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beta alp 2.0, KawasaKi KlX 250, Yamaha wr ... - Moto Sport Schweiz

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4 TECHNIK<br />

BETA ALP <strong>2.0</strong>, KAWASAKI KLX <strong>250</strong>, YAMAHA WR <strong>250</strong> R, HUSQVARNA TE <strong>250</strong>, HUSABERG FE 390<br />

Menschenfreund<br />

Enduros<br />

Vergleich Strassenfahrer können sich ja kaum mehr vorstellen, dass es Leben gibt unterhalb<br />

von 500 Kubik. Deshalb tauchen an Offroad-Tranings immer wieder Enduro-Novizen mit ganz<br />

schwerem Gerät auf – und geben nach tagelanger Dauerstürzerei den Enduro-<strong>Sport</strong> frustriert<br />

wieder auf. Gibt es einen humaneren Einstieg ins Offroad-Leben?<br />

Text: Rolf Lüthi Bilder: Peter Auchli, Paul Noy, Tobias Kloetzli, Lüthi, Werke<br />

23_MSSD_004_Techn 4 09.11.2009 17:19:51


dliche<br />

LEISTUNG UND DREHMOMENT<br />

DIN-Leistung (PS) am Hinterrad<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

<strong>Moto</strong>rdrehzahl ( x 1000/min)<br />

HUSABERG FE 390 36,9 PS (27,1 kW) bei 8550/min<br />

HUSQVARNA TE <strong>250</strong> 30,1 PS (22,1 kW) bei 11 650/min<br />

YAMAHA WR <strong>250</strong> R 22,9 PS (16,3 kW) bei 8200/min<br />

KAWASAKI KLX <strong>250</strong> 19,4 PS (14,3 kW) bei 7500/min<br />

BETA ALP <strong>2.0</strong> 12,0 PS (8,8 kW) bei 7100/min<br />

DIN-Drehmoment (mkg) am Hinterrad<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

23/2009 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH 5<br />

0<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

<strong>Moto</strong>rdrehzahl ( × 1000/min)<br />

HUSABERG FE 390 3,4 mkg (33,7 Nm) bei 6850/min<br />

HUSQVARNA TE <strong>250</strong> 2,3 mkg (22,7 Nm) bei 8500/min<br />

YAMAHA WR <strong>250</strong> R 2,0 mkg (19,7 Nm) bei 8000/min<br />

KAWASAKI KLX <strong>250</strong> 1,9 mkg (18,8 Nm) bei 6800/min<br />

BETA ALP <strong>2.0</strong> 1,3 mkg (12,7 Nm) bei 5350/min<br />

AUF DER ROLLE<br />

Endlich mal klar erkennbare Unterschiede – wenn wir Maschinen<br />

gleichen Hubraums und gleicher Ausrichtung vergleichen, verlaufen die<br />

Kurven ja ziemlich parallel.<br />

Die Leistungsmessungen wurden mit Endurobereifung durchgeführt.<br />

Die absoluten Zahlen sind darum wegen Verlusten durch Schupf auf der<br />

Rolle 2-3 PS zu tief, die Kurven unter sich jedoch gut vergleichbar.<br />

Beta Alp <strong>2.0</strong> Schwächlich? Das Anfahrdrehmoment der<br />

Beta ist minim niedriger als bei den anderen. Die Drehmomentkurve<br />

verläuft mustergültig fl ach. Gemessen am<br />

technischen Aufwand ein schön abgestimmter <strong>Moto</strong>r.<br />

★★ ★★★★★ ★★★<br />

Kawasaki KLX <strong>250</strong> Da kann man sich ein Grinsen nicht<br />

verkneifen: Bis über 6000/min schlägt die leise pfupfernde<br />

Kawasaki die <strong>Yamaha</strong> und die hemmungslos brüllende<br />

Husqvarna. Ab 7000/min geht das Motörchen dann<br />

sukzessive ein. Im Gelände nicht weiter tragisch: Kaum ein<br />

Einsteiger dreht im Gelände so hoch. ★★ ★★★★★ ★★★<br />

<strong>Yamaha</strong> WR <strong>250</strong> R Sehr milde Leistung im unteren Bereich,<br />

was gute Fahrer langweilt, bei Regen und Schlamm aber<br />

hochwillkommen sein dürfte. Im oberen Drehzahlbereich<br />

unter sozialverträglicher Geräuschkulisse klar mehr Lei-<br />

stung als eine Softenduro. ★★ ★★★★★ ★★★<br />

Husqvarna TE <strong>250</strong> Unter 6000/min nicht viel los, darüber<br />

begeisternder Druck. Wessen Fahrstil zu dieser Charakteri-<br />

stik passt, den wird die Husqvarna begeistern. ★★★★★ ★★★★<br />

Husaberg FE 390 Wem die Charakteristik der 390er (kürzerer<br />

Hub, mehr Schwungmasse) besser zusagt als die der 450er,<br />

sollte die kaum fühlbare Minderleistung (rund 3 PS) in<br />

Kauf nehmen. Wir haben allerdings Hemmungen, einen so<br />

starken Töff dem Einsteiger zu empfehlen. ★★★★★<br />

23_MSSD_005_Techn 5 09.11.2009 17:23:31


6<br />

TECHNIK<br />

Enduro-Test-Dummy<br />

DÄNU RIESEN (45)<br />

Hat seine Enduro-Erfahrung mit diesem Test mehr als verdoppelt.<br />

«Einen Kursnachmittag lang hat das Versuchskaninchen Zeit, sich für höhere Aufgaben<br />

vorzubereiten. Das Versuchskaninchen bin ich. Soll im Vergleichstest den Enduro-Neuling<br />

spielen. Nichts einfacher als das, die Rolle ist mir auf<br />

den Leib geschneidert: An gerade mal zwei Tagen in meinem<br />

langen Töfffahrerleben habe ich mich ins Geröll gewagt.<br />

Es gibt viel zu lernen für einen Neo-Enduristen. Das beginnt<br />

schon mit der Kleidung. Vieles leuchtet funktional ein,<br />

doch wie bitte schön soll ich mit diesen Schuhen die doch<br />

wichtigen Hebel für die Schaltung und die Hinterradbremse<br />

betätigen? Als ob ich mit Skischuhen zum Beachvolleyball-<br />

Turnier antreten sollte …<br />

In keinem Bereich unterscheiden sich Strassenfahrt und<br />

Geländeritt so sehr wie bei der Fahrerposition: Ein Strässeler<br />

schätzt die Integration ins Gefährt, den Kontakt zum Töff. Der Geländefahrer hingegen<br />

bucht Stehplatz. Vier Kontaktpunkte müssen meist genügen.<br />

Erstaunlich schnell stelle ich mich auf die neuen Begebenheiten ein und tue das, was<br />

die Geländefahrer stets predigen, einen Strassenfahrer aber Überwindung kostet: das<br />

Bike machen lassen. Ich rattere über Steine und Baumstämme, die ich zuvor um jeden<br />

Preis vermieden hätte. ‹Yes, they can.› Die Bikes, meine ich.<br />

Auf einer einfachen Enduro-Runde tags danach erfahre ich Folgendes: Die Kawasaki<br />

KLX <strong>250</strong> ist für mich der ideale Kompromiss, ein Alltagsbike, das auch beim Enduro-<br />

