Programmheft Musik / Tanztheater / Film - Gutenbergschule ...
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Chor- und Tanzprojekt<br />
der <strong>Gutenbergschule</strong> Wiesbaden<br />
<strong>Programmheft</strong><br />
<strong>Musik</strong> / <strong>Tanztheater</strong> / <strong>Film</strong><br />
Friedrich von Thiersch Saal<br />
22. und 23. Juni 2006 19:00 Uhr Kurhaus Wiesbaden
Programm<br />
1. Amor America (Amerikaliebe)<br />
Choreographie und Solisten: Leila Haas (Mutter Erde),<br />
Eduardo Laino (Lateinamerika)<br />
2. Algunas Bestias (Einige Tiere)<br />
Choreographie: Ramon Rivera, Ensemble: Dance Line Wiesbaden<br />
3. La United Fruit Co. (Die United Fruit Company)<br />
Choreographie: Ute Bühler, Ensemble: tanzraum wiesbaden<br />
4. Voy a vivir (Ich werde leben)<br />
Choreographie: Leila Haas, Eduardo Laino<br />
Solisten: Leila Haas (Widerstandskämpferin aus Spanien), Eduardo Laino,<br />
Sebastian Czajor (Widerstandkämpfer aus Chile und Griechenland)<br />
5. A mi partido (An meine Partei) (ohne <strong>Tanztheater</strong>)<br />
PAUSE<br />
6. Vienen los Pajaros (Die Vögel erscheinen)<br />
Choreographie: Ramon Rivera, Ensemble: Dance Line Wiesbaden<br />
7. Neruda Requiem (Requiem für Neruda)<br />
Choreographie und Solist: Elvis Val (Vogel)<br />
8. Los Libertadores (Die Befreier)<br />
Choreographie: Eduardo Laino<br />
Solisten: Catalina Vladescu (Priesterin), Katharina Nicht (Mutter Natur)<br />
Ensemble: Tanzgruppe des Projekts in den Rollen als Ahnen und<br />
schwangere Frauen<br />
9. Lautaro (Lautaro, chilenischer Freiheitskämpfer)<br />
Choreographie: Eduardo Laino<br />
Solisten: Catalina Vladescu (Frau Lautaro),<br />
Eduardo Laino (Herr Lautaro), Sebastian Czajor (1. Kommandant),<br />
Alisson Silva (2. Kommandant)<br />
Ensemble: Tanzgruppe des Projekts in den Rollen als Indianerinnen<br />
und Kämpfer<br />
10. America Insurrecta (Aufständisches Amerika)<br />
Choreographie: Eduardo Laino, Elvis Val<br />
Solisten: Leila Haas, Katharina Nicht, Catalina Vladescu,<br />
Eduardo Laino, Elvis Val (Pablo Neruda), Sebastian Czajor<br />
Ensemble: alle
Inhalt<br />
Grußworte<br />
Frau Schmidt, Herr Schlotter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04<br />
Zum Projekt<br />
Idee und Durchführung (Gerd Rixmann) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06<br />
Zum Text<br />
Biographie Pablo Neruda (LK Deutsch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08<br />
Über die Gedichtsammlung „Canto General“ (LK Deutsch) . . . . . . . . . . 09<br />
Inhalt der Gedichte mit Interpretation (LK Deutsch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Zur <strong>Musik</strong><br />
Biographie Mikis Theodorakis (LK Deutsch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Die <strong>Musik</strong> des „Canto General“ (H.-K. Jungheinrich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Politischer Hintergrund<br />
Entwicklung der Politik und Wirtschaft Südamerikas<br />
(Wolfgang Rudloff) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Zum <strong>Tanztheater</strong> (Eduardo Laino) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Zur Regie und den Choreographen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Zum <strong>Film</strong><br />
Bewegte Bilder für den „Canto General“ (Hartmut Jan) . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Zur Ausstattung<br />
Theaterwerkstadt-AG Bühnenbild (Eva Kaufmann-Ehses) . . . . . . . . . . . . 31<br />
Die Mitwirkenden<br />
Gesangssolisten, Chöre, Tanzsolisten, Tanzensembles<br />
Instrumentalisten, Choreographen, Dirigenten und andere . . . . . . . . . . . 33<br />
Biographien<br />
Gesangssolisten, Chöre, Choreographen, Tanzsolisten, Dirigenten . . 36<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Unsere Sponsoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
3
Verehrte Gäste!<br />
4<br />
Gespannt dürfen Sie den heutigen Abend erwarten, an dem<br />
Ausschnitte des hierzulande fast unbekannten großen Werkes<br />
„Canto General“ des Dichters Pablo Neruda, vertont von Mikis<br />
Theodorakis, für Sie in einem Fest der Sinne dargeboten werden.<br />
Ohr und Auge werden gleichermaßen beansprucht in einer<br />
Präsentation des Werkes, wie sie noch nie stattgefunden hat.<br />
Die <strong>Gutenbergschule</strong> ist stolz darauf, schon zum fünften Mal<br />
unter der Leitung von Herrn Rixmann ein Chorprojekt unterstützen<br />
zu dürfen.<br />
In noch größerem Maße als 1993 bei „Carmina Burana“ von<br />
Orff und 1996 der „Schöpfung“ von Haydn sind, neben Schülern<br />
und Lehrern, Ehemalige, Eltern, Freunde der <strong>Gutenbergschule</strong><br />
und professionelle Künstler – auch solche mit international<br />
großem Namen – bereit gewesen, mit viel Idealismus und<br />
Engagement das Projekt zu verwirklichen.<br />
Ich danke im Namen der Schulgemeinde allen Mitwirkenden<br />
und wünsche besonders Herrn Rixmann, der kürzlich für sein<br />
40jähriges Dienstjubiläum geehrt wurde, einen gelungenen<br />
Abschluss seines an Erfolgen reichen Berufslebens.<br />
Gerhard Schlotter<br />
Schulleiter der <strong>Gutenbergschule</strong>
Die Chorprojekte des Gutenberggymnasiums gehören<br />
zu den großen Ereignissen in der Wiesbadener Schullandschaft.<br />
Vier herausragende Darbietungen haben wir der Schule bislang<br />
zu verdanken. Unter der Leitung von Herrn Rixmann entsteht<br />
immer wieder etwas ganz Besonderes. Die Bandbreite reicht<br />
vom Bewährten und Vertrauten bis hin zum Erschließen<br />
hierzulande eher unbekannter Werke.<br />
Mit dem „Canto General“ des Dichters Pablo Neruda stellt<br />
sich die Schule dieses Mal einer neuen Herausforderung.<br />
Entstanden ist dabei nicht nur ein Klangerlebnis, sondern<br />
auch ein Projekt der Zusammenarbeit von Laien und<br />
professionellen Künstlern über die Grenzen der Generationen<br />
hinweg.<br />
Das Staatliche Schulamt dankt allen Beteiligten für ihr Mitwirken<br />
an diesem Projekt, mit dem die Schule gewiss auch einen Beitrag<br />
zur Generationen- und Völkerverständigung leistet.<br />
Ute Schmidt (Leitende Schulamtsdirektorin)<br />
Staatliches Schulamt für den Rheingau-Taunus-Kreis<br />
und die Landeshauptstadt Wiesbaden<br />
5
Planung und Realisation<br />
des Theodorakis Chor- und Tanzprojekts 2006<br />
Nach bereits vier erfolgreich verlaufenen Großprojekten der Schule mit<br />
Carl Orffs „Carmina Burana“ (1993 und 1998) und Josef Haydns<br />
„Schöpfung“ (1995 und 1996) liegt die Besonderheit dieses Projekts einerseits<br />
in der Schönheit, Ausdruckskraft und Monumentalität des Werkes<br />
selbst und andererseits darin, dass der „Canto General“ nicht nur im<br />
Kontext seiner Entstehungszeit (weltpolitische Situationen Anfang der<br />
70er Jahre), sondern auch noch heute als eindrucksvoller Appell für<br />
Friede und Gleichberechtigung im Zusammenleben aller Völker unserer<br />
Erde verstanden und international geschätzt wird.<br />
Planung<br />
In projektbezogener Arbeit sollte sich aus dem rein chorisch konzipierten<br />
Werk durch Hinzufügen von <strong>Tanztheater</strong> und <strong>Film</strong> eine Art multimediale<br />
Bühnenaufführung entwickeln, die einem Publikum der heutigen Zeit den<br />
Zugang zu Nerudas symbol- und metaphernreicher spanischer Sprache<br />
und dem pathetisch langen Atem der <strong>Musik</strong> erleichtern und die künstlerische<br />
und appellative Aussage des Werkes verstärken sollte.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, musste ein Zusammenwirken von Laien und<br />
professionellen Künstlern, also ein Miteinander von Schülern und Eltern,<br />
von Studenten und Professoren, von Jugendlichen und Erwachsenen in<br />
mehreren künstlerischen Bereichen durchdacht und organisiert werden.<br />
6
Realisation<br />
Durch das Zusammenführen von schulischen und außerschulischen<br />
Mitwirkenden (Schüler/Lehrer/Eltern/Ehemalige einerseits und Tänzer/<br />
Choreographen/Mediengestalter/Mitglieder anderer Chöre andererseits)<br />
entwickelte sich nach und nach ein sehr lebendiges Projekt, dessen<br />
Präsentationsgestalt nur durch die Vorgaben von Text und <strong>Musik</strong> festgelegt<br />
war. Aussagen und Botschaften des Werkes konnten von den<br />
Interpretierenden selbst (im weitesten Sinne) kreativ formuliert werden<br />
unter der Bedingung, dass dabei die Authentizität des Originals nicht verändert<br />
würde.<br />
Unser öffentlicher Aufruf zur Teilnahme am Chor des Projekts hat nicht<br />
nur den Projekten der Schule nahestehende oder an dem Werk interessierte<br />
Sängerinnen und Sänger, sondern auch einige ausländische MitbürgerInnen,<br />
die vor allem aus Lateinamerika kommen, zum Mitmachen<br />
motiviert. Schließlich nahmen an den Chorproben außer den ca. 180<br />
Erwachsenen noch ca. 150 Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren teil.<br />
Zusammen mit den 60 Tänzerinnen und Tänzern, den Gesangs- und<br />
Tanzsolisten, den 16 Instrumentalisten und den über 40 in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen engagierten Jugendlichen sind an dem Projekt mehr als<br />
400 Mitwirkende zusammengefasst.<br />
So freuen wir uns besonders, dass durch die Arbeit im und am Projekt<br />
auch ein Beitrag zur Generationen- und Völkerverständigung geleistet<br />
wurde.<br />
Gerd Rixmann<br />
7
Pablo Neruda<br />
Pablo Neruda, ehemals Ricardo Eliecer Neftal<br />
Reyes Basualto, wird am 12. Juli 1904 als<br />
Sohn eines Lokomotivführers und einer Volksschullehrerin<br />
in Parral in Chile geboren.<br />
Schon während seiner Schulzeit verfasst er<br />
zahlreiche Gedichte. Ab 1920 nennt er sich, in<br />
Anlehnung an den tschechischen Dichter Jan<br />
Neruda, Pablo Neruda. Dessen sozialkritische<br />
Werke dienten Pablo Neruda als Vorbild für<br />
seine eigenen Arbeiten. Von 1921 bis 1926 studiert er in Santiago de Chile<br />
Französisch und Pädagogik. Von 1927 an betätigt sich Neruda im konsularischen<br />
Dienst in verschiedenen Ländern. Da er als Botschafter Chiles in<br />
Spanien Partei gegen die Putschisten des General Franco ergreift, wird<br />
er seines Postens enthoben. Er begibt sich nach Paris und schreibt dort<br />
seinen Gedichtzyklus „España en el corazón“. Ab 1938 reist er in verschiedene<br />
Länder Lateinamerikas, darunter Guatemala, Peru und Kolumbien.<br />
Hier lernt er die Kultur der Inka kennen, die ihn auch bei seiner Arbeit am<br />
umfangreichen Gedichtzyklus „Canto General“ inspirierte. Wenig später<br />
wird er Generalkonsul in Mexiko. 1945 tritt er der kommunistischen<br />
Partei Chiles bei und wird zum Senator gewählt. Er wird jedoch ein Opfer<br />
politischer Verfolgung und muss 1948 ins Exil fliehen. 1950 vollendet er<br />
den „Canto General“.<br />
1952 kehrt er nach Chile zurück und wird 1957 zum Präsidenten des<br />
