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Kaum - Moto Sport Schweiz

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44 AUF ACHSE<br />

Rhein<br />

Bremen<br />

CH<br />

D<br />

Frankfurt<br />

Zürich<br />

Hamburg<br />

Stuttgart<br />

München<br />

Rostock<br />

Elbe<br />

Dresden<br />

Salzburg<br />

Stettin<br />

Bromberg<br />

Berlin<br />

Donau<br />

A<br />

TOUREN-INFO<br />

MAGNETISCHER OSTEN<br />

Prag<br />

CZ<br />

Wien<br />

Breslau<br />

Danzig<br />

Oder<br />

Königsberg<br />

SK<br />

Bratislava<br />

Budapest<br />

PL<br />

H<br />

RUS<br />

Warschau<br />

Krakau<br />

Reisedauer Je ca. einen Monat mit 4000-7000 km.<br />

Benzinverbrauch 3,5-4,5 l/100km.<br />

Strecken 1. Reise (Rot) mit MV 125: Zürich-Minsk über<br />

Linz, Krakau, Brest.<br />

2. und 3. Reise (Grün und Schwarz) mit MV Ipotesi: Zürich-<br />

Kaliningrad (Königsberg) über Brünn, Dresden, Danzig.<br />

4. Reise (Gellb) mit Condor A 350: Zürich-Odessa über<br />

Deutschland, Tschechien, den Norden Polens in die Ukraine:<br />

Lemberg (Lviv),Karpaten, Odessa am Schwarzen Meer.<br />

Zurück in die CH über Ungarn und Österreich.<br />

Saison Sommer ideal – auch mit gut 35 Grad, Frühling/<br />

Herbst schnell kühl/kalt.<br />

Formalitäten Belarus (Minsk) und Russland (Kaliningrad):<br />

Visa (ca. Fr. 120.–) und gute Nerven erforderlich (Zollbürokratie!).<br />

Grüner Versicherungsnachweis nützlich.<br />

Währung Wechsel Euro in örtliche Währung (Zloty, Kronen,<br />

Rubel, Forinth, Grubay) problemlos nach Grenzübertritt.<br />

Unterkunft Je weiter östlich, desto spärlicher die Infrastruktur:<br />

Übernachtungen privat, bescheidene Pensionen, anständige<br />

bis gute Hotels in grösseren Orten/Städten: ab 15 bis<br />

gut 80 Euro. Wir reservierten nie, suchten immer vor Ort.<br />

Sprachen In Städten Verständigung in Englisch, manchmal<br />

Deutsch. Für Russland, Weissrussland, Ukraine oder Bulgarien:<br />

Kyrillisches Alphabet lernen, hilfreich beim Entziffern<br />

von Wegweisern, Strassen- und Ortsnamen, Russischkenntnisse<br />

von Vorteil.<br />

Besonderes Freier Osten für <strong>Moto</strong>rradfahrer, Überland wenig<br />

Tempolimiten, falls doch, hält sich niemand daran. Deshalb<br />

nicht ungefährlicher Verkehr: Polen und Ukrainer blochen,<br />

was das Zeug hält, und überholen auch in unübersichtlichen<br />

Kurven.<br />

Auskunft Freunde, Internet, lokale Touristeninformation.<br />

Karten Strassenkarten vor Ort gekauft, Kompass und Durchfragen<br />

(russisch), dazu Rolands geografi sche Spürnase. Abseits<br />

kaum Wegweiser.<br />

DIE AUTOREN:<br />

REGINE ELSENER UND ROLAND FRIES<br />

Regine Elsener arbeitet seit Langem als freie Journalistin. Die<br />

Tochter eines <strong>Moto</strong>rradmechanikers und Schwester zweier<br />

Töff fahrender Brüder machte 1976 den Fahrausweis und<br />

kaufte 1977 eine 125er-MV Agusta. Durch verschiedene Unfälle<br />

– ohne <strong>Moto</strong>rrad! – musste sie länger aufs Töfffahren<br />

verzichten und stellte die MV ein – bis Roland sie wieder<br />

aktivierte.<br />

Roland Fries, ursprünglich Geograf, arbeitet heute teilzeit<br />

als Handwerker und für die humanitäre Hilfe der <strong>Schweiz</strong>.<br />

Seine Leidenschaft für alte <strong>Moto</strong>rräder begann vor gut sieben<br />