Wandern Spass macht. Der bequemste und zweitniedrigste Sitz, die gemeinsam mit<br />

der Beta sanfteste Gasannahme, dazu der günstige Preis. Das Gewicht lässt sich für<br />

meine zwei ersten Enduro-Jahre Enduro-Jahre verschmerzen.<br />

verschmerzen.<br />

Mein Anfangsfavorit, die niedrige Beta Alp <strong>2.0</strong>, macht vieles richtig. Doch selbst<br />

für meine meine 1.68 scheint die Stehposition sehr sehr gewöhnungsbedürftig, gewöhnungsbedürftig, zu tief tief<br />

ist der Lenker. Im Sitzen Sitzen hingegen komme komme ich dank kurzer kurzer Beine ganz gut<br />

zurecht. Die Losung ist ist einfach: Je kniffliger die Passage, umso umso eher eher<br />

würde würde ich ich die niedrige Beta wählen.<br />

Das Das Gegenstück ist nicht nur diesbezüglich die Husaberg FE 390. Die<br />

Leistung Leistung und und der zupackende Sound sind der Hammer. Die Freude Freude<br />

an der Power lockt auch im Gelände verführerisch! Doch im Trial-<br />

Modus Modus habe ich keine Chance, da fehlen mir mir die Teleskopbeine!<br />

Die <strong>Yamaha</strong> <strong>Yamaha</strong> WR <strong>250</strong> R taugt mir im Gelände so gut gut wie die Kawa.<br />

Der Sattel ist höher, aber schmaler, und und sie fühlt sich sich leichter an. an. Mit<br />

der WR tänzle ich, wo ich mit der KLX rackere. rackere. Ein Sorglos-<br />

Paket, doch der Aufpreis Aufpreis zur Kawa ist gross. Zumal sie<br />

mir als Alltags-Enduro zu spartanisch daherkommt.<br />

Als gute Mischung aus der federnden federnden Leichtigkeit<br />

der <strong>Yamaha</strong> und der Stabilität der Husaberg scheint<br />

mir die Husqvarna TE <strong>250</strong>. Die relativ zackige Leistungsentfaltung<br />

stört mich nicht, solange solange ich locker<br />

ausbalanciert auf dem Bike stehe.<br />

Vieles habe ich an drei Geländetagen für mich mich entdeckt.<br />

Nur gefühlvolles Schalten und Bremsen mit den<br />

Robocop-Schuhen bleibt unerreichbar.» dr<br />

➥<br />

BETA ALP <strong>2.0</strong>, KAWASAKI KLX <strong>250</strong>, YAMAHA WR<strong>250</strong> R, HUSQVARNA TE <strong>250</strong>, HUSABERG FE 39<br />

Mit konzentriertem verbalem<br />

Druck gelang es uns, redaktionsintern<br />

einen Glückfall zu<br />

erschaffen: Testchef Dänu Riesen, ein<br />

versierter Strassenfahrer, wurde zum<br />

Enduro-Einsteiger erklärt. Was es uns<br />

ermöglicht, zu klären, mit welchem<br />

Töff der besagte Offroad-Novize idealerweise<br />

loslegen soll.<br />

Sonst läuft es ja andersrum: Unter<br />

Rennsport-Druck wird mithilfe der<br />

weltweit begnadetsten Fahrer die<br />

Grundsatzforschung betrieben, aus<br />

der die käufl ichen Geländemaschinen<br />

abgeleitet werden. Der Enduro-Neuling<br />

kommt in diesem Evaluationsprozess<br />

nicht vor.<br />

Er hats eingesehen und steht!<br />

Das sollte bei unserem Enduro-Vergleich<br />

anders sein. Zwar fanden zwei<br />

vergleichsweise hubraumschwache<br />

Racing-Enduros Aufnahme ins Testquintett,<br />

die Husqvarna TE <strong>250</strong> und<br />

die Husaberg FE 390, die beide auf 2010<br />

neu auf den Markt kommen. Jetzt, wo<br />

alles gelaufen ist, können wir es zugeben:<br />

Die nahm der Autor selbstlos<br />

dazu, damit Offroad-Redaktor Tobi<br />

Kloetzli wieder mal so richtig durch<br />

Feld und Wald föhnen konnte.<br />

Durchforstet man die Modellprogramme<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Importeure,<br />

fi nden sich auch Geländemaschinen,<br />

die nicht aus dem Rennsport abgeleitet<br />

sind und die den Gelände-Novizen<br />

ansprechen sollen: Die <strong>Yamaha</strong> WR<br />

<strong>250</strong> R weist zwar Ähnlichkeiten mit<br />

der <strong>Sport</strong>-Enduro aus gleichem Hause<br />

auf (Kürzel WR <strong>250</strong> F), aber auch markante<br />

Unterschiede. Die Kawasaki KLX<br />

<strong>250</strong> hat der regelmässige MSS-Leser<br />

schon als Stadt-Enduro kennengelernt<br />

(MSS 05/09), nun soll das urbane Nutzfahrzeug<br />

zeigen, was es in freier Natur<br />

taugt. Weiter haben wir die Beta Alp <strong>2.0</strong><br />

dabei. So etwas wie eine Mischung aus<br />

Trialtöff und genügsamer Enduro, für<br />

den etwas kurz geratenen Dänu sicher<br />

nicht zu hoch.<br />

Wie schon seit vielen Jahren ist<br />

MOTO SPORT SCHWEIZ für diesen<br />

Enduro-Vergleich zu Gast bei<br />

Dany Wirz Offroad in der Nähe von<br />

St-Remèze (F) auf dem Hochplateau<br />

oberhalb der Ardèche-Schlucht. Wir<br />

weilten dort im Rahmen des letzten<br />

Herbstkurses und liessen uns dessen<br />

Highlight, ein Nacht-Enduro an Hal-<br />

loween, nicht entgehen.<br />

Damit die schöne Geschichte nicht<br />

im im Spital Spital endete, endete, bevor bevor sie sie überhaupt<br />

überhaupt<br />

begann, schloss sich Dänu für für einen<br />

halben Tag der Einsteigergruppe an<br />

und übte auf der Enduro-Piste. Er<br />

hatte in Jens Scheffl er (mehrfacher<br />

Europameister, mehr als ein Dutzend<br />

Six-Days-Goldmedaillen Six-Days-Goldmedaillen etc. etc.) eieinen guten Lehrer: Als Als wir wir am Abend<br />