chilenischen Schriftstellerverbandes gewählt. Er erhält zahlreiche Preise<br />
in seinem Heimatland und wird weltweit als Schriftsteller geehrt. Am<br />
21. Oktober 1971 erhält er den Nobelpreis für Literatur.<br />
Nach seiner Arbeit als Botschafter in Frankreich muss er aus gesundheitlichen<br />
Gründen nach Chile zurückkehren.<br />
Die mit dem griechischen Komponisten Mikis Theodorakis geplanten Aufführungen<br />
des „Canto General“ in Amerika müssen abgesagt werden.<br />
Am 23. September 1973 erliegt er seinem Krebsleiden und wird drei Tage<br />
8
später in Santiago de Chile begraben. Die Schriftstellerin Isabel Allende<br />
beschreibt sein Begräbnis als „symbolisches Begräbnis der Freiheit“.<br />
Erst nach dem Ende der Militärdiktatur im April 1994 kann der „Canto<br />
General“ in Chile aufgeführt werden.<br />
(LK-Deutsch)<br />
Persönliche Würdigung<br />
Es lässt sich erkennen, dass Pablo Neruda ein sehr politischer Dichter war,<br />
der schon in frühester Jugend damit begann, sozialkritische literarische<br />
Texte zu verfassen.<br />
Sein größtes Werk, der „Canto General“, beruht auf seinen eigenen<br />
Lebenserfahrungen und interpretiert das globale Leiden Lateinamerikas.<br />
Als Opfer politischer Verfolgung lernte Neruda das Leben im Untergrund,<br />
die Flucht ins Ausland und das Exil kennen. Diese Erfahrungen spiegeln<br />
sich vor allem in den dem Kommunismus zugewandten Teilen seiner<br />
Werke wider.<br />
(LK-Deutsch)<br />
Der Gedichtzyklus „Canto General“ von Pablo Neruda<br />
Der „Große Gesang“ ist ein umfangreicher Gedichtzyklus<br />
des chilenischen Dichters Pablo Neruda über den Kampf<br />
Lateinamerikas gegen den Kolonialismus. Das größtenteils<br />
im Exil verfasste Werk besteht aus 231 Gedichten in<br />
15 Abschnitten und erhebt den Anspruch, die Geschichte<br />
des mittel- und südamerikanischen Kontinents in verdichteter<br />
poetischer Form zu sein.<br />
Pablo Neruda beschreibt in seinen Gedichten den unglaublichen Reichtum<br />
Südamerikas an Schönheit und Naturwundern, aber auch die Leiden der<br />
rechtlos gemachten Bevölkerung, die mit der Landung der europäischen<br />
Eroberer anfingen und bis heute unter dem Einfluss multinationaler<br />
Wirtschaftsmächte andauern.<br />
9
Somit richtete sich sein Werk in der Entstehungszeit gegen die totalitären<br />
Regierungen der Kontinente, gegen Unterdrückung der Bevölkerung und<br />
die Heuchelei der Machthabenden. Dabei werden Adel und eine mit den<br />
Machthabern kollaborierende Kirche von der Kritik nicht ausgenommen.<br />
Bis heute versteht man den „Canto General“ als eine Art Evangelium, das<br />
sich für Frieden, Gleichberechtigung, Toleranz und Freiheit für alle Völker<br />
dieser Erde einsetzt.<br />
(LK-Deutsch)<br />
Inhalt und Interpretation der Texte aus dem „Canto General“<br />
von Mikis Theodorakis in der Reihenfolge des<br />
Konzertprogramms<br />
10<br />
Amor America - Amerikaliebe<br />
Das Gedicht „Amerikaliebe“ beschreibt den<br />
Zustand des noch „namenlosen“ Kontinents<br />
vor seiner Eroberung durch „Perücke und<br />
Seidenfrack“, denn nach der Kolonialisierung<br />
vermochte sich niemand mehr an die Urzustände<br />
zu erinnern, in denen die Ströme noch „arterienhaft“ die Kordilleren<br />
durchschnitten, Schneegipfel, Tropen und Steppen noch unberührt<br />
waren, der Mensch, „Gebilde aus Erdenton“, erst geschaffen wurde.<br />
Der Mensch, Hirte oder Krieger, lebte glücklich in diesem Land, war<br />
„Karibischer Krug, kaiserlicher Pokal oder araukanischer Kiesel“. Wer<br />
sorgte sich um die Zukunft des „Inkamächtigen“?<br />
Der Dichter ist berufen, „der Geschichte Lauf zu erzählen“.<br />
(GR)
Algunas Bestias - Einige Tiere<br />
Pablo Neruda beschreibt in seinem<br />
Gedicht „Einige Tiere“ die in der südamerikanischen<br />
Landschaft lebenden Tiere.<br />
Jedes Tier wird mit seinem wesentlichen<br />
Charakterzug dargestellt. Diese Beschreibung<br />
ähnelt durch ihre bildhafte Sprache der biblischen Schöpfungsgeschichte.<br />
Sehr kunstvoll und reich an Bildern wird das bunte Treiben in<br />
den Höhen und Tiefen der Natur Südamerikas beschrieben. Die Stimmung<br />
ist friedlich und idyllisch. So betritt der Ameisenbär den Urwald „melodischen<br />
Schritts“, während das Guanaco „zart wie Sauerstoff“ umherwandelt<br />
und Schmetterlinge in einem „veilchenfarbenen Flug“ aufgetrieben<br />
werden. Die Zunge der Leguan-Echse sinkt „wie ein Wurfpfeil ins Grün“<br />
nieder, während die Affen einen „unendlich erotischen Faden“ flechten,<br />
indem sie „Wände von Blütenstaub“ niederreißen. Neruda betont ein<br />
besonderes Merkmal der Affen: ihre Fortpflanzungsfreude.<br />
Jaguar und Puma nähern sich langsam diesem idyllischen Frieden, aber<br />
mit ihrem Hunger nach Beute warten sie nur auf den richtigen<br />
Augenblick, um ihre „roten Zähne“ zum Einsatz bringen zu können.<br />
Als größtes all dieser Tiere erscheint die gigantische Anacondaschlange<br />
aus der Tiefe der Erde, bedeckt mit „heiligem Schlamm“. Und gerade sie,<br />
die „Allesverschlingende“ und „Abgöttische“ wurde, wie wir später im<br />
Gedicht „The United Fruit Company“ erfahren, Name und Firmenlogo der<br />
größten Kupferminengesellschaft in Chile, „Anaconda“. Diese Firma besaß<br />
bis in die 50er Jahre zusammen mit anderen US-amerikanischen Firmen<br />
die meisten Kupferminen Chiles.<br />
(LK-Deutsch)<br />
La United Fruit Co. – Die United Fruit Company<br />
In seinem Gedicht „Die United Fruit Company“ beschreibt Pablo Neruda<br />
zunächst ironisch die Folgen der Kolonialisierung: Als Jehova die Welt<br />
11
verteilte, habe er die schönsten und fruchtbarsten<br />
Ländereien an internationale Konzerne wie Coca-Cola<br />
Inc. und Ford-Motors ausgegeben.<br />
Den „lieblichen Gürtel Amerikas“, die<br />
Zentralküste, gab er der United Fruit<br />
Company, die sie „Bananenrepublik“<br />
taufte und der Welt eine Komödie (opera<br />
buffa) vorspielte, alles gehe dort mit rechten<br />
Dingen zu. Von den natürlichen Reichtümern angelockt,<br />
überfallen von den wahren Machthabern als Marionetten eingesetzte<br />
Diktatoren wie Schmeißfliegen die Länder und führen dort ihr menschenverachtendes<br />
Regime, während die United Fruit Company still Kaffee und<br />
Früchte aus den „in den Abgrund gestoßenen Ländern“ fortschleppt.<br />
Damit wird das Andenken an die Helden verspottet, die ihr Leben in den<br />
Befreiungskämpfen ließen.<br />
(LK-Deutsch)<br />
Voy a vivir – Ich werde leben<br />
In dem Gedicht „Ich werde leben“ aus dem Jahr 1949 beschreibt der<br />
Dichter Pablo Neruda, dass er in einer Zeit vieler Krisen und Probleme den<br />
Kampf für die Freiheit nicht aufgeben wird.<br />
Der Chilene schrieb dieses Gedicht, nachdem er wegen Widerstandes<br />
gegen den mit den Amerikanern kooperierenden Präsidentschaftskandidaten<br />
Vileda ins Exil fliehen musste.<br />
Zu Beginn wird bereits deutlich, dass er nach Chile zurückkehren und sich<br />
für Frieden und Freiheit einsetzen möchte. Darauffolgend zeigt er den<br />
Willen gegen die Auseinandersetzungen und Kriege (Vulkane) der Zeit<br />
anzukämpfen und die unterdrückten Menschen zu befreien. Er will sich<br />
nicht verstecken.<br />
Neruda beschreibt, dass er die Dinge in Chile geordnet zurücklässt. Seine<br />
Anhänger und seine kommunistische Partei sind auf seine Rückkehr vor-<br />
12
ereitet. Im nachfolgenden Teil wird Kritik an der damaligen US-Unterdrückung<br />
und an jeglicher Diktatur ausgeübt.<br />
Er geht dabei speziell auf den in Spanien unter Franco herrschenden<br />
Faschismus, die in Griechenland in einer Militärdiktatur wütenden Obristen<br />
und die in Chile erstarkten konservativen-militanten Machthaber ein.<br />
Im Schlussteil seines Gedichtes wird nochmals sein Rückkehrgedanke deutlich.<br />
Ein endloser Freiheitskampf erwartet ihn und lässt ihm kein Ruhe.<br />
(LK-Deutsch)<br />
A mi Partido - An meine Partei<br />
Das Gedicht „An meine Partei“ ist eine Danksagung des Verfassers an<br />
seine Partei. Diese schenkt ihm die Kraft, Freiheit, Güte und Erkenntnis,<br />
die ihm helfen zu kämpfen.<br />
Man hat ihn zu seinem Vaterland zurückgeführt und zusammen mit<br />
seinen „Brüdern“ verfolgt er das Ziel der Gerechtigkeit.<br />
Der Autor hat gelernt, den Schmerz zu überwinden und nach vorne zu<br />
blicken; das „Licht zu erkennen“. Mit der Partei zu kämpfen und zu<br />
siegen bezeichnet er als „Möglichkeit der Freude“, während der Schmerz<br />
und das Leid darin vergehen.<br />
Der Dichter setzt große Hoffnungen in seine Partei, die er wie einen guten<br />
Freund anspricht: „Du machtest mich unzerstörbar, denn mit dir hab ich<br />
in mir selbst kein Ende.“<br />
Dieses Gedicht weist die enge Verbindung zu der Kommunistischen Partei<br />
auf, mit der der Autor hofft, die Welt verbessern zu können.<br />
(LK-Deutsch)<br />
Vienen los Pajaros - Die Vögel erscheinen<br />
Im Gedicht „Die Vögel erscheinen“ beschreibt Pablo Neruda die Artenvielfalt<br />
der Vögel in der prächtigen Natur Südamerikas.<br />
Beginnend mit Kardinal, Tukan und Kolibri, den Vögeln der Morgendämmerung,<br />
beschreibt er das Erwachen der Natur. Die lärmenden Papa-<br />
13
geien erfüllen die Baumwipfel in ihrer Vielfalt, während Condor und<br />
Adler, Wächter des Himmels, ihre Kreise im „unbewohnten Blau“ ziehen.<br />
Zur selben Zeit arbeiten Bäckervogel und Felsentaube fleißig an ihren<br />
Nestern. In der Nähe tummeln sich Atajacaminos, Loica, Chingolo und<br />
Flamingo am Rande des Wassers und erfreuen sich der Natur. Plötzlich<br />
steigt der Flamingo auf und flüchtet aus der drückenden Hitze des Waldes<br />
hin zu seinem Artverwandten, dem Quetzalvogel.<br />
Blickt man über das Meer, so entdeckt man gen Süden ziehende Vogelschwärme,<br />
welche die fruchtbaren Inseln Perus ansteuern.<br />
Pablo Neruda preist die Artenvielfalt der südamerikanischen Natur, indem<br />
er durch religiöse Begriffe, wie „Adler des Himmels“, „Kathedralenflügel“<br />
oder „einsiedlerischer Mönch“, die göttliche Schöpfungskraft verdeutlicht.<br />
14<br />
Neruda Requiem Eternam<br />
(LK-Deutsch)<br />
Dieser Text wurde von Mikis Theodorakis<br />
verfasst und vereinigt liturgische Texte des<br />
griechisch-orthodoxen Requiem-Textes mit<br />
einer Ehrung des Wirkens Pablo Nerudas. Der<br />
Text spricht von „Tränen für die Lebenden“,<br />
die, nachdem mit dem Tod Nerudas die „letzte Sonne“ untergegangen ist,<br />
versklavt unter der Herrschaft der Zwerge leiden. Unter dieser Herrschaft<br />
ging nicht nur die Freiheit der Völker verloren. Auch auf der Erde verwaisen<br />
nun Menschen, Tiere und Pflanzen, bevor sie an der Ausbeutung zu<br />
Grunde gehen.<br />
(LK-Deutsch)<br />
Los Libertadores - Die Befreier<br />
In dem Gedicht „Die Befreier“ steht ein Baum für die Kraft des (chilenischen)<br />
Volkes.
