicht im GV), hier in einem durchschossenen<br />
Exemplar mit 16 zusätzlichen weißen Blättern.<br />
Die handschriftlichen Eintragungen führen die numerischen<br />
Auflistungen fort, teils mit Jahreszahlen von 1828-35 versehen.<br />
Da die zusätzlichen Blätter aus demselben Papier wie<br />
die bedruckten Blätter bestehen (übereinstimmende Wasserzeichen),<br />
ist davon auszugehen, daß sie vom Verleger<br />
selbst mit eingebunden worden sind, um künftige Ergänzungen<br />
zu ermöglichen. Der Druck dürfte daher vom<br />
Landkapitel selbst verlegt worden sein, um ein vorläufiges,<br />
zur Ergänzung bestimmtes Bibliotheksverzeichnis zu erhalten.<br />
Im Jahr 1848 ist ein weiterer Bibliothekskatalog des<br />
Landkapitels erschienen. – Verzeichnet neben vielen theologischen<br />
Werken auch Philosophie, Naturwissenschaftliches<br />
und ein wenig Pädagogik. – Broschur mit hs. Vermerk<br />
„Zur Registratur der Pfarrstelle in Steinhausen“; wenig<br />
gebräunt.<br />
2149 WÜRZBURG – LUDEWIG, J. P. (VON)<br />
Geschicht-Schreiber von dem Bischoffthum<br />
Wirtzburg. Frankfurt, Fritsch, 1713. Fol. Mit<br />
gestoch. Frontisp., Wappenkupfer auf dem Titel,<br />
gefalt. Kupferstichkarte und 70 (statt 71) gestoch.<br />
Portrs. 18 Bl., 1058 S., 5 Bl. Etw. läd. Hlwd. d.<br />
19. Jhdts., wohl unter Verwendung alter Deckel.<br />
(56) 250,-<br />
Erste Ausgabe. – Lentner 11174. Pfeiffer 47774. Dahlmann-<br />
W. 1010 (nennt Leipzig als Druckort). Jöcher IV, 103. –<br />
Kompilation aus den Chroniken von Johann Müller,<br />
Lorenz Fries, Johann Reinhard, Caspar Brusch u. a. mit den<br />
Porträts der Bischöfe. – Es fehlt das Portr. des Bischofs<br />
Lutericus zu S. 403. – Wenige Stellen im Bug restauriert,<br />
stellenw. Quetschfalten, anfänglich stärker fingerfl.; etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
2150 – WÜRZBURGER Hof- und Staats-Kalender für<br />
das Jahr 1800. Würzburg, Arbeitshaus für Rienner,<br />
(1799). 8 Bl., 184 S., 2 Bl. Pp. d. Zt. mit Buntpapierbezug<br />
(Bibliotheksetikett; fleckig, berieben<br />
und bestoßen). (101) 80,-<br />
Bauer, Repertorium, 48A.1800. – Vorderer fliegender Vorsatz<br />
fehlt, Titel mehrf. gestempelt; leicht fleckig und ge -<br />
bräunt.
416<br />
Nr. 2118<br />
= Leerseite<br />
Bitte ganzseitige Abbildung<br />
ergänzen.
Nr. 3134<br />
Deutschland<br />
3000 „Imperium Romano-Germanicum in suos Circulos<br />
divisum ...“. Kolor. Kupferstichkarte bei J. B.<br />
Homann in Nürnberg, 1732. 48 x 56 cm. – Geglättet.<br />
(89) 80,-<br />
3001 AUGSBURG – „Augusta iuxta figuram quam<br />
hisce temporibus habet delineata“. Planansicht.<br />
Radierung aus Braun und Hogenberg um 1580.<br />
33 x 47 cm. (66) 250,-<br />
Mehrere Beilagen, darunter der Ausgburg-Plan von Wengg,<br />
Ansichten von Meißen (BH) und Braunau (Bodenehr)<br />
sowie eine Umgebungskarte von Nürnberg (Blaeuw). – Alle<br />
Blätter mit Gebrauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.<br />
3002 BAYERN – „Accurate Delineatio Episcopatus<br />
Frisingensis“. Altkolor. Kupferstichkarte von<br />
M. Seutter. 55 x 49 cm. – Leichte Gebrauchsspuren.<br />
– Beiliegt die Bayern-Karte von Vaugondy.<br />
(86) 100,-<br />
3003 – „Exactissima statuum totius ducatus Bavariae<br />
tabula“. Kolor. Kupferstichkarte von 9 Platten,<br />
von I. C. Back nach W. C. Buna, bei Broenner in<br />
Frankfurt am <strong>Mai</strong>n, 1745. Zus. 162 x 157 cm. –<br />
Auf Leinen aufgezogen und als Wandkarte montiert.<br />
– Wenige Gebrauchsspuren. (32) 3.500,-<br />
Graphik<br />
417<br />
Cartographia Bavariae S. 70: „Abgesehen von der Generalisierung<br />
der Orte als Grundrißdarstellungen oder gleichartige<br />
Aufrißsignaturen, der Eintragung von Verkehrswegen<br />
und einer Reihe von kriegsgeschichtlichen Ereignissen<br />
fällt hier als Neuerung besonders die vereinfachte Terrainwiedergabe<br />
auf. Ohne jedes Verständnis für die Eigenart der<br />
Bayerischen Alpen oder des Alpenvorlandes hat das naturnahe<br />
Bild Apians einer monotonen Abfolge von gleichförmigen<br />
'Heuhaufen' in Schrägsicht Platz gemacht, die sogar<br />
bis vor die Tore Münchens ziehen.“ – Selten!<br />
3004 – 8 Blätter. Verschied. Stecher und Formate (Ge -<br />
brauchsspuren). (173) 250,-<br />
Karten (Ortelius und Seutter), Brücken in Ingolstadt und<br />
Regensburg (Schramm), Schlacht bei Höchstädt etc. – Beiliegen<br />
6 Deutschland-Karten.<br />
3005 – RIEDL – 3 altkolor. Blätter aus dem Reiseatlas<br />
von Riedl. Je 20 x 13 cm. (69) 200,-<br />
„Chaussee von Augsburg über Schongau nach Füssen“<br />
(2 Bl.) und „Chaussée von Meleck üb. Reichenhall, Salzburg<br />
zu und von Aibling nach Kufstein“ (Text jeweils beiliegend).<br />
– Dazu: „Chaussee von München nach Weilheim“<br />
(unkoloriert). – Siehe Abbildung Seite 440.<br />
3006 BERLIN – 8 Blätter. Verschied. Stecher und Formate<br />
(leichte Altersspuren). (68) 250,-<br />
„Das Opernhaus mit der Hedwigskirche“ – „Vue du<br />
Manège couvert de Berlin“ – „Entrée triomphante des Français“<br />
– „Vue de la Salle d'Opera“ – „Prospect des Königl.<br />
Palais bei Potsdam“ – „Proscpect der fordern Seite des<br />
Königl. Lust-Schlosses Sans Soucy“. – Ferner 2 Souvenirblätter<br />
von G. Schubert.
418<br />
3007 BERLIN – Ca. 35 Blätter. Verschied. Stecher und<br />
Formate. – Meist Ansichten. (68) 200,-<br />
3008 BIELEFELD – Gesamtansicht. Altkolor. Lithogr.<br />
von O. R. Jacobi bei F. C. Stern in Frankfurt. 18 x<br />
49 cm. – Unter Glas gerahmt. (53) 300,-<br />
3009 BRANDENBURG – „Le Marquisat et Eslectorat<br />
de Brandebourg“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte<br />
(von 2 Platten) mit großer unkolor.<br />
figürl. Kartusche bei H. Jaillot in Paris 1692. 54 x<br />
88 cm. – Leicht gebräunt. (60) 150,-<br />
3010 – Ca. 30 Blätter Brandenburg, Mecklenburg und<br />
Vorpommern. – Karten, Ansichten und Trachten.<br />
(68) 250,-<br />
3011 – POMMERN – 11 meist altkolor. Kupferstichkarten.<br />
(68) 400,-<br />
Repräsentative Sammlung: Visscher, Homann, Danckerts,<br />
Mercator, De Wit, Ortelius und Mejer. – Einige Alters- und<br />
Gebrauchsspuren, die Mercator-Karte aufgezogen. – Beiliegen<br />
ein Souvenirblatt von Kolberg (kolor. Holzstich nach<br />
Theuerkauf) und die Münster-Ansicht von Frankfurt.<br />
3012 CHIEMSEE – „Ansicht des Chiemsee“. Altkolor.<br />
Umrißradierung von Warnberger bei Artaria in<br />
Mannheim. 29 x 43 cm. – Kolorit verblaßt, Montagespuren.<br />
(100) 120,-<br />
3013 DRESDEN – „Dresden“. Ansicht über die Elbe<br />
auf die Altstadt. Getönte Lithogr. von W. Bässler,<br />
bei E. Müller in Dresden. 29 x 40 cm. – Wasserrand<br />
rechts unten. (106) 250,-<br />
3014 DÜSSELDORF – „Plan de Dusseldorff“. Kupferstich<br />
von Therbu ca. 1790. 35 x 23 cm. (86)<br />
150,-<br />
3015 ELBE – „Panorama der Elbe von der Marienbrücke<br />
in Dresden bis Tetschen-Bodenbach“. Farb.<br />
lithogr. Leporello von J. Naeher bei A. Köhler in<br />
Dresden und Bodenbach ca. 1897. 23 x 130 cm.<br />
(86) 120,-<br />
3016 ELTZ AN DER MOSEL – „Burg Eltz an der<br />
Eltz, Stammschloß der Grafen gleichen Namens<br />
im Moselthale“. Getönte Kreidelithogr. von L.<br />
Ekeman-Alesson nach D. Quaglio, bei J. Velten in<br />
Karlsruhe, um 1825. 36 x 40 cm. – Vgl. Winkler<br />
640,59. (86) 120,-<br />
Graphik · Deutschland<br />
3017 BAD EMS – „Ansicht von Bad Ems“. Gesamtansicht.<br />
Kupferstich von F. A. Schmidt nach Radl bei<br />
Wilmans in Frankfurt (Wasserzeichen 1818). 37 x<br />
51 cm. – Ränder wenig fleckig. (86) 150,-<br />
3018 HANAU – „S. R. Imp. Comitatus Hanau“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte mit unkolor. Gesamt -<br />
ansicht der Stadt (8 x 35 cm) und figürl. Kartusche,<br />
von (K. A. Schneider) nach F. Zollmann bei J. Ch.<br />
Homann in Nürnberg, 1728. 48,5 x 56 cm. – Ränder<br />
gebräunt. (86) 100,-<br />
3019 HARZ – BROCKEN – „Perspectivische Vorstellung<br />
des berühmten Blocken oder Blokenbergs<br />
mit der jenigen Gegend, so weit solche von dem,<br />
der auf der Spitze des Berges stehet, gesehen werden<br />
kan“. Panoramaansicht. Altkolor. Kupferstich<br />
mit unkolor. Kartusche, nach L. S. Bestehorn, bei<br />
Homanns Erben in Nürnberg, 1749. 47 x 55 cm. –<br />
Leicht fleckig, kleine Randschäden. (173) 250,-<br />
3020 – – „Perspectivische Vorstellung des berühmten<br />
Blocken oder Bloks-Bergs mit der jenigen Ge -<br />
gend, so weit solche von dem, der auf der Spitze<br />
des Berges stehet, gesehen werden kan“. Panoramaansicht.<br />
Altkolor. Kupferstich mit unkolor.<br />
Kartusche, nach L. S. Bestehorn, bei Homanns<br />
Erben in Nürnberg, 1749 (= 1751). 47 x 55 cm.<br />
(69) 250,-<br />
In der Abbildung unverändert, aber in der Kartusche gegenüber<br />
der EA von 1749 leicht abweichend. Im linken Himmelsfeld<br />
folgender Vermerk des Verlages eingestochen: „Es<br />
ist zu verwundern, daß sich einige über die Hexfiguren aufgehalten<br />
haben, die doch nur der Kupferstecher aus seiner<br />
eigenen Phantasie und damit seinen Spott zu treiben, hinzugefüget.<br />
Stehet denn nicht unter dem Buchst. B der fabulose<br />
Hexen-Platz? aus diesem haette man ja die Meinung<br />
der Herausgebere beurtheilen sollen. Nürnberg am Walpurgis-tag<br />
1751.“ – Leicht fleckig, kleine Randschäden.<br />
3021 KARLSRUHE – „Accurater Proscpect der ...<br />
Residenz Stadt Carlsruhe“. Altkolor. Kupferstich<br />
von Seutter in Augsburg („anjezo im Verlag bey<br />
Tob. Conr. Lotter“). 49 x 57 cm. – Wenig fleckig,<br />
breitrandig. (86) 300,-<br />
3022 KASSEL – „Plan du siège de Cassel“. Kupferstichkarte<br />
von H. D. Gerlach bei Gosse und Pinet<br />
in Den Haag 1763. In 16 Segmenten auf Lwd. aufgezogen.<br />
86 x 60 cm. (86) 200,-<br />
Dekorativ und selten. – Beiliegt der „Plan des affaires de<br />
Sangershausen et de Lutterberg“.<br />
3023 KEMPTEN – „Campidonia vulgo Kemptten“.<br />
Gesamtansicht aus der Vogelschau. Altkolor.<br />
Radierung aus Braun und Hogenberg, um 1580.<br />
34 x 44,5 cm. – Unter Glas gerahmt. (58) 200,-
3024 LANDAU – „Plan et Environs de Landau“. Farbige<br />
Tuschzeichnung um 1780. 44 x 58 cm. –<br />
Erhebliche Alters- und Gebrauchsspuren. – Ohne<br />
Rückgaberecht. (86) 200,-<br />
3025 LANDSHUT – (Die Zunftgruppen). Kupferstich<br />
von Hittlinger nach Vischer aus „Angeordtner<br />
Großer Umgang“, Landshut 1733. 18 x 92 cm. –<br />
Unter Glas gerahmt. (152) 600,-<br />
Niehoff 21, 3 (liest falsch „Hittlinoerin“; hat unten Fehlstelle).<br />
– Drittes Blatt aus der äußerst seltenen Darstellung<br />
der Fronleichnamsprozession in Landshut 1733: „Dieses<br />
Hauptblatt präsentiert insgesamt vierzig Gruppen der<br />
heimischen Zünfte. Eine jede Gruppe setzte sich aus einem<br />
Triumphwagen sowie Ensembles zusammen, die katholische<br />
Lehrmeinungen in Szene setzten.“ – Kräftiger Abzug.<br />
3026 MEMMINGEN – „Vue de la ville et des environs<br />
de Memmingen. Von der Schanze anzusehen“.<br />
Umrißkupfer von P. Fehr in St. Gallen ca. 1790.<br />
20 x 34 cm. – Etw. fleckig, Randschäden. (69) 150,-<br />
3027 MÜNCHEN – „Der Marckh zu München“.<br />
Kupferstich von M. Wening (1701). 26 x 71 cm. –<br />
Gebrauchsspuren. (100) 200,-<br />
3028 – BOGENHAUSEN – „Bogenhausen“. Getönte<br />
Lithogr. von Lebschée bei Hermann & Barth in<br />
München. 15 x 21 cm. – Etw. fleckig. – Unter<br />
Passepartout. (100) 120,-<br />
3029 OPPENHEIM – „Oppenheym“. Gesamtansicht.<br />
Kolor. Kupferstich aus Jansson, Germ. Sup. II,<br />
107. 16 x 39 cm. (86) 200,-<br />
Fauser 10350. – Darunter zwei weitere Darstellungen:<br />
Rheinfall und Phantasieansicht. – Etw. fleckig, geglättet.<br />
3030 POSTKARTEN – Post-Reise-Karte von Deutschland<br />
mit spezieller Angabe der Eisenbahn- und<br />
Dampfschiffahrt-Verbindungen unter der Leitung<br />
der Generaladministration der königl. bayer.<br />
Posten nach amtlichen Mittheilungen bearbeitet.<br />
Grenzkolor. lithogr. Karte bei Piloty und Loehle<br />
in München. (Neueste Aufl.). München (1848).<br />
97 x 114 cm. In 60 Segmenten auf Leinwand aufgezogen.<br />
– Etw. läd. OLwd.-Schuber. – Leicht ge -<br />
bräunt und fleckig. (12) 120,-<br />
3031 REGENSBURG – „Ratisbona“. Gesamtansicht<br />
von der Höhe. Altkolor. Radierung aus Braun und<br />
Hogenberg, 1594. 34 x 48 cm. – Unter Glas ge -<br />
rahmt. (58) 300,-<br />
Graphik · Deutschland 419<br />
3032 RHEIN – 12 Blätter. Verschied. Stecher und Formate<br />
(leichte Altersspuren). – Teilw. recht dekorative<br />
Ansichten. – Beiliegen 6 Karten. (86) 300,-<br />
3033 RÜGEN – „Das Vorgebirge Arcona auf der Insel<br />
Rügen“. Getönte Lithogr. von F. von Laer bei<br />
Rocca in Berlin. 18 x 26 cm. – Breitrandig. (174)<br />
250,-<br />
3034 BAD SEGEBERG – „Arx Segeberga“. Gesamtansicht.<br />
Altkolor. Radierung aus Braun und<br />
Hogenberg, um 1580. 33 x 46 cm. – Unter Glas<br />
gerahmt. (58) 200,-<br />
3035 STARNBERGER SEE – STARNBERG – „Starnberg<br />
am Würm-See“. Gesamtansicht. Lithogr. aus<br />
C. A. Lebschée, „Malerische Topographie des<br />
Königreichs Bayern“, bei Hermann und Barth in<br />
München, 1830-35. 15 x 21 cm. (100) 150,-<br />
Beiliegen aus demselben Werk „Föhring“ und „Groß-<br />
Hesselohe“. – Alle 3 Blätter etw. gebräunt und unter Passepartout.<br />
3036 STRAUBING – „Statt Straubing“. Gesamt ansicht.<br />
Kupferstich von M. Wening. 24 x 68 cm. – Unter<br />
Passepartout. (58) 100,-<br />
3037 TEGERNSEE – „Vermaehlung des Herzogs<br />
Maximilian in Bayern mit Louise Wilhelmine<br />
Königlicher Prinzessin von Bayern, gefeiert in<br />
Tegernsee den 9ten September 1828.“ Lithogr. auf<br />
aufgewalztem China von F. X. Nachtmann bei<br />
Lacroix in München. 57 x 43 cm. – Breite Ränder<br />
etw. gebräunt und braunfleckig, Darstellung fast<br />
fleckenlos. (2) 200,-<br />
Lentner 3824: „Sehr seltene Lithographie, ein Prachtblatt<br />
ersten Ranges.“ – Die Hochzeitszeremonie in der Tegernseer<br />
Klosterkirche mit reicher Personenstaffage und genauer<br />
Wiedergabe der barocken Architektur und Ausstattung.<br />
3038 ULM – „Plan of the Imperial Town and Fortress<br />
of Ulm“. Kupferstich von C. du Bosc. 34 x 42 cm.<br />
– Wenig fleckig. – Nicht bei Schefold. – 2 Beilagen.<br />
(86) 120,-<br />
3039 WISMAR – „Particulier Carte der Gegend von<br />
Wismar nebst der Insel Poel und angedeuteter<br />
Bloquade zu Wasser und Lande 1715“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte mit unkolor. figürl. Kartusche<br />
und unkolor. Panoramaansicht der Stadt (7 x 40<br />
cm) bei J. B. Homann in Nürnberg. 49 x 57,5 cm.<br />
– Einige Altersspuren. (68) 150,-
420<br />
3040 KLOSTER ZIMMERN – „Chorgestühl im Kloster<br />
Zimmern im Ries.“ Aquarell auf festem gelb -<br />
lichen Papier. Sign. „Cramer“. Um 1842. 23,4 x<br />
16 cm. – Alt auf bezeichnetem Trägerpapier aufgelegt.<br />
(81) 80,-<br />
Hübsche, vorwiegend in Braun- und Gelbtönen gehaltene<br />
Darstellung von drei Sitzen des aus dem späten 15. Jahrhundert<br />
stammenden Chorgestühls in der ehemaligen<br />
Zisterzienserinnen-Klosterkirche Kloster Zimmern bei<br />
Nördlingen. Rückseitig Notiz von 1842.<br />
3041 KONVOLUT – 10 Blätter. Verschied. Stecher<br />
und Formate (geringe Gebrauchsspuren). – Vor<br />
allem Rheingegend. (86) 300,-<br />
3042 SAMMLUNG – Cirka 150 Ansichten. Verschied.<br />
Stecher und Formate (meist unter Passepartout,<br />
leichte Gebrauchsspuren). (70) 400,-<br />
Welt- und Spezialkarten<br />
Handzeichnung<br />
3043 GLOBUS – Erdglobus. Aus Segmenten zusammengesetzte<br />
Handzeichnung mit Typendruck,<br />
wohl über Gipskugel. Mit Meridianring und aufgesetztem<br />
Stundenkreis aus Holz sowie Stundenzeiger<br />
aus Messing. Vierfüßiger Standfuß mit achteckigem<br />
Horizont. O. O. (Würzburg?) 1833.<br />
Höhe ca. 30 cm, Duchmesser ca. 19 cm. – Einzelne<br />
kleine Beschäd., berieben und gebräunt. (100)<br />
600,-<br />
Dekorativer kleiner Tischglobus mit Schenkungsvermerk<br />
„Adam Rottenhäuser dono dedit Adamo Röser 1833“. Die<br />
Jahreszahl 1833 findet sich auch auf dem Horizontring.<br />
Adam Rottenhäuser war ein wohlhabender Würzburger<br />
Bäckermeister, der gegen 1837 verstorben ist. In sparsam<br />
grenzkolorierter Federzeichnung mit brauner Tusche, die<br />
meisten Bezeichnungen handschriftlich eingetragen, einige<br />
größere in Typendruck. – Siehe Abbildung Tafel 32.<br />
3044 HIMMELSKARTEN – „Coeli stellati Christiani<br />
haemispharium posterius“. Alt teilkolor. Kupferstich<br />
von Cellarius bei Valk und Schenk in Amsterdam<br />
(1708). 43 x 50 cm. – Etw. fleckig, 3 kleine<br />
Wurmlöcher im Bug. – Van der Krogt, Cel. 3 (23).<br />
(55) 600,-<br />
Graphik · Welt- und Spezialkarten<br />
3045 SCHLARAFFENLAND – „Accurata Utopiae<br />
Tabula Das ist Der Neu-entdeckten Schalck-Welt,<br />
oder des so offt benan(n)ten ... Schlaraffenlandes<br />
Neu erfundene lächerliche Land-tabelle“. Alt -<br />
kolor. Kupferstichkarte mit unkolor. figürl. Kartusche,<br />
bei J. B. Homann in Nürnberg (1730).<br />
49 x 57 cm. (28) 400,-<br />
Shirley, Oddities, 87: „An extraordinary, fantastic map<br />
based on the 16th century satire of Hans Sachs. It depicts in<br />
normal geographical conventions an entirely imaginary land<br />
'Schlaraffenland' surrounded by subsidiary kingdoms<br />
Mammon, Stomach Empire, Land of Booze, Republic of<br />
Venera, Tobacco Island, Prodigal Kindgom etc., a small<br />
Terra Sancta in the north marked unknown land and the<br />
infernal regions at the foot.“ – Etw. gebräunt und fleckig,<br />
Randeinrisse.<br />
3046 – „Discritione del paese di Chucagna dove chi<br />
manco lavora più guadagna“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
bei Remondini in Bassano, 160<strong>6.</strong> 40 x<br />
53 cm. (66) 300,-<br />
Bertarelli 51. Infelise-M. 182. Zotti Minici 241. – Ränder<br />
wenig knittrig, kleine, tls. hinterlegte Randläsuren, etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
3047 TABULA PEUTINGERIANA – „Tabula itineraria<br />
ex illustri Peutingerorum bibliotheca.“ 8 Segmente<br />
(je ca. 18 x 60 cm) auf 4 Bl. (verso ohne<br />
Text). Kolor. Kupferstiche (bei J. Janssonius). Je<br />
40 x 51 cm. (66) 600,-<br />
Shirley 393. Van der Krogt 940:1: „Jansson has closely<br />
copied Ortelius's four sheets for publication in his atlas of<br />
the ancient world from 1652 onwards.“ – Auf starkem<br />
Papier. – Kleinere Schäden laienhaft restauriert.<br />
3048 WELTKARTEN – „Carte générale du monde“.<br />
Kupferstichkarte bei Covens und Mortier in Amsterdam.<br />
38 x 46 cm. – Kalifornien noch als Insel. –<br />
Breitrandig. (112) 200,-<br />
3049 – „Chart of the world on Mercators projection<br />
constructed by Hermann Berghaus and Fr. v.<br />
Stülpnagel“. Getönte lithogr. Karte, in 8 Segmenten<br />
auf Lwd. aufgezogen. – Wenig fleckig. (112)<br />
120,-<br />
3050 – „Diversi Globi Terr-Aquaei ... Prospectus“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte in 2 Hemisphären bei<br />
M. Seutter in Augsburg. 49 x 57 cm. – Stellenw.<br />
hinterlegt, stärker fleckig, Einrisse, Alters- und<br />
Gebrauchsspuren. (69) 300,-<br />
3051 – „Die gantze Welt in ein Kleeblat“. Altkolor.<br />
Holzschnitt aus Bünting, Itinerarium sacrae scripturae,<br />
Helmstedt 1581. 25 x 36 cm. (66) 1.200,-
Shirley 142. Laor S. 129 (ganzseit. Farbabb.). Tooley, Oddities,<br />
88 (mit dem schönen Druckfehler „Kleberblat“):<br />
„Charming map of Europa, Asia and Africa, drawn in the<br />
form of a clover leaf surrounded by an engraved sea with<br />
ship, merman and seamonsters. Denmark and England are<br />
shown outside this design at the top of the map, and America<br />
in bottom left-hand corner.“ – Leicht gebräunt, kleine<br />
Randschäden, Falz mit Schäden und hinterlegt, Montierungsspuren.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 29.<br />
3052 – „Nova totius terrarum orbis geographica ac<br />
hydrographica tabula. Wahre Bildtnüß des Gantzen<br />
Erden Krayses mit allen seinen theilen“. Kupferstichkarte<br />
von M. Merian aus Gottfried,<br />
„Neuwe Archontologia Cosmica“, wahrscheinlich<br />