vorbeischauten, hatte er bereits eingesehen,<br />

dass man auf dem Töff fast<br />

immer steht. Das ist zwar allen klar, den<br />

Trialisten, den Crösslern, den Rallyefahrern<br />

und natürlich den Enduristen,<br />

nur die starrsinnigen Strassenfahrer<br />

wollen trotz des breit abgestützten<br />

Stehkonsens weiterhin immer sitzen.<br />

Beta: Ich bin schon da!<br />

Die Beta Alp gewinnt den Sympathiebonus;<br />

das kleine <strong>Moto</strong>rrädchen wurde<br />

von Kursteilnehmern gar bemitleidet,<br />

23_MSSD_006_Techn 6 09.11.2009 17:23:36


USABERG FE 390<br />

TECHNISCHE<br />

DATEN<br />

2<br />

<strong>Moto</strong>rrad<br />

Preis inkl. NK<br />

<strong>Moto</strong>r<br />

Hubraum (B × H mm)<br />

Anz. Ventile, Ventilsteuerung<br />

Gemischaufbereitung<br />

Leistung (Hinterrad)<br />

Drehmoment (Hinterrad)<br />

Federweg (v./h.)<br />

Radstand<br />

Lenkkopfwinkel<br />

Nachlauf<br />

Sitzhöhe (unbelastet)<br />

Gewicht vollget. (gewogen)<br />

Tankinhalt<br />

Weitere Daten in Heft<br />

1<br />

Beta<br />

Alp 200<br />

Fr. 7700.– (2 Jahre Garantie)<br />

Einzylinder Viertakter<br />

199 cm 3 (66 × 58,2 mm)<br />

2, OHC<br />

Vergaser (Mikuni), 31 mm<br />

12,0 PS/7100/min<br />

12,7 Nm/5350/min 3<br />

170/180 mm<br />

1350 mm<br />

64°<br />

81,5 mm<br />

840 mm<br />

119,7 kg<br />

6,8 l<br />

–<br />

Husaberg<br />

FE 390<br />

Fr. 14 950.– (30 Tage Garantie)<br />

Einzylinder-Viertakter<br />

393 cm 3 (95 × 55,5 mm)<br />

4, OHC<br />

Einspritzung (Keihin), 42 mm<br />

36,9 PS/8550/min<br />

33,7 Nm/6850/min<br />

300/335 mm<br />

1475 mm<br />

63,5°<br />

k. A.<br />

945 mm<br />

121,4 kg<br />

8,5 l<br />

14/2009<br />

Husqvarna<br />

TE <strong>250</strong><br />

Fr. 12 525.– (2 Jahre Garantie)<br />

Einzylinder-Viertakter<br />

249,5 cm 3 (79 × 50,9 mm)<br />

4, DOHC<br />

Einspritzung (Mikuni), 42 mm<br />

30,1 PS/11 650/min<br />

22,7 Nm/8500/min<br />

300/296 mm<br />

1470 mm<br />

k. A.<br />

106 mm<br />

900 mm<br />

115,8 kg<br />

7,0 l<br />

15/2009<br />

Kawasaki<br />

KLX <strong>250</strong><br />

Fr. 6790.– (3 Jahre Garantie)<br />

Einzylinder-Viertakter<br />

249 cm 3 (72 × 61,2 mm)<br />

4, DOHC<br />

Einspritzung (Keihin), 34 mm<br />

19,4 PS/7500/min<br />

18,8 Nm/6800/min<br />

255/230 mm<br />

1430 mm<br />

63,5°<br />

105 mm<br />

905 mm<br />

137,2 kg<br />

7,7 l<br />

5/2009<br />

weil es von den MSS-Rohlingen im<br />

Gelände malträtiert werden sollte. Die<br />

Beta hatte Mitleid nie nötig: Unbeeindruckt<br />

von röhrenden Auspuffanlagen<br />

und wassergekühlten Einzylinderhämmern<br />

mit Elektronik und Einspritzung<br />

rackerte sich das Töffl i durchs Gelände.<br />

Kaum hatte die Gruppe nach einer knackigen<br />

Passage angehalten, kam auch<br />

schon die Beta um die Ecke getuckert<br />

und würgte die verbalen Exkurse zum<br />

Thema «Was sind wir doch für geili Sieche,<br />

dass wir da durchfahren konnten»<br />

im Ansatz ab: Wenn das mit dieser<br />

motorisierten Gehhilfe zu schaffen<br />

ist, kann es nicht wirklich schwierig<br />

gewesen sein.<br />

Das Rätselraten beendete der sich<br />

ablösende Beta-Sticker auf dem Kupplungsdeckel:<br />

Darunter wurden die<br />

Buchtaben «SU» sichtbar. Den luftgekühlten<br />

Viertakter mit 199 cm 3 baut<br />

23/2009 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH 7<br />

<strong>Yamaha</strong><br />

WR <strong>250</strong> R<br />

Fr. 10 860.– (3 Jahre Garantie)<br />

Einzylinder-Viertakter<br />

<strong>250</strong> cm 3 (77 × 53,6 mm)<br />

4, DOHC<br />

Einspritz. (Nippon Denso), 34 mm<br />

22,9 PS/8200/min<br />

19,7 Nm/8000/min<br />

270/270 mm<br />

1420 mm<br />

63,6°<br />

k. A.<br />

945 mm<br />

137,5 kg<br />

7,6 l<br />

–<br />

1 Dänu und die Frage aller Fragen:<br />

Welchen Töff soll ich nehmen für den<br />

Einstieg in den Enduro-<strong>Sport</strong>? Die<br />

Kalkstein-Skulptur symbolisiert übrigens<br />

den Enduro-<strong>Sport</strong>, in dem man<br />

sich manchmal durchbeissen muss.<br />

2 Die Schwächste schleppt die Stärkste<br />

nach Hause: Wink des Schicksals, dass<br />

weniger manchmal mehr ist?<br />

also Suzuki, und er beschleunigt die<br />

Beta mit etwas Anlauf auf 115 km/h.<br />

Auf grobem Schotter ist es jedoch nicht<br />

ratsam, so schnell zu fahren: Ab 100<br />

km/h kommt Unruhe auf. Vor allem<br />

grössere Fahrer fi nden weder stehend<br />

noch sitzend eine langfristig bequeme<br />

Position, was sich mit einem höheren<br />

Lenker aber teilweise beheben liesse.<br />

Bei langsamen Tempi ist die Beta im<br />

Element, und dank dem enormen<br />

Lenkeinschlag wendet man quasi auf<br />

einem Taschentuch.<br />

Neben dem Einsatz als Gelände-<br />

Wandertöff liesse sich die Alp auch<br />

als Stadtfahrzeug nutzen, und wer bislang<br />

auf dem Wohnmobil einen Roller<br />

als Kurzstreckenfahrzeug dabeihatte,<br />

sollte sich die Beta Alp näher ansehen:<br />

Sie kann alles, was ein Roller auch<br />

kann – und darüber hinaus noch viel<br />

mehr. Eine Hürde ist in diesem Zusam-<br />

23_MSSD_007_Techn 7 09.11.2009 17:23:42


8 technik<br />

Enduro-Wanderin<br />

Fränzi<br />

GöGGel<br />

(50)<br />

Fuhr<br />

Plauschrennen<br />

auf der<br />

Strasse<br />

und im<br />

Gelände<br />

und hielt<br />

ihre BMW<br />

R 80 GS<br />

für eine Enduro, bis sie 2001 eine organisierte<br />

Enduro-Tour mitmachte. Worauf<br />

sie sich für Enduro-Wandertouren eine<br />

400er kaufte.<br />

«Als 125er-Fahrerin rutschte ich in<br />

eine Männertöffclique. Auf Empfehlung<br />

der Herren kaufte ich eine gebrauchte<br />

BMW R 75/6, absolvierte damit die Töffprüfung<br />

und fuhr gleich am nächsten<br />

Tag für vier Wochen in die Türkei. Das<br />

Strassennetz bestand meist aus Schotterwegen,<br />

der Grundstein zum Enduro-<br />

Fahren war gelegt. Ich sparte vier<br />

Jahre lang für meinen nächsten Töff,<br />

eine BMW R 80 GS. Nun besass ich eine<br />

Pseudo-Enduro, wie neidische Männer<br />

meinen Töff abschätzig nannten. Schotter,<br />

Feldwege und mal ein Geländekurs,<br />

das traute ich mir zu. Grössenwahnsinnig<br />

meldete ich mich zu den damals<br />

von MSS organisierten Frauenrennen an.<br />

Das zur Wertung zählende Rasenrennen<br />

wollte ich selbstverständlich mit der<br />