Jahren: Als 42-Jähriger bestand er die Töffprüfung mit der<br />

MV Agusta 125. Er fährt zwei MV Ipotesi 350, Jg. 1976 und<br />

77, sowie eine Condor A350.<br />

Weichsel<br />

LT<br />

Brest<br />

Wilna<br />

Lemberg<br />

Dnjestr<br />

RO<br />

Minsk<br />

BY<br />

UA<br />

MD<br />

RUS<br />

Kiew<br />

Dnjepr<br />

Odessa<br />

Kischinew<br />

Osteuropa Viele Wege führen<br />

zum Ziel – sein <strong>Moto</strong>rrad<br />

kennen zu lernen. Roland Fries<br />

durchquerte Osteuropa mit<br />

einer 30-jährigen MV Agusta<br />

– ohne Werkstattnetz, ohne<br />

GPS, ohne Handy fordert und<br />

fördert das die Kreativität.<br />

Text und Bilder: Regine Elsener und Roland Fries<br />

<strong>Kaum</strong> hatte ich den Töffbrief im Sack, wollte<br />

ich von Zürich nach Minsk fahren, in die<br />

Hauptstadt Weissrusslands, russisch: Belarus.<br />

Ich hatte einmal für einige Monate in Minsk<br />

gearbeitet und wollte meine Freunde besuchen.<br />

Mit Regines <strong>Moto</strong>rrad – einer schnittigen, allerdings<br />

nicht gerade schnellen 125er-MV Agusta, Jahrgang<br />

1977, mit Stummellenker(!) machte ich mich auf den<br />

Weg. Viel Leidenschaft für das neue Hobby und eine<br />

mächtige Portion Naivität sollten meine fehlenden<br />

Mechanikerkenntnisse aufwiegen.<br />

Mit Stummellenker nach Weissrussland<br />

Die kleine MV zeigte wenig Macken, hielt sich<br />

erstaunlich robust, auch auf Strassen mit Kopfsteinpfl<br />

aster. In fünf Tagen fuhr ich 2200 km über<br />

Deutschland, Tschechien und Polen nach Minsk. Das<br />

Maschinchen lief problemlos – bis auf ein gerissenes<br />

Gaskabel, eine Stunde lang auf dem Asphalt die kleine<br />

Schraube für den Nippel suchen sowie den Bruch der<br />

Hupen-Aufhängung, was ich mit Draht reparierte.<br />

Dafür liess ich den Töff in Minsk für 400 Dollar neu<br />

lackieren. Einige Belarussen meinten, «die MV ist<br />

einer alten Minsk schon sehr, sehr ähnlich».<br />

Die Rückfahrt, mit einem Abstecher in die litauische<br />

Hauptstadt Vilnius (Wilna), verlief pannenfrei;<br />

dafür kam ich nach vier Wochen und einigen tausend<br />

Kilometern mit Stummellenker mit gestählter Hals-<br />

und Schultermuskulatur zu Hause an.<br />

MV Agusta – in Russland exotisch<br />

Jetzt musste was Stärkeres her, und ich kaufte eine<br />

MV Agusta Ipotesi, 350 cm3 MV Agusta Ipotesi, 350 cm , Jahrgang 1977. Diesmal<br />