Es wird beschrieben, wie im Wechsel der Jahreszeiten Teile des Baumes<br />
sterben und wiederum neue Zweige und Knospen entstehen. Die Wurzeln<br />
des Baumes bleiben jedoch unsichtbar, sie breiten sich aus, zeitlos und<br />
beständig. Ohne sie könnte der Baum nicht existieren. Die Wurzeln des<br />
Baumes symbolisieren die ursprüngliche Kraft der Traditionen eines Volkes.<br />
Aus ihnen nährt es sich, wächst und gedeiht.<br />
Der Baum schöpft aber auch Kraft aus den vergossenen Tränen und dem<br />
Leid der Märtyrer, die für die Freiheit des Volks ihr Leben gaben. Diese<br />
Kraft macht das Volk widerstandsfähig gegen alles, was es vernichten<br />
will. Die Blüten des Baumes verkörpern die neuen strahlenden Helden des<br />
Volkes, die ihr Volk verteidigen und schützen.<br />
Durch sein stetiges Wachstum wird der Baum immer größer und kräftiger.<br />
Sein Bild wird in jedem seiner Samen gespeichert und dort, wo die Samen<br />
landen, verankern sie sich fest im Boden. „Das ist der Baum des Volkes,<br />
aller Völker, der Freiheit, des Kampfes“.<br />
Jeder einzelne, der dieser Idee folgt, wird am Ende belohnt und darf die<br />
Siegesfrucht des Baumes ernten. Auch wenn einzelne Äste abbrechen,<br />
bleiben die Wurzeln des Baumes bestehen.<br />
(LK-Deutsch)<br />
Lautaro – Lautaro, ein chilenischer Held des 16. Jahrhunderts<br />
Das Gedicht „Lautaro“ beschreibt den Lebenslauf eines Helden, der sich<br />
im 16. Jahrhundert gegen die Vorherrschaft der Conquistadoren auflehnte.<br />
Durch viele Stationen der Erfahrung aus Naturerlebnissen wird er schließlich<br />
zum strahlenden Helden gestählt, bereit zum Kampf für die Freiheit<br />
seines Volkes.<br />
Der historische Lautaro wurde 1535 in den Wäldern Tiruas (Chile) geboren<br />
und starb am 1. April 1557. Lautaro verbrachte seine Kindheit in ärmlichen<br />
und einfachen Verhältnissen.<br />
Schon früh begann er, die Missstände im Land anzuprangern. Er bereitete<br />
sich körperlich und geistig auf seinen Kampf gegen die Fremdherrschaft<br />
vor. Im Jahre 1550 wurde er bei Kämpfen mit den Spaniern gefangen<br />
15
genommen, doch ihm gelangen die Flucht und die Fortsetzung seines<br />
Kampfes gegen die Unterdrücker. Trotz der schweren politischen Situation<br />
im Lande, gelang es ihm, die verstreuten Mapuche-Gemeinschaften in<br />
einer Konföderation zu einigen. Diese wählte Lautaro zu ihrem ersten<br />
Kriegshäuptling, weil die Spanier immer mächtiger wurden und bis in die<br />
letzten Winkel des Landes vorrückten. Trotz vieler Rückschläge gab<br />
Lautaro nicht auf und kämpfte weiter für die Befreiung seines Volkes.<br />
(LK-Deutsch)<br />
America insurrecta - Aufständisches Amerika<br />
Durch die spanischen Eroberer wird die Kultur der Inka in Südamerika<br />
zerstört, was ein großes Desaster für die Einheimischen darstellt.<br />
(„Wie eine Pflugschar hart war die Wahrheit“) Die Erde beginnt aufzubrechen<br />
und es wird das Verlangen nach Freiheit und Unabhängigkeit<br />
gegründet. Fortschreitend kämpft es, „das dunkelhäutige Volk“, ohne aufzugeben,<br />
um seine „Lebenssubstanz´“ zu erhalten, trotz eigener Verluste<br />
und Brutalität. Es besinnt sich seiner Wurzeln und denkt daran, wie es<br />
das Land aufgebaut hat. Das Volk wird zu Gunsten der Herrschenden zum<br />
Schweigen gebracht, aber schließlich kann sich die Wahrheit ihre Bahn<br />
brechen (,,den Boden von Kerkern befreiend“). Daraus schöpft es die Kraft,<br />
das ihm zustehende Land zurückzuerobern („Heut wie damals gehst du<br />
aus dem Volk hervor“) und um dieses weiterhin prägen zu können, will es<br />
seine Kultur erhalten. Schließlich kommt es durch seine Entschlossenheit,<br />
dem Tod zu entgehen, seinem Ziel immer näher. „Heute wirst du aufrütteln<br />
die Tore mit misshandelten Händen, mit Splittern überlebender<br />
Seelen“. Das Vaterland kann somit wieder aufgebaut werden.<br />
Pablo Neruda würdigt in seinem Gedicht vor allem die Kraft des ursprünglich<br />
dunkelhäutigen Volkes, welchem Südamerika seine Unabhängigkeit<br />
zu verdanken hat.<br />
(LK-Deutsch)<br />
16
Mikis Theodorakis<br />
Mikis Theodorakis wurde am 29. Juli 1925 auf<br />
der griechischen Insel Chios im ägäischen Meer<br />
geboren. Er wuchs mit der griechischen<br />
Volksmusik auf und lernte früh die byzantinische<br />
Liturgie kennen, so dass er bereits als Kind<br />
den Entschluss fasste, Komponist zu werden.<br />
Während der Besatzung Griechenlands durch<br />
deutsche, bulgarische und italienische Truppen wurde er 1943 als Widerstandskämpfer<br />
gefangen genommen und gefoltert, wenige Jahre später<br />
(1947-1949) im Bürgerkrieg abermals gefoltert und in die Strafkolonie<br />
Ikaria verbannt, wo er nur knapp überlebte.<br />
Ab 1945 studierte Theodorakis mit Unterbrechungen am Odeion in Athen<br />
Orchesterleitung und Komposition und feierte erste Erfolge mit den<br />
Ballettmusiken „Karnavali“ und „Antigone“. Diese erfolgreiche Phase wurde<br />
unterbrochen durch einen erbitterten Kulturkampf in Griechenland, in<br />
dem rechte und linke Gruppierungen in heftigen Auseinandersetzungen<br />
standen. Theodorakis entwickelte sich hier zu einer der Führungspersönlichkeiten<br />
der Erneuerer Griechenlands. 1963 übernahm er einen<br />
Sitz im griechischen Parlament.<br />
Die innenpolitischen Unruhen der Folgejahre führten zur Herausbildung<br />
von Großer und Kleiner Junta und deren Staatsstreich. Theodorakis gründete<br />
daraufhin die Untergrundbewegung „Patriotische Front“.<br />
Kurze Zeit später wurde seine <strong>Musik</strong> verboten, er selbst verhaftet und<br />
in dem Konzentrationslager Oropos inhaftiert. Erst nach einer internationalen<br />
Intervention bedeutender Künstler wurde seine Freilassung erwirkt.<br />
Ab 1970 ließ er sich im Exil in Paris nieder und wurde nicht zuletzt durch<br />
das Stück „Zorbas“ zur Leitfigur der europäischen Studentenbewegung.<br />
Bei Konzertreisen warb er von dort aus für einen erneuten Widerstand<br />
gegen die Militärdiktatur und für die Wiederherstellung der Demokratie<br />
in seiner Heimat. 1974 konnte er schließlich als Politiker dorthin zurückkehren.<br />
17
Erst zu Beginn der 80er Jahre nahm er seine kompositorische Tätigkeit<br />
mit der erneuten Übersiedlung nach Paris wieder in vollem Maße auf. Er<br />
verwirklichte nun sinfonische Werke, Kantaten, geistliche <strong>Musik</strong>, Opern<br />
und Oratorien wie „Canto General“ anlässlich des Beitritts Griechenlands<br />
zur EG.<br />
In der Folgezeit wurde Mikis Theodorakis als unabhängiger Linker zum<br />
Staatsminister ohne Geschäftsbereich in der konservativen Regierung<br />
(Mitsotakis) berufen. Eine seiner wichtigsten Missionen lag in der<br />
Aussöhnung Griechenlands mit der Türkei. Mit dem Rückzug aus der<br />
Staatspolitik wurde er ab 1993 Generalmusikdirektor des Symphonieorchesters<br />
und Chors des Hellenischen Rundfunks und Fernsehens, war<br />
aber gleichzeitig auch als Dirigent seiner eigenen Werke gefragt.<br />
Im Jahr 2000 wurde Mikis Theodorakis mit großer Unterstützung, nicht<br />
nur aus der griechischen Bevölkerung, für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen<br />
und von der Kommission in den engsten Auswahlkreis aufgenommen.<br />
Für sein künstlerisches Lebenswerk im Bereich <strong>Film</strong>musik<br />
wurde er mit dem Erich-Wolfgang-Korngold-Preis und dem UNESCO<br />
Kunst- und <strong>Musik</strong>preis geehrt.<br />
(LK-Deutsch)<br />
Aus einem Interview mit Mikis Theodorakis<br />
Als ich 1971 eine schriftliche Einladung von Pablo Neruda erhielt, Chile<br />
zu besuchen und kennen zu lernen, folgte ich dieser und war sofort vom<br />
chilenischen Volk beeindruckt. Vom Temperament und ihrem Charakter<br />
her sind die Chilenen den Griechen von allen Völkern am nächsten, deshalb<br />
fand ich dort sofort meine zweite Heimat.<br />
Junge chilenische Komponisten widmeten sich dem Volkslied – so wie ich<br />
in Griechenland. Sie wählten dichterische Texte als Grundlage für ihre<br />
Kompositionen, um ein neues politisches Lied zu schaffen. So ein Werk<br />
war auch der „Canto General“, von dem ich mir eine Aufführung anschaute.<br />
Darin verkörperte Neruda seine kämpferische Seele und erfasste<br />
die geschichtlichen Ereignisse seines Landes mit einer verblüffenden<br />
18
Unmittelbarkeit. Diese Dichtung sollte den Menschen helfen, Krisenzeiten<br />
zu überwinden und das Recht auf der Welt durchzusetzen. Schon lange<br />
keimte der Wunsch in mir, den „Canto General“ zu vertonen.<br />
Ich vertonte dann natürlich nicht alle Gedichte, denn daraus hätte man<br />
200 Oratorien machen können, sondern nur eine Auswahl von 12 Gedichten.<br />
Nachdem Pablo Neruda zum ersten Mal sein Werk gehört hatte, war er<br />
zufrieden und zutiefst bewegt.<br />
Im Sommer 1973 fand das erste Konzert statt, leider ohne Pablo Neruda.<br />
Gleich nach dem Konzert rief ich ihn an: „Ihr Werk hat triumphiert.<br />
Die Menschen schrien Ihren Namen.“<br />
Die nächste Station unserer Reise war Mexiko, und dort traf uns die<br />