BMW fahren. Alle fanden das obercool,<br />

doch ich blieb schon auf dem Weg zur<br />

Fahrzeugabnahme im Schlamm stecken.<br />

Da erbarmte sich einer und lieh mir<br />

seine 600er-Honda XR. Der Töff war<br />

viel zu hoch und viel zu aggressiv,<br />

aber immer noch besser als die BMW.<br />

Einen Sturz fürchtete ich wie der Teufel<br />

das Weihwasser. Nicht der Schmerzen<br />

wegen, aber nie und nimmer hätte<br />

ich das Riesending wieder aufheben<br />

und ankicken können. So gab ich Gas,<br />

schaute, dass ich irgendwie oben blieb,<br />

und eierte auf den zweiten Rang.<br />

Jahre später fuhr ich an eine Enduro-<br />

Tour nach Elba. ‹Das kann ich, ich fuhr<br />

ja früher Rasenrennen›, dachte ich<br />

etwas zu selbstgefällig. Mein Muskelkater<br />

war gigantisch, es gab zirkusreife<br />

Abflüge in die Büsche, die Leih-KTM war<br />

viel zu hoch und viel zu schnell. Heute<br />

fahre ich eine tiefer gelegte, auf mich<br />

angepasste 400er-KTM.<br />

Nicht alle, aber einige Hersteller haben<br />

gemerkt, dass sie Einsteiger und<br />

Frauen nur mit angepassten Töff in den<br />

Enduro-<strong>Sport</strong> locken können. Wer sich<br />

eine überdimensionierte Hard-Enduro<br />

nicht zutraut, ist mit der niedrigen Alp<br />

oder der Kawasaki bestens bedient. Mir<br />

gefiel auch die <strong>Yamaha</strong>, trotz beträchtlicher<br />

Höhe. Mein Favorit ist die Grüne.<br />

Mit der könnte man auf der Strasse nach<br />

Sardinien oder Elba anreisen und dort<br />

genüsslich Enduro fahren.» gö<br />

➥<br />

<strong>beta</strong> <strong>alp</strong> <strong>2.0</strong>, <strong>KawasaKi</strong> <strong>KlX</strong> <strong>250</strong>, <strong>Yamaha</strong> <strong>wr</strong> <strong>250</strong> r, husqvarna te <strong>250</strong>, husaberG Fe 390<br />

menhang, dass für die kleine 200er der<br />

Fahrausweis A1 nicht ausreicht. Und<br />

der Sattel ist steinhart.<br />

Kawasaki: Lautlos schnell<br />

Den Sound der KLX mochte keiner: Da<br />

ist ja der Rülpser eines Schmetterlings<br />

noch lauter! Und getäuscht hat sie uns<br />

auch noch: Auf dem Prüfstand übertrifft<br />

die Soft-Enduro für Stadtwanderer<br />

bis 6000/min sowohl die halbscharf<br />

gewürzte <strong>Yamaha</strong> WR <strong>250</strong> R als auch<br />

die Racing-Bestie Husqvarna TE <strong>250</strong>!<br />

Ähm ja, das erklärt nun auch, wie man<br />

mit der leicht übergewichtigen KLX<br />

auf einer Enduro-Tour mit mittlerem<br />

Schwierigkeitsgrad und mittlerem<br />

2<br />

3<br />

Tempo einfach mithalten konnte mit<br />

echten Racing-Enduros, obwohl man<br />

etwas breitbeinig steht und der Sattel<br />

ein Sofa ist. Dabei kostet die flüsternde<br />

Kawa grad mal halb so viel.<br />

Für den Geländeeinsatz ist bereits<br />

ein <strong>Moto</strong>rschutz dran. Der Stahllenker<br />

ist schnell verbogen, bei dieser<br />

Gelegenheit kann man ihn für eine<br />

bequemere Stehposition durch einen<br />

höheren Alulenker ersetzen und grad<br />

noch Handschützer montieren. Dann<br />

brauchts noch echte Geländepneus<br />

samt Reifenhaltern. Das Übergewicht<br />

liesse sich durch Demontage des Riesenbildschirms<br />

im Cockpit reduzieren,<br />

was sich (durch weniger Gewicht an der<br />

Lenkung) auch positiv aufs Handling<br />

auswirken dürfte.<br />

Wie auch mit der Beta ist harter Einsatz<br />

auf der Crosspiste mit der Kawa<br />

nicht möglich, dazu sind die Federwege<br />

zu kurz und die Dämpfung nicht progressiv<br />

genug. Bis in mittelschweres<br />

Gelände reicht das Fahrwerk aus,<br />

wobei die Kawa mit Traktion brilliert.<br />

Dazu kann man den Töff auch auf der<br />

Strasse einsetzen, als Stadtfahrzeug<br />

oder für den Arbeitsweg. Für die ersten<br />

Gelände-Lehrjahre ein unerreicht<br />

preiswertes Angebot für eher genussorientierte<br />

Enduro-Wanderer. Enduro-<br />

Rennsport ist nicht die Domäne der<br />

sonst enorm vielseitigen <strong>250</strong>er-KLX.<br />

1 Mit der Beta kann man nicht nur auf die Alp fahren. Man kann fast überallhin<br />

fahren, solange ein Pfad noch halbwegs erkennbar ist.<br />

2 Simpler Einzylinder, mit 200 cm 3 wesentlich drehmomentstärker als eine 125er.<br />

Und der einzige Vergasermotor des Vergleichs.<br />

3 Enormer Lenkeinschlag für Wendemanöver auf dem Absatz.<br />

4 Unter dem Sticker kommt der eingegossene Schriftzug des Herstellers zum<br />

Vorschein: Gebaut hat ihn Suzuki.<br />

5 Schöne Details auch an der relativ preiswerten Beta: Klappbarer Alu-Schalthebel.<br />

23_MSSD_008_Techn 8 09.11.2009 17:23:49<br />

1<br />

4 5


6 Er kommt gut zurecht mit der Kawa, unser Test-Dummy. Den Blick konnte er<br />

lösen von den bedrohlich dräuenden Steinbrocken, und er schaut nun gekonnt<br />

dorthin, wo er hinfahren will.<br />

7 Unterschätzt: Der <strong>250</strong>er von Kawa überraschte auf dem Prüfstand. Jetzt müsste<br />

man nur noch etwas unternehmen, um die Geräuschkulisse aufzuwerten.<br />

8 Ein preisgünstiges Produkt schliesst ansehnliche Aluschweissnähte nicht aus.<br />

9 Auch einen robust anmutenden Unterbodenschutz hat sie serienmässig dran.<br />

10 Der Bildschirm ist so gross, da könnte man unterwegs einen Kinofilm schauen.<br />

Im Gelände wird man dafür aber kaum Zeit haben.<br />

<strong>Yamaha</strong>: Klappen und Dosen<br />

Wer genauer hinschaut, staunt ob<br />

dem Aufwand, den sie an der Ya maha<br />

WR <strong>250</strong> R betrieben haben. Nicht einfach<br />

eine etwas einfacher gestrickte<br />

<strong>250</strong> F, sondern ein nahezu komplett<br />

neuer Töff. Obwohl die Eckdaten identisch<br />

sind, ist der <strong>Moto</strong>r stark modifiziert.<br />

Im komplett neuen Zylinderkopf<br />

findet man vier statt fünf Ventile, die<br />

Einlassventile sind aus Titan. Die Gemischaufbereitung<br />

erfolgt mit einer<br />

elektronischen Benzineinspritzung.<br />

Die Gasströme werden aufwendig geregelt,<br />

wohl auch zwecks Einhaltung<br />

von Euro 3: Unter dem Sattel hats eine<br />

Vakuumdose, die (geregelt vom Ansaugunterdruck)<br />

eine Luftklappe im<br />

Ansaugschnorchel schliesst und öffnet,<br />

«Ich absolvierte mit<br />

einer BMW R 75/6 die<br />

Töffprüfung und fuhr<br />

damit am nächsten<br />

Tag für vier Wochen<br />

in die Türkei.»<br />

Ohne Umschweife: Fränzis Enduro-Debüt<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