Frankfurt 164<strong>6.</strong> 24 x 35 cm. (86) 300,-<br />
Shirley 345. – Kleine Fehlstelle im rechten Rand (mini maler<br />
Bildverlust hs. ergänzt) professionell restauriert, geglättet.<br />
3053 WELT- und KONTINENTSKARTEN – 5 alt<br />
grenzkolor. Kupferstichkarten von E. Hérisson<br />
bei Basset in Paris, „revue corrigé et augmentée en<br />
1809“. Jeweils ca. 54 x 80 cm. In je 8 Segmenten<br />
auf Leinwand aufgezogen und gebunden in läd.<br />
Hpgt. d. Zt. (89) 300,-<br />
Tooley 295. – „Mappe-Monde ou le globe terrestre representé<br />
en deux hémisphères“, „Carte générale de l'Europe“,<br />
„Carte générale de l'Asie“, „Carte générale de l'Afrique“<br />
und „Carte de l'Amerique“, alle basierend auf den Entdeckungen<br />
Cooks. – Ränder gebräunt und mit leichten Läsuren,<br />
insgesamt leicht gebräunt und wenig fleckig.<br />
Übersee<br />
3054 AFRIKA – „Barbaria“. Zwei übereinander -<br />
liegende Kartenbilder von 1 Platte. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
(von W. Blaeu). 35 x 45 cm. (76)<br />
200,-<br />
Norwich 29<strong>6.</strong> Koeman 8610:2. – Nordafrika zwischen<br />
Marokko und dem Nil bzw. größerer Ausschnitt von Algerien<br />
bis Tripolis. – Verso lateinischer Text. – Ränder fleckig<br />
und mit Einrissen.<br />
3055 – TUNIS, darunter Aphrodisium und Penon de<br />
Veles. 3 Gesamtansichten von 1 Platte. Altkolor.<br />
Radierung (aus BH), um 1580. 32 x 46 cm. – Ränder<br />
fleckig. (66) 250,-<br />
3056 AMERIKA – „America noviter delineata“. Alt<br />
teilkolor. Kupferstichkarte mit 2 altkolor. Nebenkarten,<br />
altkolor. Kartusche, Schiffsstaffage und<br />
Graphik · Übersee 421<br />
Meerestieren, von H. Hondius, 1631 (aus Mercator-Hondius,<br />
holländische Ausg. 1634). 37 x 49<br />
cm. (55) 800,-<br />
Van der Krogt 9000:1D.2. Burden 192 (state 3 of 5). Tooley,<br />
The Mapping of America, 298 (mit Abb. 172): „A reissue<br />
of the map of his father Jodocus but without the top or side<br />
borders. With the two inset maps of Greenland and the<br />
Antarctic. The other decorations, the ships and sea monsters<br />
retained but printed in reverse, Terra del Fuego is revised in<br />
outline, Barnevelts and Mauritius islands and Waigat strait<br />
inserted. Thus giving the Picart version of Tierra del<br />
Fuego.“ – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
3057 – „Virginiae item et Floridae Americae provinciarum,<br />
nova descriptio“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
(von H. Hondius aus Mercator-Hondius, holländische<br />
Ausg. 1634). 33 x 48 cm. (55) 800,-<br />
Van der Krogt 9400:1A. Lowery 100. Goss 23. Burden 151:<br />
„The map's scale and decorativeness make it very sought<br />
after.“ – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
3058 – BERMUDAS – „Mappa aestivarum insularum,<br />
alias Bermudas“. Altkolor. Kupferstichkarte (von<br />
H. Hondius aus Mercator-Hondius, holländische<br />
Ausg. 1634). 38 x 51 cm. (55) 400,-<br />
Van der Krogt 9660:1.1. Palmer, Bermuda maps, 10. – Etw.<br />
gebräunt und fleckig.<br />
3059 – CAYENNE – „Carte de l'isle de Cayenne“.<br />
Kupferstichkarte bei J. Lagniet in Paris (1652).<br />
31 x 40 cm. – Ränder wasserfleckig. – Tooley 369.<br />
(66) 400,-<br />
3060 – GROSSE ANTILLEN – „Cuba insula“. Mit<br />
kleineren Karten von Jamaica, Puerto Rico und<br />
Margarita. Altkolor. Kupferstichkarte (von H.<br />
Hondius aus Mercator-Hondius, holländische<br />
Ausg. 1634). 34 x 48 cm. (55) 400,-<br />
Van der Krogt 9610:1A. Kapp, Jamaica, 7. Wolff, America,<br />
S. 101: „Abgesehen von einigen kleinen Veränderungen aus<br />
C. Wytfliet übernommen.“ Von Hondius erstmals 1606 seiner<br />
Mercator-Ausgabe hinzugefügt. – Etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
3061 – NEW YORK – „Schröckenvolle Feuersbrunst<br />
welche zu Neu Yorck von denen Americanern in<br />
der Nacht vom 19. Herbst Monath 177<strong>6.</strong> angeleget<br />
worden“. Kolor. Guckkastenblatt bei der Akademie<br />
in Augsburg. 28 x 39 cm. – Erhebliche Ge -<br />
brauchsspuren. (112) 80,-<br />
3062 – NORDAMERIKA – „America septentrionalis“.<br />
Teilkolor. Kupferstichkarte nach G. de l'Isle<br />
bei T. C. Lotter in Augsburg um 1770. 44 x 56 cm.<br />
(29) 200,-
422<br />
Nr. 3080<br />
Sellers/Van Ee 12<strong>6.</strong> Wagner 630. Tooley, French, 34 Anm.<br />
Lowery 625 (unter Delisle). – „A Delisle type No. 1 map“<br />
(Wagner). Zeigt das Gebiet zwischen Grönland, Panama<br />
und Kalifornien, hier läßt die Küstenzeichnung offen, ob es<br />
eine Insel sein soll. – Fleckig, unten mit Wasserschaden.<br />
3063 – – „Generalkarte von Nord-America samt<br />
den westindischen Inseln. Verfasst von Herrn<br />
Pownall“. Grenzkolor. Kupferstichkarte mit<br />
4 Blättern aus dem „Allgemeinen großen Atlas“<br />
von F. A. Schraembl in Wien 1787. Je 49 x 57 cm.<br />
– Wenig fleckig. (174) 800,-<br />
3064 – SÜDAMERIKA – „America Meridionalis ... per<br />
G. de l'Isle“. Altkolor. Kupferstichkarte mit un -<br />
kolor. figürl. Kartusche bei Lotter in Augsburg.<br />
45 x 58 cm. – Etw. fleckig und blaß. (29) 120,-<br />
3065 – – CHILE – „Chili“. Kolor. Kupferstichkarte<br />
(verso deutscher Text) von G. Blaeu in Amsterdam.<br />
35 x 48 cm. – Geglättet. – Van der Krogt<br />
9920:2.2. (86) 150,-<br />
3066 AMERIKA – 7 Blätter. Verschied. Stecher und<br />
Formate (leichte Altersspuren). – Meist Karten.<br />
(86) 200,-<br />
Graphik · Übersee<br />
3067 ASIEN – „Asia noviter delineata. Auctore Guiljelmo<br />
Blaeuw“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte<br />
(verso franz. Text) mit kolor. figürl. Kartusche,<br />
9 kleinen kolor. Ansichten bzw. Grundrissen als<br />
Kopfleiste und 5 kolor. Darstellungen von Eingeborenen<br />
zu beiden Seiten sowie reicher kolor.<br />
Schiffsstaffage und Meerestieren von G. Blaeu in<br />
Amsterdam um 1634. 40 x 55 cm. – Schön und<br />
breitrandig. – Van der Krogt 8000.2. – Siehe Abbildung<br />
Tafel 30. (66) 2.000,-<br />
3068 – „Asiae nova descriptio“. Kupferstichkarte von<br />
P. Kaerius in Amsterdam 1614. Eingefaßt von<br />
4 Bildleisten mit insgesamt 10 Stadtansichten,<br />
6 Porträts und 8 Abb. von Eingeborenen. 45 x 57<br />
cm. (66) 1.500,-<br />
Schilder-S. MCN VI, 20,1. Sweet 23. Tibbets 68. – Die Karte<br />
gehört zu der Folge von Erdteilkarten, die Kaerius erstmals<br />
1614 veröffentlichte. – Geglättet, Ränder wenig sorgfältig<br />
restauriert.<br />
3069 – „Erythraei sive rubri maris periplus“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte von Ortelius. 35 x 45 cm. (66)<br />
200,-
Van den Broecke 224. – Verso lateinischer Text (aus der<br />
Ausgabe 1601). – Etw. gebräunt und fleckig.<br />
3070 – „Indiae orientalis nova descriptio“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte von J. Janssonius (aus Mercator-<br />
Hondius, holländische Ausg. 1634). 33 x 44 cm.<br />
(66) 600,-<br />
Van der Krogt 8500:1B.1. Schilder 24. Clancy <strong>6.</strong><strong>6.</strong> – Sauber<br />
und breitrandig.<br />
3071 – „Karte von Ostindien nach den neuesten Ent -<br />
deckungen“. Kupferstichkarte um 1780. 20 x 34<br />
cm. – Beiliegt aus demselben Werk die „Karte von<br />
Hindustan“. (86) 100,-<br />
3072 – „Nona Asiae tabula“. Holzschnittkarte aus der<br />
Straßburger Ptolemäus-Ausgabe 1513/20. 38 x 53<br />
cm. (174) 2.500,-<br />
Nordenskiöld 207 [44] = 205 [24]. – Die Karten der beiden<br />
Straßburger Ausgaben von 1513 und 1520 sind meist von<br />
denselben Holzstöcken gedruckt (die wenigen Abweichungen<br />
bei Nordenskiöld beschrieben). – Bug mit kleinem<br />
Loch (minimaler Bildverlust) und hinterlegt, Ränder alt ausgebessert,<br />
stellenw. wenig fleckig.<br />
3073 – „The Turkish Empire. Newly Augmented by<br />
John Speed 1626“. Kupferstichkarte. 39 x 50 cm.<br />
(66) 400,-<br />
Tibbets 77: „The map is taken from the Hondius map of<br />
1606, but has borders like the Speed Asia with plans of<br />
8 towns and 10 pictures of dresses.“ – Geglättet, laienhaft<br />
restauriert.<br />
3074 – CHINA – „China“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
(von J. Hondius aus Mercator-Hondius, holländische<br />
Ausg. 1634). 33 x 44 cm. (66) 800,-<br />
Zögner, China, S. 17. Van der Krogt 8410:1A. Skelton,<br />
Decorative maps, Taf. 44. – Dekorative Karte mit Japan und<br />
Teilen der amerikanischen Küste sowie Korea als Insel. –<br />
Rechte untere Ecke angesetzt, minimal fleckig.<br />
3075 – – PEKING – „Xuntien alias Quinzay“. Ansicht<br />
aus der halben Vogelschau. Kupferstich (von<br />
M. Merian aus der Archontologia). 18 x 25 cm.<br />
(86) 120,-<br />
Fauser 5441. – Wenig fleckig. – Beiliegt aus demselben Werk<br />
„Tartaria“ in einem schwachen Abzug.<br />
3076 – JAPAN – „Iaponia“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
(von J. Hondius aus Mercator-Hondius, holländische<br />
Ausg. 1634). 33 x 42 cm. (55) 600,-<br />
OAG 12. Campbell 9. Van der Krogt 8450:1A.1. – Im Bug<br />
unten mit Hinterlegung, breite Ränder wenig fleckig.<br />
Graphik · Übersee 423<br />
3077 – PALÄSTINA – „Het Beloofde Landt Canaan“.<br />
Altkolor. Kupferstichkarte mit biblischen Szenen<br />
an unterer Leiste, aus einer niederländ. Bibel, bei<br />
N. Visscher in Amsterdam, um 1680. 32 x 48 cm.<br />
– Etw. fleckig. – Laor 791. (66) 200,-<br />
3078 – – „Carte de la Terre Sainte“. Kupferstichkarte<br />
aus Chatelain, Atlas Historique, Amsterdam 1732.<br />
38 x 48,5 cm. – Laor 213. (66) 80,-<br />
3079 – – „Chorographia Terrae Sanctae in angustiorem<br />
formam redacta“. Kolor. Kupferstichkarte (von<br />
2 Platten) mit kleinem Grundrißplan des alten<br />
Jerusalems im Rund (ca. 11 x 14 cm) und 18 De -<br />
tailansichten jüdischer Kultobjekte und -stätten in<br />
der Fuß- und den Seitenleisten. 31 x 80 cm. – Auf<br />
Karton montiert. (66) 150,-<br />
Laor 771A. – Die Karte erschien erstmals 1632 im<br />
„Commentarium“ des Tirinus, gestoch. vermutlich von<br />
C. Galle und offensichtlich eine Kopie nach Adrichom. –<br />
Hier die Version aus der zweiten Ausgabe bei Pezzano in<br />
Venedig 178<strong>6.</strong><br />
3080 – – „Descriptio et situs terrae sanctae“. Kupferstichkarte<br />
von de Jode aus dem „Speculum orbis<br />
terrae“, Antwerpen 1593. 33 x 51 cm. (66) 1.200,-<br />
Laor 376: „Oriented to the east. Many illustrations on the<br />
map depicting scenes from the Old and New Testament.<br />
Latin text on verso.“ – Wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
3081 – – „Iste (und) IV-VI. Landkaart“. 4 Kupferstichkarten<br />
von W. A. Bachiene bei Paddenburg in<br />
Utrecht 1757-63. Je 33 x 42 cm. – Ränder mit kleinen<br />
Schäden. – Laor 74 und 77-79. (66) 150,-<br />
3082 – – „Facies Palaestinae ex monumentis veteribus<br />
descripta ab Hadriano Relando“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
mit großer figürl. Kartusche, von<br />
Puschner, aus A. Reland, „Palaestina ex monumentis<br />
veteribus illustrata“, bei W. Broedelet in<br />
Utrecht, 1714. 54 x 48 cm. (66) 120,-<br />
Laor 643: „At bottom left: a beautiful illustration showing<br />
f. i. a woman in chains 'Judea capta', and in the background<br />
the port of Jaffa.“ – Minimal fleckig.<br />
3083 – – „Generaale Kaart van het Beloofde Land“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte mit kleiner unkolor. Planansicht<br />
des Lagers der israelitischen Stämme beim<br />
Auszug aus Ägypten (8,5 x 13,5 cm) von Elwe und<br />
Langeveld in Amsterdam 178<strong>6.</strong> 50 x 59 cm. –<br />
Wenig fleckig. – Laor 267. (66) 300,-
424<br />
3084 – PALÄSTINA – „Das Heilig Landt mit außtheilung<br />
der zwölff Geschlechter“. Altkolor. Holzschnittkarte<br />
aus der deutschen Ausgabe von<br />
S. Münster, „Cosmographie“, bei S. Henric-Petri<br />
in Basel, 1588. 30 x 36 cm. – Gering fleckig, Ränder<br />
mit kleinen Läsuren. – Laor 532. (66) 120,-<br />
3085 – – „Iudaeae seu terrae Israelis tabula geographica.“<br />
Kolor. Kupferstichkarte (von Janssonius).<br />
34 x 48 cm. (66) 120,-<br />
Van der Krogt 8155:1. Laor 373. – Verso ohne Text. – Etw.<br />
fleckig, geglättet.<br />
3086 – – „Jüdaea oder das Heilige Land“. Grenzkolor.<br />
Kupferstichkarte bei J. G. Koller in Augsburg ca.<br />
1705. 61 x 114 cm. (66) 600,-<br />
Nicht bei Laor. – Neudruck der 1691 bei Stapf in Augsburg<br />
erschienenen Karte (diese wiederum war eine sklavische<br />
Kopie der Karte von Dapper). Zu beiden Karten siehe den<br />
Aufsatz von Michael Ritter in Cartographica Helvetica 42<br />
(2010), S. 29-37. – Johann Georg Koller war Mitglied der<br />
Kramerzunft und betrieb den Kupferdruck seit etwa 1700<br />
widerrechtlich: „Koller beliess Stapfs Vorlage unverändert;<br />
er tilgte lediglich die beiden Namensbestandteile 'Ulrich<br />
Stapff' in der Autorenangabe ... Die zugehörige gedruckte<br />
Erläuterung wurde von Koller wohl nicht mehr mitvertrieben,<br />
zumindest fehlt sie bei den nachgewiesenen Exemplaren<br />
(Augsburg und BSB). Wann Koller die Kupferplatten<br />
an sich gebracht hatte, lässt sich nicht mehr ermitteln. Der<br />
Erwerb kann schon bald nach seiner Niederlassung in<br />
Augsburg im Jahre 1702 stattgefunden haben, genauso gut<br />
aber erst nach dem Tod von Johann Ulrich Stapf Vater<br />
(1706) oder Sohn (1724).“ – Fleckig, knapp beschnitten, ver -<br />
so großflächig hinterlegt, einige Gebrauchsspuren. – Selten.<br />
3087 – – „Judaea, seu terra sancta“. Kolor. Kupferstichkarte<br />
von Sanson bei Schenk in Amsterdam. 48 x<br />
56 cm. (66) 120,-<br />
Laor 683: „The title cartouche shows Abraham, redying<br />
himself to sacrifice his son, Isaac, and Aaron, the High<br />
Priest.“ – Fleckig, Ränder stellenw. restauriert, rechte untere<br />
Ecke angesetzt.<br />
3088 – – „Karte von Palästina oder dem heiligen Lande<br />
... für Schulen eingerichtet von Carl Beiling“.<br />
Grenzkolor. lithogr. Karte von F. von Harscher in<br />
München ca. 1850. 62 x 118 cm. – Etw. fleckig,<br />
kleinere Beschädigungen. – Nicht bei Laor. (66)<br />
200,-<br />
3089 – – „Novissima totius Terrae Sanctae sive promissionis<br />
descriptio“. Kolor. Kupferstichkarte mit<br />
Grundrißplan des Lagers der Israeliten von J. B.<br />
Homann bei D. Funck in Nürnberg, um 1700.<br />
46 x 55 cm. – Etw. fleckig, geglättet. – Laor 29<strong>6.</strong><br />
(66) 80,-<br />
Graphik · Übersee<br />
3090 – – „Palestina sive Terrae Sanctae descriptio“.<br />
Kupferstichkarte von J. Joansonius (sic = Janssonius;<br />
aus G. Horn, Accuratissima orbis antiqui<br />
delineatio), nach 1658. Mit 3 Rollwerkkartuschen,<br />
davon 1 mit kleiner Ansicht von Jerusalem; oben<br />
und unten jeweils Bildleiste mit 9 biblischen Szenen.<br />
43 x 55 cm. (66) 1.200,-<br />
Laor 372A. Van der Krogt 8150:1B. – Ohne Rückentitel. –<br />
Wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
Decorative map with a small inset-view of Jerusalem and<br />
borders depicting 18 scenes from the Exodus. First published<br />
by Janssonius 1658, our copy from an ed. of Horn without<br />
text on the back. – See illustration.<br />
3091 – – „Palestinae sive totius terrae promissionis nova<br />
descriptio“. Altkolor. Kupferstichkarte (von Ortelius)<br />
nach T. Stella. 35 x 46 cm. (66) 300,-<br />
Van den Broecke 172. – Die Karte im 3. Zustand aus der italienischen<br />
Ausgabe von 1608. – Leicht gebräunt und fleckig.<br />
3092 – – „La Palestine“. Kolor. Kupferstichkarte mit<br />
3 kleinen Nebenkarten von Bek nach D'Anville<br />
bei Remondini in Venedig 1783. 37 x 42 cm. (66)<br />
100,-<br />
Laor 37. – „Enlarged copy“ nach der erstmals 1767 im<br />
„Atlas général“ erschienenen Karte von D'Anville.<br />
3093 – – „Partie Orientale, dela Terre de Canaan à Present<br />
la Palestine“. Altkolor. Kupferstichkarte von<br />
Sanson bei Mortier in Amsterdam. 39 x 93 cm. –<br />
Breite Ränder fleckig. – Vgl. Laor 694. (66) 250,-<br />
3094 – – „Regio Canaan seu terra promissionis.“ Altkolor.<br />
Kupferstichkarte mit unkolor. figürl. Kartusche<br />
und kleiner grenzkolor. Nebenkarte bei<br />
M. Seutter in Augsburg. 49 x 57 cm. – Etw. fleckig,<br />
rechte untere Ecke fehlt. – Laor 720. (66) 250,-<br />
3095 – – „Situs terrae promissionis“. Kolor. Kupferstichkarte<br />
nach Ch. Adrichom bei H. Hondius in<br />
Amsterdam. 37 x 49 cm. – Leicht fleckig, Bug ge -<br />
glättet. – Laor 23. (66) 250,-<br />
3096 – – „Soria et terra santa nuova tavola“. Altkolor.<br />
Kupferstich aus einer italienischen Ptolmäusausgabe<br />
um 1545. 18 x 24 cm. – Etw. fleckig. – Vgl.<br />
Laor 621. (66) 200,-<br />
3097 – – „Tabula geographica in qua regiones Cananaeae<br />
... describuntur.“ Altkolor. Kupferstichkarte,<br />
umgeben von 15 Medaillons, von P. Plancius,<br />
gedruckt in Amsterdam bei P. Cloppenborch<br />
(für die holländische Bibel bei Paedts 1609). 29 x<br />
49 cm. – Rechts unten mit Quetschfalte. – Laor<br />
569. (66) 400,-
Nr. 3090<br />
3098 – – „Tabula terre sanctae“. Kolor. Holzschnitt aus<br />
der Ptolemäus-Ausgabe bei Trechsel in Lyon 1535.<br />
28 x 41 cm. (66) 500,-<br />
Laor 612: „Oriented to the east. Modern map of Palestine,<br />
the shore line running from Sidon to Gaza and inland show -<br />
ing the whole of Palestine on both sides of the Jordan. Printed<br />
from the same block as the 1522 and 1525 editions. After<br />
Vesconte-Sanuto's map of Palestine.“ – Etw. fleckig.<br />
3099 – – „Terra Sancta“. Kolor. Kupferstichkarte (von<br />
A. Ortelius). 35 x 49 cm. (66) 200,-<br />
Vgl. Van den Broecke 173 und Laor 543. – Verso französischer<br />
Text (Bogennorm II2). – Lappiges Papier. – Etw. fleckig.<br />
3100 – – „Terra Sancta“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
(von A. Ortelius). 35 x 49 cm. (66) 200,-<br />
Vgl. Van den Broecke 173 und Laor 543. – Verso französischer<br />
Text (S. 347; Bogennorm Ppppppp). – Lappiges Papier.<br />
– Etw. fleckig.<br />
Graphik · Übersee 425<br />
3101 – – „Terra Sancta“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
(von A. Ortelius). 37 x 50 cm. (66) 300,-<br />
Van den Broecke 173 (L 105 = Ausgabe 1592). – Vgl. Laor<br />
543 (Ausgabe 1584): „Oriented to the east. Shows the shore<br />
line from Beirut to Gaza. The shore line is distorted by<br />
many fanciful bays and promontories. Wide meanderings<br />
of the River Jordan not corresponding to the reality. The<br />
title cartouche is surrounded by biblical vignettes. Left hand<br />
bottom, Jonah is being thrown from the ship to the whale.“<br />
– Wenig fleckig.<br />
3102 – – „Terra Sancta a Petro Laicstain perlustrata“.<br />
Kolor. Kupferstichkarte (von Ortelius). 37 x 50<br />
cm. (66) 200,-<br />
Van den Broecke 173. Laor 543 (Ausgabe 1584): „Oriented<br />
to the east. Shows the shore line from Beirut to Gaza. The<br />
shore line is distorted by many fanciful bays and promontories.<br />
Wide meanderings of the River Jordan not corresponding<br />
to the reality. The title cartouche is surrounded by<br />
biblical vignettes. Left hand bottom, Jonah is being thrown<br />
from the ship to the whale.“
426<br />
Nr. 3113<br />
3103 – PALÄSTINA – 8 Blätter. Verschied. Stecher und<br />
Formate (Ge brauchsspuren). (66) 250,-<br />
3104 – – JERUSALEM – Darunter Nazareth und<br />
Ramma. 3 Gesamtansichten von 1 Platte. Alt kolor.<br />
Radierung aus dem Städtebuch von Janssonius.<br />
35 x 46 cm. – Bug fleckig. – Fauser 6112. (66)<br />
250,-<br />
3105 – – – „Abriß der Weltberühmten Statt Jerusalem“.<br />
Altkolor. Kupferstich von M. Seutter in Augsburg,<br />
ca. 1745. 57 x 49 cm. – Ränder mit Beschädigungen.<br />
– Laor 1129. (66) 250,-<br />
3106 – – – „Hierusalem veteris imago vera“. Gesamtansicht.<br />
Kupferstich von W. Hollar, London 1660.<br />
38 x 107 cm. – Knapp beschnitten und alt aufgezogen,<br />
fleckig und mit Gebrauchsspuren. – Parthey<br />
1130. (66) 250,-<br />
3107 – – – „Ierusalem“. Gesamtansicht von der Höhe.<br />
Kupferstich aus M. Merian, „Archontologia“. 18 x<br />
33 cm. – Geglättet. – Laor 1082. (86) 150,-<br />
Graphik · Übersee<br />