wollte ich nach Kaliningrad: Das einstige ostpreussischesische<br />

Königsberg – Geburts- und Wirkungsort des<br />

Philosophen Immanuel Kant – ist seit dem Zweiten<br />

Weltkrieg russische Enklave, liegt an der Ostsee,<br />

eingeklemmt zwischen Polen im Westen und dem<br />

Baltikum im Osten.<br />

Diese Fahrt schaffte die Ipotesi einigermassen<br />

leicht: Der Zentralständer hatte sich verbogen, und<br />

Im Osten L<br />

auf Kaliningrads grobem Kopfsteinpfl aster hatten<br />

sich die Muffen am Krümmer gelöst. In einer russischen<br />

Töffwerkstatt wurde meine Maschine richtig<br />

bestaunt: Zur gleichen Zeit war im russischen «<strong>Moto</strong>zykle»<br />

ein Bericht über MV Agusta erschienen, einer<br />

Marke, der man in Russland kaum begegnet.<br />

Auf der Rückfahrt kämpfte ich jedoch mit Pannen.<br />

Plötzlicher Leistungsabfall bei 5000 Touren, keine<br />

Ahnung, warum. Unzählige Male die Kerzen raus und<br />

rein, die Vergaser geöffnet und durchgeblasen – MV<br />

und ich meist ziemlich einsam in einem ziemlich<br />

grossen polnischen Wald. An einer stärker befahrenen<br />

Kreuzung in Nordpolen war dann wirklich fertig<br />

lustig: hirnen, warten, rauchen – bis Pjotr, ein Elektriker,<br />

spontan stoppte und sich der Sache annahm.<br />

Sein Deutsch war so gut wie mein Polnisch, aber von<br />

<strong>Moto</strong>ren verstand er etwas – nach einer Stunde war<br />

05_MSSD_044_Achse 44 02.03.2009 11:01:53


das Leck an der Vergaserdichtung gefunden und<br />

notdürftig gefl ickt: keine «falsche Luft» mehr.<br />

«Aaseckle», bis der Schweiss rinnt<br />

Ich konnte weiterfahren und hoffte, bald eine Werkstatt<br />

zu fi nden, wo man Deutsch sprach. Kurz vor der<br />

Grenze zu Deutschland brachte ich die MV nur noch<br />

mit Anschieben zum Laufen, was im Hochsommer<br />

mit vollbeladenem Chlapf richtig Spass macht; das<br />

letzte Mal am Grenzposten auf der Brücke nach<br />

Görlitz, wo es beidseitig nur bergauf geht. In einer<br />

MZ-Werkstatt wurde das Problem gelöst. Mit neuen<br />

MZ-Dichtungen, auf die richtige Passform gefeilt,<br />

lief mein Töff wieder rund bis Zürich.<br />

Zwei Wochen später gings erneut nach Kaliningrad<br />

– dort sollte ich Regine treffen, weil wir uns für<br />

einen Russisch-Kurs angemeldet hatten. Auf dem<br />

Weg dorthin wollte ich – nach 20 Jahren Funkstille<br />

– bei Robin Ringger, einem Freund aus jungen<br />

Jahren, einen Halt einlegen: Er lebt mit seiner polnischen<br />

Frau Anja und Sohn Jan im Norden Polens,<br />

ist Landmaschinen- und <strong>Moto</strong>rradmechaniker sowie<br />

leidenschaftlicher Condor-Fahrer und -Sammler. Er<br />

besitzt Condor A250, A350, A680 und je mit Seitenwagen<br />

eine A580, eine A1000, eine Universal sowie<br />

eine Starrrahmen-Harley, Marke Eigenbau.<br />

Es goss aus Kübeln, als ich losfuhr, doch die Ipotesi<br />

liess sich nichts anmerken. Am zweiten Tag passierte<br />

ich bei Frankfurt an der Oder die Grenze zu Polen,<br />

und nach 20 km war wieder einmal Schluss: Zig mal<br />

den Töff auf der fl achen Strasse «aagsecklet», bis er<br />

lief – aber nur kurz: Sobald ich den Gashahn losliess,<br />

starb der <strong>Moto</strong>r ab. Nach einer langen Weile tauchten<br />

einige Pilzsucher auf. So gut es ging, erklärte ich<br />

1 2<br />

5/2009 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH<br />

Lehrgeld bezahlt<br />

1 Condor goes far East: Rast in den Karpaten.<br />

2 Endgültig zuviel Staub gefressen – Roland<br />

improvisiert ein Visier.<br />

05_MSSD_045_Achse 45 02.03.2009 11:02:06<br />

45


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2558 Aegerten<br />

MOTO-CENTER GRAF<br />

Alte Bernstrasse 10<br />

Tel. 032 373 38 87<br />

Fax 032 373 30 87<br />

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3018 Bern<br />

MMB MOTO MESSERLI BERN<br />

Lagerhausweg 24 A<br />

Tel. 031 991 18 33<br />

Fax 031 991 37 62<br />

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3038 Kirchlindach<br />

MOTOS ZBINDEN<br />

Leutschenstrasse 1<br />

Tel. 031 829 24 57<br />

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a.i.zbinden@bluewin.ch<br />