die Klappe im Auspuff wird elektromechanisch<br />

gesteuert. Das Fahrwerk ist<br />

neu und besteht aus einem Alu-Hauptrahmen,<br />

kombiniert mit Unterzügen<br />

und Rahmenheck aus Stahlrohr.<br />

Der <strong>Moto</strong>r der <strong>Yamaha</strong> geht bis 4000/<br />

min sehr milde an die Kette, was mithilfe<br />

der erwähnten Regelklappen wohl<br />

gewollt ist. Dann kommt Power, die<br />

den Einsteiger auch nach den ersten<br />

Lernfortschritten noch fordert und<br />

beglückt. Auch mit guten Fahrern auf<br />

ernsthaftem Material hält man mit, je<br />

länger die Tour dauert und je müder<br />

die Schnellfahrer werden, umso besser<br />

ist man mit der fahrerfreundlichen<br />

<strong>Yamaha</strong> dabei. Im Enduro-Einsatz hat<br />

sich keiner über mangelnde Federwege<br />

beklagt, abwohl auf eine Racing-<br />

23/2009 MOTO SpORT ScHWEIZ www.motosport.ch 9<br />

Enduro-Tourist<br />

Paul<br />

«Pöili»<br />

Noy<br />

(38)<br />

Fuhr mit<br />

einer<br />

<strong>Yamaha</strong><br />

TT 600<br />

innert<br />

zwei<br />

Jahren<br />

Basel–<br />

Südafrika<br />

retour!<br />

Kämpft sich gelegentlich auch gerne<br />

durchs gröbere Gelände, wobei Durchkommen<br />

vor Speed steht.<br />

«Enduro fahren brachte ich immer<br />

eher in Verbindung mit Reisen<br />

und Weiterkommen durch weniger<br />

erschlossenes Gebiet als mit dem Fahren<br />

von Wettbewerben auf Zeit. Sicherheit<br />

und Ausdauer standen und stehen<br />

nebst dem Fahrspass im Vordergrund.<br />

Ich würde meinen Fahrstil als eher<br />

zurückhaltend und materialschonend<br />

beschreiben. Der Weg ist das Ziel. Das<br />

zählt vor allem, wenn man auf Reisen<br />

ist in Afrika oder sonstwo. Fürs richtig<br />

schnelle Fahren fehlt mir wohl die<br />

Risikofreudigkeit, oder sie ist jedenfalls<br />

anders gelagert. Das Durchfahren von<br />

Wüsten und Dschungeln ist auch nicht<br />

jedermanns Sache.<br />

Trotzdem ist in diesem Vergleich die<br />

Husaberg FE 390 mein absoluter Favorit.<br />

Zwar ein <strong>Sport</strong>gerät, aber die einfache<br />

Bedienbarkeit und die sehr gut kontrollierbare<br />

Leistungsentfaltung konnten<br />

von keinem der Konkurrenten getoppt<br />

werden. An zweiter Stelle steht für<br />

mich die Husqvarna TE <strong>250</strong>, welche mit<br />

ihrer Leistung beeindruckt und einen<br />

sportlichen Fahrstil geradezu fordert.<br />

Die <strong>Yamaha</strong> WR <strong>250</strong> F besticht, nachdem<br />

man es richtig eingestellt hat, durch ein<br />

glanzvolles Fahrwerk. Die Zuverlässigkeit,<br />

der relative Komfort und die<br />

trotzdem sportliche Ausrichtung dieser<br />

Enduro begeistern. Die Leistung ist für<br />

meinen Geschmack aber dann doch zu<br />

bescheiden für den richtigen Fahrspass.<br />

Die Kawasaki erinnert mich an eine<br />

Enduro für den Alltag. Komfortable<br />

Sitzbank, angenehm grosse Armaturen<br />

und trotzdem geländegängig – für den<br />

Einsteiger, der den Töff nicht nur zum<br />

Spass, sondern auch im Alltag einsetzen<br />

möchte, sicherlich eine sehr gute Wahl.<br />

Für mich nicht infrage kommt die Beta<br />

Alp. Das Töffli ist fantastisch, aber für<br />

meine 184 cm einfach zu klein. Ich<br />

denke, den kleineren Leuten unter<br />

uns, vor allem auch den Damen, wird<br />

mit der Beta Alp eine ideale Enduro<br />

angeboten. Sitzhöhe, geringes Gewicht<br />

und trotzdem bemerkenswert grosse<br />

Bodenfreiheit bescheren sicheres Fahren<br />

in wohl fast jedem Gelände. Nicht<br />

besonders schnell und spektakulär, aber<br />

sicher und ausdauernd.» Paul Noy<br />

23_MSSD_009_Techn 9 09.11.2009 17:23:56


Glückwünsche<br />

Biker-Glückwünsche zum Neuen Jahr<br />

Überrasche Freunde und Bekannte mit einem Glückwunsch-<br />

Inserat in der Grösse 45,5 x 33,5 mm (siehe Muster).<br />

Abonnenten bezahlen nur Fr. 49.– (inkl. MWst)<br />

Nicht-Abonnenten Fr. 65.– (inkl. MWst)<br />

Das Angebot gilt nur für Privatpersonen und Clubs.<br />

Nicht für Geschäfts- oder Firmen-Glückwünsche.<br />

Das Inserat erscheint in der letzten MSS-Ausgabe vom<br />

9.12.2009. Wir benötigen Text evtl. Foto, Zeichnung,<br />

digitales Bild ect. Wir behalten uns vor, zu lange Texte zu<br />

kürzen<br />

Bestellung<br />

Glückwunsch-<br />

Inserat<br />

❑ Ich bin AbonnentIn und bezahle Fr. 49.– pro Inserat<br />

Member Nr.<br />

❑ Ich bin nicht AbonnentIn und bezahle Fr. 65.– pro Inserat<br />

❑ Ich möchte AbonnentIn von MOTO SPORT SCHWEIZ<br />

werden und profi tiere vom Inserate Angebot von<br />

Fr. 49.– zuzüglich Jahresabonnement von Fr. 122.–<br />

❑ Original-Vorlage liegt bei (Foto, Zeichnung, Logo etct.)<br />

Gewünschter Text:<br />

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Name Vorname<br />

Strasse/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Tel.<br />

E-mail<br />

Datum Unterschrift<br />

Einsenden an:<br />

MOTO SPORT SCHWEIZ<br />

V. Rüfenacht<br />

Glückwünsche<br />

Dammweg 9<br />

Einsendeschluss<br />

30. November<br />

3001 Bern<br />

Tel. 031 330 31 59<br />

inserate@motosport.ch<br />

Muster<br />

Allen<br />

Ein<br />

SUPER<br />

2009<br />

Dani<br />

He Dani weisst<br />

du noch unsere<br />

coole Reise nach<br />

Andalusien?<br />

Alles Gute zum<br />

Neuen Jahr und<br />

noch viele tolle<br />

Kilometer V.<br />

Liebe Eva<br />

wir wünschen Dir<br />

fürs neue Jahr viel<br />

Glück und gute<br />

Gesundheit<br />

Deine Kumpels<br />

vom Töff Club<br />

Lieber Papi<br />

Mit Dir und Deinem Seitenwagen ist<br />

es Super. Es guets Nöis!<br />

Sandra u. Mami<br />

23_MSSD_010_Inser.indd 10 09.11.2009 09:02:19


TECHNIK<br />

➥<br />

BETA ALP <strong>2.0</strong>, KAWASAKI KLX <strong>250</strong>, YAMAHA WR <strong>250</strong> R, HUSQVARNA TE <strong>250</strong>, HUSABERG FE 390<br />