3108 – – – „Ierusalem comme elle est à present“.<br />
Gesamtansicht. Kolor. Kupferstich von Aveline.<br />
32 x 52 cm. – Etw. fleckig, Bug geglättet. (66)<br />
150,-<br />
3109 – – – „Ierusalem, et suburbia eius, sicut tempore<br />
Christi floruit, cu(m) locis, in quib(us) Christ(us)<br />
pass. est ... descripta per Christianum Adrichom<br />
Delphum“. Planansicht. 2 altkolor. Radierungen<br />
aus Braun und Hogenberg, Köln 1588. Je ca. 36 x<br />
47 cm. (66) 600,-<br />
Laor 1041: „Imaginary plan of ancient Jerusalem and its<br />
suburbs at the time of Jesus Christ. An enlarged copy of<br />
Adrichom's Jerusalem, but oriented to the north.“ – Die<br />
nördl. Hälfte im Bug unten mit hinterlegtem Einriß.<br />
3110 – – – „Jerusalem“. Gesamtansicht. Kreidelithographie<br />
auf aufgewalztem China von D. Wegelin bei<br />
Hanfstaengl in München. 31 x 40 cm. – Ränder<br />
fleckig. – Beiliegt aus derselben Serie: „Omar's<br />
Moschée“. (66) 120,-
3111 – – – „Prospect der vormals Heiligen und Welt<br />
Berühmten Stadt Ierusalem“. Altkolor. Plan und<br />
unkolor. Ansicht auf 1 Bl. bei Seutter in Augsburg<br />
ca. 1734. 48 x 56 cm. – Laor 1131. (66) 400,-<br />
3112 MITTELMEER – „Deserta Aegypti, Thebaidis,<br />
Arabiae, Syriae etc. exhibita“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
von M. Seutter in Augsburg. 48 x 56 cm.<br />
(28) 150,-<br />
Laor 724: „Shows the countries of the Eastern Mediterranean:<br />
Turkey, Syria, Palestine, and Egypt with the places<br />
inhabited by the Anachorets. The map is a reduced scale<br />
copy of Etienne Michalet's map of 1697.“ – Bug mit kleinem<br />
Loch, wenig fleckig.<br />
3113 NAHER OSTEN – „Tabula prima Asie“. Holzschnittkarte<br />
aus der Straßburger Ptolemäus-Ausgabe<br />
1513/20. 38 x 53 cm. (174) 3.000,-<br />
Zacharakis 1820. Nordenskiöld 207 [36] = 205 [16]. – Die<br />
Karten der beiden Straßburger Ausgaben von 1513 und<br />
1520 sind meist von denselben Holzstöcken gedruckt<br />
(die wenigen Abweichungen bei Nordenskiöld beschrieben).<br />
– Leicht gebräunt, wenig fleckig. – Siehe Abbildung.<br />
3114 – „Turcici imperii descriptio“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
von Ortelius. 37 x 49 cm. (66) 200,-<br />
Van den Broecke 169. Tibbets 42: „This is a new plate<br />
copied from the one of 1570, with a less decorative and<br />
more artistic cartouche.“ – Verso lateinischer Text. – Im Bug<br />
oben mit kleiner Verklebung, fleckig.<br />
3115 – „Turcicum imperium“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
von Blaeu. 40 x 52 cm. (66) 300,-<br />
Van der Krogt 8100:2. Tibbets 84. – Zeigt Arabien und den<br />
östlichen Mittelmeerraum. – Aus einer lateinischen Ausgabe.<br />
– Minimal gebräunt, Ränder wenig fleckig. – Sehr de -<br />
korative Goldhöhung.<br />
Europa<br />
3116 „Theatre de la guerre en Austriche, Baviere,<br />
Souabe, le Tirol, et le pays aux environs“. Alt<br />
grenzkolor. Kupferstichkarte bei Covens und<br />
Mortier in Amsterdam. 93 x 114 cm. – Leichte<br />
Beschädigungen in den Falzen und an den Rändern.<br />
– Selten. (18) 500,-<br />
3117 BALKAN – „Carte delle provincie illiriche co'<br />
loro diversi stabilimenti ... Compilata per ordine<br />
superiore nel deposito della guerra del regno<br />
Graphik · Europa 427<br />
d'Italia nell'anno MDCCCXIII“. Kupferstichkarte<br />
von G. und B. Bordiga nach D. Pagani,<br />
(<strong>Mai</strong>land) 1813. 129 x 113 cm. – In 8 Segmenten<br />
auf Leinwand aufgezogen und in läd. Hldr.-Schuber<br />
d. Zt. – Rückseitig gestempelt, gering fleckig.<br />
(89) 300,-<br />
Tooley 70. – Nicht bei Szántai. – Seltene, offenbar zu<br />
militärischen Zwecken angefertigte Balkankarte (als Teil<br />
Italiens).<br />
Großformatige Militärkarte<br />
3118 – „Carte der europäischen Türkey nebst einem<br />
Theile von Kleinasien in XXI. Blaettern.“ Kupferstichkarte<br />
von F. von Weiss beim Österreichischen<br />
Generalquartiermeisterstab in Wien,<br />
1829. 290 x 188 cm. – In 22 Segmenten auf Leinwand<br />
aufgezogen und in Pp.-Schuber d. Zt.<br />
(beschabt). (89) 600,-<br />
Tooley 658. – Nicht bei Szántai. – Erster Druck der seltenen<br />
Karte des Balkans, Griechenlands, der Ägäis und des westlichen<br />
Kleinasien, wohl anläßlich des russisch-türkischen<br />
Krieges 1828/29. Eine zweite englische Ausgabe folgte 1854.<br />
Dieser ist zu entnehmen, daß der Oberstleutnant Franz von<br />
Weiss sich auf russische Unterlagen zur Erstellung der<br />
Karte gestützt hat.<br />
3119 – „Carte generale de la Turquie d'Europe“.<br />
Grenzkolor. Kupferstichkarte von Tromlin bei<br />
Picquet in Paris 1822. In 15 Sektionen auf Lwd.<br />
aufgezogen. 195 x 152 cm. – In läd. Pp.-Schuber<br />
d. Zt. (89) 200,-<br />
3120 – „Neue und Vollkommene Carten, des Königreich<br />
Bosnien“. Manuskriptkarte von J. Weingartner<br />
1740. 42 x 61 cm. Lwd. d. Zt. mit umlaufendem<br />
grünen Band. (2) 400,-<br />
3121 – „Nova et accurata tabula regnorum et provinciarum<br />
Dalmatiae, Croatiae, Sclavoniae ...“. Kolor.<br />
Kupferstichkarte von Seutter in Augsburg. 49 x 56<br />
cm. – Professionell restauriert. (131) 150,-<br />
3122 – „Tabula geographica continens despotatus Wallachiae<br />
atque Moldaviae, provinciam Bessarabiae“.<br />
Altkolor. Kupferstichkarte bei Homanns Erben<br />
in Nürnberg 1769. 45 x 50 cm. – Ränder wenig<br />
fleckig. (131) 150,-<br />
3123 – „Theatre de la guerre en Hongrie, Bosnie, Servie,<br />
et Tartarie crimée“. Altkolor. Kupferstichkarte bei<br />
Briffaut in Wien 1738. 54 x 92 cm. – Vgl. Szántai,<br />
Briffaut 1. – Auf starkem Papier gedruckt, breitrandig<br />
und vorzüglich erhalten. (2) 400,-
428<br />
Nr. 3127<br />
3124 BALKAN – 6 Blätter. Verschied. Stecher und Formate<br />
(Alters spuren). (68) 150,-<br />
3125 – Ca. 40 Blätter. Verschied. Stecher und Formate.<br />
– 32 Ansichten, Rest Trachten. (68) 250,-<br />
3126 BENELUX – HOLLAND – „Hollandiae antiquorum<br />
nova descriptio“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
(aus Ortelius). 34 x 48 cm. (66) 300,-<br />
Van den Broecke 79. – Aus einer lateinischen Ausgabe. –<br />
Einige Alters- und Gebrauchsspuren. – 11 Beilagen.<br />
3127 – NIEDERLANDE – „Comitatus Flandria“.<br />
Kolor. Kupferstichkarte von Visscher in Amsterdam.<br />
45 x 55 cm. (66) 500,-<br />
MCC 46, 33. – Sehr dekorative Karte, eingerahmt von<br />
4 Leisten, oben und unten jeweils Stadtansichten, an den<br />
Seiten Trachten. Eine datierte Version erschien 1652. –<br />
Semiprofessionell restauriert. – Ohne Rückgaberecht. –<br />
Siehe Abbildung.<br />
Graphik · Europa<br />
3128 – STEENWIJK – „Steenwiick“. Planansicht. Altkolor.<br />
Kupferstich aus dem Städtebuch von Blaeu<br />
1649. 35 x 46 cm. – Wenig fleckig. – Fauser 13329.<br />
(66) 150,-<br />
3129 BENELUX – 8 altkolor. Kupferstichkarten von<br />
Blaeu. Je 41 x 52 cm. (66) 350,-<br />
„Flandria et Zeelandia – Episcopatus Gandauensis – Tetrarchia<br />
– Archiepiscopatus Cameracensis – Iprensis Episcopatus<br />
– Ultraiectum Dominium – Zelandiae pars transscaldina<br />
– Utraque Beverlandia & Wolfersdyck“. – Wenige Ge -<br />
brauchsspuren.<br />
3130 BÖHMEN UND MÄHREN – „Karte des Maehr.<br />
Schles. Gouvernements nach den neuesten astronomischen<br />
Beobachtungen und geometrischen<br />
Vermessungen verzeichnet“. Alt grenzkolor. Kupferstichkarte<br />
von F. Reisser nach J. Bayer in Brünn<br />
1818. 161 x 111 cm. – In vier Segmenten auf Leinwand<br />
aufgezogen und in läd. Pp.-Schuber. (89)<br />
300,-
Bibliothekskatalog des Museum Francisco-Carolinum in<br />
Linz a. D., Linz 1897, 1847. Wawrik-Z. S. 162. – Seltene<br />
Karte, die laut Wawrik-Zeilinger bereits die Siedlungs -<br />
gebiete der Volksstämme Mährens berücksichtigt. – Eine<br />
zweite, erheblich veränderte Ausgabe erschien 1840. – Stellenw.<br />
leicht fleckig.<br />
3131 – PRAG – „Ansicht des Einzuges auf dem Hibernerplatz“.<br />
Kolor. Kupferstich. 35 x 56 cm – Etw.<br />
fleckig. – Unter Glas gerahmt. – Ohne Rückgaberecht.<br />
(126) 250,-<br />
3132 FRANKREICH – „Carte des Provinces de Bretagne,<br />
<strong>Mai</strong>ne, Anjou, et Partie de celles de Normandie,<br />
Touraine, et Poitou“. Kolor. Tuschzeichnung<br />
(82 x 130 cm), in 32 Segmenten auf Lwd.<br />
aufgezogen. (43) 200,-<br />
Handgezeichnete Karte, die auf der „Carte de France de<br />
l'Académie“ von César François Cassini de Thury (1714-<br />
1787) basiert. Die Karte der Akademie war das erste Kartenwerk,<br />
das Frankreich auf der Basis einer genauen Vermessung<br />
darstellt. Zu Lebzeiten Cassinis waren nur zwei<br />
Kartenblätter für die Bretagne fertiggestellt, die hier in<br />
Kopie wiedergegeben sind. – Etw. gebräunt.<br />
3133 – „Tabula III Europae“. Alt kolor. Kupferstichkarte,<br />
vermutlich aus der Ptolemäus-Ausgabe<br />
Straßburg 1525. 31 x 39 cm. (66) 150,-<br />
Vgl. Nordenskiöld 208, 3. – Randleisten des lateinischen<br />
Textes verso ebenfalls altkoloriert. – England mit Brandloch,<br />
etw. fleckig.<br />
3134 – BESANCON – „Veuë de la Ville de Besançon,<br />
du coste de Dole, et Situation du lieu dans la<br />
franche Comté“. Radierung von 2 Platten von<br />
A. F. Boudewyns (Bauduins) nach A. F. Van der<br />
Meulen. Ca. 1680. 46,7 x 130,5 cm. – Rechte Hälfte<br />
kräftiger Abdruck, links etw. blasser, mehrere<br />
Falze, Ränder wenig fleckig und ge bräunt. (66)<br />
800,-<br />
Großformatige, breit angelegte Panoramaansicht der Stadt<br />
und des Umlandes von Besançon mit einiger Figurenstaffage<br />
im Vordergrund (Reisende), möglicherweise zum<br />
Gedächtnis der Eroberung der Franche Comté durch die<br />
Truppen Ludwigs XIV. nach Tapisserieentwürfen Van der<br />
Meulens von Boudewyns radiert (vgl. AKL XIII, 309 und<br />
Thieme-Becker IV, 437 und Wurzbach I, 65). – Selten. –<br />
Siehe Abbildung Seite 417.<br />
3135 – FONTAINEBLEAU – „La Reine allant à fontainebleau<br />
accompagnée de ses gardes.“ Radierung<br />
von A. F. Boudewyns (Bauduins) nach A. F. Van<br />
der Meulen. Ca. 1685/90. 47 x 76,6 cm. – Sehr<br />
kräftiger, tiefschwarzer und kontrastreicher Ab -<br />
druck, breite Ränder ein wenig wasserfl. und ge -<br />
bräunt. (66) 300,-<br />
Graphik · Europa 429<br />
Hollstein XIV, 18, 12. – Ausblick auf Schloß Fontainebleau<br />
(klein im Hintergrund), im Vordergrund die Königin in der<br />
Staatskarosse und ihre Garde. Stechersignatur „F. Baudouins“<br />
in der Platte, die späte Schreibweise, die Boudewyns<br />
ab ca. 1685 verwendet hat.<br />
3136 – ILE DE RE – „Carte des Isles de Ré et d'Olleron“.<br />
Kupferstichkarte von Bellin für das Dépot<br />
de la Marine um 1750. 88 x 56 cm. (66) 250,-<br />
Seekarte der Inseln mit dem angrenzenden Küstengebiet;<br />
oben 2 Abb. von Leuchttürmen und von „Fort du Chapus“<br />
sowie 6 Pläne, darunter Rochefort, La Rochelle und Isle<br />
d'Aix. – Gering fleckig.<br />
3137 – ORANGE – „La Principauté d'Orange et Comtat<br />
de Venaissin“. Altkolor. Kupferstichkarte bei<br />
Blaeu in Amsterdam. 38 x 50 cm. (66) 250,-<br />
Van der Krogt 4730:2. – Verso lateinischer Text (Ausgabe<br />
1644-55). – Etw. fleckig, aber dekorative Goldhöhung. –<br />
Beiliegen 3 weitere Blaeu-Karten: Lalande, Sarlat und Sedan<br />
sowie 2 Kanal-Karten von Covens und Mortier.<br />
3138 – PARIS – „Nouveau plan illustré de la ville de<br />
Paris avec le système complet de ses fortifications<br />
et forts détachés.“ Gestoch. Plan von Bénard nach<br />
A. Vuillemin bei Fatout in Paris, 1845. Blattgr.:<br />
87 x 111 cm. – In 36 Segmenten auf Leinwand aufgezogen,<br />
gefalt. in Hldr.-Einbanddecke d. Zt.<br />
(stark beschabt und bestoßen). (89) 250,-<br />
Früher Druck des zwischen 1844 und 1858 mehrfach aufgelegten<br />
Stadtplans in Stahlstich mit den alten Stadtmauern<br />
und zahlreichen kleinen Souveniransichten. – Leicht ge -<br />
bräunt, wenig fleckig. – Beiliegend ein weiterer Plan von<br />
Paris (Lithographie, 1847).<br />
3139 – VINCENNES – „Le Roy dans sa Calleche<br />
accompagnée des Dames dans le bois de Vincennes.“<br />
Radierung von A. F. Boudewyns (Bauduins)<br />
nach A. F. Van der Meulen. Ca. 1685/90. 50,4 x<br />
79,5 cm. – Sehr kräftiger, tiefschwarzer und kontrastreicher<br />
Abdruck, breite Ränder leicht wasserfl.<br />
und gebräunt. (66) 300,-<br />
Hollstein XIV, 18, 25. – Mit der Stechersignatur „F. Baudouins“,<br />
der späten Schreibweise, die Boudewyns ab ca.<br />
1685 verwendet hat.<br />
3140 GRIECHENLAND – „Archipelagi Graeciae ...<br />
descriptio“. Kupferstichkarte aus dem „Atlas<br />
novus“ von H. Scherer. 22 x 32 cm. (28) 200,-<br />
Zacharakis 2145. – Beiliegen mehrere Blätter, darunter<br />
die Griechenland-Karte von Janssonius (Van der Krogt<br />
7810:1.3 – Zacharakis 1120).<br />
3141 – „Charte vom Türkischen Reiche in Europa“. Alt<br />
grenzkolor. Kupferstichkarte beim Geogr. Institut<br />
in Weimar 1800. 41 x 30 cm. – Breite Ränder<br />
minimal fleckig. (66) 150,-
430<br />
Nr. 3159<br />
3142 GRIECHENLAND – „New Griechen land, mit<br />
andern anstossenden ländern, wie es zu unsern<br />
zeiten beschriben ist“ (mit Kreta und der Küste<br />
Kleinasiens). Holzschnitt aus einer deutschen<br />
Ausgabe von S. Münster, Cosmographie, um 1580.<br />
25 x 34 cm. (86) 150,-<br />
Vgl. Zacharakis 1581. – Minimal fleckig, geglättet. – Beiliegt<br />
aus demselben Werk die Vogelschauansicht von Famagusta.<br />
3143 – „Peloponese aujourd'huy la Morée“. Grenzkolor.<br />
Kupferstichkarte von De Fer in Paris 1705.<br />
41 x 51 cm. (55) 400,-<br />
Zacharakis 999. – Das Datum wie auf allen bekannten<br />
Exemplaren hs. verändert (1705/1715). – Etw. gebräunt und<br />
fleckig.<br />
3144 – „Tabula mo(derna) Bossin(ae e)t pr(imo d)e<br />
(Gretia)“. Altkolor. Kupferstichkarte, vermutlich<br />
aus der Ptolemäus-Ausgabe Straßburg 1525. 31 x<br />
39 cm. (66) 1.200,-<br />
Vgl. Zacharakis 1822. Szathmáry 16 C. Nordenskiöld 208,<br />
37. – Randleisten des lateinischen Textes verso ebenfalls<br />
altkoloriert. – Leicht fleckig, kleine Randschäden. – Sehr<br />
selten. – Siehe Abbildung Tafel 29.<br />
3145 – 4 Umrißradierungen von A. Gasparini aus den<br />
„Ruinen von Athen“, Rom 1842-44. Je 39 x 52 cm.<br />
(61) 400,-<br />
Graphik · Europa<br />
Thieme-B. XIII, 230. – „Tempio di Teseo in Atene“ –<br />
„Monumento coriagico di Lisicrate“ – „Torre d'Andronico<br />
Cirreste e d'Eolo“ – „Porta dell'agora“. – Die ganze Folge<br />
umfaßte 10 Blätter. – Ränder etw. fleckig.<br />
3146 – ATHEN – „Die Acropolis von Athen“. Lithogr.<br />
von F. Hohe nach K. Krazeisen. 25 x 31 cm. (96)<br />
500,-<br />
Droulia 142<strong>6.</strong> Blackmer 92<strong>6.</strong> Lipperheide Kc 9. – Eine der<br />
7 Landschaftsdarstellungen aus dem Werk „Bildnisse ausgezeichneter<br />
Griechen und Philhellenen“, München 1828-<br />
31. – Beiliegen aus demselben Werk die Tafeln: „Beschiessung<br />
des Klosters St. Spiridione am Piraeus“, „Aegina“ und<br />
„Ein Kapitaen mit seinen Palikaren im Gefechte“. – Alle<br />
Tafeln etw. fleckig, aber sehr breitrandig.<br />
3147 – – „Die Akropolis von der Abendseite“. Lithogr.<br />
von Mayerhofer bei Piloty und Loehle in München.<br />
26 x 38 cm. – Ränder fleckig. – 6 Beilagen.<br />
(61) 200,-<br />
3148 – PELOPONNES – „Peloponnesus hodie<br />
Morea“. Altkolor. Kupferstichkarte mit unkolor.<br />
Kartusche bei M. Seutter in Augsburg. 48 x 56 cm.<br />
– Zacharakis 2177. (6) 120,-<br />
3149 GROSSBRITANNIEN – BRIGHTON –<br />
„Bathing Horses at Brighton“. Altkolor. Kupferstich<br />
von J. Ogborne nach P. F. Bourgeois bei<br />
Colnaghi in London 1802. 42 x 66,5 cm. – Restaurierte<br />
Eckabrisse und Einrisse, leicht gebräunt,<br />
unter Passepartout. (60) 300,-
Dunkle stürmische Küstenlandschaft mit Reitern, spielenden<br />
Kindern und Schiffen, teils in Punktiermanier gestochen<br />
nach einem Gemälde von Sir Peter Francis Bourgeois<br />
(1756-1811, vgl. AKL XIII, 376).<br />
3150 – IRLAND – „Le royaume d'Irlande divisé en ses<br />
quatre Provinces“. Altkolor. Kupferstichkarte von<br />
Sanson, bei Jaillot in Paris. 88 x 60 cm. – Äußerst<br />
breitrandig, auf starkem Papier gedruckt und sehr<br />
gut erhalten. – Law 40. (2) 200,-<br />
3151 – SCHOTTLAND – „Le Royaume d'Escosse<br />
Divisé en Parties Septentrionale & Meridionale“.<br />
Alt grenzkolor. Kupferstichkarte (von 2 Platten)<br />
mit 2 großen unkolor. figürl. Kartuschen und<br />
Wappen, von Sanson, bei H. Jaillot in Paris. 85 x<br />
58 cm. – Sehr breitrandig, auf starkem Papier ge -<br />
druckt und vorzüglich erhalten. (2) 200,-<br />
3152 ITALIEN – BOLOGNA – „Vedute di Bologna“.<br />
Souvenirblatt mit Gesamtansicht, umgeben von<br />
10 Detailansichten. Stahlstich von C. Lose (bei<br />
Bettalli in <strong>Mai</strong>land). 32 x 42 cm. – Breitrandig.<br />
(112) 250,-<br />
3153 – GALLIPOLI – Planansicht. Altkolor. Radierung<br />
(aus BH), um 1580. 37 x 51 cm. – Bug verstärkt,<br />
Ränder fleckig. – Fauser 4424. (66) 200,-<br />
3154 – GENUA – „Genua“. Gesamtansicht von der<br />
Höhe. Kupferstich von M. Merian. 20 x 38 cm. –<br />
Wenig fleckig. – Fauser 4583. (86) 150,-<br />
3155 – – „Vedute di Genova“. Souvenirblatt mit Ge -<br />
samtansicht, umgeben von 10 Detailansichten.<br />
Stahlstich von C. Lose bei Bettalli in <strong>Mai</strong>land.<br />
32 x 42 cm. – Tiefer hinterlegter Einriß, wenig<br />
fleckig. (112) 150,-<br />
3156 – ISCHIA – „Ischia Isola, olim Aenaria“. Alt -<br />
kolor. Kupferstichkarte von Blaeu aus der holländischen<br />
Ausg. 1642. 37 x 48 cm. – Wenig fleckig. –<br />
Van der Krogt 7550:2. (69) 300,-<br />
3157 – LOMBARDEI – „Reambulirte Detailkarte vom<br />
Manoeuvre Terrain am Mincio.“ Lithogr. Karte<br />
beim Generalquartiermeisterstab, Abteilung Italien,<br />
in Wien, 1841. Ca. 160 x 300 cm. – In 11 Segmenten<br />
auf Leinwand aufgezogen. – Stellenw.<br />
fleckig, einige Gebrauchsspuren. (89) 300,-<br />
Sehr seltene österreichische Militärkarte des Gebiets südlich<br />
des Gardasees zwischen Montechiaro und Verona. –<br />
Es fehlen mehrere Teile. – Titel nach Katalogisierung des<br />
Istituto Geografico Militare in Florenz. – Rückseitg Ex libris<br />
„Dr. Opalski“. – Ohne Rückgaberecht.<br />
Graphik · Europa 431<br />
Nr. 3160<br />
3158 – POZZUOLI – Ansicht der Bucht. Altkolor.<br />
Radierung (aus BH), um 1580. 33 x 48 cm. –<br />
Leicht gebräunt, Bug verstärkt, Ränder fleckig. –<br />
Fauser 11185. (66) 200,-<br />
Skizzenbuchblatt<br />
3159 – ROM – Zwei Federzeichnungen auf einem Skizzenbuchblatt<br />
(Vorder- und Rückseite) mit Ansichten<br />
des Kolosseums und der Maxentiusbasilika in<br />
Rom. Rauhes, gelbliches Büttenpapier. Deutscher<br />
Künstler in Rom, dat. „den 23 September 1637“.<br />
Blattgr. 20,2 x 30,7 cm. – Bis an die Einfassungs -<br />
linie beschnitten, leicht fleckig, unter Passepartout.<br />
(154) 800,-<br />
Zwei qualitätvolle, präzise Darstellungen antiker Monumente<br />
eines deutschen Künstlers auf Romreise. Die datierte<br />
Ansicht der Maxentiusbasilika zeigt diese in Frontalansicht<br />
nach der Entfernung der letzten Säule durch Papst Paul V.<br />
(1614). Der von Callot beeinflußte Stil der Staffagefiguren<br />
ist dem des Skizzenbuchs des Stefano della Bella verwandt<br />
(Rom 1633-37, vgl. S. Musil, Das Skizzenbuch des Stefano<br />
della Bella aus der Albertina in Wien, Diplomarbeit, Wien<br />
2008). Die Figuren im Vordergrund beider Veduten sind<br />
eigentlich keine Staffagefiguren, sondern eigenständige,<br />
nicht perspektivisch behandelte Studien von Reitern sowie<br />
stehenden Personen. Die Darstellung des Kolosseums setzt<br />
sich eigentlich aus drei Schnitten zusammen, die den Aufbau<br />
des Theaters veranschaulichen sollen. Diese Zeichnung<br />
ist im unteren Bereich etwas beschnitten (Figuren angeschnitten).<br />
– Der Künstler könnte aus dem Umkreis des<br />
Johann Wilhelm Baur stammen, der sich ebenfalls in den<br />
1630er Jahren in Rom aufgehalten hat und stark von Callot<br />
beeinflußt worden ist. – Mehrere Sammlerstempel, darunter<br />
Lugt 474 (P. Crozat, 1661-1740). – Siehe Abbildung.
