Gas-Commission - Stadtwerke Willic

10 Schwerpunktthema: Energiegeschichte
Am Anfang
war die Sonne
Die Zeitreise in die Geschichte der
Energie führt weit zurück. Astronomen
gehen davon aus, dass Teile der Energie,
die unser Leben noch heute bestimmt,
bereits bei der Entstehung der Erde mitgewirkt
haben. Seit der blaue Planet
existiert, wird das Leben darauf von ein
und derselben Kraftquelle gespeist –
von der Sonne. Ihre Energie wird auf
der Erdoberfläche von Tieren und
Pflanzen gespeichert und ist später in
Form von Holz, Kohle, Erdgas oder Erdöl
für den Menschen wieder nutzbar.
Bis der Homo sapiens die Ressourcen
des Planeten mit ausgefeilten Technologien
nutzen lernte, musste er viele Entwicklungsstufen
passieren. Wind und
Wasser waren lange Zeit die Helfer
Nummer eins, wenn es darum ging,
Schöpfwerke anzutreiben, Felder zu
bewässern, Mühlen in Bewegung zu
setzen und mechanische Bewegung
ohne eigene Körperkraft zu erzeugen.
Meilenstein Dampfmaschine
Einen geradezu revolutionären Umbruch
brachte zu Beginn des 17. Jahrhunderts
die Erfindung der Dampfmaschine.
Mit dieser Technik ließen sich
Arbeitsprozesse automatisieren, Pro-
dukte konnten in Massen gefertigt werden.
Das Bild des Arbeiters wandelte
sich. Die Vorboten der industriellen Revolution
des 18. Jahrhunderts wurden
spürbar.
Im Jahr 1698 hatte der Brite Thomas
Savory die zündende Idee: Er konstruierte
eine Maschine, die den Bergarbeitern
beim Abpumpen des Grubenwassers
helfen sollte. Ungefähr zur gleichen
Zeit entwickelte der Franzose Denis Papin
ein primitives Gerät, mit dem zum
ersten Mal das Vakuum benutzt wurde,
um einen Kolben zu bewegen.
Rasante Entwicklung
Beide Modelle waren noch verbesserungsbedürftig.
Sie bildeten jedoch die
Grundlage für die ausgefeiltere Entwicklung
einer Dampfmaschine von Thomas
Newcomen im Jahr 1705. James Watt
verbesserte das Gerät erneut und präsentierte
1785 die erste Dampfmaschine,
die in der industriellen Fertigung
eingesetzt werden konnte – eine Initialzündung
für viele andere findige Köpfe.
Der Franzose Nicolas Cugnot zum Beispiel
dachte bereits weiter und konstruierte
kurz darauf das erste dampfbetriebene
Fahrzeug, das in den Straßen von
Paris jedoch einen solchen Aufruhr verursachte,
dass es sofort wieder aus dem
Verkehr gezogen wurde. Erst Anfang
des 19. Jahrhunderts lebte die Idee wieder
auf – die ersten Dampflokomotiven
schnauften über die Schienen.
Der Entwicklungsschub der Folgezeit
war enorm, das Ergebnis ist bekannt:
Statt der rumpelnden Kutschen sind
heute umweltschonende und Energie
sparende Autos, Busse und Lkw nunmehr
Stand der Technik. Flugzeuge
überqueren Kontinente in wenigen
Stunden. Auch Holz und Kohle haben
ihren Stellenwert als Heizmittel in den
Industrienationen verloren. Fortschrittliche
und umweltbewusste Investoren
bauen auf Erdgas-Brennwerttechnik
sowie Kraft-Wärme-Kopplung und verfolgen
interessiert die Entwicklung der
Brennstoffzelle. Kerzen brennen nur
noch als Stimmungsaufheller. Durch
die Erzeugung von elektrischem Strom
können die Kraft- und Lichtquellen heute
unabhängig vom Ort ihres Ursprungs
bequem in jedem Betrieb oder Haushalt
genutzt werden.
Herausforderung Zukunft
Der Einsatz von immer mehr Energie
brachte den Industrienationen immer
mehr Fortschritt, immer mehr Wohlstand
und damit auch Macht. Die Gleichung
hat allerdings auch negative Faktoren.
Längst hat die Menschheit die
Problematik ihres ständig wachsenden
Energiebedarfs erkannt. Die Belastung
der Umwelt durch Emissionen ist dabei
ein wesentlicher Punkt. Wissenschaftler
und Energieversorger haben die Herausforderung
angenommen und entwickeln
Lösungsmodelle, die dafür sorgen
werden, dass die Geschichte der
Energie auch für kommende Generationen
noch viele erfreuliche Kapitel bereithält.
Aus der Frühzeit der Mechanisierung:
historisches Wasserwerk von 1878.