3123 Belp<br />

2-RAD-WEHRLI GMBH<br />

Sägetstrasse 6<br />

Tel. 031 819 05 64<br />

Fax 031 819 60 55<br />

www.wehrli-2rad.ch<br />

info@wehrli-2rad.ch<br />

3232 Ins C<br />

MOTO GATSCHET<br />

Bielstrasse 33<br />

Tel. 032 313 34 73<br />

Fax 032 313 73 13<br />

www.motogatschet.ch<br />

info@motogatschet.ch<br />

3414 Oberburg<br />

BRECHBÜHL KAWASAKI + MOTOS<br />

Kawasaki-Green Shop<br />

Emmentalstrasse 127 B<br />

Tel. 034 431 24 15<br />

www.brechbuehl-kawasaki.ch<br />

brechbuehl.kawasaki@bluewin.ch<br />

3664 Burgistein C<br />

KURT BLAU GMBH POWER BIKES<br />

Pfandersmatt 1k<br />

Tel. 033 356 31 67<br />

Fax 033 356 33 67<br />

www.blau-power-bikes.ch<br />

kurt.blau@sunrise.ch<br />

4053 Basel<br />

BLUM MOTO<br />

<strong>Moto</strong>rräder, Roller,<br />

Bekleidung, Zubehör<br />

Dornacherstrasse 301<br />

Tel. 061 261 36 30<br />

www.blum-moto.ch<br />

4203 Grellingen<br />

ZELETTI MOTOS Zeller+Co.<br />

Bahnhofstrasse 3<br />

Tel. 061 741 20 38<br />

Fax 061 741 24 50<br />

www.zeletti-motos.ch<br />

info@zeletti-motos.ch<br />

4852 Rothrist C<br />

EICHENBERGER ZWEIRAD-SPORT<br />

Bernstrasse 115<br />

Tel. 062 794 20 02<br />

Fax 062 794 20 48<br />

www.zweirad-sport.ch<br />

zweiradsport.eichenberger@hispeed.ch<br />

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4914 Roggwil<br />

ROLF GALL SUPERBIKES AG<br />

Bahnhofstrasse 84<br />

Tel. 062 929 35 55<br />

Fax 062 929 35 56<br />

www.rgs-team.ch<br />

info@rgs-team.ch<br />

5301 Siggenthal Station C<br />

WERNER KELLER AG<br />

Industriestrasse 17<br />

Tel. 056 281 13 13<br />

Fax 056 281 13 10<br />

www.keller-motos.ch<br />

info@keller-motos.ch<br />

5606 Dintikon C<br />

F & S MOTO GMBH<br />

Rennweg 2<br />

Tel. 056 624 30 43<br />

Fax 056 624 32 01<br />

www.fs-moto.ch<br />

fs-moto@bluewin.ch<br />

5722 Gränichen<br />

MOTORRAD-TECHNIK-WYSS<br />

Zubehör, Bekleidung, Vermietung<br />

Schachen 2<br />

Tel. 062 842 83 11<br />

www.motorrad-technik-wyss.ch<br />

info@motorrad-technik-wyss.ch<br />

6045 Meggen-Luzern C<br />

HANS LEUPI GMBH<br />

Kawasaki-Center<br />

Luzernerstrasse 38<br />

Tel. 041 377 38 55<br />

www.leupimotoch<br />

info@leupimoto.ch<br />

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6221 Rickenbach/Luzern<br />