432<br />
Nr. 3161<br />
3160 – ROM – S. Luigi dei Francesi. Dekoration der<br />
Kirchenfassade zu den Trauerfeierlichkeiten für<br />
Anna von Österreich. Kupferstich auf festem<br />
Papier nach Elpidio Benedetti. (Rom 1666). 67 x<br />
51,8 cm. – Bis an den Rand der Darstellung<br />
beschnitten, Oberkante mit kleiner Läsur, mehrere<br />
alt hinterlegte Falzeinrisse, minimal fleckig,<br />
kaum gebräunt. (71) 300,-<br />
Monumentale und detaillierte Darstellung der Trauerdekoration<br />
für die in Paris verstorbene französische Königin<br />
Anna von Österreich (1601-1666), die Mutter König Ludwigs<br />
XIV., anläßlich der Trauerfeierlichkeiten in der französischen<br />
Nationalkirche in Rom, S. Luigi dei Francesi.<br />
Dargestellt ist die um zahlreiche allegorische Bilder und<br />
Szenen aus dem Leben der Verstorbenen bereicherte Fassade.<br />
Der Entwurf geht auf den in Rom für Frankreich (im<br />
Auftrag von Mazarin, danach von Colbert) tätigen Kunstagenten<br />
Elpidio Benedetti (1608-1690) zurück. Zu dessen<br />
Aufgaben zählten Kunstankäufe wie auch die Planung von<br />
Programmentwürfen zu Festdekorationen (vgl. D. Erben,<br />
Paris und Rom, Berlin 2004, S. 237 ff.). In Kupfer gestochen<br />
wurde der Trauerdekor unter dem Titel „Il mondo piangente“<br />
nach Zeichnung von Antonio Gherardi von Pierre<br />
del Pò und Georg Vidmann (Nagler XIII, 41 und XXII,<br />
535). Zu dieser Serie gehören noch zwei weitere Blätter. –<br />
Selten. – Siehe Abbildung.<br />
Aquarell<br />
3161 – – Sta. Croce in Gerusalemme und die Aurelianische<br />
Mauer. Aquarell über Bleistift, mont. aus zwei<br />
Skizzenbuchbl. Anonymer deutscher Maler. Datiert<br />
unten links: „Rom 10. März 1807“. 19,5 x 53,3 cm.<br />
– Etw. stockfl., unter Passepartout. (100) 600,-<br />
Sehr feines, lichtes Aquarell mit weitem Panoramablick.<br />
Links das Kloster mit der spätbarocken Kirchenfassade und<br />
dem romanischen Glockenturm, anschließend die gebogene<br />
Mauer des Amphitheatrum Castrense und die lange Stadtmauer<br />
mit den Bögen des integrierten Aquädukts der<br />
„Aqua Claudia“, im Hintergrund die Sabinerberge. – Verso:<br />
Zwei Sammlerstempel „HVB“ (ligiert, nicht bei Lugt). Wasserzeichen<br />
„PM“ an der Klebestelle (inkomplett?). – Siehe<br />
Abbildung.<br />
Graphik · Europa<br />
3162 – – „Disegno del catafalco per l'Esequie fatte nella<br />
traslatione del corpo della F. M. di Papa Sisto<br />
quinto da S. Pietro à S. Maria Maggiore ... il di 27<br />
d'Agosto 1591.“ Radierung nach Domenico Fontana.<br />
(Rom, um 1591). 49,1 x 34,3 cm. – Schmale<br />
Ränder; kaum fleckig. (71) 150,-<br />
Fagiolo, La festa a Roma, Rom 1997, 187. – Anonyme<br />
Radierung, die die Festaufbauten in der Kirche S. Maria<br />
Maggiore in Rom anläßlich der Trauerfeierlichkeiten für<br />
Papst Sixtus V., wie sie der päpstliche Architekt Domenico<br />
Fontana entworfen hat, wiedergibt. Der Aufbau reflektiert<br />
die Kuppel von St. Peter. Obelisken, Säulen und einige dargestellte<br />
Monumente weisen auf die reiche Bautätigkeit des<br />
Papstes hin.<br />
3163 – – PIRANESI – „Rovine del Sisto, o sia della<br />
gran sala delle terme Antoniniane“. Radierung von<br />
G. B. Piranesi, um 1800/07. 42,5 x 65,5 cm. – Kräftiger<br />
Abdruck. – Druck der ersten Pariser Ausga -<br />
be der Ansichten von Rom. – Hind 77,II (von 4).<br />
(20) 400,-<br />
3164 – – – „Veduta del Ponte, e del Mausoleo, fabbricati<br />
da Elio Adriano Imp(erato)re.“ Radierung<br />
von G. B. Piranesi aus Bd. IV der „Antichità<br />
romane“, Rom 175<strong>6.</strong> 37 x 64,6 cm. – Unter Glas<br />
gerahmt. (172) 1.200,-<br />
Focillon 339. Wilton-Ely 472. – Kräftiger, sauberer Druck,<br />
fleckenlos. – Siehe Abbildung.<br />
3165 – – – „Veduta degli avanzi del Tablino della Casa<br />
Aurea di Nerone, detti volgarmente il Tempio<br />
della Pace“. Radierung von G. B. Piranesi, ca.<br />
1770. 39,5 x 54,5 cm. – Breite Ränder leicht fleckig,<br />
und mit kleinem Einriß links sowie Klebespur,<br />
guter Abdruck. – Hind 45,III (von 6). (20) 400,-
3166 – – – „Veduta del Ponte Solario“. Radierung von<br />
G. B. Piranesi, 1754. 38 x 61 cm. (20) 400,-<br />
Hind 31,II (von 5). – Guter Abdruck auf festem, breitrandigen<br />
Papier. – Beiliegen „Veduta dell'Arco di Tito“, Hind<br />
55, V (von 5), und „Veduta del Tempio ottangolare di<br />
Minerva Medica“, Hind 74, IV (von 4), beide in den Firmin-Didot-Fassungen<br />
(um 1835), hier in wesentlich späteren<br />
Abdrucken von den Originalplatten.<br />
3167 – – – „Veduta del Tempio di Giove Tonante“.<br />
Radierung von G. B. Piranesi, ca. 1760/70. 38 x<br />
59,5 cm. – Etw. gebräunt und fleckig, bis an den<br />
Plattenrand beschnitten, aufgezogen, restaurierte<br />
Bugschäden, kräftiger Abdruck. (20) 200,-<br />
Hind 44,II (von 6). – Mit dem Wasserzeichen der Bouchard-<br />
Drucke (Hind, Tafel I, Nr. 3). – Beiliegen „Avanzi<br />
degl'Aquedotti Neroniani“, Hind 118, IV (von 4), und<br />
„Veduta del tempio della Sibilla in Tivoli“, Hind 61,V (von<br />
5), beide in den Firmin-Didot-Fassungen (um 1835), hier in<br />
wesentlich späteren Abdrucken von den Originalplatten.<br />
3168 – – VASI – „Le Rovine delle antiche magnificenze<br />
di Roma che si veggono nel Campo Vaccino“.<br />
Radierung von 3 Platten von Giuseppe Vasi. Rom<br />
1765. Ca. 102 x 70 cm. – Unter Glas gerahmt. –<br />
Thieme-B. XXXIV, 130. – Siehe Abbildung. (43)<br />
1.200,-<br />
3169 – – – „Veduta della Basilica di S. Maria Maggiore<br />
dalla parte verso le quattro fontane“. Radierung<br />
von 3 Platten von Giuseppe Vasi. Rom 1771. Ca.<br />
102 x 70 cm. – Unter Glas gerahmt. – Thieme-B.<br />
XXXIV, 130. – Siehe Abbildung. (43) 1.500,-<br />
3170 – TIVOLI – PIRANESI – „Altra Veduta del tempio<br />
della Sibilla in Tivoli“. Radierung von G. B.<br />
Piranesi, 1800/07. 62 x 43,5 cm. – Bug faltig und<br />
mit kleinem Einriß; kräftiger Abdruck. – Hind<br />
63,II (von 4). – Mit dem Wasserzeichen der ersten<br />
Pariser Ausgabe (Hind, Tafel I, Nr. 7). (20) 500,-<br />
3171 – VERONA – „Il territorio Veronese“. Kupferstichkarte<br />
von G. Piccoli (1720). In 24 Segmenten<br />
auf Lwd. aufgezogen. – Tooley 504. – Gebräunt<br />
und fleckig, Gebrauchsspuren. – Ohne Rück gaberecht.<br />
(89) 300,-<br />
3172 – – „Vue des Basaltes de Vestina, et du Mont Bolca<br />
– Ansicht der Basalte bey Vestina, und des Berges<br />
Bolca“. Kreidelithogr. von J. A. Manz 1805. 36 x<br />
49 cm. – Etw. fleckig. – Nicht bei Winkler. (68)<br />
150,-<br />
Graphik · Europa 433<br />
3173 MITTELMEER – MALTA – LA VALLETTA –<br />
„Valletta citta nova di Malta“. Gesamtansicht aus<br />
der Vogelschau. Kupferstich von M. Merian, aus<br />
„Archontologia“. 27 x 35 cm. – Spindelförmige<br />
Stelle im Meer neu eingesetzt und hs. ergänzt.<br />
(86) 100,-<br />
3174 – SARDINIEN – „Nouvelle carte de l'isle de Sardaigne“.<br />
Kolor. Kupferstichkarte von Michelot bei<br />
Bremond in Marseille 1719. 48 x 69 cm. – Aufgezogen,<br />
fleckig, Gebrauchsspuren, laienhaft restauriert.<br />
(66) 200,-<br />
3175 ÖSTERREICH – GMUNDEN – „Gmunden“.<br />
Gesamtansicht. Altkolor. Radierung nach G. Hufnagel,<br />
aus Braun und Hogenberg, 1594. 35 x 47<br />
cm. – Unter Glas gerahmt. (58) 250,-<br />
3176 – BAD ISCHL – „Situations-Plan des landesfürstlichen<br />
Marktes & Badeortes Ischl im Salzkammergut<br />
1843“. Lithogr. Plan mit seitlicher<br />
Legende, in 15 Segmenten auf Lwd. aufgezogen.<br />
54 x 79 cm. – Gebrauchsspuren. – Beilage. (89)<br />
120,-<br />
3177 – TIROL – „Tyrolis sub felice regimine Mariae<br />
Theresiae ... chorographice delineata ... curante<br />
Ign. Weinhart“. Kupferstichkarte in 20 Teilen, von<br />
Peter Anich und Blasius Hueber, mit großen Kartuschen<br />
von J. E. Mansfeldt, Wien 1774. Ge -<br />
samtgr.: ca. 218 x 222 cm. (89) 400,-<br />
Nischer 70. Engelmann 100. Dörflinger-Wagner-Wawrik:<br />
„Der besondere Wert dieses Kartenwerkes, das zu den<br />
absoluten Spitzenleistungen des 18. Jhdts. zählt, liegt ... auch<br />
in der ungewöhnlichen Reichhaltigkeit an topograph. u.<br />
themat. Einzelheiten. Spezielles Augenmerk haben Anich<br />
u. Hueber den Almen, von denen mehr als 1000 verzeichnet<br />
sind, und den Gletschern zugewendet. Die Geländedarstellung<br />
erfolgte zwar noch in der Perspektivmanier, doch<br />
konnte in manchen Fällen durch Betonung der individuellen<br />
Gebirgsformen größere Anschaulichkeit und Wirklichkeitsnähe<br />
erzielt werden.“ – Seltene und dekorative Karte<br />
von Tirol, ein Markstein der österreichischen Kartographie.<br />
– Erhebliche Gebrauchsspuren. – Ohne Rückgaberecht.<br />
3178 – WIEN – „Innere Ansicht der k. k. Hofburg“.<br />
Kolor. Umrißradierung bei Artaria in Wien. 27 x<br />
41 cm. – Gebräunt. – Unter Glas gerahmt. – Ohne<br />
Rückgaberecht. (126) 150,-<br />
3179 – – „Der Leichnam Sr. Majestät Joseph des II. in<br />
der Hofkapelle am 22. Feb. 1790“. Altkolor. Kupferstich<br />
bei Löschenkohl in Wien. 31 x 40 cm. –<br />
Breitrandig, mit minimalen Läsuren. (112) 200,-
434<br />
Nr. 3164<br />
Slg. Eckl IV, 727. – Seltener Kupferstich mit der Aufbahrung<br />
des am 20. 2. 1790 verstorbenen Kaisers Joseph II. –<br />
Dazu ein altkolorierter Kupferstich zur Amtseinführung<br />
seines Nachfolgers, Leopolds II.: „Das Hochamt in der St.<br />
Stephans Kirche nach geschehener Huld. Sr. K. May. Leopold<br />
II. d. <strong>6.</strong> Ap. 1790.“<br />
3180 POLEN – DANZIG – „Dantzigk“. Panoramaansicht.<br />
Altkolor. Radierung aus Braun und Hogenberg<br />
um 1580. 32 x 48 cm. – Gebräunt und etw.<br />
fleckig. – Unter Glas gerahmt. (58) 400,-<br />
3181 – SCHLESIEN – TESCHEN – „Nova et accurata<br />
Geographica Delineatio Ducatus Teschensis<br />
in Silesia Superiore“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
mit unkolor. Panoramaansicht von Teschen<br />
(9 x 17,5 cm) und großer unkolor. figürl. Kartusche,<br />
von T. C. Lotter, bei M. Seutter in Augsburg.<br />
49 x 57 cm. – Ränder wenig fleckig. (174) 300,-<br />
3182 RUSSLAND – „Carte de la partie européenne de<br />
l'Empire de Russie“. Grenzkolor. Kupferstichkarte<br />
beim Dépôt topographique militaire in Paris<br />
1818. 114 x 116 cm. – In 24 Segmenten auf Lwd.<br />
aufgezogen. (112) 150,-<br />
Graphik · Europa<br />
3183 – „Kriegsstraßen-Karte eines Theiles von Rußland<br />
und der angränzenden Länder“. Lithogr. Karte<br />
beim Genralquartiermeisterstabe in Wien 1837. In<br />
16 Segmenten auf Lwd. aufgezogen und in läd.<br />
Pp.-Schuber d. Zt. – Gebrauchsspuren. (112)<br />
300,-<br />
3184 – „Tabula Russiae“. Kupferstichkarte (von Merian<br />
aus der „Archontologia“). 27 x 34 cm. – Wenig fleckig,<br />
Abdruck etw. flau. – Beiliegt aus demselben<br />
Werk „Polonia regnum“. (86) 180,-<br />
3185 – DNJEPR – „Tractus borystenis“. Kolor. Kupferstichkarte<br />
von W. Blaeu. 37 x 54 cm. (66) 150,-<br />
Koeman 1760:2A. Imago Poloniae K 96: „Leicht verkleinerte,<br />
mit einigen Änderungen versehene Überarbeitung<br />
der Teilkarte des unteren Dnjepr-Tals aus der 1631 erschienenen<br />
Ausgabe der Karte Litauens von Makowski (Radziwill-Karte).“<br />
– Mit holländischem Rückentext (R 18; also<br />
Ausgabe 1649 oder 1658). – Breite Ränder wenig fleckig.<br />
3186 – KRIM – „Carte de la Crimée, levée pendant la<br />
derniere guerre de 1772“. Kupferstichkarte von<br />
(J. H.) van Kinsbergen (in Berlin) 177<strong>6.</strong> In 24 Segmenten<br />
auf Lwd. aufgezogen. 80 x 90 cm. – TMM<br />
III, 31. – Zweite Ausgabe der Karte. – Gebrauchsspuren.<br />
– Ohne Rückgaberecht. (89) 400,-
Nr. 3168<br />
3187 – MOSKAU – „Moscovy corrected from ye Ob -<br />
servations communicated to the Royal Society“.<br />
Kolor. Kupferstichkarte (von zwei Platten) von<br />
J. Senex in London 1712. 95 x 64 cm. – Leichte<br />
Gebrauchsspuren. – Shirley T.SEN-1c, 24. (112)<br />
200,-<br />
3188 – – „Moscva“. Planansicht. Kupferstich von M.<br />
Merian. 27 x 35 cm. – Minimal fleckig, geglättet.<br />
(86) 250,-<br />
3189 – ST. PETERSBURG – „Vue d'une partie de la<br />
place d'Isaac de la nouvelle eglise“. Altkolor.<br />
Lithogr. 30 x 44 cm. – Leicht gebräunt. (66) 100,-<br />
3190 – UKRAINE – „Taurica chersonesus, hodie Przecopsca<br />
et Gazara dicitur“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
von Janssonius-Waesberghe. 37 x 49 cm. –<br />
Van der Krogt 1890:2. (66) 150,-<br />
Auf Seide gedruckt<br />
3191 SKANDINAVIEN – „Regnorum Sueciae Daniae<br />
et Norvegiae descriptio“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
bei Covens und Mortier in Amsterdam. 102<br />
x 124 cm. – Auf Seide gedruckt. – Kleine Einrisse.<br />
(2) 800,-<br />
Graphik · Europa 435<br />
Nr. 3169<br />
3192 – „Scandinavia complectens Sueciae, Daniae &<br />
Norvegiae Regna“. Altkolor. Kupferstichkarte mit<br />
neukolor. figürl. Kartusche bei J. B. Homann in<br />
Nürnberg. 48 x 57 cm. – Beiliegt dieselbe Karte,<br />
datiert 177<strong>6.</strong> (66) 150,-<br />
3193 – BERGEN – „Episcopatus bergensis“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte von Janssonius Waesberghe und<br />
Pitt. 43 x 52 cm. – Van der Krogt 1320:2. – Dekorative<br />
Goldhöhung. (66) 200,-<br />
3194 – DÄNEMARK – „Topographia insulae Huenae“.<br />
Altkolor. Radierung (aus BH), um 1580.<br />
33 x 48 cm. – Zwei kleine Löcher (minimaler Bildverlust),<br />
Ränder fleckig. – Fauser 14499. (66)<br />
150,-<br />
3195 – JÜTLAND – „Totius Iutiae generalis accurata<br />
descriptio“. Altkolor. Kupferstichkarte von Janssonius<br />
Waesberghe und Pitt. 43 x 52 cm. – Van der<br />
Krogt 1500:2. – Beiliegt aus demselben Atlas die<br />
Laland-Karte. – Van der Krogt 1540:2 (66) 150,-<br />
3196 – STAVANGER – „Nova et accurata tabula episcopatuum<br />
Stavangriensis“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
von Janssonius Waesberghe und Pitt. 43 x 52<br />
cm. – Van der Krogt 1310:2. – Dekorative Goldhöhung.<br />
(66) 150,-
436<br />
Nr. 3213<br />
3197 SKANDINAVIEN – STOCKHOLM – „Accurate<br />
Carte der uplänischen Scheren“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte mit 2 unkolor. Ansichten von<br />
Stockholm am Fuß. 47 x 56 cm. – Gebrauchsspuren.<br />
(112) 100,-<br />
3198 – – „Prospect der Königl: Scwed: Haupt und Residentz-Stadt<br />
Stokholm mit einigen derselben vornehmsten<br />
und herrlichen Palaesten“. Kupferstich<br />
mit Panoramaansicht über den Norder-Strom<br />
(12 x 57 cm) und 12 Detailansichten (je ca. 12 x<br />
12 cm) bedeutender Gebäude auf 1 Blatt (bei J. B.<br />
Homann in Nürnberg). 47 x 57 cm. – Wenig fleckig,<br />
kleine Randschäden. (6) 200,-<br />
3199 SLOWAKEI – NEUHÄUSEL – „Abriß der<br />
Festung Neuheusel Wie solche von ... General<br />
Bocquoy Belagert gewesen“. Gesamtansicht von<br />
der Höhe mit Darstellung der Schlacht von 1621.<br />
Kupferstich aus N. Bellus, Östreichischer Lorberkrantz,<br />
bei E. Kempffer in Frankfurt, 1627.<br />
26 x 30 cm. – Knapp beschnitten. – Fauser 9725.<br />
(174) 200,-<br />
Graphik · Europa<br />
3200 – – „Situatione e Prospetto della Real fortezza di<br />
Naihasel“. Kolor. Kupferstich von Rossi in Rom<br />
ca. 1685. 38 x 52 cm. – Ränder wenig fleckig. (66)<br />
300,-<br />
3201 – – „Territorio di Naiasel, e Gran Sin'a Comora“.<br />
Kupferstichkarte mit großer Kartusche (Legende),<br />
von V. M. Coronelli, aus dem Corso Geografico<br />
Universale, Venedig 1692-94. 44 x 61 cm. (174)<br />
250,-<br />
Szalai-S. 1692/3. – Südorientierte Karte der Gegend zwischen<br />
Neuhäusel, Gran und Komarno. – Knapp beschnitten.<br />
3202 SPANIEN UND PORTUGAL – „De See Custen<br />
van Galißien“. Altkolor. Kupferstichkarte aus<br />
dem „Spieghel der Zeevaerdt“ von Waghenaer.<br />
32 x 50 cm. – Wenig fleckig. – Koeman IV, 473,<br />
13 b. (66) 200,-<br />
3203 – „Hispaniae et Portugalliae regna“. Altkolor.<br />
Kupferstichkarte von Allard in Amsterdam. 43 x<br />
55 cm. – Etw. fleckig. (66) 100,-
Nr. 3217<br />
3204 – ALHAMBRA – Gesamtansicht, darunter 3 Teilansichten.<br />
Alt kolor. Radierung (aus BH), um 1580.<br />
35 x 46 cm. – Leicht gebräunt, Ränder fleckig. –<br />
Fauser 4861. (66) 250,-<br />
3205 – ANTEQUERA – Planansicht. Altkolor. Radierung<br />
(aus BH), um 1580. 36 x 48 cm. – Bug verstärkt,<br />
Ränder fleckig. – Fauser 494. (66) 150,-<br />
3206 – BRAGA – Gesamtansicht. Altkolor. Radierung<br />
(aus BH), um 1580. 36 x 50 cm. – Kleines Loch,<br />
Ränder mit Schäden. – Fauser 1738. (66) 150,-<br />
3207 – BRAUN/HOGENBERG – 9 altkolor. Kupferstiche<br />
aus „Civitates orbis terrarum“, Köln 1585.<br />
Je ca. 38 x 48 cm. (66) 500,-<br />
„Hardales/Cartama – Diu/Goa/Anfa/Azaamurum – Mons<br />
& Crypta S. Adriani in Biscaia – Bracarae augustae – Gades<br />
latus australe – Archidona – Palacios/Cabecas/Alcantara –<br />
Bornes/Zahara – S. Iuan del Foratche/Ierenna“. – Stellenw.<br />
wenig fleckig, insgesamt recht gut erhalten.<br />
Graphik · Europa 437<br />
3208 – CADIZ – Gesamtansicht. Altkolor. Radierung<br />
(aus BH), um 1580. 36 x 48 cm. – Bug verstärkt,<br />
Ränder fleckig. – Fauser 2183. (66) 150,-<br />
3209 – – Karte der Bahia de Càdiz nach G. Hoefnagel<br />
im Halbrund mit Ornamentik seitlich, darüber<br />
kleine Umgebungskarten von Toledo („Carpentania“,<br />
dat. 1584) und San Sebastian („Guipuscoa“).<br />
Altkolor. Kupferstichkarte (aus Ortelius, lat.<br />
Ausg. 1592 ff.). Mit insgesamt 4 Rollwerkskartuschen.<br />
39 x 48 cm. (66) 200,-<br />
Van der Krogt 6058, 6020 und 6115:31. Van den Broecke 31.<br />
– Wenig gebräunt, leicht fleckig.<br />
3210 – COIMBRA – Gesamtansicht. Radierung (aus<br />
BH) um 1580. 28 x 45 cm. – Ränder fleckig. – Fauser<br />
268<strong>6.</strong> (66) 150,-<br />
3211 – – Gesamtansicht. Altkolor. Radierung aus dem<br />
Städtebuch von Janssonius. 28 x 45 cm. – Ränder<br />
fleckig. – Fauser 268<strong>6.</strong> (66) 250,-
438<br />
Nr. 3223<br />
3212 SPANIEN UND PORTUGAL – CONIL –<br />
Darunter Xeres de la Frontera. 2 Ge samtansichten<br />
von 1 Platte. Altkolor. Radierung (aus BH), um<br />
1580. 31 x 45 cm. – Bug knittrig, Ränder fleckig. –<br />
Fauser 2744 und 6090. (66) 200,-<br />
3213 – CORDOBA – „Corduba“. Gesamtansicht.<br />
Kupferstich mit lateinischer Legende. 37 x 51 cm.<br />
– Geglättet, etw. fleckig, knapprandig. – Siehe Ab -<br />
bildung. (66) 500,-<br />
3214 – – Gesamtansicht. Altkolor. Radierung aus dem<br />
Städtebuch von Janssonius. 33 x 49 cm. – Ränder<br />
fleckig. – Fauser 2764. (66) 400,-<br />