Enduro etwa drei Zentimeter fehlen.<br />

Auf der Crosspiste sehen das schnelle<br />

Fahrer anders.<br />

Verglichen mit der Kawasaki, hat<br />

die <strong>Yamaha</strong> deutlich mehr Leistung<br />

im oberen Drehzahlbereich, der <strong>Yamaha</strong>-<strong>Moto</strong>r<br />

ist auch klar drehfreudiger.<br />

Trotzdem ist auch mit der <strong>Yamaha</strong><br />

Alltags-Strasseneinsatz denkbar. Die<br />

<strong>Yamaha</strong> gibts als WR <strong>250</strong> X ab Werk auch<br />

als Supermoto, bei der Kawasaki ist die<br />

Supermoto-Version ein Umbau (Kit für<br />

Fr. 1500.–) auf Basis der Enduro.<br />

Schwachpunkt der <strong>Yamaha</strong> ist der<br />

Preis: Mit Fr. 10 860.– ist sie nur 2000<br />

Franken günstiger als eine <strong>250</strong>er-Racing-Enduro.<br />

Für mittlere und gute<br />

Fahrer ein zu geringer Preisunterschied,<br />

um ausschliesslich für den Geländeeinsatz<br />

nicht gleich zur ganz ernsthaften<br />

<strong>250</strong>er zu greifen, die deutlich mehr<br />

«Die Beta ist fantastisch, aber für mich mit<br />

184 cm zu klein. Doch den Damen wird<br />

damit eine ideale Enduro angeboten.»<br />

Pöili denkt nicht nur an sich<br />

1 Die <strong>Yamaha</strong> ist in erster Linie gnadenlos effi zient. Sie kommt fast überall durch,<br />

wo man mit einer Hard-Enduro auch hinfährt, und schont dabei den Fahrer mit<br />