Nachricht vom Tod Nerudas. Es war eine der größten Tragödien für die<br />
Menschheit und für Chile und auch für mich, deshalb wurde der „Canto<br />
General“ in der Nationaloper in Mexiko aufgeführt – jetzt Neruda und<br />
Chile gewidmet.<br />
Kurz darauf hatten wir die Genugtuung, den „Canto General“ im Kennedy-<br />
Center von Washington aufzuführen, wo alle Verantwortlichen für den<br />
Putsch in Chile saßen. Seitdem ist der „Canto General“ eine Waffe in<br />
unseren Händen, nicht nur für die Befreiung Griechenlands und Chiles,<br />
sondern für die Befreiung der ganzen Welt.<br />
(LK-Deutsch)<br />
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19
Zwei Großpathetiker im zwanzigsten Jahrhundert<br />
Zu Mikis Theodorakis’ Vertonung von Pablo Nerudas „Canto General“<br />
In der künstlerischen Moderne hat das Pathos – die große Leidenschaftsgeste,<br />
die glockentönende Heilsgewissheit, das würdebetont Feierliche<br />
überhaupt - einen schlechten Ruf. Eher wurden Sprachverlust und Ausdrucksverweigerung<br />
zu Merkmalen von Künsten, die dem Zusammenbruch<br />
alter Gewissheiten mit dem Aufbruch in Neuländer zu begegnen<br />
trachteten – das noch Unbekannte ließ sich vollmundig nicht protokollieren.<br />
Ungeachtet der stolzen Unsicherheiten moderner Künstler blieben<br />
aber die „großen Erzählungen“ mit ihren Gefühlsbädern populär: als<br />
Seifenopern, als Pop-Events, als erregende Sportereignisse. Wo es also<br />
Pathos gibt, begegnen uns menschliche Kollektive – hohe Einschaltquoten,<br />
Zuschauermassen, ja womöglich solche für den notorischen<br />
abendländischen Individualisten ans Mystische grenzenden Wesenheiten<br />
wie „Gemeinschaft“ oder „Volk“. In den verstädterten Industrieländern<br />
blickt man nicht ohne Neid auf solche Länder, in denen Volksmusik noch<br />
lebendig ist.<br />
Ähnlich frappierend war für einen Kenner der zeitgenössischen Literatur<br />
der Blick auf Pablo Nerudas „Canto General“ mit seiner ganz ungebrochenen<br />
Sprachmacht und der Ambition, Geschichte und Gegenwart<br />
Südamerikas als einen Schöpfungs- und Gründungsmythos ins<br />
Bewusstsein zu heben. Dabei wirken visionäre Poesie und souverän verfügende<br />
epische Kraft zusammen – dem demiurgischen Dichter gehorchen<br />
die Wörter scheinbar so mühelos wie dem allmächtigen Schöpfer des<br />
Sechstagewerks die Lebewesen und Gestirne. In einer ganz anderen<br />
Weltgegend war ein ähnlicher Pathetiker am Werke: Mikis Theodorakis,<br />
der griechische Komponist und kämpferische Autor von Freiheitsliedern.<br />
Fast mehr noch als die Kunst Nerudas war die <strong>Musik</strong> von Theodorakis<br />
Waffe gewesen im Kampf gegen eine faschistische Obristendiktatur.<br />
Beide, Neruda und Theodorakis, wurzeln in der Volkskunst – der chilenische<br />
Dichter in der mestizischen Tradition, der griechische <strong>Musik</strong>er in<br />
einer gerade erst archaischen bäuerlichen Strukturen entwachsenen, ihre<br />
20
antike Herkunft aber niemals verleugnenden Kultur. Es kann kein Zufall<br />
gewesen sein, dass Theodorakis dieses Hauptwerk Nerudas für sich entdeckte<br />
und 13 Teile daraus zu einem abendfüllenden Oratorium zusammenfügte<br />
– einerseits zwar eine Komprimierung des gigantischen literarischen<br />
Werkes, andererseits aber mit seinem überschwänglichen Gestus<br />
ebenfalls eine Monumentalität. Zwei Großpathetiker fanden sich da, zwei<br />
einsam und quer in der Kunst des eher spröden 20. Jahrhunderts<br />
Dastehende. Zwei, die es verstehen, das Leben zu feiern. Zwei, denen der<br />
mitreißende Appell an Menschenmassen keinerlei Skrupel bereitet.<br />
Tragendes Element des Oratoriums ist der Chor. Er wird kaum jemals in<br />
der durchpolyphonisierten Weise behandelt wie in der mitteleuropäischen<br />
Tradition, aber auch keineswegs stereotyp. So gibt es neben strophisch<br />
Volksliedhaftem etwa die inbrünstigen, vom dunklen Stimmklang beherrschten<br />
Reminiszenzen an die orthodoxe Liturgie und ihre feierliche<br />
a-cappella-Kunst (am deutlichsten im getragenen Fis-Dur-Adagio des<br />
zweiten Stückes „Voy a vivir“, „Ich werde leben“). Fast durchgehend ist<br />
der „antiphonische“ Duktus: der Solist oder die Solistin intonieren eine<br />
Melodie, die dann vom singenden Kollektiv aufgegriffen, wiederholt,<br />
modifiziert wird. Auch dieses sozusagen dramatisierende, den musikalischen<br />
Ablauf jedenfalls ungemein lebendig haltende Prinzip funktioniert<br />
sehr variabel: Mal hebt sich die Einzelstimme als Teil der „Gemeinschaft“<br />
kaum vom Chor ab, mal peitscht sie mit ihrem Schwung die kollektiven<br />
Energien heraus, dann wieder überbietet sie das chorische Pathos durch<br />
ekstatische Alleingänge. Eine besondere Funktion hat der Chor in dem Satz<br />
„Lautaro“, wo er zunächst zu dem Lied der Solostimme nur plakative<br />
Einwürfe (des Titelworts ) beiträgt, bis er im Schlussabschnitt fast senza<br />
tempo auf Fermaten-Akkorden einrastet und in einem abgründig-ruhevollen<br />
Largo verklingt. Im Gedicht ist dabei – in kunstvoll verschlüsselten,<br />
verrätselten Metaphern - vom Tod eines Kämpfers die Rede.<br />
Aufs Ganze gesehen überwiegt in diesen liedhaft-chorischen Monumenten<br />
ein Lapidarstil, wie man ihn von einigen Werken Strawinskys und von<br />
Carl Orffs „Carmina burana“ her kennt. Da es Theodorakis um großflächige<br />
Einheiten geht, benutzt er gerne auch Ostinato-Bildungen, also vielfach<br />
21
wiederholte Melodie- und Rhythmusmuster, die in der Multiplikation eine<br />
blockhafte Wirkung erzielen, zugleich auch suggestiv anmuten können.<br />
Zweifellos hat Theodorakis eine naive Vorliebe fürs Hymnische, Hochtönende,<br />
Gesteigerte, ja Übersteigerte – aber sein Kunstverstand ist so<br />
wach, dass er, inspiriert von Nerudas Farbigkeit und Facettenreichtum,<br />
auch für eine expressiv aufgefächerte Tonsprache sorgt. Das geht hin bis<br />
zum Parodistischen wie in dem mit behaglicher Ausführlichkeit daherkommenden<br />
Spottchor „La United Fruit Co.“, wo die ganzen einschlägigen<br />
nordamerikanisch-kapitalistischen Feindbilder litaneiartig vorgeführt<br />
und in musikalischer Karnevalsstimmung demontiert werden. Ein mit<br />
seinen vielen unregelmäßigen Rhythmen und Taktwechseln äußerst quirliges<br />
und hochvirtuoses Chorstück ist „Vienen los pajeros“, die<br />
Imagination der Vogelschöpfung, also eines luftigen Kosmos von tropischer<br />
Buntheit, Schnelligkeit und Anmut. Als einziger Satz verzichtet die<br />
Baritonarie „A mi partido“, ein intim gehaltenes persönliches Bekenntnis<br />
zur kommunistischen Partei (für Neruda niemals eine in Frage stehende<br />
Größe, für Theodorakis zumindest in den siebziger Jahren, zur Entstehungszeit<br />
der „Canto“-Vertonung, noch keine), auf den Chor; es handelt<br />
sich um ein zweistrophiges Lied mit zunächst sehr schlichter<br />
Gitarrenbegleitung, in der zweiten Strophe dann einem brillant von der<br />
Flöte dominierten kammermusikalischen Kolorit. Theodorakis’ Instrumentalkorpus<br />
verzichtet zwar auf „symphonische“ Formationen (ganz<br />
auch auf Streicher), gibt einigen folkloristischen Instrumenten nachdrücklich<br />
Raum, versichert sich aber auch allerlei eruptiver Schlagzeuge<br />
(zu denen man das perkussiv genutzte Klavier zählen könnte). Gegenüber<br />
der formbildenden, die dichterische Botschaft (mit Achtsamkeit aufs<br />
Wortverständnis) vermittelnden Vokalpräsenz hat der Instrumentalpart<br />
eine akzentuierende, unterstreichende, Atmosphäre schaffende, auch<br />
dekorative Funktion. Allerdings gibt er auch Hinweise auf die lateinamerikanische<br />
Grundierung des Gedichtsujets, wie denn überhaupt<br />
Theodorakis mit großer Empathie – und ohne seine Durchdrungenheit<br />
vom griechischen Volkslied und orthodoxen Choral zu verleugnen – geradezu<br />
mit Empathie auch den Tonfall iberoamerikanischer <strong>Musik</strong> trifft und<br />
22
damit ganz tief in die Welt Nerudas eintaucht. Zwei Großpathetiker,<br />
die nicht für sich bleiben, sondern sich gefunden haben – eine brüderlichweltkulturelle<br />
Umarmung im Zeichen (niemals ruhigzustellender) Freiheits-<br />
und Gerechtigkeitssehnsucht.<br />
Hans-Klaus Jungheinrich<br />
(Exklusivbeitrag für das Projekt)<br />
Entwicklung der Politik und Wirtschaft Südamerikas<br />
Der lange Weg Lateinamerikas zur Demokratie<br />
Bis weit in die siebziger Jahre galt der amerikanische Subkontinent als<br />
eine Region politischer Instabilität, die geprägt war durch Putschversuche,<br />
Revolutionen, Diktaturen, Menschenrechtsverletzungen, Protest<br />
und Widerstand. Erst nach dem Scheitern der Militärdiktaturen, besonders<br />
in den großen Staaten Lateinamerikas, begann in den achtziger Jahren<br />
eine Phase der Demokratisierung, die 1990 mit der Rückkehr Chiles zur<br />
Demokratie ihren vorläufigen Abschluss fand.<br />
Der lange Weg Lateinamerikas zur Demokratie begann mit dem Abstreifen<br />
des Jochs des Kolonialismus im 19. Jahrhundert. Die Erlangung der Unabhängigkeit<br />
führte zu den unterschiedlichsten Entwicklungen. Während<br />