3215 – LISSABON – „Olisippo. Lisabona“. Planansicht.<br />
Kupferstich von M. Merian aus der „Archontologia“<br />
1638. 25 x 36 cm. (86) 150,-<br />
Dazu: „Portugallia et Algarbia quae olim Lusitania“ und<br />
„Hispania Regnum“.<br />
3216 – LOJA – Gesamtansicht. Altkolor. Radierung<br />
(aus BH), um 1580. 25 x 49 cm. – Ränder fleckig.<br />
– Fauser 7929. (66) 200,-<br />
Graphik · Europa<br />
3217 – MADRID – „Madrid“. Gesamtansicht. Kupferstich<br />
mit spanischer Legende. 33 x 47 cm. – Ränder<br />
wenig fleckig. – Siehe Abbildung. (66) 500,-<br />
3218 – – „Madrid“. Gesamtansicht. Kupferstich (von de<br />
Wit in Amsterdam um 1690). 40 x 51 cm. (134)<br />
400,-<br />
Sehr seltenes Blatt. – Einige Randschäden. – Beiliegt aus<br />
derselben Serie die Ansicht von Sevilla.<br />
3219 – PORTUGAL – „Portugalliae et Algarbiae<br />
Regna“. Kupferstichkarte bei N. Visscher in Amsterdam.<br />
46 x 56 cm. – Bug geglättet. (66) 100,-<br />
3220 – – „Portvgallia et Algarbia quae olim Lvsitania“.<br />
Altkolor. Kupferstichkarte von Alvares Secco<br />
(verso franz. Text) bei Blaeu in Amsterdam. 38 x<br />
49,5 cm. – Etw. fleckig. – Van der Krogt 6300:2.<br />
(66) 150,-<br />
3221 – – „Regno di Portogallo“. Kupferstichkarte (aus<br />
dem „Isolario“ von Coronelli in Venedig 1692).<br />
44 x 59 cm. – Geglättet, semiprofessionell restauriert.<br />
(66) 150,-<br />
3222 – – „Regnum Portugalliae“. Altkolor. Kupferstichkarte<br />
mit neukolor. Kartusche bei J. B.<br />
Homann in Nürnberg 173<strong>6.</strong> 58 x 45 cm. – Ränder<br />
fleckig. – Beiliegt eine Azorenkarte nach Bellin.<br />
(66) 100,-<br />
3223 – – Ca. 50 Blätter. Verschied. Stecher und Formate.<br />
– Meist Ansichten, wenige Porträts. – Kaum Ge -<br />
brauchsspuren. – Siehe Abbildung. (66) 400,-<br />
3224 – SANTANDER – Gesamtansicht. Altkolor.<br />
Radierung (aus BH), um 1580. 31 x 35 cm. – Bug<br />
verstärkt, Ränder fleckig. – Fauser 12451. (66)<br />
250,-<br />
3225 – SEVILLA –Darunter Cadiz und Malaga. 3 Ge -<br />
samtansichten von 1 Platte. Altkolor. Radierung<br />
(aus BH), um 1580. 34 x 46 cm. – Ränder fleckig.<br />
– Fauser 12945, 2182 und 8372. (66) 300,-<br />
3226 – TOLEDO – „Toletum“. Gesamtansicht aus der<br />
halben Vogelschau. Altkolor. Kupferstich aus<br />
Braun & Hogenberg. 36 x 49 cm. – Ränder wenig<br />
fleckig. – Fauser 1402<strong>6.</strong> – Siehe Abbildung Tafel 31.<br />
(66) 600,-
3227 – – „Tollede“. Gesamtansicht aus der Vogelschau.<br />
Altkolor. Kupferstich bei F. Jollain in Paris ca.<br />
1690. 33 x 51 cm. – Etw. fleckig und knittrig, linker<br />
Rand verstärkt. – Siehe Abbildung Tafel 30.<br />
(66) 500,-<br />
3228 – VELEZ-MALAGA – Darüber Vejer de la Frontera.<br />
2 Gesamtansichten von 1 Platte. Altkolor.<br />
Radierung (aus BH), um 1580. 33 x 48 cm. – Bug<br />
knittrig, Ränder fleckig. – Fauser 14644 und<br />
14660. (66) 200,-<br />
3229 SPANIEN UND PORTUGAL – Sechs Blätter<br />
mit altkolor. Aquatintaradierungen von J. C. Stadler,<br />
(J.) Baily (u. a.) aus: J. G. Landmann, Historical,<br />
Military and Picturesque Observations on<br />
Portugal. London, Cadell und Davies, 1813.<br />
Blattgr.: ca. 25 x 70 cm. (97) 300,-<br />
Abbey, Travel, 140. – Ansichten von Penafiel, Ponte de<br />
Lima und Valença do Minho im Norden, Faro an der<br />
Algarve sowie Vien am Tejo und die Tejo-Mündung. Zum<br />
Stecher (James?) Baily (oder Bayly, nachweisbar ca. 1770-<br />
1815) siehe AKL VI, 325 und VII 685. – Sauberes, sehr feines<br />
Altkolorit. – Mittelfalz tls. mit hinterlegten Einrissen,<br />
Kanten stellenw. hinterlegt, tls. leicht faltig, seitliche breite<br />
Ränder kaum fleckig. – Siehe Abbildung Tafel 31.<br />
3230 SÜDOSTEUROPA – „Europae tabula octava<br />
continet Sarmatiam Europae, & Tauricam Chersonesum“.<br />
Kolor. Kupferstichkarte aus der Ptolemaeus-Ausgabe<br />
Lyon 1541. 29 x 46 cm. (112)<br />
200,-<br />
Nordenskiöld II, 211, 8. – „Sarmatia“ bezeichnete den<br />
Raum zwischen Weichsel und Don nördlich der Karpaten.<br />
– Bug geglättet, wenige Altersspuren.<br />
3231 – „Vetus descriptio Daciarum nec non Moesiarum“.<br />
Kupferstichkarte von P. Kaerius (aus J.<br />
Janssonius), um 1660. 35 x 47 cm. (66) 250,-<br />
Van der Krogt 7710H:1. – Ohne Rückentext. – Beiliegen<br />
„Taurica Chersonesus“ (lat. und holländ. Rückentext),<br />
„Walachia“ (aufgezogen) und eine Karte des Dnjepr-Laufs<br />
(ebenfalls aufgezogen).<br />
3232 – DALMATIEN – „Nouvelle carte de la partie<br />
orientale de Dalmatie“. Kolor. Kupferstichkarte<br />
von Santini bei Remondini in Venedig 178(1?).<br />
46 x 62 cm. – Professionell restauriert. (131) 200,-<br />
3233 – DONAU – „Corso del Danubio da Belgrado<br />
fino al Mar Nero“. Kupferstichkarte mit figürl.<br />
Kartusche, nach G. Cantelli, bei G. G. Rossi in<br />
Rom, 1684. 42 x 54 cm. – Szántai, Rossi 7. (66)<br />
100,-<br />
Graphik · Europa 439<br />
3234 – PULA – „Vue générale de Pola, de l'amphithéatre“.<br />
Kupferstich von Filhol nach Cassas. 24 x 40<br />
cm. – Wenig fleckig. – Unter Passepartout. (118)<br />
200,-<br />
3235 – SIEBENBÜRGEN – „Transylvania Sibenburgen“.<br />
Kolor. Kupferstichkarte (verso holländischer<br />
Text) bei Blaeu in Amsterdam. 38 x 50 cm. –<br />
Professionell restauriert. – Szántai, Blaeu, 2 a.<br />
(131) 150,-<br />
3236 UNGARN – „Parte della Schiavonia, overo Slavonia“.<br />
Kupferstichkarte mit figürl. Kartusche,<br />
nach G. Cantelli, bei G. G. Rossi in Rom, 1690.<br />
42 x 54 cm. – Szántai, Rossi <strong>6.</strong> (66) 150,-<br />
3237 – BUDAPEST – „Buda Ofen“. Ge samtansicht.<br />
Kupferstich (von M. Merian aus der „Archontologia“).<br />
20 x 32 cm. – Fauser 2104. (86) 120,-<br />
3238 – PETERWARDEIN – „Ansicht von Peterwardein<br />
und Neusalz“. Altkolor. Aquatinta. 24 x 30<br />
cm. – Unter Passepartout. – Sehr dekorativ. (68)<br />
250,-<br />
3239 UNGARN – Acht altkolor. Kupferstichkarten<br />
der ungarischen Grafschaften nach S. Mikoviny<br />
aus M. Bél, Notitia Hungariae nova historico geographica,<br />
Wien 1735-42. Verschied. Formate. –<br />
Eine Karte mit 2 kleinen Löchern in der Darstellung.<br />
Seitliche Ränder tls. schmal, sonst breitrandig,<br />
stellenw. leicht fleckig, gefaltet. (2) 800,-<br />
Graesse I, 323. Austria picta 23.1. – Acht der elf Karten aus<br />
dem seltenen fünfbändigen Werk zur ungarischen<br />
Geschichte und Geographie, überwiegend gestochen von<br />
G. D. C. Nicolai. Teils mit figürlichen Kartuschen (diese<br />
nicht koloriert). – „Mappa comitatus Liptoviensis“, mit<br />
kleiner Ansicht der Stadt Rosenberg, „Mappa comitatus<br />
Neogradiensis“, „Mappa comitatus Pesthiensis“, „Mappa<br />
comitatus Pilisiensis“, „Mappa comitatus Posoniensis“,<br />
„Mappa comitatus Solthensis“ (Stecher: A. und E. Schmuzer),<br />
„Mappa comitatus Tyrotziensis“ und „Mappa comitatus<br />
Zoliensis“, mit Ansicht von Neusohl (Neosolium). –<br />
Umschlag d. Zt. beiliegend.<br />
3240 KONVOLUT – 11 Blätter. Verschied. Stecher<br />
und Formate (Gebrauchsspuren). (173) 250,-<br />
Karten von Italien (Homann) und der Poloponnes (Seutter),<br />
Ansichten von Wien (2) und 7 Brücken aus Schramm.<br />
– Beiliegen 4 Asien-Karten.<br />
3241 SAMMLUNG – Ca. 25 Blätter. Verschied. Stecher<br />
und Formate. – Einige Gebrauchsspuren. – Ohne<br />
Rückgaberecht. (66) 200,-
440<br />
Nr. 3005<br />
= Leerseite<br />
Bitte ganzseitige Abbildung<br />
ergänzen.
Nr. 3243<br />
3242 AERONAUTIK – CHARLES UND ROBERT<br />
– „Allgemeiner Lärme(n) der Inwohner zu<br />
Goneße, welch durch de(n) Fall der Luftkugel des<br />
Hn. v. Montgolfier erregt worden ... d. 27. August<br />
1783“. Guckkastenblatt (Radierung) bei der Kaiserlichen<br />
Akademie in Augsburg. 25 x 38,6 cm. –<br />
Kaum fleckig, unter Passepartout. (60) 200,-<br />
„Leichter als Luft“ 1<strong>6.</strong> Liebmann-W. 18<strong>6.</strong> – Landung des<br />
Wasserstoffballons von Charles und Robert in Gonesse am<br />
27. August 1783. – Aus der „Collection des Prospects“.<br />
3243 – – „Le Retour du Globe Aérostatique à Paris, le<br />
Mardy 2 Decembre 1783 ...“. Zeitgenössische alt<br />
beikolor. Radierung. 28,3 x 42 cm. – Einige tls.<br />
größere hinterlegte Einrisse, kleine Ausrisse im<br />
Rand und Randläsuren, etw. gebräunt, unter<br />
Passepartout. (60) 200,-<br />
Dekorative Graphik<br />
441<br />
Liebmann-W. 255. „Leichter als Luft“, S. 32 (Nr. 43). –<br />
Rücktransport des Ballons von Charles und Robert nach<br />
der Landung in Nesle. – Siehe Abbildung.<br />
3244 – – „Seconds Voyageurs Aëriens, ou Expérience<br />
de MM. Charles et Robert. Faite à Paris dans le<br />
Parterre du Jardin Royal des Thuilleries le 1. De -<br />
cembre 1783“. Altkolor. gestoch. Guckkastenblatt<br />
mit umfangreicher Legende, bei der Kaiserlichen<br />
Akademie in Augsburg. 24,8 x 39,5 cm. – Oben<br />
angerändert, unten rechts ergänzter Eckabriß,<br />
wenig gebräunt und vereinzelt fleckig, unter<br />
Passepartout. (60) 200,-<br />
„Leichter als Luft“, S. 31 (Nr. 36). – Der Aufstieg von<br />
Charles und Robert am 1. Dezember 1783 in den Tuilerien,<br />
wobei sich die Vorteile des Gasballons auf einem langen<br />
Flug von 22 Meilen herausstellten. – Nr. 36 der „Collection<br />
des Prospects“. – Beiliegend zwei große altkolorierte Darstellungen<br />
zur Geschichte und Technik der Ballonfahrt<br />
(Frankreich, ca. 1840/50).
442<br />
3245 AERONAUTIK – LENNOX – „Die nach der<br />
Natur genaue Ab bildung des ersten Luft Post<br />
Schiffes genant der Adler“. Altkolor. Holzstich.<br />
Ca. 1838. 32,7 x 47. – Untere rechte Ecke hinterlegt,<br />
zwei kleine Einrisse, leicht gebräunt und<br />
fleckig, unter Passepartout. (60) 120,-<br />
Vgl. Liebmann-W. 136-138. – In mehreren Varianten<br />
erschienene Abbildung des von dem Grafen Lennox entworfenen<br />
Luftschiffs. Unsere Darstellung entspricht weitgehend<br />
der bei Liebmann-Wahl beschriebenen Handzeichnung<br />
(Nr. 136).<br />
3246 – LUDWIG XVIII. – „Cortège du Roi Louis<br />
XVIII se rendant du palais des Tuileries par les<br />
quais à l'Hôtel de Ville, pour assister à la fête qui<br />
lui fut donnée par la ville de Paris, en réjouissance<br />
du rétablissement du Trône des Bourbons“. Zeitgenössisches<br />
altkolor. Guckkastenblatt. 26 x 40<br />
cm. – Schmale Ränder minimal gebräunt, unter<br />
Passepartout. (60) 200,-<br />
F. Waquet, Les fêtes royales sous la restauration, S. 193. –<br />
Nicht in der Sammlung Brug und nicht übereinstimmend<br />
mit Liebmann-Wahl 345. – Darstellung des festlichen Einzugs<br />
Ludwigs XVIII. in Paris, im Vordergrund der von<br />
8 Schimmeln gezogene Galawagen, am Himmel schwebend<br />
vier kleine Ballons mit Reitern und Tieren. – Kräftiges<br />
Kolorit. Titel nicht in Spiegelschrift.<br />
3247 – ROBERTSON – „La Minerve vaisseau aërien<br />
destiné aux découvertes par le professeur Robertson“.<br />
Kupferstich aus E. G. Roberts gleichnamigem<br />
Werk (erste oder zweite Ausg.?). Paris 1804<br />
oder 1820. 43,3 x 33 cm. – Leichte Faltspuren, bis<br />
an den Plattenrand beschnitten, unter Passepartout.<br />
(60) 200,-<br />
Liebmann-W. 443. Brockett 10421. Tissandier 33. Darmon<br />
95. – Abbildung des utopistischen Projekts einer schwebenden<br />
Luftstadt. Die häufig variierte Darstellung ist schon<br />
1784 bei J. Wallis in London erschienen.<br />
3248 ANDACHTSGRAPHIK – Sammlung von ca.<br />
130 Marienbildern verschiedener Wallfahrtsorte<br />
des deutschsprachigen Raumes, wohl aus einer<br />
Folge. Altkolor. Holzstiche. Süddeutsch?, um<br />
1830/50. 7,5 x 3,5 cm. Mod. Kunstldr.-Album.<br />
(89) 120,-<br />
Enthält Marienbilder von Wallfahrtsorten in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz, weiterhin Böhmens, Mährens<br />
und Schlesiens (am unteren Rand alt handschriftlich<br />
bezeichnet), meist gerahmt von neugotischem Astwerk. –<br />
Bis an den Rand der Darstellung (Rahmen) ausgeschnitten<br />
und auf festes Papier aufgezogen, etw. fleckig und gebräunt,<br />
Gebrauchsspuren.<br />
3249 ART DECO – 17 Entwürfe des Ateliers Du Helder,<br />
Paris. Verschied. Formate. – In leuchtender<br />
Farbigkeit. (112) 150,-<br />
Dekorative Graphik<br />
3250 BILDERBOGEN – ELSÄSSERIN – Farb. litho -<br />
gr. Bilderbogen, aus 3 Segmenten zusammengesetzt.<br />
O. O., Dr. und J. (Weißenburg, Burckardt,<br />
ca. 1906). Blattgr.: ca. 160 x 68 cm. (147) 200,-<br />
Vgl. Kat. Bilderbogen aus Weißenburg, 243-260. Brückner,<br />
Populäre Druckgraphik, 230. – Lebensgroße Darstellung<br />
einer reizenden Elsässerin in farbenprächtiger Tracht. – Am<br />
unteren Blattrand numeriert und mit den Initialen „C. B.<br />
N. W.“ bezeichnet, ein Druckerzeugnis des Elsässer Ver -<br />
lages „Carl Burckardt und Nachfolger“ in Weißenburg. –<br />
An den Montage-Rändern leicht gewellt. – Dekorativ und<br />
wohlerhalten.<br />
3251 – RADFAHRERIN – Farb. lithogr. Bilderbogen,<br />
aus 3 Segmenten zusammengesetzt. O. O., Dr.<br />
und J. (Weißenburg, Burckardt, ca. 1906). Blattgr.:<br />
ca. 156 x 75 cm. (147) 200,-<br />
Vgl. Kat. Bilderbogen aus Weißenburg, 243-260. Brückner,<br />
Populäre Druckgraphik, 230. – Lebensgroße Darstellung<br />
einer hübschen Radlerin im Sonntagsstaat. – Am unteren<br />
Blattrand numeriert und mit dem Druckvermerk des Elsässer<br />
Verlages „C. Burckardt, Nachf. R. Ackermann, Weissenburg<br />
i. Els.“ bezeichnet. – Dekorativ und wohlerhalten.<br />
3252 – SCHÜTZE – Farb. lithogr. Bilderbogen, aus<br />
3 Segmenten zusammengesetzt. O. O., Dr. und J.<br />
(Weißenburg, Burckardt, ca. 1906). Blattgr.: ca.<br />
195 x 58 cm. (147) 200,-<br />
Vgl. Kat. Bilderbogen aus Weißenburg, 243-260. Brückner,<br />
Populäre Druckgraphik, 230. – Lebensgroße Darstellung<br />
eines stattlichen Schützen in farbenprächtiger Tracht mit<br />
geschultertem Gewehr. – Am unteren Blattrand numeriert<br />
und mit den Initialen „C. B. N. W.“ bezeichnet, ein Druckerzeugnis<br />
des Elsässer Verlages „Carl Burckardt und Nachfolger“<br />
in Weißenburg. – An den Montage- und Seitenrändern<br />
gering gebräunt. – Äußerst dekorativ und wohlerhalten.<br />
– Siehe Abbildung Tafel 28.<br />
3253 BLUMEN – BESLER – 4 Kupferstiche aus dem<br />
„Hortus Eystettensis“ von Besler. Je ca. 48 x 40<br />
cm. (112) 300,-<br />
„Sultan Zambach – Lilium montanum – Hyacinthus serotinus<br />
– Hyacinthus comosus“. – Recht breitrandig.<br />
3254 DÜRER – TRIUMPHWAGEN KAISER<br />
MAXIMILIANS I. – 12 (5 kolor.) Holzschnitte<br />
der Folge von A. Dürer und H. Burgkmair d. Ä.<br />
Aus der 3. Ausgabe, hrsg. von A. von Bartsch,<br />
Wien und London 179<strong>6.</strong> Qu.-Fol. (verschied.<br />
Blattgr.). – Einige Bl. mit professionell restaurierten<br />
Randschäden; wenig fleckig und gebräunt,<br />
meist breitrandig. (66) 800,-<br />
Meder 251 (S. 224). Hollstein VII, 204. – Wohl aus der insgesamt<br />
135 Holzschnitte umfassenden Ausgabe von Adam<br />
von Bartsch von den originalen Stöcken (Numerierung<br />
ergänzt). Vorhanden die Nummern: 40, 44, 89, 90, 93 (Rad<br />
der Fortuna), 94, 95 (beide Bl. mit Gefangenen), 96, (99),<br />
107 (Inder mit Elephant) (1)03 und 135 (Gespann des
Nr. 3259<br />
Hochzeitswagens). – Die Schriftbänder und Tafeln, wie bei<br />
Meder beschrieben, teils ausgeschnitten und daher weiß;<br />
Wasserzeichen nicht bestimmbar. – Siehe Abbildung Tafel 32.<br />
3255 HANDZEICHNUNGEN – BEHMER, MAR-<br />
CUS (Weimar 1879 – 1958 Berlin), Gnom (Fabelwesen).<br />
Federzeichnung mit Buntstift auf gelblichem<br />
Büttenpapier. (Berlin) 15. 2. 1943. 23,3 x 16,6<br />
cm. – Obere Ecken mit winzigen Löchern; minimal<br />
gebräunt. (100) 300,-<br />
Humorvolle Darstellung eines lächelnden Gnoms, der mit<br />
zufriedenem Ausdruck über eine gelbe Mauer blickt. – Widmung<br />
auf der Vorderseite: „an Bizel“ (d. i. Konstantin<br />
Greiff-Helmrich, der Enkel des Schriftstellers Ernst Hardt)<br />
„zum Neujahrswunsch!“, rückseitig: „In herzlicher Dankbarkeit<br />
und Liebe für immer. – Ein Andenken an deinen<br />
Freund und Onkel (geschrieben: Omega) Marcus, 15. 2<br />
(19)43“. – Beiliegend zwei signierte, datierte und bezeichnete<br />
Probedrucke der Radierung „Die Insel“ von 1924<br />
sowie die ersten von elf Probedrucken der Exlibris für<br />
Bruno Schrader und Horst Schade, ebenfalls signiert, datiert<br />
(19. und 20. VI. 1929) und bezeichnet. – Weitere Beilagen.<br />
3256 – KLENGEL, JOHANN CHRISTIAN (Kesseldorf<br />
bei Dresden 1751 – 1824 Dresden), Liegende<br />
Kuh (Zuschreibung). Pinselzeichnung in Schwarz<br />
und Grau auf festem gelblichen Papier. Letztes<br />
Viertel des 18. Jhdts. 19,6 x 26,7 cm. – Mont. mit<br />
schmalen blauen Rahmenstreifen. (100) 250,-<br />
Die liegende Kuh, die fast die gesamte Bildfläche füllt, ist in<br />
einer für Klengel typischen Darstellungs- und Zeichenart<br />
wiedergegeben, mit den kräftig gesetzten Schraffen und<br />
Dekorative Graphik 443<br />
Nr. 3260<br />
dem in seinem Werk häufigen steilen Felsabbruch. Von<br />
Klengel gibt es nahezu hundert Zeichnungen von Rindern<br />
(vgl. A. Fröhlich, „Glücklich gewählte Natur...“ Der<br />
Dresdner Landschaftsmaler Johann Christian Klengel, Hildelsheim<br />
2005, besonders das „Fritzlarer Skizzenbuch“ von<br />
1766, S. 38). – Beiliegend ein Aquarell mit der Darstellung<br />
mehrerer Boote auf ruhiger See, wohl niederländisch, frühes<br />
19. Jhdt., in der Art des Albert Cuyp (1620-1691).<br />
3257 – KUHN, JOSEF, Fassadenriß eines Geschäftshauses.<br />
Aquarellierte Federzeichnung auf festem<br />
Papier, sign. „Josef Kuhn junior, Architect“. O. O.<br />
(Wien?) und J. (ca. 1880). 36,5 x 46 cm. – Unter<br />
Passepartout. (71) 120,-<br />
Sehr dekorativer, feiner und detailreicher viergeschossiger<br />
Fassadenentwurf im Stil der Neorenaissance, neun Fensterachsen<br />
breit. Das Erdgeschoß mit seinen großen Rund -<br />
bogenfenstern und die reiche Verwendung der Rustika lassen<br />
auf ein Bankgebäude der Zeit um 1880 schließen.<br />
3258 – SCHABERSCHUL, MAX (Dresden 1875 –<br />
1940 Langebrück), Karikatur des Luftkriegs.<br />
Deckfarben auf Papier, unten rechts bezeichnet:<br />
„Schaberschul nach R. Braunbeck“. Ca. 1910/20.<br />
27,5 x 42,3 cm. – Unter Passepartout. (60) 150,-<br />
Wohl zur Zeit des Ersten Weltkriegs entstandene Luftkriegsdarstellung<br />
mit karikaturistischen und surrealistischen<br />
Zügen. Die (literarische) Vorlage stammte offenbar<br />
von dem Technik- und Kraftfahrt-Journalisten Richard<br />
Braunbeck (1867-1948).
