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ZÜRICH IM JAHRE 1900 - Neue Zürcher Zeitung

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ATe«e <strong>Zürcher</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Sonntag, 1. Januar 1950 <strong>ZÜRICH</strong> <strong>IM</strong> <strong>JAHRE</strong> <strong>1900</strong><br />

Bildquer schnitt durch eine Stadt anläßlich unserer Halbjahrhundert wende<br />

Eine wenig« Jahr« vor Jahrhundertende aufgenommene Photo des Fraumünsterquartiers. Links hinter der Quaibrücke<br />

die 1877 1889 erstellten Bauten am Stadthausquai, dte in ihrer der französischen Architektur entlehnten<br />

Bauweise typisch für den baulichen Gestaltungswillen Jener Zeit sind. Bereits sind die alten Häuser<br />

de» einstigen Kratzquartier* verschwunden. Man sieht auf dem Bilde in der Mitte das 1885 erbaute Stadt-<br />

Kein« standesgemäße Hochzelt ohne festliches Gespann. Hier sehen wir «Ine<br />

Hochzeitsgesellschaft In von der neven 1894 «bauten Kirche<br />

Eng«, wegfahren. Die Kutscher tragen als Zeichen ihrer Würde den Zylinder<br />

und sind mit Bindern geschmückt, die Pferde haben wciDc .Ohrenkappen<br />

als Schmuck, Ihr Lederzeug tat sorgfältig worden.<br />

neujahrsausgabe Kr. 4 Blaff i<br />

Wochenende<br />

haus an der Kappelergasse, daneben das alte FraumOnsteramthaus. Der Fraumünsterkirche vorgelagert das 1898<br />

abgetragene alte Kaulhaus. Der im Vordergrund sichtbar« Garten gehört zum ehemaligen Tonhallerestaurant (heute<br />

; Sechseläutenplatz) i die alte Tonhalle wurde gleichfalls 1898 abgetragen. An Stell« der Baulücke in der Mitte steht<br />

deute das Fraumünsterpostamt. Seltene, wohl noch nie veröffentlichte Aufnahm«.<br />

:<br />

.<br />

iZJSM<br />

m m m m m . m. . mc-jar.-M-Mitt'<br />

- Butter t-Käse-Handta ;*<br />

Das damals als empfundene Schaufenster versuchte auch dem Altstadtladen<br />

ein effektvolleres Gepräge ra" geben. Ah besonders vornehm betrachtete<br />

man den marmorvcrkleidcten -Sockel, der Beschriftung der Ladenfassade<br />

wurde liebevolle Beachtung geschenkt. Daneben, gab es In der Alt*<br />

stadt noch zahlreiche Lädeli, die den Kunden nur durch du Fenster bedienten.<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Zürcher</strong> <strong>Zeitung</strong> vom 01.01.1950<br />

'<br />

Grabmal auf dem Zentralfriedhof. Ein typisches Beispiel für den<br />

gcmutsbetontcn Naturalismus, der dir ; .. >;. ;.<br />

bildhauerei beherrschte. Das Arrangement solcher Ma<br />

und die. bis ins- kleinste Detail gehende piasUasfc;eaekte<br />

tung des Materials hallen unsere Bildhauer von den<br />

Italienern gelernt


Sicfc Slicer flammen am tan ÄfcBcr SSiuier.<br />

' Wf ti^raph {Reiner war ttr crfb VKtrdttfoM«<br />

. flraph unterer Stobt. Gin «anj tureb bat utrrcf«<br />

fante SKegatmiagcr tiefet ZtüUtt, tat fidj kfcon<br />

tut Satirc I9OO (m $aufe flJtarcpol Kfanb nadjj<br />

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iiifera.ebrad)t werten nsar,ifi ein Ättauu^ turrfj<br />

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feinem Atelier tit ..»rünrdjtc Sanrfc^aft O'cr ha-<br />

onrün!d;tc Jnteifeur auf In StoUiimeanb.<br />

Stehkragen, weifle Weste. Zylinder and<br />

Melone.<br />

Teilt Groflmutter, teil» CroBmattercben. Kavallcrtelcutnant in dar Uniform dar<br />

Ordonnons 1898. Grüner Waffenrock, roter<br />

Kragen, silberne Epauletten.<br />

Winterliche Grazien unter gespritzten<br />

Schneeflocken.<br />

Jungmädchenidyll vor Landschaftskulisse. Das Bild unseren besten Jahren" Portrait eines bedeutenden zürcherischen<br />

