mittendrin Magazin - Ausgabe Sommer 2017
mittendrin - das Magazin der Bremer City: erzählt spannende Geschichten, gibt Trend- und Gastro- sowie Veranstaltungs-Tipps, die Lust auf einen Besuch der Bremer Innenstadt machen.
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Ein Quartier macht sich schön<br />
„Früher sah es hier furchtbar aus“, erinnert sich Lutz Gerken, Geschäftsführer des Modehauses Hirmer, an eine Zeit,<br />
bevor er im Ansgari Quartier gearbeitet hat. Hirmer betreibt sein Geschäft für Männermode in großen Größen an der Ecke<br />
Ansgarikirchhof/Hutfilterstraße im Erdgeschoss und der ersten Etage des sogenannten Finke-Hochhauses.<br />
Dank des Business-Improvement-District-Konzepts (BID)<br />
ist im Ansgari Quartier seit 2008 eine Menge passiert. Die Eigentümer<br />
der Anrainerimmobilien haben gemeinsam in eine einheitliche<br />
Gestaltung des Platzes investiert – wetterfeste Sonnenschirme,<br />
immergrüne Pflanzkästen, eine große Sitzbank und eine<br />
Bühne. Heute ist der Ansgarikirchhof ein wunderbarer Ort zum<br />
entspannten Sitzen und kostenfreien WLAN-Surfen in direkter<br />
Nachbarschaft der historischen Fassade der Handwerkskammer<br />
Bremen, die Besucher immer wieder begeistert betrachten.<br />
Neben der Finanzierung und Pflege der Platzmöblierung sowie<br />
des kostenfreien WLAN-Angebots können durch die Unterstützung<br />
der Anlieger und der Stadt Bremen über das Jahr hinweg<br />
viele weitere Aktionen umgesetzt werden: Gärten im Frühjahr<br />
und Herbst, Sandkästen im <strong>Sommer</strong>, beleuchtete Bäume im Winter,<br />
Konzerte oder Streetfood-Trucks zu bestimmten Events. „Wir<br />
sind sehr glücklich mit dem, was hier mithilfe des BID passiert.<br />
Wir kommen nur weiter, wenn die Eigentümer am Ball bleiben<br />
und gemeinsam an der Gestaltung des Ansgari Quartiers mitwirken“,<br />
sagt Gerken. Die aktuelle BID-Phase läuft Ende des Jahres<br />
aus und soll aufgrund der großen Erfolge nach dem Wunsch der<br />
Eigentümer in 2018 nahtlos weitergeführt werden.<br />
Frühshoppen inmitten der City<br />
An drei Samstagen der <strong>Sommer</strong>monate treten auf der Bühne des<br />
Ansgarikirchhofs Jazz- und Swingbands auf. Finanziert durch die Anlieger<br />
des Platzes sind die Konzerte ein perfekter Start in den entspannten<br />
Shopping-Samstag.<br />
Samstag, 3. Juni, 12–14 Uhr: Adam’s Family, Trio; swingende<br />
Unterhaltung<br />
Samstag, 1. Juli, 12–14 Uhr: Lothar Krist, Jazz- und Swingstandards,<br />
Latin, Popklassiker und Evergreens<br />
Samstag, 5. August, 12–14 Uhr: Salsaband Zona Frauca, internationale<br />
Salsa-Rhythmen<br />
Gerkens Arbeitstag bei Hirmer beginnt mit einer Autofahrt in<br />
die Bremer City: „Zeit, um mich auf den Tag einzustellen.“ Den<br />
täglichen Weg aus seinem rund 60 Kilometer entfernten Wohnort<br />
hat der gelernte Einzelhandelskaufmann nie bereut: „Ich habe<br />
Freude am Verkauf, ich mag den Umgang mit Menschen, mit der<br />
Mode. Und mein Herz hängt sehr an Bremen.“ Deshalb ist ihm<br />
das Engagement der Eigentümer im BID so wichtig. „Wenn noch<br />
mehr gute Ideen umgesetzt werden, kann sich die ganze Innenstadt<br />
doch nur freuen“, sagt Gerken. Seine Traumvorstellung: „Bei<br />
warmem Wetter sitzen die Menschen draußen vor den Cafés oder<br />
anderen Gastronomiebetrieben, während im Winter eine schöne<br />
Weihnachtsdekoration und jahreszeitliche Aktionen den Platz<br />
beleben.“<br />
Hurra, die Sandkästen sind da!<br />
Viele der schönsten Kindheitserinnerungen haben mit Sand zu tun:<br />
Sand am Meer, Sand auf dem Spielplatz, Sand im eigenen Sandkasten<br />
des elterlichen Gartens. Wer hat es als Stöpke nicht geliebt, mit<br />
Schaufeln und Förmchen im Sand zu sitzen, herumzupatschen und<br />
Burgen zu bauen? Kleine Baumeister und Sandkuchenbäcker haben<br />
vom 13. Juni bis 31. August einen weiteren fabelhaften Grund, während<br />
eines Einkaufsbummels ihre Eltern von einer längeren Pause<br />
zu überzeugen: Im Ansgari Quartier warten montags bis samstags<br />
von 11 bis 18 Uhr drei riesige <strong>Sommer</strong>sandkästen darauf, von den<br />