beispielsweise Chile bis 1973 eine dauerhafte demokratische Entwicklung<br />
erlebte, war Bolivien im gleichen Zeitraum ein Ort politischer Instabilität,<br />
der bis heute von 190 gewaltsamen Umstürzen erschüttert worden ist.<br />
Diktaturen folgten auf Demokratien und umgekehrt und selbst die demokratischen<br />
Systeme oligarchischer Prägung besaßen Wahlsysteme, die meist<br />
nur die besitzenden reichen und gebildeten Minderheiten am politischen<br />
Prozess beteiligten. Eine tiefgreifende Zäsur bildete die Weltwirtschaftskrise<br />
1929. Sie führte in Lateinamerika zu gravierenden Veränderungen<br />
der terms of trade mit all ihren negativen Auswirkungen wie dem starken<br />
Anstieg der Arbeitslosigkeit und einer Verringerung der Einkommen, Auswirkungen,<br />
die besonders die Unterschichten trafen und auf der Linken<br />
mit neuen sozialistischen und kommunistischen Gruppierungen aufwarteten,<br />
die besonders die städtischen Unterschichten zu mobilisieren wussten.<br />
23
Das Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Sieg der Alliierten führte in<br />
zahlreichen Staaten Mittel- und Südamerikas von Kuba über Guatemala<br />
und Venezuela bis nach Argentinien zu einer Welle der Demokratisierung.<br />
In den meisten Staaten der Region wurde erstmals das Frauenwahlrecht<br />
eingeführt.<br />
Die fünfziger Jahre machten es schwierig für die lateinamerikanische Region<br />
gemeinsame Entwicklungslinien zu erarbeiten. Die sich verschlechternden<br />
Handelsaustauschbeziehungen führten vielerorts zur Senkung des<br />
Lebensstandards breiter Bevölkerungsschichten. Konzepte, die zu einer<br />
schnellen Industrialisierung führen sollten, schlugen, wie das Beispiel<br />
Brasilien zeigt, meist fehl. Dem gesteigerten Import von Kapitalgütern<br />
und hohen Rüstungsimporten stand nur ein geringer Export von<br />
Industriegütern gegenüber. Die Folge waren negative Zahlungsbilanzen,<br />
Abhängigkeit von ausländischen Krediten und enorme Preisanstiege.<br />
Trotzdem konnte sich in Brasilien bis 1964 ein demokratisches System<br />
etablieren. Auch in Argentinien gab es nach dem Sturz Perons 1955 wieder<br />
freie Wahlen und in Kolumbien und Venezuela wurden Militärdiktaturen<br />
durch demokratisch gewählte Regierungen abgelöst.<br />
Dies ist aber nur die eine Seite der Medaille. In Bolivien wurde zu Beginn<br />
der fünfziger Jahre die Macht der Bergwerks- und Großgrundbesitzer durch<br />
die „Nationale Revolution“ gebrochen. Die sich anschließende Verstaatlichung<br />
der Zinnbergwerke und eine Agrarreform brachte den bis dahin<br />
in großer Abhängigkeit lebenden indianischen Bauern wirtschaftliche und<br />
soziale Verbesserungen und die vollen Bürgerrechte einschließlich des<br />
Wahlrechts. Doch schon in der Mitte des Jahrzehnts ebbte der Reformelan<br />
nicht zuletzt durch ökonomische Krisen und die enge Anbindung an die<br />
USA ab und fand 1964 mit einem Militärputsch sein Ende. Erst 1982 fanden<br />
wieder demokratische Präsidentschaftswahlen statt, die zeitweise sonderbare<br />
Blüten trieben. So regierte von 1989-1993 eine Koalition unter dem<br />
Präsidenten Jaime Paz Zamora von der Linken mit dem Vizepräsidenten<br />
und Exdiktator Hugo Banzer. Dass die innenpolitische Situation Boliviens<br />
heute als befriedet angesehen werden kann, zeigt die Wahl der Linksregierung<br />
unter dem Präsidenten indianischer Herkunft, Evo Morales.<br />
24
In die fünfziger Jahre fiel auch die kubanische Revolution, die 1959 mit<br />
dem Einzug Castros in Havanna zur Entmachtung der alten Eliten führte.<br />
Sie war auch der Beginn des offenen Bruchs mit den Vereinigten Staaten,<br />
der 1962 mit der Raketenkrise seinen Höhepunkt erreichte und sowohl die<br />
wirtschaftliche als auch politische Dominanz der USA in Lateinamerika in<br />
Frage stellte. In der Phase des Kalten Krieges reagierten alle amerikanischen<br />
Regierungen auf jede von ihnen interpretierte kommunistische<br />
Einflussnahme sensibel. Schon 1954 war der guatemaltekische Präsident<br />
Arbenz, der es gewagt hatte, den Besitz der amerikanischen United Fruit<br />
Company zu beschlagnahmen, mit Hilfe einer von den USA finanzierten<br />
Interventionsarmee gestürzt worden. Es sollte aber erst der Anfang amerikanischer<br />
Einmischungen in die inneren Angelegenheiten lateinamerikanischer<br />
Staaten sein. Es folgte 1961 ein Putschversuch in Kuba, der mit<br />
einem Desaster endete. 1973 putschte General Pinochet (1973-1989) mit<br />
massiver amerikanischer Unterstützung in Chile erfolgreich. Militärische<br />
Interventionen der USA folgten u. a. 1983 in Grenada und 1993 in Panama<br />
und auch der Aufbau der Contras, einer antikommunistischen Guerillabewegung<br />
in Honduras und Nicaragua, gehören hierzu. Erst unter dem<br />
amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter wurde diese Politik der Einmischung<br />
beendet.<br />
Auch die in den sechziger und siebziger Jahren besonders aktiven kommunistischen<br />
Guerillabewegungen kubanischen Vorbilds sind gescheitert,<br />
weil sie die Bevölkerung nicht für sich gewinnen konnten. So folgte den<br />
siebziger Jahren, die geprägt waren von Militärdiktaturen, eine Phase, die<br />
mit der Demokratisierung Paraguays 1989 und Chiles 1990 das vorläufige<br />
Ende autoritärer Herrschaft in Lateinamerika bedeutete.<br />
Heute müssen Putschisten, die in Lateinamerika ein totalitäres Regime<br />
etablieren wollen, sowohl mit dem Widerstand der eigenen Bevölkerung<br />
als auch mit internationalen Sanktionen rechnen. Die Länder Mittel- und<br />
Südamerikas sind auf dem Weg mehr und mehr zusammenzuwachsen.<br />
Dies gilt besonders für den ökonomischen Sektor. Die immer intensiver<br />
werdenden Integrationsbestrebungen richten sich nicht mehr wie in den<br />
achtziger Jahren gegen eine Abschottung vom globalen Markt, sondern<br />
25
zielen primär auf eine gegenseitige Öffnung der Volkswirtschaften.<br />
Geographisch sich überlagernde Integrationssysteme wie die NAFTA,<br />
Gruppe Drei, CARICOM und verschiedene bilaterale Beziehungen bilden<br />
heute eine Freihandelszone, die später in einen gemeinsamen Markt münden<br />
soll. Ähnliche Systeme etablieren sich auch in Zentralamerika. Auch<br />
haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten<br />
seit den siebziger Jahren, von temporären Irritationen abgesehen, gut entwickelt.<br />
Mittlerweile verzeichnet der Handelsaustausch der lateinamerikanischen<br />
Staaten mit den USA zweistellige Wachstumsraten. Parallel hierzu<br />
findet in Lateinamerika ein politischer Prozess statt, der das politische<br />
Selbstverständnis der Region stark verändert hat und als Motor für einen<br />
echten Demokratisierungsprozess verstanden werden kann. So versteht<br />
sich die OAS heute als eine Gemeinschaft demokratischer Staaten, die<br />
in ihrer neuen Charta Mitgliedsländer mit Sanktionen belegt, deren<br />
Regierungen gestürzt werden.<br />
Wolfgang Rudloff<br />
Zum <strong>Tanztheater</strong> des Projekts „Canto General“<br />
Als Gerd Rixmann mich im vergangenen Februar fragte, ob ich als Regisseur<br />
und Choreograph bei seinem Projekt des „Canto General“ mitarbeiten<br />
wollte, sagte ich sofort zu. Der Gedanke, eine Inszenierung zu gestalten,<br />
die Amateure und professionelle Künstler zwischen 5 und 60 Jahren mit<br />
einbezieht, hat mich begeistert. Im Gespräch mit vielen Kollegen, Freunden<br />
und Mitwirkenden nahm das Projekt immer mehr Gestalt an. Interessant<br />
war, dass meine eigene Sichtweise auf das Lateinamerika in den 70er<br />
Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine ganz andere ist als das Bild<br />
meines Ursprungskontinents hier in Europa.<br />
Ich verbrachte Kindheit und frühe Jugend in Brasilien und war mit<br />
ganzem Einsatz mit meiner Ausbildung als Schauspieler und Tänzer<br />
beschäftigt. Während ich den großen kulturellen Reichtum meiner Heimat<br />
26
erforschte, flohen tausende von Menschen aus Lateinamerika nach Europa<br />
um der Diktatur zu entgehen. Es ist nun eine wunderbare Herausforderung<br />
für mich, diese beiden Sichtweisen miteinander zu verknüpfen.<br />
Pablo Neruda hat in seiner großartigen Poesie dafür die ideale Grundlage<br />
geschaffen. Im Canto General verbindet er in einzigartiger Weise die oft<br />
grausame Geschichte Lateinamerikas mit der fantastischen Natur und der<br />
Lebensfreude der Menschen. Diese Vielfalt habe ich versucht zu wahren,<br />
indem ich jedes <strong>Musik</strong>stück individuell choreografierte. Es entstand so ein<br />
Mosaik aus sehr verschiedenen tänzerischen Ausdrucksformen.<br />
In „Lautaro“, einem Stück, das Neruda zu Ehren eines chilenischen Helden<br />
von 1535 geschrieben hat, habe ich Bewegungselemente der Capoeira<br />
eingebaut, des brasilianischen Kampftanzes.<br />
In „Los libertadores/Die Befreier“, ebenfalls ein kämpferisches Stück,<br />
stelle ich in einer irdischen Höhle, die Mütter der Freiheitskämpfer vor.<br />
Sie werden die zukünftigen Krieger gebären, die noch nicht zu sehen sind.<br />