Politikers, dar in Mai <strong>1900</strong> in den Ständerat<br />

gewählt wurde.<br />

Vorahnung einer Mode, die den Körper vom<br />

Kleidpanzer befreien wird.<br />

Pose das Jugendstils. Der Rock als Bodenwischer, das Schirmchen<br />

als Blitzableiter dar Koketterie.<br />

Stube an der Schifflände NarhmakArUrtir Aimo>;.]iii in-, mit einem Einschlag in den durch LaubsJgellmanto verdorbenen Jugendstil. Wohnlich gilt das Zusammenspiel von Samt, gedrechseltem Hol*<br />

und Gesticktem Wohnkuben werden zu Museen. Man ahnt das technische Jahrhundert voraus und sucht die Dinge der guten alten Zeit in den Wohnräumen tu konservieren.<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Zürcher</strong> <strong>Zeitung</strong> vom 01.01.1950


Dar Gemischte Chor Neumünster stellt sieb dem Photographer!. Trefflich kommt insbesondere die Damenmode der Jahrhundertwende rar Darstellung.<br />

Die enten Schreibmaschinen in Zürich. Prinzipal und Personal der Firma Waltisbühl, welche als erste in den lSMor-Jahren amerikanische Schreibmaschinen<br />

in der Schweiz in den Verkauf bracht«.<br />

Links: Der Maler Rudolf Koller (1828 um die Jahrhundertwende. Als hochgeschätzter Senior der einheimischen<br />

Künstler labt« Rodelt Koller dräuten in dar Honau am See. Von den Jüngern <strong>Zürcher</strong> Künstlern wurde in<br />

d«r grotten OaMamtUchkeU noch wenig Notti genommen. Albert Welti, damals noch In Manchen ansässig, sandte<br />

gelegentlich ein Bild und einige Radierungen<br />

nach Hause. Von dem ausstellungstuchtlgen Böcklln-Nachahmcr<br />

RudlsflVl ist in den Kunstreferaten da r Zeit mehr die Rade. DaS Hodler Im April <strong>1900</strong> sein Wandbild im Waffensaal<br />

des Landesmuseums vollendet hatte und von dar einmütigen Abnahmekommission in einer Adresse beglück-<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Zürcher</strong> <strong>Zeitung</strong> vom 01.01.1950<br />

Das Jahr 1000 sah zwei Glockenaufzüge in die Türme zürcherischer<br />

Kirchen. Einmal' den inden neuerbauten Turm der Predigerkirche,<br />

sodann den hier im Bilde gezeigten Aufzug der Glocken in den Turm<br />

der Augustinerkirche.<br />

wünscht worden war. konnten die fortschrittlichen Kunstfreunde Zürichs nur aus dem erfahren. ,,Eine der<br />

ablieben amtlichen BakanMmachuagea von selten der Direktton "da« IS'rtMsiiiiliiii hrOr'Hs« in dieser Angelegenheit<br />

nicht zugekommen", muflte die feststellen, w RecMn «opatoeMMar Mt dar Au. Zum<br />

150. Jubiläumstage das Ufenaubesuches durch den Jugendlichen Klopstock veranstaltete dar I Holtman<br />

eine Fahrt auf die Au, wo ein literarisches Sommerfest mit Ktopitock-Szenen durchgeführt wurde Um die Jahrhundertwcndo<br />

war dar Lesezirkel Hottingen «in wichtiger Platter 4mg gesellschaftlichen Labens in Zurich.


Männergeschäft von LouU Welhll am Zeltwag. 1868 gegründet, genoS dieses Unternehmen, . das gelegentlich 0er Paradeplatz wahrend des Umbaues der Straßenbahn Im Herbst <strong>1900</strong>. Mit diesen Bauten wurde die Umgastal»<br />

nahezu vierzig Arbeiter beschäftigte, einen großen Ruf. Wethli, dessen beiden Söhne ebenfalls Bildhauer hing<br />

wu£<br />

der Straßenbahn vom Pferdebetrieb zum .elektrischen zu Ende geführt Die <strong>Zürcher</strong> Wochen-Chronik schrieb<br />

den, spielte nicht nur die fahrende Rolle im deutschschweizerischen Friedhofplestlkgescheft, sondern hatte auch damals: 'Anerkennung<br />

wird dem Hause Locher u. Cie. gespendet, das uns allen ein Beispiel dafür<br />

du Auslud viel zu tun und erwarb (ich viele Auszeichnungen. für gab, was energisch und noch genau vorbedachtem: und. stramm festgehaltenem Programm Arbeiten heißt"<br />

Am Bahnhofplatz. Die Südseite des Bahnhofplatzes. Noch steht das alte Cafe Du Nord, an denen Stelle im Jahr« Die Nachbarschaft der. Fraumunsterkirche vor SO Jahren. Links die im Jahre 1699 im Bau befindliche Hauptpost<br />

1893 der heutige Bau errichtet worden ist Kurz vorher entstand der Eckbau links gegen den Bahnhofquai. Rechts" ' -Dem Fraumünster vorgelegAri-diev «Ken Gebäulichkeiten des- fraumünsteramtes, die alle noch im gleichen Jahre<br />

befindet sich die Einmündung der Waisenhausgasic.

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