444<br />
Nr. 3270<br />
3259 HANDZEICHNUNGEN – TROGER, PAUL<br />
(UMKREIS), Gottvater, umgeben von Putten.<br />
Lavierte Federzeichnung auf Büttenpapier. Österreich,<br />
wohl ca. 1730/50. Blatt gr.: 18,4 x 14,8 cm. –<br />
Unter Passepartout. (154) 600,-<br />
Wohl für ein Deckenbild bestimmte qualitätvolle Skizze in<br />
der Art des Paul Troger (1698-1762). Vor allem die Rand -<br />
figuren in sehr lockerer, gekonnter Zeichenart. In der Mitte<br />
der im Halbprofil thronende Gottvater, gestützt auf die von<br />
Putten getragene Sphaira als Zeichen der universalen Herrschaft.<br />
– Rückseitig eine weitere Skizze mit mehreren<br />
männlichen Figuren in Anbetung auf Wolken (Heilige?),<br />
ebenfalls im Stil Trogers. – Siehe Abbildung.<br />
3260 KÜNSTLERGRAPHIK – BALDUNG GRIEN,<br />
HANS (Schwäbisch Gmünd um 1484 – 1545<br />
Straßburg), Die Marter des hl. Sebastian. Holzschnitt.<br />
Um 1507. 23,8 x 16,2 cm. – Mit einigen<br />
restaurierten Randschäden, auf festes Papier aufgezogen,<br />
bis an die Einfassungslinie beschnitten.<br />
(24) 500,-<br />
Mende 11. – Wohl gleichzeitig mit dem Nürnberger Sebastiansaltar<br />
entstanden. Während der Heilige dort aber das<br />
Martyrium stoisch erträgt, windet er sich hier mit schmerz-<br />
Dekorative Graphik<br />
verzerrtem Gesicht unter den Qualen. Datierung nach der<br />
neueren Forschung (vgl. Mock, Kunst unter Erzbischof<br />
Ernst von Magdeburg, Berlin 2007, S. 244 und Abb. 90). –<br />
Siehe Abbildung.<br />
3261 – BEHAM, HANS SEBALD (Nürnberg 1500 –<br />
1550 Frankfurt), Christus und die zwölf Apostel.<br />
Folge von 6 (statt 7) Kupferstichen. 1520. Je ca.<br />
6,3 x 4,5 cm. – Bis an den Rand der Darstellung<br />
beschnitten, zus. auf Trägerpapier aufgelegt. (69)<br />
300,-<br />
Pauli 38-41, 43 und 44. Bartsch 36-39, 41 und 42. Hollstein<br />
III, S. 33. – Bis auf die Apostel Matthäus und Johannes vollständige<br />
Folge der kleinformatigen Darstellungen des stehenden<br />
Christus als Salvator mundi und der zwölf Apostel<br />
(je zwei pro Blatt).<br />
3262 – CHODOWIECKI, DANIEL (Danzig 1726 –<br />
1801 Berlin). Ca. 150 Blätter zu verschiedenen<br />
Themen. Meist Radierungen aus unterschiedlichen<br />
Folgen von und nach Chodowiecki. Verschiedene<br />
Formate. – Tls. aufgezogen, tls. mit Randschäden,<br />
knapp beschnitten, Gebrauchsspuren. – Beilage.<br />
(97) 200,-
3263 – EARLOM, RICHARD (London 1743 – 1822<br />
London), „A Herb Market – Fish Market – Game<br />
Market – Fruit Market“. 4 altkolor. Aquatinta -<br />
radierungen. Je ca. 43 x 58 cm. – Leicht gebräunt,<br />
stellenw. fleckig. (66) 400,-<br />
3264 – FEIGL, FRIEDRICH (Prag 1884 – 1965 London),<br />
„Kainz als Hamlet“. Lithographie auf<br />
grauem Ingres-Bütten, e. sign., betitelt, num. (Nr.<br />
50) und datiert („Dez. 1911“). 43,2 x 31,9 cm<br />
(Blattgr.: 56 x 38,5 cm). – Handdruck der Panpresse.<br />
– Ränder mit leichten Knickspuren und<br />
minimalen Läsuren. (119) 100,-<br />
3265 – HERZINGER, ANTON (Fallbach, Niederösterreich<br />
1763 – 1826 Wien?), Hirten an einem<br />
Fluß. Aquatintaradierung nach J. H. Roos. Wien?,<br />
dat. 1795. 49,7 x 68,8 cm. – Bis an den Rand der<br />
Darstellung beschnitten, linker Rand mit kleinen<br />
Läsuren, aufgezogen. (81) 150,-<br />
Vgl. Thieme-B. XVI, 569. Nagler XV, 114. – Seltene großformatige<br />
Aquatinta nach einem Gemälde von Johann<br />
Heinrich Roos aus dem Jahr 1684. Im Vordergrund eine<br />
Flußüberquerung von Hirten mit Vieh, auf der Anhöhe die<br />
Ruine eines Rundtempels.<br />
3266 – KUPFERSCHMID, HERMANN (Waldshut-<br />
Tiengen 1885 – 1975 Achern), Arbeiter vor Industrieanlage<br />
(Walzwerk Neu-Oberhausen?). Signierte<br />
Radierung auf festem Papier. Ca. 1920/25.<br />
29 x 37 cm. – Breite Ränder mit wenigen kleinen<br />
Einrissen. (69) 80,-<br />
3267 – PURRMANN, HANS (Speyer 1880 – 1966<br />
Basel), Barockkapelle in Levanto. Lithographie<br />
auf kräftigem chamoisfarbenen Velin mit Signaturstempel<br />
„Hans Purrmann 66“. Um 1964/65.<br />
44 x 51,8 cm. – Nr. 118/250. – Rückseitig Stempel<br />
„Atelier Purrmann“. – Vor allem unterer Rand mit<br />
Läsuren, Einrissen und Knicken. – Drei Blätter<br />
beiliegend. (119) 150,-<br />
3268 NEAPOLITANISCHE KRIPPE – „Verbum<br />
caro factus est et habitavit in nobis“. Kupferstich<br />
von F. J. Spät nach J. A. Müller und F. J. Beich bei<br />
Göz und Klauber in Augsburg, 1734. 51 x 67 cm.<br />
– Ränder mit lts. hinterlegten Läsuren. (97) 80,-<br />
Weihnachtsdarstellung mit den anbetenden Hirten in weiter<br />
südländischer Landschaft, ganz in der Art der neapolitanischen<br />
Krippen. Am unteren Rand das Wappen des<br />
Münchener kurfürstlichen Hofkammerrats Johann Baptist<br />
von Ruffini (1672-1749).<br />
3269 PFEIFENRAUCHER – Gouache auf Pergament.<br />
22 x 17 cm. – Gebrauchsspuren. (100) 80,-<br />
Dekorative Graphik 445<br />
3270 PFERDE – „A Country Race Course with Horses<br />
Running“. Aquatinta mit Kupferstich von<br />
F. Jukes und J. Jenkins nach W. Mason bei J. Phillips<br />
und R. Pollard (in London) 178<strong>6.</strong> 44,5 x 63,6<br />
cm. – Kleine Randschäden, alt hinterlegt, unter<br />
Passepartout. (60) 300,-<br />
Siltzer 334. BM Satires 8255. Nagler IX, 411. – Darstellung<br />
eines Pferderennens mit humoristischen Zügen in weiter<br />
hügeliger Landschaft (York?). – Siehe Abbildung.<br />
3271 – „Prickwillow. Königl. Hannov. Landbeschäler<br />
in Celle“. Getönte Lithogr. von E. Volkers bei<br />
Arnz in Düsseldorf 1858. 35 x 48 cm. – Etw. fleckig.<br />
– Unter Glas gerahmt. (28) 150,-<br />
3272 PORTRÄTS – Kurfürstin Therese Kunigunde<br />
von Bayern. Kupferstich von J. J. Kleinschmidt<br />
nach C. D. Asam. (München 1715). 41 x 27,5 cm.<br />
– Aus dem dritten Teil der „Fortitudo Leonia“. –<br />
Asam Werkverzeichnis (Bushart-Rupprecht 1986)<br />
D7. – Schmale Ränder etw. gebräunt, fleckig und<br />
mit kleinen Läsuren. – Beilage. (166) 80,-<br />
3273 – „Philippus D. G. Com. Palat. Rheni etc.“ Radierung<br />
bei Jakob von Sandrart. Nürnberg ca.<br />
1670/80. 36,5 x 25,7 cm. – Ränder mit kleinen,<br />
meist hinterlegten Läsuren, Querfalz mit kleinem<br />
Einriß, leicht gebräunt und fleckig. (69) 120,-<br />
Reiterporträt des Philipp Florinus von Pfalz-Sulzbach<br />
(1630-1703), Pfalzgraf bei Rhein und kaiserlicher Generalfeldmarschall<br />
im Krieg gegen die Türken. Das imposante<br />
Porträt wird wohl eine eigene Arbeit von Jakob von Sandrart<br />
(1630-1708) sein. Die deutschen Verse preisen den<br />
Pfalzgrafen als Türkensieger. – Kräftiger Abdruck.<br />
3274 – Ca. 120 Blätter. Verschied. Stecher und Formate<br />
(Gebrauchsspuren). (173) 200,-<br />
3275 – 3 Schabkunstporträts bei Haid in Augsburg. Je<br />
30 x 19 cm. – Jablonski – Pelloutier – A. de Vignoles.<br />
– Beilage. (68) 60,-<br />
3276 – 12 Porträts. Verschied. Stecher und Formate. –<br />
Darunter Andreas Hofer, Kossuth, Guillaume<br />
Postel, Ortelius (altkoloriert). – Montage- und<br />
Altersspuren. (66) 150,-<br />
3277 – 4 Bildnisse russischer Zaren bzw. von Mitgliedern<br />
der Zarenfamilie. Kreidelithographien auf<br />
aufgewalztem China, bei Lemercier in Paris u. a.<br />
Ca. 1850-70. 4° bis Gr.-Fol. – Unterschiedlich ge -<br />
bräunt und fleckig, einzelne Randschäden, breitrandig.<br />
(81) 150,-
446<br />
Nr. 3280<br />
Zwei Jugendbildnisse von Zar Nikolaus II., Doppelbildnis<br />
von Maria und Olga Nikolajewna (Töchtern des Zaren<br />
Nikolaus I.) und Porträt Zar Alexanders III. – Alle Bl. mit<br />
rückseitigem Inventarstempel des russischen Zarenhauses. –<br />
Zwei Bl. doppelt vorhanden (zus. 6 Blätter).<br />
3278 REPRODUKTIONSGRAPHIK – SAMM-<br />
LUNG von 11 großformatigen Blättern des<br />
19. Jhdts. in verschied. Techniken zur russischen<br />
Ge schichte. – Überwiegend breitrandig, tls. mit<br />
tiefen Randeinrissen und Läsuren, Gebrauchsspuren.<br />
(81) 200,-<br />
Meist von russischen und französischen Künstlern geschaffene<br />
Schlachtendarstellungen, u. a. des Napoleonischen<br />
Rußlandfeldzugs. – Alle Bl. mit rückseitigem Inventarstempel<br />
der Sammlung der russischen Zaren. – Beiliegend<br />
eine in Großfolio gedruckte Rheinbeschreibung (S. 15-54)<br />
aus einem geographischen Werk in englischer Sprache.<br />
Dekorative Graphik<br />
Aus dem Besitz der Zarenfamilie<br />
3279 – SAMMLUNG von 29 großformatigen Blättern<br />
des 19. Jhdts. in verschied. Techniken. – Überwiegend<br />
breitrandig, tls. mit tiefen Randeinrissen und<br />
Läsuren, Gebrauchsspuren. (81) 300,-<br />
Überwiegend von russischen Künstlern geschaffene Blätter<br />
u. a. nach Ingres, Rubens (Die Amazonenschlacht, Lithographie<br />
von F. Piloty), Rembrandt (schöne Radierung nach<br />
der Anatomie des Dr. Tulp), Poussin, Tizian sowie einigen<br />
holländischen und italienischen Meistern des 17. Jahrhunderts<br />
in Lithographie, Kupferstich (Crayon-Manier) und<br />
Radierung. – Beiliegen u. a. zwei Handzeichnungen (Ecclesia<br />
und Kopf eines alten Mannes mit Turban). – Alle Bl. mit<br />
Inventarstempel der Sammlungen der russischen Zaren auf<br />
der Rückseite.<br />
3280 THEATER – „Ballet dansé au Théâtre de l'Opera,<br />
dans le Carnaval du Parnasse. Acte 1er“ – „La Guinguette,<br />
Divertissement pantomime, du Théâtre<br />
Italien, composé par le Sr. De Hesse“. Zwei Kupferstiche<br />
von F. Basan nach G. J. de St.-Aubin, bei<br />
Basan in Paris, ca. 1750/55. 28 x 35 cm. – Auf festem<br />
Papier, kaum fleckig, breitrandig. (66) 300,-
Nr. 3281<br />
AKL VII, 336: „Von Basan sind auch zwei Platten nach<br />
G. de Saint Aubin, wobei 'La Guinguette' eines seiner besten<br />
Blätter ist.“ – Jean Baptiste François De Hesse, ein niederländischer<br />
Choreograph, der in Paris wirkte, inszenierte<br />
seit 1734 pantomimische Ballette am Théâtre Italien und<br />
war seit 1747 für das Privattheater der Madame de Pompadour<br />
tätig. „La Guinguette“ zählte zu seinen berühmtesten<br />
Inszenierungen. – Die Darstellungen von Gabriel Jacques<br />
de Saint-Aubin (1724-1780) sind in der Tradition von Watteaus<br />
Fêtes galantes gehalten. – Siehe Abbildung.<br />
3281 TIEPOLO – Folge von 4 Radierungen mit venezianischen<br />
Karnevalsszenen von C. dall'Acqua,<br />
F. Berardi u. a. nach G. Tiepolo bei J. Wagner in<br />
Venedig. 1777-79. Ca. 35 x 49 cm. – Mittelfalz ge -<br />
glättet, breite Ränder stellenw. etw. stockfleckig.<br />
(71) 800,-<br />
AKL I, 263 und IX, 222. – Seltene Folge von Radierungen<br />
mit Scharlatanen, die während des venezianischen Karnevals<br />
auftreten, entstanden in der Werkstatt Joseph Wagners<br />
in Venedig (numeriert 1-4) nach Zeichnungen Giandomenico<br />
Tiepolos (1727-1804). – Gute, kräftige Abdrucke auf<br />
festem Papier. – Siehe Abbildung.<br />
Dekorative Graphik 447<br />
3282 TUGENDEN – 4 Kupfertafeln aus einem Werk<br />
über christliche Tugenden. Deutschland, wohl<br />
spätes 17. Jhdt. Qu.-8°. – Unter Passepartout,<br />
wenig gebräunt. (69) 120,-<br />
„Vom verderblichen Wucher, Zins und Pension“ (numeriert<br />
58), „Von gnedigen, guten, getrewen und frommen Obrigkeiten“<br />
(87), „Von glücklicher ahnfahrt ahn Landt und<br />
sichere Porten“ (90) und „Von Kriegsrüstungen, Geschütz,<br />
wehren und waffen“ (101). Rahmenleisten mit Darstellung<br />
von Blumen und Vögeln.<br />
3283 VÖGEL – LEVAILLANT – 9 kolor. Kupfer -<br />
tafeln aus der „Histoire naturelle des perroquets“<br />
von Levaillant in Paris 1801. Je 35 x 28 cm. – Unter<br />
Passepartout. – Tafeln 7, 10, 15-17, 23, 32 und 34-<br />
35. – Nissen 558. (112) 800,-<br />
3284 ZOOLOGIE – KONVOLUT – Ca. 100 Tafeln<br />
meist kolor. Holzstiche. – Beiliegen mehrere<br />
kolor. Kupferstiche mit botanischen Abbildungen.<br />
(112) 200,-
448<br />
3285 ZWERGENKABINETT – „Die Unflätige Gre -<br />
the, Säu-Köchin zu Schlampampel.“ Radierung<br />
aus einem deutschen Zwergenkabinett. Wohl<br />
Augsburg, um 1720/30. 12,5 x 10,1 cm. – Stockfleckig.<br />
60,-<br />
Mit deutschem Text, Numerierung 38 und Motto „Venter<br />
caret auribus“. – Selten.<br />
3286 KONVOLUT – 10 Blätter. Verschied. Stecher<br />
und Formate (Gebrauchsspuren). (112) 100,-<br />
3287 – Graphik des 18. und 19. Jhdts. Ca. 20 Bl. in verschied.<br />
Techniken, darunter einige seltene Lithographien.<br />
– Tls. stärkere Gebrauchsspuren und<br />
fleckig. (71) 200,-<br />
Dekorative Graphik<br />
3288 SAMMLUNG – Ca. 30 Blätter: Kostüme, Militaria,<br />
Berufe etc. – Teils altkoloriert. – Gebrauchsspuren.<br />
(66) 200,-<br />
3289 – Ca. 80 Blätter mit Ansichten, Karten, Kostümdarstellungen<br />
und Künstlergraphik. 18.-20. Jhdt.<br />
Verschied. Techniken und Formate. – Gebrauchsspuren.<br />
(97) 200,-<br />
3290 – Cirka 800 tls. kolor. Blätter der Druckgraphik<br />
des 18. und 19. Jahrhunderts, meist mit Darstellungen<br />
von Tieren und Pflanzen. Verschiedene<br />
Techniken und Formate (Gebrauchsspuren). (70)<br />
400,-<br />
Zusätzliche Abbildungen und<br />
Volltextsuche in der Online-<br />
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A<br />
Abbé Bernier (Pseud.) 1311<br />
Abel, C. 2132<br />
Abel, J. 474<br />
Abraham à Sancta Clara<br />
985-988<br />
Abraham ben Jehuda Löb<br />
1636<br />
Abu'l-Qasim 633<br />
Acquaviva, C. 213, 214<br />
Adams, G. 562<br />
Adams, H. M. 614<br />
Adelmann, L. 1643<br />
Adelphus, J. 191, 192<br />
Adrichom, Ch. van 2005<br />
Aesop 108, 303, 635, 989, 1088<br />
Agricola, G. 569, 636<br />
Aischylos 109<br />
Alamanni, L. 110<br />
Albano, G. 990<br />
Albéniz, I. 35<br />
Alberti di Villanova, F. de 1655<br />
Albertini, J. B. von 1121<br />
Albertus Magnus 475-477<br />
Albrecht, A. 945<br />
Albrecht, M. 2031<br />
Aleaume, J. 946<br />
Alembert, J. Le Rond d' 1074<br />
Alessio della Concezione 1608<br />
Alexander de Villa Dei 111<br />
Alexander zu Hohenlohe 313<br />
Allard, M. 991<br />
Allers, Ch. W. 1795<br />
Althamer, A. 112<br />
Althaus, J. von 447<br />
Altschul, E. 509<br />
Ambrosius de Spira 106a<br />
Amico da Gallipoli, B. 2006<br />
Amman, J. 277, 292<br />
Ampach, R. 1288<br />
Andreini, F. 995<br />
Anjou, Ren‚ d' 637<br />
Anthor, E. 1796<br />
Antonius Florentinus 94a<br />
Apian, P. 639<br />
Appert, F. N. 1614<br />
Apuleius 113<br />
Aquin, Th. von 106b<br />
Archenhold, F. S. 369<br />
Ardüser, H. 18<br />
Aretin, C. M. von 1704<br />
Arias Montanus, B. 146<br />
Ariost, L. 1081<br />
Aristoteles 114, 1289<br />
Aristoteles (Pseud.) 115<br />
Arman, F. 1347<br />
Armitage, J. 1806<br />
Autoren- und Künstlerregister 449<br />
Autoren- und Künstlerregister<br />
Arnald, G. 1870<br />
Arnaud, H. 1931<br />
Arnault, A. V. 1897<br />
Arnim, C. O. L. von 1844<br />
Arnim, L. A. 1434<br />
Arnim, M. von 624, 928, 929<br />
Arnoldt, D. H. 2033<br />
Arnolt, L. A. 1885<br />
Arrianus, F. 1845<br />
Arrivabene, L. 116<br />
Artus, W. 393<br />
Arvieux, L. d' 2007<br />
Ast, F. 1290<br />
Auenbrugger, J. L. von 478<br />
Augustinus, A. 119, 120, 996<br />
Azara, F. de 541<br />
B<br />
Babo, J. M. von 1726<br />
Bacci, A. 609<br />
Bach, J. S. 1383<br />
Bachem, K. J. 32<br />
Bachofen, J. J. 1521<br />
Bacon, F. 1365<br />
Bacon, R. 448<br />
Baedeker, K. 1788, 1984<br />
Bagellardus, P. 524<br />
Bairei, K. 1550<br />
Balde, H. 997<br />
Balde, J. 998, 999, 1082<br />
Baldung Grien, H. 3260<br />
Ball, J. 510<br />
Ballard, J.-B.-Ch. 1705<br />
Balzac, H. de 1356, 1388,<br />
1435, 1465<br />
Bancroft, E. 1804<br />
Barbarns, H. 492<br />
Barbo, P. 121<br />
Bardetti, S. 1932<br />
Bargagli, G. (Pseud.:<br />
Materiale Intronato) 122<br />
Barnabeus, H. 1000<br />
Barozzi, F. 329<br />
Barradas, B. de 2054<br />
Barth, C. von 1001, 1002<br />
Barth, L. 1797<br />
Barthélémy, J. J. 1918, 1919<br />
Batty, R. 2139<br />
Baudement, É. 433<br />
Baudouin, F.-J.-J. 1334<br />
Baurenfeind, M. 931, 932<br />
Bayardi, O. A. 1933<br />
Bayros, F. von 1348-1350<br />
Baytaz, N. 962<br />
Beardsley, A. 1353, 1354<br />
Beato de Liébana 648-651<br />
Beattie, W. 1893<br />
Beaugrand, J. de 617, 937<br />
Beaujoyeulx, B. de 124<br />
Beaumont, A. 1868<br />
Beccaria, G. B 23<br />
Bechstein, J. M. 542, 1627<br />
Beck, J. R. 315<br />
Beck, L. 158<br />
Beckmann, M. 1355<br />
Beda Venerabilis 125<br />
Beer, E. 1764<br />
Beer, G. J. 520<br />
Beer, J. Ch. 1925<br />
Beham, H. S. 3261<br />
Behmer, M. 1356-1358,<br />
1427, 3255<br />
Belidor, B. F. de 610<br />
Beligatti, C. 1657<br />
Bellanti, L. 370<br />
Bellardi, L. 394<br />
Belleforest, F. de 228<br />
Bellori, G. P. 1956<br />
Belluzzi, G. B. 1672<br />
Belmas, D.-G. 482<br />
Bening, S. 654-655<br />
Benndorf, O. 2059<br />
Bérenger, L. P. 1451<br />
Bergantini, G. G. M. (Pseud.:<br />
Giusto Nave) 1755<br />
Berggren, J. 1789<br />
Berghaus, H. 1783<br />
Bernardinus Senensis 95<br />
Bernhard von Clairvaux 126<br />
Berosus Babylonicus 127, 1003<br />
Berruyer, P. 1335<br />
Berse, G. 128<br />
Bertrand, A. 515<br />
Bertuch, F. J. J. 1251<br />
Besler, B. 3253<br />
Bessin, P. 2058<br />
Beuys, J. 1359<br />
Beyer, H. 378<br />
Beyer, J. I. 37<br />
Beynon, E. 270<br />
Bidermann, J. 1004<br />
Bierbaum, O. J. 1349, 1466<br />
Billroth, Th. 40<br />
Binder, W. 1656<br />
Binet, E. (Pseud.:<br />
René François) 331<br />
Bion, N. 349<br />
Biondo, M. A. 371<br />
Biorci, G. 1934<br />
Biringuccio, V. 570<br />
Birken, S. 2065<br />
Bischof, G. 332<br />
Bischoff, Ch. H. E. 485<br />
Bissel, J. 1005<br />
Bizozeri, S. 2066<br />
Blaeu, W. und J., 1770, 1771<br />
Blaurer, A. 150<br />
Blei, F. (Pseud.:<br />
A. de la Houette) 1350<br />
Blessington, M. 1086<br />
Blosius, L. 151<br />
Blossfeldt, K. 1362<br />
Boccaccio, G. 152, 153<br />
Boch, J. 1586<br />
Bodenehr, G. 1882<br />
Bodmer, J. J. 1087<br />
Bodoni, G. B. 618<br />
Boecler, J. H. 41<br />
Boerhaave, H. 362<br />
Boethius, A. M. S. 154<br />
Böhme, J. 1291<br />
Böhtlingk, O. 1658<br />
Boiardo, M. M. 1095<br />
Boissy d'Anglas, F.-A. 1898<br />
Boitel, L. 1899<br />
Bolingbroke, H. St. John 1292<br />
Bommel, van 1673<br />
Bonaparte, L. 42<br />
Bonaparte, R.-N. 1805<br />
Bonaventura, S. 155<br />
Boner, U. 670<br />
Bonetus, N. 121<br />
Bonifatius VIII., Papst<br />
95b, 171<br />
Bonnet, Ch. 395<br />
Bonpland, A. 1827<br />
Bonschab, I. 1030<br />
Borchardt, R. 1363<br />
Bosa, E. 1647<br />
Bosboom, S. 947<br />
Bossche, J. B. vanden 13<br />
Bosse, A. 449<br />
Bossut, Ch. 611<br />
Bouhours, D. 1096<br />
Bozola, G. B. 219<br />
Brancaccio, G. C. 160<br />
Brand, Ch. 575<br />
Brandis, F. A. von 1985<br />
Braun, G. 672, 3207<br />
Bräuner, J. J. 486<br />
Breidenbach, B. von 156<br />
Breker, A. 43<br />
Bremeier, M. 1364<br />
Brentano, C. 1097, 1434<br />
Broekhuizen, J. van 1006<br />
