Black Tie Kennen Sie sich aus? Das Knigge-Quiz Kamerun - Neues
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THEMA<br />
„Danke, mein<br />
Bedarf ist gedeckt“<br />
Erkennen von Bedarf<br />
und Bedürfnis<br />
Statt der klaren Aussage: „Ich habe<br />
genug.“ „Mir reicht es!“ oder „Ich<br />
kann nicht mehr!“, wird oft gesagt:<br />
„Danke, mein Bedarf ist gedeckt.“<br />
Am Häufigsten hört man es, wenn<br />
Einem etwas aufgebürdet werden soll,<br />
obwohl er schon jetzt das Gefühl hat,<br />
sein Pensum nicht schaffen zu können.<br />
Zweifelsohne klingt dies viel<br />
freundlicher, aber leider ist hier auch<br />
die Gefahr größer, dass die eigentliche<br />
Botschaft des Gesagten überhört<br />
wird. Tatsächlich steht hier doch das<br />
Bedürfnis im Vordergrund, ein bisschen<br />
geschont zu werden.<br />
Petra macht Mut<br />
Es ist nicht sehr schwer zu erkennen,<br />
ob der Bedarf des Anderen gedeckt<br />
ist. Was er oder sie braucht, um<br />
<strong>sich</strong> besser zu fühlen oder mit einer<br />
Situation besser zurecht zu kommen,<br />
also was die tatsächlichen Bedürfnisse<br />
sind, dies zu bemerken fällt nicht<br />
Jedem leicht.<br />
Sicher können nicht alle Bedürfnisse<br />
erfüllt werden, aber es ist wundervoll<br />
zu wissen, dass sie von den Mitmenschen<br />
wenigstens wahrgenommen<br />
werden. Schön die Erfahrung zu machen,<br />
dass dies bei den Mitarbeitern<br />
in und um den Kindergarten so zu<br />
erleben ist. Deshalb an dieser Stelle:<br />
„Vielen Dank an Alle und macht weiter<br />
so!“<br />
Petra Kn<strong>aus</strong>,<br />
Erzieherin in der KiTa Simeonkirche<br />
4<br />
Erinnern <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> noch an Ihre erste<br />
Begegnung mit dem Wort Bedarfe?<br />
Nein, nicht mit Bedarf, sondern<br />
mit der Mehrzahl, Bedarfe. Und<br />
dann Bedürfnis? Ein Beispiel: Ich<br />
hatte das Bedürfnis sie (<strong>Sie</strong>) zu küssen,<br />
weil ich auch den Bedarf hatte?<br />
Und ich hatte das Bedürfnis sie (<strong>Sie</strong>)<br />
zu umarmen und zu küssen. Sind das<br />
zwei Bedarfe?<br />
Es ist nicht leicht, die Unterscheidung<br />
zu finden, aber vielleicht hilft<br />
uns „Wahrig Deutsches Wörterbuch“.<br />
<strong>Das</strong> Bedürfnis ist demnach in<br />
erster Linie die Notwendigkeit oder<br />
der Wunsch einem Mangel abzu-<br />
<strong>Das</strong> Christliche Hospiz- und<br />
Palliativnetzwerk Vier Freunde<br />
richtet den Blick auf die<br />
Bedürfnisse schwerkranker Menschen<br />
und ihrer Angehörigen. Dabei ist zu<br />
erkennen, dass die Bedürfnisse <strong>sich</strong><br />
sehr individuell gestalten und nicht<br />
vom medizinischen Befund abzuleiten<br />
sind. Als Kernbedürfnisse schwerkranker<br />
Menschen konnten folgende<br />
Schwerpunkte erarbeitet werden:<br />
� nicht unter Schmerzen leiden zu<br />
müssen,<br />
� nicht allein gelassen zu werden,<br />
sondern am vertrauten Ort von vertrauten<br />
Menschen umgeben zu sein,<br />
� Hilfe bei der Regelung unerledigter<br />
letzter Dinge zu bekommen,<br />
� selbstbestimmt und mit Achtung<br />
vor dem eigenen Wunsch und Willen<br />
betreut zu werden,<br />
� Weisung bei der Lösung der Sinnfrage<br />
für das eigene Leben zu erhalten.<br />
Während <strong>sich</strong> die Bedürfnisse<br />
Schwerkranker unterscheiden können,<br />
orientiert <strong>sich</strong> der Bedarf für alle<br />
Patienten an den höchsten fachlichen<br />
Anforderungen für die Hospiz- und<br />
Palliativarbeit. Neben der achtsamen<br />
Kontrolle und Behandlung quälender<br />
Krankheitssymptome geht es darum,<br />
eine für Patient und Angehörige angenehme<br />
stress- und spannungsfreie At-<br />
Auftakt<br />
helfen. Der Mangel ist aber nicht<br />
nur gegenständlich, sondern umfasst<br />
auch Gefühle und Vorstellungen, wie<br />
eben auch Wünsche. Bedarf ist und<br />
Bedarfe sind konkreter und beziehen<br />
<strong>sich</strong> auf Erfordernisse, Mengen, Verbrauch,<br />
Nachfrage.<br />
So wird verständlich, dass in der<br />
Sozialpolitik und der Ermittlung<br />
dessen, was der Mensch zum Überleben<br />
braucht, der Bedarf mit seiner<br />
sprachlichen Mehrzahlform Bedarfe<br />
zum Maßstab geworden ist und <strong>sich</strong><br />
hoffentlich an den Bedürfnissen derer<br />
orientiert, um die es geht.<br />
Helmut Grunwaldt<br />
Bedarf und Bedürfnisse<br />
schwerkranker Menschen<br />
mosphäre zu schaffen. Vor<strong>aus</strong>schauendes<br />
Planen sowie ärztliche und<br />
pflegerische Fachkompetenz sollen<br />
dazu beitragen, dass notärztliche Einsätze<br />
und Krankenh<strong>aus</strong>einweisungen<br />
vermieden werden. Wir setzen uns<br />
dafür ein, dass Patienten nach einem<br />
Krankenh<strong>aus</strong>aufenthalt in ein vorbereitetes<br />
Zuh<strong>aus</strong>e entlassen werden<br />
können.<br />
Als Christen dürfen wir schwerkranke<br />
Menschen in der Zuver<strong>sich</strong>t<br />
begleiten, dass Gott die Bedürfnisse<br />
jedes Menschen kennt. Es ist gut zu<br />
wissen, dass ER es ist, der uns als Begleiter<br />
mit Liebe und Weisheit <strong>aus</strong>rüstet<br />
und uns selbst so begegnet, wie wir<br />
Kranken begegnen sollten:<br />
� ihnen nahe sein, aber nicht zu<br />
nahe treten,<br />
� sie begleiten, aber nicht gängeln,<br />
� fürsorglich mit ihnen umgehen,<br />
aber sie nicht fremd bestimmen.<br />
Eva Querfurt