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"Unser Land" 01/2006 - pdf Ausgabe zum Download - Landkreis ...

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Messezeitung<br />

Beim Landwirt Dechand in Schrotzhofen:<br />

Hackschnitzel: Alternative <strong>zum</strong> Heizöl<br />

Stolz präsentiert Landwirt<br />

Johann Dechand<br />

aus Schrotzhofen seine<br />

computergesteuerte<br />

Hackschnitzelheizung,<br />

die sein neues Wohnhaus<br />

und auch das<br />

Elternhaus beheizt.<br />

Die Hackschnitzel lagern<br />

in einem Bunker und<br />

werden mit einer Förderschnecke<br />

nach Bedarf<br />

automatisch in den<br />

Heizkessel transportiert.<br />

Christine Pirzer, die<br />

künftige Bäuerin, schaut<br />

gelegentlich nach, ob<br />

noch genügend Vorrat<br />

vorhanden ist.<br />

VI<br />

Neben dem Heizen mit Pellets ist eine Hackschnitzelheizung<br />

zwischenzeitlich eine technisch machbare<br />

und wirtschaftlich tragfähige Alternative <strong>zum</strong><br />

Heizöl oder <strong>zum</strong> Erdgas. Die erneuerbare Energie gewinnt<br />

damit nicht nur in ökologischer, sondern auch<br />

in ökonomischer Hinsicht immer mehr an Bedeutung.<br />

Der Junglandwirt Johann Dechand aus Schrotzhofen,<br />

Gemeinde Beratzhausen, baut zur Zeit neben dem<br />

elterlichen Betrieb ein neues Wohnhaus, das er im<br />

Herbst beziehen will. Und als Energieträger kommt<br />

für seine vollautomatische Feuerungsanlage bzw. sein<br />

Biomasse-Kraftwerk nur Holz in Form von Hackschnitzeln<br />

in Frage.<br />

Nicht einmal halb soviel Arbeit<br />

Die Heizung läuft seit zwei Monaten im Probebetrieb<br />

und der Junglandwirt ist begeistert von der neuen<br />

Technik, die bestens funktioniert. Man braucht sich<br />

um nichts mehr zu kümmern, außer gelegentlich<br />

den Aschenkasten zu leeren. In seinem Wald habe<br />

er bisher jedes Jahr eine große Menge Dürrholz mit<br />

einem großen Arbeitsaufwand herausgeschnitten. Jetzt<br />

müssen die Bäume nur mehr umgeschnitten und<br />

mit den Ästen gelagert und getrocknet werden. Dies<br />

macht nicht einmal mehr halb so viel Arbeit. Auf dem<br />

großen, landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb mit<br />

Milchviehhaltung und Bullenmast gebe es ohnehin<br />

genügend zu tun, sodass jede Erleichterung willkommen<br />

sei.<br />

„Wie beim Mais häckseln“<br />

Mit einem großen Häcksler werden die Bäume mit<br />

einem Durchmesser bis zu 50 Zentimeter zerkleinert.<br />

„Das geht wie beim Mais häckseln“, erklärt Johann<br />

Dechand anschaulich den Arbeitsablauf. In vier bis<br />

fünf Stunden ist der Brennholzbedarf für ein ganzes<br />

Jahr zerkleinert. Die Hackschnitzel werden dann in<br />

einer Halle zwischengelagert und nach Bedarf mit<br />

einem Frontlader in den circa 40 Kubikmeter großen<br />

Bunker neben der Heizung gekippt. Eine Förderschnecke<br />

transportiert das Brennmaterial automatisch in<br />

den Heizkessel, der direkt neben dem Bunker steht.<br />

Anlage amortisiert sich<br />

Der Jahresbedarf liegt bei rund 100 Kubikmetern,<br />

schätzt Johann Dechand. Dabei sei jedoch zu berücksichtigen,<br />

dass das Elternhaus mittels einer Fernwärmeleitung<br />

mitversorgt wird. Die Heizungsanlage ist<br />

zwar trotz eines Zuschusses immer noch teurer als<br />

eine Ölheizung, Dechand ist jedoch davon überzeugt,<br />

dass sich die Heizungsanlage aufgrund der optimalen<br />

Brennholzverwertung in einigen Jahren amortisieren<br />

wird. Deshalb kann er allen Berufskollegen nur raten,<br />

sich einmal mit einer Hackschnitzelheizung vertraut<br />

zu machen.<br />

Werbung für den Energieträger Holz<br />

Landtagspräsident Alois Glück wies bei der Gründungsversammlung<br />

für die Stiftung „Nachwachsende<br />

Rohstoffe“ am 25. Oktober 2005 in Straubing darauf<br />

hin, dass nachwachsende Rohstoffe in Bayern einen<br />

sehr hohen Stellenwert haben. Der <strong>Landkreis</strong> Regensburg<br />

setzt dies mit vielen Initiativen um, wozu auch<br />

das „Holzforum Regensburger Land“ zählt, das nicht<br />

nur den Baustoff Holz in das Blickfeld der Öffentlichkeit<br />

rücken soll, sondern auch den Einsatz des<br />

Energieträgers Holz. Dessen Verwendung schafft nicht<br />

nur Einkommensalternativen im ländlichen Raum,<br />

sondern bildet auch einen entscheidenden Baustein<br />

für die Energieversorgung der Zukunft. Schon heute<br />

werden in Bayern über vier Prozent des gesamten<br />

Energieverbrauches durch Biomasse abgedeckt, mit<br />

steigender Tendenz.

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