HEHER U. SCHÜPFER MOTOS<br />

Gewerbezentrum Güpfmühle<br />

Tel. 041 930 17 02<br />

Fax 041 930 20 07<br />

www.hsmotos.ch<br />

hsmotos@bluewin.ch<br />

6330 Cham<br />

FURRER VELO-MOTO GMBH<br />

Sinserstrasse 8<br />

Tel. 041 780 25 86<br />

Fax 041 780 07 35<br />

www.furrer-velo-moto.ch<br />

info@furrer-velo-moto.ch<br />

7302 Landquart C<br />

BRAUCHLI-MOTOS<br />

Waldau 3<br />

Tel. 081 322 56 76<br />

Fax 081 322 75 55<br />

www.brauchli-motos.ch<br />

info@brauchli-motos.ch<br />

8108 Dällikon<br />

MOTO CENTER KATZENSEE<br />

Verkauf, Service, Vermietung, Zubehör<br />

Langwiesenstrasse 8<br />

Tel. 044 371 10 50<br />

Fax 044 371 10 51<br />

www.moto-katzensee.ch<br />

8153 Rümlang C<br />

EMIL WEBER MOTOS AG<br />

Klotenerstrasse 10<br />

Tel. 044 860 77 40<br />

Fax 044 860 77 59<br />

www.weber-motos.ch<br />

info@weber-motos.ch<br />

8447 Dachsen<br />

RÖLLIN MOTOS<br />

Rheinauerweg 1<br />

Tel. 052 659 66 51<br />

Fax 052 659 66 52<br />

www.roellin-motos.ch<br />

info@roellin-motos.ch<br />

8610 Uster<br />

BÜCHLER MOTOCENTER USTER<br />

Wermatswilerstrasse 6<br />

Tel. 043 466 98 03<br />

Fax 043 466 98 04<br />

www.motocenter-uster.ch<br />

motocenter-uster@bluewin.ch<br />

8952 Schlieren<br />

FÜRST-MOTOS<br />

Zürcherstrasse 35<br />

Tel. 044 730 53 01<br />

www.fuerst-motos.ch<br />

fuerst-motos@bluewin.ch<br />

9015 St. Gallen C<br />

MOTO-CENTER WEST AG<br />

Zürcherstrasse 499<br />

Tel. 071 310 00 30<br />

Fax 071 310 07 58<br />

www.moto-center-west.ch<br />

info@moto-center-west.ch<br />

9063 Stein AR<br />

HANEL MOTOS<br />

Dorf 29<br />

Tel. 071 367 13 79<br />

Fax 071 367 13 80<br />

www.hanel-moto.ch<br />

hanel@bluewin.ch<br />

C = Kawasaki Center<br />

05_MSSD_046_Inser 46 26.02.2009 15:34:25


AUF ACHSE<br />

1 Kurze Rast «am Schärme» vor Minsk: Die kleine MV<br />

Agusta hatte sich gut gehalten …<br />

2 Auf schnurgeraden Strassen ostwärts.<br />

3 Startbereite 350er-MV Agusta: Auf zu den Russen!<br />

4 Geschafft! Die Treppe in Odessa wurde berühmt<br />

durch Sergei Eisensteins Film «Panzerkreuzer Potemkin»<br />

mit zwei rägnanten Szenen. Ein Kinderwagen,<br />

der die Stufen hinabrumpelt und ein Massaker:<br />

Zaristische Soldaten marschieren in rhythmischem,<br />

maschinenhaftem Schritt die endlos lang erscheinende<br />

Treppe hinunter und feuern in die Menschenmenge,<br />

die treppabwärts fl ieht.<br />

ihnen mein Problem: Sie schoben, und es klappte<br />

– wie herrlich doch eine MV tönt!<br />

Auf den letzten 150 km bis zu Robin wollte ich<br />

nicht mehr anhalten, ausser auf einer der raren<br />

Kuppen, um nötigenfalls anrollen zu können. 200<br />

Meter ausserhalb eines Dorfes und 70 km vor dem<br />

Ziel ging «goa nix» mehr. Ich hatte damals noch<br />

kein Handy, doch die Dorfjugend liess mich Robin<br />

anrufen.<br />

Er tauchte auf mit seiner 250er-Condor, hatte<br />

jedoch das Abschleppseil vergessen, und im Dorf<br />

gabs nichts Passendes. Ein lokaler Amateurmech<br />

mit ziemlich Schnaps intus versuchte den Fehler zu<br />

orten, schaffte es aber auch nicht. Schliesslich kam<br />

Anja mit dem Puch-Transporter, auf den wir die MV<br />

packten und in Robins Werkstatt fuhren. Der Defekt<br />

blieb verborgen – wars der Regler oder was?<br />

Über Freunde in der <strong>Schweiz</strong> fand ich die Telefonnummer<br />