Broggia, C. A. 1293<br />
Broglie, C.-V. de 44<br />
Brown, E. 1889<br />
Bruining, G. 1871<br />
Brunck, R. F. Ph. 1080<br />
Brunfels, O. 487
450<br />
Brunner, Ph. J. 1612<br />
Bruno, Bischof von Würzburg<br />
142<br />
Bruno, G. 1294<br />
Brunschwig, H. 488<br />
Brydone, P. 1935<br />
Bucelinus, G. 1890<br />
Buchner, J. A. 489<br />
Buchner, J. P. 450<br />
Buchwald, F. 2049<br />
Bugenhagen, J. 159<br />
Bulliard, P. 396<br />
Buno, J. 148<br />
Bünting, H. 157<br />
Burckhardt, J. 1099, 1585<br />
Burgkmair, H. 158<br />
Burgundia, A. 1007<br />
Burlamaqui, J. J. 1295<br />
Bürmann, J. H. 1728<br />
Burmeister, K. H. 543<br />
Burt, E. 1823<br />
Burton, R. F. 1807<br />
Busch, W. 1100-1104<br />
Büssing, K. 1589<br />
Büttner, H. Ch. 2101<br />
Byron, G. G. Lord 1430<br />
Bythner, V. 1659<br />
C<br />
Cabasino, S. 1644<br />
Caelius, M. 159<br />
Caesar, C. J. 160, 161<br />
Camerarius, J. 1008<br />
Campanella, T. 333, 334, 1296<br />
Campe, J. H. 1254<br />
Cantu, C. 1937<br />
Capaccio, G. 281<br />
Capello, P. A. 1297<br />
Capelloni, L. 1891<br />
Capra, A. 948<br />
Cardinali, F. 1660<br />
Carl, J. S. 532<br />
Carne, J. 2008<br />
Carossa, H. 1368<br />
Carpentarius (Charpentier), J.<br />
451<br />
Casanate, G. 45<br />
Casanuova (Pseud.) 1197<br />
Cassini, G. D. 372<br />
Castiglione, B. 162<br />
Catel, F. 1148<br />
Cats, J. 1009<br />
Catullus, Q. V. 1084<br />
Cellarius, A. 679<br />
Cervantes Saavedra, M. de<br />
1105<br />
Chagall, M. 1369<br />
Chamisso, A. von 1384<br />
Champcenetz, L.-P.-Q. de<br />
Richebourg de 1336<br />
Champmeslé, Ch. Chevillet de<br />
1039<br />
Charcot, J.-M. 1729<br />
Chartier, A. 163<br />
Chassignet, J. B. 130<br />
Autoren- und Künstlerregister<br />
Chaucer, W. 680<br />
Chaussard, J. B. P. 1083<br />
Chausse, M. C. de la 1956<br />
Chemnitz, B. Ph. von 1746<br />
Chervin, A. 1824<br />
Chiarello, G. B. 2063<br />
Chlingensberg, M. von 2078<br />
Chodowiecki, D. 1370, 3262<br />
Chokier, J. de 1298<br />
Ciampalantes, J. 1010<br />
Cicero, M. T. 96, 165-167,<br />
1107<br />
Claius, J. 145<br />
Clemens Alexandrinus 168<br />
Clichtoveus (Clicthove), J. 169<br />
Cochelet, Ch. 1790<br />
Coello de Portugal y Quesada,<br />
F. 1765<br />
Colerus, J. 434<br />
Comenius, J. A. 1256, 1299<br />
Comines, Ph. de 2053<br />
Coney, J. 1892<br />
Conradus de Halberstadt 97<br />
Conradus Philosophus 2144<br />
Constancio, F. S. 1808<br />
Contarini, G. 1961<br />
Conti (Comes), N. 1011<br />
Cook, J. 1859<br />
Cooper, J. F. 1530<br />
Coquéau, C.-Ph. 1706<br />
Corboli, A. 170<br />
Corinth, L. 1371, 1418<br />
Corradus, S. 166<br />
Costa, A. 544<br />
Courtois, E. B. 1900<br />
Cranach, L. d.J. 131<br />
Cranz, D. 1841<br />
Crescenzio, B., 606<br />
Creutznach, L. St. von 2128<br />
Cros, Ch. 1487<br />
Crucius, J. 1054<br />
Cruveilhier, J. 490<br />
Cuper, G. 969<br />
Curtis, W. 397<br />
Curtius Rufus, Q. 1112<br />
Cuvier, G. L. D. 335<br />
Czeschka, C. O. 1381<br />
D<br />
Dalencé, J. 577<br />
Dambreville, E. 1611<br />
Danckerts, J. 1766<br />
Dannheißer, E. 1257<br />
Dante Alighieri 695-697,<br />
1431, 1432<br />
Danti, E. P. R. 373<br />
Dapper, O. 2009<br />
Darboy, G. 2010<br />
Darjes, J. G. 452<br />
Datus, A. 111<br />
Davies, H. M. 632<br />
Davy, H. 336<br />
Debret, J. B. 1809<br />
Degenkolb, H. 405<br />
Dekay, J. 1128<br />
Delandine, A.-F. 516, 621<br />
Denon, V. 1791, 1792<br />
Deppen, O. von 1591<br />
Descartes, R. 337, 491<br />
Désiré, A. 172<br />
Devauchelle, R. 623<br />
Deyeux, N. 439<br />
Dielitz, Th. 1258<br />
Dien, Ch. 374<br />
Diodati, G. M. 1715<br />
Diogenes Laertius 98<br />
Dionysius Hallicarnasseus 173<br />
Dioscorides, P., 492-493, 703<br />
Dioscurides Neapolitanus 704<br />
Divaeus, P. 175<br />
Döbel, H. W. 1628<br />
Döbner, Ph. 16<br />
Dobrizhoffer, M. 1825<br />
Dolce, L. 176<br />
Doménech, F. 322<br />
Domenichi, M. L. 198<br />
Doni, A. F. 177<br />
Doppelmayr, J. G. 1767<br />
Dorat, C. J. 2032<br />
Doré, G. 1109<br />
Dorfner, O. 1383-1391<br />
Dosio, G. A. 271<br />
Dostojewski, F. M. 1395<br />
Drasche-Wartinberg, R. von<br />
1846<br />
Dresser, M. 495<br />
Drexel, J. 1012<br />
Droysen, J. F. 1901<br />
Du Fouilloux, J. 1629<br />
Du Hamel, J.-B. 346<br />
Dubreuil, J. 949, 950<br />
Dubuisson, P. U. 1826<br />
Duchowsky, V. P. 1884<br />
Ducommun, J. C. 1798<br />
Duguet, J. J. 1590<br />
Duhamel du Monceau, H. L.<br />
398, 399<br />
Dulac, E. 1393, 1394<br />
Dumas, A. 1616<br />
Dumont d'Urville, J. S. C.<br />
1895, 1896<br />
Dupuy, J. 2058<br />
Durdent, R. 1118<br />
Dürer, A. 964, 3254<br />
Duret, Th. 1488<br />
Dussieux, L. 1768<br />
E<br />
Earlom, R. 3263<br />
Eberlin, J. 178<br />
Eck, J. 193<br />
Eckartshausen, K. von<br />
1300, 1301<br />
Eckhel, J. H. von 1603<br />
Edel, J. S. 149<br />
Edelmann, J. Ch. 1110<br />
Edschmid, K. 1355<br />
Edzard, D. 1395<br />
Egger, K. 453<br />
Egron, A. C. <strong>2011</strong><br />
Ehrenreich, P. 1810<br />
Eichendorff, J. von 1111, 1351<br />
Eichhorn, K. F. 1748<br />
Eike von Repgow 710, 711<br />
Eisen, Ch. 1134<br />
Eisenstein, S. 1398<br />
Eleonora Maria Rosalia,<br />
Herzogin zu Troppau<br />
496, 1617<br />
Enfantin, P. 1164<br />
Engelbrecht, M. 1273<br />
Engelgrave, H. 1015<br />
Ennemoser, J. 47<br />
Ephrem Syrus 128, 180<br />
Erasmus von Rotterdam, D.,<br />
181, 316, 712, 1137-1139<br />
Erastus, Th. 182<br />
Erni, H. 1400<br />
Ernst, P. 1448<br />
Essling,V. M. de 625<br />
Estienne, Ch. 183<br />
Eustachius, B. 497<br />
Exner, A. H. 1847<br />
F<br />
Fabri von Heilbronn, J. 184<br />
Fabri von Leutkirch, J. 185<br />
Fabricius von Hilden, W.<br />
498, 499<br />
Falckenstein, J. H. von<br />
2080, 2080<br />
Faletus, H. 186<br />
Faßmann, D. 1016<br />
Feigl, Friedrich 3264<br />
Felbiger, J. I. von 1248<br />
Felgenhauer, H. P. 15<br />
Feliciano, F. 721<br />
Felsecker, F. J. 1749<br />
Ferdinand I., römischdeutscher<br />
Kaiser 48<br />
Ferrari, G. 2070<br />
Ferrario, G. 2012<br />
Ferrarius, O. 1645<br />
Ferrier, S. 1140<br />
Feuerbach, L. 1302<br />
Fichte, J. G. 1303, 1304<br />
Ficino, M. 103<br />
Ficoroni, F. 1707<br />
Finckh, G. Ph. 2081<br />
Firenzuola, A. 187<br />
Fisch, J. G. 1904<br />
Fischer, F. 1261<br />
Fischer, H. L. 1732<br />
Fischer, J. C. 581<br />
Flaschner, J. 563<br />
Flavius Josephus 216<br />
Flers, R. de 1501<br />
Floerke, H. 1407<br />
Flögel, K. F. 1588<br />
Florencia, J. de 1017<br />
Florinus, F. Ph. 724<br />
Florus, L. A. 1113<br />
Foelix 1158<br />
Fonseca, J. S. da 1811<br />
Forbes, J. D. 1799, 1800
Foresi, A. 965<br />
Forteguerri, N. 1141<br />
Fougeret de Monbron, L. Ch.<br />
1142<br />
Fournier, P. S. 933, 934<br />
Fraccus, A. N. 189<br />
Franciosini, L. 1662<br />
Franciscus (François), Ph.<br />
1584<br />
François, R. (Pseud.) 331<br />
Frank, L. 1498<br />
Franz, G. 2125<br />
Freitag, A. 951<br />
Frescheur, F. D. 565<br />
Freschot, C. 2067<br />
Frey, A. M. 1509<br />
Friedrich II., König von<br />
Preußen 1144, 2133<br />
Friedrich II., römischdeutscher<br />
Kaiser<br />
727, 1630<br />
Friedrich Wilhelm I., Herzog<br />
von Sachsen-Weimar 36<br />
Friedrich Wilhelm,<br />
Kurfürst von Brandenburg-Preußen<br />
46<br />
Frisch, M. 1364<br />
Froben, J. 205<br />
Froissart, J. 2053<br />
Frommel, C. 1939, 1987<br />
Fuchs, E. 1385<br />
Fuchs, L. 500<br />
Funck, D. von 15<br />
Furetière, A. 1018<br />
Furtmair, M. 1305<br />
G<br />
Gade, N. W. 1708<br />
Galiani, F. 1306<br />
Galilei, G. 338, 1145<br />
Gall, F. J. 30<br />
Gandutius, J. B.<br />
(G. B. Ganducci) 1019<br />
Gardner, G. 1812<br />
Garmann, Ch. F. 502<br />
Gasbarra, F. 1416<br />
Gasser, A. P. 118<br />
Gaudichaud, Ch. 429<br />
Gaullieur, E.-H. 2039<br />
Gaultier de <strong>Mai</strong>gnannes, R.<br />
953<br />
Gaultier, K. 113<br />
Gazet, A. 1020<br />
Geiger, W. 1404<br />
Geigy, C. 2040<br />
Geiler von Kaysersberg, J.<br />
190-193<br />
Geldenhauer, G. 248<br />
Gelli, G. B. 194<br />
George, St. 1405,1406,<br />
1474-1477<br />
Georgens, J. D. 1172<br />
Gerhard, E. 972<br />
Gerning, J. J. von 2140<br />
Gersfelder, J. D. 2082<br />
Autoren- und Künstlerregister 451<br />
Giacomini Tebalducci<br />
Malespini, L. 195<br />
Giambelli, C. 196<br />
Giambullari, P. F. 197<br />
Giannone, P. 1953<br />
Giarre, G. 1249<br />
Gier, H. 615<br />
Giezendanner, J. G. 401<br />
Gilly, W. S. 1941<br />
Ginanni, G. 402<br />
Ginet, N. 582<br />
Giovio, P. 198, 1949<br />
Giustiniani, L. 199<br />
Giusto Nave (Pseud.) 1755<br />
Glassius, S. 1663<br />
Gleichen, H. K. von 1733<br />
Glockendon, A. 737, 738<br />
Gmelin, J. G. 403<br />
Godet, Ch. H. 404<br />
Goethe, J. W. von<br />
454, 1148-1152, 1178,<br />
1386, 1402, 1438, 1439,<br />
1506, 1512, 1513<br />
Goethe, R. 405<br />
Goeze, J. M. 1155<br />
Goldfuß, G. A. 2124<br />
Golikova, Galina Vassilovna<br />
1414<br />
Gombauld, J. O. de 1022<br />
Gori, A. F. 1942<br />
Gorlaeus, A. 970<br />
Gottfried von Strassburg 748<br />
Gottfried, J. L. 747<br />
Gotthelf, J. 1533<br />
Götz, G. F. 545<br />
Gozzi, G. 1587<br />
Gracián, B. 1023<br />
Graefe, A. von 521<br />
Gran, D. 52<br />
Grand (Abbé) <strong>2011</strong><br />
Grandi, G. 583<br />
Grandmaison, Th. A. le Roy de<br />
1674<br />
Grandville, J. J. 1156-1159<br />
Gray, G. J. 622<br />
Greiderer, V. 2107<br />
Grimm, F. 1160<br />
Grimm, J. 1394, 1161<br />
Grimm, W. 1394<br />
Grock (Pseud) 1415<br />
Grohmann, W. 1457<br />
Großmann, G. F. W. 1370<br />
Grosz, G. 1416<br />
Gruner, E. 1417<br />
Gsell-Fels, Th. J. 2042<br />
Guarini, G. B. 1090<br />
Guibaud, E. 1451<br />
Guibourt, N. J. B. G. 501<br />
Guicciardini, F. 200, 201, 1944<br />
Guilelmus Brito 1002<br />
Gulbransson, O. 53<br />
H<br />
Habermann, F. X. 1075<br />
Haeckel, E. 546<br />
Hageau, A. 612<br />
Hagger, C. 1618<br />
Hahn, C. W. 556<br />
Hahnemann, S. 510<br />
Hajek, O. H. 1420<br />
Hakewill, J. 1945<br />
Halbe, M. 1421<br />
Hall, J. 1828<br />
Haller, A. von 506<br />
Halm, O. 349<br />
Hamann, J. G. 1162<br />
Hamerton, Ph. G. 974<br />
Hamsun, K. 54<br />
Hansch, M. G. 341<br />
Hanssen (Hansz), S. 455<br />
Häntzschel-Clairmont, W. 585<br />
Harding, J. D. 1927<br />
Hardouin, J. 1597<br />
Harles, Th. Ch. 1664<br />
Hartzheim, J. 924<br />
Hauck, J. 2000<br />
Hauff, W. 1261<br />
Hauptmann, G. 1535<br />
Haußdorff, U. G. 2131<br />
Havard, H. 1872<br />
Haworth, A. H. 406<br />
Hawthorne, N. 601<br />
Headley, J. T. 2013<br />
Hebel, J. P. 1163<br />
Heck, J. G. 576<br />
Heckel, E. 1422<br />
Hegewisch, L. 2114<br />
Hegi, G. 407<br />
Heidegger, M. 1307, 1308<br />
Heine, H. 1164<br />
Heinrich IV., König von<br />
Frankreich 202<br />
Heinroth, J. Ch. A. 55<br />
Heinsius, D. 1040<br />
Hellmann, J. C. 522<br />
Helmuth, J. H. 547<br />
Hempel, F. W. 1262<br />
Henderson, J. 1813<br />
Herbst, J. F. W. 548<br />
Herder, J. G. 1165<br />
Hermann, J. 507<br />
Hero Alexandrinus 586<br />
Herrich-Schäffer, G. A. W.<br />
554<br />
Herschel, C. 375<br />
Hertzog, C. 1263<br />
Herzinger, A. 3265<br />
Hesiod 203<br />
Heß, P. von 1920<br />
Hesse, H. 56, 57, 1423-1425<br />
Heyn, J. 376<br />
Hieronymus, S. E. (Pseud.)<br />
98a<br />
Hieser, J. 952<br />
Hill, J. 508<br />
Hilsdorf, Th. 1406<br />
Hiroshige II. 1555<br />
Hiroshige, Utagawa 1551-1554<br />
Hitler, A. 58, 59, 2126<br />
Hoerschelmann, R. von 61<br />
Hoffmann von<br />
Fallersleben, A. H.<br />
1168<br />
Hoffmann von<br />
Hoffmanns waldau, Ch.<br />
1025<br />
Hoffmann, E. T. A.<br />
1467, 1468, 1518<br />
Hofmann, A. von 2119<br />
Hofmann, C. 1026<br />
Hofmann, L. von 1427<br />
Hofmannsthal, H. von<br />
1366, 1367, 1372, 1373,<br />
1428, 1429, 1440<br />
Hogenberg, F. 672, 3207<br />
Hokusai, Katsushika 1556<br />
Holbach, P. H. D. de<br />
1309-1311<br />
Holbein, H. d.J. 125, 138,<br />
1138, 1441<br />
Hölderlin, F. 1167,<br />
1387, 1522<br />
Homer 204, 1236, 1369,<br />
1375, 1427<br />
Horatius Flaccus, Qu.<br />
1169, 1481<br />
Hörbiger, H. 60<br />
Horn, Ch. A. 1312<br />
Horn, G. 1772<br />
Hortig, J. N. (Pseud.:<br />
J. Nariscus) 1196<br />
Hoscher, J. M. 1637<br />
Hosemann, Th. 1264<br />
Hosius (Hozyusz), S. 206<br />
Houette, A. de la 1350<br />
Hrabanus Maurus<br />
206a, 760, 761<br />
Hübner, J. 587<br />
Hulbe, G. 1126<br />
Hulsius, L. 588<br />
Humboldt, A. von<br />
616, 1827, 1928<br />
Humboldt, W. von 1170<br />
Hummitzsch, H. 1988<br />
Humphreys, H. N. 1604<br />
Hundertpfund, L. 580<br />
Hundt, W. 207<br />
Hunold, Ch. F. (Pseud.:<br />
Menantes) 1027<br />
Huret, G. 954<br />
Huth, Ph. J. 2084<br />
Hutten, U. von 208, 1171<br />
Hütz, J. 1675<br />
Huysmans, J.-K. 1404<br />
Hyginus, C. J. 377<br />
I<br />
Ignatius von Loyola<br />
209-212, 1592, 1593<br />
Imhof, M. 339<br />
Iriarte, T. de 1709<br />
Iselin, J. Ch. 1665<br />
Isnard, Ch. 436<br />
Itard, J.-M.-G. 512<br />
Itô, Nisaburô 1557
452<br />
J<br />
Jablonsky, C. G. 548<br />
Jacob, P. L. 921<br />
Jacobi, F. H., 1174, 1175<br />
Jacobus de Voragine 306<br />
Jacquin, N. J. 411<br />
Jakob, L. H. 1313<br />
Janota, J. 615<br />
Janouch, G. 1514<br />
Janssonius, J. 764<br />
Janthur, R. 1418<br />
Jaspers, K. 1314<br />
Jean Paul (F. Richter) 1176<br />
Jeney, L. M. de 1677<br />
Jessen, H. 1646<br />
Johann Casimir, Herzog<br />
von Sachsen-Coburg 36<br />
Johannes aus Capua 307<br />
Johannes de Sacro Bosco<br />
378, 379<br />
Johannes vom Kreuz 1029<br />
Jonson, B. 1353<br />
Jouy, E. M. V. de 1947<br />
Joyce, J. 1450<br />
Jung, C. G. 62<br />
Jung, F. 1452<br />
Jünger, E. 1352, 1451<br />
Jurieu, P. 1315<br />
Justin, K. F. von 1678<br />
K<br />
Kaempfer, E. 1848, 1849<br />
Kafka, F. 1453<br />
Kaiser, J. A. 2044<br />
Kallimachos 1091<br />
Kandinsky, W. 1454<br />
Kant, I. 1316, 1321<br />
Karben, V. von 217<br />
Karg, O. 218<br />
Karl Theodor, Kurfürst von<br />
Pfalz-Bayern 1679<br />
Karl V., römisch-deutscher<br />
Kaiser 63<br />
Katusushika Hokusai 1549,<br />
Kaulbach, C. L. 1177<br />
Kaulbach, W. von 1178<br />
Keate, G. 1860<br />
Keere, P. van den 1773<br />
Kephalides, A. W. 1948<br />
Kepler, J. 340, 341<br />
Kern, G. 1680<br />
Kessler von Sprengseysen,<br />
Ch. F. 1734<br />
Kieser, A. 769<br />
Kind, J. F. 1179<br />
Kindermann, J. K. 1761, 1762<br />
Kircher, A. 342, 343<br />
Kirchner, E. L. 1456, 1457<br />
Kirnberger, J. Ph. 1710, 1711<br />
Kisari Balla, G. 923<br />
Kiyochika, Kobayashi 1558<br />
Kiyonaga, Torii 1559<br />
Klauber, J. B. 1030<br />
Kleen, T. de 1852<br />
Kleist, H. von 1511<br />
Autoren- und Künstlerregister<br />
Klemm, W. 1388, 1389<br />
Klemp, E. 770<br />
Klengel, J. Ch. 3256<br />
Klenze, H. L. von 589<br />
Klinger, M. 1459<br />
Klopstock, F. G. 1180<br />
Kloß, G. 1735<br />
Klossowski, P. 1460<br />
Knorr, G. W. 549<br />
Köberlein, J. M. 456<br />
Koch, J. F. W. 1763<br />
Koch, R. 412<br />
Köck, J. A. 2120<br />
Kocziczka, F. 1681<br />
Kôgyo, Tsukioka 1560<br />
Köhler, J. D. 1283<br />
Kokoschka, O. 1461<br />
Kolb, A. 1462<br />
König, J. (Pseud.) 1623<br />
König, J. M. 2077<br />
König, V. 2115<br />
Königsdorfer, C. 2097<br />
Konrad III., Graf zu Freiburg<br />
und Neuenburg 50<br />
Kopp, C. 1266<br />
Kortum, C. G. Th. 479<br />
Koster, H. 1814<br />
Kranichfeld, F. W. G. 513<br />
Kraus, K. 1463<br />
Krebel, G. F. 1970<br />
Kredel, F. 1464<br />
Krekwitz, G. 2068<br />
Kreowski, E. 1385<br />
Kretschmer, K. 773<br />
Krigseysen, J. 563<br />
Kröner, Ch. 1632<br />
Krook, A. H. von 2043<br />
Kropf, F. X. 1594<br />
Krüger, E. 1633<br />
Krüger, M. R. (Pseud.) 1639<br />
Krünitz, D. J. G. 590, 591<br />
Kruse, Ch. 1775<br />
Kubin, A. 1465-1470<br />
Kuhn, J. 3257<br />
Kundmann, J. Ch. 514<br />
Kunichika, Toyohara 1561<br />
Kunike, A. 1894<br />
Kuninao, Utagawa 1562<br />
Kunisada, Utagawa 1563, 1564<br />
Kuniyoshi, Utagawa<br />
1565-1568<br />
Kupferschmid, H. 3266<br />
Küsel, M. 314<br />
Kyeser, C. 777<br />
L<br />
La Fontaine, J. de 1134, 1181<br />
La Harpe, J. F. de 1972<br />
La Motte, A. H. de 1183<br />
La Motte, Jeanne de Saint<br />
Rémy de Valois de 1906<br />
La Peyrère, I. de 1014<br />
La Roche, A. de 1750<br />
La Roche, S. von 1184<br />
Laborde, A. de 1989<br />
Lactantius, L. C. F. 220<br />
Lagrange, J. L. 457, 458<br />
Lairesse, G. de 975<br />
Lambert, J. H. 459<br />
Lami, E. L. 1182<br />
Lamy, B. 460, 2014<br />
Langbein, L. G. 927<br />
Lange, C.-T. 1471<br />
Lange, G. 2116<br />
Lange, L. 1873, 2141<br />
Laske, O. 1472<br />
Lasker-Schüler, E. 1473<br />
Laspée, A. de 976<br />
Latini, B. 165<br />
Laugier, M. A. 1863<br />
Laurentius von Schnüffis 1031<br />
Lavater, J. C. 64, 1185-1186<br />
Le Bicheur, J. de 955<br />
Le Myésier, Th. 848<br />
Lebey de Batilly, D. 1601<br />
Lechter, M. 1396, 1474-1477<br />
Lefler, H. 1478<br />
Lehms, G. Ch. 1032<br />
Leibniz, G. W.<br />
345, 346, , 461, 462<br />
Leloir, M. 1187<br />
Lemau de la Jaisse, P. 1907<br />
Lemberger, G. 131<br />
Lemnius, L. 363<br />
Lemont, M. 1908<br />
Lenau, N. 1499<br />
Lenbach, F. von 65<br />
Lenin, W. I. 1390, 1391<br />
Leonardo da Vinci,<br />
783, 784, 1541<br />
Leopold I., römisch-deutscher<br />
Kaiser 66, 1712, 1991, 2103<br />
Lepelletier, E. 1188<br />
Leroux, P. 1322<br />
Lersner, A. A. von 2104<br />
Lessing, G. E. 1189, 1458, 1507<br />
Leuba, F. 413<br />
Leuckfeld, J. G. 2108<br />
Leupold, J. 785<br />
Levita, E. 222<br />
Ley, W., 564<br />
Lichtenstein, H. 616<br />
Lifar, S. 1482<br />
Ligouri, A. M. 1120<br />
Liguori 1120<br />
Lilius, Z. 223<br />
Linné, C. von 414-416<br />
Lipowsky, F. J. 2086<br />
List, F. 1323<br />
Littmann, E. 1358<br />
Lochmaier, M. 98c<br />
Lohmeier, Ph. 565<br />
Longus 1400<br />
Lonicer, A. 417<br />
Loret, J. 1909<br />
Lottini, G. F. 224<br />
Loys de Bochat, C. G. de<br />
1683<br />
Lucretius Carus, T. 1085<br />
Ludewig, J. P. von 2149<br />
Ludwig I., König von Bayern<br />
67<br />
Ludwig II., König von Bayern<br />
68<br />
Ludwig III., König von Bayern<br />
70<br />
Ludwig Salvator, Erzherzog<br />
von Österreich<br />
1793, 1864, 1921, 1979<br />
Luitpold, Prinzregent<br />
von Bayern 69<br />
Lull, R. 364<br />
Lullus, R. 848<br />
Lünig, J. Ch. 2143<br />
Luther, M. 226<br />
Lutze, A. 511<br />
Lyall, R. 2036<br />
M<br />
Maassen, C. G. von 1619<br />
Machiavelli, N. 1324, 1409<br />
Maestlin, M. 380<br />
Maffei, F. S. 1325<br />
Magalotti, L. 347<br />
<strong>Mai</strong>er, J. Ch. 1962<br />
<strong>Mai</strong>er, W. 592<br />
<strong>Mai</strong>llet, B. de 348<br />
<strong>Mai</strong>llinger, J. 2121<br />
<strong>Mai</strong>llol, A. 1375, 1481-1486<br />
<strong>Mai</strong>mbourg, L. 1583<br />
Major, J. D. 518<br />
Mallet du Pan, J. 1910<br />
Malo, Ch. 418<br />
Malory, T. 1443<br />
Manchetto, A. 185<br />
Manet, E. 1487-1488<br />
