Projektbeschreibung - Institut für Pflegewissenschaft - Universität Wien
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den anschließend zueinander in Relation gesetzt, was als Cross-Case Study bezeichnet wird<br />
(vgl. Yin 2009 S. 53f.).<br />
Die Fälle – das „Bounded System”:<br />
Bei den geplanten Fällen handelt es sich um eine die retrospektive Betrachtung und Rekonstruierung<br />
der Entstehung von Ortsfixierung und Bettlägerigkeit im Kontext der institutionellen<br />
Langzeitpflege. Die Erhebung erfolgt auf zwei Stationen der Geriatriezentren des <strong>Wien</strong>er<br />
Verbundes.<br />
Vorab erfolgt eine ca. 1 wöchige Hospitationsphase (Praktikum) auf der jeweiligen Station.<br />
Dies soll einerseits dazu dienen die Arbeitsabläufe und die (Tages)Strukturen genau kennenzulernen,<br />
als auch einen ersten Einblick in die Personalbesetzung und das tatsächliche Verhalten<br />
der professionellen HelferInnen zu erhalten. In einem weiteren Schritt sollen auch<br />
schon mögliche InterwiewpartnerInnen identifiziert werden.<br />
Nach Auswahl der BewohnerInnen werden einerseits Interviews mit eben diesen geführt, um<br />
die Entstehung von Bettlägerigkeit möglichst umfassend betrachten und rekonstruieren zu<br />
können. Andererseits sollen alle an der Mobilisation beteiligten AkteurInnen (Pflegepersonen,<br />
Physio-, Ergotherapeuten …) interviewt werden, die den längsten und intensivsten Kontakt<br />
zu den BewohnerInnen haben.<br />
Zusätzlich wird die gesamte Pflegedokumentation der ausgewählten BewohnerInnen rückblickend<br />
nach Hinweisen bezüglich der Mobilität untersucht.<br />
Fallauswahl:<br />
Der qualitative Forschungsprozess kann als zirkuläre Abfolge von Prozessen beschrieben<br />
werden, die sich auch in den unterschiedlichen Formen der Fallauswahl widerspiegeln.<br />
Demnach kann vorab nicht festgelegt werden, wie viele Fälle in die Untersuchung eingeschlossen<br />
werden, da nicht die Repräsentativität, sondern Angemessenheit <strong>für</strong> die theoretische<br />
Fragestellung als Entscheidungskriterium gilt. Eine endgültige Stichprobengröße wird<br />
erst im Forschungsverlauf festgelegt, abhängig von der Erweiterung des Wissens über den<br />
Untersuchungsgegenstand (vgl. Morse Field 1998 S.76, Mayer 2002 S.192).<br />
Datenerhebung:<br />
Innerhalb des Case Study Designs gibt es keine speziellen Regeln oder expliziten Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Datensammlung. Man verwendet in den meisten Fällen multiple Datenquellen,<br />
die der Erfassung der Breite und Tiefe des Untersuchungsgegenstandes dienen. (vgl. Yin<br />
2010 S.99ff). Dieses Dissertationsvorhaben ist gekennzeichnet durch teilnehmende, unstrukturierte<br />
Beobachtungen, problemzentrierte Interviews und Dokumentenanalysen:<br />
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