Diese Neuinterpretation ist auch aus der Not geboren, dass sich für die<br />
Szenen, in denen ich ursprünglich männliche Tänzer geplant hatte, bei<br />
dem Casting nur Frauen gemeldet hatten. Ich finde, dass dieser ursprünglich<br />
aus der Not geborener Tanz, einen ganz besonderen Charme hat.<br />
Für diese zwei Stücke ist eine <strong>Tanztheater</strong>gruppe, aus Kindern, Erwachsenen<br />
und Schülern der <strong>Gutenbergschule</strong> zusammen gewachsen. Ich<br />
möchte mich bei Maria Kretz und den Solisten Katharina Nicht aus<br />
Dresden mit ihren Schlangen, Catalina Vladesen und Sebastian Gajor für<br />
ihre Unterstützung bedanken.<br />
Mutter Erde in „Amor America“ und die spanische Oppositionelle in<br />
„Vov a vivir“ wird von Leila Haas, THEATER MEMBRAN, interpretiert. Sie<br />
ist mit dem Canto General und der Geschichte Lateinamerikas wohl vertraut.<br />
Wir haben die beiden Szenen in gemeinsamer Improvisation erarbeitet,<br />
begleitet von spannenden Diskussionen über Inszenierung und Kostüme.<br />
Ein zusätzliches Highlight des Projekts ist der Solist des Hessischen<br />
Staatstheaters Wiesbaden Elvis Val, der als Choreograph und Tänzer in<br />
den Stücken „Neruda Requiem Eternam“ und „América insurrecta“ zu<br />
sehen sein wird.<br />
27
Als Kooperationspartner habe ich weiterhin Ute Bühler, TANZRAUM,<br />
und Ramon Rivera/Tanzstudio DANCE LINE gewonnen, die mit großem<br />
Enthusiasmus für ihre Kinder und Jugendlichen die Stücke „La United<br />
Fruit Co.“ bzw. „Algunas bestias“ und „Vienen los pajaros“ entwickelt<br />
haben.<br />
Der künstlerische Austausch mit den Kollegen der freien Tanz- und<br />
Theaterszene Wiesbadens und unsere Zusammenarbeit waren äußerst<br />
fruchtbar. Aufgrund unserer großen Verschiedenheit waren die unterschiedlichen<br />
Interpretationen von Pablo Nerudas Text und der großartigen<br />
<strong>Musik</strong> von Mikis Theodorakis besonders interessant und immer<br />
wieder erstaunlich.<br />
Ich freue mich sehr, Ihnen nun das Ergebnis dieser Zusammenarbeit und<br />
des gesamten Entwicklungsprozesses zu präsentieren.<br />
Eduardo Laino<br />
Zu Regie und Choreographie Eduardo Lainos<br />
Aufgrund dramaturgischer Entscheidungen haben wir die von Theodorakis<br />
vorgesehene Reihenfolge des Canto General geändert.<br />
Mir war es wichtig, dass neben den Inhalten der gesungenen spanischen<br />
Sprache eine Geschichte auf der Bühne erzählt wird, die, in <strong>Tanztheater</strong><br />
umgesetzt, auf die Hintergründe der Texte von Pablo Neruda eingeht.<br />
„Amor America“ (Liebe zu Amerika)! Ein Kontinent wird geboren, an der<br />
Oberfläche entsteht eine vielfältige Fauna – Algunas Bestias (Einige Tiere) –<br />
und Flora, unter der Erde verbirgt sich eine Fülle an Bodenschätzen.<br />
Dieser Reichtum wird von den Eroberern Jahrhunderte hindurch rücksichtslos<br />
ausgebeutet (The United Fruit Company), die Völker, die dort<br />
leben, werden von selbst ernannten oder eingesetzten Diktatoren unterjocht<br />
und durch Grausamkeit gedemütigt, aber der Überlebenswille der<br />
Menschen ist nicht auszurotten. „Voy a vivir“ (Ich werde leben).<br />
28
Pablo Neruda hat sich immer mit den Bewohnern seines Kontinents,<br />
ja mit allen unterdrückten Menschen dieser Erde solidarisiert. Als überzeugter<br />
Kommunist vertrat er die Ideale seiner Partei, der er dankbar ein<br />
Lobgedicht widmet. „A mi partido“ (An meine Partei).<br />
Die zweite Hälfte greift zurück auf den Anfang des ersten Teils und<br />
beschreibt in „Vienen los Pajaros“ (Die Vögel erscheinen) die Besiedlung<br />
der Erde durch die Vögel. Nerudas Beschreibung seiner Lieblingstiere<br />
wird unvermittelt unterbrochen durch das Requiem für Pablo Neruda, um<br />
dessen frühen und überraschenden Tod Natur und Menschen trauern.<br />
Neruda hat die Uraufführung seines Canto General in der Vertonung von<br />
Mikis Theodorakis nicht mehr miterlebt.<br />
Die einheimische Bevölkerung Lateinamerikas glaubt, dass ihre verstorbenen<br />
Ahnen sie beschützen und in ihrem Kampf um Befreiung unterstützen.<br />
Die nie versiegende Kraft des Volkes symbolisiert Neruda als einen<br />
sich immer weiter verbreiternden Baum: „Los Libertadores“ (Die Befreier).<br />
Aus den langen Prozessen der Läuterung wird schließlich ein strahlender<br />
Held, „Lautaro“, geboren.<br />
Bis heute sind Pablo Nerudas Bücher eine Ermutigung für den riesigen,<br />
multikulturell bevölkerten Kontinent, der nach einer leidvollen Geschichte<br />
so viele Gegensätze und so viel Hoffnung auf Friede und Gleichberechtigung<br />
in sich birgt. So endet unsere Interpretation des Canto General mit<br />
Nerudas Traum von einem „Aufständischen (Latein)Amerika“: America<br />
Insurrecta.<br />
Eine Hoffnung des großen chilenischen Poeten auf Gerechtigkeit und<br />
Freiheit für die Völker Lateinamerika besteht noch immer. Die Schönheit<br />
des Kontinents, die Kraft der Menschen und ihre Lebenslust sind ungebrochen.<br />
Eduardo Laino<br />
29
Zu den Choreographien Ute Bühlers und Ramon Riveras<br />
„Algunas Bestias“ – Einige Tiere<br />
Die Entwicklung von der Amöbe zum höheren Lebewesen (Einzeller verbinden<br />
sich zu Mehrzellern)<br />
Vorstellung der höheren Tiere<br />
„Vienen los Pajaros“ – Die Vögel erscheinen<br />
Inspiration der Menschen durch die Vögel (Ritualtanz). Getanzte<br />
Ausdrucksmöglichkeiten der Vögel.<br />
Ramon Rivera<br />
„La United Fruit Company“<br />
Die Riesenschlange, eine Anaconda, umschlängelt beherrschend die<br />
Szene, häutet sich. Aus ihr hervor kommen dubiose Gestalten, die in ihrer<br />
Gestik Machtgehabe, Überheblichkeit und Gewaltbereitschaft ausdrücken.<br />
Sie rauben die Schätze des Landes, verehren und verbergen sie, ziehen<br />
wieder mit der Schlange ab.<br />
Ute Bühler<br />
Bewegte Bilder für den „Canto General“<br />
Ein Arbeitsbericht von Katharina Kruczek, Tobias Busch und Hartmut Jahn<br />
Was bewegt uns?<br />
Welche Bilder bewegen uns?<br />
Wie finden wir die bewegten Bildwelten für den „Canto General“?<br />
Zu welchen Bildwelten gelangen wir, wenn die Bilder in der Zusammenarbeit<br />
mit Chor und Bühnenchoreographie entstehen – die ein Eigenleben<br />
entwickeln und doch von der Kraft des Chores und der Choreographie<br />
nicht ablenken dürfen?<br />
Das waren die Fragen zu Beginn des Projekts – und Fragen, die erst nach<br />
der Aufführung beantwortet werden können. Denn erst wenn die Bilder<br />
zusammen mit Chor, Orchester und Choreographie auf das Publikum<br />
treffen, sehen wir die Wirkung.<br />
30
Die Länge der Aufführung ließ uns nach einem strukturierenden Element<br />
suchen, das Bewegung in sich trägt und diese Bewegung ähnlich der<br />
<strong>Musik</strong> in unterschiedlicher Dynamik variieren lässt. Im Bluebox-Studio<br />
bauten wir nach einigen Tests eine Art Vorhang aus verschieden breiten,<br />
weißen Stoffstreifen.<br />
Mit Hilfe einer Windmaschine können die Stoffstreifen langsam oder<br />
schnell bewegt werden. Die Kamera legt den Ausschnitt fest, sodass die<br />
Streifen dünner oder breiter im Bild erscheinen. Die blaue Farbe des<br />
Studio-Hintergrunds, das chroma-key-Signal, bietet die Möglichkeit, weiteres<br />
Bildmaterial einzufügen: Es können ein oder mehrere Farbtöne sein<br />
oder gegenständliche Motive, die wir aus der Lyrik des „Canto General“<br />
aufgreifen.<br />
Im weiteren Arbeitsverlauf orientierten wir uns an der Stimmung des<br />
„Canto General“.<br />
Das ließ uns – wenn auch eingeschränkt – die Freiheit in der Motivauswahl<br />
und der visuellen Interpretation, die mit Momenten der bewegten<br />
Typographie und Graphik arbeitet und der Versuchung zu einem Video-<br />
Clip-Bilderbogen trotzt.<br />
Wir können die Emotion, das Pathos des Stücks aufgreifen, unterstützen<br />
– oder diese Unterstützung zur gleichen Zeit dämpfen.<br />
Diese Formsprache, die Elemente des epischen Theaters entlehnt, lässt<br />
einen zeitgenössischen Blick zu – auf die Geschichte des „Canto General“<br />
und zugleich Lateinamerikas.<br />
Hartmut Jahn<br />
Die Theaterwerkstatt der <strong>Gutenbergschule</strong><br />
Die Bühnengestaltung, die Kostüme der Tänzer und die Tiermasken sind<br />
Produkte der Theaterwerkstatt der <strong>Gutenbergschule</strong>, einer freien Arbeitsgemeinschaft<br />
von Schülerinnen, im Alter von 10-17 Jahren.<br />
Die Mädchen trafen sich einmal in der Woche und haben mit Geschick<br />
und Engagement aus Draht, Papier und Kleister die Tierköpfe für<br />
die kleinen Tänzer der Dance-Line Kompanie entwickelt und mit den<br />
31
egrenzten Mitteln einer Schularbeitsgemeinschaft Urwaldbewohner entstehen<br />
lassen.<br />
Wie sieht ein Ameisenbär aus, was unterscheidet den Puma vom Jaguar<br />
und welche Kopfform hat der Leguan? Mit Lexikon und Internet wurde<br />
die Buntheit und Vielfalt Südamerikas erkundet, fraglich war auch der<br />
Grad des Naturalismus. Da sich die kleinen Tänzer mit diesen Tieren<br />
identifizieren sollten und zudem hier die Illustration des Neruda-Textes<br />
