Scheunentor16-4
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Grüße vom Pfarrhof<br />
Liebe Gemeinde!<br />
Fest gemauert in<br />
der Erden steht<br />
die Form, aus<br />
Lehm gebrannt.“ Mit<br />
diesen Worten beginnt<br />
Friedrich Schillers berühmtes<br />
„Lied von der<br />
Glocke“. Vielleicht haben<br />
es ja manche von Ihnen in der<br />
Schule noch auswendig lernen müssen.<br />
Als Wixhausen nach dem Ersten<br />
Weltkrieg im Jahr 1925 wieder sein<br />
volles Geläut bekam, trugen es auf<br />
jeden Fall elf Konfirmanden während<br />
einer Feierstunde vor. Das berichtet<br />
die Pfarrchronik.<br />
Doch der Klang mehrerer Glocken<br />
war seinerzeit nicht von allzu<br />
langer Dauer. Denn wie schon im Ersten,<br />
mussten auch im Zweiten Weltkrieg<br />
zahlreiche Glocken abgeliefert<br />
werden. Lediglich die St. Blasius-Glocke<br />
aus dem Jahr 1519 konnte hier<br />
vor Ort bleiben. Fünf Jahre nach<br />
Kriegsende bekam sie dann wieder<br />
Gesellschaft im Glockenstuhl. Viele<br />
Wixhäuser erinnern sich noch heute<br />
daran, wie im Jahr 1950 zwei neue<br />
Glocken feierlich eingeholt und<br />
geweiht wurden.<br />
Obgleich das Glockengeläut im<br />
Laufe der Kirchengeschichte zu einem<br />
der wesentlichen „Markenzeichen“ des<br />
Christentums wurde, ist die Tradition<br />
des Läutens jedoch viel älter. Glocken<br />
gab es nämlich schon vor fast 5.000<br />
Jahren. Ihr Klang sollte einst Dämonen<br />
vertreiben, das Böse in die Flucht<br />
schlagen und die Götter besänftigen.<br />
Heutzutage läuten wir nicht,<br />
um Gott zur Milde zu stimmen, sondern<br />
ihm zur Ehre. Denn die Glocken<br />
rufen zum Gottesdient. Sie erklingen<br />
bei der Einsegnung der Konfirmanden,<br />
zu Hochzeiten und neuerdings<br />
auch bei Geburten sowie im Trauerfall.<br />
So begleiten uns die Glocken<br />
sowohl durch das Kirchenjahr als<br />
auch auf den verschiedenen Stationen<br />
unseres Lebensweges. Sie laden zum<br />
Innehalten sowie zum Gebet ein und<br />
sie mahnen zum Frieden.<br />
Liebe Gemeinde! Bald schon läuten<br />
die Glocken auch das Jahresende<br />
ein. Für die vor uns liegende Adventsund<br />
Weihnachtszeit wünsche ich<br />
Ihnen alles erdenklich Gute, besinnliche<br />
Tage und Gottes reichen Segen!<br />
Es grüßt Sie herzlich: Ihr Pfarrer<br />
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