von Erwin Naldi: Für den damaligen<br />

Präsidenten des MV Club <strong>Schweiz</strong> war eine Ferndiagnose<br />

schwierig. «Vielleicht können wir einen<br />

Regler aus einem polnischen Kleinwagen einbauen»,<br />

meinte Robin vage. Nur: Ein solches Teil ist auf<br />

dem Land und zudem am Wochenende nur schwer<br />

zu fi nden. (Robin brachte die MV schliesslich in<br />

seinem Transporter nach Zürich. Werner Arm und<br />

Giuseppe Lucchinetti behoben den Schaden: Eine<br />

durchgeschmorte Zündspule.)<br />

Die Alternative zur störrischen Ipotesi: ein Ausfl ug<br />

nach Polanow zu einem Töfftreffen – Slot auf Polnisch<br />

und Russisch. Ich zum ersten Mal auf Robins Condor<br />

A350, er mit seiner Universal 580 mit Anja und Jan<br />

1 2<br />

im Seitenwagen. Auf dem Heimweg jedoch muckte<br />

die Universal: Benzinhahn? Vergaser? «Du schleppst<br />

jetzt mit der Condor das Gespann ab», sagte Robin<br />

trocken. Nicht gerade einfach im Vollregen mitten in<br />

der Nacht durch polnischen Wald. Doch die Aktion<br />

hatte es in sich: Wieder daheim, erstand ich auf<br />

Ricardo eine Condor A350, Jahrgang 1974.<br />

Die Ära «Condor goes East» begann<br />

Und so machten wir uns – diesmal zu zweit – mit<br />

der Condor auf in die Ukraine, nach Odessa am<br />

Schwarzen Meer: Wir wollten die legendäre Treppe<br />

aus Sergej Eisensteins Film «Panzerkreuzer Potemkin»<br />

mit eigenen Augen sehen. Wir kamen bis Eglisau:<br />

Der Töff schnupfte und blieb stehen. Ich begann am<br />

Vergaser zu mechen – es sollte nicht dabei bleiben.<br />

Sicher gut zehn Mal nahm ich das Teil heraus, inspizierte,<br />

putzte, baute es wieder ein – zuletzt kurz<br />

vor der ukrainischen Grenze: «Das Schnupfen und<br />

Absterben kann einfach nicht mit dem Vergaser<br />

zusammenhängen», sagte ich mir schliesslich, leicht<br />

genervt. Derweil Regine im Schatten eines Baumes<br />

Geschichten von den Rändern Europas las, nämlich<br />

«Unterwegs nach Babadag» des polnischen Schriftstellers<br />

Andersej Stasiuk las, spürte ich das ewig<br />

wiederkehrende Übel endlich auf: ein Wackelkontakt<br />

im Zündschloss.<br />

Wenig hilfsbereite Ukrainer<br />

Abseits der grossen Strassen trifft man weiter im Osten<br />

wenig Töffvolk. In der Ukraine kreuzten wir zwar<br />

ab und zu gestandene Männer mit Dächlichappe<br />

und Zigi auf einer Ural, Dnjepr oder Isch, manchmal<br />

mit Seitenwagen. Die robusten <strong>Moto</strong>rräder dienen<br />

ausschliesslich als Transportfahrzeuge für Familie,<br />

landwirtschaftliche Erzeugnisse oder Baumaterial<br />

und dergleichen. Die Fahrer sind keine Töff-Fans,<br />

sondern bewegen sich mit dem Gefährt des bescheidenen<br />

Mannes. Darin liegt wohl der Grund, dass in<br />

Polen, vor allem aber in der Ukraine, keiner dieser<br />

Töfffahrer angehalten hatte bei unseren zahlreichen<br />

(sieben!) Plattfüssen.<br />

Diese mussten wir allerdings uns selber zuschreiben.<br />

Wir hatten zwar Ersatzteile dabei. Nur das, was<br />

3<br />

4<br />

5/2009 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH<br />

05_MSSD_047_Achse 47 02.03.2009 11:02:15<br />

47


1 RUBRIKTITEL 00/2007 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH<br />

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05_MSSD_048_Inser 48 26.02.2009 14:45:15<br />