wichtig erschien, wurden die Wesen möglichst realistisch wiedergegeben.<br />
Für die Gestaltung der Kostüme der indianischen Tänzer wurden Vorbilder<br />
gesucht, die sich bei den Trachten und Mustern der Mapuchees fanden,<br />
Ureinwohner Chiles und Perus, die auch heute noch um ihre Rechte<br />
kämpfen.<br />
Hierzu mussten Schnittmuster erstellt, gefärbt, genäht und immer wieder<br />
Rücksprache mit den Darstellern gesucht werden.<br />
Die Mädchen haben viele Stunden ihrer Freizeit dem Projekt gewidmet,<br />
deshalb einen besonderen Dank an: Anja, Antonia, Geraldine, Jasmin,<br />
Jasmin, Katharina, Kaori, Thea, sowie die Hilfe von Frau Zerbe, sowie alle<br />
freundlichen Materialspender.<br />
Eva Kaufmann-Ehses<br />
32<br />
Matthias<br />
Petroll<br />
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Die Mitwirkenden des Projekts und der Aufführungen<br />
Die Gesangssolisten<br />
Katja Boost - Alt<br />
Eike Wilm Schulte - Bariton<br />
Die Chöre<br />
Projektchor-Leitung: Gerd Rixmann<br />
Chöre der <strong>Gutenbergschule</strong>, Leitung: Gerd Rixmann<br />
Männerstimmen des Wiesbadener Knabenchors<br />
Leitung: Roman Twardy<br />
Die Tanzsolisten<br />
Leila Haas, Katharina Nicht, Catalina Vladescu,<br />
Sebastian Czajor, Eduardo Laino, Elvis Val<br />
Die Tanzensembles<br />
tanzraum Ute Bühler<br />
Elisabeth Arnold, Carolin Buschauer, Caterina Hoeck, Nora Knappe,<br />
Alina Kube, Tabea Langer, Marie Melin, Marcella Melien,<br />
Sofia Nagel, Laura Racz, Jaqueline Schmidt, Jonathan Schmitt,<br />
Lena Sommer, Natalie Starck, Hanna Sütterlin, Vera Thielen,<br />
Katharina Zimmer<br />
Tanzgruppe des Projekts<br />
Alexandra Bidian, Sonja Engelhardt-Alkier, Maya Erdmann,<br />
Irene Friedrich-Preuß, Kathleen Hornjak, Katharina Jenowska,<br />
Miriam Jurecic, Hannah Keller, Silke Kintzel, Maria Kretz,<br />
Indira Diana Laino, Jonas Litzki, Konstantin Mayer,<br />
Marcel Naumann, Kaiko Triga Obel, Fabian Pilz, Julian Proft,<br />
Maria Schenberger, Alison Silva, Danilo Skowronek,<br />
Svenja Skubella, Luca Zeiter<br />
33
34<br />
Dance Line Wiesbaden<br />
Las Bestias (Die Tiere) – Cornilius Brandau, Jasmina Dubljak,<br />
Benjamin Emmrich, Martha Kehry, Stella Krueger,<br />
Neqin Mehrbarein, Marie Ramis, Serina Steinheimer,<br />
Tara Marleen Weiss<br />
Los Pajaros (Die Vögel) – Chantale Eglin, Jana Flaccus, Nora Geisler,<br />
Asgard Hubl, Jennifer Konrat, Vanessa Krebs, Jennifer Kurzmann,<br />
Laura Oischinger, Katharina Rohrer, Lisa Struss, Liesa Walter,<br />
Die Instrumentalisten<br />
Flöten: Charlotte Gjesdahl, Magda Ròznicka,<br />
Matthias von Piechowski<br />
Gitarren: Mainzer Gitarrenquartett SONIDO<br />
Ute und Michael Koch, Tassilo Reiß-König,<br />
Bettina Rentsch<br />
Schlagzeug: Sabine Botschen, Berchon Dias, Thea Florea,<br />
Sebastian Hohberg, Andreas Kubitzki,<br />
Jürgen Nießner<br />
Kontrabass: Hendrik Nebeling<br />
Klaviere: Joachim Heß, Volker Krebs<br />
Die Choreographen<br />
Ute Bühler: (The United Fruit Co.)<br />
Eduardo Laino: (siehe Programmablauf)<br />
Ramon Rivera: (Algunas Bestias, Vienen los Pajaros)<br />
Der <strong>Film</strong><br />
Katharina Kruczek, Tobias Busch, Hartmut Jan<br />
Die Dirigenten<br />
Roman Twardy<br />
Gerd Rixmann
Korrepetition<br />
Konrad Jürgen Kleinicke<br />
Registerproben<br />
Uta Colditz, Ulla Dammeier, Hendrik Nebeling,<br />
Roman Twardy, Thomas Hoepp<br />
Bühnenbild, Requisiten, Kostüme<br />
Theaterwerkstatt-AG der <strong>Gutenbergschule</strong><br />
Leitung: Eva Kaufmann-Ehses<br />
Anja Brüggen, Jasmin Brunn, Thea Courtial, Michelle Hagenauer,<br />
Yasmin Hofmann, Hjalmar Katt, Geraldine Krüger, Kaori Laino,<br />
Antonia Piesck, Geraldine Stephan, Katharina Zerbe<br />
Entwurf des Projekt-Logos<br />
Helmut Ehses<br />
Plakat / <strong>Programmheft</strong><br />
WI.WA.4 Kommunikationsdesign<br />
Redaktion des <strong>Programmheft</strong>s<br />
Gerd Rixmann<br />
LK-Deutsch, Stufe 12 der <strong>Gutenbergschule</strong><br />
Verantwortliche Lehrerin: Irene Schlotter<br />
Schülerinnen und Schüler: Julia Beyersdorf, Carolin Dahn,<br />
Jill Dressendörfer, Lea Fischer, Linda Flothmann,<br />
Konstantina Fourkiotis, Clarissa Gröschen, Kira Hollmann,<br />
Marie-Stella Hühnemohr, Sabrina Kaiser, Sabrina Köberich,<br />
Ann-Sophie von Koester, David Kreidel, Mareike Mauer, Lisa Rau,<br />
Tim Bastian Richter, Sophie-Charlotte Salzburg, Sarah Schmid,<br />
Almut Siebecker, Jana Stein, Jessica Taube, Kirsten Vogt,<br />
Lisa Wagner, Saskia Wirth<br />
35
Presse-Gruppe und PR<br />
Verantwortlicher Lehrer: Peter Wagner<br />
Schülerinnen und Schüler: Julia Beyersdorf, Inga Fink,<br />
Mareike Mauer, Friderieke Hesse<br />
Beleuchtung<br />
Jutta Wittekind, Rüsselsheim<br />
Tontechnik<br />
Firma Wittekind, Rüsselheim<br />
Jan Bauer, Lukas Schmidt<br />
… und viele ungenannte Helferinnen und Helfer während des Projektverlaufs<br />
und hinter den Kulissen der Aufführungen.<br />
Biografien<br />
Gesangssolisten<br />
36<br />
Katja Boost<br />
Die Altistin Katja Boost gastiert in der aktuellen<br />
und kommenden Spielzeit am Mecklenburgischen<br />
Staatstheater Schwerin u.a. als Quickly in Verdis<br />
„Falstaff“, an den Bühnen der Stadt Köln sowie<br />
am Bremer Theater. In der Spielzeit 2004/05<br />
führten sie Engagements nach Schwerin, Kassel,<br />
Karlsruhe und die Deutsche Oper Berlin.<br />
Von 2000 bis 2004 war sie an den Bühnen der Stadt Köln engagiert,<br />
wo sie u.a. als Ino in „Semele“, Prinzessin Clarissa in „Die Liebe zu<br />
den drei Orangen“ sowie im „Ring“ als Rheingold- und Siegfried-Erda,<br />
2. Norn und Schwertleite zu hören war.
Zuvor war Katja Boost im jungen Ensemble der Bayerischen<br />
Staatsoper München engagiert. Festspielauftritte führten sie u.a. nach<br />
Wiesbaden (Eröffnung der Maifestspiele 2000, Stimme Cassandras in<br />
der Uraufführung der Oper "Cassandra-Complex" von Gerhard Stäbler).<br />
Bereits während des Studiums gastierte Katja Boost an den Opernhäusern<br />
in Karlsruhe und Köln. Sie sang die Filipyevna in „Eugen<br />
Onegin“ unter der Regie von Nikolaus Lehnhoff für die European<br />
Union Opera im Festspielhaus Baden-Baden und am Theatre des<br />
Champs Elysees in Paris.<br />
Besonders im romantischen Konzertrepertoire, wie z. B. Verdis Requiem,<br />
Beethovens Missa Solemnis oder Mahlers 2. Symphonie konnte die<br />
Altistin in den vergangenen Jahren auf sich aufmerksam machen.<br />
So führte sie eine Konzertreise im Auftrag des Goethe-Instituts mit den<br />
„Liedern eines fahrenden Gesellen“ von Mahler nach Asien.<br />
Sie ist in Wiesbaden geboren und studierte bei Gertie Charlent und<br />
Julia Hamari.<br />
Eike Wilm Schulte<br />
studierte an der <strong>Musik</strong>hochschule in Köln sowie<br />
am Salzburger Mozarteum. Seinen ersten Vertrag<br />
erhielt er in Bielefeld; es folgten weitere Verträge<br />
in Wiesbaden und Düsseldorf. Sein breitgefächertes<br />
Repertoire umfasst alle wesentlichen Rollen<br />
der deutschen und italienischen Opernliteratur. In<br />
den letzten Jahren führten ihn seine Engagements<br />
in viele bedeutende Opernhäuser der Welt. In den kommenden Jahren<br />
ist er mit der Münchener Staatsoper, Dresdner Semperoper, dem<br />
Opernhaus Leipzig, der Metropolitan Opera New York, dem Grand<br />
Theatre de Geneve, Teatro San Carlo Neapel, Teatro Real Madrid, sowie<br />
den Opernhäusern Toulouse und Marseille verbunden.<br />
37
Choreographen<br />
38<br />
Eduardo Laino<br />
LAINO ist Choreograph, Tänzer, Schauspieler und<br />
Pädagoge. Er wurde in klassischem Ballett, Modern<br />
Dance, Jazz Dance sowie brasilianischem/lateinamerikanischem<br />
Folkloretanz ausgebildet und begann<br />
seine Laufbahn als Schauspieler und Tänzer<br />
1976 in Sao Paulo/ Brasilien. In Lateinamerika,<br />
Japan, Hongkong, Indien und Europa sammelte er<br />
internationale Erfahrungen.<br />
Eduardo Laino ist außerdem engagierter Berater und Organisator für<br />
interkulturelle Veranstaltungen. In Deutschland organisiert er seit<br />
1990 erfolgreich Veranstaltungen, mit Schwerpunkt im Rhein-Main<br />
Gebiet. Er ist im Bereich Kunst- und Kultur-Management tätig.<br />
2001 gründete er die Agentur für Interkulturelles Engagement in<br />
Wiesbaden.<br />
Ute Bühler<br />
Sie erhielt ihre Ausbildung zur Tanzpädagogin<br />
bei Else Lang, Wigmannschülerin in Köln und bei<br />
Rosalia Chladek, Wien.<br />
Ihre Ausbildung zur <strong>Musik</strong>pädagogin für «Basale<br />
<strong>Musik</strong>erziehung» absolvierte sie bei Karl Foltz,<br />
Köln, ihre Ausbildung zur Basic-Franklin<br />
Lehrerin in Ideokinese, Zürich.<br />
Sie erhielt Unterricht in Folkloretanz, Feldenkrais, Qi Gong, Trommeln<br />
und Gesang.<br />
1989 gründet sie ihr eigenes Tanzstudio „tanzraum“, ist gleichzeitig<br />
Dozentin im berufsbegleitenden Studium - System Chladek® in Wien.<br />
Workshops für Pädagogen und Tanzinteressierte gibt sie in Deutschland,<br />
der Schweiz und Italien und betätigt sich als Choreographin und<br />
Tänzerin in diversen Tanz- und Performance-Projekten.