Kindern bespielt zu werden. Die Erwachsenen dürfen derweil auf<br />
den bequemen Sitzgelegenheiten am Rande der City Sandkästen<br />
Platz nehmen – mit einem guten Blick auf ihre Sprösslinge. Übrigens:<br />
Eigenes Spielzeug muss<br />
nicht mitgebracht werden –<br />
Unternehmen der Innenstadt<br />
stellen die Sandspielsachen<br />
kostenfrei zur Verfügung. Für<br />
die Betreuung der Kinder sind<br />
allerdings die Eltern oder Begleitpersonen<br />
verantwortlich.<br />
Engagement für eine lebendige City<br />
Eine saubere und sichere Sögestraße, einheitliche Begrünung, durchgängig installierte Beleuchtung im Winter – dies sind<br />
nur einige Beispiele für die Maßnahmen, die mithilfe des Business-Improvement-District-Konzepts (BID) im Lauf der letzten<br />
Jahre erfolgreich umgesetzt worden sind. Das BID bringt die Immobilienbesitzer der beliebten Shoppingmeile zusammen,<br />
und diese sorgen mit ihren Investitionen dafür, dass die Sögestraße weiterhin attraktiv bleibt.<br />
Dem erfolgreichen Engagement der BID ist es beispielsweise<br />
zu verdanken, dass die Sögestraße seit Juli 2016 mit einem<br />
kostenfreien WLAN-Netz glänzen kann. Und allen Schweinefans,<br />
die sich darüber freuen, dass ihre Lieblingssehenswürdigkeit<br />
im Dunklen mit gezielten Lichtstrahlern angeleuchtet wird,<br />
sei gesagt: Diese schöne Aktion ist ebenfalls ein Verdienst des<br />
BID Sögestraße. Wir haben Ronald Hindmarsh, Eigentümer des<br />
WMF-Geschäftshauses, getroffen – um zu erfahren, wer hinter<br />
dem BID Sögestraße steckt.<br />
Herr Hindmarsh, seit wann ist das Haus in der Sögestraße<br />
3/5 im Besitz Ihrer Familie?<br />
Ronald Hindmarsh: Schon ewig. Wie lange genau, kann ich allerdings<br />
nicht sagen. Es müssen deutlich mehr als 100 Jahre sein.<br />
Es existiert ein Foto vom Großvater meiner Mutter vor seinem<br />
Hutgeschäft in dem Gebäude. Ich selbst kenne allerdings nur<br />
WMF. Im Haus gewohnt haben wir übrigens nicht immer, aber<br />
immer wieder. So bin ich zum Beispiel in Worpswede aufgewachsen<br />
und erst wieder hergezogen, als ich zum Alten Gymnasium<br />
kam. Nach dem Abitur bin ich nach Berlin gegangen, habe dort<br />
studiert und gearbeitet. Ab 1995 ging es dann zurück nach Bremen,<br />
davon auch mehrere Jahre ins Haus. Inzwischen ist dort<br />
meine Praxis als Heilpraktiker für Psychotherapie.<br />
Welche Erinnerungen haben Sie an die „alte“ Sögestraße?<br />
Als Jugendlicher habe ich die Sögestraße als eine wirklich leblose<br />
Straße wahrgenommen. Nachts, und ich spreche hier von einer<br />
Zeit ab 19 Uhr, war absolut nichts mehr los! Seitdem hat sich zum<br />
Glück wahnsinnig viel getan.<br />
Wie sehen Sie Ihr Engagement im BID?<br />
In unserer Familie hat sich immer sehr viel um Bremen und dieses<br />
Haus gedreht, die Sögestraße ist uns daher enorm wichtig. Als<br />
vor der Gründung des BID die verschiedenen Informationsschreiben<br />
und Einladungen zu den Veranstaltungen kamen, bin ich einfach<br />
mal hingegangen. Ich habe gemerkt, dass das eine gute Sache<br />
ist, ich dabei sein und mich engagieren wollte. Ich engagiere mich<br />
sehr gern, wenn es um Kommunikation in Gruppen geht, um verborgene<br />
Ressourcen sichtbar sowie gemeinsames Gestalten und<br />
Agieren leichter zu machen.<br />
Wenn Sie die Wahl hätten, was würden Sie gern für die<br />
Sögestraße umsetzen?<br />
Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, würde ich beispielsweise<br />
ein sogenanntes Barcamp für das BID organisieren. Ein Barcamp<br />
ist eine Tagung mit offenen Workshops zu Themen, die zu Beginn<br />
von den Anwesenden abgestimmt werden. Die Barcamp-typische<br />
Kommunikation auf Augenhöhe fördert das, was wir Menschen<br />
am besten können: kooperieren. In den Workshops finden sich<br />
die an den jeweiligen Themen interessierten Personen zusammen.<br />
So könnten wir für die Sögestraße neue Ideen sammeln,<br />
einige weiterentwickeln und teilweise sogar ausarbeiten – und<br />
außerdem die erfolgreiche Zusammenarbeit im BID weiter befeuern<br />
und fördern.