einer milden Leistungsentfaltung.<br />

2 Das tut es auch: Nicht, dass diese Fussraster untauglich wären. Jene am Spitzenmodell<br />

«F» sehen aber deutlich hochwertiger aus.<br />

3 Stromlinienförmiger Tankdeckel: Da sind wir dem Designer dankbar dafür.<br />

4 Nur auf den ersten Blick ein alter Bekannter: Zylinderkopf, Einspritzung und<br />

viele weitere Bauteile unterscheiden die «R» von der bekannteren «F».<br />

5 Unter diesem Deckel verbirgt sich die Auspuffklappe, eine weitere Klappe fi ndet<br />

man am Eingang zur Airbox.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

23/2009 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH<br />

Ja, es ist schon ein Wahnsinns-Stress, so ein Enduro-Vergleich!<br />

Aber im Dienste des Lesers nimmt man diese unmenschliche Hektik in Kauf.<br />

Leistung hat und rund 15 kg leichter<br />

ist. Dass eine Rennsport-Enduro im<br />

Alltagsbetrieb defi nitiv unbrauchbar<br />

ist, nehmen solche Fahrer in Kauf.<br />

Husqvarna: Die Drehorgel<br />

Der diskrete Auftritt ist nicht die Sache<br />

der Husqvarna: Sie ist laut, und wer ihre<br />

Leistung umsetzen will (und kann),<br />

muss sie laut fahren: Unter 6000/min<br />

ist nicht viel los, bis 12 800/min dafür<br />

umso mehr. Wer das Potenzial nutzen<br />

will, muss viel schalten, darf nicht<br />

drehzahlscheu sein und auch keine<br />

Hemmungen haben, hartes Gelände<br />

mit Kupplung und Drehzahl zu durchsägen.<br />

Der Geradeauslauf reicht, das<br />

Handling ist wieselfl ink, das Fahrwerk<br />

hat enorme Reserven.<br />

Husqvarnas neuer <strong>250</strong>er-<strong>Moto</strong>r soll<br />

der kompakteste seiner Klasse sein,<br />

jedenfalls sitzt er schon fast ein wenig<br />

verloren im Chassis. Der Stahlrohrrahmen<br />

wurde neu gezeichnet, die<br />

Schwinge ist ein aufwendig gefertigtes<br />

geschweisstes Aluteil. Viele Teile zeugen<br />

von der Liebe zum Detail, und die<br />

Schönste ist die Husqvarna sowieso.<br />

Im Vergleich zur sportlichen <strong>Yamaha</strong><br />

legt die Husqvarna noch deutlich eins<br />

drauf: volle Wettbewerbstauglichkeit<br />

im Enduro-Rennsport, Crosspistentaugliches<br />

Fahrwerk auch unter<br />

schnellen Fahrern, deutlich mehr <strong>Moto</strong>rleistung<br />

im oberen Drehzahlbereich<br />

und viel mehr Reserve durch enorme<br />

Drehfreude. Defi nitiv völlig ungeeignet<br />

ist dieses <strong>Moto</strong>rrad für banale Alltagsfahrten:<br />

zu laut, zu schrill. Man kann<br />

nicht alles haben.<br />

Eine <strong>250</strong>er-Hard-Enduro ist auch<br />

im Geländeeinsatz nicht jedermanns<br />

Sache. Wer gern orgelt und schaltet und<br />

mit der Kupplung sägt, wie man das mit<br />

einer 85er oder 125er macht, der trifft<br />

mit einer High-Performance-<strong>250</strong>er<br />

die richtige Wahl und kann sich über<br />

Mountainbike-ähnliche Wendigkeit<br />

freuen. Der Einsteiger, mit sich selbst<br />

und dem Gelände beschäftigt, wird zu<br />

Beginn wohl öfter im falschen Gang<br />

stranden. Wer sich als Neuling einstellen<br />

kann auf die <strong>Moto</strong>rcharakteristik<br />

einer Racing-<strong>250</strong>er, fi ndet in diesen<br />

Maschinen ein verlockendes Angebot.<br />

Wenn auch der Novize erhebliche Fortschritte<br />

macht: Das <strong>Moto</strong>rrad geht mit<br />

und kann den Einsteiger begleiten auf<br />

seinem Weg bis zum Könner. ➥<br />

23_MSSD_011_Techn 11 09.11.2009 17:24:04<br />

11


12<br />

TECHNIK<br />

Ex-Racer<br />

TOBIAS<br />

KLOETZLI<br />

(38)<br />

Der Hobby-<br />

Crosser<br />

sammelte<br />

zwei Jahre<br />

in der<br />

Enduro-SM<br />

und sieben<br />

Jahre mit<br />

600 bis 750 cm 3 in der Supermoto-SM<br />

Erfahrungen. Er ist seit elf<br />

Jahren als MSS-Tester mit Vorliebe fürs<br />

Gelände tätig. Nach ersten Offroad-<br />

Abstechern mit der Suzuki TS 125 und<br />

der Kawasaki KLX 650 gings erst mit<br />

einer 350er Husky richtig zur Sache.<br />

«Am meisten beeindruckt hat mich ganz<br />

klar die Husaberg! Sie ist handlich wie<br />

eine kleine <strong>250</strong>er, hat stets genügend<br />

Leistung, ein tolles Drehmoment und<br />

ist dank ausreichend Schwungmasse<br />

kaum abzuwürgen – man ist nie im<br />

falschen Gang. Dies wirkte zusammen<br />

mit dem soliden Fahrwerk und der<br />

enormen Bodenfreiheit sehr entspannend.<br />

Obwohl ich lange nicht mehr im<br />

Gelände unterwegs war, konnte ich mit<br />

ihr sofort meine Enduro-Kenntnisse aus<br />

den besten Zeiten mobilisieren und vermeintlich<br />

unbezwingbare Hindernisse<br />

unbeschadet meistern. Einzig der stolze<br />

Preis liegt in einer Höhe, wo’s wehtut.<br />

Auch die Husqvarna hat mich sehr fasziniert.<br />

Sie ist deutlich günstiger, besitzt<br />

ein absolut tadelloses Fahrwerk und<br />

lässt sich dank ihres Federgewichts in<br />

der Trial-Grube wie auch im Unterholz<br />

spielerisch leicht manövrieren. Für die<br />

Crosspiste ist die Husky klar die erste<br />

Wahl. Sie hängt aggressiver am Gas und<br />

hat weniger Schwungmasse, sodass<br />

man sich in langsameren Passagen wie<br />

bei den übrigen <strong>250</strong>ern ständig mittels<br />

Kupplungsbetätigung vor dem Abwürgen<br />

des <strong>Moto</strong>rs schützen muss.<br />

Die <strong>Yamaha</strong> ist ein guter Kompromiss,<br />

deutlich zahmer, gutmütiger, nochmals<br />

fast 2000 Franken günstiger und kann<br />

dennoch fast alles. Fürs Enduro-Wandern<br />

reichts, für den Kick im Gelände –<br />

zumindest für mich – aber nicht.<br />

Mit der komfortablen, schwachen<br />

Kawasaki hatte ich auf der leichten<br />

Enduro-Tour zunächst das grosse<br />

Gähnen, im anspruchsvollen Gelände<br />

überraschte sie mich dann aber gewaltig.<br />

Erstaunlich, wie viel mit einer derart<br />

günstigen Enduro möglich ist. Stets auf<br />

Touren gehalten, machte sie im Duell<br />

gegen die <strong>Yamaha</strong> sogar richtig Spass.<br />

Kollege Lüthi konnte mich jedenfalls<br />

nicht abschütteln ...<br />

Die Beta Alp mag als Nutzfahrzeug oder<br />

für Gipfelbesteigungen taugen, mir<br />

passte die Fahrposition aber weder im<br />

Sitzen noch im Stehen. Nur in Trial-<br />

Sektionen konnte sie mir ein Strahlen<br />

ins Gesicht zaubern.» tk<br />

➥ BETA ALP <strong>2.0</strong>, KAWASAKI KLX <strong>250</strong>, YAMAHA WR <strong>250</strong> R, HUSQVARNA TE <strong>250</strong>, HUSABERG FE 390<br />

Husaberg: Fast wie eine 450er<br />

Man hat sich dran gewöhnt, der verdreht<br />

liegende <strong>Moto</strong>r kommt einem<br />

mittlerweile nicht mehr so krank vor<br />

wie noch vor einem Jahr beim ersten<br />

Anblick. Beim Fahren sieht man ihn<br />

ja nicht, man spürt ihn nur beim Einlenken:<br />

Federleicht biegt man ein in<br />

den Radius. Der 390er ist neu auf den<br />

Modelljahrgang 2010 und rundet nun<br />

das Husaberg-Programm nach unten<br />

ab. Ausgehend von der 450er, wurde<br />

der Hub gekürzt. Die Kurbelwelle der<br />

390er ist aber schwerer, um eine traktionsstarke<br />

Charakteristik zu erreichen.<br />

Zudem soll der <strong>Moto</strong>r so kaum mehr<br />

absterben und weniger Bremsmoment<br />

aufbauen. Die Husaberg legt ab<br />

niedriger Drehzahl auf ganz anderem<br />

Niveau los als die anderen Maschinen<br />

dieses Vergleichs. Ein Dampfhammer,<br />

nicht brachial, aber doch sehr saftig<br />

losstampfend und trotzdem mit einer<br />

Drehzahlspanne gesegnet, die bis fast<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

10 000/min reicht. Leistung haben wir<br />

nie vermisst, nicht nur, weil der Testtöff<br />

mit 13×52 recht kurz übersetzt war. Da<br />

fährt man fast alles im traktionsstarken<br />

zweiten Gang und benutzt den ersten<br />

nur zum Anfahren und für Trial-Passagen.<br />

Generell lässt sich die 390er viel<br />

schaltfauler und niedertouriger fahren<br />

als eine <strong>250</strong>er-Racing-Enduro.<br />

«Im anspruchsvollen<br />

Gelände überraschte<br />

mich die Kawasaki.<br />

Kollege Lüthi auf der<br />

<strong>Yamaha</strong> konnte mich<br />

nicht abschütteln.»<br />

Tobi zu einem weiteren internen<br />

Privatduell unter MSS-Redaktoren<br />

Galt die 400er-KTM der EXC-Baureihe<br />

(gebaut 2001 bis 07) als der ideale<br />

Einsteigertöff, so sind wir bei der<br />

neuesten Generation nicht mehr so<br />

sicher. Viele <strong>Moto</strong>rbauteile der Husaberg<br />

sind identisch mit der neuen<br />

KTM-Generation (EXC-R), <strong>Moto</strong>rleistung<br />

und Charakteristik dürften sich<br />

ähnlich sein. <strong>Moto</strong>r und Fahrwerk der<br />

Husaberg erfüllen höchste Ansprüche,<br />

Tobi und der Schreibende haben nie<br />

Leistung vermisst. Doch ob das für den<br />

Einsteiger noch das Richtige ist, dazu<br />

bestehen Zweifel. Für ein Bewegungstalent<br />

mit guter Grundkondition und<br />

steiler Lernkurve vielleicht schon, für<br />

Späteinsteiger, die sich konditionelle<br />

Defi zite eingestehen müssen, wohl<br />

eher weniger.<br />

Eine mögliche Lösung: Reduktion<br />

der Leistung mithilfe des optionalen<br />

Drehschalters. Dieser Schalter (Fr.<br />

47.50) wird einfach an den Original-<br />

Kabelbaum angesteckt und ermöglicht<br />

1 Sie braucht und liebt die Peitsche: Wer die Husqvarna sportlich ausdrischt,<br />

erlebt respektable Leistung in Verbindung mit spielerischem Handling.<br />

2 Ultrakompakter <strong>Moto</strong>r, gemäss Husqvarna 13 % kleiner als der Vorgänger.<br />

3 Haben sich durchgesetzt: kompakte Digitalinstrumente mit grosser Fülle an<br />

Informationen.<br />

4 Ohne Schnickschnack und trotzdem schön.<br />

5 Ist ja nur eine niedliche <strong>250</strong>er, die Husqvarna, doch in Sachen Beschallung kann<br />

sie mit jeder 500er mithalten.<br />

23_MSSD_012_Techn 12 09.11.2009 17:24:09<br />

1


6 Tobi schloss die Husaberg ins Herz, Pöili sucht das Internet ab nach einer Occasion,<br />

die es eigentlich noch nicht geben kann: Die 390er-Husaberg beeindruckte.<br />

7 Lampenmaske mit integrierter Kotfl ügelverstärkung: Es ist zwar keine H4-Birne<br />

drin, Tobi bestritt mit ihr trotzdem das Halloween-Nacht-Enduro.<br />

8 Bitte bei der nächsten Gelegenheit auch am Bremshebel verwirklichen: klappbarer<br />

Kupplunghebel.<br />

9 Gefräste Gabelbrücken, auf 2010 mit 3 mm mehr Offset für kürzeren Nachlauf<br />

und ein verbessertes Gefühl fürs Vorderrad.<br />

10 Dänu im Gleichgewicht? Die galaktischen Sitzhöhen von <strong>Sport</strong>-Enduros können<br />

klein gewachsene Personen für immer traumatisieren. Die Husaberg verschafft sich<br />