Ramon Rivera<br />
wurde als Tänzer an der „Juilliard School of the Performing Arts“ ausgebildet,<br />
war 13 Jahre lang Solotänzer am Staatstheater Wiesbaden,<br />
studierte Pädagogik für Bühnentanz an der Frankfurter Hochschule für<br />
<strong>Musik</strong> und darstellende Kunst und arbeitete dort nach seinem Diplom<br />
als Dozent. Seit 17 Jahren betreibt er zusammen mit seinem Geschäftspartner<br />
Reto Dillenberger das Tanzstudio „Dance Line“ in Wiesbaden.<br />
Tanzsolisten<br />
Katharina Nicht<br />
1982 bis 1987 Sächsische Artistenschule, Kautschukaquilibristik,<br />
1987 bis 1989 Akrobatiktrainerin, von<br />
1990 bis 1996 Jazz-Tanz. Moderner Tanz und<br />
Klassik-Ausbildung im Tanzhaus Friedrichstadt<br />
und Paluccaschule, seit 1993 Ausbildung im Orientalischen<br />
Tanz und seit 1996 Lehrerin für orientalischen<br />
Tanz in verschiedenen Tanzschulen.<br />
Bühnenprogramme „Orientalische Impressionen mit elf Schleiern“<br />
1995, 1997, 1998; „Zwischen Tradition und Moderne“ mit Tamer Samir<br />
(Ägypten/Berlin) 1999, „Metamorphosen“ 2000<br />
1. Platz beim Dresdner Kleinkunstfestival<br />
Zahlreiche Engagements wie z.B. im Kulturpalast Dresden, Theater der<br />
Jungen Generation Dresden, Albrechtstraum im Schloß Albrechtsberg,<br />
Freies Theater Schwerin, Kunst- und Kulturzentrum am Kaßberg u.v.m.<br />
Catalina Vladescu<br />
1986-1992 Ballettunterricht in der Tanzschule Weber<br />
1992-1996 Modern Jazz-Unterricht in der Tanzschule Weber<br />
1996-2002 Freestyle-Jazz-Formation „Barbaras Formation“,<br />
Tanzschule Weber, Deutsche Meisterin, Europameisterin<br />
und Vize-Weltmeisterin im Jazzdance.<br />
39
40<br />
Leila Haas<br />
Theater Membran, Wiesbaden<br />
Geschichtenerzählerin und Performerin im freien<br />
Theaterbereich. Ausbildung in Körpertheater. Unterricht<br />
in Tanz verschiedener Ethnien. Theaterpädagogin<br />
für Kinder, Erwachsene und in der Psychiatrie.<br />
Studium: Japanologie, Lateinamerikanistik<br />
und Sozialpädagogik.<br />
Pablo Neruda, der Canto General und Mikis Theodorakis begleiten<br />
mich seit drei Jahrzehnten. Ich finde es wunderbar anachronistisch,<br />
dieses Stück Kulturgeschichte 2006 aufzuführen, in einer Zeit, in der<br />
es fast verpönt ist, Emotionen zu zeigen, in der Begriffe wie Hoffnung,<br />
Widerstand und Menschlichkeit nicht mehr oft verwendet werden.<br />
Es freut mich, Teil einer so großen und bunten Inszenierung zu sein.<br />
Sebastian Czajor<br />
1977 in Pole/Katowic geboren und seit 1988 in<br />
Deutschland.<br />
Im August 2004 begann er mit der Ausbildung<br />
zum Erzieher an der Fachschule für Sozialpädagogik<br />
in Wiesbaden.<br />
Von 2001 bis 2005 wurde er privat von A. Sanchez<br />
im Salsa unterrichtet und nahm parallel Capoiera<br />
Stunden in Frankfurt und Wiesbaden.<br />
Im November 2005 wurde er Mitglied in der Showtanzgruppe „Extravaganza“,<br />
die dem Turnerbund Wiesbaden Sonnenberg angehört.<br />
A. Kleinfeld leitet die Tanzgruppe, die bei Events, Festen und Wettkämpfen<br />
mit wachsendem Erfolg teil nimmt.<br />
Eduardo Laino<br />
(siehe bei Choreographen)
Elvis Val<br />
studierte 1994-1997 an der Ion Beitia Ballet<br />
School (Bilbao) und von 1997-1999 an der John<br />
Cranko Ballett Schule (Stuttgart). Bis 2001 war er<br />
im Victo Ullate Ballet (Spanien) beschäftigt, seit<br />
2001 ist er Solo-Tänzer im Ballett des Wiesbadener<br />
Staatstheaters. Sein Gastverträge führten ihn<br />
nach Polen, Essen und Japan.<br />
Chöre<br />
Projektchor<br />
Dem Aufruf, im Chor des diesjährigen Projekts mitzusingen, folgten<br />
überwiegend Eltern, Kollegen und Ehemalige der Schule. Ebenso meldeten<br />
sich eine große Zahl Sängerinnen und Sänger aus den vorhergehenden<br />
Chorprojekten der Schule und auch Mitglieder anderer<br />
Chöre aus Wiesbaden an. Seit Oktober 2005 bis März 2006 probte der<br />
Chor alle zwei Wochen, seit April 2006 jede Woche samstags ganztägig.<br />
Dieser gewaltige Zeitaufwand war dem Umfang des Werkes durchaus<br />
angemessen. Wie schon in den vorigen Projekten ist der Chor mittlerweile<br />
zu einer hoch motivierten Chorgemeinschaft zusammengewachsen.<br />
Schulchöre<br />
Nach 5, 6, 7 oder gar 8 Stunden Unterricht noch singen? Und obendrein<br />
freiwillig? Es gibt viele Schülerinnen und Schüler, die das nur<br />
schwer verstehen können und viele, die nach einigen Wochen „Probesingen“<br />
merken, dass sie für ihre Freizeit andere Prioritäten setzen wollen.<br />
Aber irgend etwas muss ja dran sein an diesem Gemeinschaftserlebnis<br />
„Singen“, den ernsten oder spaßigen Proben, den zwei festlichen Chorkonzerten<br />
jährlich, den Chorfahrten, den Chorfreizeiten und den großen<br />
Chorprojekten der Vergangenheit (Carl Orffs „Carmina Burana“<br />
41
42<br />
1993/1998 und J. Haydns „Die Schöpfung“ 1995/1996), denn sonst<br />
ließen sie sich nicht immer wieder Jahr für Jahr begeistern: die rund<br />
80 Kinder im Kinderchor (Klassen 5 und 6), die jeweils zwischen 30<br />
und 40 Mitglieder des Jugend- (Klassen 7 und 8) und Kammerchors<br />
(Klassen 9 bis 13).<br />
In 29 Jahren Chorgeschichte gab es manche Höhepunkte musikalischer<br />
und menschlicher Art. In Schulchören gehört ständiges Kommen und<br />
Gehen zum Alltag. Wer tatsächlich 9 Jahre dabei bleibt, kann viel mitnehmen<br />
für seine <strong>Musik</strong>alität, seine Stimme, seine Persönlichkeit und<br />
seine gesunde Atmung. Die Chronik der Schulchöre könnte sich sehen<br />
lassen, machte sich jemand die Mühe, alles aufzuschreiben, was in den<br />
Chorkonzerten bereits gesungen und gespielt wurde, mit welcher<br />
Begeisterung das Publikum immer und immer wieder das Engagement<br />
der Kinder und Jugendlichen belohnte, wie die Presse mal mehr, mal<br />
weniger aufmerksam die Ergebnisse der chorischen Arbeit an unserer<br />
Schule kommentierte.<br />
Es gibt kaum einen vokal-musikalischen Bereich, in dem sich die<br />
Schulchöre nicht schon getummelt hätten. (Nicht immer gleichermaßen<br />
erfolgreich, aber immer mit Eifer und bestem Vermögen dabei.)<br />
Beispiele von der frühen Mehrstimmigkeit bis zu harmonisch komplizierten<br />
Werken unseres Jahrhunderts wurden einstudiert. Ebenso hatten<br />
in jedem Chorkonzert Arrangements aus Oratorium, Oper, Musical<br />
oder Jazz- und Popmusik ihren Platz.<br />
Für dieses Projekt wurden für die Schulchöre dem jeweiligen<br />
Leistungsstand entsprechende Bearbeitungen aus dem Original hergestellt.<br />
Auf diese Weise ist es allen Chören möglich, an dem umfangreichen<br />
Werk aktiv Teil zu haben.<br />
Wiesbadener Knabenchor<br />
Der Wiesbadener Knabenchor wurde 1960 von Pfarrer Dr. Hugo<br />
Herrfurth an der Wiesbadener Ringkirche gegründet. Von 1964 bis<br />
1989 stand der Chor unter der Leitung von Dr. Konrad-Jürgen<br />
Kleinicke, der den Chor in seiner 25jährigen Tätigkeit zu großen
Erfolgen führen konnte. Von 1990 bis 1997 leitete Klaus Ullrich den<br />
Wiesbadener Knabenchor auf hohem Niveau. Ihm folgte der aufstrebende<br />
junge Chorleiter Nicol Matt, der den Chor bis 2001 erfolgreich<br />
leitete. Seit 2001 ist Roman B. Twardy verantwortlicher künstlerischer<br />
Leiter des Chores.<br />
Der Knabenchor umfasst heute fast 90 Knaben- und Männerstimmen<br />
im Alter von 7 bis 28 Jahren. Durch Chor- und Orchesterkonzerte<br />
sowie Konzertreisen hat sich dieses Vokalensemble in der Rhein-Main-<br />
Region, in Deutschland und auch international einen Namen gemacht.<br />
Dirigenten<br />
Roman B. Twardy<br />
machte seine ersten musikalischen Erfahrungen<br />
bei den Kiedricher Chorbuben. Nach dem Abitur<br />
studierte er <strong>Musik</strong>wissenschaft, Germanistik, Pädagogik<br />
und Schulmusik an der Universität Mainz.<br />
Heute ist er als Schulmusiker an der Oranienschule<br />
in Wiesbaden beschäftigt und seit 2001 künstlerischer<br />
Leiter des Wiesbadener Knabenchors.<br />
Neben seinen zahlreichen künstlerischen Engagements ist Roman B.<br />
Twardy als Dozent für Tonsatz und Gehörbildung an der Gutenberg-<br />
Universität Mainz tätig.<br />
Gerd Rixmann<br />
studierte Schulmusik, Gesang und Germanistik in<br />
Frankfurt am Main. Fortbildung in Chor- und<br />
Orchesterleitung bei Wolfgang Gönnenwein,<br />
Wolfram Wehnert, Michael Beuerle und Nicolas<br />
Pasquet. Meisterkurse für Sologesang bei Kurt<br />
Widmer (Basel), Jascha Galperin (Teatro Colón,<br />
Buenos Aires) und Eva Ambrosius von Bülow<br />
(Darmstadt). Mehrjähriger Auslandsaufenthalt in Südamerika. Dort<br />
43
44<br />
Mitglied des Vokalquartetts „Ars Cantus de Montevideo“, Chorassistent<br />
am Rundfunkchor Montevideo. Seit 1978 Lehrer an der <strong>Gutenbergschule</strong><br />
Wiesbaden. 1992-94 Gastdozent an der Landesmusikakademie<br />
Rheinland-Pfalz, 1997-2002 Lehrauftrag für Stimmbildung an der<br />
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.<br />
<strong>Film</strong><br />
Medien-Design/FH Mainz - Studio<br />
Die Arbeit entstand im Virtuellen Studio des Studiengangs Medien-<br />
Design der Fachhochschule Mainz. Im Szenografie-Seminar entstanden<br />
die Grundlagen zu der Projektion, die dann in freier Gestaltung<br />
weiterentwickelt werden konnten.<br />
Katharina Kruczek<br />
ist Studentin im Studiengang Medien-Design an der FH Mainz. Schwerpunkte<br />
ihrer Arbeit sind 2D/3D-Animation und TV Design.<br />
Tobias Busch<br />
ist ausgebildeter Mediengestalter für Digital- und Printmedien und<br />
Student im Studiengang Medien-Design der FH Mainz mit den<br />
Schwerpunkten 2D/3D-Animation und Screendesign.<br />
Hartmut Jahn<br />
ist Hochschullehrer an der Fachhochschule Mainz mit dem Schwerpunkt<br />
<strong>Film</strong> und elektronische Medien.
Impressum<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Die betreffenden Autoren<br />
Herausgegeben: Von dem Theodorakis-Chor- und Tanzprojekt der<br />
<strong>Gutenbergschule</strong>, Mosbacherstr. 1, 65187 Wiesbaden<br />
Redaktion: Leistungskurs Deutsch 12, Frau Schlotter, Gerd Rixmann<br />
Layout, Design, Produktion: WI.WA.4 Kommunikationsdesign<br />
Druck Innenseiten: Tagesstätte für psychisch kranke Menschen<br />
im Diakonischen Werk Rheingau-Taunus<br />
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Herzlichen Dank an die Förderer und Unterstützer unseres<br />
Chorprojekts Canto General<br />
ROTARY INTERNATIONAL<br />
Distrikt 1820<br />
Kulturamt Wiesbaden<br />
Kommunikationsdesign<br />
sowie Charlotte Brand, Brigitte Hell, Elisabeth Stein, Christel Michallik,<br />
Wilhelm Gebauer, Dr. Frauke Schmidt
Ich will<br />
<strong>Musik</strong><br />
Wir fördern Kunst und Kultur !<br />
Infos bei Ihrer Naspa und auf www.naspa.de