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AUF ACHSE<br />

wir brauchten, eben nicht.<br />

Wo es möglich war, mieden<br />

wir Transitachsen und fuhren<br />

auf Nebenstrassen, häufi g<br />

auf Schotterpisten, was dem<br />

Hinterreifen der Condor nicht<br />

bekam. In dieser weiträumigen<br />

Landschaft mit endlosen Sonnenblumen-<br />

und Weizenfeldern<br />

1 2<br />

in gottverlassenen Käffern war eine<br />

Das Hinterrad war wieder einmal ausgebaut, da<br />

kleine Werkstatt und obendrein die<br />

donnerte doch ein gutes Dutzend grüssender(!) un-<br />

passende Schlauchgrösse zu fi nden, fast unmöglich. garischer <strong>Moto</strong>rradfahrer an uns vorbei. Enttäuscht<br />

Den Plattfüssen folgte immer dasselbe Ritual: Am sahen wir sie um die Kurve entschwinden… doch es<br />

Wegrand lesend, «hütete» Regine die Rest-Condor, dauerte nicht lange, bis der ganze Pulk zurückkehrte.<br />

derweil ich mit dem Hinterrad per Autostopp ver- Einige holten Flickzeug hervor und übernahmen die<br />

suchte, eine Tankstelle, einen Vulkanizer oder eine Reparatur mit der eindrücklichen Demonstration,<br />

karge Werkbude ausfi ndig zu machen. Ich ergatterte<br />

zwar Ersatzschläuche, einmal sogar auf einem Wan-<br />

was eine russische Velopumpe leisten kann.<br />

dermarkt – nur passten sie nie genau, was über kurz Weite unter grenzenlosem Himmel<br />

oder lang zu einem weiteren Platten führte.<br />

Trotz Pannen und Plattfüssen reisten wir herrlich,<br />

fuhren die meiste Zeit unter warmer bis sehr heisser<br />

Ein Pulk ungarischer Helfer<br />

Sonne durch eindrückliche, weite Landschaften unter<br />

Unvergesslich bleibt uns jedoch die Episode bei Raki- riesigem Himmel – letztlich unser Kick für die Reisen<br />

hiv in der Ukraine, für einmal an einer Hauptstrasse: in diese (noch) wenig bekannte Weltgegend.<br />

3<br />

Ohne Zelt und Küche im Gepäck suchten wir uns<br />

für die Nacht immer ein Gasthaus, eine Pension<br />

oder eine Privatunterkunft. Vielerorts werden im<br />

Sommer Altstadtfestivals mit Musik und Theater<br />

gefeiert, und oft gehts dort hoch zu und her. Es<br />

lohnt sich, in kleineren und grösseren Städten des<br />

Ostens zu verweilen: Sofern sie von den Zerstörungen<br />

im Zweiten Weltkrieg verschont geblieben sind,<br />

präsentieren sie sich mit wunderbarer Bausubstanz<br />

in der Altstadt.<br />

Wir haben auf diesen Reisen Lehrgeld zahlen<br />

müssen, fahren seither sozusagen pannenfrei – und<br />

immer noch gen Osten, wo <strong>Moto</strong>rradfahrer noch<br />

<strong>Moto</strong>rradfahrer sein dürfen und – wo der Raucher<br />

und die Raucherin noch Mensch sind. ■<br />

4<br />

5/2009 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH<br />

1 Nicht für die Aufwartung auf der <strong>Schweiz</strong>er MFK<br />

gebaut: Robins Starrrahmen-Harley.<br />

2 … und noch einen Platten: Ungarische Töfffahrer<br />

erbarmen sich unser.<br />

3 Auf der Heimreise über Ungarn überqueren wir<br />

bei Komarno die Donau.<br />

4 Wie sich die Typen doch überall gleichen: fachsimpeln,<br />

begutachten, rauchen, trinken.<br />

05_MSSD_049_Achse 49 02.03.2009 11:02:29<br />

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