Ertüchtigung der Vollentsalzungs- anlage und DOC ... - Berkefeld
Ertüchtigung der Vollentsalzungs- anlage und DOC ... - Berkefeld
Ertüchtigung der Vollentsalzungs- anlage und DOC ... - Berkefeld
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<strong>Ertüchtigung</strong> <strong>der</strong> VE-Anlage <strong>und</strong> <strong>DOC</strong>-Reduktion<br />
Bild 7. Deionaterzeugung nach <strong>Ertüchtigung</strong> <strong>der</strong> VEA.<br />
In <strong>der</strong> Prozessanalyse <strong>und</strong> im Versuchsprogramm<br />
von 2002 wurde die Stoffgruppe <strong>der</strong><br />
Polysaccharide als <strong>der</strong> dominante Anteil am<br />
<strong>DOC</strong> im Deionat identifiziert (Bild 6). Als<br />
zweitstärkste Stoffgruppe wurden die Neutralstoffe<br />
gef<strong>und</strong>en. Die <strong>Ertüchtigung</strong> <strong>der</strong><br />
VEA bestätigt im vollen Umfang die damaligen<br />
Untersuchungen. Ein Vergleich <strong>der</strong><br />
<strong>DOC</strong>-Konzentration vor <strong>und</strong> nach dem Umbau<br />
<strong>der</strong> <strong>Vollentsalzungs</strong><strong>anlage</strong> zeigt, dass<br />
durch die verbesserte Filtration (MSF) die<br />
Konzentration von 200 µg/� bereits nach AT<br />
erreicht wird, was mit dem alten Konzept <strong>der</strong><br />
VEA nicht möglich war. Die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
<strong>DOC</strong>-Reduktion über die nach AT angeordnete<br />
UO übertreffen sogar noch die damaligen<br />
Erwartungen. Es kann meisten ein <strong>DOC</strong><br />
< 50 µg/� nach MBT erzielt werden. Die Einhaltung<br />
eines <strong>DOC</strong>-Gehaltes < 100 µg/� wird<br />
durch die deutliche Reduktion <strong>der</strong> Polysaccharide<br />
<strong>und</strong> Neutralstoffe über die UO erreicht.<br />
Das wird durch die Erfahrungswerte<br />
<strong>der</strong> Online-TOC-Messung mit den beiden installierten<br />
Geräten uniTOC-online <strong>der</strong> Firma<br />
innocont control systems cyclisch überprüft.<br />
Die Einspeisung des Deionats in den Wasser-<br />
Dampf-Kreislauf zeigt nach <strong>Ertüchtigung</strong> <strong>der</strong><br />
VEA keine Erhöhung <strong>der</strong> Leitfähigkeit nach<br />
dem starksauren Kationenaustauscher mehr.<br />
Die Möglichkeit <strong>der</strong> oxidativen Spaltung <strong>der</strong><br />
organischen Inhaltsstoffe im Kessel wurde<br />
somit weitestgehend reduziert.<br />
Die VEA des Jahres 2002 konnte nur zwei<br />
Betriebszustände bewältigen, entwe<strong>der</strong> eine<br />
Deionatproduktion > 100 m3 /h o<strong>der</strong> keine<br />
Deionatproduktion.<br />
Bild 7 zeigt, dass die ertüchtigte VEA<br />
durch Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kreislaufwäschen <strong>und</strong><br />
Rückführung nicht benötigter Produktionswässer<br />
zum Reinwasserbecken (Aufrechterhaltung<br />
<strong>der</strong> Schwebefestbetten) <strong>und</strong> dem<br />
nachgeschalteten modularen Betrieb <strong>der</strong> drei<br />
UO-Straßen (Produktionskapazität von jeweils<br />
30 bis 40 m3 /h) eine deutlich bedarfsgerechtere<br />
Produktion zulässt. Die häufigen<br />
Stillstände <strong>der</strong> VEA – das Wie<strong>der</strong>anfahren<br />
<strong>und</strong> das Anwaschen <strong>der</strong> Austauscher – wurden<br />
erfolgreich in einen geregelten Betriebszustand<br />
mit erhöhter Verfügbarkeit <strong>und</strong> reduziertem<br />
Eigenwasserverbrauch <strong>der</strong> VEA<br />
überführt.<br />
Zusammenfassung<br />
VE-G hat die <strong>Ertüchtigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Vollentsalzungs</strong><strong>anlage</strong><br />
im Kraftwerk Lippendorf<br />
erfolgreich abgeschlossen. Sie erfolgte im<br />
laufenden Kraftwerksbetrieb, dabei sind die<br />
Kernprozesse des Kraftwerks nicht negativ<br />
beeinflusst worden.<br />
Die Wasseraufbereitung <strong>und</strong> die Vollentsalzung<br />
produzierten in <strong>der</strong> <strong>Ertüchtigung</strong>sphase<br />
entsprechend den Anfor<strong>der</strong>ungen des Kraftwerkes<br />
das notwendige Kesselzusatzspeisewasser.<br />
Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist die hervorragende<br />
Qualität <strong>der</strong> Voraufbereitung Vollentcarbonisierung,<br />
unterstützt durch die FeCl3-<br />
Flockung <strong>und</strong> die Oxiluft-Eindüsung vor<br />
den parallelarbeitenden, gleichlaufgeregelten<br />
Mehrschichtfiltern mit reduzierter Filtrationsgeschwindigkeit.<br />
Alle gefor<strong>der</strong>ten Qualitätsparameter <strong>und</strong> die<br />
Betriebserwartungen <strong>der</strong> ertüchtigten <strong>Vollentsalzungs</strong><strong>anlage</strong><br />
konnten im Test- <strong>und</strong> Probebetrieb<br />
<strong>der</strong> Gesamt<strong>anlage</strong> erfolgreich vorgefahren<br />
<strong>und</strong> bis heute erfolgreich erreicht<br />
werden. Der <strong>DOC</strong>-Gehalt nach Mischbettaustauscher<br />
ist < 100 µg/� <strong>und</strong> entspricht<br />
dem Richtwert <strong>der</strong> EPRI.<br />
Literatur<br />
[1] Schley, H., Mauer, D., Markert A., Lehmann<br />
I., <strong>und</strong> Piepenbring, O.: Pilot-Versuche<br />
zur Rohwasservorbehandlung für die Erzeugung<br />
von vollentsalztem Wasser. VGB<br />
PowerTech 84 (2004), H. 9, S. 38–45. �<br />
6 VGB PowerTech 8/2007