Manilius, M. 381-383<br />
Mann, Th. 1472, 1489-1496<br />
Manutius, P. 227<br />
Manuzio, A. 167<br />
Manz, K. 1751<br />
Marc, F. 628<br />
Marcard, H. M. 480<br />
Marcellus (Pseud.) 99<br />
Marchesinus, J. 99a<br />
Marcks, G. 1497<br />
Maréchal, P.-S. 1190<br />
Maria Ludovica,<br />
österreichische Kaiserin 72<br />
Maria Theresia, römischdeutsche<br />
Kaiserin 73<br />
Marie Adelheid Reuss zur<br />
Lippe 1536<br />
Martial d'Auvergne 229<br />
Martianus Capella 100<br />
Martineau, A. 1776-1778<br />
Martinus a S. Brunone<br />
(M. Schubart) 1033<br />
Martius, C. F. Ph. von<br />
1815, 1816, 1820, 1821<br />
Maschenbauer, J. A. E. 1974<br />
Masen, J. 1034, 1035<br />
Masereel, F. 1498<br />
Massialot, F. 1620<br />
Mataratius, F. 230
Materiale Intronato (Pseud.)<br />
122<br />
Maubert de Gouvest, J.-H.<br />
1235<br />
Maund, B. 419<br />
Maupertius, P. 376<br />
Maupertuis, P.-L. M. de 1667<br />
Mawe, J. 1817<br />
Maximilian I. Joseph König<br />
von Bayern 74<br />
Maximilian II., König von<br />
Bayern 75<br />
Maximilian, Herzog in Bayern<br />
1714<br />
Maximilian, Kaiser von Mexiko<br />
1975<br />
Maximilian, Prinz zu<br />
Wied-Neuwied 1818<br />
Maxwell, J. C. 349<br />
May (Mey), Ph. 1736, 1737<br />
Mayer, Ch. 384-386<br />
Mayer, F. 2102<br />
Mayer, F. A. 2088<br />
Mayer, J. F. C. 1621<br />
Mayer, M. M. 2129<br />
Mayerne, Th. Turquet de 1976<br />
Mayrhofer, J. 420<br />
Mazzella, S. 247<br />
McKenney, T. L. und J. Hall,<br />
1828<br />
Mederer, J. N. 2113<br />
Mediavilla (Middleton), R. de<br />
231<br />
Medicus, F. C. 437<br />
Meggendorfer, L. 1271, 1272<br />
Megiser, H. 1036<br />
Meichelbeck, C. 2095<br />
Meid, H. 1499<br />
Meier aus Nürnberg, G. 232<br />
Meissner, A. G. 1191<br />
Meissner, F. H. 1459<br />
Meister Eckhart 179<br />
Mela, P. 1977<br />
Melanchthon, Ph. 233<br />
Menantes (Pseud.) 1027<br />
Mencke, O. 345<br />
Menke, Th. 1784<br />
Mercator, G. 809-811<br />
Mercier, C. F. X. 1192<br />
Mercier, L. S. 1193<br />
Méré, A. G. de 1037<br />
Merian, C. 2103<br />
Merian, M. , 1951, 1978, 2089<br />
Merian, M. S. 812-814<br />
Merrem, B. 550<br />
Mertens, R. 405<br />
Merula, P. 1602<br />
Méry, J. 1158<br />
Meurer, N. 234<br />
Meyer, C. 593-595<br />
Meyerbeer, G. 76<br />
Meyrink, G. 1500<br />
Mezzavacca, F. 387<br />
Mibes, F. 1038<br />
Mieg, M. 1902<br />
Autoren- und Künstlerregister 453<br />
Miliotti, A. 971<br />
Milizia, F. 960<br />
Miller, K. 1968<br />
Millingen, F. 1640<br />
Millo, A. 816<br />
Milton, J. 1194<br />
Minerophilus (Pseud.) 574<br />
Mirabeau, V. R. de 1326<br />
Mirys, S. de 1195<br />
Misson, F.-M. 1952<br />
Mitschein, E. 519<br />
Moehsen, J. C. W. 368<br />
Molière, J. B. P. de 1039<br />
Möllhausen, B. 1830<br />
Molther, J. 388<br />
Montaigne, M. de 1410<br />
Montalte, L. (Pseud.) 1328<br />
Montano, G. B. 956<br />
Monti, V. 1092<br />
Moreau, J. N. 2135<br />
Moreau, M. 1347<br />
Moreau, P. 993, 994<br />
Morel, G. 242<br />
Morgenstern-Schulze, J. K.<br />
1622<br />
Morhof, D. G. 365<br />
Moritz von Sachsen 1685, 1686<br />
Morris, W. 1455<br />
Moser, J. J. 1595<br />
Moser, K. 1543<br />
Mucha, A. 1501<br />
Mühlfeld, J. 28<br />
Müller, J. 551<br />
Müller, L. 1687<br />
Münchhausen, B. von 1462<br />
Münich, F. 1688<br />
Muquardt, Ch. 1874<br />
Muratori, L. A. 1115<br />
Murer, J. 827<br />
Muret, M. A. 243<br />
Murner, Th. 828<br />
Musculus (Maus), A. 244<br />
Musil, R. 1503-1505<br />
Mylius, T. 1040<br />
N<br />
Nack, K. A. 2127<br />
Nagel, H. von 438<br />
Näke, A. F. 1153<br />
Nariscus, J. (Pseud.) 1196<br />
Nas, J. 245<br />
Naumann, J. A. 552<br />
Nausea, F. 246<br />
Nebel, K. 1458<br />
Nestlé, H. 366<br />
Neudörffer, A. 935<br />
Neudörffer, J. d. J. 935<br />
Neufeld, W. 1506<br />
Neuhauser, F. A. (Pseud.:<br />
Casanuova) 1197<br />
Nicaise, C. 124<br />
Nicolai, F. Ch. 1198<br />
Niemann, G. 2059<br />
Nieremberg, J. E. 352<br />
Nietzsche, F. 1444, 1445<br />
Nikolaus aus Clamanges 185<br />
Nikolaus von Lyra 95a<br />
Nilson, Ch. A. 463<br />
Nisami 10<br />
Nisle, J. 1227, 1228<br />
Nissen, C. 308<br />
Nockhern von Schorn, F. 1689<br />
Noë, H. 1801<br />
Nollet, J. A. 464, 465<br />
Nordström, S. 2050<br />
Nostradamus, M. 1739<br />
Noviomagnus (Geldenhauer),<br />
G. 248<br />
Nückel, O. 1509<br />
Nüßlein, F. A. 1327<br />
O<br />
Obermaier, G. M. 1752<br />
Obermayr (Pseud.) 1208<br />
Ochs, A. L. von 1690<br />
Oeser, A. F. 1242<br />
Öhlers, J. Ch. 936<br />
Okakura, Kakuzo 1510<br />
Oken, L. 353<br />
Orff, C. 78<br />
Orfila, M. J. B. 523<br />
Orlandi, L. 2122<br />
Ortelius (Oertel), J. Ch. 466<br />
Ortelius, A. 175<br />
Otmezguine, J. 1347<br />
Ottley, W. Y. 967<br />
Otto, Ch. 1634<br />
Outrein, J. d' 1876<br />
Ovid 249, 1042, 1043, 1199,<br />
1200, 1483<br />
Ozanam, J. 597<br />
P<br />
Paine, Th. 1831<br />
Palatino, G. 250<br />
Palazzi, G. 2022<br />
Pallavicino, F. 1044<br />
Pallavicino, S. 1045<br />
Panciroli, G. 1607<br />
Panvinius, O. 251, 252<br />
Panzer, G. W. 554<br />
Paracelsus, Th. 525, 526<br />
Pardoe, J. M. 2060<br />
Parival, J. de 1877<br />
Parmentier, A. A. 439<br />
Parry, W. E. 1842, 1843<br />
Pascal, B. 1328, 1329<br />
Passe, C. van de, d. J. 555<br />
Pastoret, C.-E.-J.-P. de<br />
1740, 1753<br />
Patin, J. 124<br />
Pauker, J. 1651<br />
Paullini, Ch. F. 440<br />
Paz Soldan, M. F. 1779<br />
Pechstein, M. 1418, 1419<br />
Peletier, J. 253<br />
Pemble, J. 1046<br />
Pennequin, P. 1047<br />
Pensa, G. 254<br />
Perbegg, J. 354<br />
Peregrini, M. 1048<br />
Perez de Lara, A. 1747<br />
Perret, E. 1049<br />
Perrot, F. 202<br />
Pestalozzi, J. H. 1275<br />
Petit, V. 2023<br />
Petrarca, F. 725<br />
Petrarca, F. (Pseud.) 1201<br />
Petrasancta, S. 2024<br />
Petronius Arbiter, T. 1050<br />
Petrus de Eboli 840<br />
Peurbach, G. 378, 389<br />
Pézénas, E. 390<br />
Pfaundler, L. 1797<br />
Pfinzing, M. 327, 328<br />
Pfinzing, P. 12<br />
Pfister, K. 1426<br />
Philips, J. C. 978<br />
Phoebus, G. 728<br />
Piale, S. 1957<br />
Picart, B. 1609<br />
Picasso, P. 841<br />
Picca, G. 294<br />
Pico della Mirandola, G. F.<br />
255<br />
Pierre, C. 926<br />
Pillement, J. 1051<br />
Pinder, U. 256<br />
Pinelli, B., 1652<br />
Piranesi, G. B.<br />
3163-3167, 3170<br />
Pirckheimer, W. 257<br />
Pithie Booth, W. 1202<br />
Pitschner, W. 1802<br />
Pius II. (Aeneas Sylvius<br />
Piccolomini, Papst) 258<br />
Platon 259<br />
Plautus, T. M. 260<br />
Plinius Secundus, C. 356<br />
Plutarch 261, 1411<br />
Pocaterra, A. 262<br />
Pockh, J. J. 2025<br />
Pole, R. 263<br />
Polo, M. 842<br />
Polyaenus 1691<br />
Polybius 264<br />
Pons, J. S. 1484<br />
Poppe, J. H. M. 467<br />
Pöppig, E. 1832<br />
Porée, Ch. 1052<br />
Post, P. J. 957<br />
Postel, G. 1053<br />
Prado, J. de 2021<br />
Praetorius, A. 266<br />
Praetorius, J. 1741<br />
Prändel, J. G. 468<br />
Pray, G. 2069<br />
Prévost d'Exiles, A. F.<br />
2026, 2027<br />
Priscianus 1, 267<br />
Proff, K. von 441<br />
Pronti, D. 1958<br />
Propertius, S. A. 1084<br />
Proudhon, P. J. 1330, 1331<br />
Ptolemaeus, C. 391
454<br />
Purkart, C. A. von 1692<br />
Purrmann, H. 3267<br />
Puységur, F.-J. de Chastenet de<br />
1332<br />
Q<br />
Quadflieg, R. 1513, 1514<br />
Quatremère de Quincy, A. Ch.<br />
1668<br />
Quevedo y Villegas, F. de<br />
1204<br />
Quillet, C. 1205<br />
Quinet, E. 79<br />
Quinquarboreus, J. 268<br />
Quinzii, C. E. 1946<br />
R<br />
Rabaut de St. Etienne, J. P.<br />
1913<br />
Radziwill, B. 2028<br />
Ramond, L. F. E. 571<br />
Rapin, R. 422<br />
Réaumur, R. A. F. de 442<br />
Reed, A. E. 1461<br />
Regal, M. L. von 1693<br />
Reginaldetus, P. 103<br />
Reiche, K. Ch. 1206<br />
Reichenbach, A. B. 1276<br />
Reichlin-Meldegg, Ph. A. von<br />
1694<br />
Reider, J. E. von 556<br />
Reinhardt, J. 2045<br />
Reinhart, C. 1930<br />
Reinhold, Ch. L. 604<br />
Reland, A. 2015<br />
Remy, P. 963<br />
Renz, M. 1266<br />
Rethel, A. 1229<br />
Retörchs, G. H. (Pseud.) 1207<br />
Reusner, H. 1742<br />
Reuter, F. 1519<br />
Reveroni Saint-Cyr, J. A. de<br />
1117<br />
Ribadeneyra, P. de 215<br />
Riccobaldi del Bava, G. M.<br />
1966<br />
Richardson, S. 1277<br />
Richenthal, U. von 897<br />
Richer, P. 1729<br />
Richter, J., (Pseud.: Obermayr)<br />
1208<br />
Ridinger, J. E. 850<br />
Riedl, A., 2090, 3005<br />
Rilke, R. M. 1376, 1377, 1446<br />
Rimbaud, A. 1209, 1515<br />
Ringelnatz, J. 1278, 1516<br />
Rippel, A. G. 1610<br />
Ritter, F. 939<br />
Rivarol, F. 1210<br />
Rizas, G. 2061<br />
Robert, Bischof von Avranches<br />
185<br />
Roberts, D. 2016<br />
Robin, Ch. C. 1834<br />
Roda Roda 1517<br />
Autoren- und Künstlerregister<br />
Rodericus Zamorensis<br />
(Sanchez de Arevalo) 104<br />
Roethel, H. K. 1454<br />
Rogissart, A. de 1955<br />
Rogniat, J. 1695<br />
Rohr, J. B. von 469<br />
Röhr, J. F. 2017<br />
Roland de la Platière, J. M.<br />
2029<br />
Rondelet, J.-B. 958<br />
Rosaspina, F. 968<br />
Rösel von Rosenhof, A. J.<br />
557, 851<br />
Rosset, P.-F. de 1211<br />
Rossi, G. de 1093<br />
Rössing, K. 1518, 1519<br />
Roth-Scholtz, F. 367<br />
Roth, F. 272<br />
Roth, R. 1658<br />
Rousseau, J. J. 1333, 1520<br />
Rozière de la Chassagne 478<br />
Rudbeck, O. 857<br />
Rudolf II., römisch-deutscher<br />
Kaiser 80<br />
Rudolf von Ems 858, 859<br />
Ruggieri, F. 1938<br />
Ruiz de Virués, A. 273<br />
Ruland, M. 274<br />
Rumford, B. von 605<br />
Rumohr, C. F. von,<br />
(Pseud.: J. König) 1623<br />
Runge, Ph. O. 1497<br />
Rupertus, Ch. A. 1054<br />
Rüxner, G. 309<br />
Ryff, W. H. 528<br />
S<br />
Sadeler, Ä. 286<br />
Saint Hilaire, J. de 1624<br />
Saint-Hilaire, A. de 424, 1819<br />
Saint-Simon, L. de 1212<br />
Sala, P. 861<br />
Salamon, J. 2030<br />
Saldern, F. C. von 1696<br />
Sandrart, J. von 135<br />
Sannazaro, J. 275, 1055<br />
Sanquirico, A. 1954<br />
Sans, de (Abbé) 529<br />
Sanson, N. 1780, 1781, 2018<br />
Santeul, J.-B. de 1717<br />
Santius de Porta 276<br />
Sarasa, A. A. von 1056<br />
Sarbievius (Sarbiewski), M. C.<br />
1057<br />
Sarcerius, W. 277<br />
Saussure, H. B. de 357<br />
Savonarola, G. 278, 279, 530<br />
Sbarra, F. 1712, 2123<br />
Scamozzi, V. 959<br />
Schaberschul, M. 3258<br />
Schad, G. F. C. 2076<br />
Schaeffer, A. 1469<br />
Schäffer, J. u. G. 1119<br />
Schannat, J. F. 2106<br />
Schaub, Ch. 2039<br />
Schäufelein, H. 311<br />
Schaukal, R. 81<br />
Schedel, H. 105, 310,<br />
Scheerbart, P. 1447, 1470<br />
Scheible, J. 1213<br />
Scheidt, W. vom 425<br />
Schelhass, H. von 1756<br />
Schelling, F. W. J. 1339<br />
Scherer, H. 1782<br />
Schesaeus, Ch. 2004<br />
Schiappalaria, S. A. 161<br />
Schiller, F. 1214, 1371, 1433<br />
Schimmer, C. A. 1996<br />
Schlaf, J. 1523<br />
Schlagintweit, E. 1854<br />
Schlegel, A. W. von, 1215-1217<br />
Schlyper, S. 470<br />
Schmalz, J. L. F. 443<br />
Schmidt, A. 82, 1524<br />
Schmölzl, J. M. 1675<br />
Schneidawind, F. J. A. 1997<br />
Schnitzler, A. 531<br />
Schomburgk, R. H. 1835<br />
Schön, E. 139<br />
Schönholz, F. A. von 1412<br />
Schoock, M. 1878<br />
Schosser, A. 1998<br />
Schott, C. 358<br />
Schottelius, J. G. 1058<br />
Schottenius, H. 128<br />
Schreber, J. Ch. D. 558<br />
Schreiber, W. L. 930<br />
Schröder, J. 527<br />
Schröter, G. H. (Pseud.:<br />
G. H. Retörchs) 1207<br />
Schubart, M. (Martinus a S.<br />
Brunone) 1033<br />
Schubarth, K. E. 1154<br />
Schubert, F. 1718<br />
Schubert, G. H. von 559<br />
Schubert, M. 865<br />
Schultes, C. 1719<br />
Schultze, G. 1059<br />
Schumann, R. 83, 84, 1720,<br />
1721<br />
Schurig, M. 504<br />
Schütz, M. C. von 591<br />
Schwarz, I. 938<br />
Schweickher, H. 870<br />
Schwenter, D. 471<br />
Scultetus, J. 532<br />
Seger, G. 533<br />
Segneri, P. 1060<br />
Seiko 1569<br />
Sellius, J. J. 1061<br />
Seneca, L. A. 280,<br />
Seneca, L. A.<br />
Sénecé, A. Bauderon de 1713<br />
Sesti, G. B. 1950<br />
Sextus Iulius Frontinus 1691<br />
Sforza Cesarini, G. 85<br />
Shakespeare, W. 1378, 1379<br />
Sherer, W. 1980<br />
Shoberl, F. 2037<br />
Shôdô, Kawarazaki 1570<br />
Shunga 1581<br />
Sickler, F. 1930<br />
Silvaticus, M. 106<br />
Silvestris, B. 5<br />
Simeoni, G. 281<br />
Simon aus Cascia 282<br />
Sincerus (Zinzerling), J. 1914<br />
Sinclair, U. 1526<br />
Sinold von Schütz, J. 999<br />
Sinsheimer, H. 1517<br />
Slevogt, M. 1527-1530<br />
Slonkowic (Niechrost), M.<br />
1642<br />
Smellie, W. 505<br />
Smith, A. 1340<br />
Smith, J. E. 426<br />
Sohr, K. 1783<br />
Solinus, C. J. 285<br />
Solis, V. 132, 270, 307<br />
Sömmerring, S. Th. von 534<br />
Sonnenfels, A. von 1669<br />
Soubre, H. F. 1865<br />
Sourdille de Lavalette, Ch.-G.<br />
1159<br />
Soutzo (Sutsos), A. 1922<br />
Sowerby, J. 572<br />
Spaendonck, G. van 427<br />
Specklin, V. 316<br />
Sperber, J. 1743<br />
Spinoza, B. de 1341<br />
Spix, J. B. von 1820, 1821<br />
Spontone, C. 2064<br />
Springinklee, H. 139<br />
Spruner, K. von, 1784, 1785<br />
Stael-Holstein, G. de 1118<br />
Staff, W. F. von 444<br />
Stahl, G. E. 535<br />
Stahl, J. F. 1634<br />
Stalin, J. 1390<br />
Staphylus, F. 283<br />
Staunton, G. L. 1855<br />
Stavenhagen, W. S. 1866<br />
Stechow, E. 1867<br />
Stedman, J. G. 1836<br />
Steffens, H. 1342<br />
Steger, L. 218<br />
Stein, F. 603<br />
Steinbach, O. 1888<br />
Steinen, K. von den 1822<br />
Steiner, P. 15<br />
Stengel, G. 1062<br />
Stephenson, R. 2046<br />
Sternegger, B. 1992<br />
Steurer, G. 1697<br />
Stifter, A. 1417<br />
Stirner, M. 1343<br />
Stobaeus, J. 284<br />
Stöffler, J. 392<br />
Störcklin, R. 238<br />
Strabo 285<br />
Strada, O. de 286<br />
Stradanus, J. 607<br />
Strahlheim, C. 2056<br />
Strauss, R. 86<br />
Stretton, W. G. 1851
Strixner, J. N. 964<br />
Strobl, A. 1063, 1064<br />
Strozzi, E. und T. V. 287<br />
Strub, E. 578<br />
Stumpf, A. S. 2145<br />
Stumpf, P. 2091<br />
Sturm, L. C. 608<br />
Stützle, J. N. 1220<br />
Surirey de Saint Remy, P.<br />
1698<br />
Swalve, B. 536<br />
Swift, J. 1222<br />
Swinburne, H. 2046<br />
Symes, M. 1856<br />
T<br />
Tachard, G. 1857<br />
Tacitus, C. 288, 1065<br />
Tartaglia, N. 289<br />
Tassin, Ch. 1915<br />
Tasso, T. 290, 1066, 1223<br />
Tatin, V. 566<br />
Telesio, B. 291<br />
Temme, J. D. H. 1224<br />
Tenschert, H. 940<br />
Tentzel, A. 537<br />
Texier, E. 1912<br />
Theophrastos Eresios 428<br />
Thielen, M. F. 2062<br />
Thiersch, F. 1129, 1923<br />
Tholuck, F. A. G., 1638<br />
Thomas a Kempis<br />
1122, 1225<br />
Thomas, A.-L. 1221<br />
Thomas, H. 2146<br />
Thomasin von Zerclaere 887<br />
Thou, J. A. 2058<br />
Thou, J.-A. de 2057<br />
Thouret, M. A. 517<br />
Thouvenel, P. 472<br />
Thurah, L. de 2051<br />
Tibullus, A. 1084<br />
Tieck, L. 1226<br />
Tiepolo, D. 3281<br />
Tirinus, J. 2019<br />
Tomikichirô, Tokuriki<br />
1571<br />
Tomkins, P. W. 967<br />
Tommasini, G. 1094<br />
Tomonari, Shôkyoku 1850<br />
Torrigio, F. M. 1959<br />
Toshikata, Mizuno 1572<br />
Toyokuni III. 1574<br />
Toyokuni, Utagawa 1573<br />
Troger, P. 3259<br />
Tucholsky, K. 1532<br />
Tuckey, J. H. 1861<br />
Turpin de Crisée 1230<br />
U<br />
Unold, M. 1533<br />
Urban, H. 1478<br />
Uschold, J. N. 1305<br />
Utamaro II. 1576<br />
Utamaro, Kitagawa 1575<br />
Autoren- und Künstlerregister 455<br />
V<br />
Vaenius, O. 1068<br />
Vaillant, M. 429<br />
Valente, D. 1960<br />
Valentini, M. B. 560<br />
Valmont de Bomare, J.-C. 359<br />
Vanhal, J. B. 29<br />
Vanière, J. 445<br />
Varnhagen von Ense, K. A.<br />
1231<br />
Varro, M. T. 360<br />
Vasi, G. 3168, 3169<br />
Vegetius Renatus, F. 295<br />
Velde, C. W. M. van de 2020<br />
Veldeke, H. von 899<br />
Vergil 900-902, 1069, 1232,<br />
1485, 1486<br />
Verhaeren, E. 1403<br />
Vermeil, F.-M. 1654<br />
Vermigliori, G. B. 1964<br />
Vermont, E. de V. 1838<br />
Viallet, G. 611<br />
Villalpando, J. B. 2021<br />
Villani, G. 188<br />
Villani, M. 296<br />
Villaume, P. 1280, 1344<br />
Villavicencio, M. 1839<br />
Vincentius Bellovacensis 107<br />
Vitalis de Furno, J. 500<br />
Vitruv 961<br />
Vivianus, J. 175<br />
Vogeler, H. 1535, 1536<br />
Vogl, J. N. 1281, 1700<br />
Volkmann, J. J. 1965<br />
Vollmer, C. G. W. 1840<br />
Volpi, G. A. 1070<br />
Voltaire 351, 1234, 1235, 1389<br />
Volusenus (Wilson), F. 297<br />
Voß, J. H. 1236<br />
W<br />
Wagner, J. G. 1277<br />
Wagner, M. 14<br />
Wagner, P. 1250<br />
Wagner, R. 1722-1724<br />
Wagner, S. 1071<br />
Waiblinger, W. 1237<br />
Walde, A. 93<br />
Walser, R. 1537-1539<br />
Walther, E. 1282<br />
Wandalbert von Prüm 908<br />
Wann, P. 298<br />
Warner, R. 421<br />
Warren, J. 538<br />
Watterich, J. M. 2136<br />
Wauters, A. 1881<br />
Weber, J. 1727<br />
Wedderkop, H. von 1540<br />
Wegelin, D. 2038<br />
Weiditz, H. 225<br />
Weidmann, F. C. 2071<br />
Weigel, J. Ch. 573, 1072, 1283<br />
Weiler, S. J. 1626<br />
Weiskern, F. W. 1999<br />
Weislinger, J. N. 1073<br />
Weiß, E. R. 1541<br />
Weiß, Th. 1993<br />
Welser, M. 118<br />
Wencker, J. 1757<br />
Wentzel, F. A. 1239<br />
Werdenhagen, J. A. 2110<br />
Werner, F. L. Z. 1240<br />
Wettach, Ch. A. (Pseud.:<br />
Grock 1415)<br />
Wichelhausen, E. 481<br />
Wideburg, J. B. 346<br />
Wieland, Ch. M. 1241,<br />
1242, 1392<br />
Wiesenhütten, F. H. von<br />
1243<br />
Wilbrand, J. B. 430<br />
Wild, C. A. 1244<br />
Wilde, O. 1354, 1449, 1508<br />
Wilhelm, I. F. X. von 2092<br />
Williams, B. S. 421<br />
Willyams, C. 1981<br />
Wilson, F. 297<br />
Winckelmann, J. J. 980-982<br />
Winzinger, F. 915<br />
Wirth, O. 1745<br />
Wiskott, M. 2052<br />
Withe, R. 999<br />
Woensam von Worms, A.<br />
246<br />
Wolff, Ch. von 473<br />
Wolfram von Eschenbach<br />
916, 917<br />
Wolfskehl, K. 1474, 1475<br />
Wolters, F. 1397<br />
Woodville, W. 431<br />
Wooster, D. 432<br />
Wordsworth, Ch. 1924<br />
Wötzel, J. K. 1245<br />
Wright, G. N. 2072<br />
Wundt, W. 1345<br />
X<br />
Xenophon 301<br />
Xylander, M. von 1702-1704<br />
Y<br />
Yoshida, Toshi 1577<br />
Yoshiiku, Ikkeisai 1578<br />
Z<br />
Zabaglia, N. 613<br />
Zabarella, G. 361<br />
Zachariä, F. W. 1246<br />
Zambeccari, F. 567<br />
Zeiller, M. 1951, 2089<br />
Zeisig, J. C. (Pseud.<br />
Minerophilus) 574<br />
Zeno von Danhaus, F. J.<br />
1346<br />
Zesen, Ph. von 1869<br />
Zeune, A. 539<br />
Ziegler, J. 302<br />
Ziegler, J. M. 2040<br />
Zimmermann, E. A. W. von<br />
1858<br />
Zimmermann, J. A. 2093<br />
Zincke, G. H. 446<br />
Zingerle, I. V. 1247, 2002<br />
Zoesius, H. 1758<br />
Zuckmayer, C. 1544<br />
Zum Wege, J. 283<br />
Zweig, S. 1545
456<br />
Notizen
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9. – 11. November <strong>2011</strong><br />
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Für die vorherige Zusendung von Listen wären wir dankbar.<br />
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