zudem mit satter Leistung und unverzüglicher Gasannahme Respekt.<br />

es, neben dem Standard-Mapping auch<br />

eine entschärfte (und eine aggressivere)<br />

Leistungscharakteristik abzurufen.<br />

Die Kleine schleppt die Grosse<br />

Zum Schluss noch zwei Anekdoten,<br />

welche beide die Beta betreffen: Unterwegs<br />

im Unterholz trug es sich zu,<br />

dass Fränzi auf der Beta in einer steil<br />

bergauf führenden Rille den <strong>Moto</strong>r<br />

abwürgte. Die hatte ich höchstselbst<br />

zuvor noch mit Schlammwasser aus<br />

dem Wasserloch benetzt. «Kein guter<br />

Ort, um stehen zu bleiben», dachte<br />

ich, stellte meinen Töff ab und machte<br />

mich auf, um Fränzi Schiebehilfe zu<br />

geben. Da sprang das Motörchen der<br />

Beta wieder an, und Fränzi fuhr ganz<br />

normal die Rille hoch. «Können wir<br />

weiterfahren?», fragte sie keck den vom<br />

Helferinstinkt irregeleiteten Autor.<br />

Ja, und da war da noch die Sache mit<br />

der Husaberg, die einfach stehen blieb<br />

kurz vor Mittag. Kein Strom mehr, kein<br />

Kickstarter dran, und weil die Einsprit-<br />

7<br />

8<br />

9<br />

6<br />

10<br />

zung elektrische Energie braucht, damit<br />

sie einspritzt, half auch Anschieben<br />

nichts. Und Hunger hatten wir auch.<br />

Also abschleppen statt Fehler suchen.<br />

Afrikafahrer Pöili hat selbstverständlich<br />

einen Abschleppgurt zur Hand. Doch<br />

womit abschleppen? Es gibt nur einen<br />

Töff, an dessen Heck man den Abschleppgurt<br />

verzurren kann: Die Beta<br />

weist zwei Haltegriffe auf, die ideal sind<br />

für diesen Zweck. So kam es, dass das<br />

kleinste Maschinchen des Vergleichs<br />

die kraftstrotzende Husaberg zurück<br />

zur Homebase schleppte.<br />

Dort stellte sich dann heraus, dass<br />

sich nur die Batteriepole gelockert<br />

hatten, nach zwei Handgriffen lief die<br />

Husaberg wieder.<br />

Einfach so locker geht es nicht<br />

Welche die ideale Einsteigermaschine<br />

ist und welchen Töff die einzelnen Fahrer<br />

bevorzugten, beantworten diese in<br />

den fünf Kästen individuell. Unabhängig<br />

vom Fahrkönnen erfordert Enduro<br />

eine gewisse Härte gegen sich selbst:<br />

Wer weder Hitze noch Kälte, weder Regen<br />

noch Schnee ertragen kann, Staub<br />

und Schlamm hasst, wer nie schwitzen<br />

oder frieren will, fl usswassergefüllte<br />

Stiefel und Achselnässe verabscheut,<br />

wer nie hungern oder dürsten mag,<br />

auf improvisierte Reparaturen mit<br />

dem Bordwerkzeug keinen Bock<br />

hat, wem vor blauen Flecken graut<br />

und wer sich auf keinen Fall je bis an<br />

seine Leistungsgrenze fordern will,<br />

der sollte diesen <strong>Sport</strong> nicht<br />

ausüben. ■<br />

23/2009 MOTO SPORT SCHWEIZ WWW.MOTOSPORT.CH<br />

Routinier<br />

ROLF<br />

LÜTHI<br />

(49)<br />

Rolf fährt<br />

Enduro seit<br />

zwanzig<br />

Jahren. Er<br />

unternahm<br />

Offroad-<br />

Reisen in<br />

Europa,<br />

Afrika,<br />

Australien und Asien. Zwei Jahre fuhr<br />

er in der Enduro-SM unter Vermeidung<br />

ruhmreicher Platzierungen. Heute ist<br />

er Tourguide/Instruktor bei Dany Wirz<br />

Offroad und KTM Adventure Tours.<br />

«Ich fuhr in jungen Jahren mit Tankrucksack<br />

und Packtaschen in die weite<br />

Welt hinaus und fand darum erst mit<br />

32 Jahren Gelegenheit, mein erstes<br />

Rennen zu fahren – mit einer Suzuki<br />

DR 350. Die Vorzüge einer Hard-Enduro<br />

hatte ich zuvor während eines Afrika-<br />

Aufenthalts schätzen gelernt. Unter<br />

anderem drückte ich den Streckenrekord<br />

Kishiama–Kikwit retour, der bei 24<br />

Stunden lag, mit einer Honda XR 350<br />

auf 13 Stunden, obwohl ich unterwegs<br />

noch den <strong>Moto</strong>r der Fähre flicken<br />

muss te. Kikwit lag in Zaire und liegt<br />

heute in der Demokratischen Republik<br />

Kongo, falls das jemand nicht wissen<br />

sollte.<br />

Aber es ging ja um Einsteiger-Enduros.<br />

Ich widerspreche der verbreiteten<br />

Meinung, dem Einsteiger könne man<br />

irgendeinen Töff geben, der merkte ja<br />

sowieso keine Unterschiede, und ihn<br />

dann mal leiden lassen. So werden<br />

Enduro-Anfänger frustriert und aus<br />

diesem schönen <strong>Sport</strong> vertrieben.<br />

Unser Vergleich zeigt: Eine Hard-Enduro<br />

mit mehr als 400 cm 3 sollte sich der<br />

Einsteiger nicht antun, bei einem Zweitakter<br />

reichen 200 cm 3 . Der Novize mus<br />

sich überlegen, wie er den Töff nutzen<br />

und wie viel Zeit er in dieses Hobby<br />

investieren will: Enduro-Rennsport<br />

stellt andere Anforderungen als gelegentliches<br />

Enduro-Wandern.<br />

Ebenso wichtig wie der Töff ist ein guter<br />

Händler. Ein Händler, der selbst Offroad<br />

fährt, kann dem Kunden anhand<br />

der obigen Grundsatzüberlegungen<br />

zu einem geeigneten Basistöff raten<br />

(vielleicht auch eine Gebrauchte) und<br />

diesen auf die Bedürfnisse des Kunden<br />

modifizieren. Kleingewachsene müssen<br />

sich mit einer zu grossen Sitzhöhe<br />

nicht einfach abfinden, und auch die<br />

<strong>Moto</strong>rleistung und -charakteristik kann<br />

man abändern. Serienmässig sind die<br />

Fahrwerke für einen guten Fahrer von<br />

75 kg abgestimmt – für den Neuling in<br />

der Regel zu straff. Das kann man alles<br />

anpassen, wenn man weiss, wie.<br />

Grundsätzlich gibt es nichts Besseres, als<br />

den für seinen Fahrstil und seine Vorlieben<br />

individuell angepassten Töff.» lü<br />

23_MSSD_013_Techn 13 09.11.2009 17:24:17<br />

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