Kaum - Moto Sport Schweiz

das Leck an der Vergaserdichtung gefunden und
notdürftig gefl ickt: keine «falsche Luft» mehr.
«Aaseckle», bis der Schweiss rinnt
Ich konnte weiterfahren und hoffte, bald eine Werkstatt
zu fi nden, wo man Deutsch sprach. Kurz vor der
Grenze zu Deutschland brachte ich die MV nur noch
mit Anschieben zum Laufen, was im Hochsommer
mit vollbeladenem Chlapf richtig Spass macht; das
letzte Mal am Grenzposten auf der Brücke nach
Görlitz, wo es beidseitig nur bergauf geht. In einer
MZ-Werkstatt wurde das Problem gelöst. Mit neuen
MZ-Dichtungen, auf die richtige Passform gefeilt,
lief mein Töff wieder rund bis Zürich.
Zwei Wochen später gings erneut nach Kaliningrad
– dort sollte ich Regine treffen, weil wir uns für
einen Russisch-Kurs angemeldet hatten. Auf dem
Weg dorthin wollte ich – nach 20 Jahren Funkstille
– bei Robin Ringger, einem Freund aus jungen
Jahren, einen Halt einlegen: Er lebt mit seiner polnischen
Frau Anja und Sohn Jan im Norden Polens,
ist Landmaschinen- und Motorradmechaniker sowie
leidenschaftlicher Condor-Fahrer und -Sammler. Er
besitzt Condor A250, A350, A680 und je mit Seitenwagen
eine A580, eine A1000, eine Universal sowie
eine Starrrahmen-Harley, Marke Eigenbau.
Es goss aus Kübeln, als ich losfuhr, doch die Ipotesi
liess sich nichts anmerken. Am zweiten Tag passierte
ich bei Frankfurt an der Oder die Grenze zu Polen,
und nach 20 km war wieder einmal Schluss: Zig mal
den Töff auf der fl achen Strasse «aagsecklet», bis er
lief – aber nur kurz: Sobald ich den Gashahn losliess,
starb der Motor ab. Nach einer langen Weile tauchten
einige Pilzsucher auf. So gut es ging, erklärte ich
1 2
5/2009 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH
Lehrgeld bezahlt
1 Condor goes far East: Rast in den Karpaten.
2 Endgültig zuviel Staub gefressen – Roland
improvisiert ein Visier.
05_MSSD_045_Achse 45 02.03.2009 11:02:06
45